A uch wenn die Abgas- norm Euro 6 seit Anfang 2014 gilt, war die Umstellung bestehender Bustypen längst nicht abgeschlossen – so beim Doppelstockbus Neoplan Skyliner, der sich nach län - gerer Auszeit zur IAA wieder zeigen durfte. Mit starkem MAN-Triebwerk (371 kW/ 505 PS) und Zwölfgang-Tip- matic. In Drei-Sterne-Aus- führung reicht die Kapazität des 14-m-Riesen für 83 Mit- reisende. Werden Rollstuhl- plätze eingerichtet, entfallen jeweils zwei Sitzreihen. Der stufenlose Einstieg setzt einen breiten Mitteleinstieg sowie Rampen voraus. Mit der Euro-6-Technik wurde der Skyliner an die aktuelle Elektronikstruktur der Busmarken MAN und Neoplan angepasst sowie weitestgehend auf Integral- bauweise ausgelegt. Türe und Klappen für den Gepäckraum sind wegen der Technik etwas nach vorne gewandert, jedoch hat das Volumen (11 m 3 ) durch optimierte Raumnutzung bestand. Das IAA-Exponat war mit einer zusätzlichen, schmalen Tür in Höhe der Küche in Fahrtrichtung links ausgestattet, die zum Durch- reichen von Bordproviant genutzt werden kann. Die Vorserie des nunmehr bei MAN in Ankara gebauten Skyliners (siehe Beitrag in dieser Ausgabe ab S. 14) läuft bereits an. Erste Ausliefe- rungen sollen Anfang 2015 erfolgen. Man darf gespannt sein, wie sich die Marktanteile im Segment der Doppeldecker entwickeln. Denn vom „Ausfall“ des Skyliners, der vorübergehend bei der insol- venten Viseon Bus GmbH produziert wurde, profitier- ten vor allem Setra und Van Hool. Ebenfalls in diesem Segment wieder vertreten ist VDL Bus & Coach: Als letzte Erneuerung im Rahmen der Euro-6-Umstellung präsen- tierten die Niederländer die überarbeitet Version ihres Reisedoppeldeckers Synergy. Als Antrieb kommt der starke MX13-Motor von DAF (12,9 l, 375 kW/510 PS) in Verbindung mit dem auto- matisierten Zwölfganggetriebe ZF AS-Tronic zum Einsatz. Neu beim Synergy sind der abgerundete Fahrerarbeits- platz samt Armaturen und Multifunktionslenkrad sowie die verbesserte Anordnung der Spiegel. Zudem konnte im Untergeschoss der Durch- gang vergrößert werden. Auch hier erfordert der stu- Top-Thema Technik Zukunft bewegen 25. SEPTEMBER – 02. OKTOBER 2014 HANNOVER 20 BUSMAGAZIN 10/2014 Messenachlese Die Buswelt wird bunt er Die 64. Auflage der IAA-Nutzfahrzeuge konnte halten, was sie versprach: viele Buspremieren, sinnvolle Fahrerassistenzsysteme, spannende Antriebs- und Ausstattungskonzepte. Auffallend: Dank der Entwicklung alternativer Antriebe treten Newcomer der Branche in den Fokus und die Buswelt wird weitaus bunter, als sie sich noch vor wenigen Jahren präsentierten. p Für den Reisehochdecker VDL Futura ist dieser elektrische Kassettenlift mit separatem Zustieg direkt über der Antriebsache verfügbar
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Top-Thema Messe IAAZukunft bewegen
25. SEPTEMBER – 02. OKTOBER 2014 HANNOVER
Auch wenn die Abgas-norm Euro 6 seit Anfang
