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TÖNSMEIER DES WWF · B.L.A.U. °01 2015 | 03 etwa vor Jahresfrist habe ich an gleicher Stelle die...

Date post: 31-Aug-2019
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Bergung von Geisternetzen aus der Ostsee startet 2016 © by fotolia UMWELT. AKTUELLES. LÖSUNGEN. BUSINESS. Das Tönsmeier Kundenmagazin | ° 01 2015 WWF Deutschland und Tönsmeier vereinbaren Partnerschaft Ressourcenschonung und Umweltschutz Tönsmeier App Weitsichtige Investitionen in Polen www.toensmeier.de TÖNSMEIER UNTERSTÜTZT DAS PROJEKT GEISTERNETZE DES WWF
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Page 1: TÖNSMEIER DES WWF · B.L.A.U. °01 2015 | 03 etwa vor Jahresfrist habe ich an gleicher Stelle die Neuausrichtung der Tönsmeier Gruppe angekündigt und mich zu meiner Überzeugung

Bergung von Geisternetzen aus der Ostsee startet 2016

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tolia

UMWELT.AKTUELLES.LÖSUNGEN.BUSINESS.

Das Tönsmeier Kundenmagazin | ° 01 2015

WWF Deutschland und Tönsmeier vereinbaren Partnerschaft

Ressourcenschonung und Umweltschutz Tönsmeier App Weitsichtige Investitionen in Polen

www.toensmeier.de

TÖNSMEIER UNTERSTÜTZT DAS PROJEKT

GEISTERNETZE DES WWF

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16 Hightech-Anlagen schützen Mensch, Material und Umwelt 18 »Young Talents« gehen in die Projektphase 19 Stolzer Rückblick, optimistischer Ausblick 20 Ihre Stimme zählt21 Audits und Zertifi kate23 Nachrichtenblock

BIZNES.BUSINESS.

06 Weitsichtige Investitionen09 Im Gespräch10 Die deutsche Wirtschaft entdeckt den Iran

LÖSUNGEN.

AKTUELLES.

UMWELT.

12 In fünf Klicks zum Container

14 Wichtige Ausschreibungen gehen an Tönsmeier

HERAUSGEBERHERAUSGEBERKarl Tönsmeier Entsorgungswirtschaft GmbH & Co. KG. An der Pforte 2. 32457 Porta Westfalica. Tel.: +49 (0)571 9744 109. Fax: +49 (0)571 9744 8109Karl Tönsmeier Entsorgungswirtschaft GmbH & Co. KG. An der Pforte 2. 32457 Porta Westfalica. Tel.: +49 (0)571 9744 109. Fax: +49 (0)571 9744 [email protected] [email protected] www.toensmeier.deVerantwortlicher im Sinne des PresserechtsVerantwortlicher im Sinne des Presserechts: Boris Ziegler, Leiter UnternehmenskommunikationRedakteure dieser Ausgabe: Redakteure dieser Ausgabe: Katharina Kopplin (kk),Katharina Kopplin (kk), Marcin Sztafrowski (ms), Hans Joachim Schneider (hjs) Hans Joachim Schneider (hjs) und Boris Ziegler (bz) und Boris Ziegler (bz)

Karl Tönsmeier Entsorgungswirtschaft GmbH & Co. KG. An der Pforte 2. 32457 Porta Westfalica. Tel.: +49 (0)571 9744 109. Fax: +49 (0)571 9744 8109Karl Tönsmeier Entsorgungswirtschaft GmbH & Co. KG. An der Pforte 2. 32457 Porta Westfalica. Tel.: +49 (0)571 9744 109. Fax: +49 (0)571 9744 8109

: Boris Ziegler, Leiter Unternehmenskommunikation: Boris Ziegler, Leiter UnternehmenskommunikationKatharina Kopplin (kk),Katharina Kopplin (kk), Marcin Sztafrowski (ms), Hans Joachim Schneider (hjs) Hans Joachim Schneider (hjs)

26 Anwalt der Natur

Naturschutz geht uns alle an. Die Bewahrung intakter Lebensräume und die Erhaltung wildlebender Tier- und Pfl anzenarten sind eine unabdingbare Notwendigkeit für das Überleben der Menschheit.

24 Tönsmeier Kunststoff e – »Urban Mining« in Marl-Hüls

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etwa vor Jahresfrist habe ich an gleicher Stelle die Neuausrichtung der Tönsmeier Gruppe angekündigt und mich zu meiner Überzeugung bekannt, dass sich unser Unternehmen den Herausforderungen der Märkte erfolgreich stellen kann. Heute freue ich mich sehr darüber, dass diese Prognose durch die Entwicklung in wichtigen Kernbereichen bestätigt wird und die getroffenen Maßnahmen erste Früchte tragen.

Die Energie Anlage in Bernburg, seit der Inbetriebnahme 2010 in unruhigem Fahrwasser

unterwegs, steht heute auf einem soliden Fundament. Dem Kraftwerk, das unseren Partner Solvay am Standort mit Prozessdampf versorgt, kommt dabei nicht nur die aktu-elle Preisentwicklung im Bereich der Ersatzbrennstoffe zugute. Vielmehr hat auch eine Vielzahl struktureller und wirtschaftlicher Anpassungen dazu geführt, dass dieser wichtige Baustein in der Verwertungskette langfristig stabilisiert werden konnte.

Im Sommer haben wir die zwanzigjährige Partnerschaft der Familienunternehmen Tönsmeier und Oldenburger in der niederländischen Gesellschaft Waste Paper Trade gefeiert. Die Zusammenarbeit im Bereich der Altpapiervermarktung hat sich zu einem Erfolgsmodell mit echten Perspektiven entwickelt. Weit über eine Million Tonnen bewegen die Spezialisten aus Winschoten heute im Jahr und sind so in der Lage, fl exibel auf die Bedarfsanforderungen der internationalen Papiermärkte zu reagieren.

Auch der Blick über die östliche Landesgrenze macht derzeit Freude: Die umfangrei-chen Investitionen in drei Aufbereitungsanlagen tragen zur Absicherung unserer starken Marktposition bei. Die Voraussetzungen für ein weiteres Wachstum in Polen sind gut wir werden unsere Aktivitäten mit Augenmaß – aber auch mit Blick auf die politischen Entwicklungen – vorantreiben.

Auf positive Resonanz ist unsere Partnerschaft mit dem WWF Deutschland gestoßen, den wir als erstes Unternehmen der Branche seit Oktober unterstützen. Extern trägt das Engagement dazu bei, dass sich das Verständnis für unsere Arbeit – die Schonung endlicher natürlicher Ressourcen – sukzessive verbessert. Intern wird die Kooperation vor allem von jüngeren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern begrüßt, die –zu Recht – eine proaktive Auseinandersetzung mit drängenden Umweltthemen einfordern.

Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien eine besinnliche Vorweihnachtszeit, ein frohes Fest und ein gesundes, erfolgreiches Jahr 2016.

Herzliche GrüßeIhr

Bernd Ranneberg Sprecher der Geschäftsführung der Tönsmeier Gruppe

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

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TOPTHEMA | WWF Deutschland und Tönsmeier vereinbaren Partnerschaft

Entwicklung einer nachhaltigen Verwertungsstrategie

»Eine wichtige Voraussetzung dafür ist, dass wir zunächst

Informationen zur Zusammensetzung, zur Größe und zum

Verschmutzungsgrad der geborgenen Netze erhalten«, so Dr.

Michael Krüger, der die Forschungs- und Entwicklungsabteilung

der Tönsmeier Gruppe leitet. »Auf Basis dieser Erkenntnisse

können wir dem WWF dann eine nachhaltige Verwertungsstra-

tegie empfehlen«, erklärt Dr. Krüger, der seit drei Jahren auch

ein ministeriell gefördertes Konsortium zur Rückgewinnung von

Sekundärrohstoffen aus Deponien führt.

Nachhaltiges Wertstoffmanagement zur Schonung von

Ressourcen

In welcher Form die aus der Ostsee geborgenen Geisternetze

künftig verwertet werden, lässt sich zum heutigen Zeitpunkt

noch nicht mit Sicherheit vorhersagen. Von weit größerer Be-

deutung ist jedoch, dass die Projektpartner mit ihrem Engage-

ment einen ersten wichtigen Schritt machen und gemeinsam

eine Blaupause entwickeln, die sich im besten Fall auf andere

drängende Umweltthemen übertragen lässt.

»Die gedankenlose Ausbeutung der natürlichen Ressourcen

hat dramatische Ausmaße angenommen. Sukzessive wird

unseren Kindern die Lebensgrundlage auf diesem Planeten

entzogen. In einer aktiven Partnerschaft mit dem WWF wollen

wir – im Rahmen unserer Möglichkeiten – zu einer Trendwen-

de beitragen und mit unseren Ideen ein nachhaltiges Wert-

stoffmanagement fördern«, so Sprecher der Geschäftsführung

der Tönsmeier Gruppe Bernd Ranneberg in Berlin. bz

Porta Westfalica/Stralsund. Klimawandel, Artensterben, Meeresverschmutzung – die Liste bedrohlicher Umweltthemen ist

lang und es besteht in vielerlei Hinsicht akuter Handlungsbedarf. Die Tönsmeier Gruppe hat daher – als erstes Entsorgungs-

unternehmen in Deutschland – eine Partnerschaft mit dem WWF Deutschland vereinbart. Tönsmeier wird das WWF-Projekt

Geisternetze unterstützen, das die weltweit aktive Natur- und Umweltschutzorganisation im kommenden Jahr in der Ostsee

realisiert. Die Verträge dazu wurden im September im Berliner Büro des WWF unterzeichnet.

