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TK-Medienservice "Baby" _____________________________________________________
Herausgeber: Techniker Krankenkasse • Pressestelle • Bramfelder Straße 140 • 22305 Hamburg Tel.: 040 - 69 09-17 83 • Fax: 040 - 69 09-13 53 • E-Mail: [email protected] TK-Medienservice im Internet: www.presse.tk-online.de. Ausgabe: März 2010
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Baby – ein neuer Erdenbürger
Rundum versorgt – die richtige Klinik für Mutter und Kind ...................................................... 2
Jedes dritte Baby kommt per Kaiserschnitt zur Welt ............................................................... 4
Jedes zehnte Kind legt Frühstart hin ....................................................................................... 7
TK-Umfrage zeigt: In jeder Klasse zwei Kinder nur ungenügend geimpft ............................. 10
Postpartale Depression: Wenn der Baby-Blues nicht enden will ........................................... 15
Mamas Milchbar oft nur drei Monate geöffnet – jede fünfte Mutter stillt gar nicht ................. 20
Schritt für Schritt von der Milch zum Brei .............................................................................. 23
Wenn Schreien an den Nerven zerrt – auf keinen Fall schütteln! ......................................... 26
Plötzlicher Säuglingstod bleibt häufigste Todesursache ....................................................... 31
Schon ein Rausch kann zu viel sein: Nikotin und Alkohol in der Schwangerschaft tabu ...... 33
Kleine Entdecker vor Unfällen schützen ................................................................................ 35
Medikamente: Kinder sind keine kleinen Erwachsenen ........................................................ 37
Kurzmeldungen ..................................................................................................................... 42
Informationen der Techniker Krankenkasse
Medienservice März 2010 Themen, Trends und Hintergründe
Hinweis für die Redaktionen:
Einige Illustrationsvorschläge zum Thema haben wir in dieses Dokument eingefügt. Diese und an-
dere Motive stehen Ihnen ebenso wie Fotos der zitierten Experten honorarfrei unter Angabe der
Quelle "Techniker Krankenkasse" zur Verfügung. Download: www.presse.tk-online.de
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Rundum versorgt – die richtige Klinik für Mutter und Kind
Die Auswahl des Geburtskrankenhauses machen sich werdende Eltern
meist nicht leicht. Wichtig ist, dass die Mutter sich wohlfühlt. Aber auch
die Qualität der medizinischen Versorgung, der technischen Ausstat-
tung und der persönlichen Betreuung spielen eine große Rolle. Seit
2006 befragt die Techniker Krankenkasse (TK) in ihrem Klinikführer
Patienten, wie zufrieden sie mit der Behandlung im Krankenhaus wa-
ren. "Auch für Geburtshilfestationen gibt es Ergebnisse. Der TK-
Klinikführer hilft den werdenden Eltern bei der Wahl des richtigen Kran-
kenhauses", erklärt Mirko Ruchel vom Projekt TK-Klinikführer.
Der Klinikführer hilft, eine Auswahl zu treffen. Danach ist es wichtig,
dass sich die werdenden Eltern selbst ein Bild von der Klinik und dem
Kreißsaal machen, die Wochenstation besichtigen und das Geburtshil-
feteam kennenlernen. "Dabei dürfen sie sich ruhig auf ihr Bauchgefühl
verlassen und sich für das Krankenhaus entscheiden, in welchem sie
sich auf Anhieb wohlfühlen. Die meisten Krankenhäuser bemühen sich
Wo bekomme ich mein Baby? Mit der Auswahl des rich-tigen Geburtskrankenhau-ses beschäftigen sich viele werdende Eltern intensiv.
Motiv zum Download un-ter www.presse.tk-online.de. Quelle: Techniker Krank-enkasse
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heute um eine familienfreundliche und möglichst natürliche Umge-
bung", so Ruchel weiter.
Viele Kliniken bieten spezielle Einführungsabende an. Da haben wer-
dende Mütter und Väter die Gelegenheit, Fragen zu stellen und die
Entbindungsstation zu besichtigen. Sie erfahren, ob beispielsweise das
Baby im eigenen Zimmer liegt oder wie die Stillförderung aussieht.
Weitere Informationen zum TK-Klinikführer gibt es auf der Website der
TK auf www.tk-online.de unter dem Webcode 5050.
Wichtige Fragen für den Besichtigungstermin im Kranken-haus:
• Wie ist die Einrichtung des Kreißsaals?
• Darf die Mutter entscheiden, ob sie das Kind liegend, hok-kend, stehend, im Vierfüßlerstand oder sogar hängend be-kommt?
• Gibt es Alternativen zum Gebärbett wie Hocker oder Wan-ne? Gibt es Seile oder Sprossenwände, an denen sich die Schwangere während der Geburt festhalten kann?
• Verfügt die Klinik über eine Kinderintensivstation oder ist im Notfall schnell eine erreichbar?
• Wie viele Kreißsäle gibt es und was passiert, wenn mehrere Geburten parallel stattfinden?
• Darf der Partner oder eine Vertrauensperson während der Geburt und auch danach bei der Mutter bleiben?
• Darf das Kind gemeinsam mit der Mutter in einem Zimmer bleiben (so genanntes Rooming-In)? Wenn ja, in welchem Ausmaß?
• Legt die Klinik Wert auf Stillförderung?
• Darf die eigene Hebamme die Geburt begleiten?
• Wie hoch ist die Dammschnitt- und Kaiserschnittrate?
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Jedes dritte Baby kommt per Kaiserschnitt zur Welt
Was noch vor einigen Jahren die Ausnahme war, ist heute in deut-
schen Kliniken alltäglich: Immer mehr Frauen entbinden per Kaiser-
schnitt. Das teilte die Techniker Krankenkasse (TK) mit. Im Jahr 2008
hat bereits jede dritte Frau auf diesem Weg ihr Kind zur Welt gebracht.
2002 war es noch jede fünfte Schwangere..
Dabei kommt die Frage auf: Wollen tatsächlich auch mehr Frauen die-
sen Eingriff durchführen lassen? Zahlen deuten darauf hin, dass nur
zwei Prozent der Kaiserschnitte auf Wunsch der Eltern geschehen.
"Meistens empfehlen die Ärzte den Frauen einen Kaiserschnitt. Die
wenigsten werdenden Mütter wollen die Geburt planen oder es mög-
lichst bequem haben", so Dr. Jürgen Langosch, Arzt im TK-
Ärztezentrum.
Viele Frauen, die sich einen Kaiserschnitt wünschen, haben Angst vor
den Schmerzen einer natürlichen Geburt oder befürchten, dass sich
der Beckenboden überdehnt und sie inkontinent werden. "Dabei sind
die Risiken bei einem Kaiserschnitt viel höher als bei einer normalen
Entbindung. Thrombosen und Blutungen sind die häufigsten Komplika-
tionen", so Dr. Langosch weiter. Kaiserschnittkinder haben oft Anpas-
sungsstörungen nach der Geburt. "Und was viele nicht wissen: Nach
einem Kaiserschnitt gilt jede weitere Schwangerschaft als gewisses
Risiko für Mutter und Kind."
Ein weiterer Nachteil einer Kaiserschnitt-Geburt: Sie erhöht möglicher-
weise das Risiko, an Diabetes, Krebs oder Asthma zu erkranken. For-
scher der Universität Stockholm entdeckten bei Kaiserschnittkindern
vorübergehend auftretende chemische Veränderungen an den Grund-
bausteinen der Erbsubstanz, die bei vaginal entbundenen Kindern nicht
auftraten. Grund dafür könne das erhöhte Stressrisiko von Kindern
während des Kaiserschnitts sein, so die Wissenschaftler. Bei Kindern,
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die natürlich auf die Welt kommen, baut sich während der Geburt der
Stress langsam auf. Kaiserschnittkinder sind häufig nicht auf die Geburt
vorbereitet. Welche Schlüsse aus dieser Beobachtung gezogen werden
könnten, ist allerdings noch völlig unklar. Hier ist weitere Forschung
nötig.
Trotzdem gibt es nach wie vor Situationen, in denen ein Kaiserschnitt
lebensrettend für Mutter und Kind ist: Bei zwei von hundert Geburten ist
ein Kaiserschnitt medizinisch notwendig, etwa wenn der Mutterkuchen
Eine Studie aus Großbritannien aus dem Jahr 2004 betrachtete alle Komplikationen, die bei vaginalen Geburten und Kaiserschnit-ten auftreten können, und verglich die Häufigkeit ihres Auftretens.
Komplikation Bei vaginaler Geburt
im Vergleich zum Kai-serschnitt
Geburtsschmerz öfter
Tod der Mutter seltener
Blutungen gleich oft Intensivmedizin nach der
Geburt seltener
Schmerzen im Schei-den-Dammbereich öfter
Thromboembolien seltener Verletzung des Genital-
trakts gleich oft
Wund- und Narben-schmerzen seltener
Entfernung der Gebär-mutter seltener
Postpartale Depression gleich oft Verletzungen von Blase
oder Harnleiter seltener
später Schmerzen beim Geschlechtsverkehr gleich oft
Harninkontinenz öfter Quelle: "Kaiserschnitt: Ja! Nein! Vielleicht?", Broschüre des Baye-rischen Hebammen Landesverbandes e. V. und der TK.
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vor dem Muttermund liegt. Bei jeder zehnten natürlichen Entbindung
erfolgt außerdem die Entscheidung im Laufe der Geburt, weil dem Ba-
by Sauerstoffmangel droht.
Die TK rät allen Frauen, die Angst vor den Schmerzen einer natürlichen
Geburt haben und an einen Kaiserschnitt denken, sich ausführlich über
Risiken und mögliche Alternativen beraten zu lassen. Jede Frau hat die
Möglichkeit, sich einmal intensiv bei einer Hebamme über die Vor- und
Nachteile verschiedener Geburtsarten zu informieren. Die Kosten
übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen. Weitere Informationen
gibt es unter www.tk-online.de, Suchwort "Schwangerschaft".
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Hans-Jürgen Wirthl, Vor-standsvorsitzender des Bun-desverbandes "Das frühge-borene Kind" e.V.
