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Ausgabe ach t 20 . Apr i l 2012
travel.onedas Magazin für Reiseprofis
Interview
Dertour-Manager Rudolf Stäuble Über Zukunftsaussichten und Vollcharter bei Flussreisen. Seite 8
Wie geht es weiter im Land am Nil?
Impressionen aus einem Reiseziel
inmitten der Nachfrageflaute. Seite 10Ägypten
2
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travel.one 20.4.2012 3
ausgabe acht 2012.editorial
Der Rechtsstreit um die Abwertung ihrer Bonusmeilen könnte
für Lu�hansa zum veritablen Imageproblem werden. Sollte
die E-Mail echt sein, aus der hervorgeht, dass die Airline die
indirekte Teilentwertung der Meilenkonten ihrer Vielflieger
bewusst besonders kurzfristig angekündigt hat, um ihre Kun-
den an der vorherigen Einlösung zu hindern, würde dies den
Verbrauchern eine Taktik der größten deutschen Fluggesell-
scha� verdeutlichen, die die Reisebüros bereits zur Genüge
kennen. Unangenehme Schritte kurzfristig anzukündigen und
sie dann kompromisslos umzusetzen, hat gegenüber dem
stationären Vertrieb bei Lu�hansa Tradition.
Der öffentliche Disput um dieses Thema wird uns noch eine
Weile begleiten. Denn die Airline legte Berufung gegen
ein Urteil des Kölner Landgerichts ein, das die Frist für die
Umsetzung der Meilenabwertung für zu kurz befunden hatte.
Bleibt nur zu hoffen, dass die Meilen-Posse keine größere
»Enthüllungswelle« über vemeintliche Abzockpraktiken in der
Reisebranche entfacht.
Mailen Sie uns Ihre Meinung. [email protected]
Miles & War
Christian Schmicke
Chefredakteur
Dem doppelten Risiko den doppelten Boden bereiten.
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4
Bahnreisen 14
Best Practice 26
Asien 30
ausgabe acht 2012
titelthema 10Ägypten. Impressionen aus einem Land
inmitten der Nachfrageflaute. Wie geht es
in der Touristik weiter?puls6 Japan. Touristiker fordern JNTO zum Handeln auf.
8 Interview. Warum Dertour-Bereichsleiter Rudolf Stäuble
Flussschiffe unter eigener Flagge für wichtig hält.
produkt 14 Bahnreisen. Von leger bis luxuriös – im südlichen Afrika
wetteifern die touristischen Züge um die Gunst der Besucher.
16 Der »Italo« soll Italiens Zugverkehr revolutionieren.
18/19 Städtetrips mit Bahnanreise bei Ameropa und Dertour.
20 Hapag-Lloyd Kreuzfahrten. Die Columbus 2 sticht in See.
24 Airlines/Airports. Finnair erweitert Flugplan +++ Mehr Gepäck
bei LOT +++ AUA und Germanwings vernetzen sich enger.
sales 26 Best Practice. Das Reisebüro Süße Reisen
hat sich auf barrierefreien Urlaub spezialisiert.
28 Kooperation. Best-RMG will junge Kunden
für den Reisebürovertrieb gewinnen.
29 CRS. LMX setzt als erster Veranstalter Dynamix ein.
destination30 Asien. Auf eigene Faust durch China – Veranstalter bieten mehr
individuelle Reisen durch das Land der Mitte an. 34 Myanmar.Der rasante Popularitätsanstieg des Landes hat seine Tücken.
40 Dominikanische Republik. Im nördlichen Puerto Plata können
Urlauber eine reizvolle Landscha� entdecken.
exit 46 Peps. Schnäppchen für Touristiker.
47 TV-Tipps.
48 Feedback.
49 Leute & Impressum.
50 Persönlich. ASR-Chef Norbert Pfefferlein.
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Die Vielfalt macht den UrlaubWenn sie den Namen „Türkei“ hören, denken die einen zualler-erst an endlos scheinende Sandstrände und tolle Hotels in allen Kategorien an der Türkischen Riviera und der Türkischen Ägäis. Andere erliegen der Faszination jahrtausendealter Geschichte und lebendiger Kultur, wieder andere schätzen die ungeheuren
Sportmöglichkeiten oder haben hier ihr persönliches Golf-Paradies entdeckt. Von einem unvergesslichen Trip nach Istanbul ganz zu schweigen. So viele Interessen es gibt, so viele Gründe gibt es für einen Urlaub in der Türkei.
Noch mehr Ziele und AngeboteDie Türkei gehört zu den beliebtesten Urlaubszielen der Deutschen. Dazu hat auch FTI Touristik beigetragen. Das verpfl ichtet, weshalb der Türkei-Spezialist für Sommer 2012 sein breites Angebot nochmals umfassend erweitert hat – mit mehr als 60 neuen Hotels, neuen Rundreisen und Programmen wie „2sam“, „BalancePlus“, „Young & Joy“ und „Ur-laubsPlus“ sowie neuen Zielen: Kas, Kalkan und Dalyan an der Ägäisküste, im Landesin-neren zudem Ankara, Adana, Gaziantep und Kappadokien und schließlich Trabzon an der Schwarzmeerküste.
FTI als der Türkei-Spezialist bietet bei der Zusammenstellung des Urlaubs maximale Fle-xibilität, die bereits bei der Wahl der Airlines beginnt. Sie fl iegen alle Flughäfen an, sind miteinander kombinierbar und ermöglichen eine Aufenthaltsdauer nach Belieben.
Kemer, Antalya, Belek, Side oder Alanya. Für welches Ziel an der Türkischen Rivie-ra er sich auch entscheidet, den Urlauber erwartet eine Stadt bzw. eine Region mit eigenem Charakter. Laut FTI-Türkeiexperte Ayhan Hicabi benötigt man viel mehr als einen Jahresurlaub, um alle Attraktionen allein der Regi-on am Fuße des Taurus-Ge-birges kennenzulernen.
Herr Hicabi, wenn Sie bitte folgenden Satz vervollständi-gen: Urlaub in der Türkei ist …. … vor allem auch die Auff orderung, mit off enen Sinnen ein Land immer wieder neu zu entdecken. Sehen, hören, rie-chen, schmecken, einfach tief durchatmen und spüren – die Türkei ist noch so viel mehr als Sonne, Strand und Meer. Es ist deshalb ein ganz entscheidender Bestandteil unse-rer FTI-Philosophie, dass wir den Urlaubern die Vielfalt der Türkei und ihrer natürlichen wie kulturellen Kleinode nahe bringen.
Sie persönlich lieben Wasserfälle. Ja, denn sie bieten eine herrliche Abkühlung gerade an sehr heißen Tagen. Neben den von Side aus sehr beliebten Aus-fl ugsziel „Manavgat Wasserfällen“ lege ich jedem Urlauber die Kursunlu Wasserfälle ans Herz. 40 Kilometer nördlich von Antalya, unweit der Ruinenstadt Perge, wartet hier ein Natur-pur-Park mit Seenlandschaft, in dem sich sehr ent-spannt wandern und picknicken lässt.
Ebenfalls einen Ausfl ug wert sind der Untere und der Obere Düden Wasserfall. Letzterer fasziniert auch mit seinen Höh-len, durch die man bis hinter die herabstürzenden Wasser-massen gelangt. Ein Erlebnis, an das man noch lange denkt.
Urlaub in der Türkei ist auch eine Reise in die Geschichte?Und zwar eine sehr spannende mit unglaublich intensiven Momenten. Zum Beispiel bei einer Stadtführung durch An-talya, die unbedingt bei einer Tasse Tee an der römischen Stadtmauer ihren würdigen Abschluss fi nden sollte. Der Blick auf den Yachthafen ist atemberaubend – wie auch bei meinem zweiten Tipp, der antiken Stadt Termessos. Der Fußmarsch inmitten eines Naturparks auf 1.050 Meter Höhe lohnt sich, denn oben wartet u. a. eine beeindruckende Theaterruine.
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FTI an der Türkischen Riviera: Hotels und Reisen für jeden Geschmack
Wer im Sommer 2012 einen Türkeiurlaub plant, fi ndet schnell sein Lieblings-Hotel und seine Wunschreise bei FTI. Der Türkei-Spezialist hat allein für die Türkische Riviera sein Portfolio um 41 Hotels im 3 bis 5 Sterne-Bereich erweitert, vier davon wurden erst kürzlich neu erbaut.
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chen die schönste Zeit des Jahres erst so richtig rund. FTI bietet jeder Zielgruppe den perfekten Urlaub:
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Für Wellness-Fans das Angebot „BalancePlus“ mit ganzheitlichem Verwöhnprogramm im The Kumul Deluxe Resort & Spa, Seamelia Beach Resort & Spa und Hotel Fantasia Deluxe Kemer.
Für junge Leute das kostengünstige „Young & Joy Hotels“- Angebot, z. B. in der ein-zigartigen Bungalowanlage Goldsand Camping direkt am Strand von Alanya-Incekum.
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rubrik.thema
6 20.4.2012 travel.one
Veranstalter fordern JNTO zum Handeln aufLangsam erholt sich das Geschä� mit Ja-
pan-Reisen von den Folgen der Erdbeben-,
Tsunami- und Nuklearkatastrophe im März
2011. Veranstalter wie Dertour, FTI und JF
Tours berichten von steigenden Buchungs-
zahlen, die allerdings noch weit vom Nor-
malniveau der Vorjahre entfernt seien.
Unterstützung in den Bemühungen,
die Kunden wieder für das Reiseland Ja-
pan zu gewinnen, erhalten sie von DRV-
Präsident Jürgen Büchy. Der war kürzlich
in Japan, um sich ein Bild von der Lage im
Land zu machen. »Besucher sind durch die
Katastrophe von keinerlei Einschränkun-
gen betroffen«, so Büchys Überzeugung.
Das Auswärtige Amt und die Deutsche Bot-
scha� in Japan teilen diese Einschätzung.
Auf Unverständnis stößt bei den Ja-
pan-Anbietern angesichts der schleppen-
den Erholung die Tatsache, dass das Japa-
nische Fremdenverkehrsamt (JNTO) bis-
lang keine aktive Rolle bei der Belebung
des Tourismus aus Deutschland spielt.
»Wir würden uns mehr Initiative und ei-
nen regeren Austausch wünschen«, um-
schreibt Siegmar Mönch, FTI-Bereichslei-
ter für Asien, seine Enttäuschung vorsich-
tig. Dertour-Produktleiterin Petra Fraatz
kritisiert ebenfalls, dass trotz Gesprächen
bislang noch keine Unterstützung durch
die Tourismuswerber erfolgt sei. Dabei
bestehe »dringender Handlungsbedarf«,
sagt sie. Und auch JF-Tours-Chef Johannes
Frangenberg findet es nicht nachvollzieh-
bar, dass die JNTO die Initiative zur Wie-
derbelebung des Japan-Tourismus allein
den Veranstaltern und aktiven Fluggesell-
scha�en wie ANA überlässt.
Die anhaltende Passivität verwundert
die Akteure um so mehr, da die japanische
Tourismusbehörde im Oktober 2011 ange-
kündigt hatte, es sollten 10.000 Freiflüge
nach Japan an Gäste aus aller Welt verge-
ben werden, die im Gegenzug über ihre
Erlebnisse in Japan berichten sollten. Kurz
vor dem Jahreswechsel wurden die Pläne
für das Lockangebot durch das Finanzmi-
nisterium kassiert. Die Steuerzahler könn-
ten nicht für den Urlaub Einzelner auf-
kommen, hieß es zur Begründung. CS
Travel One TrendmesserBei der Debatte um das Nachtflugverbot sollte nach
Meinung von 58,1 Prozent der Teilnehmer an der Travel One
Online-Umfrage das Wohlbefinden der Anwohner die größere
Rolle spielen. Für 41,9 Prozent steht der potenzielle Verlust
für die Touristik im Vordergrund.
Die Rückkehr auf die touristische Landkarte fiele Japan bei stärkerem
Engagement des Fremdenverkehrsamtes leichter, meinen Veranstalter
puls
travel.one 20.4.2012 7
Rike Jagiolla (Foto) aus dem
Reisebüro Blum Holiday-Tours in
Frankenthal beteiligte sich am Ge-
winnspiel von Travel One und den
Viva & Vanity Hotels und gewinnt
eine Woche für zwei Personen mit
Frühstück im Vier-Sterne-Landho-
tel Predi Son Jaumell in Capdepera
im Nordosten der spanischen Ur-
laubsinsel Mallorca.
Reges Interesse am VertriebstreffenMehr als 100 Anmeldungen sind beim DRV für den geplanten Reise-bürotag bereits eingegangen. Damit sei man sehr zufrieden, heißt es
aus dem Verband – schließlich sei bis zur Veranstaltung am 15. Mai
noch Zeit. Platz ist im Intercity Hotel Frankfurt-Airport, in dem der
Reisebürotag stattfindet, für rund 180 Personen.
Auf dem Programm der kostenfreien Veranstaltung steht unter
anderem die Positionierung des mittelständischen Vertriebs inner-
halb des DRV. Über die Frage: »Wie sieht die Zukun� des Reisever-
triebs aus?« diskutieren von Seiten des DRV-Vorstands Otto Schweis-
gut, Angelika Hummel und Ralf Hieke mit Ralph Schiller (FTI Touristik),
Bernd Schmaul (TUI Deutschland), Guido Wiegand (Studiosus Reisen)
und Tobias Wolfshohl (Vtours). Reisebüros können ihre Themenwün-
sche für die Diskussion unter [email protected] einreichen.
www.drv.de
Noch bis zum 25. April können Reiseprofis die Petition von ETIbeim Deutschen Bundestag unterstützen. Der Ägypten-Spezialist
fordert darin, für das Land eine Senkung der Lu�verkehrssteuer
bei Flügen aus Deutschland zu erreichen. Ägypten ist derzeit mit
einem Steuersatz von 23,34 Euro eingestu�, während die direk-
ten Mitbewerber wie die Türkei, Marokko, Tunesien oder die Kanari-
schen Inseln mit einem Steuersatz von 7,50 Euro belastet werden.
Bislang konnten 13.000 Unterschri�en gesammelt werden, so ETI-
Chef Nils Jenssen, der auf weitere Unterstützung von Reisebüros,
Kunden und Geschä�spartnern hofft. www.aegypten-petition.de
Endspurt für Ägypten-Petition
Eine Woche Urlaub im Viva-Landhotel
Im Intercity Hotel am Frankfurter Flughafen
findet der Reisebürotag statt
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Karl-Heinz KorteReisebüro am Markt, Unna
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20.4.2012 travel.one8
puls.interview
Das Interview führte xxxxxxxxxxxxxx xxxxxx.
Unter Dertour-Flagge fahren auf der Donau diese Saison zwei Schiffe, die Dertour Amadeus und die Dertour Mozart. Ist das die neue Mode: Es reicht für einen Veranstalter nicht mehr aus, Flusskreuzfahrten anderer Anbieter zu vermarkten?Stäuble: Ein Kreuzfahrtschiff im Voll-
charter zu haben, ist eine Art Bekennt-
nis. Wir sagen nicht, das Schiff gehört
uns – es gehört uns ja auch nicht. Ist
»Dertour« Teil des Namens, bedeutet
das, dass wir ein eigenes Programm an
Bord haben, dass auf den Schiffen Men-
schen arbeiten, die die Dertour-Philoso-
phie vertreten. Bei den anderen Schif-
fen, die wir anbieten, verkaufen wir ein
fremdes Produkt. Wir haben keinen Ein-
fluss auf das Programm an Bord, das Es-
sen und die Ausflüge. Der Vollcharter ist
natürlich ein Risiko, weil wir für die
Auslastung verantwortlich sind.
Lohnt sich das denn wirklich?Ja, sonst würden wir es nicht machen.
Wir müssen schließlich gegenüber der
Geschäftsführung belegen, dass wir er-
folgreich sind.
Die Mozart ist 25 Jahre alt und zählt somit nicht zu den modernsten Schiffen auf der Donau. Wie wollen Sie damit im Wettbewerb bestehen?Die Mozart verfügt über einige Allein-
stellungsmerkmale und ist außerdem
in einem sehr guten Zustand. Sie ist das
größte Flussschiff in Europa. Mit 22,85
Metern Breite ist sie genauso breit wie
das Hochseeschiff Deutschland. An
Bord ist daher alles sehr geräumig: Die
Kabinen sind 20 Quadratmeter groß,
und auf keinem anderen Flussschiff
gibt es einen so großen Spa. Zudem ist
die Mozart das einzige Flussschiff mit
Innenkabinen.
Wer bucht denn auf einem Flussschiff freiwillig eine Innenkabine?Alle, die meinen, dass sie sich nicht lan-
ge in der Kabine aufhalten. Die fünf In-
nenkabinen sind natürlich billiger. Sie
sind 2012 bei den meisten Abfahrten
schon ausgebucht. Und noch ein Vorteil
der Mozart: Sie ermöglicht Dialyse-Pati-
enten zu reisen, ohne dass sie sich wie in
einem Krankenhaus fühlen.
Das heißt?Wir lassen dieses Jahr bei 14 Abfahrten
vier Kabinen zu Dialyse-Kabinen umge-
stalten und können somit jeweils 16
Dialyse-Patienten mitnehmen. Die Rei-
sen werden von einem Arzt und zwei
Rudolf Stäuble ist bei Dertour für Kreuzfahrten verantwortlich. Als Bereichsleiter für Spezialreisen kümmert er sich zudem um Gruppen- und À-la-Carte-Reisen, Dertour Live und die ADAC-Mitgliederreisen.
Singen Ihre Kunden kün�igan Bord, Herr Stäuble?Das Interview führte Petra Hirschel.
Foto
: De
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Schwestern begleitet. Vor der Buchung
führt der Arzt ein Gespräch mit dem Di-
alyse-Patienten und entscheidet, ob er
an der Reise teilnehmen kann.
Der US-amerikanische Veranstalter Incantato chartert 2013 die Dertour Mozart für Chorreisen aus den USA. Das Schiff wurde sogar von dessen Inhaberin Sandra Weihnacht getauft. Inwieweit sind deutsche Chöre für Sie als Zielgruppe interessant? Karin Hildebrand – sie sitzt im Auf-
sichtsrat des Schiffseigners Premicon
– war anlässlich der Namensänderung
auf der Mozart und hat sich mit Frau
Weihnacht unterhalten. Die beiden
überlegen nun, im März nächsten Jah-
res, also vor Beginn der eigentlichen
Saison, eine Art Festival der Chöre an
Bord und an Land zu veranstalten. Wir
werden prüfen, welche Möglichkeiten
es entlang der Donau gibt. So eine Rei-
se wäre mal etwas anderes. Es wäre
reizvoll, ein derartiges Produkt für Eu-
ropa aufzubauen.