Bergung von Geisternetzen aus der Ostsee startet 2016

Gemeinsames Ziel ist eine intakte

Umwelt

Bernd Ranneberg, Sprecher der Ge-

schäftsführung, ist stolz auf die künftige

Kooperation: »Es ist uns eine Herzensan-

gelegenheit, den WWF bei seinen Zielen

zu unterstützen und gemeinsam daran

zu arbeiten, nachfolgenden Generationen

eine intakte, vielfältige und lebenswerte

Umwelt zu hinterlassen.« Auch Christoph

Heinrich, Vorstand Naturschutz des WWF

Deutschland, blickt erwartungsfroh auf

die Zusammenarbeit: »Es ist wichtig,

dass wir einen Partner gefunden haben,

der uns bei der Entwicklung nachhaltiger

Verwertungswege fachlich beraten kann.

Dass Tönsmeier das Projekt Geisternetze

auch fi nanziell fördert, macht das En-

gagement für uns doppelt wertvoll«.

Geisternetze werden zu tödlichen

Fallen

Fast ein Zehntel des weltweiten Mee-

resmülls besteht aus Geisternetzen.

Laut Schätzungen der Ernährungs- und

Landwirtschaftsorganisation der Ver-

einten Nationen sind es über 640.000

Tonnen. Allein in die Ostsee gelangen

jährlich bis zu 10.000 herrenlose

Netzteile, losgerissen von der Küstenfi -

scherei oder im Sturm von Fischerboo-

ten verloren. Auch nach Jahrzehnten

stellen sie noch immer eine Gefahr für

die Meeresumwelt dar. »Sie werden zur

lautlosen Falle für Meeressäuger, See-

vögel und Fische«, sagt Jochen Lamp,

Leiter des WWF-Ostseebüros.

Erfolgreiches Pilotprojekt

In einem Pilotprojekt in den Jahren

2011 und 2012 hat der WWF bereits

Netze aus der polnischen und litaui-

schen Ostsee geborgen – insgesamt

Geisternetze mit einer Länge von

135 Kilometern. Zum Einsatz kamen

Taucher an Wracks sowie eine soge-

nannte Netzegge, mit der der Meeres-

grund »abgeharkt« wird. Nach diesem

ermutigenden Beginn startete der WWF

Deutschland 2013 eine erste Expedi-

tion zu den deutschen Geisternetzen.

15 Taucher sondierten und doku-

mentierten 28 Schiffswracks vor der

Insel Rügen – an Wracks und anderen

Meereshindernissen verfangen sich die

Geisternetze vermehrt.

Projektstart im Jahr 2016

Schon im kommenden Jahr sollen

daher speziell geschulte Fischkutter-

besatzungen mehrere Tonnen Netze

aus der deutschen Ostsee bergen.

Anschließend muss für das eingesam-

melte Material ein optimaler Prozess

entwickelt werden, der einen umwelt-

freundlichen Transport sowie eine

effektive Aufbereitung und Verwertung

umfasst. Das Ziel ist es, den größtmög-

lichen Anteil als Sekundärrohstoffe im

Produktionskreislauf zu belassen, um

den Verbrauch natürlicher Rohstoffvor-

kommen dauerhaft zu verringern.

TÖNSMEIER UNTERSTÜTZT DAS PROJEKT

GEISTERNETZE DES WWF

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BUSINESS | Weitsichtige Investitionen in Polen

Tönsmeier errichtet Aufbereitungsanlagen für biologische Abfälle in Kiełcz, Krzyżanówek und Piotrowo Pierwsze

Ruda Śląska/PL. Die Tönsmeier

Gruppe errichtet derzeit in Polen drei

neue Aufbereitungsanlagen für biologi-

sche Abfälle. Diese Anlagen ergänzen

die eigenen regionalen Anlagen zur

Hausmüllverwertung (RIPOK) an den

Standorten Kiełcz (Tönsmeier Zachód),

Krzyżanówek (Tönsmeier Centrum) und

Piotrowo Pierwsze (Tönsmeier Selekt).

Hier werden künftig biologisch abbau-

bare Abfälle in einem geschlossenen

System stabilisiert, die zuvor aus dem

Hausmüll aussortiert oder separat

gesammelt worden sind.

Projektschritte sehr gut mit den regi-

onalen Gesellschaften synchronisiert

werden. Eigens zu diesem Zweck

wurde von der Tönsmeier Polska eine

Projektgruppe gegründet, die von den

Ingenieuren der Abteilung Zentrale

Projektplanung in Porta Westfalica

unterstützt wurde. »Die Zusammenar-

beit zwischen den polnischen und den

deutschen Fachleuten hat dabei sehr

gut funktioniert. Die Anlagen werden

voraussichtlich pünktlich den Betrieb

aufnehmen und dann langfristig einen

wichtigen Beitrag zur Sicherung un-

serer führenden Marktposition in der

kommunalen Entsorgungswirtschaft

in Polen leisten«, so Andreas Klein,

Leiter des Tönsmeier Regionalcenters

Osteuropa. ms bz

2

1

»Die Integration der polnischen Finanzstrukturen ist uns auf einem hohen Niveau gelungen.«Dr. Carsten Rockholtz, CFO der Tönsmeier Gruppe, im Interview mit B.L.A.U.

B.L.A.U.: Herr Dr. Rockholtz, die Tönsmeier Gruppe hat im Jahr 2015 erneut

umfangreiche Investitionen in Polen getätigt. In Kiełcz, Krzyżanówek und Piotrowo

Pierwsze wurden Aufbereitungsanlagen für biologische Abfälle errichtet. Welche

Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit sich Projekte dieser Größenordnung

mit polnischen Banken realisieren lassen?

Investitionsaufwand: 12 Millionen Złoty

Mit der Erweiterung der vorhandenen Verwertungsanlagen erfüllt Tönsmeier die geän-

derten rechtlichen Bestimmungen. Diese mussten angepasst werden, damit Polen die

für alle Mitgliedsländer der EU geltenden Vorgaben zur Reduzierung deponierter biologisch

abbaubarer Abfälle einhalten kann. Der gesamte damit verbundene Investitionsauf-

wand beläuft sich für Tönsmeier auf fast 12 Millionen Złoty (ca. 3 Millionen Euro).

Bereits Ende letzten Jahres hatte der Aufsichtsrat der Tönsmeier Gruppe seine Zustimmung

zu dieser großen und strategisch bedeutsamen Investition erteilt. Nachdem die Finan-

zierungsquellen für das Projekt gesichert waren, wurde ein Ausschreibungsverfahren

über den Bau und die Technik aller drei Anlagen durchgeführt.

Straffer Zeitplan und schnelle Umsetzung

An der Ausschreibung beteiligten sich sieben Unternehmen. Nach den abschließen-

den Verhandlungen erhielt die Firma Adamietz den Auftrag für die Bauarbeiten, die

Technik liefert die Firma Strabag. Die Bauarbeiten begannen schon eine Woche nach

der Unterzeichnung der Verträge. Hintergrund: Eines der wichtigsten Kriterien für die

Wahl der Auftragnehmer war die Einhaltung des von Tönsmeier festgelegten Zeitplans

für die Arbeiten, die gemäß den Anforderungen des Gesetzgebers bis Ende 2015

abgeschlossen sein müssen.

Enge Zusammenarbeit aller beteiligten Gesellschaften

Auf Grund der sehr ambitionierten zeitlichen Planung mussten die einzelnen

1 Der Zeitplan für die Bauvorhaben ist ambitioniert: Zu Jahresbeginn sollen die Anlagen den Betrieb aufnehmen.

2 Die Arbeiten an den drei Standorten machen gute Fortschritte und liegen voll im Zeitplan.

Das Engagement der Tönsmeier Gruppe in Polen hat sich in

den vergangenen Jahren überaus erfolgreich entwickelt. Die

genannten Investitionen sind daher Bestandteil einer nachhal-

tigen Wachstumsstrategie im östlichen Nachbarland. Bei der

Finanzierung haben wir erstmals mit europäischen Großban-

ken zusammengearbeitet, die über Dependancen in Polen

verfügen. Diese Häuser setzen gewisse Standards voraus.

B.L.A.U.: Welche Standards sind das?

Eine wichtige Voraussetzung für die Investitionen war eine voll-

ständige Refi nanzierung des polnischen Finanzierungskreises,

die uns mit Bravour gelungen ist. Gleichzeitig haben wir den

Grundstein für eine bessere Integration der polnischen Gesell-

schaften in die Finanzstruktur gelegt. Gemeinsam mit unseren

Partnern, zwei etablierten europäischen Bankhäusern, ist uns

dies auf einem hohen Niveau gelungen.

B.L.A.U.: Das bedeutet, dass dieser Bereich künftig zentraler

ausgerichtet wird?g

IMGESPRÄCH

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B.L.A.U. °01 2015 | 0908 | B.L.A.U. °01 2015

Das bedeutet, dass wir künftig eine zentrale Steuerung aus

Deutschland gewährleisten können, die polnischen Gesell-

schaften aber weiterhin ihre Ansprechpartner im Land haben.

Ich möchte mich an dieser Stelle übrigens bei meinen Mitar-

beiterinnen und Mitarbeitern bedanken, die diese komplexe

Aufgabe sorgfältig und engagiert gelöst haben.

B.L.A.U.: Die strukturellen Voraussetzungen dafür wurden

ebenfalls in den vergangenen Monaten geschaffen?