2014 gilt, war die Umstellungbestehender Bustypen längstnicht abgeschlossen – so beimDoppelstockbus NeoplanSkyliner, der sich nach län -gerer Auszeit zur IAA wiederzeigen durfte. Mit starkemMAN-Triebwerk (371 kW/505 PS) und Zwölfgang-Tip-matic. In Drei-Sterne-Aus-führung reicht die Kapazitätdes 14-m-Riesen für 83 Mit-reisende. Werden Rollstuhl-plätze eingerichtet, entfallenjeweils zwei Sitzreihen. Derstufenlose Einstieg setzteinen breiten Mitteleinstiegsowie Rampen voraus.Mit der Euro-6-Technikwurde der Skyliner an die
aktuelle Elektronikstrukturder Busmarken MAN undNeoplan angepasst sowieweitestgehend auf Integral-bauweise ausgelegt. Türeund Klappen für denGepäckraum sind wegen derTechnik etwas nach vornegewandert, jedoch hat dasVolumen (11 m3) durch optimierte Raumnutzungbestand. Das IAA-Exponatwar mit einer zusätzlichen,schmalen Tür in Höhe derKüche in Fahrtrichtung linksausgestattet, die zum Durch-reichen von Bordproviantgenutzt werden kann. DieVorserie des nunmehr beiMAN in Ankara gebautenSkyliners (siehe Beitrag indieser Ausgabe ab S. 14) läuft
bereits an. Erste Ausliefe -rungen sollen Anfang 2015erfolgen.Man darf gespannt sein, wie sich die Marktanteile imSegment der Doppeldeckerentwickeln. Denn vom „Ausfall“ des Skyliners, dervorübergehend bei der insol-venten Viseon Bus GmbHproduziert wurde, profitier-ten vor allem Setra und VanHool. Ebenfalls in diesemSegment wieder vertreten istVDL Bus & Coach: Als letzteErneuerung im Rahmen derEuro-6-Umstellung präsen-tierten die Niederländer dieüberarbeitet Version ihresReisedoppeldeckers Synergy.Als Antrieb kommt derstarke MX13-Motor von DAF
(12,9 l, 375 kW/510 PS) inVerbindung mit dem auto -matisierten ZwölfganggetriebeZF AS-Tronic zum Einsatz. Neu beim Synergy sind derabgerundete Fahrerarbeits-platz samt Armaturen undMultifunktionslenkrad sowiedie verbesserte Anordnungder Spiegel. Zudem konnteim Untergeschoss der Durch-gang vergrößert werden.Auch hier erfordert der stu-
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20 BUSMAGAZIN 10/2014
M e s s e n a c h l e s e
Die Buswelt wird bunterDie 64. Auflage der IAA-Nutzfahrzeuge konnte halten, was sie versprach:
viele Buspremieren, sinnvolle Fahrerassistenzsysteme, spannende Antriebs-
und Ausstattungskonzepte. Auffallend: Dank der Entwicklung alternativer
Antriebe treten Newcomer der Branche in den Fokus und die Buswelt wird
weitaus bunter, als sie sich noch vor wenigen Jahren präsentierten.
p Für den Reisehochdecker VDL Futura ist dieser elektrischeKassettenlift mit separatem Zustieg direkt über derAntriebs ache verfügbar
