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TK-Geschäftsbericht 2016

Date post: 22-Jan-2018
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Geschäftsbericht 2016
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Geschaumlftsbericht 2016

2 Geschaumlftsbericht 2016 ndash

bdquoWir sind die Techniker unter den Krankenkassen Es ist unser innerstes Bestreben uns stets zu verbessern Fuumlr die Gesundshyheit und Zufriedenheit unserer Kundenldquo

Dr Jens Baas

in

ie Techniker Gesundheitswesen treffen die Chancen von Big Data auf chst sensible Daten Dr Jens Baas Vorsitzender des Vorstands

Techniker Krankenkasse diskutiert mit Martina Koederitz sitzende der Geschaumlftsfuumlhrung IBM Deutschland GmbH was

Sachen Digitalisierung auf das Gesundheitswesen zukommt

Seite 6

Die Technik Wie kommen Start-ups ins Gesundheitssystem Thomas Ballast stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Techniker im Gespraumlch mit Sebastian Sujka und Dr Jonas Harder vom Start-up xbird

Seite 20

shy

Seite 32

Ehrenamtlich fuumlr die Techniker Die Mitglieder des Verwaltungsshyrats treffen Entscheidungen die fuumlr die Techniker von grundsaumltz licher Bedeutung sind Sie werden bei der Sozialwahl gewaumlhlt

Wir Techniker

Vorder houmlIm

D

4 Geschaumlftsbericht 2016

Vorwort Liebe Leserinnen und Leser

herzlich willkommen im Geschaumlftsbericht der Techniker Krankenkasse 2016 Wir blicken auf ein gleichsam erfolgreiches wie bewegtes Jahr zuruumlck Wir haben als bdquoDie Technikerldquo unseren Markenauftritt geschaumlrft Im Zentrum steht dabei der Technikergeist die Motivation sich nicht mit Bestehendem zufrieden zu geben sondern sich stets zu verbessern Ein Prinzip das fest zu unserem Selbstverstaumlndshynis als Unternehmen gehoumlrt

Doch nicht nur in unserem Unternehmen ist viel passiert auch die Rahmenbedinshygungen im Gesundheitssystem sind in Bewegung Dazu gehoumlren gesundheitspolishytische Entscheidungen ebenso wie die fortschreitende Digitalisierung deren groszlige Chancen wir als die Techniker im Sinne unserer Versicherten optimal nutzen wollen Wir laden Sie ein zu entdecken was Technikergeist fuumlr uns bedeutet Wir zeigen welche innovativen Leistungen und Serviceangebote daraus entstehen und wer die Techniker sind die unser Unternehmen im Sinne von immer mehr Versicherten weiterentwickeln Denn Auch in 2016 ist die Techniker erfolgreich gewachsen so dass es zum Jahresende rund 319000 Versicherte mehr waren als im Jahr zuvor Der Zahlenteil gibt zudem detailliert Auskunft uumlber das Geschaumlftsjahr 2016

Ihr Dr Jens Baas Ihr Dieter F Maumlrtens Vorsitzender des Vorstands Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats

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Inhalt

1 Die Techniker

8 Dr Jens Baas im Gespraumlch mit Martina Koederitz

10 Marke Auf das Wesentliche reduziert 11 Interview bdquoDie Technikerldquo schaumlrft

ihren Markenauftritt 12 Kampagne Weil die beste Technik

menschlich ist 14 Position beziehen 16 Digitalisierung Nicht ob sondern wie 17 Interview Digitalisierung aktiv gestalten 18 Die Vermessung der Gesundheitswelt

2 Die Technik

22 Thomas Ballast im Gespraumlch mit xbird 24 SmartHealth 25 Smart vernetzt 26 Digitale Versorgung 28 Service digital 29 Interviews Agiles Arbeiten amp Pflege 30 Innovationsfonds Neue Wege

in der Versorgung

3 Wir Techniker

34 Techniker vernetzen Techniker 36 (Fuumlr) Techniker von morgen 38 Wissenschaft fuumlr Techniker 39 Techniker unterwegs 40 Ehrenamtlich fuumlr die Techniker 41 Interview bdquoStarke Selbstverwaltungldquo 42 Verwaltungsrat konkret 43 Sozialwahl gelebte Teilhabe

4 Die Finanzen

45 Jahresruumlckblick in Zahlen 46 Vermoumlgensrechnung 47 Vermoumlgen 48 Einnahmen amp Ausgaben 51 Pflegeversicherung 52 Leistungsausgaben Pflegeversicherung 53 Mitglieder- und Versichertenentwicklung

Geschaumlrftes Profil Mit dem neuen Markenauftritt praumlsentiert sich die Marke bdquoDie Technikerldquo souveraumln praumlgnant und fuumlr digitale Kommunikationskanaumlle optimiert Im Zentrum der Technishykergeist der seit jeher das Unter -nehmen praumlgt

Seite 10

Die Finanzen Ein Jahr in Zahlen die Finanzen der Techniker Krankenkasse und der Techniker Krankenkasshyse Pflegekasse sowie die Mitglieder- und Versichertenentwicklung

Seite 44

6 Geschaumlftsbericht 2016 Die Techniker

ndash

Die Techniker Ein neuer Markenauftritt fokussiert das was das Unternehshymen seit jeher ausmacht die Art und Weise an Aufgaben und Herausforderungen heranzugehen ndash und die Mitarbeiter die Unternehmen und Rahmenbedingungen gestalten

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Geschaumlrftes Profil

Die Techniker zeigt als Unternehmen nicht nur in Sachen Marke Profil Von der Gesundheit der Menschen in Deutschland uumlber Gesundheitspolitik bis hin zu gesellschaftlichen Veraumlnderungen ndash die Techniker bezieht Position und hat den Anspruch aktiv mitzugestalten

Wir sind die Techniker ndash ein neues Markenbild schaumlrft nicht nur das oumlffentliche Profil sondern

unterstreicht auch was das Unternehshymen von jeher ausmacht Der Technishykergeist also das Bestreben sich stets zu verbessern zu tuumlfteln und sich nicht mit bestehenden Loumlsungen zufrieden zu geben ist fester Teil der Unternehshymens-DNA

Immer an den besten Loumlsungen zu arbeishyten das bedeutet auch die Techniker als Unternehmen optimal fuumlr die Zukunft aufzustellen also auch heutige und kuumlnftige Rahmenbedingungen zu analyshysieren zu hinterfragen und aktiv mitzushygestalten Dazu gehoumlrt auch zu relevanshyten politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen klar Position zu beziehen

Das beginnt bei der kuumlnftigen Gestalshytung des Finanzausgleichs zwischen den Krankenkassen und fuumlhrt uumlber die Kostenentwicklungen fuumlr Arzneimittel bis zum gesellschaftlichen Megatrend Digitalisierung der nicht nur das Geshysundheitswesen in Gaumlnze vor fundashymentale Veraumlnderungen stellt sondern auch jedes einzelne Unternehmen Hier vertritt die Techniker ein klares Grundshy

verstaumlndnis Es stellt die Bedeutung von Datensicherheit und die Hoheit uumlber die eigenen Daten ebenso in den Fokus wie ein klares Bekenntnis zum Solidarprinzip Dazu gehoumlrt aber auch als die Techniker selbst eine aktive Rolle zu uumlbernehmen und aus diesem Grundshyverstaumlndnis heraus die digitale Entwickshylung mitzugestalten

Wie sich das Gesundheitswesen durch Big Data und kuumlnstliche Intelligenz vershyaumlndert und welche Rahmenbedingunshygen und Debatten in Zukunft gefragt sind diskutiert Dr Jens Baas Vorsitshyzender des Vorstands der Techniker mit Martina Koederitz Vorsitzende der Geshyschaumlftsfuumlhrung IBM Deutschland GmbH Die Techniker entwickelt geshymeinsam mit IBM Deutschland eine elektronische Gesundheitsakte

8 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Techniker

bdquoWir muumlssen die Chancen aufzeigenldquo Dr Jens Baas Vorsitzender des Vorstands der Techniker Krankenkasse im Gespraumlch mit Martina Koederitz Vorsitzende der Geschaumlftsfuumlhrung IBM Deutschland

Dr Jens Baas Dass die Digitalisierung im Gesundheitswesen fuumlr uns Techniker eine zentrale Rolle spielt zeigt sich nicht zuletzt in der elektronischen Gesundheitsakte (eGA) die wir gemeinsam entwickeln Aber die Digitalisierung beschaumlftigt ja nicht nur unshellip

Martina Koederitz Digitalisierung ist heute eine unternehshymerische Grundvoraussetzung Wenn zukuumlnftig alles digital ist koumlnnen sich Unternehmen nur noch uumlber die intelligente Anashylyse und Auswertung von Daten differenzieren Das wird auch die Gesellschaft veraumlndern Deshalb brauchen wir eine intensive Debatte uumlber die Rahmenbedingungen fuumlr neue Technologien Auf der CeBIT skizzierte zum Beispiel Gastland Japan bereits die Gesellschaft 50

Baas In dieser Debatte sind auch Unternehmen wie wir gefragt Wir muumlssen dafuumlr sorgen dass dabei auch ethische Komponenshyten und Implikationen miteinbezogen werden anstatt das freie Spiel der Maumlrkte walten zu lassen

Koederitz Das schaffen wir vor allem auch uumlber konkrete Nutshyzen und Werte Etwa mit der Initiierung einer elektronischen Geshysundheitsakte haben Sie bereits einen Meilenstein bei dem sehr persoumlnlichen Thema Versicherung und Gesundheit gesetzt

Baas Wenn wir unsere Versicherten fragen sagen sie klar dass sie eine solche eGA wollen Sie moumlchten aber auch Sicherheit und darauf vertrauen koumlnnen uumlber den Datenzugriff zu bestimmen Dafuumlr stehen wir als Krankenkasse fuumlr die im Umgang mit Daten klare Regeln gelten ndash und arbeiten mit einem Unternehmen zusamshymen das dieses Vertrauen garan-tieren kann Unsere Position ist Die Hoheit uumlber die Daten hat der Versicherte ndash nicht der Leistungsshyerbringer und nicht wir

Koederitz Bei allem was wir tun ist die Akzeptanz der Anwenshyder wichtig Ein Service der einen echten Nutzen bringt wird in der Regel schnell akzeptiert Haumltten Sie vor zehn Jahren bei der Einfuumlhrung des Smartphones gedacht dass es heute 81 Prozent der Menschen in Deutschland nutzen und es ganze Industrien umkrempeln wird Fuumlr uns ist dieser Mehrwertgedanke auch bei Big Data und Cognitive Computing entscheidend Wir haben Watshy

son Health als eigenstaumlndige Geschaumlftseinheit gegruumlndet weil wir glauben dass in der Erforschung der Gesundheit noch viel Potenzial steckt

Baas Big Data ist bei Versishycherten aber auch mit Aumlngsshyten verknuumlpft Werde ich jetzt voumlllig transparent Hier muumlssen wir Vertrauen schafshyfen ndash aber auch die groszligen Chancen aufzeigen Wenn ich heute zum Arzt gehe werden

wenige sehr ausgewaumlhlte Daten wie der Blutdruck oder ein Roumlntgenbild fuumlr meine Diagnose relevant Vieles was uumlber den Tag passiert ist jedoch nicht Treten an diese Stelle systematisch erhobene Informationen die sinnvoll genutzt werden profitiere ich als Patient und die Allgemeinheit profitiert ebenfalls Heute geht uns noch eine groszlige Datenmenge verloren Wir muumlssen uns fragen Wollen wir uns das leisten

bdquoEs ist entscheidend wie wir Big Data nutzenldquo

Martina Koederitz

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Koederitz Derzeit verdoppelt sich die Anzahl medizinischer Daten weltweit alle 73 Tage Das kann ein Mensch gar nicht mehr erfassen und wissen Mit der Watson-Technologie zeigen wir bereits heute wie zum Beispiel in der Krebs- oder Alzheimershyforschung Mediziner bei ihrer Arbeit durch Cognitive Computing unterstuumltzt werden Wir erweitern mit den kognitiven Systemen den Wissenshorizont derer die schwierige Entscheidungen zu treffen haben

Baas Die Technik ersetzt ja nicht den Arzt sondern kann ihn zu einem besseren Arzt machen Der Fortschritt in der Medizin ist so schnell dass kein Arzt immer auf dem aktuellen Stand der Medishyzin bleiben kann Die Informationen die bei einer Diagnose- oder Therapiefindung helfen koumlnnen werden immer umfangreicher Das kann schon heute kein Arzt mehr wirklich ohne technische Unterstuumltzung schaffen und dieser Trend wird sich noch weiter verstaumlrken

Koederitz Diese Potenziale stecken nicht nur in der Medizin Viele unserer Kunden nutzen etwa Cognitive Computing und Big Data um smarte Loumlsungen zu entwickeln etwa fuumlr den Klimashyschutz die Verkehrssteuerung einen besseren Kundenservice oder Energieeinsparungen

Baas Dabei kommt es auch auf die Ausgangsbedingungen an In unserem Gesundheitswesen sind die Menschen ndash zu Recht ndash ganz zufrieden Das bringt aber einen geringen Wunsch nach Veraumlnderung mit sich Fortschritt entsteht aber oft dort wo die Versorgung vorher schlecht war Hier duumlrfen wir in Deutschland nicht den Anschluss verlieren

bdquoDie Hoheit uumlber die Daten hat der Versicherte ndash nicht wirldquo

Dr Jens Baas

Koederitz Hinzu kommt die finanzielle Komponente Untershynehmer muumlssen die verfuumlgbaren Mittel moumlglichst intelligent einshysetzen Wenn wir Ablaumlufe durch intelligente Werkzeuge vereinshyfachen bleibt mehr Geld fuumlr konkrete medizinische Leistungen

Baas Auch unsere Versicherten zahlen nicht gerne fuumlr Verwalshytungskosten Wir muumlssen unsere Strukturen schlank halten ndash aber mit Balance Wir glauben nicht an eine rein virtuelle Kasse Bei Fragen wie zur Pflegebeduumlrftigkeit ist es wichtig mit Menschen zu sprechen auch wenn die Basisinformation vielleicht eine Mashyschine gibt Die Herausforderung ist alle gewuumlnschten Kanaumlle anzubieten und zu vernetzen und flexibel auf neue Technologien reagieren zu koumlnnen

Unter wwwtkdegeschaeftsbericht finden Sie das ganze Gespraumlch im Film

10 Geschaumlftsbericht 2016 Die Techniker

ndash

Technikergeist Die Techniker unter den Krankenkassen Mit dem neuen Logo besinnt sich das Unternehmen auf seine Wurzeln Technikergeist bedeutet zu tuumlfteln mit dem Antrieb sich stets zu verbessern und die Zukunft zu gestalten ndash nicht erst seit dem Markenrelaunch Ein kleiner Auszug aus der Unternehmensgeschichshyte auf Seite 12 zeigt wie der Techniker -geist Leistung und Service der Techniker praumlgt(e) und wie sich die Marke wandelte

Auf das Wesentliche reduziert Souveraumln praumlgnant und fuumlr digitale Kommunikationskanaumlle optimiert ndash so praumlsentiert sich der neue Markenauftritt mit dem die Techniker 2016 ihr oumlffentliches Profil weiter schaumlrft

Im Zentrum steht das neue Logo mit dem reduzierten Schriftshyzug bdquoDie Technikerldquo ndash es loumlst seinen Vorgaumlnger ab der seit 2001 die Techniker Krankenkasse repraumlsentierte Im Zuge der Neugestaltung erscheint auch die Startseite der Techniker in neuer Optik ndash das Layout des Online-Auftritts ist auf das Weshysentliche reduziert und zudem an alle mobilen Endgeraumlte angepasst Das erleichtert den Usern die Orientierung und steigert die Nutzerfreundlichkeit Beides spiegelt die Sershyvice-Orientierung des Unternehmens wider und unterstreicht die Relevanz digitaler Kommunikation

Dabei steht der neue Markenauftritt in klarem Bezug zu den Wurzeln des Unternehmens die bis 1884 zur Gruumlndung der bdquoEingeschriebenen Hilfskasse fuumlr Architekten Ingenieure und Technikerldquo zuruumlckreichen Der Technikergeist der im neuen Markenbild eine zentrale Rolle spielt praumlgt seit jeher das Unshyternehmen

Was hinter dem neuen Markenauftritt der Techniker steckt erlaumlutert Caroline H Flaschberger im Interview Zeitgleich mit der Vorstellung der neuen Optik startete zudem die Kampashygne mit der Botschaft bdquoDein Koumlrper Weil die beste Technik menschlich istldquo mit einem Schwerpunkt auf digitale Kanaumlle

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bdquoDie Technikerldquo schaumlrft ihren Markenauftritt bdquoWir haben das hervorgehoben was uns im Kern ausmachtldquo Caroline H Flaschberger spricht im Interview uumlber den Relaunch der Marke und den Technikergeist

Caroline H Flaschberger leitet das Marken-Management der Techniker

Die TK hat einen Markenrelaunch durchgefuumlhrt Was war der Anlass Caroline H Flaschberger Es ist sinnvoll Marken und deren Auftritt regelmaumlszligig auf den Pruumlfstand zu stellen Gruumlnde dafuumlr koumlnnen Veraumlnderungen auf dem Markt eine strateshygische Neuausrichtung oder eine schaumlrfere Abgrenzung zum Wettbewerb sein Die letzshyten Veraumlnderungen am Look der Marke waren uumlber sechs Jahre her seitdem hat sich vor allem in der digitalen Welt enorm viel veraumlndert Mit dem Markenrelaunch haben wir die grundsaumltzlichen Definitionen unserer Marke uumlberpruumlft und geschaumlrft mit dem Ziel unshysere Markenpositionierung zu staumlrken und sie deutlicher nach auszligen zu kommunizieren Diese bdquogeschaumlrfteldquo Positionierung muss sich im Look amp Feel der Marke wiederfinden Deshalb ist der Markenrelaunch viel mehr als nur ein neues Corporate Design

Zukuumlnftig nennt sich die TK bdquoDie Technikerldquo Warum Flaschberger Es ging um etwas Grundsaumltzliches naumlmlich um die Frage was ndash oder besser gesagt wer ndash unsere Marke so stark macht was ihr Daseinszweck ist und welche Eigenschaften wir und unsere Kunden der Marke genau zuschreiben Dabei kamen wir schnell zu der Erkenntnis dass das was uns stark macht und von den Mitbewerbern unterscheidet wir sind ndash die Mitarbeiter also bdquoDie Technikerldquo Wir haben bewusst auf

bdquokrankldquo und bdquoKasseldquo verzichtet und das hervorgehoben was uns im Kern ausshymacht Wir sind bdquoDie Technikerldquo Das kann keine andere Kasse von sich behaupten

Wofuumlr steht der neue Markenauftritt Flaschberger Wir wollen zeigen dass Die Techniker zu sein fuumlr uns eine Geisshyteshaltung ist das innerste Bestreben uns stets zu verbessern ndash nicht zum Selbstzweck sondern fuumlr die Gesundshyheit und Zufriedenheit unserer Kunden Dieser Technikergeist soll in jeder Ausshypraumlgung unserer Marke zum Ausdruck kommen In jedem Online-Auftritt mit jedem Service jeder Broschuumlre und jeder Anzeige ndash bis hin zur Gestaltung unserer Kundenberatungen

Welche Idee steckt hinter dem neuen Corporate Design Flaschberger Das neue Corporate Deshysign leitet sich primaumlr aus zwei Komposhynenten unserer Marke ab Dem Markenshykern bdquoTechnikergeistldquo und unserer Positionierung als Premiummarke Technishyker denken ja funktional und effizient Auf unser Design bezogen heiszligt das Es ist frei von Uumlberfluumlssigem von Schmuck und Schnoumlrkeln und funktioniert fuumlr alle Anforshyderungen bdquoPremiumldquo druumlckt sich vor alshylem in der Qualitaumlt und Aumlsthetik unseres Markenauftritts aus Das gilt fuumlr alle Kanaumlshyle auf denen uns der Kunde begegnet ndash fuumlr Broschuumlren und Webseiten genauso wie fuumlr die neue TK-App

Und was hat sich alles geaumlndert Flaschberger Kurze Antwort So gut wie alles Vom groszligen Logo an der Unternehshymenszentrale in Hamburg bis hin zum Kushygelschreiber

12 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Techniker

bdquoWeil die beste Technik menschlich istldquo

Neues Logo innovatives Corporate Design und eine reduzierte klare Bildsprache Im September 2016 praumlsentierte sich das Unternehmen in neuem Look amp Feel auf allen Kanaumllen

Die Techniker zeigt sich nach dem Re-Branding digital-zeitgeshymaumlszlig Leitfarbe bleibt Cyan ergaumlnzt durch ein neues Farbshyspektrum Die Bildsprache und die Typo wurden ebenfalls erneuert Zeitgleich mit dem Relaunch des Markenauftritts startete eine bundesweite Markenkampagne

Fortschrittliche Medizintechnik mit menschlicher Halshytung bdquoDein Koumlrper Weil die beste Technik menschlich istldquo ndash das ist die Botschaft der neuen Markenkampagne der Techshyniker Das Herzstuumlck der Kampagne ist der Werbespot bdquoSupermikrofonldquo in dem eine houmlrgeschaumldigte Frau dank eines Cochlea-Implantats zum ersten Mal ihre eigene Stimme houmlrt

Im Fokus stehen der menschliche Koumlrper als technisches Meisterwerk und die Leistungen der Techniker eine innovative Gesundheitsvorsorge sowie fortschrittliche Gesundheitstechnik Das Kampagnenmotto zeigt den Blick der Techniker auf den menschlichen Koumlrper als ein Wunder der Technik

Markenkampagne mit digitalem Schwerpunkt Startshyschuss fuumlr die Markenkampagne war die Enthuumlllung des neushyen Logos das nun die Glasfassade der Unternehmenszentshyrale schmuumlckt Mehrere Hundert bdquoTechnikerldquo waren am 15 September mit dabei als das Logo oumlffentlich das Licht der Welt erblickte Die Vorstellung des neuen Markenauftritts lief uumlber alle verfuumlgbaren Kanaumlle ndash von der fruumlhzeitigen Einbezieshyhung aller Mitarbeiter bis hin zur Kundenkommunikation auf den Sozialen Kanaumllen oder der Mitgliederzeitschrift TK aktushyell Neben dem Werbespot mit dem Kampagnenmotto im

Technikergeist im Laufe der Zeit

1884 Eine Krankenkasse fuumlr Techniker Gruumlndung der Einshygeschriebenen Hilfskasse fuumlr Architekten Ingenieure und Techniker

1964 Karteikarte ade Die TK ndash damals noch bdquoBerufskrankenkasse fuumlr Technikerldquo (BdT) genannt ndash stellt ihre Mitgliederkartei auf ein elektronisches Datenverarbeishytungssystem um 1884

1964

2016

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Fernsehen und Kino gibt es Online-Werbung auch auf Social Media-Kanaumllen sowie Printwerbung und Plakate Dabei liegt der Schwerpunkt auf den digitashylen Kanaumllen Jung von MattSAGA entwickelte die Kampagne in Zusammenarbeit mit Elbkind der Soshycial Media-Agentur der Techniker Das neue Corporate Design kommt von Jung von Mattbrand identity in Hamburg

dietechnikerde

Differenzierung von uumlber 400000 verschiedenen Schallquellen Dein Ohr Weil die beste Technik menschlich ist Und falls doch mal etwas ist ermoumlglichen wir fuumlr unsere Versicherten moderne Hightech-Houmlrimplantate

1987

1996 Die TK ging als erste geshysetzliche Krankenversicherung mit einem Online-Auftritt ins Internet

2010 TK goes Social Media ndash Die TK kommuniziert ab jetzt mit ihren Kunshyden auch auf Facebook und YouTube

2017 Digitale Gesundheit Die Technishyker startet die Entwicklung einer elektroshynischen Gesundheitsakte (eGA)

14 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Techniker

Position beziehen

bdquoFairen Wettbewerb kann es nur geben wenn der Morbi-RSA manipulationssicher gemacht wirdldquo

Rahmenbedingungen analysieren hinterfragen und aktiv mitgestalten Die Techniker bezieht Position zu relevanshyten politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen Zentrale Fragestellungen sind dabei die Verteilung der Mittel aus dem Gesundheitsfonds sowie die Kostenentshywicklung im Gesundheitswesen

Risikostrukturausgleich in der Kritik Die Krankenkassen sollen untereinander in einen fairen Wettbewerb treten Damit Kassen nicht benachteiligt sind wenn bei ihnen vorwiegend aumlltere und kranke Menschen versichert sind gibt es den sogenannten morshybiditaumltsorientierten Risikostrukturausgleich Dieser bdquoMorbi-RSAldquo ist ein mathematischer Schluumlssel nach dem das Geld der Beishytragszahler theoretisch fair unter den Kassen aufgeteilt werden soll Fuumlr kranke Versicherte bekommen die Kassen eine houmlhere Zuweisung aus dem Gesundheitsfonds als fuumlr gesunde

Leider ist das System in Schieflage geraten Denn in der Praxis bekommen einige Krankenkassen wesentlich mehr Geld als sie

fuumlr die Versorgung ihrer Versicherten benoumltigen bei anderen Kasshysen reichen die Zuweisungen indes nicht aus Die Luumlcke zwischen den Ersatzkassen zu denen auch die Techniker Krankenkasse gehoumlrt und den Allgemeinen Ortskrankenkassen betraumlgt mittlershyweile rund 18 Milliarden Euro ndash jaumlhrlich Diese Diskrepanz laumlsst sich nicht mit effizienten Prozessen erklaumlren Im Gegenteil einige der bevorzugten Kassen haben im Vergleich die houmlchsten Vershywaltungsausgaben pro Versicherten und koumlnnen sich gleichzeitig einen sehr niedrigen Zusatzbeitrag leisten

Der Grund ist vielmehr die Manipulationsanfaumllligkeit des aktuellen Systems in dem die Beeinflussung des Diagnoseverhaltens von Aumlrzten sich lohnen kann Denn Welche Diagnose(n) Mediziner den einzelnen Versicherten stellen ist ausschlaggebend fuumlr die Zuweisung

Der Wettbewerb wird somit auf einer anderen Ebene gefuumlhrt als er eigentlich gefuumlhrt werden sollte Die Krankenkassen geben jetzt Geld dafuumlr aus dass die Aumlrzte Diagnosen moumlglichst genau erfassen und laufend aktuell halten In einem vielbeachteten Inshy

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Tim Steimle leitet den Fachbereich Arzneimittel der Techniker

terview hat der TK-Vorstandsvorsitzende Dr Jens Baas im Oktober 2016 dieses Vershyhalten aller Krankenkassen kritisiert Auch wenn die Beratung der Aumlrzte uumlber die richshytigen Diagnosen nicht illegal ist so ist das Geld das dafuumlr ausgegeben wird in der Versorgung der Versicherten deutlich besshyser aufgehoben

Der Gesetzgeber hat nun reagiert und die Einflussnahme auf ambulante Diagnosen erschwert Die bestehenden Kodieranreishyze und damit die Ursache fuumlr die Einflussshynahme werden damit aber nicht beseitigt Nach wie vor ist es fuumlr die Kassen lukratishyver Einfluss auf das Kodieren von Erkranshykungen zu nehmen anstatt sich auf die Gesunderhaltung der Menschen zu konshyzentrieren Seltene und im Einzelfall sehr teure Erkrankungen werden nicht oder nur ungenuumlgend finanziell ausgeglichen Desshyhalb muss der Morbi-RSA reformiert und die Auswahl der 50 bis 80 relevanten Krankheiten veraumlndert werden Bei der Krankheitsauswahl soll der Fokus auf schwere und im Einzelfall auch teure Krankheiten gelegt werden Nur damit entfallen die Kodieranreize innerhalb der RSA-Systematik

shy

Neue Rahmenbedingungen bei Arzneimittelpreisen Tim Steimle spricht im Interview uumlber die Kostenshyfaktoren und Rahmenbedingungen der Versorgung mit Arzneimitteln

Der Prozess mit dem die Preise fuumlr neue Arzneimittel in Deutschland verhandelt werden ist nach dem Pharmadialog grundlegend veraumlndert worden Wie beurteilen Sie die Veraumlnderungen und das neue Arzneimittelgesetz Tim Steimle Mit dem neuen Gesetz wurde von dem bisher geltenden Grundsatz abgeruumlckt dass die Krankenkassen nur dann Geld fuumlr neue Medikamente bezahlen muumlssen wenn diese auch wirklich einen Zusatznutzen fuumlr die Patienten hashyben Dies ist ein klarer Ruumlckschritt bei der Erstattung von Arzneimitteln und wird zu einer Mehrbelastung fuumlr die Kranshykenkassen fuumlhren ohne dass sich die Versorgung der Versishycherten verbessert Schon heute geben wir fast vier Milliarden Euro fuumlr Arzneimittel aus ndash nach den Ausgaben fuumlr Krankenhaumluser und Aumlrzte der drittgroumlszligte Posten

Eine der Veraumlnderungen ist auch dass die Zubereitung spezieller Medikamente zur Behandlung von Krebs (Zytostatika) von den Krankenkassen nun nicht mehr wirtschaftlich ausgeschrieben werden darf Welche Auswirkungen bringt diese Entscheidung Ihrer Meinung nach mit sich Steimle Diese Ausschreibungen sind in der Vergangenheit stark kritisiert worden Die hohen Kosten in der Krebsmedizin verbunden mit der Rechtsprechung zwangen die Kassen jeshydoch dazu von diesem Mittel Gebrauch zu machen Es gibt aber die Moumlglichkeit die Ausgangsstoffe zur Herstellung dieshyser Praumlparate auszuschreiben Das wird Einsparungen von etwa 150 Millionen Euro bringen und ist ein richtiger Schritt Betrachtet man das Einsparpotenzial von 600 bis 800 Millioshynen kann dies jedoch erst ein Anfang in diesem Bereich sein

Was halten Sie davon dass Aumlrzte demnaumlchst in ihrer Praxissoftware uumlber den Nutzen von Medikamenten informiert werden sollen Steimle Ob dieses neue Instrument wirkt haumlngt entscheishydend davon ab ob die Industrie an dieser Stelle auszligen vor bleibt und die Informationen wirklich unabhaumlngig sind

16 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Techniker

Nicht ob sondern wie Wie wir kommunizieren wie wir arbeiten wie wir leben ndash die Digitalishysierung hat in unseren Alltag laumlngst Einzug gehalten das gilt auch fuumlr das Gesundheitswesen Hier haben digitale Angebote das Potenzial Effizienz und Transparenz zu steigern ndash und die Versorgung der Versicherten zu verbessern Es geht also nicht um das bdquoObldquo sondern um das bdquoWieldquo und ebenso um das bdquoWerldquo

Die bereits existierenden digitalen Angebote weisen eine sehr unterschiedliche Qualitaumlt auf und sind selten gut vernetzt Sie wirken deshalb wie ein bdquodigitaler Flickenteppichldquo Die Techniker hat den Anspruch die digitale Entwicklung aktiv mitzugestalshyten und ihren Versicherten exklusive und hochwertige digitale Versorgungsangebote zu machen Dabei stehen zwei Themen im Fokus Datenschutz und Vernetzung Letztere soll vor allem dabei helfen den Flickenteppich zu beseitigen

Elektronische Gesundheitsakte mit einheitlichen Stanshydards Deshalb hat die Techniker mit IBM Deutschland eine Entwicklungskooperation fuumlr eine digitale Gesundheitsakte (eGA) geschlossen die die bestehenden digitalen Angebote der Techniker ergaumlnzen und in Zukunft auch vernetzen soll Neben der Datensicherheit sind hier die Schnittstellen fuumlr Aumlrzte und natuumlrlich fuumlr die Versicherten selbst zentrale Punkte Die Hoheit uumlber diesen zentralen Datenspeicher hat der Versicherte Er entscheidet wem er Zugriff auf seine Daten gibt und auch ob er das Angebot uumlberhaupt annehmen moumlchte Weil die eGA esshysenziell fuumlr Versorgungsqualitaumlt und Patientensicherheit sein wird sollten jedoch alle Kassen verpflichtet werden ihren Vershysicherten eine solche Akte anzubieten Um dabei Inselloumlsungen und Wettbewerbsbehinderungen zu vermeiden muumlssen die technischen Standards und Schnittstellen klar definiert werden

Ob die digitale Entwicklung im deutschen Gesundheitssystem akzeptiert und zu einem Erfolg wird haumlngt maszliggeblich von der Datensicherheit ab Wenn Krankenversicherungen hier eine Vorreiterrolle einnehmen ist sichergestellt dass Daten nicht fuumlr gewinnbringende Zwecke verwendet werden und ihre Nutshyzung strengen gesetzlichen Bestimmungen unterliegt

Klare Rahmenbedingungen fuumlr Innovationen Im Gesundshyheitssystem treffen digitale Innovationen und deren Treiber auf komplexe Strukturen und teilweise widerspruumlchliche Regelungen Die Techniker setzt sich fuumlr klare und transparente Rahmenbeshydingungen ein die einerseits Innovationen den Weg ebnen und gleichzeitig dem sensiblen Thema Gesundheit gerecht werden

Beispiel Health-Apps Innovationen entstehen haumlufig in Unternehmen die keine erfahrenen Akteure im Gesundheitsshywesen sind wie Start-ups die Health-Apps entwickeln Ihr Weg von der Idee bis zur Erstattung durch die Krankenkassen kann auch uumlber die Zulassung nach dem Medizinproduktegeshysetz fuumlhren ndash ein komplexes und langwieriges Verfahren speshyziell angesichts der schnellen Entwicklungs- und Updatezyklen von Apps Fuumlr ein positives Innovationsklima ist hier Klarheit uumlber Zulassungspflicht und -kriterien notwendig Zudem koumlnnte ein beschleunigtes Verfahren speziell fuumlr Health-Apps diese schneller zu den Versicherten bringen

Beispiel Telemedizin Eine Erkrankung im Urlaub oder eine Beshyratung durch einen Spezialisten im laumlndlichen Raum Die Telemeshydizin koumlnnte hier Arzt und Patient ortsunabhaumlngig vernetzen Technisch ist das laumlngst moumlglich in der Praxis schraumlnken jedoch unterschiedliche ndash und teilweise uneinheitliche ndash Regelungen den Einsatz stark ein Um die Potenziale der Telemedizin zu nutzen fordert die Techniker auch fuumlr die Telemedizin Klarheit daruumlber in welchen Situationen sie zum Einsatz kommen darf

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Digitalisierung aktiv gestalten Dr Markus Schlobohm leitet den Geschaumlftsbereich Unternehshymensentwicklung der Techniker Im Interview erlaumlutert er was die Digitalisierung fuumlr Versicherte und Mitarbeiter bedeutet

Wo steht die Techniker aktuell in Sachen Digitalisierung Und wo will sie hin Dr Markus Schlobohm Wir Techniker haben bei der Digitalisierung einen sehr guten Start hingelegt und sind fest entshyschlossen ganz vorne mit dabei zu sein Das zeigt etwa die Entwicklung der TK-App oder die Erneuerung des Online-Aufshytritts Digitalisierung findet natuumlrlich auch nach innen statt und muss ganzheitlich vorangetrieben werden Dazu gehoumlrt ein unternehmensuumlbergreifendes Verstaumlndshynis was dies fuumlr uns bedeutet Wir muumlsshysen einen Digital-Dialog fuumlhren

Was beinhaltet das Schlobohm Im Kern steht die Frage Geht es nur darum bestehende analoge Informationen und Prozesse in digitale Daten umzuwandeln oder stellen wir Abshylaumlufe und bestehende Strukturen auf die digitale Probe Ich bin davon uumlberzeugt dass wir an letzterem nicht vorbeikomshymen Als Techniker haben wir hier den Anshyspruch die Digitalisierung umfassend und aktiv zu gestalten Innovationen voranzushytreiben um letztendlich den groumlszligtmoumlglishychen Nutzen fuumlr unsere Versicherten zu erreichen

Wie sehen die Rahmenbedingungen aus Schlobohm Schon heute ist in vielen Branchen der Digitalisierungsdruck enorm ndash Kunden fordern digitale Angebote ein oder wandern ab Dieser Druck vom Markt ist im Gesundheitswesen noch weniger stark zu spuumlren als etwa in der Luftfahrt oder im Einzelhandel Er wird aber schnell steigen Den aktuellen Diskurs praumlgen vor allem die Bedenken und Risiken etwa beim wichtigen Thema Datenschutz Wir brauchen eine sektorenuumlbergreifende Deshybatte die den Nutzen ins Zentrum stellt

und das Ziel hat gute einheitliche Standards zu schaffen Es fehlen auch noch konkrete Ansaumltze die Digitalisierung zu foumlrdern also beispielsweise diejenigen zu incentivieren die fruumlhzeitig etwas auf die Beine stellen

Was kommt auf die Versicherten zu Schlobohm Durch digitale Services ruumlcken Gesundheitsthemen naumlher an den Alltag der Versicherten etwa wenn sie Termine online vereinbaren koumlnnen statt vom Anrufshybeantworter abhaumlngig zu sein Vor allem die Kommunikation und die Informationsmoumlgshylichkeiten werden sich radikal aumlndern Auch das Leistungsangebot wird breiter es wird einfacher unabhaumlngig von festen Terminen und Oumlrtlichkeiten etwas fuumlr die eigene Geshysundheit zu tun Dabei kann aber jeder selbstbestimmt abwaumlgen was kann und will ich digital erledigen ndash und was nicht

hellip und auf die Beschaumlftigten der Techniker Schlobohm Auch der Arbeitsalltag wird sich grundlegend aumlndern gelernte Aufgaben und Prozesse werden neu aufgesetzt oder fallen weg Neue spannende sich staumlndig wandelnde Taumltigkeiten werden hinzukommen Das passiert aber nicht von einem Tag auf den anderen sondern ist ein langfristiger Transformationsprozess in den wir die Mitarshybeiter nicht nur einbinden und mitnehmen sondern auch in die Gestalterrolle bringen muumlssen Denn sie bleiben die Experten in der Sache und ihr Fachwissen ist in Zukunft genauso gefragt wie heute

Dr Markus Schlobohm im Interview bdquoWir muumlssen einen Digital-Dialog fuumlhrenldquo

18 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Techniker

Die Vermessung der Gesundheitswelt

Die Techniker kuumlmmert sich nicht nur um die bestmoumlgliche medizinishysche Versorgung sondern engagiert sich auch dafuumlr dass ihre Versicherten moumlglichst gar nicht erst krank werden Mit Angeboten wie individuellen digitalen Coachings aber auch in Kitas Schulen Hochschulen und Betrieben unterstuumltzt sie die TK-Versicherten dabei etwas fuumlr ihre Gesundheit zu tun

Aber was macht Gesundheit aus Geshysundheit ist nicht nur die Abwesenheit von Krankheit Laut der Weltgesundshyheitsorganisation (WHO) geht es um das koumlrperliche geistige und soziale Wohlershygehen Der Lebensstil der Menschen und die gesundheitlichen Belastungen deshynen sie im Beruf ausgesetzt sind haben darauf groszligen Einfluss Deshalb erhebt und analysiert die Techniker regelmaumlszligig Daten zu Krankschreibungen und Arzneishymittelverordnungen und fuumlhrt Umfragen zum Lebensstil der Menschen durch

Kinder sind gut fuumlr die Gesundheit Der TK-Gesundheitsreport widmete sich 2016 in seinem Schwerpunkt der gesundheitlishychen Situation von Erwerbspersonen mit Familie Das Ergebnis Kinder sind gut fuumlr die Gesundheit Beschaumlftigte mit familienshyversicherten Kindern waren durchschnittshylich 143 Tage krankgeschrieben ndash 23 Tage weniger als Beschaumlftigte ohne Kinshyder Obwohl derzeit viel uumlber die gestressshyte Sandwichgeneration diskutiert wird zeigen die Daten dass Familie und Beruf nicht nur eine Doppelbelastung sind sonshydern dass Familie auch eine Ressource ist die positiv auf die Gesundheit wirkt

Medikamente fuumlr 250 Tage Der Report zeigt zudem dass Frauen mehr krankgeshyschrieben sind Maumlnner aber mehr Medishykamente bekommen 252 Tagesdosen ndash also die jeweils empfohlene Tagesdosis eines Praumlparats ndash erhielten Maumlnner bei

den Frauen waren es bdquonurldquo 245 Insbesondere bei Zivilisationsshykrankheiten wie Bluthochdruck und Diabetes ist das Verschreishybungsvolumen bei Maumlnnern deutlich houmlher

Gesund leben um gesund zu bleiben Viele dieser Beschwershyden lieszligen sich mit einem gesuumlnderen Lebensstil vermeiden oder positiv beeinflussen Dazu gehoumlren vor allem eine gesunde Ershynaumlhrung ausreichend Bewegung sowie regelmaumlszligiger Stressausshygleich Um herauszufinden wie Menschen mit diesen Themen umgehen befragte die Techniker einen Querschnitt der Bevoumllkeshyrung zum Ernaumlhrungs- und Bewegungsverhalten sowie zum Umshygang mit Stress

Die Bewegungsstudie zeigt dass sich die Haumllfte der Erwachsenen als bdquoSportmuffelldquo oder bdquoAntisportlerldquo bezeichnen Und Mehr als jeder Dritte bewegt sich im Alltag weniger als eine halbe Stunde Bewegung wirkt sich nicht nur positiv auf Herz- und Kreislauf aus sondern ist auch eines der besten Mittel gegen Stress Und der Stresspegel der Republik ist hoch Laut der TK-Stressstudie steshyhen 60 Prozent unter Strom Schuld sind vor allem der Job hohe Eigenanspruumlche und staumlndige Erreichbarkeit

Das is(s)t Deutschland Die neue Ernaumlhrungsstudie zeigt dageshygen einen positiven Trend 45 Prozent geben an dass sie sich vor allem gesund ernaumlhren moumlchten bei der Vorgaumlngerstudie 2013 sagten das nur 35 Prozent Die Ergebnisse der Umfragen hat die Techniker in drei Studienbaumlnden veroumlffentlicht Sie dienen als Grundlage um neue Praumlventionsangebote zu entwickeln

Die Studienbaumlnde zum Download wwwtkde Webcode 937684

19

Studienergebnisse auf einen Blick Ernaumlhrungsstudie 45 Prozent der Menschen Bewegungsstudie in Deutschland ist es am wichtigsten dass sie sich gesund ernaumlhren

3 2 66 der Erwachsenen in Deutschland bewegen sich in ihrem Alltag

noch nicht einmal eine Stunde

Gesundheitsreport Fehltage vs Medikamente pro Jahr

Frauen Maumlnner

45

41

5 4

Hauptsache gesund

Hauptsache lecker

Hauptsache kalorienarm

Hauptsache guumlnstig

Hauptsache schnell

weiszlig nicht

Stressstudie Zwischen Kindern und Karriere ist der Stress am groumlszligten Anteil der Befragten die mindestens manchmal gestresst sind nach Alter

18 bis 29 Jahre

30 bis 39 Jahre

40 bis 49 Jahre

50 bis 59 Jahre

60 bis 69 Jahre

70 plus

66

82

66

76

39

34

10 20 30 40 50 60 70 80

Oslash 61

20 Geschaumlftsbericht 2016 Die Technik ndash

Die Technik Technikergeist bringt Technik(en) hervor Diese muumlssen vor allem eines ndash die Versicherten im Blick haben und in ihrem Sinne den Alltag vereinfachen Prozesse beschleunigen oder zu einer besseren Versorgung beitragen

21

Technische Loumlsungen Die beste Technik ist menschlich heiszligt es in der aktuellen Kampagne der Techniker Dahinter steht auch die Uumlberzeugung dass Technik immer zum Ziel haben muss dem Menschen zu nutzen Technische Loumlsungen muumlssen dazu beitragen die Versicherten optimal zu versorgen oder deren Alltag durch neue Services erleichtern

Wofuumlr steht dabei bdquoTechnikldquo Im engeren Sinne fuumlr ganz konshykrete technik- und technoloshy

giebasierte Leistungen etwa digitale Versorgungsangebote Dazu gehoumlren beispielsweise eine App fuumlr Betroffene von Migraumlne ebenso wie eCoaches die beim Erreichen persoumlnlicher Gesundshyheitsziele helfen bdquoTechnikldquo meint auch neue Wege im Bereich Service etwa die TK-App oder die elektronische Gesundshyheitsakte die die Techniker gemeinsam mit IBM entwickelt

Im weiteren Sinne steht bdquoTechnikldquo aber auch fuumlr eine Methode eine Art und Weise zu handeln Bei der Techniker heiszligt das auch zunehmend agil zu arshybeiten und sich staumlrker team- und standortuumlbergreifend zu vernetzen Auf der anderen Seite koumlnnen sich Vershysicherte etwa durch Angebote zum Selbstmanagement gezielt Techniken aneignen um die eigene Gesundheit positiv zu beeinflussen und die Gesundshyheitskompetenz zu staumlrken

Daruumlber hinaus unterstuumltzen Technik und Techniken Loumlsungen auf ganz konshykrete Herausforderungen im Gesundshyheitswesen Etwa wenn die Techniker im Rahmen eines Projekts gemeinsam mit Partnern erprobt wie ein telemedishyzinisches Konsil die Folgen mangelnder Facharztdichte im laumlndlichen Raum milshydern kann ndash und weitere Projekte die durch den Innovationsfonds gefoumlrdert werden

Partnerschaften bieten stets die Chance neuer Impulse Diese kommen immer oumlfshyter von Start-ups die ihre Ideen im Geshysundheitswesen etablieren wollen Die Techniker geht offen auf diese Impulsgeshyber zu und schafft konkrete Vernetshyzungs- und Foumlrderangebote Welche Poshytenziale die Zusammenarbeit zwischen Krankenkassen und Start-ups fuumlr die Zukunft der Gesundheit hat diskutiert Thomas Ballast stellvertretender Vorsitshyzender des Vorstands der Techniker mit Dr Jonas Harder und Sebastian Sujka Ihr Berliner Start-up xbird setzte sich im Pitch im Rahmen des Innovationstags durch und gewann eine Entwicklungsshykooperation mit der Techniker

22 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

bdquoNeue Produkte brauchen die Chance sich zu beweisenldquo Thomas Ballast stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Techniker diskutiert mit Dr Jonas Harder (Chief Medical Officer) und Sebastian Sujka (CEO) vom Berliner Start-up xbird wie Start-ups den Weg ins Gesundshyheitswesen finden koumlnnen Die Software des Unternehmens wertet Bewegungsdaten von Smartphones aus In Kombination mit medizinischen Informationen koumlnnen daraus Ruumlckschluumlsse auf beginnende oder eskalieshyrende Erkrankungen gezogen werden

Thomas Ballast Start-ups sind Teil des digitalen Wandels im Geshysundheitswesen den wir Techniker aktiv mitgestalten moumlchten Sie haben sich beim Innovationstag durchgesetzt und eine Entwicklungsshykooperation mit der Techniker gewonnen Wie sind Ihre Erfahrungen wenn Kasse auf Start-up trifft Stoszligen da zwei Kulturen aufeinander

Sebastian Sujka Wir hatten mit sehr langen Response Rates geshyrechnet Das war nicht der Fall Ein kultureller Unterschied ist viel-leicht dass wir spontan nach einem Telefonat loslegen auch uumlber Nacht wenn viel Arbeit ansteht Bei Ihnen werden viel mehr Leute eingebunden es gibt viel mehr Struktur

Dr Jonas Harder Positiv ist definitiv dass wir von Anfang an einen kompetenten Ansprechpartner bei der TK hatten der sich auch kurz-

fristig Zeit fuumlr uns nahm der uns verstand und die naumlchsten Schritte aufzeigte Haumltten Sie denn gerne mehr Start-up im Unternehmen

Ballast Manchmal schon Andererseits sind wir als Kasse auf Nachhaltigkeit Vertrauen und Sicherheit ausgerichtet Mit Start-ups verbinde ich Tempo und die Notwendigkeit schneller Ergebnisse Natuumlrlich treiben auch wir eigene Projekte voran entwickeln etwa Apps foumlrdern aber bewusst auch die Kooperashytion mit Start-ups Wir wollen Ideen von auszligen aufgreifen gemeinsam entwickeln und daraus Produkte schaffen die wir unseren Kunden anbieten koumlnnen Warum sucht xbird die Naumlhe zu einer Kasse

Sujka Unser Team ist zwar fokussiert und schnell ndash aber was Expertise Reichweite Schlagkraft Kundenshybindung und Vertrauen angeht koumlnnen wir uns nicht mit einem Unternehmen wie der TK vergleichen

Harder Wir kommen von der Technologie die wir sehr gut kennen bewegen uns mit dem Gesundshyheitswesen aber in einen Sektor fuumlr den uns Fachshy

shy

bdquoIn den USA wird mehr ausprobiertldquo

Dr Jonas Harder

23

wissen fehlt Es gibt schlieszliglich keine Webseiten die beschreishyben welche Schritte man gehen muss um erfolgreich zu sein Das ist wie ein Dschungel

Ballast Es ist sicher sinnvoll fruumlhzeitig gemeinsam den Weg von der Entwicklung bis zur Vermarktung durchzugehen um moumlgliche Stolpersteine zu identifizieren Deshalb ist es wichtig dass sich beide auf einen gemeinsamen Weg einlassen Eine gute Idee oder Technologie reicht in der Regel nicht aus Manchshymal habe ich den Eindruck dass Start-ups die Kundenperspekshytive ndash das heiszligt die Frage ob ein Produkt tatsaumlchlich Nutzen schafft oder vielleicht sogar Angst macht ndash vernachlaumlssigen

Sujka Start-ups brauchen fruumlhzeitig Klarheit uumlber moumlgliche Hindernisse die den Weg gefaumlhrden Fuumlr uns kann jeder Zeitshyverzug weil man zum Beispiel sein Konzept umschmeiszligen muss existenzgefaumlhrdend sein Ideal waumlre daher ein stanshydardisierbarer Prozess eine Art Leitfaden fuumlr alle die mit aumlhnlichen Herausforderungen kaumlmpfen

Ballast Diese Klarheit haben wir natuumlrlich auch nicht immer Wir stehen im staumlndigen Dialog mit den Aufsichtsbehoumlrden und muumlssen immer wieder herausfinden was unsere Kunshyden wollen Und manches ergibt sich erst im Prozess Fuumlr Start-ups besteht die grundsaumltzliche Herausforderung im Gesundheitssystem Hier treffen eine hohe Geschwindigkeit und kurze Innovationszyklen auf einen ausgepraumlgten regushylatorischen Rahmen Orientieren Sie sich angesichts dieser Hindernisse eher ins Ausland

Harder Der deutsche Markt ist fuumlr uns wichtig Wir sind aber oft in den USA dort geht die Digitalisierung schneller voran es wird mehr ausprobiert

Sujka Wir sehen hierzulande erste Fortschritte Ein Start-up zu gruumlnden ist schon fast Mainstream es gibt Wettbewerbe und Programme Sie haben ja auch Projekte und einen Wettshybewerb gestartet und sagen Wir machen einfach mal auch wenn nicht alles von Anfang an planbar ist Ich hoffe die Entshywicklungen gehen schnell genug voran damit sich nicht viele Start-ups in die USA verabschieden

Ballast Wir muumlssen deshalb an den Rahmenbedingungen arbeiten Unser Gesundheitssystem ist nicht auf das Temshypo der Digitalisierung vorbereitet Fuumlr Start-ups brauchen wir schnellere Zugangsmoumlglichkeiten einen Weg speziell fuumlr bdquodigitale Versorgungsprodukteldquo Sie muumlssen die Chance hashyben mit verringerten Anforderungen zu starten Gleichzeishytig sollten sie den Auftrag bekommen fruumlhzeitig Daten zu Wirksamkeit und Nutzen zu erheben Das muumlssen wir in den naumlchsten zwei bis drei Jahren auf den Weg bringen denn das Gesundheitswesen darf den Anschluss an die Digitalisierung nicht verlieren

Unter wwwtkdegeschaeftsbericht finden Sie das ganze Gespraumlch im Film

bdquoStart-ups brauchen fruumlhzeitig Klarheitldquo

Sebastian Sujka

24 Geschaumlftsbericht 2016 Die Technik

ndash

SmartHealth Die Bevoumllkerung ist bereit fuumlr digitale Gesundheitsangebote ndash so lautet das Fazit der Studie SmartHealth die Forsa im Auftrag der Techniker durchgefuumlhrt hat Untersucht wurde dabei nicht nur ob die technischen Voraussetzungen mittlerweile gegeben sind sondern auch wie ausgepraumlgt die Bereitschaft ist sich mit Gesundheitsdienstleistern zu vernetzen digitale Hilfsmittel beim Selbstmanagement der eigenen Gesundheit zu nutzen und einer vernetzen Nutzung der Daten zuzustimmen wenn dies der Forshyschung und der eigenen Gesundheitsprognose dient Schluumlsselshyworte sind in diesem Zusammenhang Selbstbestimmung Vershytrauen und tatsaumlchlicher Nutzen neuer Anwendungen ndash mit ihnen steigt die Akzeptanz der digitalen Medizin Der Studienband zum Download wwwtkde Webcode 915488

82 glauben dass Onlinekommunikation mit der Arztpraxis

in zehn Jahren alltaumlglich ist

61der Menschen in Deut

sc

hland wuumlrden

ihre medizinischen Daten anonym fuumlr Forschungszwecke spenden

Der Kontakt zur Krankenkasse wird digital Die Mehrheit erwartet in zehn Jahren eine deutliche Zunahme der Onlinekommunikation

3 1 9

48

40

ja wahrscheinlich weiszlig nicht

eher nicht Rundungsdifferenzen moumlglich

ja bestimmt nein bestimmt nicht

Wandert die Gesundheit in Zukunft in die digitale Sphaumlre In zehn Jahren wird dies bei Gesundheitsthemen ganz alltaumlglich sein

Internetrecherche

Einsatz von Apps

Austausch in sozialen Netzwerken

56

43

31

41

36

43

10 20 30 40 50

ja bestimmt ja wahrscheinlich

25

Smart vernetzt Die Techniker unterstuumltzt Versicherte in Sachen bdquoSelbstbestimmung als Patientldquo ndash und foumlrdert Innovashy tionstreiber die mit ihren Ideen die Gesundheitsversorgung im Sinne der Kunden voranbringen wollen

Starke Patienten nutzen Zeit beim Arzt besser Diabetes Uumlbergewicht Kopf- und Ruuml- Seminarangebot Patient sein kann man lernen Wie man lershyckenschmerzen ndash oft sind die groszligen nen kann bdquoselbstbestimmter Patientldquo zu sein zeigen die Kursrei-Volksleiden der Grund fuumlr medizinische he bdquoKompetent als Patientldquo und die gleichnamige Broschuumlre Behandlungen und Kosten in Milliarden- Darin erfahren Versicherte wie sie qualitativ hochwertige Inforshyhoumlhe Allen dreien ist es gemein dass der mationen recherchieren und Arztgespraumlche vor- und nachberei-Patient mit seinem Verhalten den Schluumlsshy ten koumlnnen So koumlnnen Arzt und Patient die oft knappe Zeit im sel fuumlr Verlauf und moumlgliche Folgeerkran- Behandlungszimmer fuumlr die bdquosprechende Medizinldquo die gemeinshykungen selbst in der Hand hat Studien same Therapieplanung und das Festlegen individueller Behandshyim Auftrag der Techniker zeigen Schon lungsziele nutzen Davon profitieren insbesondere chronisch das Wissen um die eigene Erkrankung kranke Patienten die oft im Laufe der Jahre ein fundiertes Wissen steigert die Therapietreue (Adhaumlrenz) uumlber ihre Erkrankung erwerben Im Arzt-Patienten-Gespraumlch geht

es fuumlr sie dann mehr darum den Therapieverlauf und die Prog-Die Techniker setzt deshalb auf Programshy nose zu besprechen und individualisierte Behandlungsziele geshyme die den Patienten in seiner Kompeshy meinsam festzulegen tenz staumlrken Dadurch koumlnnen sogar Operationen vermieden werden wie Als Patient Verantwortung zu uumlbernehmen etwa durch Beweshydas bdquoZweitmeinungsprogrammldquo der gung kann die Prognose verbessern Eine Studie der Universi-Techniker zeigt Neun von zehn aumlrztlich taumltsklinik Freiburg hat gezeigt Wer sich erreichbare Gesundheitsshyverordneten Ruumlcken-OPs konnten vershy ziele setzt und diese verfolgt verbessert den Gesundheitszustand mieden werden indem der Patient zuvor und die Adhaumlrenz Dieses Selbstmanagement unterstuumltzt die auf eine zweite Meinung setzte Techniker auch mit Online-Gesundheitscoachings

Old Economy meets New Economy Innovationen haben es im deutschen Gesundheitswesen oft Mehrere Workshop-Phasen vermittelshynicht leicht Ihr Nutzen muss erst wissenschaftlich belegt ten Kompetenzen in kundenorientierter sein Datenschutz und rechtlicher Rahmen stellen hohe An- Produktentwicklung Kenntnisse des forderungen an neue Angebote ndash aus Sicht vieler Start-ups Gesundheitswesens und Business-Exshysind das hohe Huumlrden Um Start-ups im Gesundheitswesen pertise zu vernetzen hat die Techniker die Health-i-Initiative gestarshytet die im TK-Innovationstag und der Health-i-Preisverlei- Im Herbst trafen sich schlieszliglich rund hung im November gipfelte 50 Akteure aus dem Gesundheitsweshy

sen sowie Vertreter von fuumlnf Start-ups bdquoSmarte Ideen fuumlr die Gesundheitsversorgung gesuchtldquo lau- auf dem TK-Innovationstag im Berliner tete der Aufruf der Techniker sich fuumlr den gemeinsam mit Soho House zu einer Open-Space-Konshydem Handelsblatt ausgelobten Health-i-Award zu bewerben ferenz mit Pitch Das Ziel Den Ausshyndash ihm folgten weit uumlber 100 Start-ups mit Ideen von der ad- tausch etablierter Akteure im Gesundshyhoc-Labordiagnostik uumlber die Schnell-Erkennung von Klinikshy heitswesen mit jungen Gruumlndern zu keimen bis zur Gedaumlchtnistraining-App fuumlr Schlaganfall- und foumlrdern Als Gewinner ging das Berliner Krebs-Patienten Start-up xbird hervor und gewann die

Entwicklungskooperation mit der Techniker

26 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

Digitale Versorgung die Zukunft aus der Hosentasche

Erfahrungen von Patienten sammeln Symptome beobachten Diagnosen stellen und einen Therapieplan festlegen ndash was Aumlrzte schon seit der Antike tun erlebt einen wahren Boom digitaler Unterstuumltzung

Elektronische Schmerztagebuumlcher liefern dem Arzt einen exakten Schmerz- und Medikationsverlauf die Dauer-Blutdruckmessung uumlbernimmt das Smartphone und selbst die verordnete Medizin kommt immer haumlufiger nicht als Saft oder Tablette daher sondern als individualisiertes Sportprogramm (gespeichert auf einem Chip) oder als Selbstmanagement-App die zu Entspannung oder Bewegung raumlt

Dabei wird der Arzt nicht ersetzt sondern in den Bereichen Patienteninformation Datengewinnung (also Anamnese) und bei Hausbesuchen via Videosprechstunde eher entlastet Die Rolle der Sensorik und des Trackings ndash also der routinemaumlszligigen Erfassung eines taumlglichen Bewegungsprofils des Krankheitsshyverlaufs oder des Medikamentengebrauchs ndash nimmt in starkem Maszlige zu So werden dem Mediziner in naher Zukunft schon

beim Erstgespraumlch mit dem Patienten viele valide Daten autoshymatisch zur Verfuumlgung stehen die er bei Diagnosestellung und Therapieplanung einbeziehen kann

Mobile Partner fuumlr unterwegs Dabei ist die Huumlrde bdquoMobilishytaumltldquo laumlngst genommen und die ersten medizinisch sinnvollen und auch notwendigen Apps stehen zur Verfuumlgung So wershyden elektronisch erfasste Daten wie im TK-DiabetesTagebuch zum staumlndigen Begleiter und der digitale Coach ndash egal ob in der Gesundheitspraumlvention oder Schmerzbehandlung ndash ein zuverlaumlssiger Partner fuumlr die Hosentasche Das ist ein erster Schritt ndash in Zukunft sind auf Grundlage dieser Daten dann auch Vorhersagemodelle zu bevorstehenden Gesundheitsershyeignissen wie Herzinfarkt oder Asthmaanfall moumlglich

27

Migraumlne-App Bei chronischen Kopfschmerzen greifen viele nur zur Tablette ndash aber dabei zu kurz Hilfreich ist ein Selbstmanageshyment der Kopfschmerzen Dies faumlngt mit dem Dokumentieren der Schmerzattacken und Medikamenteneinnahmen an und reicht bis zur in die App integrierten progressiven Muskelentspannung

Die App bietet unter anderem bull ein Kopfschmerztagebuch mit Schmerzkalender bull eine Auswertungsfunktion mit pdf-Export fuumlr das Gespraumlch

mit dem Arzt bull die Moumlglichkeit mit Experten zu chatten und bull die Vernetzung mit anderen Patienten Weitere Informationen zur App wwwtkde Webcode 917996

Pilotstudie Valedo ndash digitale Ruumlckentherapie Ein Tablet zwei Senshysoren und eine Anwendung die wie ein Computerspiel aussieht ndash ein kleiner Koffer mit diesen Utensilien verspricht die Ruumlckenmuskulatur spielerisch zu trainieren Moumlglich machen dies die individuelle Einweishysung durch einen Schmerztherapeuten und ein spezielles Programm fuumlr zuhause Macht der Patient in der Spielsituation die richtigen Beweshygungen wird ihm das auf dem Bildschirm angezeigt ndash ebenso wie falshysche Bewegungen Das ermoumlglichen die an Brust- und Kreuzbein befesshytigten Bewegungssensoren die jede Bewegung messen

bull Fast jeder zehnte Fehltag ist ruumlckenbedingt bull Die digitale Ruumlckentherapie richtet sich an Patienten die schon

vier Wochen oder laumlnger wegen Ruumlckenbeschwerden arbeitsunfaumlhig sind bull Ergebnisse der Studie werden im Laufe von 2017 erwartet

eCoaches Knapp eine halbe Million Menschen in Deutschland hat bereits einen TK-GesundheitsCoach im Internet genutzt Ob mehr Bewegung weniger Kopfschmerzen oder Stress besser bewaumlltigen ndash die Coaches helfen mit acht bis 14 Wochen dauernden Programshymen dabei sich zu informieren persoumlnliche Gesundheitsziele zu erreichen und so das persoumlnliche Wohlbefinden Stuumlck fuumlr Stuumlck zu verbessern

bull Verschiedene Gesundheitsziele stehen zur persoumlnlichen Auswahl bull Durch das Smartphone wird der Coach zum virtuellen Begleiter

Tinnitracks Eine Aussicht auf Heilung haben viele der drei Millionen Tinnitus-Pashytienten in Deutschland kaum ndash eine erfolgreiche Therapie gibt es bisher nicht Eine Chance auf Linderung bietet die App bdquoTinnitracksldquo die die Lieblingsmusik um den Stoumlrton filtert und so zur Therapie wird Erste Ergebnisse der Patientenbefragung zeigen Bei jedem dritten Patienten lindert Tinnitracks die Beschwerden deutlich

Tinnitracks bull ist verfuumlgbar in Hamburg Bayern Hessen Nordrhein-Westfalen und Baden-Wuumlrttemberg bull ist Teil eines Versorgungsangebotes im Rahmen der Integrierten

Versorgung und wird vom teilnehmenden HNO-Arzt verordnet und bull wird bei 1000 Patienten unter Alltagsbedingungen auf seine Wirksamkeit gepruumlft

28 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

Kunden koumlnnen mit der TK-App unter anderem Ǵ Krankmeldungen und Dokumente an die Techniker uumlbermitteln Ǵ Nachrichten an die Techniker schicken Ǵ TK-Briefe online empfangen Ǵ das TK-Bonusprogramm digital nutzen Ǵ die verschriebenen Medikamente der letzten drei Jahre einsehen

Die TK-App wird kontinuierlich um weitere Funktionen erweitert

Service digital Digitale Angebote erleichtern es Versicherten Gesundheitsshyangelegenheiten flexibel in den Alltag zu integrieren Mit der TK-App und der Entwicklung der elektronischen Gesundheitsakte treibt die Techniker diese digitalen Moumlglichkeiten weiter voran

Die eGA Gesundheitsdaten in der Hand der Versicherten Die elektronische Gesundheitsakte (eGA) wird ein Speicherort fuumlr Dashyten werden den die Versicherten komplett selbst verwalten Jeshyder wird selbst bestimmen was in die Gesundheitsakte kommt und wer darauf zugreifen kann ndash ganz aumlhnlich wie bei einem Bankshyschlieszligfach IBM wird die Akte als Dienstleister zur Verfuumlgung stellen aber selbstverstaumlndlich keinen Zugriff auf die Daten hashyben Auch die Techniker wird als Krankenkasse nur mit Zustimshymung des Versicherten Zugriff bekommen ndash und auf Wunsch die Leistungsdaten zur Verfuumlgung stellen Nutzer koumlnnen dann zum Beispiel mit einem Klick sehen welche verschreibungspflichtigen Medikamente sie in den letzten drei Jahren bekommen haben Diese Liste kann dann jeder selbst um die Medikamente ergaumlnzen die nicht der Verschreibungspflicht unterliegen Auch weitere Dashy

ten soll jeder Versicherte selbst in seine Akte einpflegen koumlnnen Denkbar ist auszligerdem dass Sensordaten etwa von Fitnesstrashyckern direkt in die Akte flieszligen

TK-App Krankmeldungen uumlbermitteln TK-Briefe online empfangen oder Nachrichten an die Techniker schicken Die TK-App bietet viele Funktionen bequem per Smartphone Aufbauend auf der Online-Filiale bdquoMeine TKldquo ergaumlnzt die TK-App das bisherige Service- und Leistungsangebot So ist beishyspielsweise das TK-Bonusprogramm komplett digital nutzbar und die Medikamentenuumlbersicht bietet einen Uumlberblick uumlber die verordneten Medikamente der letzten drei Jahre Besonshyders nutzerfreundlich ist die vereinfachte Interaktion mit der Techniker Dokumente koumlnnen mit dem Smartphone abfotoshygrafiert und sicher uumlbermittelt werden Damit geht die Techshyniker einen weiteren Schritt in Richtung digitaler Krankenkasse

Die TK-App ist fuumlr Kunden der Techniker kostenlos im Apple App Store und bei Google Play downloadbar Die Nutzung der App erfordert ein Smartphone mit dem Betriebssystem iOS oder Andshyroid Weitere Informationen finden Sie auf wwwtkde unter dem Webcode 937842

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Zusammenarbeit So agil ist die TK Schnell Ziele erreichen statt langwierige Plaumlne abzuarbeiten Aufshygaben teilen statt sie allein zu erledigen als Team entscheiden statt den Chef beschlieszligen zu lassen Die Techniker arbeitet zushynehmend agil Was das im Arbeitsalltag bringt verraten die Orshyganisationsentwicklerin Nadja Stephani die beim Einstieg in dieshyse Arbeitsweise unterstuumltzt und Randolf Sprengnether dessen Team Projekte agil managt

Frau Stephani warum kommt in der TK die agile Arbeitsweise zum Einsatz Stephani Agile Methoden kommen urspruumlnglich aus der Softshywareentwicklung und werden deshalb in unserer IT schon lange genutzt Seit 2016 fuumlhren wir die agile Arbeitsweise aber auch gezielt in anderen Bereichen bei uns ein ndash etwa in der Projektarshybeit oder im Versorgungsmanagement Wir wollen so flexibler werden und gerade bei komplexen Themen unsere Produkte noch enger auf den Kunden abstimmen

Herr Sprengnether was bringen Ihnen agile Techniken Sprengnether Wir nutzen diese Arbeitsweise um unser Intrashynet weiterzuentwickeln Anfangs war es ungewohnt sich als Team taumlglich uumlber den aktuellen Stand unserer Themen auszushytauschen und zusammen zu entscheiden welche Aufgaben geshyrade die wichtigsten sind Inzwischen profitieren wir davon Wir organisieren uns besser konzentrieren uns auf das Wesentliche und bekommen unsere Aufgaben schneller erledigt Und schlieszligshylich haben wir so auch ein staumlrkeres Wir-Gefuumlhl entwickelt denn wir bringen eine Sache gemeinsam voran und identifizieren uns als Team noch staumlrker mit unserer Arbeit

Nadja Stephani und Randolf Sprengnether schaumltzen die Flexibilitaumlt der agilen Arbeitsorganisation

Vernetzte Effizienz in der Pflege Peter Wilhelm leitet das neueste Pflegezentrum der Techniker Im Interview erlaumlutert er wie das Zentrum in die Pflegeinfrastruktur eingebunden arbeitet

Das dritte und somit juumlngste Pflegezentrum der Techniker eroumlffnete im Oktober ndash was wird dort geleistet Wilhelm Wir betreuen in Mainz aktuell mit rund 100 Mitarbeishytern Pflegefaumllle aus Hessen und dem Suumlden Nordrhein-Westfashylens Perspektivisch werden wir aber deutlich wachsen und unseshyre Aufgaben erweitern Wir wollen fuumlr pflegende Angehoumlrige ansprechbar sein und der Bedarf nimmt zu

Was waren die Herausforderungen beim Aufbau Wilhelm Wir haben die neue Infrastruktur im laufenden Betrieb aufgebaut ndash im Vorfeld der groumlszligten Neuerung in der Pflegeversishycherung zum Jahreswechsel in deren Rahmen die Kolleginnen und Kollegen unsere Versicherten umfassend informierten und deren Fragen beantworteten Parallel dazu arbeiteten die erfahshyrenen Kollegen aus den Zentren in Kiel und Dresden die Mitarbeishyter fuumlr den neuen Standort ein so dass das neue Zentrum ab dem Einzugstag eigene Kontingente bearbeiten konnte Das funktioshynierte dank teamuumlbergreifender Arbeit und enger Vernetzung zwischen den Zentren richtig gut

Wie ist das Zentrum in die Pflegeinfrastruktur integriert Wilhelm Ein Groszligteil der fachlichen Kommunikation zwischen Zentren und Unternehmenszentrale laumluft uumlber eine digitale Plattshyform Uumlber dieses Forum tauschen sich die fachlich Verantwortshylichen zentrumsuumlbergreifend zu Themenschwerpunkten wie etwa Pflegedienste oder Hospizbehandlung aus Das ermoumlglicht uns Loumlsungen fuumlr aktuelle Fragen fuumlr alle sichtbar und verbindshylich sowie schnell und effizient in die Praxis zu uumlberfuumlhren

Peter Wilhelm leitet das Pflegezentrum der Techniker in Mainz

30 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

Innovationsfonds neue Wege in der Versorgung

Der Innovationsfonds foumlrdert Versorgungsinnovationen und die Versorgungsforschung in Deutschland und wird vom Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) verwaltet Im Fokus stehen Projekte die verschiedene Sektoren des Gesundheitsshywesens einbeziehen und uumlber die bisherige Regelversorgung hinausgehen um die Versorgung der gesetzlichen Krankenkassen weiterzuentwickeln Im Bereich Versorgung hat die Techniker insgesamt 27 Foumlrderzusagen erhalten Fuumlnf dieser Projekte verantwortet die Techniker als sogenannte Konsortialfuumlhrerin also federfuumlhrend

NetzWerk GesundAktiv ndash laumlnger selbstbestimmt leben Wie koumlnnen aumlltere Menschen moumlglichst lange selbstbestimmt in den eigenen vier Waumlnden leben Das ist die zentrale Fragestellung des NetzWerk GesundAktiv in Hamburg Das Projekt ist ein sektorenshyuumlbergreifendes Hilfs- und Betreuungsnetzwerk im Quartier Es integriert und verbindet bestehende regionale Hilfs- und Versorshygungsangebote mit eigenen Bausteinen und erprobt ein technishysches Assistenzsystem

Im Zentrum steht die koordinierende Stelle (KS) im Hamburger Albertinen-Haus Dort durchlaufen die Teilnehmer Untersuchunshygen und Tests Sie erhalten einen individuellen Unterstuumltzungsshyplan und einen Tablet-PC Je nach persoumlnlichem Bedarf wird der Alltag der Teilnehmer durch Angebote des Projekts unterstuumltzt Der Tablet-PC dient als Kommunikationsplattform So koumlnnen die Teilnehmer etwa per Video mit der KS sprechen oder einen Notruf an die Johanniter-Unfall-Hilfe absetzen In weiteren Ausbaustushyfen sind auch Haussteuerungsfunktionen und eine intelligente Notfallerkennung mit Hilfe von angeschlossenen Bewegungsmelshydern moumlglich

Teledermatologie ndash Hautarztversorgung auf dem Land Wie laumlsst sich mit Hilfe der Telemedizin die Versorgung auf dem Land verbessern Die Dermatologie bietet dafuumlr gute Voraussetzunshygen Denn Hauterkrankungen sind fotografisch gut abbildbar und solche Fotos koumlnnen auf digitalem Weg in angemessener Qualitaumlt versendet werden Das nutzt das Projekt Teledermatoshylogie in Mecklenburg-Vorpommern Bereits heute ist eine flaumlchenshydeckende dermatologische Versorgung von Patienten dort nicht mehr sichergestellt Wartezeiten fuumlr Termine von mehreren Moshynaten sind uumlblich Die Praxen der rund 60 niedergelassenen Hautaumlrzte sind vor allem in den Staumldten konzentriert Das Projekt etabliert ein telemedizinisches Konsil zwischen Haus- und Fachaumlrzten Die Teilnehmer nutzen dabei eine App die Veraumlndeshyrungen der Haut abbildet Anschlieszligend leiten sie die Daten an die Dermatologie der Universitaumltsmedizin Greifswald oder an koshy

operierende niedergelassene Dermatologen weiter Von diesen Experten erhalten sie uumlber die App anschlieszligend eine konsiliarishysche Empfehlung zur weiteren Behandlung Sofern Patienten kurzfristig keinen Termin bei einem Dermatologen erhalten muumlsshysen sie nun nicht zwangslaumlufig eine Klinik aufsuchen Sie koumlnnen sich an ihren bereits behandelnden Hausarzt wenden und werden per Telekonsil trotzdem parallel von Spezialisten beraten oder behandelt

TransFIT ndash luumlckenlos in die Erwachsenenmedizin Zaumlhlt man alle Kinder- und Jugendvorsorgeuntersuchungen (U1 ndash U11 J1 und J2) und empfohlenen zahnaumlrztlichen Kontrolltermine zusamshymen kommt ein Kind bis zum 18 Geburtstag auf etwa 43 regushylaumlre Arztbesuche Allerdings ist die Versorgung in der sogenannshyten Transitionsphase der Uumlbergangsphase vom Jugendlichen zum Erwachsenen oft luumlckenhaft Besonders kritisch ist dies bei Kindern und Jugendlichen mit chronischen Erkrankungen wenn der bis dato behandelnde Kinderarzt mit der Volljaumlhrigkeit nicht mehr zustaumlndig ist

Diese Luumlcke will das Projekt TransFIT schlieszligen TransFIT steht fuumlr Fruumlhintervention zur Vorbereitung und Begleitung des Transitishyonsprozesses aus der Kinder- und Jugendmedizin in die Erwachshysenenmedizin Basierend auf dem regional bereits erfolgreichen Berliner TransitionsProgramm (BTP) sollen zeitliche Verzoumlgerunshygen waumlhrend des Arztwechsels durch ein telemedizinisch arbeishytendes Fallmanagement bundesweit vermieden werden Fallmashynager begleiten die Jugendlichen ab 12 Jahren und bereiten sie auf den Uumlbergang vor Ausgangspunkt ist ein ausfuumlhrliches Geshyspraumlch des Kinderarztes sowie daran anknuumlpfend eine systemashytische Einschaumltzung inwieweit bei den Jugendlichen Bedarf fuumlr eine spezifische Unterstuumltzung in der Uumlbergangsphase besteht Neben der kontinuierlichen telemedizinischen Begleitung komshymen sogenannte Transitionsschulungen zum Einsatz die die Faumlhigkeiten der jugendlichen Patienten zum eigenstaumlndigen Mashynagement ihrer chronischen Erkrankungen verbessern

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VERO ndash Die Versorgung von Menschen mit Rheuma optishymieren Rheumatoide Arthritis ist eine haumlufige chronische Gelenkerkrankung an der Schaumltzungen zufolge etwa 800000 Menschen in Deutschland leiden Mit dem Projekt VERO sollen Versorgungsqualitaumlt und Versorgungseffizienz bei der Theshyrapie verbessert werden indem die Arzneimitteltherapie opshytimiert wird

Bisher wird die Erkrankung unter anderem mit hochwirksamen entzuumlndungshemmenden Medikamenten und haumlufig auch mit Schmerzmitteln behandelt Seit mehreren Jahren sind fuumlr diese Indikation nun auch sogenannte Biologika verfuumlgbar Arzneimitshytel durch die immer mehr Patienten beschwerdefrei leben koumlnshynen Sind die Symptome abgeklungen und ist die Krankheitsaktishyvitaumlt gering koumlnnen die Medikamente reduziert oder sogar ganz abgesetzt werden In diesen Faumlllen spricht man von bdquoDeeskalatishyonldquo Bislang geschieht das in der Therapie der rheumatoiden Arshythritis nur selten VERO zielt darauf ab dass nur das notwendige Maszlig an Arzneimitteln zum Einsatz kommt und leistet somit auch einen Beitrag zur Erhoumlhung der Arzneimitteltherapiesicherheit

Mit VERO wird erstmals in Deutschland die schrittweise Deeskashylation von Menschen mit rheumatoider Arthritis systematisch in der Versorgungsrealitaumlt umgesetzt und evaluiert Dies geschieht im engen Austausch zwischen Arzt und Patient Ziel ist es den Patienten eine passgenaue Therapie anzubieten Neben einer engmaschigen Krankheitskontrolle soll vor allem das Selbstmashynagement des Patienten gestaumlrkt werden

LeIKD ndash Orientierung zur Gesundheit Diabetes Mellitus Typ 2 und Koronare Herzkrankheit bringen erhoumlhte kardiovaskulaumlre Risikofaktoren mit sich erhoumlhen also das Risiko etwa einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden Gesundheitsorienshytiertes Verhalten kann diese Risikofaktoren senken Dafuumlr ist jedoch ein veraumlnderter Lebensstil notwendig Auf diesem Weg begleitet das Programm LeIKD betroffene Hochrisikopatienten mit einem individuell abgestimmten Bewegungs- und Ernaumlhshyrungsprogramm Dabei kommen Aktivitaumlts- und Pulsmesser eine Kommunikations-App und bestehende Gesundheitsproshygramme der Techniker zum Einsatz Zudem werden Hausaumlrzte Diabetologen Kardiologen Ernaumlhrungs- und Physiotherapeushyten eingebunden

Alle Projekte in der Uumlbersicht wwwtkde Webcode 935240

Versorgungsforschung zehn Foumlrderzusagen Lassen sich unerwuumlnschte Neben- und Wechselwirshykungen von neu zugelassenen Praumlparaten mithilfe von Routinedaten fruumlhzeitig erkennen Wie muss ein Fehshylerberichts- und Lernsystem fuumlr die Arztpraxis ausseshyhen damit es auch tatsaumlchlich genutzt wird und die ambulante Behandlung sicherer macht Warum wershyden Patienten mit Brustschmerzen in bestimmten Reshygionen Deutschlands besonders oft per Linksherzkashytheter untersucht Das sind einige der Fragen denen die Techniker mit Partnern wie Universitaumlten und anshyderen Forschungseinrichtungen in insgesamt zehn Versorgungsforschungsprojekten auf den Grund geht

Die zehn Projekte haben Anfang 2017 vom Innovatishyonsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses Foumlrderzusagen in Houmlhe von 125 Millionen Euro erhalshyten Bei sieben der zehn bewilligten Projekte ist das WINEG das wissenschaftliche Institut der TK fuumlr Nutshyzen und Effizienz im Gesundheitswesen Konsortialshypartner

Bei einigen der Projekte geht es auch darum zu untershysuchen wie wirksam bestimmte Arzneimittel sind Mit Blick auf risikobehaftete Medikamente in der Schwanshygerschaft wird das WINEG beispielsweise eine neue wissenschaftliche Methodik entwickeln um mithilfe von Routinedaten bekannte Risiken systematisch zu uumlberpruumlfen weiter zu erforschen und bislang noch unshybekannte Risiken zu entdecken Um wichtige genetishysche Risikofaktoren bei der Arzneimitteltherapie zu identifizieren wird das WINEG ebenfalls Routinedaten analysieren und zudem mit pseudonymisierten Befrashygungsergebnissen verknuumlpfen

32 Geschaumlftsbericht 2016 Wir Techniker ndash

Wir Techniker Wie werden wissenschaftliche Ergebnisse praktisch nutzbar Wie kann man Eltern chronisch kranker Kinshyder unterstuumltzen Uumlber 13000 Mitarbeiter arbeiten nach dem Prinzip bdquovon Technikern fuumlr Technikerldquo

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Von Technikern fuumlr Techniker

Wir Techniker das sind uumlber 13000 Menschen die sich in ganz Deutschland nicht nur um die Anliegen von rund 98 Millionen Versicherten kuumlmmern sondern auch daran arbeiten die Angebote der Techniker stets in deren Sinne zu verbessern

Das beginnt beim Austausch mit den Versicherten fuumlr den untershyschiedliche Wege offen stehen

die wir Techniker stets ausbauen ndash von Anruf bis App Wir sorgen dafuumlr dass dieshyse Kommunikationspfade zuverlaumlssig schnell und effizient funktionieren und sich stets den Wuumlnschen der Versichershyten entsprechend weiterentwickeln

Wir Techniker stehen nicht nur mit Vershysicherten im permanenten Dialog sonshydern sind unterwegs um auf relevanten Foren in Sachen Versorgung Service oder Wissenschaft unsere Standpunkte und Innovationen vorzustellen aber auch Impulse aufzunehmen und zu deshybattieren Zu diesen Innovationen gehoumlshyren auch Angebote fuumlr Techniker von morgen vom Peer-to-Peer-Projekt in Sachen digitale Kompetenz fuumlr Schuumller bis zur Lern-App fuumlr unsere Auszubilshydenden

Auch das Thema Patientensicherheit ist fuumlr uns Techniker ein zentrales Anlieshygen Wie hier wissenschaftliche Inforshymationen fuumlr Versicherte unmittelbar praktisch nutzbar werden zeigt beishyspielsweise ein digitales Informationsshypaket uumlber Multiressistente Erreger (MRE) Fuumlr den Bruumlckenschlag zwischen wissenschaftlicher Forschung und anshywendbarem Wissen sorgen die Technishyker des Wissenschaftlichen Instituts der TK fuumlr Nutzen und Effizienz im Geshysundheitswesen (WINEG)

Das Prinzip bdquovon Technikern fuumlr Technishykerldquo setzt jedoch kein Hauptamt voraus Das beweisen die ehrenamtlichen Mitshyglieder des Verwaltungsrats Im houmlchsshyten Gremium der Techniker treffen sie alle Entscheidungen von grundsaumltzlicher Bedeutung kontrollieren im Sinne der Versicherten Vorstand und Verwaltung und legen zusaumltzliche Leistungen fest

34 Geschaumlftsbericht 2016 Wir Techniker

34 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker ndash

Techniker vernetzen Techniker Wer mit der Techniker in Kontakt treten will hat viele Moumlglichkeiten ndash von mobil bis postalisch Fuumlr Tempo bei der Vernetzung von uumlber 13000 Technikern und rund 98 Millionen Versicherten sorgen unter anderem diese Techniker

Postmanagement Fuumlr Dirk Stejskal beshydeutet Technikergeist in der taumlglichen Arbeit bis ins Detail ausgefeilte Qualitaumlt mit Houmlchstgeschwindigkeit zu verbinden Der gelernte Drucker arbeitet im Druckshyzentrum der Techniker wo 2016 rund 32 Millionen Brief-Sendungen produziert und versendet wurden Dort zaumlhlen houmlchste Datenschutzstandards technische Akkushyratesse und feste Zeitfenster

Dass alle Kunden so schnell wie moumlglich ihre Briefe erhalten dafuumlr sorgen neben Dirk Stejskal und seinen Kollegen zwei der modernsten Inkjetbasierten Rollen-Dishygitaldrucksysteme sowie drei Hochleisshytungskuvertiermaschinen bdquoWas die Kolleshyginnen und Kollegen an den Schreibtischen bundesweit verschicken wollen wird hier gedruckt kuvertiert und bis zum Versand fertig gemacht Uumlber den ganzen Prozess koumlnnen wir exakt verfolgen welcher Brief gerade wo ist ob alle notwendigen Forshymulare oder Beipacks enthalten sind und im Fall der Faumllle beschaumldigte Briefe sofort automatisch nachproduzierenldquo erlaumlutert der Operator Pro Stunde nehmen bis zu 23000 Standardbriefsendungen den Weg von der Druckdatei bis ins Kuvert denn rein rechtlich beduumlrfen viele Anliegen noch der klassischen Briefform

Cockpit Anne de Wilde und Florian Werg uumlberblicken als Workforce-Manager im soshygenannten Cockpit des Bereichs Kundenservice der Techniker den Groszligteil der Kundenshyanliegen Ob per Anruf E-Mail Chat oder Brief ndash das Cockpit-Team sorgt dafuumlr dass Kunden die Techniker gut erreichen und schnell eine Antwort erhalten Mittels Prognosen und Planung wird der Einsatz der Kollegen in den Servicezentren nah am Bedarf geplant und gesteuert

Im Schnitt verteilt das Cockpit so taumlglich uumlber 30000 Anrufe uumlber 2000 E-Mails uumlber 700 Chats und uumlber 7500 Anliegen auf dem Postweg bdquoDie Aufgabe ist komplex weil sie viele verschiedene Kanaumlle umfasst und wir saisonale Schwankungen ebenso wie zum Beispiel ungeplante Abwesenheiten bei den Kollegen abfedern muumlssenldquo erlaumlutert Florian Werg bdquoWir arbeiten hier mit vielen verschiedenen Techniken steuern diese so aus dass der Service stimmt Technikergeist ist besonders gefragt wenn eine dieser Techniken einmal ausfaumlllt Dann gilt es flexibel und schnell eine Loumlsung zu finden damit die Kunden dennoch schnell eine Antwort erhaltenldquo erklaumlrt Anne de Wilde bdquoUns motiviert es wenn wir die besten Voraussetzungen fuumlr die Kolleginnen und Kollegen im direkten Kundenshykontakt schaffen koumlnnenldquo

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SoVerMaFacunterdeFra

FuumlrdezusRuumlvorabwaauc

App Der erste Arbeitstag von Matthias Robbers fiel auf den Startschuss eines Projekts das Versicherten der Techniker neue Kommunikationswege zum Service ihrer Kasse ermoumlglicht Der Android-Entshywickler ist Teil des Teams das die TK-App umsetzt hat deren Weg von der Planung bis in den Google Play Store gefuumlhrt und arbeitet mit seinen Kollegen daran die Anshywendung stetig zu verbessern und weiteshyre Features fuumlr die Nutzer anzubieten

bdquoMich motiviert vor allem die Chance uumlber die App so vielen potenziellen Nutzern den Alltag zu erleichtern Heute ist es fuumlr viele Menschen alltaumlglich alles per Smartshyphone von unterwegs zu erledigen Das gilt jetzt auch fuumlr Anliegen an die Technishyker etwa Dokumente zu uumlbermittelnldquo ershylaumlutert Robbers Das Entwicklerteam arshybeitet beim weiteren Ausbau der App agil steht im Austausch mit den Nutzern und bindet Ruumlckmeldungen direkt in die aktushyelle Entwicklung mit ein Fuumlr Robbers geshyhoumlrt das zum Technikergeist bdquoEs geht darum einzelne Funktionen weiter zu entshywickeln dabei aber immer das groszlige Ganshyze und den Nutzen fuumlr den Versicherten im Blick zu habenldquo

ziale Netzwerke Auch die sozialen Netzwerke stehen den sicherten der Techniker zum Austausch offen Social Media nagerin Sandra Ebenau haumllt Versicherte mit ihren Kollegen auf ebook Twitter amp Co auf dem Laufenden bdquoDabei stimmen wir

s eng mit allen ab die fuumlr die Techniker kommunizierenldquo erlaumlushyt Ebenau Zum Job gehoumlrt auch das Community Management nn auf diesen Kanaumllen erreichen die Techniker auch zahlreiche gen und Anliegen von Versicherten und anderen Usern

schnelle Antworten arbeitet das Social Media Team eng mit n Kolleginnen und Kollegen aus dem Servicezentrum Hamburg ammen Dort arbeiten Ingo Kaiser und seine Kollegen an den

ckmeldungen an die Versicherten Neben Tempo zaumlhlt dabei allem inhaltliche Flexibilitaumlt bdquoDie Themen sind vielfaumlltig und

wechslungsreich und reichen von Krankengeld bis zur Sozialshyhlldquo erlaumlutert Ingo Kaiser Antworten gibt es rund um die Uhr h wenn die meisten Anfragen tagsuumlber eintreffen bdquoOumlffentlich

sichtbar informieren wir aber nur allgemein ndash wenn fuumlr eine Ausshykunft persoumlnliche Angaben noumltig sind vernetzen wir die Versishycherten mit dem richtigen Ansprechpartnerldquo so Kaiser

