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Top of the Docs Dokumentationen in der ARD 2016/17...Gerolf Karwath Redakteur Zeitgeschehen, SWR...

Date post: 21-May-2020
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Top of the Docs Dokumentationen in der ARD 2016/17 Nichts ist spannender
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Top of the Docs

Dokumentationen in der ARD 2016/17

Nichts ist spannender ...

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Inhalt

... als die Wirklichkeit

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INHALT

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Vorworte  

Prof. Dr. Karola Wille ARD-Vorsitzende und MDR-IntendantinVolker Herres Programmdirektor Erstes Deutsches Fernsehen

Artikel

Primus am Abgrund – Der Kampf der Deutschen BankStefan JΓ€ger Wirtschaftsjournalist, HR Ingo Nathusius Redakteur Fernsehen Politik und Gesellschaft, HR

The war on my phone – Wie FlΓΌchtlinge ΓΌber ihre Handys den Krieg in Syrien erlebenJutta Krug Redakteurin Dokumentarfilm, WDR

40. Jahrestag β€žDeutscher Herbst 1977β€œGerolf Karwath Redakteur Zeitgeschehen, SWRThomas Michel Redakteur Feature und Dokumentationen, Chefredaktion Inland, SWR

Die Unsichtbaren – Wir wollen lebenMarc Brasse Redaktionsleiter Geschichte, Programmbereich Kultur und Dokumentation, NDR

Luther und die FrauenFrank Kutter Redakteur Geschichte und Dokumentarfilm, MDR

Die ARD-Reihe β€žGeheimnisvolle Orteβ€œJohannes Unger Leiter Abteilung Dokumentation und Zeitgeschehen, RBB

Neue Dokumentationen in der ARD  Vorschau auf 2017

RΓΌckschau auf 2016

Zahlen, Daten, Fakten  Eine Analyse

Auszeichnungen  Eine Auswahl

Index

Bildnachweis

Impressum β€Š/β€ŠPressekontakt

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Vorwort

Ein alter amerikanischer Journalistenspruch lautet: β€žJeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber niemand hat das Recht auf eigene Fakten.β€œ Trotzdem scheinen aktuell fΓΌr man-che Fakten ausgedient zu haben: Das postfaktische Zeitalter ist ausgerufen, die gesellschaftliche SelbstverstΓ€ndigung und Meinungsbildung wird brΓΌchig und verharrt unsicher zwi-schen den etablierten Formen des Austauschs und den Filter-blasen im Netz.

Als Folge droht eine Polarisierung in der Gesellschaft, deren erste Anzeichen wir spΓΌren und der wir als ΓΆffentlich-recht-licher Rundfunk entgegenzusetzen haben, was den Kern un-seren Auftrags ausmacht: Information, Analyse, AufklΓ€rung. Genau das leisten Dokumentationen in herausragender Weise. Und in Zeiten wie diesen brauchen wir solche Angebote mehr denn je.

Bereits die analoge Welt hat gezeigt, dass dokumentarische Produktionen durch ihre TiefenschΓ€rfe, ihre besonderen Er zΓ€hlweisen und ihre MΓΆglichkeiten zur Reflexion auf ihre und immer wieder auch gerne besondere Weise zur Legitima- tion des ΓΆffentlich-rechtlichen Rundfunks beitragen. Heute scheint manchen das Netz mit seinen MΓΆglichkeiten zum β€žEinspinnenβ€œ in den eigenen, selbstreferenziellen Kokon, der Fakten wie RealitΓ€ten zu ignorieren vermag, als große Be-drohung.

Hier sind Information und Dokumentation das beste Mittel, um gegenzusteuern: Engagierte Dokumentarfilmer gehen im Wortsinn dahin, wo es weh tut – und helfen so, Filterblasen aufzustechen. Ohne BeschΓΆnigungen oder falsche RΓΌcksicht-nahmen vermitteln sie den Menschen glaubwΓΌrdig, was in der globalisierten Welt und vor der eigenen HaustΓΌr geschieht.

Dokumentationen sind das beste Mittel, Lebenswirklich-keiten differenziert und differenzierend abzubilden, die Pro-bleme einer komplexer werdenden Welt in der Tiefe zu durch-leuchten und zu hinterfragen – und so den Menschen dabei zu helfen, sich eine Meinung zu bilden.

Bei allen Herausforderungen der Filterblasen und der um sich selbst kreisenden Communities dürfen wir aber nicht über-sehen, welche Mâglichkeiten sich für Produzenten und für die âffentlich-rechtlichen MedienhÀuser gerade in diesem Genre bieten. Noch nie waren vermutlich die Chancen, die Vielfalt in unserer Gesellschaft widerzuspiegeln, so groß, wie in dieser digitalen Welt. Im Netz finden wir unbegrenzte RÀume für noch mehr Tiefe und zugleich SchÀrfe, für neue Darstellungs-formen und transmediale ErzÀhlweisen. Also für alles, was zeitgemÀße Dokumentationen ausmacht.

Und in der digitalen Welt bestehen große Chancen für echten Dialog, zur Rückkopplung und zum Erreichen neuer Gruppen

Vorwort Prof. Dr. Karola Wille ARD-Vorsitzende und MDR-Intendantin

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INHALT

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in der Gesellschaft, wie wir sie bisher nicht kannten. Nicht zuletzt werden durch die technologischen Entwicklungen neue, innovative Darstellungs-formen mΓΆglich. Das β€žEintauchenβ€œ in Geschichten wird beispielsweise durch 360Β°-Videos und Virtual-Reality-Angebote zu einem ganz neuen visuellen und gerade zu kΓΆrperlichen Erlebnis. Dass die ersten kreativen journalis-tischen Experimente in diesem Bereich mit Dokumentationen erfolgt sind, ist dabei alles andere als ein Zufall.Denn mit β€žOnline Firstβ€œ oder gar β€žOnline Onlyβ€œ-Angeboten kΓΆnnen hochwer-tige Doku-Inhalte auch neue Zielgruppen erreichen und sich ΓΌber die vielen MΓΆglichkeiten des digitalen Publizierens ganz anders aufstellen – in die Breite und in die Tiefe. FΓΌr den ΓΆffentlich-rechtlichen Rundfunk ist dabei klar, dass er beides leisten und kΓΆnnen muss: Wir mΓΌssen in der klassischen, linearen Welt publizistisch stark sein – und ein relevanter Anbieter in der Internetwelt.Viele der fΓΌr den Wettbewerb β€žTop of the Docsβ€œ eingereichten Stoffe leisten diese Vernetzung bereits in herausragender Art und Weise. Mit den im ver-gangenen Jahr eingefΓΌhrten Eckpunkten 2.0 tragen wir zu ausgewogenen Vertragsbedingungen und zu einer fairen Aufteilung der Verwertungsrechte mit den Produzenten bei. Eine vielfΓ€ltige, engagierte, hartnΓ€ckige und leiden-schaftliche Produzenten- und Autorenlandschaft ist gerade fΓΌr das Genre Dokumentation unabdingbar, damit wir gemeinsam unser Ziel erreichen: ein Angebot, das die Menschen dort abholt, wo sie sich befinden, und das ge-eignet ist, gesellschaftliche Debatten anzustoßen.

Prof. Dr. Karola Wille

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Vorwort

Nichts bleibt ewig, wie es einmal war. Wir durchleben gerade einen von der Globalisierung und der Digitalisierung ge-triebenen Strukturwandel unserer Gesellschaft. Und dieser Wandel rΓΌttelt am vertrauten System bΓΌrgerlicher Γ–ffent-lichkeit und demokratischer politischer Auseinandersetzung. Was fΓΌr eine Herausforderung! Und eine enorme Heraus-forderung fΓΌr uns – den gemeinwohlorientierten Rundfunk!

2017 wird politisch ein aufregendes Jahr – geprΓ€gt durch zahlreiche nationale wie internationale Großereignisse. Wah-len bei unseren europΓ€ischen Nachbarn in den Niederlanden und in Frankreich, in Deutschland drei Landtagswahlen, die BundesprΓ€sidenten- und schließlich die Bundestagswahl. Dies und mehr sind BewΓ€hrungsproben. Denn zwischen digi-taler Allgegenwart, Echtzeit-Neuigkeiten und Echtzeit-FΓ€l-schungen, zwischen Trollen, Bots und β€žLΓΌgenpresseβ€œ-Diffa-mierungen mΓΌssen wir das ΓΆffentlich-rechtliche Versprechen einhalten: Tag fΓΌr Tag den Dingen professionell, wahrheits-liebend und unabhΓ€ngig auf den Grund gehen, und so eine sachgerechte und demokratische Meinungsbildung zu er-mΓΆglichen, die Voraussetzung jeder funktionierenden Demo-kratie ist.

2017 wird schon allein ob der bei uns anstehenden Wahlen und der sich daraus ergebenden Analyse- und Hintergrundbe-richterstattung zu einem Schwerpunkt-Jahr der Information

im Ersten werden. Hinzu kommen aktuelle Hintergrundbe-richte sowie Sondersendungen, wie etwa zum G20-Gipfel, der im Juli in Hamburg stattfinden wird.

Im vergangenen Jahr hatten wir zu zahlreichen aktuellen Er-eignissen knapp 30 β€žBrennpunkteβ€œ im Ersten: darunter zur FlΓΌchtlingskrise, zum TΓΌrkei-Putsch, dem Anschlag in Nizza und dem Ausgang der US-Wahlen, um nur einige zu nennen. Mit β€žBrennpunktenβ€œ und den seit 2013 erfolgreichen 15-mi-nΓΌtigen Hintergrundsendungen unter dem Label β€žWeltspiegel extraβ€œ und β€žPlusminus extraβ€œ wird Das Erste auch in diesem Jahr das politische Geschehen im In- und Ausland kritisch be-gleiten.

Und natΓΌrlich freuen wir uns, dass der Informationsleistung des Ersten vom Publikum wieder das grâßte Vertrauen ent-gegengebracht wurde. Auch hat Das Erste erneut seine hohe gesellschaftliche Relevanz unter Beweis gestellt: Mit investi-gativen Reportagen und Dokumentationen brachten wir un-bequeme Wahrheiten ans Licht der Γ–ffentlichkeit und die Themenschwerpunkte im Ersten wurden auch zu GesprΓ€chs-themen in der Gesellschaft. Stellvertretend seien hier nur die β€žPanamaPapersβ€œ, β€žGeheimsache Dopingβ€œ, die preisgekrΓΆnte Dokumentation ΓΌber den BND oder die Themenabende zu Kindesmissbrauch und NSU sowie die Themenwoche zur Zu-kunft der Arbeit genannt.

Vorwort Volker Herres Programmdirektor Erstes Deutsches Fernsehen

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INHALT

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In diesem Jahr widmen wir uns mit unseren dokumentarischen Formaten nicht weniger brisanten Themen: So geht es beispielsweise um die Zukunft der Deutschen Bank, der wegen frΓΌherer Verfehlungen hohe Milliardenstra-fen drohen. β€žDer Rentenreportβ€œ beleuchtet eines der zentralen Wahlkampf-themen dieses Jahres und β€žDie Story im Erstenβ€œ fragt nach, wie es um die Bundeswehr steht und welche Aufgaben die 3000 deutschen Soldaten, die derzeit im Ausland eingesetzt sind, zum Beispiel in Mali, dem Senegal oder dem Irak haben.

Um verschwundene FlΓΌchtlingskinder dreht sich eine weitere β€žStory im Erstenβ€œ: Knapp 9000 unbegleitete minderjΓ€hrige FlΓΌchtlinge sind laut Bun-deskriminalamt in Deutschland als vermisst gemeldet – zehnmal so viele wie Anfang 2015. Bei verschwundenen deutschen Kindern liegt die Auf-klΓ€rungsquote der FΓ€lle bei ca. 98 Prozent. Bei FlΓΌchtlingskindern tendiert sie gegen Null.

Der renommierte Dokumentarfilmer Stephan Lamby beobachtet fΓΌr seinen 90-minΓΌtigen Film β€žDie nervΓΆse Republikβ€œ ein Jahr lang wichtige Politiker und Journalisten, um der Frage nachzugehen, wie sich Politik unter den Be-dingungen der permanenten digitalen Erregung und Aufgeregtheit ver-Γ€ndert.

Das Erste will und wird seine journalistische StΓ€rke ausspielen. In einer zuneh-mend fragmentierten, entautorisierten, kommerzialisierten und interessen-gesteuerten Medien-Welt braucht die Gesellschaft VerlΓ€sslichkeit, Orientie-rung und Reflexion. Das ist unsere Aufgabe.

Volker Herres

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Vorwort

Das Fernsehen war von der Deutschen Bank seit Jahren links liegen gelassen worden. In der Zentrale oder einer Filiale drehen? – β€žGeht leider nichtβ€œ. Interviews? – β€žZur Zeit ganz un-gΓΌnstigβ€œ. HintergrundgesprΓ€che? – β€žGute Idee, Sie hΓΆren von unsβ€œ. Und das warβ€˜s dann. Fernsehen war in der Deutschen Bank nicht gelitten. 2015 kam der neue Chef John Cryan. Er gab die Devise aus: Erst arbeiten, dann reden. Folge: Die Bank schrΓ€nkte die Kommunikation noch weiter ein.

Es war ein weiter Weg, bis uns der neue Deutsche-Bank-Kommunikationschef JΓΆrg Eigendorf schrieb: β€žβ€¦ wir werden Ihnen so viel Zugang geben, wie es mΓΆglich ist β€¦β€œ. Voraus-gegangen waren intensive Recherchen im Umfeld. GesprΓ€che, Mails, Telefonate mit AktionΓ€ren, Analysten, frΓΌheren Mana-gern, Informanten in der Bank, Gewerkschaftern, Betriebs-rΓ€ten, Fondsmanagern und und und.

Der ein oder die andere erzΓ€hlte herum, dass sich zwei Wirt-schaftsjournalisten vom Fernsehen intensiv mit der Deut-schen Bank befassen wΓΌrden. Wir wurden bei der Hauptver-sammlung und bei Fachveranstaltungen gesichtet. Wir stell-ten Fragen und beschafften Dokumente. Es blieb auch in der

Deutschen Bank nicht unbekannt, dass die Leute vom Fern-sehen nicht nur artig um Drehs anfragten, sondern intensiv recherchierten. FΓΌr die Dokumentation hatten und haben wir keine These, an der wir uns abarbeiten wollen. Vielmehr gilt es, die Lage der Deutschen Bank zu verstehen. Wie konnte es dazu kommen, dass der einstige Stern am Himmel der Wirtschaftswelt plΓΆtz-lich nur noch flackernd schimmert? Welche Chancen hat das neue Management, den Tanker β€žDeutsche Bankβ€œ zurΓΌck in gutes Fahrwasser zu bringen? Was wird, wenn das nicht ge-lingt? Wer braucht die Deutsche Bank eigentlich noch?

Sowohl gegenΓΌber der Bank wie auch gegenΓΌber externen GesprΓ€chspartnern versuchten wir stets deutlich zu machen: Hier treten nicht zwei Deutsche-Bank-Versteher an, die einen Werbefilm machen. Es treten aber auch nicht zwei Deutsche-Bank-Beschimpfer an, die schon alles wissen und die ewig gleiche Geschichte erzΓ€hlen wollen: Die Geschichte von den β€šlieben Bankern in Deutschlandβ€˜ und den β€šbΓΆsen Investment-bankern in London und New Yorkβ€˜.Ein weltweit tΓ€tiges Unternehmen mit hunderttausend Jobs zu erfassen, ist nicht leicht. Wer genau hinsieht, merkt: Die

Primus am Abgrund – Der Kampf der Deutschen Bank Stefan JΓ€ger Wirtschaftsjournalist, HRIngo Nathusius Redakteur FS Politik und Gesellschaft, HR

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Probleme liegen in vielen einzelnen GeschΓ€ftsfeldern. Sie liegen aber nicht exklusiv und allein im Investmentbanking. Vor allem hat die Bank ein Kostenproblem. Fast alle GeschΓ€fts-felder arbeiten zu teuer – die Zentrale sowieso.War es der offene journalistische Ansatz, der die Deutsche Bank bewog, erstmals ein Fernsehteam an die VorstΓ€nde heranzu-lassen? War es die Tiefe der Recherche? War es der deutliche Wandel in der Kommunikationsstrategie der Bank, der 2016 zu bemerken war? Wir wissen es nicht. Klar ist aber: Die Informanten in und um die Bank, die Politiker, Fachleute und Kunden, die die Deutsche Bank einschΓ€tzen, stehen auf der einen Seite. Auf der anderen Seite stehen Einblicke, die die Bank fΓΌr diese Dokumentation ins Innerste ermΓΆglicht – und jede Menge Informationen aus der Bank. Beides zusammen ermΓΆglicht letztlich ein ausge-wogenes Urteil und ergibt ein klares Bild.

β€žPrimus am Abgrund – Der Kampf der Deutschen Bankβ€œ ist eine Eigenproduktion des HR und wird im 4. Quartal 2017 im Ersten ausgestrahlt.

Stefan JΓ€ger

Ingo Nathusius

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Vorwort

Mohammeds Gesicht ist versteinert, wenn er von seiner Familie und seinem Zuhause erzΓ€hlt. Von seiner Straße in Aleppo ist nicht viel ΓΌbrig geblieben, wie die Fotos auf seinem Handy zeigen. Sein bester Freund ist Freiwilliger bei der Hilfs-organisation der β€žWeißhelmeβ€œ und schickt ihm regelmÀßig kleine Vi deo aufnahmen von den Orten ihrer gemeinsamen Kindheit – vieles nur noch ein TrΓΌmmerfeld. FΓΌr ihn sind aber nicht die Fotos und Videos das Schlimmste, sondern die eigene Ohnmacht und Hilflosigkeit. Aus der sicheren Distanz in einer Berliner FlΓΌchtlingsunterkunft kann er nur zusehen, wie die Welt, die er kannte, untergeht. Auch fΓΌr Rashid ist das Nichts-tun-kΓΆnnen eine unertrΓ€gliche Qual. Deshalb hat er ein Online-Nach rich ten portal in Arabisch und Englisch aufge-baut. Hier ver ΓΆffent licht er die Videos und Informationen aus seiner Hei mat stadt, die ihn ΓΌber Freunde und Bekannte per Handy erreichen. Die Welt soll sehen, was in Syrien los ist. Die Ama teuraufnahmen sollen Zeugnis ablegen. Und zu jedem Video gibt es eine Geschichte.

Der Syrienkrieg ist ΓΌber die sozialen Medien bei uns so prΓ€sent wie kaum ein anderer Konflikt. Scheinbar in Echtzeit liefern sie Fotos, Videos und Texte aus dem Kriegsgebiet, machen

uns zu Zeugen von Bombardierung und Sterben, ermΓΆglichen uns ein virtuelles Miterleben des ganzen unfassbaren Leides.

Die journalistische Auswertung und Bewertung der Bilder und Informationen, die uns aus Syrien ΓΌber die sozialen Medien erreichen, ist von hier aus kaum zu leisten. DarΓΌber sind wir uns im Klaren. Das wollen wir in unserem Projekt β€žThe war on my phoneβ€œ erst gar nicht versuchen. Wir wollen uns vielmehr ganz bewusst auf eine rein subjektive Perspektive einlassen, auf den Einzelnen und seine Geschichte, auf Menschen, die alle einen Namen haben und eine Familie und Freunde, die sie zurΓΌckließen, bevor sie sich auf den Weg nach Europa mach-ten. Nun, bei uns angekommen, sind sie in ihren Gedanken und im Herzen immer noch dort, wo der Konflikt tobt, wo Hunger, Bombardierungen und Tod alltΓ€glich geworden sind.