Jedes zehnte Kind legt Frühstart hin
Dank des medizinischen Fortschritts ist es heute oft möglich, eine dro-
hende Frühgeburt abzuwenden oder noch hinauszuzögern. Trotzdem
kommt fast jedes zehnte Kind vor dem Ende der 37. Schwangerschafts-
woche zur Welt. Auch sehr kleine Frühchen haben heute eine Überle-
benschance und viele früher gefürchtete Komplikationen, wie zum Bei-
spiel schlechtes Sehen oder Hören, sind durch individuelle Behand-
lungsmethoden seltener geworden.
Die Techniker Krankenkasse (TK) sprach mit Hans-Jürgen Wirthl, Vor-
standsvorsitzender des Bundesverbandes "Das frühgeborene Kind" e.V.,
über Ursachen und Vermeidung von Frühgeburten.
Frage: Herr Wirthl, was sind die Ursachen einer Frühgeburt?
Hans-Jürgen Wirthl: Etwa zehn Prozent aller neugeborenen Kinder
kommen heute als Frühgeborene zur Welt. Risiken sind zum Beispiel ein
sehr junges Alter der Mutter, also wenn sie unter 18 Jahre alt ist. Ist die
Mutter über 35 Jahre, nimmt das Risiko einer Frühgeburt ebenfalls zu.
Rauchen und Passivrauchen sowie Alkoholkonsum kommen ebenfalls
als Auslöser in Frage. Während der Schwangerschaft kann unter ande-
rem das Ablösen der Plazenta oder das vorzeitige Springen der Frucht-
blase zu einer Frühgeburt führen. Häufig sind allerdings Infektionen der
Harnwege oder der Scheide die Ursache. Daneben spielen psychische
oder psychosoziale Belastungen wie Angst, Partnerschaftskonflikte oder
finanzielle Probleme eine Rolle. Bei etwa der Hälfte der Frühgeburten
sind aber keine eindeutigen Ursachen erkennbar.
Frage: Wie können Schwangere vorbeugen?
Hans-Jürgen Wirthl: Die beste Vorbeugung ist eine gute ärztliche
Begleitung während der Schwangerschaft durch regelmäßige
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Teilnahme an den Vorsorgeuntersuchungen und eine gesunde Le-
bensführung. Auch sollte auf Zigaretten und Alkohol konsequent ver-
zichtet werden. Bei einer hohen psychosozialen Belastung kann
außerdem eine kompetente Begleitung helfen. Um einer drohenden
Infektion frühzeitig begegnen zu können, hilft ein einfacher Test, mit
dem zwei- bis dreimal wöchentlich der vaginale pH-Wert gemessen
wird. Den Test können Schwangere mit Hilfe eines speziellen Hand-
schuhs leicht selbst vornehmen. Bei einem erhöhten pH-Wert über 4,4
muss der Arzt die Ursache feststellen und gegebenenfalls eine geeig-
nete Therapie einleiten.
Frage: Was ist für die Frühchen in den ersten Lebenswochen beson-
ders wichtig?
Hans-Jürgen Wirthl: Die Liebe und Zuwendung der Eltern ist für
Frühchen besonders wichtig, denn neben der körperlichen Reife fehlt
Frühgeborenen besonders die Zeit im Mutterleib. Wenn das Kind im
Brutkasten liegt oder auf einer anderen Station betreut wird, sollten die
Eltern es so oft und so lange wie möglich besuchen, um möglichst
frühzeitig eine starke Bindung aufzubauen. Besonders engen Kontakt
ermöglicht das "Känguruhen". Dabei wird das Kind aus dem Inkubator
genommen und der Mutter oder dem Vater für einige Zeit auf die Brust
gelegt. Streicheln, Massieren, Ansprechen, Schaukeln und Halten be-
ruhigen einerseits die Kinder, fördern andererseits ihre Entwicklung
und die Eltern-Kind-Interaktion. Auch das Stillen bietet eine Möglichkeit
zum Körperkontakt.
Frage: Welche Unterstützung gibt es noch für Eltern von Frühgebore-
nen?
Hans-Jürgen Wirthl: Elterngruppen, in denen Betroffene ihre Erfah-
rungen austauschen können, sind eine weitere Hilfe. Eltern erhalten
dort Informationen, beispielsweise welcher Kinderarzt für die weitere
Betreuung in Frage kommt. Insbesondere Frühchen mit einem
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Geburtsgewicht unter 1500 Gramm sollten zusätzlich zu den normalen
Vorsorgeuntersuchungen regelmäßig Fachleuten vorgestellt werden,
die besonders erfahren darin sind, die weiteren Entwicklung der Kinder
zu berurteilen. Diese sind zum Beispiel in den so genannten "Sozial-
pädiatrischen Zentren" zu finden, die es fast überall in Deutschland
gibt. Auskünfte gibt dazu aber auch der Kinderarzt.
Ausführliche Informationen zum Thema "Frühstart ins Leben" gibt
es unter www.tk-online.de im Internet (Suchwort "Frühgeburten").
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TK-Umfrage zeigt: In jeder Klasse zwei Kinder nur ungenügend geimpft
Jedes vierzehnte Kind in Deutschland ist nicht ausreichend geimpft. Zu
diesem Ergebnis kommt eine Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker
Krankenkasse (TK). Das heißt: In jeder Klasse sitzen statistisch minde-
stens zwei Kinder, die nicht alle empfohlenen Schutzimpfungen erhal-
ten haben. Dazu zählen beispielsweise die Impfungen gegen Keuchhu-
sten, Tetanus, Masern, Windpocken, Mumps und Röteln. Acht von
zehn Eltern, deren Kinder nicht alle Schutzimpfungen erhalten haben,
gaben an, dass sie einige Impfungen für unnötig hielten. Drei Viertel
von ihnen haben Angst vor Impfschäden und Nebenwirkungen. Fast
die Hälfte war der Meinung, dass so genannte "Kinderkrankheiten" wie
Mumps oder Röteln das Immunsystem stärken. Und jede dritte Familie,
die sich gegen einzelne Schutzimpfungen entschieden hat, erhielt vom
Kinderarzt den Rat, darauf zu verzichten.
"Die Impfungen tragen dazu bei, insbesondere Babys wirksam vor In-
fektionen zu schützen, an denen sie häufig deutlich schwerer erkran-
ken als ältere Kinder oder Erwachsene", sagt Maik Findeisen, Impfex-
perte der TK. Allerdings sind manche Eltern skeptisch, ob das Immun-
system eines Säuglings mit den Schutzimpfungen, die die Ständige
Impfkommission (STIKO) des Robert-Koch-Instituts empfiehlt, nicht
überfordert wird. "Die Sorge ist jedoch unbegründet, da das Immunsy-
stem eines Neugeborenen sich ab der Geburt mit einer Vielzahl von
Keimen auseinandersetzen muss", sagt Findeisen. Der Kampf mit den
Erregern stärkt das Immunsystem genauso wie die Impfung. Zudem
sind moderne Impfstoffe gut verträglich, Nebenwirkungen treten eher
selten auf. Auch Mehrfachimpfungen mit bis zu sechs Impfstoffen stel-
len grundsätzlich kein Problem dar.
Neugeborene verfügen über einen so genannten Nestschutz. Durch
mütterliche Antikörper sind sie gegen bestimmte Erkrankungen immun.
Dies gilt allerdings nur für die Infektionskrankheiten, welche die Mutter
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durchgemacht hat oder gegen die sie geimpft ist. Diese Antikörper
werden nach der Geburt langsam wieder abgebaut. Gegen Ende des
ersten Lebensjahres besteht meist kein Schutz mehr. "Deshalb ist es
wichtig, möglichst früh mit dem Aufbau des Impfschutze gegen be-
stimmte Erkrankungen zu beginnen", empfiehlt Maik Findeisen.
Die so genannte Grundimmunisierung, das heißt der Aufbau eines voll-
ständigen Impfschutzes bei Säuglingen und Kleinkindern, sollte unmit-
telbar nach Ende des zweiten Lebensmonats beginnen und im Alter
von 14 Monaten abgeschlossen sein. Findeisen: "Dann können Eltern
sicher sein, dass ihr Kind ausreichend geschützt ist." Die Grundimmu-
nisierung, die die STIKO gegen Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten,
Haemophilus influenzae Typ b, Hepatitis B und Kinderlähmung emp-
fiehlt, wird üblicherweise mit Kombinationsimpfstoffen durchgeführt.
Zeitgleich erfolgt die Impfung gegen Pneumokokken. Die erste Masern-
Mumps-Röteln- und die erste Windpockenimpfung erhalten Babys erst
im Alter von elf bis 14 Monaten, die einmalige Impfung gegen
Meningokokken frühestmöglich nach dem ersten Geburtstag.
Der Schutz hält bei einigen Impfungen ein Leben lang, bei anderen
muss er auch im Erwachsenenalter noch einmal oder regelmäßig auf-
gefrischt werden. Dies gilt besonders für die Tetanus- und
Ein kleiner Piks schützt Mit Impfungen können El-tern ihre Kinder wirksam vor schweren Infektionen bewahren.
Motiv zum Download unter www.presse.tk-online.de. Quelle: Techniker Krank-enkasse
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Diphtherie-Impfung. Für alle Auffrischungsimpfungen gibt es zeitliche
Richtwerte und Impfpläne.
Zum Hintergrund:
Wovor schützen die Impfungen?
• Keuchhusten (Pertussis), der durch Tröpfcheninfektion übertra-
gen wird, kann bei schwerem Verlauf zu einer Gehirn- und Lun-
genentzündung führen und Asthma begünstigen. Bei Säuglin-
gen können lebensbedrohliche Atemstillstände auftreten.
• Hib-Infektionen (Haemophilus Influenzae B) können sehr
schnell und sehr schwer verlaufen und eine Kehldeckel- oder
eine Hirnhautentzündung (Meningitis) hervorrufen. Neben To-
desfällen kann es auch zu Spätfolgen mit körperlichen oder gei-
stigen Behinderungen kommen.
• Pneumokokken-Bakterien können Meningitis, eine Lungenent-
zündung oder eine Blutvergiftung (Sepsis) verursachen. Babys
können in Folge der Erkrankung taub werden oder sterben.