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fenlose Zugang für Rollstuhl-fahrer eine breite Mitteltürsamt Rampe. Der Synergiewird in den Längen 13 und14 m angeboten.Dass man einen Reisehoch-decker auch besonders kom-fortabel behindertengerechtausstatten kann, zeigte VDLmit dem Futura FHD2-139/440: Der Dreiachser verfügteüber einen Kassettenlift ober-halb der Antriebsachse sowieein behindertengerechtesHeck-WC, das über ein ander Decke geführtes Lift -system erreicht wird.Das Design der neuen Reise-busbaureihe EX konnte vonVan Hool bis zuletzt geheimhalten. Das erste Produkt ausdem neuen Werk in Maze -donien hebt sich durch seinestrenge Linienführung vomWettbewerb ab. Der EX wirdzunächst alsZweiachserlieferbar seinin Form des12,48 m lan-gen EX15Hsowie des 13,26 m langenEX16M. Bei gleichen Über-hängen ergeben sich die Längenunterschiede durchdie Radstände.Alle EX-Modelle sind in derStandardausführung mitdem Euro-6-Motor MX11 vonDAF (290 kW/394 PS) sowiedem SechsgangschaltgetriebeGO von Mercedes-Benz aus-gestattet. Optional könnenauch die ZF-Produkte AS-Tronic und EcoLife verbautwerden. Die Inneneinrichtunglässt sich je nach vorgesehe-nem Einsatz (Schülerverkehr,Linie, Reise) konfigurieren. Das Raumangebot im Cock-pit und am Reiseleiterplatzist komfortabel. Multimedia-Anschlüsse und ein Monitorsind ab Werk vorhanden. Verstellbare Serviceeinheitenerleichtern eine schnelle Neu-ordnung der Bestuhlung.Eine Dreizonenklimaanlageermöglicht angenehmeInnentemperaturen. Zu
den Sonderausstattungengehören eine breite Mitteltür,ein Rollstuhlkassettenlift,Bord-WC, Schlafkabine sowieeine Auswahl an Küchen undKühlschränken. Van Hool hatdie Baureihe EX als günstiges
Die Serien produktion sollnoch 2014 starten.Auch Solaris hat bis zur IAA-Premiere Fotos seiner neuenUrbino-Generation zurück -gehalten. Die zeichnet jetztein dynamischeres Design als bisher aus – dank neuerScheinwerfer, stärker betonter„Zacken“ und bogenförmigenLinien. Auf der Dachkanteplatzierte Blenden sorgendafür, dass oben aufgesetzteKomponenten wie Klima -anlage oder Batteriemodulenicht mehr sichtbar sind. Dermarkante Halbbogen in derFrontscheibe ist jetzt durch-gängig und wie beim Vor -gänger schon von weitem einUnterscheidungsmerkmal zuanderen Bussen. Viel wichtiger noch ist dieNeukonstruktion des Gerip-pes, das durch ein intelligentumgesetztes Profilkonzeptleichter als bisher ist. Zudemhat diese Veränderung einebessere Achslastverteilung
ermöglicht, u. a. durch diePlatzierung der Druckluft-behälter im vorderen Teil.Gleichzeitig wurden dieKraftstofftanks über den Radkästen installiert. Dankdieser Maßnahmen konntendie Kapazität sowie dieAnzahlpodestfreierSitze erhöhtwerden.Um 50 mmhöher als bis-her platziert wurde derFahrer arbeitsplatz, der optio-nal mit Touchscreenfunktionausgestattet werden kann.Die Außenbeleuchtung ist inLED-Technologie sowie mitXenon- und Halogen-Lichternerhältlich. Das Tagfahrlichtgehört zur Serie.
Neue Luftbälge undStoßdämpfer tragen zu mehr Komfort bei, und redu zieren gleichzeitig dieSeitenneigung. Das Stabilitäts -programm ESP ist optionalverfügbar.
In den neuen Solaris-Bussensind die Motoren von denübergangsweise auf Euro 6adaptieren Vorgängermodellenübernommen worden: DAFMX 11 (10,8 l, 271 kW/370 PS)und Cummins ISB6.7E6(6,7 l, 209 kW/280 PS). Von
Cumminskommt auchder mit Erd-oder BiogasbetriebeneISLG8.9E6.
