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TopTechnik - Keller GmbH | Sanitär · Bild 9: Gebläsekonvektoren (Bild: Firma EMCO) Bild 8:...

Date post: 22-Jul-2018
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Kühlen mit Viessmann Wärmepumpen „Natural cooling“ – Senkung des CO 2 -Ausstoßes gegenüber herkömmlichen Kühlsystemen Nutzung der überall verfügbaren tiefen Erd- und Grundwassertemperaturen im Sommer Optimaler Einsatz in Verbindung mit Wärmeverteil- systemen Bessere Regeneration von Erdsonden und zusätzliche Speicherung von Wärme in den Sommermonaten Kühl-COP zwischen 15 bis 20, somit 3 bis 4 mal höher als bei herkömmlichen Klimasystemen Top Technik
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Kühlen mit Viessmann Wärmepumpen

� „Natural cooling“ – Senkung des CO2-Ausstoßes gegenüber herkömmlichen Kühlsystemen

� Nutzung der überall verfügbaren tiefen Erd- und Grundwassertemperaturen im Sommer

� Optimaler Einsatz in Verbindung mit Wärmeverteil-systemen

� Bessere Regeneration von Erdsonden und zusätzlicheSpeicherung von Wärme in den Sommermonaten

� Kühl-COP zwischen 15 bis 20, somit 3 bis 4 mal höherals bei herkömmlichen Klimasystemen

TopTechnik

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Umkehrbarer Betrieb

Einleitung

Üblicherweise wird in Deutschlandmit den weitaus meisten Wärme-pumpenanlagen das Gebäude nurbeheizt und das Trinkwasser er-wärmt. Für die Kühlung des Ge-bäudes wird dann gegebenenfallsein Kühlaggregat installiert. Die Möglichkeit, beide Funktionen – Heizen und Kühlen – wechselweise in einem Gerät auszuführen, ist inDeutschland noch wenig bekannt. In den USA dagegen haben sichWärmepumpen, die sowohl als Wärmeerzeuger als auch als Kühl-aggregat arbeiten können, auf demMarkt fest etabliert und eine entspre-chend weite Verbreitung gefunden.

Der übliche Kühlschrank und eineKompressions-Wärmepumpe funk-tionieren im Wesentlichen gleich –nur mit unterschiedlicher Richtungdes Wärmeflusses. Die wichtigstenBauteile (Verdampfer, Verdichter, Ver-flüssiger und Expansionsventil) sinddeshalb auch bei beiden Geräteartengrundsätzlich gleich. Sie unterschei-den sich hauptsächlich in der Opti-mierung auf die jeweilige Aufgabe,die im einen Fall die Steigerung undim anderen die Absenkung von Tem-peraturen bezweckt.

Um eine Kompressions-Wärmepumpeauch zum Kühlen nutzen zu könnenwürde es im Wesentlichen genügen,die Förderrichtung des Verdichterssowie das Expansionsventil umzu-drehen und so die Fließrichtung desKältemittels sowie der Wärme umzu-kehren.

Wärmeabgabe(an das Heizsystem)

Wärmezufuhr(Umwelt)

Verdichter

Expansions-ventile

Verdampfer

Verflüssiger

Bild 1: Vereinfachtes Funktionsschema für eine Wärmepumpe mit reversibler (umkehrbarer) Betriebsweise im Heizbetrieb

Wärmepumpe mit reversibler

Betriebsweise im Heizbetrieb

Technisch gut zu verwirklichen undzudem bewährt hat sich aber der Einbau eines 4-Wege-Ventils und eines zweiten Expansionsventils imKältemittelkreislauf. Die Umschaltungder Fließrichtung kann automatischfür die gesamte Anlage über dieses4-Wege-Ventil erfolgen. Durch den Einbau eines 4-Wege-Ventils kannder Verdichter, unabhängig von derjeweiligen Funktion (Heizen oderKühlen), seine ursprüngliche Förder-richtung immer beibehalten.

Im Heizbetrieb fördert der Verdichterdas gasförmige Kältemittel zum Wärmetauscher für das Heizsystem.Hier kondensiert das Kältemittel undgibt dabei die Wärme an das Heiz-system (Warmwasserheizung oderLuftheizung) ab (Bild 1).