36 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

(Fuumlr) Techniker von morgen Die Techniker engagiert sich mit innovativen Projekten fuumlr die Gesundheit und Zukunft junger Versicherter und ihrer Familien ndash und mit Angeboten fuumlr Auszubildende der Techniker die 2016 besonders erfolgreich waren

Sicher durch die digitale Welt Generation bdquoKopf untenldquo Neun von zehn Zwoumllfjaumlhrigen besitzen ein Smartphone drei Stunden pro Tag verbringen sie durchschnittlich online Die digitale Welt gehoumlrt laumlngst zum Alltag im Kinderzimshymer Mit den Moumlglichkeiten des Internets und der Sozialen Medien ist jedoch auch die Anzahl der Risiken gestiegen bdquoNeue Phaumlnomene wie Cybermobbing oder Inshyternetsucht belasten immer mehr die Psyshyche von Kindern und Jugendlichen Wir haben gemeinsam mit dem Verein Condrobs das Praumlventionsprojekt Netzshygaumlnger 30 gestartet damit Kinder fruumlh lernen sich in der digitalen Welt zurechtshyzufindenldquo sagt Christian Bredl Leiter der TK-Landesvertretung Bayern Netzgaumlnger 30 unterstuumltzt Schuumller darin Gefahren in der digitalen Welt zu erkennen zu vermeishyden und einen maszligvollen Umgang mit dem Internet zu entwickeln Die Jugendlishychen lernen ihr eigenes Verhalten in der digitalen Welt kritisch zu reflektieren

Das Besondere bei Netzgaumlnger 30 Nicht Lehrer vermitteln die Inhalte sondern Schuumller Neunt- und Zehntklaumlssler wershyden zu sogenannten bdquoPeersldquo ausgebildet und geben ihr Wissen in Workshops an die juumlngeren Schuumller weiter Die Aumllteren haben Vorbildfunktion koumlnnen jedoch gleichzeitig auf Augenhoumlhe mit den Fuumlnft- und Sechstklaumlsslern kommunizieshyren Netzgaumlnger 30 ist 2016 mit zwoumllf Schulen im Muumlnchener Raum gestartet und wird weiter ausgebaut Mehr zum Projekt unter wwwtkde Webcode 815146

92 der Zwoumllfjaumlhrigen besitzen ein Smartphone

(JIM-Studie 2015)

Digitale Hilfe fuumlr Eltern kranker Kinder Experten schaumltzen dass fast jedes sechsshyte Kind in Deutschland chronisch krank ist Dabei wird die Belastung sehr untershyschiedlich empfunden die ein an Asthma Diabetes oder Mukoviszidose erkranktes Kind fuumlr Eltern und Geschwister mit sich bringt Nicht wenigen bereitet die staumlndishyge Sorge schlaflose Naumlchte und setzt sie dauerhaft unter Stress Ein Projekt der Techniker in Baden-Wuumlrttemberg und des Universitaumltsklinikums Ulm moumlchte Familishyen niederschwellige Hilfe anbieten bevor sie psychisch an ihre Grenzen stoszligen

bdquoBEcKIldquo steht fuumlr Beratung von Eltern chronisch kranker Kinder im Internet

Mit dem neuen Programm will die Technishyker Eltern gezielt bei der Bewaumlltigung der Erkrankung ihres Kindes unterstuumltzen Teilnehmen koumlnnen Eltern deren an Asthshyma erkranktes Kind im Disease-Manageshyment-Programm (DMP) eingeschrieben ist Die Teilnehmer treten mit ihrem Berashyter uumlber die gesicherte Plattform der Ulshymer Onlineklinik in Kontakt Uumlber einen Zeitraum von sechs bis zwoumllf Wochen wershy

den dann anhand von Schreibaufgaben die Themenfelder Krankheitsmanageshyment Angstbewaumlltigung und Selbstfuumlrshysorge bearbeitet

Diese Form der sogenannten internetshybasierten psychologischen Intervention hat den Vorteil dass die Teilnehmer von einem persoumlnlichen Therapeuten indivishyduell betreut werden gleichzeitig durch die online-Kommunikation aber keine festen Termine eingehalten werden muumlssen

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Per Lern-App zum Profi bdquoTKlerin19 fordert Dich zu einem Duell herausldquo Wenn Caren Koshyziol eine Nachricht mit diesem Betreff von Kollegin Vivian Slotshyta bekommt ist ihr ganzes Fachwissen gefragt Die beiden Auszubildenden aus dem Fachzentrum Krankengeld in Karlsrushyhe treten uumlber ihre Smartphones gegeneinander im Quiz an Die Fragen kommen dabei aus 47 verschiedenen Themengeshybieten rund um die Inhalte aus drei Ausbildungsjahren Die beishyden nutzen eine Lern-App die die Techniker fuumlr ihre aktuell rund 800 Auszubildenden entwickelt hat

Und so funktioniert die App Wer sich einloggt waumlhlt zunaumlchst einen Gegner aus und entscheidet sich fuumlr eine Themenkateshygorie Dann gilt es in jeweils 30 Sekunden fuumlnf Fragen zu beshyantworten Danach ist der Gegner dran

TK-Auszubildende ist Deutschlands Beste Kundenservice Leistungsangebot digitale Initiativen ndash alles was die Techniker auszeichnet verdankt sie ihren Mitarbeitern den Technikern Damit diese auch in Zukunft den Grundstein fuumlr den Erfolg legen hat die Ausbildung bei der Techniker einen besonders hohen Stellenwert Das Ergebnis Jedes Jahr zaumlhlen TK-Azubis zu den Besten der Branche 2016 etwa haben 77 der insgesamt 248 bdquoNachwuchs-Technikerldquo des Abschlussjahrshygangs ihre Pruumlfungen mit der Note 1 bestanden

In diesem Jahr machte eine Auszubildende die Techniker besonshyders stolz Kira Trefon ndash mittlerweile Kundenberaterin im Sershyvicezentrum Gelsenkirchen ndash hat ihre Ausbildung zur Kauffrau im Gesundheitswesen als beste in ganz Deutschland abgeshyschlossen bdquoAls ich erfuhr dass ich Bundesbeste bin konnte ich es zuerst nicht glauben und habe mich natuumlrlich sehr gefreut Vor allem dass sich die rund viermonatige Vorbereitung auf die Pruumlfungen ausgezahlt hatldquo so die 22-Jaumlhrige die haumlufig geshymeinsam mit ihren Azubi-Kollegen gelernt hat

Kira Trefon ist Kundenberaterin im Serviceshyzentrum Gelsenkirchen

38 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

Zehn Jahre WINEG Bekommen Patienten die Behandlung die den wissenschaftlichen Erkenntnissen entspricht Welche Effekte haben neue Versorgungsmodelle Wie wirken sich gesundheitspolitische Entscheidungen auf die Versicherten aus Das sind einige der Fragen denen das wissenschaftliche Institut der TK fuumlr Nutzen und Effizienz im Gesundshyheitswesen (WINEG) seit zehn Jahren auf den Grund geht

Die Entscheidung der Techniker mit der Institutsgruumlndung 2006 eigene wissenshyschaftliche Expertise aufzubauen hat sich als vorausschauend und innovativ erwiesen Die praxisnahe Versorgungsforschung des WINEG liefert evidenzbasierte Grundlagen und Transparenz fuumlr wichtige Entscheidungen der Techniker aber auch fuumlr das Gesundheitsweshysen insgesamt Im Mittelpunkt der Forschungsarbeit steht der Versorgungsbedarf der Versicherten und die Frage wie sich auf der Basis neuester Erkenntnisse eine effektishyve und qualitativ hochwertige Gesundheitsshyversorgung weiterentwickeln laumlsst

shy

Wissenschaft fuumlr Techniker

Wie Versicherte direkt von wissenschaftlicher Expertise profitieren zeigt ein Informationspaket zu multiresistenten Keimen Die Mitarbeiter des Wissenschaftlichen Instituts der TK (WINEG) forschen im Dienst der Versicherten

Patientensicherheit ndash profitieren von der Wissenschaft Wer Gesundheitsinformationen sucht fragt heutzutage immer oumlfter bdquoDr Googleldquo Doch wie serioumls sind die Inhalte die man im Internet findet Wer sich informieren und selbstbestimmt im Gesundheitsshywesen zurechtfinden will braucht verlaumlssliche wissenschaftlich gepruumlfte Erkenntnisse in verstaumlndlicher Form Die Techniker unshyterstuumltzt deshalb ihre Versicherten und foumlrdert deren Gesundshyheitskompetenz mit evidenzbasierten Informationen zu relevanshyten Themen etwa mit einem Informationspaket zu multiresistenten Keimen (MRE)

Die Erreger treten immer haumlufiger auf zugleich verlieren gaumlngige Antibiotika ihre Wirksamkeit gegen sie Die bislang schaumlrfste Wafshyfe gegen bakterielle Infektionen wird also stumpfer ndash ein Problem das auch die Politik weltweit aufruumlttelt Dabei ist man sich einig dass eine wirksame Infektionspraumlvention nur mit Hilfe der Patienshyten gelingen kann Die Techniker leistet einen Beitrag und klaumlrt mit einem digitalen Informationspaket auf wie Menschen einer Infektion vorbeugen koumlnnen

Katharina Rubin vom WINEG dem wissenschaftlichen Institut der TK bdquoWir haben fuumlr unsere Kunden multimedial aufbereitet was das fuumlr den Einzelnen bedeutet und wie er sich in seinem privaten Umfeld aktiv daran beteiligen kann dass sich MRE nicht weiter ausbreiten ndash auf Reisen in der Kuumlche im Krankenhausldquo Zum Inshyformationspaket gehoumlren auch ein Erklaumlrfilm und ein Online-Test um das eigene MRE-Risiko zu ermitteln Rubin bdquoNicht jede Erkranshykung verlangt ein Antibiotikum Gegen Viren ist es machtlos Der sorgsame Umgang mit Antibiotika hilft Resistenzen zu vermeishydenldquo Auch Patienten die notwendige Antibiotika zu fruumlh absetshyzen oder in geringerer Dosis als verordnet einnehmen tragen zur Resistenzbildung bei

Die Techniker hat auch ihre Vertragspartner in den Blick genomshymen Sie unterstuumltzt die bdquoAktion Saubere Haumlndeldquo die die Haumlndeshydesinfektion in Krankenhaumlusern verbessert und dadurch hilft Klinikinfektionen zu vermeiden Angesichts von jaumlhrlich rund 19 Millionen Krankenhausfaumlllen ein relevanter Faktor Das Informatishyonspaket online wwwtkde Webcode 889772

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bdquoDie Zukunft aufhalten weil man Angst davor hat ndash das hat noch nie funktioniertldquo

Dr Jens Baas

Techniker unterwegs Von der Zukunft des Gesundheitssystems bis zur Zukunft der Fuumlhrung im Unternehmen ndash Techniker pflegen den Austausch uumlber das Gesundheitssystem hinaus

Pathfinder leading the Future Sieben CEOs sieben prominente Vorshydenker und 800 bdquoYoung Leadersldquo fuumlhshyrender deutscher Unternehmen ndash geshymeinsam widmeten sie sich beim Pathfinder am 1 Mai 2016 einen ganshyzen Tag lang den draumlngendsten Fragen unserer Zeit und machten so den bdquoTag der Arbeitldquo zum bdquoTag des Nachdenshykensldquo Mit dabei Daimler-Chef Dr Dieter Zetsche Deutsche Bank-Vorstand Juumlrshygen Fitsche Joe Kaeser CEO von Sieshymens und TK-Chef Dr Jens Baas

Mit 100 Nachwuchsfuumlhrungskraumlften der Techniker reiste er nach Berlin um gemeinsam zu diskutieren worauf es in Unternehmen von morgen ankommt Das Ziel des Zukunftsgipfels des Hanshydelsblatts jungen Fuumlhrungskraumlften den Anstoszlig zu geben eigene und auch unshy

bequeme Wege zu gehen Im Mittelshypunkt des gemeinsamen Vortrags des TK-Chefs mit dem Informatiker und Kuumlnstler Professor Dr Juumlrgen Schmidshyhuber stand das Thema bdquoResponsibility ndash und wie Big Data die Medizin revolutishyonieren wirdldquo

Z2X ein Wochenende mit Visionaumlren Das Portal Zeit Online lud anlaumlsslich seines Gesundheitssystem kennenzulernen norieren wenn Versicherte etwas fuumlr 20-jaumlhrigen Bestehens im September 500 Im Workshop bdquoApp jetzt gesundldquo den ihre Gesundheit tun und dies mit digitashybdquoTwentysomethingsldquo also 20 - bis 29-Jaumlh- Thomas Heilmann Experte der Technishy len Daten belegen Die Teilnehmer disshyrige nach Berlin zu einem bdquoFestival der ker fuumlr digitale Versorgung leitete ging kutierten teils sehr kontrovers uumlber Visionaumlreldquo ein Die Techniker war als Part- es um den Einsatz von Fitnesstracker- Datensicherheit Vor- und Nachteile des ner dabei um die Ideen der sogenannten daten in der gesetzlichen Krankenversi- Solidarsystems und Bonus-Malus-Pro-Millennials fuumlr ein smartes und innovatives cherung Sollen Krankenkassen hoshy gramme

MEDICA Gesundheitsmarkt von morgen Lebende menschliche Zellstrukturen tropshyfen auf eine Unterlage bilden kleine Kreise und formen sich schlieszliglich zu einer dreishydimensionalen menschlichen Ader die sich sogar verzweigt ndash die Fachmesse MEshyDICA 2016 gab Einblick was sich in nur zwoumllf Monaten im internationalen Geshysundheitsmarkt entwickelt hat Zentrales Thema die Digitalisierung als der Innovashytionstreiber Auf dem Podium des ECON-Forums der Techniker diskutierten

Vertreter aus Politik Medien und Wissenshyschaft die Frage wie sich die Chancen der Digitalisierung auf das deutsche Gesundshyheitssystem uumlbertragen lassen In der Disshykussion waren sich der digitale Vordenker Sascha Lobo und Dr Jens Baas Vorshystandsvorsitzender der Techniker einig dass die breite Nutzung individueller Dashyten kuumlnftig nachgefragt werden wird Desshyhalb muumlsse man aktiv gestalten statt auf die Angebote milliardenschwerer US-Konshyzerne zu warten Die Techniker unterwegs auf der Fachmesse MEDICA

40 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

Ehrenamtlich fuumlr die Techniker

Der Verwaltungsrat ist das houmlchste Entscheidungsgremium der Techniker ndash seine 30 Mitglieder und ihre Stellvertreter leisten als Selbstverwaltung diese verantwortungsvolle und anspruchsshyvolle Aufgabe ehrenamtlich Der Verwaltungsrat setzt sich pashyritaumltisch aus je 15 Versicherten- und 15 Arbeitgebervertretern zusammen Ihre Legitimation erhalten die Selbstverwalter uumlber die alle sechs Jahre stattfindende Sozialwahl

Mit dieser Legitimation treffen die Ehrenamtlichen alle Entshyscheidungen die fuumlr die Techniker von grundsaumltzlicher Bedeushytung sind Auszligerdem entscheidet der Verwaltungsrat uumlber Satzungsleistungen von denen die Versicherten ganz unmitshytelbar profitieren So erleichtert eine im Juli verabschiedete Satzungsleistung zur Kostenuumlbernahme des innovativen Flash Glucose Messsystems insulinpflichtigen Diabetikern den Alltag Per Scanner koumlnnen sie ihren Blutzuckerwert bdquounblutigldquo und schmerzfrei ermitteln Dazu wird ein Sensor ins Unterhautfettshygewebe eingesetzt

Die Verwaltungsraumlte beschlieszligen zudem den Haushalt der Techniker ndash und den kassenindividuellen Zusatzbeitrag Der liegt bei der Techniker fuumlr 2017 mit 10 Prozent unter dem Durchschnitt der gesetzlichen Krankenversicherung

Austausch mit Entscheidungstraumlgern Daruumlber hinaus pflegen die gewaumlhlten Verwaltungsraumlte den Austausch mit Vertretern aus Politik und Gesundheitswesen Die Bundesshywahlbeauftragte fuumlr die Sozialversicherungswahlen Rita Pashywelski bekraumlftigte als Gastrednerin die Relevanz von Selbstshyverwaltung und Sozialwahl Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis (SPD) nahm vor den Ehrenamtlichen unter anderem zum Selbstverwaltungsstaumlrkungsgesetz Stellung Frank Plashyte Praumlsident des Bundesversicherungsamtes stellte dem Verwaltungsrat die Arbeit der Aufsichtsbehoumlrde vor EU-Exshyperte Guumlnter Danner erlaumluterte dem Gremium aktuelle Frashygen des europaumlischen Sozialrechts

Selbstverwaltung bedeutet Selbstgestaltung Die Ehrenamtlichen beziehen auch zu relevanten politischen Fragen Position Den Standpunkt des Gremiums zur Bundestagswahl 2017 finden Sie auf wwwtkde

Uumlbrigens Die Sitzungen des Verwalshytungsrats sind oumlffentlich Zudem informiert der Verwaltungsrat auf wwwtkde (Webcode 139012) in Text Bild und Video uumlber den Inhalt der Sitzungen

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bdquoWir wollen eine starke Selbstverwaltungldquo

Dieter F Maumlrtens und Dominik Kruchen sind die alternierenden Vorsitzenden des Verwaltungsrats Der Vorsitz wechselt jaumlhrlich zum 1 Januar

Wie arbeitet die Selbstverwaltung der Techniker

Dominik Kruchen Die Rolle des Verwaltungsrats laumlsst sich

durchaus mit der des Aufsichtsrats in Unternehmen vergleichen Selbstverwalter tragen eine enorme Verantwortung mit der Beshysonderheit dass wir diese Aufgabe ehrenamtlich uumlbernehmen Die Selbstverwaltung bestimmt den Kurs der Kasse uumlbt eine Konshytrollfunktion aus und trifft zentrale Entscheidungen ndash dabei ist

sie den Beitragszahlern verpflichtet

Dieter F Maumlrtens Entscheidungen von solcher Tragweite beshynoumltigen ein solides Fundament ndash das leisten bei der Techniker die

Fachausschuumlsse deren Mitglieder sich mit teilweise hochkompleshyxen Sachverhalten auseinandersetzen um die Beschluumlsse des

Gremiums vorzubereiten

Wie beurteilen Sie aktuell die Rolle der Selbstverwaltung im

Gesundheitssystem

Kruchen Die Selbstverwaltung ist eine tragende Saumlule des

deutschen Gesundheitssystems Auch der internationale Vershygleich belegt eindrucksvoll ndash etwa mit Blick auf die Situation in

Suumldeuropa ndash wie krisensicher und stabil dieses etablierte System

ist das eben nicht vollstaumlndig vom Staat abhaumlngig ist

Maumlrtens Obwohl sich diese Errungenschaft permanent beshywaumlhrt gibt es immer wieder Versuche ihre Autonomie und somit

auch die Handlungsfaumlhigkeit dieses Stabilitaumltsfaktors einzushyschraumlnken die Vorstoumlszlige der Politik zum sogenannten Selbstvershywaltungsstaumlrkungsgesetz sind hier nur ein Beispiel Hier gilt es

klare Kante zu zeigen und diese tragende Saumlule entschieden zu

verteidigen

Unikosmos Award Zukunft der Notfallmedizin In den rund 1200 Notaufnahmen in Deutschland zaumlhlt im Alltag oft jede Sekunde Wie diese Einheiten organisiert sind stellt die Weichen fuumlr den Behandlungserfolg Die Absolventin der APOLLON Hochschule der Gesundheitswissenschaft in Bremen Anna Christina Houmlrster widmete ihre Abschlussarbeit der Frage nach Prozessen und Qualitaumltsmanagement in Notaufnahmen Fuumlr ihre Analyse erhielt sie im Rahmen einer Verwaltungsratssitzung den Unikosmos Award 2016 den die Hamburger Presseagentur Public Address und die Techniker fuumlr innovative Konzepte von Nachwuchswissenschaftlern verleihen Perspektivisch stellt die Wissenschaftleshyrin auch die Frage wie das systematische Erfassen von Qualitaumltsfaktoren und der Aufbau eines nationalen Notaufnahmeregisters die Versorgungsqualitaumlt verbessern kann

42 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker Der Verwaltungsrat aktuell Auch 2017 stehen die Mitglieder des Verwaltungsrats zur Wahl Nach der Wahl konstituiert sich das Gremium am 29 September 2017 Hier finden Sie die aktuelle Mitgliederliste und die aktuell vertretenen Listen

Die Mitglieder des aktuellen Verwaltungsrats

Arbeitgebervertreter Dominik Kruchen Duumlsseldorf Alternierender Vorsitzender

Heiner Boumlgemann Bremen Rainer Bruns Nordstrand Uwe Buszligmeier Greven Joachim Feldmann Bremen Helmut Fitzke Woggersin Wilfried Grunau Edewecht-Friedrichsfehn Joumlrg Henschen Bremen Klaus H Kober Rheinmuumlnster Udo Nicolay Moumllln Mirko Knappe Hamburg (seit 01012017) Johannes Seiboldt Nidda Rainer Tietz Bottrop Roland Unzeitig Wettmershagen Bernd Wegner Riegelsberg

Vertretene Organisation ZI HSH Zahntechniker-Innung Hamburg und Schleswig Holstein 15 Sitze

Versichertenvertreter Dieter F Maumlrtens Offenbach Alternierender Vorsitzender

Rosemie Bilz Radebeul Detlef Decho Syke Peter Duchene Groszligrosseln Friedrich Gosewinkel Hamm Karla Hasenauer Suhl Uwe Klemens Muumlnchen Baumlrbel Richling Bremen Annette Stensitzky Troisdorf (seit 15072016) Norbert Schneider Schwerin Harald Schulte Koumlnigswinter Erika Streit Koumlln Johanna Vieweg Dresden Harald Wagner Sipplingen Gerard Wolny Remagen

Vertretene Organisationen TKG TK-Gemeinschaft unabhaumlngige Versichertengemeinshyschaft der Techniker Krankenkasse eV 12 Sitze verdi Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft 1 Sitz IGM Industriegewerkschaft Metall 1 Sitz ACA Katholische-Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Deutschshylands e V Kolpingwerk Deutschland Bundesverband Evanshygelischer Arbeitnehmerorganisationen eV 1 Sitz

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Sozialwahl gelebte Teilhabe Demokratischer Taktgeber fuumlr den Verwaltungsrat sind die Sozialwahlen deren Ergebnis alle sechs Jahre die Zusammensetzung des houmlchsten Entscheidungsgremiums der Techniker festlegt

Bei der Techniker werden seit jeher die 15 Versichertenvershytreter per Urwahl ermittelt So haben die rund 74 Millionen Mitglieder eine echte Wahl und koumlnnen ihr Recht auf Mitbeshystimmung nutzen Damit die Stimmberechtigten bis zum 31 Mai 2017 ihre Stimmen geltend machen koumlnnen stand 2016 im Zeichen der Vorbereitungen fuumlr die Abstimmung im bdquoSushyperwahljahr 2017ldquo Federfuumlhrend in der Vorbereitung der Wahlausschuss unter Vorsitz des stellvertretenden Vorshystandsvorsitzenden Thomas Ballast Das Gremium ist unter anderem zustaumlndig fuumlr die Zulassung der antretenden Listen aber auch fuumlr die ordnungsgemaumlszlige Ermittlung des Wahlershygebnisses Eine Informationskampagne begleitete die Wahlshyvorbereitungen und ermoumlglichte Versicherten ebenso wie Multiplikatoren sich umfassend uumlber die Wahl zu informieren

Klares Ja zur Teilhabe Sozialwahl bedeutet demokratische Teilhabe nach dem Prinzip bdquoWer Beitraumlge einzahlt soll auch mitbestimmenldquo Im Vorfeld ermittelte die Techniker im Rahshymen einer Studie wie die Menschen in Deutschland zur Sozishyalwahl stehen Das klare Ergebnis der repraumlsentativen Forshysa-Umfrage Das Prinzip der ehrenamtlichen Selbstverwaltung und die Teilhabemoumlglichkeit durch die Sozialwahl stehen hoch im Kurs 68 Prozent der Befragten sprachen sich klar fuumlr die Sozialwahl aus Und Selbst 58 Prozent der Privatversicherten haumltten gerne diese Mitsprachemoumlglichkeit

Zudem halten 73 Prozent der Menschen in Deutschland die Verwaltungsraumlte fuumlr wichtig und befuumlrworten dass Versishycherte durch sie an Entscheidungen beteiligt werden Besonshyders hoch ist die Fuumlrsprache unter den Juumlngeren zwischen 18 und 39 Jahren Vier von fuumlnf sprachen sich hier fuumlr das Prinshyzip bdquoVersicherte fuumlr Versicherteldquo aus

55 der Menschen in Deutschland sind politisch stark

oder sehr stark interessiert

44 Geschaumlftsbericht 2016 Die Finanzen ndash

Die Finanzen Der Bereich Finanzen informiert uumlber Vermoumlgensshyrechnung Vermoumlgen Einnahmen und Ausgaben der Techniker Krankenkasse uumlber die Versicherten- und Mitgliederentwicklung sowie die Finanzen der Pflegeversicherung

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Der Jahresruumlckblick in Zahlen Das Geschaumlftsjahr 2016 war erneut von einer guten wirtschaftlichen Konjunkshytur gepraumlgt die viel Geld in die Kassen der Sozialversicherungen gespuumllt hat Auszligerdem verzeichnet das System der gesetzlichen Krankenversicherungen weiterhin Zuwaumlchse an Versicherten Dem gegenuumlber stehen staumlndig steishygende Ausgaben im Gesundheitswesen und Verzerrungen des Wettbewerbs der Kassen untereinander So reichten auch im Haushaltsjahr 2016 die Zuweishysungen aus dem Gesundheitsfonds an die Techniker nicht aus um die Ausgashyben fuumlr die Versorgung der Versichershyten zu decken

Dennoch lag der kassenindividuelle Zushysatzbeitrag der Techniker mit 10 Proshyzent auch 2016 unter dem amtlichen Durchschnitt

Ausgaben der Krankenversicheshyrung Das Haushaltsjahr 2016 schlieszligt die Techniker mit einem Plus von etwa 22 Millionen Euro ab Zu dem ausgeglishychenen Haushalt tragen vor allem die schlanken Prozesse und die effektive Verwaltung bei Die wirtschaftliche Kulshytur im Unternehmen ist dafuumlr verantshywortlich dass der Fehlbetrag der Zushyweisungen aus dem Gesundheitsfonds aufgefangen werden konnte Die Vershywaltungskosten von 136 Euro je Versishycherten lagen somit auch deutlich unter den durchschnittlichen Verwaltungskosshyten in der gesetzlichen Krankenversicheshyrung (153 Euro)

Die Leistungsausgaben stiegen um 31 Prozent und damit etwas moderater als im Vorjahr Auffaumlllig ist dass die Ausgaben fuumlr Arzneimittel auf einem hohen Niveau noch einmal mit 39 Prozent zunehmen und auf 4 Milliarden Euro ansteigen Den groumlszligten Ausgashybenblock verzeichnet die Techniker bei den Kosten fuumlr die Krankenhausbehandlung Erstmals uumlbersteigt dieshyser Wert mit einem Zuwachs von 38 Prozent die Sieben-Milliarden-Euro-Marke Fuumlr aumlrztliche Behandshylungen wurden 46 Milliarden Euro ausgegeben was einen Anstieg von 29 Prozent bedeutet

Ausgaben der Pflegeversicherung Die Leistungsshyausgaben fuumlr die pflegebeduumlrftigen Versicherten beliefen sich auf rund 13 Milliarden Euro Mit 3 Milshyliarden Euro flieszligt der Groszligteil der Einnahmen der Pflegeversicherung an den Ausgleichsfonds Mit ihm werden andere Pflegekassen unterstuumltzt deren Ausgaben nicht ausreichend durch Einnahmen geshydeckt sind

Abnahmen Der Verwaltungsrat hat die Jahresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse und die Jahshyresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse Pflegeversicherung abgenommen und dem Vorstand dafuumlr Entlastung erteilt

Juli 2017

Dieter F Maumlrtens

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

Dominik Kruchen

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

46 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Vermoumlgensrechnung

Aktiva in Tsd Euro 2015 2016

A Langfristiges Vermoumlgen

I Verwaltungsvermoumlgen 294474 275331

II Mittel der Ruumlckstellungen 2034183 2429274

III Andere Geldanlagen 3077456 3612688

B Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 904561 937768

II Wertpapiere 1923105 1575117

III Kassenbestand und Giroguthaben 23552 15055

C Rechnungsabgrenzungsposten 7356 9010

D Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

Passiva in Tsd Euro 2015 2016

A Netto-Reinvermoumlgen 3076733 3098587

B Ruumlckstellungen 2034183 2429 274

C Verpfl ichtungen 3137799 3310071

D Rechnungsabgrenzungsposten 15972 16309

E Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

In dieser und in den folgenden Tabellen sind Rundungsdifferenzen moumlglich

47

Vermoumlgen

2015 2016

Netto-Reinvermoumlgen in Tsd Euro 3076733 3098587

je Versicherten in Euro 32980 32087

zum Vorjahr je Versicherten - 118 - 27

Davon

Betriebsmittel 1755959 1705756

je Versicherten in Euro 18822 17664

zum Vorjahr je Versicherten - 190 - 62

Ruumlcklagen 946300 1037500

je Versicherten in Euro 10144 10744

zum Vorjahr je Versicherten + 17 + 59

Verwaltungsvermoumlgen inkl Investitionsruumlcklage

374474 355331

je Versicherten in Euro 4014 3680

zum Vorjahr je Versicherten - 42 - 83

Erfolgsrechnung

in Tsd Euro 2015 2016

1 Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds 21313911 22724351

2 Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz 1287826 1709675

3 Erstattungen 42285 51670

4 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 58445 60767

5 Leistungsaufwand 21656712 23109954

6 Verwaltungskosten 1233733 1309365

7 Zinsergebnis 20949 17024

8 Sonstige Einnahmen 8043 7577

9 Sonstige Ausgaben 98417 129891

10 Jahresfehlbetrag (-)Jahresuumlberschuss - 257403 21854

48 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Einnahmen im Detail 2015 2016

Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 22745586 24594001

je Versicherten in Euro 243813 254678

zum Vorjahr je Versicherten + 28 + 45

Davon

Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds

absolut in Tsd Euro 21313911 22724351

je Versicherten in Euro 228467 235317

zum Vorjahr je Versicherten - 29 + 30

Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz absolut in Tsd Euro 1287826 1709675

je Versicherten in Euro 13804 17704

zum Vorjahr je Versicherten ndash + 283

Sonstige Einnahmen absolut in Tsd Euro 143849 159976

je Versicherten in Euro 1542 1657

zum Vorjahr je Versicherten - 154 + 74

Ausgaben im Detail 2015 2016

24572147 Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 23002989

je Versicherten in Euro 246572 254452

zum Vorjahr je Versicherten + 15 + 32

Davon

Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 21656712 23109954

je Versicherten in Euro 232142 239310

zum Vorjahr je Versicherten + 41 + 31

Davon

Aumlrztliche Behandlung absolut in Tsd Euro 4324921 4608482

je Versicherten in Euro 46359 47722

zum Vorjahr je Versicherten + 38 + 29

Zahnaumlrztliche Behandlung ohne Zahnersatz

absolut in Tsd Euro 1450491 1516045

je Versicherten in Euro 15548 15699

zum Vorjahr je Versicherten + 23 + 10

49

Ausgaben im Detail 2015 2016

Zahnersatz absolut in Tsd Euro 361938 363907

je Versicherten in Euro 3880 3768

zum Vorjahr je Versicherten + 18 - 29

Arzneimittel absolut in Tsd Euro 3708728 3988102

je Versicherten in Euro 39754 41298

zum Vorjahr je Versicherten + 54 + 39

Hilfsmittel absolut in Tsd Euro 762963 796889

je Versicherten in Euro 8178 8252

zum Vorjahr je Versicherten + 32 + 09

Heilmittel absolut in Tsd Euro 711308 777475

je Versicherten in Euro 7625 8051

zum Vorjahr je Versicherten + 88 + 56

Krankenhausbehandlung absolut in Tsd Euro 6520595 7003332

je Versicherten in Euro 69895 72522

zum Vorjahr je Versicherten + 25 + 38

Krankengeld absolut in Tsd Euro 1474940 1561341

je Versicherten in Euro 15810 16168

zum Vorjahr je Versicherten + 53 + 23

Fahrkosten absolut in Tsd Euro 374939 410294

je Versicherten in Euro 4019 4249

zum Vorjahr je Versicherten + 96 + 57

Vorsorge- und Rehabilitationsleistungen

absolut in Tsd Euro 306972 317177

je Versicherten in Euro 3290 3284

zum Vorjahr je Versicherten + 51 - 02

Schutzimpfung absolut in Tsd Euro 205930 220120

je Versicherten in Euro 2207 2279

zum Vorjahr je Versicherten + 138 + 33

Fruumlherkennungsmaszlignahmen absolut in Tsd Euro 324596 328676

je Versicherten in Euro 3479 3404

zum Vorjahr je Versicherten + 47 - 22

50 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Ausgaben im Detail 2015 2016

Schwangerscha und Mutterscha

ohne stat Entbindung absolut in Tsd Euro 243622 265110

je Versicherten in Euro 2611 2745

zum Vorjahr je Versicherten + 21 + 51

Behandlungspflege und haumlusliche Krankenpflege

absolut in Tsd Euro 364213 413436

je Versicherten in Euro 3904 4281

zum Vorjahr je Versicherten + 151 + 97

Dialyse absolut in Tsd Euro 136648 143130

je Versicherten in Euro 1465 1482

zum Vorjahr je Versicherten + 64 + 12

Sonstige Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 383907 396438

je Versicherten in Euro 4115 4105

zum Vorjahr je Versicherten + 20 - 02

Praumlvention absolut in Tsd Euro 744643 756656

je Versicherten in Euro 7982 7835

zum Vorjahr je Versicherten + 23 - 18

Verwaltungsausgaben absolut in Tsd Euro 1233733 1309365

je Versicherten in Euro 13225 13559

zum Vorjahr je Versicherten + 99 + 25

Sonstige Ausgaben absolut in Tsd Euro 112545 152828

je Versicherten in Euro 1206 1583

zum Vorjahr je Versicherten - 372 + 312

51

Pflegeversicherung

Vermoumlgensrechnung 2015 2016

Aktiva in Tsd Euro

A Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 102500 110008

II Kurzfristige Geldanlagen 396000 415005

III Kassenbestand und Giroguthaben 286 828

B Rechnungsabgrenzungsposten 25137 37673

523924 563513

Passiva in Tsd Euro

A Reinvermoumlgen 244790 272895

B Verpfl ichtungen 279134 290618

523924 563513

Erfolgsrechnung 2015 2016

in Tsd Euro

1 Beitraumlge 4187123 4471718

2 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 5310 3553

3 Leistungsaufwand der Pfl egeversicherung 1199331 1339563

4 Zahlungen an den Ausgleichsfonds 2826011 2972471

5 Verwaltungskosten 120294 134589

6 Zinsergebnis 108 - 436

7 Sonstige Einnahmen 1 0

8 Sonstige Ausgaben 98 107

9 Jahresuumlberschuss 46807 28105

52 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Leistungsausgaben Pflegeversicherung

Leistungsausgaben in Tsd Euro 2015 2016

Pfl egesachleistung 172597 189955

Pflegegeld 351752 384789

Leistungen fuumlr Pfl egepersonen 63020 68594

Stationaumlre Leistungen 380641 410093

Uumlbrige Leistungen 231321 286132

Leistungsausgaben insgesamt 1199331 1339563

53

Mitglieder- und Versichertenentwicklung

Stichtag Jahresdurchschnitt

01012016 01012017 2015 2016

Mitglieder 7044467 7342157 6874547 7205987

zum Vorjahr +48 +42 +56 +48

Familienangehoumlrige 2433683 2454518 2454552 2450915

Versicherte insgesamt 9478150 9796675 9329099 9656902

zum Vorjahr +35 +34 +46 +35

54 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Der Geschaumlftsbericht der Techniker ndash auch digital

Unter wwwtkdegeschaeftsbericht finden Sie die digitale Ausgabe des TK-Geschaumlftsberichts

Der Geschaumlftsbericht 2016 steht Ihnen auch als PDF zum Download unter wwwpressetkde zur Verfuumlgung

Zu Artikeln die mit diesem Symbol gekennzeichnet sind finden Sie ausfuumlhrliche Videos im digitalen Geschaumlftsbericht

Impressum ndash Verantwortlich fuumlr den Inhalt Techniker Krankenkasse Bramfelder Straszlige 140 22305 Hamburg Telefon 040-69 09-17 83 Internet wwwpressetkde E-Mail pressestelletkde Twitter wwwtwittercomtk_presse

Verantwortlich Prof Dr Volker Moumlws Redaktion Kerstin Grieszligmeier Inga Laboga Texte Kerstin Grieszligmeier Hermann Baumlrenfaumlnger Gabriele Baron Nicole Battenfeld Daniel Burgstaler Dennis Chytrek Jacqueline Dauster Philip Giewer Michaela Hombrecher Inga Laboga Katharina Lemke Natalie Quadbeck Heike Schmedemann Silvia Wirth

Konzept und Gestaltung Christina Bartheidel Produktion Tanja Klopsch Litho Hirte GmbH amp Co KG Hamburg Druck Eversfrank Berlin GmbH Berlin Bilder Andreas Friese Jan Pauls Jan Haas Getty Images

copy Alle Rechte vorbehalten Nachdruck und sonstige Formen der Vervielfaumlltigung ndash auch auszugsweise ndash nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung

Mehr Informationen gibt es online Die digitale Ausgabe des TK-Geschauml sberichts fi nden Sie unter wwwtkdegeschae sbericht

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2010

02

720

17

  • Geschaumlftsbericht 2016
    • Vorwort
      • Dr Jens Baas im Gespraumlch mit13Martina Koederitz
      • Auf das Wesentliche reduziert
      • Interview bdquoDie Technikerldquo schaumlrft13ihren Markenauftritt
      • Kampagne Weil die beste Technik13menschlich ist
      • Position beziehen
      • Digitalisierung Nicht ob sondern wie
      • Interview Digitalisierung aktiv gestalten
      • Die Vermessung der Gesundheitswelt
        • Inhalt
        • 1 Die Techniker
        • 2 Die Technik
          • Thomas Ballast im Gespraumlch mit xbird
          • SmartHealth
          • Smart vernetzt
          • Digitale Versorgung
          • Service digital
          • Interviews Agiles Arbeiten amp Pflege
          • Innovationsfonds neue Wege in der Versorgung
            • 3 Wir Techniker
              • Techniker vernetzenTechniker
              • (Fuumlr) Techniker von morgen
              • Wissenschaft fuumlr Techniker
              • Techniker unterwegs
              • Ehrenamtlich fuumlr die Techniker
              • Interview bdquoStarke Selbstverwaltungldquo
              • Verwaltungsrat konkret
              • Sozialwahl gelebte Teilhabe
                • 4 Die Finanzen
                  • Jahresruumlckblick in Zahlen
                  • Vermoumlgensrechnung
                  • Vermoumlgen
                  • Einnahmen amp Ausgaben
                  • Pflegeversicherung
                  • Leistungsausgaben Pflegeversicherung
                  • Mitglieder- und Versichertenentwicklung
                    • Impressum

2 Geschaumlftsbericht 2016 ndash

bdquoWir sind die Techniker unter den Krankenkassen Es ist unser innerstes Bestreben uns stets zu verbessern Fuumlr die Gesundshyheit und Zufriedenheit unserer Kundenldquo

Dr Jens Baas

in

ie Techniker Gesundheitswesen treffen die Chancen von Big Data auf chst sensible Daten Dr Jens Baas Vorsitzender des Vorstands

Techniker Krankenkasse diskutiert mit Martina Koederitz sitzende der Geschaumlftsfuumlhrung IBM Deutschland GmbH was

Sachen Digitalisierung auf das Gesundheitswesen zukommt

Seite 6

Die Technik Wie kommen Start-ups ins Gesundheitssystem Thomas Ballast stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Techniker im Gespraumlch mit Sebastian Sujka und Dr Jonas Harder vom Start-up xbird

Seite 20

shy

Seite 32

Ehrenamtlich fuumlr die Techniker Die Mitglieder des Verwaltungsshyrats treffen Entscheidungen die fuumlr die Techniker von grundsaumltz licher Bedeutung sind Sie werden bei der Sozialwahl gewaumlhlt

Wir Techniker

Vorder houmlIm

D

4 Geschaumlftsbericht 2016

Vorwort Liebe Leserinnen und Leser

herzlich willkommen im Geschaumlftsbericht der Techniker Krankenkasse 2016 Wir blicken auf ein gleichsam erfolgreiches wie bewegtes Jahr zuruumlck Wir haben als bdquoDie Technikerldquo unseren Markenauftritt geschaumlrft Im Zentrum steht dabei der Technikergeist die Motivation sich nicht mit Bestehendem zufrieden zu geben sondern sich stets zu verbessern Ein Prinzip das fest zu unserem Selbstverstaumlndshynis als Unternehmen gehoumlrt

Doch nicht nur in unserem Unternehmen ist viel passiert auch die Rahmenbedinshygungen im Gesundheitssystem sind in Bewegung Dazu gehoumlren gesundheitspolishytische Entscheidungen ebenso wie die fortschreitende Digitalisierung deren groszlige Chancen wir als die Techniker im Sinne unserer Versicherten optimal nutzen wollen Wir laden Sie ein zu entdecken was Technikergeist fuumlr uns bedeutet Wir zeigen welche innovativen Leistungen und Serviceangebote daraus entstehen und wer die Techniker sind die unser Unternehmen im Sinne von immer mehr Versicherten weiterentwickeln Denn Auch in 2016 ist die Techniker erfolgreich gewachsen so dass es zum Jahresende rund 319000 Versicherte mehr waren als im Jahr zuvor Der Zahlenteil gibt zudem detailliert Auskunft uumlber das Geschaumlftsjahr 2016

Ihr Dr Jens Baas Ihr Dieter F Maumlrtens Vorsitzender des Vorstands Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats

5

Inhalt

1 Die Techniker

8 Dr Jens Baas im Gespraumlch mit Martina Koederitz

10 Marke Auf das Wesentliche reduziert 11 Interview bdquoDie Technikerldquo schaumlrft

ihren Markenauftritt 12 Kampagne Weil die beste Technik

menschlich ist 14 Position beziehen 16 Digitalisierung Nicht ob sondern wie 17 Interview Digitalisierung aktiv gestalten 18 Die Vermessung der Gesundheitswelt

2 Die Technik

22 Thomas Ballast im Gespraumlch mit xbird 24 SmartHealth 25 Smart vernetzt 26 Digitale Versorgung 28 Service digital 29 Interviews Agiles Arbeiten amp Pflege 30 Innovationsfonds Neue Wege

in der Versorgung

3 Wir Techniker

34 Techniker vernetzen Techniker 36 (Fuumlr) Techniker von morgen 38 Wissenschaft fuumlr Techniker 39 Techniker unterwegs 40 Ehrenamtlich fuumlr die Techniker 41 Interview bdquoStarke Selbstverwaltungldquo 42 Verwaltungsrat konkret 43 Sozialwahl gelebte Teilhabe

4 Die Finanzen

45 Jahresruumlckblick in Zahlen 46 Vermoumlgensrechnung 47 Vermoumlgen 48 Einnahmen amp Ausgaben 51 Pflegeversicherung 52 Leistungsausgaben Pflegeversicherung 53 Mitglieder- und Versichertenentwicklung

Geschaumlrftes Profil Mit dem neuen Markenauftritt praumlsentiert sich die Marke bdquoDie Technikerldquo souveraumln praumlgnant und fuumlr digitale Kommunikationskanaumlle optimiert Im Zentrum der Technishykergeist der seit jeher das Unter -nehmen praumlgt

Seite 10

Die Finanzen Ein Jahr in Zahlen die Finanzen der Techniker Krankenkasse und der Techniker Krankenkasshyse Pflegekasse sowie die Mitglieder- und Versichertenentwicklung

Seite 44

6 Geschaumlftsbericht 2016 Die Techniker

ndash

Die Techniker Ein neuer Markenauftritt fokussiert das was das Unternehshymen seit jeher ausmacht die Art und Weise an Aufgaben und Herausforderungen heranzugehen ndash und die Mitarbeiter die Unternehmen und Rahmenbedingungen gestalten

7

Geschaumlrftes Profil

Die Techniker zeigt als Unternehmen nicht nur in Sachen Marke Profil Von der Gesundheit der Menschen in Deutschland uumlber Gesundheitspolitik bis hin zu gesellschaftlichen Veraumlnderungen ndash die Techniker bezieht Position und hat den Anspruch aktiv mitzugestalten

Wir sind die Techniker ndash ein neues Markenbild schaumlrft nicht nur das oumlffentliche Profil sondern

unterstreicht auch was das Unternehshymen von jeher ausmacht Der Technishykergeist also das Bestreben sich stets zu verbessern zu tuumlfteln und sich nicht mit bestehenden Loumlsungen zufrieden zu geben ist fester Teil der Unternehshymens-DNA

Immer an den besten Loumlsungen zu arbeishyten das bedeutet auch die Techniker als Unternehmen optimal fuumlr die Zukunft aufzustellen also auch heutige und kuumlnftige Rahmenbedingungen zu analyshysieren zu hinterfragen und aktiv mitzushygestalten Dazu gehoumlrt auch zu relevanshyten politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen klar Position zu beziehen

Das beginnt bei der kuumlnftigen Gestalshytung des Finanzausgleichs zwischen den Krankenkassen und fuumlhrt uumlber die Kostenentwicklungen fuumlr Arzneimittel bis zum gesellschaftlichen Megatrend Digitalisierung der nicht nur das Geshysundheitswesen in Gaumlnze vor fundashymentale Veraumlnderungen stellt sondern auch jedes einzelne Unternehmen Hier vertritt die Techniker ein klares Grundshy

verstaumlndnis Es stellt die Bedeutung von Datensicherheit und die Hoheit uumlber die eigenen Daten ebenso in den Fokus wie ein klares Bekenntnis zum Solidarprinzip Dazu gehoumlrt aber auch als die Techniker selbst eine aktive Rolle zu uumlbernehmen und aus diesem Grundshyverstaumlndnis heraus die digitale Entwickshylung mitzugestalten

Wie sich das Gesundheitswesen durch Big Data und kuumlnstliche Intelligenz vershyaumlndert und welche Rahmenbedingunshygen und Debatten in Zukunft gefragt sind diskutiert Dr Jens Baas Vorsitshyzender des Vorstands der Techniker mit Martina Koederitz Vorsitzende der Geshyschaumlftsfuumlhrung IBM Deutschland GmbH Die Techniker entwickelt geshymeinsam mit IBM Deutschland eine elektronische Gesundheitsakte

8 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Techniker

bdquoWir muumlssen die Chancen aufzeigenldquo Dr Jens Baas Vorsitzender des Vorstands der Techniker Krankenkasse im Gespraumlch mit Martina Koederitz Vorsitzende der Geschaumlftsfuumlhrung IBM Deutschland

Dr Jens Baas Dass die Digitalisierung im Gesundheitswesen fuumlr uns Techniker eine zentrale Rolle spielt zeigt sich nicht zuletzt in der elektronischen Gesundheitsakte (eGA) die wir gemeinsam entwickeln Aber die Digitalisierung beschaumlftigt ja nicht nur unshellip

Martina Koederitz Digitalisierung ist heute eine unternehshymerische Grundvoraussetzung Wenn zukuumlnftig alles digital ist koumlnnen sich Unternehmen nur noch uumlber die intelligente Anashylyse und Auswertung von Daten differenzieren Das wird auch die Gesellschaft veraumlndern Deshalb brauchen wir eine intensive Debatte uumlber die Rahmenbedingungen fuumlr neue Technologien Auf der CeBIT skizzierte zum Beispiel Gastland Japan bereits die Gesellschaft 50

Baas In dieser Debatte sind auch Unternehmen wie wir gefragt Wir muumlssen dafuumlr sorgen dass dabei auch ethische Komponenshyten und Implikationen miteinbezogen werden anstatt das freie Spiel der Maumlrkte walten zu lassen

Koederitz Das schaffen wir vor allem auch uumlber konkrete Nutshyzen und Werte Etwa mit der Initiierung einer elektronischen Geshysundheitsakte haben Sie bereits einen Meilenstein bei dem sehr persoumlnlichen Thema Versicherung und Gesundheit gesetzt

Baas Wenn wir unsere Versicherten fragen sagen sie klar dass sie eine solche eGA wollen Sie moumlchten aber auch Sicherheit und darauf vertrauen koumlnnen uumlber den Datenzugriff zu bestimmen Dafuumlr stehen wir als Krankenkasse fuumlr die im Umgang mit Daten klare Regeln gelten ndash und arbeiten mit einem Unternehmen zusamshymen das dieses Vertrauen garan-tieren kann Unsere Position ist Die Hoheit uumlber die Daten hat der Versicherte ndash nicht der Leistungsshyerbringer und nicht wir

Koederitz Bei allem was wir tun ist die Akzeptanz der Anwenshyder wichtig Ein Service der einen echten Nutzen bringt wird in der Regel schnell akzeptiert Haumltten Sie vor zehn Jahren bei der Einfuumlhrung des Smartphones gedacht dass es heute 81 Prozent der Menschen in Deutschland nutzen und es ganze Industrien umkrempeln wird Fuumlr uns ist dieser Mehrwertgedanke auch bei Big Data und Cognitive Computing entscheidend Wir haben Watshy

son Health als eigenstaumlndige Geschaumlftseinheit gegruumlndet weil wir glauben dass in der Erforschung der Gesundheit noch viel Potenzial steckt

Baas Big Data ist bei Versishycherten aber auch mit Aumlngsshyten verknuumlpft Werde ich jetzt voumlllig transparent Hier muumlssen wir Vertrauen schafshyfen ndash aber auch die groszligen Chancen aufzeigen Wenn ich heute zum Arzt gehe werden

wenige sehr ausgewaumlhlte Daten wie der Blutdruck oder ein Roumlntgenbild fuumlr meine Diagnose relevant Vieles was uumlber den Tag passiert ist jedoch nicht Treten an diese Stelle systematisch erhobene Informationen die sinnvoll genutzt werden profitiere ich als Patient und die Allgemeinheit profitiert ebenfalls Heute geht uns noch eine groszlige Datenmenge verloren Wir muumlssen uns fragen Wollen wir uns das leisten

bdquoEs ist entscheidend wie wir Big Data nutzenldquo

Martina Koederitz

9

Koederitz Derzeit verdoppelt sich die Anzahl medizinischer Daten weltweit alle 73 Tage Das kann ein Mensch gar nicht mehr erfassen und wissen Mit der Watson-Technologie zeigen wir bereits heute wie zum Beispiel in der Krebs- oder Alzheimershyforschung Mediziner bei ihrer Arbeit durch Cognitive Computing unterstuumltzt werden Wir erweitern mit den kognitiven Systemen den Wissenshorizont derer die schwierige Entscheidungen zu treffen haben

Baas Die Technik ersetzt ja nicht den Arzt sondern kann ihn zu einem besseren Arzt machen Der Fortschritt in der Medizin ist so schnell dass kein Arzt immer auf dem aktuellen Stand der Medishyzin bleiben kann Die Informationen die bei einer Diagnose- oder Therapiefindung helfen koumlnnen werden immer umfangreicher Das kann schon heute kein Arzt mehr wirklich ohne technische Unterstuumltzung schaffen und dieser Trend wird sich noch weiter verstaumlrken

Koederitz Diese Potenziale stecken nicht nur in der Medizin Viele unserer Kunden nutzen etwa Cognitive Computing und Big Data um smarte Loumlsungen zu entwickeln etwa fuumlr den Klimashyschutz die Verkehrssteuerung einen besseren Kundenservice oder Energieeinsparungen

Baas Dabei kommt es auch auf die Ausgangsbedingungen an In unserem Gesundheitswesen sind die Menschen ndash zu Recht ndash ganz zufrieden Das bringt aber einen geringen Wunsch nach Veraumlnderung mit sich Fortschritt entsteht aber oft dort wo die Versorgung vorher schlecht war Hier duumlrfen wir in Deutschland nicht den Anschluss verlieren

bdquoDie Hoheit uumlber die Daten hat der Versicherte ndash nicht wirldquo

Dr Jens Baas

Koederitz Hinzu kommt die finanzielle Komponente Untershynehmer muumlssen die verfuumlgbaren Mittel moumlglichst intelligent einshysetzen Wenn wir Ablaumlufe durch intelligente Werkzeuge vereinshyfachen bleibt mehr Geld fuumlr konkrete medizinische Leistungen

Baas Auch unsere Versicherten zahlen nicht gerne fuumlr Verwalshytungskosten Wir muumlssen unsere Strukturen schlank halten ndash aber mit Balance Wir glauben nicht an eine rein virtuelle Kasse Bei Fragen wie zur Pflegebeduumlrftigkeit ist es wichtig mit Menschen zu sprechen auch wenn die Basisinformation vielleicht eine Mashyschine gibt Die Herausforderung ist alle gewuumlnschten Kanaumlle anzubieten und zu vernetzen und flexibel auf neue Technologien reagieren zu koumlnnen

Unter wwwtkdegeschaeftsbericht finden Sie das ganze Gespraumlch im Film

10 Geschaumlftsbericht 2016 Die Techniker

ndash

Technikergeist Die Techniker unter den Krankenkassen Mit dem neuen Logo besinnt sich das Unternehmen auf seine Wurzeln Technikergeist bedeutet zu tuumlfteln mit dem Antrieb sich stets zu verbessern und die Zukunft zu gestalten ndash nicht erst seit dem Markenrelaunch Ein kleiner Auszug aus der Unternehmensgeschichshyte auf Seite 12 zeigt wie der Techniker -geist Leistung und Service der Techniker praumlgt(e) und wie sich die Marke wandelte

Auf das Wesentliche reduziert Souveraumln praumlgnant und fuumlr digitale Kommunikationskanaumlle optimiert ndash so praumlsentiert sich der neue Markenauftritt mit dem die Techniker 2016 ihr oumlffentliches Profil weiter schaumlrft

Im Zentrum steht das neue Logo mit dem reduzierten Schriftshyzug bdquoDie Technikerldquo ndash es loumlst seinen Vorgaumlnger ab der seit 2001 die Techniker Krankenkasse repraumlsentierte Im Zuge der Neugestaltung erscheint auch die Startseite der Techniker in neuer Optik ndash das Layout des Online-Auftritts ist auf das Weshysentliche reduziert und zudem an alle mobilen Endgeraumlte angepasst Das erleichtert den Usern die Orientierung und steigert die Nutzerfreundlichkeit Beides spiegelt die Sershyvice-Orientierung des Unternehmens wider und unterstreicht die Relevanz digitaler Kommunikation

Dabei steht der neue Markenauftritt in klarem Bezug zu den Wurzeln des Unternehmens die bis 1884 zur Gruumlndung der bdquoEingeschriebenen Hilfskasse fuumlr Architekten Ingenieure und Technikerldquo zuruumlckreichen Der Technikergeist der im neuen Markenbild eine zentrale Rolle spielt praumlgt seit jeher das Unshyternehmen

Was hinter dem neuen Markenauftritt der Techniker steckt erlaumlutert Caroline H Flaschberger im Interview Zeitgleich mit der Vorstellung der neuen Optik startete zudem die Kampashygne mit der Botschaft bdquoDein Koumlrper Weil die beste Technik menschlich istldquo mit einem Schwerpunkt auf digitale Kanaumlle

11

bdquoDie Technikerldquo schaumlrft ihren Markenauftritt bdquoWir haben das hervorgehoben was uns im Kern ausmachtldquo Caroline H Flaschberger spricht im Interview uumlber den Relaunch der Marke und den Technikergeist

Caroline H Flaschberger leitet das Marken-Management der Techniker

Die TK hat einen Markenrelaunch durchgefuumlhrt Was war der Anlass Caroline H Flaschberger Es ist sinnvoll Marken und deren Auftritt regelmaumlszligig auf den Pruumlfstand zu stellen Gruumlnde dafuumlr koumlnnen Veraumlnderungen auf dem Markt eine strateshygische Neuausrichtung oder eine schaumlrfere Abgrenzung zum Wettbewerb sein Die letzshyten Veraumlnderungen am Look der Marke waren uumlber sechs Jahre her seitdem hat sich vor allem in der digitalen Welt enorm viel veraumlndert Mit dem Markenrelaunch haben wir die grundsaumltzlichen Definitionen unserer Marke uumlberpruumlft und geschaumlrft mit dem Ziel unshysere Markenpositionierung zu staumlrken und sie deutlicher nach auszligen zu kommunizieren Diese bdquogeschaumlrfteldquo Positionierung muss sich im Look amp Feel der Marke wiederfinden Deshalb ist der Markenrelaunch viel mehr als nur ein neues Corporate Design

Zukuumlnftig nennt sich die TK bdquoDie Technikerldquo Warum Flaschberger Es ging um etwas Grundsaumltzliches naumlmlich um die Frage was ndash oder besser gesagt wer ndash unsere Marke so stark macht was ihr Daseinszweck ist und welche Eigenschaften wir und unsere Kunden der Marke genau zuschreiben Dabei kamen wir schnell zu der Erkenntnis dass das was uns stark macht und von den Mitbewerbern unterscheidet wir sind ndash die Mitarbeiter also bdquoDie Technikerldquo Wir haben bewusst auf

bdquokrankldquo und bdquoKasseldquo verzichtet und das hervorgehoben was uns im Kern ausshymacht Wir sind bdquoDie Technikerldquo Das kann keine andere Kasse von sich behaupten

Wofuumlr steht der neue Markenauftritt Flaschberger Wir wollen zeigen dass Die Techniker zu sein fuumlr uns eine Geisshyteshaltung ist das innerste Bestreben uns stets zu verbessern ndash nicht zum Selbstzweck sondern fuumlr die Gesundshyheit und Zufriedenheit unserer Kunden Dieser Technikergeist soll in jeder Ausshypraumlgung unserer Marke zum Ausdruck kommen In jedem Online-Auftritt mit jedem Service jeder Broschuumlre und jeder Anzeige ndash bis hin zur Gestaltung unserer Kundenberatungen

Welche Idee steckt hinter dem neuen Corporate Design Flaschberger Das neue Corporate Deshysign leitet sich primaumlr aus zwei Komposhynenten unserer Marke ab Dem Markenshykern bdquoTechnikergeistldquo und unserer Positionierung als Premiummarke Technishyker denken ja funktional und effizient Auf unser Design bezogen heiszligt das Es ist frei von Uumlberfluumlssigem von Schmuck und Schnoumlrkeln und funktioniert fuumlr alle Anforshyderungen bdquoPremiumldquo druumlckt sich vor alshylem in der Qualitaumlt und Aumlsthetik unseres Markenauftritts aus Das gilt fuumlr alle Kanaumlshyle auf denen uns der Kunde begegnet ndash fuumlr Broschuumlren und Webseiten genauso wie fuumlr die neue TK-App

Und was hat sich alles geaumlndert Flaschberger Kurze Antwort So gut wie alles Vom groszligen Logo an der Unternehshymenszentrale in Hamburg bis hin zum Kushygelschreiber

12 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Techniker

bdquoWeil die beste Technik menschlich istldquo

Neues Logo innovatives Corporate Design und eine reduzierte klare Bildsprache Im September 2016 praumlsentierte sich das Unternehmen in neuem Look amp Feel auf allen Kanaumllen

Die Techniker zeigt sich nach dem Re-Branding digital-zeitgeshymaumlszlig Leitfarbe bleibt Cyan ergaumlnzt durch ein neues Farbshyspektrum Die Bildsprache und die Typo wurden ebenfalls erneuert Zeitgleich mit dem Relaunch des Markenauftritts startete eine bundesweite Markenkampagne

Fortschrittliche Medizintechnik mit menschlicher Halshytung bdquoDein Koumlrper Weil die beste Technik menschlich istldquo ndash das ist die Botschaft der neuen Markenkampagne der Techshyniker Das Herzstuumlck der Kampagne ist der Werbespot bdquoSupermikrofonldquo in dem eine houmlrgeschaumldigte Frau dank eines Cochlea-Implantats zum ersten Mal ihre eigene Stimme houmlrt

Im Fokus stehen der menschliche Koumlrper als technisches Meisterwerk und die Leistungen der Techniker eine innovative Gesundheitsvorsorge sowie fortschrittliche Gesundheitstechnik Das Kampagnenmotto zeigt den Blick der Techniker auf den menschlichen Koumlrper als ein Wunder der Technik

Markenkampagne mit digitalem Schwerpunkt Startshyschuss fuumlr die Markenkampagne war die Enthuumlllung des neushyen Logos das nun die Glasfassade der Unternehmenszentshyrale schmuumlckt Mehrere Hundert bdquoTechnikerldquo waren am 15 September mit dabei als das Logo oumlffentlich das Licht der Welt erblickte Die Vorstellung des neuen Markenauftritts lief uumlber alle verfuumlgbaren Kanaumlle ndash von der fruumlhzeitigen Einbezieshyhung aller Mitarbeiter bis hin zur Kundenkommunikation auf den Sozialen Kanaumllen oder der Mitgliederzeitschrift TK aktushyell Neben dem Werbespot mit dem Kampagnenmotto im

Technikergeist im Laufe der Zeit

1884 Eine Krankenkasse fuumlr Techniker Gruumlndung der Einshygeschriebenen Hilfskasse fuumlr Architekten Ingenieure und Techniker

1964 Karteikarte ade Die TK ndash damals noch bdquoBerufskrankenkasse fuumlr Technikerldquo (BdT) genannt ndash stellt ihre Mitgliederkartei auf ein elektronisches Datenverarbeishytungssystem um 1884

1964

2016

13

Fernsehen und Kino gibt es Online-Werbung auch auf Social Media-Kanaumllen sowie Printwerbung und Plakate Dabei liegt der Schwerpunkt auf den digitashylen Kanaumllen Jung von MattSAGA entwickelte die Kampagne in Zusammenarbeit mit Elbkind der Soshycial Media-Agentur der Techniker Das neue Corporate Design kommt von Jung von Mattbrand identity in Hamburg

dietechnikerde

Differenzierung von uumlber 400000 verschiedenen Schallquellen Dein Ohr Weil die beste Technik menschlich ist Und falls doch mal etwas ist ermoumlglichen wir fuumlr unsere Versicherten moderne Hightech-Houmlrimplantate

1987

1996 Die TK ging als erste geshysetzliche Krankenversicherung mit einem Online-Auftritt ins Internet

2010 TK goes Social Media ndash Die TK kommuniziert ab jetzt mit ihren Kunshyden auch auf Facebook und YouTube

2017 Digitale Gesundheit Die Technishyker startet die Entwicklung einer elektroshynischen Gesundheitsakte (eGA)

14 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Techniker

Position beziehen

bdquoFairen Wettbewerb kann es nur geben wenn der Morbi-RSA manipulationssicher gemacht wirdldquo

Rahmenbedingungen analysieren hinterfragen und aktiv mitgestalten Die Techniker bezieht Position zu relevanshyten politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen Zentrale Fragestellungen sind dabei die Verteilung der Mittel aus dem Gesundheitsfonds sowie die Kostenentshywicklung im Gesundheitswesen

Risikostrukturausgleich in der Kritik Die Krankenkassen sollen untereinander in einen fairen Wettbewerb treten Damit Kassen nicht benachteiligt sind wenn bei ihnen vorwiegend aumlltere und kranke Menschen versichert sind gibt es den sogenannten morshybiditaumltsorientierten Risikostrukturausgleich Dieser bdquoMorbi-RSAldquo ist ein mathematischer Schluumlssel nach dem das Geld der Beishytragszahler theoretisch fair unter den Kassen aufgeteilt werden soll Fuumlr kranke Versicherte bekommen die Kassen eine houmlhere Zuweisung aus dem Gesundheitsfonds als fuumlr gesunde

Leider ist das System in Schieflage geraten Denn in der Praxis bekommen einige Krankenkassen wesentlich mehr Geld als sie

fuumlr die Versorgung ihrer Versicherten benoumltigen bei anderen Kasshysen reichen die Zuweisungen indes nicht aus Die Luumlcke zwischen den Ersatzkassen zu denen auch die Techniker Krankenkasse gehoumlrt und den Allgemeinen Ortskrankenkassen betraumlgt mittlershyweile rund 18 Milliarden Euro ndash jaumlhrlich Diese Diskrepanz laumlsst sich nicht mit effizienten Prozessen erklaumlren Im Gegenteil einige der bevorzugten Kassen haben im Vergleich die houmlchsten Vershywaltungsausgaben pro Versicherten und koumlnnen sich gleichzeitig einen sehr niedrigen Zusatzbeitrag leisten

Der Grund ist vielmehr die Manipulationsanfaumllligkeit des aktuellen Systems in dem die Beeinflussung des Diagnoseverhaltens von Aumlrzten sich lohnen kann Denn Welche Diagnose(n) Mediziner den einzelnen Versicherten stellen ist ausschlaggebend fuumlr die Zuweisung

Der Wettbewerb wird somit auf einer anderen Ebene gefuumlhrt als er eigentlich gefuumlhrt werden sollte Die Krankenkassen geben jetzt Geld dafuumlr aus dass die Aumlrzte Diagnosen moumlglichst genau erfassen und laufend aktuell halten In einem vielbeachteten Inshy

15

Tim Steimle leitet den Fachbereich Arzneimittel der Techniker

terview hat der TK-Vorstandsvorsitzende Dr Jens Baas im Oktober 2016 dieses Vershyhalten aller Krankenkassen kritisiert Auch wenn die Beratung der Aumlrzte uumlber die richshytigen Diagnosen nicht illegal ist so ist das Geld das dafuumlr ausgegeben wird in der Versorgung der Versicherten deutlich besshyser aufgehoben

Der Gesetzgeber hat nun reagiert und die Einflussnahme auf ambulante Diagnosen erschwert Die bestehenden Kodieranreishyze und damit die Ursache fuumlr die Einflussshynahme werden damit aber nicht beseitigt Nach wie vor ist es fuumlr die Kassen lukratishyver Einfluss auf das Kodieren von Erkranshykungen zu nehmen anstatt sich auf die Gesunderhaltung der Menschen zu konshyzentrieren Seltene und im Einzelfall sehr teure Erkrankungen werden nicht oder nur ungenuumlgend finanziell ausgeglichen Desshyhalb muss der Morbi-RSA reformiert und die Auswahl der 50 bis 80 relevanten Krankheiten veraumlndert werden Bei der Krankheitsauswahl soll der Fokus auf schwere und im Einzelfall auch teure Krankheiten gelegt werden Nur damit entfallen die Kodieranreize innerhalb der RSA-Systematik

shy

Neue Rahmenbedingungen bei Arzneimittelpreisen Tim Steimle spricht im Interview uumlber die Kostenshyfaktoren und Rahmenbedingungen der Versorgung mit Arzneimitteln

Der Prozess mit dem die Preise fuumlr neue Arzneimittel in Deutschland verhandelt werden ist nach dem Pharmadialog grundlegend veraumlndert worden Wie beurteilen Sie die Veraumlnderungen und das neue Arzneimittelgesetz Tim Steimle Mit dem neuen Gesetz wurde von dem bisher geltenden Grundsatz abgeruumlckt dass die Krankenkassen nur dann Geld fuumlr neue Medikamente bezahlen muumlssen wenn diese auch wirklich einen Zusatznutzen fuumlr die Patienten hashyben Dies ist ein klarer Ruumlckschritt bei der Erstattung von Arzneimitteln und wird zu einer Mehrbelastung fuumlr die Kranshykenkassen fuumlhren ohne dass sich die Versorgung der Versishycherten verbessert Schon heute geben wir fast vier Milliarden Euro fuumlr Arzneimittel aus ndash nach den Ausgaben fuumlr Krankenhaumluser und Aumlrzte der drittgroumlszligte Posten

Eine der Veraumlnderungen ist auch dass die Zubereitung spezieller Medikamente zur Behandlung von Krebs (Zytostatika) von den Krankenkassen nun nicht mehr wirtschaftlich ausgeschrieben werden darf Welche Auswirkungen bringt diese Entscheidung Ihrer Meinung nach mit sich Steimle Diese Ausschreibungen sind in der Vergangenheit stark kritisiert worden Die hohen Kosten in der Krebsmedizin verbunden mit der Rechtsprechung zwangen die Kassen jeshydoch dazu von diesem Mittel Gebrauch zu machen Es gibt aber die Moumlglichkeit die Ausgangsstoffe zur Herstellung dieshyser Praumlparate auszuschreiben Das wird Einsparungen von etwa 150 Millionen Euro bringen und ist ein richtiger Schritt Betrachtet man das Einsparpotenzial von 600 bis 800 Millioshynen kann dies jedoch erst ein Anfang in diesem Bereich sein

Was halten Sie davon dass Aumlrzte demnaumlchst in ihrer Praxissoftware uumlber den Nutzen von Medikamenten informiert werden sollen Steimle Ob dieses neue Instrument wirkt haumlngt entscheishydend davon ab ob die Industrie an dieser Stelle auszligen vor bleibt und die Informationen wirklich unabhaumlngig sind

16 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Techniker

Nicht ob sondern wie Wie wir kommunizieren wie wir arbeiten wie wir leben ndash die Digitalishysierung hat in unseren Alltag laumlngst Einzug gehalten das gilt auch fuumlr das Gesundheitswesen Hier haben digitale Angebote das Potenzial Effizienz und Transparenz zu steigern ndash und die Versorgung der Versicherten zu verbessern Es geht also nicht um das bdquoObldquo sondern um das bdquoWieldquo und ebenso um das bdquoWerldquo

Die bereits existierenden digitalen Angebote weisen eine sehr unterschiedliche Qualitaumlt auf und sind selten gut vernetzt Sie wirken deshalb wie ein bdquodigitaler Flickenteppichldquo Die Techniker hat den Anspruch die digitale Entwicklung aktiv mitzugestalshyten und ihren Versicherten exklusive und hochwertige digitale Versorgungsangebote zu machen Dabei stehen zwei Themen im Fokus Datenschutz und Vernetzung Letztere soll vor allem dabei helfen den Flickenteppich zu beseitigen

Elektronische Gesundheitsakte mit einheitlichen Stanshydards Deshalb hat die Techniker mit IBM Deutschland eine Entwicklungskooperation fuumlr eine digitale Gesundheitsakte (eGA) geschlossen die die bestehenden digitalen Angebote der Techniker ergaumlnzen und in Zukunft auch vernetzen soll Neben der Datensicherheit sind hier die Schnittstellen fuumlr Aumlrzte und natuumlrlich fuumlr die Versicherten selbst zentrale Punkte Die Hoheit uumlber diesen zentralen Datenspeicher hat der Versicherte Er entscheidet wem er Zugriff auf seine Daten gibt und auch ob er das Angebot uumlberhaupt annehmen moumlchte Weil die eGA esshysenziell fuumlr Versorgungsqualitaumlt und Patientensicherheit sein wird sollten jedoch alle Kassen verpflichtet werden ihren Vershysicherten eine solche Akte anzubieten Um dabei Inselloumlsungen und Wettbewerbsbehinderungen zu vermeiden muumlssen die technischen Standards und Schnittstellen klar definiert werden

Ob die digitale Entwicklung im deutschen Gesundheitssystem akzeptiert und zu einem Erfolg wird haumlngt maszliggeblich von der Datensicherheit ab Wenn Krankenversicherungen hier eine Vorreiterrolle einnehmen ist sichergestellt dass Daten nicht fuumlr gewinnbringende Zwecke verwendet werden und ihre Nutshyzung strengen gesetzlichen Bestimmungen unterliegt

Klare Rahmenbedingungen fuumlr Innovationen Im Gesundshyheitssystem treffen digitale Innovationen und deren Treiber auf komplexe Strukturen und teilweise widerspruumlchliche Regelungen Die Techniker setzt sich fuumlr klare und transparente Rahmenbeshydingungen ein die einerseits Innovationen den Weg ebnen und gleichzeitig dem sensiblen Thema Gesundheit gerecht werden

Beispiel Health-Apps Innovationen entstehen haumlufig in Unternehmen die keine erfahrenen Akteure im Gesundheitsshywesen sind wie Start-ups die Health-Apps entwickeln Ihr Weg von der Idee bis zur Erstattung durch die Krankenkassen kann auch uumlber die Zulassung nach dem Medizinproduktegeshysetz fuumlhren ndash ein komplexes und langwieriges Verfahren speshyziell angesichts der schnellen Entwicklungs- und Updatezyklen von Apps Fuumlr ein positives Innovationsklima ist hier Klarheit uumlber Zulassungspflicht und -kriterien notwendig Zudem koumlnnte ein beschleunigtes Verfahren speziell fuumlr Health-Apps diese schneller zu den Versicherten bringen

Beispiel Telemedizin Eine Erkrankung im Urlaub oder eine Beshyratung durch einen Spezialisten im laumlndlichen Raum Die Telemeshydizin koumlnnte hier Arzt und Patient ortsunabhaumlngig vernetzen Technisch ist das laumlngst moumlglich in der Praxis schraumlnken jedoch unterschiedliche ndash und teilweise uneinheitliche ndash Regelungen den Einsatz stark ein Um die Potenziale der Telemedizin zu nutzen fordert die Techniker auch fuumlr die Telemedizin Klarheit daruumlber in welchen Situationen sie zum Einsatz kommen darf

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Digitalisierung aktiv gestalten Dr Markus Schlobohm leitet den Geschaumlftsbereich Unternehshymensentwicklung der Techniker Im Interview erlaumlutert er was die Digitalisierung fuumlr Versicherte und Mitarbeiter bedeutet

Wo steht die Techniker aktuell in Sachen Digitalisierung Und wo will sie hin Dr Markus Schlobohm Wir Techniker haben bei der Digitalisierung einen sehr guten Start hingelegt und sind fest entshyschlossen ganz vorne mit dabei zu sein Das zeigt etwa die Entwicklung der TK-App oder die Erneuerung des Online-Aufshytritts Digitalisierung findet natuumlrlich auch nach innen statt und muss ganzheitlich vorangetrieben werden Dazu gehoumlrt ein unternehmensuumlbergreifendes Verstaumlndshynis was dies fuumlr uns bedeutet Wir muumlsshysen einen Digital-Dialog fuumlhren

Was beinhaltet das Schlobohm Im Kern steht die Frage Geht es nur darum bestehende analoge Informationen und Prozesse in digitale Daten umzuwandeln oder stellen wir Abshylaumlufe und bestehende Strukturen auf die digitale Probe Ich bin davon uumlberzeugt dass wir an letzterem nicht vorbeikomshymen Als Techniker haben wir hier den Anshyspruch die Digitalisierung umfassend und aktiv zu gestalten Innovationen voranzushytreiben um letztendlich den groumlszligtmoumlglishychen Nutzen fuumlr unsere Versicherten zu erreichen

Wie sehen die Rahmenbedingungen aus Schlobohm Schon heute ist in vielen Branchen der Digitalisierungsdruck enorm ndash Kunden fordern digitale Angebote ein oder wandern ab Dieser Druck vom Markt ist im Gesundheitswesen noch weniger stark zu spuumlren als etwa in der Luftfahrt oder im Einzelhandel Er wird aber schnell steigen Den aktuellen Diskurs praumlgen vor allem die Bedenken und Risiken etwa beim wichtigen Thema Datenschutz Wir brauchen eine sektorenuumlbergreifende Deshybatte die den Nutzen ins Zentrum stellt

und das Ziel hat gute einheitliche Standards zu schaffen Es fehlen auch noch konkrete Ansaumltze die Digitalisierung zu foumlrdern also beispielsweise diejenigen zu incentivieren die fruumlhzeitig etwas auf die Beine stellen

Was kommt auf die Versicherten zu Schlobohm Durch digitale Services ruumlcken Gesundheitsthemen naumlher an den Alltag der Versicherten etwa wenn sie Termine online vereinbaren koumlnnen statt vom Anrufshybeantworter abhaumlngig zu sein Vor allem die Kommunikation und die Informationsmoumlgshylichkeiten werden sich radikal aumlndern Auch das Leistungsangebot wird breiter es wird einfacher unabhaumlngig von festen Terminen und Oumlrtlichkeiten etwas fuumlr die eigene Geshysundheit zu tun Dabei kann aber jeder selbstbestimmt abwaumlgen was kann und will ich digital erledigen ndash und was nicht

hellip und auf die Beschaumlftigten der Techniker Schlobohm Auch der Arbeitsalltag wird sich grundlegend aumlndern gelernte Aufgaben und Prozesse werden neu aufgesetzt oder fallen weg Neue spannende sich staumlndig wandelnde Taumltigkeiten werden hinzukommen Das passiert aber nicht von einem Tag auf den anderen sondern ist ein langfristiger Transformationsprozess in den wir die Mitarshybeiter nicht nur einbinden und mitnehmen sondern auch in die Gestalterrolle bringen muumlssen Denn sie bleiben die Experten in der Sache und ihr Fachwissen ist in Zukunft genauso gefragt wie heute

Dr Markus Schlobohm im Interview bdquoWir muumlssen einen Digital-Dialog fuumlhrenldquo

18 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Techniker

Die Vermessung der Gesundheitswelt

Die Techniker kuumlmmert sich nicht nur um die bestmoumlgliche medizinishysche Versorgung sondern engagiert sich auch dafuumlr dass ihre Versicherten moumlglichst gar nicht erst krank werden Mit Angeboten wie individuellen digitalen Coachings aber auch in Kitas Schulen Hochschulen und Betrieben unterstuumltzt sie die TK-Versicherten dabei etwas fuumlr ihre Gesundheit zu tun

Aber was macht Gesundheit aus Geshysundheit ist nicht nur die Abwesenheit von Krankheit Laut der Weltgesundshyheitsorganisation (WHO) geht es um das koumlrperliche geistige und soziale Wohlershygehen Der Lebensstil der Menschen und die gesundheitlichen Belastungen deshynen sie im Beruf ausgesetzt sind haben darauf groszligen Einfluss Deshalb erhebt und analysiert die Techniker regelmaumlszligig Daten zu Krankschreibungen und Arzneishymittelverordnungen und fuumlhrt Umfragen zum Lebensstil der Menschen durch

Kinder sind gut fuumlr die Gesundheit Der TK-Gesundheitsreport widmete sich 2016 in seinem Schwerpunkt der gesundheitlishychen Situation von Erwerbspersonen mit Familie Das Ergebnis Kinder sind gut fuumlr die Gesundheit Beschaumlftigte mit familienshyversicherten Kindern waren durchschnittshylich 143 Tage krankgeschrieben ndash 23 Tage weniger als Beschaumlftigte ohne Kinshyder Obwohl derzeit viel uumlber die gestressshyte Sandwichgeneration diskutiert wird zeigen die Daten dass Familie und Beruf nicht nur eine Doppelbelastung sind sonshydern dass Familie auch eine Ressource ist die positiv auf die Gesundheit wirkt

Medikamente fuumlr 250 Tage Der Report zeigt zudem dass Frauen mehr krankgeshyschrieben sind Maumlnner aber mehr Medishykamente bekommen 252 Tagesdosen ndash also die jeweils empfohlene Tagesdosis eines Praumlparats ndash erhielten Maumlnner bei

den Frauen waren es bdquonurldquo 245 Insbesondere bei Zivilisationsshykrankheiten wie Bluthochdruck und Diabetes ist das Verschreishybungsvolumen bei Maumlnnern deutlich houmlher

Gesund leben um gesund zu bleiben Viele dieser Beschwershyden lieszligen sich mit einem gesuumlnderen Lebensstil vermeiden oder positiv beeinflussen Dazu gehoumlren vor allem eine gesunde Ershynaumlhrung ausreichend Bewegung sowie regelmaumlszligiger Stressausshygleich Um herauszufinden wie Menschen mit diesen Themen umgehen befragte die Techniker einen Querschnitt der Bevoumllkeshyrung zum Ernaumlhrungs- und Bewegungsverhalten sowie zum Umshygang mit Stress

Die Bewegungsstudie zeigt dass sich die Haumllfte der Erwachsenen als bdquoSportmuffelldquo oder bdquoAntisportlerldquo bezeichnen Und Mehr als jeder Dritte bewegt sich im Alltag weniger als eine halbe Stunde Bewegung wirkt sich nicht nur positiv auf Herz- und Kreislauf aus sondern ist auch eines der besten Mittel gegen Stress Und der Stresspegel der Republik ist hoch Laut der TK-Stressstudie steshyhen 60 Prozent unter Strom Schuld sind vor allem der Job hohe Eigenanspruumlche und staumlndige Erreichbarkeit

Das is(s)t Deutschland Die neue Ernaumlhrungsstudie zeigt dageshygen einen positiven Trend 45 Prozent geben an dass sie sich vor allem gesund ernaumlhren moumlchten bei der Vorgaumlngerstudie 2013 sagten das nur 35 Prozent Die Ergebnisse der Umfragen hat die Techniker in drei Studienbaumlnden veroumlffentlicht Sie dienen als Grundlage um neue Praumlventionsangebote zu entwickeln

Die Studienbaumlnde zum Download wwwtkde Webcode 937684

19

Studienergebnisse auf einen Blick Ernaumlhrungsstudie 45 Prozent der Menschen Bewegungsstudie in Deutschland ist es am wichtigsten dass sie sich gesund ernaumlhren

3 2 66 der Erwachsenen in Deutschland bewegen sich in ihrem Alltag

noch nicht einmal eine Stunde

Gesundheitsreport Fehltage vs Medikamente pro Jahr

Frauen Maumlnner

45

41

5 4

Hauptsache gesund

Hauptsache lecker

Hauptsache kalorienarm

Hauptsache guumlnstig

Hauptsache schnell

weiszlig nicht

Stressstudie Zwischen Kindern und Karriere ist der Stress am groumlszligten Anteil der Befragten die mindestens manchmal gestresst sind nach Alter

18 bis 29 Jahre

30 bis 39 Jahre

40 bis 49 Jahre

50 bis 59 Jahre

60 bis 69 Jahre

70 plus

66

82

66

76

39

34

10 20 30 40 50 60 70 80

Oslash 61

20 Geschaumlftsbericht 2016 Die Technik ndash

Die Technik Technikergeist bringt Technik(en) hervor Diese muumlssen vor allem eines ndash die Versicherten im Blick haben und in ihrem Sinne den Alltag vereinfachen Prozesse beschleunigen oder zu einer besseren Versorgung beitragen

21

Technische Loumlsungen Die beste Technik ist menschlich heiszligt es in der aktuellen Kampagne der Techniker Dahinter steht auch die Uumlberzeugung dass Technik immer zum Ziel haben muss dem Menschen zu nutzen Technische Loumlsungen muumlssen dazu beitragen die Versicherten optimal zu versorgen oder deren Alltag durch neue Services erleichtern

Wofuumlr steht dabei bdquoTechnikldquo Im engeren Sinne fuumlr ganz konshykrete technik- und technoloshy

giebasierte Leistungen etwa digitale Versorgungsangebote Dazu gehoumlren beispielsweise eine App fuumlr Betroffene von Migraumlne ebenso wie eCoaches die beim Erreichen persoumlnlicher Gesundshyheitsziele helfen bdquoTechnikldquo meint auch neue Wege im Bereich Service etwa die TK-App oder die elektronische Gesundshyheitsakte die die Techniker gemeinsam mit IBM entwickelt

Im weiteren Sinne steht bdquoTechnikldquo aber auch fuumlr eine Methode eine Art und Weise zu handeln Bei der Techniker heiszligt das auch zunehmend agil zu arshybeiten und sich staumlrker team- und standortuumlbergreifend zu vernetzen Auf der anderen Seite koumlnnen sich Vershysicherte etwa durch Angebote zum Selbstmanagement gezielt Techniken aneignen um die eigene Gesundheit positiv zu beeinflussen und die Gesundshyheitskompetenz zu staumlrken

Daruumlber hinaus unterstuumltzen Technik und Techniken Loumlsungen auf ganz konshykrete Herausforderungen im Gesundshyheitswesen Etwa wenn die Techniker im Rahmen eines Projekts gemeinsam mit Partnern erprobt wie ein telemedishyzinisches Konsil die Folgen mangelnder Facharztdichte im laumlndlichen Raum milshydern kann ndash und weitere Projekte die durch den Innovationsfonds gefoumlrdert werden

Partnerschaften bieten stets die Chance neuer Impulse Diese kommen immer oumlfshyter von Start-ups die ihre Ideen im Geshysundheitswesen etablieren wollen Die Techniker geht offen auf diese Impulsgeshyber zu und schafft konkrete Vernetshyzungs- und Foumlrderangebote Welche Poshytenziale die Zusammenarbeit zwischen Krankenkassen und Start-ups fuumlr die Zukunft der Gesundheit hat diskutiert Thomas Ballast stellvertretender Vorsitshyzender des Vorstands der Techniker mit Dr Jonas Harder und Sebastian Sujka Ihr Berliner Start-up xbird setzte sich im Pitch im Rahmen des Innovationstags durch und gewann eine Entwicklungsshykooperation mit der Techniker

22 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

bdquoNeue Produkte brauchen die Chance sich zu beweisenldquo Thomas Ballast stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Techniker diskutiert mit Dr Jonas Harder (Chief Medical Officer) und Sebastian Sujka (CEO) vom Berliner Start-up xbird wie Start-ups den Weg ins Gesundshyheitswesen finden koumlnnen Die Software des Unternehmens wertet Bewegungsdaten von Smartphones aus In Kombination mit medizinischen Informationen koumlnnen daraus Ruumlckschluumlsse auf beginnende oder eskalieshyrende Erkrankungen gezogen werden

Thomas Ballast Start-ups sind Teil des digitalen Wandels im Geshysundheitswesen den wir Techniker aktiv mitgestalten moumlchten Sie haben sich beim Innovationstag durchgesetzt und eine Entwicklungsshykooperation mit der Techniker gewonnen Wie sind Ihre Erfahrungen wenn Kasse auf Start-up trifft Stoszligen da zwei Kulturen aufeinander

Sebastian Sujka Wir hatten mit sehr langen Response Rates geshyrechnet Das war nicht der Fall Ein kultureller Unterschied ist viel-leicht dass wir spontan nach einem Telefonat loslegen auch uumlber Nacht wenn viel Arbeit ansteht Bei Ihnen werden viel mehr Leute eingebunden es gibt viel mehr Struktur

Dr Jonas Harder Positiv ist definitiv dass wir von Anfang an einen kompetenten Ansprechpartner bei der TK hatten der sich auch kurz-

fristig Zeit fuumlr uns nahm der uns verstand und die naumlchsten Schritte aufzeigte Haumltten Sie denn gerne mehr Start-up im Unternehmen

Ballast Manchmal schon Andererseits sind wir als Kasse auf Nachhaltigkeit Vertrauen und Sicherheit ausgerichtet Mit Start-ups verbinde ich Tempo und die Notwendigkeit schneller Ergebnisse Natuumlrlich treiben auch wir eigene Projekte voran entwickeln etwa Apps foumlrdern aber bewusst auch die Kooperashytion mit Start-ups Wir wollen Ideen von auszligen aufgreifen gemeinsam entwickeln und daraus Produkte schaffen die wir unseren Kunden anbieten koumlnnen Warum sucht xbird die Naumlhe zu einer Kasse

Sujka Unser Team ist zwar fokussiert und schnell ndash aber was Expertise Reichweite Schlagkraft Kundenshybindung und Vertrauen angeht koumlnnen wir uns nicht mit einem Unternehmen wie der TK vergleichen

Harder Wir kommen von der Technologie die wir sehr gut kennen bewegen uns mit dem Gesundshyheitswesen aber in einen Sektor fuumlr den uns Fachshy

shy

bdquoIn den USA wird mehr ausprobiertldquo

Dr Jonas Harder

23

wissen fehlt Es gibt schlieszliglich keine Webseiten die beschreishyben welche Schritte man gehen muss um erfolgreich zu sein Das ist wie ein Dschungel

Ballast Es ist sicher sinnvoll fruumlhzeitig gemeinsam den Weg von der Entwicklung bis zur Vermarktung durchzugehen um moumlgliche Stolpersteine zu identifizieren Deshalb ist es wichtig dass sich beide auf einen gemeinsamen Weg einlassen Eine gute Idee oder Technologie reicht in der Regel nicht aus Manchshymal habe ich den Eindruck dass Start-ups die Kundenperspekshytive ndash das heiszligt die Frage ob ein Produkt tatsaumlchlich Nutzen schafft oder vielleicht sogar Angst macht ndash vernachlaumlssigen