Die Menschen, die vor dem BΓΌrgerkrieg in ihrem Land zu uns geflΓΌchtet sind, werden fΓΌr uns die BrΓΌcke schlagen: Über Twitter, Facebook, Skype und Instagram sind sie mit den Ver-wandten und Freunden verbunden. Ihr Smartphone ermΓΆg-licht ihnen und uns die tΓ€gliche Reise in die β€šwar zoneβ€˜. Und so wird unsere Dokumentation nicht mit anonymen Bildern

The war on my phone – Wie FlΓΌchtlinge ΓΌber ihre Handys den Krieg in Syrien erleben Jutta Krug Redakteurin Dokumentarfilm, WDR

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arbeiten, denn auch die Straßen und PlÀtze, die eigene Schule und das Krankenhaus, in dem der Freund als Arzt gegen das Sterben kÀmpft, haben alle einen Namen.

Wir – die Produktionsfirma Berlin Producers in Koproduktion mit dem WDR und der Deutschen Welle – folgen dabei dem Prinzip des vielfach preisgekrΓΆnten Films β€žMy escapeβ€œ von Elke Sasse: Hier hatten wir mit Hilfe von Smartphone-Videos von FlΓΌchtlingen deren Flucht erzΓ€hlt. Und weil sie es selbst waren, die hier gefilmt hatten und nicht ein Profi-Kamera-team, und weil sie auch ihre eigenen Aufnahmen kommen-tierten und nicht ein Journalist, hΓ€tte der entstandene Film nicht eindringlicher sein kΓΆnnen. Eine Doku-Collage als ein Puzzle des Schicksals, das uns grâßtmΓΆgliche AuthentizitΓ€t erlaubt.

In der Branche spricht man von β€žuser generated contentβ€œ – bei β€žMy escapeβ€œ (WDR-Ausstrahlung 10. Februar 2016) genau-so wie bei dem neuen Projekt β€žThe war on my phoneβ€œ halten wir uns an ein paar einfache Regeln: Die Menschen sollen ihre eigenen Geschichten mit ihren Bildern selbst erzΓ€hlen. Das gefilmte Material soll soweit wie mΓΆglich identifiziert und

zugeordnet werden und da es um die eigene Mutter, das eige-ne Haus und die eigene ehemals vertraute Umgebung unserer Protagonisten geht, ist die Wiedererkennung zuverlΓ€ssig. Die Quellen fΓΌr das Filmmaterial sind unseren Protagonisten stets bekannt. Wie schon bei β€žMy escapeβ€œ wird uns als Zuschauer ermΓΆglicht, eine Beziehung zu ihnen aufzubauen. In der Summe ist das gefilmte Material β€žanders, persΓΆnlicher und betroffen machender als alles, was wir aus den Nachrichten kennenβ€œ (Stefan Pannen/Berlin Producers). Oder wie die Re-gisseurin Elke Sasse sagt: β€žJa, wir bekommen Informationen ΓΌber den Krieg aus Syrien, aber diese sind in der Regel anonym. Und es gibt wenig Informationen ΓΌber Orte, an denen keine Journalisten mehr sind. FlΓΌchtlinge erhalten Fotos, Videos, Nachrichten – sogar von diesen vergessenen Orten. Damit wollen wir dem Krieg ein Gesicht geben.β€œ

β€žThe war on my phoneβ€œ ist eine Auftragsproduktion und wird im Herbst/Winter 2017 im WDR Fernsehen ausgestrahlt. Informationen zu diesem Projekte gibt es unterwww.thewaronmyphone.comwww.myescapefilm.dewww.facebook.com/MyEscapeFilm

Jutta Krug

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Vorwort

1977 war das Jahr, in dem die terroristische Gewalt in Deutsch-land eskalierte. Die Ermordung von Generalbundesanwalt Sieg fried Buback und seiner Begleiter bildete den Auftakt zu einer Serie politischer Morde, wie sie die Bundesrepublik bis dahin noch nicht gesehen hatte. Mit dem Bankier JΓΌrgen Ponto und dem ArbeitgeberprΓ€sidenten Hanns-Martin Schleyer ge-rieten im gleichen Jahr weitere ReprΓ€sentanten der Bundes-republik ins Fadenkreuz der RAF. Dass β€žder Typ in Uniform ein Schweinβ€œ und β€žkein Menschβ€œ sei, hatte die damals steckbrief-lich gesuchte Journalistin Ulrike Meinhof im Jahr 1970 formu-liert. Und dass β€žnatΓΌrlich geschossen werdenβ€œ kΓΆnne.

Die Terrorkampagne weitete sich im jenem Jahr noch aus, traf auch einfache Leute: Fahrer, PersonenschΓΌtzer. Und im Okto-ber 1977 schließlich auch 91 deutsche Touristen und Besat-zungsmitglieder als Geiseln an Bord der Lufthansa-Maschine β€žLandshutβ€œ. Die Furcht vor weiteren AnschlΓ€gen vergiftete das gesellschaftliche Klima. Die Gewalterfahrungen dieser β€žbleier nen Zeitβ€œ, das Entsetzen und die Hilflosigkeit angesichts blanken Terrors begleiten viele der Opfer und deren Ange-hΓΆrige bis heute. 40 Jahre danach befassen sich zwei TV-Dokumentationen des SWR mit dem sogenannten β€žDeutschen

Herbstβ€œ des Jahres 1977. Welche Spuren hat er hinterlassen: im Rechtsstaat – und bei denen, die unmittelbar von Gewalt und Terror betroffen waren?

Der Stammheimer Prozess gegen die FΓΌhrung der RAF ist ein SchlΓΌsselereignis fΓΌr die Geschichte und fΓΌr das VerstΓ€ndnis des β€žDeutschen Herbstesβ€œ. Der neue, hochgesicherte Gerichts-saal auf dem GelΓ€nde des UntersuchungsgefΓ€ngnisses wird zum Schauplatz erbitterter KΓ€mpfe zwischen Angeklagten und StaatsanwΓ€lten, Richtern und Verteidigern. Hungerstreiks, AbhΓΆrskandale, VorwΓΌrfe wegen Isolationsfolter und Selbst-morde in der Haft erschΓΌttern die Republik. Statt den Terroris-mus juristisch aufzuarbeiten, spaltet der Prozess die Gesell-schaft und trΓ€gt zur Eskalation bei. Als am 28. April 1977 das Urteil verkΓΌndet wird, ist Ulrike Meinhof bereits tot, die drei anderen werden zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt.

Doch warum konnten die Ereignisse und der Prozess derartig eskalieren? Wer trΓ€gt Schuld daran? HΓ€tte die Eskalation vermieden werden kΓΆnnen? Diesen Fragen gehen Thomas Schuhbauer und Sonja von Behrens in ihrem Film β€žStamm-heim – Die RAF vor Gerichtβ€œ nach. Zu Wort kommen Beteiligte

40. Jahrestag β€žDeutscher Herbst 1977β€œ Gerolf Karwath Redakteur Zeitgeschehen, SWRThomas Michel Redakteur Feature und Dokumentationen, Chefredaktion Inland, SWR

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von damals: Richter im Stammheimer Prozess, Verteidiger wie Hans Chris tian StrΓΆbele und Otto Schily, StaatsanwΓ€lte, Jour-nalisten, Sympathisanten, AnhΓ€nger und AngehΓΆrige ehema-liger RAF-Mitglieder. Mit ihrer Hilfe rollen wir den Prozess von damals noch einmal auf.

Der zweite Film zum β€žDeutschen Herbstβ€œ nimmt die Opfer der β€žLandshutβ€œ-EntfΓΌhrung in den Blick. Nur einmal in den letzten 40 Jahren haben sich Jutta Knauf, Beate Keller und Diana MΓΌll nicht in Mallorca, sondern in einem Hotel im Sauerland ge-troffen. Wo sie schnell spΓΌrten, dass etwas fehlt: die vertraute Clique; und Γ–tte, der einstige Barkeeper vom β€žGraf Zeppelinβ€œ – jener Diskothek in Paguera, in der sie einmal zu β€žSchΓΆnheits-kΓΆniginnenβ€œ gekΓΌrt wurden. Mallorca zieht sie mit den Erinne-rungen bis heute magisch an. Die Insel, wo ihr altes Leben am Mittag des 13. Oktober 1977 eine dramatische Wende nahm.

Seither ist es ein Leben nach einer EntfΓΌhrung, ein Leben nach β€žMogadishuβ€œ. Jutta Knauf, Beate Keller und Diana MΓΌll sitzen an diesem Tag in der Lufthansa-Maschine β€žLandshutβ€œ auf dem RΓΌckflug nach Frankfurt. Kurz nachdem an Bord das Essen ausgegeben wird, kapern vier palΓ€stinensische Terroris-

ten die Maschine. FΓΌr die 91 Insassen der β€žLandshutβ€œ beginnt ein Martyrium mit Fesselungen, SchlΓ€gen und Todesdrohun-gen. Dazu herrschen im Flugzeug unsΓ€gliche hygienische Be-dingungen. Schließlich die Erschießung des KapitΓ€ns JΓΌrgen Schumann, dessen Leiche in einen Schrank gestellt wird. Erst nach vier Tagen stΓΌrmt eine Spezialeinheit des Bundesgrenz-schutzes die Maschine in Mogadishu und befreit die Geiseln.

Zum 40sten Jahrestag dieser dramatischen Tage erzΓ€hlt der Film von Martina Treuter und Martin Rupps die Geschichte der β€žLandshutβ€œ-EntfΓΌhrung aus neuer Perspektive. Im Fokus stehen nicht die Helden, sondern die Opfer von Mogadishu mit dem erlittenen Trauma und ihrem Leben bis heute. Wie wΓ€re ihr Leben ohne die EntfΓΌhrung verlaufen? Und warum kann eine solche Erfahrung eine solche Macht ΓΌber Menschen haben – selbst mit dem weiten Abstand von vier Jahrzehnten?

β€žStammheim – Die RAF vor Gerichtβ€œ wird im 2. Quartal 2017 im Ersten gesendet, der Sendetermin fΓΌr β€žDie Opfer von Mogadishu (AT)β€œ steht aktuell noch nicht fest. Beides sind Eigenproduktionen des SWR.

Gerolf Karwath Thomas Michel

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Vorwort

Dies ist die Geschichte einer Idee und was aus ihr wurde. Eine schΓΆne Geschichte, eine die Mut macht. Auch wenn es lange nicht so aussah.

Ein Dokumentarfilm ΓΌber untergetauchte Juden im Berlin der 1940er Jahre sollte es werden. Die Look! Filmproduktion, Claus RΓ€fle und Alejandra LΓ³pez, sammelt mit ihrer Programm-idee 2009 etliche Absagen – auch innerhalb der ARD. Der Tenor lautet, dies seien sicher tolle Geschichten, aber die Ver-filmung schwierig, da es weder Fotos noch Filmaufnahmen gΓ€be. Vor allem aber: Über den Holocaust gΓ€be es viele Doku-mentationen. Der Zuschauer sei ΓΌbersΓ€ttigt.

Die Autoren bereisen in der Folgezeit internationale Filmfesti-vals und Koproduktionstreffen. Mit Mut und Beharrlichkeit kÀmpfen sie für ihren Stoff. Dabei entsteht die Idee, aus der reinen Dokumentation ein Doku-Drama zu machen. Denn nur so lassen sich die außergewâhnlichen UmstÀnde der Illega-litÀt im eigenen Land erlebbar machen. Auf eigenes Risiko drehen López und RÀfle schon 2009 und 2010 Interviews mit vier jüdischen Überlebenden des brau-nen Terrors: mit Hanni Levy in Paris, mit Ruth Gumpel in San

Francisco, mit Cioma SchΓΆnhaus in Basel und Eugen Friede in Kronberg im Taunus. Ein Trailer soll nun helfen, den Stoff bei einem ΓΆffentlich-rechtlichen Sender zu platzieren. Vergebens. Erst drei Jahre spΓ€ter kommt Bewegung in das Filmprojekt. Der Stoff von RΓ€fle und LΓ³pez wird beim ARD Wettbewerb β€žTop of the Docsβ€œ vorgestellt und von der Jury fΓΌr eine Ent-wicklung, incl. Anschubfinanzierung, empfohlen.

Der NDR, der konsequent auf eine Realisierung als Doku- Drama setzt, ΓΌbernimmt in der Folgezeit die FederfΓΌhrung. Weitere Partner sind der RBB, der SWR und der WDR. Das Pro-jekt nimmt Fahrt auf. Doch vier persΓΆnliche Geschichten aus der NS-Zeit szenisch zu erzΓ€hlen, sprengt die hierfΓΌr ΓΌblichen Etats. So entsteht die Idee, die ehemalige Dokumentation als Kino- und TV-Koproduktion anzugehen.Zweifel hegen nun die FΓΆrderinstanzen. Sind β€žDie Unsicht-barenβ€œ tatsΓ€chlich ein Kinostoff, vor allem, da Doku-Dramen ja eher ein Fernsehformat seien? Diese BefΓΌrchtung hegen fast alle deutschen Verleiher. In dieser Situation holt die Look! Filmproduktion die im Kinobereich erfahrene Cine Plus hinzu. Die Berliner vertrauen darauf, dass β€žDie Unsichtbarenβ€œ auch im Kino und im internationalen Verkauf Chancen haben wird.

Die Unsichtbaren – Wir wollen leben Marc Brasse Redaktionsleiter Geschichte, Programmbereich Kultur und Dokumentationen, NDR

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INHALT

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Es dauerte dennoch weitere zwei Jahre, bis schließlich drei LΓ€nderfΓΆrderungen ΓΌberzeugt sind und mit der Berliner Tobis Film ein renommierter Verleih das Projekt unterstΓΌtzt. Im Februar 2016, nach fast sieben Jahren Klinkenputzen, sagt ein Ensemble namhafter Schauspieler zu, die historisch ver-bΓΌrgten Rollen zu spielen. Claus RΓ€fle gibt sein Regie-DebΓΌt. UnterstΓΌtzt wird er dabei von einer erfahrenen Crew: JΓΆrg Widmer als Kameramann und Steadycam-Spezialist (u.a. β€žDer Pianistβ€œ, β€žTree of lifeβ€œ), Szenenbildner K.D. Gruber (β€žBarbaraβ€œ), Ute Paffendorf fΓΌr die historischen KostΓΌme, Bundesfilm-preistrΓ€ger Matthias Klein fΓΌr Musik und Andreas-Dresen- Cutter JΓΆrg Hauschild fΓΌr den Schnitt.

So entstand auf der Grundlage ihrer Interviews ein von Claus RΓ€fle und Alejandra LΓ³pez geschriebenes Drehbuch, das die Geschichten von Hanni Levy, Ruth Gumpel, Cioma SchΓΆnhaus und Eugen Friede im Berlin der NS-Diktatur zum Leben er-weckt. Der Film erzΓ€hlt, wie diese Menschen in ihrer eigenen Stadt untertauchen mΓΌssen. Doch β€žDie Unsichtbarenβ€œ trotzen rassistisch motiviertem Hass und Verfolgung und sind ein leuchtendes Beispiel fΓΌr die versΓΆhnende Kraft der Zivilcou-rage und der Menschlichkeit.

Das Ergebnis ist ein bewegendes Doku-Drama in Spielfilm-qualitΓ€t, das vor dem Wetterleuchten populistischer Bedro-hungen von enormer AktualitΓ€t ist.

Marc Brasse

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Vorwort

Es gibt zwei Fragen, die wir Senderredakteure uns immer stellen, wenn wir uns mit neuen Themen und Projekten be-schΓ€ftigen. β€žWarum soll ich mir das anschauen?β€œ und β€žWarum gerade jetzt?β€œ. Wenn wir das fragen, tauschen wir immer auch die Rollen. Aus dem Fernsehmacher wird der Zuschauer. Es gibt vielleicht nicht die eine, richtige Antwort auf die Frage nach dem Einschaltimpuls. Aber bei historischen Dokumen-tationen ist immer auch entscheidend, dass das Thema mit mir als Zuschauer zu tun hat. Dass es AnknΓΌpfungspunkte an meine Lebenswelt, an meine Umgebung bietet. Es gibt sicher eine Menge anderer Einschaltimpulse: eine Geschichte, die viel Spannung verspricht. Eine ΓΌberraschende These. Eine neue Betrachtungsweise bestimmter Themengebiete. Manch-mal auch einfach nur das gute Vorprogramm – der Audience-Flow ist natΓΌrlich wichtig. Im Idealfall alles zusammen.

Wenn Das Erste im Februar den Spielfilm β€žKatharina Lutherβ€œ und direkt im Anschluss daran die Dokumentation β€žLuther und die Frauenβ€œ zeigt, kann man von einem solchen Idealfall sprechen. Schon der Spielfilm malt ein sehr authen tisches Bild vom Alltagsleben im sachsen-anhaltinischen Wittenberg Mitte des 16. Jahrhunderts. Der Spielfilm zeigt die spΓ€tere

Katharina Luther als eine KÀmpfernatur. Eine Frau, die aus Überzeugung Risiken eingeht. Eine Nonne, die ihren Glauben nicht nur lebt, sondern stets auch hinterfragt. Eine Ehefrau, die mit gesellschaftlichen Konventionen bricht und radikal neue Wege geht. Eine Mutter, die wie eine Lâwin für ihre Familie kÀmpft. Eine GeschÀftsfrau, die ihren Laden am Laufen halten muss. Diese Frau kennt all die Krisen und Glücksmomente, die das Leben auch heute noch für uns bereithÀlt. Daran schließt auch die Dokumentation an.

Katharina von Bora ist die bekannteste Frau ihrer Zeit. Nie-mand polarisiert mehr als Katharina und Martin Luther. Das Paar steht im Epizentrum eines handfesten Skandals. Eine entlaufene Nonne heiratet einen MΓΆnch! Im 16. Jahrhundert war das die β€žBreaking Newsβ€œ-Geschichte schlechthin.

Die Sprengkraft dieser Verbindung liegt – klar – im revolutio-nΓ€ren Werk Martin Luthers, der mit seinen Thesen ein jahr-hundertealtes Gesellschaftsbild zum Wanken und schließlich auch zum Einsturz bringt. Dabei ist es nicht nur das Gottesbild, das sich mit Martin Luther Γ€ndert – es ist auch das Bild der Rolle der Frau in der Gesellschaft, das eine tiefgreifende Wand-

Luther und die Frauen Frank Kutter Redakteur Geschichte und Dokumentarfilm, MDR

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lung erfΓ€hrt. Und so geht es in der Dokumentation β€žLuther und die Frauenβ€œ um den Einfluss, den der Reformator auf ge-nau diesen Wandel hat.

Nur knapp 20 Jahre bevor Katharina von Bora Martin Luther heiratet, zu Beginn des 16. Jahrhunderts, gibt es nur zwei Bil-der, die das weibliche RollenverstΓ€ndnis prΓ€gen: Das eine Bild ist die Rolle der Eva – die Ehefrau: zur Zeugung von Nachkom-men benΓΆtigt, aber auch sΓΌndhaft – ein Werkzeug des Teufels. Ehefrauen werden gebraucht, aber nicht verehrt. Demgegen-ΓΌber steht die Rolle der Maria – die Jungfrau: Sie ist keusch, das erstrebenswerte Ideal der Kirche. Ihrem Vorbild eifern die jungfrΓ€ulichen Nonnen in den KlΓΆstern nach. Eine davon ist Katharina von Bora – wenn auch nicht freiwillig. Erst durch Martin Luther und seine Schriften wagen Frauen das Risiko ihres Lebens und entfliehen der Sicherheit des Klosters.