Umkehrbarer Betrieb

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Wärmezufuhr(vom Heizsystem bzw. aus den Räumen)

Wärmeabgabe(an die Umwelt)

Verdichter

Expansions-ventile

Verflüssiger

Verdampfer

Bild 4: Vitotres 343 – Kompaktgerät für Passiv-häuser: Wärmepumpe kombiniert mit mecha-nischer Wohnungslüftung und Speicher-Wassererwärmer

Bild 3: Menügeführte Regelung CD 70

Wärmepumpe mit reversibler Be-

triebsweise im Kühlbetrieb

Für den Kühlbetrieb wird die Fließ-richtung mit Hilfe des 4-Wege-Ventilsumgekehrt. Der ursprüngliche Ver-flüssiger ist jetzt der Verdampfer, derdie Wärme vom Heizsystem – daswiederum die Wärme aus den Räu-men aufgenommen hat – auf das Kältemittel überträgt. Das gasförmigeKältemittel gelangt wieder über das4-Wege-Ventil zum Verdichter undvon dort zum Wärmetauscher, derdie Wärme an die Umgebung abgibt(Bild 2).

Vitotres 343 –

System-Compact-Tower für

Passivhäuser

Bei dem Passivhaus-KompaktgerätVitotres 343 (Bild 4) handelt es sichzum Beispiel um eine Luft/Wasser-Wärmepumpe, die mit einer mecha-nischen Wohnungslüftung kombi-niert wurde. Im Heizbetrieb (Nenn-Wärmeleistung 1,5 kW) nutzt dieWärmepumpe den Wärmeanteil derAbluft, der von der Wärmerückge-winnung der Lüftung nicht verwertetwerden kann, und verwendet ihn zurNacherwärmung der Zuluft oder zurTrinkwassererwärmung.

An heißen Sommertagen wird im Vitotres 343 zunächst der Wärmetau-scher der mechanischen Wohnungs-lüftung, der zur Wärmerückgewin-nung dient, durch eine Bypass-Schal-tung überbrückt. So wird zum Bei-spiel die im Vergleich zur warmen Innenraumluft kühlere Außenluft inder Nacht direkt in die Räume gelei-tet. Wird vom Nutzer noch kühlereLuft in den Räumen gewünscht,schaltet die Abluft/Wasser-Wärme-pumpe automatisch in den reversi-blen Betrieb um. Im Verdampfer derWärmepumpe wird der Zuluft nun aktiv Wärme entzogen und die so ab-gekühlte Luft zur Raumkühlung ver-wendet. Das Kompaktgerät erreichtdabei eine Kühlleistung von maximal1 kW. Die warme Luft in den Räumenwird über die Fortluft abgeführt.Die Heizleistung von reversibel arbeitenden Kompressions-Wärme-pumpen ist immer etwas größer als

die Kühlleistung. Im Heizbetrieb wirddie Energieaufnahme für den Antriebim Verdichter in Wärme umgewan-delt und zum Heizen genutzt. ImKühlbetrieb entsteht diese Wärmeebenfalls, da ja auch bei dieser Be-triebsweise der Verdichter arbeitenmuss. Diese zwangsläufig anfallendeWärme verringert aber in der Bilanzdie theoretisch mögliche Kühlleis-tung. Die erreichbaren COP´s im Kühl-betrieb sind bei reversibel arbeiten-den Wärmepumpen schlechter als imHeizbetrieb.

Bild 2: Vereinfachtes Funktionsschema für eine reversibel arbeitende Wärmepumpe im Kühlbetrieb

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„Natural cooling“

A

B

C

D

F

G

H

K

E

Bild 5: Vereinfachtes Anlagenschema für Küh-lung mit Fußbodenheizung

Bild 6: Sole/Wasser- und Wasser/Wasser-Wärmepumpe Vitocal 300

z. B. Erdsonde

Primärpumpe

3-Wege-Umschaltventil Heizung/Kühlung (Primärkreis)

Wärmetauscher Kühlung

Umwälzpumpe Kühlung

Fußbodenheizung

3-Wege-Umschaltventil Heizung/Kühlung (Sekundär-kreis)