• Das durch Tröpfcheninfektion übertragene Diphterie-Bakterium
nistet sich in den Atemwegen ein, wo es Giftstoffe abgibt, die
schwere Entzündungen auslösen. Babys drohen Erstickungsan-
fälle sowie Nieren-, Herzmuskel- oder Nervenschäden. Bevor
es die Impfung gab, verlief die Krankheit für Kinder oft tödlich.
• Tetanus-Schutz (Wundstarrkrampf) ist wichtig, wenn Kinder an-
fangen zu krabbeln oder zu laufen und mit Erde (auch Blumen-
erde), Schmutz und Straßenstaub in Kontakt kommen. Dort sitzt
der Tetanus-Erreger, der über kleinste Verletzungen in den
Körper eindringen kann. Das Nervengift, das er bildet, kann
Muskelkrämpfe auslösen, die auch die Atemmuskulatur betref-
fen können. Das führt im schlimmsten Fall zum Ersticken. Jeder
dritte Erkrankte stirbt.
• Eine Impfung ist der einzige Schutz vor einer Polio-Erkrankung,
wirksame Medikamente gibt es nicht. Auslöser der so
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genannten Kinderlähmung sind Polio-Viren, die das Nervensy-
stem befallen. Neben Lähmungen von Armen, Beinen und
Rückenmuskulatur kann auch die Atemmuskulatur beeinträch-
tigt sein.
• Eine schwere Leberentzündung ist die Folge einer Infektion mit
Hepatitis-B-Viren. Insbesondere Babys und Kleinkinder haben
ein hohes Risiko, dass die Krankheit chronisch verläuft. Über-
tragen werden die Viren durch Blut und Körperflüssigkeiten.
Durch kleine Wunden in der Haut oder Schleimhaut gelangen
sie in den Organismus.
• Die Masern, die häufig für eine harmlose Kinderkrankheit gehal-
ten werden, können schwerwiegende Komplikationen wie
Mittelohr- oder Lungenentzündung mit sich bringen. Bleibende
Schäden wie Schwerhörigkeit oder Taubheit können die Folge
der hochansteckenden Viruserkrankung sein. Manchmal kommt
es auch zu einer schweren Hirnentzündung, die für jeden Sieb-
ten tödlich endet.
• Auch nicht immer komplikationslos verläuft Mumps (Ziegenpe-
ter), ebenfalls eine Viruserkrankung. In einem von zehn Fällen
verursacht der Virus eine Meningitis, seltener auch eine Enze-
phalitis (Gehirnentzündung). Zudem besteht das Risiko, dass
der Hörnerv geschädigt wird, was zur Taubheit führen kann.
Tritt Mumps bei jungen Erwachsenen auf, können sie durch ei-
ne Eierstock- beziehungsweise Hodenentzündung unfruchtbar
werden.
• Röteln führen beim Erkrankten extrem selten zu Komplikatio-
nen. Die Schutzimpfung gegen Röteln soll vor allem bei Mäd-
chen verhindern, dass es bei einer späteren Schwangerschaft
zu einer Rötelnerkrankung kommt. Stecken sich ungeschützte
Schwangere mit Röteln an, so besteht die Gefahr, dass Neuge-
borene schwere Missbildungen an Gehirn, Augen und Herz er-
leiden.
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• Eine Meningokokken-Infektion ist eine gefährliche bakterielle
Erkrankung. Hirnhautentzündungen (Meningitis) machen die
Hälfte der Meningokokken-Erkrankungen aus. Rund ein Viertel
der Patienten erkranken an einer Blutvergiftung (Sepsis), die in
einigen Fällen zu einer besonders schweren Form des septi-
schen Schocks führt. Dabei kann sich durch massiven Einbruch
des Erregers in die Blutbahn binnen weniger Stunden ein le-
bensbedrohliches Krankheitsbild mit Kreislaufversagen und
ausgedehnten Blutungen in die Haut und inneren Organe ent-
wickeln, ohne dass die typischen Symptome einer Gehirnhaut-
entzündung deutlich werden.
• Die sehr ansteckende Viruserkrankung Windpocken (Varizellen)
verläuft überwiegend gutartig, kann aber auch zu vielfältigen
Komplikationen führen: Kleinhirn-, Hirnhaut- und Gehirnentzün-
dung, Lungenentzündung und Entzündungen verschiedener
Organe. Anfällig für Komplikationen sind insbesondere Säuglin-
ge, ältere Jugendliche und Erwachsene. Für abwehrge-
schwächte Personen sind Windpocken lebensgefährlich. An
Windpocken Erkrankte können später eine sehr schmerzhafte
Gürtelrose entwickeln. Eine Erkrankung bei Schwangeren kann
beim Neugeborenen zu schwerster, lebensbedrohlicher Wind-
pockenerkrankung mit bleibenden Schäden und zu Fehl-
bildungen führen.
Einen genauen Überblick liefert der Impfkalender unter www.tk-online.de
(Suchwort "Impfkalender").
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Postpartale Depression: Wenn der Baby-Blues nicht enden will
Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett sind für Frauen ein ein-
schneidendes Erlebnis, das ihr Leben in neue Bahnen lenken. Und für
die meisten ist es ein pures Glücksgefühl, ihr Kind das erste Mal in die
Arme zu schließen. Aber die Geburt ist auch anstrengend – psychisch
wie physisch – und die Hormone spielen verrückt. Das geht nicht an
allen Müttern spurlos vorbei. Manche leiden unter Schlaflosigkeit, Kopf-
schmerzen oder Konzentrationsschwäche. Andere Mütter können nur
schwer Bezug zu ihrem Baby finden, haben Angst oder sind schlechter
Laune – der so genannte Baby-Blues. Das erleben viele Mütter, doch
bei den meisten hellt sich die Welt nach wenigen Tagen wieder auf.
Wenn das Stimmungstief allerdings länger anhält, spricht man von einer
behandlungsbedürftigen postpartalen Depression, auch Wochenbettde-
pression genannt. Kennzeichen sind:
• allgemeines Desinteresse
Schattenseiten Wenn eine depressive Stimmung nach der Ge-burt länger anhält, sollten betroffene Mütter Hilfe in Anspruch nehmen.
Motiv zum Download unter www.presse.tk-online.de. Quelle: Techniker Krank-enkasse
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• Traurigkeit
• gemischte Gefühle dem Kind gegenüber
• Konzentrations- und Schlafstörungen
• Herzbeschwerden
• extreme Reizbarkeit
• Ängste und Panikattacken
• Tötungsgedanken (auf sich, auf das Kind und/oder andere Fami-
lienmitglieder bezogen)
Etwa jede zehnte bis siebte Mutter leidet in den Wochen nach der Ge-
burt an einer postpartalen Depression. Und was die wenigsten wissen:
Auch Väter können nach der Geburt in eine Stimmungskrise geraten.
Von ihnen sind etwa sechs bis acht Prozent betroffen. Denn auch für
die jungen Väter ist die Geburt ihres Kindes ein tiefer Einschnitt, der
erst einmal verdaut werden will. Manche geraten dadurch aus dem
Gleichgewicht.
Die Gefühlslage der Eltern geht nicht spurlos an den Neugeborenen
vorbei. Sie merken ganz genau, ob es ihren Eltern gut oder schlecht
geht. Deshalb ist es sehr wichtig, sich selbst gut zu beobachten und bei
einem Verdacht mit dem Arzt zu sprechen. Dr. Nicole Knaack, Diplom-
Pädagogin bei der Techniker Krankenkasse (TK), erklärt, was das Risi-
ko einer postpartalen Depression erhöht, welche Behandlungsmöglich-
keiten es gibt und dass das Muttersein auch Schattenseiten haben
darf.
Frage: Frau Dr. Knaack, was sind die Risikofaktoren für eine
postpartale Depression?
Dr. Nicole Knaack: Die Risikofaktoren für eine postpartale Depression
sind unterschiedlich. Sie können körperlich bedingt sein, zum Beispiel
durch Schwangerschaftskomplikationen oder hormonelle Veränderun-
gen nach der Geburt. Psychische Faktoren wie ein traumatisches Ge-
burtserlebnis, Schwierigkeiten beim Stillen, eine starke Veränderung
des eigenen Lebensrhythmus oder die (mangelnde) Unterstützung des
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Partners können ebenfalls zu Depressionen führen. Zu postpartalen
Depressionen trägt auch ein verklärtes Image der immer liebevollen
Mutter bei, während verdrängt wird, dass es auch Schattenseiten des
Mutterseins gibt.
Frage: Kann man postpartale Depressionen vermeiden?
Dr. Nicole Knaack: Nein – man kann nur richtig damit umgehen. Ganz
wichtig ist das Verständnis der Angehörigen, insbesondere des Kin-
desvaters. Er sollte das Selbstwertgefühl seiner Partnerin stärken.
Frage: Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?
Dr. Nicole Knaack: Die Therapie ist abhängig vom Schweregrad
der Depression. Vorrangig gilt es, die Mutter zu entlasten. Zum
Beispiel kann eine Haushaltshilfe beantragt werden, die auch von
der Krankenkasse gezahlt wird. Auf jeden Fall ist eine Behandlung
notwendig. Denn die postpartale Depression kann im Extremfall
lebensgefährlich sein, wenn die Mutter Suizid-Gedanken hat oder
das Kind vernachlässigt. Eine medikamentöse Therapie ist aller-
dings eher schwierig, weil die Frauen dann nicht stillen können, da
das Medikament in die Muttermilch übergeht. Eine engmaschige
psychosoziale Betreuung und Hilfe im Haushalt bieten sich eher
an.
Frage: Gibt es weitere Hilfsangebote?