Das ist richtig: Die gesellschaftsrechtliche Struktur der Tönsmeier

Gruppe wurde in den vergangenen Monaten grundlegend

optimiert und mit der Bündelung aller operativen Aktivitäten im

KTE-Konzern wurde ein wesentlicher Meilenstein schon erreicht.

Damit ist eine grundsätzliche Weichenstellung für die Zukunft

gelungen und ich freue mich über den Erfolg! bz

BUSINESS | Weitsichtige Investitionen in Polen

Tönsmeier unterstützt die Sanierung der Grundschule Nummer 4 in Grodzisk Wielkopolski

Feststunde in Grodzisk Wielkopolski (v. li.): Karol Hoffman, Direktor Grundschule Nummer 4, Henryk Szymanski, Bürgermeister der Stadt Grodzisk Wielkopolski, Andreas Klein, Thomas Sroka, beide: Leiter des Tönsmeier Regionalcenters Osteuropa, und Joachim Wiese, Leiter der Entwicklungsabteilung der Tönsmeier Polska.

Grodzisk Wielkopolski/PL. Die Tönsmeier Gruppe hat die Sanierung der Grundschule

Nummer 4 in Grodzisk Wielkopolski unterstützt. Die denkmalgeschützte Fassade des

Gebäudes wurde umfassend überarbeitet und erstrahlt nunmehr in neuem Glanz.

Die Kreisstadt Grodzisk Wielkopolski ist Mitglied im Gemeindebund Selekt, für den

Tönsmeier umfangreiche Dienstleistungen im Bereich der kommunalen Abfall-

wirtschaft erbringt. Das Engagement bei den Bauarbeiten wurde Ende Oktober im

Rahmen einer kleinen Festlichkeit gewürdigt, bei dem eine Eiche gepfl anzt und eine

Gedenktafel aufgestellt wurde. bz

IMGESPRÄCH

»Die Integration der polnischen Finanzstrukturen ist uns auf einem hohen Niveau gelungen.«Dr. Carsten Rockholtz, CFO der Tönsmeier Gruppe, im Interview mit B.L.A.U.

g

B.L.A.U.: Herr Kaiser, Sie sind seit einem

guten Jahr in verantwortungsvollen Füh-

rungspositionen für die Tönsmeier Gruppe

aktiv. Sie haben im September 2014 die

Geschäftsführung der Energie Anlage

Bernburg übernommen. Seit März 2015

zeichnen Sie zudem als Geschäftsführer

der Tönsmeier Service verantwortlich für

alle Aktivitäten im deutschen Entsorgungs-

geschäft der Unternehmensgruppe. Ein

guter Zeitpunkt für eine erste Zwischen-

bilanz.

Als ich vor rund 15 Monaten in die Unter-

nehmensgruppe kam, waren die internen

und externen Bedingungen schwierig.

Mein Auftrag war es, in einem begrenzten

Zeitraum die Energie Anlage Bernburg in

die Erfolgsspur zurückzuführen. Dabei ha-

ben mir zwei Faktoren geholfen: ein tolles

Team in Bernburg und meine Erfahrungen,

die ich über viele Jahre in der Branche

sammeln konnte.

B.L.A.U.: Der Trend in Bernburg ist positiv.

Mission erfüllt?

Mission erfüllt! Mein Kollege Dirk Umbach

und ich konnten die Sanierung der Energie

Anlage Bernburg erfolgreich abschließen –

die Verträge sind unterschrieben. Das

Kraftwerk ist für die kommenden zehn Jahre

ein fi xer Baustein in der Unternehmens-

strategie und wir haben mit Dr. Stefan

Bleckwehl einen erfahrenen und engagier-

ten Nachfolger für die Geschäftsführung

gewinnen können.

B.L.A.U.: Ein halbes Jahr später wurde

aus dem zeitlich befristeten Auftrag in

Bernburg ein unbefristetes Engagement in

einem der wichtigsten Geschäftsfelder der

Tönsmeier Gruppe.

Eigentlich hatte ich zum Jahreswechsel

andere Ideen und andere Pläne. Als ich

das Angebot aus Porta Westfalica erhielt,

Geschäftsführer der Tönsmeier Service zu

werden, musste ich jedoch nicht so lange

überlegen. Tönsmeier ist eines der stärks-

ten mittelständischen Unternehmen in der

deutschen Kreislaufwirtschaft und verfügt

über erstklassige Perspektiven in Polen.

B.L.A.U.: Haben sich die – eingangs

genannten – schwierigen Rahmenbedin-

gungen in der kurzen Zeit verbessert?

Der Wettbewerbsdruck ist noch immer

immens, wir bekommen keine Geschenke.

Aber das Potential der Gruppe ist – ge-

messen an vielen Wettbewerbern – her-

vorragend. Tönsmeier hat sich in der

Vergangenheit mit vielen Sortier- und Ver-

wertungsanlagen sehr intelligent entlang der

Verwertungskette aufgestellt. Diese Anlagen

müssen jetzt in überzeugende Konzepte

integriert werden, die auch unsere kommu-

nalen Auftraggeber ansprechen.

B.L.A.U.: Die Entwicklung überzeugender

Konzepte wird von strukturellen Anpassun-

gen begleitet. Unter anderem wurden die

Aktivitäten in Mecklenburg-Vorpommern

an einen Wettbewerber veräußert.

Die fortschreitende Konsolidierung

unserer Branche erfordert weitsichtige

Umbaumaßnahmen der Organisation.

Im Management der Tönsmeier Gruppe

besteht Einigkeit darüber, dass wir künftig

die Aktivitäten in unseren Kernregionen

gezielt ausbauen. Insofern ist uns mit

dem Verkauf der SDL eine klassische

Bereinigung des Portfolios gelungen. Dass

der neue Inhaber den Mitarbeiterinnen

und Mitarbeiter in Neustrelitz eine echte

Perspektive bieten kann, freut mich umso

mehr.

B.L.A.U.: Ein gutes Stichwort: Wie gehen

die Menschen bei Tönsmeier mit dem

Thema Veränderung um? Bekanntlich sor-

gen die damit einhergehenden Prozesse

für Unruhe.

Veränderungen waren in der Vergangen-

heit eher die Ausnahme und nach einer

kurzen Zeit abgeschlossen. Heute gehört

Change Management zum Tagesgeschäft.

Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wer-

den sich – nicht nur bei Tönsmeier – auf

einen kontinuierlichen, stetigen Wandel

einstellen müssen. Die gute alte Zeit wird

nicht wiederkommen. Uns ist aber durch-

aus bewusst, dass wir die Menschen

besser mitnehmen müssen. Der notwen-

dige Kulturwandel ist eingeleitet und trägt

erste Früchte. Klar ist jedoch auch, dass

wir uns auf den ersten Erfolgen nicht aus-

ruhen dürfen. Wir müssen alle bereit sein,

ständig mitzudenken und die Prozesse

und Abläufe sukzessive zu verbessern.

Wenn uns das gelingt, werden sich für

Tönsmeier – in der neuen Aufstellung – in

der Zukunft viele Chancen ergeben. Wir

dürfen jetzt nur nicht den Fuß vom Gaspe-

dal nehmen, weil kurzfristige Ergebnisver-

besserungen sichtbar sind. bz

Jürgen Kaiser (47) ist Absolvent der European Business School Wiesbaden. Als Führungskraft konnte er in verschiedenen großen Unternehmen umfangreiche Erfahrungen im Recycling- und Energiesektor sammeln. Im September 2014 über-nahm er die Geschäftsführung der Energie Anlage Bernburg. Seit April 2015 ist er Geschäftsführer der Tönsmeier Service und zeichnet verantwortlich für alle Aktivitäten im deutschen Entsorgungsgeschäft der Unternehmensgruppe. Der gebürtige Kölner ist verheiratet und lebt in Berlin und Hannover.

»Wir müssen die Menschen mitnehmen«Jürgen Kaiser, Geschäftsführer der Tönsmeier Service, im Interview mit B.L.A.U.

BUSINESS | Im Gespräch

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B.L.A.U. °01 2015 | 11

Atomabkommen ermöglicht Aufhebung von SanktionenBernd Ranneberg, Sprecher der Geschäftsführung der Tönsmeier Gruppe, im Interview mit B.L.A.U.

QUID PRO QUO:

Teheran. Rund zehn Jahre nachdem der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen

die ersten Wirtschaftssanktionen gegen den Iran verhängt hat, zeichnet sich ein

Ende der wirtschaftlichen Isolation ab. Mit der Umsetzung des Atomabkommens be-

ginnt für das riesige Land eine neue Zeitrechnung, auch für deutsche Unternehmen

ergeben sich interessante Perspektiven. Eine positive Entwicklung prognosti-

ziert die deutsch-iranische Handelskammer, die für 2014 eine Handelsbilanz

von 2,4 Milliarden Euro aufstellt. Künftig, so die Kammer, könnten jährlich Gü-

ter in Höhe von 7 Milliarden Euro exportiert werden. Bernd Ranneberg, Sprecher

der Geschäftsführung der Tönsmeier Gruppe, besuchte den Iran Anfang Oktober

mit einer Delegation, die vom niedersächsischen Wirtschaftsminister Olaf Lies

geführt wurde.

10 | B.L.A.U. °01 2015

BUSINESS | Die deutsche Wirtschaft entdeckt den Iran

B.L.A.U.: Herr Ranneberg, Sie haben

mit dem niedersächsischen Wirtschafts-

minister Olaf Lies den Iran besucht,

welchen Hintergrund hatte diese Reise?