Wie genau verÀndert Martin Luther die Stellung und das Bild der Frau? Wie viel Gleichberechtigung steckt überhaupt in der Reformation? Diesen Fragen geht die Dokumentation nach und schließt damit nahtlos an den Spielfilm an. Autorin Gabriele Rose widmet sich neben dem Schicksal Katharinas

auch den bewegenden Schicksalen anderer Frauen jener Zeit. Dafür begibt sie sich an OriginalschauplÀtze in Wittenberg, be-sucht die Ruinen des Klosters Nimbschen, aus dem Katharina in der spektakulÀren Nacht- und Nebelaktion im April 1523 flieht oder untersucht am Beispiel eines Nürnberger Klosters, welche Auswirkungen die Reformation zum Beispiel auf Frauen hatte, die aus voller Überzeugung Nonnen wurden und plâtzlich gezwungen wurden, ihr Kloster zu verlassen.

2017 jΓ€hrt sich die Reformation zum 500. Mal. Die eingangs gestellte Frage nach dem β€žWarum jetzt?β€œ war somit sehr schnell beantwortet: Der MDR ist die Rundfunkanstalt, die im Kernland der Reformation ihren Sitz hat. Die Orte, an denen Martin Luther und Katharina von Bora gelebt und gewirkt haben, liegen ΓΌberall in unserem Sendegebiet. AnlΓ€sslich die-ses wichtigen JubilΓ€ums thematisieren wir zahlreiche Aspekte der Reformation aus verschiedenen Perspektiven. Der Spiel-film β€žKatharina Lutherβ€œ und die Dokumentation β€žLuther und die Frauenβ€œ gehΓΆren dabei zu den Highlights.

β€žLuther und die Frauenβ€œ ist eine Eigenproduktion des MDR und wird am 22. Februar 2017 im Ersten ausgestrahlt.

Frank Kutter

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Vorwort

Langsam schwebt die Drohnen-Kamera über die Wipfel der BÀume. Das Laub fÀrbt sich herbstlich in den unterschied-lichen Grün-, Gelb-, Rot, und Brauntânen. Langsam werden die Umrisse eines Daches, dann eines ganzen Hauses er-kennbar. Die Fassade ist mit Alpenornamentik verziert. Doch dieses GebÀude steht nicht in Bayern, sondern rund 60 Kilo-meter nârdlich von Berlin. Es ist das Jagdschloss Hubertus-stock. Versteckt liegt es in den weitlÀufigen Waldgebieten der Schorfheide. Es bildet den Mittelpunkt einer historisch aufge-ladenen Naturlandschaft. Über Jahrhunderte war die Schorf-heide das Jagdrevier der MÀchtigen. Kurfürsten, Kânige, Nazis und Kommunisten gingen hier auf die Pirsch. Ein geheimnis-voller Ort. Ein Ort, der Geschichte schrieb.

Die Reihe β€žGeheimnisvolle Orteβ€œ erzΓ€hlt deutsche Geschichte auf besondere Weise. Schloss Bellevue, Amtssitz des Bundes-prΓ€sidenten in der Hauptstadt, oder die bisherige Zentrale des Bundesnachrichtendienstes in Pullach; das GefΓ€ngnis in Stutt gart-Stammheim oder der altehrwΓΌrdige Aachener Dom; das Berliner Olympiastadion oder GΓΆrings Luftwaffen-ministerium – all dies sind geheimnisvolle Orte in Deutsch-land. Orte, die es zu entdecken gilt.

Seit 2012 liefen in der Reihe β€žGeheimnisvolle Orteβ€œ im Ersten in fΓΌnf Staffeln 17 Dokumentationen – konzipiert und pro-duziert von verschiedenen Geschichtsredaktionen der ARD: fΓΆderale Kompetenz gebΓΌndelt unter einer Marke. Mit einem Durchschnittswert von 8,7 Prozent Marktanteil und HΓΆchst-werten von mehr als 14 Prozent erfreut sich das Label beim Publikum großer Beliebtheit. Zwei neue Staffeln sind fΓΌr das Jahr 2017 in Produktion oder Vorbereitung, darunter Filme ΓΌber die β€žWolfsschanzeβ€œ, Hitlers Hauptquartier im Zweiten Weltkrieg, und ΓΌber den imposanten KΓΆlner Dom.

Auch die Berliner CharitΓ©, eines der berΓΌhmtesten Kranken-hΓ€user der Welt und Schicksalsort fΓΌr Wissenschaftler, For-scher, Γ„rzte und Patienten steht im Mittelpunkt einer Folge. Die Produktion β€žDie CharitΓ© – Geschichten von Leben und Todβ€œ lΓ€uft ausnahmsweise nicht in der Reihe β€žGeheimnisvolle Orteβ€œ, sondern flankiert den Auftakt der großen Event-Serie ΓΌber die CharitΓ©, die unter der Regie von SΓΆnke Wortmann entstand.

Die Dokumentationen der Reihe β€žGeheimnisvolle Orteβ€œ sind zeitgeschichtliche Hochglanzproduktionen, die sich die hei-

Die ARD-Reihe β€žGeheimnisvolle Orteβ€œ Johannes Unger Leiter Abteilung Dokumentation und Zeitgeschehen, RBB

Entdeckungen in der Heimat:

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matliche Verbundenheit der Menschen zunutze machen und die fâderale StÀrke der ARD deutlich machen. Das deutsche Kaiserreich, der Nationalsozialismus und der Kalte Krieg hin-terließen eine Vielzahl steinerner Zeugen einer komplexen und oft hochdramatischen Geschichte. Davon erzÀhlen die Filmemacher/innen und die Geschichtsredaktionen der ARD, die an der Reihe beteiligt sind (bislang: RBB, MDR, BR, HR, SWR, WDR und Radio Bremen). Realisiert werden die Filme vielfach von Produktionsfirmen, die sich auf die Umsetzung historischer Stoffe spezialisiert haben.

Die Sendereihe misst Orte aus, die deutsche Geschichte im wahrsten Sinne des Wortes β€žverkΓΆrpernβ€œ. PersΓΆnliche Lebens- lΓ€ufe und geschicht liche ZusammenhΓ€nge werden in den Dokumentationen ver dichtet erzΓ€hlt. In vielen FΓ€llen ent-steht so ein bisher nicht wahr genommenes Gesamtbild von historischer Konti nuitΓ€t, von BrΓΌchen und UmbrΓΌchen – an einem Ort.

Die Konzeption fΓΌr die Reihe entstand vor 13 Jahren, als der Sender Freies Berlin (SFB) und der Ostdeutsche Rundfunk Bran den burg (ORB) zum neuen Rundfunk Berlin-Brandenburg

(RBB) fusionierten. Damals ging es darum, ganz unterschied-lich anmutende Teilregionen, das eher lΓ€ndlich und kleinstΓ€d-tisch geprΓ€gte Brandenburg und die boomende Metropole und Hauptstadt Berlin auch programmlich zusammenzufΓΌh-ren. Auch die Geschichtsbilder Ost und West mussten gespie-gelt und im Diskurs abgeglichen werden. Das beste Mittel: die gemeinsame Geschichte! β€žGeheimnisvolle Orteβ€œ wurden im RBB Fernsehen zur beliebtesten Dokumentationsreihe.

Das Geschichtsfernsehen hat in den vergangenen Jahren immer wieder interessante neue Spielarten und ErzΓ€hlwei-sen hervorgebracht: Living History, Dokudrama, Doku-Serie, Gra phic Novel, Mockumentary und Γ€hnliches. Doch die klas-sische Form ist immer noch eine der reizvollsten! Das gilt gerade auch fΓΌr historische Dokumentationen, die auf dem Sendeplatz β€žGeschichte im Erstenβ€œ ausgestrahlt werden. Bes-tes Beispiel: die ARD-Reihe β€žGeheimnisvolle Orteβ€œ.

Die Dokumentation β€žDie CharitΓ© – Geschichten von Leben und Todβ€œ ist eine Eigenproduktion des RBB und wird am 21. MΓ€rz 2017 im Ersten ausgestrahlt.

Johannes Unger

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Neue Dokumentationen in der ARDVorschau auf 2017

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β€ž8 m2 Einsamkeitβ€œ erzΓ€hlt die berΓΌhrende Geschichte von Insassen in Langzeit-Isolationshaft in einem von Amerikas β€žSupermaxβ€œ-GefΓ€ngnis-sen in den Bergen von West-Virginia. Die Einzelschicksale der MΓ€nner in Isolationshaft sind verflochten mit den Geschichten der GefΓ€ngnis-aufseher. Sie sind die SΓΆhne und TΓΆchter von Virginias Bergarbeitern, die einen Job in dem berΓΌchtigten β€žSupermaxβ€œ-GefΓ€ngnis ergattert haben und somit der von den Eltern vorgezeichneten Berufslaufbahn im Berg-bau entkommen konnten.

Autor/Regie Kristi JacobsenProduktion Sutor Kolonko Filmproduktion/Ingmar TrostRedaktion Jutta Krug, Christiane Hinz (WDR), Dr. Gudrun Hanke-El Ghomri, Kai Henkel (SWR)LΓ€nge 90 Min.Sendedatum 2. Quartal 2017, Das ErsteSendeplatz Dokumentarfilm im Ersten

8 M2 EINSAMKEIT – EINZELHAFT IN VIRGINIA

β€ž8 m2 Einsamkeitβ€œ ist die filmische Entdeckung der dunklen Seite des amerikanischen Justizsystems: die Langzeit-Isolationshaft, in der Ge-fangene vollkommen von Γ€ußeren EinflΓΌssen abgeschottet sind und ihr einziger Kontakt zu anderen Menschen der zu den Aufsehern ist. Der Dokumentarfilm erforscht in noch nie dagewesener Art und Weise die Erfahrungen und Schicksale auf beiden Seiten der GefΓ€ngnistΓΌren.

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Die erfolgreiche Sendereihe β€žAkte Dβ€œ widmet sich in einem spannen-den historisch-investigativen Format in drei neuen Folgen deutschen Nachkriegsmythen – da runter vergessene und vertuschte Skandale sowie politische Legenden, die sich im Nachhinein als falsch erwiesen. Ausgangspunkt ist jeweils eine aktuelle Fragestellung aus heutiger Sicht: Akte D – β€žDie RentenlΓΌgeβ€œ, β€žDas Versagen der Wohnungspolitikβ€œ und β€žDie Macht der Automobilindustrieβ€œ.

Autoren/Regie Julia Meyer, Judith Voelker, John Kantara, Tom OckersProduktion Taglicht media GmbHRedaktion Beate Schlanstein, Thomas Kamp (WDR), Marc Brasse (NDR), Gerolf Karwath (SWR)LΓ€nge 3 x 45 Min.Sendedatum 6., 13., 20. MΓ€rz 2017, 23:30 Uhr, Das Erste Sendeplatz Geschichte im Ersten

AKTE D

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Die Luftfahrt ist für Piloten in vielen Bereichen ein von Angst und Armut dominierter Beruf geworden. An einigen Stellen spielt Sicherheit nur noch eine marginale Rolle. Große Airlines wie die Lufthansa schrauben an ihrer Personalpolitik. Neues Ziel der Kranich-Linie: Pilotenschüler sollen ihre Ausbildung kom-plett selbst finanzieren. Sie müssen sich fortan hoch verschulden, um ihren Traum vom Fliegen realisieren zu kânnen. Nach teurer Aus bildung einen Job zu finden, ist nicht garantiert. Fast 10.000 Piloten sind in Deutschland arbeitslos. Die Lufthansa-Schüler bilden aber nur die Spitze des Eisbergs. Piloten kleinerer Airlines berichten uns von unzÀhligen illegalen Überstunden. Wer sich weigert, übermüdet weiterzufliegen,

Autor/Regie Frido EssenProduktion Bremedia Produktion GmbHRedaktion Britta-Susann LΓΌbke (Radio Bremen)LΓ€nge 45 Min.Sendedatum 2. Quartal 2017, Das ErsteSendeplatz Die Story im Ersten

ALBTRAUMJOB PILOT – GEFAHR ÜBER DEN WOLKEN

verliert seinen Job. Airlines wollen ihren Kunden die günstigsten Tickets anbieten und quetschen dafür ihre Piloten finanziell, physisch und psychisch aus. Piloten, Airline-Manager, InteressensverbÀnde und Behârden kommen im Film zu Wort und zeichnen ein Bild, in dem erkennbar wird, dass der Traum vom Fliegen unter Top-Konditionen mit großem gesellschaft-lichem Renommee lÀngst ausgetrÀumt ist. Viele Piloten befinden sich dagegen in einem Albtraum aus Schulden, Überforderung und Angst.

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Eine Mutter aus Polen verlΓ€sst ihre Familie, um in Deutschland als Pflegekraft zu arbeiten. Eine Tochter in Deutschland ist fΓΌr ihre pflege-bedΓΌrftige Mutter auf bezahlbare Hilfe angewiesen. Zwei Welten treffen aufeinander – wie wird sich das Leben der beiden Familien verΓ€ndern? Der Film beginnt mit zwei wichtigen Entscheidungen: In der polnischen Filiale einer deutschen Agentur fΓΌr die Vermittlung von Haushaltshilfen sitzt ein Ehepaar mit seinen zwei halbwΓΌchsigen Kindern. KΓΆnnen Sie sich vorstellen, in Deutschland zu arbeiten? Fragt die Personalchefin. Zur gleichen Zeit muss auch in Deutschland eine Frau eine Entscheidung treffen. Ihre bis dahin noch rΓΌstige Mutter ist gestΓΌrzt und kann nicht mehr alleine leben. Gesucht wird eine Haushaltshilfe, die sich um die

Autor/Regie Christiane BΓΌchnerProduktion BΓΌchner Filmproduktion GbRRedaktion Katja Wildermuth (MDR)LΓ€nge 90 Min. Sendedatum 3. Quartal 2017, MDR Fernsehen Preise Filmpreis NRW fΓΌr den besten Dokumentarfilm

DIE ALTE DAME UND DIE PFLEGERIN

Mutter kΓΌmmern soll. Es fΓ€llt schwer, dies einer Fremden zu ΓΌberlassen. Aber sie ist die Tochter. Sie muss entscheiden.Voller Diskretion und mit bemerkenswerter Konsequenz folgt Chris-tiane BΓΌchners Film seinen Protagonistinnen und zeigt sie in ihren unterschiedlichen Welten. DIE ALTE DAME UND DIE PFLEGERIN ist ein ehrlicher, unaufdringlicher und gerade deshalb zutiefst berΓΌhrender Film ΓΌber ein brennendes Thema unserer Zeit.

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Die zweiteilige Hochglanzdokumentation nΓ€hert sich ΓΌber die vier Jah-reszeiten hinweg der letzten großen Wildnis unseres Kontinents: dem BΓΆhmerwald. Seine außergewΓΆhnliche Landschaft bildet die bildstarke Kulisse fΓΌr die Menschen, die hier leben, und fΓΌr ihre Geschichten. Mit ihrer Hilfe lernen wir die NaturschΓ€tze und Geheimnisse des mΓ€rchen-haften Bayerwalds mit dem angrenzenden BΓΆhmerwald kennen – einer Region, die beinahe vergessen scheint. Es ist an der Zeit, dem grâßten zusammenhΓ€ngenden Waldgebiet Mittel-europas und seinen Bewohnern ein visuelles Denkmal zu setzen. Gelegen auf der ehemaligen Schwelle zwischen West- und Ostblock, im Drei-lΓ€ndereck von Deutschland, Tschechien und Γ–sterreich, hinterlΓ€sst der

Autor/Regie Lisa Eder-HeldProduktion Tangram International GmbHRedaktion Ulrich Gambke (BR), Ralf Quibeldey (NDR) LΓ€nge 2 x 45 Min. Sendedatum 4. Quartal 2017, BR Fernsehen

DER BΓ–HMERWALD: EINE WILDNIS IN EUROPA

Eiserne Vorhang ein ΓΌberraschendes Erbe: eine atemberaubend schΓΆne Natur, die andernfalls von Autobahnen und Zugtrassen durchschnitten wΓ€re.Durch die Regisseurin Lisa Eder und ihre engen Verbindungen zu den Mitarbeitern der Nationalparks erhalten wir Zugang zu Teilen des BΓΆh-merwalds, die bisher noch kein Besucher und noch kein Fernsehteam vor uns gesehen haben.

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Das Bolshoi: Symbol Russlands, nationales Heiligtum – geheimnisvoll und faszinierend. 2013 geriet das Bolshoi in die Schlagzeilen: nicht der Kunst wegen, sondern weil Machtspiele, ein SΓ€ureanschlag auf den kΓΌnstlerischen Leiter und der Wechsel an der FΓΌhrungsspitze fΓΌr mediales Aufsehen sorgten. Mit dem FΓΌhrungswechsel im September 2013 beginnt ein neues Kapitel in der Geschichte des Bolshoi. Von einem Neuanfang ist die Rede. Erstmals nach all den Skandalen und Negativ-Schlagzeilen erhΓ€lt ein Filmteam uneingeschrΓ€nkt Zugang hinter die Kulissen des Bolshoi – eine einmalige Chance, einen Blick in die rΓ€tsel-hafte, magische Welt dieses Theaters zu werfen. In β€žBolshoi Babylonβ€œ nehmen KΓΌnstler und Mitglieder der Kompanie kein Blatt vor den Mund.

Autor/Regie Nick ReadProduktion Ko-Produktion von BR (federfΓΌhrend) und MDR in Zusammenarbeit mit Arte, HBO und BBCRedaktion Sonja Scheider (BR), Katja Wildermuth (MDR)LΓ€nge 82 Min.Sendedatum 2. Quartal 2017, BR Fernsehen

BOLSHOI BABYLON

Erstaunlich offen gewÀhren sie uns Einblick in ihre Seele und die Welt jenseits der Bühne. Der Film gibt den außerordentlichen künstlerischen und athletischen Leistungen der TÀnzer Raum, ohne die permanente Angst vor Verletzung auszublenden oder den rücksichtslosen Ehrgeiz, der notwendig ist, um in der berühmtesten Ballettkompanie der Welt zu überleben. So entfaltet sich ein episches Drama um Macht, Intrigen, Liebe und Leidenschaft in einem bildgewaltigen Rausch der Sinne.

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Deutschland 1992. In Rostock-Lichtenhagen brennt ein Haus, in dem Vietnamesen leben. Anwohner feuern die rechtsradikalen Brandstifter an. Als der Vorsitzende des Zentralrats der Juden den Tatort besucht, ist er zutiefst erschΓΌttert und kΓ€mpft mit den TrΓ€nen. Sieben Jahre spΓ€ter stirbt er. Bis zum Schluss wird er unermΓΌdlich gegen den erstarkenden Rassismus und Antisemitismus kΓ€mpfen. Wenige Monate vor seinem Tod gibt Ignatz Bubis im Jahre 1999 der Zeitschrift β€žSternβ€œ sein letztes Interview, in dem er ein bitteres Fazit zieht: β€žIch habe nichts oder fast nichts erreicht.β€œ FΓΌr die Dokumentation wurde β€žDas letzte GesprΓ€chβ€œ

Autoren/Regie Johanna Behre, Andreas MorellProduktion AVE Gesellschaft fΓΌr Fernsehproduktion mbHRedaktion Esther Schapira, Sabine Mieder (HR), Rolf Bergmann (RBB), Marc Brasse (NDR)LΓ€nge 45 Min.Sendedatum 9.1.2017, 23:30 Uhr, Das ErsteSendeplatz Geschichte im Ersten

BUBIS – DAS LETZTE GESPRΓ„CH

mit dem Schauspieler Udo Samel als Ignatz Bubis eindrucksvoll in Szene gesetzt und ergΓ€nzt mit Archivmaterial und Erinnerungen von Bubisβ€˜ Tochter Naomi und WeggefΓ€hrten wie Salomon Korn, Michel Friedman, Rafael Seligmann und Daniel Cohn-Bendit. β€žBubis – Das letzte GesprΓ€chβ€œ ist ein Film ΓΌber ZugehΓΆrigkeit und Fremdsein, ΓΌber Hass und Gewalt, ΓΌber Rassismus und Antisemitismus von beklemmender AktualitΓ€t.