Sujka Start-ups brauchen fruumlhzeitig Klarheit uumlber moumlgliche Hindernisse die den Weg gefaumlhrden Fuumlr uns kann jeder Zeitshyverzug weil man zum Beispiel sein Konzept umschmeiszligen muss existenzgefaumlhrdend sein Ideal waumlre daher ein stanshydardisierbarer Prozess eine Art Leitfaden fuumlr alle die mit aumlhnlichen Herausforderungen kaumlmpfen

Ballast Diese Klarheit haben wir natuumlrlich auch nicht immer Wir stehen im staumlndigen Dialog mit den Aufsichtsbehoumlrden und muumlssen immer wieder herausfinden was unsere Kunshyden wollen Und manches ergibt sich erst im Prozess Fuumlr Start-ups besteht die grundsaumltzliche Herausforderung im Gesundheitssystem Hier treffen eine hohe Geschwindigkeit und kurze Innovationszyklen auf einen ausgepraumlgten regushylatorischen Rahmen Orientieren Sie sich angesichts dieser Hindernisse eher ins Ausland

Harder Der deutsche Markt ist fuumlr uns wichtig Wir sind aber oft in den USA dort geht die Digitalisierung schneller voran es wird mehr ausprobiert

Sujka Wir sehen hierzulande erste Fortschritte Ein Start-up zu gruumlnden ist schon fast Mainstream es gibt Wettbewerbe und Programme Sie haben ja auch Projekte und einen Wettshybewerb gestartet und sagen Wir machen einfach mal auch wenn nicht alles von Anfang an planbar ist Ich hoffe die Entshywicklungen gehen schnell genug voran damit sich nicht viele Start-ups in die USA verabschieden

Ballast Wir muumlssen deshalb an den Rahmenbedingungen arbeiten Unser Gesundheitssystem ist nicht auf das Temshypo der Digitalisierung vorbereitet Fuumlr Start-ups brauchen wir schnellere Zugangsmoumlglichkeiten einen Weg speziell fuumlr bdquodigitale Versorgungsprodukteldquo Sie muumlssen die Chance hashyben mit verringerten Anforderungen zu starten Gleichzeishytig sollten sie den Auftrag bekommen fruumlhzeitig Daten zu Wirksamkeit und Nutzen zu erheben Das muumlssen wir in den naumlchsten zwei bis drei Jahren auf den Weg bringen denn das Gesundheitswesen darf den Anschluss an die Digitalisierung nicht verlieren

Unter wwwtkdegeschaeftsbericht finden Sie das ganze Gespraumlch im Film

bdquoStart-ups brauchen fruumlhzeitig Klarheitldquo

Sebastian Sujka

24 Geschaumlftsbericht 2016 Die Technik

ndash

SmartHealth Die Bevoumllkerung ist bereit fuumlr digitale Gesundheitsangebote ndash so lautet das Fazit der Studie SmartHealth die Forsa im Auftrag der Techniker durchgefuumlhrt hat Untersucht wurde dabei nicht nur ob die technischen Voraussetzungen mittlerweile gegeben sind sondern auch wie ausgepraumlgt die Bereitschaft ist sich mit Gesundheitsdienstleistern zu vernetzen digitale Hilfsmittel beim Selbstmanagement der eigenen Gesundheit zu nutzen und einer vernetzen Nutzung der Daten zuzustimmen wenn dies der Forshyschung und der eigenen Gesundheitsprognose dient Schluumlsselshyworte sind in diesem Zusammenhang Selbstbestimmung Vershytrauen und tatsaumlchlicher Nutzen neuer Anwendungen ndash mit ihnen steigt die Akzeptanz der digitalen Medizin Der Studienband zum Download wwwtkde Webcode 915488

82 glauben dass Onlinekommunikation mit der Arztpraxis

in zehn Jahren alltaumlglich ist

61der Menschen in Deut

sc

hland wuumlrden

ihre medizinischen Daten anonym fuumlr Forschungszwecke spenden

Der Kontakt zur Krankenkasse wird digital Die Mehrheit erwartet in zehn Jahren eine deutliche Zunahme der Onlinekommunikation

3 1 9

48

40

ja wahrscheinlich weiszlig nicht

eher nicht Rundungsdifferenzen moumlglich

ja bestimmt nein bestimmt nicht

Wandert die Gesundheit in Zukunft in die digitale Sphaumlre In zehn Jahren wird dies bei Gesundheitsthemen ganz alltaumlglich sein

Internetrecherche

Einsatz von Apps

Austausch in sozialen Netzwerken

56

43

31

41

36

43

10 20 30 40 50

ja bestimmt ja wahrscheinlich

25

Smart vernetzt Die Techniker unterstuumltzt Versicherte in Sachen bdquoSelbstbestimmung als Patientldquo ndash und foumlrdert Innovashy tionstreiber die mit ihren Ideen die Gesundheitsversorgung im Sinne der Kunden voranbringen wollen

Starke Patienten nutzen Zeit beim Arzt besser Diabetes Uumlbergewicht Kopf- und Ruuml- Seminarangebot Patient sein kann man lernen Wie man lershyckenschmerzen ndash oft sind die groszligen nen kann bdquoselbstbestimmter Patientldquo zu sein zeigen die Kursrei-Volksleiden der Grund fuumlr medizinische he bdquoKompetent als Patientldquo und die gleichnamige Broschuumlre Behandlungen und Kosten in Milliarden- Darin erfahren Versicherte wie sie qualitativ hochwertige Inforshyhoumlhe Allen dreien ist es gemein dass der mationen recherchieren und Arztgespraumlche vor- und nachberei-Patient mit seinem Verhalten den Schluumlsshy ten koumlnnen So koumlnnen Arzt und Patient die oft knappe Zeit im sel fuumlr Verlauf und moumlgliche Folgeerkran- Behandlungszimmer fuumlr die bdquosprechende Medizinldquo die gemeinshykungen selbst in der Hand hat Studien same Therapieplanung und das Festlegen individueller Behandshyim Auftrag der Techniker zeigen Schon lungsziele nutzen Davon profitieren insbesondere chronisch das Wissen um die eigene Erkrankung kranke Patienten die oft im Laufe der Jahre ein fundiertes Wissen steigert die Therapietreue (Adhaumlrenz) uumlber ihre Erkrankung erwerben Im Arzt-Patienten-Gespraumlch geht

es fuumlr sie dann mehr darum den Therapieverlauf und die Prog-Die Techniker setzt deshalb auf Programshy nose zu besprechen und individualisierte Behandlungsziele geshyme die den Patienten in seiner Kompeshy meinsam festzulegen tenz staumlrken Dadurch koumlnnen sogar Operationen vermieden werden wie Als Patient Verantwortung zu uumlbernehmen etwa durch Beweshydas bdquoZweitmeinungsprogrammldquo der gung kann die Prognose verbessern Eine Studie der Universi-Techniker zeigt Neun von zehn aumlrztlich taumltsklinik Freiburg hat gezeigt Wer sich erreichbare Gesundheitsshyverordneten Ruumlcken-OPs konnten vershy ziele setzt und diese verfolgt verbessert den Gesundheitszustand mieden werden indem der Patient zuvor und die Adhaumlrenz Dieses Selbstmanagement unterstuumltzt die auf eine zweite Meinung setzte Techniker auch mit Online-Gesundheitscoachings

Old Economy meets New Economy Innovationen haben es im deutschen Gesundheitswesen oft Mehrere Workshop-Phasen vermittelshynicht leicht Ihr Nutzen muss erst wissenschaftlich belegt ten Kompetenzen in kundenorientierter sein Datenschutz und rechtlicher Rahmen stellen hohe An- Produktentwicklung Kenntnisse des forderungen an neue Angebote ndash aus Sicht vieler Start-ups Gesundheitswesens und Business-Exshysind das hohe Huumlrden Um Start-ups im Gesundheitswesen pertise zu vernetzen hat die Techniker die Health-i-Initiative gestarshytet die im TK-Innovationstag und der Health-i-Preisverlei- Im Herbst trafen sich schlieszliglich rund hung im November gipfelte 50 Akteure aus dem Gesundheitsweshy

sen sowie Vertreter von fuumlnf Start-ups bdquoSmarte Ideen fuumlr die Gesundheitsversorgung gesuchtldquo lau- auf dem TK-Innovationstag im Berliner tete der Aufruf der Techniker sich fuumlr den gemeinsam mit Soho House zu einer Open-Space-Konshydem Handelsblatt ausgelobten Health-i-Award zu bewerben ferenz mit Pitch Das Ziel Den Ausshyndash ihm folgten weit uumlber 100 Start-ups mit Ideen von der ad- tausch etablierter Akteure im Gesundshyhoc-Labordiagnostik uumlber die Schnell-Erkennung von Klinikshy heitswesen mit jungen Gruumlndern zu keimen bis zur Gedaumlchtnistraining-App fuumlr Schlaganfall- und foumlrdern Als Gewinner ging das Berliner Krebs-Patienten Start-up xbird hervor und gewann die

Entwicklungskooperation mit der Techniker

26 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

Digitale Versorgung die Zukunft aus der Hosentasche

Erfahrungen von Patienten sammeln Symptome beobachten Diagnosen stellen und einen Therapieplan festlegen ndash was Aumlrzte schon seit der Antike tun erlebt einen wahren Boom digitaler Unterstuumltzung

Elektronische Schmerztagebuumlcher liefern dem Arzt einen exakten Schmerz- und Medikationsverlauf die Dauer-Blutdruckmessung uumlbernimmt das Smartphone und selbst die verordnete Medizin kommt immer haumlufiger nicht als Saft oder Tablette daher sondern als individualisiertes Sportprogramm (gespeichert auf einem Chip) oder als Selbstmanagement-App die zu Entspannung oder Bewegung raumlt

Dabei wird der Arzt nicht ersetzt sondern in den Bereichen Patienteninformation Datengewinnung (also Anamnese) und bei Hausbesuchen via Videosprechstunde eher entlastet Die Rolle der Sensorik und des Trackings ndash also der routinemaumlszligigen Erfassung eines taumlglichen Bewegungsprofils des Krankheitsshyverlaufs oder des Medikamentengebrauchs ndash nimmt in starkem Maszlige zu So werden dem Mediziner in naher Zukunft schon

beim Erstgespraumlch mit dem Patienten viele valide Daten autoshymatisch zur Verfuumlgung stehen die er bei Diagnosestellung und Therapieplanung einbeziehen kann

Mobile Partner fuumlr unterwegs Dabei ist die Huumlrde bdquoMobilishytaumltldquo laumlngst genommen und die ersten medizinisch sinnvollen und auch notwendigen Apps stehen zur Verfuumlgung So wershyden elektronisch erfasste Daten wie im TK-DiabetesTagebuch zum staumlndigen Begleiter und der digitale Coach ndash egal ob in der Gesundheitspraumlvention oder Schmerzbehandlung ndash ein zuverlaumlssiger Partner fuumlr die Hosentasche Das ist ein erster Schritt ndash in Zukunft sind auf Grundlage dieser Daten dann auch Vorhersagemodelle zu bevorstehenden Gesundheitsershyeignissen wie Herzinfarkt oder Asthmaanfall moumlglich

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Migraumlne-App Bei chronischen Kopfschmerzen greifen viele nur zur Tablette ndash aber dabei zu kurz Hilfreich ist ein Selbstmanageshyment der Kopfschmerzen Dies faumlngt mit dem Dokumentieren der Schmerzattacken und Medikamenteneinnahmen an und reicht bis zur in die App integrierten progressiven Muskelentspannung

Die App bietet unter anderem bull ein Kopfschmerztagebuch mit Schmerzkalender bull eine Auswertungsfunktion mit pdf-Export fuumlr das Gespraumlch

mit dem Arzt bull die Moumlglichkeit mit Experten zu chatten und bull die Vernetzung mit anderen Patienten Weitere Informationen zur App wwwtkde Webcode 917996

Pilotstudie Valedo ndash digitale Ruumlckentherapie Ein Tablet zwei Senshysoren und eine Anwendung die wie ein Computerspiel aussieht ndash ein kleiner Koffer mit diesen Utensilien verspricht die Ruumlckenmuskulatur spielerisch zu trainieren Moumlglich machen dies die individuelle Einweishysung durch einen Schmerztherapeuten und ein spezielles Programm fuumlr zuhause Macht der Patient in der Spielsituation die richtigen Beweshygungen wird ihm das auf dem Bildschirm angezeigt ndash ebenso wie falshysche Bewegungen Das ermoumlglichen die an Brust- und Kreuzbein befesshytigten Bewegungssensoren die jede Bewegung messen

bull Fast jeder zehnte Fehltag ist ruumlckenbedingt bull Die digitale Ruumlckentherapie richtet sich an Patienten die schon

vier Wochen oder laumlnger wegen Ruumlckenbeschwerden arbeitsunfaumlhig sind bull Ergebnisse der Studie werden im Laufe von 2017 erwartet

eCoaches Knapp eine halbe Million Menschen in Deutschland hat bereits einen TK-GesundheitsCoach im Internet genutzt Ob mehr Bewegung weniger Kopfschmerzen oder Stress besser bewaumlltigen ndash die Coaches helfen mit acht bis 14 Wochen dauernden Programshymen dabei sich zu informieren persoumlnliche Gesundheitsziele zu erreichen und so das persoumlnliche Wohlbefinden Stuumlck fuumlr Stuumlck zu verbessern

bull Verschiedene Gesundheitsziele stehen zur persoumlnlichen Auswahl bull Durch das Smartphone wird der Coach zum virtuellen Begleiter

Tinnitracks Eine Aussicht auf Heilung haben viele der drei Millionen Tinnitus-Pashytienten in Deutschland kaum ndash eine erfolgreiche Therapie gibt es bisher nicht Eine Chance auf Linderung bietet die App bdquoTinnitracksldquo die die Lieblingsmusik um den Stoumlrton filtert und so zur Therapie wird Erste Ergebnisse der Patientenbefragung zeigen Bei jedem dritten Patienten lindert Tinnitracks die Beschwerden deutlich

Tinnitracks bull ist verfuumlgbar in Hamburg Bayern Hessen Nordrhein-Westfalen und Baden-Wuumlrttemberg bull ist Teil eines Versorgungsangebotes im Rahmen der Integrierten

Versorgung und wird vom teilnehmenden HNO-Arzt verordnet und bull wird bei 1000 Patienten unter Alltagsbedingungen auf seine Wirksamkeit gepruumlft

28 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

Kunden koumlnnen mit der TK-App unter anderem Ǵ Krankmeldungen und Dokumente an die Techniker uumlbermitteln Ǵ Nachrichten an die Techniker schicken Ǵ TK-Briefe online empfangen Ǵ das TK-Bonusprogramm digital nutzen Ǵ die verschriebenen Medikamente der letzten drei Jahre einsehen

Die TK-App wird kontinuierlich um weitere Funktionen erweitert

Service digital Digitale Angebote erleichtern es Versicherten Gesundheitsshyangelegenheiten flexibel in den Alltag zu integrieren Mit der TK-App und der Entwicklung der elektronischen Gesundheitsakte treibt die Techniker diese digitalen Moumlglichkeiten weiter voran

Die eGA Gesundheitsdaten in der Hand der Versicherten Die elektronische Gesundheitsakte (eGA) wird ein Speicherort fuumlr Dashyten werden den die Versicherten komplett selbst verwalten Jeshyder wird selbst bestimmen was in die Gesundheitsakte kommt und wer darauf zugreifen kann ndash ganz aumlhnlich wie bei einem Bankshyschlieszligfach IBM wird die Akte als Dienstleister zur Verfuumlgung stellen aber selbstverstaumlndlich keinen Zugriff auf die Daten hashyben Auch die Techniker wird als Krankenkasse nur mit Zustimshymung des Versicherten Zugriff bekommen ndash und auf Wunsch die Leistungsdaten zur Verfuumlgung stellen Nutzer koumlnnen dann zum Beispiel mit einem Klick sehen welche verschreibungspflichtigen Medikamente sie in den letzten drei Jahren bekommen haben Diese Liste kann dann jeder selbst um die Medikamente ergaumlnzen die nicht der Verschreibungspflicht unterliegen Auch weitere Dashy

ten soll jeder Versicherte selbst in seine Akte einpflegen koumlnnen Denkbar ist auszligerdem dass Sensordaten etwa von Fitnesstrashyckern direkt in die Akte flieszligen

TK-App Krankmeldungen uumlbermitteln TK-Briefe online empfangen oder Nachrichten an die Techniker schicken Die TK-App bietet viele Funktionen bequem per Smartphone Aufbauend auf der Online-Filiale bdquoMeine TKldquo ergaumlnzt die TK-App das bisherige Service- und Leistungsangebot So ist beishyspielsweise das TK-Bonusprogramm komplett digital nutzbar und die Medikamentenuumlbersicht bietet einen Uumlberblick uumlber die verordneten Medikamente der letzten drei Jahre Besonshyders nutzerfreundlich ist die vereinfachte Interaktion mit der Techniker Dokumente koumlnnen mit dem Smartphone abfotoshygrafiert und sicher uumlbermittelt werden Damit geht die Techshyniker einen weiteren Schritt in Richtung digitaler Krankenkasse

Die TK-App ist fuumlr Kunden der Techniker kostenlos im Apple App Store und bei Google Play downloadbar Die Nutzung der App erfordert ein Smartphone mit dem Betriebssystem iOS oder Andshyroid Weitere Informationen finden Sie auf wwwtkde unter dem Webcode 937842

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Zusammenarbeit So agil ist die TK Schnell Ziele erreichen statt langwierige Plaumlne abzuarbeiten Aufshygaben teilen statt sie allein zu erledigen als Team entscheiden statt den Chef beschlieszligen zu lassen Die Techniker arbeitet zushynehmend agil Was das im Arbeitsalltag bringt verraten die Orshyganisationsentwicklerin Nadja Stephani die beim Einstieg in dieshyse Arbeitsweise unterstuumltzt und Randolf Sprengnether dessen Team Projekte agil managt

Frau Stephani warum kommt in der TK die agile Arbeitsweise zum Einsatz Stephani Agile Methoden kommen urspruumlnglich aus der Softshywareentwicklung und werden deshalb in unserer IT schon lange genutzt Seit 2016 fuumlhren wir die agile Arbeitsweise aber auch gezielt in anderen Bereichen bei uns ein ndash etwa in der Projektarshybeit oder im Versorgungsmanagement Wir wollen so flexibler werden und gerade bei komplexen Themen unsere Produkte noch enger auf den Kunden abstimmen

Herr Sprengnether was bringen Ihnen agile Techniken Sprengnether Wir nutzen diese Arbeitsweise um unser Intrashynet weiterzuentwickeln Anfangs war es ungewohnt sich als Team taumlglich uumlber den aktuellen Stand unserer Themen auszushytauschen und zusammen zu entscheiden welche Aufgaben geshyrade die wichtigsten sind Inzwischen profitieren wir davon Wir organisieren uns besser konzentrieren uns auf das Wesentliche und bekommen unsere Aufgaben schneller erledigt Und schlieszligshylich haben wir so auch ein staumlrkeres Wir-Gefuumlhl entwickelt denn wir bringen eine Sache gemeinsam voran und identifizieren uns als Team noch staumlrker mit unserer Arbeit

Nadja Stephani und Randolf Sprengnether schaumltzen die Flexibilitaumlt der agilen Arbeitsorganisation

Vernetzte Effizienz in der Pflege Peter Wilhelm leitet das neueste Pflegezentrum der Techniker Im Interview erlaumlutert er wie das Zentrum in die Pflegeinfrastruktur eingebunden arbeitet

Das dritte und somit juumlngste Pflegezentrum der Techniker eroumlffnete im Oktober ndash was wird dort geleistet Wilhelm Wir betreuen in Mainz aktuell mit rund 100 Mitarbeishytern Pflegefaumllle aus Hessen und dem Suumlden Nordrhein-Westfashylens Perspektivisch werden wir aber deutlich wachsen und unseshyre Aufgaben erweitern Wir wollen fuumlr pflegende Angehoumlrige ansprechbar sein und der Bedarf nimmt zu

Was waren die Herausforderungen beim Aufbau Wilhelm Wir haben die neue Infrastruktur im laufenden Betrieb aufgebaut ndash im Vorfeld der groumlszligten Neuerung in der Pflegeversishycherung zum Jahreswechsel in deren Rahmen die Kolleginnen und Kollegen unsere Versicherten umfassend informierten und deren Fragen beantworteten Parallel dazu arbeiteten die erfahshyrenen Kollegen aus den Zentren in Kiel und Dresden die Mitarbeishyter fuumlr den neuen Standort ein so dass das neue Zentrum ab dem Einzugstag eigene Kontingente bearbeiten konnte Das funktioshynierte dank teamuumlbergreifender Arbeit und enger Vernetzung zwischen den Zentren richtig gut

Wie ist das Zentrum in die Pflegeinfrastruktur integriert Wilhelm Ein Groszligteil der fachlichen Kommunikation zwischen Zentren und Unternehmenszentrale laumluft uumlber eine digitale Plattshyform Uumlber dieses Forum tauschen sich die fachlich Verantwortshylichen zentrumsuumlbergreifend zu Themenschwerpunkten wie etwa Pflegedienste oder Hospizbehandlung aus Das ermoumlglicht uns Loumlsungen fuumlr aktuelle Fragen fuumlr alle sichtbar und verbindshylich sowie schnell und effizient in die Praxis zu uumlberfuumlhren

Peter Wilhelm leitet das Pflegezentrum der Techniker in Mainz

30 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

Innovationsfonds neue Wege in der Versorgung

Der Innovationsfonds foumlrdert Versorgungsinnovationen und die Versorgungsforschung in Deutschland und wird vom Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) verwaltet Im Fokus stehen Projekte die verschiedene Sektoren des Gesundheitsshywesens einbeziehen und uumlber die bisherige Regelversorgung hinausgehen um die Versorgung der gesetzlichen Krankenkassen weiterzuentwickeln Im Bereich Versorgung hat die Techniker insgesamt 27 Foumlrderzusagen erhalten Fuumlnf dieser Projekte verantwortet die Techniker als sogenannte Konsortialfuumlhrerin also federfuumlhrend

NetzWerk GesundAktiv ndash laumlnger selbstbestimmt leben Wie koumlnnen aumlltere Menschen moumlglichst lange selbstbestimmt in den eigenen vier Waumlnden leben Das ist die zentrale Fragestellung des NetzWerk GesundAktiv in Hamburg Das Projekt ist ein sektorenshyuumlbergreifendes Hilfs- und Betreuungsnetzwerk im Quartier Es integriert und verbindet bestehende regionale Hilfs- und Versorshygungsangebote mit eigenen Bausteinen und erprobt ein technishysches Assistenzsystem

Im Zentrum steht die koordinierende Stelle (KS) im Hamburger Albertinen-Haus Dort durchlaufen die Teilnehmer Untersuchunshygen und Tests Sie erhalten einen individuellen Unterstuumltzungsshyplan und einen Tablet-PC Je nach persoumlnlichem Bedarf wird der Alltag der Teilnehmer durch Angebote des Projekts unterstuumltzt Der Tablet-PC dient als Kommunikationsplattform So koumlnnen die Teilnehmer etwa per Video mit der KS sprechen oder einen Notruf an die Johanniter-Unfall-Hilfe absetzen In weiteren Ausbaustushyfen sind auch Haussteuerungsfunktionen und eine intelligente Notfallerkennung mit Hilfe von angeschlossenen Bewegungsmelshydern moumlglich

Teledermatologie ndash Hautarztversorgung auf dem Land Wie laumlsst sich mit Hilfe der Telemedizin die Versorgung auf dem Land verbessern Die Dermatologie bietet dafuumlr gute Voraussetzunshygen Denn Hauterkrankungen sind fotografisch gut abbildbar und solche Fotos koumlnnen auf digitalem Weg in angemessener Qualitaumlt versendet werden Das nutzt das Projekt Teledermatoshylogie in Mecklenburg-Vorpommern Bereits heute ist eine flaumlchenshydeckende dermatologische Versorgung von Patienten dort nicht mehr sichergestellt Wartezeiten fuumlr Termine von mehreren Moshynaten sind uumlblich Die Praxen der rund 60 niedergelassenen Hautaumlrzte sind vor allem in den Staumldten konzentriert Das Projekt etabliert ein telemedizinisches Konsil zwischen Haus- und Fachaumlrzten Die Teilnehmer nutzen dabei eine App die Veraumlndeshyrungen der Haut abbildet Anschlieszligend leiten sie die Daten an die Dermatologie der Universitaumltsmedizin Greifswald oder an koshy

operierende niedergelassene Dermatologen weiter Von diesen Experten erhalten sie uumlber die App anschlieszligend eine konsiliarishysche Empfehlung zur weiteren Behandlung Sofern Patienten kurzfristig keinen Termin bei einem Dermatologen erhalten muumlsshysen sie nun nicht zwangslaumlufig eine Klinik aufsuchen Sie koumlnnen sich an ihren bereits behandelnden Hausarzt wenden und werden per Telekonsil trotzdem parallel von Spezialisten beraten oder behandelt

TransFIT ndash luumlckenlos in die Erwachsenenmedizin Zaumlhlt man alle Kinder- und Jugendvorsorgeuntersuchungen (U1 ndash U11 J1 und J2) und empfohlenen zahnaumlrztlichen Kontrolltermine zusamshymen kommt ein Kind bis zum 18 Geburtstag auf etwa 43 regushylaumlre Arztbesuche Allerdings ist die Versorgung in der sogenannshyten Transitionsphase der Uumlbergangsphase vom Jugendlichen zum Erwachsenen oft luumlckenhaft Besonders kritisch ist dies bei Kindern und Jugendlichen mit chronischen Erkrankungen wenn der bis dato behandelnde Kinderarzt mit der Volljaumlhrigkeit nicht mehr zustaumlndig ist

Diese Luumlcke will das Projekt TransFIT schlieszligen TransFIT steht fuumlr Fruumlhintervention zur Vorbereitung und Begleitung des Transitishyonsprozesses aus der Kinder- und Jugendmedizin in die Erwachshysenenmedizin Basierend auf dem regional bereits erfolgreichen Berliner TransitionsProgramm (BTP) sollen zeitliche Verzoumlgerunshygen waumlhrend des Arztwechsels durch ein telemedizinisch arbeishytendes Fallmanagement bundesweit vermieden werden Fallmashynager begleiten die Jugendlichen ab 12 Jahren und bereiten sie auf den Uumlbergang vor Ausgangspunkt ist ein ausfuumlhrliches Geshyspraumlch des Kinderarztes sowie daran anknuumlpfend eine systemashytische Einschaumltzung inwieweit bei den Jugendlichen Bedarf fuumlr eine spezifische Unterstuumltzung in der Uumlbergangsphase besteht Neben der kontinuierlichen telemedizinischen Begleitung komshymen sogenannte Transitionsschulungen zum Einsatz die die Faumlhigkeiten der jugendlichen Patienten zum eigenstaumlndigen Mashynagement ihrer chronischen Erkrankungen verbessern

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VERO ndash Die Versorgung von Menschen mit Rheuma optishymieren Rheumatoide Arthritis ist eine haumlufige chronische Gelenkerkrankung an der Schaumltzungen zufolge etwa 800000 Menschen in Deutschland leiden Mit dem Projekt VERO sollen Versorgungsqualitaumlt und Versorgungseffizienz bei der Theshyrapie verbessert werden indem die Arzneimitteltherapie opshytimiert wird

Bisher wird die Erkrankung unter anderem mit hochwirksamen entzuumlndungshemmenden Medikamenten und haumlufig auch mit Schmerzmitteln behandelt Seit mehreren Jahren sind fuumlr diese Indikation nun auch sogenannte Biologika verfuumlgbar Arzneimitshytel durch die immer mehr Patienten beschwerdefrei leben koumlnshynen Sind die Symptome abgeklungen und ist die Krankheitsaktishyvitaumlt gering koumlnnen die Medikamente reduziert oder sogar ganz abgesetzt werden In diesen Faumlllen spricht man von bdquoDeeskalatishyonldquo Bislang geschieht das in der Therapie der rheumatoiden Arshythritis nur selten VERO zielt darauf ab dass nur das notwendige Maszlig an Arzneimitteln zum Einsatz kommt und leistet somit auch einen Beitrag zur Erhoumlhung der Arzneimitteltherapiesicherheit

Mit VERO wird erstmals in Deutschland die schrittweise Deeskashylation von Menschen mit rheumatoider Arthritis systematisch in der Versorgungsrealitaumlt umgesetzt und evaluiert Dies geschieht im engen Austausch zwischen Arzt und Patient Ziel ist es den Patienten eine passgenaue Therapie anzubieten Neben einer engmaschigen Krankheitskontrolle soll vor allem das Selbstmashynagement des Patienten gestaumlrkt werden

LeIKD ndash Orientierung zur Gesundheit Diabetes Mellitus Typ 2 und Koronare Herzkrankheit bringen erhoumlhte kardiovaskulaumlre Risikofaktoren mit sich erhoumlhen also das Risiko etwa einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden Gesundheitsorienshytiertes Verhalten kann diese Risikofaktoren senken Dafuumlr ist jedoch ein veraumlnderter Lebensstil notwendig Auf diesem Weg begleitet das Programm LeIKD betroffene Hochrisikopatienten mit einem individuell abgestimmten Bewegungs- und Ernaumlhshyrungsprogramm Dabei kommen Aktivitaumlts- und Pulsmesser eine Kommunikations-App und bestehende Gesundheitsproshygramme der Techniker zum Einsatz Zudem werden Hausaumlrzte Diabetologen Kardiologen Ernaumlhrungs- und Physiotherapeushyten eingebunden

Alle Projekte in der Uumlbersicht wwwtkde Webcode 935240

Versorgungsforschung zehn Foumlrderzusagen Lassen sich unerwuumlnschte Neben- und Wechselwirshykungen von neu zugelassenen Praumlparaten mithilfe von Routinedaten fruumlhzeitig erkennen Wie muss ein Fehshylerberichts- und Lernsystem fuumlr die Arztpraxis ausseshyhen damit es auch tatsaumlchlich genutzt wird und die ambulante Behandlung sicherer macht Warum wershyden Patienten mit Brustschmerzen in bestimmten Reshygionen Deutschlands besonders oft per Linksherzkashytheter untersucht Das sind einige der Fragen denen die Techniker mit Partnern wie Universitaumlten und anshyderen Forschungseinrichtungen in insgesamt zehn Versorgungsforschungsprojekten auf den Grund geht

Die zehn Projekte haben Anfang 2017 vom Innovatishyonsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses Foumlrderzusagen in Houmlhe von 125 Millionen Euro erhalshyten Bei sieben der zehn bewilligten Projekte ist das WINEG das wissenschaftliche Institut der TK fuumlr Nutshyzen und Effizienz im Gesundheitswesen Konsortialshypartner

Bei einigen der Projekte geht es auch darum zu untershysuchen wie wirksam bestimmte Arzneimittel sind Mit Blick auf risikobehaftete Medikamente in der Schwanshygerschaft wird das WINEG beispielsweise eine neue wissenschaftliche Methodik entwickeln um mithilfe von Routinedaten bekannte Risiken systematisch zu uumlberpruumlfen weiter zu erforschen und bislang noch unshybekannte Risiken zu entdecken Um wichtige genetishysche Risikofaktoren bei der Arzneimitteltherapie zu identifizieren wird das WINEG ebenfalls Routinedaten analysieren und zudem mit pseudonymisierten Befrashygungsergebnissen verknuumlpfen

32 Geschaumlftsbericht 2016 Wir Techniker ndash

Wir Techniker Wie werden wissenschaftliche Ergebnisse praktisch nutzbar Wie kann man Eltern chronisch kranker Kinshyder unterstuumltzen Uumlber 13000 Mitarbeiter arbeiten nach dem Prinzip bdquovon Technikern fuumlr Technikerldquo

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Von Technikern fuumlr Techniker

Wir Techniker das sind uumlber 13000 Menschen die sich in ganz Deutschland nicht nur um die Anliegen von rund 98 Millionen Versicherten kuumlmmern sondern auch daran arbeiten die Angebote der Techniker stets in deren Sinne zu verbessern

Das beginnt beim Austausch mit den Versicherten fuumlr den untershyschiedliche Wege offen stehen

die wir Techniker stets ausbauen ndash von Anruf bis App Wir sorgen dafuumlr dass dieshyse Kommunikationspfade zuverlaumlssig schnell und effizient funktionieren und sich stets den Wuumlnschen der Versichershyten entsprechend weiterentwickeln

Wir Techniker stehen nicht nur mit Vershysicherten im permanenten Dialog sonshydern sind unterwegs um auf relevanten Foren in Sachen Versorgung Service oder Wissenschaft unsere Standpunkte und Innovationen vorzustellen aber auch Impulse aufzunehmen und zu deshybattieren Zu diesen Innovationen gehoumlshyren auch Angebote fuumlr Techniker von morgen vom Peer-to-Peer-Projekt in Sachen digitale Kompetenz fuumlr Schuumller bis zur Lern-App fuumlr unsere Auszubilshydenden

Auch das Thema Patientensicherheit ist fuumlr uns Techniker ein zentrales Anlieshygen Wie hier wissenschaftliche Inforshymationen fuumlr Versicherte unmittelbar praktisch nutzbar werden zeigt beishyspielsweise ein digitales Informationsshypaket uumlber Multiressistente Erreger (MRE) Fuumlr den Bruumlckenschlag zwischen wissenschaftlicher Forschung und anshywendbarem Wissen sorgen die Technishyker des Wissenschaftlichen Instituts der TK fuumlr Nutzen und Effizienz im Geshysundheitswesen (WINEG)

Das Prinzip bdquovon Technikern fuumlr Technishykerldquo setzt jedoch kein Hauptamt voraus Das beweisen die ehrenamtlichen Mitshyglieder des Verwaltungsrats Im houmlchsshyten Gremium der Techniker treffen sie alle Entscheidungen von grundsaumltzlicher Bedeutung kontrollieren im Sinne der Versicherten Vorstand und Verwaltung und legen zusaumltzliche Leistungen fest

34 Geschaumlftsbericht 2016 Wir Techniker

34 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker ndash

Techniker vernetzen Techniker Wer mit der Techniker in Kontakt treten will hat viele Moumlglichkeiten ndash von mobil bis postalisch Fuumlr Tempo bei der Vernetzung von uumlber 13000 Technikern und rund 98 Millionen Versicherten sorgen unter anderem diese Techniker

Postmanagement Fuumlr Dirk Stejskal beshydeutet Technikergeist in der taumlglichen Arbeit bis ins Detail ausgefeilte Qualitaumlt mit Houmlchstgeschwindigkeit zu verbinden Der gelernte Drucker arbeitet im Druckshyzentrum der Techniker wo 2016 rund 32 Millionen Brief-Sendungen produziert und versendet wurden Dort zaumlhlen houmlchste Datenschutzstandards technische Akkushyratesse und feste Zeitfenster

Dass alle Kunden so schnell wie moumlglich ihre Briefe erhalten dafuumlr sorgen neben Dirk Stejskal und seinen Kollegen zwei der modernsten Inkjetbasierten Rollen-Dishygitaldrucksysteme sowie drei Hochleisshytungskuvertiermaschinen bdquoWas die Kolleshyginnen und Kollegen an den Schreibtischen bundesweit verschicken wollen wird hier gedruckt kuvertiert und bis zum Versand fertig gemacht Uumlber den ganzen Prozess koumlnnen wir exakt verfolgen welcher Brief gerade wo ist ob alle notwendigen Forshymulare oder Beipacks enthalten sind und im Fall der Faumllle beschaumldigte Briefe sofort automatisch nachproduzierenldquo erlaumlutert der Operator Pro Stunde nehmen bis zu 23000 Standardbriefsendungen den Weg von der Druckdatei bis ins Kuvert denn rein rechtlich beduumlrfen viele Anliegen noch der klassischen Briefform

Cockpit Anne de Wilde und Florian Werg uumlberblicken als Workforce-Manager im soshygenannten Cockpit des Bereichs Kundenservice der Techniker den Groszligteil der Kundenshyanliegen Ob per Anruf E-Mail Chat oder Brief ndash das Cockpit-Team sorgt dafuumlr dass Kunden die Techniker gut erreichen und schnell eine Antwort erhalten Mittels Prognosen und Planung wird der Einsatz der Kollegen in den Servicezentren nah am Bedarf geplant und gesteuert

Im Schnitt verteilt das Cockpit so taumlglich uumlber 30000 Anrufe uumlber 2000 E-Mails uumlber 700 Chats und uumlber 7500 Anliegen auf dem Postweg bdquoDie Aufgabe ist komplex weil sie viele verschiedene Kanaumlle umfasst und wir saisonale Schwankungen ebenso wie zum Beispiel ungeplante Abwesenheiten bei den Kollegen abfedern muumlssenldquo erlaumlutert Florian Werg bdquoWir arbeiten hier mit vielen verschiedenen Techniken steuern diese so aus dass der Service stimmt Technikergeist ist besonders gefragt wenn eine dieser Techniken einmal ausfaumlllt Dann gilt es flexibel und schnell eine Loumlsung zu finden damit die Kunden dennoch schnell eine Antwort erhaltenldquo erklaumlrt Anne de Wilde bdquoUns motiviert es wenn wir die besten Voraussetzungen fuumlr die Kolleginnen und Kollegen im direkten Kundenshykontakt schaffen koumlnnenldquo

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SoVerMaFacunterdeFra

FuumlrdezusRuumlvorabwaauc

App Der erste Arbeitstag von Matthias Robbers fiel auf den Startschuss eines Projekts das Versicherten der Techniker neue Kommunikationswege zum Service ihrer Kasse ermoumlglicht Der Android-Entshywickler ist Teil des Teams das die TK-App umsetzt hat deren Weg von der Planung bis in den Google Play Store gefuumlhrt und arbeitet mit seinen Kollegen daran die Anshywendung stetig zu verbessern und weiteshyre Features fuumlr die Nutzer anzubieten

bdquoMich motiviert vor allem die Chance uumlber die App so vielen potenziellen Nutzern den Alltag zu erleichtern Heute ist es fuumlr viele Menschen alltaumlglich alles per Smartshyphone von unterwegs zu erledigen Das gilt jetzt auch fuumlr Anliegen an die Technishyker etwa Dokumente zu uumlbermittelnldquo ershylaumlutert Robbers Das Entwicklerteam arshybeitet beim weiteren Ausbau der App agil steht im Austausch mit den Nutzern und bindet Ruumlckmeldungen direkt in die aktushyelle Entwicklung mit ein Fuumlr Robbers geshyhoumlrt das zum Technikergeist bdquoEs geht darum einzelne Funktionen weiter zu entshywickeln dabei aber immer das groszlige Ganshyze und den Nutzen fuumlr den Versicherten im Blick zu habenldquo

ziale Netzwerke Auch die sozialen Netzwerke stehen den sicherten der Techniker zum Austausch offen Social Media nagerin Sandra Ebenau haumllt Versicherte mit ihren Kollegen auf ebook Twitter amp Co auf dem Laufenden bdquoDabei stimmen wir

s eng mit allen ab die fuumlr die Techniker kommunizierenldquo erlaumlushyt Ebenau Zum Job gehoumlrt auch das Community Management nn auf diesen Kanaumllen erreichen die Techniker auch zahlreiche gen und Anliegen von Versicherten und anderen Usern

schnelle Antworten arbeitet das Social Media Team eng mit n Kolleginnen und Kollegen aus dem Servicezentrum Hamburg ammen Dort arbeiten Ingo Kaiser und seine Kollegen an den

ckmeldungen an die Versicherten Neben Tempo zaumlhlt dabei allem inhaltliche Flexibilitaumlt bdquoDie Themen sind vielfaumlltig und

wechslungsreich und reichen von Krankengeld bis zur Sozialshyhlldquo erlaumlutert Ingo Kaiser Antworten gibt es rund um die Uhr h wenn die meisten Anfragen tagsuumlber eintreffen bdquoOumlffentlich

sichtbar informieren wir aber nur allgemein ndash wenn fuumlr eine Ausshykunft persoumlnliche Angaben noumltig sind vernetzen wir die Versishycherten mit dem richtigen Ansprechpartnerldquo so Kaiser

36 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

(Fuumlr) Techniker von morgen Die Techniker engagiert sich mit innovativen Projekten fuumlr die Gesundheit und Zukunft junger Versicherter und ihrer Familien ndash und mit Angeboten fuumlr Auszubildende der Techniker die 2016 besonders erfolgreich waren

Sicher durch die digitale Welt Generation bdquoKopf untenldquo Neun von zehn Zwoumllfjaumlhrigen besitzen ein Smartphone drei Stunden pro Tag verbringen sie durchschnittlich online Die digitale Welt gehoumlrt laumlngst zum Alltag im Kinderzimshymer Mit den Moumlglichkeiten des Internets und der Sozialen Medien ist jedoch auch die Anzahl der Risiken gestiegen bdquoNeue Phaumlnomene wie Cybermobbing oder Inshyternetsucht belasten immer mehr die Psyshyche von Kindern und Jugendlichen Wir haben gemeinsam mit dem Verein Condrobs das Praumlventionsprojekt Netzshygaumlnger 30 gestartet damit Kinder fruumlh lernen sich in der digitalen Welt zurechtshyzufindenldquo sagt Christian Bredl Leiter der TK-Landesvertretung Bayern Netzgaumlnger 30 unterstuumltzt Schuumller darin Gefahren in der digitalen Welt zu erkennen zu vermeishyden und einen maszligvollen Umgang mit dem Internet zu entwickeln Die Jugendlishychen lernen ihr eigenes Verhalten in der digitalen Welt kritisch zu reflektieren

Das Besondere bei Netzgaumlnger 30 Nicht Lehrer vermitteln die Inhalte sondern Schuumller Neunt- und Zehntklaumlssler wershyden zu sogenannten bdquoPeersldquo ausgebildet und geben ihr Wissen in Workshops an die juumlngeren Schuumller weiter Die Aumllteren haben Vorbildfunktion koumlnnen jedoch gleichzeitig auf Augenhoumlhe mit den Fuumlnft- und Sechstklaumlsslern kommunizieshyren Netzgaumlnger 30 ist 2016 mit zwoumllf Schulen im Muumlnchener Raum gestartet und wird weiter ausgebaut Mehr zum Projekt unter wwwtkde Webcode 815146

92 der Zwoumllfjaumlhrigen besitzen ein Smartphone

(JIM-Studie 2015)

Digitale Hilfe fuumlr Eltern kranker Kinder Experten schaumltzen dass fast jedes sechsshyte Kind in Deutschland chronisch krank ist Dabei wird die Belastung sehr untershyschiedlich empfunden die ein an Asthma Diabetes oder Mukoviszidose erkranktes Kind fuumlr Eltern und Geschwister mit sich bringt Nicht wenigen bereitet die staumlndishyge Sorge schlaflose Naumlchte und setzt sie dauerhaft unter Stress Ein Projekt der Techniker in Baden-Wuumlrttemberg und des Universitaumltsklinikums Ulm moumlchte Familishyen niederschwellige Hilfe anbieten bevor sie psychisch an ihre Grenzen stoszligen

bdquoBEcKIldquo steht fuumlr Beratung von Eltern chronisch kranker Kinder im Internet

Mit dem neuen Programm will die Technishyker Eltern gezielt bei der Bewaumlltigung der Erkrankung ihres Kindes unterstuumltzen Teilnehmen koumlnnen Eltern deren an Asthshyma erkranktes Kind im Disease-Manageshyment-Programm (DMP) eingeschrieben ist Die Teilnehmer treten mit ihrem Berashyter uumlber die gesicherte Plattform der Ulshymer Onlineklinik in Kontakt Uumlber einen Zeitraum von sechs bis zwoumllf Wochen wershy

den dann anhand von Schreibaufgaben die Themenfelder Krankheitsmanageshyment Angstbewaumlltigung und Selbstfuumlrshysorge bearbeitet

Diese Form der sogenannten internetshybasierten psychologischen Intervention hat den Vorteil dass die Teilnehmer von einem persoumlnlichen Therapeuten indivishyduell betreut werden gleichzeitig durch die online-Kommunikation aber keine festen Termine eingehalten werden muumlssen

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Per Lern-App zum Profi bdquoTKlerin19 fordert Dich zu einem Duell herausldquo Wenn Caren Koshyziol eine Nachricht mit diesem Betreff von Kollegin Vivian Slotshyta bekommt ist ihr ganzes Fachwissen gefragt Die beiden Auszubildenden aus dem Fachzentrum Krankengeld in Karlsrushyhe treten uumlber ihre Smartphones gegeneinander im Quiz an Die Fragen kommen dabei aus 47 verschiedenen Themengeshybieten rund um die Inhalte aus drei Ausbildungsjahren Die beishyden nutzen eine Lern-App die die Techniker fuumlr ihre aktuell rund 800 Auszubildenden entwickelt hat

Und so funktioniert die App Wer sich einloggt waumlhlt zunaumlchst einen Gegner aus und entscheidet sich fuumlr eine Themenkateshygorie Dann gilt es in jeweils 30 Sekunden fuumlnf Fragen zu beshyantworten Danach ist der Gegner dran

TK-Auszubildende ist Deutschlands Beste Kundenservice Leistungsangebot digitale Initiativen ndash alles was die Techniker auszeichnet verdankt sie ihren Mitarbeitern den Technikern Damit diese auch in Zukunft den Grundstein fuumlr den Erfolg legen hat die Ausbildung bei der Techniker einen besonders hohen Stellenwert Das Ergebnis Jedes Jahr zaumlhlen TK-Azubis zu den Besten der Branche 2016 etwa haben 77 der insgesamt 248 bdquoNachwuchs-Technikerldquo des Abschlussjahrshygangs ihre Pruumlfungen mit der Note 1 bestanden

In diesem Jahr machte eine Auszubildende die Techniker besonshyders stolz Kira Trefon ndash mittlerweile Kundenberaterin im Sershyvicezentrum Gelsenkirchen ndash hat ihre Ausbildung zur Kauffrau im Gesundheitswesen als beste in ganz Deutschland abgeshyschlossen bdquoAls ich erfuhr dass ich Bundesbeste bin konnte ich es zuerst nicht glauben und habe mich natuumlrlich sehr gefreut Vor allem dass sich die rund viermonatige Vorbereitung auf die Pruumlfungen ausgezahlt hatldquo so die 22-Jaumlhrige die haumlufig geshymeinsam mit ihren Azubi-Kollegen gelernt hat

Kira Trefon ist Kundenberaterin im Serviceshyzentrum Gelsenkirchen

38 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

Zehn Jahre WINEG Bekommen Patienten die Behandlung die den wissenschaftlichen Erkenntnissen entspricht Welche Effekte haben neue Versorgungsmodelle Wie wirken sich gesundheitspolitische Entscheidungen auf die Versicherten aus Das sind einige der Fragen denen das wissenschaftliche Institut der TK fuumlr Nutzen und Effizienz im Gesundshyheitswesen (WINEG) seit zehn Jahren auf den Grund geht

Die Entscheidung der Techniker mit der Institutsgruumlndung 2006 eigene wissenshyschaftliche Expertise aufzubauen hat sich als vorausschauend und innovativ erwiesen Die praxisnahe Versorgungsforschung des WINEG liefert evidenzbasierte Grundlagen und Transparenz fuumlr wichtige Entscheidungen der Techniker aber auch fuumlr das Gesundheitsweshysen insgesamt Im Mittelpunkt der Forschungsarbeit steht der Versorgungsbedarf der Versicherten und die Frage wie sich auf der Basis neuester Erkenntnisse eine effektishyve und qualitativ hochwertige Gesundheitsshyversorgung weiterentwickeln laumlsst

shy

Wissenschaft fuumlr Techniker

Wie Versicherte direkt von wissenschaftlicher Expertise profitieren zeigt ein Informationspaket zu multiresistenten Keimen Die Mitarbeiter des Wissenschaftlichen Instituts der TK (WINEG) forschen im Dienst der Versicherten

Patientensicherheit ndash profitieren von der Wissenschaft Wer Gesundheitsinformationen sucht fragt heutzutage immer oumlfter bdquoDr Googleldquo Doch wie serioumls sind die Inhalte die man im Internet findet Wer sich informieren und selbstbestimmt im Gesundheitsshywesen zurechtfinden will braucht verlaumlssliche wissenschaftlich gepruumlfte Erkenntnisse in verstaumlndlicher Form Die Techniker unshyterstuumltzt deshalb ihre Versicherten und foumlrdert deren Gesundshyheitskompetenz mit evidenzbasierten Informationen zu relevanshyten Themen etwa mit einem Informationspaket zu multiresistenten Keimen (MRE)

Die Erreger treten immer haumlufiger auf zugleich verlieren gaumlngige Antibiotika ihre Wirksamkeit gegen sie Die bislang schaumlrfste Wafshyfe gegen bakterielle Infektionen wird also stumpfer ndash ein Problem das auch die Politik weltweit aufruumlttelt Dabei ist man sich einig dass eine wirksame Infektionspraumlvention nur mit Hilfe der Patienshyten gelingen kann Die Techniker leistet einen Beitrag und klaumlrt mit einem digitalen Informationspaket auf wie Menschen einer Infektion vorbeugen koumlnnen

Katharina Rubin vom WINEG dem wissenschaftlichen Institut der TK bdquoWir haben fuumlr unsere Kunden multimedial aufbereitet was das fuumlr den Einzelnen bedeutet und wie er sich in seinem privaten Umfeld aktiv daran beteiligen kann dass sich MRE nicht weiter ausbreiten ndash auf Reisen in der Kuumlche im Krankenhausldquo Zum Inshyformationspaket gehoumlren auch ein Erklaumlrfilm und ein Online-Test um das eigene MRE-Risiko zu ermitteln Rubin bdquoNicht jede Erkranshykung verlangt ein Antibiotikum Gegen Viren ist es machtlos Der sorgsame Umgang mit Antibiotika hilft Resistenzen zu vermeishydenldquo Auch Patienten die notwendige Antibiotika zu fruumlh absetshyzen oder in geringerer Dosis als verordnet einnehmen tragen zur Resistenzbildung bei

Die Techniker hat auch ihre Vertragspartner in den Blick genomshymen Sie unterstuumltzt die bdquoAktion Saubere Haumlndeldquo die die Haumlndeshydesinfektion in Krankenhaumlusern verbessert und dadurch hilft Klinikinfektionen zu vermeiden Angesichts von jaumlhrlich rund 19 Millionen Krankenhausfaumlllen ein relevanter Faktor Das Informatishyonspaket online wwwtkde Webcode 889772

39

bdquoDie Zukunft aufhalten weil man Angst davor hat ndash das hat noch nie funktioniertldquo

Dr Jens Baas

Techniker unterwegs Von der Zukunft des Gesundheitssystems bis zur Zukunft der Fuumlhrung im Unternehmen ndash Techniker pflegen den Austausch uumlber das Gesundheitssystem hinaus

Pathfinder leading the Future Sieben CEOs sieben prominente Vorshydenker und 800 bdquoYoung Leadersldquo fuumlhshyrender deutscher Unternehmen ndash geshymeinsam widmeten sie sich beim Pathfinder am 1 Mai 2016 einen ganshyzen Tag lang den draumlngendsten Fragen unserer Zeit und machten so den bdquoTag der Arbeitldquo zum bdquoTag des Nachdenshykensldquo Mit dabei Daimler-Chef Dr Dieter Zetsche Deutsche Bank-Vorstand Juumlrshygen Fitsche Joe Kaeser CEO von Sieshymens und TK-Chef Dr Jens Baas

Mit 100 Nachwuchsfuumlhrungskraumlften der Techniker reiste er nach Berlin um gemeinsam zu diskutieren worauf es in Unternehmen von morgen ankommt Das Ziel des Zukunftsgipfels des Hanshydelsblatts jungen Fuumlhrungskraumlften den Anstoszlig zu geben eigene und auch unshy

bequeme Wege zu gehen Im Mittelshypunkt des gemeinsamen Vortrags des TK-Chefs mit dem Informatiker und Kuumlnstler Professor Dr Juumlrgen Schmidshyhuber stand das Thema bdquoResponsibility ndash und wie Big Data die Medizin revolutishyonieren wirdldquo

Z2X ein Wochenende mit Visionaumlren Das Portal Zeit Online lud anlaumlsslich seines Gesundheitssystem kennenzulernen norieren wenn Versicherte etwas fuumlr 20-jaumlhrigen Bestehens im September 500 Im Workshop bdquoApp jetzt gesundldquo den ihre Gesundheit tun und dies mit digitashybdquoTwentysomethingsldquo also 20 - bis 29-Jaumlh- Thomas Heilmann Experte der Technishy len Daten belegen Die Teilnehmer disshyrige nach Berlin zu einem bdquoFestival der ker fuumlr digitale Versorgung leitete ging kutierten teils sehr kontrovers uumlber Visionaumlreldquo ein Die Techniker war als Part- es um den Einsatz von Fitnesstracker- Datensicherheit Vor- und Nachteile des ner dabei um die Ideen der sogenannten daten in der gesetzlichen Krankenversi- Solidarsystems und Bonus-Malus-Pro-Millennials fuumlr ein smartes und innovatives cherung Sollen Krankenkassen hoshy gramme

MEDICA Gesundheitsmarkt von morgen Lebende menschliche Zellstrukturen tropshyfen auf eine Unterlage bilden kleine Kreise und formen sich schlieszliglich zu einer dreishydimensionalen menschlichen Ader die sich sogar verzweigt ndash die Fachmesse MEshyDICA 2016 gab Einblick was sich in nur zwoumllf Monaten im internationalen Geshysundheitsmarkt entwickelt hat Zentrales Thema die Digitalisierung als der Innovashytionstreiber Auf dem Podium des ECON-Forums der Techniker diskutierten

Vertreter aus Politik Medien und Wissenshyschaft die Frage wie sich die Chancen der Digitalisierung auf das deutsche Gesundshyheitssystem uumlbertragen lassen In der Disshykussion waren sich der digitale Vordenker Sascha Lobo und Dr Jens Baas Vorshystandsvorsitzender der Techniker einig dass die breite Nutzung individueller Dashyten kuumlnftig nachgefragt werden wird Desshyhalb muumlsse man aktiv gestalten statt auf die Angebote milliardenschwerer US-Konshyzerne zu warten Die Techniker unterwegs auf der Fachmesse MEDICA

40 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

Ehrenamtlich fuumlr die Techniker

Der Verwaltungsrat ist das houmlchste Entscheidungsgremium der Techniker ndash seine 30 Mitglieder und ihre Stellvertreter leisten als Selbstverwaltung diese verantwortungsvolle und anspruchsshyvolle Aufgabe ehrenamtlich Der Verwaltungsrat setzt sich pashyritaumltisch aus je 15 Versicherten- und 15 Arbeitgebervertretern zusammen Ihre Legitimation erhalten die Selbstverwalter uumlber die alle sechs Jahre stattfindende Sozialwahl

Mit dieser Legitimation treffen die Ehrenamtlichen alle Entshyscheidungen die fuumlr die Techniker von grundsaumltzlicher Bedeushytung sind Auszligerdem entscheidet der Verwaltungsrat uumlber Satzungsleistungen von denen die Versicherten ganz unmitshytelbar profitieren So erleichtert eine im Juli verabschiedete Satzungsleistung zur Kostenuumlbernahme des innovativen Flash Glucose Messsystems insulinpflichtigen Diabetikern den Alltag Per Scanner koumlnnen sie ihren Blutzuckerwert bdquounblutigldquo und schmerzfrei ermitteln Dazu wird ein Sensor ins Unterhautfettshygewebe eingesetzt

Die Verwaltungsraumlte beschlieszligen zudem den Haushalt der Techniker ndash und den kassenindividuellen Zusatzbeitrag Der liegt bei der Techniker fuumlr 2017 mit 10 Prozent unter dem Durchschnitt der gesetzlichen Krankenversicherung

Austausch mit Entscheidungstraumlgern Daruumlber hinaus pflegen die gewaumlhlten Verwaltungsraumlte den Austausch mit Vertretern aus Politik und Gesundheitswesen Die Bundesshywahlbeauftragte fuumlr die Sozialversicherungswahlen Rita Pashywelski bekraumlftigte als Gastrednerin die Relevanz von Selbstshyverwaltung und Sozialwahl Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis (SPD) nahm vor den Ehrenamtlichen unter anderem zum Selbstverwaltungsstaumlrkungsgesetz Stellung Frank Plashyte Praumlsident des Bundesversicherungsamtes stellte dem Verwaltungsrat die Arbeit der Aufsichtsbehoumlrde vor EU-Exshyperte Guumlnter Danner erlaumluterte dem Gremium aktuelle Frashygen des europaumlischen Sozialrechts

Selbstverwaltung bedeutet Selbstgestaltung Die Ehrenamtlichen beziehen auch zu relevanten politischen Fragen Position Den Standpunkt des Gremiums zur Bundestagswahl 2017 finden Sie auf wwwtkde

Uumlbrigens Die Sitzungen des Verwalshytungsrats sind oumlffentlich Zudem informiert der Verwaltungsrat auf wwwtkde (Webcode 139012) in Text Bild und Video uumlber den Inhalt der Sitzungen

41

bdquoWir wollen eine starke Selbstverwaltungldquo

Dieter F Maumlrtens und Dominik Kruchen sind die alternierenden Vorsitzenden des Verwaltungsrats Der Vorsitz wechselt jaumlhrlich zum 1 Januar

Wie arbeitet die Selbstverwaltung der Techniker

Dominik Kruchen Die Rolle des Verwaltungsrats laumlsst sich

durchaus mit der des Aufsichtsrats in Unternehmen vergleichen Selbstverwalter tragen eine enorme Verantwortung mit der Beshysonderheit dass wir diese Aufgabe ehrenamtlich uumlbernehmen Die Selbstverwaltung bestimmt den Kurs der Kasse uumlbt eine Konshytrollfunktion aus und trifft zentrale Entscheidungen ndash dabei ist

sie den Beitragszahlern verpflichtet

Dieter F Maumlrtens Entscheidungen von solcher Tragweite beshynoumltigen ein solides Fundament ndash das leisten bei der Techniker die

Fachausschuumlsse deren Mitglieder sich mit teilweise hochkompleshyxen Sachverhalten auseinandersetzen um die Beschluumlsse des

Gremiums vorzubereiten

Wie beurteilen Sie aktuell die Rolle der Selbstverwaltung im

Gesundheitssystem

Kruchen Die Selbstverwaltung ist eine tragende Saumlule des

deutschen Gesundheitssystems Auch der internationale Vershygleich belegt eindrucksvoll ndash etwa mit Blick auf die Situation in

Suumldeuropa ndash wie krisensicher und stabil dieses etablierte System

ist das eben nicht vollstaumlndig vom Staat abhaumlngig ist

Maumlrtens Obwohl sich diese Errungenschaft permanent beshywaumlhrt gibt es immer wieder Versuche ihre Autonomie und somit

auch die Handlungsfaumlhigkeit dieses Stabilitaumltsfaktors einzushyschraumlnken die Vorstoumlszlige der Politik zum sogenannten Selbstvershywaltungsstaumlrkungsgesetz sind hier nur ein Beispiel Hier gilt es

klare Kante zu zeigen und diese tragende Saumlule entschieden zu

verteidigen

Unikosmos Award Zukunft der Notfallmedizin In den rund 1200 Notaufnahmen in Deutschland zaumlhlt im Alltag oft jede Sekunde Wie diese Einheiten organisiert sind stellt die Weichen fuumlr den Behandlungserfolg Die Absolventin der APOLLON Hochschule der Gesundheitswissenschaft in Bremen Anna Christina Houmlrster widmete ihre Abschlussarbeit der Frage nach Prozessen und Qualitaumltsmanagement in Notaufnahmen Fuumlr ihre Analyse erhielt sie im Rahmen einer Verwaltungsratssitzung den Unikosmos Award 2016 den die Hamburger Presseagentur Public Address und die Techniker fuumlr innovative Konzepte von Nachwuchswissenschaftlern verleihen Perspektivisch stellt die Wissenschaftleshyrin auch die Frage wie das systematische Erfassen von Qualitaumltsfaktoren und der Aufbau eines nationalen Notaufnahmeregisters die Versorgungsqualitaumlt verbessern kann

42 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker Der Verwaltungsrat aktuell Auch 2017 stehen die Mitglieder des Verwaltungsrats zur Wahl Nach der Wahl konstituiert sich das Gremium am 29 September 2017 Hier finden Sie die aktuelle Mitgliederliste und die aktuell vertretenen Listen

Die Mitglieder des aktuellen Verwaltungsrats

Arbeitgebervertreter Dominik Kruchen Duumlsseldorf Alternierender Vorsitzender

Heiner Boumlgemann Bremen Rainer Bruns Nordstrand Uwe Buszligmeier Greven Joachim Feldmann Bremen Helmut Fitzke Woggersin Wilfried Grunau Edewecht-Friedrichsfehn Joumlrg Henschen Bremen Klaus H Kober Rheinmuumlnster Udo Nicolay Moumllln Mirko Knappe Hamburg (seit 01012017) Johannes Seiboldt Nidda Rainer Tietz Bottrop Roland Unzeitig Wettmershagen Bernd Wegner Riegelsberg

Vertretene Organisation ZI HSH Zahntechniker-Innung Hamburg und Schleswig Holstein 15 Sitze

Versichertenvertreter Dieter F Maumlrtens Offenbach Alternierender Vorsitzender

Rosemie Bilz Radebeul Detlef Decho Syke Peter Duchene Groszligrosseln Friedrich Gosewinkel Hamm Karla Hasenauer Suhl Uwe Klemens Muumlnchen Baumlrbel Richling Bremen Annette Stensitzky Troisdorf (seit 15072016) Norbert Schneider Schwerin Harald Schulte Koumlnigswinter Erika Streit Koumlln Johanna Vieweg Dresden Harald Wagner Sipplingen Gerard Wolny Remagen

Vertretene Organisationen TKG TK-Gemeinschaft unabhaumlngige Versichertengemeinshyschaft der Techniker Krankenkasse eV 12 Sitze verdi Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft 1 Sitz IGM Industriegewerkschaft Metall 1 Sitz ACA Katholische-Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Deutschshylands e V Kolpingwerk Deutschland Bundesverband Evanshygelischer Arbeitnehmerorganisationen eV 1 Sitz

43

Sozialwahl gelebte Teilhabe Demokratischer Taktgeber fuumlr den Verwaltungsrat sind die Sozialwahlen deren Ergebnis alle sechs Jahre die Zusammensetzung des houmlchsten Entscheidungsgremiums der Techniker festlegt

Bei der Techniker werden seit jeher die 15 Versichertenvershytreter per Urwahl ermittelt So haben die rund 74 Millionen Mitglieder eine echte Wahl und koumlnnen ihr Recht auf Mitbeshystimmung nutzen Damit die Stimmberechtigten bis zum 31 Mai 2017 ihre Stimmen geltend machen koumlnnen stand 2016 im Zeichen der Vorbereitungen fuumlr die Abstimmung im bdquoSushyperwahljahr 2017ldquo Federfuumlhrend in der Vorbereitung der Wahlausschuss unter Vorsitz des stellvertretenden Vorshystandsvorsitzenden Thomas Ballast Das Gremium ist unter anderem zustaumlndig fuumlr die Zulassung der antretenden Listen aber auch fuumlr die ordnungsgemaumlszlige Ermittlung des Wahlershygebnisses Eine Informationskampagne begleitete die Wahlshyvorbereitungen und ermoumlglichte Versicherten ebenso wie Multiplikatoren sich umfassend uumlber die Wahl zu informieren

Klares Ja zur Teilhabe Sozialwahl bedeutet demokratische Teilhabe nach dem Prinzip bdquoWer Beitraumlge einzahlt soll auch mitbestimmenldquo Im Vorfeld ermittelte die Techniker im Rahshymen einer Studie wie die Menschen in Deutschland zur Sozishyalwahl stehen Das klare Ergebnis der repraumlsentativen Forshysa-Umfrage Das Prinzip der ehrenamtlichen Selbstverwaltung und die Teilhabemoumlglichkeit durch die Sozialwahl stehen hoch im Kurs 68 Prozent der Befragten sprachen sich klar fuumlr die Sozialwahl aus Und Selbst 58 Prozent der Privatversicherten haumltten gerne diese Mitsprachemoumlglichkeit

Zudem halten 73 Prozent der Menschen in Deutschland die Verwaltungsraumlte fuumlr wichtig und befuumlrworten dass Versishycherte durch sie an Entscheidungen beteiligt werden Besonshyders hoch ist die Fuumlrsprache unter den Juumlngeren zwischen 18 und 39 Jahren Vier von fuumlnf sprachen sich hier fuumlr das Prinshyzip bdquoVersicherte fuumlr Versicherteldquo aus

55 der Menschen in Deutschland sind politisch stark

oder sehr stark interessiert

44 Geschaumlftsbericht 2016 Die Finanzen ndash

Die Finanzen Der Bereich Finanzen informiert uumlber Vermoumlgensshyrechnung Vermoumlgen Einnahmen und Ausgaben der Techniker Krankenkasse uumlber die Versicherten- und Mitgliederentwicklung sowie die Finanzen der Pflegeversicherung

45

Der Jahresruumlckblick in Zahlen Das Geschaumlftsjahr 2016 war erneut von einer guten wirtschaftlichen Konjunkshytur gepraumlgt die viel Geld in die Kassen der Sozialversicherungen gespuumllt hat Auszligerdem verzeichnet das System der gesetzlichen Krankenversicherungen weiterhin Zuwaumlchse an Versicherten Dem gegenuumlber stehen staumlndig steishygende Ausgaben im Gesundheitswesen und Verzerrungen des Wettbewerbs der Kassen untereinander So reichten auch im Haushaltsjahr 2016 die Zuweishysungen aus dem Gesundheitsfonds an die Techniker nicht aus um die Ausgashyben fuumlr die Versorgung der Versichershyten zu decken

Dennoch lag der kassenindividuelle Zushysatzbeitrag der Techniker mit 10 Proshyzent auch 2016 unter dem amtlichen Durchschnitt

Ausgaben der Krankenversicheshyrung Das Haushaltsjahr 2016 schlieszligt die Techniker mit einem Plus von etwa 22 Millionen Euro ab Zu dem ausgeglishychenen Haushalt tragen vor allem die schlanken Prozesse und die effektive Verwaltung bei Die wirtschaftliche Kulshytur im Unternehmen ist dafuumlr verantshywortlich dass der Fehlbetrag der Zushyweisungen aus dem Gesundheitsfonds aufgefangen werden konnte Die Vershywaltungskosten von 136 Euro je Versishycherten lagen somit auch deutlich unter den durchschnittlichen Verwaltungskosshyten in der gesetzlichen Krankenversicheshyrung (153 Euro)

Die Leistungsausgaben stiegen um 31 Prozent und damit etwas moderater als im Vorjahr Auffaumlllig ist dass die Ausgaben fuumlr Arzneimittel auf einem hohen Niveau noch einmal mit 39 Prozent zunehmen und auf 4 Milliarden Euro ansteigen Den groumlszligten Ausgashybenblock verzeichnet die Techniker bei den Kosten fuumlr die Krankenhausbehandlung Erstmals uumlbersteigt dieshyser Wert mit einem Zuwachs von 38 Prozent die Sieben-Milliarden-Euro-Marke Fuumlr aumlrztliche Behandshylungen wurden 46 Milliarden Euro ausgegeben was einen Anstieg von 29 Prozent bedeutet

Ausgaben der Pflegeversicherung Die Leistungsshyausgaben fuumlr die pflegebeduumlrftigen Versicherten beliefen sich auf rund 13 Milliarden Euro Mit 3 Milshyliarden Euro flieszligt der Groszligteil der Einnahmen der Pflegeversicherung an den Ausgleichsfonds Mit ihm werden andere Pflegekassen unterstuumltzt deren Ausgaben nicht ausreichend durch Einnahmen geshydeckt sind

Abnahmen Der Verwaltungsrat hat die Jahresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse und die Jahshyresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse Pflegeversicherung abgenommen und dem Vorstand dafuumlr Entlastung erteilt

Juli 2017

Dieter F Maumlrtens

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

Dominik Kruchen

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

46 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Vermoumlgensrechnung

Aktiva in Tsd Euro 2015 2016

A Langfristiges Vermoumlgen

I Verwaltungsvermoumlgen 294474 275331

II Mittel der Ruumlckstellungen 2034183 2429274

III Andere Geldanlagen 3077456 3612688

B Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 904561 937768

II Wertpapiere 1923105 1575117

III Kassenbestand und Giroguthaben 23552 15055

C Rechnungsabgrenzungsposten 7356 9010

D Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

Passiva in Tsd Euro 2015 2016

A Netto-Reinvermoumlgen 3076733 3098587

B Ruumlckstellungen 2034183 2429 274

C Verpfl ichtungen 3137799 3310071

D Rechnungsabgrenzungsposten 15972 16309

E Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

In dieser und in den folgenden Tabellen sind Rundungsdifferenzen moumlglich

47

Vermoumlgen

2015 2016

Netto-Reinvermoumlgen in Tsd Euro 3076733 3098587

je Versicherten in Euro 32980 32087

zum Vorjahr je Versicherten - 118 - 27

Davon

Betriebsmittel 1755959 1705756

je Versicherten in Euro 18822 17664

zum Vorjahr je Versicherten - 190 - 62

Ruumlcklagen 946300 1037500

je Versicherten in Euro 10144 10744

zum Vorjahr je Versicherten + 17 + 59

Verwaltungsvermoumlgen inkl Investitionsruumlcklage

374474 355331

je Versicherten in Euro 4014 3680

zum Vorjahr je Versicherten - 42 - 83

Erfolgsrechnung

in Tsd Euro 2015 2016

1 Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds 21313911 22724351

2 Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz 1287826 1709675

3 Erstattungen 42285 51670

4 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 58445 60767

5 Leistungsaufwand 21656712 23109954

6 Verwaltungskosten 1233733 1309365

7 Zinsergebnis 20949 17024

8 Sonstige Einnahmen 8043 7577

9 Sonstige Ausgaben 98417 129891

10 Jahresfehlbetrag (-)Jahresuumlberschuss - 257403 21854

48 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Einnahmen im Detail 2015 2016

Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 22745586 24594001

je Versicherten in Euro 243813 254678

zum Vorjahr je Versicherten + 28 + 45

Davon

Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds

absolut in Tsd Euro 21313911 22724351

je Versicherten in Euro 228467 235317

zum Vorjahr je Versicherten - 29 + 30

Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz absolut in Tsd Euro 1287826 1709675

je Versicherten in Euro 13804 17704

zum Vorjahr je Versicherten ndash + 283

Sonstige Einnahmen absolut in Tsd Euro 143849 159976

je Versicherten in Euro 1542 1657

zum Vorjahr je Versicherten - 154 + 74

Ausgaben im Detail 2015 2016

24572147 Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 23002989

je Versicherten in Euro 246572 254452

zum Vorjahr je Versicherten + 15 + 32

Davon

Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 21656712 23109954

je Versicherten in Euro 232142 239310

zum Vorjahr je Versicherten + 41 + 31

Davon

Aumlrztliche Behandlung absolut in Tsd Euro 4324921 4608482

je Versicherten in Euro 46359 47722

zum Vorjahr je Versicherten + 38 + 29

Zahnaumlrztliche Behandlung ohne Zahnersatz

absolut in Tsd Euro 1450491 1516045

je Versicherten in Euro 15548 15699

zum Vorjahr je Versicherten + 23 + 10

49

Ausgaben im Detail 2015 2016

Zahnersatz absolut in Tsd Euro 361938 363907

je Versicherten in Euro 3880 3768

zum Vorjahr je Versicherten + 18 - 29

Arzneimittel absolut in Tsd Euro 3708728 3988102

je Versicherten in Euro 39754 41298

zum Vorjahr je Versicherten + 54 + 39

Hilfsmittel absolut in Tsd Euro 762963 796889

je Versicherten in Euro 8178 8252

zum Vorjahr je Versicherten + 32 + 09

Heilmittel absolut in Tsd Euro 711308 777475

je Versicherten in Euro 7625 8051

zum Vorjahr je Versicherten + 88 + 56

Krankenhausbehandlung absolut in Tsd Euro 6520595 7003332

je Versicherten in Euro 69895 72522

zum Vorjahr je Versicherten + 25 + 38

Krankengeld absolut in Tsd Euro 1474940 1561341

je Versicherten in Euro 15810 16168

zum Vorjahr je Versicherten + 53 + 23

Fahrkosten absolut in Tsd Euro 374939 410294

je Versicherten in Euro 4019 4249

zum Vorjahr je Versicherten + 96 + 57

Vorsorge- und Rehabilitationsleistungen

absolut in Tsd Euro 306972 317177

je Versicherten in Euro 3290 3284

zum Vorjahr je Versicherten + 51 - 02

Schutzimpfung absolut in Tsd Euro 205930 220120

je Versicherten in Euro 2207 2279

zum Vorjahr je Versicherten + 138 + 33

Fruumlherkennungsmaszlignahmen absolut in Tsd Euro 324596 328676

je Versicherten in Euro 3479 3404

zum Vorjahr je Versicherten + 47 - 22

50 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Ausgaben im Detail 2015 2016

Schwangerscha und Mutterscha

ohne stat Entbindung absolut in Tsd Euro 243622 265110

je Versicherten in Euro 2611 2745

zum Vorjahr je Versicherten + 21 + 51

Behandlungspflege und haumlusliche Krankenpflege

absolut in Tsd Euro 364213 413436

je Versicherten in Euro 3904 4281

zum Vorjahr je Versicherten + 151 + 97

Dialyse absolut in Tsd Euro 136648 143130

je Versicherten in Euro 1465 1482

zum Vorjahr je Versicherten + 64 + 12

Sonstige Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 383907 396438

je Versicherten in Euro 4115 4105

zum Vorjahr je Versicherten + 20 - 02

Praumlvention absolut in Tsd Euro 744643 756656

je Versicherten in Euro 7982 7835

zum Vorjahr je Versicherten + 23 - 18

Verwaltungsausgaben absolut in Tsd Euro 1233733 1309365

je Versicherten in Euro 13225 13559

zum Vorjahr je Versicherten + 99 + 25

Sonstige Ausgaben absolut in Tsd Euro 112545 152828

je Versicherten in Euro 1206 1583

zum Vorjahr je Versicherten - 372 + 312

51

Pflegeversicherung

Vermoumlgensrechnung 2015 2016

Aktiva in Tsd Euro

A Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 102500 110008

II Kurzfristige Geldanlagen 396000 415005

III Kassenbestand und Giroguthaben 286 828

B Rechnungsabgrenzungsposten 25137 37673

523924 563513

Passiva in Tsd Euro

A Reinvermoumlgen 244790 272895

B Verpfl ichtungen 279134 290618

523924 563513

Erfolgsrechnung 2015 2016

in Tsd Euro

1 Beitraumlge 4187123 4471718

2 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 5310 3553

3 Leistungsaufwand der Pfl egeversicherung 1199331 1339563

4 Zahlungen an den Ausgleichsfonds 2826011 2972471

5 Verwaltungskosten 120294 134589

6 Zinsergebnis 108 - 436

7 Sonstige Einnahmen 1 0

8 Sonstige Ausgaben 98 107

9 Jahresuumlberschuss 46807 28105

52 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Leistungsausgaben Pflegeversicherung

Leistungsausgaben in Tsd Euro 2015 2016

Pfl egesachleistung 172597 189955

Pflegegeld 351752 384789

Leistungen fuumlr Pfl egepersonen 63020 68594

Stationaumlre Leistungen 380641 410093

Uumlbrige Leistungen 231321 286132

Leistungsausgaben insgesamt 1199331 1339563

53

Mitglieder- und Versichertenentwicklung

Stichtag Jahresdurchschnitt

01012016 01012017 2015 2016

Mitglieder 7044467 7342157 6874547 7205987

zum Vorjahr +48 +42 +56 +48

Familienangehoumlrige 2433683 2454518 2454552 2450915

Versicherte insgesamt 9478150 9796675 9329099 9656902

zum Vorjahr +35 +34 +46 +35

54 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Der Geschaumlftsbericht der Techniker ndash auch digital

Unter wwwtkdegeschaeftsbericht finden Sie die digitale Ausgabe des TK-Geschaumlftsberichts

Der Geschaumlftsbericht 2016 steht Ihnen auch als PDF zum Download unter wwwpressetkde zur Verfuumlgung

Zu Artikeln die mit diesem Symbol gekennzeichnet sind finden Sie ausfuumlhrliche Videos im digitalen Geschaumlftsbericht

Impressum ndash Verantwortlich fuumlr den Inhalt Techniker Krankenkasse Bramfelder Straszlige 140 22305 Hamburg Telefon 040-69 09-17 83 Internet wwwpressetkde E-Mail pressestelletkde Twitter wwwtwittercomtk_presse

Verantwortlich Prof Dr Volker Moumlws Redaktion Kerstin Grieszligmeier Inga Laboga Texte Kerstin Grieszligmeier Hermann Baumlrenfaumlnger Gabriele Baron Nicole Battenfeld Daniel Burgstaler Dennis Chytrek Jacqueline Dauster Philip Giewer Michaela Hombrecher Inga Laboga Katharina Lemke Natalie Quadbeck Heike Schmedemann Silvia Wirth

Konzept und Gestaltung Christina Bartheidel Produktion Tanja Klopsch Litho Hirte GmbH amp Co KG Hamburg Druck Eversfrank Berlin GmbH Berlin Bilder Andreas Friese Jan Pauls Jan Haas Getty Images

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Mehr Informationen gibt es online Die digitale Ausgabe des TK-Geschauml sberichts fi nden Sie unter wwwtkdegeschae sbericht

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2010

02

720

17

  • Geschaumlftsbericht 2016
    • Vorwort
      • Dr Jens Baas im Gespraumlch mit13Martina Koederitz
      • Auf das Wesentliche reduziert
      • Interview bdquoDie Technikerldquo schaumlrft13ihren Markenauftritt
      • Kampagne Weil die beste Technik13menschlich ist
      • Position beziehen
      • Digitalisierung Nicht ob sondern wie
      • Interview Digitalisierung aktiv gestalten
      • Die Vermessung der Gesundheitswelt
        • Inhalt
        • 1 Die Techniker
        • 2 Die Technik
          • Thomas Ballast im Gespraumlch mit xbird
          • SmartHealth
          • Smart vernetzt
          • Digitale Versorgung
          • Service digital
          • Interviews Agiles Arbeiten amp Pflege
          • Innovationsfonds neue Wege in der Versorgung
            • 3 Wir Techniker
              • Techniker vernetzenTechniker
              • (Fuumlr) Techniker von morgen
              • Wissenschaft fuumlr Techniker
              • Techniker unterwegs
              • Ehrenamtlich fuumlr die Techniker
              • Interview bdquoStarke Selbstverwaltungldquo
              • Verwaltungsrat konkret
              • Sozialwahl gelebte Teilhabe
                • 4 Die Finanzen
                  • Jahresruumlckblick in Zahlen
                  • Vermoumlgensrechnung
                  • Vermoumlgen
                  • Einnahmen amp Ausgaben
                  • Pflegeversicherung
                  • Leistungsausgaben Pflegeversicherung
                  • Mitglieder- und Versichertenentwicklung
                    • Impressum

in

ie Techniker Gesundheitswesen treffen die Chancen von Big Data auf chst sensible Daten Dr Jens Baas Vorsitzender des Vorstands

Techniker Krankenkasse diskutiert mit Martina Koederitz sitzende der Geschaumlftsfuumlhrung IBM Deutschland GmbH was

Sachen Digitalisierung auf das Gesundheitswesen zukommt

Seite 6

Die Technik Wie kommen Start-ups ins Gesundheitssystem Thomas Ballast stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Techniker im Gespraumlch mit Sebastian Sujka und Dr Jonas Harder vom Start-up xbird

Seite 20

shy

Seite 32

Ehrenamtlich fuumlr die Techniker Die Mitglieder des Verwaltungsshyrats treffen Entscheidungen die fuumlr die Techniker von grundsaumltz licher Bedeutung sind Sie werden bei der Sozialwahl gewaumlhlt

Wir Techniker

Vorder houmlIm

D

4 Geschaumlftsbericht 2016

Vorwort Liebe Leserinnen und Leser

herzlich willkommen im Geschaumlftsbericht der Techniker Krankenkasse 2016 Wir blicken auf ein gleichsam erfolgreiches wie bewegtes Jahr zuruumlck Wir haben als bdquoDie Technikerldquo unseren Markenauftritt geschaumlrft Im Zentrum steht dabei der Technikergeist die Motivation sich nicht mit Bestehendem zufrieden zu geben sondern sich stets zu verbessern Ein Prinzip das fest zu unserem Selbstverstaumlndshynis als Unternehmen gehoumlrt

Doch nicht nur in unserem Unternehmen ist viel passiert auch die Rahmenbedinshygungen im Gesundheitssystem sind in Bewegung Dazu gehoumlren gesundheitspolishytische Entscheidungen ebenso wie die fortschreitende Digitalisierung deren groszlige Chancen wir als die Techniker im Sinne unserer Versicherten optimal nutzen wollen Wir laden Sie ein zu entdecken was Technikergeist fuumlr uns bedeutet Wir zeigen welche innovativen Leistungen und Serviceangebote daraus entstehen und wer die Techniker sind die unser Unternehmen im Sinne von immer mehr Versicherten weiterentwickeln Denn Auch in 2016 ist die Techniker erfolgreich gewachsen so dass es zum Jahresende rund 319000 Versicherte mehr waren als im Jahr zuvor Der Zahlenteil gibt zudem detailliert Auskunft uumlber das Geschaumlftsjahr 2016

Ihr Dr Jens Baas Ihr Dieter F Maumlrtens Vorsitzender des Vorstands Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats

5

Inhalt

1 Die Techniker

8 Dr Jens Baas im Gespraumlch mit Martina Koederitz

10 Marke Auf das Wesentliche reduziert 11 Interview bdquoDie Technikerldquo schaumlrft

ihren Markenauftritt 12 Kampagne Weil die beste Technik

menschlich ist 14 Position beziehen 16 Digitalisierung Nicht ob sondern wie 17 Interview Digitalisierung aktiv gestalten 18 Die Vermessung der Gesundheitswelt

2 Die Technik

22 Thomas Ballast im Gespraumlch mit xbird 24 SmartHealth 25 Smart vernetzt 26 Digitale Versorgung 28 Service digital 29 Interviews Agiles Arbeiten amp Pflege 30 Innovationsfonds Neue Wege

in der Versorgung

3 Wir Techniker

34 Techniker vernetzen Techniker 36 (Fuumlr) Techniker von morgen 38 Wissenschaft fuumlr Techniker 39 Techniker unterwegs 40 Ehrenamtlich fuumlr die Techniker 41 Interview bdquoStarke Selbstverwaltungldquo 42 Verwaltungsrat konkret 43 Sozialwahl gelebte Teilhabe

4 Die Finanzen

45 Jahresruumlckblick in Zahlen 46 Vermoumlgensrechnung 47 Vermoumlgen 48 Einnahmen amp Ausgaben 51 Pflegeversicherung 52 Leistungsausgaben Pflegeversicherung 53 Mitglieder- und Versichertenentwicklung

Geschaumlrftes Profil Mit dem neuen Markenauftritt praumlsentiert sich die Marke bdquoDie Technikerldquo souveraumln praumlgnant und fuumlr digitale Kommunikationskanaumlle optimiert Im Zentrum der Technishykergeist der seit jeher das Unter -nehmen praumlgt

Seite 10

Die Finanzen Ein Jahr in Zahlen die Finanzen der Techniker Krankenkasse und der Techniker Krankenkasshyse Pflegekasse sowie die Mitglieder- und Versichertenentwicklung

Seite 44

6 Geschaumlftsbericht 2016 Die Techniker

ndash

Die Techniker Ein neuer Markenauftritt fokussiert das was das Unternehshymen seit jeher ausmacht die Art und Weise an Aufgaben und Herausforderungen heranzugehen ndash und die Mitarbeiter die Unternehmen und Rahmenbedingungen gestalten

7

Geschaumlrftes Profil

Die Techniker zeigt als Unternehmen nicht nur in Sachen Marke Profil Von der Gesundheit der Menschen in Deutschland uumlber Gesundheitspolitik bis hin zu gesellschaftlichen Veraumlnderungen ndash die Techniker bezieht Position und hat den Anspruch aktiv mitzugestalten

Wir sind die Techniker ndash ein neues Markenbild schaumlrft nicht nur das oumlffentliche Profil sondern

unterstreicht auch was das Unternehshymen von jeher ausmacht Der Technishykergeist also das Bestreben sich stets zu verbessern zu tuumlfteln und sich nicht mit bestehenden Loumlsungen zufrieden zu geben ist fester Teil der Unternehshymens-DNA

Immer an den besten Loumlsungen zu arbeishyten das bedeutet auch die Techniker als Unternehmen optimal fuumlr die Zukunft aufzustellen also auch heutige und kuumlnftige Rahmenbedingungen zu analyshysieren zu hinterfragen und aktiv mitzushygestalten Dazu gehoumlrt auch zu relevanshyten politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen klar Position zu beziehen

Das beginnt bei der kuumlnftigen Gestalshytung des Finanzausgleichs zwischen den Krankenkassen und fuumlhrt uumlber die Kostenentwicklungen fuumlr Arzneimittel bis zum gesellschaftlichen Megatrend Digitalisierung der nicht nur das Geshysundheitswesen in Gaumlnze vor fundashymentale Veraumlnderungen stellt sondern auch jedes einzelne Unternehmen Hier vertritt die Techniker ein klares Grundshy

verstaumlndnis Es stellt die Bedeutung von Datensicherheit und die Hoheit uumlber die eigenen Daten ebenso in den Fokus wie ein klares Bekenntnis zum Solidarprinzip Dazu gehoumlrt aber auch als die Techniker selbst eine aktive Rolle zu uumlbernehmen und aus diesem Grundshyverstaumlndnis heraus die digitale Entwickshylung mitzugestalten

Wie sich das Gesundheitswesen durch Big Data und kuumlnstliche Intelligenz vershyaumlndert und welche Rahmenbedingunshygen und Debatten in Zukunft gefragt sind diskutiert Dr Jens Baas Vorsitshyzender des Vorstands der Techniker mit Martina Koederitz Vorsitzende der Geshyschaumlftsfuumlhrung IBM Deutschland GmbH Die Techniker entwickelt geshymeinsam mit IBM Deutschland eine elektronische Gesundheitsakte

8 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Techniker

bdquoWir muumlssen die Chancen aufzeigenldquo Dr Jens Baas Vorsitzender des Vorstands der Techniker Krankenkasse im Gespraumlch mit Martina Koederitz Vorsitzende der Geschaumlftsfuumlhrung IBM Deutschland

Dr Jens Baas Dass die Digitalisierung im Gesundheitswesen fuumlr uns Techniker eine zentrale Rolle spielt zeigt sich nicht zuletzt in der elektronischen Gesundheitsakte (eGA) die wir gemeinsam entwickeln Aber die Digitalisierung beschaumlftigt ja nicht nur unshellip

Martina Koederitz Digitalisierung ist heute eine unternehshymerische Grundvoraussetzung Wenn zukuumlnftig alles digital ist koumlnnen sich Unternehmen nur noch uumlber die intelligente Anashylyse und Auswertung von Daten differenzieren Das wird auch die Gesellschaft veraumlndern Deshalb brauchen wir eine intensive Debatte uumlber die Rahmenbedingungen fuumlr neue Technologien Auf der CeBIT skizzierte zum Beispiel Gastland Japan bereits die Gesellschaft 50

Baas In dieser Debatte sind auch Unternehmen wie wir gefragt Wir muumlssen dafuumlr sorgen dass dabei auch ethische Komponenshyten und Implikationen miteinbezogen werden anstatt das freie Spiel der Maumlrkte walten zu lassen

Koederitz Das schaffen wir vor allem auch uumlber konkrete Nutshyzen und Werte Etwa mit der Initiierung einer elektronischen Geshysundheitsakte haben Sie bereits einen Meilenstein bei dem sehr persoumlnlichen Thema Versicherung und Gesundheit gesetzt

Baas Wenn wir unsere Versicherten fragen sagen sie klar dass sie eine solche eGA wollen Sie moumlchten aber auch Sicherheit und darauf vertrauen koumlnnen uumlber den Datenzugriff zu bestimmen Dafuumlr stehen wir als Krankenkasse fuumlr die im Umgang mit Daten klare Regeln gelten ndash und arbeiten mit einem Unternehmen zusamshymen das dieses Vertrauen garan-tieren kann Unsere Position ist Die Hoheit uumlber die Daten hat der Versicherte ndash nicht der Leistungsshyerbringer und nicht wir

Koederitz Bei allem was wir tun ist die Akzeptanz der Anwenshyder wichtig Ein Service der einen echten Nutzen bringt wird in der Regel schnell akzeptiert Haumltten Sie vor zehn Jahren bei der Einfuumlhrung des Smartphones gedacht dass es heute 81 Prozent der Menschen in Deutschland nutzen und es ganze Industrien umkrempeln wird Fuumlr uns ist dieser Mehrwertgedanke auch bei Big Data und Cognitive Computing entscheidend Wir haben Watshy

son Health als eigenstaumlndige Geschaumlftseinheit gegruumlndet weil wir glauben dass in der Erforschung der Gesundheit noch viel Potenzial steckt