Dr. Nicole Knaack: In manchen Fällen ist es hilfreich, eine He-
bamme, Gemeindepflegerin, Sozialarbeiterin oder Betreuungs-
dienste einzubeziehen. In Mütter- und Selbsthilfegruppen können
Bewältigungsstrategien für Stressoren und Konflikte besprochen
und geübt werden. In diesen Gruppen erfahren die Mütter, welche
Entwicklungsschritte ihr Kind macht, was Sicherheit gibt. Der Vor-
teil von Gruppenangeboten sind die sozialen Kontakte. Manchmal
ist auch ein Klinikaufenthalt angezeigt, um das Leben von Mutter
und Kind zu schützen. An einigen psychiatrischen Krankenhäusern
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Herausgeber: Techniker Krankenkasse • Pressestelle • Bramfelder Straße 140 • 22305 Hamburg Tel.: 040 - 69 09-17 83 • Fax: 040 - 69 09-13 53 • E-Mail: [email protected] TK-Medienservice im Internet: www.presse.tk-online.de. Ausgabe: März 2010
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gibt es spezielle Mutter-Kind-Abteilungen, in denen das Kind zu-
sammen mit der Mutter aufgenommen werden kann.
Frage: Wirken sich depressive Verstimmungen auf die Kinder
aus?
Dr. Nicole Knaack: Ja, die Bindungsfähigkeit des Kindes ist ge-
stört: Bei der postpartalen Depression können Mütter keine Bin-
dung zu ihrem Kind entwickeln. Säuglinge spüren von Anfang an,
ob die Beziehungen zu den Betreuungspersonen zuverlässig sind
oder nicht. Nur auf dieser Basis kann das Kind diese Bindungsfä-
higkeit entwickeln. Die betroffenen Mütter können nicht in ausrei-
chendem Maß auf die Bedürfnisse des Säuglings eingehen oder
bewerten sie falsch. Häufig fühlen sich betroffene Mütter von ihren
Babys unter Druck gesetzt oder deuten Schreien als aggressive
Äußerungen in einem Machtkampf. Dabei handelt es sich nur um
natürliche Signale des Kindes. Die TK verfügt über ein entspre-
chendes Angebot, das Familientelefon, das in solchen Situationen
unterstützen kann. Das Familientelefon ist rund um die Uhr er-
reichbar, auch am Wochenende und an Feiertagen. Über 80 erfah-
rene Kinderärzte beantworten Fragen rund um die Gesundheit von
Babys, Kindern und Jugendlichen.
Frage: Einmal postpartale Depression – immer postpartale De-
pression? Wiederholt sie sich zwangsläufig beim nächsten Kind?
Dr. Nicole Knaack: Nein, eine postpartale Depression muss nicht
bei jedem Kind auftreten. Die Gründe für ihre Entstehung konnten
jedoch bisher wissenschaftlich nicht geklärt werden.
Speziell für alle Fragen rund um die Gesundheit von Babys, Kindern und
Jugendlichen bietet die TK einen besonderen Service: das TK-
Familientelefon. Unter der Telefonnummer 040 - 85 50 60 60 50 errei-
chen TK-Versicherte 24 Stunden täglich, 365 Tage im Jahr erfahrene
Kinderärzte und weitere Fachärzte.
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Informationen zum Baby-Blues enthält auch die TK-Broschüre
"Kleinkind", die unter www.tk-online.de kostenlos heruntergela-
den werden kann (Suchwort "Broschüre Kleinkind").
Linktipps zur postpartalen Depression
• Unter http://www.schatten-und-licht.de/ gibt es Kontaktli-
sten, Informationen zur Selbsthilfe, Listen von Fachleuten
zum Thema, einen Fragebogen zur Selbsteinschätzung bei
einer postpartalen Depression und Fachliteratur.
• Die Marcé-Gesellschaft bietet unter
http://www.marce-gesellschaft.de/ eine Adressliste von
Aufnahmestellen bei postpartalen psychischen Erkrankun-
gen, Literaturtipps und weitere Links.
• Unter http://www.mutter-kind-behandlung.de/ gibt es Infor-
mationen zu postpartalen Erkrankungen und deren Be-
handlungsmöglichkeiten.
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Mamas Milchbar oft nur drei Monate geöffnet – jede fünfte Mutter stillt gar nicht
Keine künstliche Säuglingsnahrung kann Muttermilch hundertprozentig
ersetzen. Sind Mutter und Kind erst einmal ein eingespieltes Team, ist
Stillen unkomplizierter und kostengünstiger als das Kleine mit dem
Fläschchen zu füttern. Trotzdem ist Stillen heute nicht mehr selbstver-
ständlich. Laut einer aktuellen Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker
Krankenkasse (TK) geben nur vier von fünf Müttern ihrem Baby die
Brust. Lediglich sechs von zehn aller Neugeborenen erhalten länger als
drei Monate Muttermilch.
Ob eine Mutter stillt, hängt offenbar mit dem Bildungsgrad zusammen:
Während nur jede zehnte Mutter mit Abitur oder Studium bei der Forsa-
Umfrage angab, nicht gestillt zu haben, war es bei den Müttern mit
Hauptschulabschluss fast jede Dritte. Auch wird in kleineren Orten und
Städten bis 100.000 Einwohner mehr die Brust gegeben als in Groß-
städten. Zudem gibt es ein Ost-West-Gefälle: In den neuen Bundeslän-
dern stillten 86 Prozent der Befragten, dafür jedoch nicht so lange wie
die westdeutschen Umfrageteilnehmerinnen, die zu 78 Prozent Mutter-
milch fütterten.
Vier von zehn Müttern, die gestillt haben, gaben an, dass sie die Stillzeit
früher beenden oder eher zufüttern mussten als sie sich eigentlich vor-
genommen hatten. Mehr als jede Zweite führte als Grund an, zu wenig
Milch gehabt zu haben. Stillprobleme wie eine entzündete Brust und
Schmerzen beim Stillen machte jede Vierte für das Abbrechen verant-
wortlich.
Die Nationale Stillkommission am Bundesinstitut für Risikobewertung
plädiert dafür, sechs Monate voll zu stillen. In der Kommission engagie-
ren sich Ärzte, Hebammen, Still-Beraterinnen und Selbsthilfegruppen.
Mit ihrer Aufklärungsarbeit wollen sie sich für verbesserte Stillbedingun-
gen in den Krankenhäusern, am Arbeitsplatz und zu Hause einsetzen.
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Denn ein wichtiger Grund, warum Mütter vorzeitig abstillen, ist das feh-
lende Wissen des medizinischen Personals rund um das Thema. Dies
führt dazu, dass bei Problemen eine ausreichende, motivierende Bera-
tung fehlt. Mittlerweile gibt es in Deutschland 94 Krankenhäuser, die
sich der Initiative "Babyfreundliches Krankenhaus" der Weltgesund-
heitsorganisation WHO und des Kinderhilfswerks UNICEF angeschlos-
sen haben, davon sind 50 bereits zertifiziert. Dort wird Stillförderung
durch besonders qualifiziertes Personal großgeschrieben. Die teilneh-
menden Krankenhäuser erreichen so, dass mindestens vier von fünf
Frauen ihr Baby voll stillen (www.babyfreundlich.org).
Und da Stillen hat viele Vorteile: "Gestillte Babys erkranken später
seltener an Mittelohrentzündungen und Infektionen des Magen-Darm-
Traktes oder der Luftwege. Das Stillen beugt zudem Allergien wie
Heuschnupfen, Asthma oder der Hautkrankheit Neurodermitis vor",
sagt Beate Thier, Ärztin bei der TK. Laut aktueller Allergie-Leitlinie,
die unter anderem von der Deutschen Gesellschaft für Allergologie
Stillmüdigkeit in Deutschland Nur sechs von zehn Babys er-halten länger als drei Monate Muttermilch. Oftmals fehlt es an einer ausreichenden, motivie-renden Beratung.
Motiv zum Download unter www.presse.tk-online.de. Quelle: Techniker Krankenkas-se
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und klinischen Immunologie herausgegeben wird, genügen zur Aller-
gieprävention nach neuesten Erkenntnissen allerdings bereits vier
Monate Stillzeit.
Darüber hinaus nehmen gestillte Kinder zudem langsamer zu als Ba-
bys, die mit der Flasche ernährt wurden, und neigen auch später we-
niger zu Übergewicht. Offenbar birgt eine schnelle Gewichtszunahme
im Babyalter langfristig das Risiko für Übergewicht und Fettleibigkeit.
Mütter, die ihre Kinder nicht stillen können oder wollen, sollten des-
halb darauf achten, Anfangs- und Folgemilch mit einem niedrigen
Eiweißgehalt zu füttern, um die Gewichtszunahme auf ein natürliches
Maß zu beschränken.
Und auch die Mütter selbst profitieren vom Stillen: "Mütter, die gestillt
haben, haben ein geringeres Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. Sie
erreichen zudem nach der Geburt leichter wieder ihr Normalgewicht.
Damit ist auch die Gefahr für spätere Herz-Kreislauf-Erkrankungen
oder Diabetes reduziert. Außerdem wird beim Stillen ein Hormon
ausgeschüttet, das die Rückbildung der Gebärmutter effektiv unter-
stützt", so Thier.
Weitere Informationen zum Thema Stillen bietet die gleichnamige TK-
Broschüre, die unter www.tk-online.de heruntergeladen werden kann
(Suchwort "Broschüre Stillen"). Dort sind auch Informationen rund um
den TK-Kurs "Von der Milch zum Brei" zu finden.
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Schritt für Schritt von der Milch zum Brei
Muttermilch ist die beste Ernährung in den ersten sechs Lebensmona-
ten. Sie enthält alle Nährstoffe, Fette und Eiweiße, die das Baby zum
Start ins Leben benötigt. "Muttermilch ist optimal darauf abgestimmt,
was das Baby braucht. Ihre Zusammensetzung und Menge passt sich
ständig an. Das kann keine Fertigmilch leisten", sagt Mechthild Fröh-
lich, Ernährungswissenschaftlerin der Techniker Krankenkasse (TK).
Doch manchmal klappt es mit dem Stillen nicht oder die Mutter hat
andere Gründe, warum sie nicht stillen möchte. Dann ist Fertigmilch
die beste Alternative.