Es gibt seit vielen Jahrzehnten stabile

wirtschaftliche Beziehungen zwischen

dem Iran und Deutschland, die durch

die Sanktionen jäh unterbrochen worden

sind. Der Abschluss des Atomabkom-

mens bietet die Chance, hier wieder

anzuknüpfen. Neben den politischen

Gesprächen gab es einen intensiven

Austausch zu wirtschaftlichen Themen,

an denen die Vertreter namhafter nie-

dersächsischer Unternehmen teilgenom-

men haben.

B.L.A.U.: Welchen Eindruck macht das

Land auf westliche Besucher?

Land und Leute haben einen sehr posi-

tiven Eindruck auf mich gemacht, das

Auftreten und Erscheinungsbild der Ira-

ner sind stärker europäisch geprägt, als

ich vermutet hatte. Und: Die Menschen

freuen sich auf das Ende der Sanktio-

nen und wollen endlich wieder richtig

loslegen.

B.L.A.U.: Wie liefen die Gespräche mit

der iranischen Seite?

Die Unternehmensbesuche haben mir

einen guten Eindruck vom Stand der

Wirtschaft vermittelt – aber auch das

Potential aufgezeigt, das in diesem Land

mit seinen ca. 80 Millionen Einwohnern

und einer gut gebildeten Bevölkerung

steckt. Die Nachfrage – vor allem nach

deutschem Know-how – ist groß und

sehr konkret.

B.L.A.U.: Welche Bedeutung haben Um-

welt, Recycling oder Ressourcenschutz

im Iran?

Zunächst war ich beeindruckt, wie

sauber und gepfl egt es im Großraum

Teheran war, und seitens meiner

Gesprächspartner wurde ein hohes

Interesse an den Themen Umwelt und

Recycling bekundet. Es gibt hier sicher-

lich erhebliches Entwicklungspotenzial,

das gerade für unser Unternehmen –

mit seinem umfassenden Know-how –

Entwicklungschancen bietet.

B.L.A.U.: Hat es dazu einen konkreten

Austausch gegeben?

Ja, es hat sehr gute Gespräche gege-

ben: Wir haben dabei konkrete Ansatz-

punkte diskutiert und werden diese in

naher Zukunft einer Machbarkeitsprü-

fung unterziehen.

B.L.A.U.: Wie prognostizieren Sie die

weitere Entwicklung der iranischen Wirt-

schaft und welche Chancen ergeben

sich für mittelständische Unternehmen?

Ich gehe fest davon aus, dass sich die

iranische Wirtschaft nach Aufhebung

der Sanktionen positiv entwickeln wird,

wobei die Erhöhung des Lebensstan-

dards sicherlich im Mittelpunkt der

wirtschaftspolitischen Entscheidungen

stehen wird. Das größte Potential ha-

ben die Petrochemie, die Stahlindustrie

und die Bauwirtschaft. Hier werden sich

Optionen für große deutsche Konzerne

ergeben, da auch zahlreiche Aspekte

der Finanzierung eine maßgebliche

Rolle spielen. Ich vermute, dass in der

zweiten Welle die mittelständische

deutsche Wirtschaft ihre Chancen im

Iran ergreifen kann und wird. bz

»Die deutsche Wirtschaft entdeckt den Iran«

IMGESPRÄCH

Page 8: TÖNSMEIER DES WWF · B.L.A.U. °01 2015 | 03 etwa vor Jahresfrist habe ich an gleicher Stelle die Neuausrichtung der Tönsmeier Gruppe angekündigt und mich zu meiner Überzeugung

B.L.A.U. °01 2015 | 1312 | B.L.A.U. °01 2015

BUSINESS | Tönsmeier App

In fünf Klickszum Container

Bedienerfreundlichkeit als wichtigstes KriteriumOhnehin stand die Bedienerfreundlichkeit bei der Konzeption der Tönsmeier App

im Mittelpunkt aller Überlegungen. Die intuitive Bedienungsstruktur ermöglicht dem

Benutzer eine schnelle Eingabe der gewünschten Fraktion und Behältergröße. Die

GPS-Umkreissuche erleichtert zudem die Auswahl des richtigen Standortes. Miss-

verständnisse mit dem Vertrieb, der Disposition oder den Fahrern sind so per se

ausgeschlossen. Nach nur fünf Klicks haben die Partner der Tönsmeier Gruppe ihre

Behälter bestellt und können dann – bei Bedarf – zusätzliche wichtige Informationen

abrufen.

Eine Fülle nützlicher Eigenschaften»Die Anwendung verfügt über eine Fülle nützlicher Eigenschaften, die bisher in

dieser mobilen Form nicht verfügbar waren«, so Malte Köppe, dualer Student in

der Tönsmeier IT und maßgeblich an der Entwicklungsarbeit beteiligt. »So besteht

für unsere Kunden die Gelegenheit, sich auf dem Dashboard aktuelle Aufträge an-

zeigen zu lassen. Zusätzlich ermöglicht die Anwendung in der Auftrags-Historie die

Darstellung von Aufträgen aus einem ausgewählten Zeitraum«, ergänzt Alexander

Sartison, der das Projekt vertriebsseitig begleitet hat.

Porta Westfalica. Die Tönsmeier Gruppe hat seit Anfang November eine neue App

für alle gewerblichen Kunden im Angebot. Das Anwendungsprogramm ermöglicht eine

schnelle Kontaktaufnahme und ein komfortables mobiles Auftragsmanagement.

Die Tönsmeier App ist kostenfrei in den gängigen Stores erhältlich und auf mehreren

Plattformen – iOS und Android – verfügbar. Für die Standardprozesse ist keine weitere

Anmeldung über einen Rechner notwendig. Behälterleerung, Behältertausch und

Behälterbestellung können – unabhängig von den Öffnungszeiten – jederzeit bequem

über das Smartphone oder Tablet beauftragt werden.

Mehrwert für die Partner von Tönsmeier»Wir haben für unsere Partner ein Produkt entwickelt, das vor allem im Tagesgeschäft

einen echten Mehrwert bringt. Dass die App dabei ohne umfangreiche Kenntnisse zu

bedienen ist, macht das Angebot auch für Menschen ohne technische Vorkenntnisse

attraktiv. Ich bin daher sehr optimistisch und gehe davon aus, dass unser Vertriebs-

team mit der Tönsmeier App ordentlich punkten wird«, so Jürgen Kaiser, Geschäftsführer

im Regionalcenter Deutschland. bz

im Mittelpunkt aller Überlegungen. Die intuitive Bedienungsstruktur ermöglicht dem

ausgeschlossen. Nach nur fünf Klicks haben die Partner der Tönsmeier Gruppe ihre

Behälter bestellt und können dann – bei Bedarf – zusätzliche wichtige Informationen

Apple, das Apple Logo, iPad und iPhone sind Marken der Apple Inc., die in den USA und weiteren Ländern eingetragen sind. App Store ist eine Dienstleistungsmarke der Apple Inc.Google Play ist ein Warenzeichen von Google Inc.

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LÖSUNGEN | Wichtige Ausschreibungen gehen an Tönsmeier

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Die Tönsmeier Entsorgung Niedersachsen

war – gemeinsam mit Peitzmann und

Schlotthauer – bei der Lenze SE er-

folgreich und organisiert für zunächst

vier Jahre die Komplettentsorgung

der Standorte in Hameln und Extertal.

Auch Möbel Höffner, Hornbach-Bau-

märkte und die üstra Hannoversche

Verkehrsbetriebe AG setzen künftig auf

den Service von Tönsmeier.

Die Tönsmeier Hessen hat bei Ausschrei-

bungen den Zuschlag für insgesamt sie-

ben Kasernen erhalten, in denen künftig

Sperrmüll und Altholz erfasst werden. Die

Standorte liegen in Frankenberg, Fritzlar,

Homberg/Efze, Kassel, Rotenburg/Fulda,

Schwarzenborn und Stadtallendorf.

Ebenfalls für die Bundeswehr aktiv werden

die Tönsmeier Entsorgungsdienste aus

Oppin. Die Laufzeit des Vertrages – Con-

tainergestellung, Transport und Verwertung

gewerblicher, gemischter Siedlungsabfälle –

beträgt vier Jahre. Erbracht werden die

Dienstleistungen in den Kasernen Burg,

Altengrabow, Altmark und Lehnin.

Der kommunale Vertrieb konnte darüber

hinaus eine Vielzahl wichtiger Ausschrei-

bungen erfolgreich gestalten und für die

Tönsmeier Gruppe wichtige Beauftra-

gungen in den Landkreisen Hildesheim,

Holzminden, Mansfeld-Südharz und

im Kreis Gütersloh sichern sowie im

europaweiten Wettbewerb wesentliche

Erfassungsverträge der dualen System-

träger gewinnen. bz

Maßgeschneiderte Angebote sichern den ErfolgPorta Westfalica. Auch in den vergangenen Monaten hat sich eine Vielzahl neuer

Kunden für das Dienstleistungsangebot der Tönsmeier Gruppe entschieden. Andere,

zum Teil langjährige Partner, haben die Zusammenarbeit deutlich ausgebaut. Beson-

ders erfreulich ist, dass sich Tönsmeier mit maßgeschneiderten Konzepten in wichtigen

Ausschreibungen gegen starke Mitbewerber durchsetzen konnte.

So hat der Umweltbetrieb der Stadt

Bielefeld die Tönsmeier Service für

zunächst drei Jahre mit der Übernahme

und Verwertung von Papier, Pappe und

Karton beauftragt. Weiterhin konnte

das Vertriebsteam im Kerngebiet

Ostwestfalen-Lippe mit attraktiven

Angeboten bei Syngenta, Grohe DAL,

den Mühlenkreiskliniken, der Immobi-

lien Service Deutschland, der Westfa-

len Weser Netz und den Kraftwerken

Veltheim und Knepper punkten.