Einige Anbieter betonen, Senioren anzusprechen. Andere wollen die Zielgruppe verjüngen. Und Sie?Eine Flusskreuzfahrt ist kein Produkt für
35-Jährige. Die Zielgruppe wird immer
eine ältere bleiben. Doch die Best Ager
verändern sich. Sie waren vor zehn Jah-
ren anders als heute und werden in zehn
Jahren anders als heute sein. Wer heute
65 Jahre und älter ist, ist bereits viel ge-
reist. Viele ältere Menschen wollen nicht
mehr ausschließlich in großen Gruppen
Ausflüge machen, um 18 Uhr vor dem
Restaurant stehen, alle gleichzeitig ver-
pflegt werden und danach zusammen
das gleiche Entertainmentprogramm be-
suchen. Der Gast will sich mehr als Indi-
viduum verstanden wissen und erwar-
tet, dass seine individuellen Bedürfnisse
berücksichtigt werden. In diese Richtung
geht die Zukunft.
Glauben Sie, dass der Markt weiter wächst?Sofern das Konzept der Flusskreuz-
fahrten den sich ändernden Bedürfnis-
sen angepasst wird. Die jetzigen Zah-
len sind in Anbetracht der Größe der
Generation Peanuts. Wir müssen ähn-
lich innovativ sein wie die Hochsee-
kreuzfahrt. Ihr ist es gelungen, Men-
schen anzusprechen, denen früher
eine Kreuzfahrt zu langweilig gewesen
wäre. Wenn man aber bei den traditio-
nellen Schiffen bleibt, gibt es irgend-
wann eine Grenze. Der moderne
Mensch begeistert sich immer weniger
für solche Schiffe.
Und wann kommt das dritte Dertour-Schiff?Wir arbeiten an einem Projekt, das ist
aber noch nicht spruchreif. Wir müs-
sen dabei langfristig in die Zukunft
denken. Vielleicht können wir das Er-
gebnis Ende des Jahres präsentieren.
interview.puls
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titelthema.ägypten
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ägypten.titelthema
Die Revolution wirkt in Ägypten noch immer nach. Der Tourismus hat sich
bislang nicht erholt. Und trotzdem blicken die Menschen positiv in die Zukunft.
Kamal El Kordy kann stundenlang
über die Probleme Ägyptens sin-
nieren. Über das schlechte Gesund-
heitssystem, die nicht durchdachte Ener-
giepolitik, die Analphabetenrate von 40
Prozent. »Wir benötigen bessere Schulen«,
sagt er zu Mairi Campbell und erzählt ihr
von seiner Tochter, die er in Luxor auf die
Internationale Deutsche Schule schickt,
weil er sie gut aufgehoben wissen will.
»Nur wenn wir unsere Kinder vernün�ig
ausbilden, hat das Land eine Zukun�.«
Die beiden sitzen im Restaurant des
Nilschiffes Mahrousa und essen zu Mittag.
Bereits bei der Vorspeise kreist ihre Un-
terhaltung nur noch um ein Thema: Wie
geht es weiter in Ägypten? Die Revolution
liegt mehr als ein Jahr zurück, das neue
Parlament hat seine Arbeit aufgenommen,
Ende Mai soll der Präsident gewählt wer-
den. Das Land befindet sich immer noch
im Umbruch. Niemand weiß, wie lange der
Wandel dauern wird, wann die Mubarak-
Ära endgültig der Vergangenheit angehört.
»Die Menschen sind dennoch optimistisch«,
meint Campbell, die aus dem schottischen
Inverness stammt und seit 18 Jahren in
Ägypten lebt.
Dabei hätten die Schottin und El Kordy
durchaus Grund zu Pessimismus. Beide ar-
beiten für Bright Sky Travel. Er leitet das
Luxor-Büro der zweitgrößten Incoming-
Agentur des Landes und ist für Oberägyp-
ten zuständig, sie kümmert sich um die
Qualitätskontrolle der sieben Flussschiffe
des Unternehmens. Leicht war das zurück-
liegende Jahr für die zwei und ihre Kolle-
gen nicht. Der Einbruch des Tourismus traf
Luxor, das kulturelle Mekka des Landes
und Ausgangspunkt für Nilkreuzfahrten,
besonders hart. Und auch jetzt, gegen Ende
der Hochsaison am Nil, zeichnet sich keine
Verbesserung der Situation ab.
Neben der Mahrousa liegen drei wei-
tere Kreuzfahrtschiffe am Kai von Bright
Sky Travel im Süden Luxors. Ausgebucht,
was um diese Jahreszeit an sich normal
wäre, ist keines; höchstens 60 Prozent der
Kabinen sind belegt. Und die Saray, wie
die Mahrousa ein Sentido-Schiff, hat über-
haupt keine Gäste. Ihr Betrieb wurde we-
gen der mangelnden Nachfrage vor ein
paar Wochen eingestellt.
Wenige Zimmer belegt.»Manche Kreuzfahrtschiffe fahren mit nur
zehn Passagieren«, weiß Mohamed Hebas-
hy. Der Empfangschef des Steigenbergers
steht auf einem Balkon des Hotels in Luxor
und blickt zum Nil hinunter. Zahlreiche
Schiffe sind dort in Fünferreihen vertäut,
seit Tagen bewegt sich nichts. »Wir alle
leiden sehr«, räumt Hebashy ein. Im Stei-
genberger ist an diesem Tag nur ein Drit-
tel der 304 Zimmer bewohnt. Bislang hat
deshalb keiner der 350 Angestellten seinen
Job verloren – auch weil der Staat seit der
Licht im Dunkeln
In Luxor und auf dem Nil endetdie Hochsaison als Nebensaison
Kamal El Kordy von Bright Sky
Travel: »Die Gesellscha� muss sich
verändern«
Steigenberger-Manager
Mohamed Hebashy: »Die Revolu-
tion benötigt noch Zeit«
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Revolution notleidende Unternehmen un-
terstützt und einen Teil des Gehalts über-
nimmt. Doch weniger Gäste bedeutet weni-
ger Trinkgeld, was fatal ist angesichts des
niedrigen Verdienstes. »Das Trinkgeld ist
o� doppelt so hoch wie das Gehalt«, erklärt
der Manager. Und trotzdem sagt er: »Wir
sind glücklich.«
Sehnsucht nach Gerechtigkeit.Es sind immer wieder dieselben Sätze. Die
Menschen trauern dem aus dem Amt ge-
jagten Präsidenten nicht nach. »Wir haben
nur für Mubarak und seine Familie gear-
beitet«, schimp� Hebashy, der vor einem
Jahr in Luxor mitdemonstrierte. Die Klu�
zwischen der mehrheitlich armen Bevölke-
rung und der reichen Elite war im vergan-
genen Jahrzehnt so enorm groß geworden,
dass die Sehnsucht nach Gerechtigkeit nun
stark ist und alle jetzigen Probleme als das
geringere Übel erscheinen lassen. »Muba-
rak betrachtete die Arbeiter als Sklaven für
die Investoren«, sagt Ayman Badawy, As-
sistent des Geschä�sführers des Sofitels im
Luxor-Vorort Karnak, während er durch die
Anlage am Nil geht.
Hier herrscht das gleiche Bild wie über-
all: Am Pool sonnen sich nur ein paar Gäste,
die 374 Zimmer sind lediglich zu 30 Prozent
belegt. Trotz Preissenkungen, zusätzlichen
Sonderangeboten und Frühbucherrabat-
ten. »Solange die Urlauber Angst haben,
helfen uns auch solche Aktionen nicht«,
glaubt Badawy. Er kennt die Bedenken
der Touristen gegenüber dem von den
Islamisten dominierten Parlament, ihre
Furcht angesichts der Schlagzeilen von
Ausschreitungen und Demonstrationen.
Und irgendwie kann er die Skeptiker ver-
stehen: »Woher sollen sie auch wissen, dass
es hier ruhig und sicher ist?« Oder dass die
Ägypter keine Angst mehr haben, willkür-
lich verha�et zu werden. Dass sie sich nun
trauen, das zu sagen, was sie wirklich den-
ken. Dass niemand mehr »psst, sei vorsich-
tig« flüstert. Und dass sie sich frei fühlen.
Wiederholer als treue Gäste.Gamal Hassan baut auf die Hotelbewer-
tungsportale. »Wenn wir unseren Gästen
eine gute Qualität und einen guten Service
bieten und ihnen zeigen, dass es hier sicher
ist, geben sie das hoffentlich weiter«, meint
der Geschä�sführer des Sofitel Karnak.
Niemand im Land sei gegen den Tourismus
– »abgesehen von ein oder zwei Spinnern,
die Blödsinn erzählen«, sagt Hassan.
titelthema.ägypten
MinusDie Zahl internationaler Be-sucher fiel im vergangenen
Jahr gegenüber 2010 um 33
Prozent auf 9,8 Millionen. Eini-
ge ägyptische Touristiker zwei-
feln die Angaben des Touris-
musministeriums jedoch an.
Sie sind der Meinung, dass der
Einbruch durch die Revoluti-
on, die am 25. Januar 2011 be-
gann, viel drastischer ist und
Kriegsflüchtlinge aus Libyen in
der Statistik mit berücksichtigt
wurden.
2011 besuchten 964.000 Deutsche Ägypten und da-
mit 27,4 Prozent weniger als im
Jahr vor der Revolution.
travel.one 20.4.2012 13
Alltag in Ägypten: An den Hotelpools, wie hier im Lahami Bay Beach Resort am Roten Meer, und am Hatschepsut-Tempelhaben Urlauber derzeit jede Menge Platz
Trotz Preissenkungen bleiben auch Wiederholer aus
Wiederholer halten den Hotels momen-
tan die Treue. Urlauber, denen bewusst
ist, dass zwischen Luxor und Kairo, dem
Zentrum der Demonstrationen, rund
700 Kilometer liegen. »Manche kom-
men sogar drei- oder viermal im Jahr«,
erzählt Mahmoud Nour, Empfangschef
von Luxors altehrwürdiger Adresse,
dem Sofitel Old Winter Palace.
Im Pyramisa Isis aber bleiben selbst
die Wiederholer aus. Die Belegungsrate
des einst bei Deutschen sehr beliebten
Hauses am Nil beträgt gerade einmal
acht Prozent. Die vier Frauen aus Bonn,
die an diesem Tag hier frühstücken,
sind das erste Mal in Ägypten. Wenn
dann jetzt, sagten sie sich, und zogen
die für nächstes Jahr geplante Reise
vor. Strahlend erzählen sie von der ver-
gangenen Woche: dem Ausflug auf den
Tahrir-Platz in Kairo, dem Besuch der
Sehenswürdigkeiten von Luxor und
des unweiten Theben-West. Nein, unsi-
cher haben sie sich nie gefühlt. Ganz im
Gegenteil: Überall seien sie freundlich
empfangen worden. Und sie genossen
den Vorteil, o�mals die einzigen Besu-
cher zu sein.
Besuch ohne Gedränge.Eine Gruppe italienischer Touristen
sieht sich im Hatschepsut-Tempel ein
Wandrelief an. Ein paar Meter neben
ihnen folgt eine ägyptische Schulklas-
se den Ausführungen einer Frau. Kein
Gedränge, kein Geschiebe. Abd Elaziz
hat sich inzwischen an den Anblick ge-
wöhnt. Seit einem Jahr kann der Reise-
führer Besuchern das Bauwerk in West-
Theben in aller Ruhe zeigen – was für
den nicht fest angestellten Mann aber
bedeutet, dass er o� keinen Job hat. Und
auch im nahen Tal der Könige wetteifert
niemand mehr um den besten Platz.
»Dafür stehen nun selbst vor den Grä-
bern Souvenirhändler«, sagt Nabawy.
Keiner vertreibt sie. Die Polizei, erklärt
er, habe o� keine Lust dazu – weil die
Revolution sich auch gegen sie richtete.
Diese Veränderung bemerkt nur,
wer zum wiederholten Male in Luxor ist.
Und nur ihm fällt auf, dass die Kutsch-
fahrer angesichts der wenigen Gäste
noch hartnäckiger geworden sind. »Was
für ein hübsches Lächeln«, »Wir kennen
uns von vor 20 Jahren«, »Du siehst ägyp-
tisch aus«. Ein Mann in traditioneller
Kleidung versucht mit allerlei Schmei-
cheleien, eine Touristin zu einer Kutsch-
fahrt durch Luxor zu bewegen. Als das
nicht hil�, ru� er: »Madame, Madame,
das Geschä� läu� so schlecht, bitte.«
Rund 200 Kilometer Lu�linie weiter
östlich, an einem Strand am Roten Meer,
versucht Ahmed Sattar unterdessen,
ägypten.titelthema
Foto
: Tra
vel
On
etrotzdem zu lächeln. Als Empfangs-
chef des Oriental Bay Resorts bei Mar-
sa Alam erlebte er, wie die Belegungs-
quote des Hotels in den acht Monaten
nach der Revolution auf acht Prozent
fiel und sich dann bei 20 Prozent ein-
pendelte. Das Resort stoppte daraufhin
seine Expansionspläne.
Die Situation ist am Roten Meer
dennoch besser als in Luxor. Nicht alle
Hotels beklagen herbe Verluste. Im
Sentido Oriental Dream Resort, eben-
falls bei Marsa Alam, sind selbst jetzt
85 Prozent der Zimmer ausgebucht.
Und sogar das abgelegene Lahami Bay
Beach Resort unweit der Grenze zum
Sudan hat kaum weniger Gäste als
sonst um diese Jahreszeit – es ist zu 45
statt 50 Prozent bewohnt.
Abwarten.Doch es gaben auch Hotels auf. Elsafy
Ibrahim will so weit nicht gehen. Ihn
beschä�igt aber die Idee, ob er mit
seinem Tauchsafari-Anbieter Qulaan
nicht besser nach Kenia oder Tansania
umzieht. Das Loch in der Kasse des Un-
ternehmens in Hamata ist groß, das Ge-
schä� ging um 84 Prozent zurück. »Län-
ger als dieses Jahr halte ich das nicht
mehr durch«, weiß Ibrahim, der bereits
sein Team von 85 auf 34 Angestellte
verkleinerte. Ein Trost bleibt ihm: Die
Saison geht am Roten Meer nicht mit
dem Mai zu Ende wie in Luxor.
El Kordy und seine Kollegin Camp-
bell sind mit den Gedanken bereits im
Herbst. »Nimmt das Misstrauen der
Touristen bis dahin wieder ab?« fragen
sie sich beim Mittagessen auf dem Nil-
schiff. Eine Engländerin unterbricht
das Gespräch der beiden. »Bevor wir
von Bord gehen, muss ich Ihnen das
noch sagen«, meint sie strahlend: »Wir
hatten einen so fantastischen Urlaub.«
Petra Hirschel
20.4.2012 travel.one14
Stilvolle Nostalgiker
Im südlichen Afrika können Urlauber mit dem Zug richtige Rundreisen unternehmen.
Das Spektrum reicht vom legeren Hotel auf Schienen bis zu schwelgerischem Luxus.
Wer im südlichen Afrika unterwegs
ist, reist meist mit dem Bus oder
im Mietwagen. Doch hat sich
daneben ein kleines, aber feines Markt-
segment auf der Schiene etabliert. Denn
im Unterschied zu vielen anderen Regio-
nen der Welt, wo der Zug eher die kürzeste
Verbindung zwischen zwei Punkten bieten
soll, sind im Süden des afrikanischen Kon-
tinents mit einigen Zügen echte Rundrei-
sen möglich. Und selbst wenn sie sich nicht
wirklich im Kreis bewegen, mäandern die
Züge auf manchen Strecken so weitläufig
durch ein Land, dass sie dabei zahlreiche
wichtige Attraktionen en passant mitneh-
men können.
Zwischen Kap und Etosha-Pfanne.In Südafrika sind zwischen Pretoria und
Kapstadt gleich drei touristische Züge un-
terwegs – Rovos Rail, Shongololo und Blue
Train. Der Blue Train fährt überwiegend
auf direktem Weg über Kimberley zwi-
schen beiden Städten. Dagegen verläu� die
in Deutschland am häufigsten vertriebe-
ne Strecke mit Rovos Rail und Shongololo
von Pretoria nach Kapstadt kreuz und quer
durchs Land. Zunächst führt der Weg Rich-
tung Osten nach Melalene, anschließend
in südlicher Richtung nach Hluhluwe und
dann entlang der Küste via Umhlanga nach
Durban. Von dort geht es wieder ins Lan-
desinnere über Bethlehem bis Bloemfon-
tein, bevor sich der Zug erneut in Richtung
Port Elizabeth auf die Küste zu bewegt. An-
schließend fährt der Zug nach Westen ent-
lang der Garden Route über Paarl bis zur
Endstation Kapstadt.
In Namibia fährt der Desert Express
durch die menschenleeren Landscha�en.
Dabei berührt er in einer großen Schlei-
fe die wichtigsten Attraktionen des süd-
westafrikanischen Staates. Vom Fish River
Canyon zu den Dünen des Sossusvlei, über
Walvisbay und Svakopmund an der wilden
Atlantikküste bis in den Etosha National-
ShongololoAbteile in vier Kategorien,
einfachere Kategorien mit
Gemeinscha�sdusche, zwei
Toiletten pro Wagen und
Ventilator, höhere Klassen
mit Dusche/WC im Abteil
und Klimaanlage.
Veranstalter: Dertour, Thomas Cook
travel.one 20.4.2012 15
bahnreisen.produkt
park im Norden führen die Schienen den
Zug auf seiner zweiwöchigen Reise. Eine
16-tägige Variante schließt zudem den Be-
such der ehemaligen Minen- und heutigen
Geisterstadt Kolmanskop und des Städt-
chens Lüderitz, der ersten deutschen Sied-
lung in Namibia, ein.
Nicht immer bewegen sich die Züge auf
den hier beschriebenen Routen. So fährt
Rovos Rail bisweilen zu den Victoria-Fällen
nach Namibia. Oder er fährt in zwölf Ta-
gen von Dar es Salaam in Tansania durch
Sambia, Simbabwe und Südafrika bis nach
Kapstadt. 2014 ist sogar eine Reise von Kai-
ro bis nach Kapstadt geplant.
Safari-Outfit und Krawattenzwang.Obwohl die Routen, auf denen die Züge un-
terwegs sind, einander bisweilen ähneln,
ist es keineswegs gleichgültig, welchen
Zug man wählt. Denn Preise und Komfort,
aber auch die Erwartungen an das Au�re-
ten der Gäste, unterscheiden sich deutlich
voneinander.
Die legerste Variante ist der Shongo-
lolo. Der Express, der zwischen Kapstadt
und Johannesburg fährt, versteht sich in
erster Linie als rollendes Hotel. Große Stre-
cken werden meist nachts zurückgelegt,
damit die Gäste am Tag Zeit für Ausflüge
haben. In der einfacheren »Ivory«-Klasse
gibt es Gemeinscha�sduschen, die »Gold«-
Klasse hat eine eigene Dusche und WC. Die
»Commodore«-Klasse verfügt außerdem
über eine Klimaanlage und die »Emerald«-
Klasse über eine kleine Lounge.