Zudem kann der neueUrbino auch Hybrid- undElektroantriebe aufnehmen.Der türkische Hersteller Anadolu Isuzu hat sein 30. Firmenjubiläum mit derIAA-Premiere eines 12 m langen Niederflurstadtbussesverbunden. Der flott gestylte
„Citiport“ wird auf Wunschmit Informationsbildschirmenfür hörbehinderte Fahrgästeund mit kontrastreichen Ton-signalen für Sehbehinderteausgestattet. Die Basisversiontreibt der bereits mehrfach
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Der EX von Van Hool hebt sich durch seinestrenge Linienführungvom Wettbewerb ab
Solaris neue Urbino-Generation
zeichnet ein dynamischesDesign aus
t Die Buswelt traf sich wie hier am Stand von MAN und konnte auf der Messe viele neue „Player“ begrüßen, die die Branche in Zukunft bereichern könnten
p Frisch „entpuppt“: der neue Van Hool-Reisebus „EX“ – in Belgien konstruiert, in Mazedonien gefertigt und in Hannover erstmalig gezeigt
p Die Umstellung auf Euro 6 nahm Solaris zum Anlass, die Stadtbus-baureihe Urbino von Grund auf neu zu konstruieren. Auffallend: DieSchräge unter der Frontscheibe reicht jetzt über die gesamte Breite
erwähnte 6,7-l-Cummins-Motor sowie das Automatik -getriebe ZF 6 AP1200B an,das Fahrwerk ist mit ZF-Achsen – vorne Einzelrad -aufhängung – bestückt. Als weitere Isuzu-Exponatewaren Hochbodenbusse derBaureihe „Visigo“ zu sehen,die im 9,5-m-Format für Reiseverkehre und Überland-linien angeboten werden.Noch kompakter sind die 7,3 m langen Novo-Variantensowie der Turquoise, die allemit Frontmotor ausgestattetsind.Temsa zeigte sich nach derNeuorganisation in derFührungsstruktur in ge -wohnter Größe und präsen-tierte seine Flotte komplett inEuro-6-Ausführung. Hierzu-lande gefragte Typen sindder Safari-Nachfolger HD 12sowie die Midibusse der Bau-reihe MD 9. Ebenfalls interes-sant: die 2013 vorgestellteKombibusbaureihe LD in12,4 bzw. 13 m Länge. Um -benannt wurden zudem dieNiederflurbaureihe Avenue,die nun als „LF“ in 12 mLänge sowie als Gelenkbusangeboten wird. Temsa ver-
wendet je nach Typ Motorenvon Cummins und DAF.Ansprechend gestaltete Hoch -boden- („Star“), Low-Entry-(„Atak“) und Niederflur-busse („Jest“) im Mini- undMidiformat bietet Karsan an.Der türkische Hersteller hattebereits deutschsprachigeHochglanzprospekte parat,sucht jedoch noch einenImporteur. Auch Otokar prä-sentierte sein umfangreichesProgramm, das Überland-,Stadt- und Reisebusse von 7 bis 13 m Länge komplett inEuro-6-Ausführung umfasst.Eyecatcher war der VIP-BusNavigo T (8,4 m) mit Holz -optikboden und umfangrei-chem Entertainmentsystem. Neu im Programm von Scania ist die 12,9-m-Varianteder Reisebusbaureihe Touring,die seit 2009 im Auftrag derSchweden bei Higer in Chinagebaut wird. VW Truck &Bus, seit 2009 eine Tochtervon MAN Latin America,präsentierte in Hannovereinen vom AufbauspezialistenMarcopolo attraktiv gestyltenLow-Entry-Bus für den Inter-cityeinsatz mit „normalen“Haltestellen ohne erhöhteZustiege. Als Motor kommtein D08-Euro-5-Triebwerkvon MAN zum Einsatz.Interessantes bot die IAAauch in Sachen alternativeAntriebe.Mit der Hybridver-sion des Citywide LE gelang Scania z. B. eine vielbeachtete
Premiere. Dieses Modell istdas einzige seiner Art, dessenDieselaggregat (9 l, 250 PS)auch mit 100-prozentigemBiodiesel betrieben werdenkann. Das 12 m lange Fahr-zeug verfügt über 33 Sitz-plätze sowie drei Einstiege.Drei Elektrobusse vom TypSileo hat die BozankayaGmbH aus Salzgitter bereitsgebaut, zwei davon warenauf der IAA zu sehen. Dabeihandelt es sich um 10,7 mlange Niederflurbusse mitleistungsstarken Lithium-Yttrium-Ionen-Batterien,deren nutzbare Kapazität von 200 kWh eine Fahr-strecke von über 200 kmerlaubt. Als Antrieb dient diebewährte ElektroportalachseAVE 130 vonZF. Hergestelltwerden dieWagenkörper in der Türkei,die Elektro-technik steuert die deutscheAradex AG in Lorch bei. DieMarkteinführung soll in part-nerschaftlicher Kooperationmit interessierten Betreibernerfolgen.Premiere feierte das niederlän-dische Unternehmen Ebuscomit seinem aus China impor-tierten und weiterentwickeltenElektrobus YTP2. Angetriebenwird der 12 m große Nieder-flurbus durch einen Zentral-motor. Die Batteriekapazitätenvon 310 kWh versprechenweite Fahrstrecken.