Tönsmeier Westfalen und Peitzmann

sind Dienstleister bei der Modernisie-

rung der Universität Bielefeld. Den Groß-

teil des abzutransportierenden Materials

macht dabei die Schrottfraktion aus:

Diverse Fahrstühle und eine Großheizan-

lage – bestehend aus 30.000 Heizkör-

pern, Rohren und Verkabelungen – werden

einer stoffl ichen Verwertung zugeführt.

Ein Highlight im Spätsommer war das

Umweltmanagement für das Serengeti

Festival, das rund 15.000 Zuschauer anlockte.

Schlotthauer besteht »Härtetest«Lemgo/Lage-Heiden. Der Energieversorger Westfalen Weser Netz hat von August bis

Dezember eine 14 Kilometer lange Stromtrasse im nordrhein-westfälischen Kreis Lippe

saniert. Für insgesamt 6 Millionen Euro wurden dabei 61 Strommasten zurückgebaut,

die im Jahr 1943 errichtet worden waren. Ersetzt wurden diese durch 48 neue Träger

und Leitungssysteme, die auch perspektivisch für ein zeitgemäßes Energiemanagement

geeignet sind.

Eingebunden in die Modernisierungsmaßnahme war die Tönsmeier Tochter Schlott-

hauer aus Lemgo, die für das Projekt die Entsorgungs- und Logistikdienstleistungen

erbrachte. Kein einfaches Unterfangen in Anbetracht der Tatsache, dass die meisten

Masten inmitten der lippischen Landschaft standen. Feldwege, Waldpfade und Behelfs-

straßen wurden dabei zu einem echten »Härtetest« für Fahrer und Fahrzeuge.

Weit über 6.000 Tonnen Material bewegten die Teams in unwegsamem Terrain – u. a.

wurden 4.300 Tonnen belasteter Boden, 200 Tonnen Maststahl und 50 Tonnen Alumi-

niumseil abgefahren. Im Gegenzug wurden etwa 1.500 Tonnen Füllsand und Mutter-

boden geliefert. René Filla, Niederlassungsleiter in Lemgo, machte seiner Mannschaft

nach Abschluss der Baumaßnahme ein Kompliment: »Projektleiter Christian Thies und

Disponent Eugen Berg haben jederzeit einen reibungslosen Ablauf sichergestellt, alle

beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben mit Engagement und Flexibilität für

große Kundenzufriedenheit gesorgt. Ein toller Job von allen Beteiligten!« bz

Paderborn/Mittweida. Die Tönsmeier Tochter Peitzmann aus Paderborn hat eine enge Zusammenarbeit mit der Pyral AG ver-

einbart, die ihren Hauptsitz im sächsischen Mittweida hat. Peitzmann wird vor allem in Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen

und Sachsen-Anhalt Inputmaterial für die Pyral AG einkaufen, die in Freiberg eine Pyrolyseanlage und ein Aluminiumschmelzwerk

betreibt. Mittelfristig soll die Kooperation zwischen den mittelständischen Unternehmen auf weitere Bereiche ausgedehnt werden.

Für beide Seiten ergeben sich daraus durchaus spannende Syn-

ergien: »Durch die Bündelung verschiedener Vertriebsaktivitäten

entstehen neue Möglichkeiten bei der Vermarktung unserer Se-

kundärrohstoffe. Zudem kann durch die gemeinschaftliche Nut-

zung genehmigter Umschlagplätze die Logistik deutlich optimiert

werden«, so Dieter Bangert, Geschäftsführer des Schrott- und

Metallspezialisten Peitzmann. »Für Pyral leistet die Partnerschaft

einen wichtigen Beitrag zur Auslastung der Anlagenkapazitäten«,

ergänzt Thomas Reissner. Der Vorsitzende des Pyral-Vorstandes

verweist dabei auf die langjährigen und guten Geschäftsbezie-

hungen zwischen beiden Häusern.

Im Fokus stehen vor allem die gemischten Buntmetallfraktionen,

die nach dem heutigen Stand der Technik fast ausschließlich

über Schwimm-Sink-Anlagen in die Fraktionen »Leicht« (Alu-

minium und Magnesium) und »Schwer« (u. a. Kupfer, Messing

oder Zink) getrennt werden. Diese Schwerfraktion wird dann in

der Regel nach Asien verkauft und dort nachsortiert. In Europa

gehen diese wertvollen Ressourcen verloren und müssen dann

teuer als hochwertige Endprodukte zurückgekauft werden. Pyral

hat daher eine bisher einzigartige Buntmetallsortierungsanlage

entwickelt, die verschiedene Metall- und Legierungsarten erkennt

und sortenrein sortiert. bz

Mittelständische Kooperation mit Zukunft

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AKTUELLES | Hightech-Anlagen schützen Mensch, Material und Umwelt

Porta Westfalica/Paderborn/Oppin. Die Tönsmeier Gruppe hat massiv in den Brandschutz ihrer Recyclinganlagen investiert. Rund

1,5 Millionen Euro gab das Unternehmen aus, um die bestehenden Lösch- und Alarmierungsstrukturen an den Standorten in Porta

Westfalica, Paderborn und Oppin wirkungsvoll zu ergänzen. Dazu wurden insgesamt acht leistungsstarke Werferlöschsysteme des

österreichischen Spezialisten Rosenbauer installiert. Diese stellen sicher, dass auffällige Temperaturschwankungen schon im Früh-

stadium identifi ziert werden. Der umgehende Einsatz effektiver Löschmittel verhindert dann den Ausbruch des eigentlichen Brandes.

»Die Werferlöschsysteme sind für uns eine wichtige Komponente in einem Maßnahmenpaket, mit dem wir Mensch, Material und

Umwelt vor schädlichen Ereignissen schützen«, so Peter Berlekamp, Projektleiter Brandschutz bei Tönsmeier.

Die optische und akustische Alarmierung beginnt, die Pumpe setzt sich in Betrieb

und das Löschmittel wird zum Werfer gefördert. Dieser richtet sich selbstständig aus

und kühlt mit Oszillierbewegungen zielgerichtet den Brandherd ab.

Schnelle Erkennung von Temperaturveränderungen

Durch die Kombination aus Werferlöschanlage und Infrarotüberwachung werden

Temperaturveränderungen sehr schnell erkannt und das Material wird noch vor der

Entstehung eines Brandes abgekühlt. Anders als herkömmliche Brandschutzanlagen,

die erst auslösen, wenn an der Hallendecke eine bestimmte Mindesttemperatur oder

eine bestimmte Rauchgasmenge erreicht wird, greift das System schon ein, bevor der

Brand überhaupt ausbricht.

Effi ziente Löschprozesse

Gelöscht wird mit einem Wasser-Schaummittel-Gemisch, das den detektierten Hot-

spot besonders gut abdeckt und brennbarem Material den notwendigen Sauerstoff für

die Verbrennung entzieht. Auf Grund des relativ geringen Löschmitteleinsatzes kann

kontaminiertes Material problemlos und rasch aus einer Halle entfernt werden.

Bis zu 6.000 Liter Löschmittel pro Minute

Das zentrale System, bestehend aus Druckerhöhungsanlagen, Schaumzumischsys-

temen und diversen Ventilstationen, ist jeweils in eigenen Technikcontainern unter-

gebracht. Für die Löschwasserversorgung wurden Reservoire mit bis zu 150.000 l

Fassungsvermögen gebaut. Erstmals zum Einsatz kommt bei dieser Art von Brand-

schutzsystem der Werfer RM65, der auf eine Leistung von bis zu 6.000 l/min ausge-

legt werden kann.

»Wir sind davon überzeugt, dass sich die umfangreichen Investitionen auszahlen

werden und die Hightech-Systeme einen erstklassigen Schutz bieten«, betont Peter

Berlekamp, »am liebsten wäre es uns allerdings, wenn die Werferlöschanlagen den

Beweis ihrer Leistungsstärke gar nicht erst erbringen müsst.« bz

1 Das zentrale System, bestehend aus Druck- erhöhungsanlagen, Schaumzumischsystemen und diversen Ventilstationen, ist jeweils in eigenen Technikcontainern untergebracht.

2 Auch das EBS-Produktlager in Oppin wird durch eine Werferlöschanlage überwacht und geschützt.

3 Erstmals zum Einsatz kommt bei dieser Art von Brandschutzsystem der Werfer RM65, der auf eine Leistung von bis zu 6.000 l/min ausgelegt werden kann.

Gelöscht wird mit einem Wasser-Schaummittell-Ge-misch, das den detektierten Hotspot besonders gut abdeckt.

1

2

3

Wirkungsvoller Schutz der Anlieferbereiche und Produktlager

An den drei Standorten in Nordrhein-Westfalen und Sach-

sen-Anhalt betreibt Tönsmeier hochmoderne Aufbereitungs-

anlagen. In Porta Westfalica werden Leichtverpackungen

sortiert, in Paderborn stellt das Unternehmen – gemeinsam

mit der Firma Stratmann aus Bestwig – Ersatzbrennstoffe

her, in Oppin werden beide Fraktionen aufbereitet. Durch die

Werferlöschanlagen – jeweils Kombinationen aus Werfer und

Infrarot-Temperaturüberwachung – werden die Anlieferberei-

che und die Produktlager geschützt.

Überwachung rund um die Uhr

Werferlöschanlagen werden dort eingesetzt, wo Sprinkler- und

Sprühwasseranlagen keinen optimalen Schutz mehr bieten.