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Die Bundeswehr – offenbar eine gut aufgestellte Truppe. In aufwendig produzierten Werbefilmen prΓ€sentieren sich top ausgebildete junge Frauen und MΓ€nner und zeigen, wie sie fΓΌr Sicherheit in verschiedenen Teilen dieser Welt sorgen. Mit moderner Ausstattung, komfortablen Ar-beitsbedingungen fΓΌr Soldaten und der Vereinbarkeit von Familie und Beruf scheint die Bundeswehr ein attraktiver Arbeitgeber zu sein. Klar ist, dass die Bundeswehr seit der Abschaffung der Wehrpflicht unter Nachwuchsmangel leidet. Und die Soldaten, die bereits in der Truppe dienen, klagen immer wieder ΓΌber schlechte AusrΓΌstung und eine hohe Einsatz-Belastung. Mehr als 3000 deutsche Soldaten sind derzeit im Ausland eingesetzt. Was genau tut die Bundeswehr derzeit in Mali, dem

Autor/Regie Djamila BenkheloufProduktion Cinecentrum Redaktion Barbara Biemann (NDR)LΓ€nge 45 Min. Sendedatum 4. Quartal 2017, Das ErsteSendeplatz Die Story im Ersten

DIENSTUNTAUGLICH – DIE BUNDESWEHR IM WANDEL

Senegal oder dem Irak? β€žDie Story im Erstenβ€œ fragt nach, wo es drΓΌckt: in der Kaserne in Deutschland und im Auslandeinsatz. Die Autorin will herausfinden, wie das jahrelange Problem der Mangelwirtschaft gelΓΆst werden soll. Schuld an den hausgemachten GeldnΓΆten sind auch uralte VertrΓ€ge zwischen Verteidigungsministerium und privaten RΓΌstungs-unternehmen. So belastet etwa der schlecht geplante Deal um die AufklΓ€rungsdrohne Eurohawk nach wie vor den Wehretat.

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Die Wolfsschanze war ohne Zweifel das berΓΌhmteste der FΓΌhrerhaupt-quartiere im Zweiten Weltkrieg. Ein Ort, der in der damaligen Γ–ffent-lichkeit lange geheim gehalten wurde. Die Dokumentation soll aus der Sicht der Bediensteten, der Wachmannschaften und des anderen Personals ΓΌber die Machtstrukturen der NS-FΓΌhrung und die Mythen um Hitler erzΓ€hlen. In der Wolfsschanze haben etwa 2000 Menschen gelebt und gearbeitet, sie war organisiert wie eine kleine Stadt. In der Wolfsschanze wurden Entscheidungen getroffen, die Deutschland in die Katastrophe gefΓΌhrt haben. Die Vernichtung der Juden war hier mit den SS-FΓΌhrern Himmler und Heydrich besprochen worden, Goe-bbels trug die Idee des totalen Krieges vor. Die Wolfsschanze ist aber

Autoren/Regie Lutz Rentner, Frank Otto SperlichProduktion NoahfilmRedaktion Jens Stubenrauch (RBB)LΓ€nge 45 Min.Sendedatum 3. Quartal 2017, Das Erste Sendeplatz Geschichte im Ersten

GEHEIMNISVOLLE ORTE: HITLERS WOLFSSCHANZE

nicht nur ein Sinnbild fΓΌr die grausamste deutsche Diktatur, hier zeigt sich auch das andere Deutschland, jene MΓ€nner des 20. Juli, die dieses dunkle Kapitel deutscher Geschichte beenden wollten. Die Autoren in-teressieren die Auswirkungen des Attentats auf den Diktator selbst und die VerschΓ€rfung der Sicherheitsbestimmungen in der Wolfsschanze. Die Dokumentation versucht, an dem historischen Ort Wolfsschanze, jenen Teil deutscher Geschichte zu fassen, der bis heute schwer zu begreifen ist.

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Es waren keine professionellen KameramΓ€nner, die die Bilder vom Alltag in Mitteldeutschland wΓ€hrend der NS-Zeit und der DDR festhielten. Es waren Hobbyfilmer, die das normale Leben jenseits der offiziellen Bilder der Wochenschauen und des spΓ€teren Fernsehens mit ihren kleinen Kameras abbildeten: auf Schmalfilm.Die Filme zeigen erstmalig den Alltag im Sendegebiet des MDR in der Zeit zwischen 1936 und 1990 aus einem privaten Blickwinkel. Szenen von Hochzeitsreisen, WochenendausflΓΌgen, AufmΓ€rsche und Demons-trationen – Szenen aus Schulen, WerkstΓ€tten, Fabriken und aus der Landwirtschaft. Die Autoren erkunden, wie sich die gesellschaft li chen

Autoren/Regie Jan N. Lorenzen/AndrΓ© Meier, Klaus Wollscheid/Reinhard Kungel Produktion DOKfilm Fernsehproduktion/fernsehkombinat GmbH & Co. KG/rk FilmRedaktion Heribert Schneider (MDR)LΓ€nge 4 x 45 Min.Sendedatum 4. Quartal 2017, MDR Fernsehen

DIE GESCHICHTE DES OSTENS IM PRIVATFILM (AT)

und politischen Entwicklungen und Ereignisse in den scheinbar unpoli-tischen Bildern niederschlagen. Es entstehen einmalige Dokumente der Zeitgeschichte, aus dem Archiv geborgen und fΓΌr ein breites Publikum aufbereitet.

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Gut 200 Jahre nachdem Karl Marx geboren wurde, feiert der Philosoph ein ΓΌberraschendes Comeback. Seine Kapitalismuskritik scheint in Zeiten von Globalisierung und digitaler Revolution wieder hochaktuell. Doch wer war der Mann, unter dessen Konterfei im 20. Jahrhundert rote Diktatoren ihre VΓΆlker schikanierten? In einer aufwendig produzierten Dokumentation begeben wir uns auf die Spuren des Philosophen. GestΓΌtzt auf private Briefe und Ge-heimdienstdossiers zeichnen wir das spannende PortrΓ€t eines vom

Autor/Regie AndrΓ© MeierProduktion Saxonia Entertainment GmbHRedaktion Frank Kutter (MDR)LΓ€nge 45 Min.Sendedatum 2. Quartal 2017, MDR Fernsehen

GESCHICHTE MITTELDEUTSCHLANDS: KARL MARX (AT)

Schicksal schwer gebeutelten VisionΓ€rs. Zeitlebens zwischen Euphorie und De pression schwankend, ist er ein Genie mit vielen Macken: Geld -verschwender, Macho, Dandy und Zocker, aber auch Herzens brecher, Kindernarr, ein fΓΌhlsamer Poet und – last, but not least – der wohl wir-kungsmΓ€chtigste Philosoph, den die Welt bis heute gesehen hat.

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DΓΌrre, Hochwasser, schwerste Unwetter – der Klimawandel ist laut UNO die grâßte Herausforderung des Jahrhunderts. Wie nehmen die Deutschen sie an? Ist der Klimaschutzplan 2050 der große Wurf? Nach-dem Wirtschaftsminister Gabriel den Kohleausstieg persΓΆnlich von der Liste strich, freuen sich Gewerkschaften genauso wie Unternehmen. Aber wo ist die Alternative? Etwa doch in der Kernenergie? Gibt es neue und wirksame Technologien im Kampf gegen die menschengemachte ErderwΓ€rmung? Der Klimareport sucht Antworten auf diese Fragen – mit Hilfe von Fakten, Statistiken, Studien und Experten. Und er nimmt auch die gefΓΌhlten Sicherheiten unter die Lupe. Wie kommt es, dass

Autor/Regie Katja SodomannProduktion HR, SWRRedaktion Sabine Mieder (HR), Martin Schneider (SWR)LΓ€nge 45 Min. Sendedatum 4. Quartal 2017, Das ErsteSendeplatz Die Story im Ersten

DER KLIMAREPORT

klimaskeptische Aussagen, wie die der AfD oder des US-PrΓ€sidenten Trump, auf fruchtbaren Boden fallen? Und was denken die Deutschen? WΓΌrden sie fΓΌr den Klimaschutz ihr Leben verΓ€ndern?

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Ein ungewâhnlicher Ansatz, sich dem Grauen des 2. Weltkriegs zu nÀhern. Wir erzÀhlen die Geschichte der Belagerung Leningrads aus Sicht des Dirigenten Carl Eliasberg, der in einer sterbenden Stadt ver-zweifelt um die Aufführung von Schostakowitschs 7. Sinfonie kÀmpft. Ein außergewâhnlicher historischer Film, der den Sieg der Kultur über die Barbarei des Krieges zum Inhalt hat. Eine internationale Koproduk-tion unter Führung des NDR, die bereits in der Entstehung auf Film-festen als bestes historisches Projekt ausgezeichnet wurde.

Autor Christian FreyRegie Carsten GutschmidtProduktion GebrΓΌder Beetz Filmproduktion HamburgRedaktion Marc Brasse (NDR federfΓΌhrend), Sandra Dujmovic (SWR), Jens Stubenrauch (RBB)LΓ€nge 90 Min. Sendedatum n.n.b. 2017, Das Erste

LENINGRAD SYMPHONY (AT)

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Frank-Walter Steinmeier – ein Mann des Ausgleichs und des abge-wogenen Wortes, dem selbst der politische Gegner stets mit Respekt begegnet. Er wirkt wie einer, der frei von Eitelkeit immer um die Sache kΓ€mpft. Als Außenminister stellt er sich den dramatischen Konflikt-herden und steht in bewegten Zeiten fΓΌr VerlΓ€sslichkeit. Das macht ihn zum beliebtesten Politiker der Deutschen. UnabhΓ€ngig von der Person, gibt es in der Γ–ffentlichkeit Kritik daran, wie der Kandidat fΓΌr das hohe Amt bestimmt wurde. Frank-Walter Steinmeier, der mit einer großen Mehrheit in der Bun-desversammlung rechnen kann, hat nie die große BΓΌhne gesucht, nie zu viel von sich preisgegeben, nicht an ZΓ€unen gerΓΌttelt oder nach

Autor/Regie Thomas Bittner, Jessica Krauss, Stefan PannenProduktion berlin producersRedaktion Gabriele Conrad (RBB), Dirk Neuhoff (NDR), Dr. Arno Hefner (DW) LΓ€nge 45 Min.Sendedatum 7.2.2017, 23:15 Uhr, Das Erste

MACHT. MENSCH. STEINMEIER

gewaltigen politischen Niederlagen die Fassung verloren. Jetzt soll er in ein Amt gewΓ€hlt werden, das keine politische Entscheidungskraft hat und keinen braucht, der Kompromisse sucht. Er will Mut-Macher wer-den. Kann er das? Eine verunsicherte Gesellschaft mental stabilisieren? Kann er leidenschaftlich und glaubwΓΌrdig fΓΌr die gefΓ€hrdete Demokra-tie werben? Eine biografische Reise, die von Brakelsiek ΓΌber Hannover, nach Brandenburg an der Havel und Berlin fΓΌhrt.

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Marine Le Pen greift nach der Macht. Die Chefin des rechtsextremen Front National will 2017 die franzΓΆsischen PrΓ€sidentschaftswahlen gewinnen. In aktuellen Umfragen werden Le Pen echte Chancen ein-gerΓ€umt: Ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die PrΓ€sidentschaft, das erst in einer Stichwahl entschieden wird. Rechtspopulistische Parteien sind in ganz Europa auf dem Vormarsch: In den Niederlanden und Γ–sterreich, in DΓ€nemark, Italien und auch in Deutschland. Aber in Frankreich kΓΆnnte Marine Le Pen dieser Bewegung durch einen Sieg endgΓΌltig zum Durchbruch verhelfen. Auch wenn alle diese Parteien fΓΌr die nationale Sache kΓ€mpfen, sind sie extrem gut

Autor/Regisseur Michael WechProduktion WDRRedaktion Marion Schmickler (WDR)LΓ€nge 45 Min.Sendedatum 10.4.2017, 22:45 Uhr, Das Erste Sendeplatz Die Story im Ersten

MARINE LE PEN – FRONTFRAU DER EUROPΓ„ISCHEN RECHTEN

vernetzt. Wie weit reichen diese Verbindungen? Wie stark unterstΓΌtzen sich die rechtspopulistischen Parteien untereinander? Welche Rolle spielt der Front National von Marine Le Pen als Motor der Bewegung?

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Der Film erzÀhlt das VerhÀltnis von zwei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein konnten. Die eine, eine dunkelhaarige Schânheit, Sinnbild der Erotik des beginnenden 20. Jahrhunderts. Die andere blond, aus gutem Haus, promovierte Staatswissenschaftlerin. Die Wirren des ersten Welt-kriegs führen die beiden außergewâhnlichen Frauen zusammen. Die eine ist Agentin für den deutschen MilitÀr-Geheimdienst, die andere ihre Führungsoffizierin. Basierend auf aktuellen Forschungsergebnissen zeichnet der Film ein eher unbekanntes Bild der legendÀren Mata Hari.

Autor/Regie Kai ChristiansenProduzent Vincent TV, Matthias Martens und Sandra MaischbergerRedaktion Marc Brasse (NDR federfΓΌhrend), Rolf Bergmann (RBB), Gerolf Karwath (SWR)LΓ€nge 90 Min. Sendedatum n.n.b. 2017, Das Erste

MATA HARI UND MADEMOISELLE DOCTEUR (AT)

Ein packendes historisches Dokumentarspiel mit Topbesetzung. In Hauptrollen Natalia WΓΆrner als Mata Hari und Nora von WaldstΓ€tten als die deutsche Geheimdienst-Offizierin Dr. Elisabeth SchragmΓΌller. In weiteren Rollen Francis Fulton Smith, Barnaby Metschurat und Michael Brandner.

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Was wissen wir schon ΓΌber Nordkorea? Das Land schottet sich ab und kontrolliert alle Bilder. Und so sehen wir die immer gleichen Versatz-stΓΌcke, ergΓ€nzt um Informationen feindlicher Geheimdienste: MilitΓ€r-Paraden mit Panzern, Raketen und Soldaten, die wie Roboter marschie-ren; Kriegsdrohungen, HungersnΓΆte und ein Volk, das seinem Diktator in hysterischer Gefolgschaft huldigt. AuslΓ€nder, die nach Nordkorea reisen, verstehen die Menschen nicht. Die in Korea geborene deutsche Filmemacherin Sung-Hyung Cho spricht ihre Sprache, aber auch ihr ist

Autor/Regie Sung-Hyung ChoProduktion Kundschafter Filmproduktion GmbHRedaktion Esther Schapira (HR)LΓ€nge 90 Min. Sendedatum 3. Quartal 2017, Das Erste Sendeplatz Dokumentarfilm im Ersten

MEINE BRÜDER UND SCHWESTERN IN NORDKOREA

das Land fremd. Sie hat sich auf eine eindrucksvolle Reise begeben. Die Menschen, denen sie begegnet – Soldatinnen, Bauern, Maler, NΓ€herin-nen – sind keine Zufallsbekanntschaften, sondern wurden vom Regime ausgesucht. Trotzdem entsteht eine berΓΌhrende NΓ€he, ein Einblick jen-seits der Klischees und hinter die protzige Propagandafassade einer uns verschlossenen Lebenswelt.

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Esraa ist mit ihren Eltern und sieben Geschwistern aus Syrien gekom-men, Fahad und Moamel aus dem Irak. Fahad allein, Moamel mit seinem Vater. Zusammen mit rund zwanzig weiteren Flüchtlingen gehen sie in eine Münchner Übergangsklasse. Viele von ihnen haben eine monate-lange Flucht hinter sich. Nun haben sie zwei Jahre Zeit, um Deutsch zu lernen, hoffentlich einen Schulabschluss zu schaffen oder eine Lehrstelle zu finden. Zwei Jahre, um zu lernen, wie Deutschland funktioniert.Die Langzeitbeobachtung begleitet die drei Jugendlichen bei ihren ersten Schritten in ihrer neuen Heimat: vom ersten Schultag über den

Autoren Emel Ugurcan, Andreas UngerRegie Emel Ugurcan, Andreas Unger, Suli KurbanProduktion Pelle Film (Alexander Riedel, Bettina Timm) Redaktion Christiane von Hahn (BR), Eva-Maria Steimle (ARD-alpha/federfΓΌhrend)LΓ€nge 90 Min.Sendedatum 4. Quartal 2017, BR Fernsehen

NΓ„CHSTE STUNDE ZUKUNFT (AT)

Klassenausflug durch den ersten Schnee, bei den seltenen Anrufen in die alte Heimat bis hin zum Bangen um den Schulabschluss oder die Lehrstelle.

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Neo Rauch ist der erfolgreichste deutsche Maler seiner Generation. Seine Bilder bestechen durch ihre UngeklΓ€rtheit, seine Figuren scheinen wie aus der Zeit gefallen. Das, was der Maler auf die Leinwand bannt, bewegt sich im Bereich von Traum und ungreifbarer Wirklichkeit. Immer wieder finden sich Referenzen, die auf seine Heimat Leipzig und Aschersleben hindeuten. Aber nie wird ein Bildgeschehen konkret.Der Film zeigt den Maler in seinem Atelier, beim kritischen Austausch mit seiner Frau Rosa Loy, besucht Sammler in Deutschland, Italien, den

Autor/Regie Nicola GraefProduktion Lonamediaβ€Š/β€ŠMDR in Zusammenarbeit mit ArteRedaktion Katja Wildermuth (MDR)LΓ€nge 100 Min. Sendedatum n.n.b. 2017, MDR Fernsehen

NEO RAUCH – GEFΓ„HRTEN UND BEGLEITER

USA und Korea. In langen GesprΓ€chen ΓΆffnet sich der KΓΌnstler erstmals seit vielen Jahren vor der Kamera und gibt Auskunft ΓΌber seinen Zugang zur Kunst, seine Welt und seine vom frΓΌhen Verlust der Eltern geprΓ€gte Vergangenheit. Ein Film, in dem nicht nur die Bilder nachklingen, son-dern auch die Worte eines nachdenklichen, sensitiven Malers.