Um den Titel des luxuriösesten Zuges,
nicht nur Südafrikas, sondern gleich der
ganzen Welt, streiten Blue Train und Rovos
Rail. Der 1989 in Betrieb genommene, aus
liebevoll restaurierten historischen Wag-
gons und Lokomotiven bestehende Rovos
verheißt elegant-romantisches Ambiente
aus der viktorianischen Epoche. Edle Höl-
zer prägen das Interieur der sieben bis 16
Quadratmeter großen Kabinen, die hier
Suiten heißen. Ebenso elegant, aber mit
mehr modernen Elementen, präsentiert
sich der Blue Train. Wer in Safari-Kleidung
unterwegs ist, ist in beiden Zügen übrigens
fehl am Platz. Sakko und Krawatte sind
abends für Männer Pflicht.
Jahrgang 1998 ist der namibische De-
sert Express. Er wird als »moderne Remi-
niszenz an die stilvollen Zugreisen vergan-
gener Tage« vermarktet und positioniert
sich so zwischen Shongololo und den bei-
den Top-End-Zügen. Christian Schmicke
Desert ExpressAbteile mit jeweils zwei
Betten, Dusche, WC, schwenk-
barem Waschbecken, Warm-
und Kaltwasser, Klimaanlage,
Safe, 220-Volt-Steckdose,
Haarfön und Bordtelefon.
Veranstalter:Lernidee, Ameropa
Rovos RailAbteile in drei Kategorien mit
220-Volt-Steckdose, Tee-/Kaf-
feebereiter, Bordtelefon und
Minibar, Klimaanlage, Dusche/
Bad/WC und Haarfön. Getränke
an Bord im Reisepreis enthalten.
Veranstalter: Lernidee, Ameropa,
Dertour, Thomas Cook Blue TrainAbteile in zwei Kategorien,
alle mit WC und Dusche oder
Badewanne sowie individuell
einstellbarer Klimaanlage.
Luxussuiten mit Hifi-Anlage
und Video-/DVD-Einrichtung.
Mittag- und Abendessen in
zwei »Schichten«.
Veranstalter:Thomas Cook
Foto
s: L
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20.4.2012 travel.one16
produkt.bahnreisen
Feuerrot und schnell – bis zu 360 Stundenkilo-meter könnte der »Italo« theoretisch erreichen.
»Prima«- (oben) und »Club«-Klasse (unten)
Ein Konsortium um Ferrari-Aufsichtsratschef Luca di Montezemolo will
mit dem »Italo« Italiens Hochgeschwindigkeits-Zugverkehr revolutionieren.
Ein Ferrari auf Schienen
Wenn der Name Luca Cordero di
Montezemolo ins Spiel kommt,
denken viele spontan an die For-
mel 1 und an sündha� teure, meist feuer-
rote Sportwagen von Ferrari. Feuerrot und
ziemlich schnell ist auch der jüngste unter-
nehmerische Coup des Aufsichtsratschefs
von Ferrari. Di Montezemolo ist gemein-
sam mit Diego Della Valle, dem Besitzer
des Modelabels Tod‘s, Gesellscha�er der
privaten italienischen Bahngesellscha�
Nuovo Trasporto Viaggitor (NTV). Das Un-
ternehmen, an dem auch die französische
Bahngesellscha� SNCF beteiligt ist, will
am 28. April den ersten privaten Hochge-
schwindigkeitszug Italiens an den Start
bringen, der auf den klangvollen Namen
»Italo« hört.
25 Züge, neun Städte.Ganz in knalligem Rot lackiert sollen die
Züge des französichen Herstellers Alstom
als »Ferraris auf Schienen« den italieni-
schen Bahnverkehr aufmischen und dem
Hochgeschwindigkeitszug der italienischen
Staatsbahnen, »Frecciarossa«, das Leben
schwer machen. Dazu haben sich di Monte-
zemolo & Co. für rund 650 Millionen Euro 25
Züge zugelegt. Die könnten mit bis zu 360
Sachen über den italienischen Stiefel rau-
schen, wäre das Tempo im dortigen Schie-
nennetz nicht auf 300 Stundenkilometer
limitiert. Eine Verbindung des »Italo« führt
von Turin über Mailand, Bologna, Florenz,
Rom und Neapel nach Salerno. Die andere
Route verläu� von Venedig über Padua und
Bologna, Florenz und Rom nach Neapel.
Di Montezemolo hat 650
Millionen Euro in den Kauf
von Zügen investiertFo
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thema.produkt
travel.one 20.4.2012 17
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Drei Klassen, Kino und Relax-Zone.Die Wagen sind in drei Klassen unterteilt. Die
günstigste namens »Smart« biete bereits viel
Komfort und W-Lan gegen Aufpreis, wirbt das
Unternehmen. In der »Prima«-Klasse ist W-
Lan gratis und die Sitze sind etwas üppiger
dimensioniert. Noch komfortabler ist die mit
Ledersitzen ausgestattete »Club«-Klasse mit
kostenlosem W-Lan und Fernsehen am Platz.
Zudem können Premium-Passagiere an den
Bahnhöfen eigene abgetrennte Bereiche und
Lounges nutzen. »Solche Züge haben Sie noch
nicht gesehen«, sagt Di Montezemolo. »Wir
haben das beste italienische Essen, ein tolles
Kino und einen Waggon zum Relaxen.« Die
Preise, zum Beispiel für ein Oneway-Ticket
von Florenz nach Rom, liegen je nach Klasse
zwischen 45 und 130 Euro.
Die neun italienischen Städte, an denen
insgesamt zwölf Bahnhöfe angefahren wer-
den, sollen nur der Anfang sein. Denn Di Mon-
tezemolo plant die Expansion ins Ausland.
Ganz oben auf seinem Wunschzettel steht
eine Verbindung nach München.
Christian Schmicke
www.ntvspa.it
Streckennetz des »Italo«
20.4.2012 travel.one18
produkt.bahnreisen
■ Zugreisen mit besonderen Erlebnissen
– das ist nach wie vor das Kerngeschä� von
Lernidee Reisen. Und so wartet der Berliner
Veranstalter wieder mit Neuheiten auf.
Anfang November rollt erstmals The In-
dian Maharaja als deutschsprachiger Exklu-
siv-Charter unter der Federführung von Lern-
idee im Rahmen einer 13-tägigen Reise auf
dem Weg von Mumbai nach Delhi zu den Hö-
hepunkten Radschastans. Im Herbst 2013 soll
diese Fahrt wiederholt werden.
Außerdem gibt es neue Sonderzugrou-
tings mit mehr Zeit für individuelle Besich-
tigungen sowie ausgeweiteten Saisonzeiten
beim Zugklassiker der Transsibirischen Eisen-
bahn, dem »Zarengold«.
Besondere Eindrücke verspricht die Reise mit
dem Orient Silk Road Express. Der Zug wird
derzeit in Zusammenarbeit mit der usbeki-
schen Staatsbahn gebaut und soll Ende die-
ses Jahres im Rahmen von Pauschalreisen
nach Usbekistan, Kasachstan und Turkme-
nistan sowie Usbekistan die Seidenstraße
befahren. Eine neue Sonderzugreise ist auch
die Fahrt vom Bosporus zum Kaukasus, also
von Istanbul nach Georgien in einem türki-
schen Komfort-Schlafwagen. Sie ersetzt die
Reise »1001 Nacht« von Istanbul nach Damas-
kus. Und natürlich ist auch über Lernidee eine
Fahrt mit dem El Andalus buchbar, der seit
diesem Frühjahr wieder in Südspanien unter-
wegs ist.
Reisen wie ein MaharadschaLernidee präsentiert neue Touren in Indien und entlang der Seidenstraße.
Neue Routings wie etwa im Winter mit Sonderwaggons vom Baltikum
auf die Krim gibt es bei Lernidee Reisen mit der Transsib
■ Ameropa bringt für die Sommermonate Juli und August die 16-seitige Bro-
schüre »Luxus erleben« auf den Markt. Der Fokus des Katalogangebots mit »24
Reise-Glanzlichtern« liegt auf der Spitzenhotellerie in deutschen Städten und
Feriengebieten. Die Luxustrips führen nach Berlin, Bremen, Dresden, Düsseldorf
sowie nach Hamburg, Köln, Leipzig und München, außerdem nach Wien. Hinzu
kommen das Allgäu, Nieder- und Oberbayern, der Harz, die Mecklenburgische
Seenplatte und die Ostsee. Die Broschüre weist auf besondere Qualitäten der
angebotenen Häuser in Bezug auf Ambiente, Design, Gastronomie und Wellness
hin. Für die Bahnanreise in der 1. Klasse ist der »Bahn-Hit First« Aktionspreis in
die Pakete integriert. Er sorge zusammen mit günstigen Hotelkonditionen für at-
traktive Preise bei freier Zugauswahl, sagt Ameropa-Chef Martin Katz.
Sommerliche Luxusfahrten
Martin Katz will mit der neuen
Broschüre den Ameropa-Anteil im
Luxussegment verbessern
■ Die Fahrt durch das Outback
des australischen Bundesstaa-
tes Queensland wird im »Spirit
of the Outback« für die Zugpas-
sagiere mit Schlafabteil mit ein
paar Extras angereichert und so
noch ein wenig luxuriöser. Seit
Ende März dieses Jahres sind alle
Mahlzeiten im Preis für ein Sin-
gle- oder Doppel-Schlafabteil
enthalten. Außerdem haben die
Gäste dieser Abteile nun auch ex-
klusiven Zutritt zum Restaurant
und dem Lounge-Wagen.
Der »Spirit of the Outback«
fährt zweimal wöchentlich von
Brisbane aus die 1.325 Kilome-
ter bis nach Longreach und pas-
siert dabei Blackwater, Emerald
und Barcaldine. Die 24-Stun-
den-Zugreise soll Reisenden er-
möglichen, in Muße »die natürli-
che Schönheit unseres Staates in
sich aufzunehmen«, so Bahnma-
nager Max Kruse.
www.queenslandrailtravel.com.au
Stilvoll durchs Aussie-Outback
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eb
nis
reis
en
travel.one 20.4.2012 19
bahnreisen.produkt
■ Im Trans Anatolien Express können Urlauber bald eine beson-
dere Türkei-Rundreise unternehmen. Vom 22. September bis 9. Okto-
ber ist der Hotelzug dieses Jahr unterwegs und führt die Besucher quer
durchs Land: Von Istanbul über Pergamon, Izmir, Ephesus, Pamukkale
über das Hochland von Anatolien und durch das Taurusgebirge auf den
Schienen der alten Bagdadbahn nach Antakya. Mit Verlängerungstour
geht es bis an die Schwarzmeerküste. Buchbar ist die Zugreise etwa
bei Ameropa www.ameropa.de, Poppe-Reisen www.poppe-reisen.deoder bei Bentour Suisse www.bentour.ch. 2013 sind zwei Termine ge-
plant. Mehr unter www.transanatolienexpress.com
Im Hotelzug quer durch die Türkei
Rundreise im Zug: Urlauber können zehn oder 18 Tage
mit dem Trans Anatolien Express durch die Türkei fahren
■ Kunden, die in den Sommermona-
ten eine Städtereise planen, können
im Dertour-Katalog »Summer in the
City« günstige Pakete buchen. Sie bein-
halten neben den Unterkun�sleistun-
gen im Reisezeitraum von Ende Juni bis
Ende August die 1.-Klasse-Anreise mit
der Bahn ohne Zugbindung zum »Bahn-
Hit First« Tarif. Die Paketpreise gelten für
Städteziele in Deutschland, Österreich,
der Schweiz und den Niederlanden so-
wie für ICE-Verbindungen nach Kopen-
hagen und Brüssel. Auch für die Anreise
in der 2. Klasse und im internationalen
Streckennetz werden günstige Festprei-
se angeboten.
Dertour hat für die sommerlichen Ci-
tytouren zudem Sondertarife für Hotels,
Veranstaltungstickets und Zusatzleis-
tungen aufgelegt. Für einige Städte sind
Ermäßigungskarten im Preis enthalten,
Gourmet- und Wellness-Pakete können
ebenfalls günstig dazu gebucht werden.
Außerdem umfassen die Pakete einen
digitalen Reiseführer für Smartphone,
Tablet-PC oder E-Reader.
Städtetrip in der Ferienzeit
Foto
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Neue Höhepunkte, große Historie.Wir suchen weltweit permanent nach neuenAngeboten, die das Prädikat „Erlebnisreise“verdienen.
Bahnreisen auf allen KontinentenSpektakulär: viele der 100 schönstenBahnerlebnisse der Welt im Programmz.B. der legendäre Orient-Express Neue Ziele: u.a. Australien, Indien, Kanalinseln, VietnamGroßes Angebot mit dem GlacierExpress in der SchweizIndividuelle oder geführte Gruppenreisen
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© Spectral-Design - Fotolia.com
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produkt.thema
20.4.2012 travel.one20
Sebastian Ahrens: »Man fühlt
sich schnell gemütlich«
Hapag-Lloyd Kreuzfahrten chartert die ehemalige Insignia für zwei Jahre. Das
Hochseeschiff soll als Columbus 2 Urlauber ab 45 Jahren ansprechen.
Zur Miete auf See
Sebastian Ahrens zieht gerne die Miet-
wohnung als Vergleich heran. »Da
reißt man nicht alles heraus, sondern
findet sich mit dem einen oder anderen
ab«, sagt der Chef von Hapag-Lloyd Kreuz-
fahrten. Und auch mit größeren Investitio-
nen warte man ein wenig ab.
Die Mietwohnung heißt in diesem Fall
Columbus 2. Die Reederei hat sie Mitte Ap-
ril nach kurzer Renovierungszeit bezogen.
Damit gehört nun ein Schiff zur Flotte der
TUI-Tochter, das, wie Ahrens einräumt,
»vielleicht nicht ganz die Handschri� von
Hapag-Lloyd Kreuzfahrten trägt«. Das aber
den Vorstellungen der Reederei größten-
teils entspricht – wie bei einer gemieteten
Immobilie eben.
»Eingedeutscht«.Bis zur Taufe am 17. April in Palma de
Mallorca hieß die Columbus 2 noch In-
signia. Das 14 Jahre alte Schiff wurde in
Deutschland bislang nicht vermarktet. Es
gehört Oceania Cruises und war für die US-
amerikanischen Reederei auch unterwegs.
Bekannt sind auf dem deutschsprachigen
Markt jedoch einige Schwesterschiffe: Die
Azamara Quest und die Azamara Journey
beispielsweise stammen aus der gleichen
Baureihe. Die 2001 Pleite gegangene Ree-
derei Renaissance gab Ende der 90er Jahre
acht Schiffe dieses Typs in Au�rag.
Eine Woche hatte Hapag-Lloyd Zeit, um
die Columbus 2 den eigenen Vorstellungen
etwas anzupassen. »Das Schiff wurde ein-
gedeutscht«, erklärt Ahrens. So verwan-
delte sich das Kasino in einen Club mit
Tanzfläche, die englischen Hinweisschilder
wurden gegen deutsche ausgetauscht. Und
dort, wo die Gäste bisher Karten spielten
und im Internet sur�en, befinden sich nun
ein Kids- sowie ein Teensclub.
Mit größeren Umbauten ging das Gan-
ze nicht einher. Die Columbus 2 gleicht wei-
terhin einem britischen Herrenhaus – mit
weiß vertäfelten Treppenaufgängen, blu-
migen Sofas und Clubsesseln, gemuster-
ten Teppichböden, Stuckbordüren an den
Decken und einer Bibliothek mit Kamin.
»Sie ist ein modernes Schiff, auch wenn sie
vielleicht etwas neo-barock daherkommt«,
meint Ahrens und ergänzt: »Man fühlt sich
schnell gemütlich.«
Zu dieser Gemütlichkeit trägt auch die
geringe Größe des Schiffes bei. Die Colum-
bus 2 ist vergleichsweise klein. Für Hapag-
Lloyd Kreuzfahrten steht der Charter den-
noch für eine Vergrößerung von Kapazität
und Angebot. Auf den Neuzugang passen
bei Doppelbelegung der Kabinen 698 Pas-
sagiere – somit rund 300 mehr als auf die
Columbus, von der sich das Unternehmen
jetzt verabschiedet und die von Mai an un-
ter Plantours-Flagge als Hamburg über die
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travel.one 20.4.2012 21
kreuzfahrten.produkt
Columbus 2
Außenkabinen
259 Kabinen sind Außenkabinen
(15/16 m2). Davon haben 170 einen
Balkon (4 m2). Alle sind mit einem
Doppelbett oder zwei Betten und
einem Sofa (teils ausziehbar)
bestückt. Es gibt 28 Innenkabinen.
Suiten
Neben den 52 Penthouse-Suiten
(24 m2, 6 m2 Balkon, mit Sitzgrup-
pe, Sofa und Badewanne) befinden
sich sechs Owner-Suiten (60 m2,
30m2 Balkon) und vier Vista-Suiten
(55 m2, 18 m2 Balkon) an Bord.
Freizeit
Die Gäste können die Seetage in
der Bibliothek verbringen. Oder im
Spa (mit Dampfbad, vier Räumen
für Massagen und Friseursalon), im
Fitnesscenter (Geräte und Kurse)
oder auf dem Putting Green.
Restaurants
Die Gäste speisen entweder in den
beiden Spezialitätenrestaurants (ohne Aufpreis), im Hauptrestau-
rant oder den drei Buffetrestau-
rants – ohne feste Sitzordnung und
feste Essenzeiten.
Lounges
Wo bisher Roulettetische standen,
befindet sich nun eine Tanzfläche. Tanzen können die Gäste auch in
zwei weiteren Lounges an Bord. Für
das Abendprogramm holt sich die
Reederei zudem Künstler an Bord.
Kidsclub
Der Kidsclub richtet sich an Vier-
bis Zehnjährige. Sie werden bei
Familienkreuzfahrten betreut,
zum Angebot gehören dann auch
kindgerechte Ausflüge. Die Reede-
rei kooperiert mit der Firma Steiff.
Weltmeere fährt. Und die Gäste haben auf
der elf Decks hohen Columbus 2 mehr Platz,
sowohl in den Kabinen als auch in den öf-
fentlichen Bereichen.
Vier-Sterne-Schiff.Der Austausch soll Hapag-Lloyd Kreuzfahr-
ten neue Kunden bringen. Der Fokus liegt
nun auch auf Urlaubern, die noch im Be-
rufsleben stehen, aktiv sind und Wert auf
Wellness legen. 45plus nennt Ahrens die
anvisierte Zielgruppe. Darunter fallen auch
Reisende mit Kindern. Die Reederei lädt
daher mehrmals im Jahr während der Feri-
SeereisenDie Columbus 2 fährt mo-
mentan durch das Mittelmeer.
Den Sommer verbringt sie in
Nordeuropa. Ende Oktober
bricht sie zu einer 172-tägigen
Weltreise auf, um danach nach
Europa zurückzukehren.