Bei Tönsmeier sind die Werferlöschanlagen an ein Infra-

rot-Temperaturüberwachungssystem angebunden, welches

die zu schützenden Bereiche rund um die Uhr überwacht.

Automatische Ausrichtung des Werfers

Erkennt das Infrarotsystem einen Hotspot, werden dessen Ko-

ordinaten an den Werfer geschickt und die Anlage wird aktiviert:

Tönsmeier Gruppe investiert 1,5 Millionen Euro in Löschsysteme

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Potentielle Führungskräfte sollen zu Teamplayern entwickelt werden

»Vor allem in Hinblick auf den demographischen Wandel möchten wir unsere poten-

tiellen Führungskräfte schon heute zu Teamplayern entwickeln, die sich mit den rele-

vanten Werten eines Familienunternehmens identifi zieren und diese mit Empathie

in ihr jeweiliges Umfeld tragen«, so Dr. Carsten Rockholtz, der die »Young Talents« als

verantwortlicher Gruppengeschäftsführer zum Kick-off begrüßte. Thorsten Pawelczyk,

der als Geschäftsführer der Tönsmeier Management auch den Bereich Personal-

entwicklung der Tönsmeier Gruppe leitet, unterstrich vor allem die Bedeutung der

Patenschaften, die einige gestandene Führungskräfte im Projekt übernommen haben:

»Es ist eine wichtige und reizvolle Aufgabe, die jungen Kolleginnen und Kollegen bei

ihren nächsten Schritten zu begleiten, zu unterstützen und sie nach Kräften zu fördern.

Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag zum Aufbau von tragfähigen horizontalen und

vertikalen Netzwerken innerhalb der Tönsmeier Gruppe.«

Hier geht jeder für jeden durchs Feuer …

Dass die »Young Talents« auch gruppenintern zu einem echten Team herangewach-

sen sind, ist umso erfreulicher: »Hier geht jeder für jeden durchs Feuer und im Regen

stehen wir niemals allein«, fasst Katharina Kopplin die Stimmung zur Projekthalbzeit

zusammen. »Regelmäßig sitzen wir zusammen, besprechen und diskutieren aktuelle

führungsspezifi sche Themen und prägnante Ereignisse aus der Unternehmensgrup-

pe. Das schweißt zusammen«, so die 21-jährige duale Studentin am Fachbereich

Business Administration. Entsprechend groß war die Freude über die Nachricht, dass

zwei der »Young Talents«, Judith Müller und Sarah Strüver, schon vorzeitig mit verant-

wortungsvollen Führungsaufgaben betraut wurden.

Konfl ikte identifi zieren und bewältigen

Bei den Gruppen-Coachings steht während der nächsten Sitzungen übrigens ein Thema

auf dem Lehrplan, das den Führungskräftenachwuchs auch auf schwierige Situationen

in der berufl ichen Zukunft vorbereitet. In verschiedenen Situationen wird die Fähigkeit

geschult, Konfl ikte zu identifi zieren und nachhaltig zu bewältigen – eine Kompetenz also,

die für das moderne Management von grundlegender Bedeutung ist. bz

AKTUELLES | »Young Talents« gehen in die Projektphase

Anfang März starteten die ersten Nachwuchsführungs-kräfte der Tönsmeier Gruppe in das Förderprogramm »Young Talents«.

Förderprogramm für FührungskräftenachwuchsPorta Westfalica. Anfang März sind in Porta Westfalica die ersten Nachwuchsführungs-

kräfte der Tönsmeier Gruppe in das Förderprogramm »Young Talents« gestartet. Seither

werden die 13 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus verschiedenen Unternehmensberei-

chen gezielt auf die Übernahme verantwortlicher Positionen vorbereitet. Das Programm ist

inhaltlich breit angelegt und soll nicht ausschließlich Fachwissen vermitteln. Im Gegenteil:

Ein wichtiger Schwerpunkt ist die Entwicklung sozialer Kompetenzen. Dazu zählen u. a.

Kommunikationsfähigkeit, Wertschätzung, Berechenbarkeit und Offenheit.

AKTUELLES | Stolzer Rückblick, optimistischer Ausblick

Ein Grund zum Feiern:20 Jahre Waste Paper Trade

Porta Westfalica. Vor gut 20 Jahren gründeten die Unternehmerfamilien Tönsmeier und Oldenburger gemeinsam die Waste

Paper Trade (WPT), die sich im internationalen Altpapiergeschäft seither zu einem echten mittelständischen Erfolgsmodell

entwickelt hat: Weit über eine Million Tonnen Papier, Pappe und Karton handelt das Team um Jan Lucas Oldenburger jährlich

auf den weltweiten Rohstoffmärkten. Grund genug, im Rahmen einer kleinen Feier am Standort der WPT im niederländischen

Winschoten stolz auf das Erreichte zurückzublicken. Grund genug auch, bei dieser Gelegenheit gemeinsame Pläne zu schmie-

den und optimistisch in die Zukunft zu schauen.

Weitere Informationen unter:www.wpt-nl.com

Rund 20 Führungskräfte der Tönsmeier Gruppe waren dazu Ende Juni ins west-

liche Nachbarland gereist, wo die Verantwortlichen der WPT eine erstklassige

Veranstaltung vorbereitet hatten. Die Besichtigung der WPT-Niederlassung und

Führungen durch die Standorte der Schwestergesellschaft Virol hinterließen bei

den Gästen einen nachhaltig positiven Eindruck. Der anschließende Rundgang bei

Eska Graphic Board B.V. gestattete zudem einen Blick hinter die Kulissen einer Pa-

pierfabrik, die seit vielen Jahren auf die hervorragenden Qualitäten der WPT setzt.

Viele gute Gespräche rundeten einen spannenden Geburtstag ab und bilden eine

gute Basis für die kommenden gemeinsamen Aktivitäten. bz

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AKTUELLES | Ihre Stimme zählt

Tönsmeier und der WWF Deutschland sind unter den Top Ten:

GreenTec Awards 2016 – Ihre Stimme für unser Projekt!Unser Unternehmen hat es in die TOP 10 in der Kategorie Recycling & Ressourcen der

GreenTec Awards 2016 geschafft, Europas größtem Umwelt- und Wirtschaftspreis!

Wir wollen den begehrtesten Umweltpreis Europas im kommenden Jahr entgegenneh-

men – Unterstützen Sie uns, indem Sie vom 8. Dezember 2015 bis 13. Januar 2016

für unseren Beitrag stimmen!

Durch Ihre Stimme können Sie den Auswahlprozess entscheidend mitgestalten: Das

Projekt mit den meisten Votes qualifi ziert sich automatisch als einer der drei Nominier-

ten in der jeweiligen Kategorie. Aus diesen wählt die Jury dann den Gewinner. Unter

allen Teilnehmern werden zudem als Hauptpreis zwei Einladungen zur glamourösen

Preisverleihung der GreenTec Awards am 29. Mai 2016 in München inklusive Anreise

erster Klasse der Deutschen Bahn, Übernachtung im 4-Sterne-Hotel NH München

Ost Conference Center und VIP-Shuttle verlost.

Die GreenTec Awards ehren jedes Jahr innovative Produkte und Projekte, die den Weg

in eine umweltbewusste Zukunft weisen. Etablierte Medienpartner wie ProSieben und

WirtschaftsWoche unterstützen die GreenTec Awards dabei, grünen Ideen eine Platt-

form zu bieten und ihnen so größtmögliche öffentliche Aufmerksamkeit zu verschaffen.

So können die Pioniere mit ihren Projekten aktiv zu einem schonenderen Umgang mit

unserer Umwelt beitragen.

Durch Ihre Stimme können Sie dabei helfen. Deshalb stimmen Sie jetzt online auf

www.greentec-awards.com für uns und Ihre anderen Favoriten ab und helfen Sie

dabei, die Welt ein Stückchen grüner zu gestalten!

Paropa nach DIN-Norm 66399 zertifi ziertTopsecret: Aktenvernichtung nach strengster Schutzvorschrift.

Hannover/Rheda-Wiedenbrück. Die von der Paropa genutzten Aktenvernichtungsanlagen in Hannover und Rheda-Wiedenbrück

wurden in diesem Jahr nach der höchsten Schutzklasse im Bereich der Akten- und Datenträgervernichtung zertifi ziert. Die Ende 2014

in Kraft getretene DIN-Norm 66399 beschreibt die Anforderungen an Maschinen und Prozesse zur Vernichtung von vielfältigen Da-

tenträgern. Hierbei werden die Anlagen in unterschiedliche Sicherheitsstufen und Schutzklassen unterteilt.

Die in Hannover und Rheda-Wiedenbrück etablierten Prozesse wurden mit der Schutzklasse 3 ausgezeichnet. Besonders vertrauliche

und geheime Daten werden nur in den Anlagen vernichtet, die nach der höchsten Schutzklasse und mindestens der Sicherheitsstufe 4,

bei besonders hohen Sicherheitsansprüchen nach Sicherheitsstufe 5 zertifi ziert sind. Die damit gewährleistete Sicherheit ist vor allem

für Behörden, Banken und Krankenkassen von größter Bedeutung. Einer uneingeschränkten Marktbearbeitung steht nun nichts mehr

im Weg. Geschäftsführer Stefan Thiede betont: »Mit diesen Voraussetzungen können wir uns den höchsten Anforderungen der Kunden

stellen. Die Zertifi zierung untermauert unsere Position am Markt als Spezialist für die Vernichtung von vertraulichen Daten und als

Sicherheitsdienstleister.« kk

Spezialisten für die Vernichtung vertraulicher Akten (v. li.): Stefan Thiede und Hans Joachim Schneider.