"Mütter von allergiegefährdeten Babys sollten so lange wie möglich
stillen – mindestens vier Monate voll. Geht das nicht, ist eine spezielle
Säuglingsmilch, die so genannte hypoallergene Milch (HA-Milch), die
beste Alternative", rät Fröhlich. Wenn auch die HA-Milch eine allergi-
sche Reaktion hervorruft, können die frischgebackenen Eltern in Ab-
sprache mit dem Kinderarzt eine Milch auf Sojabasis erwägen. "Gele-
gentlich wird empfohlen, allergiegefährdeten Kindern Ziegen-, Schaf-
oder Stutenmilch zu geben. Diese können jedoch genauso Allergien
auslösen wie Kuhmilch", sagt die Ernährungsexpertin. Grund ist das
fremde tierische Eiweiß. Fröhlich rät auch von so genannter "vegetari-
scher" Milch ab. Darunter fallen etwa Mandel-, Reis- oder Frischkorn-
milch. "In Wahrheit handelt es sich bei diesen Produkten gar nicht um
Milch", erklärt sie. Bei Kindern, die mit dieser Pseudo-Milch aufge-
wachsen sind, waren ernste Mangelerscheinungen die Folge.
"Auch wenn viele Eltern es kaum abwarten können, ihren Nachwuchs
zum ersten Mal mit dem Löffel zu füttern, ist es trotzdem besser, das
Zufüttern bis zum Ende des sechsten Lebensmonats hinauszuzögern",
rät Mechthild Fröhlich. Zwar ist das Angebot an Babybreien groß, die
Eltern ihren Kleinen ab dem fünften Lebensmonat geben können, doch
zu frühe Beikost kann die Verdauung des Babys durcheinander brin-
gen. Vor Allergien schützt die längere Stillzeit offenbar nicht. Deshalb
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empfiehlt die aktualisierte Leitlinie zur Allergieprävention nur noch, Ba-
bys mindestens vier Monate lang ausschließlich zu stillen.
Der erste Brei, der eine Milchmahlzeit ersetzt, sollte ein Gemüse-Brei
sein. Hat das Baby sich daran gewöhnt, folgt ein Gemüse-Kartoffel-
Brei. Als letzte Zutat erhält das Baby püriertes Fleisch. "Wichtig ist,
dass man bei selbst hergestelltem Brei einen knappen Teelöffel Öl
untermischt, damit das Baby die fettlöslichen Vitamine besser aufneh-
men kann", erklärt die Ernährungswissenschaftlerin. Wie eine Studie
des Forschungsinstituts für Kinderernährung ergeben hat, entwickeln
sich dabei Babys, die Rapsöl zugegeben bekommen, besonders gut.
Die mit Rapsöl gefütterten Kinder hatten einen deutlich höheren Anteil
von Omega-3-Fettsäuren im Blut als die Babys, die herkömmliches
Maiskeimöl erhielten. Die Fettsäuren sind für die Entwicklung des Ge-
hirns, der Netzhaut und des Immunsystems wichtig.
Schrittweise von der Milch zum Brei Auch wenn das Baby be-reits ein bis zwei Breimahl-zeiten erhält, kann es weiterhin mit Muttermilch gefüttert werden.
Motiv zum Download unter www.presse.tk-online.de. Quelle: Techniker Krank-enkasse
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"Bisher haben Experten den Eltern empfohlen, bis zum Ende des ers-
ten Lebensjahres auf allergieauslösende Lebensmittel zu verzichten.
Dazu gehören Kuhmilch, Hühnereier, Fisch, Soja, Nüsse und Schoko-
lade. Laut der aktualisierten Allergie-Leitlinie spricht nun nichts mehr
dagegen, allergene Lebensmittel bereits früher zu füttern", erläutert
Fröhlich. Brot, Brötchen und andere Getreideprodukte gehören jedoch
in den ersten sechs Lebensmonaten noch nicht auf den Speiseplan.
"Sonst besteht die Gefahr, dass Babys an Zöliakie – einer schwerwie-
genden chronischen Darmkrankheit – erkranken", so Mechthild Fröh-
lich. Wer bereits früher Getreidebreie füttern möchte, kann auf
glutenfreie Produkte aus Mais, Hirse oder Reis zurückgreifen.
Der Milch-Getreidebrei ersetzt etwa im achten Monat eine weitere
Milchmahlzeit – normalerweise am Abend. Fröhlich: "So erhält das
Kind mehr Energie, damit es nachts durchschlafen kann." Ab dem
achten oder neunten Monat können Eltern dann noch ein Getreide-
Obst-Brei als Zwischenmahlzeit am Nachmittag geben. Zum Frühstück
erhält das Baby weiterhin eine Milchmahlzeit, die aus Muttermilch,
Säuglingsmilch oder Kuhmilch bestehen kann.
Alles Wissenswerte rund um die Ernährung im ersten Lebensjahr liefert
die TK-Broschüre "Von der Milch zum Brei". Parallel dazu bietet die TK
ein gleichnamiges Kursprogramm an, bei dem Eltern lernen, was zu
einer gesunden Kinderernährung im ersten Lebensjahr gehört und wie
sie die Mahlzeiten ganz einfach selbst zubereiten können. Die Bro-
schüre und das Kursangebot sind unter www.tk-online.de zu finden.
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Wenn Schreien an den Nerven zerrt – auf keinen Fall schütteln!
Das penetrante Schreien eines Babys kann ganz schön an den Nerven
der Eltern zerren. Manchmal scheint es dafür gar keinen Grund zu ge-
ben, denn das Kleine wurde gerade erst gefüttert, frisch gewickelt und
zum Schlafen hingelegt. Und doch brüllt es durchdringend. Die Eltern
sind ratlos, versuchen alle möglichen Beruhigungsmethoden, hopsen
auf dem Pezziball, schaukeln das Kind im Babysitz hin und her oder
verfrachten es ins Auto, um mit ihm um den Block zu fahren. Nach ein
paar ruhigen Minuten beginnt das Baby erneut zu lärmen. Die Nerven
der Eltern liegen blank.
"Schreien ist für Babys so normal wie schlafen und trinken. Nur so
können sie zeigen, wie sie sich fühlen und welche Bedürfnisse sie ha-
ben", erklärt Dr. Thomas Ruprecht, Arzt bei der Techniker Kranken-
kasse (TK). "Babys schreien, wenn sie hungrig, durstig oder müde
sind, sich unwohl fühlen oder langweilen, Schmerzen haben, wenn sie
die Nähe der Eltern brauchen oder wenn sie durch zu viele Reize über-
fordert sind." Mit dem Schreien versetzen sie alle in Alarmzustand.
"Kaum jemand erträgt es längere Zeit, wenn ein Baby schreit. Also wird
man versuchen herauszufinden, was dem kleinen, hilflosen Wesen
fehlt", so Ruprecht. Allerdings gibt es große Unterschiede, was die
Schreidauer und -intensität angeht. Viele Babys sind zufrieden, wenn
ihr Wohlbefinden wiederhergestellt wurde, andere lassen sich kaum
oder gar nicht beruhigen.
Schreidauer verringert sich nach drei Monaten Eine Schreidauer von zwei Stunden täglich gilt in den ersten drei Mo-
naten als normal. In diesem Zeitraum lernt das Baby, das lautstarke
Meckern gezielt einzusetzen, um eine Reaktion zu erhalten. "Wenn es
also die Erfahrung macht, dass aufgrund seines Schreiens jemand
kommt, kann es dieses einschränken", sagt der Mediziner. Dieser Ent-
wicklungsschub führt häufig dazu, dass sich nach dem dritten Le-
bensmonat das Schreien oft schlagartig verringert. Der TK-Experte:
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"Mit den vielzitierten Drei-Monats-Koliken hat übermäßiges Schreien
im ersten Vierteljahr hingegen meistens nichts zu tun." Trotzdem erhal-
ten Eltern oft die Auskunft, dass ihr Nachwuchs Verdauungsprobleme
habe. Denn das angestrengte Schreien führt zu kolikähnlichen Symp-
tomen wie einem harten Bauch, einer roten Hautfarbe oder ange-
spannten Armen und Beinen. Stillende Mütter bekommen daraufhin
häufig den Rat, ihre eigene Ernährung auf nicht blähende Kost umzu-
stellen; wird mit der Flasche gefüttert, sollen Eltern auf eine andere
Säuglingsmilch umsteigen. "Dafür gibt es nur selten einen Grund, denn
wie Experten herausgefunden haben, hat nur jedes zehnte Schreibaby
wirklich Blähungen und Schmerzen", sagt Dr. Ruprecht. Auch das An-
halten der Schreiattacken über den dritten Monat hinaus deutet darauf
hin, dass andere Faktoren eine Rolle spielen.
Schreibabys: Von der Umwelt überfordert "Heute geht die moderne Säuglingsforschung davon aus, dass Schrei-
babys nach der Geburt mit der neuen Situation überfordert sind. Dies
äußert sich auch darin, dass die Kinder schreckhaft, leicht reizbar und
schwer zu trösten sind. Es fällt ihnen schwer, einen Rhythmus
Nicht schütteln! Ein schreiendes Baby kann die Nerven der Eltern arg strapazieren. Trotzdem dürfen Kinder niemals ge-schüttelt werden. Motiv zum Download unter www.presse.tk-online.de. Quelle: Techniker Krank-enkasse
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zwischen Schlafen und Wachsein zu finden", erläutert der Arzt. Häufig
brauchen die Kinder länger, um in die erholsame Tiefschlafphase
hinüberzugleiten und wirken deshalb übermüdet. Im Gegensatz zu
anderen Säuglingen haben die Schreibabys noch nicht gelernt, wie sie
sich selbst beruhigen können, beispielsweise indem sie an einem Fin-
ger oder der Hand nuckeln.
Bleiben die Anstrengungen der Eltern ohne Erfolg, führt dies auf Dauer
zu einer sehr stressigen Situation. Sie fühlen sich hilflos, erschöpft und
übertragen ihre eigene Anspannung auf das Kind. Positive Kontakte
mit dem Baby kommen kaum zustande, weil die Eltern alles tun, um
neuerliches Geschrei zu vermeiden. In ruhigen Phasen bangen sie der
nächsten Schreiattacke entgegen. Das Kind lernt daraus, dass es nur
mit negativen Aktionen Aufmerksamkeit erhält.