Bordsprache ist Deutsch.Die Kreuzfahrten werden aus-
schließlich in Deutschland, Ös-
terreich und der Schweiz ver-
marktet.
enzeit zu Familienkreuzfahrten ein – 2012
sind es zwölf Stück.
Hapag-Lloyd will die Columbus 2 als
Vier-Sterne-Schiff positionieren (die Colum-
bus hat dreieinhalb Sterne). »Es ist ein Lu-
xuseinsteigerprodukt«, betont Ahrens.
Die Reederei charterte den Flottenneu-
ling vorerst für zwei Jahre. Ob sie länger zur
Miete wohnt, entscheidet sich im Herbst.
Bis dahin muss das Unternehmen wissen,
ob es einen Vertrag mit Oceania Cruises
unterschreibt. Derzeit, so Ahrens, sieht es
danach aus, dass das Schiff auch nach 2014
noch Columbus 2 heißt. Petra Hirschel
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20.4.2012 travel.one22
■ Für Croisi Europe ist ein wei-
teres Flussschiff auf dem Rhein
zwischen Straßburg und Amster-
dam unterwegs. Die französische
Reederei ergänzte ihre Flotte um
einen Neubau für 176 Passagiere.
Das Schiff trägt in Erinnerung
an den vor wenigen Wochen ver-
storbenen Firmengründer den
Namen Gérard Schmitter. Die
vier Inhaber, seine Tochter und
die drei Söhne, entschieden nach
dem Tod des Vaters, ihren jüngs-
ten Flottenzuwachs nicht wie ur-
sprünglich geplant Brigitte Bar-
dot zu taufen.
An den Unternehmer aus
dem Elsass erinnert an Bord kei-
neswegs nur der Name. In etli-
chen Kabinen hängen Werke von
Gérard Schmitter. Er malte gerne,
die Croisi-Flotte ist daher mit sei-
nen Bildern bestückt.
Das nach Gérard Schmitter
benannte Schiff verfügt über 88
Kabinen, die sich auf drei Decks
verteilen. Auf den zwei oberen
Decks befinden sich außerdem
ein Restaurant, eine große Bar
sowie eine Lounge mit Außenter-
rasse. Das Interieur ist hell und
modern gestaltet. Die Farben
Cremeweiß und Himbeerrot ge-
ben den Ton an.
Der Neubau wird in Deutsch-
land von Anton Götten vermark-
tet. Die Saarländer sind General-
vertreter der Franzosen.
www.croisieurope.de
Die 88 Kabinen des
Croisi-Neubaus verteilen
sich auf drei Decks
Foto
s: T
rave
l One
■ TUI hat die Angebotspalet-
te der »Reise ins Leben« erwei-
tert. Für die kommende Saison
finden Reisebüros neu im Pro-
gramm eine achttägige Reise
nach Zypern und zwei Fluss-
fahrten an Bord der TUI Alle-
gra und TUI Melodia auf Donau
und Rhein. Die Hannoveraner
hatten die Reisen – sie finden
in Kooperation mit der Trauer-
akademie Fritz Roth statt – vor
zwei Jahren initiiert.
www.reiseinsleben.de
Trauerreisen ausgebaut
■ Faltin Travel heißt ein neuer Veranstalter, der sich
auf den Verkauf von Eintrittskarten für Sportveran-
staltungen spezialisiert hat. Der Anbieter mit Sitz
im schweizer Dietikon hat zum Beispiel Tickets für
die nationalen Fußball-Ligen in Deutschland, Italien
oder England im Programm. Aber auch Karten für die
Champions League, Europa League, NBA, Formel 1,
die Tour de France und große Tennisturniere sind er-
hältlich. Reisebüros erhalten ab der ersten Buchung
acht Prozent Provision. www.faltintravel.com
Neuer Spezialistfür Sportevents
Zur Europameisterscha� nach Polen können Gäste nun
auch mit Faltin Travel reisen
Gastronomie-Tipp: Sternekoch Johann Lafer hat seinem
Gourmet-Restaurant Le Val d’Or ein neues ganzheitliches Konzept
verpasst. Im Zusammenspiel von Textilien, Musik, Lichtinstallationen
und Tischdekorationen soll den Gästen zu jeder Jahreszeit ein passendes
saisonales Gesamtbild vermittelt werden. www.stromburg.com
Leinen los für Gérard Schmitter
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travel.one 20.4.2012 23
ANGEBOT
mix.produkt
■ Airtours hat ein X-Produkt
ins Leben gerufen. Die Luxus-
reisemarke der TUI bietet mit
X-ATI rund 400 ausgewählte
Hotels aus dem Airtours-Pro-
gramm an, die mit dem zum
Zeitpunkt der Buchung güns-
tigsten verfügbaren Flug kom-
biniert werden können. Der
über X-ATI ermittelte Reise-
preis gilt nur zum Zeitpunkt
der Buchungsanfrage und wird
lediglich für fünf Minuten ga-
rantiert. Am Buchungstag kön-
nen Reiseprofis bis 19 Uhr kos-
tenfrei stornieren. Die über
X-ATI getätigten Buchungen
werden zum Gesamtumsatz
mit Airtours gezählt.
X-ATI geht an den Start
■ Neu im Portfolio von Sprachreiseanbieter LAL ist die »Wilderness Ranch« in Ka-
nada. LAL-Gäste können rund 250 Kilometer nördlich von Vancouver in den Chilco-
tin Mountains auf der Pferdefarm nicht nur Englisch, sondern auch den richtigen
Umgang mit den Hu�ieren lernen. So umfasst das Paket »Ranchaktivitäten« neben
einem Standard-Sprachkurs auch tägliche Ausritte und Reitstunden. Das Angebot
»Wilderness Experience« beinhaltet den professionellen Umgang mit dem Pferd als
Nutztier. Und zusätzlich zum Reiten lernen Teilnehmer, Karten und Spuren zu lesen
sowie Erste-Hilfe-Maßnahmen für Mensch und Tier anzuwenden.
LAL sattelt die Pferde
Die AbseitsfalleGroße Aufregung kurz vor der Fußball-EM in Polen und der Ukraine. Laut dem
europäischen Fußballverband Uefa sind in den beiden Ländern die Hotel-
preise innerhalb kürzester Zeit in astronomische Höhen gestiegen. 500 bis 700
Euro pro Nacht, etwa das Zehn- bis Zwölffache des regulären Preises, sollen
Anhänger für Hotel oder Ferienwohnung im Spielort berappen. Ein Skandal,
wie Uefa-Chef Michel Platini findet. Und auch Veranstalter reagieren. So hat
sich Sportreiseanbieter Voss & Votava bereits »von der Ukraine verabschie-
det« und TUI fordert eine »fairere Preispolitik« im Turniermonat.
Für Außenstehende sieht das nach einer klaren Abseitsfalle für die Fans aus.
Denn dass Hoteliers während einer EM oder WM im eigenen Land die Prei-
se erhöhen, ist nichts Ungewöhnliches. Schließlich war es in Deutschland
2006 nicht anders. Dass aber zu einer sowieso schon komplizierten touristi-
schen Infrastruktur nun auch noch überteuerte Hotelpreise hinzukommen,
wird letztlich dafür sorgen, dass viele Plätze in den Stadien leer bleiben. Es sei
denn, Fans greifen auf die EM-Pakete der Veranstalter zurück. Denn die sind
mit ihren feststehenden Preisen zurzeit wohl das günstigste Argument für
eine Reise zur Europameisterscha�.
Kendra MietkeRedakteurin
Moment mal!
20.4.2012 travel.one24
airlines.airports
Finnair stockt den Flugplan auf■ Eine Ausweitung der Fre-
quenzen von Flügen nach
Asien und Nordamerikaund die Wiederaufnahme ei-
niger Ziele in den Sommer-
flugplan hat Finnair für die
kommenden Monate zu bie-
ten. Wieder im Programm
ist die kanadische Metropo-
le Toronto, die nun zwischen
dem 24. Mai und 10. Septem-
ber angeflogen wird. Eben-
falls für vier Monate buchbar
ist Washington DC zwischen
dem 15. Juni und 27. Oktober.
Die US-Hauptstadt hatte Finn-
air im vergangenen Sommer
erstmals als Codeshare mit
dem Oneworld-Partner Ame-
rican Airlines angeflogen.
Eine Frequenzerhöhung er-
fährt Tokio. Die japanische
Hauptstadt taucht vom 31.
Mai an zehnmal in den Verbin-
dungen von Helsinki aus auf.
Ganz neu zu den asiatischen
Zielen gehört Chongqing, das
vom 9. Mai an ganzjährig vier-
mal in der Woche angeflogen
wird. Finnair ist damit die ein-
zige Airline, die von Europa
aus in die chinesische Stadt
fliegt.
Ein weiterer Ausbau des
Flugplans nach Asien und
eine verbesserte Kostenstruk-
tur in Europa sollen laut dem
Aufsichtsratsvorsitzenden
Harri Sailas auch weiterhin im
Mittelpunkt stehen, um mit
der Airline die Gewinnzone zu
erreichen. Ziel sei es, Helsinki
zum wichtigsten Hub in Nord-
europa zu machen.
Für eine Ausweitung des
europäischen Netzwerks
führt Finnair nach Medien-
berichten momentan Ge-
spräche mit einigen ande-
ren Fluggesellscha�en zur
Bildung eines Joint Ventures.
Bis zum Sommer soll es zum
Vertragsabschluss kommen,
der Flugbetrieb soll im ersten
Halbjahr 2013 aufgenommen
werden. Ein möglicher Part-
ner ist laut CEO Mika Vehvilai-
nen das neue Oneworld-Mit-
glied Air Berlin.
www.finnairgroup.com
■ Von Mai an gelten bei der pol-
nischen Fluggesellscha� LOT neue
Regeln für das Freigepäck. Sie er-
lauben Passagieren der Business
Class auf der Langstrecke die Mit-
nahme von drei statt bisher zwei
bis zu 32 Kilogramm schweren
Gepäckstücken. Auf der Kurz- und
Mittelstrecke sind nun zwei sol-
cher Koffer erlaubt. In der Econo-
my Class gilt auf allen Strecken die
Regelung, dass ein Gepäckstück
mit maximal 23 Kilogramm einge-
checkt werden kann. Die alte Gren-
ze lag bei 20 Kilo. Handgepäck-
stücke dürfen nun acht Kilogramm
wiegen, bisher waren es sechs.
Mit der Auslieferung der ersten
Boeing 787 führt die Fluggesell-
scha� zudem eine Premium Eco-
nomy Class auf Langstrecken ein.
Mehr Gepäck bei LOT
■ Air Astana fliegt vom 19. Mai an in diesem Sommer wieder direkt nach
Kostanaj im Westen Kasachstans. Die Strecke wird von einem Airbus A320
bedient, der in einer Zwei-Klassen-Konfiguration mit acht Plätzen in der
Business Class fliegt. Die kasachische Fluggesellscha� hat bei der neuen
Verbindung neben dem ethnischen Verkehr Geschä�sreisende, die in die
Region nördlich des Kaspischen Meers wollen, im Blick. Flugtag ist Sams-
tag, angeboten wird der Service bis Mitte September.
www.airastana.com
Im Sommer nach Kostanaj
airlines.airports
Zum Sommer wächst die Auswahl an Fernstrecken über Helsinki
Mit einem A320fliegt Air Astana
von Hannover nach
West-Kasachstan
Foto
: Fin
na
ir
travel.one 20.4.2012 25
British Airways stockt vom 28. Okto-
ber an das Flugangebot von Berlin und
Düsseldorf nach London-Heathrow um
jeweils einen Flug pro Tag auf. Vom Rhein
gibt es dann 47 Verbindungen pro Woche,
von Berlin aus 42. www.ba.com
Air Dolomiti ergänzt den Flugplan von
München aus um Flüge nach Bari, Paler-
mo, Catania, Cagliari und Olbia.
www.airdolomiti.de
Der Flughafen München und Lu�-
hansa haben im Terminal 2 sechs neue
Duschkabinen eingerichtet. Der Schlüs-
sel ist beim Service Center in Ebene 03 er-
hältlich, die Nutzung kostet 15 Euro.
Qantas stellt die Freigepäckregeln ab
Anfang Mai von einem Gewichtskonzept
auf ein Stückkonzept mit maximalem Ge-
wicht um. www.qantas.de
OLT Express fliegt vom 23. April an von
Hamburg nach Dresden. Auf den insge-
samt 17 Verbindungen pro Woche kommt
eine Maschine vom Typ Saab 2000 mit 50
Sitzplätzen zum Einsatz.
Hamburg Airways steigt ins Linien-
geschä� ein und nimmt Ende April zwei-
mal pro Woche Flüge zwischen Hamburg
und Kiew auf. In Zukun� ist eine Zusam-
menarbeit mit der ukrainischen Flugge-
sellscha� Aerosvit geplant, Ziel sei ein
Codeshare Agreement, heißt es.
www.hamburgairways.com
Bei Korean Air läu� nun das Vorzugs-
programm »Sky Priority«. Es soll für alle
Skyteam-Mitglieder gelten und garantiert
unter anderem bevorzugten Service bei
Check-in, Gepäckaufgabe und Boarding.
updates
■ Intersky erweitert in den Sommermonaten das Flug-
angebot von Friedrichshafen nach Italien. Im Juli und Au-
gust geht es zweimal pro Woche, freitags und sonntags,
nach Mailand-Bergamo.
In beiden Monaten werden auch zwei zusätzliche Flü-
ge auf die Mittelmeerinsel Elba angeboten. Neben den
bisherigen Verbindungen am Mittwoch und Samstag wer-
den die beiden Mailand-Flüge dorthin verlängert. An-
schlussflüge sind von und nach Berlin, Hamburg, Düssel-
dorf und Wien vorgesehen.
Mehr Flüge nach Mailand und Elba
■ Hahn Air bietet Passagieren im Rahmen einer Koope-
ration mit der Allianz Global Assistance eine Absicherung
gegen Kosten, die bei der Insolvenz einer Airline entste-
hen können. Bislang erhielten Kunden den Ticketpreis zu-
rückerstattet. Nun kommt durch die neue Vereinbarung
auch die Differenz zwischen neuem und altem Ticket hin-
zu. Dies gilt bis zu einem Maximalbetrag von 125 Euro. Ab-
gesichert sind zudem Kosten für Übernachtung und Ver-
pflegung bis zu 75 Euro, ebenso wie für Taxi und Telefon
bis zu 50 Euro. Die Regelung gilt für die mehr als 250 Flug-
gesellscha�en, mit denen Hahn Air zusammenarbeitet.
Auch Reisebüros erhalten im Fall einer Airline-Pleite eine
finanzielle Aufwandsentschädigung, verspricht Hahn Air.
Finanzieller Schutz bei Airline-Konkurs
■ Die Zusammenarbeit zwischen Germanwings und Austrian Airlines (AUA) wird enger. Nach dem im vergangenen Jahr ge-
starteten Interlining folgt bei den Lu�hansa-Töchtern nun das
Codesharing für Flüge zwischen Deutschland und Österreich.
Die Zahl der Flüge, die von beiden zwischen Köln und Wien an-
geboten werden, steigt damit von drei auf fünf. Die German-
wings-Verbindungen von Köln nach Salzburg und Klagenfurt
sind nun auch unter AUA-Flugnummer buchbar. Im Flugplan
der Österreicher steht in Zukun� auch Hannover. Im Zuge der
engeren Zusammenarbeit soll auch der Catering-Standard an
Bord der Germanwings-Maschinen an den von Austrian Airlines
angepasst werden.
www.austrian.com www.germanwings.com
Flugpläne werden vernetzt
Flüge zwischen Österreich und Deutschland werden in
Zukun� unter den Flugnummern beider Partner angeboten
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20.4.2012 travel.one26
sales.best practice
Sarah Süß legt bei der Arbeit
für barrierefreie Reisen viel Wert
auf genaue Zielgebietskenntnisse
Barrierefreie Reisen sind für viele Reisebüros heute noch unbekanntes Terrain.
Sarah Süß hat es für sich erkundet und hier ihre Nische und ihre Kundengruppe gefunden.
Reisebüros müssen sich Nischen su-
chen. Das bekommen Expedienten
immer wieder zu hören, wenn es um
Strategien für eine wirtscha�lich gute Zu-
kun� geht. Eine Nische, die nur wenige zu
ihrem Spezialgebiet gemacht haben, sind
die barrierefreien Reisen. Eine Expertin in
diesem Bereich ist Sarah Süß, die sich vor
neun Jahren den Reisen für Behinderte zu-
gewandt hat.
Ausschlaggebend waren für die gebürti-
ge Schweizerin, die seit 25 Jahren im Reise-
büro arbeitet und heute in Kürten im Bergi-
schen Land lebt, zwei Faktoren. »Damals
hatte mein Sohn im Alter von fünf Jahren
einen schweren Unfall, da musste und woll-
te ich nur noch Teilzeit arbeiten. Da kam
mir die Idee, ein eigenes mobiles Reisebüro
zu starten.« Nach zehn Jahren bei Necker-
mann wollte sie nicht mehr das »übliche«
Tagesgeschä� machen, sondern etwas An-
deres. Die Verletzungen ihres Sohnes und
die Folgen für mögliche Reisen trugen auch
zur Idee bei, sich verstärkt um Behinderte
als Kunden zu kümmern.
»Ich habe ein erstes Inserat aufgegeben,
und das hat voll eingeschlagen. Anfangs be-
schränkte sich der Kundenkreis hier auf die
Umgebung und es lief nur als mobile Bera-
tung«, blickt sie zurück. Doch schnell hatte
sie sich ihren Ruf als Fachberaterin erwor-
ben und die Kunden kamen nach und nach
aus der gesamten Bundesrepublik und dem
deutschsprachigen Ausland. »Ich hatte über
einige Jahre die Rollstuhl-Rugby-National-
mannscha� als Kunden und organisierte
für sie die Flüge zu Wettkämpfen.«
Dabei ist die Arbeit für Behinderte kei-
nesfalls einfach und erfordert großes Fach-
und Detailwissen. Bei den Hotelzimmern
beispielsweise sind Kleinigkeiten o� ent-
scheidend. »Die Türmaße sind ein wichtiges
Kriterium, denn sie entscheiden, ob ein Roll-
stuhlfahrer das Zimmer benutzen kann. Da
sind die Angaben o� nur ungenau«, sagt sie.
Ein Kriterium ist auch, ob das Zimmer über
rollstuhlgerechte Duschen verfügt. »Hilfreich
sind Bilder der Zimmer und Badezimmer, die
ich manchmal von den Hotels erhalte.«
So kann die Vorbereitung für eine Städ-
tereise nach Stockholm auch mal bis zu zwei
Monate dauern, bis ein wirklich barriere-
freies Hotel gefunden ist, in dem auch die
Zimmer die richtige Größe haben. Obwohl
Süß viel Arbeit investiert, arbeitet sie im-
mer als Reisebüro und tritt nicht als Veran-
stalter auf. »Bei der Planung hil� mir meine
Mehrsprachigkeit als Schweizerin«, sagt sie.