Porta Westfalica. Der Weg in eine sichere, umweltverträgliche und wirtschaftlich erfolg-

reiche Zukunft geht mit umfangreichen gesetzlichen Anforderungen einher. Die Energie-

effi zienz-Richtlinie der EU gibt dabei den Rahmen für die Mitgliedstaaten vor. Die daraus

resultierende Anforderung, Energieeffi zienzverpfl ichtungssysteme einzuführen, wird in

Deutschland über das Energiedienstleistungsgesetz (EDL-G) umgesetzt. Das Gesetz

wurde zuletzt im April geändert und betrifft alle sogenannten Nicht-KMU: Unternehmen, die

nicht als klein oder mittelständisch gelten.

Energiewende –Tönsmeier liegt voll im Zeitplan

g

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TÖNSMEIER UNTERSTÜTZT DAS PROJEKT

GEISTERNETZE DES WWF

AKTUELLES | Audits und Zertifi kate

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Diese Nicht-KMU sind auf Grund

der neuen Regelungen zur Durchfüh-

rung eines Energieaudits nach DIN

EN 16247-1 verpfl ichtet. Alternativ

konnten diese Unternehmen bis zum 5.

Dezember 2015 ein Umweltmanage-

mentsystem (UMS) nach dem Eco-Ma-

nagement and Audit Scheme (EMAS)

oder ein Energiemanagementsystem

(EnMS) nach ISO 50001 einführen.

Die Tönsmeier Gruppe hat sich für die

zuletzt genannte Variante entschieden

und befi ndet sich jetzt in der Einfüh-

rungsphase des sogenannten Multi-Site-

Verfahrens. Dabei werden Cluster von

gleichartigen Standorten gebildet und

anhand repräsentativer Stichproben

bewertet. Die Karl Tönsmeier Ent-

sorgungswirtschaft hat als Holding

der Unternehmensgruppe das EnMS

bereits eingeführt und ist zertifi ziert.

Die weiteren Gesellschaften haben ihre

Mitwirkung im EnMS angemeldet und

werden in einem auf zwei Jahre ange-

legten Verfahren ebenfalls zertifi ziert.

Das übergeordnete Ziel ist es, durch die

systematische Einführung des EnMS

die Energieeffi zienz der Tönsmeier

Gruppe kontinuierlich und nachhaltig zu

verbessern. Das geschieht über eine

fortlaufende Analyse und Bewertung

der Energieverbräuche. Einsparungs-

potentiale zur Senkung des Energiever-

brauchs sollen erkannt und in einem

weiteren Schritt nach Möglichkeit auch

werden. Dies können Investitionen in die

Maschinen- und Fahrzeugtechnik sein,

häufi g reichen aber auch schon kleine

Veränderungen der Arbeitsabläufe, mit

denen sich Energie effi zienter nutzen

und einsparen lässt.

Das Thema Energieeffi zienz ist ein

wichtiger Baustein der Energiewende.

So sagt der Nationale Aktionsplan

Energieeffi zienz der Bundesregierung:

»Die umweltfreundlichste und günstigste

Kilowattstunde ist die, die wir gar nicht

erst verbrauchen.« Zudem wird ange-

sichts steigender Energiekosten jede

eingesparte Kilowattstunde wirtschaft-

lich immer lohnenswerter.

Um gut auf das Energiemanagement

vorbereitet zu sein, hat Tönsmeier im

März 2015 eine Schulung mit den

Energiemanagementbeauftragten der

einzelnen Gesellschaften und weiteren

interessierten Personen durchgeführt.

Bei der Schulung ging es um Themen

wie den generellen Aufbau eines Ener-

giemanagementsystems, verschiedene

Messmethoden und Einsparmöglichkei-

ten im Energiebereich. Eine Fortsetzung

der Schulung ist geplant. hjs

22 | B.L.A.U. °01 2015 B.L.A.U. °01 2015 | 23

AKTUELLES | Audits und Zertifi kate AKTUELLES | Nachrichtenblock

27. Kasseler Abfall- und Bioenergieforum950 Teilnehmer, 70 Fachaussteller und 60 Fachreferate.

Kassel.

Die Tönsmeier Gruppe war auch in

diesem Jahr mit einem Messestand

beim Abfall- und Bioenergieforum ver-

treten. Gunther Adler, Staatssekretär

im Bundesumweltministerium, begrüß-

te die Teilnehmer und verwies auf die

Bedeutung der Veranstaltung als ein

hervorragendes Forum zur Diskussion

der spannenden abfallwirtschaftlichen

Herausforderungen der nächsten Jah-

re. Zudem würdigte er die begleitende

Kongressmesse als einen wichtigen

Marktplatz für nationale und interna-

tionale Recyclingtechnologien. Die

zentralen Themen – Entsorgungsmarkt,

Bioabfallverwertung, Wertstoffgesetz,

Gewerbeabfallverordnung, ElektroG

und Düngeverordnung – wurden inten-

siv diskutiert. In über 60 Fachreferaten

präsentierten namhafte Referenten aus

Politik, Verbänden, Wissenschaft sowie

der kommunalen und privaten Abfall-

wirtschaft den aktuellen Sachstand

und zeigten Konsequenzen, Lösungs-

ansätze und Perspektiven auf. Norbert

Heipel, der den Auftritt der Tönsmeier

Gruppe mit seinem Team sehr gut

vorbereitet hatte, zog eine positive Bi-

lanz: »Das Abfall- und Bioenergieforum

2015 hat unsere Erwartungen in jeder

Hinsicht erfüllt. In einem angenehmen

Umfeld konnten wir mit unseren Gästen

eine Vielzahl guter Gespräche führen«,

so der Prokurist aus dem hessischen

Lohfelden. bz

Preview: IFAT 2016 – inter-national gefragt wie nieTönsmeier freut sich auf die Messewoche.

Porta Westfalica/München.

Beeindruckende Wiederbeteiligungs-

quote, zahlreiche Erstanmeldungen und

eine hohe internationale Beteiligung:

Die Vorzeichen für die IFAT, die vom 30.

Mai bis 3. Juni 2016 auf dem Gelände

der Messe München stattfi ndet, sind

außergewöhnlich gut. Die weltweit

größte Umwelttechnologiemesse wird

auch 2016 alle Hallen und einen Teil

des Freigeländes – insgesamt 230.000

Quadratmeter – belegen.

Diese äußerst positive Resonanz der

Aussteller zeigt nicht nur den hohen

Stellenwert, den die IFAT branchenintern

einnimmt, sondern belegt auch, dass der

Umwelttechnologiesektor nach wie vor

immenses Potential hat. Die Tönsmeier

Gruppe freut sich auf die Messewoche

und lädt alle Kunden, Partner und Freunde

des Hauses zu einem Besuch ein. kk

Messestand: Halle B1/Stand 217

Mitgliederversammlung des BDE wählt Präsidium und VorstandPeter Kurth bleibt Präsident – Bernd Ranneberg wird in den Vorstand gewählt.

Berlin/Porta Westfalica.

Die Mitgliederversammlung des BDE

Bundesverband der Deutschen Entsor-

gungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft

e. V. hat im Juni in Berlin ein neues

Präsidium gewählt. Peter Kurth wurde

dabei als geschäftsführender Präsident

für drei weitere Jahre bestätigt, Bernd

Ranneberg in den Vorstand gewählt.

Der Sprecher der Gruppengeschäfts-

führung der Tönsmeier Gruppe misst

dem Amt besondere Bedeutung bei:

»Unsere Branche steht in der nächsten

Zeit vor vielen grundlegenden Ent-

scheidungen. Es ist daher wichtig, die

Interessen der mittelständischen Fa-

milienunternehmen – die die Branche

seit vielen Jahren mit Investitionen und

Innovationen prägen – nachdrücklich

zu vertreten.« bz

AKTUELLES | Audits und Zertifi kateAKTUELLES | Audits und Zertifi kate

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UMWELT | Anwalt der Natur

Abbruchbranche als unser Rohstoffl ieferant

So konnten 2014 fast 1,5 Millionen alte Kunststofffenster wiederverwertet und dabei

die Menge gegenüber 2013 noch einmal gesteigert werden. Um diese Menge weiter-

hin erhöhen zu können, setzt Geschäftsführer Michael Vetter auch auf die konse-

quente Umsetzung der »Urban Mining«-Idee: »Wir sind davon überzeugt, dass Sekun-

därrohstoffen mit hoher Qualität eine immer bedeutendere Rolle für die Produktion

zukommen wird. Eine noch engere Zusammenarbeit u. a. mit der Abbruchbranche als

unserem Rohstoffl ieferanten wird daher in der Zukunft ein immer wichtigerer Baustein

für den Erfolg unserer PVC-Recycling-Systeme werden.«

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2

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1 Tönsmeier Kunststoffe hat die Fensterrahmen aus Marl im nordrhein-westfälischen Höxter zu PVC-Mahlgut verarbeitet.

2 Gemeinsam für eine effi ziente Ressourcengewin-nung: (v. l.): Michael Wachholtz, Freimuth Abbruch und Recycling, Jörg Schiffner, Tönsmeier Kunststoffe, Michael Vetter, Rewindo, Nadia Hellmons undund Dr. Jochen Zimmermann, beide: Arbeitsgemein-schaft PVC-Bodenbelag Recycling.