Positive Erfahrungen helfen in der nächsten Schreiphase
"Diesen Teufelskreis gilt es zu durchbrechen. Deshalb sollte sich die
Mutter oder der Vater mit dem Baby beschäftigen, wenn es wach ist
und nicht schreit. Diese positiven Erfahrungen helfen auch über die
nächste schwierige Schreiphase hinweg und bewirken, dass Baby und
Eltern sich besser kennen lernen", rät der TK-Experte. Wenn Eltern ihr
Kind genauer beobachten, können sie schon an den ersten Anzeichen
erkennen, wenn es sich nicht wohlfühlt, beispielsweise, weil es den
Blickkontakt unterbricht und nicht wieder aufnimmt.
Beim erneuten Schreien ist es wichtig, die Beruhigungsmethoden
sparsam zu dosieren. Eltern sollten ihrem Nachwuchs zwischendurch
genügend Zeit geben, sich zu beruhigen. Ein ständiger Wechsel vom
Tragen zum Schaukeln oder Hopsen bringt mehr Unruhe als Entspan-
nung. Blickkontakt, ruhiges Sprechen, Hand auf den Bauch legen und
sanftes Festhalten der Händchen oder Beine können helfen, wenn
zwischen jeder Aktion eine Pause eingehalten wird. Manche Hebamme
empfiehlt, das Baby wie früher eng in ein Handtuch oder eine Decke zu
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wickeln und so die Arm- und Beinfreiheit einzuschränken. Dies soll die
Kleinen an die Wärme und Enge im Mutterbauch erinnern.
Schon leichtes Schütteln kann tödlich enden "Nicht immer schaffen Eltern es, dem Baby Geduld, Liebe und Ver-
ständnis entgegenzubringen. Wenn die Situation eskaliert und die El-
tern so wütend auf das Kind sind, dass sie Gefahr laufen, es verzwei-
felt zu schütteln oder zu schlagen, sollten sie schnellstens das Zimmer
verlassen", rät Dr. Thomas Ruprecht. Denn dies kann für einen Säug-
ling lebensbedrohlich sein. Durch das Schütteln kann es zu Verletzun-
gen kommen, wenn das Gehirn an die Schädelinnenseite schlägt.
Noch häufiger wird Nervengewebe verletzt. Das Gehirn wird dadurch
nicht richtig mit Sauerstoff versorgt und schwillt an. "Rund ein Drittel
der Kinder mit Schütteltrauma überleben nicht. Genau so viele behal-
ten schwerste Behinderungen zurück. Dafür reicht bereits leichtes
Schütteln aus", so der TK-Experte.
Es können also einige wenige unbedachte Sekunden genügen, um ein
Kind schwer zu verletzen oder gar zu töten. Eltern, die sich nicht mehr
Teufelskreis durchbrechen Wenn das Baby nicht schreit, sollten die Eltern sich mit ihm beschäftigen. Das stärkt die Eltern-Kind-Bindung und sorgt für po-sitive Gefühle.
Motiv zum Download unter www.presse.tk-online.de. Quelle: Techniker Krank-enkasse
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zu helfen wissen, sollten deshalb unbedingt professionelle Hilfe in An-
spruch nehmen. Wenn der Kinderarzt ausgeschlossen hat, dass orga-
nische Gründe für das übermäßige Schreien verantwortlich sind, gibt
es verschiedene Möglichkeiten, sich Hilfe zu holen. In allen größeren
deutschen Städten gibt es Beratungsstellen für verzweifelte Eltern – so
genannte Schreiambulanzen – die häufig an Kinderkliniken oder Kin-
derzentren angeschlossen sind. Neben seelischer und moralischer
Unterstützung erhalten die Eltern dort auch wichtige Tipps und Hinwei-
se, wie sie die Signale ihres Babys besser lesen und welche Reaktio-
nen angemessen sind. Erfahrungen haben gezeigt, dass 90 Prozent
der Eltern und Kinder geholfen werden kann.
Mehr Informationen rund um das Thema "Baby" gibt es unter www.tk-
online.de. Dort sind auch Informationen zum Kurs "Stressfrei ins Fami-
lienglück" zu finden.
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Plötzlicher Säuglingstod bleibt häufigste Todesursache
Der plötzliche Kindstod tritt immer seltener auf. Nach den Daten des
Statistischen Bundesamtes fallen immer weniger Säuglinge diesem
plötzlichen und unerwarteten Tod während des Schlafes zum Opfer.
Trotzdem gilt der plötzliche Kindstod in Deutschland und anderen In-
dustrieländern nach wie vor als die häufigste Todesursache bei Babys
im ersten Lebensjahr. Die Techniker Krankenkasse (TK) hat Tipps, wie
Eltern ihr Kind schützen können.
Traf 1991 dieses Schicksal bundesweit 1.285 Babys, so waren es im
Jahr 2007 noch 228 Neugeborene. Neben der Anzahl der Todesfälle
ist das Verhältnis zwischen Lebendgeburten und Säuglingen, die am
plötzlichen Kindstod sterben, entscheidend. Diese Quote sank im Bun-
desgebiet von 1,5 Prozent im Jahr 1991 auf 0,3 Prozent im Jahr 2007.
"Trotz der Erfolge dürfen die Anstrengungen zur Vermeidung des
Sudden Infant Death Syndrome (SIDS), wie der plötzliche Kindstod auf
Englisch heißt, nicht nachlassen, denn die genauen Ursachen sind
nach wie vor unbekannt", fordert Maria Schwormstedt, Ärztin bei der
Techniker Krankenkasse.
Die TK fasst die wichtigsten Ratschläge, wie Eltern ihr Kind schützen
können, zusammen:
• Säuglinge schlafen am Besten auf dem Rücken. Neben der
Bauchlage (einer der größten Risikofaktoren) sollten Eltern
auch eine instabile Seitenlage vermeiden, da die Kinder dabei
in die Bauchlage rollen können.
• Empfehlenswert ist ein Schlafsack. Bettzeug, Felle, Kissen und
große Kuscheltiere gehören nicht ins Kinderbett.
• Zudem sind hilfreich: ein eigenes Bett für die Säuglinge, eine
rauchfreie Umgebung, eine angenehme Raumtemperatur von
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etwa 16 bis 18 Grad, ein Schnuller, wenn das Kind daran ge-
wöhnt ist, und Stillen in den ersten sechs Lebensmonaten.
"Betroffen vom plötzlichen Säuglingstod sind hauptsächlich Kinder bis
zum Ende des ersten Lebensjahres. Besonders kritisch ist die Zeit vom
ersten bis zum fünften Monat. In sehr seltenen Fällen passiert es
auch noch nach dem ersten Geburtstag", so die Ärztin. Jungen sind
laut Schwormstedt doppelt so stark gefährdet wie Mädchen, und in
den Wintermonaten tritt der SIDS häufiger auf als im Sommer.
Weitere Tipps und Zahlen gibt es auf der Internetseite der Gemeinsa-
men Elterninitiative Plötzlicher Säuglingstod e.V. (GEPS)
www.geps.de. Die Broschüre der TK "Vorsicht, jetzt komm ich!" enthält
weitere Informationen. Diese steht unter www.tk-online.de zum Down-
load zur Verfügung.
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Schon ein Rausch kann zu viel sein: Nikotin und Alkohol in der Schwangerschaft tabu
Die Verantwortung für ein neues Leben beginnt schon während der
Schwangerschaft. "Nur, wenn der Fötus vor Zigaretten, Alkohol und
anderen Drogen geschützt wird, kann er sich gesund entwickeln", sagt
Dr. Susanne Holthausen, Ärztin bei der Techniker Krankenkasse (TK).
Trotzdem fällt es schwangeren Frauen – und ihren Partnern – häufig
schwer, auf das Rauchen oder den Alkohol zu verzichten. Welchen
Schaden sie ihrem ungeborenen Kind damit zufügen, ist manch wer-
denden Eltern gar nicht bewusst.
Größte Vorsicht ist beim Alkoholkonsum geboten. Schon kleine Men-
gen können Entwicklungsprobleme wie Lern- und Sprachstörungen
auslösen. Etwa 10.000 Babys kommen jedes Jahr in Deutschland mit
Gesundheitsschäden zur Welt, weil ihre Mütter während der Schwan-
gerschaft Alkohol trinken. 4.000 von ihnen leiden an einer besonders
schweren alkoholbedingten Schädigung im Mutterleib, dem fetalen Al-
koholsyndrom (FAS). Dieses Syndrom verursacht dauerhaft Verhal-
tensstörungen, die die Kinder ein Leben lang begleiten. "Ob Sonder-
schule oder Abitur – darüber kann unter Umständen schon ein einziger
Rausch entscheiden", warnt die TK-Ärztin. "Es existiert kein risikoloser
Grenzwert, deshalb rate ich jeder Frau auf Alkohol in der Schwanger-
schaft und während der Stillzeit vollständig zu verzichten", so die Medi-
zinerin.
Neben dem Alkohol beeinflusst besonders der Nikotinkonsum die kör-
perliche Entwicklung des Ungeborenen negativ. "Am Besten ist es,
wenn schon vor der Empfängnis mit dem Rauchen aufgehört wird. Dies
sollte sowohl für die Frau als auch für den Partner gelten. Denn Niko-
tinkonsum verringert die Fruchtbarkeit von Mann und Frau, so dass
Raucher durchschnittlich länger auf ein Baby warten müssen", betont
Dr. Holthausen.
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Herausgeber: Techniker Krankenkasse • Pressestelle • Bramfelder Straße 140 • 22305 Hamburg Tel.: 040 - 69 09-17 83 • Fax: 040 - 69 09-13 53 • E-Mail: [email protected] TK-Medienservice im Internet: www.presse.tk-online.de. Ausgabe: März 2010
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In der Schwangerschaft schadet das Rauchen dem Kind: Das Risiko
von Früh- und Fehlgeburten ist bei Raucherinnen etwa doppelt so hoch
wie bei Nichtraucherinnen. Wenn werdende Mütter regelmäßig rau-
chen, lassen die Blutgefäße nicht ausreichend Sauerstoff und Nährstof-
fe für die Versorgung des Kindes durch. Die Folge: Das Kind erhält von
beidem zu wenig und bleibt im Wachstum zurück. Kinder von Rauche-
rinnen wiegen bei der Geburt im Durchschnitt 200 bis 300 Gramm we-
niger als die Kinder von Nichtraucherinnen, wobei diese Werte auch
von der Zahl der gerauchten Zigaretten abhängen. Der Anteil an auffäl-
lig leichten und kleinen Neugeborenen ist bei Müttern, die täglich mehr
als zehn Zigaretten pro Tag rauchen, fast doppelt so hoch wie bei
Nichtraucherinnen.