Auch Volvo baut zielstrebigsein Angebot alternativerAntriebe aus. Der 7900 ElectricHybrid (12 m, 95 Fahrgäste)kann dank leistungsfähigerLithium-Ionen-Batteriensowie Nachladen an denEndhaltestellen rund 7 kmweit nur mit Strom betriebenwerden. Seit 2013 sind dreiEinheiten im Göteborger
Stadtverkehrerprobt wor-den, weitere Piloteinsätzefolgen. Diebisherigen
Ergeb nisse belegen, dassKraftstoff ein sparung undCO2-Reduzierung gegenübervergleich baren Dieselbussenbei satten 75 % liegen. Bereits2016 soll die Serienproduktionanlaufen.Mit EfficientCruise bietetMAN ein Assistenzsysteman, dass ähnlich wie PPC von EvoBus funktioniert. EinGPS-gesteuerter Tempomaterfasst den vorausliegendenStraßenverlauf mit bevor -stehenden Steigungen sowieGefällen und nimmt ver-
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Volvos 7900 Electric Hybrid senkt
den Kraftstoffverbrauchum satte 75 %
p Bisher drei Mal gebaut, dabei sukzessive optimiert: Batteriebus Sileo von Bozankaya. Die Elektrik liefert der deutsche Spezialist Aradex
p Premieren-Show bei Volvo Buses: Präsident Håkan Agnevall erläutert die bisherigen Erfahrungen aus dem Pilotprojekt mit demNiederfl urbus Volvo 7900 Electric Hybrid – der zur IAA komplett mitLadestation präsentiert wurde
p Vollgepackt mit Speicher -einheiten: Der neue Batterie-bus von Ebusco (YTP2, 12 m)stellt kräftige 310 kWh an elektrischer Energie bereit
brauchsoptimierende Ge -schwindigkeitsanpassungenvor. Vor einer Steigung wirdgezielt Schwung aufgebaut,am Ende der Steigung rolltder Bus über die Kuppe.Droht bergab das Überschrei-ten des Tempolimits, erfolgtrechtzeitig eine Warnmeldung.Neu ist auch der Notbrems -assistent EBA, der selbstständigmit einer Notbremsung rea-giert, falls eine Karambolagemit einem vorausfahrendenFahrzeug droht und der Fah-rer trotz Warnsignale nichtreagiert. Das System funktio-niert derzeit mittels Radar-technik, soll künftig Kamera-bilder mit einbeziehen, umdie Funktion zu optimieren. Volvo bietet seine Fahrer -assistenzsysteme in verschie-denen Kombinationen an, die Notbremsfunktion basiertbereits auf Radartechnik plusVideokamera. Diesen Weggeht auch AutomobilzuliefererContinental, dessen Systemsogar Fußgänger erkennenund entsprechend reagierenkann. Zu sehen war am Standder Hannoveraner auch dasProViu-Mirror-System, dasskünftig Außenspiegel ersetzenund mittels verschiedenerKamerabilder tote Winkelausschließen kann. Aller-dings muss der Gesetzgebererst noch grünes Licht geben,denn noch sind nur echteSpiegel zugelassen.Auch das neue VDV-Cockpit,das dem künftigen euro -päischen Standard für Bus -systeme entspricht, war aufdem Stand von Conti zusehen. Dabei handelt es sichum eine Basiseinheit, die denjeweiligen Herstellern vieleMöglichkeiten zur Individua-lisierung bietet. Auf Wunschkann das Modul komplettmit Bediensatelliten geliefertwerden. Ein Multifunktions-lenkrad sowie informativeGrafiken auf dem zentralenFahrerdisplay sind inklusive.Die Bergische Achsen Kom-manditgesellschaft (BPW)
mit Sitz in Wiehl will in dieFertigung von Bremssystemenfür Omnibusse einsteigen.Der Spezialist für Trailerachsenstellt sich seit geraumer Zeitneu auf und sieht sich zuneh-mend als Mobilitätspartnerfür Transportunternehmen.Daher versucht der Konzernseine diversen Geschäftsfelderneben der Trailerachse (Tele-matik, Kunststoffe, Flotten-service usw.) zu stärken.