1

©ªby Rewindo

UMWELT | Tönsmeier Kunststoffe – »Urban Mining« in Marl-Hüls

Jede Tonne PVC-Recyclat spart im Vergleich zu Primär-PVC rund 1,87 Tonnen C02

Marl/Höxter. In der Stadt wertvolle Rohstoffe abbauen: So kann man vielleicht die

Grundidee des »Urban Mining« als Lösungsansatz für eine effi ziente Ressourcengewin-

nung in der Zukunft auf den Punkt bringen. Für diesen »Bergbau« mitten in der Stadt wird

jedoch weder in Minen noch in Abbaugruben geschürft. Das zu hebende Wertstoffreser-

voir lagert vielmehr, von uns selbst angelegt, als einzelne Sekundärrohstoffe beispiels-

weise in Elektrogeräten oder Gebäuden und muss zur erneuten Nutzung erfasst,

freigelegt und wiederverwertet werden.

Wiedergewinnung von Wertstoffen ist längst gängige Praxis

Dass dieses Konzept der Wiedergewinnung von Wertstoffen nicht nur bloße Zu-

kunftstheorie, sondern bei vielen Abbruchprojekten längst gängige Praxis ist, zeigt

aktuell der selektive Rückbau dreier Hochhäuser an der Max-Reger-Straße im Marler

Stadtteil Hüls. »Gehoben« werden konnten aus den in den 1960er Jahren errichteten

Gebäuden neben Metallen und Beton insbesondere eine große Menge Bodenbelag

und Fenster aus dem Werkstoff PVC. Alle Fraktionen eint eine für das »Urban Mining«-

Konzept eminent wichtige Eigenschaft: die sehr gute Wiederverwertbarkeit.

Sortenreines Granulat aus alten Rahmen

Die über 500 ausgedienten Fenster haben die PVC-Spezialisten der Tönsmeier

Kunststoffe übernommen, die im nordrhein-westfälischen Höxter leistungsstarke

Recyclinganlagen betreiben. Dort wurde aus den alten Rahmen ein PVC-Mahlgut her-

gestellt, das als Ausgangsmaterial für hochwertiges, zu fast 100 Prozent sortenreines

Granulat verwendet wird. Das Ergebnis dient als dem Primär-PVC qualitativ gleichwer-

tiger Rohstoff für die Herstellung von neuen Fenster- und Bauprofi len. In neuen Fens-

terprofi len ist der wiedergewonnene Rohstoff schließlich als Recyclingkern zu fi nden.

Ressourcenschonung und Umweltschutz

»Jede Tonne PVC-Recyclat, das in der Profi lherstellung zum Einsatz kommt, spart im

Vergleich zu Primär-PVC rund 1,87 Tonnen C02. Damit trägt unser Produkt außer zur

Ressourcenschonung auch deutlich zum Umweltschutz bei«, so Jörg Schiffner, der das

Projekt für Tönsmeier in Marl betreut. Tönsmeier Kunststoffe ist einer der Recycling-

partner der Rewindo mit Sitz in Bonn, die seit 2002 das Recycling alter Kunststoff-

fenster, -rollläden und -türen bundesweit mit wachsendem Erfolg organisieren.

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UMWELT | Anwalt der Natur

ANWALTDERNATUR

Naturschutz geht uns alle an. Die Bewahrung intakter Lebensräume und

die Erhaltung wildlebender Tier- und Pfl anzenarten sind eine unabdingbare

Notwendigkeit für das Überleben der Menschheit. Der WWF will deshalb

die weltweite Zerstörung der Natur und Umwelt stoppen, die Biodiversi-

tät bewahren, Lebensräume schützen und eine Zukunft gestalten, in der

Mensch und Natur in Einklang miteinander leben. Dafür setzt sich der WWF

seit über 50 Jahren ein. Rund um den Globus unterstützen ihn mehr als

fünf Millionen Förderinnen und Förderer.

Gestartet ist der WWF als »Feuerwehr für bedrohte Arten«, die Schwerpunktthemen des WWF Deutschland haben sich jedoch über

den weltweiten Artenschutz hinaus ausgeweitet und umfassen u. a. den Erhalt der letzten großen Waldgebiete der Erde – sowohl in

den Tropen als auch in den gemäßigten Zonen –, den Einsatz für lebendige Meere, die Bewahrung von Flüssen und Feuchtgebie-

ten, den Kampf gegen den Klimawandel sowie das Engagement zugunsten einer ökologisch orientierten Landwirtschaft.

In mehr als 120 internationalen Projekten für den Naturschutz setzt sich der

WWF Deutschland ein und unterhält langfristig angelegte Naturschutzprogramme

beispielsweise in den artenreichen Regenwäldern Amazoniens, denen auch eine

Schlüsselrolle für das Weltklima zukommt, oder im Kongobecken Zentralafrikas

zum Schutz der Gorillas und Waldelefanten. In der Amur-Region kämpft der WWF

für die Rettung der Schneeleoparden und Amur-Tiger, auf Borneo für den Schutz

von Nashörnern und Orang-Utans. Dabei geht es stets um den Schutz großer,

bedrohter Lebensräume, die natürlich auch von vielen weniger »charismatischen«

Arten bevölkert werden. Denn wenn es gelingt, die Heimat von Tiger und Co zu

schützen, profi tiert davon die Artenvielfalt der gesamten Region. Die Ausweisung

von Naturschutzgebieten – sowohl an Land wie auch in den Ozeanen – ist nach

wie vor ein wichtiges Instrument der WWF-Arbeit. Zentral ist zudem die Arbeit auf

politischem Parkett, insbesondere in den Themenfeldern Landwirtschaft, Fischerei,

Energie und Klima sowie Umweltpolitik.

TEXT: B R ITTA KÖN IG (WWF DEUTSCH LAN D)

Unseren »ökologischen Fußabdruck« verringern Weil der WWF die immense Vielfalt von Lebensformen für jetzige und zukünftige Generationen erhalten will,

kämpft er gegen die dramatische Übernutzung der Ökosysteme der Erde und für eine Reduzierung des

»ökologischen Fußabdrucks«, der für den Verbrauch natürlicher Ressourcen steht. Macht die Menschheit

weiter wie bisher, wären bis 2030 zwei komplette Planeten nötig, um den globalen Bedarf

an Nahrung, Wasser und Energie zu decken. Die Folgen des Raubbaus sind bereits

heute spürbar: Hungersnöte, Artensterben oder extreme Wetterkatastrophen

nehmen immer dramatischere Ausmaße an.

Es gilt, verschwenderischen Konsum auf Kosten der Natur genauso zu überdenken wie

unsere Art des Wirtschaftens. Lange vor der Diskussion um nachhaltiges Wirtschaften und

Green Economy entdeckte die Organisation, dass die Wirtschaft nicht nur Teil des Problems ist,

sondern zugleich Teil der Lösung sein kann. In der Folge entstanden strategische

Unternehmenspartnerschaften mit dem Ziel, Lieferketten und Märkte

positiv zu verändern. Der WWF hat eigenständige Zertifi zierungssysteme

angestoßen, mit denen nachhaltigere Erzeugnisse aus beispielsweise

Fischerei (MSC) und Forstwirtschaft (FSC) für Verbraucher gekennzeichnet werden.

So wird ein »grüner Konsum« einfacher und der Einfl uss der Verbraucher gestärkt.

All das ist heute genauso wichtige Naturschutzarbeit wie die Ausweisung neuer

Schutzgebiete. Dabei sind die Herausforderungen mindestens so groß wie vor 50 Jahren.

Geschichte des WWF: Der deutsche Arm der weltweiten Organisation wurde 1963 in Bonn gegründet und war damals fest im Artenschutz verwurzelt. Tatsächlich zieht sich der Schutz von Tiger, Nashorn oder Orang-Utan als ein roter Faden durch die Arbeit der Naturschützer. Im Laufe der Jahre wurde die Arbeit jedoch politischer. Themen-felder wie Klimaschutz, Energie- und Agrarpolitik rückten zunehmend ins Blickfeld. Das erweiterte Aufga-benspektrum schlug sich auch in einer Namensänderung nieder: WWF steht seit 1987 für »World Wide Fund for Nature«. Zusätzlich zu den internationalen Arbeitsschwerpunkten zeigt man seit den 1980er Jahren auch in Deutschland Flagge, mit Naturschutzprojekten vom Wattenmeer bis zu den Alpen.

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Wer die wichtige Arbeit des WWF unterstützen möchte, fi ndet hier weitere Informationen:

www.wwf.de/spenden-helfen

T - TIPP

WWF Deutschland ein und unterhält langfristig angelegte Naturschutzprogramme

beispielsweise in den artenreichen Regenwäldern Amazoniens, denen auch eine

Schlüsselrolle für das Weltklima zukommt, oder im Kongobecken Zentralafrikas

zum Schutz der Gorillas und Waldelefanten. In der Amur-Region kämpft der WWF

für die Rettung der Schneeleoparden und Amur-Tiger, auf Borneo für den Schutz

von Nashörnern und Orang-Utans. Dabei geht es stets um den Schutz großer,

bedrohter Lebensräume, die natürlich auch von vielen weniger »charismatischen«

Arten bevölkert werden. Denn wenn es gelingt, die Heimat von Tiger und Co zu

schützen, profi tiert davon die Artenvielfalt der gesamten Region. Die Ausweisung

von Naturschutzgebieten – sowohl an Land wie auch in den Ozeanen – ist nach

wie vor ein wichtiges Instrument der WWF-Arbeit. Zentral ist zudem die Arbeit auf

politischem Parkett, insbesondere in den Themenfeldern Landwirtschaft, Fischerei,

Energie und Klima sowie Umweltpolitik.

Schutzgebiete. Dabei sind die Herausforderungen mindestens so groß wie vor 50 Jahren.

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