Sekundärpumpe

Wärmepumpe Vitocal 300 oder Vitocal 350

A

B

C

D

E

F

G

H

K

Bild 7: Wärmepumpenregelung CD 60 mit Anlaufstrombegrenzung und integrierter Kühl-und Solarfunktion – bis zu drei Ladegruppen regelbar

An heißen Sommertagen sind dieTemperaturen im Inneren der Gebäu-de in der Regel höher als im Erdreichoder im Grundwasser. Dann könnendie niedrigeren Temperaturen des imWinter als Wärmequelle dienendenErdreichs bzw. Grundwassers zur direkten Kühlung des Gebäude-inneren genutzt werden.

Bestimmte Wärmepumpen verfügenhierzu über eine auch als „Naturalcooling“ bezeichnete Funktion in ihrer Regelung. Aufgrund der hohenAußenlufttemperaturen im Sommerist diese Funktion bei Luft/Wasser-Wärmepumpen nicht möglich.

Die „Natural cooling“-Funktion kannmit wenigen zusätzlichen Komponen-ten (Wärmetauscher, 3-Wege-Ventileund Umwälzpumpe) aktiviert werdenund ermöglicht so einen angeneh-men Zusatznutzen der Vitocal Wärme-pumpen.

Grundsätzlich ist diese Kühlfunktionin ihrer Leistungsfähigkeit natürlichnicht mit Klimaanlagen oder Kalt-wassersätzen zu vergleichen. DieKühlleistung ist abhängig von derWärmequellentemperatur, der Größeder Wärmequelle und der zeitlichenBelastung, die jahreszeitlichenSchwankungen unterworfen sein kann. So hat das Erdreich erfahrungs-gemäß gegen Ende eines Sommersmehr Wärme gespeichert, die Kühl-leistung wird dann geringer sein.

Bild 9: Gebläsekonvektoren (Bild: Firma EMCO)

Bild 8: Klimadeckensystem (Bild: Firma EMCO)

„Natural cooling”

„Natural cooling“-Funktion

In der „Natural cooling“-Funktionschaltet die Regelung lediglich diePrimärpumpe ein, der Verdichterbleibt aus. Das kühle Wärmeträger-medium (ca. 5 bis 12°C) wird somitzum Wärmetauscher transportiert. Je nach aufgebautem System wird über die gleichzeitige Inbetriebnahmeder Heiz-/Kühlkreispumpen raum-temperiertes Heizungswasser zumWärmetauscher transportiert. ImWärmetauscher erfolgt die Wärme-abgabe und gekühltes Heizungs-wasser kann erneut in Verbindungmit den WärmeübergabeflächenWärme abführen.

Zur direkten Kühlung der Räume können folgende Systeme ange-schlossen werden:

– Gebläsekonvektoren

– Kühldecken

– Fußbodenheizungen

– Bauteilaktivierung(Betonkerntemperierung).

Vorteile von „Natural cooling”

– Kühl-COP zwischen 15 bis 20,somit 3 bis 4 mal höher als beiherkömmlichen Klimasystemen

– Senkung des CO2-Ausstoßesgegenüber bisherigen Klima-systemen

– Umweltschonend

– Möglichkeit zur Nutzung derAbwärme für die bessere Rege-neration der Wärmequelle undzusätzliche Speicherung vonEnergie

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Bild 10: Verlegung eines Fußboden-Heiz-/Kühlsystems

Bild 11: Bauteilaktivierung/Betonkernaktivierung – Erstellung der Zwischendecke mit Rohrsystem

„Natural cooling”

„Natural cooling” ist dafür eine be-sonders energiesparende Methodeder Gebäudekühlung, da lediglich ein geringer Stromverbrauch für die Umwälzpumpen zur Erschließungder „Kühlquelle“ Erdreich bzw.Grundwasser angesetzt werdenmuss.

Die Wärmepumpe kann während des Kühlbetriebes zur Trinkwasser-erwärmung eingeschaltet werden. Die Ansteuerung aller notwendigenUmwälzpumpen und Umschaltven-tile sowie die Erfassung der notwen-digen Temperaturen und die Tau-punktüberwachung erfolgen durchdie Wärmepumpenregelung.