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Deutschland im Zustand der Dauererregung: Heiko Maas wird aus Zwickau vertrieben, Sahra Wagenknecht fliegt eine Torte ins Gesicht. Frauke Petry schimpft ΓΌber die Presse, Thomas de MaiziΓ¨re jagt IS-Terroristen. Die BILD streitet mit Beatrix von Storch und empΓΆrte BΓΌrger schreien β€žVolksverrΓ€terβ€œ. Immer wird geΓ€tzt, geliked, werden GerΓΌchte gestreut. Auf Facebook ΓΌberschlagen sich User mit Hassmails gegen alles und jeden. Regie-rungsmitglieder wehren sich rituell gegen RΓΌcktrittsforderungen, vor einem Politikertreffen lauern dutzende Kamerateams auf belanglose O-TΓΆne, Online-Redaktionen blasen hektisch Push-Meldungen ins Land.Viele Politiker und Journalisten stecken tief in der Vertrauenskrise – viele

Autor/Regie Stephan LambyProduzent Eco Media TV Produktion GmbHRedaktion Kuno Haberbusch (NDR), Dirk Neuhoff (NDR), Patricia Schlesinger (RBB)LΓ€nge 90 Min.Sendedatum 19.4.2017, 22:45 Uhr, Das ErsteSendeplatz Dokumentarfilm im Ersten

DIE NERVΓ–SE REPUBLIK (AT)

BΓΌrger verlieren die Orientierung, sie fΓΌhlen sich von β€ždenen in Berlinβ€œ nicht mehr verstanden. Die Folge: Große Teile der politischen Klasse und der BevΓΆlkerung driften auseinander. Wie heizen Politiker und Journalis-ten diese Entwicklung an? Oder sind auch sie ΓΌberfordert? Wie verΓ€n-dern sich Politik und Medien unter den Bedingungen der permanenten Erregung?Stephan Lamby beobachtet in seinem Film wichtige Politiker und Jour-nalisten 12 Monate lang aus der NΓ€he.

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Zwischen dem 13. und 17. Oktober 1977 befindet sich die Lufthansa- Maschine β€žLandshutβ€œ mit 86 Passagieren und fΓΌnf Besatzungsmit-gliedern an Bord in der Gewalt palΓ€stinensischer Terroristen. Nach fΓΌnf Tagen wird die EntfΓΌhrung durch die deutsche Spezialeinheit GSG 9 spektakulΓ€r beendet. Die Aktion wurde weltweit bejubelt und begrΓΌnde-te den legendΓ€ren Ruf der GSG 9. Die Bundesrepublik Deutschland hatte die bis dahin grâßte terroristische Herausforderung ihrer Geschichte be-standen. Doch fΓΌr die meisten Passagiere und Crewmit glieder, die 106 Stunden in Todesangst und unter unsΓ€glichen Bedingungen an Bord der Maschine ausharren mussten, war die EntfΓΌhrung ein tiefer Einschnitt in ihre Biographie, ein Erlebnis, das bis heute Spuren hinterlassen hat.

Autoren/Regie Martina Treuter, Martin RuppsProduktion SWRRedaktion Thomas Michel, Gerolf Karwath, Holger Schmidt (SWR)LΓ€nge 45 Min.Sendedatum n.n.b. 2017, Das Erste

DIE OPFER VON MOGADISHU (AT)

Zum 40sten Jahrestag dieser dramatischen Tage erzΓ€hlt dieser Film, wie das Leben der betroffenen Menschen nach dem 18. Oktober weiterging, was das Ereignis mit ihnen und ihren Familien gemacht hat. Wie wΓ€re ihr Leben wohl sonst verlaufen? Weshalb kann eine solche Erfahrung eine solche Macht auch nach 40 Jahren haben?

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Der Wahlkampf 2017 um das populΓ€rste Rentenkonzept ist erΓΆffnet. β€žDer Rentenreportβ€œ macht eine Bestandsaufnahme der vorgelegten Ideen und stellt populΓ€re Thesen auf den PrΓΌfstand: Zahlen die jungen Leute die Zeche fΓΌr ein verfehltes Konzept? Droht ΓΌber der HΓ€lfte der Rentner die Altersarmut? Sozialministerin Andrea Nahles hat im Herbst 2016 ein neues Reform konzept vorgelegt. Der bayerische MinisterprΓ€si-dent Horst Seehofer erklΓ€rt die Riester-Rente fΓΌr gescheitert und fordert einen Rentenaufschlag fΓΌr Geringverdiener. Wirtschaftsinstitute sagen

Autor/Regie Christine RΓΌttenProduktion HRRedaktion Julia KlΓΌssendorf (HR)LΓ€nge 45 Min.Sendedatum 3. Quartal 2017, Das ErsteSendeplatz Die Story im Ersten

DER RENTENREPORT

voraus: Selbst wenn wir ab 2034 erst mit 70 Jahren in Rente gehen, werden die BeitrΓ€ge nicht stabil bleiben. Die Autorin deckt mit einer umfassenden Datenrecherche Fakten auf und erklΓ€rt, wie die Altersvor-sorge trotz Niedrigzinspolitik in den Griff zu bekommen wΓ€re. Wer sind die Gewinner? Wer die Verlierer? Nicht nur die Alten, auch die Jungen er halten in dieser Dokumentation Antworten.

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Die Luft ist wieder rein. Über 100 Jahre hatte das EisenhΓΌttenwerk die Stadt VΓΆlklingen in Qualm, Ruß und Gestank gehΓΌllt. Selbst die Ziegen, die manche HΓΌttenarbeiter in ihren Siedlungen hielten, hatten sich an-gewΓΆhnt, zuerst den Ruß von den Grashalmen zu schnauben, bevor sie zubissen. Aber als 1986 die letzten Feuer in den HochΓΆfen ausgingen, atmete niemand auf. Ihr β€žaltes SchΓ€tzchenβ€œ, so nannten die VΓΆlklinger liebevoll die Dreckschleuder mitten in der Stadt, ihr altes SchΓ€tzchen hatte den letzten Schnaufer getan und wurde betrauert.Die Dokumentation erzΓ€hlt von der hochgefΓ€hrlichen Arbeit an den HochΓΆfen, in Kokerei und Walzwerk, von Staublungen, Verbrennungen, TodesfΓ€llen – und vom Stolz darauf, HΓΌttenarbeiter zu sein, ein harter,

Autor/Regie Sven RechProduktion SRRedaktion Gabriele Riedschy (SR)LΓ€nge 90 Min.Sendedatum 4. Quartal 2017, SWR-SR FernsehenSendeplatz Geschichte im SΓΌdwesten

DER RIESE SCHLΓ„FT NUR ... EINE ZEITREISE DURCH DAS WELTKULTURERBE VΓ–LKLINGER HÜTTE

furchtloser Kerl, Teil einer Maschine, die einer ganzen Stadt, einem gan-zen Land Wohlstand und Arbeit beschert. Aber auch von Verzweiflung und Scham, als die Wirtschaftswunder-Maschine nicht mehr rentabel war und stillgelegt wurde. Und heute? Teil des Welterbes der Mensch-heit zu sein, als erstes Industriedenkmal ΓΌberhaupt in die Liste der zu schΓΌtzenden Orte aufgenommen zu sein – bringt das den verlorenen Stolz und den Wohlstand zurΓΌck?

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Der Film prΓ€sentiert Leben und Arbeit des weltberΓΌhmten Fotografen SebastiΓ£o Salgado aus der Perspektive zweier Regisseure: der seines Sohnes Juliano Ribeiro Salgado, der seinen Vater in den vergangenen Jahren oft mit der Filmkamera begleitete, und der von Wim Wenders, Bewunderer von Salgados Fotokunst, selbst Fotograf und einer der großen Filmemacher unserer Zeit. In den vergangenen 40 Jahren hat der brasilianische Fotograf SebastiΓ£o Salgado auf allen Kontinenten die Spuren unserer sich wandelnden Welt dokumentiert. Dabei war er Zeuge wichtiger Ereignisse der letzten Jahrzehnte – von internationalen Konflikten, Kriegen und ihren Folgen, von HungersnΓΆten, Vertreibung

Autoren/Regie Wim Wenders, Juliano Ribeiro SalgadoProduktion NFP neue filmproduktion GmbH, BerlinRedaktion Dr. Gudrun Hanke-El Ghomri (SWR)LΓ€nge 109 Min.Sendedatum 12.4.2017, 22:45 Uhr, Das ErsteSendeplatz Dokumentarfilm im ErstenPreise u.a. CΓ©sar fΓΌr den besten Dokumentarfilm 2015, Spezialpreis in der Sektion β€žUn Certain Regardβ€œ beim Festival in Cannes 2014

DAS SALZ DER ERDE – EINE REISE MIT SEBASTIΓƒO SALGADO

und Leid. Seine beeindruckenden Fotoreportagen haben den Blick auf unsere Welt geformt. Salgado selbst wΓ€re seelisch an dieser Aufgabe fast zugrunde gegangen, wenn er nicht ein neues, ein gigantisches Fotoprojekt begonnen hΓ€tte: β€žGenesisβ€œ. Fast die HΓ€lfte unseres Pla-neten ist bis zum heutigen Tag unberΓΌhrt. Mit seiner Kamera widmet sich Salgado seit nunmehr fast einem Jahrzehnt diesen paradiesischen Orten unserer Erde, kehrt an den Ursprung allen Lebens zurΓΌck und offenbart uns eine wunderbare Hommage an die SchΓΆnheit unseres Planeten.

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Millionen Menschen hΓΆren die Hits von Andrea Berg und Helene Fischer. Der Schlager ist das StehaufmΓ€nnchen der deutschen Popkultur. Sein Image als β€žOpium fΓΌr das Volkβ€œ wurde er aber nie ganz los. Was macht das Schlagerland Deutschland aus, wo existiert es? Die filmische Reise fΓΌhrt kreuz und quer durchs Land, zu den Stars, ihren Machern und ihren Fans. Sie bringt uns ins Tonstudio, auf den Ballermann und zur Weihnachtsfeier im neonbeleuchteten Vereinsheim einer Vorstadt. Die Lieder erklingen in Tourbussen, Schlagerstarlimousinen, Partywaggons der Eisenbahn und in den Caravans der Hardcore-Fans. Mit ihnen reist der Film durch die Zeit: Schon wenn jemand eine Melodie pfeift oder eine Textzeile zitiert, sind wir gedanklich in der Vergangenheit, vertraute

Autor/Regie Arne BirkenstockProduktion Ko-Prod. SWR/C-Films Deutschland GmbHRedaktion Dr. Gudrun Hanke-EL Ghomri (SWR)LΓ€nge 90 Min.Sendedatum 22.2.2017, 22:45 Uhr, Das ErsteSendeplatz Dokumentarfilm im Ersten

SCHLAGERLAND

SchlagersΓ€nger und ihre Lieder kommen uns schnell in den Sinn. Autor Arne Birkenstock reist von Lied zu Lied, schaut SΓ€ngern, Textern, Kom-ponisten und Produzenten bei der Arbeit zu. Er holt die Schlager von Gestern aus der Mottenkiste hervor und ist im Tonstudio dabei, wenn der Hit von Morgen entsteht. Birkenstock geht auf Tournee, ist bei den Fans und versucht herauszufinden, was ihre Emotionen treibt.

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Nahezu eine Million Deutsche befinden sich zwischen 1944 und 1948 in Frankreich in Kriegsgefangenschaft, wo sie der WillkΓΌr ihrer Bewa-cher ausgesetzt sind. Man zwingt sie beim Wiederaufbau des Landes zu helfen, das sie zuvor zerstΓΆrt hatten. Dabei bekommen die als β€žBochesβ€œ geΓ€chteten Deutschen den Hass der BevΓΆlkerung zu spΓΌren, die wΓ€hrend der Besatzungsjahre ihrer Macht ausgeliefert war. Es beginnt eine einzigartige menschliche Belastungsprobe, bei der Hun-ger, schlechte Behandlung und Tod den Alltag bestimmen, aber auch

Autoren Fabien ThΓ©ofilakis, Philippe Tourancheau Regie Philippe TourancheauProduktion CinΓ©tΓ©vΓ©/Fabienne Servan Schreiber, Lucie PastorRedaktion Gabriele Riedschy (SR), Fabrice Puchault (France 2) LΓ€nge 45 Min.Sendedatum 23.1.2017, 23:30 Uhr, Das ErsteSendeplatz Geschichte im Ersten

SCHUFTEN FÜR DEN ERZFEIND – FRANKREICH UND SEINE DEUTSCHEN KRIEGSGEFANGENEN

ein ungewΓΆhnliches Zusammenleben, bei dem jeder nach und nach lernen wird, seinen Erzfeind zu akzeptieren. Diese Zeit in dem mit den Herausforderungen des Wiederaufbaus konfrontierten Frankreich hat sich bei Heinz, Werner, Ekkehard und den anderen Gefangenen tief in die Erinnerung eingegraben. Nie haben sie darΓΌber gesprochen. Zum ersten Mal erzΓ€hlen sie.

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Neben individuellen Fehlern haben Profitgier und behΓΆrdliches Versagen maßgeblich zum Ausmaß der Katastrophe beigetragen, als am 16. April 2014 die sΓΌdkoreanische FΓ€hre Sewol mit 476 Passagieren an Bord sinkt. 304 Personen – die meisten von ihnen Schulkinder auf einer Klassenfahrt – sterben oder gelten als vermisst. FΓΌr die Hinterbliebenen ist der Tod ihrer AngehΓΆrigen umso schwerer zu ertragen, je deutlicher wird, wie er hΓ€tte verhindert werden kΓΆnnen. Daher demonstrieren sie seit dem Un-glΓΌck fΓΌr unabhΓ€ngige und transparente Untersuchungen. Die Regierung reagiert restriktiv. Die sΓΌdkoreanische Presse wird massiv unter Druck gesetzt, Demonstrationen und Kundgebungen werden unterbunden

Autor/Regie Min-Su ParkProduktion Dreamlead Pictures, Nominal Film in Zusammenarbeit mit der Hochschule fΓΌr Fernsehen und Film MΓΌnchenRedaktion Petra Felber, Fatima Abdollahyan (BR)LΓ€nge 79 Min.Sendedatum 2. Quartal 2017, BR Fernsehen

SEWOL – DIE GELBE ZEIT

oder gewaltsam aufgelΓΆst. Doch die aufbegehrenden Eltern lassen sich nicht mundtot machen. Sie fordern eine lΓΌckenlose AufklΓ€rung der HintergrΓΌnde und einen grundlegenden Wandel in der sΓΌdkoreanischen Gesellschaft. Bis zum heutigen Tag kΓ€mpfen sie fΓΌr ihre demokratischen Grundrechte. Und sie kΓ€mpfen um das Angedenken ihrer Kinder.

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Das Silicon Valley ist heute das Mekka zahlreicher IT-Startups und Sitz von milliardenschweren IT-Unternehmen. Aber die AnfΓ€nge waren amateurhaft, bunt, chaotisch und revolutionΓ€r. Hippies, Bastler und Ge schΓ€ftemacher schoben einst eine beispiellose Revolution an: Die Pioniere des Heimcomputers wollten nicht weniger als die Welt verΓ€n-dern und β€žBig Brotherβ€œ vom Thron stoßen. Anfang der siebziger Jahre wird unsere Zukunft geboren, die Welt der Personal Computer und des Internets. Nicht die etablierten Großkonzerne, sondern junge MΓ€nner

Autor/Regie Jan TenhavenProduktion Eco Media TV fΓΌr WDR/ARTERedaktion Gudrun Wolter (WDR)LΓ€nge 90 Min.Sendedatum 2. Quartal 2017, Das ErsteSendeplatz Geschichte im Ersten

DIE SILICON VALLEY-REVOLUTIONWIE EIN PAAR FREAKS DIE WELT VERΓ„NDERTEN

mit einer Vision heben den amerikanischen Traum auf eine neue Stufe. In der aufwΓ€ndig recherchierten Dokumentation erzΓ€hlen die Pioniere der PC-Revolution in exklusiven Interviews von den AnfΓ€ngen des Zeit-alters der Heimcomputer. Es sind VisionΓ€re und Vordenker, die – anders als Bill Gates oder Steve Jobs – nicht das große Geld gemacht haben, aber ohne deren Ideen und TrΓ€ume unsere heutige, vernetzte Welt un-denkbar wΓ€re.

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Von kaum einem NSU-Opfer ist so wenig bekannt wie von Michele Kiese-wetter. Was war die junge Polizistin fΓΌr ein Mensch? Welche TrΓ€ume hatte sie? Michele Kiesewetter wurde 22 Jahre alt. Die Filmemacher Clemens und Katja Riha, die sich seit Jahren mit dem NSU-Komplex beschΓ€ftigen, sind ΓΌberzeugt, dass die Biographie Hinweise auf die Ursachen ihres Todes liefern kann. Die Doku folgt den Spuren eines kurzen Lebens, das auf den

Autoren/Regie Clemens Riha, Katja RihaProduktion candofilmRedaktion Gabriele Conrad (RBB), Hans-Michael Kassel (SWR)LΓ€nge 45 Min.Sendedatum 24.4.2017, 22:45 Uhr, Das ErsteSendeplatz Die Story im Ersten

TOD EINER POLIZISTIN – DER UNGEKLΓ„RTE MORD AN MICHELE KIESEWETTER (AT)

Tag zulΓ€uft, an dem Michele Kiesewetter starb: am 25. April 2007, vor zehn Jahren. Der Film ist biographisch, getragen von den Interviews mit Beteiligten, Augenzeugen und Experten, von Charakterisierungen der Toten durch Freunde, Verwandte, Kollegen.

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Der 2. Weltkrieg hat die deutschen StÀdte verwüstet, doch Experten meinen, dass der Wiederaufbau mehr Bausubstanz vernichtet hat als der verheerende Bombenkrieg. Wie konnte das passieren? Deutsche Architekten um Rüstungsminister Albert Speer hatten schon vor 1945 WiederaufbauplÀne in der Schublade. Von allem Nazi-Pomp entschlackt, kamen sie nach dem Krieg zum Einsatz, die Kriegsbomben hatten ihnen freie Bahn verschafft. Ihre Vorbilder hatten die PlÀne in den Prinzipien des modernen StÀdtebaus der 1920er Jahre. Die moderne Stadt sollte von Licht und Luft durchflutet sein, vor allem aber: auto-gerecht; breite Straßen ziehen sich schwingend durch die autogerechte Stadtlandschaft. Dieser Vision wurden oft die historischen Reste der

Autoren/Regie Susanne Brahms, Rainer KrauseProduktion Bremedia Produktion GmbHRedaktion Michaela Herold (Radio Bremen)LΓ€nge 2 x 45 Min.Sendedatum 6. und 13.2.2017, 23:30 Uhr, Das ErsteSendeplatz Geschichte im Ersten

UNSERE STΓ„DTE NACH '45 – 1. BOMBEN UND BAUSÜNDEN, 2. ABRISS UND PROTEST

alten StΓ€dte geopfert. Teil Eins der Dokumentation ΓΌber den Wieder-aufbau zeigt, von welchen Visionen StΓ€dteplaner und Architekten geleitet waren. Immens einflussreich war dabei der Stadtplaner Rudolf Hillebrecht aus Hannover, der seine Heimatstadt besonders radikal um-gestaltet hat und damit zum Vorbild in ganz Westdeutschland wurde. Der zweite Teil beschΓ€ftigt sich mit dem Widerstand der Stadtbewohner gegen Abriss und BausΓΌnden. SpΓ€testens ab den 1960er Jahren nahmen BΓΌrger und rebellische Studenten nicht mehr hin, dass die historischen Reste der Stadt zugunsten moderner, oft gigantischer Neubauplanun-gen abgerissen werden sollten.