Baas Big Data ist bei Versishycherten aber auch mit Aumlngsshyten verknuumlpft Werde ich jetzt voumlllig transparent Hier muumlssen wir Vertrauen schafshyfen ndash aber auch die groszligen Chancen aufzeigen Wenn ich heute zum Arzt gehe werden

wenige sehr ausgewaumlhlte Daten wie der Blutdruck oder ein Roumlntgenbild fuumlr meine Diagnose relevant Vieles was uumlber den Tag passiert ist jedoch nicht Treten an diese Stelle systematisch erhobene Informationen die sinnvoll genutzt werden profitiere ich als Patient und die Allgemeinheit profitiert ebenfalls Heute geht uns noch eine groszlige Datenmenge verloren Wir muumlssen uns fragen Wollen wir uns das leisten

bdquoEs ist entscheidend wie wir Big Data nutzenldquo

Martina Koederitz

9

Koederitz Derzeit verdoppelt sich die Anzahl medizinischer Daten weltweit alle 73 Tage Das kann ein Mensch gar nicht mehr erfassen und wissen Mit der Watson-Technologie zeigen wir bereits heute wie zum Beispiel in der Krebs- oder Alzheimershyforschung Mediziner bei ihrer Arbeit durch Cognitive Computing unterstuumltzt werden Wir erweitern mit den kognitiven Systemen den Wissenshorizont derer die schwierige Entscheidungen zu treffen haben

Baas Die Technik ersetzt ja nicht den Arzt sondern kann ihn zu einem besseren Arzt machen Der Fortschritt in der Medizin ist so schnell dass kein Arzt immer auf dem aktuellen Stand der Medishyzin bleiben kann Die Informationen die bei einer Diagnose- oder Therapiefindung helfen koumlnnen werden immer umfangreicher Das kann schon heute kein Arzt mehr wirklich ohne technische Unterstuumltzung schaffen und dieser Trend wird sich noch weiter verstaumlrken

Koederitz Diese Potenziale stecken nicht nur in der Medizin Viele unserer Kunden nutzen etwa Cognitive Computing und Big Data um smarte Loumlsungen zu entwickeln etwa fuumlr den Klimashyschutz die Verkehrssteuerung einen besseren Kundenservice oder Energieeinsparungen

Baas Dabei kommt es auch auf die Ausgangsbedingungen an In unserem Gesundheitswesen sind die Menschen ndash zu Recht ndash ganz zufrieden Das bringt aber einen geringen Wunsch nach Veraumlnderung mit sich Fortschritt entsteht aber oft dort wo die Versorgung vorher schlecht war Hier duumlrfen wir in Deutschland nicht den Anschluss verlieren

bdquoDie Hoheit uumlber die Daten hat der Versicherte ndash nicht wirldquo

Dr Jens Baas

Koederitz Hinzu kommt die finanzielle Komponente Untershynehmer muumlssen die verfuumlgbaren Mittel moumlglichst intelligent einshysetzen Wenn wir Ablaumlufe durch intelligente Werkzeuge vereinshyfachen bleibt mehr Geld fuumlr konkrete medizinische Leistungen

Baas Auch unsere Versicherten zahlen nicht gerne fuumlr Verwalshytungskosten Wir muumlssen unsere Strukturen schlank halten ndash aber mit Balance Wir glauben nicht an eine rein virtuelle Kasse Bei Fragen wie zur Pflegebeduumlrftigkeit ist es wichtig mit Menschen zu sprechen auch wenn die Basisinformation vielleicht eine Mashyschine gibt Die Herausforderung ist alle gewuumlnschten Kanaumlle anzubieten und zu vernetzen und flexibel auf neue Technologien reagieren zu koumlnnen

Unter wwwtkdegeschaeftsbericht finden Sie das ganze Gespraumlch im Film

10 Geschaumlftsbericht 2016 Die Techniker

ndash

Technikergeist Die Techniker unter den Krankenkassen Mit dem neuen Logo besinnt sich das Unternehmen auf seine Wurzeln Technikergeist bedeutet zu tuumlfteln mit dem Antrieb sich stets zu verbessern und die Zukunft zu gestalten ndash nicht erst seit dem Markenrelaunch Ein kleiner Auszug aus der Unternehmensgeschichshyte auf Seite 12 zeigt wie der Techniker -geist Leistung und Service der Techniker praumlgt(e) und wie sich die Marke wandelte

Auf das Wesentliche reduziert Souveraumln praumlgnant und fuumlr digitale Kommunikationskanaumlle optimiert ndash so praumlsentiert sich der neue Markenauftritt mit dem die Techniker 2016 ihr oumlffentliches Profil weiter schaumlrft

Im Zentrum steht das neue Logo mit dem reduzierten Schriftshyzug bdquoDie Technikerldquo ndash es loumlst seinen Vorgaumlnger ab der seit 2001 die Techniker Krankenkasse repraumlsentierte Im Zuge der Neugestaltung erscheint auch die Startseite der Techniker in neuer Optik ndash das Layout des Online-Auftritts ist auf das Weshysentliche reduziert und zudem an alle mobilen Endgeraumlte angepasst Das erleichtert den Usern die Orientierung und steigert die Nutzerfreundlichkeit Beides spiegelt die Sershyvice-Orientierung des Unternehmens wider und unterstreicht die Relevanz digitaler Kommunikation

Dabei steht der neue Markenauftritt in klarem Bezug zu den Wurzeln des Unternehmens die bis 1884 zur Gruumlndung der bdquoEingeschriebenen Hilfskasse fuumlr Architekten Ingenieure und Technikerldquo zuruumlckreichen Der Technikergeist der im neuen Markenbild eine zentrale Rolle spielt praumlgt seit jeher das Unshyternehmen

Was hinter dem neuen Markenauftritt der Techniker steckt erlaumlutert Caroline H Flaschberger im Interview Zeitgleich mit der Vorstellung der neuen Optik startete zudem die Kampashygne mit der Botschaft bdquoDein Koumlrper Weil die beste Technik menschlich istldquo mit einem Schwerpunkt auf digitale Kanaumlle

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bdquoDie Technikerldquo schaumlrft ihren Markenauftritt bdquoWir haben das hervorgehoben was uns im Kern ausmachtldquo Caroline H Flaschberger spricht im Interview uumlber den Relaunch der Marke und den Technikergeist

Caroline H Flaschberger leitet das Marken-Management der Techniker

Die TK hat einen Markenrelaunch durchgefuumlhrt Was war der Anlass Caroline H Flaschberger Es ist sinnvoll Marken und deren Auftritt regelmaumlszligig auf den Pruumlfstand zu stellen Gruumlnde dafuumlr koumlnnen Veraumlnderungen auf dem Markt eine strateshygische Neuausrichtung oder eine schaumlrfere Abgrenzung zum Wettbewerb sein Die letzshyten Veraumlnderungen am Look der Marke waren uumlber sechs Jahre her seitdem hat sich vor allem in der digitalen Welt enorm viel veraumlndert Mit dem Markenrelaunch haben wir die grundsaumltzlichen Definitionen unserer Marke uumlberpruumlft und geschaumlrft mit dem Ziel unshysere Markenpositionierung zu staumlrken und sie deutlicher nach auszligen zu kommunizieren Diese bdquogeschaumlrfteldquo Positionierung muss sich im Look amp Feel der Marke wiederfinden Deshalb ist der Markenrelaunch viel mehr als nur ein neues Corporate Design

Zukuumlnftig nennt sich die TK bdquoDie Technikerldquo Warum Flaschberger Es ging um etwas Grundsaumltzliches naumlmlich um die Frage was ndash oder besser gesagt wer ndash unsere Marke so stark macht was ihr Daseinszweck ist und welche Eigenschaften wir und unsere Kunden der Marke genau zuschreiben Dabei kamen wir schnell zu der Erkenntnis dass das was uns stark macht und von den Mitbewerbern unterscheidet wir sind ndash die Mitarbeiter also bdquoDie Technikerldquo Wir haben bewusst auf

bdquokrankldquo und bdquoKasseldquo verzichtet und das hervorgehoben was uns im Kern ausshymacht Wir sind bdquoDie Technikerldquo Das kann keine andere Kasse von sich behaupten

Wofuumlr steht der neue Markenauftritt Flaschberger Wir wollen zeigen dass Die Techniker zu sein fuumlr uns eine Geisshyteshaltung ist das innerste Bestreben uns stets zu verbessern ndash nicht zum Selbstzweck sondern fuumlr die Gesundshyheit und Zufriedenheit unserer Kunden Dieser Technikergeist soll in jeder Ausshypraumlgung unserer Marke zum Ausdruck kommen In jedem Online-Auftritt mit jedem Service jeder Broschuumlre und jeder Anzeige ndash bis hin zur Gestaltung unserer Kundenberatungen

Welche Idee steckt hinter dem neuen Corporate Design Flaschberger Das neue Corporate Deshysign leitet sich primaumlr aus zwei Komposhynenten unserer Marke ab Dem Markenshykern bdquoTechnikergeistldquo und unserer Positionierung als Premiummarke Technishyker denken ja funktional und effizient Auf unser Design bezogen heiszligt das Es ist frei von Uumlberfluumlssigem von Schmuck und Schnoumlrkeln und funktioniert fuumlr alle Anforshyderungen bdquoPremiumldquo druumlckt sich vor alshylem in der Qualitaumlt und Aumlsthetik unseres Markenauftritts aus Das gilt fuumlr alle Kanaumlshyle auf denen uns der Kunde begegnet ndash fuumlr Broschuumlren und Webseiten genauso wie fuumlr die neue TK-App

Und was hat sich alles geaumlndert Flaschberger Kurze Antwort So gut wie alles Vom groszligen Logo an der Unternehshymenszentrale in Hamburg bis hin zum Kushygelschreiber

12 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Techniker

bdquoWeil die beste Technik menschlich istldquo

Neues Logo innovatives Corporate Design und eine reduzierte klare Bildsprache Im September 2016 praumlsentierte sich das Unternehmen in neuem Look amp Feel auf allen Kanaumllen

Die Techniker zeigt sich nach dem Re-Branding digital-zeitgeshymaumlszlig Leitfarbe bleibt Cyan ergaumlnzt durch ein neues Farbshyspektrum Die Bildsprache und die Typo wurden ebenfalls erneuert Zeitgleich mit dem Relaunch des Markenauftritts startete eine bundesweite Markenkampagne

Fortschrittliche Medizintechnik mit menschlicher Halshytung bdquoDein Koumlrper Weil die beste Technik menschlich istldquo ndash das ist die Botschaft der neuen Markenkampagne der Techshyniker Das Herzstuumlck der Kampagne ist der Werbespot bdquoSupermikrofonldquo in dem eine houmlrgeschaumldigte Frau dank eines Cochlea-Implantats zum ersten Mal ihre eigene Stimme houmlrt

Im Fokus stehen der menschliche Koumlrper als technisches Meisterwerk und die Leistungen der Techniker eine innovative Gesundheitsvorsorge sowie fortschrittliche Gesundheitstechnik Das Kampagnenmotto zeigt den Blick der Techniker auf den menschlichen Koumlrper als ein Wunder der Technik

Markenkampagne mit digitalem Schwerpunkt Startshyschuss fuumlr die Markenkampagne war die Enthuumlllung des neushyen Logos das nun die Glasfassade der Unternehmenszentshyrale schmuumlckt Mehrere Hundert bdquoTechnikerldquo waren am 15 September mit dabei als das Logo oumlffentlich das Licht der Welt erblickte Die Vorstellung des neuen Markenauftritts lief uumlber alle verfuumlgbaren Kanaumlle ndash von der fruumlhzeitigen Einbezieshyhung aller Mitarbeiter bis hin zur Kundenkommunikation auf den Sozialen Kanaumllen oder der Mitgliederzeitschrift TK aktushyell Neben dem Werbespot mit dem Kampagnenmotto im

Technikergeist im Laufe der Zeit

1884 Eine Krankenkasse fuumlr Techniker Gruumlndung der Einshygeschriebenen Hilfskasse fuumlr Architekten Ingenieure und Techniker

1964 Karteikarte ade Die TK ndash damals noch bdquoBerufskrankenkasse fuumlr Technikerldquo (BdT) genannt ndash stellt ihre Mitgliederkartei auf ein elektronisches Datenverarbeishytungssystem um 1884

1964

2016

13

Fernsehen und Kino gibt es Online-Werbung auch auf Social Media-Kanaumllen sowie Printwerbung und Plakate Dabei liegt der Schwerpunkt auf den digitashylen Kanaumllen Jung von MattSAGA entwickelte die Kampagne in Zusammenarbeit mit Elbkind der Soshycial Media-Agentur der Techniker Das neue Corporate Design kommt von Jung von Mattbrand identity in Hamburg

dietechnikerde

Differenzierung von uumlber 400000 verschiedenen Schallquellen Dein Ohr Weil die beste Technik menschlich ist Und falls doch mal etwas ist ermoumlglichen wir fuumlr unsere Versicherten moderne Hightech-Houmlrimplantate

1987

1996 Die TK ging als erste geshysetzliche Krankenversicherung mit einem Online-Auftritt ins Internet

2010 TK goes Social Media ndash Die TK kommuniziert ab jetzt mit ihren Kunshyden auch auf Facebook und YouTube

2017 Digitale Gesundheit Die Technishyker startet die Entwicklung einer elektroshynischen Gesundheitsakte (eGA)

14 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Techniker

Position beziehen

bdquoFairen Wettbewerb kann es nur geben wenn der Morbi-RSA manipulationssicher gemacht wirdldquo

Rahmenbedingungen analysieren hinterfragen und aktiv mitgestalten Die Techniker bezieht Position zu relevanshyten politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen Zentrale Fragestellungen sind dabei die Verteilung der Mittel aus dem Gesundheitsfonds sowie die Kostenentshywicklung im Gesundheitswesen

Risikostrukturausgleich in der Kritik Die Krankenkassen sollen untereinander in einen fairen Wettbewerb treten Damit Kassen nicht benachteiligt sind wenn bei ihnen vorwiegend aumlltere und kranke Menschen versichert sind gibt es den sogenannten morshybiditaumltsorientierten Risikostrukturausgleich Dieser bdquoMorbi-RSAldquo ist ein mathematischer Schluumlssel nach dem das Geld der Beishytragszahler theoretisch fair unter den Kassen aufgeteilt werden soll Fuumlr kranke Versicherte bekommen die Kassen eine houmlhere Zuweisung aus dem Gesundheitsfonds als fuumlr gesunde

Leider ist das System in Schieflage geraten Denn in der Praxis bekommen einige Krankenkassen wesentlich mehr Geld als sie

fuumlr die Versorgung ihrer Versicherten benoumltigen bei anderen Kasshysen reichen die Zuweisungen indes nicht aus Die Luumlcke zwischen den Ersatzkassen zu denen auch die Techniker Krankenkasse gehoumlrt und den Allgemeinen Ortskrankenkassen betraumlgt mittlershyweile rund 18 Milliarden Euro ndash jaumlhrlich Diese Diskrepanz laumlsst sich nicht mit effizienten Prozessen erklaumlren Im Gegenteil einige der bevorzugten Kassen haben im Vergleich die houmlchsten Vershywaltungsausgaben pro Versicherten und koumlnnen sich gleichzeitig einen sehr niedrigen Zusatzbeitrag leisten

Der Grund ist vielmehr die Manipulationsanfaumllligkeit des aktuellen Systems in dem die Beeinflussung des Diagnoseverhaltens von Aumlrzten sich lohnen kann Denn Welche Diagnose(n) Mediziner den einzelnen Versicherten stellen ist ausschlaggebend fuumlr die Zuweisung

Der Wettbewerb wird somit auf einer anderen Ebene gefuumlhrt als er eigentlich gefuumlhrt werden sollte Die Krankenkassen geben jetzt Geld dafuumlr aus dass die Aumlrzte Diagnosen moumlglichst genau erfassen und laufend aktuell halten In einem vielbeachteten Inshy

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Tim Steimle leitet den Fachbereich Arzneimittel der Techniker

terview hat der TK-Vorstandsvorsitzende Dr Jens Baas im Oktober 2016 dieses Vershyhalten aller Krankenkassen kritisiert Auch wenn die Beratung der Aumlrzte uumlber die richshytigen Diagnosen nicht illegal ist so ist das Geld das dafuumlr ausgegeben wird in der Versorgung der Versicherten deutlich besshyser aufgehoben

Der Gesetzgeber hat nun reagiert und die Einflussnahme auf ambulante Diagnosen erschwert Die bestehenden Kodieranreishyze und damit die Ursache fuumlr die Einflussshynahme werden damit aber nicht beseitigt Nach wie vor ist es fuumlr die Kassen lukratishyver Einfluss auf das Kodieren von Erkranshykungen zu nehmen anstatt sich auf die Gesunderhaltung der Menschen zu konshyzentrieren Seltene und im Einzelfall sehr teure Erkrankungen werden nicht oder nur ungenuumlgend finanziell ausgeglichen Desshyhalb muss der Morbi-RSA reformiert und die Auswahl der 50 bis 80 relevanten Krankheiten veraumlndert werden Bei der Krankheitsauswahl soll der Fokus auf schwere und im Einzelfall auch teure Krankheiten gelegt werden Nur damit entfallen die Kodieranreize innerhalb der RSA-Systematik

shy

Neue Rahmenbedingungen bei Arzneimittelpreisen Tim Steimle spricht im Interview uumlber die Kostenshyfaktoren und Rahmenbedingungen der Versorgung mit Arzneimitteln

Der Prozess mit dem die Preise fuumlr neue Arzneimittel in Deutschland verhandelt werden ist nach dem Pharmadialog grundlegend veraumlndert worden Wie beurteilen Sie die Veraumlnderungen und das neue Arzneimittelgesetz Tim Steimle Mit dem neuen Gesetz wurde von dem bisher geltenden Grundsatz abgeruumlckt dass die Krankenkassen nur dann Geld fuumlr neue Medikamente bezahlen muumlssen wenn diese auch wirklich einen Zusatznutzen fuumlr die Patienten hashyben Dies ist ein klarer Ruumlckschritt bei der Erstattung von Arzneimitteln und wird zu einer Mehrbelastung fuumlr die Kranshykenkassen fuumlhren ohne dass sich die Versorgung der Versishycherten verbessert Schon heute geben wir fast vier Milliarden Euro fuumlr Arzneimittel aus ndash nach den Ausgaben fuumlr Krankenhaumluser und Aumlrzte der drittgroumlszligte Posten

Eine der Veraumlnderungen ist auch dass die Zubereitung spezieller Medikamente zur Behandlung von Krebs (Zytostatika) von den Krankenkassen nun nicht mehr wirtschaftlich ausgeschrieben werden darf Welche Auswirkungen bringt diese Entscheidung Ihrer Meinung nach mit sich Steimle Diese Ausschreibungen sind in der Vergangenheit stark kritisiert worden Die hohen Kosten in der Krebsmedizin verbunden mit der Rechtsprechung zwangen die Kassen jeshydoch dazu von diesem Mittel Gebrauch zu machen Es gibt aber die Moumlglichkeit die Ausgangsstoffe zur Herstellung dieshyser Praumlparate auszuschreiben Das wird Einsparungen von etwa 150 Millionen Euro bringen und ist ein richtiger Schritt Betrachtet man das Einsparpotenzial von 600 bis 800 Millioshynen kann dies jedoch erst ein Anfang in diesem Bereich sein

Was halten Sie davon dass Aumlrzte demnaumlchst in ihrer Praxissoftware uumlber den Nutzen von Medikamenten informiert werden sollen Steimle Ob dieses neue Instrument wirkt haumlngt entscheishydend davon ab ob die Industrie an dieser Stelle auszligen vor bleibt und die Informationen wirklich unabhaumlngig sind

16 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Techniker

Nicht ob sondern wie Wie wir kommunizieren wie wir arbeiten wie wir leben ndash die Digitalishysierung hat in unseren Alltag laumlngst Einzug gehalten das gilt auch fuumlr das Gesundheitswesen Hier haben digitale Angebote das Potenzial Effizienz und Transparenz zu steigern ndash und die Versorgung der Versicherten zu verbessern Es geht also nicht um das bdquoObldquo sondern um das bdquoWieldquo und ebenso um das bdquoWerldquo

Die bereits existierenden digitalen Angebote weisen eine sehr unterschiedliche Qualitaumlt auf und sind selten gut vernetzt Sie wirken deshalb wie ein bdquodigitaler Flickenteppichldquo Die Techniker hat den Anspruch die digitale Entwicklung aktiv mitzugestalshyten und ihren Versicherten exklusive und hochwertige digitale Versorgungsangebote zu machen Dabei stehen zwei Themen im Fokus Datenschutz und Vernetzung Letztere soll vor allem dabei helfen den Flickenteppich zu beseitigen

Elektronische Gesundheitsakte mit einheitlichen Stanshydards Deshalb hat die Techniker mit IBM Deutschland eine Entwicklungskooperation fuumlr eine digitale Gesundheitsakte (eGA) geschlossen die die bestehenden digitalen Angebote der Techniker ergaumlnzen und in Zukunft auch vernetzen soll Neben der Datensicherheit sind hier die Schnittstellen fuumlr Aumlrzte und natuumlrlich fuumlr die Versicherten selbst zentrale Punkte Die Hoheit uumlber diesen zentralen Datenspeicher hat der Versicherte Er entscheidet wem er Zugriff auf seine Daten gibt und auch ob er das Angebot uumlberhaupt annehmen moumlchte Weil die eGA esshysenziell fuumlr Versorgungsqualitaumlt und Patientensicherheit sein wird sollten jedoch alle Kassen verpflichtet werden ihren Vershysicherten eine solche Akte anzubieten Um dabei Inselloumlsungen und Wettbewerbsbehinderungen zu vermeiden muumlssen die technischen Standards und Schnittstellen klar definiert werden

Ob die digitale Entwicklung im deutschen Gesundheitssystem akzeptiert und zu einem Erfolg wird haumlngt maszliggeblich von der Datensicherheit ab Wenn Krankenversicherungen hier eine Vorreiterrolle einnehmen ist sichergestellt dass Daten nicht fuumlr gewinnbringende Zwecke verwendet werden und ihre Nutshyzung strengen gesetzlichen Bestimmungen unterliegt

Klare Rahmenbedingungen fuumlr Innovationen Im Gesundshyheitssystem treffen digitale Innovationen und deren Treiber auf komplexe Strukturen und teilweise widerspruumlchliche Regelungen Die Techniker setzt sich fuumlr klare und transparente Rahmenbeshydingungen ein die einerseits Innovationen den Weg ebnen und gleichzeitig dem sensiblen Thema Gesundheit gerecht werden

Beispiel Health-Apps Innovationen entstehen haumlufig in Unternehmen die keine erfahrenen Akteure im Gesundheitsshywesen sind wie Start-ups die Health-Apps entwickeln Ihr Weg von der Idee bis zur Erstattung durch die Krankenkassen kann auch uumlber die Zulassung nach dem Medizinproduktegeshysetz fuumlhren ndash ein komplexes und langwieriges Verfahren speshyziell angesichts der schnellen Entwicklungs- und Updatezyklen von Apps Fuumlr ein positives Innovationsklima ist hier Klarheit uumlber Zulassungspflicht und -kriterien notwendig Zudem koumlnnte ein beschleunigtes Verfahren speziell fuumlr Health-Apps diese schneller zu den Versicherten bringen

Beispiel Telemedizin Eine Erkrankung im Urlaub oder eine Beshyratung durch einen Spezialisten im laumlndlichen Raum Die Telemeshydizin koumlnnte hier Arzt und Patient ortsunabhaumlngig vernetzen Technisch ist das laumlngst moumlglich in der Praxis schraumlnken jedoch unterschiedliche ndash und teilweise uneinheitliche ndash Regelungen den Einsatz stark ein Um die Potenziale der Telemedizin zu nutzen fordert die Techniker auch fuumlr die Telemedizin Klarheit daruumlber in welchen Situationen sie zum Einsatz kommen darf

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Digitalisierung aktiv gestalten Dr Markus Schlobohm leitet den Geschaumlftsbereich Unternehshymensentwicklung der Techniker Im Interview erlaumlutert er was die Digitalisierung fuumlr Versicherte und Mitarbeiter bedeutet

Wo steht die Techniker aktuell in Sachen Digitalisierung Und wo will sie hin Dr Markus Schlobohm Wir Techniker haben bei der Digitalisierung einen sehr guten Start hingelegt und sind fest entshyschlossen ganz vorne mit dabei zu sein Das zeigt etwa die Entwicklung der TK-App oder die Erneuerung des Online-Aufshytritts Digitalisierung findet natuumlrlich auch nach innen statt und muss ganzheitlich vorangetrieben werden Dazu gehoumlrt ein unternehmensuumlbergreifendes Verstaumlndshynis was dies fuumlr uns bedeutet Wir muumlsshysen einen Digital-Dialog fuumlhren

Was beinhaltet das Schlobohm Im Kern steht die Frage Geht es nur darum bestehende analoge Informationen und Prozesse in digitale Daten umzuwandeln oder stellen wir Abshylaumlufe und bestehende Strukturen auf die digitale Probe Ich bin davon uumlberzeugt dass wir an letzterem nicht vorbeikomshymen Als Techniker haben wir hier den Anshyspruch die Digitalisierung umfassend und aktiv zu gestalten Innovationen voranzushytreiben um letztendlich den groumlszligtmoumlglishychen Nutzen fuumlr unsere Versicherten zu erreichen

Wie sehen die Rahmenbedingungen aus Schlobohm Schon heute ist in vielen Branchen der Digitalisierungsdruck enorm ndash Kunden fordern digitale Angebote ein oder wandern ab Dieser Druck vom Markt ist im Gesundheitswesen noch weniger stark zu spuumlren als etwa in der Luftfahrt oder im Einzelhandel Er wird aber schnell steigen Den aktuellen Diskurs praumlgen vor allem die Bedenken und Risiken etwa beim wichtigen Thema Datenschutz Wir brauchen eine sektorenuumlbergreifende Deshybatte die den Nutzen ins Zentrum stellt

und das Ziel hat gute einheitliche Standards zu schaffen Es fehlen auch noch konkrete Ansaumltze die Digitalisierung zu foumlrdern also beispielsweise diejenigen zu incentivieren die fruumlhzeitig etwas auf die Beine stellen

Was kommt auf die Versicherten zu Schlobohm Durch digitale Services ruumlcken Gesundheitsthemen naumlher an den Alltag der Versicherten etwa wenn sie Termine online vereinbaren koumlnnen statt vom Anrufshybeantworter abhaumlngig zu sein Vor allem die Kommunikation und die Informationsmoumlgshylichkeiten werden sich radikal aumlndern Auch das Leistungsangebot wird breiter es wird einfacher unabhaumlngig von festen Terminen und Oumlrtlichkeiten etwas fuumlr die eigene Geshysundheit zu tun Dabei kann aber jeder selbstbestimmt abwaumlgen was kann und will ich digital erledigen ndash und was nicht

hellip und auf die Beschaumlftigten der Techniker Schlobohm Auch der Arbeitsalltag wird sich grundlegend aumlndern gelernte Aufgaben und Prozesse werden neu aufgesetzt oder fallen weg Neue spannende sich staumlndig wandelnde Taumltigkeiten werden hinzukommen Das passiert aber nicht von einem Tag auf den anderen sondern ist ein langfristiger Transformationsprozess in den wir die Mitarshybeiter nicht nur einbinden und mitnehmen sondern auch in die Gestalterrolle bringen muumlssen Denn sie bleiben die Experten in der Sache und ihr Fachwissen ist in Zukunft genauso gefragt wie heute

Dr Markus Schlobohm im Interview bdquoWir muumlssen einen Digital-Dialog fuumlhrenldquo

18 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Techniker

Die Vermessung der Gesundheitswelt

Die Techniker kuumlmmert sich nicht nur um die bestmoumlgliche medizinishysche Versorgung sondern engagiert sich auch dafuumlr dass ihre Versicherten moumlglichst gar nicht erst krank werden Mit Angeboten wie individuellen digitalen Coachings aber auch in Kitas Schulen Hochschulen und Betrieben unterstuumltzt sie die TK-Versicherten dabei etwas fuumlr ihre Gesundheit zu tun

Aber was macht Gesundheit aus Geshysundheit ist nicht nur die Abwesenheit von Krankheit Laut der Weltgesundshyheitsorganisation (WHO) geht es um das koumlrperliche geistige und soziale Wohlershygehen Der Lebensstil der Menschen und die gesundheitlichen Belastungen deshynen sie im Beruf ausgesetzt sind haben darauf groszligen Einfluss Deshalb erhebt und analysiert die Techniker regelmaumlszligig Daten zu Krankschreibungen und Arzneishymittelverordnungen und fuumlhrt Umfragen zum Lebensstil der Menschen durch

Kinder sind gut fuumlr die Gesundheit Der TK-Gesundheitsreport widmete sich 2016 in seinem Schwerpunkt der gesundheitlishychen Situation von Erwerbspersonen mit Familie Das Ergebnis Kinder sind gut fuumlr die Gesundheit Beschaumlftigte mit familienshyversicherten Kindern waren durchschnittshylich 143 Tage krankgeschrieben ndash 23 Tage weniger als Beschaumlftigte ohne Kinshyder Obwohl derzeit viel uumlber die gestressshyte Sandwichgeneration diskutiert wird zeigen die Daten dass Familie und Beruf nicht nur eine Doppelbelastung sind sonshydern dass Familie auch eine Ressource ist die positiv auf die Gesundheit wirkt

Medikamente fuumlr 250 Tage Der Report zeigt zudem dass Frauen mehr krankgeshyschrieben sind Maumlnner aber mehr Medishykamente bekommen 252 Tagesdosen ndash also die jeweils empfohlene Tagesdosis eines Praumlparats ndash erhielten Maumlnner bei

den Frauen waren es bdquonurldquo 245 Insbesondere bei Zivilisationsshykrankheiten wie Bluthochdruck und Diabetes ist das Verschreishybungsvolumen bei Maumlnnern deutlich houmlher

Gesund leben um gesund zu bleiben Viele dieser Beschwershyden lieszligen sich mit einem gesuumlnderen Lebensstil vermeiden oder positiv beeinflussen Dazu gehoumlren vor allem eine gesunde Ershynaumlhrung ausreichend Bewegung sowie regelmaumlszligiger Stressausshygleich Um herauszufinden wie Menschen mit diesen Themen umgehen befragte die Techniker einen Querschnitt der Bevoumllkeshyrung zum Ernaumlhrungs- und Bewegungsverhalten sowie zum Umshygang mit Stress

Die Bewegungsstudie zeigt dass sich die Haumllfte der Erwachsenen als bdquoSportmuffelldquo oder bdquoAntisportlerldquo bezeichnen Und Mehr als jeder Dritte bewegt sich im Alltag weniger als eine halbe Stunde Bewegung wirkt sich nicht nur positiv auf Herz- und Kreislauf aus sondern ist auch eines der besten Mittel gegen Stress Und der Stresspegel der Republik ist hoch Laut der TK-Stressstudie steshyhen 60 Prozent unter Strom Schuld sind vor allem der Job hohe Eigenanspruumlche und staumlndige Erreichbarkeit

Das is(s)t Deutschland Die neue Ernaumlhrungsstudie zeigt dageshygen einen positiven Trend 45 Prozent geben an dass sie sich vor allem gesund ernaumlhren moumlchten bei der Vorgaumlngerstudie 2013 sagten das nur 35 Prozent Die Ergebnisse der Umfragen hat die Techniker in drei Studienbaumlnden veroumlffentlicht Sie dienen als Grundlage um neue Praumlventionsangebote zu entwickeln

Die Studienbaumlnde zum Download wwwtkde Webcode 937684

19

Studienergebnisse auf einen Blick Ernaumlhrungsstudie 45 Prozent der Menschen Bewegungsstudie in Deutschland ist es am wichtigsten dass sie sich gesund ernaumlhren

3 2 66 der Erwachsenen in Deutschland bewegen sich in ihrem Alltag

noch nicht einmal eine Stunde

Gesundheitsreport Fehltage vs Medikamente pro Jahr

Frauen Maumlnner

45

41

5 4

Hauptsache gesund

Hauptsache lecker

Hauptsache kalorienarm

Hauptsache guumlnstig

Hauptsache schnell

weiszlig nicht

Stressstudie Zwischen Kindern und Karriere ist der Stress am groumlszligten Anteil der Befragten die mindestens manchmal gestresst sind nach Alter

18 bis 29 Jahre

30 bis 39 Jahre

40 bis 49 Jahre

50 bis 59 Jahre

60 bis 69 Jahre

70 plus

66

82

66

76

39

34

10 20 30 40 50 60 70 80

Oslash 61

20 Geschaumlftsbericht 2016 Die Technik ndash

Die Technik Technikergeist bringt Technik(en) hervor Diese muumlssen vor allem eines ndash die Versicherten im Blick haben und in ihrem Sinne den Alltag vereinfachen Prozesse beschleunigen oder zu einer besseren Versorgung beitragen

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Technische Loumlsungen Die beste Technik ist menschlich heiszligt es in der aktuellen Kampagne der Techniker Dahinter steht auch die Uumlberzeugung dass Technik immer zum Ziel haben muss dem Menschen zu nutzen Technische Loumlsungen muumlssen dazu beitragen die Versicherten optimal zu versorgen oder deren Alltag durch neue Services erleichtern

Wofuumlr steht dabei bdquoTechnikldquo Im engeren Sinne fuumlr ganz konshykrete technik- und technoloshy

giebasierte Leistungen etwa digitale Versorgungsangebote Dazu gehoumlren beispielsweise eine App fuumlr Betroffene von Migraumlne ebenso wie eCoaches die beim Erreichen persoumlnlicher Gesundshyheitsziele helfen bdquoTechnikldquo meint auch neue Wege im Bereich Service etwa die TK-App oder die elektronische Gesundshyheitsakte die die Techniker gemeinsam mit IBM entwickelt

Im weiteren Sinne steht bdquoTechnikldquo aber auch fuumlr eine Methode eine Art und Weise zu handeln Bei der Techniker heiszligt das auch zunehmend agil zu arshybeiten und sich staumlrker team- und standortuumlbergreifend zu vernetzen Auf der anderen Seite koumlnnen sich Vershysicherte etwa durch Angebote zum Selbstmanagement gezielt Techniken aneignen um die eigene Gesundheit positiv zu beeinflussen und die Gesundshyheitskompetenz zu staumlrken

Daruumlber hinaus unterstuumltzen Technik und Techniken Loumlsungen auf ganz konshykrete Herausforderungen im Gesundshyheitswesen Etwa wenn die Techniker im Rahmen eines Projekts gemeinsam mit Partnern erprobt wie ein telemedishyzinisches Konsil die Folgen mangelnder Facharztdichte im laumlndlichen Raum milshydern kann ndash und weitere Projekte die durch den Innovationsfonds gefoumlrdert werden

Partnerschaften bieten stets die Chance neuer Impulse Diese kommen immer oumlfshyter von Start-ups die ihre Ideen im Geshysundheitswesen etablieren wollen Die Techniker geht offen auf diese Impulsgeshyber zu und schafft konkrete Vernetshyzungs- und Foumlrderangebote Welche Poshytenziale die Zusammenarbeit zwischen Krankenkassen und Start-ups fuumlr die Zukunft der Gesundheit hat diskutiert Thomas Ballast stellvertretender Vorsitshyzender des Vorstands der Techniker mit Dr Jonas Harder und Sebastian Sujka Ihr Berliner Start-up xbird setzte sich im Pitch im Rahmen des Innovationstags durch und gewann eine Entwicklungsshykooperation mit der Techniker

22 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

bdquoNeue Produkte brauchen die Chance sich zu beweisenldquo Thomas Ballast stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Techniker diskutiert mit Dr Jonas Harder (Chief Medical Officer) und Sebastian Sujka (CEO) vom Berliner Start-up xbird wie Start-ups den Weg ins Gesundshyheitswesen finden koumlnnen Die Software des Unternehmens wertet Bewegungsdaten von Smartphones aus In Kombination mit medizinischen Informationen koumlnnen daraus Ruumlckschluumlsse auf beginnende oder eskalieshyrende Erkrankungen gezogen werden

Thomas Ballast Start-ups sind Teil des digitalen Wandels im Geshysundheitswesen den wir Techniker aktiv mitgestalten moumlchten Sie haben sich beim Innovationstag durchgesetzt und eine Entwicklungsshykooperation mit der Techniker gewonnen Wie sind Ihre Erfahrungen wenn Kasse auf Start-up trifft Stoszligen da zwei Kulturen aufeinander

Sebastian Sujka Wir hatten mit sehr langen Response Rates geshyrechnet Das war nicht der Fall Ein kultureller Unterschied ist viel-leicht dass wir spontan nach einem Telefonat loslegen auch uumlber Nacht wenn viel Arbeit ansteht Bei Ihnen werden viel mehr Leute eingebunden es gibt viel mehr Struktur

Dr Jonas Harder Positiv ist definitiv dass wir von Anfang an einen kompetenten Ansprechpartner bei der TK hatten der sich auch kurz-

fristig Zeit fuumlr uns nahm der uns verstand und die naumlchsten Schritte aufzeigte Haumltten Sie denn gerne mehr Start-up im Unternehmen

Ballast Manchmal schon Andererseits sind wir als Kasse auf Nachhaltigkeit Vertrauen und Sicherheit ausgerichtet Mit Start-ups verbinde ich Tempo und die Notwendigkeit schneller Ergebnisse Natuumlrlich treiben auch wir eigene Projekte voran entwickeln etwa Apps foumlrdern aber bewusst auch die Kooperashytion mit Start-ups Wir wollen Ideen von auszligen aufgreifen gemeinsam entwickeln und daraus Produkte schaffen die wir unseren Kunden anbieten koumlnnen Warum sucht xbird die Naumlhe zu einer Kasse

Sujka Unser Team ist zwar fokussiert und schnell ndash aber was Expertise Reichweite Schlagkraft Kundenshybindung und Vertrauen angeht koumlnnen wir uns nicht mit einem Unternehmen wie der TK vergleichen

Harder Wir kommen von der Technologie die wir sehr gut kennen bewegen uns mit dem Gesundshyheitswesen aber in einen Sektor fuumlr den uns Fachshy

shy

bdquoIn den USA wird mehr ausprobiertldquo

Dr Jonas Harder

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wissen fehlt Es gibt schlieszliglich keine Webseiten die beschreishyben welche Schritte man gehen muss um erfolgreich zu sein Das ist wie ein Dschungel

Ballast Es ist sicher sinnvoll fruumlhzeitig gemeinsam den Weg von der Entwicklung bis zur Vermarktung durchzugehen um moumlgliche Stolpersteine zu identifizieren Deshalb ist es wichtig dass sich beide auf einen gemeinsamen Weg einlassen Eine gute Idee oder Technologie reicht in der Regel nicht aus Manchshymal habe ich den Eindruck dass Start-ups die Kundenperspekshytive ndash das heiszligt die Frage ob ein Produkt tatsaumlchlich Nutzen schafft oder vielleicht sogar Angst macht ndash vernachlaumlssigen

Sujka Start-ups brauchen fruumlhzeitig Klarheit uumlber moumlgliche Hindernisse die den Weg gefaumlhrden Fuumlr uns kann jeder Zeitshyverzug weil man zum Beispiel sein Konzept umschmeiszligen muss existenzgefaumlhrdend sein Ideal waumlre daher ein stanshydardisierbarer Prozess eine Art Leitfaden fuumlr alle die mit aumlhnlichen Herausforderungen kaumlmpfen

Ballast Diese Klarheit haben wir natuumlrlich auch nicht immer Wir stehen im staumlndigen Dialog mit den Aufsichtsbehoumlrden und muumlssen immer wieder herausfinden was unsere Kunshyden wollen Und manches ergibt sich erst im Prozess Fuumlr Start-ups besteht die grundsaumltzliche Herausforderung im Gesundheitssystem Hier treffen eine hohe Geschwindigkeit und kurze Innovationszyklen auf einen ausgepraumlgten regushylatorischen Rahmen Orientieren Sie sich angesichts dieser Hindernisse eher ins Ausland

Harder Der deutsche Markt ist fuumlr uns wichtig Wir sind aber oft in den USA dort geht die Digitalisierung schneller voran es wird mehr ausprobiert

Sujka Wir sehen hierzulande erste Fortschritte Ein Start-up zu gruumlnden ist schon fast Mainstream es gibt Wettbewerbe und Programme Sie haben ja auch Projekte und einen Wettshybewerb gestartet und sagen Wir machen einfach mal auch wenn nicht alles von Anfang an planbar ist Ich hoffe die Entshywicklungen gehen schnell genug voran damit sich nicht viele Start-ups in die USA verabschieden

Ballast Wir muumlssen deshalb an den Rahmenbedingungen arbeiten Unser Gesundheitssystem ist nicht auf das Temshypo der Digitalisierung vorbereitet Fuumlr Start-ups brauchen wir schnellere Zugangsmoumlglichkeiten einen Weg speziell fuumlr bdquodigitale Versorgungsprodukteldquo Sie muumlssen die Chance hashyben mit verringerten Anforderungen zu starten Gleichzeishytig sollten sie den Auftrag bekommen fruumlhzeitig Daten zu Wirksamkeit und Nutzen zu erheben Das muumlssen wir in den naumlchsten zwei bis drei Jahren auf den Weg bringen denn das Gesundheitswesen darf den Anschluss an die Digitalisierung nicht verlieren

Unter wwwtkdegeschaeftsbericht finden Sie das ganze Gespraumlch im Film

bdquoStart-ups brauchen fruumlhzeitig Klarheitldquo

Sebastian Sujka

24 Geschaumlftsbericht 2016 Die Technik

ndash

SmartHealth Die Bevoumllkerung ist bereit fuumlr digitale Gesundheitsangebote ndash so lautet das Fazit der Studie SmartHealth die Forsa im Auftrag der Techniker durchgefuumlhrt hat Untersucht wurde dabei nicht nur ob die technischen Voraussetzungen mittlerweile gegeben sind sondern auch wie ausgepraumlgt die Bereitschaft ist sich mit Gesundheitsdienstleistern zu vernetzen digitale Hilfsmittel beim Selbstmanagement der eigenen Gesundheit zu nutzen und einer vernetzen Nutzung der Daten zuzustimmen wenn dies der Forshyschung und der eigenen Gesundheitsprognose dient Schluumlsselshyworte sind in diesem Zusammenhang Selbstbestimmung Vershytrauen und tatsaumlchlicher Nutzen neuer Anwendungen ndash mit ihnen steigt die Akzeptanz der digitalen Medizin Der Studienband zum Download wwwtkde Webcode 915488

82 glauben dass Onlinekommunikation mit der Arztpraxis

in zehn Jahren alltaumlglich ist

61der Menschen in Deut

sc

hland wuumlrden

ihre medizinischen Daten anonym fuumlr Forschungszwecke spenden

Der Kontakt zur Krankenkasse wird digital Die Mehrheit erwartet in zehn Jahren eine deutliche Zunahme der Onlinekommunikation

3 1 9

48

40

ja wahrscheinlich weiszlig nicht

eher nicht Rundungsdifferenzen moumlglich

ja bestimmt nein bestimmt nicht

Wandert die Gesundheit in Zukunft in die digitale Sphaumlre In zehn Jahren wird dies bei Gesundheitsthemen ganz alltaumlglich sein

Internetrecherche

Einsatz von Apps

Austausch in sozialen Netzwerken

56

43

31

41

36

43

10 20 30 40 50

ja bestimmt ja wahrscheinlich

25

Smart vernetzt Die Techniker unterstuumltzt Versicherte in Sachen bdquoSelbstbestimmung als Patientldquo ndash und foumlrdert Innovashy tionstreiber die mit ihren Ideen die Gesundheitsversorgung im Sinne der Kunden voranbringen wollen

Starke Patienten nutzen Zeit beim Arzt besser Diabetes Uumlbergewicht Kopf- und Ruuml- Seminarangebot Patient sein kann man lernen Wie man lershyckenschmerzen ndash oft sind die groszligen nen kann bdquoselbstbestimmter Patientldquo zu sein zeigen die Kursrei-Volksleiden der Grund fuumlr medizinische he bdquoKompetent als Patientldquo und die gleichnamige Broschuumlre Behandlungen und Kosten in Milliarden- Darin erfahren Versicherte wie sie qualitativ hochwertige Inforshyhoumlhe Allen dreien ist es gemein dass der mationen recherchieren und Arztgespraumlche vor- und nachberei-Patient mit seinem Verhalten den Schluumlsshy ten koumlnnen So koumlnnen Arzt und Patient die oft knappe Zeit im sel fuumlr Verlauf und moumlgliche Folgeerkran- Behandlungszimmer fuumlr die bdquosprechende Medizinldquo die gemeinshykungen selbst in der Hand hat Studien same Therapieplanung und das Festlegen individueller Behandshyim Auftrag der Techniker zeigen Schon lungsziele nutzen Davon profitieren insbesondere chronisch das Wissen um die eigene Erkrankung kranke Patienten die oft im Laufe der Jahre ein fundiertes Wissen steigert die Therapietreue (Adhaumlrenz) uumlber ihre Erkrankung erwerben Im Arzt-Patienten-Gespraumlch geht

es fuumlr sie dann mehr darum den Therapieverlauf und die Prog-Die Techniker setzt deshalb auf Programshy nose zu besprechen und individualisierte Behandlungsziele geshyme die den Patienten in seiner Kompeshy meinsam festzulegen tenz staumlrken Dadurch koumlnnen sogar Operationen vermieden werden wie Als Patient Verantwortung zu uumlbernehmen etwa durch Beweshydas bdquoZweitmeinungsprogrammldquo der gung kann die Prognose verbessern Eine Studie der Universi-Techniker zeigt Neun von zehn aumlrztlich taumltsklinik Freiburg hat gezeigt Wer sich erreichbare Gesundheitsshyverordneten Ruumlcken-OPs konnten vershy ziele setzt und diese verfolgt verbessert den Gesundheitszustand mieden werden indem der Patient zuvor und die Adhaumlrenz Dieses Selbstmanagement unterstuumltzt die auf eine zweite Meinung setzte Techniker auch mit Online-Gesundheitscoachings

Old Economy meets New Economy Innovationen haben es im deutschen Gesundheitswesen oft Mehrere Workshop-Phasen vermittelshynicht leicht Ihr Nutzen muss erst wissenschaftlich belegt ten Kompetenzen in kundenorientierter sein Datenschutz und rechtlicher Rahmen stellen hohe An- Produktentwicklung Kenntnisse des forderungen an neue Angebote ndash aus Sicht vieler Start-ups Gesundheitswesens und Business-Exshysind das hohe Huumlrden Um Start-ups im Gesundheitswesen pertise zu vernetzen hat die Techniker die Health-i-Initiative gestarshytet die im TK-Innovationstag und der Health-i-Preisverlei- Im Herbst trafen sich schlieszliglich rund hung im November gipfelte 50 Akteure aus dem Gesundheitsweshy

sen sowie Vertreter von fuumlnf Start-ups bdquoSmarte Ideen fuumlr die Gesundheitsversorgung gesuchtldquo lau- auf dem TK-Innovationstag im Berliner tete der Aufruf der Techniker sich fuumlr den gemeinsam mit Soho House zu einer Open-Space-Konshydem Handelsblatt ausgelobten Health-i-Award zu bewerben ferenz mit Pitch Das Ziel Den Ausshyndash ihm folgten weit uumlber 100 Start-ups mit Ideen von der ad- tausch etablierter Akteure im Gesundshyhoc-Labordiagnostik uumlber die Schnell-Erkennung von Klinikshy heitswesen mit jungen Gruumlndern zu keimen bis zur Gedaumlchtnistraining-App fuumlr Schlaganfall- und foumlrdern Als Gewinner ging das Berliner Krebs-Patienten Start-up xbird hervor und gewann die

Entwicklungskooperation mit der Techniker

26 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

Digitale Versorgung die Zukunft aus der Hosentasche

Erfahrungen von Patienten sammeln Symptome beobachten Diagnosen stellen und einen Therapieplan festlegen ndash was Aumlrzte schon seit der Antike tun erlebt einen wahren Boom digitaler Unterstuumltzung

Elektronische Schmerztagebuumlcher liefern dem Arzt einen exakten Schmerz- und Medikationsverlauf die Dauer-Blutdruckmessung uumlbernimmt das Smartphone und selbst die verordnete Medizin kommt immer haumlufiger nicht als Saft oder Tablette daher sondern als individualisiertes Sportprogramm (gespeichert auf einem Chip) oder als Selbstmanagement-App die zu Entspannung oder Bewegung raumlt

Dabei wird der Arzt nicht ersetzt sondern in den Bereichen Patienteninformation Datengewinnung (also Anamnese) und bei Hausbesuchen via Videosprechstunde eher entlastet Die Rolle der Sensorik und des Trackings ndash also der routinemaumlszligigen Erfassung eines taumlglichen Bewegungsprofils des Krankheitsshyverlaufs oder des Medikamentengebrauchs ndash nimmt in starkem Maszlige zu So werden dem Mediziner in naher Zukunft schon

beim Erstgespraumlch mit dem Patienten viele valide Daten autoshymatisch zur Verfuumlgung stehen die er bei Diagnosestellung und Therapieplanung einbeziehen kann

Mobile Partner fuumlr unterwegs Dabei ist die Huumlrde bdquoMobilishytaumltldquo laumlngst genommen und die ersten medizinisch sinnvollen und auch notwendigen Apps stehen zur Verfuumlgung So wershyden elektronisch erfasste Daten wie im TK-DiabetesTagebuch zum staumlndigen Begleiter und der digitale Coach ndash egal ob in der Gesundheitspraumlvention oder Schmerzbehandlung ndash ein zuverlaumlssiger Partner fuumlr die Hosentasche Das ist ein erster Schritt ndash in Zukunft sind auf Grundlage dieser Daten dann auch Vorhersagemodelle zu bevorstehenden Gesundheitsershyeignissen wie Herzinfarkt oder Asthmaanfall moumlglich

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Migraumlne-App Bei chronischen Kopfschmerzen greifen viele nur zur Tablette ndash aber dabei zu kurz Hilfreich ist ein Selbstmanageshyment der Kopfschmerzen Dies faumlngt mit dem Dokumentieren der Schmerzattacken und Medikamenteneinnahmen an und reicht bis zur in die App integrierten progressiven Muskelentspannung

Die App bietet unter anderem bull ein Kopfschmerztagebuch mit Schmerzkalender bull eine Auswertungsfunktion mit pdf-Export fuumlr das Gespraumlch

mit dem Arzt bull die Moumlglichkeit mit Experten zu chatten und bull die Vernetzung mit anderen Patienten Weitere Informationen zur App wwwtkde Webcode 917996

Pilotstudie Valedo ndash digitale Ruumlckentherapie Ein Tablet zwei Senshysoren und eine Anwendung die wie ein Computerspiel aussieht ndash ein kleiner Koffer mit diesen Utensilien verspricht die Ruumlckenmuskulatur spielerisch zu trainieren Moumlglich machen dies die individuelle Einweishysung durch einen Schmerztherapeuten und ein spezielles Programm fuumlr zuhause Macht der Patient in der Spielsituation die richtigen Beweshygungen wird ihm das auf dem Bildschirm angezeigt ndash ebenso wie falshysche Bewegungen Das ermoumlglichen die an Brust- und Kreuzbein befesshytigten Bewegungssensoren die jede Bewegung messen

bull Fast jeder zehnte Fehltag ist ruumlckenbedingt bull Die digitale Ruumlckentherapie richtet sich an Patienten die schon

vier Wochen oder laumlnger wegen Ruumlckenbeschwerden arbeitsunfaumlhig sind bull Ergebnisse der Studie werden im Laufe von 2017 erwartet

eCoaches Knapp eine halbe Million Menschen in Deutschland hat bereits einen TK-GesundheitsCoach im Internet genutzt Ob mehr Bewegung weniger Kopfschmerzen oder Stress besser bewaumlltigen ndash die Coaches helfen mit acht bis 14 Wochen dauernden Programshymen dabei sich zu informieren persoumlnliche Gesundheitsziele zu erreichen und so das persoumlnliche Wohlbefinden Stuumlck fuumlr Stuumlck zu verbessern

bull Verschiedene Gesundheitsziele stehen zur persoumlnlichen Auswahl bull Durch das Smartphone wird der Coach zum virtuellen Begleiter

Tinnitracks Eine Aussicht auf Heilung haben viele der drei Millionen Tinnitus-Pashytienten in Deutschland kaum ndash eine erfolgreiche Therapie gibt es bisher nicht Eine Chance auf Linderung bietet die App bdquoTinnitracksldquo die die Lieblingsmusik um den Stoumlrton filtert und so zur Therapie wird Erste Ergebnisse der Patientenbefragung zeigen Bei jedem dritten Patienten lindert Tinnitracks die Beschwerden deutlich

Tinnitracks bull ist verfuumlgbar in Hamburg Bayern Hessen Nordrhein-Westfalen und Baden-Wuumlrttemberg bull ist Teil eines Versorgungsangebotes im Rahmen der Integrierten

Versorgung und wird vom teilnehmenden HNO-Arzt verordnet und bull wird bei 1000 Patienten unter Alltagsbedingungen auf seine Wirksamkeit gepruumlft

28 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

Kunden koumlnnen mit der TK-App unter anderem Ǵ Krankmeldungen und Dokumente an die Techniker uumlbermitteln Ǵ Nachrichten an die Techniker schicken Ǵ TK-Briefe online empfangen Ǵ das TK-Bonusprogramm digital nutzen Ǵ die verschriebenen Medikamente der letzten drei Jahre einsehen

Die TK-App wird kontinuierlich um weitere Funktionen erweitert

Service digital Digitale Angebote erleichtern es Versicherten Gesundheitsshyangelegenheiten flexibel in den Alltag zu integrieren Mit der TK-App und der Entwicklung der elektronischen Gesundheitsakte treibt die Techniker diese digitalen Moumlglichkeiten weiter voran

Die eGA Gesundheitsdaten in der Hand der Versicherten Die elektronische Gesundheitsakte (eGA) wird ein Speicherort fuumlr Dashyten werden den die Versicherten komplett selbst verwalten Jeshyder wird selbst bestimmen was in die Gesundheitsakte kommt und wer darauf zugreifen kann ndash ganz aumlhnlich wie bei einem Bankshyschlieszligfach IBM wird die Akte als Dienstleister zur Verfuumlgung stellen aber selbstverstaumlndlich keinen Zugriff auf die Daten hashyben Auch die Techniker wird als Krankenkasse nur mit Zustimshymung des Versicherten Zugriff bekommen ndash und auf Wunsch die Leistungsdaten zur Verfuumlgung stellen Nutzer koumlnnen dann zum Beispiel mit einem Klick sehen welche verschreibungspflichtigen Medikamente sie in den letzten drei Jahren bekommen haben Diese Liste kann dann jeder selbst um die Medikamente ergaumlnzen die nicht der Verschreibungspflicht unterliegen Auch weitere Dashy

ten soll jeder Versicherte selbst in seine Akte einpflegen koumlnnen Denkbar ist auszligerdem dass Sensordaten etwa von Fitnesstrashyckern direkt in die Akte flieszligen

TK-App Krankmeldungen uumlbermitteln TK-Briefe online empfangen oder Nachrichten an die Techniker schicken Die TK-App bietet viele Funktionen bequem per Smartphone Aufbauend auf der Online-Filiale bdquoMeine TKldquo ergaumlnzt die TK-App das bisherige Service- und Leistungsangebot So ist beishyspielsweise das TK-Bonusprogramm komplett digital nutzbar und die Medikamentenuumlbersicht bietet einen Uumlberblick uumlber die verordneten Medikamente der letzten drei Jahre Besonshyders nutzerfreundlich ist die vereinfachte Interaktion mit der Techniker Dokumente koumlnnen mit dem Smartphone abfotoshygrafiert und sicher uumlbermittelt werden Damit geht die Techshyniker einen weiteren Schritt in Richtung digitaler Krankenkasse

Die TK-App ist fuumlr Kunden der Techniker kostenlos im Apple App Store und bei Google Play downloadbar Die Nutzung der App erfordert ein Smartphone mit dem Betriebssystem iOS oder Andshyroid Weitere Informationen finden Sie auf wwwtkde unter dem Webcode 937842

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Zusammenarbeit So agil ist die TK Schnell Ziele erreichen statt langwierige Plaumlne abzuarbeiten Aufshygaben teilen statt sie allein zu erledigen als Team entscheiden statt den Chef beschlieszligen zu lassen Die Techniker arbeitet zushynehmend agil Was das im Arbeitsalltag bringt verraten die Orshyganisationsentwicklerin Nadja Stephani die beim Einstieg in dieshyse Arbeitsweise unterstuumltzt und Randolf Sprengnether dessen Team Projekte agil managt

Frau Stephani warum kommt in der TK die agile Arbeitsweise zum Einsatz Stephani Agile Methoden kommen urspruumlnglich aus der Softshywareentwicklung und werden deshalb in unserer IT schon lange genutzt Seit 2016 fuumlhren wir die agile Arbeitsweise aber auch gezielt in anderen Bereichen bei uns ein ndash etwa in der Projektarshybeit oder im Versorgungsmanagement Wir wollen so flexibler werden und gerade bei komplexen Themen unsere Produkte noch enger auf den Kunden abstimmen

Herr Sprengnether was bringen Ihnen agile Techniken Sprengnether Wir nutzen diese Arbeitsweise um unser Intrashynet weiterzuentwickeln Anfangs war es ungewohnt sich als Team taumlglich uumlber den aktuellen Stand unserer Themen auszushytauschen und zusammen zu entscheiden welche Aufgaben geshyrade die wichtigsten sind Inzwischen profitieren wir davon Wir organisieren uns besser konzentrieren uns auf das Wesentliche und bekommen unsere Aufgaben schneller erledigt Und schlieszligshylich haben wir so auch ein staumlrkeres Wir-Gefuumlhl entwickelt denn wir bringen eine Sache gemeinsam voran und identifizieren uns als Team noch staumlrker mit unserer Arbeit

Nadja Stephani und Randolf Sprengnether schaumltzen die Flexibilitaumlt der agilen Arbeitsorganisation

Vernetzte Effizienz in der Pflege Peter Wilhelm leitet das neueste Pflegezentrum der Techniker Im Interview erlaumlutert er wie das Zentrum in die Pflegeinfrastruktur eingebunden arbeitet

Das dritte und somit juumlngste Pflegezentrum der Techniker eroumlffnete im Oktober ndash was wird dort geleistet Wilhelm Wir betreuen in Mainz aktuell mit rund 100 Mitarbeishytern Pflegefaumllle aus Hessen und dem Suumlden Nordrhein-Westfashylens Perspektivisch werden wir aber deutlich wachsen und unseshyre Aufgaben erweitern Wir wollen fuumlr pflegende Angehoumlrige ansprechbar sein und der Bedarf nimmt zu

Was waren die Herausforderungen beim Aufbau Wilhelm Wir haben die neue Infrastruktur im laufenden Betrieb aufgebaut ndash im Vorfeld der groumlszligten Neuerung in der Pflegeversishycherung zum Jahreswechsel in deren Rahmen die Kolleginnen und Kollegen unsere Versicherten umfassend informierten und deren Fragen beantworteten Parallel dazu arbeiteten die erfahshyrenen Kollegen aus den Zentren in Kiel und Dresden die Mitarbeishyter fuumlr den neuen Standort ein so dass das neue Zentrum ab dem Einzugstag eigene Kontingente bearbeiten konnte Das funktioshynierte dank teamuumlbergreifender Arbeit und enger Vernetzung zwischen den Zentren richtig gut

Wie ist das Zentrum in die Pflegeinfrastruktur integriert Wilhelm Ein Groszligteil der fachlichen Kommunikation zwischen Zentren und Unternehmenszentrale laumluft uumlber eine digitale Plattshyform Uumlber dieses Forum tauschen sich die fachlich Verantwortshylichen zentrumsuumlbergreifend zu Themenschwerpunkten wie etwa Pflegedienste oder Hospizbehandlung aus Das ermoumlglicht uns Loumlsungen fuumlr aktuelle Fragen fuumlr alle sichtbar und verbindshylich sowie schnell und effizient in die Praxis zu uumlberfuumlhren

Peter Wilhelm leitet das Pflegezentrum der Techniker in Mainz

30 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

Innovationsfonds neue Wege in der Versorgung

Der Innovationsfonds foumlrdert Versorgungsinnovationen und die Versorgungsforschung in Deutschland und wird vom Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) verwaltet Im Fokus stehen Projekte die verschiedene Sektoren des Gesundheitsshywesens einbeziehen und uumlber die bisherige Regelversorgung hinausgehen um die Versorgung der gesetzlichen Krankenkassen weiterzuentwickeln Im Bereich Versorgung hat die Techniker insgesamt 27 Foumlrderzusagen erhalten Fuumlnf dieser Projekte verantwortet die Techniker als sogenannte Konsortialfuumlhrerin also federfuumlhrend

NetzWerk GesundAktiv ndash laumlnger selbstbestimmt leben Wie koumlnnen aumlltere Menschen moumlglichst lange selbstbestimmt in den eigenen vier Waumlnden leben Das ist die zentrale Fragestellung des NetzWerk GesundAktiv in Hamburg Das Projekt ist ein sektorenshyuumlbergreifendes Hilfs- und Betreuungsnetzwerk im Quartier Es integriert und verbindet bestehende regionale Hilfs- und Versorshygungsangebote mit eigenen Bausteinen und erprobt ein technishysches Assistenzsystem

Im Zentrum steht die koordinierende Stelle (KS) im Hamburger Albertinen-Haus Dort durchlaufen die Teilnehmer Untersuchunshygen und Tests Sie erhalten einen individuellen Unterstuumltzungsshyplan und einen Tablet-PC Je nach persoumlnlichem Bedarf wird der Alltag der Teilnehmer durch Angebote des Projekts unterstuumltzt Der Tablet-PC dient als Kommunikationsplattform So koumlnnen die Teilnehmer etwa per Video mit der KS sprechen oder einen Notruf an die Johanniter-Unfall-Hilfe absetzen In weiteren Ausbaustushyfen sind auch Haussteuerungsfunktionen und eine intelligente Notfallerkennung mit Hilfe von angeschlossenen Bewegungsmelshydern moumlglich

Teledermatologie ndash Hautarztversorgung auf dem Land Wie laumlsst sich mit Hilfe der Telemedizin die Versorgung auf dem Land verbessern Die Dermatologie bietet dafuumlr gute Voraussetzunshygen Denn Hauterkrankungen sind fotografisch gut abbildbar und solche Fotos koumlnnen auf digitalem Weg in angemessener Qualitaumlt versendet werden Das nutzt das Projekt Teledermatoshylogie in Mecklenburg-Vorpommern Bereits heute ist eine flaumlchenshydeckende dermatologische Versorgung von Patienten dort nicht mehr sichergestellt Wartezeiten fuumlr Termine von mehreren Moshynaten sind uumlblich Die Praxen der rund 60 niedergelassenen Hautaumlrzte sind vor allem in den Staumldten konzentriert Das Projekt etabliert ein telemedizinisches Konsil zwischen Haus- und Fachaumlrzten Die Teilnehmer nutzen dabei eine App die Veraumlndeshyrungen der Haut abbildet Anschlieszligend leiten sie die Daten an die Dermatologie der Universitaumltsmedizin Greifswald oder an koshy

operierende niedergelassene Dermatologen weiter Von diesen Experten erhalten sie uumlber die App anschlieszligend eine konsiliarishysche Empfehlung zur weiteren Behandlung Sofern Patienten kurzfristig keinen Termin bei einem Dermatologen erhalten muumlsshysen sie nun nicht zwangslaumlufig eine Klinik aufsuchen Sie koumlnnen sich an ihren bereits behandelnden Hausarzt wenden und werden per Telekonsil trotzdem parallel von Spezialisten beraten oder behandelt

TransFIT ndash luumlckenlos in die Erwachsenenmedizin Zaumlhlt man alle Kinder- und Jugendvorsorgeuntersuchungen (U1 ndash U11 J1 und J2) und empfohlenen zahnaumlrztlichen Kontrolltermine zusamshymen kommt ein Kind bis zum 18 Geburtstag auf etwa 43 regushylaumlre Arztbesuche Allerdings ist die Versorgung in der sogenannshyten Transitionsphase der Uumlbergangsphase vom Jugendlichen zum Erwachsenen oft luumlckenhaft Besonders kritisch ist dies bei Kindern und Jugendlichen mit chronischen Erkrankungen wenn der bis dato behandelnde Kinderarzt mit der Volljaumlhrigkeit nicht mehr zustaumlndig ist

Diese Luumlcke will das Projekt TransFIT schlieszligen TransFIT steht fuumlr Fruumlhintervention zur Vorbereitung und Begleitung des Transitishyonsprozesses aus der Kinder- und Jugendmedizin in die Erwachshysenenmedizin Basierend auf dem regional bereits erfolgreichen Berliner TransitionsProgramm (BTP) sollen zeitliche Verzoumlgerunshygen waumlhrend des Arztwechsels durch ein telemedizinisch arbeishytendes Fallmanagement bundesweit vermieden werden Fallmashynager begleiten die Jugendlichen ab 12 Jahren und bereiten sie auf den Uumlbergang vor Ausgangspunkt ist ein ausfuumlhrliches Geshyspraumlch des Kinderarztes sowie daran anknuumlpfend eine systemashytische Einschaumltzung inwieweit bei den Jugendlichen Bedarf fuumlr eine spezifische Unterstuumltzung in der Uumlbergangsphase besteht Neben der kontinuierlichen telemedizinischen Begleitung komshymen sogenannte Transitionsschulungen zum Einsatz die die Faumlhigkeiten der jugendlichen Patienten zum eigenstaumlndigen Mashynagement ihrer chronischen Erkrankungen verbessern

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VERO ndash Die Versorgung von Menschen mit Rheuma optishymieren Rheumatoide Arthritis ist eine haumlufige chronische Gelenkerkrankung an der Schaumltzungen zufolge etwa 800000 Menschen in Deutschland leiden Mit dem Projekt VERO sollen Versorgungsqualitaumlt und Versorgungseffizienz bei der Theshyrapie verbessert werden indem die Arzneimitteltherapie opshytimiert wird

Bisher wird die Erkrankung unter anderem mit hochwirksamen entzuumlndungshemmenden Medikamenten und haumlufig auch mit Schmerzmitteln behandelt Seit mehreren Jahren sind fuumlr diese Indikation nun auch sogenannte Biologika verfuumlgbar Arzneimitshytel durch die immer mehr Patienten beschwerdefrei leben koumlnshynen Sind die Symptome abgeklungen und ist die Krankheitsaktishyvitaumlt gering koumlnnen die Medikamente reduziert oder sogar ganz abgesetzt werden In diesen Faumlllen spricht man von bdquoDeeskalatishyonldquo Bislang geschieht das in der Therapie der rheumatoiden Arshythritis nur selten VERO zielt darauf ab dass nur das notwendige Maszlig an Arzneimitteln zum Einsatz kommt und leistet somit auch einen Beitrag zur Erhoumlhung der Arzneimitteltherapiesicherheit

Mit VERO wird erstmals in Deutschland die schrittweise Deeskashylation von Menschen mit rheumatoider Arthritis systematisch in der Versorgungsrealitaumlt umgesetzt und evaluiert Dies geschieht im engen Austausch zwischen Arzt und Patient Ziel ist es den Patienten eine passgenaue Therapie anzubieten Neben einer engmaschigen Krankheitskontrolle soll vor allem das Selbstmashynagement des Patienten gestaumlrkt werden

LeIKD ndash Orientierung zur Gesundheit Diabetes Mellitus Typ 2 und Koronare Herzkrankheit bringen erhoumlhte kardiovaskulaumlre Risikofaktoren mit sich erhoumlhen also das Risiko etwa einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden Gesundheitsorienshytiertes Verhalten kann diese Risikofaktoren senken Dafuumlr ist jedoch ein veraumlnderter Lebensstil notwendig Auf diesem Weg begleitet das Programm LeIKD betroffene Hochrisikopatienten mit einem individuell abgestimmten Bewegungs- und Ernaumlhshyrungsprogramm Dabei kommen Aktivitaumlts- und Pulsmesser eine Kommunikations-App und bestehende Gesundheitsproshygramme der Techniker zum Einsatz Zudem werden Hausaumlrzte Diabetologen Kardiologen Ernaumlhrungs- und Physiotherapeushyten eingebunden

Alle Projekte in der Uumlbersicht wwwtkde Webcode 935240

Versorgungsforschung zehn Foumlrderzusagen Lassen sich unerwuumlnschte Neben- und Wechselwirshykungen von neu zugelassenen Praumlparaten mithilfe von Routinedaten fruumlhzeitig erkennen Wie muss ein Fehshylerberichts- und Lernsystem fuumlr die Arztpraxis ausseshyhen damit es auch tatsaumlchlich genutzt wird und die ambulante Behandlung sicherer macht Warum wershyden Patienten mit Brustschmerzen in bestimmten Reshygionen Deutschlands besonders oft per Linksherzkashytheter untersucht Das sind einige der Fragen denen die Techniker mit Partnern wie Universitaumlten und anshyderen Forschungseinrichtungen in insgesamt zehn Versorgungsforschungsprojekten auf den Grund geht

Die zehn Projekte haben Anfang 2017 vom Innovatishyonsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses Foumlrderzusagen in Houmlhe von 125 Millionen Euro erhalshyten Bei sieben der zehn bewilligten Projekte ist das WINEG das wissenschaftliche Institut der TK fuumlr Nutshyzen und Effizienz im Gesundheitswesen Konsortialshypartner

Bei einigen der Projekte geht es auch darum zu untershysuchen wie wirksam bestimmte Arzneimittel sind Mit Blick auf risikobehaftete Medikamente in der Schwanshygerschaft wird das WINEG beispielsweise eine neue wissenschaftliche Methodik entwickeln um mithilfe von Routinedaten bekannte Risiken systematisch zu uumlberpruumlfen weiter zu erforschen und bislang noch unshybekannte Risiken zu entdecken Um wichtige genetishysche Risikofaktoren bei der Arzneimitteltherapie zu identifizieren wird das WINEG ebenfalls Routinedaten analysieren und zudem mit pseudonymisierten Befrashygungsergebnissen verknuumlpfen

32 Geschaumlftsbericht 2016 Wir Techniker ndash

Wir Techniker Wie werden wissenschaftliche Ergebnisse praktisch nutzbar Wie kann man Eltern chronisch kranker Kinshyder unterstuumltzen Uumlber 13000 Mitarbeiter arbeiten nach dem Prinzip bdquovon Technikern fuumlr Technikerldquo

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Von Technikern fuumlr Techniker

Wir Techniker das sind uumlber 13000 Menschen die sich in ganz Deutschland nicht nur um die Anliegen von rund 98 Millionen Versicherten kuumlmmern sondern auch daran arbeiten die Angebote der Techniker stets in deren Sinne zu verbessern

Das beginnt beim Austausch mit den Versicherten fuumlr den untershyschiedliche Wege offen stehen

die wir Techniker stets ausbauen ndash von Anruf bis App Wir sorgen dafuumlr dass dieshyse Kommunikationspfade zuverlaumlssig schnell und effizient funktionieren und sich stets den Wuumlnschen der Versichershyten entsprechend weiterentwickeln

Wir Techniker stehen nicht nur mit Vershysicherten im permanenten Dialog sonshydern sind unterwegs um auf relevanten Foren in Sachen Versorgung Service oder Wissenschaft unsere Standpunkte und Innovationen vorzustellen aber auch Impulse aufzunehmen und zu deshybattieren Zu diesen Innovationen gehoumlshyren auch Angebote fuumlr Techniker von morgen vom Peer-to-Peer-Projekt in Sachen digitale Kompetenz fuumlr Schuumller bis zur Lern-App fuumlr unsere Auszubilshydenden

Auch das Thema Patientensicherheit ist fuumlr uns Techniker ein zentrales Anlieshygen Wie hier wissenschaftliche Inforshymationen fuumlr Versicherte unmittelbar praktisch nutzbar werden zeigt beishyspielsweise ein digitales Informationsshypaket uumlber Multiressistente Erreger (MRE) Fuumlr den Bruumlckenschlag zwischen wissenschaftlicher Forschung und anshywendbarem Wissen sorgen die Technishyker des Wissenschaftlichen Instituts der TK fuumlr Nutzen und Effizienz im Geshysundheitswesen (WINEG)

Das Prinzip bdquovon Technikern fuumlr Technishykerldquo setzt jedoch kein Hauptamt voraus Das beweisen die ehrenamtlichen Mitshyglieder des Verwaltungsrats Im houmlchsshyten Gremium der Techniker treffen sie alle Entscheidungen von grundsaumltzlicher Bedeutung kontrollieren im Sinne der Versicherten Vorstand und Verwaltung und legen zusaumltzliche Leistungen fest

34 Geschaumlftsbericht 2016 Wir Techniker

34 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker ndash

Techniker vernetzen Techniker Wer mit der Techniker in Kontakt treten will hat viele Moumlglichkeiten ndash von mobil bis postalisch Fuumlr Tempo bei der Vernetzung von uumlber 13000 Technikern und rund 98 Millionen Versicherten sorgen unter anderem diese Techniker

Postmanagement Fuumlr Dirk Stejskal beshydeutet Technikergeist in der taumlglichen Arbeit bis ins Detail ausgefeilte Qualitaumlt mit Houmlchstgeschwindigkeit zu verbinden Der gelernte Drucker arbeitet im Druckshyzentrum der Techniker wo 2016 rund 32 Millionen Brief-Sendungen produziert und versendet wurden Dort zaumlhlen houmlchste Datenschutzstandards technische Akkushyratesse und feste Zeitfenster

Dass alle Kunden so schnell wie moumlglich ihre Briefe erhalten dafuumlr sorgen neben Dirk Stejskal und seinen Kollegen zwei der modernsten Inkjetbasierten Rollen-Dishygitaldrucksysteme sowie drei Hochleisshytungskuvertiermaschinen bdquoWas die Kolleshyginnen und Kollegen an den Schreibtischen bundesweit verschicken wollen wird hier gedruckt kuvertiert und bis zum Versand fertig gemacht Uumlber den ganzen Prozess koumlnnen wir exakt verfolgen welcher Brief gerade wo ist ob alle notwendigen Forshymulare oder Beipacks enthalten sind und im Fall der Faumllle beschaumldigte Briefe sofort automatisch nachproduzierenldquo erlaumlutert der Operator Pro Stunde nehmen bis zu 23000 Standardbriefsendungen den Weg von der Druckdatei bis ins Kuvert denn rein rechtlich beduumlrfen viele Anliegen noch der klassischen Briefform

Cockpit Anne de Wilde und Florian Werg uumlberblicken als Workforce-Manager im soshygenannten Cockpit des Bereichs Kundenservice der Techniker den Groszligteil der Kundenshyanliegen Ob per Anruf E-Mail Chat oder Brief ndash das Cockpit-Team sorgt dafuumlr dass Kunden die Techniker gut erreichen und schnell eine Antwort erhalten Mittels Prognosen und Planung wird der Einsatz der Kollegen in den Servicezentren nah am Bedarf geplant und gesteuert

Im Schnitt verteilt das Cockpit so taumlglich uumlber 30000 Anrufe uumlber 2000 E-Mails uumlber 700 Chats und uumlber 7500 Anliegen auf dem Postweg bdquoDie Aufgabe ist komplex weil sie viele verschiedene Kanaumlle umfasst und wir saisonale Schwankungen ebenso wie zum Beispiel ungeplante Abwesenheiten bei den Kollegen abfedern muumlssenldquo erlaumlutert Florian Werg bdquoWir arbeiten hier mit vielen verschiedenen Techniken steuern diese so aus dass der Service stimmt Technikergeist ist besonders gefragt wenn eine dieser Techniken einmal ausfaumlllt Dann gilt es flexibel und schnell eine Loumlsung zu finden damit die Kunden dennoch schnell eine Antwort erhaltenldquo erklaumlrt Anne de Wilde bdquoUns motiviert es wenn wir die besten Voraussetzungen fuumlr die Kolleginnen und Kollegen im direkten Kundenshykontakt schaffen koumlnnenldquo

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SoVerMaFacunterdeFra

FuumlrdezusRuumlvorabwaauc

App Der erste Arbeitstag von Matthias Robbers fiel auf den Startschuss eines Projekts das Versicherten der Techniker neue Kommunikationswege zum Service ihrer Kasse ermoumlglicht Der Android-Entshywickler ist Teil des Teams das die TK-App umsetzt hat deren Weg von der Planung bis in den Google Play Store gefuumlhrt und arbeitet mit seinen Kollegen daran die Anshywendung stetig zu verbessern und weiteshyre Features fuumlr die Nutzer anzubieten

bdquoMich motiviert vor allem die Chance uumlber die App so vielen potenziellen Nutzern den Alltag zu erleichtern Heute ist es fuumlr viele Menschen alltaumlglich alles per Smartshyphone von unterwegs zu erledigen Das gilt jetzt auch fuumlr Anliegen an die Technishyker etwa Dokumente zu uumlbermittelnldquo ershylaumlutert Robbers Das Entwicklerteam arshybeitet beim weiteren Ausbau der App agil steht im Austausch mit den Nutzern und bindet Ruumlckmeldungen direkt in die aktushyelle Entwicklung mit ein Fuumlr Robbers geshyhoumlrt das zum Technikergeist bdquoEs geht darum einzelne Funktionen weiter zu entshywickeln dabei aber immer das groszlige Ganshyze und den Nutzen fuumlr den Versicherten im Blick zu habenldquo

ziale Netzwerke Auch die sozialen Netzwerke stehen den sicherten der Techniker zum Austausch offen Social Media nagerin Sandra Ebenau haumllt Versicherte mit ihren Kollegen auf ebook Twitter amp Co auf dem Laufenden bdquoDabei stimmen wir

s eng mit allen ab die fuumlr die Techniker kommunizierenldquo erlaumlushyt Ebenau Zum Job gehoumlrt auch das Community Management nn auf diesen Kanaumllen erreichen die Techniker auch zahlreiche gen und Anliegen von Versicherten und anderen Usern

schnelle Antworten arbeitet das Social Media Team eng mit n Kolleginnen und Kollegen aus dem Servicezentrum Hamburg ammen Dort arbeiten Ingo Kaiser und seine Kollegen an den

ckmeldungen an die Versicherten Neben Tempo zaumlhlt dabei allem inhaltliche Flexibilitaumlt bdquoDie Themen sind vielfaumlltig und

wechslungsreich und reichen von Krankengeld bis zur Sozialshyhlldquo erlaumlutert Ingo Kaiser Antworten gibt es rund um die Uhr h wenn die meisten Anfragen tagsuumlber eintreffen bdquoOumlffentlich

sichtbar informieren wir aber nur allgemein ndash wenn fuumlr eine Ausshykunft persoumlnliche Angaben noumltig sind vernetzen wir die Versishycherten mit dem richtigen Ansprechpartnerldquo so Kaiser

36 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

(Fuumlr) Techniker von morgen Die Techniker engagiert sich mit innovativen Projekten fuumlr die Gesundheit und Zukunft junger Versicherter und ihrer Familien ndash und mit Angeboten fuumlr Auszubildende der Techniker die 2016 besonders erfolgreich waren

Sicher durch die digitale Welt Generation bdquoKopf untenldquo Neun von zehn Zwoumllfjaumlhrigen besitzen ein Smartphone drei Stunden pro Tag verbringen sie durchschnittlich online Die digitale Welt gehoumlrt laumlngst zum Alltag im Kinderzimshymer Mit den Moumlglichkeiten des Internets und der Sozialen Medien ist jedoch auch die Anzahl der Risiken gestiegen bdquoNeue Phaumlnomene wie Cybermobbing oder Inshyternetsucht belasten immer mehr die Psyshyche von Kindern und Jugendlichen Wir haben gemeinsam mit dem Verein Condrobs das Praumlventionsprojekt Netzshygaumlnger 30 gestartet damit Kinder fruumlh lernen sich in der digitalen Welt zurechtshyzufindenldquo sagt Christian Bredl Leiter der TK-Landesvertretung Bayern Netzgaumlnger 30 unterstuumltzt Schuumller darin Gefahren in der digitalen Welt zu erkennen zu vermeishyden und einen maszligvollen Umgang mit dem Internet zu entwickeln Die Jugendlishychen lernen ihr eigenes Verhalten in der digitalen Welt kritisch zu reflektieren

Das Besondere bei Netzgaumlnger 30 Nicht Lehrer vermitteln die Inhalte sondern Schuumller Neunt- und Zehntklaumlssler wershyden zu sogenannten bdquoPeersldquo ausgebildet und geben ihr Wissen in Workshops an die juumlngeren Schuumller weiter Die Aumllteren haben Vorbildfunktion koumlnnen jedoch gleichzeitig auf Augenhoumlhe mit den Fuumlnft- und Sechstklaumlsslern kommunizieshyren Netzgaumlnger 30 ist 2016 mit zwoumllf Schulen im Muumlnchener Raum gestartet und wird weiter ausgebaut Mehr zum Projekt unter wwwtkde Webcode 815146

92 der Zwoumllfjaumlhrigen besitzen ein Smartphone

(JIM-Studie 2015)

Digitale Hilfe fuumlr Eltern kranker Kinder Experten schaumltzen dass fast jedes sechsshyte Kind in Deutschland chronisch krank ist Dabei wird die Belastung sehr untershyschiedlich empfunden die ein an Asthma Diabetes oder Mukoviszidose erkranktes Kind fuumlr Eltern und Geschwister mit sich bringt Nicht wenigen bereitet die staumlndishyge Sorge schlaflose Naumlchte und setzt sie dauerhaft unter Stress Ein Projekt der Techniker in Baden-Wuumlrttemberg und des Universitaumltsklinikums Ulm moumlchte Familishyen niederschwellige Hilfe anbieten bevor sie psychisch an ihre Grenzen stoszligen

bdquoBEcKIldquo steht fuumlr Beratung von Eltern chronisch kranker Kinder im Internet

Mit dem neuen Programm will die Technishyker Eltern gezielt bei der Bewaumlltigung der Erkrankung ihres Kindes unterstuumltzen Teilnehmen koumlnnen Eltern deren an Asthshyma erkranktes Kind im Disease-Manageshyment-Programm (DMP) eingeschrieben ist Die Teilnehmer treten mit ihrem Berashyter uumlber die gesicherte Plattform der Ulshymer Onlineklinik in Kontakt Uumlber einen Zeitraum von sechs bis zwoumllf Wochen wershy

den dann anhand von Schreibaufgaben die Themenfelder Krankheitsmanageshyment Angstbewaumlltigung und Selbstfuumlrshysorge bearbeitet

Diese Form der sogenannten internetshybasierten psychologischen Intervention hat den Vorteil dass die Teilnehmer von einem persoumlnlichen Therapeuten indivishyduell betreut werden gleichzeitig durch die online-Kommunikation aber keine festen Termine eingehalten werden muumlssen

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Per Lern-App zum Profi bdquoTKlerin19 fordert Dich zu einem Duell herausldquo Wenn Caren Koshyziol eine Nachricht mit diesem Betreff von Kollegin Vivian Slotshyta bekommt ist ihr ganzes Fachwissen gefragt Die beiden Auszubildenden aus dem Fachzentrum Krankengeld in Karlsrushyhe treten uumlber ihre Smartphones gegeneinander im Quiz an Die Fragen kommen dabei aus 47 verschiedenen Themengeshybieten rund um die Inhalte aus drei Ausbildungsjahren Die beishyden nutzen eine Lern-App die die Techniker fuumlr ihre aktuell rund 800 Auszubildenden entwickelt hat

Und so funktioniert die App Wer sich einloggt waumlhlt zunaumlchst einen Gegner aus und entscheidet sich fuumlr eine Themenkateshygorie Dann gilt es in jeweils 30 Sekunden fuumlnf Fragen zu beshyantworten Danach ist der Gegner dran

TK-Auszubildende ist Deutschlands Beste Kundenservice Leistungsangebot digitale Initiativen ndash alles was die Techniker auszeichnet verdankt sie ihren Mitarbeitern den Technikern Damit diese auch in Zukunft den Grundstein fuumlr den Erfolg legen hat die Ausbildung bei der Techniker einen besonders hohen Stellenwert Das Ergebnis Jedes Jahr zaumlhlen TK-Azubis zu den Besten der Branche 2016 etwa haben 77 der insgesamt 248 bdquoNachwuchs-Technikerldquo des Abschlussjahrshygangs ihre Pruumlfungen mit der Note 1 bestanden

In diesem Jahr machte eine Auszubildende die Techniker besonshyders stolz Kira Trefon ndash mittlerweile Kundenberaterin im Sershyvicezentrum Gelsenkirchen ndash hat ihre Ausbildung zur Kauffrau im Gesundheitswesen als beste in ganz Deutschland abgeshyschlossen bdquoAls ich erfuhr dass ich Bundesbeste bin konnte ich es zuerst nicht glauben und habe mich natuumlrlich sehr gefreut Vor allem dass sich die rund viermonatige Vorbereitung auf die Pruumlfungen ausgezahlt hatldquo so die 22-Jaumlhrige die haumlufig geshymeinsam mit ihren Azubi-Kollegen gelernt hat

Kira Trefon ist Kundenberaterin im Serviceshyzentrum Gelsenkirchen

38 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

Zehn Jahre WINEG Bekommen Patienten die Behandlung die den wissenschaftlichen Erkenntnissen entspricht Welche Effekte haben neue Versorgungsmodelle Wie wirken sich gesundheitspolitische Entscheidungen auf die Versicherten aus Das sind einige der Fragen denen das wissenschaftliche Institut der TK fuumlr Nutzen und Effizienz im Gesundshyheitswesen (WINEG) seit zehn Jahren auf den Grund geht

Die Entscheidung der Techniker mit der Institutsgruumlndung 2006 eigene wissenshyschaftliche Expertise aufzubauen hat sich als vorausschauend und innovativ erwiesen Die praxisnahe Versorgungsforschung des WINEG liefert evidenzbasierte Grundlagen und Transparenz fuumlr wichtige Entscheidungen der Techniker aber auch fuumlr das Gesundheitsweshysen insgesamt Im Mittelpunkt der Forschungsarbeit steht der Versorgungsbedarf der Versicherten und die Frage wie sich auf der Basis neuester Erkenntnisse eine effektishyve und qualitativ hochwertige Gesundheitsshyversorgung weiterentwickeln laumlsst

shy

Wissenschaft fuumlr Techniker

Wie Versicherte direkt von wissenschaftlicher Expertise profitieren zeigt ein Informationspaket zu multiresistenten Keimen Die Mitarbeiter des Wissenschaftlichen Instituts der TK (WINEG) forschen im Dienst der Versicherten

Patientensicherheit ndash profitieren von der Wissenschaft Wer Gesundheitsinformationen sucht fragt heutzutage immer oumlfter bdquoDr Googleldquo Doch wie serioumls sind die Inhalte die man im Internet findet Wer sich informieren und selbstbestimmt im Gesundheitsshywesen zurechtfinden will braucht verlaumlssliche wissenschaftlich gepruumlfte Erkenntnisse in verstaumlndlicher Form Die Techniker unshyterstuumltzt deshalb ihre Versicherten und foumlrdert deren Gesundshyheitskompetenz mit evidenzbasierten Informationen zu relevanshyten Themen etwa mit einem Informationspaket zu multiresistenten Keimen (MRE)

Die Erreger treten immer haumlufiger auf zugleich verlieren gaumlngige Antibiotika ihre Wirksamkeit gegen sie Die bislang schaumlrfste Wafshyfe gegen bakterielle Infektionen wird also stumpfer ndash ein Problem das auch die Politik weltweit aufruumlttelt Dabei ist man sich einig dass eine wirksame Infektionspraumlvention nur mit Hilfe der Patienshyten gelingen kann Die Techniker leistet einen Beitrag und klaumlrt mit einem digitalen Informationspaket auf wie Menschen einer Infektion vorbeugen koumlnnen

Katharina Rubin vom WINEG dem wissenschaftlichen Institut der TK bdquoWir haben fuumlr unsere Kunden multimedial aufbereitet was das fuumlr den Einzelnen bedeutet und wie er sich in seinem privaten Umfeld aktiv daran beteiligen kann dass sich MRE nicht weiter ausbreiten ndash auf Reisen in der Kuumlche im Krankenhausldquo Zum Inshyformationspaket gehoumlren auch ein Erklaumlrfilm und ein Online-Test um das eigene MRE-Risiko zu ermitteln Rubin bdquoNicht jede Erkranshykung verlangt ein Antibiotikum Gegen Viren ist es machtlos Der sorgsame Umgang mit Antibiotika hilft Resistenzen zu vermeishydenldquo Auch Patienten die notwendige Antibiotika zu fruumlh absetshyzen oder in geringerer Dosis als verordnet einnehmen tragen zur Resistenzbildung bei

Die Techniker hat auch ihre Vertragspartner in den Blick genomshymen Sie unterstuumltzt die bdquoAktion Saubere Haumlndeldquo die die Haumlndeshydesinfektion in Krankenhaumlusern verbessert und dadurch hilft Klinikinfektionen zu vermeiden Angesichts von jaumlhrlich rund 19 Millionen Krankenhausfaumlllen ein relevanter Faktor Das Informatishyonspaket online wwwtkde Webcode 889772