Auch nach der Geburt bleiben Kinder von rauchenden Müttern starken
Gefährdungen ausgesetzt: Ihr Risiko am plötzlichen Kindstod zu ster-
ben, ist doppelt so hoch wie das der Kinder von Nichtraucherinnen.
Das gilt auch, wenn Kinder ständig Zigarettenrauch ausgesetzt sind.
Die Verantwortung für das Baby ist die beste Motivation, mit dem Rau-
chen aufzuhören. Tipps und Unterstützung bieten die Rauchfrei-
Seminare der TK. Eine Übersicht findet man unter www.tk-online.de,
Suchwort "Gesundheitskurse".
Nikotin und Alkohol in der Schwangerschaft tabu Werdenden Eltern ist oftmals nicht bewusst, welchen Schaden sie ihrem ungeborenen Kind mit Alkohol und Zigaretten zufügen können. Motiv zum Download unter www.presse.tk-online.de. Quelle: Techniker Krankenkasse
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Kleine Entdecker vor Unfällen schützen
Babys sind kleine Entdecker – sie erkunden ihre Umwelt, indem sie
alles in den Mund stecken, um es zu ertasten und zu schmecken.
Nichts ist vor ihnen sicher, denn sie besitzen noch kein voraus-
schauendes Gefahrenbewusstsein. Dies entwickelt sich erst ganz all-
mählich. "Säuglingen droht in den ersten Lebensmonaten durch Unfäl-
le, insbesondere Sturzunfälle, das größte Risiko", sagt Dr. Nicole
Knaack, Diplom-Pädagogin bei der Techniker Krankenkasse (TK). "Die
Gefahr einer Kopfverletzung ist besonders groß, denn der Kopf eines
Babys macht rund ein Viertel seiner Gesamtgröße aus, bei Erwachse-
nen ist es nur rund ein Achtel. Dadurch ist die Gefahr viel größer, dass
das Kind bei einem Sturz zuerst mit dem Kopf aufschlägt", so Knaack.
Besonders beim Wickeln auf dem Wickeltisch rät die TK, einige Sicher-
heitsregeln zu beachten:
• Immer eine Hand am Kind behalten
• Alle benötigten Dinge vorher bereitstellen
• Wickeltisch nie in der Raummitte, sondern idealerweise in einer
Ecke aufstellen, dadurch ist die Gefahr eines Absturzes schon
von zwei Seiten gebannt
• Boden um den Wickeltisch polstern
• Besonders aktive Babys auf dem Boden wickeln und anziehen
Weitere Gefahren lauern beim Baden der Säuglinge. Denn heißes
Wasser stellt ein Risiko dar, es drohen aber auch Sturz- und Rutschun-
fälle. Außerdem haben Kinder bis zum dritten Lebensjahr Probleme,
sich allein aus dem Wasser aufzurichten, wenn ihr Gesicht unter Was-
ser ist. "Eine Wasserhöhe von einigen Zentimetern reicht für ein Klein-
kind aus, um darin zu ertrinken", betont die Gesundheitsexpertin. Um
diesen Gefahren vorzubeugen, empfiehlt Knaack einige Sicherheits-
maßnahmen:
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• die Temperatur des Badewassers überprüfen, 37 Grad sind optimal
• eine rutschfeste Wanneneinlage besorgen
• Wäsche und Badesachen griffbereit hinlegen
• Elektrogeräte außer Reichweite legen
• Babys nie alleine in der Badewanne lassen
"Kinder entdecken und erschließen die Welt für sich, ohne sich mögli-cher Gefahren bewusst zu sein", so die Diplom-Pädagogin. "Dies müs-sen Eltern wissen. Nur so können sie Gefahrenquellen ausfindig ma-chen und Unfälle vermeiden". Weitere Tipps und Verhaltensregeln bietet die Broschüre "Vorsicht, jetzt komm ich". Sie steht im Internet unter www.tk-online.de zum Download bereit.
Gefahrenquelle Küche Kinder sollten in der Küche nie alleine gelassen werden.
Motiv zum Download unter www.presse.tk-online.de. Quelle: Techniker Kranken-kasse
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Medikamente: Kinder sind keine kleinen Erwachsenen
"Kinder sind keine kleinen Erwachsenen", sagte der Schweizer Ent-
wicklungspsychologe Jean Piaget einmal. Das trifft auch zu, wenn Kin-
der Medikamente brauchen. "Die immer noch verbreitete Faustregel,
dass Kinder die halbe Dosierung eines Wirkstoffes bekommen, der
eigentlich für Erwachsene bestimmt ist, ist falsch. Grundsätzlich sollte
der Kinderarzt im ersten Lebensjahr darüber entscheiden, ob ein Baby
eine Arznei braucht und in welcher Dosis sie verabreicht wird", sagt
Tim Steimle, Apotheker bei der Techniker Krankenkasse (TK).
Der kindliche Körper verändert sich ständig. Die Organe reifen unter-
schiedlich schnell und reagieren je nach Alter des Kindes verschieden
auf Arzneistoffe. Außerdem haben Kinder eine höhere Atemfrequenz
und einen niedrigeren Blutdruck und schlafen mehr als Erwachsene.
"Deshalb benötigen Säuglinge angepasste Dosierungen, eventuell
andere Wirkstoffe oder unterschiedliche Arzneiformen als größere Kin-
der oder Erwachsene", so der Pharmazeut.
Verschiedene Faktoren beeinflussen, wie der Körper eines Säuglings
ein Medikament aufnimmt und verteilt. Da der Magen sich langsamer
entleert und weniger Säure produziert und zudem der Darm langsamer
arbeitet als bei Erwachsenen, kann das Mittel verzögert wirken. Bei
Überdosierung können Vergiftungen schneller eintreten. Weil die Haut
von Babys noch sehr dünn ist, wirken Arzneistoffe wie Jod oder Corti-
son in Salben stärker und wirken sich auch auf Organe aus, beispiels-
weise auf die Schilddrüse. Fettlösliche Medikamente wie das krampflö-
sende Diazepam können sich im kindlichen Organismus anreichern –
eine Überdosierung droht. Zudem sind durch einige Arzneien stärkere
Nebenwirkungen möglich, die sogar die Niere schädigen können.
"Die sogenannte Blut-Hirn-Schranke, eine natürliche Barriere, die den
empfindlichen Bereich des zentralen Nervensystems vor körpereige-
nen Stoffwechselprodukten oder auch körperfremden Substanzen wie
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Arzneimitteln schützt, ist bei kleinen Kindern noch nicht vollständig
ausgebildet", erläutert der TK-Experte. Wirkstoffe wie Loperamid (ge-
gen Durchfall), Antihistaminika (gegen Allergien) oder Codein (Husten-
stiller) sollen Eltern deshalb Kindern unter zwei Jahren nicht geben, da
diese zum Atemstillstand führen können.
Niere und Leber spielen beim Umwandeln und Ausscheiden von Medi-
kamenten eine große Rolle. Sie sind bei Säuglingen und Kleinkindern
noch nicht ausgereift. Außerdem fehlen bestimmte Enzyme oder sind
noch nicht voll aktiv. "Folglich gibt es eine Reihe von Medikamenten,
die Säuglinge und Kleinkinder noch nicht richtig verarbeiten und aus-
scheiden können", erklärt Apotheker Tim Steimle. Dazu gehört das
Antibiotikum Chloramphenicol, das eine Vergiftung auslösen kann, die
sich unter anderem durch eine graue Hautfarbe äußert (Grey-
Syndrom). Zu schwerer Leber- und Hirnschädigung im Zuge des so-
genannten Reye-Syndroms kann es kommen, wenn kleine Kinder
Acetylsalicylsäure (ASS) einnehmen. Auch bei Penicillin müssen Eltern
Vorsicht walten lassen, weil bei Säuglingen schneller eine Überdosie-
rung möglich ist.
Für Kinder zugelassene Medikamente wählen Für die gängigsten Kinderkrankheiten gibt es passende Arzneien, die
auch für Kinder zugelassen sind. "Eltern sollten auf diese Medikamente
zurückgreifen, da genügend Erfahrungen vorliegen, wie sie bei Säug-
lingen und Kleinkindern wirken und welche Nebenwirkungen sie mögli-
cherweise haben", rät Tim Steimle. Säuglinge erhalten in der Regel
Säfte oder Zäpfchen, da sie noch nicht in der Lage sind, Tabletten oder
Kapseln zu schlucken. Trockensäfte, beispielsweise Antibiotika, müs-
sen genau nach Anweisung zubereitet werden. Muss der Saft exakt
dosiert werden, legt der Hersteller in der Regel eine Dosierhilfe bei.
Verweigert das Baby die Einnahme mit dem Löffel, ist eine Einmal-
spritze oder ein Tropfer aus der Apotheke zum Einflößen hilfreich. Falls
der kleine Patient nur einen Teil der Arznei schluckt, dürfen Eltern auf
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keinen Fall noch einmal die volle Dosis geben. Das gilt auch, wenn
Zäpfchen zum Teil in der Windel landen. "Außerdem ist es wichtig,
genau auf den zeitlichen Abstand zwischen zwei Medikamentengaben
zu achten. Beispielsweise kann das Fiebermittel Paracetamol zu Nie-
renversagen führen, wenn Eltern einen Minimalabstand von sechs
Stunden nicht einhalten oder mehr als drei Dosen innerhalb von 24
Stunden gegeben", so der TK-Experte.
Hausmittel statt Chemiekeule Grundsätzlich sollten Eltern in Absprache mit dem Kinderarzt prüfen,
ob das Baby überhaupt ein Medikament braucht. Viele Hausmittel wie
Wadenwickel bei Fieber, Zwiebelwickel bei Ohrenschmerzen, Kartof-
felwickel bei Halsschmerzen, ein geriebener Apfel bei Durchfall oder
das Inhallieren von Kochsalz bei Erkältungen können genau so effektiv
sein.