»Die war für mich früher im Reisebüro nicht
in diesem Maße nutzbar.«
Treue Kunden.Süß besichtigt regelmäßig Hotels, um deren
Qualität und die Erfüllung ihrer Anforde-
rungen zu überprüfen. »Im Internet ist bei
Weitem nicht alles angegeben. Der Kunde
erhält von mir ein konkretes Angebot, in
einem separaten PDF sind detailliert alle
Angaben zu den Zimmern und Hoteleinrich-
tungen zu finden. So kennt er nicht nur sein
Reiseziel, sondern er sieht auch, wie ich ar-
beite.« Das zahlt sich für sie aus, denn Roll-
stuhlkunden sind laut Süß eine besonders
treue Klientel: »Sie kehren immer wieder
zurück und wollen eine fundierte Beratung.
Sie sind nicht so preissensibel. Ihnen ist be-
wusst, dass Qualität ihren Preis hat.«
Zufrieden ist die Rollstuhlexpertin mit
den Veranstaltern, bei denen sich in den
vergangenen Jahren einiges für diese Kli-
entel in Bezug auf Informationen und Hil-
festellungen bei Buchungen sowie vor Ort
Urlaubserlebnisseohne Barrieren
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travel.one 20.4.2012 27
best practice.sales
bewegt habe. »Anfangs war es zum Teil eine
Katastrophe.«
Nicht immer einfach sei es mit den Air-
lines. Eine mögliche Schwierigkeit liege in
der Anmeldung des Rollstuhlservices. Bei
den meisten Fluggesellscha�en sei dies di-
rekt über Amadeus möglich. Ist dies aber
nicht der Fall, sei die Anmeldung per E-Mail
oder telefonisch sehr zeitaufwendig.
Unkompliziert stellt sich für die Fach-
frau die Zusammenarbeit mit den Anbie-
tern von Hochseekreuzfahrten dar. »Auf
den neueren Schiffen sind praktisch überall
die entsprechenden Einrichtungen vorhan-
den«, sagt sie. Wesentlich schlechter sieht es
auf den Flüssen aus. »Sie sind o� noch nicht
mal für Reisende mit einem Rollator ausge-
stattet.« Die Finger weg lässt Sarah Süß in
den meisten Fällen von Hotels in Deutsch-
land: »Für hiesige Hotels, die nicht über
Veranstalter buchbar sind, ist das eine sehr
aufwendige Recherche, für die es am Ende
vom Hotel nicht einmal Provision gibt. Da-
her nehme ich nur Anfragen an, wenn ich
das Hotel kenne und weiß, dass es passt.«
Teneriffa mit Top-Angebot.Die populärsten Zielgebiete für ihre Kun-
den, die zu rund 80 bis 90 Prozent aus Roll-
stuhlfahrern bestehen, kann die Expertin
schnell aufzählen. Das Angebot ist in vielen
Ländern nur sehr limitiert. An der Spitze
liegen Teneriffa und Mallorca. »Die beiden
Inseln weisen die beste Infrastruktur auf.
Die Hotels sind entsprechend ausgestattet,
es gibt schöne Promenaden am Meer, was
den Rollstuhlfahrern meist sehr wichtig ist.
Auf Teneriffa gibt es eine deutsche Firma,
mit der ich zusammenarbeite. Sie kümmert
sich um die Transfers, die Transportmittel
und verleiht Hilfsmittel.«
Auch in der Türkei und in Tunesien ist
laut Süß eine gute Infrastruktur zu finden,
schlecht sehe es dagegen in Griechenland
aus, die Hotels seien meist zu alt. Bei den
Fernreisen stehen Dubai und die USA an
der Spitze der Popularitätsskala. Namibia
rückt langsam als Ziel in den Fokus. Südaf-
rika sei dagegen wegen eines schwerfälli-
gen Partners ein Reinfall gewesen.
Die Aufgabe, für Kunden mit Handi-
cap ausgewählte Qualität zu bieten, sie
kenntnisreich zu beraten und dafür mit
besonders treuen Kunden belohnt zu wer-
den, stellt die engagierte Beraterin restlos
zufrieden: »Ich kann mir heute nicht mehr
vorstellen, in einem regulären Reisebüro
zu arbeiten.« Wolfram Marx
Süße Reisen im ÜberblickFirmensitz:Auf dem Steinacker 8
51515 Kürten
T: 02268/90 84 52
Fax: 02268/9 08 40 85
E-Mail: [email protected]
www.suesse-reisen.de
Sarah Süß betreibt ein mobiles
Reisebüro und ist Mitglied bei
Protours. Ihre weiteren Spezi-
algebiete sind Tauchreisen, Ski-
reisen und Motorradtouren.www.reisebuero-kuerten.de
»Bei den Kunden geht eindeutig Qualität vor Preis « Sarah Süß
Sarah Süß will ihren Rollstuhl-Kunden Urlaubsspaß und
besondere Erlebnisse ermöglichen
Die Maße der Badezimmer
und eine behindertengerechte Ausstattung sind wichtige
Auswahlkriterien
20.4.2012 travel.one28
Amadeus bietet zusammen mit dem Ferienhausanbieter Bel-
villa Online-Trainings an. Auf dem Plan stehen noch insgesamt
fünf Termine, die Lektionen dauern jeweils 45 Minuten und
sind kostenfrei. Zusätzlich gibt es ein kostenfreies E-Tutorial.
www.de.amadeus.com/virtualtraining
Unter dem Kürzel »vfly« sind bei Vtours jetzt Flugeinzelplät-
ze buchbar. Agenturen des Veranstalters erhalten eine Ergän-
zungsvereinbarung, nach Rücksendung erfolgt die Freischal-
tung für Merlin und Toma. www.v-fit.de
Thomas Cook hat das neue E-Learning »Thomas Cook Flug-
markt-Experte« in Zusammenarbeit mit dem Tennessee Tou-
rism Board gestartet. Auf einer virtuellen Reise mit »Familie
Müller« werden Informationen und Tipps zu den Selektionskri-
terien für Bausteinbuchungen gegeben. www.tc-infonet.de
Die Jahrestagung der RTK vom 5. bis 7. Oktober in Düsseldorf
steht unter dem Motto »Winyounited«. Thema ist der Wandel in
der Touristik. Als Redner sind DRV-Präsident Jürgen Büchy und
TUI Deutschland-Chef Volker Böttcher angekündigt.
updates
■ Eine durch und durch positi-
ve Bilanz zieht Cornelius Mey-
er, Vorstand für Marketing und
Vertrieb der Best-RMG, für das
abgelaufene und das laufende
Geschä�sjahr. »Wir liegen mit
den Buchungszahlen bei unse-
ren Mitgliedern im Trend. Nach
einem schwächeren Februar
hat das Geschä� im März an-
gezogen. Wir sind für das Ge-
samtjahr sehr zuversichtlich«,
sagte Meyer am Rande der
»Weltklasse Experten-Akade-
mie« der Kooperation. Er ver-
spricht für die Hauptversamm-
lung der als Aktiengesellscha�
organisierten Kooperation am
4. Mai »sehr, sehr gute« Ergeb-
nisse. »Wir können unseren
Aktionären eine sehr attrakti-
ve Dividende vorschlagen.« Es
gebe immer wieder Anfragen
wegen Aktienkäufen.
Die positive Entwicklung
spiegele sich auch in der Nach-
frage nach neuen Mitglied-
scha�en wider, die jede Wo-
che ins Haus kämen. »Derzeit
haben wir 22 Unterschri�en
für Neumitgliedscha�en«, sagt
der Best-RMG-Chef. Dies sei
auch das Ergebnis einer Kam-
pagne, in der Best-RMG damit
warb, dass die Kooperation
den Mitgliedern gehört.
Trotz aktueller Erfolge
sieht Meyer auf die Reisebü-
ros in der Zukun� eine Menge
Arbeit zukommen. »Wir müs-
sen den Kunden deutlich ma-
chen, welchen Wert der Rei-
sebürovertrieb hat, denn bei
uns dreht sich alles um den
Menschen.« Eine der großen
Herausforderungen sei die
junge Generation. »Wir müs-
sen die Zielgruppen nach un-
ten aufbrechen und die Jun-
gen wieder zu uns zurückho-
len.« Diesen sei meist gar nicht
bewusst, was der stationäre
Vertrieb alles leiste. Ein Prob-
lem sei auch, dass Reisebüros
in den Medien nicht leistungs-
gerecht wahrgenommen und
dargestellt würden. Zudem
fehle eine angemessene Un-
terstützung durch die Politik.
»Bei Themen wie Rückvergü-
tungen oder dem drohenden
Verlust von Arbeitsplätzen gab
es keine Hilfe.« Zusammen mit
der Politik sei eine ganz andere
Aufmerksamkeit in Bezug auf
den Wert der Reisebüros er-
reichbar, ist Meyer überzeugt.
www.best-rmg.de
Die Hilfe der Politik fehltBest-RMG will die Bedeutung der Reisebüros noch stärker herausstellen.
Cornelius Meyer will die
junge Generation wieder in die
Reisebüros zurückholen
sales.mix
travel.one 20.4.2012 29
mix.sales
■ Der Verein OTDS e. V. bietet sein offenes
touristisches Datenformat ab sofort zum
kostenlosen Download an. Verfügbar ist das
von Bewotec, Traffics und Traveltainment
entwickelte Format auf der Internetseitedes Vereins. Damit haben nun alle interes-
sierten Unternehmen über die 28 Vereins-
mitglieder hinaus Zugriff auf das Format,
das den Datentransfer zwischen Veranstal-
tern und Vertriebssystemen erleichtern soll.
Im Mittelpunkt von OTDS stehen die
XSD-Dateien, in denen beschrieben und de-
finiert wird, welche Knoten, Elemente und
Werte in einer OTDS-Datenlieferung enthal-
ten sein können oder müssen. Der Einsatz
des Formats wird auf der Website anhand
von XML-Beispielen veranschaulicht.
Im Rahmen einer dreiteiligen themati-
schen Dokumentation wird das Format im
Einzelnen dargestellt. Anfangs geht es um die
Grundlagen und Strategien sowie den grund-
sätzlichen Aufbau. Im zweiten Kapitel folgen
Komponenten, Regeln und Preisbestandtei-
le. Im dritten Teil wird gezeigt, wie aus den
gelieferten Daten Angebote erzeugt werden.
www.otds.de
OTDS kostenfrei abrufbar
OTDS-Vorstand Oliver Rengelshausen sieht mit der Freigabe einen Meilenstein erreicht
■ Das Verkaufsteam des Expedia Reisebüro Partnerprogramms reist in den nächsten
Monaten durch mehrere Städte in Deutsch-
land, um Agenturpartner zu besuchen. Rei-
sebüros, die einen persönlichen Gesprächs-
termin vereinbaren wollen, können sich per
E-Mail an [email protected] wen-
den. Weitere Infos zum Partnerprogramm
unter www.expedia.de/reisebüro
Expedia sucht Kontakt zu Partnern
■ Stationäre Reisebüros mit überdurch-
schnittlichem Online-Umsatz können sich
nun der Interessengruppe RTK Online an-
schließen. Sie müssen dafür nicht RTK-Mit-
glied sein. Am 23. Mai veranstaltet die Ko-
operation für interessierte Büros einen »RTK
Online Day« in Frankfurt. Dabei werden die
Ziele der Gruppe vorgestellt. Außerdem gibt
es Vorträge und Workshops zu den Themen
Online-Marketing und Web-Controlling.
www.rtk-deutschland.de/rtk-online.html
RTK will bei Onlinern punkten
■ Der Leipziger Dynamic-Packaging-Spezialist LMX
Touristik nutzt als erstes Unternehmen in Deutsch-
land das neue Buchungssystem Dynamix von
Traveltainment. Die Integration der Syste-
me beider Unternehmen soll in Kürze star-
ten. Zum Einsatz kommt die neue Lösung
zunächst auf der LMX-Website. Ein Ausbau
für Bistro und die IBE von Traveltainment
ist geplant. »Durch Dynamix können wir
unser Portfolio erweitern und noch flexi-
bler gestalten«, erklärt Markus Hartwig,
geschä�sführender Gesellscha�er des
Veranstalters. Traveltainment hat Dy-
namix bereits im Januar in der Schweiz
lanciert. Pilotkunde war dort Kuoni mit
der Marke X-Helvetic Tour. Dynamix soll
mittelfristig das bisherige Buchungs-
system Datamix ablösen.
www.lastminute-express.de
LMX wird Pilotkundefür Dynamix
LMX-Chef Hartwig will mit Dynamix
flexibler auf Kundenwünsche eingehen
20.4.2012 travel.one30
destination.asien
Individuell durch China
China gilt als besonders schwieriges Ziel für Individualreisende. Doch mit der
Nachfrage wächst auch das Angebot jenseits der klassischen Gruppenreise.
Foto
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travel.one 20.4.2012 31
The Trade Show for the Asian Travel Market
Conference Partner: Partner Hotel:Held in:
7.511 Teilnehmer · 750 Aussteller · 220 Journalisten · Delegierte aus 91 Ländern · Corporate · MICE · Leisure
NEUER ORT: Marina Bay Sands, Singapore
ABSOLUT INSPIRIEREND17.–19. Oktober 2012, itb-asia.com
Bewerben Sie sich als Hosted Buyer der ITB Asia: itb-asia.com/buyers
Peking, Pingyao, Xian, Schanghai,
Yangshuo, Guilin und Macau. Die Lis-
te der Orte, die Andrée und Christian
Maetz während ihrer vierwöchigen China-
Reise besucht haben, ist lang. Und das sollte
auch so sein. Schließlich hat sich das Ehe-
paar im vergangenen September ganz be-
wusst für eine individuelle Reise durch das
Reich der Mitte entschieden. »Es ist deutlich
angenehmer, sich selbst die Zeit für die Se-
henswürdigkeiten einzuteilen und nicht
durch die Gegend zu hetzen, während im
Hintergrund bereits die wartende Bushupe
ertönt«, erklärt Christian Maetz.
Eine Vorstellung, die viele Urlauber
teilen. Denn die Vorzüge einer individuell
gestalteten Urlaubsvariante liegen klar
auf der Hand, findet Christoph Albrecht,
Geschä�sführer von China Tours. »Bei
individuellen Reisen kann der Gast zum
Wunschtermin reisen, er bekommt einen
eigenen Reiseleiter oder Fahrer gestellt
und er wählt eine Reiseroute genau nach
seinen Vorstellungen«, fasst der Asien-
Experte zusammen. Und nur diese »maß-
geschneiderte Variante«, wie Rolf-Dieter
Scheerer, Bereichsleiter Asien bei Gebeco
es nennt, ermöglicht mehr Freiraum und
Flexibilität. Zum Beispiel, wenn Gäste noch
etwas länger auf der Großen Mauer bleiben
möchten. »Bei Individualreisenden wartet
keine Gruppe darauf, dass es endlich wei-
ChinaKompakt2011 reisten mehr als 57 Mil-
lionen Gäste nach China, dar-
unter 637.000 Deutsche. Für
dieses Jahr rechnet das Land
mit 650.000 deutschen und
58.500.000 internationalen
Besuchern. Den erwarteten
Zuwachs begründet das Frem-
denverkehrsamt vor allem mit
zusätzlichen Flugverbindun-
gen, neuen Hotels und Reise-
angeboten der Veranstalter.
tergeht, daher sind eigene Entdeckungstou-
ren überhaupt kein Problem«, unterstreicht
Brigitte Gerntrup, Produktmanagerin bei
Caissa Touristic.
Doch für welchen Kunden eignet sich
ein individueller Trip überhaupt? Susanne
Fraederich, Produktmanagerin Asien bei
TUI, zählt »weltoffene Entdecker« und Ur-
lauber, die es gewohnt sind, selbstständig
zu reisen, zur potenziellen Zielgruppe. Aber
auch jüngere Leute und Fernreise-erfahrene
Personen reisten meist lieber individuell als
in einer Gruppe, ergänzt Gerntrup.
Steigende Nachfrage.Im Gegensatz zu anderen Ländern, wie Thai-
land oder die USA, zählte China nie zu den
Schanghai und der Jangtse: Viele Gäste
kombinieren klassische Routen mit
abgelegeneren Regionen
Fotos: Viking
20.4.2012 travel.one32
destination.asien
Reisezielen für Individualreisende. Doch
mittlerweile wächst der Wunsch der Ur-
lauber, das facettenreiche Land auf eigene
Faust und ohne Gruppe zu erkunden. Ver-
anstalter wie Dertour, Caissa Touristic, Ge-
beco, Meier's Weltreisen, China Tours und
Marco Polo sprechen von einer wachsen-
den Nachfrage für dieses Segment. Und sie
sind zuversichtlich, dass diese Nachfrage
auch weiter anhalten wird. Denn die Ex-
perten können beobachten, dass sich der
Tourismus in China nach der Umweltka-
tastrophe im japanischen Fukushima im
März vergangenen Jahres nun wieder er-
holt. »Unsere Zahlen sind derzeit besser als
im Vorjahr«, bestätigt zum Beispiel Marco-
Polo-Produktmanagerin Brigitta Spee.
Keine Angst vor Sprachbarrieren.Dass das Land nun stärker in den Fokus
der Individualreisenden rückt, zwingt die
Veranstalter, lieb gewonnene Gewohn-
heiten zu überdenken. Schließlich scheu-
ten sich viele Urlauber bislang davor, die
fremde Sprache, Kultur und auch die be-
eindruckende Größe des Landes alleine zu
erforschen und buchten daher brav Grup-
penreisen. Doch diese Ängste und Hem-
mungen werden immer weniger. Zwar sei
die chinesische Sprache nach wie vor noch
ein Thema, räumt Yvonne Gros, Asien-Ver-
antwortliche bei Dertour, ein. Aber auch
hier habe sich in den vergangenen Jahren
einiges getan. »China ist sehr gastfreund-
lich und man kann sich meistens auch
trotz fehlender Sprachkenntnisse verstän-
digen«, bestätigt Gerntrup. Zudem stellten
die meisten Veranstalter ihren Kunden ei-
nen Reiseleiter an die Seite. Er betreut Gäs-
te beispielsweise am Flughafen und beim
Check-in. »Bei Bedarf kommt er auch mit
ins Restaurant, um bei der Bestellung zu
helfen«, sagt Marco-Polo-Managerin Spee.
Und noch etwas kommt hinzu. »Im
Vergleich zu den Achtzigern und Neunzi-
gern haben sich die Hotelsituation und die
Verkehrsinfrastruktur im gesamten Land
kontinuierlich verbessert«, berichtet Gebe-
co-Mann Scheerer. Dadurch sei das Reisen
wesentlich einfacher geworden.