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bdquoDie Zukunft aufhalten weil man Angst davor hat ndash das hat noch nie funktioniertldquo

Dr Jens Baas

Techniker unterwegs Von der Zukunft des Gesundheitssystems bis zur Zukunft der Fuumlhrung im Unternehmen ndash Techniker pflegen den Austausch uumlber das Gesundheitssystem hinaus

Pathfinder leading the Future Sieben CEOs sieben prominente Vorshydenker und 800 bdquoYoung Leadersldquo fuumlhshyrender deutscher Unternehmen ndash geshymeinsam widmeten sie sich beim Pathfinder am 1 Mai 2016 einen ganshyzen Tag lang den draumlngendsten Fragen unserer Zeit und machten so den bdquoTag der Arbeitldquo zum bdquoTag des Nachdenshykensldquo Mit dabei Daimler-Chef Dr Dieter Zetsche Deutsche Bank-Vorstand Juumlrshygen Fitsche Joe Kaeser CEO von Sieshymens und TK-Chef Dr Jens Baas

Mit 100 Nachwuchsfuumlhrungskraumlften der Techniker reiste er nach Berlin um gemeinsam zu diskutieren worauf es in Unternehmen von morgen ankommt Das Ziel des Zukunftsgipfels des Hanshydelsblatts jungen Fuumlhrungskraumlften den Anstoszlig zu geben eigene und auch unshy

bequeme Wege zu gehen Im Mittelshypunkt des gemeinsamen Vortrags des TK-Chefs mit dem Informatiker und Kuumlnstler Professor Dr Juumlrgen Schmidshyhuber stand das Thema bdquoResponsibility ndash und wie Big Data die Medizin revolutishyonieren wirdldquo

Z2X ein Wochenende mit Visionaumlren Das Portal Zeit Online lud anlaumlsslich seines Gesundheitssystem kennenzulernen norieren wenn Versicherte etwas fuumlr 20-jaumlhrigen Bestehens im September 500 Im Workshop bdquoApp jetzt gesundldquo den ihre Gesundheit tun und dies mit digitashybdquoTwentysomethingsldquo also 20 - bis 29-Jaumlh- Thomas Heilmann Experte der Technishy len Daten belegen Die Teilnehmer disshyrige nach Berlin zu einem bdquoFestival der ker fuumlr digitale Versorgung leitete ging kutierten teils sehr kontrovers uumlber Visionaumlreldquo ein Die Techniker war als Part- es um den Einsatz von Fitnesstracker- Datensicherheit Vor- und Nachteile des ner dabei um die Ideen der sogenannten daten in der gesetzlichen Krankenversi- Solidarsystems und Bonus-Malus-Pro-Millennials fuumlr ein smartes und innovatives cherung Sollen Krankenkassen hoshy gramme

MEDICA Gesundheitsmarkt von morgen Lebende menschliche Zellstrukturen tropshyfen auf eine Unterlage bilden kleine Kreise und formen sich schlieszliglich zu einer dreishydimensionalen menschlichen Ader die sich sogar verzweigt ndash die Fachmesse MEshyDICA 2016 gab Einblick was sich in nur zwoumllf Monaten im internationalen Geshysundheitsmarkt entwickelt hat Zentrales Thema die Digitalisierung als der Innovashytionstreiber Auf dem Podium des ECON-Forums der Techniker diskutierten

Vertreter aus Politik Medien und Wissenshyschaft die Frage wie sich die Chancen der Digitalisierung auf das deutsche Gesundshyheitssystem uumlbertragen lassen In der Disshykussion waren sich der digitale Vordenker Sascha Lobo und Dr Jens Baas Vorshystandsvorsitzender der Techniker einig dass die breite Nutzung individueller Dashyten kuumlnftig nachgefragt werden wird Desshyhalb muumlsse man aktiv gestalten statt auf die Angebote milliardenschwerer US-Konshyzerne zu warten Die Techniker unterwegs auf der Fachmesse MEDICA

40 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

Ehrenamtlich fuumlr die Techniker

Der Verwaltungsrat ist das houmlchste Entscheidungsgremium der Techniker ndash seine 30 Mitglieder und ihre Stellvertreter leisten als Selbstverwaltung diese verantwortungsvolle und anspruchsshyvolle Aufgabe ehrenamtlich Der Verwaltungsrat setzt sich pashyritaumltisch aus je 15 Versicherten- und 15 Arbeitgebervertretern zusammen Ihre Legitimation erhalten die Selbstverwalter uumlber die alle sechs Jahre stattfindende Sozialwahl

Mit dieser Legitimation treffen die Ehrenamtlichen alle Entshyscheidungen die fuumlr die Techniker von grundsaumltzlicher Bedeushytung sind Auszligerdem entscheidet der Verwaltungsrat uumlber Satzungsleistungen von denen die Versicherten ganz unmitshytelbar profitieren So erleichtert eine im Juli verabschiedete Satzungsleistung zur Kostenuumlbernahme des innovativen Flash Glucose Messsystems insulinpflichtigen Diabetikern den Alltag Per Scanner koumlnnen sie ihren Blutzuckerwert bdquounblutigldquo und schmerzfrei ermitteln Dazu wird ein Sensor ins Unterhautfettshygewebe eingesetzt

Die Verwaltungsraumlte beschlieszligen zudem den Haushalt der Techniker ndash und den kassenindividuellen Zusatzbeitrag Der liegt bei der Techniker fuumlr 2017 mit 10 Prozent unter dem Durchschnitt der gesetzlichen Krankenversicherung

Austausch mit Entscheidungstraumlgern Daruumlber hinaus pflegen die gewaumlhlten Verwaltungsraumlte den Austausch mit Vertretern aus Politik und Gesundheitswesen Die Bundesshywahlbeauftragte fuumlr die Sozialversicherungswahlen Rita Pashywelski bekraumlftigte als Gastrednerin die Relevanz von Selbstshyverwaltung und Sozialwahl Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis (SPD) nahm vor den Ehrenamtlichen unter anderem zum Selbstverwaltungsstaumlrkungsgesetz Stellung Frank Plashyte Praumlsident des Bundesversicherungsamtes stellte dem Verwaltungsrat die Arbeit der Aufsichtsbehoumlrde vor EU-Exshyperte Guumlnter Danner erlaumluterte dem Gremium aktuelle Frashygen des europaumlischen Sozialrechts

Selbstverwaltung bedeutet Selbstgestaltung Die Ehrenamtlichen beziehen auch zu relevanten politischen Fragen Position Den Standpunkt des Gremiums zur Bundestagswahl 2017 finden Sie auf wwwtkde

Uumlbrigens Die Sitzungen des Verwalshytungsrats sind oumlffentlich Zudem informiert der Verwaltungsrat auf wwwtkde (Webcode 139012) in Text Bild und Video uumlber den Inhalt der Sitzungen

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bdquoWir wollen eine starke Selbstverwaltungldquo

Dieter F Maumlrtens und Dominik Kruchen sind die alternierenden Vorsitzenden des Verwaltungsrats Der Vorsitz wechselt jaumlhrlich zum 1 Januar

Wie arbeitet die Selbstverwaltung der Techniker

Dominik Kruchen Die Rolle des Verwaltungsrats laumlsst sich

durchaus mit der des Aufsichtsrats in Unternehmen vergleichen Selbstverwalter tragen eine enorme Verantwortung mit der Beshysonderheit dass wir diese Aufgabe ehrenamtlich uumlbernehmen Die Selbstverwaltung bestimmt den Kurs der Kasse uumlbt eine Konshytrollfunktion aus und trifft zentrale Entscheidungen ndash dabei ist

sie den Beitragszahlern verpflichtet

Dieter F Maumlrtens Entscheidungen von solcher Tragweite beshynoumltigen ein solides Fundament ndash das leisten bei der Techniker die

Fachausschuumlsse deren Mitglieder sich mit teilweise hochkompleshyxen Sachverhalten auseinandersetzen um die Beschluumlsse des

Gremiums vorzubereiten

Wie beurteilen Sie aktuell die Rolle der Selbstverwaltung im

Gesundheitssystem

Kruchen Die Selbstverwaltung ist eine tragende Saumlule des

deutschen Gesundheitssystems Auch der internationale Vershygleich belegt eindrucksvoll ndash etwa mit Blick auf die Situation in

Suumldeuropa ndash wie krisensicher und stabil dieses etablierte System

ist das eben nicht vollstaumlndig vom Staat abhaumlngig ist

Maumlrtens Obwohl sich diese Errungenschaft permanent beshywaumlhrt gibt es immer wieder Versuche ihre Autonomie und somit

auch die Handlungsfaumlhigkeit dieses Stabilitaumltsfaktors einzushyschraumlnken die Vorstoumlszlige der Politik zum sogenannten Selbstvershywaltungsstaumlrkungsgesetz sind hier nur ein Beispiel Hier gilt es

klare Kante zu zeigen und diese tragende Saumlule entschieden zu

verteidigen

Unikosmos Award Zukunft der Notfallmedizin In den rund 1200 Notaufnahmen in Deutschland zaumlhlt im Alltag oft jede Sekunde Wie diese Einheiten organisiert sind stellt die Weichen fuumlr den Behandlungserfolg Die Absolventin der APOLLON Hochschule der Gesundheitswissenschaft in Bremen Anna Christina Houmlrster widmete ihre Abschlussarbeit der Frage nach Prozessen und Qualitaumltsmanagement in Notaufnahmen Fuumlr ihre Analyse erhielt sie im Rahmen einer Verwaltungsratssitzung den Unikosmos Award 2016 den die Hamburger Presseagentur Public Address und die Techniker fuumlr innovative Konzepte von Nachwuchswissenschaftlern verleihen Perspektivisch stellt die Wissenschaftleshyrin auch die Frage wie das systematische Erfassen von Qualitaumltsfaktoren und der Aufbau eines nationalen Notaufnahmeregisters die Versorgungsqualitaumlt verbessern kann

42 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker Der Verwaltungsrat aktuell Auch 2017 stehen die Mitglieder des Verwaltungsrats zur Wahl Nach der Wahl konstituiert sich das Gremium am 29 September 2017 Hier finden Sie die aktuelle Mitgliederliste und die aktuell vertretenen Listen

Die Mitglieder des aktuellen Verwaltungsrats

Arbeitgebervertreter Dominik Kruchen Duumlsseldorf Alternierender Vorsitzender

Heiner Boumlgemann Bremen Rainer Bruns Nordstrand Uwe Buszligmeier Greven Joachim Feldmann Bremen Helmut Fitzke Woggersin Wilfried Grunau Edewecht-Friedrichsfehn Joumlrg Henschen Bremen Klaus H Kober Rheinmuumlnster Udo Nicolay Moumllln Mirko Knappe Hamburg (seit 01012017) Johannes Seiboldt Nidda Rainer Tietz Bottrop Roland Unzeitig Wettmershagen Bernd Wegner Riegelsberg

Vertretene Organisation ZI HSH Zahntechniker-Innung Hamburg und Schleswig Holstein 15 Sitze

Versichertenvertreter Dieter F Maumlrtens Offenbach Alternierender Vorsitzender

Rosemie Bilz Radebeul Detlef Decho Syke Peter Duchene Groszligrosseln Friedrich Gosewinkel Hamm Karla Hasenauer Suhl Uwe Klemens Muumlnchen Baumlrbel Richling Bremen Annette Stensitzky Troisdorf (seit 15072016) Norbert Schneider Schwerin Harald Schulte Koumlnigswinter Erika Streit Koumlln Johanna Vieweg Dresden Harald Wagner Sipplingen Gerard Wolny Remagen

Vertretene Organisationen TKG TK-Gemeinschaft unabhaumlngige Versichertengemeinshyschaft der Techniker Krankenkasse eV 12 Sitze verdi Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft 1 Sitz IGM Industriegewerkschaft Metall 1 Sitz ACA Katholische-Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Deutschshylands e V Kolpingwerk Deutschland Bundesverband Evanshygelischer Arbeitnehmerorganisationen eV 1 Sitz

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Sozialwahl gelebte Teilhabe Demokratischer Taktgeber fuumlr den Verwaltungsrat sind die Sozialwahlen deren Ergebnis alle sechs Jahre die Zusammensetzung des houmlchsten Entscheidungsgremiums der Techniker festlegt

Bei der Techniker werden seit jeher die 15 Versichertenvershytreter per Urwahl ermittelt So haben die rund 74 Millionen Mitglieder eine echte Wahl und koumlnnen ihr Recht auf Mitbeshystimmung nutzen Damit die Stimmberechtigten bis zum 31 Mai 2017 ihre Stimmen geltend machen koumlnnen stand 2016 im Zeichen der Vorbereitungen fuumlr die Abstimmung im bdquoSushyperwahljahr 2017ldquo Federfuumlhrend in der Vorbereitung der Wahlausschuss unter Vorsitz des stellvertretenden Vorshystandsvorsitzenden Thomas Ballast Das Gremium ist unter anderem zustaumlndig fuumlr die Zulassung der antretenden Listen aber auch fuumlr die ordnungsgemaumlszlige Ermittlung des Wahlershygebnisses Eine Informationskampagne begleitete die Wahlshyvorbereitungen und ermoumlglichte Versicherten ebenso wie Multiplikatoren sich umfassend uumlber die Wahl zu informieren

Klares Ja zur Teilhabe Sozialwahl bedeutet demokratische Teilhabe nach dem Prinzip bdquoWer Beitraumlge einzahlt soll auch mitbestimmenldquo Im Vorfeld ermittelte die Techniker im Rahshymen einer Studie wie die Menschen in Deutschland zur Sozishyalwahl stehen Das klare Ergebnis der repraumlsentativen Forshysa-Umfrage Das Prinzip der ehrenamtlichen Selbstverwaltung und die Teilhabemoumlglichkeit durch die Sozialwahl stehen hoch im Kurs 68 Prozent der Befragten sprachen sich klar fuumlr die Sozialwahl aus Und Selbst 58 Prozent der Privatversicherten haumltten gerne diese Mitsprachemoumlglichkeit

Zudem halten 73 Prozent der Menschen in Deutschland die Verwaltungsraumlte fuumlr wichtig und befuumlrworten dass Versishycherte durch sie an Entscheidungen beteiligt werden Besonshyders hoch ist die Fuumlrsprache unter den Juumlngeren zwischen 18 und 39 Jahren Vier von fuumlnf sprachen sich hier fuumlr das Prinshyzip bdquoVersicherte fuumlr Versicherteldquo aus

55 der Menschen in Deutschland sind politisch stark

oder sehr stark interessiert

44 Geschaumlftsbericht 2016 Die Finanzen ndash

Die Finanzen Der Bereich Finanzen informiert uumlber Vermoumlgensshyrechnung Vermoumlgen Einnahmen und Ausgaben der Techniker Krankenkasse uumlber die Versicherten- und Mitgliederentwicklung sowie die Finanzen der Pflegeversicherung

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Der Jahresruumlckblick in Zahlen Das Geschaumlftsjahr 2016 war erneut von einer guten wirtschaftlichen Konjunkshytur gepraumlgt die viel Geld in die Kassen der Sozialversicherungen gespuumllt hat Auszligerdem verzeichnet das System der gesetzlichen Krankenversicherungen weiterhin Zuwaumlchse an Versicherten Dem gegenuumlber stehen staumlndig steishygende Ausgaben im Gesundheitswesen und Verzerrungen des Wettbewerbs der Kassen untereinander So reichten auch im Haushaltsjahr 2016 die Zuweishysungen aus dem Gesundheitsfonds an die Techniker nicht aus um die Ausgashyben fuumlr die Versorgung der Versichershyten zu decken

Dennoch lag der kassenindividuelle Zushysatzbeitrag der Techniker mit 10 Proshyzent auch 2016 unter dem amtlichen Durchschnitt

Ausgaben der Krankenversicheshyrung Das Haushaltsjahr 2016 schlieszligt die Techniker mit einem Plus von etwa 22 Millionen Euro ab Zu dem ausgeglishychenen Haushalt tragen vor allem die schlanken Prozesse und die effektive Verwaltung bei Die wirtschaftliche Kulshytur im Unternehmen ist dafuumlr verantshywortlich dass der Fehlbetrag der Zushyweisungen aus dem Gesundheitsfonds aufgefangen werden konnte Die Vershywaltungskosten von 136 Euro je Versishycherten lagen somit auch deutlich unter den durchschnittlichen Verwaltungskosshyten in der gesetzlichen Krankenversicheshyrung (153 Euro)

Die Leistungsausgaben stiegen um 31 Prozent und damit etwas moderater als im Vorjahr Auffaumlllig ist dass die Ausgaben fuumlr Arzneimittel auf einem hohen Niveau noch einmal mit 39 Prozent zunehmen und auf 4 Milliarden Euro ansteigen Den groumlszligten Ausgashybenblock verzeichnet die Techniker bei den Kosten fuumlr die Krankenhausbehandlung Erstmals uumlbersteigt dieshyser Wert mit einem Zuwachs von 38 Prozent die Sieben-Milliarden-Euro-Marke Fuumlr aumlrztliche Behandshylungen wurden 46 Milliarden Euro ausgegeben was einen Anstieg von 29 Prozent bedeutet

Ausgaben der Pflegeversicherung Die Leistungsshyausgaben fuumlr die pflegebeduumlrftigen Versicherten beliefen sich auf rund 13 Milliarden Euro Mit 3 Milshyliarden Euro flieszligt der Groszligteil der Einnahmen der Pflegeversicherung an den Ausgleichsfonds Mit ihm werden andere Pflegekassen unterstuumltzt deren Ausgaben nicht ausreichend durch Einnahmen geshydeckt sind

Abnahmen Der Verwaltungsrat hat die Jahresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse und die Jahshyresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse Pflegeversicherung abgenommen und dem Vorstand dafuumlr Entlastung erteilt

Juli 2017

Dieter F Maumlrtens

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

Dominik Kruchen

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

46 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Vermoumlgensrechnung

Aktiva in Tsd Euro 2015 2016

A Langfristiges Vermoumlgen

I Verwaltungsvermoumlgen 294474 275331

II Mittel der Ruumlckstellungen 2034183 2429274

III Andere Geldanlagen 3077456 3612688

B Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 904561 937768

II Wertpapiere 1923105 1575117

III Kassenbestand und Giroguthaben 23552 15055

C Rechnungsabgrenzungsposten 7356 9010

D Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

Passiva in Tsd Euro 2015 2016

A Netto-Reinvermoumlgen 3076733 3098587

B Ruumlckstellungen 2034183 2429 274

C Verpfl ichtungen 3137799 3310071

D Rechnungsabgrenzungsposten 15972 16309

E Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

In dieser und in den folgenden Tabellen sind Rundungsdifferenzen moumlglich

47

Vermoumlgen

2015 2016

Netto-Reinvermoumlgen in Tsd Euro 3076733 3098587

je Versicherten in Euro 32980 32087

zum Vorjahr je Versicherten - 118 - 27

Davon

Betriebsmittel 1755959 1705756

je Versicherten in Euro 18822 17664

zum Vorjahr je Versicherten - 190 - 62

Ruumlcklagen 946300 1037500

je Versicherten in Euro 10144 10744

zum Vorjahr je Versicherten + 17 + 59

Verwaltungsvermoumlgen inkl Investitionsruumlcklage

374474 355331

je Versicherten in Euro 4014 3680

zum Vorjahr je Versicherten - 42 - 83

Erfolgsrechnung

in Tsd Euro 2015 2016

1 Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds 21313911 22724351

2 Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz 1287826 1709675

3 Erstattungen 42285 51670

4 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 58445 60767

5 Leistungsaufwand 21656712 23109954

6 Verwaltungskosten 1233733 1309365

7 Zinsergebnis 20949 17024

8 Sonstige Einnahmen 8043 7577

9 Sonstige Ausgaben 98417 129891

10 Jahresfehlbetrag (-)Jahresuumlberschuss - 257403 21854

48 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Einnahmen im Detail 2015 2016

Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 22745586 24594001

je Versicherten in Euro 243813 254678

zum Vorjahr je Versicherten + 28 + 45

Davon

Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds

absolut in Tsd Euro 21313911 22724351

je Versicherten in Euro 228467 235317

zum Vorjahr je Versicherten - 29 + 30

Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz absolut in Tsd Euro 1287826 1709675

je Versicherten in Euro 13804 17704

zum Vorjahr je Versicherten ndash + 283

Sonstige Einnahmen absolut in Tsd Euro 143849 159976

je Versicherten in Euro 1542 1657

zum Vorjahr je Versicherten - 154 + 74

Ausgaben im Detail 2015 2016

24572147 Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 23002989

je Versicherten in Euro 246572 254452

zum Vorjahr je Versicherten + 15 + 32

Davon

Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 21656712 23109954

je Versicherten in Euro 232142 239310

zum Vorjahr je Versicherten + 41 + 31

Davon

Aumlrztliche Behandlung absolut in Tsd Euro 4324921 4608482

je Versicherten in Euro 46359 47722

zum Vorjahr je Versicherten + 38 + 29

Zahnaumlrztliche Behandlung ohne Zahnersatz

absolut in Tsd Euro 1450491 1516045

je Versicherten in Euro 15548 15699

zum Vorjahr je Versicherten + 23 + 10

49

Ausgaben im Detail 2015 2016

Zahnersatz absolut in Tsd Euro 361938 363907

je Versicherten in Euro 3880 3768

zum Vorjahr je Versicherten + 18 - 29

Arzneimittel absolut in Tsd Euro 3708728 3988102

je Versicherten in Euro 39754 41298

zum Vorjahr je Versicherten + 54 + 39

Hilfsmittel absolut in Tsd Euro 762963 796889

je Versicherten in Euro 8178 8252

zum Vorjahr je Versicherten + 32 + 09

Heilmittel absolut in Tsd Euro 711308 777475

je Versicherten in Euro 7625 8051

zum Vorjahr je Versicherten + 88 + 56

Krankenhausbehandlung absolut in Tsd Euro 6520595 7003332

je Versicherten in Euro 69895 72522

zum Vorjahr je Versicherten + 25 + 38

Krankengeld absolut in Tsd Euro 1474940 1561341

je Versicherten in Euro 15810 16168

zum Vorjahr je Versicherten + 53 + 23

Fahrkosten absolut in Tsd Euro 374939 410294

je Versicherten in Euro 4019 4249

zum Vorjahr je Versicherten + 96 + 57

Vorsorge- und Rehabilitationsleistungen

absolut in Tsd Euro 306972 317177

je Versicherten in Euro 3290 3284

zum Vorjahr je Versicherten + 51 - 02

Schutzimpfung absolut in Tsd Euro 205930 220120

je Versicherten in Euro 2207 2279

zum Vorjahr je Versicherten + 138 + 33

Fruumlherkennungsmaszlignahmen absolut in Tsd Euro 324596 328676

je Versicherten in Euro 3479 3404

zum Vorjahr je Versicherten + 47 - 22

50 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Ausgaben im Detail 2015 2016

Schwangerscha und Mutterscha

ohne stat Entbindung absolut in Tsd Euro 243622 265110

je Versicherten in Euro 2611 2745

zum Vorjahr je Versicherten + 21 + 51

Behandlungspflege und haumlusliche Krankenpflege

absolut in Tsd Euro 364213 413436

je Versicherten in Euro 3904 4281

zum Vorjahr je Versicherten + 151 + 97

Dialyse absolut in Tsd Euro 136648 143130

je Versicherten in Euro 1465 1482

zum Vorjahr je Versicherten + 64 + 12

Sonstige Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 383907 396438

je Versicherten in Euro 4115 4105

zum Vorjahr je Versicherten + 20 - 02

Praumlvention absolut in Tsd Euro 744643 756656

je Versicherten in Euro 7982 7835

zum Vorjahr je Versicherten + 23 - 18

Verwaltungsausgaben absolut in Tsd Euro 1233733 1309365

je Versicherten in Euro 13225 13559

zum Vorjahr je Versicherten + 99 + 25

Sonstige Ausgaben absolut in Tsd Euro 112545 152828

je Versicherten in Euro 1206 1583

zum Vorjahr je Versicherten - 372 + 312

51

Pflegeversicherung

Vermoumlgensrechnung 2015 2016

Aktiva in Tsd Euro

A Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 102500 110008

II Kurzfristige Geldanlagen 396000 415005

III Kassenbestand und Giroguthaben 286 828

B Rechnungsabgrenzungsposten 25137 37673

523924 563513

Passiva in Tsd Euro

A Reinvermoumlgen 244790 272895

B Verpfl ichtungen 279134 290618

523924 563513

Erfolgsrechnung 2015 2016

in Tsd Euro

1 Beitraumlge 4187123 4471718

2 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 5310 3553

3 Leistungsaufwand der Pfl egeversicherung 1199331 1339563

4 Zahlungen an den Ausgleichsfonds 2826011 2972471

5 Verwaltungskosten 120294 134589

6 Zinsergebnis 108 - 436

7 Sonstige Einnahmen 1 0

8 Sonstige Ausgaben 98 107

9 Jahresuumlberschuss 46807 28105

52 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Leistungsausgaben Pflegeversicherung

Leistungsausgaben in Tsd Euro 2015 2016

Pfl egesachleistung 172597 189955

Pflegegeld 351752 384789

Leistungen fuumlr Pfl egepersonen 63020 68594

Stationaumlre Leistungen 380641 410093

Uumlbrige Leistungen 231321 286132

Leistungsausgaben insgesamt 1199331 1339563

53

Mitglieder- und Versichertenentwicklung

Stichtag Jahresdurchschnitt

01012016 01012017 2015 2016

Mitglieder 7044467 7342157 6874547 7205987

zum Vorjahr +48 +42 +56 +48

Familienangehoumlrige 2433683 2454518 2454552 2450915

Versicherte insgesamt 9478150 9796675 9329099 9656902

zum Vorjahr +35 +34 +46 +35

54 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Der Geschaumlftsbericht der Techniker ndash auch digital

Unter wwwtkdegeschaeftsbericht finden Sie die digitale Ausgabe des TK-Geschaumlftsberichts

Der Geschaumlftsbericht 2016 steht Ihnen auch als PDF zum Download unter wwwpressetkde zur Verfuumlgung

Zu Artikeln die mit diesem Symbol gekennzeichnet sind finden Sie ausfuumlhrliche Videos im digitalen Geschaumlftsbericht

Impressum ndash Verantwortlich fuumlr den Inhalt Techniker Krankenkasse Bramfelder Straszlige 140 22305 Hamburg Telefon 040-69 09-17 83 Internet wwwpressetkde E-Mail pressestelletkde Twitter wwwtwittercomtk_presse

Verantwortlich Prof Dr Volker Moumlws Redaktion Kerstin Grieszligmeier Inga Laboga Texte Kerstin Grieszligmeier Hermann Baumlrenfaumlnger Gabriele Baron Nicole Battenfeld Daniel Burgstaler Dennis Chytrek Jacqueline Dauster Philip Giewer Michaela Hombrecher Inga Laboga Katharina Lemke Natalie Quadbeck Heike Schmedemann Silvia Wirth

Konzept und Gestaltung Christina Bartheidel Produktion Tanja Klopsch Litho Hirte GmbH amp Co KG Hamburg Druck Eversfrank Berlin GmbH Berlin Bilder Andreas Friese Jan Pauls Jan Haas Getty Images

copy Alle Rechte vorbehalten Nachdruck und sonstige Formen der Vervielfaumlltigung ndash auch auszugsweise ndash nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung

Mehr Informationen gibt es online Die digitale Ausgabe des TK-Geschauml sberichts fi nden Sie unter wwwtkdegeschae sbericht

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2010

02

720

17

  • Geschaumlftsbericht 2016
    • Vorwort
      • Dr Jens Baas im Gespraumlch mit13Martina Koederitz
      • Auf das Wesentliche reduziert
      • Interview bdquoDie Technikerldquo schaumlrft13ihren Markenauftritt
      • Kampagne Weil die beste Technik13menschlich ist
      • Position beziehen
      • Digitalisierung Nicht ob sondern wie
      • Interview Digitalisierung aktiv gestalten
      • Die Vermessung der Gesundheitswelt
        • Inhalt
        • 1 Die Techniker
        • 2 Die Technik
          • Thomas Ballast im Gespraumlch mit xbird
          • SmartHealth
          • Smart vernetzt
          • Digitale Versorgung
          • Service digital
          • Interviews Agiles Arbeiten amp Pflege
          • Innovationsfonds neue Wege in der Versorgung
            • 3 Wir Techniker
              • Techniker vernetzenTechniker
              • (Fuumlr) Techniker von morgen
              • Wissenschaft fuumlr Techniker
              • Techniker unterwegs
              • Ehrenamtlich fuumlr die Techniker
              • Interview bdquoStarke Selbstverwaltungldquo
              • Verwaltungsrat konkret
              • Sozialwahl gelebte Teilhabe
                • 4 Die Finanzen
                  • Jahresruumlckblick in Zahlen
                  • Vermoumlgensrechnung
                  • Vermoumlgen
                  • Einnahmen amp Ausgaben
                  • Pflegeversicherung
                  • Leistungsausgaben Pflegeversicherung
                  • Mitglieder- und Versichertenentwicklung
                    • Impressum

4 Geschaumlftsbericht 2016

Vorwort Liebe Leserinnen und Leser

herzlich willkommen im Geschaumlftsbericht der Techniker Krankenkasse 2016 Wir blicken auf ein gleichsam erfolgreiches wie bewegtes Jahr zuruumlck Wir haben als bdquoDie Technikerldquo unseren Markenauftritt geschaumlrft Im Zentrum steht dabei der Technikergeist die Motivation sich nicht mit Bestehendem zufrieden zu geben sondern sich stets zu verbessern Ein Prinzip das fest zu unserem Selbstverstaumlndshynis als Unternehmen gehoumlrt

Doch nicht nur in unserem Unternehmen ist viel passiert auch die Rahmenbedinshygungen im Gesundheitssystem sind in Bewegung Dazu gehoumlren gesundheitspolishytische Entscheidungen ebenso wie die fortschreitende Digitalisierung deren groszlige Chancen wir als die Techniker im Sinne unserer Versicherten optimal nutzen wollen Wir laden Sie ein zu entdecken was Technikergeist fuumlr uns bedeutet Wir zeigen welche innovativen Leistungen und Serviceangebote daraus entstehen und wer die Techniker sind die unser Unternehmen im Sinne von immer mehr Versicherten weiterentwickeln Denn Auch in 2016 ist die Techniker erfolgreich gewachsen so dass es zum Jahresende rund 319000 Versicherte mehr waren als im Jahr zuvor Der Zahlenteil gibt zudem detailliert Auskunft uumlber das Geschaumlftsjahr 2016

Ihr Dr Jens Baas Ihr Dieter F Maumlrtens Vorsitzender des Vorstands Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats

5

Inhalt

1 Die Techniker

8 Dr Jens Baas im Gespraumlch mit Martina Koederitz

10 Marke Auf das Wesentliche reduziert 11 Interview bdquoDie Technikerldquo schaumlrft

ihren Markenauftritt 12 Kampagne Weil die beste Technik

menschlich ist 14 Position beziehen 16 Digitalisierung Nicht ob sondern wie 17 Interview Digitalisierung aktiv gestalten 18 Die Vermessung der Gesundheitswelt

2 Die Technik

22 Thomas Ballast im Gespraumlch mit xbird 24 SmartHealth 25 Smart vernetzt 26 Digitale Versorgung 28 Service digital 29 Interviews Agiles Arbeiten amp Pflege 30 Innovationsfonds Neue Wege

in der Versorgung

3 Wir Techniker

34 Techniker vernetzen Techniker 36 (Fuumlr) Techniker von morgen 38 Wissenschaft fuumlr Techniker 39 Techniker unterwegs 40 Ehrenamtlich fuumlr die Techniker 41 Interview bdquoStarke Selbstverwaltungldquo 42 Verwaltungsrat konkret 43 Sozialwahl gelebte Teilhabe

4 Die Finanzen

45 Jahresruumlckblick in Zahlen 46 Vermoumlgensrechnung 47 Vermoumlgen 48 Einnahmen amp Ausgaben 51 Pflegeversicherung 52 Leistungsausgaben Pflegeversicherung 53 Mitglieder- und Versichertenentwicklung

Geschaumlrftes Profil Mit dem neuen Markenauftritt praumlsentiert sich die Marke bdquoDie Technikerldquo souveraumln praumlgnant und fuumlr digitale Kommunikationskanaumlle optimiert Im Zentrum der Technishykergeist der seit jeher das Unter -nehmen praumlgt

Seite 10

Die Finanzen Ein Jahr in Zahlen die Finanzen der Techniker Krankenkasse und der Techniker Krankenkasshyse Pflegekasse sowie die Mitglieder- und Versichertenentwicklung

Seite 44

6 Geschaumlftsbericht 2016 Die Techniker

ndash

Die Techniker Ein neuer Markenauftritt fokussiert das was das Unternehshymen seit jeher ausmacht die Art und Weise an Aufgaben und Herausforderungen heranzugehen ndash und die Mitarbeiter die Unternehmen und Rahmenbedingungen gestalten

7

Geschaumlrftes Profil

Die Techniker zeigt als Unternehmen nicht nur in Sachen Marke Profil Von der Gesundheit der Menschen in Deutschland uumlber Gesundheitspolitik bis hin zu gesellschaftlichen Veraumlnderungen ndash die Techniker bezieht Position und hat den Anspruch aktiv mitzugestalten

Wir sind die Techniker ndash ein neues Markenbild schaumlrft nicht nur das oumlffentliche Profil sondern

unterstreicht auch was das Unternehshymen von jeher ausmacht Der Technishykergeist also das Bestreben sich stets zu verbessern zu tuumlfteln und sich nicht mit bestehenden Loumlsungen zufrieden zu geben ist fester Teil der Unternehshymens-DNA

Immer an den besten Loumlsungen zu arbeishyten das bedeutet auch die Techniker als Unternehmen optimal fuumlr die Zukunft aufzustellen also auch heutige und kuumlnftige Rahmenbedingungen zu analyshysieren zu hinterfragen und aktiv mitzushygestalten Dazu gehoumlrt auch zu relevanshyten politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen klar Position zu beziehen

Das beginnt bei der kuumlnftigen Gestalshytung des Finanzausgleichs zwischen den Krankenkassen und fuumlhrt uumlber die Kostenentwicklungen fuumlr Arzneimittel bis zum gesellschaftlichen Megatrend Digitalisierung der nicht nur das Geshysundheitswesen in Gaumlnze vor fundashymentale Veraumlnderungen stellt sondern auch jedes einzelne Unternehmen Hier vertritt die Techniker ein klares Grundshy

verstaumlndnis Es stellt die Bedeutung von Datensicherheit und die Hoheit uumlber die eigenen Daten ebenso in den Fokus wie ein klares Bekenntnis zum Solidarprinzip Dazu gehoumlrt aber auch als die Techniker selbst eine aktive Rolle zu uumlbernehmen und aus diesem Grundshyverstaumlndnis heraus die digitale Entwickshylung mitzugestalten

Wie sich das Gesundheitswesen durch Big Data und kuumlnstliche Intelligenz vershyaumlndert und welche Rahmenbedingunshygen und Debatten in Zukunft gefragt sind diskutiert Dr Jens Baas Vorsitshyzender des Vorstands der Techniker mit Martina Koederitz Vorsitzende der Geshyschaumlftsfuumlhrung IBM Deutschland GmbH Die Techniker entwickelt geshymeinsam mit IBM Deutschland eine elektronische Gesundheitsakte

8 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Techniker

bdquoWir muumlssen die Chancen aufzeigenldquo Dr Jens Baas Vorsitzender des Vorstands der Techniker Krankenkasse im Gespraumlch mit Martina Koederitz Vorsitzende der Geschaumlftsfuumlhrung IBM Deutschland

Dr Jens Baas Dass die Digitalisierung im Gesundheitswesen fuumlr uns Techniker eine zentrale Rolle spielt zeigt sich nicht zuletzt in der elektronischen Gesundheitsakte (eGA) die wir gemeinsam entwickeln Aber die Digitalisierung beschaumlftigt ja nicht nur unshellip

Martina Koederitz Digitalisierung ist heute eine unternehshymerische Grundvoraussetzung Wenn zukuumlnftig alles digital ist koumlnnen sich Unternehmen nur noch uumlber die intelligente Anashylyse und Auswertung von Daten differenzieren Das wird auch die Gesellschaft veraumlndern Deshalb brauchen wir eine intensive Debatte uumlber die Rahmenbedingungen fuumlr neue Technologien Auf der CeBIT skizzierte zum Beispiel Gastland Japan bereits die Gesellschaft 50

Baas In dieser Debatte sind auch Unternehmen wie wir gefragt Wir muumlssen dafuumlr sorgen dass dabei auch ethische Komponenshyten und Implikationen miteinbezogen werden anstatt das freie Spiel der Maumlrkte walten zu lassen

Koederitz Das schaffen wir vor allem auch uumlber konkrete Nutshyzen und Werte Etwa mit der Initiierung einer elektronischen Geshysundheitsakte haben Sie bereits einen Meilenstein bei dem sehr persoumlnlichen Thema Versicherung und Gesundheit gesetzt

Baas Wenn wir unsere Versicherten fragen sagen sie klar dass sie eine solche eGA wollen Sie moumlchten aber auch Sicherheit und darauf vertrauen koumlnnen uumlber den Datenzugriff zu bestimmen Dafuumlr stehen wir als Krankenkasse fuumlr die im Umgang mit Daten klare Regeln gelten ndash und arbeiten mit einem Unternehmen zusamshymen das dieses Vertrauen garan-tieren kann Unsere Position ist Die Hoheit uumlber die Daten hat der Versicherte ndash nicht der Leistungsshyerbringer und nicht wir

Koederitz Bei allem was wir tun ist die Akzeptanz der Anwenshyder wichtig Ein Service der einen echten Nutzen bringt wird in der Regel schnell akzeptiert Haumltten Sie vor zehn Jahren bei der Einfuumlhrung des Smartphones gedacht dass es heute 81 Prozent der Menschen in Deutschland nutzen und es ganze Industrien umkrempeln wird Fuumlr uns ist dieser Mehrwertgedanke auch bei Big Data und Cognitive Computing entscheidend Wir haben Watshy

son Health als eigenstaumlndige Geschaumlftseinheit gegruumlndet weil wir glauben dass in der Erforschung der Gesundheit noch viel Potenzial steckt

Baas Big Data ist bei Versishycherten aber auch mit Aumlngsshyten verknuumlpft Werde ich jetzt voumlllig transparent Hier muumlssen wir Vertrauen schafshyfen ndash aber auch die groszligen Chancen aufzeigen Wenn ich heute zum Arzt gehe werden

wenige sehr ausgewaumlhlte Daten wie der Blutdruck oder ein Roumlntgenbild fuumlr meine Diagnose relevant Vieles was uumlber den Tag passiert ist jedoch nicht Treten an diese Stelle systematisch erhobene Informationen die sinnvoll genutzt werden profitiere ich als Patient und die Allgemeinheit profitiert ebenfalls Heute geht uns noch eine groszlige Datenmenge verloren Wir muumlssen uns fragen Wollen wir uns das leisten

bdquoEs ist entscheidend wie wir Big Data nutzenldquo

Martina Koederitz

9

Koederitz Derzeit verdoppelt sich die Anzahl medizinischer Daten weltweit alle 73 Tage Das kann ein Mensch gar nicht mehr erfassen und wissen Mit der Watson-Technologie zeigen wir bereits heute wie zum Beispiel in der Krebs- oder Alzheimershyforschung Mediziner bei ihrer Arbeit durch Cognitive Computing unterstuumltzt werden Wir erweitern mit den kognitiven Systemen den Wissenshorizont derer die schwierige Entscheidungen zu treffen haben

Baas Die Technik ersetzt ja nicht den Arzt sondern kann ihn zu einem besseren Arzt machen Der Fortschritt in der Medizin ist so schnell dass kein Arzt immer auf dem aktuellen Stand der Medishyzin bleiben kann Die Informationen die bei einer Diagnose- oder Therapiefindung helfen koumlnnen werden immer umfangreicher Das kann schon heute kein Arzt mehr wirklich ohne technische Unterstuumltzung schaffen und dieser Trend wird sich noch weiter verstaumlrken

Koederitz Diese Potenziale stecken nicht nur in der Medizin Viele unserer Kunden nutzen etwa Cognitive Computing und Big Data um smarte Loumlsungen zu entwickeln etwa fuumlr den Klimashyschutz die Verkehrssteuerung einen besseren Kundenservice oder Energieeinsparungen

Baas Dabei kommt es auch auf die Ausgangsbedingungen an In unserem Gesundheitswesen sind die Menschen ndash zu Recht ndash ganz zufrieden Das bringt aber einen geringen Wunsch nach Veraumlnderung mit sich Fortschritt entsteht aber oft dort wo die Versorgung vorher schlecht war Hier duumlrfen wir in Deutschland nicht den Anschluss verlieren

bdquoDie Hoheit uumlber die Daten hat der Versicherte ndash nicht wirldquo

Dr Jens Baas

Koederitz Hinzu kommt die finanzielle Komponente Untershynehmer muumlssen die verfuumlgbaren Mittel moumlglichst intelligent einshysetzen Wenn wir Ablaumlufe durch intelligente Werkzeuge vereinshyfachen bleibt mehr Geld fuumlr konkrete medizinische Leistungen

Baas Auch unsere Versicherten zahlen nicht gerne fuumlr Verwalshytungskosten Wir muumlssen unsere Strukturen schlank halten ndash aber mit Balance Wir glauben nicht an eine rein virtuelle Kasse Bei Fragen wie zur Pflegebeduumlrftigkeit ist es wichtig mit Menschen zu sprechen auch wenn die Basisinformation vielleicht eine Mashyschine gibt Die Herausforderung ist alle gewuumlnschten Kanaumlle anzubieten und zu vernetzen und flexibel auf neue Technologien reagieren zu koumlnnen

Unter wwwtkdegeschaeftsbericht finden Sie das ganze Gespraumlch im Film

10 Geschaumlftsbericht 2016 Die Techniker

ndash

Technikergeist Die Techniker unter den Krankenkassen Mit dem neuen Logo besinnt sich das Unternehmen auf seine Wurzeln Technikergeist bedeutet zu tuumlfteln mit dem Antrieb sich stets zu verbessern und die Zukunft zu gestalten ndash nicht erst seit dem Markenrelaunch Ein kleiner Auszug aus der Unternehmensgeschichshyte auf Seite 12 zeigt wie der Techniker -geist Leistung und Service der Techniker praumlgt(e) und wie sich die Marke wandelte

Auf das Wesentliche reduziert Souveraumln praumlgnant und fuumlr digitale Kommunikationskanaumlle optimiert ndash so praumlsentiert sich der neue Markenauftritt mit dem die Techniker 2016 ihr oumlffentliches Profil weiter schaumlrft

Im Zentrum steht das neue Logo mit dem reduzierten Schriftshyzug bdquoDie Technikerldquo ndash es loumlst seinen Vorgaumlnger ab der seit 2001 die Techniker Krankenkasse repraumlsentierte Im Zuge der Neugestaltung erscheint auch die Startseite der Techniker in neuer Optik ndash das Layout des Online-Auftritts ist auf das Weshysentliche reduziert und zudem an alle mobilen Endgeraumlte angepasst Das erleichtert den Usern die Orientierung und steigert die Nutzerfreundlichkeit Beides spiegelt die Sershyvice-Orientierung des Unternehmens wider und unterstreicht die Relevanz digitaler Kommunikation

Dabei steht der neue Markenauftritt in klarem Bezug zu den Wurzeln des Unternehmens die bis 1884 zur Gruumlndung der bdquoEingeschriebenen Hilfskasse fuumlr Architekten Ingenieure und Technikerldquo zuruumlckreichen Der Technikergeist der im neuen Markenbild eine zentrale Rolle spielt praumlgt seit jeher das Unshyternehmen

Was hinter dem neuen Markenauftritt der Techniker steckt erlaumlutert Caroline H Flaschberger im Interview Zeitgleich mit der Vorstellung der neuen Optik startete zudem die Kampashygne mit der Botschaft bdquoDein Koumlrper Weil die beste Technik menschlich istldquo mit einem Schwerpunkt auf digitale Kanaumlle

11

bdquoDie Technikerldquo schaumlrft ihren Markenauftritt bdquoWir haben das hervorgehoben was uns im Kern ausmachtldquo Caroline H Flaschberger spricht im Interview uumlber den Relaunch der Marke und den Technikergeist

Caroline H Flaschberger leitet das Marken-Management der Techniker

Die TK hat einen Markenrelaunch durchgefuumlhrt Was war der Anlass Caroline H Flaschberger Es ist sinnvoll Marken und deren Auftritt regelmaumlszligig auf den Pruumlfstand zu stellen Gruumlnde dafuumlr koumlnnen Veraumlnderungen auf dem Markt eine strateshygische Neuausrichtung oder eine schaumlrfere Abgrenzung zum Wettbewerb sein Die letzshyten Veraumlnderungen am Look der Marke waren uumlber sechs Jahre her seitdem hat sich vor allem in der digitalen Welt enorm viel veraumlndert Mit dem Markenrelaunch haben wir die grundsaumltzlichen Definitionen unserer Marke uumlberpruumlft und geschaumlrft mit dem Ziel unshysere Markenpositionierung zu staumlrken und sie deutlicher nach auszligen zu kommunizieren Diese bdquogeschaumlrfteldquo Positionierung muss sich im Look amp Feel der Marke wiederfinden Deshalb ist der Markenrelaunch viel mehr als nur ein neues Corporate Design

Zukuumlnftig nennt sich die TK bdquoDie Technikerldquo Warum Flaschberger Es ging um etwas Grundsaumltzliches naumlmlich um die Frage was ndash oder besser gesagt wer ndash unsere Marke so stark macht was ihr Daseinszweck ist und welche Eigenschaften wir und unsere Kunden der Marke genau zuschreiben Dabei kamen wir schnell zu der Erkenntnis dass das was uns stark macht und von den Mitbewerbern unterscheidet wir sind ndash die Mitarbeiter also bdquoDie Technikerldquo Wir haben bewusst auf

bdquokrankldquo und bdquoKasseldquo verzichtet und das hervorgehoben was uns im Kern ausshymacht Wir sind bdquoDie Technikerldquo Das kann keine andere Kasse von sich behaupten

Wofuumlr steht der neue Markenauftritt Flaschberger Wir wollen zeigen dass Die Techniker zu sein fuumlr uns eine Geisshyteshaltung ist das innerste Bestreben uns stets zu verbessern ndash nicht zum Selbstzweck sondern fuumlr die Gesundshyheit und Zufriedenheit unserer Kunden Dieser Technikergeist soll in jeder Ausshypraumlgung unserer Marke zum Ausdruck kommen In jedem Online-Auftritt mit jedem Service jeder Broschuumlre und jeder Anzeige ndash bis hin zur Gestaltung unserer Kundenberatungen

Welche Idee steckt hinter dem neuen Corporate Design Flaschberger Das neue Corporate Deshysign leitet sich primaumlr aus zwei Komposhynenten unserer Marke ab Dem Markenshykern bdquoTechnikergeistldquo und unserer Positionierung als Premiummarke Technishyker denken ja funktional und effizient Auf unser Design bezogen heiszligt das Es ist frei von Uumlberfluumlssigem von Schmuck und Schnoumlrkeln und funktioniert fuumlr alle Anforshyderungen bdquoPremiumldquo druumlckt sich vor alshylem in der Qualitaumlt und Aumlsthetik unseres Markenauftritts aus Das gilt fuumlr alle Kanaumlshyle auf denen uns der Kunde begegnet ndash fuumlr Broschuumlren und Webseiten genauso wie fuumlr die neue TK-App

Und was hat sich alles geaumlndert Flaschberger Kurze Antwort So gut wie alles Vom groszligen Logo an der Unternehshymenszentrale in Hamburg bis hin zum Kushygelschreiber

12 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Techniker

bdquoWeil die beste Technik menschlich istldquo

Neues Logo innovatives Corporate Design und eine reduzierte klare Bildsprache Im September 2016 praumlsentierte sich das Unternehmen in neuem Look amp Feel auf allen Kanaumllen

Die Techniker zeigt sich nach dem Re-Branding digital-zeitgeshymaumlszlig Leitfarbe bleibt Cyan ergaumlnzt durch ein neues Farbshyspektrum Die Bildsprache und die Typo wurden ebenfalls erneuert Zeitgleich mit dem Relaunch des Markenauftritts startete eine bundesweite Markenkampagne

Fortschrittliche Medizintechnik mit menschlicher Halshytung bdquoDein Koumlrper Weil die beste Technik menschlich istldquo ndash das ist die Botschaft der neuen Markenkampagne der Techshyniker Das Herzstuumlck der Kampagne ist der Werbespot bdquoSupermikrofonldquo in dem eine houmlrgeschaumldigte Frau dank eines Cochlea-Implantats zum ersten Mal ihre eigene Stimme houmlrt

Im Fokus stehen der menschliche Koumlrper als technisches Meisterwerk und die Leistungen der Techniker eine innovative Gesundheitsvorsorge sowie fortschrittliche Gesundheitstechnik Das Kampagnenmotto zeigt den Blick der Techniker auf den menschlichen Koumlrper als ein Wunder der Technik

Markenkampagne mit digitalem Schwerpunkt Startshyschuss fuumlr die Markenkampagne war die Enthuumlllung des neushyen Logos das nun die Glasfassade der Unternehmenszentshyrale schmuumlckt Mehrere Hundert bdquoTechnikerldquo waren am 15 September mit dabei als das Logo oumlffentlich das Licht der Welt erblickte Die Vorstellung des neuen Markenauftritts lief uumlber alle verfuumlgbaren Kanaumlle ndash von der fruumlhzeitigen Einbezieshyhung aller Mitarbeiter bis hin zur Kundenkommunikation auf den Sozialen Kanaumllen oder der Mitgliederzeitschrift TK aktushyell Neben dem Werbespot mit dem Kampagnenmotto im

Technikergeist im Laufe der Zeit

1884 Eine Krankenkasse fuumlr Techniker Gruumlndung der Einshygeschriebenen Hilfskasse fuumlr Architekten Ingenieure und Techniker

1964 Karteikarte ade Die TK ndash damals noch bdquoBerufskrankenkasse fuumlr Technikerldquo (BdT) genannt ndash stellt ihre Mitgliederkartei auf ein elektronisches Datenverarbeishytungssystem um 1884

1964

2016

13

Fernsehen und Kino gibt es Online-Werbung auch auf Social Media-Kanaumllen sowie Printwerbung und Plakate Dabei liegt der Schwerpunkt auf den digitashylen Kanaumllen Jung von MattSAGA entwickelte die Kampagne in Zusammenarbeit mit Elbkind der Soshycial Media-Agentur der Techniker Das neue Corporate Design kommt von Jung von Mattbrand identity in Hamburg

dietechnikerde

Differenzierung von uumlber 400000 verschiedenen Schallquellen Dein Ohr Weil die beste Technik menschlich ist Und falls doch mal etwas ist ermoumlglichen wir fuumlr unsere Versicherten moderne Hightech-Houmlrimplantate

1987

1996 Die TK ging als erste geshysetzliche Krankenversicherung mit einem Online-Auftritt ins Internet

2010 TK goes Social Media ndash Die TK kommuniziert ab jetzt mit ihren Kunshyden auch auf Facebook und YouTube

2017 Digitale Gesundheit Die Technishyker startet die Entwicklung einer elektroshynischen Gesundheitsakte (eGA)

14 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Techniker

Position beziehen

bdquoFairen Wettbewerb kann es nur geben wenn der Morbi-RSA manipulationssicher gemacht wirdldquo

Rahmenbedingungen analysieren hinterfragen und aktiv mitgestalten Die Techniker bezieht Position zu relevanshyten politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen Zentrale Fragestellungen sind dabei die Verteilung der Mittel aus dem Gesundheitsfonds sowie die Kostenentshywicklung im Gesundheitswesen

Risikostrukturausgleich in der Kritik Die Krankenkassen sollen untereinander in einen fairen Wettbewerb treten Damit Kassen nicht benachteiligt sind wenn bei ihnen vorwiegend aumlltere und kranke Menschen versichert sind gibt es den sogenannten morshybiditaumltsorientierten Risikostrukturausgleich Dieser bdquoMorbi-RSAldquo ist ein mathematischer Schluumlssel nach dem das Geld der Beishytragszahler theoretisch fair unter den Kassen aufgeteilt werden soll Fuumlr kranke Versicherte bekommen die Kassen eine houmlhere Zuweisung aus dem Gesundheitsfonds als fuumlr gesunde

Leider ist das System in Schieflage geraten Denn in der Praxis bekommen einige Krankenkassen wesentlich mehr Geld als sie

fuumlr die Versorgung ihrer Versicherten benoumltigen bei anderen Kasshysen reichen die Zuweisungen indes nicht aus Die Luumlcke zwischen den Ersatzkassen zu denen auch die Techniker Krankenkasse gehoumlrt und den Allgemeinen Ortskrankenkassen betraumlgt mittlershyweile rund 18 Milliarden Euro ndash jaumlhrlich Diese Diskrepanz laumlsst sich nicht mit effizienten Prozessen erklaumlren Im Gegenteil einige der bevorzugten Kassen haben im Vergleich die houmlchsten Vershywaltungsausgaben pro Versicherten und koumlnnen sich gleichzeitig einen sehr niedrigen Zusatzbeitrag leisten

Der Grund ist vielmehr die Manipulationsanfaumllligkeit des aktuellen Systems in dem die Beeinflussung des Diagnoseverhaltens von Aumlrzten sich lohnen kann Denn Welche Diagnose(n) Mediziner den einzelnen Versicherten stellen ist ausschlaggebend fuumlr die Zuweisung

Der Wettbewerb wird somit auf einer anderen Ebene gefuumlhrt als er eigentlich gefuumlhrt werden sollte Die Krankenkassen geben jetzt Geld dafuumlr aus dass die Aumlrzte Diagnosen moumlglichst genau erfassen und laufend aktuell halten In einem vielbeachteten Inshy

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Tim Steimle leitet den Fachbereich Arzneimittel der Techniker

terview hat der TK-Vorstandsvorsitzende Dr Jens Baas im Oktober 2016 dieses Vershyhalten aller Krankenkassen kritisiert Auch wenn die Beratung der Aumlrzte uumlber die richshytigen Diagnosen nicht illegal ist so ist das Geld das dafuumlr ausgegeben wird in der Versorgung der Versicherten deutlich besshyser aufgehoben

Der Gesetzgeber hat nun reagiert und die Einflussnahme auf ambulante Diagnosen erschwert Die bestehenden Kodieranreishyze und damit die Ursache fuumlr die Einflussshynahme werden damit aber nicht beseitigt Nach wie vor ist es fuumlr die Kassen lukratishyver Einfluss auf das Kodieren von Erkranshykungen zu nehmen anstatt sich auf die Gesunderhaltung der Menschen zu konshyzentrieren Seltene und im Einzelfall sehr teure Erkrankungen werden nicht oder nur ungenuumlgend finanziell ausgeglichen Desshyhalb muss der Morbi-RSA reformiert und die Auswahl der 50 bis 80 relevanten Krankheiten veraumlndert werden Bei der Krankheitsauswahl soll der Fokus auf schwere und im Einzelfall auch teure Krankheiten gelegt werden Nur damit entfallen die Kodieranreize innerhalb der RSA-Systematik

shy

Neue Rahmenbedingungen bei Arzneimittelpreisen Tim Steimle spricht im Interview uumlber die Kostenshyfaktoren und Rahmenbedingungen der Versorgung mit Arzneimitteln

Der Prozess mit dem die Preise fuumlr neue Arzneimittel in Deutschland verhandelt werden ist nach dem Pharmadialog grundlegend veraumlndert worden Wie beurteilen Sie die Veraumlnderungen und das neue Arzneimittelgesetz Tim Steimle Mit dem neuen Gesetz wurde von dem bisher geltenden Grundsatz abgeruumlckt dass die Krankenkassen nur dann Geld fuumlr neue Medikamente bezahlen muumlssen wenn diese auch wirklich einen Zusatznutzen fuumlr die Patienten hashyben Dies ist ein klarer Ruumlckschritt bei der Erstattung von Arzneimitteln und wird zu einer Mehrbelastung fuumlr die Kranshykenkassen fuumlhren ohne dass sich die Versorgung der Versishycherten verbessert Schon heute geben wir fast vier Milliarden Euro fuumlr Arzneimittel aus ndash nach den Ausgaben fuumlr Krankenhaumluser und Aumlrzte der drittgroumlszligte Posten

Eine der Veraumlnderungen ist auch dass die Zubereitung spezieller Medikamente zur Behandlung von Krebs (Zytostatika) von den Krankenkassen nun nicht mehr wirtschaftlich ausgeschrieben werden darf Welche Auswirkungen bringt diese Entscheidung Ihrer Meinung nach mit sich Steimle Diese Ausschreibungen sind in der Vergangenheit stark kritisiert worden Die hohen Kosten in der Krebsmedizin verbunden mit der Rechtsprechung zwangen die Kassen jeshydoch dazu von diesem Mittel Gebrauch zu machen Es gibt aber die Moumlglichkeit die Ausgangsstoffe zur Herstellung dieshyser Praumlparate auszuschreiben Das wird Einsparungen von etwa 150 Millionen Euro bringen und ist ein richtiger Schritt Betrachtet man das Einsparpotenzial von 600 bis 800 Millioshynen kann dies jedoch erst ein Anfang in diesem Bereich sein

Was halten Sie davon dass Aumlrzte demnaumlchst in ihrer Praxissoftware uumlber den Nutzen von Medikamenten informiert werden sollen Steimle Ob dieses neue Instrument wirkt haumlngt entscheishydend davon ab ob die Industrie an dieser Stelle auszligen vor bleibt und die Informationen wirklich unabhaumlngig sind

16 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Techniker

Nicht ob sondern wie Wie wir kommunizieren wie wir arbeiten wie wir leben ndash die Digitalishysierung hat in unseren Alltag laumlngst Einzug gehalten das gilt auch fuumlr das Gesundheitswesen Hier haben digitale Angebote das Potenzial Effizienz und Transparenz zu steigern ndash und die Versorgung der Versicherten zu verbessern Es geht also nicht um das bdquoObldquo sondern um das bdquoWieldquo und ebenso um das bdquoWerldquo

Die bereits existierenden digitalen Angebote weisen eine sehr unterschiedliche Qualitaumlt auf und sind selten gut vernetzt Sie wirken deshalb wie ein bdquodigitaler Flickenteppichldquo Die Techniker hat den Anspruch die digitale Entwicklung aktiv mitzugestalshyten und ihren Versicherten exklusive und hochwertige digitale Versorgungsangebote zu machen Dabei stehen zwei Themen im Fokus Datenschutz und Vernetzung Letztere soll vor allem dabei helfen den Flickenteppich zu beseitigen

Elektronische Gesundheitsakte mit einheitlichen Stanshydards Deshalb hat die Techniker mit IBM Deutschland eine Entwicklungskooperation fuumlr eine digitale Gesundheitsakte (eGA) geschlossen die die bestehenden digitalen Angebote der Techniker ergaumlnzen und in Zukunft auch vernetzen soll Neben der Datensicherheit sind hier die Schnittstellen fuumlr Aumlrzte und natuumlrlich fuumlr die Versicherten selbst zentrale Punkte Die Hoheit uumlber diesen zentralen Datenspeicher hat der Versicherte Er entscheidet wem er Zugriff auf seine Daten gibt und auch ob er das Angebot uumlberhaupt annehmen moumlchte Weil die eGA esshysenziell fuumlr Versorgungsqualitaumlt und Patientensicherheit sein wird sollten jedoch alle Kassen verpflichtet werden ihren Vershysicherten eine solche Akte anzubieten Um dabei Inselloumlsungen und Wettbewerbsbehinderungen zu vermeiden muumlssen die technischen Standards und Schnittstellen klar definiert werden

Ob die digitale Entwicklung im deutschen Gesundheitssystem akzeptiert und zu einem Erfolg wird haumlngt maszliggeblich von der Datensicherheit ab Wenn Krankenversicherungen hier eine Vorreiterrolle einnehmen ist sichergestellt dass Daten nicht fuumlr gewinnbringende Zwecke verwendet werden und ihre Nutshyzung strengen gesetzlichen Bestimmungen unterliegt

Klare Rahmenbedingungen fuumlr Innovationen Im Gesundshyheitssystem treffen digitale Innovationen und deren Treiber auf komplexe Strukturen und teilweise widerspruumlchliche Regelungen Die Techniker setzt sich fuumlr klare und transparente Rahmenbeshydingungen ein die einerseits Innovationen den Weg ebnen und gleichzeitig dem sensiblen Thema Gesundheit gerecht werden

Beispiel Health-Apps Innovationen entstehen haumlufig in Unternehmen die keine erfahrenen Akteure im Gesundheitsshywesen sind wie Start-ups die Health-Apps entwickeln Ihr Weg von der Idee bis zur Erstattung durch die Krankenkassen kann auch uumlber die Zulassung nach dem Medizinproduktegeshysetz fuumlhren ndash ein komplexes und langwieriges Verfahren speshyziell angesichts der schnellen Entwicklungs- und Updatezyklen von Apps Fuumlr ein positives Innovationsklima ist hier Klarheit uumlber Zulassungspflicht und -kriterien notwendig Zudem koumlnnte ein beschleunigtes Verfahren speziell fuumlr Health-Apps diese schneller zu den Versicherten bringen

Beispiel Telemedizin Eine Erkrankung im Urlaub oder eine Beshyratung durch einen Spezialisten im laumlndlichen Raum Die Telemeshydizin koumlnnte hier Arzt und Patient ortsunabhaumlngig vernetzen Technisch ist das laumlngst moumlglich in der Praxis schraumlnken jedoch unterschiedliche ndash und teilweise uneinheitliche ndash Regelungen den Einsatz stark ein Um die Potenziale der Telemedizin zu nutzen fordert die Techniker auch fuumlr die Telemedizin Klarheit daruumlber in welchen Situationen sie zum Einsatz kommen darf

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Digitalisierung aktiv gestalten Dr Markus Schlobohm leitet den Geschaumlftsbereich Unternehshymensentwicklung der Techniker Im Interview erlaumlutert er was die Digitalisierung fuumlr Versicherte und Mitarbeiter bedeutet

Wo steht die Techniker aktuell in Sachen Digitalisierung Und wo will sie hin Dr Markus Schlobohm Wir Techniker haben bei der Digitalisierung einen sehr guten Start hingelegt und sind fest entshyschlossen ganz vorne mit dabei zu sein Das zeigt etwa die Entwicklung der TK-App oder die Erneuerung des Online-Aufshytritts Digitalisierung findet natuumlrlich auch nach innen statt und muss ganzheitlich vorangetrieben werden Dazu gehoumlrt ein unternehmensuumlbergreifendes Verstaumlndshynis was dies fuumlr uns bedeutet Wir muumlsshysen einen Digital-Dialog fuumlhren

Was beinhaltet das Schlobohm Im Kern steht die Frage Geht es nur darum bestehende analoge Informationen und Prozesse in digitale Daten umzuwandeln oder stellen wir Abshylaumlufe und bestehende Strukturen auf die digitale Probe Ich bin davon uumlberzeugt dass wir an letzterem nicht vorbeikomshymen Als Techniker haben wir hier den Anshyspruch die Digitalisierung umfassend und aktiv zu gestalten Innovationen voranzushytreiben um letztendlich den groumlszligtmoumlglishychen Nutzen fuumlr unsere Versicherten zu erreichen

Wie sehen die Rahmenbedingungen aus Schlobohm Schon heute ist in vielen Branchen der Digitalisierungsdruck enorm ndash Kunden fordern digitale Angebote ein oder wandern ab Dieser Druck vom Markt ist im Gesundheitswesen noch weniger stark zu spuumlren als etwa in der Luftfahrt oder im Einzelhandel Er wird aber schnell steigen Den aktuellen Diskurs praumlgen vor allem die Bedenken und Risiken etwa beim wichtigen Thema Datenschutz Wir brauchen eine sektorenuumlbergreifende Deshybatte die den Nutzen ins Zentrum stellt

und das Ziel hat gute einheitliche Standards zu schaffen Es fehlen auch noch konkrete Ansaumltze die Digitalisierung zu foumlrdern also beispielsweise diejenigen zu incentivieren die fruumlhzeitig etwas auf die Beine stellen

Was kommt auf die Versicherten zu Schlobohm Durch digitale Services ruumlcken Gesundheitsthemen naumlher an den Alltag der Versicherten etwa wenn sie Termine online vereinbaren koumlnnen statt vom Anrufshybeantworter abhaumlngig zu sein Vor allem die Kommunikation und die Informationsmoumlgshylichkeiten werden sich radikal aumlndern Auch das Leistungsangebot wird breiter es wird einfacher unabhaumlngig von festen Terminen und Oumlrtlichkeiten etwas fuumlr die eigene Geshysundheit zu tun Dabei kann aber jeder selbstbestimmt abwaumlgen was kann und will ich digital erledigen ndash und was nicht

hellip und auf die Beschaumlftigten der Techniker Schlobohm Auch der Arbeitsalltag wird sich grundlegend aumlndern gelernte Aufgaben und Prozesse werden neu aufgesetzt oder fallen weg Neue spannende sich staumlndig wandelnde Taumltigkeiten werden hinzukommen Das passiert aber nicht von einem Tag auf den anderen sondern ist ein langfristiger Transformationsprozess in den wir die Mitarshybeiter nicht nur einbinden und mitnehmen sondern auch in die Gestalterrolle bringen muumlssen Denn sie bleiben die Experten in der Sache und ihr Fachwissen ist in Zukunft genauso gefragt wie heute

Dr Markus Schlobohm im Interview bdquoWir muumlssen einen Digital-Dialog fuumlhrenldquo

18 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Techniker

Die Vermessung der Gesundheitswelt

Die Techniker kuumlmmert sich nicht nur um die bestmoumlgliche medizinishysche Versorgung sondern engagiert sich auch dafuumlr dass ihre Versicherten moumlglichst gar nicht erst krank werden Mit Angeboten wie individuellen digitalen Coachings aber auch in Kitas Schulen Hochschulen und Betrieben unterstuumltzt sie die TK-Versicherten dabei etwas fuumlr ihre Gesundheit zu tun

Aber was macht Gesundheit aus Geshysundheit ist nicht nur die Abwesenheit von Krankheit Laut der Weltgesundshyheitsorganisation (WHO) geht es um das koumlrperliche geistige und soziale Wohlershygehen Der Lebensstil der Menschen und die gesundheitlichen Belastungen deshynen sie im Beruf ausgesetzt sind haben darauf groszligen Einfluss Deshalb erhebt und analysiert die Techniker regelmaumlszligig Daten zu Krankschreibungen und Arzneishymittelverordnungen und fuumlhrt Umfragen zum Lebensstil der Menschen durch

Kinder sind gut fuumlr die Gesundheit Der TK-Gesundheitsreport widmete sich 2016 in seinem Schwerpunkt der gesundheitlishychen Situation von Erwerbspersonen mit Familie Das Ergebnis Kinder sind gut fuumlr die Gesundheit Beschaumlftigte mit familienshyversicherten Kindern waren durchschnittshylich 143 Tage krankgeschrieben ndash 23 Tage weniger als Beschaumlftigte ohne Kinshyder Obwohl derzeit viel uumlber die gestressshyte Sandwichgeneration diskutiert wird zeigen die Daten dass Familie und Beruf nicht nur eine Doppelbelastung sind sonshydern dass Familie auch eine Ressource ist die positiv auf die Gesundheit wirkt

Medikamente fuumlr 250 Tage Der Report zeigt zudem dass Frauen mehr krankgeshyschrieben sind Maumlnner aber mehr Medishykamente bekommen 252 Tagesdosen ndash also die jeweils empfohlene Tagesdosis eines Praumlparats ndash erhielten Maumlnner bei

den Frauen waren es bdquonurldquo 245 Insbesondere bei Zivilisationsshykrankheiten wie Bluthochdruck und Diabetes ist das Verschreishybungsvolumen bei Maumlnnern deutlich houmlher

Gesund leben um gesund zu bleiben Viele dieser Beschwershyden lieszligen sich mit einem gesuumlnderen Lebensstil vermeiden oder positiv beeinflussen Dazu gehoumlren vor allem eine gesunde Ershynaumlhrung ausreichend Bewegung sowie regelmaumlszligiger Stressausshygleich Um herauszufinden wie Menschen mit diesen Themen umgehen befragte die Techniker einen Querschnitt der Bevoumllkeshyrung zum Ernaumlhrungs- und Bewegungsverhalten sowie zum Umshygang mit Stress

Die Bewegungsstudie zeigt dass sich die Haumllfte der Erwachsenen als bdquoSportmuffelldquo oder bdquoAntisportlerldquo bezeichnen Und Mehr als jeder Dritte bewegt sich im Alltag weniger als eine halbe Stunde Bewegung wirkt sich nicht nur positiv auf Herz- und Kreislauf aus sondern ist auch eines der besten Mittel gegen Stress Und der Stresspegel der Republik ist hoch Laut der TK-Stressstudie steshyhen 60 Prozent unter Strom Schuld sind vor allem der Job hohe Eigenanspruumlche und staumlndige Erreichbarkeit

Das is(s)t Deutschland Die neue Ernaumlhrungsstudie zeigt dageshygen einen positiven Trend 45 Prozent geben an dass sie sich vor allem gesund ernaumlhren moumlchten bei der Vorgaumlngerstudie 2013 sagten das nur 35 Prozent Die Ergebnisse der Umfragen hat die Techniker in drei Studienbaumlnden veroumlffentlicht Sie dienen als Grundlage um neue Praumlventionsangebote zu entwickeln

Die Studienbaumlnde zum Download wwwtkde Webcode 937684

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Studienergebnisse auf einen Blick Ernaumlhrungsstudie 45 Prozent der Menschen Bewegungsstudie in Deutschland ist es am wichtigsten dass sie sich gesund ernaumlhren

3 2 66 der Erwachsenen in Deutschland bewegen sich in ihrem Alltag

noch nicht einmal eine Stunde

Gesundheitsreport Fehltage vs Medikamente pro Jahr

Frauen Maumlnner

45

41

5 4

Hauptsache gesund

Hauptsache lecker

Hauptsache kalorienarm

Hauptsache guumlnstig

Hauptsache schnell

weiszlig nicht

Stressstudie Zwischen Kindern und Karriere ist der Stress am groumlszligten Anteil der Befragten die mindestens manchmal gestresst sind nach Alter

18 bis 29 Jahre

30 bis 39 Jahre

40 bis 49 Jahre

50 bis 59 Jahre

60 bis 69 Jahre

70 plus

66

82

66

76

39

34

10 20 30 40 50 60 70 80

Oslash 61

20 Geschaumlftsbericht 2016 Die Technik ndash

Die Technik Technikergeist bringt Technik(en) hervor Diese muumlssen vor allem eines ndash die Versicherten im Blick haben und in ihrem Sinne den Alltag vereinfachen Prozesse beschleunigen oder zu einer besseren Versorgung beitragen

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Technische Loumlsungen Die beste Technik ist menschlich heiszligt es in der aktuellen Kampagne der Techniker Dahinter steht auch die Uumlberzeugung dass Technik immer zum Ziel haben muss dem Menschen zu nutzen Technische Loumlsungen muumlssen dazu beitragen die Versicherten optimal zu versorgen oder deren Alltag durch neue Services erleichtern

Wofuumlr steht dabei bdquoTechnikldquo Im engeren Sinne fuumlr ganz konshykrete technik- und technoloshy

giebasierte Leistungen etwa digitale Versorgungsangebote Dazu gehoumlren beispielsweise eine App fuumlr Betroffene von Migraumlne ebenso wie eCoaches die beim Erreichen persoumlnlicher Gesundshyheitsziele helfen bdquoTechnikldquo meint auch neue Wege im Bereich Service etwa die TK-App oder die elektronische Gesundshyheitsakte die die Techniker gemeinsam mit IBM entwickelt

Im weiteren Sinne steht bdquoTechnikldquo aber auch fuumlr eine Methode eine Art und Weise zu handeln Bei der Techniker heiszligt das auch zunehmend agil zu arshybeiten und sich staumlrker team- und standortuumlbergreifend zu vernetzen Auf der anderen Seite koumlnnen sich Vershysicherte etwa durch Angebote zum Selbstmanagement gezielt Techniken aneignen um die eigene Gesundheit positiv zu beeinflussen und die Gesundshyheitskompetenz zu staumlrken

Daruumlber hinaus unterstuumltzen Technik und Techniken Loumlsungen auf ganz konshykrete Herausforderungen im Gesundshyheitswesen Etwa wenn die Techniker im Rahmen eines Projekts gemeinsam mit Partnern erprobt wie ein telemedishyzinisches Konsil die Folgen mangelnder Facharztdichte im laumlndlichen Raum milshydern kann ndash und weitere Projekte die durch den Innovationsfonds gefoumlrdert werden

Partnerschaften bieten stets die Chance neuer Impulse Diese kommen immer oumlfshyter von Start-ups die ihre Ideen im Geshysundheitswesen etablieren wollen Die Techniker geht offen auf diese Impulsgeshyber zu und schafft konkrete Vernetshyzungs- und Foumlrderangebote Welche Poshytenziale die Zusammenarbeit zwischen Krankenkassen und Start-ups fuumlr die Zukunft der Gesundheit hat diskutiert Thomas Ballast stellvertretender Vorsitshyzender des Vorstands der Techniker mit Dr Jonas Harder und Sebastian Sujka Ihr Berliner Start-up xbird setzte sich im Pitch im Rahmen des Innovationstags durch und gewann eine Entwicklungsshykooperation mit der Techniker

22 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

bdquoNeue Produkte brauchen die Chance sich zu beweisenldquo Thomas Ballast stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Techniker diskutiert mit Dr Jonas Harder (Chief Medical Officer) und Sebastian Sujka (CEO) vom Berliner Start-up xbird wie Start-ups den Weg ins Gesundshyheitswesen finden koumlnnen Die Software des Unternehmens wertet Bewegungsdaten von Smartphones aus In Kombination mit medizinischen Informationen koumlnnen daraus Ruumlckschluumlsse auf beginnende oder eskalieshyrende Erkrankungen gezogen werden

Thomas Ballast Start-ups sind Teil des digitalen Wandels im Geshysundheitswesen den wir Techniker aktiv mitgestalten moumlchten Sie haben sich beim Innovationstag durchgesetzt und eine Entwicklungsshykooperation mit der Techniker gewonnen Wie sind Ihre Erfahrungen wenn Kasse auf Start-up trifft Stoszligen da zwei Kulturen aufeinander

Sebastian Sujka Wir hatten mit sehr langen Response Rates geshyrechnet Das war nicht der Fall Ein kultureller Unterschied ist viel-leicht dass wir spontan nach einem Telefonat loslegen auch uumlber Nacht wenn viel Arbeit ansteht Bei Ihnen werden viel mehr Leute eingebunden es gibt viel mehr Struktur

Dr Jonas Harder Positiv ist definitiv dass wir von Anfang an einen kompetenten Ansprechpartner bei der TK hatten der sich auch kurz-

fristig Zeit fuumlr uns nahm der uns verstand und die naumlchsten Schritte aufzeigte Haumltten Sie denn gerne mehr Start-up im Unternehmen

Ballast Manchmal schon Andererseits sind wir als Kasse auf Nachhaltigkeit Vertrauen und Sicherheit ausgerichtet Mit Start-ups verbinde ich Tempo und die Notwendigkeit schneller Ergebnisse Natuumlrlich treiben auch wir eigene Projekte voran entwickeln etwa Apps foumlrdern aber bewusst auch die Kooperashytion mit Start-ups Wir wollen Ideen von auszligen aufgreifen gemeinsam entwickeln und daraus Produkte schaffen die wir unseren Kunden anbieten koumlnnen Warum sucht xbird die Naumlhe zu einer Kasse

Sujka Unser Team ist zwar fokussiert und schnell ndash aber was Expertise Reichweite Schlagkraft Kundenshybindung und Vertrauen angeht koumlnnen wir uns nicht mit einem Unternehmen wie der TK vergleichen

Harder Wir kommen von der Technologie die wir sehr gut kennen bewegen uns mit dem Gesundshyheitswesen aber in einen Sektor fuumlr den uns Fachshy

shy

bdquoIn den USA wird mehr ausprobiertldquo

Dr Jonas Harder

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wissen fehlt Es gibt schlieszliglich keine Webseiten die beschreishyben welche Schritte man gehen muss um erfolgreich zu sein Das ist wie ein Dschungel

Ballast Es ist sicher sinnvoll fruumlhzeitig gemeinsam den Weg von der Entwicklung bis zur Vermarktung durchzugehen um moumlgliche Stolpersteine zu identifizieren Deshalb ist es wichtig dass sich beide auf einen gemeinsamen Weg einlassen Eine gute Idee oder Technologie reicht in der Regel nicht aus Manchshymal habe ich den Eindruck dass Start-ups die Kundenperspekshytive ndash das heiszligt die Frage ob ein Produkt tatsaumlchlich Nutzen schafft oder vielleicht sogar Angst macht ndash vernachlaumlssigen

Sujka Start-ups brauchen fruumlhzeitig Klarheit uumlber moumlgliche Hindernisse die den Weg gefaumlhrden Fuumlr uns kann jeder Zeitshyverzug weil man zum Beispiel sein Konzept umschmeiszligen muss existenzgefaumlhrdend sein Ideal waumlre daher ein stanshydardisierbarer Prozess eine Art Leitfaden fuumlr alle die mit aumlhnlichen Herausforderungen kaumlmpfen

Ballast Diese Klarheit haben wir natuumlrlich auch nicht immer Wir stehen im staumlndigen Dialog mit den Aufsichtsbehoumlrden und muumlssen immer wieder herausfinden was unsere Kunshyden wollen Und manches ergibt sich erst im Prozess Fuumlr Start-ups besteht die grundsaumltzliche Herausforderung im Gesundheitssystem Hier treffen eine hohe Geschwindigkeit und kurze Innovationszyklen auf einen ausgepraumlgten regushylatorischen Rahmen Orientieren Sie sich angesichts dieser Hindernisse eher ins Ausland

Harder Der deutsche Markt ist fuumlr uns wichtig Wir sind aber oft in den USA dort geht die Digitalisierung schneller voran es wird mehr ausprobiert

Sujka Wir sehen hierzulande erste Fortschritte Ein Start-up zu gruumlnden ist schon fast Mainstream es gibt Wettbewerbe und Programme Sie haben ja auch Projekte und einen Wettshybewerb gestartet und sagen Wir machen einfach mal auch wenn nicht alles von Anfang an planbar ist Ich hoffe die Entshywicklungen gehen schnell genug voran damit sich nicht viele Start-ups in die USA verabschieden

Ballast Wir muumlssen deshalb an den Rahmenbedingungen arbeiten Unser Gesundheitssystem ist nicht auf das Temshypo der Digitalisierung vorbereitet Fuumlr Start-ups brauchen wir schnellere Zugangsmoumlglichkeiten einen Weg speziell fuumlr bdquodigitale Versorgungsprodukteldquo Sie muumlssen die Chance hashyben mit verringerten Anforderungen zu starten Gleichzeishytig sollten sie den Auftrag bekommen fruumlhzeitig Daten zu Wirksamkeit und Nutzen zu erheben Das muumlssen wir in den naumlchsten zwei bis drei Jahren auf den Weg bringen denn das Gesundheitswesen darf den Anschluss an die Digitalisierung nicht verlieren

Unter wwwtkdegeschaeftsbericht finden Sie das ganze Gespraumlch im Film

bdquoStart-ups brauchen fruumlhzeitig Klarheitldquo

Sebastian Sujka

24 Geschaumlftsbericht 2016 Die Technik

ndash

SmartHealth Die Bevoumllkerung ist bereit fuumlr digitale Gesundheitsangebote ndash so lautet das Fazit der Studie SmartHealth die Forsa im Auftrag der Techniker durchgefuumlhrt hat Untersucht wurde dabei nicht nur ob die technischen Voraussetzungen mittlerweile gegeben sind sondern auch wie ausgepraumlgt die Bereitschaft ist sich mit Gesundheitsdienstleistern zu vernetzen digitale Hilfsmittel beim Selbstmanagement der eigenen Gesundheit zu nutzen und einer vernetzen Nutzung der Daten zuzustimmen wenn dies der Forshyschung und der eigenen Gesundheitsprognose dient Schluumlsselshyworte sind in diesem Zusammenhang Selbstbestimmung Vershytrauen und tatsaumlchlicher Nutzen neuer Anwendungen ndash mit ihnen steigt die Akzeptanz der digitalen Medizin Der Studienband zum Download wwwtkde Webcode 915488

82 glauben dass Onlinekommunikation mit der Arztpraxis

in zehn Jahren alltaumlglich ist

61der Menschen in Deut

sc

hland wuumlrden

ihre medizinischen Daten anonym fuumlr Forschungszwecke spenden

Der Kontakt zur Krankenkasse wird digital Die Mehrheit erwartet in zehn Jahren eine deutliche Zunahme der Onlinekommunikation

3 1 9

48

40

ja wahrscheinlich weiszlig nicht

eher nicht Rundungsdifferenzen moumlglich

ja bestimmt nein bestimmt nicht

Wandert die Gesundheit in Zukunft in die digitale Sphaumlre In zehn Jahren wird dies bei Gesundheitsthemen ganz alltaumlglich sein

Internetrecherche

Einsatz von Apps

Austausch in sozialen Netzwerken

56

43

31

41

36

43

10 20 30 40 50

ja bestimmt ja wahrscheinlich

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Smart vernetzt Die Techniker unterstuumltzt Versicherte in Sachen bdquoSelbstbestimmung als Patientldquo ndash und foumlrdert Innovashy tionstreiber die mit ihren Ideen die Gesundheitsversorgung im Sinne der Kunden voranbringen wollen

Starke Patienten nutzen Zeit beim Arzt besser Diabetes Uumlbergewicht Kopf- und Ruuml- Seminarangebot Patient sein kann man lernen Wie man lershyckenschmerzen ndash oft sind die groszligen nen kann bdquoselbstbestimmter Patientldquo zu sein zeigen die Kursrei-Volksleiden der Grund fuumlr medizinische he bdquoKompetent als Patientldquo und die gleichnamige Broschuumlre Behandlungen und Kosten in Milliarden- Darin erfahren Versicherte wie sie qualitativ hochwertige Inforshyhoumlhe Allen dreien ist es gemein dass der mationen recherchieren und Arztgespraumlche vor- und nachberei-Patient mit seinem Verhalten den Schluumlsshy ten koumlnnen So koumlnnen Arzt und Patient die oft knappe Zeit im sel fuumlr Verlauf und moumlgliche Folgeerkran- Behandlungszimmer fuumlr die bdquosprechende Medizinldquo die gemeinshykungen selbst in der Hand hat Studien same Therapieplanung und das Festlegen individueller Behandshyim Auftrag der Techniker zeigen Schon lungsziele nutzen Davon profitieren insbesondere chronisch das Wissen um die eigene Erkrankung kranke Patienten die oft im Laufe der Jahre ein fundiertes Wissen steigert die Therapietreue (Adhaumlrenz) uumlber ihre Erkrankung erwerben Im Arzt-Patienten-Gespraumlch geht

es fuumlr sie dann mehr darum den Therapieverlauf und die Prog-Die Techniker setzt deshalb auf Programshy nose zu besprechen und individualisierte Behandlungsziele geshyme die den Patienten in seiner Kompeshy meinsam festzulegen tenz staumlrken Dadurch koumlnnen sogar Operationen vermieden werden wie Als Patient Verantwortung zu uumlbernehmen etwa durch Beweshydas bdquoZweitmeinungsprogrammldquo der gung kann die Prognose verbessern Eine Studie der Universi-Techniker zeigt Neun von zehn aumlrztlich taumltsklinik Freiburg hat gezeigt Wer sich erreichbare Gesundheitsshyverordneten Ruumlcken-OPs konnten vershy ziele setzt und diese verfolgt verbessert den Gesundheitszustand mieden werden indem der Patient zuvor und die Adhaumlrenz Dieses Selbstmanagement unterstuumltzt die auf eine zweite Meinung setzte Techniker auch mit Online-Gesundheitscoachings

Old Economy meets New Economy Innovationen haben es im deutschen Gesundheitswesen oft Mehrere Workshop-Phasen vermittelshynicht leicht Ihr Nutzen muss erst wissenschaftlich belegt ten Kompetenzen in kundenorientierter sein Datenschutz und rechtlicher Rahmen stellen hohe An- Produktentwicklung Kenntnisse des forderungen an neue Angebote ndash aus Sicht vieler Start-ups Gesundheitswesens und Business-Exshysind das hohe Huumlrden Um Start-ups im Gesundheitswesen pertise zu vernetzen hat die Techniker die Health-i-Initiative gestarshytet die im TK-Innovationstag und der Health-i-Preisverlei- Im Herbst trafen sich schlieszliglich rund hung im November gipfelte 50 Akteure aus dem Gesundheitsweshy

sen sowie Vertreter von fuumlnf Start-ups bdquoSmarte Ideen fuumlr die Gesundheitsversorgung gesuchtldquo lau- auf dem TK-Innovationstag im Berliner tete der Aufruf der Techniker sich fuumlr den gemeinsam mit Soho House zu einer Open-Space-Konshydem Handelsblatt ausgelobten Health-i-Award zu bewerben ferenz mit Pitch Das Ziel Den Ausshyndash ihm folgten weit uumlber 100 Start-ups mit Ideen von der ad- tausch etablierter Akteure im Gesundshyhoc-Labordiagnostik uumlber die Schnell-Erkennung von Klinikshy heitswesen mit jungen Gruumlndern zu keimen bis zur Gedaumlchtnistraining-App fuumlr Schlaganfall- und foumlrdern Als Gewinner ging das Berliner Krebs-Patienten Start-up xbird hervor und gewann die

Entwicklungskooperation mit der Techniker

26 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

Digitale Versorgung die Zukunft aus der Hosentasche

Erfahrungen von Patienten sammeln Symptome beobachten Diagnosen stellen und einen Therapieplan festlegen ndash was Aumlrzte schon seit der Antike tun erlebt einen wahren Boom digitaler Unterstuumltzung

Elektronische Schmerztagebuumlcher liefern dem Arzt einen exakten Schmerz- und Medikationsverlauf die Dauer-Blutdruckmessung uumlbernimmt das Smartphone und selbst die verordnete Medizin kommt immer haumlufiger nicht als Saft oder Tablette daher sondern als individualisiertes Sportprogramm (gespeichert auf einem Chip) oder als Selbstmanagement-App die zu Entspannung oder Bewegung raumlt

Dabei wird der Arzt nicht ersetzt sondern in den Bereichen Patienteninformation Datengewinnung (also Anamnese) und bei Hausbesuchen via Videosprechstunde eher entlastet Die Rolle der Sensorik und des Trackings ndash also der routinemaumlszligigen Erfassung eines taumlglichen Bewegungsprofils des Krankheitsshyverlaufs oder des Medikamentengebrauchs ndash nimmt in starkem Maszlige zu So werden dem Mediziner in naher Zukunft schon

beim Erstgespraumlch mit dem Patienten viele valide Daten autoshymatisch zur Verfuumlgung stehen die er bei Diagnosestellung und Therapieplanung einbeziehen kann

Mobile Partner fuumlr unterwegs Dabei ist die Huumlrde bdquoMobilishytaumltldquo laumlngst genommen und die ersten medizinisch sinnvollen und auch notwendigen Apps stehen zur Verfuumlgung So wershyden elektronisch erfasste Daten wie im TK-DiabetesTagebuch zum staumlndigen Begleiter und der digitale Coach ndash egal ob in der Gesundheitspraumlvention oder Schmerzbehandlung ndash ein zuverlaumlssiger Partner fuumlr die Hosentasche Das ist ein erster Schritt ndash in Zukunft sind auf Grundlage dieser Daten dann auch Vorhersagemodelle zu bevorstehenden Gesundheitsershyeignissen wie Herzinfarkt oder Asthmaanfall moumlglich

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Migraumlne-App Bei chronischen Kopfschmerzen greifen viele nur zur Tablette ndash aber dabei zu kurz Hilfreich ist ein Selbstmanageshyment der Kopfschmerzen Dies faumlngt mit dem Dokumentieren der Schmerzattacken und Medikamenteneinnahmen an und reicht bis zur in die App integrierten progressiven Muskelentspannung

Die App bietet unter anderem bull ein Kopfschmerztagebuch mit Schmerzkalender bull eine Auswertungsfunktion mit pdf-Export fuumlr das Gespraumlch

mit dem Arzt bull die Moumlglichkeit mit Experten zu chatten und bull die Vernetzung mit anderen Patienten Weitere Informationen zur App wwwtkde Webcode 917996