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Knapp 9.000 unbegleitete minderjΓ€hrige FlΓΌchtlinge sind laut Bundes-kriminalamt in Deutschland als vermisst gemeldet – zehnmal so viele wie Anfang 2015. Wo sind sie? Auf ihrer Odyssee durch Deutschland kΓΆnnen sie leichte Beute werden fΓΌr kriminelle Banden, skrupellose Drogendealer, MenschenhΓ€ndler und islamistische Hassprediger. Vor-mΓΌnder, Jugendhilfeeinrichtungen und Betreuer sind auf allein reisende und traumatisierte Jungs nicht eingestellt. Oft haben die deutschen BehΓΆrden von ihnen irgendwann nur noch einen Namen und einen Fingerabdruck. Dann sind sie bei den Beamten vom Radarschirm ver-schwunden. Anna Tillack und Natalie Amiri versuchen, die Vermissten

Autoren/Regie Natalie Amiri, Anna TillackProduktion SWR/BRRedaktion Thomas Reutter (SWR), Astrid Harms-Limmer (BR)LΓ€nge 45 Min. Sendedatum 27.3.2017, 22:45 Uhr, Das ErsteSendeplatz Die Story im Ersten

VERSCHWUNDEN IN DEUTSCHLAND – VERMISSTE FLÜCHTLINGSKINDER (AT)

aufzuspΓΌren. Auf ihrer Suche lernen die Autorinnen Jungs kennen, die vor dem Krieg in Syrien flΓΌchteten und in einer kriminellen Szene ver-schwinden, ohne jede Hilfe. Sie folgen ihnen in eine Welt, von der die deutsche Γ–ffentlichkeit nichts weiß. Wie gefΓ€hrlich sind diese Jungs, die aus den Kriegs- und Krisengebieten zu uns kommen? Wie gefΓ€hrdet sind sie? Bei verschwundenen deutschen Kindern liegt die AufklΓ€rungsquote bei ca. 98 %. Bei FlΓΌchtlingskindern tendiert sie gegen Null. Warum das so ist, wollen Natalie Amiri und Anna Tillack herausfinden.

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Noch heute gehΓΆrt der 2. Juni 1967 zu jenen Daten der deutschen Geschichte, die in der Erinnerung vieler Menschen prΓ€sent sind. Es ist der Tag, an dem der Student Benno Ohnesorg starb – erschossen vom Polizisten Karl-Heinz Kurras. Der Schah von Persien und seine Frau Farah Diba besuchen Berlin. Am Abend geht es in die Deutsche Oper. Zur gleichen Zeit schlΓ€gt die West-Berliner Polizei mit brutaler Gewalt

Autoren/Regie Margot Overath, Klaus Gietinger, Uwe SoukupProduktion RBBRedaktion Rolf Bergmann (RBB), Sabine Mieder (HR)LΓ€nge 45 Min.Sendedatum 2. Quartal 2017, Das ErsteSendeplatz Geschichte im Ersten

WIE STARB BENNO OHNESORG? DER 2. JUNI 1967

auf Demonstrierende vor der Oper ein. Ein Schuss fΓ€llt. Der 26-jΓ€hrige West-Berliner Ohnesorg stirbt. Wie kam es zu dem Schuss? War es ein Unfall, fahrlΓ€ssige TΓΆtung, Mord? Die Dokumentation rekonstruiert minutiΓΆs die AblΓ€ufe dieses Tages. Ein investigativer Geschichtskrimi entsteht.

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RΓΌckschau auf 2016

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Die Dokumentation begleitet Fans bei Schalke 04 und Werder Bremen und zeigt die Bedeutung, die Fußball fΓΌr ihr Leben hat. Dabei wird sichtbar, wie viele Analogien es zur christlichen Kirche gibt. Die Li-turgie im Stadion Γ€hnelt oft der eines Gottesdienstes. Vom Gesang ΓΌber β€žGebeteβ€œ bis hin zum Glaubensbekenntnis zu seinem Verein. In manchen Lebensbereichen ersetzt der Fußball sogar die Funktion der Kirchen gemeinschaft. Aber eine Religion kΓΆnne es niemals sein, protes-tiert Eugen Eckert. Er ist Stadionpastor in Frankfurt. Als Geistlicher ist er selbst fußballbegeistert und sieht die Gemeinsamkeiten zur Kirche, aber auch die entscheidenden Unterschiede: β€žFußball kann sinnstiftend und glΓΌcksbringend sein, aber er kann keine Antworten darauf geben, wo wir herkommen oder was nach dem Tod passiert.β€œ Doch wie ist es fΓΌr die Fans, ist fΓΌr sie Fußball ihre Ersatzreligion?

Autor/Regie JΓ‘nos KeresztiProduktion Bremedia Produktion GmbHRedaktion Michaela Herold (RB)LΓ€nge 30 Min.Sendedatum 17.1.2016, 17:30 Uhr, Das Erste Sendeplatz Gott und die Welt

11 GΓ–TTER SOLLT IHR SEIN – FUSSBALL ALS ERSATZRELIGION

56-Stunden-Woche? Normal. Arbeitsfrei am Samstag? Unvorstellbar! Woran erinnern sich der Stahlwerker, die LPG-BΓ€uerin, der Bergmann, der Hochseefischer, die Krankenschwester und der Fließbandarbeiter, wenn sie an ihr Arbeitsleben denken? Sie erzΓ€hlen voller Energie, Humor und Stolz von ihrer schweren kΓΆrperlichen Arbeit, die heute vielerorts lΓ€ngst mit der Automatisierung verschwunden ist. Mit eindrucksvollem Archivmaterial und zum Teil noch nie gezeigten Bildern aus privaten BestΓ€nden entfΓΌhrt der Film in eine Arbeitswelt, die sich junge Men-schen heute kaum noch vorstellen kΓΆnnen. Arbeitsleben im Wandel – von Bremen bis nach SaarbrΓΌcken, von RΓΌssels-heim bis nach Mestlin in Mecklenburg. Der Film erΓΆffnet persΓΆnliche und bewegende RΓΌckblicke auf die vergehende Industriegesellschaft im Übergang zur Dienstleistungsgesellschaft.

Autorin/Regie Simone JungProduktion HR (FederfΓΌhrung), SR, RBRedaktion Sabine Mieder (HR), Gabriele Riedschy (SR), Michaela Herold (RB)LΓ€nge 60 Min. Sendedatum 31.10.2016, 23:45 Uhr, Das Erste ARD-Themenwoche β€žZukunft der Arbeitβ€œ Sendeplatz Geschichte im Ersten

ARBEIT WAR DAS HALBE LEBEN

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Asbest war einst die Wunderfaser, die vor allem zwischen 1960 und 1990 massiv verbaut wurde. Mehr als 3.000 VerwendungsmΓΆglichkeiten gab es am Ende, in BodenbelΓ€gen, Heizungssystemen, Wandisolierungen oder Dachkonstruktionen. Aber auch in IndustrieΓΆfen, BremsbelΓ€gen und sogar in Textilien. Die grausamen Folgen werden erst viele Jahre spΓ€ter bekannt: Asbest verursacht hoch aggressiven Krebs, der nahezu immer tΓΆdlich verlΓ€uft. Nach langem Kampf wurde Asbest 1993 in Deutschland verboten, 2005 in der gesamten EU. Doch erst heute holen uns die Folgen richtig ein. Zwischen 2017 und 2025 wird in Deutschland der HΓΆhepunkt der Erkrankungen eintreten. Asbest hat bereits ganze Familien ausgelΓΆscht und wird dies auch kΓΌnftig noch tun. Eigentlich wΓ€re es in vielen FΓ€llen die Aufgabe der Berufsgenossenschaften, die betroffenen Familien finanziell zu unterstΓΌtzen. Doch nur ein Bruchteil der AntrΓ€ge wird anerkannt. So mΓΌssen die Opfer trotz ihrer schweren Krankheit jahrelang vor Gericht ziehen, um ihr Recht einzuklagen. Viele versterben auch im Laufe der zermΓΌrbenden Auseinandersetzung.

Autor/Regie Sigrid Born, Nicole WΓΌrthProduktion SRRedaktion Wolfgang Wirtz-Nentwig (SR)LΓ€nge 45 Min.Sendedatum 15.8.2016, 22:45 Uhr, Das Erste Sendeplatz Die Story im Ersten

ASBEST – DIE TΓ–DLICHE FASER WARUM DIE GEFAHR NOCH LANGE NICHT VORBEI IST

β€žThe Day the Clown Cried” ist der meistgesuchte Film Hollywoods, um-rankt von Mythen und Legenden. Inszeniert 1972 von Komik-Ikone Jerry Lewis in Schweden, gilt er als verschollen. Seit Dekaden verweigert Jerry Lewis (90) jede Aussage dazu. Schauplatz des Films ist Nazi-Deutschland. Ein wegen Hitler-Beleidigung inhaftierter Clown entscheidet sich, jΓΌdi-sche Kinder in die Gaskammer zu begleiten. Die letzten ΓΌberlebenden schwedischen Schauspieler des Original-Casts wagen 42 Jahre spΓ€ter mit dem deutschen Dokumentarfilmer Eric Friedler ein einmaliges Experi ment und spielen noch einmal Szenen des Films, spΓΌren dem Nie-Gezeigten nach. Friedler verbindet diese Szenen mit nie verΓΆffentlichen Filmfragmenten von den Original-Dreharbeiten, verschmilzt Histori-sches und Neues zu Bildern von eigener Kraft. DarΓΌber hinaus gelingt es Friedler, Jerry Lewis exklusiv erstmals zu diesem Film zu interviewen.

Autor/Regie Eric FriedlerBuch Fiktional Silke SchΓΌtze, Eric Friedler Produktion NDR Redaktion Patricia Schlesinger (NDR)LΓ€nge 115 Min.Sendedatum 3.2.2016, 22:45 Uhr, Das Erste

DER CLOWN

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Es gibt Berufe, die sind lebensgefÀhrlich aber unverzichtbar für unsere Gesellschaft. Die Bereitschaft, sich in grâßte Gefahr zu begeben, rettet anderen Menschen das Leben. Die Bomben-EntschÀrferin Tanya Beimel berichtet, wie sie den extremen Druck aushÀlt. Andreas Wolf ist Hâhlen-forscher und muss mit seinem Team Vermisste oder Verletzte in einer Hâhle aufspüren, medizinisch versorgen und bergen. Auch ein Body-guard gibt Einblicke in seinen Arbeitsalltag. Zu seinen Kunden gehâren Promis und Großverdiener, die Angst haben, Opfer eines Verbrechens zu werden. Die Dokumentation begleitet diese Menschen bei ihrer gefÀhr-lichen Arbeit. Welche Gedanken bestimmen die ArbeitseinsÀtze, wenn Unglücke nicht auszuschließen sind? Welche Auswirkungen hat der Job, der jeden Tag tâdlich sein kann, auf ihr Privatleben? Auch die Angehâri-gen berichten, wie sie mit dem Berufsrisiko ihrer Partner leben müssen.

Autor/Regie JΓ‘nos KeresztiProduktion Bremedia Produktion GmbHRedaktion Michaela Herold (RB)LΓ€nge 30 Min.Sendedatum 5.11.2016, 16:30 Uhr, Das Erste ARD-Themenwoche β€žZukunft der Arbeitβ€œ

DEUTSCHLAND REPORTAGE: BERUFSRISIKO TOD – WENN ARBEIT DAS LEBEN KOSTEN KANN

Rund 200 000 OberschΓΌler wurden ab 1943 als Flakhelfer der Luftwaffe und Marine direkt von der Schulbank eingezogen. Der Film lΓ€sst die letz-ten noch lebenden Zeitzeugen des Krieges zu Wort kommen. Sie erzΓ€hlen von ihren Erlebnissen und ihren Γ„ngsten im Bombenhagel. Sie schildern, wie sie neben den Kanonen der deutschen Luftabwehr noch Schulun-terricht hatten, Klassenarbeiten schrieben und Lateinvokabeln paukten. Drei komplette OberschΓΌler-JahrgΓ€nge waren von 1943 bis 1945 als SchΓΌlersoldaten im Einsatz. Dennoch ist dies nicht die Geschichte einer verlorenen Generation. Denn die heil aus dem Krieg zurΓΌckkehrten, hol-ten meist ihr Abitur nach, oft auf derselben Schulbank, von der aus sie in den Krieg ziehen mussten. Desillusioniert und skeptisch bauten sie erfolgreich die Bundesrepublik auf. Und nicht wenige von ihnen haben in fΓΌhrenden Positionen das neue Nachkriegs-Deutschland mitgeprΓ€gt.

Autor/Regie Heinrich BillsteinProduktion Bremedia Produktion GmbHRedaktion Susanne Brahms (RB)LΓ€nge 45 Min.Sendedatum 4.7.2016, 23:45 Uhr, Das Erste Sendeplatz Geschichte im Ersten

DIE FLAKHELFER. ZWISCHEN LUFTKAMPF UND LATEINKLAUSUR

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Im Juli 2016 hat die Kanzlerin ihr Credo wiederholt: β€žWir schaffen das!β€œ 2015 lΓΆste sie mit diesem Satz eine große Welle der Hilfsbereitschaft aus, heute erntet sie viel Kritik. Bilder des Terrors ΓΌberschatten die Hilfs-bereitschaft. Die Gesellschaft wirkt verunsichert und gespalten. Viele Γ–konomen kommen inzwischen zu dem Ergebnis: Die Generation der-jenigen, die jetzt gekommen sind, wird uns deutlich mehr kosten, als sie erwirtschaftet. FΓΌr die nΓ€chste Generation aber kΓΆnnte die Bilanz schon sehr viel besser aussehen. Ein Jahr nach Beginn der großen FlΓΌchtlings-krise zieht der 3. Teil der großen ARD-Trilogie (FederfΓΌhrung Hessischer Rundfunk) Bilanz: Was hat die deutsche Politik geschafft? Was haben die FlΓΌchtlinge geschafft? Und was ist noch zu tun, damit das Zusam-menleben in Deutschland gelingt? Der Film ergΓ€nzt Einzelschicksale um Fakten und Analysen und gibt einen neutralen Überblick.

Autoren/Regie Ulrike Bremer, Katja SodomannProduktion ARD Gemeinschaftsproduktion, HR (FederfΓΌhrung)Redaktion Julia KlΓΌssendorf (HR)LΓ€nge 45 Min.Sendedatum 26.9.2016, 22:45 Uhr, Das Erste Sendeplatz Die Story im Ersten

DIE FLÜCHTLINGSKRISE: WAS HABEN WIR GESCHAFFT?

Ein monumentaler Bau in Berlin. StaatsmÀnner pokerten hier, Spione gingen ein und aus, hochdekorierte Kriegshelden und heimliche Hel-den, MÀnner des Widerstands, arbeiteten oft auf derselben Etage. Als Reichsluftfahrtministerium wurde der GebÀudekomplex Mitte der 30er Jahre gebaut. Mit dem Bau demonstrierten die Nationalsozialisten ihre Vorstellung vom Aussehen künftiger politischer Machtzentren. Unter Hermann Gârings Führung wurden hier Luftschlachten geplant, wurde hier Krieg gemacht. 1945 entsandte die Sowjetunion in dieses Haus die UnterhÀndler für die ReparationsvertrÀge. Im großen Festsaal wurde 1949 die Deutsche Demokratische Republik gegründet und Walter Ulbricht erklÀrte 1961 im kleinen Festsaal, dass niemand die Absicht habe, eine Mauer zu bauen. Heute werden in dem 2000-BürorÀume-Bau die Finanzen der Bundesrepublik gemanagt. Macht und Machtausübung seit 80 Jahren.

Autor/Regie Gabriele DeneckeProduktion Eigenproduktion rbb FernsehenRedaktion Rolf Bergmann (rbb)LΓ€nge 45 Min.Sendedatum 29.2.2016, 23:45 Uhr, Das Erste

GEHEIMNISVOLLE ORTE: GΓ–RINGS MINISTERIUM – GESCHICHTE EINER DEUTSCHEN MACHT ZENTRALE

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Kaum ein Geheimnis wird in Deutschland so streng gehΓΌtet wie das eigene Gehalt. In manchen anderen LΓ€ndern spricht man ganz offen da-rΓΌber, wie viel Geld man am Monatsende nach Hause bringt. Hierzulan-de weiß oft nicht einmal der Partner, was man verdient. Eine deutsche Besonderheit? Wer hat da etwas zu verbergen? Das Geld-Check-Team des SR hat Menschen gesucht und gefunden, die ΓΌber Geld reden – von der Kleinverdienerin bis zum MultimillionΓ€r. Und hat bei seinen Recher-chen, Experimenten und Interviews eine Menge gelernt: Wo der mittlere Wert unserer Einkommen liegt zum Beispiel. Wie sich die GehΓ€lter von Vorstandschefs und Mitarbeitern entwickelt haben. Wer in Deutschland wie viel VermΓΆgen hat. Warum Durchschnittswerte nichts aussagen. Und nicht zuletzt: Warum die Deutschen so ein Geheimnis um ihr Geld machen …

Autor/Regie Sigrid Born, Edith Dietrich, Wilfried VoigtProduktion SRRedaktion Wolfgang Wirtz-Nentwig (SR)LΓ€nge 45 Min.Sendedatum 31.10.2016, 20:15 Uhr, Das Erste ARD-Themenwoche β€žZukunft der Arbeitβ€œ

DER GELD-CHECK: WER VERDIENT, WAS ER VERDIENT? UNSERE EINKOMMEN AUF DEM PRÜFSTAND

Die meisten der Auslandsbayern haben eines gemeinsam: Sie haben ihr Leben umgekrempelt, arbeiten in einem neuen Job, haben eine neue Beziehung. Wir wollen wissen, welche CharakterzΓΌge einen Menschen antreiben, die Heimat zu verlassen, etwas Unbestimmtes, Neues zu wagen. Jedenfalls werden wir unternehmungslustige Leute kennen lernen. Wir begleiten sie durch den Alltag. Job, Einkaufen, Freunde, AusflΓΌge. Und wir sehen, ob der Traum von der neuen Heimat in Er-fΓΌllung gegangen ist. Zusammengehalten werden diese Mini-PortrΓ€ts von Bayern im Ausland durch Bilder unserer eigenen Reise. Grandiose Landschaften, faszinierende StΓ€dte und Nebengeschichten mit einhei-mischen Barkeepern, LebenskΓΌnstlern und Gesundheitsaposteln. Ganz einfach: Gernstl unterwegs. Folge 1: Los Angeles Folge 2: San Francisco Folge 3: New York

Autor/Regie Franz X. GernstlProduktion megaherz gmbh Redaktion Ulrich Gambke (BR)LΓ€nge 3 x 45 Min.Sendedatum 25.12.-27.12.2016, jeweils 18:45 Uhr, BR Fernsehen

GERNSTL UNTERWEGS – WO SIND DIE BAYERN?

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Die ostdeutsche Filmgeschichte endet mit dem Untergang der DDR. Begonnen hat sie 1946, als auf Anregung russischer Kulturoffiziere in Potsdam-Babelsberg die Deutsche Film AG, die DEFA gegrΓΌndet wurde. Zum 70. Geburtstag der DEFA sucht die zweiteilige Dokumentation von AndrΓ© Meier nach den Helden und Heldinnen des DEFA-Films und erzΓ€hlt dabei von politischer Einflussnahme und bΓΌrokratischer GΓ€nge-lung genauso wie von ungewΓΆhnlicher Offenheit, vom Frauen- und MΓ€nnerbild im DDR-Film und damit auch vom Wandel der Moral- und Rollen-Vorstellungen in der DDR-Gesellschaft.