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„Natural cooling”

Kühlung der Räume

Bei den üblichen Klimaanlagen wirdgekühlte Luft über einen oder meh-rere Kanäle dem Raum zur Kühlungzu- und warme Luft abgeführt. Nachdem gleichen Prinzip arbeiten auchPassivhaus-Kompaktgeräte. In bei-den Fällen handelt es sich um raum-lufttechnische Anlagen, die durchLuftströme für den erforderlichenWärmeaustausch sorgen.

Reversibel arbeitende Wärmepum-pen und Wärmepumpen mit „Naturalcooling”-Funktion sind dagegen üb-licherweise an ein Warmwasserheiz-system angeschlossen. Dieses über-trägt an kalten Tagen die Wärmevom Heizungswasser an den zu be-heizenden Raum über Heizflächen.

Insbesondere Heizkörper sind für dieWärmeübertragung in umgekehrterRichtung – also zur Kühlung des Rau-mes – schlecht geeignet. Wegen desvergleichsweise geringen Tempera-turunterschiedes zwischen dem Hei-zungswasser und der Raumtempera-tur im Sommer sowie der relativ klei-nen Fläche der Heizkörper findet nureine beschränkte Wärmeübertragungdurch Konvektion und Strahlungstatt. Auch die Anordnung der Heiz-flächen in Bodennähe ist für denKühlbetrieb wenig geeignet.Weiterhin sind Heizkörper durch ihrenAufbau und ihre Anordnung beson-ders empfindlich gegen Kondens-wasser.

Aufgrund der großen Fläche sindFußbodenheizungen besser geeig-net. Die gekühlte Luft sammelt sichjedoch im Bodenbereich und steigtnicht auf. Die Wärmeaufnahme erfolgt deshalb bei der Fußboden-heizung fast ausschließlich überStrahlung. Dafür steht aber auch dergesamte Fußboden als Kühlfläche zur Verfügung, so dass sich die Raum-temperatur gut beeinflussen lässt.

Eine bessere Durchflutung der Räumemit kühler Luft wird durch die zusätz-liche Installation einer Wohnungs-lüftungsanlage mit Wärmerückge-winnung (z. B. Vitovent 300, Bild 12)erreicht.

Noch besser kann die Wärme überKühldecken abgeführt werden. Unterder Raumdecke sammelt sich die Warmluft und kühlt sich an der Flächeab. Dadurch sinkt sie zu Boden undaufsteigende Warmluft strömt nach.Wegen des dabei entstehendenKreislaufs werden im Vergleich zur„Fußbodenkühlung“ größere Luft-mengen an der Kühlfläche vorbeige-führt. Kühldecken ersetzen normaler-weise aber kein Heizsystem, wes-wegen sie in der Regel zusätzlich zuRadiatoren oder einer Fußboden-heizung eingebaut und über einen zusätzlichen Wärmetauscher zur Systemtrennung hydraulisch einge-bunden werden.

Besonders wirksam sind Gebläse-konvektoren, da sie mit einem Venti-lator arbeiten, der zudem einen regel-baren Volumenstrom ermöglicht. Somit können auch größere Luft-mengen an den Wärmetauscher-flächen vorbeigeführt werden, waseine effektive Kühlung des Raumes in kurzer Zeit ermöglicht. Die zusätz-liche Möglichkeit, auch den Volumen-strom über den Ventilator zu variie-ren, gestattet eine feinfühlige Raum-kühlung. Gebläsekonvektoren sindaußerdem gegenüber anfallendemTauwasser unempfindlich, wenn dasKondenswasser abgeleitet wird.

Unabhängig von der Methode derKühlung – reversibler Betrieb oder„Natural cooling” – ist in jedem Fall eine Taupunktüberwachung durchdie Wärmepumpenregelung erfor-derlich. So darf die Oberflächentem-peratur der Fußbodenheizung imKühlbetrieb 20°C nicht unterschrei-ten. Die Taupunktüberwachung hältdie Vorlauftemperatur im Heizsystemzum Kühlen so hoch, dass der zuläs-sige Taupunkt nicht unterschrittenwird und damit keine Gefahr besteht,dass die sich Feuchtigkeit aus derLuft auf dem Fußboden nieder-schlägt.