Südchina besonders beliebt.China-Reisende, die das Land auf eigene
Faust erkunden wollen, kombinieren meist
Klassiker, etwa Schanghai, Peking und
Xian, mit eher unbekannten Ecken und
Regionen. »Wir beobachten, dass Südchina
im Moment im Trend liegt«, weiß Caissa-
Produktchefin Gerntrup. Dazu zählten zum
Beispiel die Regionen um Guilin sowie die
Provinzen Yunnan und Sichuan. Aber auch
Tibet und die Seidenstraße von Peking
nach Kasachstan seien stark im Kommen,
betont die Asien-Expertin. Für Tibet wird
allerdings eine spezielle Einreiseerlaubnis,
die sogenannte Tibet-Permit, benötigt.
Eine echte Neuheit im China-Portfolio
sind Mietwagenrundreisen. Seit kurzem
können Reisebüros bei China Tours Fahr-
ten allein, zu zweit oder mit mehreren
Personen buchen, Gäste erhalten gegen
Vorlage einer Kopie ihres deutschen Füh-
rerscheins eine für drei Monate gültige
chinesische Fahrerlaubnis. Wer nicht
selbst durch das Land fahren möchte,
kann sich aber auch von einem Fahrer
chauffieren lassen.
Ein paar Dinge gibt es allerdings, auf
die Alleinreisende in China achten müs-
sen, wissen die Experten. Zum Beispiel
darauf, Transportmittel vorab zu buchen.
»Zugtickets für Schnellzüge können näm-
lich nicht einfach am Bahnhof vor der Ab-
fahrt gekau� werden, sondern nur einige
Zeit vorher«, erklärt Beate Helmes, Pro-
duktmanagerin bei Meier's Weltreisen.
Und noch etwas vereinfacht das indivi-
duelle Reisen: Die »sprachliche Vorsorge«,
wie TUI-Asien-Expertin Fraederich es be-
zeichnet. Das heißt, Urlauber sollten stets
die wichtigsten Begriffe in chinesischer
Schri� parat haben. Kendra Mietke
»Trotz fehlender Sprachkenntnisse können sich Urlauber in China verständlich machen«
Sehenswertes in China (v. O. n. U.):
Beeindruckende Landscha�en in Guilin;
eine Garküche als Hingucker am
Straßenrand; neu im Angebot:
Mietwagenfahrten durch das Reich
der Mitte; die Chinesische Mauer ist
ein zeitloser Besucher-Magnet
Foto
s: 1
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hin
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ina
thema.destination
travel.one 20.4.2012 33
BANGKOK | CHONGQING | DELHI | HONGKONG | NAGOYA | OSAKA | PEKING | SEOUL | SHANGHAI | SINGAPUR | TOKIO
78 FLÜGE PRO WOCHE
Nehmen Sie die schnelle Route via Helsinki zu den Metropolen Asiens.Die erste Direktverbindung von Europa nach Chongqing, der größten Stadt Chinas, startet am 09. Mai 2012. Mehr über Chongqing fi nden Sie unter fi nnair.com/china.
NACH ASIEN
20.4.2012 travel.one34
destination.asien
Wer eine Reise nach Myanmar plant, muss fix sein. Immer mehr Touristen
strömen ins Land, doch die Betten im Hinterland und an der Küste sind knapp.
Längst keinGeheimtipp mehr
Myanmar, das frühere Burma,
ist in aller Munde. Das südost-
asiatische Land entpuppt sich
in diesem Jahr nicht nur hierzulande
als Selbstläufer. Nachdem der Kult-
Reiseführer »Lonely Planet« Myanmar
auf Platz zwei seiner Liste von Trend-
zielen 2012 setzte, ist das Interesse aus
aller Welt an einem Trip in das noch
ursprüngliche Land rasant gewachsen.
»Eine nie da gewesene Nachfrage«, so
beschreibt Ralph Thoma, Produktma-
nager von Asia Select, die Buchungsla-
ge und spricht damit im Grunde für die
Branche. Denn nicht nur bei Spezialisten
und Studienreiseveranstaltern staunt
man über die überraschende Entwick-
lung, auch Grossisten wie FTI, TUI, Der-
tour und Meier‘s Weltreisen freuen sich
über mehr als zweistellige Zuwächse.
Demokratie lockt Touristen.Ein Grund, so vermutet Sabine Boll-
mann, Senior Produkt Manager für Asi-
en bei FTI, sei die Präsenz Myanmars in
den Medien. Und Asia-Select-Manager
Thoma fügt hinzu. »Obwohl Myanmar
bereits seit Jahren verkau� wird, scheint
nun der Knoten geplatzt zu sein.«
Seine Kunden begründeten ihr Inte-
resse mit den verbesserten politischen
Verhältnissen. Als Militärdiktatur nah-
men viele Menschen Abstand von Myan-
mar als Urlaubsziel.
Den Demokratisierungsprozess, der
im April dieses Jahres zu den ersten
freien Wahlen führte, aus denen die jah-
relang unter Hausarrest stehende No-
belpreisträgerin Aung San Suu Kyi als
Siegerin hervorging und ins Parlament
einzog, bewerten Reisende entspre-
chend positiv.
Die Tempelebene von Bagan ist
kein Freilichtmuseum, sondern der
Lebensraum der Burmesen
Foto
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travel.one 20.4.2012 35
In der Warteschleife.Doch das Land stößt touristisch gesehen
an seine Grenzen. Denn eine mangelnde
touristische Infrastruktur inklusive feh-
lender Unterkün�e sind nur eine Folge der
langjährigen politischen Isolation. Bereits
jetzt gebe es Engpässe für die Hochsaison,
die im Oktober beginne und auch für 2013
müsse man rasch buchen. »Es kann passie-
ren, dass ein Kunde 14 Tage auf eine Bu-
chungsbestätigung warten muss, weil die
Hoteliers so lange für eine Rückmeldung
brauchen«, bedauert Asien-Experte Thoma.
Und auch Christian Mosebach, Geschä�s-
führer von Antares Asien Reisen ringt mit
»vereinzelten Opportunisten, die punktuell
Hotelpreise verdrei- und vervierfachen«. Er
hofft jedoch auf die Unterstützung der Re-
gierung, die dafür Sorge tragen wolle, dass
die Preisentwicklung möglichst maßvoll
geschehe.
Trotzdem rechnet Mosebach bei den
Rundreisen mit einer Teuerung von 25 bis
30 Prozent, unter anderem, weil die Preise
für Inlandsflüge von Mai an um 30 Prozent
erhöht würden. Asien-Select-Mann Thoma
geht davon aus, dass Gäste im nächsten
Jahr zwischen 20 bis 40 Prozent mehr für
eine Hotelübernachtung ausgeben müssen.
Die aktuellen Auswüchse hält er jedoch für
vorübergehend. Die Tourismuswirtscha�
sei in einer Findungsphase, ist er zuver-
sichtlich. Langfristig würden sich die Preise
einpendeln.
Verhandlungen sind im Gang.Trotz zäher Vertragsverhandlungen wollen
die meisten großen Anbieter, wie etwa TUI,
ihr Portfolio ausbauen, während sich die
Spezialisten gut aufgestellt sehen. Meier's
und Dertour wollen ebenfalls aufstocken,
»wo es Sinn macht«. Gebeco will die Zahl
der Termine erhöhen. FTI-Frau Bollmann
sieht die nahe Zukun� skeptisch: »Wir sind
in Myanmar zwar sehr gut aufgestellt. Mei-
ner Meinung nach wird es 2013 aber zu er-
heblichen Engpässen vor allem an der Küs-
te kommen.« Yannick Fiedler
Myanmar in ZahlenIm vergangenen Jahr reis-
ten rund 816.000 Touristen(14.000 Deutsche) nach
Myanmar, ein Jahr zuvor
waren es 790.000.
Die Regierung rechnet in
diesem Jahr mit einer Million
Gäste aus aller Welt.
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Die Kyaikto Pagodewird auch der goldene
Felsen genannt
Foto
: R. L
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20.4.2012 travel.one36
destination.asien
Königliche Unterkün�eBanyan Tree baut in Vietnam das Hotelprojekt Laguna Lang Co weiter aus
Einblick in eine Villa des
Banyan Tree Lang Co,
direkt am China Beach■ Die Hotelgruppe Banyan
Tree eröffnet in Hue in Viet-
nam zwei neue Resorts inner-
halb des Großprojektes Lagu-
na Lang Co. Der Hotelkomplex
am südchinesischen Meer, der
als Gesamtprojekt von der Ba-
nyan-Tree-Gruppe gemanaged
wird, ist rund 280 Hektar groß.
Er beherbergt seit 2011 ein Hy-
att Regency und seit März das
Sunrise Hoi An. Im Sommer ist
die Eröffnung eines Interconti-
nental Hotels geplant.
Die beiden Neuzugän-
ge unter dem Label Banyan
Tree, das Banyan Tree Lang Co und Angsana Lang Co, sol-
len im Dezember die ersten
Gäste empfangen. Letzteres
bietet 197 Zimmer sowie ein
Restaurant, das französische
Küche mit vietnamesischem
Einschlag serviert. Das Bany-
an Tree Lang Co ist mit 49 Vil-
len, Kids Club und einem Was-
sersportzentrum ausgestattet.
Die Architektur der Anlage mit
offenen Innenhöfen und aus
Bambus, Rattan und Bast ge-
fertigten Häusern soll an »die
königliche Vergangenheit des
Landes« erinnern, heißt es.
■ Gemeinsam mit dem Fremdenverkehrsamt von China infor-
miert China Tours zwischen dem 23. April und dem 27. April in ei-
ner Roadshow durch Hessen über das Land. Unter dem Motto
»Entdecken Sie Tradition und Moderne im Reich der Mitte« sollen
Expedienten Wissenswertes zu bekannten und weniger bekann-
ten Orten erfahren. Für Fragen stehen Experten bereit. Die Roads-
hows beginnen um 18 Uhr und finden im Maritim Kurhaushotel in
Bad Homburg (23.4.), im Rheinischen Hof in Bad Soden (24.4.), der
Stadthalle in Hofheim (25.4.), der Stadthalle am Schloss im bayeri-
schen Aschaffenburg (26.4.) und im Haus des Gastes in Bad Kreuz-
nach (27.4.) statt. Der Eintritt ist kostenlos, um Voranmeldung unter
[email protected] wird gebeten.
Roadshow imRhein-Main-Gebiet
■ Vom 26. Juni an fliegt Vietnam Airlines neu in die
Hauptstadt der westchinesischen Provinz Sichuan, näm-
lich nach Chengdu. Die Fluggesellscha� bringt mit einer
Fokker 70 viermal wöchentlich unter dem Flugkürzel CTU
Passagiere von Hanoi aus in die Metropole. Mit der Neuauf-
nahme von Chengdu stellt Vietnam Airlines gleichzeitig die
bisherige Strecke zwischen Hanoi und Kunming (KMG) ein.
Reisebüros finden weitere Informationen zu neuen
Strecken, kostenlosen Zubringerflügen – zum Beispiel ab
Berlin über Frankfurt – , Rail & Fly-Angeboten sowie auch
zu Pep-Angeboten im neuen Portal der Airline für Reise-
profis unter www.vn-profi.de
Chengdu neu im Streckennetz
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travel.one 20.4.2012 37
asien.destination
China – Das Reich der MitteMEIER’S WELTREISEN bietet Ihren Gästen:
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{ Badeurlaub auf der tropischen Insel Hainan
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■ Thomas Cook reist in diesem
Sommer auch nach Taiwan. Das
neu ins Programm genommene
Reiseziel können Urlauber wäh-
rend der 16-tägigen Kombinati-
onsrundreise »China & Taiwan«
entdecken. Die Reise führt Gäs-
te zunächst zwei Tage nach Pe-
king, bevor es weiter in die taiwa-
nesische Hauptstadt Taipeh geht.
Neben einer Stadtführung in Tai-
peh stehen weitere Stopps, zum
Beispiel in der Hafenstadt Lukang,
an dem in mehr als 700 Metern
Höhe gelegenen Sonne-Mond-See,
in der ehemaligen Kolonialstadt
Tainan, am Kloster Foguanshan
sowie im Taroko-Nationalpark, auf
dem Programm.
Cook erweitert Asien-Angebot
■ Noch bis Ende September können Pas-
sagiere von Asiana Airlines den neuen
»One Way Upgrade«-Service nutzen und so
die Erste Klasse der Fluggesellscha� ein-
mal kennenlernen. Der Service ermöglicht
Gästen, die auf der Strecke von Frankfurt
nach Seoul in den Buchungsklassen »C-CLS
+ C-CLS« sowie »C-CLS + D-CLS« gebucht
sind, ein kostenloses Upgrade – entweder
auf dem Hin- oder Rückflug – in die First
Class. Das Angebot ist allerdings nur an Ta-
gen mit einer verfügbaren O-Class erhält-
lich. Weitere Infos und Bedingungen zum
Upgrade-Service erhalten Reisebüros ent-
weder unter Tel. 069/9 21 01 90 oder bei
First Class nach Seoul testen
Bei Asiana können Gäste in
die First Class hineinschnuppern
■ Transorient plant, die Angebotspalette des neuen Reservie-
rungssystems Mytransorient von 250 Reisekombinationen auf
500 zu erweitern. Das erst kürzlich von der Initiative Mittelstand
mit dem »Innovationspreis – IT« ausgezeichnete System ermög-
licht es Reisebüros, die Flugverfügbarkeit von verschiedenen
Klassen in Echtzeit zu prüfen – in nur wenigen Klicks, wie der
Veranstalter verspricht. Zudem könnten Hotels, Rundreisen und
Ausflüge sofort gebucht oder für 48 Stunden optioniert werden.
Für Fragen steht Reisebüros ein eigenes Service-Team unter Tel.
040/51 48 90 40 zur Verfügung.
www.mytransorient.de
Transorient baut Reservierungssystem aus
Speziell auf Reisebü-
ros zugeschnitten:
Mytransorient prü�
zum Beispiel Verfüg-
barkeiten in Echtzeit
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20.4.2012 travel.one38
destination.asien
■ Im aktuellen Themenjahr »Ur-
bane Lebenswelten im Spiegel der
Zeit« führt Dr. Tigges Gäste auf ei-
ner neuen 12-tägigen Studienrei-
se in die chinesischen Metropolen
Peking, Xian und Schanghai. Un-
ter dem Motto »Chinesische Kos-
mologie und der Kaiser als Bau-
herr« beschä�igt sich die Tour mit
dem architektonischen Wandel die-
ser Städte und stellt Gebäude vor,
die für Tradition oder Moderne ste-
hen. Dazu zählen in Peking zum Bei-
spiel der berühmte Kaiserpalast so-
wie der futuristisch gestaltete Olym-
pia-Park. Und auch Gespräche mit
Einheimischen sind eingeplant. So
führt eine chinesische Familie Gäste
durch ihr traditionelles Haus und er-
zählt vom Leben in der Hauptstadt.
In Schanghai hat der Studienreise-
veranstalter Besuche im Stadtpla-
nungsmuseum, in einem Künstler-
viertel und in einer der größten Ein-
kaufsstraßen der Welt organisiert.
Die Gäste von Dr. Tigges wohnen
während der Rundreise in Vierein-
halb- und Fünf-Sterne-Hotels.
Termine sind im Mai, Juni, Sep-
tember und im Oktober.
www.drtigges.de/reisen/280T030#
Zeitreise durch die Architektur
Der 2008 eröffnete Olympia-Park ist ein Beispiel für das moderne Peking
NachwuchsproblemDen Trend aus der Hotelbranche, Urlaubstypen streng voneinander abzugrenzen,
übernimmt nun offenbar Malaysia Airlines: Die Fluggesellscha� duldet im neuen
A380, der im Juli an den Start geht, keine Kinder in der Economy Class auf dem
Oberdeck. Die Begründung: Man wolle Geschä�sreisende, die nicht mehr Business
und First fliegen dür�en, zu mehr Ruhe verhelfen. Außerdem habe man es im un-
teren Bereich, der den Familien vorbehalten sei, näher zum Klo. Lärmbelästigung
führte die Airline bereits an, als Kinder unter zwei Jahren aus der First Class der
Boeing 747-700 flogen. Auch dieses Prinzip soll beibehalten werden.
Klar, wer viel Geld für ein Flugticket ausgibt, will seine Reise nach eigenem Er-
messen gestalten, und für viele Menschen bedeutet das in erster Linie Ruhe. Alles
schön und gut, und selbst für Mama und Papa gut nachvollziehbar. Für die Airline
ist das jedoch keine gute Werbung. Weder wollen nicht-geschä�sreisende Econo-
my-Gäste – genausowenig wie Eltern übrigens – zwischen einer ganzen Horde von
aufgeweckten Kindern sitzen, noch werden Familien die Geisteshaltung der Airline
mit dem Kauf eines Tickets unterstützen. Schlecht für Malaysia Airlines, denn die
Entwicklung der Gesellscha� macht auch vor dem Nachwuchs für die First Class
nicht halt. Schließlich gibt es immer mehr Besserverdiener, die auch im Urlaub auf
Luxus für die ganze Familie Wert legen.
Yannick FiedlerRedakteurin
Moment mal!
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travel.one 20.4.2012 39
8 REISETAGE AB € 999,-
Silvester 2012in Peking
Auch nach Hongkong oder Shanghai!
Rikscha-Fahrt
Jiaozi-Zubereitung
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Hotpot-Silvesterdinner
Sektempfang auf der Großen Mauer
Himmelstempel & Verbotene Stadt
City-Rallye mit GPS
Tel: 040 819738-70www.ChinaTours.de/Silvester
Inkl. Flug, 5-Sterne-Hotel Kempinski, Reiseleiter und Programm:
■ Die schweizer Hotelgruppe SwissÔtelexpandiert in Indien. Das Unternehmen hat
kürzlich einen Management-Vertrag für ein
Hotel in Mumbai unterzeichnet, das unter
dem Namen Grand Mumbai firmieren soll.
Das Fünf-Sterne-Haus erhält 300 Zimmer,
einen Tagungs- und Ballsaal und soll vor al-
lem Geschä�sreisende ansprechen. Die Er-
öffnung ist für 2014 geplant.
Ein weiteres SwissÔtel in Bangalore
wird ebenfalls folgen. Mit den beiden Neu-
zugängen ist die Hotelkette kün�ig in Kol-
kata, Mumbai und Bangalore präsent.
Expansionspläne in Indien
■ An der Südküste Sri Lankas ent-
steht derzeit ein neuer internatio-
naler Flughafen, der Hambantota
International Airport. Er soll im
September eröffnen und diesen
Landesteil der Insel für Touristen
leichter erreichbar machen.
Bislang landen alle Flugzeu-
ge, die aus dem Ausland kommen,
in Colombo an der Westküste. Der
neue Flughafen befindet sich in
Mattala, einem kleinen Ort 15 Kilo-
meter nördlich von Hambantota an
der Südküste und unweit des Yala
Nationalparks. Der Airport wur-
de so geplant, dass ihn auch der
A380 ansteuern kann. Zu den Carri-
ern, die Hambantota einmal anflie-
gen könnten, gehört Emirates. Die
Airline will nach der Eröffnung die
Möglichkeiten prüfen.