Pilotstudie Valedo ndash digitale Ruumlckentherapie Ein Tablet zwei Senshysoren und eine Anwendung die wie ein Computerspiel aussieht ndash ein kleiner Koffer mit diesen Utensilien verspricht die Ruumlckenmuskulatur spielerisch zu trainieren Moumlglich machen dies die individuelle Einweishysung durch einen Schmerztherapeuten und ein spezielles Programm fuumlr zuhause Macht der Patient in der Spielsituation die richtigen Beweshygungen wird ihm das auf dem Bildschirm angezeigt ndash ebenso wie falshysche Bewegungen Das ermoumlglichen die an Brust- und Kreuzbein befesshytigten Bewegungssensoren die jede Bewegung messen

bull Fast jeder zehnte Fehltag ist ruumlckenbedingt bull Die digitale Ruumlckentherapie richtet sich an Patienten die schon

vier Wochen oder laumlnger wegen Ruumlckenbeschwerden arbeitsunfaumlhig sind bull Ergebnisse der Studie werden im Laufe von 2017 erwartet

eCoaches Knapp eine halbe Million Menschen in Deutschland hat bereits einen TK-GesundheitsCoach im Internet genutzt Ob mehr Bewegung weniger Kopfschmerzen oder Stress besser bewaumlltigen ndash die Coaches helfen mit acht bis 14 Wochen dauernden Programshymen dabei sich zu informieren persoumlnliche Gesundheitsziele zu erreichen und so das persoumlnliche Wohlbefinden Stuumlck fuumlr Stuumlck zu verbessern

bull Verschiedene Gesundheitsziele stehen zur persoumlnlichen Auswahl bull Durch das Smartphone wird der Coach zum virtuellen Begleiter

Tinnitracks Eine Aussicht auf Heilung haben viele der drei Millionen Tinnitus-Pashytienten in Deutschland kaum ndash eine erfolgreiche Therapie gibt es bisher nicht Eine Chance auf Linderung bietet die App bdquoTinnitracksldquo die die Lieblingsmusik um den Stoumlrton filtert und so zur Therapie wird Erste Ergebnisse der Patientenbefragung zeigen Bei jedem dritten Patienten lindert Tinnitracks die Beschwerden deutlich

Tinnitracks bull ist verfuumlgbar in Hamburg Bayern Hessen Nordrhein-Westfalen und Baden-Wuumlrttemberg bull ist Teil eines Versorgungsangebotes im Rahmen der Integrierten

Versorgung und wird vom teilnehmenden HNO-Arzt verordnet und bull wird bei 1000 Patienten unter Alltagsbedingungen auf seine Wirksamkeit gepruumlft

28 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

Kunden koumlnnen mit der TK-App unter anderem Ǵ Krankmeldungen und Dokumente an die Techniker uumlbermitteln Ǵ Nachrichten an die Techniker schicken Ǵ TK-Briefe online empfangen Ǵ das TK-Bonusprogramm digital nutzen Ǵ die verschriebenen Medikamente der letzten drei Jahre einsehen

Die TK-App wird kontinuierlich um weitere Funktionen erweitert

Service digital Digitale Angebote erleichtern es Versicherten Gesundheitsshyangelegenheiten flexibel in den Alltag zu integrieren Mit der TK-App und der Entwicklung der elektronischen Gesundheitsakte treibt die Techniker diese digitalen Moumlglichkeiten weiter voran

Die eGA Gesundheitsdaten in der Hand der Versicherten Die elektronische Gesundheitsakte (eGA) wird ein Speicherort fuumlr Dashyten werden den die Versicherten komplett selbst verwalten Jeshyder wird selbst bestimmen was in die Gesundheitsakte kommt und wer darauf zugreifen kann ndash ganz aumlhnlich wie bei einem Bankshyschlieszligfach IBM wird die Akte als Dienstleister zur Verfuumlgung stellen aber selbstverstaumlndlich keinen Zugriff auf die Daten hashyben Auch die Techniker wird als Krankenkasse nur mit Zustimshymung des Versicherten Zugriff bekommen ndash und auf Wunsch die Leistungsdaten zur Verfuumlgung stellen Nutzer koumlnnen dann zum Beispiel mit einem Klick sehen welche verschreibungspflichtigen Medikamente sie in den letzten drei Jahren bekommen haben Diese Liste kann dann jeder selbst um die Medikamente ergaumlnzen die nicht der Verschreibungspflicht unterliegen Auch weitere Dashy

ten soll jeder Versicherte selbst in seine Akte einpflegen koumlnnen Denkbar ist auszligerdem dass Sensordaten etwa von Fitnesstrashyckern direkt in die Akte flieszligen

TK-App Krankmeldungen uumlbermitteln TK-Briefe online empfangen oder Nachrichten an die Techniker schicken Die TK-App bietet viele Funktionen bequem per Smartphone Aufbauend auf der Online-Filiale bdquoMeine TKldquo ergaumlnzt die TK-App das bisherige Service- und Leistungsangebot So ist beishyspielsweise das TK-Bonusprogramm komplett digital nutzbar und die Medikamentenuumlbersicht bietet einen Uumlberblick uumlber die verordneten Medikamente der letzten drei Jahre Besonshyders nutzerfreundlich ist die vereinfachte Interaktion mit der Techniker Dokumente koumlnnen mit dem Smartphone abfotoshygrafiert und sicher uumlbermittelt werden Damit geht die Techshyniker einen weiteren Schritt in Richtung digitaler Krankenkasse

Die TK-App ist fuumlr Kunden der Techniker kostenlos im Apple App Store und bei Google Play downloadbar Die Nutzung der App erfordert ein Smartphone mit dem Betriebssystem iOS oder Andshyroid Weitere Informationen finden Sie auf wwwtkde unter dem Webcode 937842

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Zusammenarbeit So agil ist die TK Schnell Ziele erreichen statt langwierige Plaumlne abzuarbeiten Aufshygaben teilen statt sie allein zu erledigen als Team entscheiden statt den Chef beschlieszligen zu lassen Die Techniker arbeitet zushynehmend agil Was das im Arbeitsalltag bringt verraten die Orshyganisationsentwicklerin Nadja Stephani die beim Einstieg in dieshyse Arbeitsweise unterstuumltzt und Randolf Sprengnether dessen Team Projekte agil managt

Frau Stephani warum kommt in der TK die agile Arbeitsweise zum Einsatz Stephani Agile Methoden kommen urspruumlnglich aus der Softshywareentwicklung und werden deshalb in unserer IT schon lange genutzt Seit 2016 fuumlhren wir die agile Arbeitsweise aber auch gezielt in anderen Bereichen bei uns ein ndash etwa in der Projektarshybeit oder im Versorgungsmanagement Wir wollen so flexibler werden und gerade bei komplexen Themen unsere Produkte noch enger auf den Kunden abstimmen

Herr Sprengnether was bringen Ihnen agile Techniken Sprengnether Wir nutzen diese Arbeitsweise um unser Intrashynet weiterzuentwickeln Anfangs war es ungewohnt sich als Team taumlglich uumlber den aktuellen Stand unserer Themen auszushytauschen und zusammen zu entscheiden welche Aufgaben geshyrade die wichtigsten sind Inzwischen profitieren wir davon Wir organisieren uns besser konzentrieren uns auf das Wesentliche und bekommen unsere Aufgaben schneller erledigt Und schlieszligshylich haben wir so auch ein staumlrkeres Wir-Gefuumlhl entwickelt denn wir bringen eine Sache gemeinsam voran und identifizieren uns als Team noch staumlrker mit unserer Arbeit

Nadja Stephani und Randolf Sprengnether schaumltzen die Flexibilitaumlt der agilen Arbeitsorganisation

Vernetzte Effizienz in der Pflege Peter Wilhelm leitet das neueste Pflegezentrum der Techniker Im Interview erlaumlutert er wie das Zentrum in die Pflegeinfrastruktur eingebunden arbeitet

Das dritte und somit juumlngste Pflegezentrum der Techniker eroumlffnete im Oktober ndash was wird dort geleistet Wilhelm Wir betreuen in Mainz aktuell mit rund 100 Mitarbeishytern Pflegefaumllle aus Hessen und dem Suumlden Nordrhein-Westfashylens Perspektivisch werden wir aber deutlich wachsen und unseshyre Aufgaben erweitern Wir wollen fuumlr pflegende Angehoumlrige ansprechbar sein und der Bedarf nimmt zu

Was waren die Herausforderungen beim Aufbau Wilhelm Wir haben die neue Infrastruktur im laufenden Betrieb aufgebaut ndash im Vorfeld der groumlszligten Neuerung in der Pflegeversishycherung zum Jahreswechsel in deren Rahmen die Kolleginnen und Kollegen unsere Versicherten umfassend informierten und deren Fragen beantworteten Parallel dazu arbeiteten die erfahshyrenen Kollegen aus den Zentren in Kiel und Dresden die Mitarbeishyter fuumlr den neuen Standort ein so dass das neue Zentrum ab dem Einzugstag eigene Kontingente bearbeiten konnte Das funktioshynierte dank teamuumlbergreifender Arbeit und enger Vernetzung zwischen den Zentren richtig gut

Wie ist das Zentrum in die Pflegeinfrastruktur integriert Wilhelm Ein Groszligteil der fachlichen Kommunikation zwischen Zentren und Unternehmenszentrale laumluft uumlber eine digitale Plattshyform Uumlber dieses Forum tauschen sich die fachlich Verantwortshylichen zentrumsuumlbergreifend zu Themenschwerpunkten wie etwa Pflegedienste oder Hospizbehandlung aus Das ermoumlglicht uns Loumlsungen fuumlr aktuelle Fragen fuumlr alle sichtbar und verbindshylich sowie schnell und effizient in die Praxis zu uumlberfuumlhren

Peter Wilhelm leitet das Pflegezentrum der Techniker in Mainz

30 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

Innovationsfonds neue Wege in der Versorgung

Der Innovationsfonds foumlrdert Versorgungsinnovationen und die Versorgungsforschung in Deutschland und wird vom Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) verwaltet Im Fokus stehen Projekte die verschiedene Sektoren des Gesundheitsshywesens einbeziehen und uumlber die bisherige Regelversorgung hinausgehen um die Versorgung der gesetzlichen Krankenkassen weiterzuentwickeln Im Bereich Versorgung hat die Techniker insgesamt 27 Foumlrderzusagen erhalten Fuumlnf dieser Projekte verantwortet die Techniker als sogenannte Konsortialfuumlhrerin also federfuumlhrend

NetzWerk GesundAktiv ndash laumlnger selbstbestimmt leben Wie koumlnnen aumlltere Menschen moumlglichst lange selbstbestimmt in den eigenen vier Waumlnden leben Das ist die zentrale Fragestellung des NetzWerk GesundAktiv in Hamburg Das Projekt ist ein sektorenshyuumlbergreifendes Hilfs- und Betreuungsnetzwerk im Quartier Es integriert und verbindet bestehende regionale Hilfs- und Versorshygungsangebote mit eigenen Bausteinen und erprobt ein technishysches Assistenzsystem

Im Zentrum steht die koordinierende Stelle (KS) im Hamburger Albertinen-Haus Dort durchlaufen die Teilnehmer Untersuchunshygen und Tests Sie erhalten einen individuellen Unterstuumltzungsshyplan und einen Tablet-PC Je nach persoumlnlichem Bedarf wird der Alltag der Teilnehmer durch Angebote des Projekts unterstuumltzt Der Tablet-PC dient als Kommunikationsplattform So koumlnnen die Teilnehmer etwa per Video mit der KS sprechen oder einen Notruf an die Johanniter-Unfall-Hilfe absetzen In weiteren Ausbaustushyfen sind auch Haussteuerungsfunktionen und eine intelligente Notfallerkennung mit Hilfe von angeschlossenen Bewegungsmelshydern moumlglich

Teledermatologie ndash Hautarztversorgung auf dem Land Wie laumlsst sich mit Hilfe der Telemedizin die Versorgung auf dem Land verbessern Die Dermatologie bietet dafuumlr gute Voraussetzunshygen Denn Hauterkrankungen sind fotografisch gut abbildbar und solche Fotos koumlnnen auf digitalem Weg in angemessener Qualitaumlt versendet werden Das nutzt das Projekt Teledermatoshylogie in Mecklenburg-Vorpommern Bereits heute ist eine flaumlchenshydeckende dermatologische Versorgung von Patienten dort nicht mehr sichergestellt Wartezeiten fuumlr Termine von mehreren Moshynaten sind uumlblich Die Praxen der rund 60 niedergelassenen Hautaumlrzte sind vor allem in den Staumldten konzentriert Das Projekt etabliert ein telemedizinisches Konsil zwischen Haus- und Fachaumlrzten Die Teilnehmer nutzen dabei eine App die Veraumlndeshyrungen der Haut abbildet Anschlieszligend leiten sie die Daten an die Dermatologie der Universitaumltsmedizin Greifswald oder an koshy

operierende niedergelassene Dermatologen weiter Von diesen Experten erhalten sie uumlber die App anschlieszligend eine konsiliarishysche Empfehlung zur weiteren Behandlung Sofern Patienten kurzfristig keinen Termin bei einem Dermatologen erhalten muumlsshysen sie nun nicht zwangslaumlufig eine Klinik aufsuchen Sie koumlnnen sich an ihren bereits behandelnden Hausarzt wenden und werden per Telekonsil trotzdem parallel von Spezialisten beraten oder behandelt

TransFIT ndash luumlckenlos in die Erwachsenenmedizin Zaumlhlt man alle Kinder- und Jugendvorsorgeuntersuchungen (U1 ndash U11 J1 und J2) und empfohlenen zahnaumlrztlichen Kontrolltermine zusamshymen kommt ein Kind bis zum 18 Geburtstag auf etwa 43 regushylaumlre Arztbesuche Allerdings ist die Versorgung in der sogenannshyten Transitionsphase der Uumlbergangsphase vom Jugendlichen zum Erwachsenen oft luumlckenhaft Besonders kritisch ist dies bei Kindern und Jugendlichen mit chronischen Erkrankungen wenn der bis dato behandelnde Kinderarzt mit der Volljaumlhrigkeit nicht mehr zustaumlndig ist

Diese Luumlcke will das Projekt TransFIT schlieszligen TransFIT steht fuumlr Fruumlhintervention zur Vorbereitung und Begleitung des Transitishyonsprozesses aus der Kinder- und Jugendmedizin in die Erwachshysenenmedizin Basierend auf dem regional bereits erfolgreichen Berliner TransitionsProgramm (BTP) sollen zeitliche Verzoumlgerunshygen waumlhrend des Arztwechsels durch ein telemedizinisch arbeishytendes Fallmanagement bundesweit vermieden werden Fallmashynager begleiten die Jugendlichen ab 12 Jahren und bereiten sie auf den Uumlbergang vor Ausgangspunkt ist ein ausfuumlhrliches Geshyspraumlch des Kinderarztes sowie daran anknuumlpfend eine systemashytische Einschaumltzung inwieweit bei den Jugendlichen Bedarf fuumlr eine spezifische Unterstuumltzung in der Uumlbergangsphase besteht Neben der kontinuierlichen telemedizinischen Begleitung komshymen sogenannte Transitionsschulungen zum Einsatz die die Faumlhigkeiten der jugendlichen Patienten zum eigenstaumlndigen Mashynagement ihrer chronischen Erkrankungen verbessern

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VERO ndash Die Versorgung von Menschen mit Rheuma optishymieren Rheumatoide Arthritis ist eine haumlufige chronische Gelenkerkrankung an der Schaumltzungen zufolge etwa 800000 Menschen in Deutschland leiden Mit dem Projekt VERO sollen Versorgungsqualitaumlt und Versorgungseffizienz bei der Theshyrapie verbessert werden indem die Arzneimitteltherapie opshytimiert wird

Bisher wird die Erkrankung unter anderem mit hochwirksamen entzuumlndungshemmenden Medikamenten und haumlufig auch mit Schmerzmitteln behandelt Seit mehreren Jahren sind fuumlr diese Indikation nun auch sogenannte Biologika verfuumlgbar Arzneimitshytel durch die immer mehr Patienten beschwerdefrei leben koumlnshynen Sind die Symptome abgeklungen und ist die Krankheitsaktishyvitaumlt gering koumlnnen die Medikamente reduziert oder sogar ganz abgesetzt werden In diesen Faumlllen spricht man von bdquoDeeskalatishyonldquo Bislang geschieht das in der Therapie der rheumatoiden Arshythritis nur selten VERO zielt darauf ab dass nur das notwendige Maszlig an Arzneimitteln zum Einsatz kommt und leistet somit auch einen Beitrag zur Erhoumlhung der Arzneimitteltherapiesicherheit

Mit VERO wird erstmals in Deutschland die schrittweise Deeskashylation von Menschen mit rheumatoider Arthritis systematisch in der Versorgungsrealitaumlt umgesetzt und evaluiert Dies geschieht im engen Austausch zwischen Arzt und Patient Ziel ist es den Patienten eine passgenaue Therapie anzubieten Neben einer engmaschigen Krankheitskontrolle soll vor allem das Selbstmashynagement des Patienten gestaumlrkt werden

LeIKD ndash Orientierung zur Gesundheit Diabetes Mellitus Typ 2 und Koronare Herzkrankheit bringen erhoumlhte kardiovaskulaumlre Risikofaktoren mit sich erhoumlhen also das Risiko etwa einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden Gesundheitsorienshytiertes Verhalten kann diese Risikofaktoren senken Dafuumlr ist jedoch ein veraumlnderter Lebensstil notwendig Auf diesem Weg begleitet das Programm LeIKD betroffene Hochrisikopatienten mit einem individuell abgestimmten Bewegungs- und Ernaumlhshyrungsprogramm Dabei kommen Aktivitaumlts- und Pulsmesser eine Kommunikations-App und bestehende Gesundheitsproshygramme der Techniker zum Einsatz Zudem werden Hausaumlrzte Diabetologen Kardiologen Ernaumlhrungs- und Physiotherapeushyten eingebunden

Alle Projekte in der Uumlbersicht wwwtkde Webcode 935240

Versorgungsforschung zehn Foumlrderzusagen Lassen sich unerwuumlnschte Neben- und Wechselwirshykungen von neu zugelassenen Praumlparaten mithilfe von Routinedaten fruumlhzeitig erkennen Wie muss ein Fehshylerberichts- und Lernsystem fuumlr die Arztpraxis ausseshyhen damit es auch tatsaumlchlich genutzt wird und die ambulante Behandlung sicherer macht Warum wershyden Patienten mit Brustschmerzen in bestimmten Reshygionen Deutschlands besonders oft per Linksherzkashytheter untersucht Das sind einige der Fragen denen die Techniker mit Partnern wie Universitaumlten und anshyderen Forschungseinrichtungen in insgesamt zehn Versorgungsforschungsprojekten auf den Grund geht

Die zehn Projekte haben Anfang 2017 vom Innovatishyonsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses Foumlrderzusagen in Houmlhe von 125 Millionen Euro erhalshyten Bei sieben der zehn bewilligten Projekte ist das WINEG das wissenschaftliche Institut der TK fuumlr Nutshyzen und Effizienz im Gesundheitswesen Konsortialshypartner

Bei einigen der Projekte geht es auch darum zu untershysuchen wie wirksam bestimmte Arzneimittel sind Mit Blick auf risikobehaftete Medikamente in der Schwanshygerschaft wird das WINEG beispielsweise eine neue wissenschaftliche Methodik entwickeln um mithilfe von Routinedaten bekannte Risiken systematisch zu uumlberpruumlfen weiter zu erforschen und bislang noch unshybekannte Risiken zu entdecken Um wichtige genetishysche Risikofaktoren bei der Arzneimitteltherapie zu identifizieren wird das WINEG ebenfalls Routinedaten analysieren und zudem mit pseudonymisierten Befrashygungsergebnissen verknuumlpfen

32 Geschaumlftsbericht 2016 Wir Techniker ndash

Wir Techniker Wie werden wissenschaftliche Ergebnisse praktisch nutzbar Wie kann man Eltern chronisch kranker Kinshyder unterstuumltzen Uumlber 13000 Mitarbeiter arbeiten nach dem Prinzip bdquovon Technikern fuumlr Technikerldquo

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Von Technikern fuumlr Techniker

Wir Techniker das sind uumlber 13000 Menschen die sich in ganz Deutschland nicht nur um die Anliegen von rund 98 Millionen Versicherten kuumlmmern sondern auch daran arbeiten die Angebote der Techniker stets in deren Sinne zu verbessern

Das beginnt beim Austausch mit den Versicherten fuumlr den untershyschiedliche Wege offen stehen

die wir Techniker stets ausbauen ndash von Anruf bis App Wir sorgen dafuumlr dass dieshyse Kommunikationspfade zuverlaumlssig schnell und effizient funktionieren und sich stets den Wuumlnschen der Versichershyten entsprechend weiterentwickeln

Wir Techniker stehen nicht nur mit Vershysicherten im permanenten Dialog sonshydern sind unterwegs um auf relevanten Foren in Sachen Versorgung Service oder Wissenschaft unsere Standpunkte und Innovationen vorzustellen aber auch Impulse aufzunehmen und zu deshybattieren Zu diesen Innovationen gehoumlshyren auch Angebote fuumlr Techniker von morgen vom Peer-to-Peer-Projekt in Sachen digitale Kompetenz fuumlr Schuumller bis zur Lern-App fuumlr unsere Auszubilshydenden

Auch das Thema Patientensicherheit ist fuumlr uns Techniker ein zentrales Anlieshygen Wie hier wissenschaftliche Inforshymationen fuumlr Versicherte unmittelbar praktisch nutzbar werden zeigt beishyspielsweise ein digitales Informationsshypaket uumlber Multiressistente Erreger (MRE) Fuumlr den Bruumlckenschlag zwischen wissenschaftlicher Forschung und anshywendbarem Wissen sorgen die Technishyker des Wissenschaftlichen Instituts der TK fuumlr Nutzen und Effizienz im Geshysundheitswesen (WINEG)

Das Prinzip bdquovon Technikern fuumlr Technishykerldquo setzt jedoch kein Hauptamt voraus Das beweisen die ehrenamtlichen Mitshyglieder des Verwaltungsrats Im houmlchsshyten Gremium der Techniker treffen sie alle Entscheidungen von grundsaumltzlicher Bedeutung kontrollieren im Sinne der Versicherten Vorstand und Verwaltung und legen zusaumltzliche Leistungen fest

34 Geschaumlftsbericht 2016 Wir Techniker

34 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker ndash

Techniker vernetzen Techniker Wer mit der Techniker in Kontakt treten will hat viele Moumlglichkeiten ndash von mobil bis postalisch Fuumlr Tempo bei der Vernetzung von uumlber 13000 Technikern und rund 98 Millionen Versicherten sorgen unter anderem diese Techniker

Postmanagement Fuumlr Dirk Stejskal beshydeutet Technikergeist in der taumlglichen Arbeit bis ins Detail ausgefeilte Qualitaumlt mit Houmlchstgeschwindigkeit zu verbinden Der gelernte Drucker arbeitet im Druckshyzentrum der Techniker wo 2016 rund 32 Millionen Brief-Sendungen produziert und versendet wurden Dort zaumlhlen houmlchste Datenschutzstandards technische Akkushyratesse und feste Zeitfenster

Dass alle Kunden so schnell wie moumlglich ihre Briefe erhalten dafuumlr sorgen neben Dirk Stejskal und seinen Kollegen zwei der modernsten Inkjetbasierten Rollen-Dishygitaldrucksysteme sowie drei Hochleisshytungskuvertiermaschinen bdquoWas die Kolleshyginnen und Kollegen an den Schreibtischen bundesweit verschicken wollen wird hier gedruckt kuvertiert und bis zum Versand fertig gemacht Uumlber den ganzen Prozess koumlnnen wir exakt verfolgen welcher Brief gerade wo ist ob alle notwendigen Forshymulare oder Beipacks enthalten sind und im Fall der Faumllle beschaumldigte Briefe sofort automatisch nachproduzierenldquo erlaumlutert der Operator Pro Stunde nehmen bis zu 23000 Standardbriefsendungen den Weg von der Druckdatei bis ins Kuvert denn rein rechtlich beduumlrfen viele Anliegen noch der klassischen Briefform

Cockpit Anne de Wilde und Florian Werg uumlberblicken als Workforce-Manager im soshygenannten Cockpit des Bereichs Kundenservice der Techniker den Groszligteil der Kundenshyanliegen Ob per Anruf E-Mail Chat oder Brief ndash das Cockpit-Team sorgt dafuumlr dass Kunden die Techniker gut erreichen und schnell eine Antwort erhalten Mittels Prognosen und Planung wird der Einsatz der Kollegen in den Servicezentren nah am Bedarf geplant und gesteuert

Im Schnitt verteilt das Cockpit so taumlglich uumlber 30000 Anrufe uumlber 2000 E-Mails uumlber 700 Chats und uumlber 7500 Anliegen auf dem Postweg bdquoDie Aufgabe ist komplex weil sie viele verschiedene Kanaumlle umfasst und wir saisonale Schwankungen ebenso wie zum Beispiel ungeplante Abwesenheiten bei den Kollegen abfedern muumlssenldquo erlaumlutert Florian Werg bdquoWir arbeiten hier mit vielen verschiedenen Techniken steuern diese so aus dass der Service stimmt Technikergeist ist besonders gefragt wenn eine dieser Techniken einmal ausfaumlllt Dann gilt es flexibel und schnell eine Loumlsung zu finden damit die Kunden dennoch schnell eine Antwort erhaltenldquo erklaumlrt Anne de Wilde bdquoUns motiviert es wenn wir die besten Voraussetzungen fuumlr die Kolleginnen und Kollegen im direkten Kundenshykontakt schaffen koumlnnenldquo

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SoVerMaFacunterdeFra

FuumlrdezusRuumlvorabwaauc

App Der erste Arbeitstag von Matthias Robbers fiel auf den Startschuss eines Projekts das Versicherten der Techniker neue Kommunikationswege zum Service ihrer Kasse ermoumlglicht Der Android-Entshywickler ist Teil des Teams das die TK-App umsetzt hat deren Weg von der Planung bis in den Google Play Store gefuumlhrt und arbeitet mit seinen Kollegen daran die Anshywendung stetig zu verbessern und weiteshyre Features fuumlr die Nutzer anzubieten

bdquoMich motiviert vor allem die Chance uumlber die App so vielen potenziellen Nutzern den Alltag zu erleichtern Heute ist es fuumlr viele Menschen alltaumlglich alles per Smartshyphone von unterwegs zu erledigen Das gilt jetzt auch fuumlr Anliegen an die Technishyker etwa Dokumente zu uumlbermittelnldquo ershylaumlutert Robbers Das Entwicklerteam arshybeitet beim weiteren Ausbau der App agil steht im Austausch mit den Nutzern und bindet Ruumlckmeldungen direkt in die aktushyelle Entwicklung mit ein Fuumlr Robbers geshyhoumlrt das zum Technikergeist bdquoEs geht darum einzelne Funktionen weiter zu entshywickeln dabei aber immer das groszlige Ganshyze und den Nutzen fuumlr den Versicherten im Blick zu habenldquo

ziale Netzwerke Auch die sozialen Netzwerke stehen den sicherten der Techniker zum Austausch offen Social Media nagerin Sandra Ebenau haumllt Versicherte mit ihren Kollegen auf ebook Twitter amp Co auf dem Laufenden bdquoDabei stimmen wir

s eng mit allen ab die fuumlr die Techniker kommunizierenldquo erlaumlushyt Ebenau Zum Job gehoumlrt auch das Community Management nn auf diesen Kanaumllen erreichen die Techniker auch zahlreiche gen und Anliegen von Versicherten und anderen Usern

schnelle Antworten arbeitet das Social Media Team eng mit n Kolleginnen und Kollegen aus dem Servicezentrum Hamburg ammen Dort arbeiten Ingo Kaiser und seine Kollegen an den

ckmeldungen an die Versicherten Neben Tempo zaumlhlt dabei allem inhaltliche Flexibilitaumlt bdquoDie Themen sind vielfaumlltig und

wechslungsreich und reichen von Krankengeld bis zur Sozialshyhlldquo erlaumlutert Ingo Kaiser Antworten gibt es rund um die Uhr h wenn die meisten Anfragen tagsuumlber eintreffen bdquoOumlffentlich

sichtbar informieren wir aber nur allgemein ndash wenn fuumlr eine Ausshykunft persoumlnliche Angaben noumltig sind vernetzen wir die Versishycherten mit dem richtigen Ansprechpartnerldquo so Kaiser

36 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

(Fuumlr) Techniker von morgen Die Techniker engagiert sich mit innovativen Projekten fuumlr die Gesundheit und Zukunft junger Versicherter und ihrer Familien ndash und mit Angeboten fuumlr Auszubildende der Techniker die 2016 besonders erfolgreich waren

Sicher durch die digitale Welt Generation bdquoKopf untenldquo Neun von zehn Zwoumllfjaumlhrigen besitzen ein Smartphone drei Stunden pro Tag verbringen sie durchschnittlich online Die digitale Welt gehoumlrt laumlngst zum Alltag im Kinderzimshymer Mit den Moumlglichkeiten des Internets und der Sozialen Medien ist jedoch auch die Anzahl der Risiken gestiegen bdquoNeue Phaumlnomene wie Cybermobbing oder Inshyternetsucht belasten immer mehr die Psyshyche von Kindern und Jugendlichen Wir haben gemeinsam mit dem Verein Condrobs das Praumlventionsprojekt Netzshygaumlnger 30 gestartet damit Kinder fruumlh lernen sich in der digitalen Welt zurechtshyzufindenldquo sagt Christian Bredl Leiter der TK-Landesvertretung Bayern Netzgaumlnger 30 unterstuumltzt Schuumller darin Gefahren in der digitalen Welt zu erkennen zu vermeishyden und einen maszligvollen Umgang mit dem Internet zu entwickeln Die Jugendlishychen lernen ihr eigenes Verhalten in der digitalen Welt kritisch zu reflektieren

Das Besondere bei Netzgaumlnger 30 Nicht Lehrer vermitteln die Inhalte sondern Schuumller Neunt- und Zehntklaumlssler wershyden zu sogenannten bdquoPeersldquo ausgebildet und geben ihr Wissen in Workshops an die juumlngeren Schuumller weiter Die Aumllteren haben Vorbildfunktion koumlnnen jedoch gleichzeitig auf Augenhoumlhe mit den Fuumlnft- und Sechstklaumlsslern kommunizieshyren Netzgaumlnger 30 ist 2016 mit zwoumllf Schulen im Muumlnchener Raum gestartet und wird weiter ausgebaut Mehr zum Projekt unter wwwtkde Webcode 815146

92 der Zwoumllfjaumlhrigen besitzen ein Smartphone

(JIM-Studie 2015)

Digitale Hilfe fuumlr Eltern kranker Kinder Experten schaumltzen dass fast jedes sechsshyte Kind in Deutschland chronisch krank ist Dabei wird die Belastung sehr untershyschiedlich empfunden die ein an Asthma Diabetes oder Mukoviszidose erkranktes Kind fuumlr Eltern und Geschwister mit sich bringt Nicht wenigen bereitet die staumlndishyge Sorge schlaflose Naumlchte und setzt sie dauerhaft unter Stress Ein Projekt der Techniker in Baden-Wuumlrttemberg und des Universitaumltsklinikums Ulm moumlchte Familishyen niederschwellige Hilfe anbieten bevor sie psychisch an ihre Grenzen stoszligen

bdquoBEcKIldquo steht fuumlr Beratung von Eltern chronisch kranker Kinder im Internet

Mit dem neuen Programm will die Technishyker Eltern gezielt bei der Bewaumlltigung der Erkrankung ihres Kindes unterstuumltzen Teilnehmen koumlnnen Eltern deren an Asthshyma erkranktes Kind im Disease-Manageshyment-Programm (DMP) eingeschrieben ist Die Teilnehmer treten mit ihrem Berashyter uumlber die gesicherte Plattform der Ulshymer Onlineklinik in Kontakt Uumlber einen Zeitraum von sechs bis zwoumllf Wochen wershy

den dann anhand von Schreibaufgaben die Themenfelder Krankheitsmanageshyment Angstbewaumlltigung und Selbstfuumlrshysorge bearbeitet

Diese Form der sogenannten internetshybasierten psychologischen Intervention hat den Vorteil dass die Teilnehmer von einem persoumlnlichen Therapeuten indivishyduell betreut werden gleichzeitig durch die online-Kommunikation aber keine festen Termine eingehalten werden muumlssen

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Per Lern-App zum Profi bdquoTKlerin19 fordert Dich zu einem Duell herausldquo Wenn Caren Koshyziol eine Nachricht mit diesem Betreff von Kollegin Vivian Slotshyta bekommt ist ihr ganzes Fachwissen gefragt Die beiden Auszubildenden aus dem Fachzentrum Krankengeld in Karlsrushyhe treten uumlber ihre Smartphones gegeneinander im Quiz an Die Fragen kommen dabei aus 47 verschiedenen Themengeshybieten rund um die Inhalte aus drei Ausbildungsjahren Die beishyden nutzen eine Lern-App die die Techniker fuumlr ihre aktuell rund 800 Auszubildenden entwickelt hat

Und so funktioniert die App Wer sich einloggt waumlhlt zunaumlchst einen Gegner aus und entscheidet sich fuumlr eine Themenkateshygorie Dann gilt es in jeweils 30 Sekunden fuumlnf Fragen zu beshyantworten Danach ist der Gegner dran

TK-Auszubildende ist Deutschlands Beste Kundenservice Leistungsangebot digitale Initiativen ndash alles was die Techniker auszeichnet verdankt sie ihren Mitarbeitern den Technikern Damit diese auch in Zukunft den Grundstein fuumlr den Erfolg legen hat die Ausbildung bei der Techniker einen besonders hohen Stellenwert Das Ergebnis Jedes Jahr zaumlhlen TK-Azubis zu den Besten der Branche 2016 etwa haben 77 der insgesamt 248 bdquoNachwuchs-Technikerldquo des Abschlussjahrshygangs ihre Pruumlfungen mit der Note 1 bestanden

In diesem Jahr machte eine Auszubildende die Techniker besonshyders stolz Kira Trefon ndash mittlerweile Kundenberaterin im Sershyvicezentrum Gelsenkirchen ndash hat ihre Ausbildung zur Kauffrau im Gesundheitswesen als beste in ganz Deutschland abgeshyschlossen bdquoAls ich erfuhr dass ich Bundesbeste bin konnte ich es zuerst nicht glauben und habe mich natuumlrlich sehr gefreut Vor allem dass sich die rund viermonatige Vorbereitung auf die Pruumlfungen ausgezahlt hatldquo so die 22-Jaumlhrige die haumlufig geshymeinsam mit ihren Azubi-Kollegen gelernt hat

Kira Trefon ist Kundenberaterin im Serviceshyzentrum Gelsenkirchen

38 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

Zehn Jahre WINEG Bekommen Patienten die Behandlung die den wissenschaftlichen Erkenntnissen entspricht Welche Effekte haben neue Versorgungsmodelle Wie wirken sich gesundheitspolitische Entscheidungen auf die Versicherten aus Das sind einige der Fragen denen das wissenschaftliche Institut der TK fuumlr Nutzen und Effizienz im Gesundshyheitswesen (WINEG) seit zehn Jahren auf den Grund geht

Die Entscheidung der Techniker mit der Institutsgruumlndung 2006 eigene wissenshyschaftliche Expertise aufzubauen hat sich als vorausschauend und innovativ erwiesen Die praxisnahe Versorgungsforschung des WINEG liefert evidenzbasierte Grundlagen und Transparenz fuumlr wichtige Entscheidungen der Techniker aber auch fuumlr das Gesundheitsweshysen insgesamt Im Mittelpunkt der Forschungsarbeit steht der Versorgungsbedarf der Versicherten und die Frage wie sich auf der Basis neuester Erkenntnisse eine effektishyve und qualitativ hochwertige Gesundheitsshyversorgung weiterentwickeln laumlsst

shy

Wissenschaft fuumlr Techniker

Wie Versicherte direkt von wissenschaftlicher Expertise profitieren zeigt ein Informationspaket zu multiresistenten Keimen Die Mitarbeiter des Wissenschaftlichen Instituts der TK (WINEG) forschen im Dienst der Versicherten

Patientensicherheit ndash profitieren von der Wissenschaft Wer Gesundheitsinformationen sucht fragt heutzutage immer oumlfter bdquoDr Googleldquo Doch wie serioumls sind die Inhalte die man im Internet findet Wer sich informieren und selbstbestimmt im Gesundheitsshywesen zurechtfinden will braucht verlaumlssliche wissenschaftlich gepruumlfte Erkenntnisse in verstaumlndlicher Form Die Techniker unshyterstuumltzt deshalb ihre Versicherten und foumlrdert deren Gesundshyheitskompetenz mit evidenzbasierten Informationen zu relevanshyten Themen etwa mit einem Informationspaket zu multiresistenten Keimen (MRE)

Die Erreger treten immer haumlufiger auf zugleich verlieren gaumlngige Antibiotika ihre Wirksamkeit gegen sie Die bislang schaumlrfste Wafshyfe gegen bakterielle Infektionen wird also stumpfer ndash ein Problem das auch die Politik weltweit aufruumlttelt Dabei ist man sich einig dass eine wirksame Infektionspraumlvention nur mit Hilfe der Patienshyten gelingen kann Die Techniker leistet einen Beitrag und klaumlrt mit einem digitalen Informationspaket auf wie Menschen einer Infektion vorbeugen koumlnnen

Katharina Rubin vom WINEG dem wissenschaftlichen Institut der TK bdquoWir haben fuumlr unsere Kunden multimedial aufbereitet was das fuumlr den Einzelnen bedeutet und wie er sich in seinem privaten Umfeld aktiv daran beteiligen kann dass sich MRE nicht weiter ausbreiten ndash auf Reisen in der Kuumlche im Krankenhausldquo Zum Inshyformationspaket gehoumlren auch ein Erklaumlrfilm und ein Online-Test um das eigene MRE-Risiko zu ermitteln Rubin bdquoNicht jede Erkranshykung verlangt ein Antibiotikum Gegen Viren ist es machtlos Der sorgsame Umgang mit Antibiotika hilft Resistenzen zu vermeishydenldquo Auch Patienten die notwendige Antibiotika zu fruumlh absetshyzen oder in geringerer Dosis als verordnet einnehmen tragen zur Resistenzbildung bei

Die Techniker hat auch ihre Vertragspartner in den Blick genomshymen Sie unterstuumltzt die bdquoAktion Saubere Haumlndeldquo die die Haumlndeshydesinfektion in Krankenhaumlusern verbessert und dadurch hilft Klinikinfektionen zu vermeiden Angesichts von jaumlhrlich rund 19 Millionen Krankenhausfaumlllen ein relevanter Faktor Das Informatishyonspaket online wwwtkde Webcode 889772

39

bdquoDie Zukunft aufhalten weil man Angst davor hat ndash das hat noch nie funktioniertldquo

Dr Jens Baas

Techniker unterwegs Von der Zukunft des Gesundheitssystems bis zur Zukunft der Fuumlhrung im Unternehmen ndash Techniker pflegen den Austausch uumlber das Gesundheitssystem hinaus

Pathfinder leading the Future Sieben CEOs sieben prominente Vorshydenker und 800 bdquoYoung Leadersldquo fuumlhshyrender deutscher Unternehmen ndash geshymeinsam widmeten sie sich beim Pathfinder am 1 Mai 2016 einen ganshyzen Tag lang den draumlngendsten Fragen unserer Zeit und machten so den bdquoTag der Arbeitldquo zum bdquoTag des Nachdenshykensldquo Mit dabei Daimler-Chef Dr Dieter Zetsche Deutsche Bank-Vorstand Juumlrshygen Fitsche Joe Kaeser CEO von Sieshymens und TK-Chef Dr Jens Baas

Mit 100 Nachwuchsfuumlhrungskraumlften der Techniker reiste er nach Berlin um gemeinsam zu diskutieren worauf es in Unternehmen von morgen ankommt Das Ziel des Zukunftsgipfels des Hanshydelsblatts jungen Fuumlhrungskraumlften den Anstoszlig zu geben eigene und auch unshy

bequeme Wege zu gehen Im Mittelshypunkt des gemeinsamen Vortrags des TK-Chefs mit dem Informatiker und Kuumlnstler Professor Dr Juumlrgen Schmidshyhuber stand das Thema bdquoResponsibility ndash und wie Big Data die Medizin revolutishyonieren wirdldquo

Z2X ein Wochenende mit Visionaumlren Das Portal Zeit Online lud anlaumlsslich seines Gesundheitssystem kennenzulernen norieren wenn Versicherte etwas fuumlr 20-jaumlhrigen Bestehens im September 500 Im Workshop bdquoApp jetzt gesundldquo den ihre Gesundheit tun und dies mit digitashybdquoTwentysomethingsldquo also 20 - bis 29-Jaumlh- Thomas Heilmann Experte der Technishy len Daten belegen Die Teilnehmer disshyrige nach Berlin zu einem bdquoFestival der ker fuumlr digitale Versorgung leitete ging kutierten teils sehr kontrovers uumlber Visionaumlreldquo ein Die Techniker war als Part- es um den Einsatz von Fitnesstracker- Datensicherheit Vor- und Nachteile des ner dabei um die Ideen der sogenannten daten in der gesetzlichen Krankenversi- Solidarsystems und Bonus-Malus-Pro-Millennials fuumlr ein smartes und innovatives cherung Sollen Krankenkassen hoshy gramme

MEDICA Gesundheitsmarkt von morgen Lebende menschliche Zellstrukturen tropshyfen auf eine Unterlage bilden kleine Kreise und formen sich schlieszliglich zu einer dreishydimensionalen menschlichen Ader die sich sogar verzweigt ndash die Fachmesse MEshyDICA 2016 gab Einblick was sich in nur zwoumllf Monaten im internationalen Geshysundheitsmarkt entwickelt hat Zentrales Thema die Digitalisierung als der Innovashytionstreiber Auf dem Podium des ECON-Forums der Techniker diskutierten

Vertreter aus Politik Medien und Wissenshyschaft die Frage wie sich die Chancen der Digitalisierung auf das deutsche Gesundshyheitssystem uumlbertragen lassen In der Disshykussion waren sich der digitale Vordenker Sascha Lobo und Dr Jens Baas Vorshystandsvorsitzender der Techniker einig dass die breite Nutzung individueller Dashyten kuumlnftig nachgefragt werden wird Desshyhalb muumlsse man aktiv gestalten statt auf die Angebote milliardenschwerer US-Konshyzerne zu warten Die Techniker unterwegs auf der Fachmesse MEDICA

40 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

Ehrenamtlich fuumlr die Techniker

Der Verwaltungsrat ist das houmlchste Entscheidungsgremium der Techniker ndash seine 30 Mitglieder und ihre Stellvertreter leisten als Selbstverwaltung diese verantwortungsvolle und anspruchsshyvolle Aufgabe ehrenamtlich Der Verwaltungsrat setzt sich pashyritaumltisch aus je 15 Versicherten- und 15 Arbeitgebervertretern zusammen Ihre Legitimation erhalten die Selbstverwalter uumlber die alle sechs Jahre stattfindende Sozialwahl

Mit dieser Legitimation treffen die Ehrenamtlichen alle Entshyscheidungen die fuumlr die Techniker von grundsaumltzlicher Bedeushytung sind Auszligerdem entscheidet der Verwaltungsrat uumlber Satzungsleistungen von denen die Versicherten ganz unmitshytelbar profitieren So erleichtert eine im Juli verabschiedete Satzungsleistung zur Kostenuumlbernahme des innovativen Flash Glucose Messsystems insulinpflichtigen Diabetikern den Alltag Per Scanner koumlnnen sie ihren Blutzuckerwert bdquounblutigldquo und schmerzfrei ermitteln Dazu wird ein Sensor ins Unterhautfettshygewebe eingesetzt

Die Verwaltungsraumlte beschlieszligen zudem den Haushalt der Techniker ndash und den kassenindividuellen Zusatzbeitrag Der liegt bei der Techniker fuumlr 2017 mit 10 Prozent unter dem Durchschnitt der gesetzlichen Krankenversicherung

Austausch mit Entscheidungstraumlgern Daruumlber hinaus pflegen die gewaumlhlten Verwaltungsraumlte den Austausch mit Vertretern aus Politik und Gesundheitswesen Die Bundesshywahlbeauftragte fuumlr die Sozialversicherungswahlen Rita Pashywelski bekraumlftigte als Gastrednerin die Relevanz von Selbstshyverwaltung und Sozialwahl Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis (SPD) nahm vor den Ehrenamtlichen unter anderem zum Selbstverwaltungsstaumlrkungsgesetz Stellung Frank Plashyte Praumlsident des Bundesversicherungsamtes stellte dem Verwaltungsrat die Arbeit der Aufsichtsbehoumlrde vor EU-Exshyperte Guumlnter Danner erlaumluterte dem Gremium aktuelle Frashygen des europaumlischen Sozialrechts

Selbstverwaltung bedeutet Selbstgestaltung Die Ehrenamtlichen beziehen auch zu relevanten politischen Fragen Position Den Standpunkt des Gremiums zur Bundestagswahl 2017 finden Sie auf wwwtkde

Uumlbrigens Die Sitzungen des Verwalshytungsrats sind oumlffentlich Zudem informiert der Verwaltungsrat auf wwwtkde (Webcode 139012) in Text Bild und Video uumlber den Inhalt der Sitzungen

41

bdquoWir wollen eine starke Selbstverwaltungldquo

Dieter F Maumlrtens und Dominik Kruchen sind die alternierenden Vorsitzenden des Verwaltungsrats Der Vorsitz wechselt jaumlhrlich zum 1 Januar

Wie arbeitet die Selbstverwaltung der Techniker

Dominik Kruchen Die Rolle des Verwaltungsrats laumlsst sich

durchaus mit der des Aufsichtsrats in Unternehmen vergleichen Selbstverwalter tragen eine enorme Verantwortung mit der Beshysonderheit dass wir diese Aufgabe ehrenamtlich uumlbernehmen Die Selbstverwaltung bestimmt den Kurs der Kasse uumlbt eine Konshytrollfunktion aus und trifft zentrale Entscheidungen ndash dabei ist

sie den Beitragszahlern verpflichtet

Dieter F Maumlrtens Entscheidungen von solcher Tragweite beshynoumltigen ein solides Fundament ndash das leisten bei der Techniker die

Fachausschuumlsse deren Mitglieder sich mit teilweise hochkompleshyxen Sachverhalten auseinandersetzen um die Beschluumlsse des

Gremiums vorzubereiten

Wie beurteilen Sie aktuell die Rolle der Selbstverwaltung im

Gesundheitssystem

Kruchen Die Selbstverwaltung ist eine tragende Saumlule des

deutschen Gesundheitssystems Auch der internationale Vershygleich belegt eindrucksvoll ndash etwa mit Blick auf die Situation in

Suumldeuropa ndash wie krisensicher und stabil dieses etablierte System

ist das eben nicht vollstaumlndig vom Staat abhaumlngig ist

Maumlrtens Obwohl sich diese Errungenschaft permanent beshywaumlhrt gibt es immer wieder Versuche ihre Autonomie und somit

auch die Handlungsfaumlhigkeit dieses Stabilitaumltsfaktors einzushyschraumlnken die Vorstoumlszlige der Politik zum sogenannten Selbstvershywaltungsstaumlrkungsgesetz sind hier nur ein Beispiel Hier gilt es

klare Kante zu zeigen und diese tragende Saumlule entschieden zu

verteidigen

Unikosmos Award Zukunft der Notfallmedizin In den rund 1200 Notaufnahmen in Deutschland zaumlhlt im Alltag oft jede Sekunde Wie diese Einheiten organisiert sind stellt die Weichen fuumlr den Behandlungserfolg Die Absolventin der APOLLON Hochschule der Gesundheitswissenschaft in Bremen Anna Christina Houmlrster widmete ihre Abschlussarbeit der Frage nach Prozessen und Qualitaumltsmanagement in Notaufnahmen Fuumlr ihre Analyse erhielt sie im Rahmen einer Verwaltungsratssitzung den Unikosmos Award 2016 den die Hamburger Presseagentur Public Address und die Techniker fuumlr innovative Konzepte von Nachwuchswissenschaftlern verleihen Perspektivisch stellt die Wissenschaftleshyrin auch die Frage wie das systematische Erfassen von Qualitaumltsfaktoren und der Aufbau eines nationalen Notaufnahmeregisters die Versorgungsqualitaumlt verbessern kann

42 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker Der Verwaltungsrat aktuell Auch 2017 stehen die Mitglieder des Verwaltungsrats zur Wahl Nach der Wahl konstituiert sich das Gremium am 29 September 2017 Hier finden Sie die aktuelle Mitgliederliste und die aktuell vertretenen Listen

Die Mitglieder des aktuellen Verwaltungsrats

Arbeitgebervertreter Dominik Kruchen Duumlsseldorf Alternierender Vorsitzender

Heiner Boumlgemann Bremen Rainer Bruns Nordstrand Uwe Buszligmeier Greven Joachim Feldmann Bremen Helmut Fitzke Woggersin Wilfried Grunau Edewecht-Friedrichsfehn Joumlrg Henschen Bremen Klaus H Kober Rheinmuumlnster Udo Nicolay Moumllln Mirko Knappe Hamburg (seit 01012017) Johannes Seiboldt Nidda Rainer Tietz Bottrop Roland Unzeitig Wettmershagen Bernd Wegner Riegelsberg

Vertretene Organisation ZI HSH Zahntechniker-Innung Hamburg und Schleswig Holstein 15 Sitze

Versichertenvertreter Dieter F Maumlrtens Offenbach Alternierender Vorsitzender

Rosemie Bilz Radebeul Detlef Decho Syke Peter Duchene Groszligrosseln Friedrich Gosewinkel Hamm Karla Hasenauer Suhl Uwe Klemens Muumlnchen Baumlrbel Richling Bremen Annette Stensitzky Troisdorf (seit 15072016) Norbert Schneider Schwerin Harald Schulte Koumlnigswinter Erika Streit Koumlln Johanna Vieweg Dresden Harald Wagner Sipplingen Gerard Wolny Remagen

Vertretene Organisationen TKG TK-Gemeinschaft unabhaumlngige Versichertengemeinshyschaft der Techniker Krankenkasse eV 12 Sitze verdi Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft 1 Sitz IGM Industriegewerkschaft Metall 1 Sitz ACA Katholische-Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Deutschshylands e V Kolpingwerk Deutschland Bundesverband Evanshygelischer Arbeitnehmerorganisationen eV 1 Sitz

43

Sozialwahl gelebte Teilhabe Demokratischer Taktgeber fuumlr den Verwaltungsrat sind die Sozialwahlen deren Ergebnis alle sechs Jahre die Zusammensetzung des houmlchsten Entscheidungsgremiums der Techniker festlegt

Bei der Techniker werden seit jeher die 15 Versichertenvershytreter per Urwahl ermittelt So haben die rund 74 Millionen Mitglieder eine echte Wahl und koumlnnen ihr Recht auf Mitbeshystimmung nutzen Damit die Stimmberechtigten bis zum 31 Mai 2017 ihre Stimmen geltend machen koumlnnen stand 2016 im Zeichen der Vorbereitungen fuumlr die Abstimmung im bdquoSushyperwahljahr 2017ldquo Federfuumlhrend in der Vorbereitung der Wahlausschuss unter Vorsitz des stellvertretenden Vorshystandsvorsitzenden Thomas Ballast Das Gremium ist unter anderem zustaumlndig fuumlr die Zulassung der antretenden Listen aber auch fuumlr die ordnungsgemaumlszlige Ermittlung des Wahlershygebnisses Eine Informationskampagne begleitete die Wahlshyvorbereitungen und ermoumlglichte Versicherten ebenso wie Multiplikatoren sich umfassend uumlber die Wahl zu informieren

Klares Ja zur Teilhabe Sozialwahl bedeutet demokratische Teilhabe nach dem Prinzip bdquoWer Beitraumlge einzahlt soll auch mitbestimmenldquo Im Vorfeld ermittelte die Techniker im Rahshymen einer Studie wie die Menschen in Deutschland zur Sozishyalwahl stehen Das klare Ergebnis der repraumlsentativen Forshysa-Umfrage Das Prinzip der ehrenamtlichen Selbstverwaltung und die Teilhabemoumlglichkeit durch die Sozialwahl stehen hoch im Kurs 68 Prozent der Befragten sprachen sich klar fuumlr die Sozialwahl aus Und Selbst 58 Prozent der Privatversicherten haumltten gerne diese Mitsprachemoumlglichkeit

Zudem halten 73 Prozent der Menschen in Deutschland die Verwaltungsraumlte fuumlr wichtig und befuumlrworten dass Versishycherte durch sie an Entscheidungen beteiligt werden Besonshyders hoch ist die Fuumlrsprache unter den Juumlngeren zwischen 18 und 39 Jahren Vier von fuumlnf sprachen sich hier fuumlr das Prinshyzip bdquoVersicherte fuumlr Versicherteldquo aus

55 der Menschen in Deutschland sind politisch stark

oder sehr stark interessiert

44 Geschaumlftsbericht 2016 Die Finanzen ndash

Die Finanzen Der Bereich Finanzen informiert uumlber Vermoumlgensshyrechnung Vermoumlgen Einnahmen und Ausgaben der Techniker Krankenkasse uumlber die Versicherten- und Mitgliederentwicklung sowie die Finanzen der Pflegeversicherung

45

Der Jahresruumlckblick in Zahlen Das Geschaumlftsjahr 2016 war erneut von einer guten wirtschaftlichen Konjunkshytur gepraumlgt die viel Geld in die Kassen der Sozialversicherungen gespuumllt hat Auszligerdem verzeichnet das System der gesetzlichen Krankenversicherungen weiterhin Zuwaumlchse an Versicherten Dem gegenuumlber stehen staumlndig steishygende Ausgaben im Gesundheitswesen und Verzerrungen des Wettbewerbs der Kassen untereinander So reichten auch im Haushaltsjahr 2016 die Zuweishysungen aus dem Gesundheitsfonds an die Techniker nicht aus um die Ausgashyben fuumlr die Versorgung der Versichershyten zu decken

Dennoch lag der kassenindividuelle Zushysatzbeitrag der Techniker mit 10 Proshyzent auch 2016 unter dem amtlichen Durchschnitt

Ausgaben der Krankenversicheshyrung Das Haushaltsjahr 2016 schlieszligt die Techniker mit einem Plus von etwa 22 Millionen Euro ab Zu dem ausgeglishychenen Haushalt tragen vor allem die schlanken Prozesse und die effektive Verwaltung bei Die wirtschaftliche Kulshytur im Unternehmen ist dafuumlr verantshywortlich dass der Fehlbetrag der Zushyweisungen aus dem Gesundheitsfonds aufgefangen werden konnte Die Vershywaltungskosten von 136 Euro je Versishycherten lagen somit auch deutlich unter den durchschnittlichen Verwaltungskosshyten in der gesetzlichen Krankenversicheshyrung (153 Euro)

Die Leistungsausgaben stiegen um 31 Prozent und damit etwas moderater als im Vorjahr Auffaumlllig ist dass die Ausgaben fuumlr Arzneimittel auf einem hohen Niveau noch einmal mit 39 Prozent zunehmen und auf 4 Milliarden Euro ansteigen Den groumlszligten Ausgashybenblock verzeichnet die Techniker bei den Kosten fuumlr die Krankenhausbehandlung Erstmals uumlbersteigt dieshyser Wert mit einem Zuwachs von 38 Prozent die Sieben-Milliarden-Euro-Marke Fuumlr aumlrztliche Behandshylungen wurden 46 Milliarden Euro ausgegeben was einen Anstieg von 29 Prozent bedeutet

Ausgaben der Pflegeversicherung Die Leistungsshyausgaben fuumlr die pflegebeduumlrftigen Versicherten beliefen sich auf rund 13 Milliarden Euro Mit 3 Milshyliarden Euro flieszligt der Groszligteil der Einnahmen der Pflegeversicherung an den Ausgleichsfonds Mit ihm werden andere Pflegekassen unterstuumltzt deren Ausgaben nicht ausreichend durch Einnahmen geshydeckt sind

Abnahmen Der Verwaltungsrat hat die Jahresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse und die Jahshyresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse Pflegeversicherung abgenommen und dem Vorstand dafuumlr Entlastung erteilt

Juli 2017

Dieter F Maumlrtens

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

Dominik Kruchen

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

46 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Vermoumlgensrechnung

Aktiva in Tsd Euro 2015 2016

A Langfristiges Vermoumlgen

I Verwaltungsvermoumlgen 294474 275331

II Mittel der Ruumlckstellungen 2034183 2429274

III Andere Geldanlagen 3077456 3612688

B Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 904561 937768

II Wertpapiere 1923105 1575117

III Kassenbestand und Giroguthaben 23552 15055

C Rechnungsabgrenzungsposten 7356 9010

D Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

Passiva in Tsd Euro 2015 2016

A Netto-Reinvermoumlgen 3076733 3098587

B Ruumlckstellungen 2034183 2429 274

C Verpfl ichtungen 3137799 3310071

D Rechnungsabgrenzungsposten 15972 16309

E Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

In dieser und in den folgenden Tabellen sind Rundungsdifferenzen moumlglich

47

Vermoumlgen

2015 2016

Netto-Reinvermoumlgen in Tsd Euro 3076733 3098587

je Versicherten in Euro 32980 32087

zum Vorjahr je Versicherten - 118 - 27

Davon

Betriebsmittel 1755959 1705756

je Versicherten in Euro 18822 17664

zum Vorjahr je Versicherten - 190 - 62

Ruumlcklagen 946300 1037500

je Versicherten in Euro 10144 10744

zum Vorjahr je Versicherten + 17 + 59

Verwaltungsvermoumlgen inkl Investitionsruumlcklage

374474 355331

je Versicherten in Euro 4014 3680

zum Vorjahr je Versicherten - 42 - 83

Erfolgsrechnung

in Tsd Euro 2015 2016

1 Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds 21313911 22724351

2 Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz 1287826 1709675

3 Erstattungen 42285 51670

4 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 58445 60767

5 Leistungsaufwand 21656712 23109954

6 Verwaltungskosten 1233733 1309365

7 Zinsergebnis 20949 17024

8 Sonstige Einnahmen 8043 7577

9 Sonstige Ausgaben 98417 129891

10 Jahresfehlbetrag (-)Jahresuumlberschuss - 257403 21854

48 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Einnahmen im Detail 2015 2016

Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 22745586 24594001

je Versicherten in Euro 243813 254678

zum Vorjahr je Versicherten + 28 + 45

Davon

Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds

absolut in Tsd Euro 21313911 22724351

je Versicherten in Euro 228467 235317

zum Vorjahr je Versicherten - 29 + 30

Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz absolut in Tsd Euro 1287826 1709675

je Versicherten in Euro 13804 17704

zum Vorjahr je Versicherten ndash + 283

Sonstige Einnahmen absolut in Tsd Euro 143849 159976

je Versicherten in Euro 1542 1657

zum Vorjahr je Versicherten - 154 + 74

Ausgaben im Detail 2015 2016

24572147 Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 23002989

je Versicherten in Euro 246572 254452

zum Vorjahr je Versicherten + 15 + 32

Davon

Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 21656712 23109954

je Versicherten in Euro 232142 239310

zum Vorjahr je Versicherten + 41 + 31

Davon

Aumlrztliche Behandlung absolut in Tsd Euro 4324921 4608482

je Versicherten in Euro 46359 47722

zum Vorjahr je Versicherten + 38 + 29

Zahnaumlrztliche Behandlung ohne Zahnersatz

absolut in Tsd Euro 1450491 1516045

je Versicherten in Euro 15548 15699

zum Vorjahr je Versicherten + 23 + 10

49

Ausgaben im Detail 2015 2016

Zahnersatz absolut in Tsd Euro 361938 363907

je Versicherten in Euro 3880 3768

zum Vorjahr je Versicherten + 18 - 29

Arzneimittel absolut in Tsd Euro 3708728 3988102

je Versicherten in Euro 39754 41298

zum Vorjahr je Versicherten + 54 + 39

Hilfsmittel absolut in Tsd Euro 762963 796889

je Versicherten in Euro 8178 8252

zum Vorjahr je Versicherten + 32 + 09

Heilmittel absolut in Tsd Euro 711308 777475

je Versicherten in Euro 7625 8051

zum Vorjahr je Versicherten + 88 + 56

Krankenhausbehandlung absolut in Tsd Euro 6520595 7003332

je Versicherten in Euro 69895 72522

zum Vorjahr je Versicherten + 25 + 38

Krankengeld absolut in Tsd Euro 1474940 1561341

je Versicherten in Euro 15810 16168

zum Vorjahr je Versicherten + 53 + 23

Fahrkosten absolut in Tsd Euro 374939 410294

je Versicherten in Euro 4019 4249

zum Vorjahr je Versicherten + 96 + 57

Vorsorge- und Rehabilitationsleistungen

absolut in Tsd Euro 306972 317177

je Versicherten in Euro 3290 3284

zum Vorjahr je Versicherten + 51 - 02

Schutzimpfung absolut in Tsd Euro 205930 220120

je Versicherten in Euro 2207 2279

zum Vorjahr je Versicherten + 138 + 33

Fruumlherkennungsmaszlignahmen absolut in Tsd Euro 324596 328676

je Versicherten in Euro 3479 3404

zum Vorjahr je Versicherten + 47 - 22

50 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Ausgaben im Detail 2015 2016

Schwangerscha und Mutterscha

ohne stat Entbindung absolut in Tsd Euro 243622 265110

je Versicherten in Euro 2611 2745

zum Vorjahr je Versicherten + 21 + 51

Behandlungspflege und haumlusliche Krankenpflege

absolut in Tsd Euro 364213 413436

je Versicherten in Euro 3904 4281

zum Vorjahr je Versicherten + 151 + 97

Dialyse absolut in Tsd Euro 136648 143130

je Versicherten in Euro 1465 1482

zum Vorjahr je Versicherten + 64 + 12

Sonstige Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 383907 396438

je Versicherten in Euro 4115 4105

zum Vorjahr je Versicherten + 20 - 02

Praumlvention absolut in Tsd Euro 744643 756656

je Versicherten in Euro 7982 7835

zum Vorjahr je Versicherten + 23 - 18

Verwaltungsausgaben absolut in Tsd Euro 1233733 1309365

je Versicherten in Euro 13225 13559

zum Vorjahr je Versicherten + 99 + 25

Sonstige Ausgaben absolut in Tsd Euro 112545 152828

je Versicherten in Euro 1206 1583

zum Vorjahr je Versicherten - 372 + 312

51

Pflegeversicherung

Vermoumlgensrechnung 2015 2016

Aktiva in Tsd Euro

A Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 102500 110008

II Kurzfristige Geldanlagen 396000 415005

III Kassenbestand und Giroguthaben 286 828

B Rechnungsabgrenzungsposten 25137 37673

523924 563513

Passiva in Tsd Euro

A Reinvermoumlgen 244790 272895

B Verpfl ichtungen 279134 290618

523924 563513

Erfolgsrechnung 2015 2016

in Tsd Euro

1 Beitraumlge 4187123 4471718

2 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 5310 3553

3 Leistungsaufwand der Pfl egeversicherung 1199331 1339563

4 Zahlungen an den Ausgleichsfonds 2826011 2972471

5 Verwaltungskosten 120294 134589

6 Zinsergebnis 108 - 436

7 Sonstige Einnahmen 1 0

8 Sonstige Ausgaben 98 107

9 Jahresuumlberschuss 46807 28105

52 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Leistungsausgaben Pflegeversicherung

Leistungsausgaben in Tsd Euro 2015 2016

Pfl egesachleistung 172597 189955

Pflegegeld 351752 384789

Leistungen fuumlr Pfl egepersonen 63020 68594

Stationaumlre Leistungen 380641 410093

Uumlbrige Leistungen 231321 286132

Leistungsausgaben insgesamt 1199331 1339563

53

Mitglieder- und Versichertenentwicklung

Stichtag Jahresdurchschnitt

01012016 01012017 2015 2016

Mitglieder 7044467 7342157 6874547 7205987

zum Vorjahr +48 +42 +56 +48

Familienangehoumlrige 2433683 2454518 2454552 2450915

Versicherte insgesamt 9478150 9796675 9329099 9656902

zum Vorjahr +35 +34 +46 +35

54 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Der Geschaumlftsbericht der Techniker ndash auch digital

Unter wwwtkdegeschaeftsbericht finden Sie die digitale Ausgabe des TK-Geschaumlftsberichts

Der Geschaumlftsbericht 2016 steht Ihnen auch als PDF zum Download unter wwwpressetkde zur Verfuumlgung

Zu Artikeln die mit diesem Symbol gekennzeichnet sind finden Sie ausfuumlhrliche Videos im digitalen Geschaumlftsbericht

Impressum ndash Verantwortlich fuumlr den Inhalt Techniker Krankenkasse Bramfelder Straszlige 140 22305 Hamburg Telefon 040-69 09-17 83 Internet wwwpressetkde E-Mail pressestelletkde Twitter wwwtwittercomtk_presse

Verantwortlich Prof Dr Volker Moumlws Redaktion Kerstin Grieszligmeier Inga Laboga Texte Kerstin Grieszligmeier Hermann Baumlrenfaumlnger Gabriele Baron Nicole Battenfeld Daniel Burgstaler Dennis Chytrek Jacqueline Dauster Philip Giewer Michaela Hombrecher Inga Laboga Katharina Lemke Natalie Quadbeck Heike Schmedemann Silvia Wirth

Konzept und Gestaltung Christina Bartheidel Produktion Tanja Klopsch Litho Hirte GmbH amp Co KG Hamburg Druck Eversfrank Berlin GmbH Berlin Bilder Andreas Friese Jan Pauls Jan Haas Getty Images

copy Alle Rechte vorbehalten Nachdruck und sonstige Formen der Vervielfaumlltigung ndash auch auszugsweise ndash nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung

Mehr Informationen gibt es online Die digitale Ausgabe des TK-Geschauml sberichts fi nden Sie unter wwwtkdegeschae sbericht

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2010

02

720

17

  • Geschaumlftsbericht 2016
    • Vorwort
      • Dr Jens Baas im Gespraumlch mit13Martina Koederitz
      • Auf das Wesentliche reduziert
      • Interview bdquoDie Technikerldquo schaumlrft13ihren Markenauftritt
      • Kampagne Weil die beste Technik13menschlich ist
      • Position beziehen
      • Digitalisierung Nicht ob sondern wie
      • Interview Digitalisierung aktiv gestalten
      • Die Vermessung der Gesundheitswelt
        • Inhalt
        • 1 Die Techniker
        • 2 Die Technik
          • Thomas Ballast im Gespraumlch mit xbird
          • SmartHealth
          • Smart vernetzt
          • Digitale Versorgung
          • Service digital
          • Interviews Agiles Arbeiten amp Pflege
          • Innovationsfonds neue Wege in der Versorgung
            • 3 Wir Techniker
              • Techniker vernetzenTechniker
              • (Fuumlr) Techniker von morgen
              • Wissenschaft fuumlr Techniker
              • Techniker unterwegs
              • Ehrenamtlich fuumlr die Techniker
              • Interview bdquoStarke Selbstverwaltungldquo
              • Verwaltungsrat konkret
              • Sozialwahl gelebte Teilhabe
                • 4 Die Finanzen
                  • Jahresruumlckblick in Zahlen
                  • Vermoumlgensrechnung
                  • Vermoumlgen
                  • Einnahmen amp Ausgaben
                  • Pflegeversicherung
                  • Leistungsausgaben Pflegeversicherung
                  • Mitglieder- und Versichertenentwicklung
                    • Impressum

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Inhalt

1 Die Techniker

8 Dr Jens Baas im Gespraumlch mit Martina Koederitz

10 Marke Auf das Wesentliche reduziert 11 Interview bdquoDie Technikerldquo schaumlrft

ihren Markenauftritt 12 Kampagne Weil die beste Technik

menschlich ist 14 Position beziehen 16 Digitalisierung Nicht ob sondern wie 17 Interview Digitalisierung aktiv gestalten 18 Die Vermessung der Gesundheitswelt

2 Die Technik

22 Thomas Ballast im Gespraumlch mit xbird 24 SmartHealth 25 Smart vernetzt 26 Digitale Versorgung 28 Service digital 29 Interviews Agiles Arbeiten amp Pflege 30 Innovationsfonds Neue Wege

in der Versorgung

3 Wir Techniker

34 Techniker vernetzen Techniker 36 (Fuumlr) Techniker von morgen 38 Wissenschaft fuumlr Techniker 39 Techniker unterwegs 40 Ehrenamtlich fuumlr die Techniker 41 Interview bdquoStarke Selbstverwaltungldquo 42 Verwaltungsrat konkret 43 Sozialwahl gelebte Teilhabe

4 Die Finanzen

45 Jahresruumlckblick in Zahlen 46 Vermoumlgensrechnung 47 Vermoumlgen 48 Einnahmen amp Ausgaben 51 Pflegeversicherung 52 Leistungsausgaben Pflegeversicherung 53 Mitglieder- und Versichertenentwicklung

Geschaumlrftes Profil Mit dem neuen Markenauftritt praumlsentiert sich die Marke bdquoDie Technikerldquo souveraumln praumlgnant und fuumlr digitale Kommunikationskanaumlle optimiert Im Zentrum der Technishykergeist der seit jeher das Unter -nehmen praumlgt

Seite 10

Die Finanzen Ein Jahr in Zahlen die Finanzen der Techniker Krankenkasse und der Techniker Krankenkasshyse Pflegekasse sowie die Mitglieder- und Versichertenentwicklung

Seite 44

6 Geschaumlftsbericht 2016 Die Techniker

ndash

Die Techniker Ein neuer Markenauftritt fokussiert das was das Unternehshymen seit jeher ausmacht die Art und Weise an Aufgaben und Herausforderungen heranzugehen ndash und die Mitarbeiter die Unternehmen und Rahmenbedingungen gestalten

7

Geschaumlrftes Profil

Die Techniker zeigt als Unternehmen nicht nur in Sachen Marke Profil Von der Gesundheit der Menschen in Deutschland uumlber Gesundheitspolitik bis hin zu gesellschaftlichen Veraumlnderungen ndash die Techniker bezieht Position und hat den Anspruch aktiv mitzugestalten

Wir sind die Techniker ndash ein neues Markenbild schaumlrft nicht nur das oumlffentliche Profil sondern

unterstreicht auch was das Unternehshymen von jeher ausmacht Der Technishykergeist also das Bestreben sich stets zu verbessern zu tuumlfteln und sich nicht mit bestehenden Loumlsungen zufrieden zu geben ist fester Teil der Unternehshymens-DNA

Immer an den besten Loumlsungen zu arbeishyten das bedeutet auch die Techniker als Unternehmen optimal fuumlr die Zukunft aufzustellen also auch heutige und kuumlnftige Rahmenbedingungen zu analyshysieren zu hinterfragen und aktiv mitzushygestalten Dazu gehoumlrt auch zu relevanshyten politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen klar Position zu beziehen

Das beginnt bei der kuumlnftigen Gestalshytung des Finanzausgleichs zwischen den Krankenkassen und fuumlhrt uumlber die Kostenentwicklungen fuumlr Arzneimittel bis zum gesellschaftlichen Megatrend Digitalisierung der nicht nur das Geshysundheitswesen in Gaumlnze vor fundashymentale Veraumlnderungen stellt sondern auch jedes einzelne Unternehmen Hier vertritt die Techniker ein klares Grundshy

verstaumlndnis Es stellt die Bedeutung von Datensicherheit und die Hoheit uumlber die eigenen Daten ebenso in den Fokus wie ein klares Bekenntnis zum Solidarprinzip Dazu gehoumlrt aber auch als die Techniker selbst eine aktive Rolle zu uumlbernehmen und aus diesem Grundshyverstaumlndnis heraus die digitale Entwickshylung mitzugestalten

Wie sich das Gesundheitswesen durch Big Data und kuumlnstliche Intelligenz vershyaumlndert und welche Rahmenbedingunshygen und Debatten in Zukunft gefragt sind diskutiert Dr Jens Baas Vorsitshyzender des Vorstands der Techniker mit Martina Koederitz Vorsitzende der Geshyschaumlftsfuumlhrung IBM Deutschland GmbH Die Techniker entwickelt geshymeinsam mit IBM Deutschland eine elektronische Gesundheitsakte

8 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Techniker

bdquoWir muumlssen die Chancen aufzeigenldquo Dr Jens Baas Vorsitzender des Vorstands der Techniker Krankenkasse im Gespraumlch mit Martina Koederitz Vorsitzende der Geschaumlftsfuumlhrung IBM Deutschland

Dr Jens Baas Dass die Digitalisierung im Gesundheitswesen fuumlr uns Techniker eine zentrale Rolle spielt zeigt sich nicht zuletzt in der elektronischen Gesundheitsakte (eGA) die wir gemeinsam entwickeln Aber die Digitalisierung beschaumlftigt ja nicht nur unshellip

Martina Koederitz Digitalisierung ist heute eine unternehshymerische Grundvoraussetzung Wenn zukuumlnftig alles digital ist koumlnnen sich Unternehmen nur noch uumlber die intelligente Anashylyse und Auswertung von Daten differenzieren Das wird auch die Gesellschaft veraumlndern Deshalb brauchen wir eine intensive Debatte uumlber die Rahmenbedingungen fuumlr neue Technologien Auf der CeBIT skizzierte zum Beispiel Gastland Japan bereits die Gesellschaft 50

Baas In dieser Debatte sind auch Unternehmen wie wir gefragt Wir muumlssen dafuumlr sorgen dass dabei auch ethische Komponenshyten und Implikationen miteinbezogen werden anstatt das freie Spiel der Maumlrkte walten zu lassen

Koederitz Das schaffen wir vor allem auch uumlber konkrete Nutshyzen und Werte Etwa mit der Initiierung einer elektronischen Geshysundheitsakte haben Sie bereits einen Meilenstein bei dem sehr persoumlnlichen Thema Versicherung und Gesundheit gesetzt

Baas Wenn wir unsere Versicherten fragen sagen sie klar dass sie eine solche eGA wollen Sie moumlchten aber auch Sicherheit und darauf vertrauen koumlnnen uumlber den Datenzugriff zu bestimmen Dafuumlr stehen wir als Krankenkasse fuumlr die im Umgang mit Daten klare Regeln gelten ndash und arbeiten mit einem Unternehmen zusamshymen das dieses Vertrauen garan-tieren kann Unsere Position ist Die Hoheit uumlber die Daten hat der Versicherte ndash nicht der Leistungsshyerbringer und nicht wir

Koederitz Bei allem was wir tun ist die Akzeptanz der Anwenshyder wichtig Ein Service der einen echten Nutzen bringt wird in der Regel schnell akzeptiert Haumltten Sie vor zehn Jahren bei der Einfuumlhrung des Smartphones gedacht dass es heute 81 Prozent der Menschen in Deutschland nutzen und es ganze Industrien umkrempeln wird Fuumlr uns ist dieser Mehrwertgedanke auch bei Big Data und Cognitive Computing entscheidend Wir haben Watshy

son Health als eigenstaumlndige Geschaumlftseinheit gegruumlndet weil wir glauben dass in der Erforschung der Gesundheit noch viel Potenzial steckt

Baas Big Data ist bei Versishycherten aber auch mit Aumlngsshyten verknuumlpft Werde ich jetzt voumlllig transparent Hier muumlssen wir Vertrauen schafshyfen ndash aber auch die groszligen Chancen aufzeigen Wenn ich heute zum Arzt gehe werden

wenige sehr ausgewaumlhlte Daten wie der Blutdruck oder ein Roumlntgenbild fuumlr meine Diagnose relevant Vieles was uumlber den Tag passiert ist jedoch nicht Treten an diese Stelle systematisch erhobene Informationen die sinnvoll genutzt werden profitiere ich als Patient und die Allgemeinheit profitiert ebenfalls Heute geht uns noch eine groszlige Datenmenge verloren Wir muumlssen uns fragen Wollen wir uns das leisten

bdquoEs ist entscheidend wie wir Big Data nutzenldquo

Martina Koederitz

9

Koederitz Derzeit verdoppelt sich die Anzahl medizinischer Daten weltweit alle 73 Tage Das kann ein Mensch gar nicht mehr erfassen und wissen Mit der Watson-Technologie zeigen wir bereits heute wie zum Beispiel in der Krebs- oder Alzheimershyforschung Mediziner bei ihrer Arbeit durch Cognitive Computing unterstuumltzt werden Wir erweitern mit den kognitiven Systemen den Wissenshorizont derer die schwierige Entscheidungen zu treffen haben

Baas Die Technik ersetzt ja nicht den Arzt sondern kann ihn zu einem besseren Arzt machen Der Fortschritt in der Medizin ist so schnell dass kein Arzt immer auf dem aktuellen Stand der Medishyzin bleiben kann Die Informationen die bei einer Diagnose- oder Therapiefindung helfen koumlnnen werden immer umfangreicher Das kann schon heute kein Arzt mehr wirklich ohne technische Unterstuumltzung schaffen und dieser Trend wird sich noch weiter verstaumlrken

Koederitz Diese Potenziale stecken nicht nur in der Medizin Viele unserer Kunden nutzen etwa Cognitive Computing und Big Data um smarte Loumlsungen zu entwickeln etwa fuumlr den Klimashyschutz die Verkehrssteuerung einen besseren Kundenservice oder Energieeinsparungen

Baas Dabei kommt es auch auf die Ausgangsbedingungen an In unserem Gesundheitswesen sind die Menschen ndash zu Recht ndash ganz zufrieden Das bringt aber einen geringen Wunsch nach Veraumlnderung mit sich Fortschritt entsteht aber oft dort wo die Versorgung vorher schlecht war Hier duumlrfen wir in Deutschland nicht den Anschluss verlieren

bdquoDie Hoheit uumlber die Daten hat der Versicherte ndash nicht wirldquo

Dr Jens Baas

Koederitz Hinzu kommt die finanzielle Komponente Untershynehmer muumlssen die verfuumlgbaren Mittel moumlglichst intelligent einshysetzen Wenn wir Ablaumlufe durch intelligente Werkzeuge vereinshyfachen bleibt mehr Geld fuumlr konkrete medizinische Leistungen

Baas Auch unsere Versicherten zahlen nicht gerne fuumlr Verwalshytungskosten Wir muumlssen unsere Strukturen schlank halten ndash aber mit Balance Wir glauben nicht an eine rein virtuelle Kasse Bei Fragen wie zur Pflegebeduumlrftigkeit ist es wichtig mit Menschen zu sprechen auch wenn die Basisinformation vielleicht eine Mashyschine gibt Die Herausforderung ist alle gewuumlnschten Kanaumlle anzubieten und zu vernetzen und flexibel auf neue Technologien reagieren zu koumlnnen

Unter wwwtkdegeschaeftsbericht finden Sie das ganze Gespraumlch im Film

10 Geschaumlftsbericht 2016 Die Techniker

ndash

Technikergeist Die Techniker unter den Krankenkassen Mit dem neuen Logo besinnt sich das Unternehmen auf seine Wurzeln Technikergeist bedeutet zu tuumlfteln mit dem Antrieb sich stets zu verbessern und die Zukunft zu gestalten ndash nicht erst seit dem Markenrelaunch Ein kleiner Auszug aus der Unternehmensgeschichshyte auf Seite 12 zeigt wie der Techniker -geist Leistung und Service der Techniker praumlgt(e) und wie sich die Marke wandelte

Auf das Wesentliche reduziert Souveraumln praumlgnant und fuumlr digitale Kommunikationskanaumlle optimiert ndash so praumlsentiert sich der neue Markenauftritt mit dem die Techniker 2016 ihr oumlffentliches Profil weiter schaumlrft

Im Zentrum steht das neue Logo mit dem reduzierten Schriftshyzug bdquoDie Technikerldquo ndash es loumlst seinen Vorgaumlnger ab der seit 2001 die Techniker Krankenkasse repraumlsentierte Im Zuge der Neugestaltung erscheint auch die Startseite der Techniker in neuer Optik ndash das Layout des Online-Auftritts ist auf das Weshysentliche reduziert und zudem an alle mobilen Endgeraumlte angepasst Das erleichtert den Usern die Orientierung und steigert die Nutzerfreundlichkeit Beides spiegelt die Sershyvice-Orientierung des Unternehmens wider und unterstreicht die Relevanz digitaler Kommunikation

Dabei steht der neue Markenauftritt in klarem Bezug zu den Wurzeln des Unternehmens die bis 1884 zur Gruumlndung der bdquoEingeschriebenen Hilfskasse fuumlr Architekten Ingenieure und Technikerldquo zuruumlckreichen Der Technikergeist der im neuen Markenbild eine zentrale Rolle spielt praumlgt seit jeher das Unshyternehmen

Was hinter dem neuen Markenauftritt der Techniker steckt erlaumlutert Caroline H Flaschberger im Interview Zeitgleich mit der Vorstellung der neuen Optik startete zudem die Kampashygne mit der Botschaft bdquoDein Koumlrper Weil die beste Technik menschlich istldquo mit einem Schwerpunkt auf digitale Kanaumlle

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bdquoDie Technikerldquo schaumlrft ihren Markenauftritt bdquoWir haben das hervorgehoben was uns im Kern ausmachtldquo Caroline H Flaschberger spricht im Interview uumlber den Relaunch der Marke und den Technikergeist

Caroline H Flaschberger leitet das Marken-Management der Techniker

Die TK hat einen Markenrelaunch durchgefuumlhrt Was war der Anlass Caroline H Flaschberger Es ist sinnvoll Marken und deren Auftritt regelmaumlszligig auf den Pruumlfstand zu stellen Gruumlnde dafuumlr koumlnnen Veraumlnderungen auf dem Markt eine strateshygische Neuausrichtung oder eine schaumlrfere Abgrenzung zum Wettbewerb sein Die letzshyten Veraumlnderungen am Look der Marke waren uumlber sechs Jahre her seitdem hat sich vor allem in der digitalen Welt enorm viel veraumlndert Mit dem Markenrelaunch haben wir die grundsaumltzlichen Definitionen unserer Marke uumlberpruumlft und geschaumlrft mit dem Ziel unshysere Markenpositionierung zu staumlrken und sie deutlicher nach auszligen zu kommunizieren Diese bdquogeschaumlrfteldquo Positionierung muss sich im Look amp Feel der Marke wiederfinden Deshalb ist der Markenrelaunch viel mehr als nur ein neues Corporate Design

Zukuumlnftig nennt sich die TK bdquoDie Technikerldquo Warum Flaschberger Es ging um etwas Grundsaumltzliches naumlmlich um die Frage was ndash oder besser gesagt wer ndash unsere Marke so stark macht was ihr Daseinszweck ist und welche Eigenschaften wir und unsere Kunden der Marke genau zuschreiben Dabei kamen wir schnell zu der Erkenntnis dass das was uns stark macht und von den Mitbewerbern unterscheidet wir sind ndash die Mitarbeiter also bdquoDie Technikerldquo Wir haben bewusst auf

bdquokrankldquo und bdquoKasseldquo verzichtet und das hervorgehoben was uns im Kern ausshymacht Wir sind bdquoDie Technikerldquo Das kann keine andere Kasse von sich behaupten

Wofuumlr steht der neue Markenauftritt Flaschberger Wir wollen zeigen dass Die Techniker zu sein fuumlr uns eine Geisshyteshaltung ist das innerste Bestreben uns stets zu verbessern ndash nicht zum Selbstzweck sondern fuumlr die Gesundshyheit und Zufriedenheit unserer Kunden Dieser Technikergeist soll in jeder Ausshypraumlgung unserer Marke zum Ausdruck kommen In jedem Online-Auftritt mit jedem Service jeder Broschuumlre und jeder Anzeige ndash bis hin zur Gestaltung unserer Kundenberatungen

Welche Idee steckt hinter dem neuen Corporate Design Flaschberger Das neue Corporate Deshysign leitet sich primaumlr aus zwei Komposhynenten unserer Marke ab Dem Markenshykern bdquoTechnikergeistldquo und unserer Positionierung als Premiummarke Technishyker denken ja funktional und effizient Auf unser Design bezogen heiszligt das Es ist frei von Uumlberfluumlssigem von Schmuck und Schnoumlrkeln und funktioniert fuumlr alle Anforshyderungen bdquoPremiumldquo druumlckt sich vor alshylem in der Qualitaumlt und Aumlsthetik unseres Markenauftritts aus Das gilt fuumlr alle Kanaumlshyle auf denen uns der Kunde begegnet ndash fuumlr Broschuumlren und Webseiten genauso wie fuumlr die neue TK-App

Und was hat sich alles geaumlndert Flaschberger Kurze Antwort So gut wie alles Vom groszligen Logo an der Unternehshymenszentrale in Hamburg bis hin zum Kushygelschreiber

12 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Techniker

bdquoWeil die beste Technik menschlich istldquo

Neues Logo innovatives Corporate Design und eine reduzierte klare Bildsprache Im September 2016 praumlsentierte sich das Unternehmen in neuem Look amp Feel auf allen Kanaumllen

Die Techniker zeigt sich nach dem Re-Branding digital-zeitgeshymaumlszlig Leitfarbe bleibt Cyan ergaumlnzt durch ein neues Farbshyspektrum Die Bildsprache und die Typo wurden ebenfalls erneuert Zeitgleich mit dem Relaunch des Markenauftritts startete eine bundesweite Markenkampagne

Fortschrittliche Medizintechnik mit menschlicher Halshytung bdquoDein Koumlrper Weil die beste Technik menschlich istldquo ndash das ist die Botschaft der neuen Markenkampagne der Techshyniker Das Herzstuumlck der Kampagne ist der Werbespot bdquoSupermikrofonldquo in dem eine houmlrgeschaumldigte Frau dank eines Cochlea-Implantats zum ersten Mal ihre eigene Stimme houmlrt

Im Fokus stehen der menschliche Koumlrper als technisches Meisterwerk und die Leistungen der Techniker eine innovative Gesundheitsvorsorge sowie fortschrittliche Gesundheitstechnik Das Kampagnenmotto zeigt den Blick der Techniker auf den menschlichen Koumlrper als ein Wunder der Technik

Markenkampagne mit digitalem Schwerpunkt Startshyschuss fuumlr die Markenkampagne war die Enthuumlllung des neushyen Logos das nun die Glasfassade der Unternehmenszentshyrale schmuumlckt Mehrere Hundert bdquoTechnikerldquo waren am 15 September mit dabei als das Logo oumlffentlich das Licht der Welt erblickte Die Vorstellung des neuen Markenauftritts lief uumlber alle verfuumlgbaren Kanaumlle ndash von der fruumlhzeitigen Einbezieshyhung aller Mitarbeiter bis hin zur Kundenkommunikation auf den Sozialen Kanaumllen oder der Mitgliederzeitschrift TK aktushyell Neben dem Werbespot mit dem Kampagnenmotto im

Technikergeist im Laufe der Zeit

1884 Eine Krankenkasse fuumlr Techniker Gruumlndung der Einshygeschriebenen Hilfskasse fuumlr Architekten Ingenieure und Techniker

1964 Karteikarte ade Die TK ndash damals noch bdquoBerufskrankenkasse fuumlr Technikerldquo (BdT) genannt ndash stellt ihre Mitgliederkartei auf ein elektronisches Datenverarbeishytungssystem um 1884

1964

2016

13

Fernsehen und Kino gibt es Online-Werbung auch auf Social Media-Kanaumllen sowie Printwerbung und Plakate Dabei liegt der Schwerpunkt auf den digitashylen Kanaumllen Jung von MattSAGA entwickelte die Kampagne in Zusammenarbeit mit Elbkind der Soshycial Media-Agentur der Techniker Das neue Corporate Design kommt von Jung von Mattbrand identity in Hamburg

dietechnikerde

Differenzierung von uumlber 400000 verschiedenen Schallquellen Dein Ohr Weil die beste Technik menschlich ist Und falls doch mal etwas ist ermoumlglichen wir fuumlr unsere Versicherten moderne Hightech-Houmlrimplantate

1987

1996 Die TK ging als erste geshysetzliche Krankenversicherung mit einem Online-Auftritt ins Internet

2010 TK goes Social Media ndash Die TK kommuniziert ab jetzt mit ihren Kunshyden auch auf Facebook und YouTube

2017 Digitale Gesundheit Die Technishyker startet die Entwicklung einer elektroshynischen Gesundheitsakte (eGA)

14 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Techniker

Position beziehen

bdquoFairen Wettbewerb kann es nur geben wenn der Morbi-RSA manipulationssicher gemacht wirdldquo

Rahmenbedingungen analysieren hinterfragen und aktiv mitgestalten Die Techniker bezieht Position zu relevanshyten politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen Zentrale Fragestellungen sind dabei die Verteilung der Mittel aus dem Gesundheitsfonds sowie die Kostenentshywicklung im Gesundheitswesen

Risikostrukturausgleich in der Kritik Die Krankenkassen sollen untereinander in einen fairen Wettbewerb treten Damit Kassen nicht benachteiligt sind wenn bei ihnen vorwiegend aumlltere und kranke Menschen versichert sind gibt es den sogenannten morshybiditaumltsorientierten Risikostrukturausgleich Dieser bdquoMorbi-RSAldquo ist ein mathematischer Schluumlssel nach dem das Geld der Beishytragszahler theoretisch fair unter den Kassen aufgeteilt werden soll Fuumlr kranke Versicherte bekommen die Kassen eine houmlhere Zuweisung aus dem Gesundheitsfonds als fuumlr gesunde