Praxis-Tipp

Für den Aufbau der „Natural cooling“-Funktion in direkter Verbindung mit Wärmepumpenempfehlen wir den Einsatz desKühl-Wärmetauschers und einesMischers. Grund: Das Füllen des Kühlver-teilsystems mit Frostschutzmittelverringert die Leistungsfähigkeitder Wärmepumpe im Heizbe-trieb. Der COP sinkt.

Ein Mischer garantiert weiterhindie Funktion einer Kennlinie, sodass ein Takten über den Tau-punktschalter vermieden wird.Die Kühlleistung des Gesamt-systems steigt, da es kontinuier-lich arbeitet.

Rohrleitungen, Armaturen sowieder Kühlwärmetauscher müssenmit einer dampfdichten Wärme-dämmung isoliert werden.

Bild 12: Vitovent 300 Wohnungslüftungs-Systemmit Wärmerückgewinnung

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Werden neben dem Heizungssystem(Fußbodenheizung, Radiatoren) für den Kühlbetrieb im Sommer Gebläsekonvektoren (bauseits, z. B.die Firmen EMCO und GEA) verwen-det, so erfolgt die hydraulische Ein-bindung der Gebläsekonvektoren direkt über den Solekreis. Der Ge-bläsekonvektor muss somit beständiggegen Frostschutzmittel sein. Ein Mischer für den Kühlkreis istnicht zwingend erforderlich. Jedochhat sich eine separate Raumtempera-turregelung für den Gebläsekonvek-tor als vorteilhaft erwiesen.

Können im Solekreis Temperaturenunterhalb des Gefrierpunkts nichtausgeschlossen werden, muss übereinen Frostschutztemperaturregler(bauseits) der Kühlbetrieb blockiertwerden.

Die Dimensionierung der Gebläse-konvektoren sollte mit der Vor-/Rück-lauftemperaturkombination von ca.12/16°C erfolgen.

Da bei Gebläsekonvektoren Raumluftumgewälzt wird, erfolgt somit einerelativ schnelle Raumkühlung (Leis-tung abhängig von Wärmequelle).Der ganze Raum wird durchspült. Da ein Gebläse für den Lufttransporteingesetzt wird, müssen eventuelleGeräuschbelastungen beachtet werden. Bei dieser Variante ist einParallelbetrieb (Heizen und Kühlen)möglich. Die Kühlung wird über denGebläsekonvektor und die Heizungüber die Radiatoren bzw. Fußboden-heizung realisiert.

In Verbindung mit konventionellenWärmeverteilsystemen (Heizkreisoder Fußbodenheizung) entstehenzusätzliche Installationskosten.

Einsetzbare Wärmepumpen:

Vitocal 200, 300, 350 und 343(keine Luft-/Wasser-Wärmepumpen).

Kühlung mit Gebläsekonvektoren

Praxis-Tipp

Der Gebläsekonvektor muss zurAbleitung von im Kühlbetrieb entstehendem Kondenswassermit einem Kondenswasserablauf(KOA) versehen sein.

Kühlsysteme mit Luftumwälzungarbeiten sehr schnell und eignensich auch für kurzfristig anfallen-den Kühlbedarf.

Bild 13: Kühlung mit Gebläsekonvektoren

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Kühlung mit Kühldecken

Wird neben dem Heizsystem (Fuß-bodenheizung, Radiatoren) für denKühlbetrieb im Sommer eine Kühl-decke (bauseits) verwendet, so er-folgt die hydraulische Einbindungder Kühldecke in den Solekreis überden Kühl-Wärmetauscher. Zur An-passung des Kühlbedarfes der Räumean die Außentemperatur ist ein Mischer erforderlich. Ähnlich einerHeizkennlinie kann die Kühlleistungüber den von der Wärmepumpen-regelung angesteuerten Mischer imKühlkreis mit einer Kühlkennlinie genau dem Kühlbedarf angepasstwerden.