Sri Lanka bautneuen Flughafen
■ Andreas Mattmüller gerät ins Schwärmen. »Huma Island verdient wirklich den Titel
Trauminsel«, meint der Asienchef bei Mövenpick. Die Schweizer Hotelkette betreibt
von Oktober an ein Resort auf dem philippinischen Eiland. Es besteht aus 80 Bunga-
lows, die vor der Küste im Wasser auf Stelzen stehen. Zu der Anlage gehören zudem
sechs Restaurants, ein Fitnesscenter und ein Spa.
Die Privatinsel zählt zum Archipel Palawan, das im Westen des Landes liegt, aus
1.768 Inseln besteht und als Naturschutzgebiet ausgewiesen ist. Ein Wasserflugzeug
bringt die Mövenpick-Gäste vom Festland nach Huma. Das Unternehmen ist derzeit mit
einem Hotel auf den Philippinen vertreten, die Anlage befindet sich bei Cebu.
www.moevenpick-hotels.com
Idylle auf den Philippinen
Privatinsel Huma:80 Bungalows
stehen im Wasser
auf Stelzen
Neuzugang in Mumbai: Das neue
Swissôtel soll 2014 eröffnen
Foto
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destination.thema
20.4.2012 travel.one40
Karibik für Entdecker
Der Norden der Dominikanischen Republik rund um Puerto Plata eignet sich für Urlauber,
die nicht nur am Strand liegen, sondern auch die reizvolle Landschaft erkunden wollen.
Lasziv schmiegt sich die junge Frau
im pinkfarbenen Abendkleid an
die Wand. Der Fotograf begutach-
tet die Szenerie. Doch offenbar ist er
nicht zufrieden mit der Ausleuchtung.
Er weist seine zwei Assistenten an, die
mal an dieser, mal an jener Stelle mit
ihren großen, runden Flächenreflekto-
ren hantieren, um das Sonnenlicht in
der gewünschten Weise zu lenken.
Wäre da nicht der leicht unsichere
Blick des Mädchens und die Zahnspan-
ge, die plötzlich bei einem nervösen La-
chen aufblinkt, könnten Zuschauer ver-
muten, hier auf dem Gipfel des Monte
Isabel de Torres, dem 800 Meter hohen
Hausberg Puerto Platas im Norden der
Dominikanischen Republik, unverse-
hens in eine Fotoproduktion für ein
Modemagazin geraten zu sein.
Doch die mit großem Aufwand be-
triebenen Aufnahmen sind Teil eines
ganz besonderen Tages für das Mäd-
chen: dem Quinceañera, ihrem 15. Ge-
burtstag. An diesem Tag wird der Über-
gang vom Mädchen zur Frau gefeiert,
ihr Start ins Erwachsensein. Klar, dass
dieser besondere Geburtstag auch auf
Fotos entsprechend festgehalten wird.
»Manche Familien verschulden sich
auf Jahre, um diesen Tag gebührend zu
feiern«, erzählt Karolin Glowacka, die
derzeit als Reiseleiterin in dem karibi-
schen Urlaubsland lebt.
Mit einer kleinen Gruppe betrachtet
sie noch eine Weile das Foto-Shooting,
dann kommt der Rest der Gäste vom
Rundgang durch den hier oben auf
dem Gipfel angelegten Botanischen
Garten zurück, und es geht wieder ins
Tal. Die Wolken lösen sich auf – und der
Rückweg per Seilbahn beschert den Be-
suchern einen grandiosen Blick auf die
fruchtbar-grüne, hügelige Landscha�
und den nahen Atlantik.
travel.one 20.4.2012 41
karibik.destination
Mehr als schöne Strände.»Das Hinterland rund um Puerto Plata ist
sehr schön und die Region bietet sich an
als perfekter Ausgangspunkt, um Land
und Leute kennenzulernen«, rühmt Pet-
ra Cruz-Deyerling, Europa-Direktorin des
Dominikanischen Fremdenverkehrsamts
in Frankfurt, denn auch die Reize des Nor-
dens. Ein weiterer Pluspunkt: Puerto Plata
ist eine gewachsene Stadt mit karibischem
Leben und wurde nicht wie Punta Cana
erst für den Tourismus entwickelt. Ein Aus-
flug in das nette Städtchen lohnt sich.
Das finden auch die Ausflügler, die
nach ihrer Fahrt mit der Seilbahn mitt-
lerweile dort angelangt sind und den his-
torischen Stadtkern erkunden. Wer müde
Füße hat, findet einen Platz zum Ausruhen
und Beobachten: Viele der hölzernen, mit
Säulen verzierten viktorianischen Bauten
beherbergen Cafés und Restaurants. Und
auf dem Hauptplatz, dem palmengesäum-
ten Parque Central mit dem doppelstöcki-
gen Pavillon pulsiert am frühen Abend das
Leben. Familien promenieren, Domino-
Spieler treffen sich, um ihrem Hobby nach-
zugehen, Verkäufer bieten Lu�ballons und
Futter für Tauben feil.
Unverständlich, dass Puerto Plata als
Zielflughafen auf der Beliebtheitsskala
deutscher Besucher beständig nach unten
rutscht. Mittlerweile kommen 70 Prozent
aller Deutschen im Inselosten in Punta
Cana an – und verbringen ihre Ferien in
einem der dortigen All-inclusive-Resorts.
»Die meisten Kunden wollen sich eben ih-
ren karibischen Traum erfüllen: Lange, wei-
ße Strände, türkisfarbenes Meer und Kokos-
palmen«, sagt Petra Scheer vom TUI Travel
Star Reiseland in Schwäbisch Gmünd. Da
passen die ebenfalls sehr schönen, aber
goldgelben Strände manchem nicht ins
Konzept. Einen weiteren Grund für das
sinkende Interesse deutscher Besucher am
reizvollen Inselnorden sieht Cruz-Deyer-
ling auch im schlechten Image begründet,
als Puerto Plata Mitte der 90er Jahre zum
Synonym für karibischen Dumping-Preis-
Urlaub wurde. »Aber seitdem hat sich viel
getan«, sagt die Landeswerberin und ver-
Ausflugstippsim NordenPuerto Plata: Hübsches Zent-
rum, Bernstein-Museum in der
Calle Duarte, Seilbahnausflug.
Rum: Abfüllstation Depósi-
to Brugal an der Avenida Ge-
neral Luperón in Puerto Pla-
ta, Besichtigung mit Rum-
probiermöglichkeit und Kauf.
www.red-brugal.com
Damajagua: 27 Wasserfälle,
abenteuerliche Erkundungs-
tour, 30 min von Puerto Plata.
www.27charcos.com
Cabarete: Surfermekka, jun-
ges Publikum, lässiges Flair,
jede Menge Strandrestaurants.
Ocean World: Beliebter Frei-
zeitpark mit Delfinarium.
www.oceanworld.net
Einen tollen Ausblick verspricht die Gondel-
fahrt auf den Hausberg Puerto Platas; auf dem
Gipfel gibt es einen Rundweg durch den Bo-
tanischen Garten (links); Foto ganz oben: Blick
auf Ocean World, den beliebten Freizeitpark
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Viktorianische Prachtbautenschmücken das sehenswerte
Zentrum von Puerto Plata
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destination.karibik
Petra Cruz wirbt für den Insel-
norden ihrer Heimat, »eine land-
scha�lich sehr reizvolle Region«
weist auf die hochwertigen Hotelangebote
und infrastrukturelle Verbesserungen. So
wurde beispielsweise in Puerto Plata der
Malecón, die Uferpromenade, renoviert.
Besucher können am Stadtstrand entlang-
schlendern und einen Stopp in einer der
Freilu�bars einlegen. In westlicher Rich-
tung führt die 3,5 Kilometer lange Prome-
nade zu der im 16. Jahrhundert errichteten
Festung San Felipe, davor befindet sich das
Denkmal für den Gründervater der Domi-
nikanischen Republik, Juan Pablo Duarte.
Sportlertreffpunkt Cabarete.Cruz-Deyerling schwärmt zudem von den
vielen Ausflugsmöglichkeiten für aktive
Urlauber. So liegen beispielsweise die 27
Wasserfälle von Damajagua nur eine halbe
Autostunde von Puerto Plata entfernt. Ein
Hotspot für Wind- und Kitesurfer ist das
rund 40 Minuten von Puerto Plata entfernt
gelegene Cabarete, das aber auch für Nicht-
surfer einen Besuch lohnt.
Souvenirjäger werden in den vielen Ge-
schä�en fündig und die Restaurants und
Bars direkt am Strand bieten Wohlfühlat-
mosphäre. Wer gerne abends ausgeht und
tagsüber sportlichen Hobbys frönt, quar-
tiert sich am besten gleich dort ein. »Das ist
genau nach meinem Geschmack und wür-
de auch meinem sportbegeisterten Mann
gut gefallen«, sagt Heidi Reihle vom TUI
Travel Star Reisebüro in Langenau.
»Der Norden ist ideal für aktive Men-
schen«, betont Lisette van Tilburg. Die Ver-
triebsdirektorin bei der Incoming Agentur
Hotelbeds Dominicana, die für alle TUI-
Veranstalter in Europa zuständig ist, hat 17
Jahre in der Dominikanischen Republik ge-
lebt und ist erst vergangenes Jahr mit ihrer
Familie nach Holland zurückgekehrt. »Wer
wirklich die Dominikanische Republik
kennenlernen will, der ist rund um Puerto
Plata gut aufgehoben«, so ihre Meinung.
»Die Region um Puerto Plata muss ein-
fach anders verkau� werden«, sinniert
Katharina Schirmbeck, Produktleiterin
Karibik und Lateinamerika sowie Yield Ma-
nagement Fernreisen bei TUI Deutschland.
Statt des »typischen Karibik-Kunden«, der
sein Traumbild von weißen Stränden mit
Königspalmen erfüllt sehen will, müssten
individueller orientierte Urlauber ange-
sprochen werden. Puerto Plata könnte auf-
grund der attraktiven Preise auch eine Al-
ternative zu einem Mittelstreckenziel sein,
so ihre Überlegung.
In der Region wird es übrigens in naher
Zukun� wohl ein bisschen voller werden.
Bis zum nächsten Jahr soll in Maimón die
modernste Kreuzfahrt-Anlegestelle der Ka-
ribik entstehen. 254.000 Touristen will die
Reederei Carnival bereits im ersten Jahr
dorthin bringen, heißt es.
Derlei Überlegungen zur Zukun� der
Region sind den ins Hotel zurückgekehrten
Ausflüglern derzeit erst mal egal. Sie wa-
schen sich im Meer den Staub ab und ge-
nießen die Nachmittagssonne – am gold-
gelben Karibikstrand. Tanja Ronge
Katharina Schirmbeck (li.) und
Lisette van Tilburg: Der Norden
als Ziel für aktive Entdecker
Unter Lampions und Lichterketten mit den Füßen im Sand: In Cabarete finden
Nachtschwärmer viele Restaurants und Bars direkt am, beziehungsweise »auf« dem breiten Strand
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travel.one 20.4.2012 43
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Dominikanische Republik – mit vielen TUI Vorteilen mitten ins Paradies
1600 km feinsandige Strände, der höchste Berg der Karibik, Merengue-Rythmen und Santo Domingo als Weltkulturerbe – so facettenreich ist die Dominikanische Republik. TUI bietet Ihren Gästen viele Gründe für einen Traumurlaub:
Vielfalt: umfangreiches Programm für Bade- und Erholungsgäste, Entdecker, Kreuzfahrer, Golfer, Wassersportler u.v.m.Qualität: langjährige, zuverlässige Hotelpartner wie Riu, Meliá International, Bahia PrincipeRundreisen: garantierte Durchführung ab 2 PersonenTUI Sommergarantie: Temperaturen von mindestens 20°C garantiertTUI expiclub: Im April punktet die Dominikanische Republik 50-fach, alle weiteren TUI Fernreisen Buchungen punkten 10-fach.
SamanaGran Bahia Principe Cayacoa rDoppelzimmer, All Inclusivez.B. am 22.06.12 ab Düsseldorf7 Nächte pro Person ab € 1159
Punta CanaGrand Palladium Sparreise 5Doppelzimmer, All Inclusivez.B. am 19.06.12 ab Düsseldorf7 Nächte pro Person ab € 1196
TUI – Zeit für neue Ziele
destination.thema
20.4.2012 travel.one44
■ Nach monatelanger Vorbereitung ist es soweit: Seit
rund zwei Wochen empfängt die Welt-Garten-ExpoFloriade im niederländischen Venlo Besucher. Mehr als
100 Themengärten und Pavillons von Teilnehmern aus
40 Ländern präsentieren in fünf Themenbereichen un-
terschiedliche Aspekte und neue Trends im Gartenbau.
Die Organisatoren erwarten bis zum 7. Oktober rund
zwei Millionen Besucher. Die Floriade ist täglich von zehn
bis 19 Uhr geöffnet, die Tageskarte (mit Seilbahn) kostet
30 Euro für Erwachsene und 15 Euro für Kinder von vier
bis zwölf Jahren. Mehr unter www.floriade.de
Königin Beatrixeröffnet Floriade
■ Neue Hotels, neue Region,
neuer Nonstop-Flug: Puerto
Rico baut seine touristische Infrastruktur aus und will so
bei deutschen Urlaubern punk-
ten. 2011 besuchten gerade
mal rund 4.300 deutsche Gäste
das Land – auch wenn das ge-
genüber 2010 ein stolzes Plus
von 33,7 Prozent bedeutet.
Ein wichtiger Schritt ist,
dass Condor nach dem Start im
Dezember nun auch im Som-
mer mittwochs und samstags
nonstop von Frankfurt aus in
die puertoricanische Haupt-
stadt San Juan fliegt. Mehr At-
traktivität sollen außerdem
Investitionen in Hotelprojek-
te bringen. Für umgerechnet
knapp 800 Millionen Euro wur-
den 15.000 neue Betten ge-
schaffen, 20 neue Hotelpro-
jekte mit Schwerpunkt im Lu-
xus- und Mittelklassesegment
sollen Urlaubern eine breitere
Auswahl ermöglichen.
Dazu zählt das erste Sechs-
Sterne-Hotel des Landes Dora-
do Beach Ritz Carlton Reserve –
einstige Rockefeller-Residenz
– in der neu entwickelten Regi-
on Porta Atlantica an der Nord-
küste. Weitere Luxusunterkünf-
te sollen in den Resorts Dorado
und Hatillo entstehen.
Durch die Erschließung
dieser Tourismusregion werden
zwei Sehenswürdigkeiten leich-
ter zugänglich. Zum einen der
Ruy Camuy Cave Park, eines der
weltweit größten Höhlensyste-
me. Zum anderen das Areci-
bo Observatorium mit seinem
riesigen Radioteleskop. James-
Bond-Fans werden es aus dem
Film »Golden Eye« wiederer-
kennen.
Puerto Rico will durchstartenDas Land investiert in seine touristische Infrastruktur – und hofft auf mehr deutsche Urlauber.
Farbenfrohes karibisches Altstadtflair in der Hauptstadt San Juan
und Nervenkitzel im Toro Verde Nature Adventure Park
Im Netzwww.puertorico.comwww.doradobeach.com/hotel
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Feierlicher Auftakt: Schirmherrin Königin Beatrix der
Niederlande eröffnete die Floriade am 7. April
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travel.one 20.4.2012 45
mix.destination
■ Dubai will sein kulturelles
Angebot erweitern und schafft
einen neuen Kulturdistrikt.Dieser wird neben einem Mu-
seum auch das erste Opern-
haus im Emirat beheimaten.
Er entsteht in Downtown Du-
bai nahe dem Burj Khalifa und
wird von der Entwicklungsge-
sellscha� Emaar errichtet, teilt
das Department of Tourism
and Commerce Marketing mit.
Zum neuen kulturellen Zen-
trum sollen weiterhin zwei
Art-Hotels sowie rund 50 Ga-
lerien und Design-Studios ge-
hören. Außerdem sind pri-
vate Apartments geplant.
www.dubaitourism.ae
Ein Opernhausfür Dubai
■ Natur, Abenteuer, Kultur, Wein, Essen: Chile deckt The-
men ab, die Deutschen im Urlaub wichtig sind. Davon ist
die für den europäischen Markt bei Turismo Chile zustän-
dige Werberin Odile Palustran überzeugt – und zuver-
sichtlich, den angepeilten Gästezuwachs von fünf Prozent
dieses Jahr zu erreichen. 2011 kamen 66.183 deutsche
Gäste ins Land; Deutschland ist der wichtigste europäi-
sche Quellmarkt. Damit das so bleibt, gehen die Aktivitä-
ten weiter. So soll es zum ersten Mal seit drei Jahren im
Herbst einen Fam-Trip geben. Zudem steht eine Road-
show mit LAN ins Haus. Die beliebtesten Ziele der Deut-
schen sind übrigens laut Palustran die Atacama-Wüste im
Norden, Patagonien und der sogenannte Lake-Distrikt im
Süden, die Osterinsel sowie die Hauptstadt Santiago.
www.chile.travel
Turismo Chile setztAktivitäten fort
Odile Palustranvermarktet Chile in
Deutschland als »Land
der Kontraste«
JobwunderDestinationen wünschen sich positive Aufmerksamkeit. Gefragt sind Botschaf-
ter, also Menschen, die Länder erkunden, von deren Reizen berichten – vor allem
aber Aufmerksamkeit bündeln. So suchte das Fremdenverkehrsamt Frankreich
vor zwei Jahren per Internet »Creamer«, die Urlauber mit Sonnenschutzmitteln
einrieben. 700 sind dem Aufruf gefolgt, zwei bekamen den schmierigen Job am
Atlantik. Perfektioniert hat das Ganze der australische Bundesstaat Queens-
land, der monatelang über Castings für den »besten Job der Welt« als Inselhü-
ter auf Hamilton Island informierte, dann das »beste Unternehmen der Welt«
zum »One-Million-Dollar-Trip« einlud und nun Blogger sucht, die via Internet
schwärmen, wie toll es in Queensland ist.
Medial alles höchst wirksam. Und deshalb ist wohl nichts zu abwegig. Ob nun
bald weitere Jobwunder drohen? Griechenland sucht den schnellsten Oliven-
Erntehelfer, Spanien kürt den effektivsten Strand-Säuberer, Italien lobt Work-
shops für den besten Pizzabäcker aus.
Das wäre dann wenigstens gelebte Wirtscha�shilfe.
Tanja RongeRedakteurin
Moment mal!