"Antibiotika sollten nur zum Einsatz kommen, wenn es sich um eine
bakterielle Infektion handelt, weil sie gegen Viren nichts ausrichten
können", rät der Pharmazeut. Da Säuglinge schlecht abhusten können
und deshalb eher die Gefahr einer Bronchitis oder Lungenentzündung
Keine kleinen Erwachsenen Bei Säuglingen und Kleinkin-dern sollte immer der Kinder-arzt darüber entscheiden, ob sie ein Medikament benötigen und welche Dosis angemes-sen ist.
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besteht, wenn die Bronchien durch Viren vorgeschädigt sind, sollten
Eltern genau beobachten, wie die Krankheit verläuft. Antibiotika "auf
Verdacht" oder zur Vorbeugung gegen Superinfektionen zu verschrei-
ben, fördert allerdings die Entstehung von Resistenzen. Im Zweifelsfall
ist immer ein Kinderarzt zu Rate zu ziehen.
Um erkälteten Säuglingen die Atmung zu erleichtern, können Eltern
feuchte Tücher im Zimmer aufhängen oder an einer sicheren Stelle
einen Topf mit dampfendem Wasser aufstellen. Wenn das Kind kein
Fieber hat, sollte es mehrmals täglich raus an die frische Luft. Steimle:
"Keinesfalls verwenden darf man bei Atembeschwerden menthol- oder
kampferhaltige Mittel, da sie eine gefährliche Atemlähmung bewirken
können. Das gilt auch für Nasentropfen und Inhalierstifte mit ätheri-
schen Ölen. Ungeeignet sind für Kinder unter einem Jahr zudem Hu-
stenstiller, die Codein oder Dihydrocodein enthalten, weil sie die At-
mung zu stark beeinträchtigen."
Vorsicht mit Nasensprays Da Säuglinge sich noch nicht schnäuzen können und normalerweise
durch die Nase atmen, kann Schnupfen ihnen sehr zu schaffen ma-
chen. Auch scheinbar harmlose Nasentropfen, die für Babys zugelas-
sen sind, sollten Eltern jedoch nicht unkritisch geben. "Werden sie län-
ger und häufiger angewendet, kann es schnell zu einem Gewöhnungs-
effekt kommen. Die Schleimhäute schwellen sofort wieder an, wenn sie
aufhören zu wirken, was dazu verleitet, noch mehr zu sprühen", warnt
der Apotheker. Dass die Schnupfenmittel keineswegs harmlos sind,
zeigen auch Berichte über Nebenwirkungen bei Säuglingen wie Hallu-
zinationen und Krampfanfälle. "Eine ungefährliche Alternative sind
Meerwassernasensprays oder Kochsalzlösungen, am besten ohne
Konservierungsmittel, die es in der Apotheke freiverkäuflich gibt. Sie
befeuchten die Nasenschleimhaut und verflüssigen den Schleim", sagt
der TK-Experte. Ist das Baby in seiner Atmung stark behindert, kann
der Schleim auch mit Nasensaugern abgesaugt werden.
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Bekommt ein Säugling Fieber, sollten Eltern den Kinderarzt zu Rate
ziehen. In der Regel sind fiebersenkende Arzneimittel erst ab einer
Körpertemperatur von 38,5 Grad Celsius notwendig. Mit Fieber reagiert
der Körper auf Eindringlinge wie Viren und Bakterien. Zu hohe Tempe-
raturen ab 40 Grad schaden dem Organismus jedoch. Bei schnell an-
steigender Temperatur über 39 Grad können außerdem Fieberkrämpfe
auftreten. Eltern geben fiebernden Kindern häufig Paracetamol und
Ibuprofen. Letzteres wirkt zusätzlich entzündungshemmend, jedoch
dürfen Babys den Wirkstoff erst bekommen, wenn sie ein halbes Jahr
alt sind.
Ausführliche Informationen zu diesem Thema finden Eltern in der Bro-
schüre "Kinder und Arzneimittel", die unter www.tk-online.de herunter-
geladen werden kann.
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Kurzmeldungen
***Babyfocus: Bei der Geburt rundum gut versorgt***
Die Techniker Krankenkasse (TK) sorgt mit dem integrierten Versor-
gungsmodell "Babyfocus" ab sofort für mehr Qualität rund um die
Geburt. Ausgewählte Kliniken betreuen gemeinsam mit den teilneh-
menden Ärzte und Hebammen die Frauen, so dass sich die werden-
den Eltern geborgen und sicher fühlen. Sie beraten die teilnehmen-
den Versicherten persönlich, damit sie sich auf die anstehenden Ent-
scheidungen und ihre Rolle als Eltern besonders gut vorbereiten kön-
nen. Zu weiteren speziellen Leistungen des Angebots zählen zum
Beispiel ein Test auf Schwangerschaftsdiabetes sowie ein Hand-
schuh-Screening (pH-Metrie), um das Frühgeburtsrisiko zu senken.
Zusätzlich kann der Partner kostenfrei an einem Geburtsvorberei-
tungskurs teilnehmen. Die Einzelheiten werden mit jeder teilnehmen-
den Klinik genau vereinbart.
In Hamburg können schwangere TK-Versicherte bereits seit April
2006 im Marienkrankenhaus und im Albertinen-Krankenhaus beson-
dere Leistungen und Services in Anspruch nehmen. Wegen der guten
Erfahrungen dort hat die TK das Versorgungsmodell nun auf weitere
Standorte ausgedehnt. Auch Geburtshäuser können am "Babyfocus"
teilnehmen, wie es beim Luisenhospital in Aachen der Fall ist. In der
Maria Heimsuchung Caritas-Klinik Pankow in Berlin und dem Ge-
meinschaftskrankenhaus Herdecke beteiligen sich zudem niederge-
lassene Gynäkologen an der Integrierten Versorgung.
Detaillierte Informationen und weitere Hinweise zu den einzelnen
Standorten gibt es im Internet unter www.tk-online.de (Webcode
7905).
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***Gesunde Zähne von Anfang an***
Zahnpflege beginnt mit dem ersten Zahn. Die Techniker Krankenkasse
(TK) empfiehlt Eltern, Ihrem Nachwuchs einmal täglich vorsichtig die
Zähne zu putzen, sobald das erste Zähnchen zu sehen ist. Denn: Gut
gepflegte Milchzähne sind die beste Grundlage für gesunde bleibende
Zähne. Am besten eignen sich dafür ein Wattestäbchen oder eine spe-
zielle Kinderzahnbürste. Ab einem Alter von etwa zwei Jahren sollten
Eltern mit ihren Kindern dann auch regelmäßig zum Zahnarzt gehen.
So lernen die Kleinen eine Zahnarztpraxis kennen, ohne dass in ihrem
Mund schon gebohrt oder gezogen, ihnen also wehgetan werden
muss.
***Krankenversicherung für den Nachwuchs nicht vergessen***
Kaum ist der Nachwuchs da, müssen sich die frischgebackenen
Eltern um einiges kümmern. Auch eine Krankenversicherung braucht
der neue Erdenbürger. Wenn Mutter und Vater bei der Techniker
Krankenkasse (TK) versichert sind, ist dies unkompliziert und kostet
keinen Cent zusätzlich, denn das Kind wird beitragsfrei mitversichert.
Eine Gesundheitsprüfung oder ähnliches gibt es nicht. Man reicht ein-
fach die Geburtsbescheinigung bei der Krankenkasse ein und be-
kommt ein paar Tage später die Chipkarte für den Sohn oder die Toch-
ter. Die Familienversicherung gilt dann rückwirkend vom Tag der Ge-
burt an. Sind die Eltern bei unterschiedlichen gesetzlichen Kranken-
kassen versichert, können sie sich aussuchen, welche Kasse die Fami-
lienversicherung für den Nachwuchs sicherstellen soll.
***Eltern werden ist nicht schwer – Doch auf was muss ich achten?*** Eltern werden ist nicht nur eine Privatangelegenheit, sondern die Fami-
lie ist eine Institution, deren Schutz sich der Staat zur Aufgabe ge-
macht hat. Auch wenn sich die Mehrausgaben durch staatliche Hilfen
nicht vollständig auffangen lassen, federn Kindergeld, Steuerfreibeträ-
ge oder Elterngeld die finanzielle Belastung ab. Zudem sollen
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Schutzfristen und Elternzeiten dafür sorgen, dass Eltern keine berufli-
chen Nachteile entstehen, wenn sie ihre Kinder betreuen.
Auf der Internetseite der Techniker Krankenkasse (TK) www.tk-
online.de sind unter dem Stichwort "Rechte & Finanzen" alle rechtli-
chen und beruflichen Regelungen zusammengefasst.
***Vorsorge für die Kleinsten*** Je früher Gesundheitsprobleme und Erkrankungen erkannt werden,
desto größer sind die Heilungschancen. Deshalb werden schon Babys
in ihren ersten Lebensminuten untersucht. Bis zur Pubertät begleiten
die so genannten "U"-Untersuchungen die Kinder. Sie dienen der
Überprüfung der Entwicklung des Kindes. Die Ergebnisse werden in
ein Vorsorgeheft eingetragen, so dass der Kinderarzt bei der nächsten
Untersuchung auf die Ergebnisse der vorherigen zurückblicken kann.
Die Kosten für alle vertraglichen Vorsorgeuntersuchungen trägt die
Techniker Krankenkasse (TK). Zusätzlich honoriert sie die Teilnahme
in ihrem Bonusprogramm – so ist die Vorsorge sogar bares Geld wert.
Untersuchung Zeitraum
U1 direkt nach der Geburt
U2 3. bis 10. Lebenstag
U3 4. bis 5. Lebenswoche
U4 3. bis 4. Lebensmonat
U5 6. bis 7. Lebensmonat
U6 10. bis 12. Lebensmonat
U7 21. bis 24. Lebensmonat
U7a 34. bis 36. Lebensmonat
U8 46. bis 48. Lebensmonat
U9 60. bis 64. Lebensmonat
J1 12. bis 15. Lebensjahr