Zur Einhaltung der Behaglichkeits-kriterien gemäß DIN1946 und zur Vermeidung von Tauwasserbildungmüssen die Grenzwerte hinsichtlichder Oberflächentemperatur einge-halten werden. So darf die Ober-flächentemperatur der Kühldecke17ºC nicht unterschreiten. Zur Vermeidung von Kondenswasser-bildung an der Oberfläche der Kühl-decke befindet sich im Vorlauf der Kühldecke ein Feuchtefühler „Naturalcooling” (zur Erfassung des Taupunk-tes). So kann auch bei nur kurzfristigauftretenden Wetterschwankungen(z.B. Gewitter) die Kondenswasser-bildung sicher verhindert werden.

Einsetzbare Wärmepumpen:

Vitocal 200, 300, 350 und 343(keine Luft-/Wasser-Wärmepumpen).

Bild 14: Kühlung mit Kühldecken

Praxis-Tipp

Die Dimensionierung der Kühl-decke sollte mit der Vor-/Rück-lauftemperaturpaarung von ca.14/18ºC erfolgen. Für die optimaleFunktion der Kühlung ist der Ein-satz eines Raumtemperaturfühlersim Hauptwohnraum notwendig.

Kühldecken arbeiten geräuscharmund effektiv, da sie die anfallendeWärme dort aufnehmen (oben)bzw. abführen, wo sie durchnatürliche Konvektion auftritt.Kühldecken bedürfen zusätzlicher Installationskosten.

Feuchtefühler sind so zu positio-nieren, dass diese von der Raum-luft des Referenzraumes umspültwerden können.

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Kühlung mit Fußbodenheizung

Bodenbelag Fliesen Teppich

Verlegeabstand mm 75 150 300 75 150 300der Rohrleitungen

Kühlleistung bei

Rohrdurchmesser:

– 10 mm W/m2 45 35 23 31 26 19– 17 mm W/m2 46 37 25 32 27 20– 25 mm W/m2 48 40 28 33 29 22

Tabelle 1: Abschätzung der Kühlleistung einer Fußbodenheizung in Abhängigkeit des Verlegeab-stands (Rohrleitung) und des Bodenbelags (angenommene Vorlauftemperatur: ca. 14°C, Rücklauftemperatur: ca. 18°C)Quelle: Firma Velta

Praxis-Tipp

Die Dimensionierung der Fuß-bodenheizung sollte mit einerVor-/Rücklauftemperaturkombi-nation von ca. 14/18ºC erfolgen. Zur Abschätzung der möglichenKühlleistung einer Fußboden-heizung kann die nachfolgendeTabelle herangezogen werden.

Die Raumtemperaturen werdenje nach Aufbau der Fußboden-heizung zwischen 2 bis 4 K abge-senkt.

Die Kühlleistung ist abhängigvon der Wirkfläche der Belagsartsowie der Verlegeart.

Bild 15: Kühlung mit Fußbodenheizung

Die Fußbodenheizung kann sowohlzur Beheizung als auch zur Kühlungvon Gebäuden und Räumen ver-wendet werden.

Die hydraulische Einbindung der Fuß-bodenheizung in den Solekreis erfolgtüber einen Kühl-Wärmetauscher. ZurAnpassung des Kühlbedarfes derRäume an die Außentemperatur istein Mischer erforderlich. Ähnlicheiner Heizkennlinie kann die Kühlleis-tung über den von der Wärmepum-penregelung angesteuerten Mischerim Kühlkreis mit einer Kühlkennliniegenau dem Kühlbedarf angepasstwerden.

Zur Einhaltung der Behaglichkeits-kriterien gemäß DIN1946 und zur Vermeidung von Tauwasserbildungmüssen die Grenzwerte hinsichtlichder Oberflächentemperatur einge-halten werden. So darf die Ober-flächentemperatur der Fußboden-heizung im Kühlbetrieb 20ºC nichtunterschreiten. Zur Vermeidung vonKondenswasserbildung an der Fuß-bodenoberfläche befindet sich amVorlauf der Fußbodenheizung einFeuchtefühler „Natural cooling“ (zurErfassung des Taupunktes). So kannauch bei kurzfristig auftretenden Wetterschwankungen (z. B. Gewitter)die Kondenswasserbildung sicherverhindert werden.

Einsetzbare Wärmepumpen:

Vitocal 200, 300, 350 und 343(keine Luft-/Wasser-Wärmepumpen).