Auf der IAA zeigte BPW erst-mals die Studie einer Scheiben-bremse für Zugmaschinen; in einem zweiten Schritt solldie Bremse in spezialisierterForm auch den Herstellernvon Omnibussen angebotenwerden. Das Projekt „Bremsefür den Bus“ könnte in zweiJahren auf der Agenda stehen– wenn es den Wiehlern imNachgang zur IAA gelingt,die Lkw-Bremse erfolgreichzu vermarkten.
Isringhausen präsentiertemit der neuen SitzplattformNTS2 das Nachfolgemodellder bewährten NTS-Serie. In der Standardausführung
können Rückenlehne, Schul-teranpassung und Sitzkissen-tiefe individuell eingestelltwerden. Der neu verbauteprogressive Stoßdämpfer ver-spricht durch automatischeAnpassung ein komfortablesund sicheres Sitzgefühl inallen Fahrsituationen. Neu ist auch die von Isri entwickelte Ausführung„Premium“ mit Rettungs-betätigung: Durch kontrol-liertes Absenken des Sitzesmittels Ablassventil kann dieBergung von Unfallopfernerleichtert werden. Die Sitz-variante NTS2-E ermöglichtdas Speichern individuellerEinstellungen über die Driver Card.
Jürgen Görgler
Top-ThemaTechnikZukunft bewegen
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Mercedes-Benz Autonomes FahrenMercedes-Benz macht’s vor: Während der Fahrer sich im seitwärts gedrehten Sessel entspannt und online um neueAufträge kümmert, gleitet der „Future Truck 2025“ sicherüber die Autobahn. Dabei kommuniziert der integrierte „Highway-Pilot“ im Umfeld von 500 m mit anderen Fahr -zeugen und reagiert gleichzeitig auf Warnmeldungen vonVerkehrsleitstationen. Nur wenn die Spur gewechselt bzw.überholt wird, muss der Fahrer eingreifen. Dies alles funktio-niert mittels leistungsfähiger Vernetzung, Assistenzsystemen,GPS-Daten und zahlreichen Sensoren. Ob dies wirklich inzehn Jahren umgesetzt werden kann, wie es der Namens -zusatz „2025“ andeutet, steht sozusagen noch in den Sternen.Ob dies dann auch eine Lösung für Busse sein wird? Schließlich sind Autopiloten in Flugzeugen bereits lange im Einsatz, zuverlässig und ohne jeden Anfall von Müdigkeit.Auf jeden Fall müssen Vorkehrungen für Fälle getroffen werden, wenn ein Computervirus das Bordsystem befälltoder ein Hacker das System von außen stört.
p Daimler-Truckchef Wolfgang Bernhard zeigt, wie Berufskraft-fahrer sich künftig ihren Job vorstellen können: Auftrags -planung übers Tablet, während der Truck autonom über die Autobahn steuert. Auch eine Option für den Bus? Foto: Daimler AG
p Die Bergische Achsen Kommanditgesellschaft (BPW)will als Zulieferer künftig auchBremssysteme für Lkw und Busse anbieten
p Statt großer Außenspiegel sollen künftig ähnlich aussehende, jedochkompakte Flachbildmonitore einen Sicht nach hinten ohne toten Winkelgewährleisten – hier präsentiert von Continental („ProViu Mirror“)