Autor/Regie AndrΓ© MeierProduktion Lona MediaRedaktion Heribert Schneiders (MDR)LΓ€nge 2 x 45 Min.Sendedatum 10./17.5.2016, jeweils 22:05 Uhr, MDR-Fernsehen

DIE GESCHICHTE DER DEFA

Der gute GΓΆring ist die Geschichte eines kaum bekannten BrΓΌderpaares: der eine, ein ΓΌberzeugter Nazi der ersten Stunde, bekannt als die Num-mer zwei nach Adolf Hitler. Der andere ein stiller und heute vergessener Held, dem unzΓ€hlige Verfolgte ihr Leben verdanken. Trotz aller Unter-schiede treffen sich Hermann und Albert GΓΆring im Kreis der Familie. Das Dokumentarspiel konzentriert sich auf das VerhΓ€ltnis der beiden zueinander. In fΓΌnf Akten werden Begegnungen der beiden MΓ€nner aufgeblΓ€ttert, die sie an unterschiedlichen Stationen ihres Lebensweges zeigen. Die Zeit verΓ€ndert sie. So trifft am Anfang ein gefallener Pilot und Flieger-held ohne Perspektive auf einen Ingenieur mit Zukunft. Jahre spΓ€ter ein prunksΓΌchtiger Nazi-FΓΌrst auf einen Heimatlosen. Ein MΓΆrder auf einen Retter. Ein Entmachteter auf einen MachtverΓ€chter. Und bei ihrer letzten Begegnung in einem alliierten GefΓ€ngnis ein Verlierer auf einen Verlierer.

Autor JΓΆrg BrΓΌckner, Gerhard SpΓΆrlRegie Kai ChristiansenProduktion Vincent TV GmbHRedaktion Marc Brasse (NDR/FederfΓΌhrung), Dr. Sabine Scharnagl (BR)LΓ€nge 90 Min.Sendedatum 10.1.2016, 21:45 Uhr, Das Erste Preise Grand Remi Winner – 49th. WorldFest Houston 2016, USA/ Category: Theatrical Feature Film – Historical-Special Jury Award World Silver Medal 2016, New York Festivals, USA Category: Docudrama

DER GUTE GΓ–RING

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Ein schâner SpÀtsommertag, und auf beiden Seiten der Grenze sprin-gen die Kinder ins erfrischende Wasser der Blies. Ein Idyll, kânnte man meinen. Doch dieser sonnige Freitag ist der 1. September 1939, der Tag, an dem die deutsche Wehrmacht Polen überfÀllt und Nazideutschland Europa mit einem unbeschreiblichen Grauen überzieht, das fünfeinhalb Jahre dauern wird. Für die Bevâlkerung im Saarland und in Lothringen heißt es zunÀchst einmal: Evakuierung. Menschen, die grâßtenteils kaum einmal über die Grenzen ihrer Gemeinde hinausgekommen sind, brechen nun auf, in großer Sorge darüber, wie sie in der Fremde aufge-nommen werden und was sie bei ihrer Rückkehr erwartet. In der zweitei-ligen Dokumentation kommen zahlreiche Zeitzeugen aus dem Saarland und aus Lothringen zu Wort. Sie gehâren der letzten Generation an, die darüber noch berichten kann. Ihre Erlebnisse Àhneln sich verblüffend, obwohl die politischen VerhÀltnisse auf beiden Seiten der Grenze hâchst unterschiedlich waren. Zum Film ist ein Buch erschienen.

Autor/Regie Annette BakProduktion SRRedaktion Sabine Janowitz, Natalie Weber (SR)LΓ€nge 2 x 30 Min.Sendedatum 27.10.2016, 20:15 Uhr und 1.11.2016, 18:15 Uhr, SR Fernsehen

HEUTE NOCH MÜSSEN WIR FORTEVAKUIERUNGEN IM DEUTSCH-FRANZΓ–SISCHEN GRENZGEBIET 1939 UND 1944

Der vielfach preisgekrΓΆnte Fernsehjournalist Ashwin Raman sucht im Sommer 2015 die Fronten auf, an denen der Kampf gegen die Terror-milizen des sogenannten β€žIslamischen Staatesβ€œ gefΓΌhrt wird. Dazu gehΓΆrt der amerikanische FlugzeugtrΓ€ger USS Roosevelt im Persischen Golf ebenso wie die Kaserne in Bayern, wo – streng abgeschottet von der Γ–ffentlichkeit – kurdische Peschmerga-KΓ€mpfer an Lenkraketen des Typs β€žMilanβ€œ ausgebildet werden. Vor allem aber war er acht Wochen lang im Kriegsgebiet selbst unterwegs, im Grenzgebiet zwischen Syrien, Irak und Kurdistan. Dabei entstanden exklusive Bilder, von gefangenen KΓ€mpfern des IS bis hin zu hautnahen Aufnahmen von Kriegshandlun-gen an den verschiedenen Fronten. Vor allem aber zeigt Ashwin Ramans Film die Leiden der ZivilbevΓΆlkerung, die in diesem Krieg verzweifelt ums Überleben kΓ€mpft. Eine Reise zum Ausgangspunkt des europΓ€ischen FlΓΌchtlingsdramas.

Autor/Regie Ashwin RamanProduktion SWR Redaktion Thomas Michel (SWR)LΓ€nge 45 Min.Sendedatum 1.2.2016, 22:45 Uhr, Das Erste Sendeplatz Die Story im Ersten

IM NEBEL DES KRIEGES – AN DEN FRONTLINIEN ZUM β€žISLAMISCHEN STAATβ€œ

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β€žMein Vater sagt, dass Korea das schΓΆnste Land der Welt ist. Bei uns geht die Sonne als erstes aufβ€œ, sagt Sin Mi, die achtjΓ€hrige Heldin des Films. Ein Jahr lang begleitet der russische Filmemacher Vitalij Manskij das MΓ€dchen und ihre Familie. Das Drehbuch dazu aber schrieben die koreanischen BehΓΆrden. Dem Filmteam war es fast unmΓΆglich, auch nur einen unbeobachteten Schritt zu tun. Und so zeigt β€žInside Nordkoreaβ€œ ein perfektes MΓ€dchen in einer perfekten Schule. Die perfekte Tochter perfekter Eltern, die zu einem wertvollen Mitglied der perfekten Ge-sellschaft erzogen wird. Der Film entlarvt aber auch die Inszenierung dieser perfekten Wirklichkeit und gibt mit beeindruckenden Bildern einen einzigartigen Einblick in das alltΓ€gliche Leben der Bewohner der Hauptstadt PjΓΆngjang.

Autor/Regie Vitalij ManskijProduktion Studio Vertov/ČeskÑ televize/Saxonia Entertainment Redaktion Dr. Katja Wildermuth (MDR)LÀnge 90 Min.Sendedatum 19.10.2016, 22:45 Uhr, Das Erste Sendeplatz Dokumentarfilm im Ersten Preise Jihlava IDF 2015 (Best Central and Eastern European Documentary Film) Black Nights IFF Tallinn 2015 (Special Jury Award/Best Director), Trieste IFF 2016 (ALPE ADRIA CINEMA AWARD Best Documentary), Hong Kong IFF 2016 (Jury Award Doc Competition)

INSIDE NORDKOREA

β€žMein Freund Rockefellerβ€œ erzΓ€hlt die abenteuerliche Geschichte eines Hochstaplers aus Bayern: Christian Karl Gerhartsreiter alias Clark Rocke feller. Ein Mann, der es bis in die oberste amerikanische Upper Class schafft und sich dort ΓΌber Jahrzehnte hΓ€lt. Geboren und aufgewachsen im Chiemgau, hΓ€lt Gerhartsreiter fast 30 Jahre lang die High Society von der West- bis OstkΓΌste der USA zum Narren. Mehrmals Γ€ndert er seine IdentitΓ€t, wird Mitglied in den elitΓ€ren Clubs Manhattans und verkehrt in den besten Kreisen. 2008 entfΓΌhrt er seine eigene Tochter und wird verhaftet. Da macht die Polizei eine sensationelle Entdeckung: Rocke-fellers FingerabdrΓΌcke sind identisch mit denen eines wegen Mordes in Kalifornien gesuchten Mannes, der scheinbar spurlos verschwunden ist. 2013 wird Gerhartsreiter alias Rockefeller in Kalifornien zu lebens-langer Haft verurteilt. FΓΌr den Film gibt er sein einziges und exklusives Interview.

Autor/Regie Steffi KammererProduktion LOOKS Filmproduktion GmbHRedaktion Sonja Scheider (BR)LΓ€nge 87 Min.Sendedatum 27.9.2016, 22:30 Uhr, BR Fernsehen

MEIN FREUND ROCKEFELLER

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MILLIARDEN FÜR MILLIONΓ„RE WIE DER STAAT UNSER GELD AN REICHE VERSCHENKT

Als die KΓΆlner Staatsanwaltschaft Dutzende BΓΌros und Wohnungen im In- und Ausland durchsuchen lΓ€sst, holt sie zum bislang grâßten Schlag wegen dubioser Aktiendeals zulasten des Fiskus aus. Doch noch wΓ€h-rend die Razzia lΓ€uft, ist nicht einmal klar, ob die GeschΓ€fte ΓΌberhaupt illegal waren. Denn sie waren dem Staat ΓΌber zehn Jahre lang bekannt. Drei Finanzminister schafften es nicht, eine GesetzeslΓΌcke zu schließen, die die sogenannten Cum-Ex-Deals erst mΓΆglich machte. Und so zahlte der Staat das Geld des deutschen Steuerzahlers an Banken und deut-sche MillionΓ€re aus. Jahrelang. Es soll um eine Summe in zweistelliger MilliardenhΓΆhe gehen. Anhand geheimer und bisher unverΓΆffentlichter Dokumente sowie mit den Stimmen der beteiligten Zeitzeugen schildert der Film das beispiellose Versagen der deutschen Politik; und einen Wirtschaftskrimi, dessen Protagonisten sich wie das β€žWho is Whoβ€œ der deutschen Gesellschaft lesen.

Autor/Regie Jan SchmittProduktion WDRRedaktion Petra Nagel, Martin Suckow (WDR) LΓ€nge 45 Min.Sendedatum 15.2.2016, 22:45 Uhr, Das Erste Sendeplatz Die Story im ErstenPreise Deutscher Wirtschaftsfilmpreis 2016 in der Kategorie I Wirtschaftsfilme (1. Preis Langfilme)

Hinter den hunderttausenden Menschen, die nach Deutschland fliehen, liegen BΓΌrgerkrieg und Verfolgung. Ihre Flucht ist oft eine lebensge-fΓ€hrliche Reise. Meist als einziges dabei haben sie ihr Mobiltelefon, ein unverzichtbares Mittel zur Organisation, zur Kommunikation mit Familie und Bekannten. Und sie halten Bilder fest, die ihre riskante Route dokumentieren, oft stellen sie sie ins Netz. β€žMy Escapeβ€œ lΓ€sst die FlΓΌcht-linge unmittelbar selbst sprechen: Aus ihren Bildern und Videos aus der Heimat und von der Flucht entsteht ein nahes und eindrΓΌckliches Bild von Menschen, deren Verzweiflung sie nach Europa treibt. In ausfΓΌhr-lichen Interviews kommentieren sie ihr eigenes Filmmaterial.

Autor/Regie Elke SasseProduktion WDR, Deutsche Welle, Berlin ProducersRedaktion Jutta Krug, Birgit Keller-Reddemann (WDR), Hanne Kehrwald, Frauke Sandig (DW)LΓ€nge 90 Min.Sendedatum 10.2.2016, 22:55 Uhr, WDR Fernsehen Preise Prix Europa 2016, Sole Luna Doc Film Festival 2016: Sole Luna Award, Special mention for the most innovative documentary, DIG Festival 2016, DIG Award Long Reportage

MY ESCAPE / MEINE FLUCHT

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11,5 Millionen Dokumente – so groß ist die Datenmenge der Pana-maPapers. Es geht um Unterlagen der Rechtsanwaltskanzlei Mossack Fonseca in Panama. Das NDR/WDR Team macht sich auf die Suche nach Personen und Firmennamen, nach Kontoverbindungen und Vermittlern auf der ganzen Welt. Denn wer bei Mossack Fonseca eine Briefkasten-firma grΓΌndet, will sein VermΓΆgen meist verstecken – vor dem Fiskus, vor den ErmittlungsbehΓΆrden, vor den Geheimdiensten. Die Recherchen fΓΌhren Reporter Christoph LΓΌtgert von Deutschland ΓΌber Russland und Island bis nach Afrika und schließlich nach Panama City, bis zu der Firma, die das System der Geldverstecke ermΓΆglicht: Mossack Fonseca. Die Dokumentation nutzt die visuelle Kraft aufwendiger Grafiken und Animationen, um die abstrakten Inhalte des Leaks zu ΓΌbersetzen. Und es gelingt ein wirkungsvoller Selbstversuch: Reporter Christoph LΓΌtgert grΓΌndet via Internet eine Briefkastenfirma in Panama. Vor Ort sucht er sie auf und wird in der 19. Etage eines BΓΌrogebΓ€udes fΓΌndig – auf einer Baustelle. An die 6.000 Firmen sind hier den Recherchen zufolge gemeldet. Die Perversion des GeschΓ€fts wird ΓΌberdeutlich – es bedarf nicht einmal mehr eines Briefkastens, sondern nur einiger Klicks, um so ein mΓΆglicherweise kriminelles GeschΓ€ft zu verstecken.

Autor/Regie Nils Casjens, Willem Konrad, Christian DekerProduktion NDR (FederfΓΌhrung), WDRRedaktion Investigative Recherche NDR/WDR/SZ: Barbara Biemann, Monika Wagener. Leitung: Julia Stein, Stephan Wels LΓ€nge 55 Min.Sendedatum 4.4.2016, 23:20 Uhr, Das Erste Sendeplatz Die Story im Ersten

PANAMAPAPERS – IM SCHATTENREICH DER OFFSHOREFIRMEN

Am 22. Juni 1941 ΓΌberfiel die deutsche Wehrmacht die Sowjetunion. Ein mΓΆrderischer Krieg begann. Obwohl dieser Krieg zahllose wirkliche Helden hervorbrachte, bevorzugte die sowjetische Propaganda erfun-dene Figuren. Etwa Alexander Matrossow, der sich vor ein feindliches MG-Nest geworfen haben soll. Oder die 28 Panfilow-Soldaten, die 1941 bei Moskau fielen, als sie mit Molotow-Cocktails 18 deutsche Panzer zerstΓΆrten. Sie werden bis heute verehrt, obwohl ihre Geschichte eine Erfindung ist. Die Dokumentation erzΓ€hlt vom Krieg aus sowjetischer Sicht und von seiner AllgegenwΓ€rtigkeit im heutigen Russland. Men-schen kommen zu Wort, fΓΌr die der Krieg die prΓ€gendste Erfahrung ihres Lebens ist. Aus der Erinnerung an den β€žGroßen VaterlΓ€ndischen Kriegβ€œ schΓΆpft Russland immer noch seine IdentitΓ€t – ein epochales Ereignis, das bis heute nachwirkt.

Autor/Regie Artem DemenokProduktion rbb/NDR/Schmidt & Paetzel Fernsehfilme GmbHRedaktion Rolf Bergmann (rbb), Alexander von Sallwitz (NDR)LΓ€nge 45 Min.Sendedatum 30.5.2016, 23:45 Uhr, Das Erste Sendeplatz Geschichte im Ersten

SCHATTEN DES KRIEGES – DAS SOWJETISCHE ERBE

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Es ist eine gigantische GeheimbehΓΆrde: Der Bundesnachrichtendienst (BND) setzt tausende Beamte mit falschen Namen und falschen PΓ€s-sen ein, um an fremde Staatsgeheimnisse zu kommen. Doch der BND steckt in einer Vertrauenskrise. Ein AbhΓΆrskandal nach dem anderen erschΓΌttert den Dienst. Das nimmt der Dokumentarfilm zum Anlass, den BND zu durchleuchten: Was genau ist sein Auftrag? Um den BND zu verstehen, wird sein SelbstverstΓ€ndnis untersucht, wird die Arbeits-weise dieser gigantischen BehΓΆrde in den Blick genommen. Was darf der Bundes nachrichtendienst? Wie wichtig ist er fΓΌr die deutsche Politik? Was wissen und erwarten die Regierenden und wie agieren Geheim-dienstler – wer kontrolliert sie? Vor dem Hintergrund jΓΌngster Skandale und internationaler Konflikte hinterfragt der Dokumentarfilm die Auf-gaben und die Rolle des BND in Zeiten totaler Überwachung.

Autor/Regie Rainald Becker, Christian H. SchulzProduktion Ventana Film BerlinRedaktion Simone Reuter (SWR), Thomas Reutter (RBB)LΓ€nge 90 Min.Sendedatum 27.7.2016, 22:45 Uhr, Das Erste Sendeplatz Dokumentarfilm im ErstenPreise Preis der Deutschen Akademie fΓΌr Fernsehen 2016 in der Kategorie β€žFernseh-Journalismusβ€œ

SCHATTENWELT BND – WIEVIEL GEHEIMDIENST BRAUCHT DEUTSCHLAND?

Etwa 90 Prozent aller in der westlichen Welt konsumierten Produkte kommen aus Übersee. Sie haben eine Schifffahrt um den ganzen Globus hinter sich. Und dennoch sind sie billiger als Produkte, die hierzulande hergestellt werden. Heute werden jedes Jahr etwa 18 Millionen Con-tainer auf den Schifffahrtsrouten der Welt befârdert. Eine gigantische Fracht, die sich nicht mehr kontrollieren lÀsst. In den Containern werden illegal Waffen und Drogen verschickt, der Zoll kann nur Stichproben machen. Hinzu kommen extreme UmweltschÀden durch Abgase und Havarien, Lohndumping bei den Seeleuten und massive Steuerflucht durch das System der Billigflaggen. Die gesamte Frachtschiffindustrie liegt dabei in den HÀnden weniger Magnaten, die einen bedeutenden Einfluss auf die Weltwirtschaft ausüben. Der Dokumentarfilm von Denis Delestrac deckt die Mechanismen und Gefahren der Frachtschifffahrt auf.

Autor/Regie Denis DelestracProduktion Polar Star Films; La Compagnie de Taxi-Brousse Redaktion Kai Henkel (SWR), Dirk Neuhoff (NDR)LΓ€nge 82 Min.Sendedatum 30.3.2016, 23:00 Uhr, Das Erste Sendeplatz Dokumentarfilm im Ersten

SEEBLIND – DER WAHRE PREIS DER FRACHTSCHIFFFAHRT

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β€žJoe Ackermann is so far the worst chairman I ever metβ€œ. Mit diesen Worten beginnt der Abschiedsbrief von Pierre Wauthier, bis 2013 Finanzchef (CFO) der Zurich Versicherung. Als diese Zeilen seinen Ar-beitgeber erreichen, ist er schon erhΓ€ngt in seinem Haus am Zuger See aufgefunden worden, die HΓ€nde hinter den RΓΌcken gebunden. Kurze Zeit nach Wauthiers Tod tritt Josef Ackermann von seinem Posten als Verwaltungsrat bei der Zurich zurΓΌck. Wauthiers Tod ist individuell und tragisch, sollte jedoch nicht der einzi-ge Suizid im Umfeld der Zurich Versicherung bleiben: Im Mai dieses Jah-res erschoss sich Pierre Wauthiers ehemaliger Chef Martin Senn. Unter welchem Druck stehen Manager in Finanzunternehmen? Wauthiers Familie und seine ehemaligen Arbeitskollegen geben einen ergreifend persΓΆnlichen Einblick in das Leben am Limit.