Leider ist das System in Schieflage geraten Denn in der Praxis bekommen einige Krankenkassen wesentlich mehr Geld als sie

fuumlr die Versorgung ihrer Versicherten benoumltigen bei anderen Kasshysen reichen die Zuweisungen indes nicht aus Die Luumlcke zwischen den Ersatzkassen zu denen auch die Techniker Krankenkasse gehoumlrt und den Allgemeinen Ortskrankenkassen betraumlgt mittlershyweile rund 18 Milliarden Euro ndash jaumlhrlich Diese Diskrepanz laumlsst sich nicht mit effizienten Prozessen erklaumlren Im Gegenteil einige der bevorzugten Kassen haben im Vergleich die houmlchsten Vershywaltungsausgaben pro Versicherten und koumlnnen sich gleichzeitig einen sehr niedrigen Zusatzbeitrag leisten

Der Grund ist vielmehr die Manipulationsanfaumllligkeit des aktuellen Systems in dem die Beeinflussung des Diagnoseverhaltens von Aumlrzten sich lohnen kann Denn Welche Diagnose(n) Mediziner den einzelnen Versicherten stellen ist ausschlaggebend fuumlr die Zuweisung

Der Wettbewerb wird somit auf einer anderen Ebene gefuumlhrt als er eigentlich gefuumlhrt werden sollte Die Krankenkassen geben jetzt Geld dafuumlr aus dass die Aumlrzte Diagnosen moumlglichst genau erfassen und laufend aktuell halten In einem vielbeachteten Inshy

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Tim Steimle leitet den Fachbereich Arzneimittel der Techniker

terview hat der TK-Vorstandsvorsitzende Dr Jens Baas im Oktober 2016 dieses Vershyhalten aller Krankenkassen kritisiert Auch wenn die Beratung der Aumlrzte uumlber die richshytigen Diagnosen nicht illegal ist so ist das Geld das dafuumlr ausgegeben wird in der Versorgung der Versicherten deutlich besshyser aufgehoben

Der Gesetzgeber hat nun reagiert und die Einflussnahme auf ambulante Diagnosen erschwert Die bestehenden Kodieranreishyze und damit die Ursache fuumlr die Einflussshynahme werden damit aber nicht beseitigt Nach wie vor ist es fuumlr die Kassen lukratishyver Einfluss auf das Kodieren von Erkranshykungen zu nehmen anstatt sich auf die Gesunderhaltung der Menschen zu konshyzentrieren Seltene und im Einzelfall sehr teure Erkrankungen werden nicht oder nur ungenuumlgend finanziell ausgeglichen Desshyhalb muss der Morbi-RSA reformiert und die Auswahl der 50 bis 80 relevanten Krankheiten veraumlndert werden Bei der Krankheitsauswahl soll der Fokus auf schwere und im Einzelfall auch teure Krankheiten gelegt werden Nur damit entfallen die Kodieranreize innerhalb der RSA-Systematik

shy

Neue Rahmenbedingungen bei Arzneimittelpreisen Tim Steimle spricht im Interview uumlber die Kostenshyfaktoren und Rahmenbedingungen der Versorgung mit Arzneimitteln

Der Prozess mit dem die Preise fuumlr neue Arzneimittel in Deutschland verhandelt werden ist nach dem Pharmadialog grundlegend veraumlndert worden Wie beurteilen Sie die Veraumlnderungen und das neue Arzneimittelgesetz Tim Steimle Mit dem neuen Gesetz wurde von dem bisher geltenden Grundsatz abgeruumlckt dass die Krankenkassen nur dann Geld fuumlr neue Medikamente bezahlen muumlssen wenn diese auch wirklich einen Zusatznutzen fuumlr die Patienten hashyben Dies ist ein klarer Ruumlckschritt bei der Erstattung von Arzneimitteln und wird zu einer Mehrbelastung fuumlr die Kranshykenkassen fuumlhren ohne dass sich die Versorgung der Versishycherten verbessert Schon heute geben wir fast vier Milliarden Euro fuumlr Arzneimittel aus ndash nach den Ausgaben fuumlr Krankenhaumluser und Aumlrzte der drittgroumlszligte Posten

Eine der Veraumlnderungen ist auch dass die Zubereitung spezieller Medikamente zur Behandlung von Krebs (Zytostatika) von den Krankenkassen nun nicht mehr wirtschaftlich ausgeschrieben werden darf Welche Auswirkungen bringt diese Entscheidung Ihrer Meinung nach mit sich Steimle Diese Ausschreibungen sind in der Vergangenheit stark kritisiert worden Die hohen Kosten in der Krebsmedizin verbunden mit der Rechtsprechung zwangen die Kassen jeshydoch dazu von diesem Mittel Gebrauch zu machen Es gibt aber die Moumlglichkeit die Ausgangsstoffe zur Herstellung dieshyser Praumlparate auszuschreiben Das wird Einsparungen von etwa 150 Millionen Euro bringen und ist ein richtiger Schritt Betrachtet man das Einsparpotenzial von 600 bis 800 Millioshynen kann dies jedoch erst ein Anfang in diesem Bereich sein

Was halten Sie davon dass Aumlrzte demnaumlchst in ihrer Praxissoftware uumlber den Nutzen von Medikamenten informiert werden sollen Steimle Ob dieses neue Instrument wirkt haumlngt entscheishydend davon ab ob die Industrie an dieser Stelle auszligen vor bleibt und die Informationen wirklich unabhaumlngig sind

16 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Techniker

Nicht ob sondern wie Wie wir kommunizieren wie wir arbeiten wie wir leben ndash die Digitalishysierung hat in unseren Alltag laumlngst Einzug gehalten das gilt auch fuumlr das Gesundheitswesen Hier haben digitale Angebote das Potenzial Effizienz und Transparenz zu steigern ndash und die Versorgung der Versicherten zu verbessern Es geht also nicht um das bdquoObldquo sondern um das bdquoWieldquo und ebenso um das bdquoWerldquo

Die bereits existierenden digitalen Angebote weisen eine sehr unterschiedliche Qualitaumlt auf und sind selten gut vernetzt Sie wirken deshalb wie ein bdquodigitaler Flickenteppichldquo Die Techniker hat den Anspruch die digitale Entwicklung aktiv mitzugestalshyten und ihren Versicherten exklusive und hochwertige digitale Versorgungsangebote zu machen Dabei stehen zwei Themen im Fokus Datenschutz und Vernetzung Letztere soll vor allem dabei helfen den Flickenteppich zu beseitigen

Elektronische Gesundheitsakte mit einheitlichen Stanshydards Deshalb hat die Techniker mit IBM Deutschland eine Entwicklungskooperation fuumlr eine digitale Gesundheitsakte (eGA) geschlossen die die bestehenden digitalen Angebote der Techniker ergaumlnzen und in Zukunft auch vernetzen soll Neben der Datensicherheit sind hier die Schnittstellen fuumlr Aumlrzte und natuumlrlich fuumlr die Versicherten selbst zentrale Punkte Die Hoheit uumlber diesen zentralen Datenspeicher hat der Versicherte Er entscheidet wem er Zugriff auf seine Daten gibt und auch ob er das Angebot uumlberhaupt annehmen moumlchte Weil die eGA esshysenziell fuumlr Versorgungsqualitaumlt und Patientensicherheit sein wird sollten jedoch alle Kassen verpflichtet werden ihren Vershysicherten eine solche Akte anzubieten Um dabei Inselloumlsungen und Wettbewerbsbehinderungen zu vermeiden muumlssen die technischen Standards und Schnittstellen klar definiert werden

Ob die digitale Entwicklung im deutschen Gesundheitssystem akzeptiert und zu einem Erfolg wird haumlngt maszliggeblich von der Datensicherheit ab Wenn Krankenversicherungen hier eine Vorreiterrolle einnehmen ist sichergestellt dass Daten nicht fuumlr gewinnbringende Zwecke verwendet werden und ihre Nutshyzung strengen gesetzlichen Bestimmungen unterliegt

Klare Rahmenbedingungen fuumlr Innovationen Im Gesundshyheitssystem treffen digitale Innovationen und deren Treiber auf komplexe Strukturen und teilweise widerspruumlchliche Regelungen Die Techniker setzt sich fuumlr klare und transparente Rahmenbeshydingungen ein die einerseits Innovationen den Weg ebnen und gleichzeitig dem sensiblen Thema Gesundheit gerecht werden

Beispiel Health-Apps Innovationen entstehen haumlufig in Unternehmen die keine erfahrenen Akteure im Gesundheitsshywesen sind wie Start-ups die Health-Apps entwickeln Ihr Weg von der Idee bis zur Erstattung durch die Krankenkassen kann auch uumlber die Zulassung nach dem Medizinproduktegeshysetz fuumlhren ndash ein komplexes und langwieriges Verfahren speshyziell angesichts der schnellen Entwicklungs- und Updatezyklen von Apps Fuumlr ein positives Innovationsklima ist hier Klarheit uumlber Zulassungspflicht und -kriterien notwendig Zudem koumlnnte ein beschleunigtes Verfahren speziell fuumlr Health-Apps diese schneller zu den Versicherten bringen

Beispiel Telemedizin Eine Erkrankung im Urlaub oder eine Beshyratung durch einen Spezialisten im laumlndlichen Raum Die Telemeshydizin koumlnnte hier Arzt und Patient ortsunabhaumlngig vernetzen Technisch ist das laumlngst moumlglich in der Praxis schraumlnken jedoch unterschiedliche ndash und teilweise uneinheitliche ndash Regelungen den Einsatz stark ein Um die Potenziale der Telemedizin zu nutzen fordert die Techniker auch fuumlr die Telemedizin Klarheit daruumlber in welchen Situationen sie zum Einsatz kommen darf

17

Digitalisierung aktiv gestalten Dr Markus Schlobohm leitet den Geschaumlftsbereich Unternehshymensentwicklung der Techniker Im Interview erlaumlutert er was die Digitalisierung fuumlr Versicherte und Mitarbeiter bedeutet

Wo steht die Techniker aktuell in Sachen Digitalisierung Und wo will sie hin Dr Markus Schlobohm Wir Techniker haben bei der Digitalisierung einen sehr guten Start hingelegt und sind fest entshyschlossen ganz vorne mit dabei zu sein Das zeigt etwa die Entwicklung der TK-App oder die Erneuerung des Online-Aufshytritts Digitalisierung findet natuumlrlich auch nach innen statt und muss ganzheitlich vorangetrieben werden Dazu gehoumlrt ein unternehmensuumlbergreifendes Verstaumlndshynis was dies fuumlr uns bedeutet Wir muumlsshysen einen Digital-Dialog fuumlhren

Was beinhaltet das Schlobohm Im Kern steht die Frage Geht es nur darum bestehende analoge Informationen und Prozesse in digitale Daten umzuwandeln oder stellen wir Abshylaumlufe und bestehende Strukturen auf die digitale Probe Ich bin davon uumlberzeugt dass wir an letzterem nicht vorbeikomshymen Als Techniker haben wir hier den Anshyspruch die Digitalisierung umfassend und aktiv zu gestalten Innovationen voranzushytreiben um letztendlich den groumlszligtmoumlglishychen Nutzen fuumlr unsere Versicherten zu erreichen

Wie sehen die Rahmenbedingungen aus Schlobohm Schon heute ist in vielen Branchen der Digitalisierungsdruck enorm ndash Kunden fordern digitale Angebote ein oder wandern ab Dieser Druck vom Markt ist im Gesundheitswesen noch weniger stark zu spuumlren als etwa in der Luftfahrt oder im Einzelhandel Er wird aber schnell steigen Den aktuellen Diskurs praumlgen vor allem die Bedenken und Risiken etwa beim wichtigen Thema Datenschutz Wir brauchen eine sektorenuumlbergreifende Deshybatte die den Nutzen ins Zentrum stellt

und das Ziel hat gute einheitliche Standards zu schaffen Es fehlen auch noch konkrete Ansaumltze die Digitalisierung zu foumlrdern also beispielsweise diejenigen zu incentivieren die fruumlhzeitig etwas auf die Beine stellen

Was kommt auf die Versicherten zu Schlobohm Durch digitale Services ruumlcken Gesundheitsthemen naumlher an den Alltag der Versicherten etwa wenn sie Termine online vereinbaren koumlnnen statt vom Anrufshybeantworter abhaumlngig zu sein Vor allem die Kommunikation und die Informationsmoumlgshylichkeiten werden sich radikal aumlndern Auch das Leistungsangebot wird breiter es wird einfacher unabhaumlngig von festen Terminen und Oumlrtlichkeiten etwas fuumlr die eigene Geshysundheit zu tun Dabei kann aber jeder selbstbestimmt abwaumlgen was kann und will ich digital erledigen ndash und was nicht

hellip und auf die Beschaumlftigten der Techniker Schlobohm Auch der Arbeitsalltag wird sich grundlegend aumlndern gelernte Aufgaben und Prozesse werden neu aufgesetzt oder fallen weg Neue spannende sich staumlndig wandelnde Taumltigkeiten werden hinzukommen Das passiert aber nicht von einem Tag auf den anderen sondern ist ein langfristiger Transformationsprozess in den wir die Mitarshybeiter nicht nur einbinden und mitnehmen sondern auch in die Gestalterrolle bringen muumlssen Denn sie bleiben die Experten in der Sache und ihr Fachwissen ist in Zukunft genauso gefragt wie heute

Dr Markus Schlobohm im Interview bdquoWir muumlssen einen Digital-Dialog fuumlhrenldquo

18 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Techniker

Die Vermessung der Gesundheitswelt

Die Techniker kuumlmmert sich nicht nur um die bestmoumlgliche medizinishysche Versorgung sondern engagiert sich auch dafuumlr dass ihre Versicherten moumlglichst gar nicht erst krank werden Mit Angeboten wie individuellen digitalen Coachings aber auch in Kitas Schulen Hochschulen und Betrieben unterstuumltzt sie die TK-Versicherten dabei etwas fuumlr ihre Gesundheit zu tun

Aber was macht Gesundheit aus Geshysundheit ist nicht nur die Abwesenheit von Krankheit Laut der Weltgesundshyheitsorganisation (WHO) geht es um das koumlrperliche geistige und soziale Wohlershygehen Der Lebensstil der Menschen und die gesundheitlichen Belastungen deshynen sie im Beruf ausgesetzt sind haben darauf groszligen Einfluss Deshalb erhebt und analysiert die Techniker regelmaumlszligig Daten zu Krankschreibungen und Arzneishymittelverordnungen und fuumlhrt Umfragen zum Lebensstil der Menschen durch

Kinder sind gut fuumlr die Gesundheit Der TK-Gesundheitsreport widmete sich 2016 in seinem Schwerpunkt der gesundheitlishychen Situation von Erwerbspersonen mit Familie Das Ergebnis Kinder sind gut fuumlr die Gesundheit Beschaumlftigte mit familienshyversicherten Kindern waren durchschnittshylich 143 Tage krankgeschrieben ndash 23 Tage weniger als Beschaumlftigte ohne Kinshyder Obwohl derzeit viel uumlber die gestressshyte Sandwichgeneration diskutiert wird zeigen die Daten dass Familie und Beruf nicht nur eine Doppelbelastung sind sonshydern dass Familie auch eine Ressource ist die positiv auf die Gesundheit wirkt

Medikamente fuumlr 250 Tage Der Report zeigt zudem dass Frauen mehr krankgeshyschrieben sind Maumlnner aber mehr Medishykamente bekommen 252 Tagesdosen ndash also die jeweils empfohlene Tagesdosis eines Praumlparats ndash erhielten Maumlnner bei

den Frauen waren es bdquonurldquo 245 Insbesondere bei Zivilisationsshykrankheiten wie Bluthochdruck und Diabetes ist das Verschreishybungsvolumen bei Maumlnnern deutlich houmlher

Gesund leben um gesund zu bleiben Viele dieser Beschwershyden lieszligen sich mit einem gesuumlnderen Lebensstil vermeiden oder positiv beeinflussen Dazu gehoumlren vor allem eine gesunde Ershynaumlhrung ausreichend Bewegung sowie regelmaumlszligiger Stressausshygleich Um herauszufinden wie Menschen mit diesen Themen umgehen befragte die Techniker einen Querschnitt der Bevoumllkeshyrung zum Ernaumlhrungs- und Bewegungsverhalten sowie zum Umshygang mit Stress

Die Bewegungsstudie zeigt dass sich die Haumllfte der Erwachsenen als bdquoSportmuffelldquo oder bdquoAntisportlerldquo bezeichnen Und Mehr als jeder Dritte bewegt sich im Alltag weniger als eine halbe Stunde Bewegung wirkt sich nicht nur positiv auf Herz- und Kreislauf aus sondern ist auch eines der besten Mittel gegen Stress Und der Stresspegel der Republik ist hoch Laut der TK-Stressstudie steshyhen 60 Prozent unter Strom Schuld sind vor allem der Job hohe Eigenanspruumlche und staumlndige Erreichbarkeit

Das is(s)t Deutschland Die neue Ernaumlhrungsstudie zeigt dageshygen einen positiven Trend 45 Prozent geben an dass sie sich vor allem gesund ernaumlhren moumlchten bei der Vorgaumlngerstudie 2013 sagten das nur 35 Prozent Die Ergebnisse der Umfragen hat die Techniker in drei Studienbaumlnden veroumlffentlicht Sie dienen als Grundlage um neue Praumlventionsangebote zu entwickeln

Die Studienbaumlnde zum Download wwwtkde Webcode 937684

19

Studienergebnisse auf einen Blick Ernaumlhrungsstudie 45 Prozent der Menschen Bewegungsstudie in Deutschland ist es am wichtigsten dass sie sich gesund ernaumlhren

3 2 66 der Erwachsenen in Deutschland bewegen sich in ihrem Alltag

noch nicht einmal eine Stunde

Gesundheitsreport Fehltage vs Medikamente pro Jahr

Frauen Maumlnner

45

41

5 4

Hauptsache gesund

Hauptsache lecker

Hauptsache kalorienarm

Hauptsache guumlnstig

Hauptsache schnell

weiszlig nicht

Stressstudie Zwischen Kindern und Karriere ist der Stress am groumlszligten Anteil der Befragten die mindestens manchmal gestresst sind nach Alter

18 bis 29 Jahre

30 bis 39 Jahre

40 bis 49 Jahre

50 bis 59 Jahre

60 bis 69 Jahre

70 plus

66

82

66

76

39

34

10 20 30 40 50 60 70 80

Oslash 61

20 Geschaumlftsbericht 2016 Die Technik ndash

Die Technik Technikergeist bringt Technik(en) hervor Diese muumlssen vor allem eines ndash die Versicherten im Blick haben und in ihrem Sinne den Alltag vereinfachen Prozesse beschleunigen oder zu einer besseren Versorgung beitragen

21

Technische Loumlsungen Die beste Technik ist menschlich heiszligt es in der aktuellen Kampagne der Techniker Dahinter steht auch die Uumlberzeugung dass Technik immer zum Ziel haben muss dem Menschen zu nutzen Technische Loumlsungen muumlssen dazu beitragen die Versicherten optimal zu versorgen oder deren Alltag durch neue Services erleichtern

Wofuumlr steht dabei bdquoTechnikldquo Im engeren Sinne fuumlr ganz konshykrete technik- und technoloshy

giebasierte Leistungen etwa digitale Versorgungsangebote Dazu gehoumlren beispielsweise eine App fuumlr Betroffene von Migraumlne ebenso wie eCoaches die beim Erreichen persoumlnlicher Gesundshyheitsziele helfen bdquoTechnikldquo meint auch neue Wege im Bereich Service etwa die TK-App oder die elektronische Gesundshyheitsakte die die Techniker gemeinsam mit IBM entwickelt

Im weiteren Sinne steht bdquoTechnikldquo aber auch fuumlr eine Methode eine Art und Weise zu handeln Bei der Techniker heiszligt das auch zunehmend agil zu arshybeiten und sich staumlrker team- und standortuumlbergreifend zu vernetzen Auf der anderen Seite koumlnnen sich Vershysicherte etwa durch Angebote zum Selbstmanagement gezielt Techniken aneignen um die eigene Gesundheit positiv zu beeinflussen und die Gesundshyheitskompetenz zu staumlrken

Daruumlber hinaus unterstuumltzen Technik und Techniken Loumlsungen auf ganz konshykrete Herausforderungen im Gesundshyheitswesen Etwa wenn die Techniker im Rahmen eines Projekts gemeinsam mit Partnern erprobt wie ein telemedishyzinisches Konsil die Folgen mangelnder Facharztdichte im laumlndlichen Raum milshydern kann ndash und weitere Projekte die durch den Innovationsfonds gefoumlrdert werden

Partnerschaften bieten stets die Chance neuer Impulse Diese kommen immer oumlfshyter von Start-ups die ihre Ideen im Geshysundheitswesen etablieren wollen Die Techniker geht offen auf diese Impulsgeshyber zu und schafft konkrete Vernetshyzungs- und Foumlrderangebote Welche Poshytenziale die Zusammenarbeit zwischen Krankenkassen und Start-ups fuumlr die Zukunft der Gesundheit hat diskutiert Thomas Ballast stellvertretender Vorsitshyzender des Vorstands der Techniker mit Dr Jonas Harder und Sebastian Sujka Ihr Berliner Start-up xbird setzte sich im Pitch im Rahmen des Innovationstags durch und gewann eine Entwicklungsshykooperation mit der Techniker

22 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

bdquoNeue Produkte brauchen die Chance sich zu beweisenldquo Thomas Ballast stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Techniker diskutiert mit Dr Jonas Harder (Chief Medical Officer) und Sebastian Sujka (CEO) vom Berliner Start-up xbird wie Start-ups den Weg ins Gesundshyheitswesen finden koumlnnen Die Software des Unternehmens wertet Bewegungsdaten von Smartphones aus In Kombination mit medizinischen Informationen koumlnnen daraus Ruumlckschluumlsse auf beginnende oder eskalieshyrende Erkrankungen gezogen werden

Thomas Ballast Start-ups sind Teil des digitalen Wandels im Geshysundheitswesen den wir Techniker aktiv mitgestalten moumlchten Sie haben sich beim Innovationstag durchgesetzt und eine Entwicklungsshykooperation mit der Techniker gewonnen Wie sind Ihre Erfahrungen wenn Kasse auf Start-up trifft Stoszligen da zwei Kulturen aufeinander

Sebastian Sujka Wir hatten mit sehr langen Response Rates geshyrechnet Das war nicht der Fall Ein kultureller Unterschied ist viel-leicht dass wir spontan nach einem Telefonat loslegen auch uumlber Nacht wenn viel Arbeit ansteht Bei Ihnen werden viel mehr Leute eingebunden es gibt viel mehr Struktur

Dr Jonas Harder Positiv ist definitiv dass wir von Anfang an einen kompetenten Ansprechpartner bei der TK hatten der sich auch kurz-

fristig Zeit fuumlr uns nahm der uns verstand und die naumlchsten Schritte aufzeigte Haumltten Sie denn gerne mehr Start-up im Unternehmen

Ballast Manchmal schon Andererseits sind wir als Kasse auf Nachhaltigkeit Vertrauen und Sicherheit ausgerichtet Mit Start-ups verbinde ich Tempo und die Notwendigkeit schneller Ergebnisse Natuumlrlich treiben auch wir eigene Projekte voran entwickeln etwa Apps foumlrdern aber bewusst auch die Kooperashytion mit Start-ups Wir wollen Ideen von auszligen aufgreifen gemeinsam entwickeln und daraus Produkte schaffen die wir unseren Kunden anbieten koumlnnen Warum sucht xbird die Naumlhe zu einer Kasse

Sujka Unser Team ist zwar fokussiert und schnell ndash aber was Expertise Reichweite Schlagkraft Kundenshybindung und Vertrauen angeht koumlnnen wir uns nicht mit einem Unternehmen wie der TK vergleichen

Harder Wir kommen von der Technologie die wir sehr gut kennen bewegen uns mit dem Gesundshyheitswesen aber in einen Sektor fuumlr den uns Fachshy

shy

bdquoIn den USA wird mehr ausprobiertldquo

Dr Jonas Harder

23

wissen fehlt Es gibt schlieszliglich keine Webseiten die beschreishyben welche Schritte man gehen muss um erfolgreich zu sein Das ist wie ein Dschungel

Ballast Es ist sicher sinnvoll fruumlhzeitig gemeinsam den Weg von der Entwicklung bis zur Vermarktung durchzugehen um moumlgliche Stolpersteine zu identifizieren Deshalb ist es wichtig dass sich beide auf einen gemeinsamen Weg einlassen Eine gute Idee oder Technologie reicht in der Regel nicht aus Manchshymal habe ich den Eindruck dass Start-ups die Kundenperspekshytive ndash das heiszligt die Frage ob ein Produkt tatsaumlchlich Nutzen schafft oder vielleicht sogar Angst macht ndash vernachlaumlssigen

Sujka Start-ups brauchen fruumlhzeitig Klarheit uumlber moumlgliche Hindernisse die den Weg gefaumlhrden Fuumlr uns kann jeder Zeitshyverzug weil man zum Beispiel sein Konzept umschmeiszligen muss existenzgefaumlhrdend sein Ideal waumlre daher ein stanshydardisierbarer Prozess eine Art Leitfaden fuumlr alle die mit aumlhnlichen Herausforderungen kaumlmpfen

Ballast Diese Klarheit haben wir natuumlrlich auch nicht immer Wir stehen im staumlndigen Dialog mit den Aufsichtsbehoumlrden und muumlssen immer wieder herausfinden was unsere Kunshyden wollen Und manches ergibt sich erst im Prozess Fuumlr Start-ups besteht die grundsaumltzliche Herausforderung im Gesundheitssystem Hier treffen eine hohe Geschwindigkeit und kurze Innovationszyklen auf einen ausgepraumlgten regushylatorischen Rahmen Orientieren Sie sich angesichts dieser Hindernisse eher ins Ausland

Harder Der deutsche Markt ist fuumlr uns wichtig Wir sind aber oft in den USA dort geht die Digitalisierung schneller voran es wird mehr ausprobiert

Sujka Wir sehen hierzulande erste Fortschritte Ein Start-up zu gruumlnden ist schon fast Mainstream es gibt Wettbewerbe und Programme Sie haben ja auch Projekte und einen Wettshybewerb gestartet und sagen Wir machen einfach mal auch wenn nicht alles von Anfang an planbar ist Ich hoffe die Entshywicklungen gehen schnell genug voran damit sich nicht viele Start-ups in die USA verabschieden

Ballast Wir muumlssen deshalb an den Rahmenbedingungen arbeiten Unser Gesundheitssystem ist nicht auf das Temshypo der Digitalisierung vorbereitet Fuumlr Start-ups brauchen wir schnellere Zugangsmoumlglichkeiten einen Weg speziell fuumlr bdquodigitale Versorgungsprodukteldquo Sie muumlssen die Chance hashyben mit verringerten Anforderungen zu starten Gleichzeishytig sollten sie den Auftrag bekommen fruumlhzeitig Daten zu Wirksamkeit und Nutzen zu erheben Das muumlssen wir in den naumlchsten zwei bis drei Jahren auf den Weg bringen denn das Gesundheitswesen darf den Anschluss an die Digitalisierung nicht verlieren

Unter wwwtkdegeschaeftsbericht finden Sie das ganze Gespraumlch im Film

bdquoStart-ups brauchen fruumlhzeitig Klarheitldquo

Sebastian Sujka

24 Geschaumlftsbericht 2016 Die Technik

ndash

SmartHealth Die Bevoumllkerung ist bereit fuumlr digitale Gesundheitsangebote ndash so lautet das Fazit der Studie SmartHealth die Forsa im Auftrag der Techniker durchgefuumlhrt hat Untersucht wurde dabei nicht nur ob die technischen Voraussetzungen mittlerweile gegeben sind sondern auch wie ausgepraumlgt die Bereitschaft ist sich mit Gesundheitsdienstleistern zu vernetzen digitale Hilfsmittel beim Selbstmanagement der eigenen Gesundheit zu nutzen und einer vernetzen Nutzung der Daten zuzustimmen wenn dies der Forshyschung und der eigenen Gesundheitsprognose dient Schluumlsselshyworte sind in diesem Zusammenhang Selbstbestimmung Vershytrauen und tatsaumlchlicher Nutzen neuer Anwendungen ndash mit ihnen steigt die Akzeptanz der digitalen Medizin Der Studienband zum Download wwwtkde Webcode 915488

82 glauben dass Onlinekommunikation mit der Arztpraxis

in zehn Jahren alltaumlglich ist

61der Menschen in Deut

sc

hland wuumlrden

ihre medizinischen Daten anonym fuumlr Forschungszwecke spenden

Der Kontakt zur Krankenkasse wird digital Die Mehrheit erwartet in zehn Jahren eine deutliche Zunahme der Onlinekommunikation

3 1 9

48

40

ja wahrscheinlich weiszlig nicht

eher nicht Rundungsdifferenzen moumlglich

ja bestimmt nein bestimmt nicht

Wandert die Gesundheit in Zukunft in die digitale Sphaumlre In zehn Jahren wird dies bei Gesundheitsthemen ganz alltaumlglich sein

Internetrecherche

Einsatz von Apps

Austausch in sozialen Netzwerken

56

43

31

41

36

43

10 20 30 40 50

ja bestimmt ja wahrscheinlich

25

Smart vernetzt Die Techniker unterstuumltzt Versicherte in Sachen bdquoSelbstbestimmung als Patientldquo ndash und foumlrdert Innovashy tionstreiber die mit ihren Ideen die Gesundheitsversorgung im Sinne der Kunden voranbringen wollen

Starke Patienten nutzen Zeit beim Arzt besser Diabetes Uumlbergewicht Kopf- und Ruuml- Seminarangebot Patient sein kann man lernen Wie man lershyckenschmerzen ndash oft sind die groszligen nen kann bdquoselbstbestimmter Patientldquo zu sein zeigen die Kursrei-Volksleiden der Grund fuumlr medizinische he bdquoKompetent als Patientldquo und die gleichnamige Broschuumlre Behandlungen und Kosten in Milliarden- Darin erfahren Versicherte wie sie qualitativ hochwertige Inforshyhoumlhe Allen dreien ist es gemein dass der mationen recherchieren und Arztgespraumlche vor- und nachberei-Patient mit seinem Verhalten den Schluumlsshy ten koumlnnen So koumlnnen Arzt und Patient die oft knappe Zeit im sel fuumlr Verlauf und moumlgliche Folgeerkran- Behandlungszimmer fuumlr die bdquosprechende Medizinldquo die gemeinshykungen selbst in der Hand hat Studien same Therapieplanung und das Festlegen individueller Behandshyim Auftrag der Techniker zeigen Schon lungsziele nutzen Davon profitieren insbesondere chronisch das Wissen um die eigene Erkrankung kranke Patienten die oft im Laufe der Jahre ein fundiertes Wissen steigert die Therapietreue (Adhaumlrenz) uumlber ihre Erkrankung erwerben Im Arzt-Patienten-Gespraumlch geht

es fuumlr sie dann mehr darum den Therapieverlauf und die Prog-Die Techniker setzt deshalb auf Programshy nose zu besprechen und individualisierte Behandlungsziele geshyme die den Patienten in seiner Kompeshy meinsam festzulegen tenz staumlrken Dadurch koumlnnen sogar Operationen vermieden werden wie Als Patient Verantwortung zu uumlbernehmen etwa durch Beweshydas bdquoZweitmeinungsprogrammldquo der gung kann die Prognose verbessern Eine Studie der Universi-Techniker zeigt Neun von zehn aumlrztlich taumltsklinik Freiburg hat gezeigt Wer sich erreichbare Gesundheitsshyverordneten Ruumlcken-OPs konnten vershy ziele setzt und diese verfolgt verbessert den Gesundheitszustand mieden werden indem der Patient zuvor und die Adhaumlrenz Dieses Selbstmanagement unterstuumltzt die auf eine zweite Meinung setzte Techniker auch mit Online-Gesundheitscoachings

Old Economy meets New Economy Innovationen haben es im deutschen Gesundheitswesen oft Mehrere Workshop-Phasen vermittelshynicht leicht Ihr Nutzen muss erst wissenschaftlich belegt ten Kompetenzen in kundenorientierter sein Datenschutz und rechtlicher Rahmen stellen hohe An- Produktentwicklung Kenntnisse des forderungen an neue Angebote ndash aus Sicht vieler Start-ups Gesundheitswesens und Business-Exshysind das hohe Huumlrden Um Start-ups im Gesundheitswesen pertise zu vernetzen hat die Techniker die Health-i-Initiative gestarshytet die im TK-Innovationstag und der Health-i-Preisverlei- Im Herbst trafen sich schlieszliglich rund hung im November gipfelte 50 Akteure aus dem Gesundheitsweshy

sen sowie Vertreter von fuumlnf Start-ups bdquoSmarte Ideen fuumlr die Gesundheitsversorgung gesuchtldquo lau- auf dem TK-Innovationstag im Berliner tete der Aufruf der Techniker sich fuumlr den gemeinsam mit Soho House zu einer Open-Space-Konshydem Handelsblatt ausgelobten Health-i-Award zu bewerben ferenz mit Pitch Das Ziel Den Ausshyndash ihm folgten weit uumlber 100 Start-ups mit Ideen von der ad- tausch etablierter Akteure im Gesundshyhoc-Labordiagnostik uumlber die Schnell-Erkennung von Klinikshy heitswesen mit jungen Gruumlndern zu keimen bis zur Gedaumlchtnistraining-App fuumlr Schlaganfall- und foumlrdern Als Gewinner ging das Berliner Krebs-Patienten Start-up xbird hervor und gewann die

Entwicklungskooperation mit der Techniker

26 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

Digitale Versorgung die Zukunft aus der Hosentasche

Erfahrungen von Patienten sammeln Symptome beobachten Diagnosen stellen und einen Therapieplan festlegen ndash was Aumlrzte schon seit der Antike tun erlebt einen wahren Boom digitaler Unterstuumltzung

Elektronische Schmerztagebuumlcher liefern dem Arzt einen exakten Schmerz- und Medikationsverlauf die Dauer-Blutdruckmessung uumlbernimmt das Smartphone und selbst die verordnete Medizin kommt immer haumlufiger nicht als Saft oder Tablette daher sondern als individualisiertes Sportprogramm (gespeichert auf einem Chip) oder als Selbstmanagement-App die zu Entspannung oder Bewegung raumlt

Dabei wird der Arzt nicht ersetzt sondern in den Bereichen Patienteninformation Datengewinnung (also Anamnese) und bei Hausbesuchen via Videosprechstunde eher entlastet Die Rolle der Sensorik und des Trackings ndash also der routinemaumlszligigen Erfassung eines taumlglichen Bewegungsprofils des Krankheitsshyverlaufs oder des Medikamentengebrauchs ndash nimmt in starkem Maszlige zu So werden dem Mediziner in naher Zukunft schon

beim Erstgespraumlch mit dem Patienten viele valide Daten autoshymatisch zur Verfuumlgung stehen die er bei Diagnosestellung und Therapieplanung einbeziehen kann

Mobile Partner fuumlr unterwegs Dabei ist die Huumlrde bdquoMobilishytaumltldquo laumlngst genommen und die ersten medizinisch sinnvollen und auch notwendigen Apps stehen zur Verfuumlgung So wershyden elektronisch erfasste Daten wie im TK-DiabetesTagebuch zum staumlndigen Begleiter und der digitale Coach ndash egal ob in der Gesundheitspraumlvention oder Schmerzbehandlung ndash ein zuverlaumlssiger Partner fuumlr die Hosentasche Das ist ein erster Schritt ndash in Zukunft sind auf Grundlage dieser Daten dann auch Vorhersagemodelle zu bevorstehenden Gesundheitsershyeignissen wie Herzinfarkt oder Asthmaanfall moumlglich

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Migraumlne-App Bei chronischen Kopfschmerzen greifen viele nur zur Tablette ndash aber dabei zu kurz Hilfreich ist ein Selbstmanageshyment der Kopfschmerzen Dies faumlngt mit dem Dokumentieren der Schmerzattacken und Medikamenteneinnahmen an und reicht bis zur in die App integrierten progressiven Muskelentspannung

Die App bietet unter anderem bull ein Kopfschmerztagebuch mit Schmerzkalender bull eine Auswertungsfunktion mit pdf-Export fuumlr das Gespraumlch

mit dem Arzt bull die Moumlglichkeit mit Experten zu chatten und bull die Vernetzung mit anderen Patienten Weitere Informationen zur App wwwtkde Webcode 917996

Pilotstudie Valedo ndash digitale Ruumlckentherapie Ein Tablet zwei Senshysoren und eine Anwendung die wie ein Computerspiel aussieht ndash ein kleiner Koffer mit diesen Utensilien verspricht die Ruumlckenmuskulatur spielerisch zu trainieren Moumlglich machen dies die individuelle Einweishysung durch einen Schmerztherapeuten und ein spezielles Programm fuumlr zuhause Macht der Patient in der Spielsituation die richtigen Beweshygungen wird ihm das auf dem Bildschirm angezeigt ndash ebenso wie falshysche Bewegungen Das ermoumlglichen die an Brust- und Kreuzbein befesshytigten Bewegungssensoren die jede Bewegung messen

bull Fast jeder zehnte Fehltag ist ruumlckenbedingt bull Die digitale Ruumlckentherapie richtet sich an Patienten die schon

vier Wochen oder laumlnger wegen Ruumlckenbeschwerden arbeitsunfaumlhig sind bull Ergebnisse der Studie werden im Laufe von 2017 erwartet

eCoaches Knapp eine halbe Million Menschen in Deutschland hat bereits einen TK-GesundheitsCoach im Internet genutzt Ob mehr Bewegung weniger Kopfschmerzen oder Stress besser bewaumlltigen ndash die Coaches helfen mit acht bis 14 Wochen dauernden Programshymen dabei sich zu informieren persoumlnliche Gesundheitsziele zu erreichen und so das persoumlnliche Wohlbefinden Stuumlck fuumlr Stuumlck zu verbessern

bull Verschiedene Gesundheitsziele stehen zur persoumlnlichen Auswahl bull Durch das Smartphone wird der Coach zum virtuellen Begleiter

Tinnitracks Eine Aussicht auf Heilung haben viele der drei Millionen Tinnitus-Pashytienten in Deutschland kaum ndash eine erfolgreiche Therapie gibt es bisher nicht Eine Chance auf Linderung bietet die App bdquoTinnitracksldquo die die Lieblingsmusik um den Stoumlrton filtert und so zur Therapie wird Erste Ergebnisse der Patientenbefragung zeigen Bei jedem dritten Patienten lindert Tinnitracks die Beschwerden deutlich

Tinnitracks bull ist verfuumlgbar in Hamburg Bayern Hessen Nordrhein-Westfalen und Baden-Wuumlrttemberg bull ist Teil eines Versorgungsangebotes im Rahmen der Integrierten

Versorgung und wird vom teilnehmenden HNO-Arzt verordnet und bull wird bei 1000 Patienten unter Alltagsbedingungen auf seine Wirksamkeit gepruumlft

28 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

Kunden koumlnnen mit der TK-App unter anderem Ǵ Krankmeldungen und Dokumente an die Techniker uumlbermitteln Ǵ Nachrichten an die Techniker schicken Ǵ TK-Briefe online empfangen Ǵ das TK-Bonusprogramm digital nutzen Ǵ die verschriebenen Medikamente der letzten drei Jahre einsehen

Die TK-App wird kontinuierlich um weitere Funktionen erweitert

Service digital Digitale Angebote erleichtern es Versicherten Gesundheitsshyangelegenheiten flexibel in den Alltag zu integrieren Mit der TK-App und der Entwicklung der elektronischen Gesundheitsakte treibt die Techniker diese digitalen Moumlglichkeiten weiter voran

Die eGA Gesundheitsdaten in der Hand der Versicherten Die elektronische Gesundheitsakte (eGA) wird ein Speicherort fuumlr Dashyten werden den die Versicherten komplett selbst verwalten Jeshyder wird selbst bestimmen was in die Gesundheitsakte kommt und wer darauf zugreifen kann ndash ganz aumlhnlich wie bei einem Bankshyschlieszligfach IBM wird die Akte als Dienstleister zur Verfuumlgung stellen aber selbstverstaumlndlich keinen Zugriff auf die Daten hashyben Auch die Techniker wird als Krankenkasse nur mit Zustimshymung des Versicherten Zugriff bekommen ndash und auf Wunsch die Leistungsdaten zur Verfuumlgung stellen Nutzer koumlnnen dann zum Beispiel mit einem Klick sehen welche verschreibungspflichtigen Medikamente sie in den letzten drei Jahren bekommen haben Diese Liste kann dann jeder selbst um die Medikamente ergaumlnzen die nicht der Verschreibungspflicht unterliegen Auch weitere Dashy

ten soll jeder Versicherte selbst in seine Akte einpflegen koumlnnen Denkbar ist auszligerdem dass Sensordaten etwa von Fitnesstrashyckern direkt in die Akte flieszligen

TK-App Krankmeldungen uumlbermitteln TK-Briefe online empfangen oder Nachrichten an die Techniker schicken Die TK-App bietet viele Funktionen bequem per Smartphone Aufbauend auf der Online-Filiale bdquoMeine TKldquo ergaumlnzt die TK-App das bisherige Service- und Leistungsangebot So ist beishyspielsweise das TK-Bonusprogramm komplett digital nutzbar und die Medikamentenuumlbersicht bietet einen Uumlberblick uumlber die verordneten Medikamente der letzten drei Jahre Besonshyders nutzerfreundlich ist die vereinfachte Interaktion mit der Techniker Dokumente koumlnnen mit dem Smartphone abfotoshygrafiert und sicher uumlbermittelt werden Damit geht die Techshyniker einen weiteren Schritt in Richtung digitaler Krankenkasse

Die TK-App ist fuumlr Kunden der Techniker kostenlos im Apple App Store und bei Google Play downloadbar Die Nutzung der App erfordert ein Smartphone mit dem Betriebssystem iOS oder Andshyroid Weitere Informationen finden Sie auf wwwtkde unter dem Webcode 937842

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Zusammenarbeit So agil ist die TK Schnell Ziele erreichen statt langwierige Plaumlne abzuarbeiten Aufshygaben teilen statt sie allein zu erledigen als Team entscheiden statt den Chef beschlieszligen zu lassen Die Techniker arbeitet zushynehmend agil Was das im Arbeitsalltag bringt verraten die Orshyganisationsentwicklerin Nadja Stephani die beim Einstieg in dieshyse Arbeitsweise unterstuumltzt und Randolf Sprengnether dessen Team Projekte agil managt

Frau Stephani warum kommt in der TK die agile Arbeitsweise zum Einsatz Stephani Agile Methoden kommen urspruumlnglich aus der Softshywareentwicklung und werden deshalb in unserer IT schon lange genutzt Seit 2016 fuumlhren wir die agile Arbeitsweise aber auch gezielt in anderen Bereichen bei uns ein ndash etwa in der Projektarshybeit oder im Versorgungsmanagement Wir wollen so flexibler werden und gerade bei komplexen Themen unsere Produkte noch enger auf den Kunden abstimmen

Herr Sprengnether was bringen Ihnen agile Techniken Sprengnether Wir nutzen diese Arbeitsweise um unser Intrashynet weiterzuentwickeln Anfangs war es ungewohnt sich als Team taumlglich uumlber den aktuellen Stand unserer Themen auszushytauschen und zusammen zu entscheiden welche Aufgaben geshyrade die wichtigsten sind Inzwischen profitieren wir davon Wir organisieren uns besser konzentrieren uns auf das Wesentliche und bekommen unsere Aufgaben schneller erledigt Und schlieszligshylich haben wir so auch ein staumlrkeres Wir-Gefuumlhl entwickelt denn wir bringen eine Sache gemeinsam voran und identifizieren uns als Team noch staumlrker mit unserer Arbeit

Nadja Stephani und Randolf Sprengnether schaumltzen die Flexibilitaumlt der agilen Arbeitsorganisation

Vernetzte Effizienz in der Pflege Peter Wilhelm leitet das neueste Pflegezentrum der Techniker Im Interview erlaumlutert er wie das Zentrum in die Pflegeinfrastruktur eingebunden arbeitet

Das dritte und somit juumlngste Pflegezentrum der Techniker eroumlffnete im Oktober ndash was wird dort geleistet Wilhelm Wir betreuen in Mainz aktuell mit rund 100 Mitarbeishytern Pflegefaumllle aus Hessen und dem Suumlden Nordrhein-Westfashylens Perspektivisch werden wir aber deutlich wachsen und unseshyre Aufgaben erweitern Wir wollen fuumlr pflegende Angehoumlrige ansprechbar sein und der Bedarf nimmt zu

Was waren die Herausforderungen beim Aufbau Wilhelm Wir haben die neue Infrastruktur im laufenden Betrieb aufgebaut ndash im Vorfeld der groumlszligten Neuerung in der Pflegeversishycherung zum Jahreswechsel in deren Rahmen die Kolleginnen und Kollegen unsere Versicherten umfassend informierten und deren Fragen beantworteten Parallel dazu arbeiteten die erfahshyrenen Kollegen aus den Zentren in Kiel und Dresden die Mitarbeishyter fuumlr den neuen Standort ein so dass das neue Zentrum ab dem Einzugstag eigene Kontingente bearbeiten konnte Das funktioshynierte dank teamuumlbergreifender Arbeit und enger Vernetzung zwischen den Zentren richtig gut

Wie ist das Zentrum in die Pflegeinfrastruktur integriert Wilhelm Ein Groszligteil der fachlichen Kommunikation zwischen Zentren und Unternehmenszentrale laumluft uumlber eine digitale Plattshyform Uumlber dieses Forum tauschen sich die fachlich Verantwortshylichen zentrumsuumlbergreifend zu Themenschwerpunkten wie etwa Pflegedienste oder Hospizbehandlung aus Das ermoumlglicht uns Loumlsungen fuumlr aktuelle Fragen fuumlr alle sichtbar und verbindshylich sowie schnell und effizient in die Praxis zu uumlberfuumlhren

Peter Wilhelm leitet das Pflegezentrum der Techniker in Mainz

30 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

Innovationsfonds neue Wege in der Versorgung

Der Innovationsfonds foumlrdert Versorgungsinnovationen und die Versorgungsforschung in Deutschland und wird vom Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) verwaltet Im Fokus stehen Projekte die verschiedene Sektoren des Gesundheitsshywesens einbeziehen und uumlber die bisherige Regelversorgung hinausgehen um die Versorgung der gesetzlichen Krankenkassen weiterzuentwickeln Im Bereich Versorgung hat die Techniker insgesamt 27 Foumlrderzusagen erhalten Fuumlnf dieser Projekte verantwortet die Techniker als sogenannte Konsortialfuumlhrerin also federfuumlhrend

NetzWerk GesundAktiv ndash laumlnger selbstbestimmt leben Wie koumlnnen aumlltere Menschen moumlglichst lange selbstbestimmt in den eigenen vier Waumlnden leben Das ist die zentrale Fragestellung des NetzWerk GesundAktiv in Hamburg Das Projekt ist ein sektorenshyuumlbergreifendes Hilfs- und Betreuungsnetzwerk im Quartier Es integriert und verbindet bestehende regionale Hilfs- und Versorshygungsangebote mit eigenen Bausteinen und erprobt ein technishysches Assistenzsystem

Im Zentrum steht die koordinierende Stelle (KS) im Hamburger Albertinen-Haus Dort durchlaufen die Teilnehmer Untersuchunshygen und Tests Sie erhalten einen individuellen Unterstuumltzungsshyplan und einen Tablet-PC Je nach persoumlnlichem Bedarf wird der Alltag der Teilnehmer durch Angebote des Projekts unterstuumltzt Der Tablet-PC dient als Kommunikationsplattform So koumlnnen die Teilnehmer etwa per Video mit der KS sprechen oder einen Notruf an die Johanniter-Unfall-Hilfe absetzen In weiteren Ausbaustushyfen sind auch Haussteuerungsfunktionen und eine intelligente Notfallerkennung mit Hilfe von angeschlossenen Bewegungsmelshydern moumlglich

Teledermatologie ndash Hautarztversorgung auf dem Land Wie laumlsst sich mit Hilfe der Telemedizin die Versorgung auf dem Land verbessern Die Dermatologie bietet dafuumlr gute Voraussetzunshygen Denn Hauterkrankungen sind fotografisch gut abbildbar und solche Fotos koumlnnen auf digitalem Weg in angemessener Qualitaumlt versendet werden Das nutzt das Projekt Teledermatoshylogie in Mecklenburg-Vorpommern Bereits heute ist eine flaumlchenshydeckende dermatologische Versorgung von Patienten dort nicht mehr sichergestellt Wartezeiten fuumlr Termine von mehreren Moshynaten sind uumlblich Die Praxen der rund 60 niedergelassenen Hautaumlrzte sind vor allem in den Staumldten konzentriert Das Projekt etabliert ein telemedizinisches Konsil zwischen Haus- und Fachaumlrzten Die Teilnehmer nutzen dabei eine App die Veraumlndeshyrungen der Haut abbildet Anschlieszligend leiten sie die Daten an die Dermatologie der Universitaumltsmedizin Greifswald oder an koshy

operierende niedergelassene Dermatologen weiter Von diesen Experten erhalten sie uumlber die App anschlieszligend eine konsiliarishysche Empfehlung zur weiteren Behandlung Sofern Patienten kurzfristig keinen Termin bei einem Dermatologen erhalten muumlsshysen sie nun nicht zwangslaumlufig eine Klinik aufsuchen Sie koumlnnen sich an ihren bereits behandelnden Hausarzt wenden und werden per Telekonsil trotzdem parallel von Spezialisten beraten oder behandelt

TransFIT ndash luumlckenlos in die Erwachsenenmedizin Zaumlhlt man alle Kinder- und Jugendvorsorgeuntersuchungen (U1 ndash U11 J1 und J2) und empfohlenen zahnaumlrztlichen Kontrolltermine zusamshymen kommt ein Kind bis zum 18 Geburtstag auf etwa 43 regushylaumlre Arztbesuche Allerdings ist die Versorgung in der sogenannshyten Transitionsphase der Uumlbergangsphase vom Jugendlichen zum Erwachsenen oft luumlckenhaft Besonders kritisch ist dies bei Kindern und Jugendlichen mit chronischen Erkrankungen wenn der bis dato behandelnde Kinderarzt mit der Volljaumlhrigkeit nicht mehr zustaumlndig ist

Diese Luumlcke will das Projekt TransFIT schlieszligen TransFIT steht fuumlr Fruumlhintervention zur Vorbereitung und Begleitung des Transitishyonsprozesses aus der Kinder- und Jugendmedizin in die Erwachshysenenmedizin Basierend auf dem regional bereits erfolgreichen Berliner TransitionsProgramm (BTP) sollen zeitliche Verzoumlgerunshygen waumlhrend des Arztwechsels durch ein telemedizinisch arbeishytendes Fallmanagement bundesweit vermieden werden Fallmashynager begleiten die Jugendlichen ab 12 Jahren und bereiten sie auf den Uumlbergang vor Ausgangspunkt ist ein ausfuumlhrliches Geshyspraumlch des Kinderarztes sowie daran anknuumlpfend eine systemashytische Einschaumltzung inwieweit bei den Jugendlichen Bedarf fuumlr eine spezifische Unterstuumltzung in der Uumlbergangsphase besteht Neben der kontinuierlichen telemedizinischen Begleitung komshymen sogenannte Transitionsschulungen zum Einsatz die die Faumlhigkeiten der jugendlichen Patienten zum eigenstaumlndigen Mashynagement ihrer chronischen Erkrankungen verbessern

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VERO ndash Die Versorgung von Menschen mit Rheuma optishymieren Rheumatoide Arthritis ist eine haumlufige chronische Gelenkerkrankung an der Schaumltzungen zufolge etwa 800000 Menschen in Deutschland leiden Mit dem Projekt VERO sollen Versorgungsqualitaumlt und Versorgungseffizienz bei der Theshyrapie verbessert werden indem die Arzneimitteltherapie opshytimiert wird

Bisher wird die Erkrankung unter anderem mit hochwirksamen entzuumlndungshemmenden Medikamenten und haumlufig auch mit Schmerzmitteln behandelt Seit mehreren Jahren sind fuumlr diese Indikation nun auch sogenannte Biologika verfuumlgbar Arzneimitshytel durch die immer mehr Patienten beschwerdefrei leben koumlnshynen Sind die Symptome abgeklungen und ist die Krankheitsaktishyvitaumlt gering koumlnnen die Medikamente reduziert oder sogar ganz abgesetzt werden In diesen Faumlllen spricht man von bdquoDeeskalatishyonldquo Bislang geschieht das in der Therapie der rheumatoiden Arshythritis nur selten VERO zielt darauf ab dass nur das notwendige Maszlig an Arzneimitteln zum Einsatz kommt und leistet somit auch einen Beitrag zur Erhoumlhung der Arzneimitteltherapiesicherheit

Mit VERO wird erstmals in Deutschland die schrittweise Deeskashylation von Menschen mit rheumatoider Arthritis systematisch in der Versorgungsrealitaumlt umgesetzt und evaluiert Dies geschieht im engen Austausch zwischen Arzt und Patient Ziel ist es den Patienten eine passgenaue Therapie anzubieten Neben einer engmaschigen Krankheitskontrolle soll vor allem das Selbstmashynagement des Patienten gestaumlrkt werden

LeIKD ndash Orientierung zur Gesundheit Diabetes Mellitus Typ 2 und Koronare Herzkrankheit bringen erhoumlhte kardiovaskulaumlre Risikofaktoren mit sich erhoumlhen also das Risiko etwa einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden Gesundheitsorienshytiertes Verhalten kann diese Risikofaktoren senken Dafuumlr ist jedoch ein veraumlnderter Lebensstil notwendig Auf diesem Weg begleitet das Programm LeIKD betroffene Hochrisikopatienten mit einem individuell abgestimmten Bewegungs- und Ernaumlhshyrungsprogramm Dabei kommen Aktivitaumlts- und Pulsmesser eine Kommunikations-App und bestehende Gesundheitsproshygramme der Techniker zum Einsatz Zudem werden Hausaumlrzte Diabetologen Kardiologen Ernaumlhrungs- und Physiotherapeushyten eingebunden

Alle Projekte in der Uumlbersicht wwwtkde Webcode 935240

Versorgungsforschung zehn Foumlrderzusagen Lassen sich unerwuumlnschte Neben- und Wechselwirshykungen von neu zugelassenen Praumlparaten mithilfe von Routinedaten fruumlhzeitig erkennen Wie muss ein Fehshylerberichts- und Lernsystem fuumlr die Arztpraxis ausseshyhen damit es auch tatsaumlchlich genutzt wird und die ambulante Behandlung sicherer macht Warum wershyden Patienten mit Brustschmerzen in bestimmten Reshygionen Deutschlands besonders oft per Linksherzkashytheter untersucht Das sind einige der Fragen denen die Techniker mit Partnern wie Universitaumlten und anshyderen Forschungseinrichtungen in insgesamt zehn Versorgungsforschungsprojekten auf den Grund geht

Die zehn Projekte haben Anfang 2017 vom Innovatishyonsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses Foumlrderzusagen in Houmlhe von 125 Millionen Euro erhalshyten Bei sieben der zehn bewilligten Projekte ist das WINEG das wissenschaftliche Institut der TK fuumlr Nutshyzen und Effizienz im Gesundheitswesen Konsortialshypartner

Bei einigen der Projekte geht es auch darum zu untershysuchen wie wirksam bestimmte Arzneimittel sind Mit Blick auf risikobehaftete Medikamente in der Schwanshygerschaft wird das WINEG beispielsweise eine neue wissenschaftliche Methodik entwickeln um mithilfe von Routinedaten bekannte Risiken systematisch zu uumlberpruumlfen weiter zu erforschen und bislang noch unshybekannte Risiken zu entdecken Um wichtige genetishysche Risikofaktoren bei der Arzneimitteltherapie zu identifizieren wird das WINEG ebenfalls Routinedaten analysieren und zudem mit pseudonymisierten Befrashygungsergebnissen verknuumlpfen

32 Geschaumlftsbericht 2016 Wir Techniker ndash

Wir Techniker Wie werden wissenschaftliche Ergebnisse praktisch nutzbar Wie kann man Eltern chronisch kranker Kinshyder unterstuumltzen Uumlber 13000 Mitarbeiter arbeiten nach dem Prinzip bdquovon Technikern fuumlr Technikerldquo

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Von Technikern fuumlr Techniker

Wir Techniker das sind uumlber 13000 Menschen die sich in ganz Deutschland nicht nur um die Anliegen von rund 98 Millionen Versicherten kuumlmmern sondern auch daran arbeiten die Angebote der Techniker stets in deren Sinne zu verbessern

Das beginnt beim Austausch mit den Versicherten fuumlr den untershyschiedliche Wege offen stehen

die wir Techniker stets ausbauen ndash von Anruf bis App Wir sorgen dafuumlr dass dieshyse Kommunikationspfade zuverlaumlssig schnell und effizient funktionieren und sich stets den Wuumlnschen der Versichershyten entsprechend weiterentwickeln

Wir Techniker stehen nicht nur mit Vershysicherten im permanenten Dialog sonshydern sind unterwegs um auf relevanten Foren in Sachen Versorgung Service oder Wissenschaft unsere Standpunkte und Innovationen vorzustellen aber auch Impulse aufzunehmen und zu deshybattieren Zu diesen Innovationen gehoumlshyren auch Angebote fuumlr Techniker von morgen vom Peer-to-Peer-Projekt in Sachen digitale Kompetenz fuumlr Schuumller bis zur Lern-App fuumlr unsere Auszubilshydenden

Auch das Thema Patientensicherheit ist fuumlr uns Techniker ein zentrales Anlieshygen Wie hier wissenschaftliche Inforshymationen fuumlr Versicherte unmittelbar praktisch nutzbar werden zeigt beishyspielsweise ein digitales Informationsshypaket uumlber Multiressistente Erreger (MRE) Fuumlr den Bruumlckenschlag zwischen wissenschaftlicher Forschung und anshywendbarem Wissen sorgen die Technishyker des Wissenschaftlichen Instituts der TK fuumlr Nutzen und Effizienz im Geshysundheitswesen (WINEG)

Das Prinzip bdquovon Technikern fuumlr Technishykerldquo setzt jedoch kein Hauptamt voraus Das beweisen die ehrenamtlichen Mitshyglieder des Verwaltungsrats Im houmlchsshyten Gremium der Techniker treffen sie alle Entscheidungen von grundsaumltzlicher Bedeutung kontrollieren im Sinne der Versicherten Vorstand und Verwaltung und legen zusaumltzliche Leistungen fest

34 Geschaumlftsbericht 2016 Wir Techniker

34 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker ndash

Techniker vernetzen Techniker Wer mit der Techniker in Kontakt treten will hat viele Moumlglichkeiten ndash von mobil bis postalisch Fuumlr Tempo bei der Vernetzung von uumlber 13000 Technikern und rund 98 Millionen Versicherten sorgen unter anderem diese Techniker

Postmanagement Fuumlr Dirk Stejskal beshydeutet Technikergeist in der taumlglichen Arbeit bis ins Detail ausgefeilte Qualitaumlt mit Houmlchstgeschwindigkeit zu verbinden Der gelernte Drucker arbeitet im Druckshyzentrum der Techniker wo 2016 rund 32 Millionen Brief-Sendungen produziert und versendet wurden Dort zaumlhlen houmlchste Datenschutzstandards technische Akkushyratesse und feste Zeitfenster

Dass alle Kunden so schnell wie moumlglich ihre Briefe erhalten dafuumlr sorgen neben Dirk Stejskal und seinen Kollegen zwei der modernsten Inkjetbasierten Rollen-Dishygitaldrucksysteme sowie drei Hochleisshytungskuvertiermaschinen bdquoWas die Kolleshyginnen und Kollegen an den Schreibtischen bundesweit verschicken wollen wird hier gedruckt kuvertiert und bis zum Versand fertig gemacht Uumlber den ganzen Prozess koumlnnen wir exakt verfolgen welcher Brief gerade wo ist ob alle notwendigen Forshymulare oder Beipacks enthalten sind und im Fall der Faumllle beschaumldigte Briefe sofort automatisch nachproduzierenldquo erlaumlutert der Operator Pro Stunde nehmen bis zu 23000 Standardbriefsendungen den Weg von der Druckdatei bis ins Kuvert denn rein rechtlich beduumlrfen viele Anliegen noch der klassischen Briefform

Cockpit Anne de Wilde und Florian Werg uumlberblicken als Workforce-Manager im soshygenannten Cockpit des Bereichs Kundenservice der Techniker den Groszligteil der Kundenshyanliegen Ob per Anruf E-Mail Chat oder Brief ndash das Cockpit-Team sorgt dafuumlr dass Kunden die Techniker gut erreichen und schnell eine Antwort erhalten Mittels Prognosen und Planung wird der Einsatz der Kollegen in den Servicezentren nah am Bedarf geplant und gesteuert

Im Schnitt verteilt das Cockpit so taumlglich uumlber 30000 Anrufe uumlber 2000 E-Mails uumlber 700 Chats und uumlber 7500 Anliegen auf dem Postweg bdquoDie Aufgabe ist komplex weil sie viele verschiedene Kanaumlle umfasst und wir saisonale Schwankungen ebenso wie zum Beispiel ungeplante Abwesenheiten bei den Kollegen abfedern muumlssenldquo erlaumlutert Florian Werg bdquoWir arbeiten hier mit vielen verschiedenen Techniken steuern diese so aus dass der Service stimmt Technikergeist ist besonders gefragt wenn eine dieser Techniken einmal ausfaumlllt Dann gilt es flexibel und schnell eine Loumlsung zu finden damit die Kunden dennoch schnell eine Antwort erhaltenldquo erklaumlrt Anne de Wilde bdquoUns motiviert es wenn wir die besten Voraussetzungen fuumlr die Kolleginnen und Kollegen im direkten Kundenshykontakt schaffen koumlnnenldquo

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SoVerMaFacunterdeFra

FuumlrdezusRuumlvorabwaauc

App Der erste Arbeitstag von Matthias Robbers fiel auf den Startschuss eines Projekts das Versicherten der Techniker neue Kommunikationswege zum Service ihrer Kasse ermoumlglicht Der Android-Entshywickler ist Teil des Teams das die TK-App umsetzt hat deren Weg von der Planung bis in den Google Play Store gefuumlhrt und arbeitet mit seinen Kollegen daran die Anshywendung stetig zu verbessern und weiteshyre Features fuumlr die Nutzer anzubieten

bdquoMich motiviert vor allem die Chance uumlber die App so vielen potenziellen Nutzern den Alltag zu erleichtern Heute ist es fuumlr viele Menschen alltaumlglich alles per Smartshyphone von unterwegs zu erledigen Das gilt jetzt auch fuumlr Anliegen an die Technishyker etwa Dokumente zu uumlbermittelnldquo ershylaumlutert Robbers Das Entwicklerteam arshybeitet beim weiteren Ausbau der App agil steht im Austausch mit den Nutzern und bindet Ruumlckmeldungen direkt in die aktushyelle Entwicklung mit ein Fuumlr Robbers geshyhoumlrt das zum Technikergeist bdquoEs geht darum einzelne Funktionen weiter zu entshywickeln dabei aber immer das groszlige Ganshyze und den Nutzen fuumlr den Versicherten im Blick zu habenldquo

ziale Netzwerke Auch die sozialen Netzwerke stehen den sicherten der Techniker zum Austausch offen Social Media nagerin Sandra Ebenau haumllt Versicherte mit ihren Kollegen auf ebook Twitter amp Co auf dem Laufenden bdquoDabei stimmen wir

s eng mit allen ab die fuumlr die Techniker kommunizierenldquo erlaumlushyt Ebenau Zum Job gehoumlrt auch das Community Management nn auf diesen Kanaumllen erreichen die Techniker auch zahlreiche gen und Anliegen von Versicherten und anderen Usern

schnelle Antworten arbeitet das Social Media Team eng mit n Kolleginnen und Kollegen aus dem Servicezentrum Hamburg ammen Dort arbeiten Ingo Kaiser und seine Kollegen an den

ckmeldungen an die Versicherten Neben Tempo zaumlhlt dabei allem inhaltliche Flexibilitaumlt bdquoDie Themen sind vielfaumlltig und

wechslungsreich und reichen von Krankengeld bis zur Sozialshyhlldquo erlaumlutert Ingo Kaiser Antworten gibt es rund um die Uhr h wenn die meisten Anfragen tagsuumlber eintreffen bdquoOumlffentlich

sichtbar informieren wir aber nur allgemein ndash wenn fuumlr eine Ausshykunft persoumlnliche Angaben noumltig sind vernetzen wir die Versishycherten mit dem richtigen Ansprechpartnerldquo so Kaiser

36 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

(Fuumlr) Techniker von morgen Die Techniker engagiert sich mit innovativen Projekten fuumlr die Gesundheit und Zukunft junger Versicherter und ihrer Familien ndash und mit Angeboten fuumlr Auszubildende der Techniker die 2016 besonders erfolgreich waren

Sicher durch die digitale Welt Generation bdquoKopf untenldquo Neun von zehn Zwoumllfjaumlhrigen besitzen ein Smartphone drei Stunden pro Tag verbringen sie durchschnittlich online Die digitale Welt gehoumlrt laumlngst zum Alltag im Kinderzimshymer Mit den Moumlglichkeiten des Internets und der Sozialen Medien ist jedoch auch die Anzahl der Risiken gestiegen bdquoNeue Phaumlnomene wie Cybermobbing oder Inshyternetsucht belasten immer mehr die Psyshyche von Kindern und Jugendlichen Wir haben gemeinsam mit dem Verein Condrobs das Praumlventionsprojekt Netzshygaumlnger 30 gestartet damit Kinder fruumlh lernen sich in der digitalen Welt zurechtshyzufindenldquo sagt Christian Bredl Leiter der TK-Landesvertretung Bayern Netzgaumlnger 30 unterstuumltzt Schuumller darin Gefahren in der digitalen Welt zu erkennen zu vermeishyden und einen maszligvollen Umgang mit dem Internet zu entwickeln Die Jugendlishychen lernen ihr eigenes Verhalten in der digitalen Welt kritisch zu reflektieren

Das Besondere bei Netzgaumlnger 30 Nicht Lehrer vermitteln die Inhalte sondern Schuumller Neunt- und Zehntklaumlssler wershyden zu sogenannten bdquoPeersldquo ausgebildet und geben ihr Wissen in Workshops an die juumlngeren Schuumller weiter Die Aumllteren haben Vorbildfunktion koumlnnen jedoch gleichzeitig auf Augenhoumlhe mit den Fuumlnft- und Sechstklaumlsslern kommunizieshyren Netzgaumlnger 30 ist 2016 mit zwoumllf Schulen im Muumlnchener Raum gestartet und wird weiter ausgebaut Mehr zum Projekt unter wwwtkde Webcode 815146

92 der Zwoumllfjaumlhrigen besitzen ein Smartphone

(JIM-Studie 2015)

Digitale Hilfe fuumlr Eltern kranker Kinder Experten schaumltzen dass fast jedes sechsshyte Kind in Deutschland chronisch krank ist Dabei wird die Belastung sehr untershyschiedlich empfunden die ein an Asthma Diabetes oder Mukoviszidose erkranktes Kind fuumlr Eltern und Geschwister mit sich bringt Nicht wenigen bereitet die staumlndishyge Sorge schlaflose Naumlchte und setzt sie dauerhaft unter Stress Ein Projekt der Techniker in Baden-Wuumlrttemberg und des Universitaumltsklinikums Ulm moumlchte Familishyen niederschwellige Hilfe anbieten bevor sie psychisch an ihre Grenzen stoszligen

bdquoBEcKIldquo steht fuumlr Beratung von Eltern chronisch kranker Kinder im Internet

Mit dem neuen Programm will die Technishyker Eltern gezielt bei der Bewaumlltigung der Erkrankung ihres Kindes unterstuumltzen Teilnehmen koumlnnen Eltern deren an Asthshyma erkranktes Kind im Disease-Manageshyment-Programm (DMP) eingeschrieben ist Die Teilnehmer treten mit ihrem Berashyter uumlber die gesicherte Plattform der Ulshymer Onlineklinik in Kontakt Uumlber einen Zeitraum von sechs bis zwoumllf Wochen wershy

den dann anhand von Schreibaufgaben die Themenfelder Krankheitsmanageshyment Angstbewaumlltigung und Selbstfuumlrshysorge bearbeitet

Diese Form der sogenannten internetshybasierten psychologischen Intervention hat den Vorteil dass die Teilnehmer von einem persoumlnlichen Therapeuten indivishyduell betreut werden gleichzeitig durch die online-Kommunikation aber keine festen Termine eingehalten werden muumlssen

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Per Lern-App zum Profi bdquoTKlerin19 fordert Dich zu einem Duell herausldquo Wenn Caren Koshyziol eine Nachricht mit diesem Betreff von Kollegin Vivian Slotshyta bekommt ist ihr ganzes Fachwissen gefragt Die beiden Auszubildenden aus dem Fachzentrum Krankengeld in Karlsrushyhe treten uumlber ihre Smartphones gegeneinander im Quiz an Die Fragen kommen dabei aus 47 verschiedenen Themengeshybieten rund um die Inhalte aus drei Ausbildungsjahren Die beishyden nutzen eine Lern-App die die Techniker fuumlr ihre aktuell rund 800 Auszubildenden entwickelt hat

Und so funktioniert die App Wer sich einloggt waumlhlt zunaumlchst einen Gegner aus und entscheidet sich fuumlr eine Themenkateshygorie Dann gilt es in jeweils 30 Sekunden fuumlnf Fragen zu beshyantworten Danach ist der Gegner dran

TK-Auszubildende ist Deutschlands Beste Kundenservice Leistungsangebot digitale Initiativen ndash alles was die Techniker auszeichnet verdankt sie ihren Mitarbeitern den Technikern Damit diese auch in Zukunft den Grundstein fuumlr den Erfolg legen hat die Ausbildung bei der Techniker einen besonders hohen Stellenwert Das Ergebnis Jedes Jahr zaumlhlen TK-Azubis zu den Besten der Branche 2016 etwa haben 77 der insgesamt 248 bdquoNachwuchs-Technikerldquo des Abschlussjahrshygangs ihre Pruumlfungen mit der Note 1 bestanden

In diesem Jahr machte eine Auszubildende die Techniker besonshyders stolz Kira Trefon ndash mittlerweile Kundenberaterin im Sershyvicezentrum Gelsenkirchen ndash hat ihre Ausbildung zur Kauffrau im Gesundheitswesen als beste in ganz Deutschland abgeshyschlossen bdquoAls ich erfuhr dass ich Bundesbeste bin konnte ich es zuerst nicht glauben und habe mich natuumlrlich sehr gefreut Vor allem dass sich die rund viermonatige Vorbereitung auf die Pruumlfungen ausgezahlt hatldquo so die 22-Jaumlhrige die haumlufig geshymeinsam mit ihren Azubi-Kollegen gelernt hat

Kira Trefon ist Kundenberaterin im Serviceshyzentrum Gelsenkirchen

38 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

Zehn Jahre WINEG Bekommen Patienten die Behandlung die den wissenschaftlichen Erkenntnissen entspricht Welche Effekte haben neue Versorgungsmodelle Wie wirken sich gesundheitspolitische Entscheidungen auf die Versicherten aus Das sind einige der Fragen denen das wissenschaftliche Institut der TK fuumlr Nutzen und Effizienz im Gesundshyheitswesen (WINEG) seit zehn Jahren auf den Grund geht

Die Entscheidung der Techniker mit der Institutsgruumlndung 2006 eigene wissenshyschaftliche Expertise aufzubauen hat sich als vorausschauend und innovativ erwiesen Die praxisnahe Versorgungsforschung des WINEG liefert evidenzbasierte Grundlagen und Transparenz fuumlr wichtige Entscheidungen der Techniker aber auch fuumlr das Gesundheitsweshysen insgesamt Im Mittelpunkt der Forschungsarbeit steht der Versorgungsbedarf der Versicherten und die Frage wie sich auf der Basis neuester Erkenntnisse eine effektishyve und qualitativ hochwertige Gesundheitsshyversorgung weiterentwickeln laumlsst

shy

Wissenschaft fuumlr Techniker

Wie Versicherte direkt von wissenschaftlicher Expertise profitieren zeigt ein Informationspaket zu multiresistenten Keimen Die Mitarbeiter des Wissenschaftlichen Instituts der TK (WINEG) forschen im Dienst der Versicherten

Patientensicherheit ndash profitieren von der Wissenschaft Wer Gesundheitsinformationen sucht fragt heutzutage immer oumlfter bdquoDr Googleldquo Doch wie serioumls sind die Inhalte die man im Internet findet Wer sich informieren und selbstbestimmt im Gesundheitsshywesen zurechtfinden will braucht verlaumlssliche wissenschaftlich gepruumlfte Erkenntnisse in verstaumlndlicher Form Die Techniker unshyterstuumltzt deshalb ihre Versicherten und foumlrdert deren Gesundshyheitskompetenz mit evidenzbasierten Informationen zu relevanshyten Themen etwa mit einem Informationspaket zu multiresistenten Keimen (MRE)

Die Erreger treten immer haumlufiger auf zugleich verlieren gaumlngige Antibiotika ihre Wirksamkeit gegen sie Die bislang schaumlrfste Wafshyfe gegen bakterielle Infektionen wird also stumpfer ndash ein Problem das auch die Politik weltweit aufruumlttelt Dabei ist man sich einig dass eine wirksame Infektionspraumlvention nur mit Hilfe der Patienshyten gelingen kann Die Techniker leistet einen Beitrag und klaumlrt mit einem digitalen Informationspaket auf wie Menschen einer Infektion vorbeugen koumlnnen

Katharina Rubin vom WINEG dem wissenschaftlichen Institut der TK bdquoWir haben fuumlr unsere Kunden multimedial aufbereitet was das fuumlr den Einzelnen bedeutet und wie er sich in seinem privaten Umfeld aktiv daran beteiligen kann dass sich MRE nicht weiter ausbreiten ndash auf Reisen in der Kuumlche im Krankenhausldquo Zum Inshyformationspaket gehoumlren auch ein Erklaumlrfilm und ein Online-Test um das eigene MRE-Risiko zu ermitteln Rubin bdquoNicht jede Erkranshykung verlangt ein Antibiotikum Gegen Viren ist es machtlos Der sorgsame Umgang mit Antibiotika hilft Resistenzen zu vermeishydenldquo Auch Patienten die notwendige Antibiotika zu fruumlh absetshyzen oder in geringerer Dosis als verordnet einnehmen tragen zur Resistenzbildung bei

Die Techniker hat auch ihre Vertragspartner in den Blick genomshymen Sie unterstuumltzt die bdquoAktion Saubere Haumlndeldquo die die Haumlndeshydesinfektion in Krankenhaumlusern verbessert und dadurch hilft Klinikinfektionen zu vermeiden Angesichts von jaumlhrlich rund 19 Millionen Krankenhausfaumlllen ein relevanter Faktor Das Informatishyonspaket online wwwtkde Webcode 889772

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bdquoDie Zukunft aufhalten weil man Angst davor hat ndash das hat noch nie funktioniertldquo

Dr Jens Baas

Techniker unterwegs Von der Zukunft des Gesundheitssystems bis zur Zukunft der Fuumlhrung im Unternehmen ndash Techniker pflegen den Austausch uumlber das Gesundheitssystem hinaus

Pathfinder leading the Future Sieben CEOs sieben prominente Vorshydenker und 800 bdquoYoung Leadersldquo fuumlhshyrender deutscher Unternehmen ndash geshymeinsam widmeten sie sich beim Pathfinder am 1 Mai 2016 einen ganshyzen Tag lang den draumlngendsten Fragen unserer Zeit und machten so den bdquoTag der Arbeitldquo zum bdquoTag des Nachdenshykensldquo Mit dabei Daimler-Chef Dr Dieter Zetsche Deutsche Bank-Vorstand Juumlrshygen Fitsche Joe Kaeser CEO von Sieshymens und TK-Chef Dr Jens Baas

Mit 100 Nachwuchsfuumlhrungskraumlften der Techniker reiste er nach Berlin um gemeinsam zu diskutieren worauf es in Unternehmen von morgen ankommt Das Ziel des Zukunftsgipfels des Hanshydelsblatts jungen Fuumlhrungskraumlften den Anstoszlig zu geben eigene und auch unshy

bequeme Wege zu gehen Im Mittelshypunkt des gemeinsamen Vortrags des TK-Chefs mit dem Informatiker und Kuumlnstler Professor Dr Juumlrgen Schmidshyhuber stand das Thema bdquoResponsibility ndash und wie Big Data die Medizin revolutishyonieren wirdldquo

Z2X ein Wochenende mit Visionaumlren Das Portal Zeit Online lud anlaumlsslich seines Gesundheitssystem kennenzulernen norieren wenn Versicherte etwas fuumlr 20-jaumlhrigen Bestehens im September 500 Im Workshop bdquoApp jetzt gesundldquo den ihre Gesundheit tun und dies mit digitashybdquoTwentysomethingsldquo also 20 - bis 29-Jaumlh- Thomas Heilmann Experte der Technishy len Daten belegen Die Teilnehmer disshyrige nach Berlin zu einem bdquoFestival der ker fuumlr digitale Versorgung leitete ging kutierten teils sehr kontrovers uumlber Visionaumlreldquo ein Die Techniker war als Part- es um den Einsatz von Fitnesstracker- Datensicherheit Vor- und Nachteile des ner dabei um die Ideen der sogenannten daten in der gesetzlichen Krankenversi- Solidarsystems und Bonus-Malus-Pro-Millennials fuumlr ein smartes und innovatives cherung Sollen Krankenkassen hoshy gramme

MEDICA Gesundheitsmarkt von morgen Lebende menschliche Zellstrukturen tropshyfen auf eine Unterlage bilden kleine Kreise und formen sich schlieszliglich zu einer dreishydimensionalen menschlichen Ader die sich sogar verzweigt ndash die Fachmesse MEshyDICA 2016 gab Einblick was sich in nur zwoumllf Monaten im internationalen Geshysundheitsmarkt entwickelt hat Zentrales Thema die Digitalisierung als der Innovashytionstreiber Auf dem Podium des ECON-Forums der Techniker diskutierten

Vertreter aus Politik Medien und Wissenshyschaft die Frage wie sich die Chancen der Digitalisierung auf das deutsche Gesundshyheitssystem uumlbertragen lassen In der Disshykussion waren sich der digitale Vordenker Sascha Lobo und Dr Jens Baas Vorshystandsvorsitzender der Techniker einig dass die breite Nutzung individueller Dashyten kuumlnftig nachgefragt werden wird Desshyhalb muumlsse man aktiv gestalten statt auf die Angebote milliardenschwerer US-Konshyzerne zu warten Die Techniker unterwegs auf der Fachmesse MEDICA

40 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

Ehrenamtlich fuumlr die Techniker

Der Verwaltungsrat ist das houmlchste Entscheidungsgremium der Techniker ndash seine 30 Mitglieder und ihre Stellvertreter leisten als Selbstverwaltung diese verantwortungsvolle und anspruchsshyvolle Aufgabe ehrenamtlich Der Verwaltungsrat setzt sich pashyritaumltisch aus je 15 Versicherten- und 15 Arbeitgebervertretern zusammen Ihre Legitimation erhalten die Selbstverwalter uumlber die alle sechs Jahre stattfindende Sozialwahl

Mit dieser Legitimation treffen die Ehrenamtlichen alle Entshyscheidungen die fuumlr die Techniker von grundsaumltzlicher Bedeushytung sind Auszligerdem entscheidet der Verwaltungsrat uumlber Satzungsleistungen von denen die Versicherten ganz unmitshytelbar profitieren So erleichtert eine im Juli verabschiedete Satzungsleistung zur Kostenuumlbernahme des innovativen Flash Glucose Messsystems insulinpflichtigen Diabetikern den Alltag Per Scanner koumlnnen sie ihren Blutzuckerwert bdquounblutigldquo und schmerzfrei ermitteln Dazu wird ein Sensor ins Unterhautfettshygewebe eingesetzt

Die Verwaltungsraumlte beschlieszligen zudem den Haushalt der Techniker ndash und den kassenindividuellen Zusatzbeitrag Der liegt bei der Techniker fuumlr 2017 mit 10 Prozent unter dem Durchschnitt der gesetzlichen Krankenversicherung

Austausch mit Entscheidungstraumlgern Daruumlber hinaus pflegen die gewaumlhlten Verwaltungsraumlte den Austausch mit Vertretern aus Politik und Gesundheitswesen Die Bundesshywahlbeauftragte fuumlr die Sozialversicherungswahlen Rita Pashywelski bekraumlftigte als Gastrednerin die Relevanz von Selbstshyverwaltung und Sozialwahl Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis (SPD) nahm vor den Ehrenamtlichen unter anderem zum Selbstverwaltungsstaumlrkungsgesetz Stellung Frank Plashyte Praumlsident des Bundesversicherungsamtes stellte dem Verwaltungsrat die Arbeit der Aufsichtsbehoumlrde vor EU-Exshyperte Guumlnter Danner erlaumluterte dem Gremium aktuelle Frashygen des europaumlischen Sozialrechts

Selbstverwaltung bedeutet Selbstgestaltung Die Ehrenamtlichen beziehen auch zu relevanten politischen Fragen Position Den Standpunkt des Gremiums zur Bundestagswahl 2017 finden Sie auf wwwtkde

Uumlbrigens Die Sitzungen des Verwalshytungsrats sind oumlffentlich Zudem informiert der Verwaltungsrat auf wwwtkde (Webcode 139012) in Text Bild und Video uumlber den Inhalt der Sitzungen

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bdquoWir wollen eine starke Selbstverwaltungldquo

Dieter F Maumlrtens und Dominik Kruchen sind die alternierenden Vorsitzenden des Verwaltungsrats Der Vorsitz wechselt jaumlhrlich zum 1 Januar

Wie arbeitet die Selbstverwaltung der Techniker

Dominik Kruchen Die Rolle des Verwaltungsrats laumlsst sich

durchaus mit der des Aufsichtsrats in Unternehmen vergleichen Selbstverwalter tragen eine enorme Verantwortung mit der Beshysonderheit dass wir diese Aufgabe ehrenamtlich uumlbernehmen Die Selbstverwaltung bestimmt den Kurs der Kasse uumlbt eine Konshytrollfunktion aus und trifft zentrale Entscheidungen ndash dabei ist

sie den Beitragszahlern verpflichtet

Dieter F Maumlrtens Entscheidungen von solcher Tragweite beshynoumltigen ein solides Fundament ndash das leisten bei der Techniker die

Fachausschuumlsse deren Mitglieder sich mit teilweise hochkompleshyxen Sachverhalten auseinandersetzen um die Beschluumlsse des

Gremiums vorzubereiten

Wie beurteilen Sie aktuell die Rolle der Selbstverwaltung im

Gesundheitssystem

Kruchen Die Selbstverwaltung ist eine tragende Saumlule des

deutschen Gesundheitssystems Auch der internationale Vershygleich belegt eindrucksvoll ndash etwa mit Blick auf die Situation in

Suumldeuropa ndash wie krisensicher und stabil dieses etablierte System

ist das eben nicht vollstaumlndig vom Staat abhaumlngig ist

Maumlrtens Obwohl sich diese Errungenschaft permanent beshywaumlhrt gibt es immer wieder Versuche ihre Autonomie und somit

auch die Handlungsfaumlhigkeit dieses Stabilitaumltsfaktors einzushyschraumlnken die Vorstoumlszlige der Politik zum sogenannten Selbstvershywaltungsstaumlrkungsgesetz sind hier nur ein Beispiel Hier gilt es

klare Kante zu zeigen und diese tragende Saumlule entschieden zu

verteidigen

Unikosmos Award Zukunft der Notfallmedizin In den rund 1200 Notaufnahmen in Deutschland zaumlhlt im Alltag oft jede Sekunde Wie diese Einheiten organisiert sind stellt die Weichen fuumlr den Behandlungserfolg Die Absolventin der APOLLON Hochschule der Gesundheitswissenschaft in Bremen Anna Christina Houmlrster widmete ihre Abschlussarbeit der Frage nach Prozessen und Qualitaumltsmanagement in Notaufnahmen Fuumlr ihre Analyse erhielt sie im Rahmen einer Verwaltungsratssitzung den Unikosmos Award 2016 den die Hamburger Presseagentur Public Address und die Techniker fuumlr innovative Konzepte von Nachwuchswissenschaftlern verleihen Perspektivisch stellt die Wissenschaftleshyrin auch die Frage wie das systematische Erfassen von Qualitaumltsfaktoren und der Aufbau eines nationalen Notaufnahmeregisters die Versorgungsqualitaumlt verbessern kann

42 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker Der Verwaltungsrat aktuell Auch 2017 stehen die Mitglieder des Verwaltungsrats zur Wahl Nach der Wahl konstituiert sich das Gremium am 29 September 2017 Hier finden Sie die aktuelle Mitgliederliste und die aktuell vertretenen Listen

Die Mitglieder des aktuellen Verwaltungsrats

Arbeitgebervertreter Dominik Kruchen Duumlsseldorf Alternierender Vorsitzender

Heiner Boumlgemann Bremen Rainer Bruns Nordstrand Uwe Buszligmeier Greven Joachim Feldmann Bremen Helmut Fitzke Woggersin Wilfried Grunau Edewecht-Friedrichsfehn Joumlrg Henschen Bremen Klaus H Kober Rheinmuumlnster Udo Nicolay Moumllln Mirko Knappe Hamburg (seit 01012017) Johannes Seiboldt Nidda Rainer Tietz Bottrop Roland Unzeitig Wettmershagen Bernd Wegner Riegelsberg

Vertretene Organisation ZI HSH Zahntechniker-Innung Hamburg und Schleswig Holstein 15 Sitze

Versichertenvertreter Dieter F Maumlrtens Offenbach Alternierender Vorsitzender

Rosemie Bilz Radebeul Detlef Decho Syke Peter Duchene Groszligrosseln Friedrich Gosewinkel Hamm Karla Hasenauer Suhl Uwe Klemens Muumlnchen Baumlrbel Richling Bremen Annette Stensitzky Troisdorf (seit 15072016) Norbert Schneider Schwerin Harald Schulte Koumlnigswinter Erika Streit Koumlln Johanna Vieweg Dresden Harald Wagner Sipplingen Gerard Wolny Remagen

Vertretene Organisationen TKG TK-Gemeinschaft unabhaumlngige Versichertengemeinshyschaft der Techniker Krankenkasse eV 12 Sitze verdi Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft 1 Sitz IGM Industriegewerkschaft Metall 1 Sitz ACA Katholische-Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Deutschshylands e V Kolpingwerk Deutschland Bundesverband Evanshygelischer Arbeitnehmerorganisationen eV 1 Sitz

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Sozialwahl gelebte Teilhabe Demokratischer Taktgeber fuumlr den Verwaltungsrat sind die Sozialwahlen deren Ergebnis alle sechs Jahre die Zusammensetzung des houmlchsten Entscheidungsgremiums der Techniker festlegt

Bei der Techniker werden seit jeher die 15 Versichertenvershytreter per Urwahl ermittelt So haben die rund 74 Millionen Mitglieder eine echte Wahl und koumlnnen ihr Recht auf Mitbeshystimmung nutzen Damit die Stimmberechtigten bis zum 31 Mai 2017 ihre Stimmen geltend machen koumlnnen stand 2016 im Zeichen der Vorbereitungen fuumlr die Abstimmung im bdquoSushyperwahljahr 2017ldquo Federfuumlhrend in der Vorbereitung der Wahlausschuss unter Vorsitz des stellvertretenden Vorshystandsvorsitzenden Thomas Ballast Das Gremium ist unter anderem zustaumlndig fuumlr die Zulassung der antretenden Listen aber auch fuumlr die ordnungsgemaumlszlige Ermittlung des Wahlershygebnisses Eine Informationskampagne begleitete die Wahlshyvorbereitungen und ermoumlglichte Versicherten ebenso wie Multiplikatoren sich umfassend uumlber die Wahl zu informieren

Klares Ja zur Teilhabe Sozialwahl bedeutet demokratische Teilhabe nach dem Prinzip bdquoWer Beitraumlge einzahlt soll auch mitbestimmenldquo Im Vorfeld ermittelte die Techniker im Rahshymen einer Studie wie die Menschen in Deutschland zur Sozishyalwahl stehen Das klare Ergebnis der repraumlsentativen Forshysa-Umfrage Das Prinzip der ehrenamtlichen Selbstverwaltung und die Teilhabemoumlglichkeit durch die Sozialwahl stehen hoch im Kurs 68 Prozent der Befragten sprachen sich klar fuumlr die Sozialwahl aus Und Selbst 58 Prozent der Privatversicherten haumltten gerne diese Mitsprachemoumlglichkeit

Zudem halten 73 Prozent der Menschen in Deutschland die Verwaltungsraumlte fuumlr wichtig und befuumlrworten dass Versishycherte durch sie an Entscheidungen beteiligt werden Besonshyders hoch ist die Fuumlrsprache unter den Juumlngeren zwischen 18 und 39 Jahren Vier von fuumlnf sprachen sich hier fuumlr das Prinshyzip bdquoVersicherte fuumlr Versicherteldquo aus