20.4.2012 travel.one46
peps
Ab auf die InselMit Sun Promotions reisen Expedienten auf die Seychellen in das frisch
renovierte Vier-Sterne-Haus Coral Strand Smart Choice Hotel an der Beau
Vallon Bay. Der Preis gilt für einen einwöchigen Aufenthalt im Doppelzimmer
mit Frühstück. Halbpension ist zubuchbar. Informationen und Buchung unter
www.sunpromotions.com
ab 374 Euro pro Person
Abstecher nach VietnamVietnam Airlines bietet noch bis zum 15. Juni günstige Flüge für Expedienten
an. Ziele sind die vietnamesischen Städte Hanoi und Ho-Chi-Minh-Stadt. Gegen
einen Aufpreis (180 Euro) können Airliner und Reisebüromitarbeiter auf dem
Hin- und Rückflug in der Deluxe-Economy-Class Platz nehmen. Weitere Infor-
mationen gibt es im Reisebüroportal unter www.vn-profi.de
ab 220 Euro plus Steuern
Gemütliche FlussfahrtNicko Tours hat für den Counter Flusskreuzfahrten in Italien, Frankreich und
in der Ukraine im Angebot. Außerdem gibt es die Möglichkeit, die neue Kombi-
reise Lagune von Venedig & Kreuzfahrt auf dem Po kennenzulernen. Die Prei-
se gelten auch für eine Begleitperson in der Außenkabine, die Abfahrtstermine
liegen zwischen April und Juni. [email protected]
ab 423 Euro pro Person
Urlaub auf KosÜber Wing Tips können Reiseprofis einen achttägigen Aufenthalt auf der grie-
chischen Insel Kos buchen. Sie übernachten im Fünf-Sterne-Hotel Iberostar
Odysseus im Garden View Room. Die Halbpension ist im Preis enthalten. Das
Hotel liegt direkt an einem Natur-Stein-Strand. Der Buchungszeitraum liegt
zwischen dem 5. Mai und 2. Juni. Infos unter www.wingtips.de
266 Euro pro Person
fernwehWeitere Angebote unter www.travel-one.net/peps
47travel.one 20.4.2012
SA 21.4. l Lamu, die Insel der Esel, 10:00 Uhr, Arte
l Unterwegs in Französisch Guayana, 12:15 Uhr,
NDR l Singapur, 18:30 Uhr, 3sat l Tunesien, die Su-
che nach dem Tintenfisch, 19:30 Uhr, Arte.
SO 22.4. l Korsika und seine Bewohner, 9:00 Uhr,
Phoenix l Unterwegs in der französischen Auver-gne, 9:45 Uhr, Phoenix l Die Tempelritter von Kath-mandu, 12:00 Uhr, 3sat l Die legendäre »Ruta 40«,15:00 Uhr, 3sat l Mit dem Zug von Calvi nach Ajac-cio, 16:00 Uhr, 3sat l Patagonien, 17:00 Uhr, BR lService-Stress im Luxushotel, 18:00 Uhr, Phoenix.
MO 23.4. l Die Färöer, 8:55 Uhr, Arte l Schloss
Nymphenburg, 14:15 Uhr, NDR l Seychellen-Traum:
North Island, 15:15 Uhr, NDR l Auf Entdeckerreise
durch Kanadas Norden (3/3), 15:15 Uhr, RBB l Früh-
ling im Bayerischen Wald, 16:00 Uhr, 3sat l Alpen-flug, 20:15 Uhr, Phoenix.
DI 24.4. l Berlin-Mitte, 14:15 Uhr, NDR l Die Male-diven, 15:15 Uhr, NDR l Wildes Wasser Eifel, 15:15
Uhr, RBB l In der Lagune von Venedig, 16:15 Uhr,
3sat l Das Flughafen-Versprechen, 20:15 Uhr, RBB lBallontrekking im Allgäu, 22:00 Uhr, SWR.
MI 25.4. l Galicien, 11:00 Uhr, Hessen l Entlang
der Unstrut, 13:15 Uhr, MDR l Dessau, 14:15 Uhr,
NDR l Trauminsel Neukaledonien, 15:15 Uhr, NDR lPlitvice, 16:55 Uhr, 3sat.
DO 26.4. l Der Hamburger Hafen, 14:15 Uhr, NDR
l Trauminsel La Réunion, 15:15 Uhr, NDR l Arizona – Grand Canyon Nationalpark, 20:15 Uhr, NDR.
FR 27.4. l Die Oste, 14:15 Uhr, NDR l Alaska – Glacier
Bay Nationalpark, 15:15 Uhr, NDR l Königreich Tonga,15:15 Uhr, RBB l Argentinien, der Norden, 15:20 Uhr,
3sat l Zu Gast in Mexiko und Guatemala, 20:15 Uhr,
Hessen l Das unbekannte Tunesien, 21:00 Uhr, Phoenix.
SA 28.4. l Oberbayern, 7:20 Uhr, WDR l Quer durch
Moldavien, 11:00 Uhr, RBB l An der Côte-d‘Azur,12:15 Uhr, Phoenix l Die Ladiner in Südtirol, 14:30
Uhr, 3sat l Frühling in Mähren, 16:00 Uhr, ARD.
SO 29.4. l Neukaledonien, 17:00 Uhr, BR l Der
Leeds-Liverpool Kanal, 17:15 Uhr, SWR l Nur alle
10 Jahre – die »Floriade« in Holland, 18:00 Uhr,
NDR l Die Gärten Siziliens, 22:30 Uhr, Phoenix.
MO 30.4. l Bahn-Logistik – Was muss funktionie-
ren, damit wir Bahn fahren können?, 8:25 Uhr, ArtelMadagaskar – In den Wäldern der Lemuren, 11:30 Uhr,
NDR l Kaiserstuhl, 14:15 Uhr, NDR l Ukraine, 15:00
Uhr, WDR l Arizona – Grand Canyon Nationalpark,
15:15 Uhr, NDR l Big Sur – Kaliforniens wilde Küste,
15:15 Uhr, RBB l Die Geschichte der Kreuzfahrt (1/2)
und (2/2) l Auf Achse – Die lustigsten Momente rund
um Auto, Flugzeug, Bahn, 23:30 Uhr, SWR.
DI 1.5. l Eine Sommerreise entlang der Oste, 9:45
Uhr, WDR l Sieben Sterne in Dubai, 12:15 Uhr, Hes-
sen l Das Wattenmeer, 13:00 Uhr, Phoenix l Schott-land, 13:15 Uhr, MDR.
MI 2.5. l Wartburgstadt Eisenach, 13:15 Uhr, MDR
l Potsdam, 14:15 Uhr, NDR l Die Erzbahn von Ki-runa nach Narvik, 15:15 Uhr, NDR l Eine Reise
durchs Memelland, 15:15 Uhr, Hessen.
DO 3.5. l Dänemark rund um Mön, 14:15 Uhr,
NDR l Trolle, Fjorde und ein Postschiff (1) und (2),
20:15 Uhr, Phoenix.
FR 4.5. l Südschweden, 14:15 Uhr, NDR l Herren-chiemsee, 15:00 Uhr, BR l Mähren, das tschechische
Weinland, 15:15 Uhr, RBB l Von Kapstadt zum Krü-ger-Nationalpark, 15:25 Uhr, 3sat l Auf schmaler
Spur durch Indien – die Kalka-Shimla-Bahn, 20:15
Uhr, Hessen.
im fernsehen
20.4.2012 travel.one48
»Vertriebspolitischer Fehler«Travel One Facebook, 3. April 2012,
»MSC erlaubt Direktbuchungen«
MSC Kreuzfahrten hatte sich in den letzten Jahren im
touristischen Vertrieb des deutschen Marktes ein gutes
Image und wachsende Marktanteile erarbeitet, auch und
gerade weil man keine Möglichkeit für Direktbuchungen
angeboten hat. Dieses vertriebspolitische Alleinstellungs-
merkmal im Bereich der Low-Budget-Kreuzfahrten ohne
jede Not aufzugeben, kann nur als kapitales Versagen der
Verantwortlichen gesehen werden. In der aktuellen – gera-
de für den Kreuzfahrtbereich – schwierigen Marktlage ist es
mehr als verwunderlich, zu sehen, dass MSC, ganz im Ge-
gensatz zu vielen anderen auf dem deutschen Markt tätigen
Reedereien, solch einen gravierenden vertriebspolitischen
Fehler begeht … Mehr noch, es ist absehbar, dass diese Ent-
wicklung gleichzeitig den Anfang vom Ende der Erfolgsge-
schichte von MSC Kreuzfahrten in Deutschland bedeuten
wird, denn einen solchen Affront werden die deutschen
MSC-Agenturen nicht ohne Konsequenzen über sich erge-
hen lassen … Wir empfehlen den Reisebüros, einen aktiven
Vertrieb von MSC-Produkten bis zum Ende des Geschäfts-
jahres bis auf weiteres auszusetzen.
Schmetterling Reisebüro Beirat
»Wir sind die Leidtragenden«Travel One Online, 12. April 2012,
»DRV fordert LH-Sonderpreis für Reisebüros«
Die Lufthansa benachteiligt den stationären Vertrieb
schon seit Jahren. Ohne auskömmliche Vergütung oder ak-
zeptable Marge steuern wir lieber zu Airlines, die den Reise-
büros eine auskömmliche Marge ermöglichen. Die Lufthan-
sa hat keine Ahnung – oder vielleicht freut sie sich auch
darüber – wie viel Beratungsaufwand wir ihr »für umme«
abnehmen. Die Entwicklung zur Null-Provision ist doch für
die Airlines ein Nullsummenspiel geworden. Ich halte es für
fraglich, ob die großen Callcenter der Lufthansa plus Online-
vertrieb plus Werbung nicht mehr Geld verschlingen, als an
Provision im stationären Vertrieb eingespart wird. Der ein-
zig Gekniffene ist der stationäre Vertrieb, der aufgrund der
lokalen Marktmacht und Internetpräsenz der Lufthansa ge-
zwungen ist, auf andere Carrier auszuweichen, die der Kun-
de nicht so gerne oder nicht so leicht selber online bucht.
Klaus Hütter, Extratour, Karlsruhe
»Guter Vorschlag«Das ist mal ein richtig guter Vorschlag, da wir statio-
näre Büros den Airlinern sehr viel Arbeit abnehmen. Flug-
zeitenänderungen, Streichungen und so weiter sind mitt-
lerweile an der Tagesordnung und bedeuten ein hohes Maß
an Mehrarbeit ohne Vergütung. In keiner anderen Branche
gibt es so etwas. Wir liefern gegenüber unseren gemein-
samen Kunden jede Menge Überzeugungsarbeit, gerade bei
Änderungen und Streichungen. Damit diese Kunden den
Airlines treu bleiben. Auch das wird sehr oft verkannt!
Gerhard Habermehl, Reisebüro Habermehl, Lahr
»Bekannte Diskussion«Travel One sieben, Editorial, 7. April 2012,
»Anekdote mit Erkenntniswert«
Ist das nicht herrlich? Die Sätze könnten eins zu eins
in die damalige Kommunikation zwischen Reisebüro und
Veranstalter übertragen werden, als es um den Internet-
vertrieb ging. Und jetzt geht es den Veranstaltern bezie-
hungsweise der Online-Touristik an den Kragen und sie
können es nicht aufhalten.
Dagmar Mentzen, Reisebüro Orrer 20, Pulheim
»Staat ist gefragt«Travel One Trendmesser, 13. April 2012,
»Nachtflugverbot in Frankfurt«
Wir sind Touristiker und leben davon. Wir sollten aber
auch auf andere Menschen achten, die dadurch ein einge-
schränktes gesundheitliches Leben hinnehmen müssen.
Deshalb ist hier die Politik gefragt, in dem betroffenen
Raum keine Ansiedlungen zu genehmigen und den Geschä-
digten eine neue, gleichwertige Wohnung beziehungsweise
ein Haus im Großraum kostenlos zu beschaffen. Sonst flie-
ßen doch auch Milliarden, die irgendwie verfügbar sind,
oder verschwinden im Nirgendwo.
Reisebüro MF Holiday Reisen, Murnau
leserbriefe [email protected]
leute
travel.one 20.4.2012 49
LourenÇo nach Frankfurt, Zehle zur Touring■ Carlos Lourenço (links) ist bei TAP Portugalnun als Geschä�sführer für Deutschland und Ös-
terreich zuständig. Der neue Deutschland-Chef,
der seinen Amtssitz in Frankfurt am Main hat, war
in den vergangenen fünf Jahren als General Ma-
nager der Fluggesellscha� in Großbritannien ak-
tiv. Zuvor arbeitete er in Brasilien für TAP als Area
Sales Manager.
Lourenço ist der Nachfolger von Frank Zehle(rechts), der seit Februar 2010 die Geschä�e von
TAP Portugal in Deutschland und Österreich führte.
Zehle wechselt von der Lu�fahrt ins Busgeschä�
und wird Geschä�sführer bei der Deutschen Tou-
ring. Das Unternehmen ist im Bus-Linienverkehr in
34 Ländern Europas und im innerdeutschen Ver-
kehr aktiv. Mit 1,4 Millionen Passagieren setzte die
Touring, die überwiegend dem spanischen Buskon-
sortium Ibero Eurosur und zum kleineren Teil der
Europäischen Reiseversicherung gehört, im ver-
gangenen Jahr rund 47 Millionen Euro um.
✮❁❍❅ baErcil ilissit landio od et vel eu feuissequa-te ver se doloreet
Wittmann ist dritter TLT-Chef■ Der dritte Geschä�sführer von TUI Leisu-re Travel (TLT) heißt Peter Wittmann. Er wird
Nachfolger von Hasso von Düring, der aus der Ge-
schä�sführung zum 30. April ausscheidet und das
Unternehmen verlässt. Als Grund für seinen Weg-
gang hatte TUI-Deutschland-Chef Volker Böttcher
die berühmten unterschiedlichen Auffassungen
über die strategische Ausrichtung des Unterneh-
mens geltend gemacht. Neben den Aufgaben des
Geschä�sführers wird Wittmann auch die des Ar-
beitsdirektors übernehmen.
Wittmann ist seit 2002 in Hannover tätig, zu Be-
ginn bei TUI Deutschland. Vier Jahre später folgte
der Wechsel in die Reisebürosparte der TUI. Dort
war er unter anderem für die Neuausrichtung von
First Business Travel verantwortlich, seit 2007 lei-
tete er den Ausbau des Filialnetzes.
Mit der Aufnahme von Wittmann in die Ge-
schä�sführung ist der Umbau des dreiköpfigen
Gremiums abgeschlossen. Den Vorsitz der TLT-
Geschä�sführung hatte bereits Ralf Horter über-
nommen, kaufmännischer Leiter ist Oliver Beck.
Peter Wittmann wird als
Mitglied der Geschä�sführung
neuer Arbeitsdirektor von
TUI Leisure Travel
T&M Media GmbH & Co. KGPostfach 10 07 51, 64207 Darmstadt
Hilpertstraße 3, 64295 Darmstadt Telefon: 06151/39 07-0Fax: 06151/39 07-939
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DRUCKL.N. Schaffrath GmbH & Co. KG DruckMedien, 47608 Geldern
Travel One erscheint 14-tägig freitags
Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 45 gültig ab Januar 2012
Abonnementspreis Inland 25 Euro pro Jahr inklusive Porto und MwSt.,
Einzelheft 2 Euro Abonnementspreis Ausland 48 Euro
pro Jahr inklusive Porto, ohne Luftpostzuschlag
Die Mitglieder des AJT e.V. erhalten die Zeitschrift im Rahmen
ihrer Mitgliedschaft.
(EDA: Empfängerdatei-Analyse) Nachdruck, auch auszugsweise,
nur mit Genehmigung des Verlages. Für unverlangt eingesandte
Manuskripte und Fotos wird keine Gewähr übernommen.
Travel One ist eine Aktivität der DVV Media Group GmbH, Hamburg
www.travel-one.net
leute.persönlich
20.4.2012 travel.one50
Was hat Sie in die Reisebranche verschlagen?Der Zufall. In der DDR konnte man sich nach Abschluss des Studiums den
Arbeitsplatz nicht aussuchen, man wurde delegiert. Ich hatte das Glück, dass
ich zu Interflug kam.
Ihr Traumberuf als Kind?Öfter wechselnd: von Lokführer bis Lehrer.
Wo möchten Sie gerne leben?Ich bin in Berlin geboren, ich liebe Berlin, ich bleibe in Berlin.
Wo haben Sie Ihren vergangenen Urlaub verbracht?Livigno, Italien, zum Skifahren.
Ihre größte Macke?Arbeiten und ständig in Bewegung sein.
Was sammeln Sie?Bücher und alte Schallplatten.
Worüber können Sie lachen?Über gut gemachte Comics, zum Beispiel »Werner«.
Welche Filmrolle hätten Sie gerne mal gespielt?Die von Peter O‘Toole als Lawrence of Arabia.
Was lesen Sie gerade?Helmut Schmidts Biographie: »Auf eine Zigarette mit Helmut Schmidt«.
Ihr Lieblingsessen?Deutsche Küche.
Ihr liebstes Möbelstück?Ich sammle Möbel aus der Gründerzeit.
Wofür geben Sie gerne Geld aus?Wie gesagt, alte Möbel.
Der Held oder die Heldin Ihrer Kindheit?Winnetou.
Als wer oder was möchten Sie gerne wiedergeboren werden?Das überlasse ich der Natur, sofern es gewollt ist. Wir haben doch da
keinen Einfluss darauf.
ASR-Präsident
Norbert Pfefferlein
Norbert Pfefferlein, 56, Wid-
der, verheiratet, ist seit Ende
Februar neuer Präsident des
ASR. Wie der Mittelstandsver-
band tickt, weiß er genau. Denn
Pfefferlein war 2004 und 2008
schon einmal im Vorstand des
Verbandes aktiv.
Seine Brötchen verdient der
Vater von drei Kindern (hier
mit dem neun Monate alten
Nesthäkchen Christina-Maria)
als Inhaber und Geschäftsfüh-
rer des Unternehmens TCME
Touristic Concept. Pfefferlein
schließt 1979 sein Studium der
Betriebswirtschaft in der DDR
ab. Danach fängt er bei Inter-
flug an und arbeitet dort bis
1991. Nach der Wende bleibt er
dem Airline-Business treu. Der
Hobbysportler arbeitet für Aus-
trian Airlines und Malaysia Air-
lines. 2002 wechselt er zum Asi-
en-Spezialisten Suntrips. Drei
Jahre später gründet der enga-
gierte Touristiker eine eigene
Firma in Berlin.
Seine Freizeit verbringt der
ASR-Präsident auch mit Hand-
arbeit: Er hat sich einen alten
Trabbi gekauft und »schraubt
gerne mal dran herum«.
Ketten/Kooperationen Portugal Griechenland Ausgabe 10/ 18.5. Anzeigenschluss: 2.5.
Wellness USA/Kanada ATM/Golfstaaten Ausgabe 11/ 1.6. Anzeigenschluss: 16.5.
Airlines/Airports Südl. Afrika Ausgabe 12/ 15.6. Anzeigenschluss: 30.5.
Unsere Themen im Mai & Juni.
Wir freuen uns auf Sie.
Kerstin Grimm, [email protected], 06151/3907-927Michaela Lettow, [email protected], 06151/3907-931Ute-Marie Weis, [email protected], 06151/3907-925
DAS KARRIEREPORTAL DER BRANCHE.
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