Autoren/Regie Tina Soliman, Torsten LappProduktion HRRedaktion Julia KlΓΌssendorf (HR)LΓ€nge 30 Min.Sendedatum 2.11.2016, 21:45 Uhr, Das Erste ARD-Themenwoche β€žZukunft der Arbeitβ€œ

TOD EINES MANAGERS. DER FALL WAUTHIER

Als Adolf Hitler am 1. August 1936 die Olympischen Sommerspiele von Berlin erΓΆffnet, ist das zugleich der Startschuss fΓΌr eine perfekte Inszenierung. Sport und Politik mutieren zu einer Symbiose, die Spiele werden zum Propagandafest der Nationalsozialisten. β€žDer Traum von Olympiaβ€œ erzΓ€hlt diese Geschichte konsequent aus der Sicht von zwei Menschen, die damals dabei waren – und deren Traum sich in einen Alp-traum verwandelte. Im Mittelpunkt steht Wolfgang FΓΌrstner (gespielt von Simon Schwarz), der Kommandant des Olympischen Dorfes. Sein Traum von Olympia zerplatzt, weil der NS-FunktionΓ€r plΓΆtzlich als Jude eingestuft wird. Nach Abschluss der Spiele begeht er Selbstmord. Gretel Bergmann (gespielt von Sandra von Ruffin) gehΓΆrt zu den besten Hoch-springerinnen im Deutschen Reich. Erst wenige Tage vor der ErΓΆffnung erfΓ€hrt die JΓΌdin Bergmann, dass man sie nicht aufstellen wird. Der Film macht die enorme Diskrepanz zwischen der perfekten Inszenierung und der erschreckenden RealitΓ€t deutlich. Auch heute noch werden Sport-Events als willkommene Propaganda-BΓΌhne zweckentfremdet.

Autor/Regie Florian Huber, Mira ThielProduktion WDR/BR/MDR/RBB/SPIEGEL TV in Zusammen- arbeit mit ARTE, gefΓΆrdert von der Film- und Medienstiftung Filmstiftung NRWRedaktion Christiane Hinz (WDR/FederfΓΌhrung), Astrid Harms-Limmer (BR), Katja Wildermuth (MDR), Jens Stubenrauch (RBB)LΓ€nge 90 Min.Sendedatum 18.7.2016, 21:45 Uhr, Das Erste

DER TRAUM VON OLYMPIA – DIE NAZI-SPIELE VON 1936

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Jedes Jahr reisen ca. 30.000 israelische SchΓΌler nach Polen, um die Erinnerung an die Geschichte der Juden in Europa und den Holocaust lebendig zu halten. Was als Suche jedes Einzelnen nach Spuren seiner Familiengeschichte beginnt, wird mehr und mehr zu einer Art gemein-samer Pilgerfahrt. Videos werden zu einem wichtigen Instrument des Erinnerns: Auf ihrer Reise filmen die Jugendlichen jeden Zeitzeugen, jede Gaskammer und jede Gedenkfeier. β€ž#uploading_holocaustβ€œ ist der erste Dokumentarfilm, der zu 100 Prozent aus YouTube-Material besteht und zeigt, wie sich die Erinnerung an den Holocaust im digita-len Zeitalter verΓ€ndert. FortgefΓΌhrt wird das crossmediale Projekt unter www.uploading-holocaust.com. Hier stellt ein interaktiver Fragebogen das vermeintliche Desinteresse deutscher Jugendlicher zum Thema auf den PrΓΌfstand. Die User kΓΆnnen die Frage diskutieren, wie sie an den Holocaust erinnern mΓΆchten.

Autor/Regie Sagi Bornstein, Udi NirProduktion GebrΓΌder Beetz Filmproduktion in Koproduktion mit BR, rbb, ORF, KeshetRedaktion Thomas Sessner, Petra Felber, Fatima Abdollahyan, Christiane Miethge (BR), Siegfried Steinlechner (ORF), Franziska Schulz (rbb)LΓ€nge 70 Min.Sendedatum 8.11.2016, 22:30 Uhr, BR Fernsehen

#UPLOADING_HOLOCAUST

Etwa 8000 Frauen bieten allein in Berlin ihren KΓΆrper zum Kauf an. Dar-unter viele MΓ€dchen aus RumΓ€nien und Bulgarien, die bis zu 15 MΓ€nner am Tag mit Sex bedienen mΓΌssen. Sie kommen aus LΓ€ndern, in denen die Prostitution verboten ist. Und dennoch gibt es in allen grâßeren StΓ€dten illegale Bordelle. Nadya Luer und Jo Goll haben ΓΌber ein Jahr lang Kontakt zu Opfern von Zwangsprostitution aufgebaut. Die Frauen schildern, wie sie in ihrer Heimat von MenschenhΓ€ndlern in die Falle gelockt wurden. Die Doku zeigt auch, wie Berliner Bordellbetreiber rumΓ€nische Frauen zur Prostitution nach Deutschland locken. Ganz legal, seit der Deutsche Bundestag 2002 mit dem Prostitutionsgesetz den Bordellbetrieb zur herkΓΆmmlichen Dienstleistung erklΓ€rt hat. Der Markt verlangt seither nach immer mehr MΓ€dchen – auch weil der freizΓΌgige Umgang mit der Prostitution inzwischen Sextouristen aus ganz Europa anlockt.

Autor/Regie Nadya Luer und Jo GollProduktion Eigenproduktion rbb FernsehenRedaktion Gabriele Conrad (rbb)LΓ€nge 45 Min.Sendedatum 11.1.2016, 23:10 Uhr, Das Erste Sendeplatz Die Story im Ersten

WARE MΓ„DCHEN – PROSTITUTION UNTER ZWANG

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β€žSED – das tut wehβ€œ riefen die Menschen 1989. Sie hatten genug von Misswirtschaft, Stasi, Umweltverschmutzung und dem Verfall der StΓ€d-te. Sie hatten genug von der β€žPartei der Arbeiterklasseβ€œ, die fΓΌr all die MissstΓ€nde und Repressionen verantwortlich war. So wie der Staat, den die SED diktatorisch regiert hatte, wΓΌrde sie verschwinden, das prophe-zeiten ihr fast alle Beobachter: In freien Wahlen hΓ€tte sie keine Chance!Doch es kam anders: Schon den Wahlen im MΓ€rz 1990 erhielt die Partei fast 17 Prozent der Stimmen. Ein halbes Jahr spΓ€ter zog sie im wiedervereinten Deutschland in den Bundestag ein. Heute ist sie eine etablierte politische Partei. Wie ist das passiert? Und: Wie viel der alten SED steckt noch immer in der heutigen Nachfolgepartei? Diese Fragen stellt der Film und findet darauf verblΓΌffende, zum Teil provozierende Antworten.

Autor/Regie Jan N. LorenzenProduktion Hoferichter & JacobsRedaktion Heribert Schneiders (MDR)LΓ€nge 45 Min.Sendedatum 21.11.2016, 23:30 Uhr, Das Erste Sendeplatz Geschichte im Ersten

WAS WURDE AUS DER SED?

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Zahlen, Daten, FaktenEine Analyse

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Zahlen, Daten, Fakten Eine Analyse

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Neuproduktionen

2245STUNDEN

___________Brand neu___________

Im letzten Jahr strahlten Das Erste und die Dritten Programme der ARD 2245 Stunden an neuproduzierten Dokumentationen und Reportagen aus.

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24 Stunden

DAS SIND 6 ERSTSENDESTUNDEN PRO TAG.

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Zahlen, Daten, Fakten Eine Analyse

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β€žWelcher Sender bringt Ihrem persΓΆnlichen Eindruck nachdie besten Dokumentationen?β€œ

Das

Ers

te

ZDF

Drit

te RTL

Sat.1

VOX

ProS

iebe

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DM

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ZDFi

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Kabe

l 1

ZDF

Neo

Sky

RTL I

I

3sat

ARTE

N24

n-tv

Phoe

nix

42 41

35

17 17

11 10 108

3 3 35 5 5

7 7 6

Quelle: ARD-Trend 2016 (3.000 Befragte ab 14 Jahren, Kantar TNS, MΓΌnchen);Befragte, die die jeweilige Sparte β€žbesonders gerneβ€œ oder β€žgerneβ€œ sehen; Mehrfachnennungen mΓΆglich

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β€žMan kann ja ΓΌber einen Sender verschiedene Dinge sagen. (...)Bitte sagen Sie uns, inwieweit Sie diesen Aussagen zustimmen.β€œ

β€žIst glaubwΓΌrdigβ€œ

Das

Ers

te

ZDF

RTL

Sat.1

VOX

ProS

iebe

n

29

22

1719

6664

Quelle: ARD-Trend 2016 (3.000 Befragte ab 14 Jahren, Kantar TNS, MΓΌnchen);sechsstufige Skala vonβ€žtrifft voll und ganz zuβ€œ bis β€žtrifft ΓΌberhaupt nicht zuβ€œ; Top Boxes in Prozent

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Auszeichnungen Eine Auswahl

AgorΓ‘ – Von der Demokratie zum Markt WDRRockie Award, Banff World Media Festival

Die Folgen der Tat WDRAdolf Grimme Preis, Kategorie Information & Kultur/SpezialHerbert-Quandt-Medienpreis fΓΌr WirtschaftsjournalismusRobert GeisendΓΆrfer Preis

GΓΆttliche Lage WDRAdolf Grimme Preis, Kategorie Information & Kultur/SpezialHerbert-Quandt-Medienpreis fΓΌr Wirtschaftsjournalismus

Der gute GΓΆring NDRβ€Š/β€ŠBRGrand Remi Winner – 49th. WorldFest Houston, Category: Theatrical Feature Film Historical-Special Jury Award World Silver Medal, New York Festivals, USA Category: Docudrama

Inside Nordkorea MDRAlpe Adria Cinema Award, Trieste IFF, Best Documentary Jury Award Doc Competition, Hong Kong IFF

Ausgezeichnet: Preise fΓΌr ARD-Dokumentationen und Dokumentarfilme 2016

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Krieg der LΓΌgen – Curveball und der Irakkrieg SWRInternational Emmy Award

My Escapeβ€Š/β€ŠMeine Flucht WDRPrix Europa, Kategorie Beste Fernsehinvestigation

Passion for Planet SWRβ€Š/β€ŠARTENaturfilmfestival NaturVision Newcomer-Filmpreis

Schattenwelt BND – Wieviel Geheimdienst braucht Deutschland? SWRβ€Š/β€ŠARTEPreis der Deutschen Akademie fΓΌr Fernsehen in der Kategorie β€žFernseh-Journalismusβ€œ

TΓΆdliche Exporte – Wie das G36 nach Mexiko kam SWRβ€Š/β€ŠBRAdolf Grimme Preis fΓΌr besondere journalistische Leistungen

Wo unser Wetter entsteht – Auf Wetterreise mit Sven PlΓΆger SWRβ€Š/β€ŠARTENaturfilmfestival NaturVision, Beste Story

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Index

8 M2 EINSAMKEIT – EINZELHAFT IN VIRGINIA – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 22

11 GΓ–TTER SOLLT IHR SEIN – FUSSBALL ALS ERSATZRELIGION – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 56

#UPLOADING_HOLOCAUST – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 68

ALBTRAUMJOB PILOT – GEFAHR ÜBER DEN WOLKEN – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 24

DIE ALTE DAME UND DIE PFLEGERIN – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 25

AKTE D – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 23

ARBEIT WAR DAS HALBE LEBEN – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 56

ASBEST – DIE TΓ–DLICHE FASER – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 57

DER BΓ–HMERWALD: EINE WILDNIS IN EUROPA – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 26

BOLSHOI BABYLON – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 27

BUBIS – DAS LETZTE GESPRΓ„CH – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 28

DER CLOWN – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 57

DEUTSCHLAND REPORTAGE: BERUFSRISIKO TOD – WENN ARBEIT DAS LEBEN KOSTEN KANN – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 58

DIENSTUNTAUGLICH – DIE BUNDESWEHR IM WANDEL – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 29

DIE FLAKHELFER. ZWISCHEN LUFTKAMPF UND LATEINKLAUSUR – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 58

DIE FLÜCHTLINGSKRISE: WAS HABEN WIR GESCHAFFT? – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 59

GEHEIMNISVOLLE ORTE: GΓ–RINGS MINISTERIUM – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 59

GEHEIMNISVOLLE ORTE: HITLERS WOLFSSCHANZE – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 30

DER GELD-CHECK: WER VERDIENT, WAS ER VERDIENT? – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 60

GERNSTL UNTERWEGS – WO SIND DIE BAYERN? – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 60

DIE GESCHICHTE DER DEFA – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 61

DIE GESCHICHTE DES OSTENS IM PRIVATFILM (AT) – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 31

GESCHICHTE MITTELDEUTSCHLANDS: KARL MARX (AT) – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 32

DER GUTE GΓ–RING – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 61

HEUTE NOCH MÜSSEN WIR FORT – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 62

IM NEBEL DES KRIEGES – AN DEN FRONTLINIEN ZUM β€žISLAMISCHEN STAATβ€œ – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 62

INSIDE NORDKOREA – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 63

DER KLIMAREPORT – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 33

LENINGRAD SYMPHONY (AT) – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 34

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INHALT

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MACHT. MENSCH. STEINMEIER – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 35

MARINE LE PEN – FRONTFRAU DER EUROPΓ„ISCHEN RECHTEN – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 36

MATA HARI UND MADEMOISELLE DOCTEUR (AT) – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 37

MEINE BRÜDER UND SCHWESTERN IN NORDKOREA – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 38

MEIN FREUND ROCKEFELLER – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 63

MILLIARDEN FÜR MILLIONΓ„RE – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 64

MY ESCAPE / MEINE FLUCHT – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 64

NΓ„CHSTE STUNDE ZUKUNFT (AT) – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 39

NEO RAUCH – GEFΓ„HRTEN UND BEGLEITER – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 40

DIE NERVΓ–SE REPUBLIK (AT) – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 41

DIE OPFER VON MOGADISHU (AT) – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 42

PANAMAPAPERS – IM SCHATTENREICH DER OFFSHOREFIRMEN – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 65

DER RENTENREPORT – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 43

DER RIESE SCHLΓ„FT NUR … EINE ZEITREISE DURCH DAS WELTKULTURERBE VΓ–LKLINGER HÜTTE – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 44

DAS SALZ DER ERDE – EINE REISE MIT SEBASTIΓƒO SALGADO – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 45

SCHATTEN DES KRIEGES – DAS SOWJETISCHE ERBE – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 65

SCHATTENWELT BND – WIEVIEL GEHEIMDIENST BRAUCHT DEUTSCHLAND? – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 66

SCHLAGERLAND – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 46

SCHUFTEN FÜR DEN ERZFEIND – FRANKREICH UND SEINE DEUTSCHEN KRIEGSGEFANGENEN – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 47

SEEBLIND – DER WAHRE PREIS DER FRACHTSCHIFFFAHRT – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 66

SEWOL – DIE GELBE ZEIT – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 48

DIE SILICON VALLEY-REVOLUTION – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 49

TOD EINER POLIZISTIN – DER UNGEKLΓ„RTE MORD AN MICHELE KIESEWETTER (AT) – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 50

TOD EINES MANAGERS. DER FALL WAUTHIER – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 67

DER TRAUM VON OLYMPIA – DIE NAZI-SPIELE VON 1936 – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 67

UNSERE STΓ„DTE NACH '45 – 1. BOMBEN UND BAUSÜNDEN, 2. ABRISS UND PROTEST – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 51

VERSCHWUNDEN IN DEUTSCHLAND – VERMISSTE FLÜCHTLINGSKINDER (AT) – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 52

WARE MΓ„DCHEN – PROSTITUTION UNTER ZWANG – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 68

WAS WURDE AUS DER SED? – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 69

WIE STARB BENNO OHNESORG? DER 2. JUNI 1967 – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 53

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Planungsstand: 19. Januar 2017 – Γ„nderungen vorbehalten

Fotos zum Programm ΓΌber www.ARD-Foto.de

O-TΓΆne und Radio-Kits finden akkreditierte Journalisten in

der Datenbank von ARD TVaudio, die im Pressedienst online

(https://Presse.DasErste.de) direkt verlinkt ist.

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INHALT

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Bildnachweis: (Titel) Leipzig Tourismus und Marketing GmbHβ€Šβ€Š/β€Šβ€ŠMichael Bader, ARDβ€Šβ€Š/β€Šβ€ŠSven Jaax; (S.5) MDRβ€Š/β€ŠMartin Jehnichen; (S.7) ARDβ€Š/β€ŠWDRβ€Š/β€ŠHerby Sachs;

(S.9 v.o.n.u.) HR, privat; (S.11) Tina Umlauf; (S.13) SWR; (S.15) NDR; (S.17) MDR; (S.19) rbbβ€Š/β€ŠJenny Sieboldt; (S.22) Nelson Humeβ€Š/β€ŠSutor Kolonkoβ€Š/β€ŠWDR; (S.23)

picture-allianceβ€Š/β€Šdpa; (S.24) RadioBremen; (S.25) BΓΌchner Film Produktion; (S.26) Tangram; (S.27) BRβ€Š/β€ŠRed Zed Filmsβ€Š/β€ŠNick Read; (S.28) AVE Gesellschaft fΓΌr

Fernseh produktion mbH; (S.29) Deutscher Bundestagβ€Š/β€ŠAchim Melde; (S.30) RBB; (S.31) Agentur Karl HΓΆffkes; (S.32) SZ-Photo; (S.33) pixabay.com; (S.34)

gebrueder beetz filmproduktion Hamburg; (S.35) Thomas Koehlerβ€Š/β€Šphotothek; (S.36) AFP Photoβ€Š/β€ŠFrancois Nascimbeni; (S.37) Vincent TVβ€Š/β€ŠBeate WΓ€tzel; (S.38)

Kundschafter Filmproduktion GmbH; (S.39) Tobias Tempel; (S.40) Uwe Walter; (S.41) Eco Media; (S.42) SWR (S.43) privat; (S.44) Weltkulturerbe VΓΆlklinger

HΓΌtteβ€Š/β€ŠGerhard Kassner; (S.45) NFPβ€Š/β€ŠSebastiΓ£o Salgadoβ€Š/β€ŠDonata Wenders; (S.46) Thomas Schneiderβ€Š/β€ŠC-Films; (S.47) ADA; (S.48) Dreamlead Picturesβ€Š/β€ŠNominal

Film; (S.49) Jan Tenhaven; (S.50) RBB; (S.51) Radio Bremen; (S.52) SWR; (S.53) akg-imagesβ€Š/β€ŠHenschel; (S.56 v.l.n.r.) Radio Bremen, Weltkulturerbe VΓΆlklinger

HΓΌtteβ€Š/β€ŠSaarstahl AG; (S.57 v.l.n.r.) SR, NDRβ€Š/β€ŠRune Hjelm; (S.58) Radio Bremen; (S.59 v.l.n.r.) HR, rbb; (S.60 v.l.n.r.) SR, Megaherz; (S.61 v.l.n.r.) Progress Film

Verleih, Vincent TV; (S.62 v.l.n.r.) Landesarchiv des Saarlandes, Ashwin Ramanβ€Š/β€ŠSWR; (S.63 v.l.n.r.) Saxonia Entertainment, BRβ€Š/β€Š2015 Los Angeles County

Sheriff's Departmentβ€Š/β€ŠLOOKS Filmproduktionen GmbH; (S.64 v.l.n.r.) Boris Roesslerβ€Š/β€Šdpa, REUTERSβ€Š/β€ŠMarko Djurica; (S.65 v.l.n.r.) Fritz Gnad, rbbβ€Š/β€ŠAlexander

Abadowski; (S.66) SWR; (S.67 v.l.n.r.) Torsten Lapp, Martin Valentin Menke; (S.68 v.l.n.r.) gebrueder beetz filmproduktion, rbb; (S.69) Hoferichter & Jacobs

Page 82: Top of the Docs Dokumentationen in der ARD 2016/17...Gerolf Karwath Redakteur Zeitgeschehen, SWR Thomas Michel Redakteur Feature und Dokumentationen, Chefredaktion Inland, SWR Die

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