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Kühlung mit Betonkernaktivierung

BauteilAF

Bei der Betonkernaktivierung werdenmassive monolithische Bauteile eineszu kühlenden Gebäudes temperiert.Hierbei werden wasserführende Leitungen direkt in den Bauteilen integriert. In den meisten Fällen werden dazu Decken, Trennwändeoder Säulenkonstruktionen genutzt.Die so aufgebauten Elemente wer-den bei der Kühlfunktion z. B. direktmit dem Frostschutzmittel der Erd-sonden durchströmt. Dabei kühlen sich die Bauteile, die eine hohe Masseund demzufolge eine hohe Wärme-kapazität besitzen, ab. Damit sind siein der Lage, Raumwärme aufzuneh-men und diese über das hydraulischeSystem an das Erdreich abzugeben.Die Kühlung der Bauteile erfolgtmeist in den Nachtstunden.

Da die Systeme große Wirkflächenbesitzen und raumumfassend arbei-ten, wird eine hohe Behaglichkeit erzielt.

Einsetzbare Wärmepumpen:

Vitocal 200, 300, 350 und 343(keine Luft-/Wasser-Wärmepumpen).

Praxis-Tipp

Bauteilaktivierungen eignen sichnicht für kurzfristige, schnell-wirkende Kühlergebnisse.

Bauteilaktivierung wird im Regel-fall in großen Gebäuden einge-setzt und erfordern eine separateSteuerung.

Bild 16: Kühlung mit Betonkernaktivierung

Technische Änderungen vorbehalten9447 377 - 1 D 06/2006

Das Viessmann Zentrum in Allendorf mit dem Unterneh-mensmuseum „Via Temporis“

Heizsystemkompo-nenten von derBrennstofflagerungbis zu Heizkörpernund Fußboden-Heizsystemen

Wandgeräte für Öl und Gas, in Heizwert- undBrennwerttechnik

Regenerative Energiesysteme zur Nutzung vonUmweltwärme, Solarenergie undnachwachsendenRohstoffen

Bodenstehende Heizkessel für Öl und Gas in Heizwert- undBrennwerttechnik

Wärme komfortabel, wirtschaftlichund umweltschonend zu erzeugenund sie bedarfsgerecht bereitzu-stellen, dieser Aufgabe fühlt sich dasFamilienunternehmen Viessmannbereits seit drei Generationen ver-pflichtet. Mit einer Vielzahl heraus-ragender Produktentwicklungen undProblemlösungen hat Viessmann immer wieder Meilensteine geschaf-fen, die das Unternehmen zum tech-nologischen Schrittmacher und Impulsgeber der gesamten Branchegemacht haben.

Mit dem aktuellen Komplettpro-gramm bietet Viessmann seinenKunden ein mehrstufiges Programmmit Leistungen von 1,5 bis 19500 kW:bodenstehende und wandhängendeHeizkessel für Öl und Gas in Heiz-wert- und Brennwerttechnik sowieregenerative Energiesysteme wieWärmepumpen, Solarsysteme undHeizkessel für nachwachsende Roh-stoffe. Komponenten der Regelungs-technik und Daten-Kommunikationsind ebenso im Programm wie die gesamte Systemperipherie bis hin zu Heizkörpern und Fußbodenhei-zungen.

Mit 10 Werken in Deutschland, Frank-reich, Kanada, Polen und China, mitVertriebsorganisationen in Deutsch-land und 34 weiteren Ländern sowieweltweit 111 Verkaufsniederlassun-gen ist Viessmann international aus-gerichtet.

Verantwortung für Umwelt und Ge-sellschaft, Fairness im Umgang mitGeschäftspartnern und Mitarbeiternsowie das Streben nach Perfektionund höchster Effizienz in allen Ge-schäftsprozessen sind für Viessmannzentrale Werte. Das gilt für jeden ein-zelnen Mitarbeiter und damit für dasgesamte Unternehmen, das mit allseinen Produkten und flankierendenLeistungen dem Kunden den beson-deren Nutzen und den Mehrwert einer starken Marke bietet.

Viessmann Werke35107 Allendorf (Eder)Telefon 06452 70-0Telefax 06452 70-2780www.viessmann.com


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