55 der Menschen in Deutschland sind politisch stark

oder sehr stark interessiert

44 Geschaumlftsbericht 2016 Die Finanzen ndash

Die Finanzen Der Bereich Finanzen informiert uumlber Vermoumlgensshyrechnung Vermoumlgen Einnahmen und Ausgaben der Techniker Krankenkasse uumlber die Versicherten- und Mitgliederentwicklung sowie die Finanzen der Pflegeversicherung

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Der Jahresruumlckblick in Zahlen Das Geschaumlftsjahr 2016 war erneut von einer guten wirtschaftlichen Konjunkshytur gepraumlgt die viel Geld in die Kassen der Sozialversicherungen gespuumllt hat Auszligerdem verzeichnet das System der gesetzlichen Krankenversicherungen weiterhin Zuwaumlchse an Versicherten Dem gegenuumlber stehen staumlndig steishygende Ausgaben im Gesundheitswesen und Verzerrungen des Wettbewerbs der Kassen untereinander So reichten auch im Haushaltsjahr 2016 die Zuweishysungen aus dem Gesundheitsfonds an die Techniker nicht aus um die Ausgashyben fuumlr die Versorgung der Versichershyten zu decken

Dennoch lag der kassenindividuelle Zushysatzbeitrag der Techniker mit 10 Proshyzent auch 2016 unter dem amtlichen Durchschnitt

Ausgaben der Krankenversicheshyrung Das Haushaltsjahr 2016 schlieszligt die Techniker mit einem Plus von etwa 22 Millionen Euro ab Zu dem ausgeglishychenen Haushalt tragen vor allem die schlanken Prozesse und die effektive Verwaltung bei Die wirtschaftliche Kulshytur im Unternehmen ist dafuumlr verantshywortlich dass der Fehlbetrag der Zushyweisungen aus dem Gesundheitsfonds aufgefangen werden konnte Die Vershywaltungskosten von 136 Euro je Versishycherten lagen somit auch deutlich unter den durchschnittlichen Verwaltungskosshyten in der gesetzlichen Krankenversicheshyrung (153 Euro)

Die Leistungsausgaben stiegen um 31 Prozent und damit etwas moderater als im Vorjahr Auffaumlllig ist dass die Ausgaben fuumlr Arzneimittel auf einem hohen Niveau noch einmal mit 39 Prozent zunehmen und auf 4 Milliarden Euro ansteigen Den groumlszligten Ausgashybenblock verzeichnet die Techniker bei den Kosten fuumlr die Krankenhausbehandlung Erstmals uumlbersteigt dieshyser Wert mit einem Zuwachs von 38 Prozent die Sieben-Milliarden-Euro-Marke Fuumlr aumlrztliche Behandshylungen wurden 46 Milliarden Euro ausgegeben was einen Anstieg von 29 Prozent bedeutet

Ausgaben der Pflegeversicherung Die Leistungsshyausgaben fuumlr die pflegebeduumlrftigen Versicherten beliefen sich auf rund 13 Milliarden Euro Mit 3 Milshyliarden Euro flieszligt der Groszligteil der Einnahmen der Pflegeversicherung an den Ausgleichsfonds Mit ihm werden andere Pflegekassen unterstuumltzt deren Ausgaben nicht ausreichend durch Einnahmen geshydeckt sind

Abnahmen Der Verwaltungsrat hat die Jahresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse und die Jahshyresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse Pflegeversicherung abgenommen und dem Vorstand dafuumlr Entlastung erteilt

Juli 2017

Dieter F Maumlrtens

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

Dominik Kruchen

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

46 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Vermoumlgensrechnung

Aktiva in Tsd Euro 2015 2016

A Langfristiges Vermoumlgen

I Verwaltungsvermoumlgen 294474 275331

II Mittel der Ruumlckstellungen 2034183 2429274

III Andere Geldanlagen 3077456 3612688

B Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 904561 937768

II Wertpapiere 1923105 1575117

III Kassenbestand und Giroguthaben 23552 15055

C Rechnungsabgrenzungsposten 7356 9010

D Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

Passiva in Tsd Euro 2015 2016

A Netto-Reinvermoumlgen 3076733 3098587

B Ruumlckstellungen 2034183 2429 274

C Verpfl ichtungen 3137799 3310071

D Rechnungsabgrenzungsposten 15972 16309

E Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

In dieser und in den folgenden Tabellen sind Rundungsdifferenzen moumlglich

47

Vermoumlgen

2015 2016

Netto-Reinvermoumlgen in Tsd Euro 3076733 3098587

je Versicherten in Euro 32980 32087

zum Vorjahr je Versicherten - 118 - 27

Davon

Betriebsmittel 1755959 1705756

je Versicherten in Euro 18822 17664

zum Vorjahr je Versicherten - 190 - 62

Ruumlcklagen 946300 1037500

je Versicherten in Euro 10144 10744

zum Vorjahr je Versicherten + 17 + 59

Verwaltungsvermoumlgen inkl Investitionsruumlcklage

374474 355331

je Versicherten in Euro 4014 3680

zum Vorjahr je Versicherten - 42 - 83

Erfolgsrechnung

in Tsd Euro 2015 2016

1 Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds 21313911 22724351

2 Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz 1287826 1709675

3 Erstattungen 42285 51670

4 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 58445 60767

5 Leistungsaufwand 21656712 23109954

6 Verwaltungskosten 1233733 1309365

7 Zinsergebnis 20949 17024

8 Sonstige Einnahmen 8043 7577

9 Sonstige Ausgaben 98417 129891

10 Jahresfehlbetrag (-)Jahresuumlberschuss - 257403 21854

48 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Einnahmen im Detail 2015 2016

Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 22745586 24594001

je Versicherten in Euro 243813 254678

zum Vorjahr je Versicherten + 28 + 45

Davon

Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds

absolut in Tsd Euro 21313911 22724351

je Versicherten in Euro 228467 235317

zum Vorjahr je Versicherten - 29 + 30

Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz absolut in Tsd Euro 1287826 1709675

je Versicherten in Euro 13804 17704

zum Vorjahr je Versicherten ndash + 283

Sonstige Einnahmen absolut in Tsd Euro 143849 159976

je Versicherten in Euro 1542 1657

zum Vorjahr je Versicherten - 154 + 74

Ausgaben im Detail 2015 2016

24572147 Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 23002989

je Versicherten in Euro 246572 254452

zum Vorjahr je Versicherten + 15 + 32

Davon

Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 21656712 23109954

je Versicherten in Euro 232142 239310

zum Vorjahr je Versicherten + 41 + 31

Davon

Aumlrztliche Behandlung absolut in Tsd Euro 4324921 4608482

je Versicherten in Euro 46359 47722

zum Vorjahr je Versicherten + 38 + 29

Zahnaumlrztliche Behandlung ohne Zahnersatz

absolut in Tsd Euro 1450491 1516045

je Versicherten in Euro 15548 15699

zum Vorjahr je Versicherten + 23 + 10

49

Ausgaben im Detail 2015 2016

Zahnersatz absolut in Tsd Euro 361938 363907

je Versicherten in Euro 3880 3768

zum Vorjahr je Versicherten + 18 - 29

Arzneimittel absolut in Tsd Euro 3708728 3988102

je Versicherten in Euro 39754 41298

zum Vorjahr je Versicherten + 54 + 39

Hilfsmittel absolut in Tsd Euro 762963 796889

je Versicherten in Euro 8178 8252

zum Vorjahr je Versicherten + 32 + 09

Heilmittel absolut in Tsd Euro 711308 777475

je Versicherten in Euro 7625 8051

zum Vorjahr je Versicherten + 88 + 56

Krankenhausbehandlung absolut in Tsd Euro 6520595 7003332

je Versicherten in Euro 69895 72522

zum Vorjahr je Versicherten + 25 + 38

Krankengeld absolut in Tsd Euro 1474940 1561341

je Versicherten in Euro 15810 16168

zum Vorjahr je Versicherten + 53 + 23

Fahrkosten absolut in Tsd Euro 374939 410294

je Versicherten in Euro 4019 4249

zum Vorjahr je Versicherten + 96 + 57

Vorsorge- und Rehabilitationsleistungen

absolut in Tsd Euro 306972 317177

je Versicherten in Euro 3290 3284

zum Vorjahr je Versicherten + 51 - 02

Schutzimpfung absolut in Tsd Euro 205930 220120

je Versicherten in Euro 2207 2279

zum Vorjahr je Versicherten + 138 + 33

Fruumlherkennungsmaszlignahmen absolut in Tsd Euro 324596 328676

je Versicherten in Euro 3479 3404

zum Vorjahr je Versicherten + 47 - 22

50 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Ausgaben im Detail 2015 2016

Schwangerscha und Mutterscha

ohne stat Entbindung absolut in Tsd Euro 243622 265110

je Versicherten in Euro 2611 2745

zum Vorjahr je Versicherten + 21 + 51

Behandlungspflege und haumlusliche Krankenpflege

absolut in Tsd Euro 364213 413436

je Versicherten in Euro 3904 4281

zum Vorjahr je Versicherten + 151 + 97

Dialyse absolut in Tsd Euro 136648 143130

je Versicherten in Euro 1465 1482

zum Vorjahr je Versicherten + 64 + 12

Sonstige Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 383907 396438

je Versicherten in Euro 4115 4105

zum Vorjahr je Versicherten + 20 - 02

Praumlvention absolut in Tsd Euro 744643 756656

je Versicherten in Euro 7982 7835

zum Vorjahr je Versicherten + 23 - 18

Verwaltungsausgaben absolut in Tsd Euro 1233733 1309365

je Versicherten in Euro 13225 13559

zum Vorjahr je Versicherten + 99 + 25

Sonstige Ausgaben absolut in Tsd Euro 112545 152828

je Versicherten in Euro 1206 1583

zum Vorjahr je Versicherten - 372 + 312

51

Pflegeversicherung

Vermoumlgensrechnung 2015 2016

Aktiva in Tsd Euro

A Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 102500 110008

II Kurzfristige Geldanlagen 396000 415005

III Kassenbestand und Giroguthaben 286 828

B Rechnungsabgrenzungsposten 25137 37673

523924 563513

Passiva in Tsd Euro

A Reinvermoumlgen 244790 272895

B Verpfl ichtungen 279134 290618

523924 563513

Erfolgsrechnung 2015 2016

in Tsd Euro

1 Beitraumlge 4187123 4471718

2 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 5310 3553

3 Leistungsaufwand der Pfl egeversicherung 1199331 1339563

4 Zahlungen an den Ausgleichsfonds 2826011 2972471

5 Verwaltungskosten 120294 134589

6 Zinsergebnis 108 - 436

7 Sonstige Einnahmen 1 0

8 Sonstige Ausgaben 98 107

9 Jahresuumlberschuss 46807 28105

52 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Leistungsausgaben Pflegeversicherung

Leistungsausgaben in Tsd Euro 2015 2016

Pfl egesachleistung 172597 189955

Pflegegeld 351752 384789

Leistungen fuumlr Pfl egepersonen 63020 68594

Stationaumlre Leistungen 380641 410093

Uumlbrige Leistungen 231321 286132

Leistungsausgaben insgesamt 1199331 1339563

53

Mitglieder- und Versichertenentwicklung

Stichtag Jahresdurchschnitt

01012016 01012017 2015 2016

Mitglieder 7044467 7342157 6874547 7205987

zum Vorjahr +48 +42 +56 +48

Familienangehoumlrige 2433683 2454518 2454552 2450915

Versicherte insgesamt 9478150 9796675 9329099 9656902

zum Vorjahr +35 +34 +46 +35

54 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Der Geschaumlftsbericht der Techniker ndash auch digital

Unter wwwtkdegeschaeftsbericht finden Sie die digitale Ausgabe des TK-Geschaumlftsberichts

Der Geschaumlftsbericht 2016 steht Ihnen auch als PDF zum Download unter wwwpressetkde zur Verfuumlgung

Zu Artikeln die mit diesem Symbol gekennzeichnet sind finden Sie ausfuumlhrliche Videos im digitalen Geschaumlftsbericht

Impressum ndash Verantwortlich fuumlr den Inhalt Techniker Krankenkasse Bramfelder Straszlige 140 22305 Hamburg Telefon 040-69 09-17 83 Internet wwwpressetkde E-Mail pressestelletkde Twitter wwwtwittercomtk_presse

Verantwortlich Prof Dr Volker Moumlws Redaktion Kerstin Grieszligmeier Inga Laboga Texte Kerstin Grieszligmeier Hermann Baumlrenfaumlnger Gabriele Baron Nicole Battenfeld Daniel Burgstaler Dennis Chytrek Jacqueline Dauster Philip Giewer Michaela Hombrecher Inga Laboga Katharina Lemke Natalie Quadbeck Heike Schmedemann Silvia Wirth

Konzept und Gestaltung Christina Bartheidel Produktion Tanja Klopsch Litho Hirte GmbH amp Co KG Hamburg Druck Eversfrank Berlin GmbH Berlin Bilder Andreas Friese Jan Pauls Jan Haas Getty Images

copy Alle Rechte vorbehalten Nachdruck und sonstige Formen der Vervielfaumlltigung ndash auch auszugsweise ndash nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung

Mehr Informationen gibt es online Die digitale Ausgabe des TK-Geschauml sberichts fi nden Sie unter wwwtkdegeschae sbericht

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2010

02

720

17

  • Geschaumlftsbericht 2016
    • Vorwort
      • Dr Jens Baas im Gespraumlch mit13Martina Koederitz
      • Auf das Wesentliche reduziert
      • Interview bdquoDie Technikerldquo schaumlrft13ihren Markenauftritt
      • Kampagne Weil die beste Technik13menschlich ist
      • Position beziehen
      • Digitalisierung Nicht ob sondern wie
      • Interview Digitalisierung aktiv gestalten
      • Die Vermessung der Gesundheitswelt
        • Inhalt
        • 1 Die Techniker
        • 2 Die Technik
          • Thomas Ballast im Gespraumlch mit xbird
          • SmartHealth
          • Smart vernetzt
          • Digitale Versorgung
          • Service digital
          • Interviews Agiles Arbeiten amp Pflege
          • Innovationsfonds neue Wege in der Versorgung
            • 3 Wir Techniker
              • Techniker vernetzenTechniker
              • (Fuumlr) Techniker von morgen
              • Wissenschaft fuumlr Techniker
              • Techniker unterwegs
              • Ehrenamtlich fuumlr die Techniker
              • Interview bdquoStarke Selbstverwaltungldquo
              • Verwaltungsrat konkret
              • Sozialwahl gelebte Teilhabe
                • 4 Die Finanzen
                  • Jahresruumlckblick in Zahlen
                  • Vermoumlgensrechnung
                  • Vermoumlgen
                  • Einnahmen amp Ausgaben
                  • Pflegeversicherung
                  • Leistungsausgaben Pflegeversicherung
                  • Mitglieder- und Versichertenentwicklung
                    • Impressum

6 Geschaumlftsbericht 2016 Die Techniker

ndash

Die Techniker Ein neuer Markenauftritt fokussiert das was das Unternehshymen seit jeher ausmacht die Art und Weise an Aufgaben und Herausforderungen heranzugehen ndash und die Mitarbeiter die Unternehmen und Rahmenbedingungen gestalten

7

Geschaumlrftes Profil

Die Techniker zeigt als Unternehmen nicht nur in Sachen Marke Profil Von der Gesundheit der Menschen in Deutschland uumlber Gesundheitspolitik bis hin zu gesellschaftlichen Veraumlnderungen ndash die Techniker bezieht Position und hat den Anspruch aktiv mitzugestalten

Wir sind die Techniker ndash ein neues Markenbild schaumlrft nicht nur das oumlffentliche Profil sondern

unterstreicht auch was das Unternehshymen von jeher ausmacht Der Technishykergeist also das Bestreben sich stets zu verbessern zu tuumlfteln und sich nicht mit bestehenden Loumlsungen zufrieden zu geben ist fester Teil der Unternehshymens-DNA

Immer an den besten Loumlsungen zu arbeishyten das bedeutet auch die Techniker als Unternehmen optimal fuumlr die Zukunft aufzustellen also auch heutige und kuumlnftige Rahmenbedingungen zu analyshysieren zu hinterfragen und aktiv mitzushygestalten Dazu gehoumlrt auch zu relevanshyten politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen klar Position zu beziehen

Das beginnt bei der kuumlnftigen Gestalshytung des Finanzausgleichs zwischen den Krankenkassen und fuumlhrt uumlber die Kostenentwicklungen fuumlr Arzneimittel bis zum gesellschaftlichen Megatrend Digitalisierung der nicht nur das Geshysundheitswesen in Gaumlnze vor fundashymentale Veraumlnderungen stellt sondern auch jedes einzelne Unternehmen Hier vertritt die Techniker ein klares Grundshy

verstaumlndnis Es stellt die Bedeutung von Datensicherheit und die Hoheit uumlber die eigenen Daten ebenso in den Fokus wie ein klares Bekenntnis zum Solidarprinzip Dazu gehoumlrt aber auch als die Techniker selbst eine aktive Rolle zu uumlbernehmen und aus diesem Grundshyverstaumlndnis heraus die digitale Entwickshylung mitzugestalten

Wie sich das Gesundheitswesen durch Big Data und kuumlnstliche Intelligenz vershyaumlndert und welche Rahmenbedingunshygen und Debatten in Zukunft gefragt sind diskutiert Dr Jens Baas Vorsitshyzender des Vorstands der Techniker mit Martina Koederitz Vorsitzende der Geshyschaumlftsfuumlhrung IBM Deutschland GmbH Die Techniker entwickelt geshymeinsam mit IBM Deutschland eine elektronische Gesundheitsakte

8 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Techniker

bdquoWir muumlssen die Chancen aufzeigenldquo Dr Jens Baas Vorsitzender des Vorstands der Techniker Krankenkasse im Gespraumlch mit Martina Koederitz Vorsitzende der Geschaumlftsfuumlhrung IBM Deutschland

Dr Jens Baas Dass die Digitalisierung im Gesundheitswesen fuumlr uns Techniker eine zentrale Rolle spielt zeigt sich nicht zuletzt in der elektronischen Gesundheitsakte (eGA) die wir gemeinsam entwickeln Aber die Digitalisierung beschaumlftigt ja nicht nur unshellip

Martina Koederitz Digitalisierung ist heute eine unternehshymerische Grundvoraussetzung Wenn zukuumlnftig alles digital ist koumlnnen sich Unternehmen nur noch uumlber die intelligente Anashylyse und Auswertung von Daten differenzieren Das wird auch die Gesellschaft veraumlndern Deshalb brauchen wir eine intensive Debatte uumlber die Rahmenbedingungen fuumlr neue Technologien Auf der CeBIT skizzierte zum Beispiel Gastland Japan bereits die Gesellschaft 50

Baas In dieser Debatte sind auch Unternehmen wie wir gefragt Wir muumlssen dafuumlr sorgen dass dabei auch ethische Komponenshyten und Implikationen miteinbezogen werden anstatt das freie Spiel der Maumlrkte walten zu lassen

Koederitz Das schaffen wir vor allem auch uumlber konkrete Nutshyzen und Werte Etwa mit der Initiierung einer elektronischen Geshysundheitsakte haben Sie bereits einen Meilenstein bei dem sehr persoumlnlichen Thema Versicherung und Gesundheit gesetzt

Baas Wenn wir unsere Versicherten fragen sagen sie klar dass sie eine solche eGA wollen Sie moumlchten aber auch Sicherheit und darauf vertrauen koumlnnen uumlber den Datenzugriff zu bestimmen Dafuumlr stehen wir als Krankenkasse fuumlr die im Umgang mit Daten klare Regeln gelten ndash und arbeiten mit einem Unternehmen zusamshymen das dieses Vertrauen garan-tieren kann Unsere Position ist Die Hoheit uumlber die Daten hat der Versicherte ndash nicht der Leistungsshyerbringer und nicht wir

Koederitz Bei allem was wir tun ist die Akzeptanz der Anwenshyder wichtig Ein Service der einen echten Nutzen bringt wird in der Regel schnell akzeptiert Haumltten Sie vor zehn Jahren bei der Einfuumlhrung des Smartphones gedacht dass es heute 81 Prozent der Menschen in Deutschland nutzen und es ganze Industrien umkrempeln wird Fuumlr uns ist dieser Mehrwertgedanke auch bei Big Data und Cognitive Computing entscheidend Wir haben Watshy

son Health als eigenstaumlndige Geschaumlftseinheit gegruumlndet weil wir glauben dass in der Erforschung der Gesundheit noch viel Potenzial steckt

Baas Big Data ist bei Versishycherten aber auch mit Aumlngsshyten verknuumlpft Werde ich jetzt voumlllig transparent Hier muumlssen wir Vertrauen schafshyfen ndash aber auch die groszligen Chancen aufzeigen Wenn ich heute zum Arzt gehe werden

wenige sehr ausgewaumlhlte Daten wie der Blutdruck oder ein Roumlntgenbild fuumlr meine Diagnose relevant Vieles was uumlber den Tag passiert ist jedoch nicht Treten an diese Stelle systematisch erhobene Informationen die sinnvoll genutzt werden profitiere ich als Patient und die Allgemeinheit profitiert ebenfalls Heute geht uns noch eine groszlige Datenmenge verloren Wir muumlssen uns fragen Wollen wir uns das leisten

bdquoEs ist entscheidend wie wir Big Data nutzenldquo

Martina Koederitz

9

Koederitz Derzeit verdoppelt sich die Anzahl medizinischer Daten weltweit alle 73 Tage Das kann ein Mensch gar nicht mehr erfassen und wissen Mit der Watson-Technologie zeigen wir bereits heute wie zum Beispiel in der Krebs- oder Alzheimershyforschung Mediziner bei ihrer Arbeit durch Cognitive Computing unterstuumltzt werden Wir erweitern mit den kognitiven Systemen den Wissenshorizont derer die schwierige Entscheidungen zu treffen haben

Baas Die Technik ersetzt ja nicht den Arzt sondern kann ihn zu einem besseren Arzt machen Der Fortschritt in der Medizin ist so schnell dass kein Arzt immer auf dem aktuellen Stand der Medishyzin bleiben kann Die Informationen die bei einer Diagnose- oder Therapiefindung helfen koumlnnen werden immer umfangreicher Das kann schon heute kein Arzt mehr wirklich ohne technische Unterstuumltzung schaffen und dieser Trend wird sich noch weiter verstaumlrken

Koederitz Diese Potenziale stecken nicht nur in der Medizin Viele unserer Kunden nutzen etwa Cognitive Computing und Big Data um smarte Loumlsungen zu entwickeln etwa fuumlr den Klimashyschutz die Verkehrssteuerung einen besseren Kundenservice oder Energieeinsparungen

Baas Dabei kommt es auch auf die Ausgangsbedingungen an In unserem Gesundheitswesen sind die Menschen ndash zu Recht ndash ganz zufrieden Das bringt aber einen geringen Wunsch nach Veraumlnderung mit sich Fortschritt entsteht aber oft dort wo die Versorgung vorher schlecht war Hier duumlrfen wir in Deutschland nicht den Anschluss verlieren

bdquoDie Hoheit uumlber die Daten hat der Versicherte ndash nicht wirldquo

Dr Jens Baas

Koederitz Hinzu kommt die finanzielle Komponente Untershynehmer muumlssen die verfuumlgbaren Mittel moumlglichst intelligent einshysetzen Wenn wir Ablaumlufe durch intelligente Werkzeuge vereinshyfachen bleibt mehr Geld fuumlr konkrete medizinische Leistungen

Baas Auch unsere Versicherten zahlen nicht gerne fuumlr Verwalshytungskosten Wir muumlssen unsere Strukturen schlank halten ndash aber mit Balance Wir glauben nicht an eine rein virtuelle Kasse Bei Fragen wie zur Pflegebeduumlrftigkeit ist es wichtig mit Menschen zu sprechen auch wenn die Basisinformation vielleicht eine Mashyschine gibt Die Herausforderung ist alle gewuumlnschten Kanaumlle anzubieten und zu vernetzen und flexibel auf neue Technologien reagieren zu koumlnnen

Unter wwwtkdegeschaeftsbericht finden Sie das ganze Gespraumlch im Film

10 Geschaumlftsbericht 2016 Die Techniker

ndash

Technikergeist Die Techniker unter den Krankenkassen Mit dem neuen Logo besinnt sich das Unternehmen auf seine Wurzeln Technikergeist bedeutet zu tuumlfteln mit dem Antrieb sich stets zu verbessern und die Zukunft zu gestalten ndash nicht erst seit dem Markenrelaunch Ein kleiner Auszug aus der Unternehmensgeschichshyte auf Seite 12 zeigt wie der Techniker -geist Leistung und Service der Techniker praumlgt(e) und wie sich die Marke wandelte

Auf das Wesentliche reduziert Souveraumln praumlgnant und fuumlr digitale Kommunikationskanaumlle optimiert ndash so praumlsentiert sich der neue Markenauftritt mit dem die Techniker 2016 ihr oumlffentliches Profil weiter schaumlrft

Im Zentrum steht das neue Logo mit dem reduzierten Schriftshyzug bdquoDie Technikerldquo ndash es loumlst seinen Vorgaumlnger ab der seit 2001 die Techniker Krankenkasse repraumlsentierte Im Zuge der Neugestaltung erscheint auch die Startseite der Techniker in neuer Optik ndash das Layout des Online-Auftritts ist auf das Weshysentliche reduziert und zudem an alle mobilen Endgeraumlte angepasst Das erleichtert den Usern die Orientierung und steigert die Nutzerfreundlichkeit Beides spiegelt die Sershyvice-Orientierung des Unternehmens wider und unterstreicht die Relevanz digitaler Kommunikation

Dabei steht der neue Markenauftritt in klarem Bezug zu den Wurzeln des Unternehmens die bis 1884 zur Gruumlndung der bdquoEingeschriebenen Hilfskasse fuumlr Architekten Ingenieure und Technikerldquo zuruumlckreichen Der Technikergeist der im neuen Markenbild eine zentrale Rolle spielt praumlgt seit jeher das Unshyternehmen

Was hinter dem neuen Markenauftritt der Techniker steckt erlaumlutert Caroline H Flaschberger im Interview Zeitgleich mit der Vorstellung der neuen Optik startete zudem die Kampashygne mit der Botschaft bdquoDein Koumlrper Weil die beste Technik menschlich istldquo mit einem Schwerpunkt auf digitale Kanaumlle

11

bdquoDie Technikerldquo schaumlrft ihren Markenauftritt bdquoWir haben das hervorgehoben was uns im Kern ausmachtldquo Caroline H Flaschberger spricht im Interview uumlber den Relaunch der Marke und den Technikergeist

Caroline H Flaschberger leitet das Marken-Management der Techniker

Die TK hat einen Markenrelaunch durchgefuumlhrt Was war der Anlass Caroline H Flaschberger Es ist sinnvoll Marken und deren Auftritt regelmaumlszligig auf den Pruumlfstand zu stellen Gruumlnde dafuumlr koumlnnen Veraumlnderungen auf dem Markt eine strateshygische Neuausrichtung oder eine schaumlrfere Abgrenzung zum Wettbewerb sein Die letzshyten Veraumlnderungen am Look der Marke waren uumlber sechs Jahre her seitdem hat sich vor allem in der digitalen Welt enorm viel veraumlndert Mit dem Markenrelaunch haben wir die grundsaumltzlichen Definitionen unserer Marke uumlberpruumlft und geschaumlrft mit dem Ziel unshysere Markenpositionierung zu staumlrken und sie deutlicher nach auszligen zu kommunizieren Diese bdquogeschaumlrfteldquo Positionierung muss sich im Look amp Feel der Marke wiederfinden Deshalb ist der Markenrelaunch viel mehr als nur ein neues Corporate Design

Zukuumlnftig nennt sich die TK bdquoDie Technikerldquo Warum Flaschberger Es ging um etwas Grundsaumltzliches naumlmlich um die Frage was ndash oder besser gesagt wer ndash unsere Marke so stark macht was ihr Daseinszweck ist und welche Eigenschaften wir und unsere Kunden der Marke genau zuschreiben Dabei kamen wir schnell zu der Erkenntnis dass das was uns stark macht und von den Mitbewerbern unterscheidet wir sind ndash die Mitarbeiter also bdquoDie Technikerldquo Wir haben bewusst auf

bdquokrankldquo und bdquoKasseldquo verzichtet und das hervorgehoben was uns im Kern ausshymacht Wir sind bdquoDie Technikerldquo Das kann keine andere Kasse von sich behaupten

Wofuumlr steht der neue Markenauftritt Flaschberger Wir wollen zeigen dass Die Techniker zu sein fuumlr uns eine Geisshyteshaltung ist das innerste Bestreben uns stets zu verbessern ndash nicht zum Selbstzweck sondern fuumlr die Gesundshyheit und Zufriedenheit unserer Kunden Dieser Technikergeist soll in jeder Ausshypraumlgung unserer Marke zum Ausdruck kommen In jedem Online-Auftritt mit jedem Service jeder Broschuumlre und jeder Anzeige ndash bis hin zur Gestaltung unserer Kundenberatungen

Welche Idee steckt hinter dem neuen Corporate Design Flaschberger Das neue Corporate Deshysign leitet sich primaumlr aus zwei Komposhynenten unserer Marke ab Dem Markenshykern bdquoTechnikergeistldquo und unserer Positionierung als Premiummarke Technishyker denken ja funktional und effizient Auf unser Design bezogen heiszligt das Es ist frei von Uumlberfluumlssigem von Schmuck und Schnoumlrkeln und funktioniert fuumlr alle Anforshyderungen bdquoPremiumldquo druumlckt sich vor alshylem in der Qualitaumlt und Aumlsthetik unseres Markenauftritts aus Das gilt fuumlr alle Kanaumlshyle auf denen uns der Kunde begegnet ndash fuumlr Broschuumlren und Webseiten genauso wie fuumlr die neue TK-App

Und was hat sich alles geaumlndert Flaschberger Kurze Antwort So gut wie alles Vom groszligen Logo an der Unternehshymenszentrale in Hamburg bis hin zum Kushygelschreiber

12 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Techniker

bdquoWeil die beste Technik menschlich istldquo

Neues Logo innovatives Corporate Design und eine reduzierte klare Bildsprache Im September 2016 praumlsentierte sich das Unternehmen in neuem Look amp Feel auf allen Kanaumllen

Die Techniker zeigt sich nach dem Re-Branding digital-zeitgeshymaumlszlig Leitfarbe bleibt Cyan ergaumlnzt durch ein neues Farbshyspektrum Die Bildsprache und die Typo wurden ebenfalls erneuert Zeitgleich mit dem Relaunch des Markenauftritts startete eine bundesweite Markenkampagne

Fortschrittliche Medizintechnik mit menschlicher Halshytung bdquoDein Koumlrper Weil die beste Technik menschlich istldquo ndash das ist die Botschaft der neuen Markenkampagne der Techshyniker Das Herzstuumlck der Kampagne ist der Werbespot bdquoSupermikrofonldquo in dem eine houmlrgeschaumldigte Frau dank eines Cochlea-Implantats zum ersten Mal ihre eigene Stimme houmlrt

Im Fokus stehen der menschliche Koumlrper als technisches Meisterwerk und die Leistungen der Techniker eine innovative Gesundheitsvorsorge sowie fortschrittliche Gesundheitstechnik Das Kampagnenmotto zeigt den Blick der Techniker auf den menschlichen Koumlrper als ein Wunder der Technik

Markenkampagne mit digitalem Schwerpunkt Startshyschuss fuumlr die Markenkampagne war die Enthuumlllung des neushyen Logos das nun die Glasfassade der Unternehmenszentshyrale schmuumlckt Mehrere Hundert bdquoTechnikerldquo waren am 15 September mit dabei als das Logo oumlffentlich das Licht der Welt erblickte Die Vorstellung des neuen Markenauftritts lief uumlber alle verfuumlgbaren Kanaumlle ndash von der fruumlhzeitigen Einbezieshyhung aller Mitarbeiter bis hin zur Kundenkommunikation auf den Sozialen Kanaumllen oder der Mitgliederzeitschrift TK aktushyell Neben dem Werbespot mit dem Kampagnenmotto im

Technikergeist im Laufe der Zeit

1884 Eine Krankenkasse fuumlr Techniker Gruumlndung der Einshygeschriebenen Hilfskasse fuumlr Architekten Ingenieure und Techniker

1964 Karteikarte ade Die TK ndash damals noch bdquoBerufskrankenkasse fuumlr Technikerldquo (BdT) genannt ndash stellt ihre Mitgliederkartei auf ein elektronisches Datenverarbeishytungssystem um 1884

1964

2016

13

Fernsehen und Kino gibt es Online-Werbung auch auf Social Media-Kanaumllen sowie Printwerbung und Plakate Dabei liegt der Schwerpunkt auf den digitashylen Kanaumllen Jung von MattSAGA entwickelte die Kampagne in Zusammenarbeit mit Elbkind der Soshycial Media-Agentur der Techniker Das neue Corporate Design kommt von Jung von Mattbrand identity in Hamburg

dietechnikerde

Differenzierung von uumlber 400000 verschiedenen Schallquellen Dein Ohr Weil die beste Technik menschlich ist Und falls doch mal etwas ist ermoumlglichen wir fuumlr unsere Versicherten moderne Hightech-Houmlrimplantate

1987

1996 Die TK ging als erste geshysetzliche Krankenversicherung mit einem Online-Auftritt ins Internet

2010 TK goes Social Media ndash Die TK kommuniziert ab jetzt mit ihren Kunshyden auch auf Facebook und YouTube

2017 Digitale Gesundheit Die Technishyker startet die Entwicklung einer elektroshynischen Gesundheitsakte (eGA)

14 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Techniker

Position beziehen

bdquoFairen Wettbewerb kann es nur geben wenn der Morbi-RSA manipulationssicher gemacht wirdldquo

Rahmenbedingungen analysieren hinterfragen und aktiv mitgestalten Die Techniker bezieht Position zu relevanshyten politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen Zentrale Fragestellungen sind dabei die Verteilung der Mittel aus dem Gesundheitsfonds sowie die Kostenentshywicklung im Gesundheitswesen

Risikostrukturausgleich in der Kritik Die Krankenkassen sollen untereinander in einen fairen Wettbewerb treten Damit Kassen nicht benachteiligt sind wenn bei ihnen vorwiegend aumlltere und kranke Menschen versichert sind gibt es den sogenannten morshybiditaumltsorientierten Risikostrukturausgleich Dieser bdquoMorbi-RSAldquo ist ein mathematischer Schluumlssel nach dem das Geld der Beishytragszahler theoretisch fair unter den Kassen aufgeteilt werden soll Fuumlr kranke Versicherte bekommen die Kassen eine houmlhere Zuweisung aus dem Gesundheitsfonds als fuumlr gesunde

Leider ist das System in Schieflage geraten Denn in der Praxis bekommen einige Krankenkassen wesentlich mehr Geld als sie

fuumlr die Versorgung ihrer Versicherten benoumltigen bei anderen Kasshysen reichen die Zuweisungen indes nicht aus Die Luumlcke zwischen den Ersatzkassen zu denen auch die Techniker Krankenkasse gehoumlrt und den Allgemeinen Ortskrankenkassen betraumlgt mittlershyweile rund 18 Milliarden Euro ndash jaumlhrlich Diese Diskrepanz laumlsst sich nicht mit effizienten Prozessen erklaumlren Im Gegenteil einige der bevorzugten Kassen haben im Vergleich die houmlchsten Vershywaltungsausgaben pro Versicherten und koumlnnen sich gleichzeitig einen sehr niedrigen Zusatzbeitrag leisten

Der Grund ist vielmehr die Manipulationsanfaumllligkeit des aktuellen Systems in dem die Beeinflussung des Diagnoseverhaltens von Aumlrzten sich lohnen kann Denn Welche Diagnose(n) Mediziner den einzelnen Versicherten stellen ist ausschlaggebend fuumlr die Zuweisung

Der Wettbewerb wird somit auf einer anderen Ebene gefuumlhrt als er eigentlich gefuumlhrt werden sollte Die Krankenkassen geben jetzt Geld dafuumlr aus dass die Aumlrzte Diagnosen moumlglichst genau erfassen und laufend aktuell halten In einem vielbeachteten Inshy

15

Tim Steimle leitet den Fachbereich Arzneimittel der Techniker

terview hat der TK-Vorstandsvorsitzende Dr Jens Baas im Oktober 2016 dieses Vershyhalten aller Krankenkassen kritisiert Auch wenn die Beratung der Aumlrzte uumlber die richshytigen Diagnosen nicht illegal ist so ist das Geld das dafuumlr ausgegeben wird in der Versorgung der Versicherten deutlich besshyser aufgehoben

Der Gesetzgeber hat nun reagiert und die Einflussnahme auf ambulante Diagnosen erschwert Die bestehenden Kodieranreishyze und damit die Ursache fuumlr die Einflussshynahme werden damit aber nicht beseitigt Nach wie vor ist es fuumlr die Kassen lukratishyver Einfluss auf das Kodieren von Erkranshykungen zu nehmen anstatt sich auf die Gesunderhaltung der Menschen zu konshyzentrieren Seltene und im Einzelfall sehr teure Erkrankungen werden nicht oder nur ungenuumlgend finanziell ausgeglichen Desshyhalb muss der Morbi-RSA reformiert und die Auswahl der 50 bis 80 relevanten Krankheiten veraumlndert werden Bei der Krankheitsauswahl soll der Fokus auf schwere und im Einzelfall auch teure Krankheiten gelegt werden Nur damit entfallen die Kodieranreize innerhalb der RSA-Systematik

shy

Neue Rahmenbedingungen bei Arzneimittelpreisen Tim Steimle spricht im Interview uumlber die Kostenshyfaktoren und Rahmenbedingungen der Versorgung mit Arzneimitteln

Der Prozess mit dem die Preise fuumlr neue Arzneimittel in Deutschland verhandelt werden ist nach dem Pharmadialog grundlegend veraumlndert worden Wie beurteilen Sie die Veraumlnderungen und das neue Arzneimittelgesetz Tim Steimle Mit dem neuen Gesetz wurde von dem bisher geltenden Grundsatz abgeruumlckt dass die Krankenkassen nur dann Geld fuumlr neue Medikamente bezahlen muumlssen wenn diese auch wirklich einen Zusatznutzen fuumlr die Patienten hashyben Dies ist ein klarer Ruumlckschritt bei der Erstattung von Arzneimitteln und wird zu einer Mehrbelastung fuumlr die Kranshykenkassen fuumlhren ohne dass sich die Versorgung der Versishycherten verbessert Schon heute geben wir fast vier Milliarden Euro fuumlr Arzneimittel aus ndash nach den Ausgaben fuumlr Krankenhaumluser und Aumlrzte der drittgroumlszligte Posten

Eine der Veraumlnderungen ist auch dass die Zubereitung spezieller Medikamente zur Behandlung von Krebs (Zytostatika) von den Krankenkassen nun nicht mehr wirtschaftlich ausgeschrieben werden darf Welche Auswirkungen bringt diese Entscheidung Ihrer Meinung nach mit sich Steimle Diese Ausschreibungen sind in der Vergangenheit stark kritisiert worden Die hohen Kosten in der Krebsmedizin verbunden mit der Rechtsprechung zwangen die Kassen jeshydoch dazu von diesem Mittel Gebrauch zu machen Es gibt aber die Moumlglichkeit die Ausgangsstoffe zur Herstellung dieshyser Praumlparate auszuschreiben Das wird Einsparungen von etwa 150 Millionen Euro bringen und ist ein richtiger Schritt Betrachtet man das Einsparpotenzial von 600 bis 800 Millioshynen kann dies jedoch erst ein Anfang in diesem Bereich sein

Was halten Sie davon dass Aumlrzte demnaumlchst in ihrer Praxissoftware uumlber den Nutzen von Medikamenten informiert werden sollen Steimle Ob dieses neue Instrument wirkt haumlngt entscheishydend davon ab ob die Industrie an dieser Stelle auszligen vor bleibt und die Informationen wirklich unabhaumlngig sind

16 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Techniker

Nicht ob sondern wie Wie wir kommunizieren wie wir arbeiten wie wir leben ndash die Digitalishysierung hat in unseren Alltag laumlngst Einzug gehalten das gilt auch fuumlr das Gesundheitswesen Hier haben digitale Angebote das Potenzial Effizienz und Transparenz zu steigern ndash und die Versorgung der Versicherten zu verbessern Es geht also nicht um das bdquoObldquo sondern um das bdquoWieldquo und ebenso um das bdquoWerldquo

Die bereits existierenden digitalen Angebote weisen eine sehr unterschiedliche Qualitaumlt auf und sind selten gut vernetzt Sie wirken deshalb wie ein bdquodigitaler Flickenteppichldquo Die Techniker hat den Anspruch die digitale Entwicklung aktiv mitzugestalshyten und ihren Versicherten exklusive und hochwertige digitale Versorgungsangebote zu machen Dabei stehen zwei Themen im Fokus Datenschutz und Vernetzung Letztere soll vor allem dabei helfen den Flickenteppich zu beseitigen

Elektronische Gesundheitsakte mit einheitlichen Stanshydards Deshalb hat die Techniker mit IBM Deutschland eine Entwicklungskooperation fuumlr eine digitale Gesundheitsakte (eGA) geschlossen die die bestehenden digitalen Angebote der Techniker ergaumlnzen und in Zukunft auch vernetzen soll Neben der Datensicherheit sind hier die Schnittstellen fuumlr Aumlrzte und natuumlrlich fuumlr die Versicherten selbst zentrale Punkte Die Hoheit uumlber diesen zentralen Datenspeicher hat der Versicherte Er entscheidet wem er Zugriff auf seine Daten gibt und auch ob er das Angebot uumlberhaupt annehmen moumlchte Weil die eGA esshysenziell fuumlr Versorgungsqualitaumlt und Patientensicherheit sein wird sollten jedoch alle Kassen verpflichtet werden ihren Vershysicherten eine solche Akte anzubieten Um dabei Inselloumlsungen und Wettbewerbsbehinderungen zu vermeiden muumlssen die technischen Standards und Schnittstellen klar definiert werden

Ob die digitale Entwicklung im deutschen Gesundheitssystem akzeptiert und zu einem Erfolg wird haumlngt maszliggeblich von der Datensicherheit ab Wenn Krankenversicherungen hier eine Vorreiterrolle einnehmen ist sichergestellt dass Daten nicht fuumlr gewinnbringende Zwecke verwendet werden und ihre Nutshyzung strengen gesetzlichen Bestimmungen unterliegt

Klare Rahmenbedingungen fuumlr Innovationen Im Gesundshyheitssystem treffen digitale Innovationen und deren Treiber auf komplexe Strukturen und teilweise widerspruumlchliche Regelungen Die Techniker setzt sich fuumlr klare und transparente Rahmenbeshydingungen ein die einerseits Innovationen den Weg ebnen und gleichzeitig dem sensiblen Thema Gesundheit gerecht werden

Beispiel Health-Apps Innovationen entstehen haumlufig in Unternehmen die keine erfahrenen Akteure im Gesundheitsshywesen sind wie Start-ups die Health-Apps entwickeln Ihr Weg von der Idee bis zur Erstattung durch die Krankenkassen kann auch uumlber die Zulassung nach dem Medizinproduktegeshysetz fuumlhren ndash ein komplexes und langwieriges Verfahren speshyziell angesichts der schnellen Entwicklungs- und Updatezyklen von Apps Fuumlr ein positives Innovationsklima ist hier Klarheit uumlber Zulassungspflicht und -kriterien notwendig Zudem koumlnnte ein beschleunigtes Verfahren speziell fuumlr Health-Apps diese schneller zu den Versicherten bringen

Beispiel Telemedizin Eine Erkrankung im Urlaub oder eine Beshyratung durch einen Spezialisten im laumlndlichen Raum Die Telemeshydizin koumlnnte hier Arzt und Patient ortsunabhaumlngig vernetzen Technisch ist das laumlngst moumlglich in der Praxis schraumlnken jedoch unterschiedliche ndash und teilweise uneinheitliche ndash Regelungen den Einsatz stark ein Um die Potenziale der Telemedizin zu nutzen fordert die Techniker auch fuumlr die Telemedizin Klarheit daruumlber in welchen Situationen sie zum Einsatz kommen darf

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Digitalisierung aktiv gestalten Dr Markus Schlobohm leitet den Geschaumlftsbereich Unternehshymensentwicklung der Techniker Im Interview erlaumlutert er was die Digitalisierung fuumlr Versicherte und Mitarbeiter bedeutet

Wo steht die Techniker aktuell in Sachen Digitalisierung Und wo will sie hin Dr Markus Schlobohm Wir Techniker haben bei der Digitalisierung einen sehr guten Start hingelegt und sind fest entshyschlossen ganz vorne mit dabei zu sein Das zeigt etwa die Entwicklung der TK-App oder die Erneuerung des Online-Aufshytritts Digitalisierung findet natuumlrlich auch nach innen statt und muss ganzheitlich vorangetrieben werden Dazu gehoumlrt ein unternehmensuumlbergreifendes Verstaumlndshynis was dies fuumlr uns bedeutet Wir muumlsshysen einen Digital-Dialog fuumlhren

Was beinhaltet das Schlobohm Im Kern steht die Frage Geht es nur darum bestehende analoge Informationen und Prozesse in digitale Daten umzuwandeln oder stellen wir Abshylaumlufe und bestehende Strukturen auf die digitale Probe Ich bin davon uumlberzeugt dass wir an letzterem nicht vorbeikomshymen Als Techniker haben wir hier den Anshyspruch die Digitalisierung umfassend und aktiv zu gestalten Innovationen voranzushytreiben um letztendlich den groumlszligtmoumlglishychen Nutzen fuumlr unsere Versicherten zu erreichen

Wie sehen die Rahmenbedingungen aus Schlobohm Schon heute ist in vielen Branchen der Digitalisierungsdruck enorm ndash Kunden fordern digitale Angebote ein oder wandern ab Dieser Druck vom Markt ist im Gesundheitswesen noch weniger stark zu spuumlren als etwa in der Luftfahrt oder im Einzelhandel Er wird aber schnell steigen Den aktuellen Diskurs praumlgen vor allem die Bedenken und Risiken etwa beim wichtigen Thema Datenschutz Wir brauchen eine sektorenuumlbergreifende Deshybatte die den Nutzen ins Zentrum stellt

und das Ziel hat gute einheitliche Standards zu schaffen Es fehlen auch noch konkrete Ansaumltze die Digitalisierung zu foumlrdern also beispielsweise diejenigen zu incentivieren die fruumlhzeitig etwas auf die Beine stellen

Was kommt auf die Versicherten zu Schlobohm Durch digitale Services ruumlcken Gesundheitsthemen naumlher an den Alltag der Versicherten etwa wenn sie Termine online vereinbaren koumlnnen statt vom Anrufshybeantworter abhaumlngig zu sein Vor allem die Kommunikation und die Informationsmoumlgshylichkeiten werden sich radikal aumlndern Auch das Leistungsangebot wird breiter es wird einfacher unabhaumlngig von festen Terminen und Oumlrtlichkeiten etwas fuumlr die eigene Geshysundheit zu tun Dabei kann aber jeder selbstbestimmt abwaumlgen was kann und will ich digital erledigen ndash und was nicht

hellip und auf die Beschaumlftigten der Techniker Schlobohm Auch der Arbeitsalltag wird sich grundlegend aumlndern gelernte Aufgaben und Prozesse werden neu aufgesetzt oder fallen weg Neue spannende sich staumlndig wandelnde Taumltigkeiten werden hinzukommen Das passiert aber nicht von einem Tag auf den anderen sondern ist ein langfristiger Transformationsprozess in den wir die Mitarshybeiter nicht nur einbinden und mitnehmen sondern auch in die Gestalterrolle bringen muumlssen Denn sie bleiben die Experten in der Sache und ihr Fachwissen ist in Zukunft genauso gefragt wie heute

Dr Markus Schlobohm im Interview bdquoWir muumlssen einen Digital-Dialog fuumlhrenldquo

18 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Techniker

Die Vermessung der Gesundheitswelt

Die Techniker kuumlmmert sich nicht nur um die bestmoumlgliche medizinishysche Versorgung sondern engagiert sich auch dafuumlr dass ihre Versicherten moumlglichst gar nicht erst krank werden Mit Angeboten wie individuellen digitalen Coachings aber auch in Kitas Schulen Hochschulen und Betrieben unterstuumltzt sie die TK-Versicherten dabei etwas fuumlr ihre Gesundheit zu tun

Aber was macht Gesundheit aus Geshysundheit ist nicht nur die Abwesenheit von Krankheit Laut der Weltgesundshyheitsorganisation (WHO) geht es um das koumlrperliche geistige und soziale Wohlershygehen Der Lebensstil der Menschen und die gesundheitlichen Belastungen deshynen sie im Beruf ausgesetzt sind haben darauf groszligen Einfluss Deshalb erhebt und analysiert die Techniker regelmaumlszligig Daten zu Krankschreibungen und Arzneishymittelverordnungen und fuumlhrt Umfragen zum Lebensstil der Menschen durch

Kinder sind gut fuumlr die Gesundheit Der TK-Gesundheitsreport widmete sich 2016 in seinem Schwerpunkt der gesundheitlishychen Situation von Erwerbspersonen mit Familie Das Ergebnis Kinder sind gut fuumlr die Gesundheit Beschaumlftigte mit familienshyversicherten Kindern waren durchschnittshylich 143 Tage krankgeschrieben ndash 23 Tage weniger als Beschaumlftigte ohne Kinshyder Obwohl derzeit viel uumlber die gestressshyte Sandwichgeneration diskutiert wird zeigen die Daten dass Familie und Beruf nicht nur eine Doppelbelastung sind sonshydern dass Familie auch eine Ressource ist die positiv auf die Gesundheit wirkt

Medikamente fuumlr 250 Tage Der Report zeigt zudem dass Frauen mehr krankgeshyschrieben sind Maumlnner aber mehr Medishykamente bekommen 252 Tagesdosen ndash also die jeweils empfohlene Tagesdosis eines Praumlparats ndash erhielten Maumlnner bei

den Frauen waren es bdquonurldquo 245 Insbesondere bei Zivilisationsshykrankheiten wie Bluthochdruck und Diabetes ist das Verschreishybungsvolumen bei Maumlnnern deutlich houmlher

Gesund leben um gesund zu bleiben Viele dieser Beschwershyden lieszligen sich mit einem gesuumlnderen Lebensstil vermeiden oder positiv beeinflussen Dazu gehoumlren vor allem eine gesunde Ershynaumlhrung ausreichend Bewegung sowie regelmaumlszligiger Stressausshygleich Um herauszufinden wie Menschen mit diesen Themen umgehen befragte die Techniker einen Querschnitt der Bevoumllkeshyrung zum Ernaumlhrungs- und Bewegungsverhalten sowie zum Umshygang mit Stress

Die Bewegungsstudie zeigt dass sich die Haumllfte der Erwachsenen als bdquoSportmuffelldquo oder bdquoAntisportlerldquo bezeichnen Und Mehr als jeder Dritte bewegt sich im Alltag weniger als eine halbe Stunde Bewegung wirkt sich nicht nur positiv auf Herz- und Kreislauf aus sondern ist auch eines der besten Mittel gegen Stress Und der Stresspegel der Republik ist hoch Laut der TK-Stressstudie steshyhen 60 Prozent unter Strom Schuld sind vor allem der Job hohe Eigenanspruumlche und staumlndige Erreichbarkeit

Das is(s)t Deutschland Die neue Ernaumlhrungsstudie zeigt dageshygen einen positiven Trend 45 Prozent geben an dass sie sich vor allem gesund ernaumlhren moumlchten bei der Vorgaumlngerstudie 2013 sagten das nur 35 Prozent Die Ergebnisse der Umfragen hat die Techniker in drei Studienbaumlnden veroumlffentlicht Sie dienen als Grundlage um neue Praumlventionsangebote zu entwickeln

Die Studienbaumlnde zum Download wwwtkde Webcode 937684

19

Studienergebnisse auf einen Blick Ernaumlhrungsstudie 45 Prozent der Menschen Bewegungsstudie in Deutschland ist es am wichtigsten dass sie sich gesund ernaumlhren

3 2 66 der Erwachsenen in Deutschland bewegen sich in ihrem Alltag

noch nicht einmal eine Stunde

Gesundheitsreport Fehltage vs Medikamente pro Jahr

Frauen Maumlnner

45

41

5 4

Hauptsache gesund

Hauptsache lecker

Hauptsache kalorienarm

Hauptsache guumlnstig

Hauptsache schnell

weiszlig nicht

Stressstudie Zwischen Kindern und Karriere ist der Stress am groumlszligten Anteil der Befragten die mindestens manchmal gestresst sind nach Alter

18 bis 29 Jahre

30 bis 39 Jahre

40 bis 49 Jahre

50 bis 59 Jahre

60 bis 69 Jahre

70 plus

66

82

66

76

39

34

10 20 30 40 50 60 70 80

Oslash 61

20 Geschaumlftsbericht 2016 Die Technik ndash

Die Technik Technikergeist bringt Technik(en) hervor Diese muumlssen vor allem eines ndash die Versicherten im Blick haben und in ihrem Sinne den Alltag vereinfachen Prozesse beschleunigen oder zu einer besseren Versorgung beitragen

21

Technische Loumlsungen Die beste Technik ist menschlich heiszligt es in der aktuellen Kampagne der Techniker Dahinter steht auch die Uumlberzeugung dass Technik immer zum Ziel haben muss dem Menschen zu nutzen Technische Loumlsungen muumlssen dazu beitragen die Versicherten optimal zu versorgen oder deren Alltag durch neue Services erleichtern

Wofuumlr steht dabei bdquoTechnikldquo Im engeren Sinne fuumlr ganz konshykrete technik- und technoloshy

giebasierte Leistungen etwa digitale Versorgungsangebote Dazu gehoumlren beispielsweise eine App fuumlr Betroffene von Migraumlne ebenso wie eCoaches die beim Erreichen persoumlnlicher Gesundshyheitsziele helfen bdquoTechnikldquo meint auch neue Wege im Bereich Service etwa die TK-App oder die elektronische Gesundshyheitsakte die die Techniker gemeinsam mit IBM entwickelt

Im weiteren Sinne steht bdquoTechnikldquo aber auch fuumlr eine Methode eine Art und Weise zu handeln Bei der Techniker heiszligt das auch zunehmend agil zu arshybeiten und sich staumlrker team- und standortuumlbergreifend zu vernetzen Auf der anderen Seite koumlnnen sich Vershysicherte etwa durch Angebote zum Selbstmanagement gezielt Techniken aneignen um die eigene Gesundheit positiv zu beeinflussen und die Gesundshyheitskompetenz zu staumlrken

Daruumlber hinaus unterstuumltzen Technik und Techniken Loumlsungen auf ganz konshykrete Herausforderungen im Gesundshyheitswesen Etwa wenn die Techniker im Rahmen eines Projekts gemeinsam mit Partnern erprobt wie ein telemedishyzinisches Konsil die Folgen mangelnder Facharztdichte im laumlndlichen Raum milshydern kann ndash und weitere Projekte die durch den Innovationsfonds gefoumlrdert werden

Partnerschaften bieten stets die Chance neuer Impulse Diese kommen immer oumlfshyter von Start-ups die ihre Ideen im Geshysundheitswesen etablieren wollen Die Techniker geht offen auf diese Impulsgeshyber zu und schafft konkrete Vernetshyzungs- und Foumlrderangebote Welche Poshytenziale die Zusammenarbeit zwischen Krankenkassen und Start-ups fuumlr die Zukunft der Gesundheit hat diskutiert Thomas Ballast stellvertretender Vorsitshyzender des Vorstands der Techniker mit Dr Jonas Harder und Sebastian Sujka Ihr Berliner Start-up xbird setzte sich im Pitch im Rahmen des Innovationstags durch und gewann eine Entwicklungsshykooperation mit der Techniker

22 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

bdquoNeue Produkte brauchen die Chance sich zu beweisenldquo Thomas Ballast stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Techniker diskutiert mit Dr Jonas Harder (Chief Medical Officer) und Sebastian Sujka (CEO) vom Berliner Start-up xbird wie Start-ups den Weg ins Gesundshyheitswesen finden koumlnnen Die Software des Unternehmens wertet Bewegungsdaten von Smartphones aus In Kombination mit medizinischen Informationen koumlnnen daraus Ruumlckschluumlsse auf beginnende oder eskalieshyrende Erkrankungen gezogen werden

Thomas Ballast Start-ups sind Teil des digitalen Wandels im Geshysundheitswesen den wir Techniker aktiv mitgestalten moumlchten Sie haben sich beim Innovationstag durchgesetzt und eine Entwicklungsshykooperation mit der Techniker gewonnen Wie sind Ihre Erfahrungen wenn Kasse auf Start-up trifft Stoszligen da zwei Kulturen aufeinander

Sebastian Sujka Wir hatten mit sehr langen Response Rates geshyrechnet Das war nicht der Fall Ein kultureller Unterschied ist viel-leicht dass wir spontan nach einem Telefonat loslegen auch uumlber Nacht wenn viel Arbeit ansteht Bei Ihnen werden viel mehr Leute eingebunden es gibt viel mehr Struktur

Dr Jonas Harder Positiv ist definitiv dass wir von Anfang an einen kompetenten Ansprechpartner bei der TK hatten der sich auch kurz-

fristig Zeit fuumlr uns nahm der uns verstand und die naumlchsten Schritte aufzeigte Haumltten Sie denn gerne mehr Start-up im Unternehmen

Ballast Manchmal schon Andererseits sind wir als Kasse auf Nachhaltigkeit Vertrauen und Sicherheit ausgerichtet Mit Start-ups verbinde ich Tempo und die Notwendigkeit schneller Ergebnisse Natuumlrlich treiben auch wir eigene Projekte voran entwickeln etwa Apps foumlrdern aber bewusst auch die Kooperashytion mit Start-ups Wir wollen Ideen von auszligen aufgreifen gemeinsam entwickeln und daraus Produkte schaffen die wir unseren Kunden anbieten koumlnnen Warum sucht xbird die Naumlhe zu einer Kasse

Sujka Unser Team ist zwar fokussiert und schnell ndash aber was Expertise Reichweite Schlagkraft Kundenshybindung und Vertrauen angeht koumlnnen wir uns nicht mit einem Unternehmen wie der TK vergleichen

Harder Wir kommen von der Technologie die wir sehr gut kennen bewegen uns mit dem Gesundshyheitswesen aber in einen Sektor fuumlr den uns Fachshy

shy

bdquoIn den USA wird mehr ausprobiertldquo

Dr Jonas Harder

23

wissen fehlt Es gibt schlieszliglich keine Webseiten die beschreishyben welche Schritte man gehen muss um erfolgreich zu sein Das ist wie ein Dschungel

Ballast Es ist sicher sinnvoll fruumlhzeitig gemeinsam den Weg von der Entwicklung bis zur Vermarktung durchzugehen um moumlgliche Stolpersteine zu identifizieren Deshalb ist es wichtig dass sich beide auf einen gemeinsamen Weg einlassen Eine gute Idee oder Technologie reicht in der Regel nicht aus Manchshymal habe ich den Eindruck dass Start-ups die Kundenperspekshytive ndash das heiszligt die Frage ob ein Produkt tatsaumlchlich Nutzen schafft oder vielleicht sogar Angst macht ndash vernachlaumlssigen

Sujka Start-ups brauchen fruumlhzeitig Klarheit uumlber moumlgliche Hindernisse die den Weg gefaumlhrden Fuumlr uns kann jeder Zeitshyverzug weil man zum Beispiel sein Konzept umschmeiszligen muss existenzgefaumlhrdend sein Ideal waumlre daher ein stanshydardisierbarer Prozess eine Art Leitfaden fuumlr alle die mit aumlhnlichen Herausforderungen kaumlmpfen

Ballast Diese Klarheit haben wir natuumlrlich auch nicht immer Wir stehen im staumlndigen Dialog mit den Aufsichtsbehoumlrden und muumlssen immer wieder herausfinden was unsere Kunshyden wollen Und manches ergibt sich erst im Prozess Fuumlr Start-ups besteht die grundsaumltzliche Herausforderung im Gesundheitssystem Hier treffen eine hohe Geschwindigkeit und kurze Innovationszyklen auf einen ausgepraumlgten regushylatorischen Rahmen Orientieren Sie sich angesichts dieser Hindernisse eher ins Ausland

Harder Der deutsche Markt ist fuumlr uns wichtig Wir sind aber oft in den USA dort geht die Digitalisierung schneller voran es wird mehr ausprobiert

Sujka Wir sehen hierzulande erste Fortschritte Ein Start-up zu gruumlnden ist schon fast Mainstream es gibt Wettbewerbe und Programme Sie haben ja auch Projekte und einen Wettshybewerb gestartet und sagen Wir machen einfach mal auch wenn nicht alles von Anfang an planbar ist Ich hoffe die Entshywicklungen gehen schnell genug voran damit sich nicht viele Start-ups in die USA verabschieden

Ballast Wir muumlssen deshalb an den Rahmenbedingungen arbeiten Unser Gesundheitssystem ist nicht auf das Temshypo der Digitalisierung vorbereitet Fuumlr Start-ups brauchen wir schnellere Zugangsmoumlglichkeiten einen Weg speziell fuumlr bdquodigitale Versorgungsprodukteldquo Sie muumlssen die Chance hashyben mit verringerten Anforderungen zu starten Gleichzeishytig sollten sie den Auftrag bekommen fruumlhzeitig Daten zu Wirksamkeit und Nutzen zu erheben Das muumlssen wir in den naumlchsten zwei bis drei Jahren auf den Weg bringen denn das Gesundheitswesen darf den Anschluss an die Digitalisierung nicht verlieren

Unter wwwtkdegeschaeftsbericht finden Sie das ganze Gespraumlch im Film

bdquoStart-ups brauchen fruumlhzeitig Klarheitldquo

Sebastian Sujka

24 Geschaumlftsbericht 2016 Die Technik

ndash

SmartHealth Die Bevoumllkerung ist bereit fuumlr digitale Gesundheitsangebote ndash so lautet das Fazit der Studie SmartHealth die Forsa im Auftrag der Techniker durchgefuumlhrt hat Untersucht wurde dabei nicht nur ob die technischen Voraussetzungen mittlerweile gegeben sind sondern auch wie ausgepraumlgt die Bereitschaft ist sich mit Gesundheitsdienstleistern zu vernetzen digitale Hilfsmittel beim Selbstmanagement der eigenen Gesundheit zu nutzen und einer vernetzen Nutzung der Daten zuzustimmen wenn dies der Forshyschung und der eigenen Gesundheitsprognose dient Schluumlsselshyworte sind in diesem Zusammenhang Selbstbestimmung Vershytrauen und tatsaumlchlicher Nutzen neuer Anwendungen ndash mit ihnen steigt die Akzeptanz der digitalen Medizin Der Studienband zum Download wwwtkde Webcode 915488

82 glauben dass Onlinekommunikation mit der Arztpraxis

in zehn Jahren alltaumlglich ist

61der Menschen in Deut

sc

hland wuumlrden

ihre medizinischen Daten anonym fuumlr Forschungszwecke spenden

Der Kontakt zur Krankenkasse wird digital Die Mehrheit erwartet in zehn Jahren eine deutliche Zunahme der Onlinekommunikation

3 1 9

48

40

ja wahrscheinlich weiszlig nicht

eher nicht Rundungsdifferenzen moumlglich

ja bestimmt nein bestimmt nicht

Wandert die Gesundheit in Zukunft in die digitale Sphaumlre In zehn Jahren wird dies bei Gesundheitsthemen ganz alltaumlglich sein

Internetrecherche

Einsatz von Apps

Austausch in sozialen Netzwerken

56

43

31

41

36

43

10 20 30 40 50

ja bestimmt ja wahrscheinlich

25

Smart vernetzt Die Techniker unterstuumltzt Versicherte in Sachen bdquoSelbstbestimmung als Patientldquo ndash und foumlrdert Innovashy tionstreiber die mit ihren Ideen die Gesundheitsversorgung im Sinne der Kunden voranbringen wollen

Starke Patienten nutzen Zeit beim Arzt besser Diabetes Uumlbergewicht Kopf- und Ruuml- Seminarangebot Patient sein kann man lernen Wie man lershyckenschmerzen ndash oft sind die groszligen nen kann bdquoselbstbestimmter Patientldquo zu sein zeigen die Kursrei-Volksleiden der Grund fuumlr medizinische he bdquoKompetent als Patientldquo und die gleichnamige Broschuumlre Behandlungen und Kosten in Milliarden- Darin erfahren Versicherte wie sie qualitativ hochwertige Inforshyhoumlhe Allen dreien ist es gemein dass der mationen recherchieren und Arztgespraumlche vor- und nachberei-Patient mit seinem Verhalten den Schluumlsshy ten koumlnnen So koumlnnen Arzt und Patient die oft knappe Zeit im sel fuumlr Verlauf und moumlgliche Folgeerkran- Behandlungszimmer fuumlr die bdquosprechende Medizinldquo die gemeinshykungen selbst in der Hand hat Studien same Therapieplanung und das Festlegen individueller Behandshyim Auftrag der Techniker zeigen Schon lungsziele nutzen Davon profitieren insbesondere chronisch das Wissen um die eigene Erkrankung kranke Patienten die oft im Laufe der Jahre ein fundiertes Wissen steigert die Therapietreue (Adhaumlrenz) uumlber ihre Erkrankung erwerben Im Arzt-Patienten-Gespraumlch geht

es fuumlr sie dann mehr darum den Therapieverlauf und die Prog-Die Techniker setzt deshalb auf Programshy nose zu besprechen und individualisierte Behandlungsziele geshyme die den Patienten in seiner Kompeshy meinsam festzulegen tenz staumlrken Dadurch koumlnnen sogar Operationen vermieden werden wie Als Patient Verantwortung zu uumlbernehmen etwa durch Beweshydas bdquoZweitmeinungsprogrammldquo der gung kann die Prognose verbessern Eine Studie der Universi-Techniker zeigt Neun von zehn aumlrztlich taumltsklinik Freiburg hat gezeigt Wer sich erreichbare Gesundheitsshyverordneten Ruumlcken-OPs konnten vershy ziele setzt und diese verfolgt verbessert den Gesundheitszustand mieden werden indem der Patient zuvor und die Adhaumlrenz Dieses Selbstmanagement unterstuumltzt die auf eine zweite Meinung setzte Techniker auch mit Online-Gesundheitscoachings

Old Economy meets New Economy Innovationen haben es im deutschen Gesundheitswesen oft Mehrere Workshop-Phasen vermittelshynicht leicht Ihr Nutzen muss erst wissenschaftlich belegt ten Kompetenzen in kundenorientierter sein Datenschutz und rechtlicher Rahmen stellen hohe An- Produktentwicklung Kenntnisse des forderungen an neue Angebote ndash aus Sicht vieler Start-ups Gesundheitswesens und Business-Exshysind das hohe Huumlrden Um Start-ups im Gesundheitswesen pertise zu vernetzen hat die Techniker die Health-i-Initiative gestarshytet die im TK-Innovationstag und der Health-i-Preisverlei- Im Herbst trafen sich schlieszliglich rund hung im November gipfelte 50 Akteure aus dem Gesundheitsweshy

sen sowie Vertreter von fuumlnf Start-ups bdquoSmarte Ideen fuumlr die Gesundheitsversorgung gesuchtldquo lau- auf dem TK-Innovationstag im Berliner tete der Aufruf der Techniker sich fuumlr den gemeinsam mit Soho House zu einer Open-Space-Konshydem Handelsblatt ausgelobten Health-i-Award zu bewerben ferenz mit Pitch Das Ziel Den Ausshyndash ihm folgten weit uumlber 100 Start-ups mit Ideen von der ad- tausch etablierter Akteure im Gesundshyhoc-Labordiagnostik uumlber die Schnell-Erkennung von Klinikshy heitswesen mit jungen Gruumlndern zu keimen bis zur Gedaumlchtnistraining-App fuumlr Schlaganfall- und foumlrdern Als Gewinner ging das Berliner Krebs-Patienten Start-up xbird hervor und gewann die

Entwicklungskooperation mit der Techniker

26 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

Digitale Versorgung die Zukunft aus der Hosentasche

Erfahrungen von Patienten sammeln Symptome beobachten Diagnosen stellen und einen Therapieplan festlegen ndash was Aumlrzte schon seit der Antike tun erlebt einen wahren Boom digitaler Unterstuumltzung

Elektronische Schmerztagebuumlcher liefern dem Arzt einen exakten Schmerz- und Medikationsverlauf die Dauer-Blutdruckmessung uumlbernimmt das Smartphone und selbst die verordnete Medizin kommt immer haumlufiger nicht als Saft oder Tablette daher sondern als individualisiertes Sportprogramm (gespeichert auf einem Chip) oder als Selbstmanagement-App die zu Entspannung oder Bewegung raumlt

Dabei wird der Arzt nicht ersetzt sondern in den Bereichen Patienteninformation Datengewinnung (also Anamnese) und bei Hausbesuchen via Videosprechstunde eher entlastet Die Rolle der Sensorik und des Trackings ndash also der routinemaumlszligigen Erfassung eines taumlglichen Bewegungsprofils des Krankheitsshyverlaufs oder des Medikamentengebrauchs ndash nimmt in starkem Maszlige zu So werden dem Mediziner in naher Zukunft schon

beim Erstgespraumlch mit dem Patienten viele valide Daten autoshymatisch zur Verfuumlgung stehen die er bei Diagnosestellung und Therapieplanung einbeziehen kann

Mobile Partner fuumlr unterwegs Dabei ist die Huumlrde bdquoMobilishytaumltldquo laumlngst genommen und die ersten medizinisch sinnvollen und auch notwendigen Apps stehen zur Verfuumlgung So wershyden elektronisch erfasste Daten wie im TK-DiabetesTagebuch zum staumlndigen Begleiter und der digitale Coach ndash egal ob in der Gesundheitspraumlvention oder Schmerzbehandlung ndash ein zuverlaumlssiger Partner fuumlr die Hosentasche Das ist ein erster Schritt ndash in Zukunft sind auf Grundlage dieser Daten dann auch Vorhersagemodelle zu bevorstehenden Gesundheitsershyeignissen wie Herzinfarkt oder Asthmaanfall moumlglich

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Migraumlne-App Bei chronischen Kopfschmerzen greifen viele nur zur Tablette ndash aber dabei zu kurz Hilfreich ist ein Selbstmanageshyment der Kopfschmerzen Dies faumlngt mit dem Dokumentieren der Schmerzattacken und Medikamenteneinnahmen an und reicht bis zur in die App integrierten progressiven Muskelentspannung

Die App bietet unter anderem bull ein Kopfschmerztagebuch mit Schmerzkalender bull eine Auswertungsfunktion mit pdf-Export fuumlr das Gespraumlch

mit dem Arzt bull die Moumlglichkeit mit Experten zu chatten und bull die Vernetzung mit anderen Patienten Weitere Informationen zur App wwwtkde Webcode 917996

Pilotstudie Valedo ndash digitale Ruumlckentherapie Ein Tablet zwei Senshysoren und eine Anwendung die wie ein Computerspiel aussieht ndash ein kleiner Koffer mit diesen Utensilien verspricht die Ruumlckenmuskulatur spielerisch zu trainieren Moumlglich machen dies die individuelle Einweishysung durch einen Schmerztherapeuten und ein spezielles Programm fuumlr zuhause Macht der Patient in der Spielsituation die richtigen Beweshygungen wird ihm das auf dem Bildschirm angezeigt ndash ebenso wie falshysche Bewegungen Das ermoumlglichen die an Brust- und Kreuzbein befesshytigten Bewegungssensoren die jede Bewegung messen

bull Fast jeder zehnte Fehltag ist ruumlckenbedingt bull Die digitale Ruumlckentherapie richtet sich an Patienten die schon

vier Wochen oder laumlnger wegen Ruumlckenbeschwerden arbeitsunfaumlhig sind bull Ergebnisse der Studie werden im Laufe von 2017 erwartet

eCoaches Knapp eine halbe Million Menschen in Deutschland hat bereits einen TK-GesundheitsCoach im Internet genutzt Ob mehr Bewegung weniger Kopfschmerzen oder Stress besser bewaumlltigen ndash die Coaches helfen mit acht bis 14 Wochen dauernden Programshymen dabei sich zu informieren persoumlnliche Gesundheitsziele zu erreichen und so das persoumlnliche Wohlbefinden Stuumlck fuumlr Stuumlck zu verbessern

bull Verschiedene Gesundheitsziele stehen zur persoumlnlichen Auswahl bull Durch das Smartphone wird der Coach zum virtuellen Begleiter

Tinnitracks Eine Aussicht auf Heilung haben viele der drei Millionen Tinnitus-Pashytienten in Deutschland kaum ndash eine erfolgreiche Therapie gibt es bisher nicht Eine Chance auf Linderung bietet die App bdquoTinnitracksldquo die die Lieblingsmusik um den Stoumlrton filtert und so zur Therapie wird Erste Ergebnisse der Patientenbefragung zeigen Bei jedem dritten Patienten lindert Tinnitracks die Beschwerden deutlich

Tinnitracks bull ist verfuumlgbar in Hamburg Bayern Hessen Nordrhein-Westfalen und Baden-Wuumlrttemberg bull ist Teil eines Versorgungsangebotes im Rahmen der Integrierten

Versorgung und wird vom teilnehmenden HNO-Arzt verordnet und bull wird bei 1000 Patienten unter Alltagsbedingungen auf seine Wirksamkeit gepruumlft

28 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

Kunden koumlnnen mit der TK-App unter anderem Ǵ Krankmeldungen und Dokumente an die Techniker uumlbermitteln Ǵ Nachrichten an die Techniker schicken Ǵ TK-Briefe online empfangen Ǵ das TK-Bonusprogramm digital nutzen Ǵ die verschriebenen Medikamente der letzten drei Jahre einsehen

Die TK-App wird kontinuierlich um weitere Funktionen erweitert

Service digital Digitale Angebote erleichtern es Versicherten Gesundheitsshyangelegenheiten flexibel in den Alltag zu integrieren Mit der TK-App und der Entwicklung der elektronischen Gesundheitsakte treibt die Techniker diese digitalen Moumlglichkeiten weiter voran

Die eGA Gesundheitsdaten in der Hand der Versicherten Die elektronische Gesundheitsakte (eGA) wird ein Speicherort fuumlr Dashyten werden den die Versicherten komplett selbst verwalten Jeshyder wird selbst bestimmen was in die Gesundheitsakte kommt und wer darauf zugreifen kann ndash ganz aumlhnlich wie bei einem Bankshyschlieszligfach IBM wird die Akte als Dienstleister zur Verfuumlgung stellen aber selbstverstaumlndlich keinen Zugriff auf die Daten hashyben Auch die Techniker wird als Krankenkasse nur mit Zustimshymung des Versicherten Zugriff bekommen ndash und auf Wunsch die Leistungsdaten zur Verfuumlgung stellen Nutzer koumlnnen dann zum Beispiel mit einem Klick sehen welche verschreibungspflichtigen Medikamente sie in den letzten drei Jahren bekommen haben Diese Liste kann dann jeder selbst um die Medikamente ergaumlnzen die nicht der Verschreibungspflicht unterliegen Auch weitere Dashy

ten soll jeder Versicherte selbst in seine Akte einpflegen koumlnnen Denkbar ist auszligerdem dass Sensordaten etwa von Fitnesstrashyckern direkt in die Akte flieszligen

TK-App Krankmeldungen uumlbermitteln TK-Briefe online empfangen oder Nachrichten an die Techniker schicken Die TK-App bietet viele Funktionen bequem per Smartphone Aufbauend auf der Online-Filiale bdquoMeine TKldquo ergaumlnzt die TK-App das bisherige Service- und Leistungsangebot So ist beishyspielsweise das TK-Bonusprogramm komplett digital nutzbar und die Medikamentenuumlbersicht bietet einen Uumlberblick uumlber die verordneten Medikamente der letzten drei Jahre Besonshyders nutzerfreundlich ist die vereinfachte Interaktion mit der Techniker Dokumente koumlnnen mit dem Smartphone abfotoshygrafiert und sicher uumlbermittelt werden Damit geht die Techshyniker einen weiteren Schritt in Richtung digitaler Krankenkasse

Die TK-App ist fuumlr Kunden der Techniker kostenlos im Apple App Store und bei Google Play downloadbar Die Nutzung der App erfordert ein Smartphone mit dem Betriebssystem iOS oder Andshyroid Weitere Informationen finden Sie auf wwwtkde unter dem Webcode 937842

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Zusammenarbeit So agil ist die TK Schnell Ziele erreichen statt langwierige Plaumlne abzuarbeiten Aufshygaben teilen statt sie allein zu erledigen als Team entscheiden statt den Chef beschlieszligen zu lassen Die Techniker arbeitet zushynehmend agil Was das im Arbeitsalltag bringt verraten die Orshyganisationsentwicklerin Nadja Stephani die beim Einstieg in dieshyse Arbeitsweise unterstuumltzt und Randolf Sprengnether dessen Team Projekte agil managt

Frau Stephani warum kommt in der TK die agile Arbeitsweise zum Einsatz Stephani Agile Methoden kommen urspruumlnglich aus der Softshywareentwicklung und werden deshalb in unserer IT schon lange genutzt Seit 2016 fuumlhren wir die agile Arbeitsweise aber auch gezielt in anderen Bereichen bei uns ein ndash etwa in der Projektarshybeit oder im Versorgungsmanagement Wir wollen so flexibler werden und gerade bei komplexen Themen unsere Produkte noch enger auf den Kunden abstimmen

Herr Sprengnether was bringen Ihnen agile Techniken Sprengnether Wir nutzen diese Arbeitsweise um unser Intrashynet weiterzuentwickeln Anfangs war es ungewohnt sich als Team taumlglich uumlber den aktuellen Stand unserer Themen auszushytauschen und zusammen zu entscheiden welche Aufgaben geshyrade die wichtigsten sind Inzwischen profitieren wir davon Wir organisieren uns besser konzentrieren uns auf das Wesentliche und bekommen unsere Aufgaben schneller erledigt Und schlieszligshylich haben wir so auch ein staumlrkeres Wir-Gefuumlhl entwickelt denn wir bringen eine Sache gemeinsam voran und identifizieren uns als Team noch staumlrker mit unserer Arbeit

Nadja Stephani und Randolf Sprengnether schaumltzen die Flexibilitaumlt der agilen Arbeitsorganisation

Vernetzte Effizienz in der Pflege Peter Wilhelm leitet das neueste Pflegezentrum der Techniker Im Interview erlaumlutert er wie das Zentrum in die Pflegeinfrastruktur eingebunden arbeitet

Das dritte und somit juumlngste Pflegezentrum der Techniker eroumlffnete im Oktober ndash was wird dort geleistet Wilhelm Wir betreuen in Mainz aktuell mit rund 100 Mitarbeishytern Pflegefaumllle aus Hessen und dem Suumlden Nordrhein-Westfashylens Perspektivisch werden wir aber deutlich wachsen und unseshyre Aufgaben erweitern Wir wollen fuumlr pflegende Angehoumlrige ansprechbar sein und der Bedarf nimmt zu

Was waren die Herausforderungen beim Aufbau Wilhelm Wir haben die neue Infrastruktur im laufenden Betrieb aufgebaut ndash im Vorfeld der groumlszligten Neuerung in der Pflegeversishycherung zum Jahreswechsel in deren Rahmen die Kolleginnen und Kollegen unsere Versicherten umfassend informierten und deren Fragen beantworteten Parallel dazu arbeiteten die erfahshyrenen Kollegen aus den Zentren in Kiel und Dresden die Mitarbeishyter fuumlr den neuen Standort ein so dass das neue Zentrum ab dem Einzugstag eigene Kontingente bearbeiten konnte Das funktioshynierte dank teamuumlbergreifender Arbeit und enger Vernetzung zwischen den Zentren richtig gut

Wie ist das Zentrum in die Pflegeinfrastruktur integriert Wilhelm Ein Groszligteil der fachlichen Kommunikation zwischen Zentren und Unternehmenszentrale laumluft uumlber eine digitale Plattshyform Uumlber dieses Forum tauschen sich die fachlich Verantwortshylichen zentrumsuumlbergreifend zu Themenschwerpunkten wie etwa Pflegedienste oder Hospizbehandlung aus Das ermoumlglicht uns Loumlsungen fuumlr aktuelle Fragen fuumlr alle sichtbar und verbindshylich sowie schnell und effizient in die Praxis zu uumlberfuumlhren

Peter Wilhelm leitet das Pflegezentrum der Techniker in Mainz

30 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

Innovationsfonds neue Wege in der Versorgung

Der Innovationsfonds foumlrdert Versorgungsinnovationen und die Versorgungsforschung in Deutschland und wird vom Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) verwaltet Im Fokus stehen Projekte die verschiedene Sektoren des Gesundheitsshywesens einbeziehen und uumlber die bisherige Regelversorgung hinausgehen um die Versorgung der gesetzlichen Krankenkassen weiterzuentwickeln Im Bereich Versorgung hat die Techniker insgesamt 27 Foumlrderzusagen erhalten Fuumlnf dieser Projekte verantwortet die Techniker als sogenannte Konsortialfuumlhrerin also federfuumlhrend

NetzWerk GesundAktiv ndash laumlnger selbstbestimmt leben Wie koumlnnen aumlltere Menschen moumlglichst lange selbstbestimmt in den eigenen vier Waumlnden leben Das ist die zentrale Fragestellung des NetzWerk GesundAktiv in Hamburg Das Projekt ist ein sektorenshyuumlbergreifendes Hilfs- und Betreuungsnetzwerk im Quartier Es integriert und verbindet bestehende regionale Hilfs- und Versorshygungsangebote mit eigenen Bausteinen und erprobt ein technishysches Assistenzsystem

Im Zentrum steht die koordinierende Stelle (KS) im Hamburger Albertinen-Haus Dort durchlaufen die Teilnehmer Untersuchunshygen und Tests Sie erhalten einen individuellen Unterstuumltzungsshyplan und einen Tablet-PC Je nach persoumlnlichem Bedarf wird der Alltag der Teilnehmer durch Angebote des Projekts unterstuumltzt Der Tablet-PC dient als Kommunikationsplattform So koumlnnen die Teilnehmer etwa per Video mit der KS sprechen oder einen Notruf an die Johanniter-Unfall-Hilfe absetzen In weiteren Ausbaustushyfen sind auch Haussteuerungsfunktionen und eine intelligente Notfallerkennung mit Hilfe von angeschlossenen Bewegungsmelshydern moumlglich

Teledermatologie ndash Hautarztversorgung auf dem Land Wie laumlsst sich mit Hilfe der Telemedizin die Versorgung auf dem Land verbessern Die Dermatologie bietet dafuumlr gute Voraussetzunshygen Denn Hauterkrankungen sind fotografisch gut abbildbar und solche Fotos koumlnnen auf digitalem Weg in angemessener Qualitaumlt versendet werden Das nutzt das Projekt Teledermatoshylogie in Mecklenburg-Vorpommern Bereits heute ist eine flaumlchenshydeckende dermatologische Versorgung von Patienten dort nicht mehr sichergestellt Wartezeiten fuumlr Termine von mehreren Moshynaten sind uumlblich Die Praxen der rund 60 niedergelassenen Hautaumlrzte sind vor allem in den Staumldten konzentriert Das Projekt etabliert ein telemedizinisches Konsil zwischen Haus- und Fachaumlrzten Die Teilnehmer nutzen dabei eine App die Veraumlndeshyrungen der Haut abbildet Anschlieszligend leiten sie die Daten an die Dermatologie der Universitaumltsmedizin Greifswald oder an koshy

operierende niedergelassene Dermatologen weiter Von diesen Experten erhalten sie uumlber die App anschlieszligend eine konsiliarishysche Empfehlung zur weiteren Behandlung Sofern Patienten kurzfristig keinen Termin bei einem Dermatologen erhalten muumlsshysen sie nun nicht zwangslaumlufig eine Klinik aufsuchen Sie koumlnnen sich an ihren bereits behandelnden Hausarzt wenden und werden per Telekonsil trotzdem parallel von Spezialisten beraten oder behandelt

TransFIT ndash luumlckenlos in die Erwachsenenmedizin Zaumlhlt man alle Kinder- und Jugendvorsorgeuntersuchungen (U1 ndash U11 J1 und J2) und empfohlenen zahnaumlrztlichen Kontrolltermine zusamshymen kommt ein Kind bis zum 18 Geburtstag auf etwa 43 regushylaumlre Arztbesuche Allerdings ist die Versorgung in der sogenannshyten Transitionsphase der Uumlbergangsphase vom Jugendlichen zum Erwachsenen oft luumlckenhaft Besonders kritisch ist dies bei Kindern und Jugendlichen mit chronischen Erkrankungen wenn der bis dato behandelnde Kinderarzt mit der Volljaumlhrigkeit nicht mehr zustaumlndig ist

Diese Luumlcke will das Projekt TransFIT schlieszligen TransFIT steht fuumlr Fruumlhintervention zur Vorbereitung und Begleitung des Transitishyonsprozesses aus der Kinder- und Jugendmedizin in die Erwachshysenenmedizin Basierend auf dem regional bereits erfolgreichen Berliner TransitionsProgramm (BTP) sollen zeitliche Verzoumlgerunshygen waumlhrend des Arztwechsels durch ein telemedizinisch arbeishytendes Fallmanagement bundesweit vermieden werden Fallmashynager begleiten die Jugendlichen ab 12 Jahren und bereiten sie auf den Uumlbergang vor Ausgangspunkt ist ein ausfuumlhrliches Geshyspraumlch des Kinderarztes sowie daran anknuumlpfend eine systemashytische Einschaumltzung inwieweit bei den Jugendlichen Bedarf fuumlr eine spezifische Unterstuumltzung in der Uumlbergangsphase besteht Neben der kontinuierlichen telemedizinischen Begleitung komshymen sogenannte Transitionsschulungen zum Einsatz die die Faumlhigkeiten der jugendlichen Patienten zum eigenstaumlndigen Mashynagement ihrer chronischen Erkrankungen verbessern

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VERO ndash Die Versorgung von Menschen mit Rheuma optishymieren Rheumatoide Arthritis ist eine haumlufige chronische Gelenkerkrankung an der Schaumltzungen zufolge etwa 800000 Menschen in Deutschland leiden Mit dem Projekt VERO sollen Versorgungsqualitaumlt und Versorgungseffizienz bei der Theshyrapie verbessert werden indem die Arzneimitteltherapie opshytimiert wird

Bisher wird die Erkrankung unter anderem mit hochwirksamen entzuumlndungshemmenden Medikamenten und haumlufig auch mit Schmerzmitteln behandelt Seit mehreren Jahren sind fuumlr diese Indikation nun auch sogenannte Biologika verfuumlgbar Arzneimitshytel durch die immer mehr Patienten beschwerdefrei leben koumlnshynen Sind die Symptome abgeklungen und ist die Krankheitsaktishyvitaumlt gering koumlnnen die Medikamente reduziert oder sogar ganz abgesetzt werden In diesen Faumlllen spricht man von bdquoDeeskalatishyonldquo Bislang geschieht das in der Therapie der rheumatoiden Arshythritis nur selten VERO zielt darauf ab dass nur das notwendige Maszlig an Arzneimitteln zum Einsatz kommt und leistet somit auch einen Beitrag zur Erhoumlhung der Arzneimitteltherapiesicherheit

Mit VERO wird erstmals in Deutschland die schrittweise Deeskashylation von Menschen mit rheumatoider Arthritis systematisch in der Versorgungsrealitaumlt umgesetzt und evaluiert Dies geschieht im engen Austausch zwischen Arzt und Patient Ziel ist es den Patienten eine passgenaue Therapie anzubieten Neben einer engmaschigen Krankheitskontrolle soll vor allem das Selbstmashynagement des Patienten gestaumlrkt werden

LeIKD ndash Orientierung zur Gesundheit Diabetes Mellitus Typ 2 und Koronare Herzkrankheit bringen erhoumlhte kardiovaskulaumlre Risikofaktoren mit sich erhoumlhen also das Risiko etwa einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden Gesundheitsorienshytiertes Verhalten kann diese Risikofaktoren senken Dafuumlr ist jedoch ein veraumlnderter Lebensstil notwendig Auf diesem Weg begleitet das Programm LeIKD betroffene Hochrisikopatienten mit einem individuell abgestimmten Bewegungs- und Ernaumlhshyrungsprogramm Dabei kommen Aktivitaumlts- und Pulsmesser eine Kommunikations-App und bestehende Gesundheitsproshygramme der Techniker zum Einsatz Zudem werden Hausaumlrzte Diabetologen Kardiologen Ernaumlhrungs- und Physiotherapeushyten eingebunden

Alle Projekte in der Uumlbersicht wwwtkde Webcode 935240

Versorgungsforschung zehn Foumlrderzusagen Lassen sich unerwuumlnschte Neben- und Wechselwirshykungen von neu zugelassenen Praumlparaten mithilfe von Routinedaten fruumlhzeitig erkennen Wie muss ein Fehshylerberichts- und Lernsystem fuumlr die Arztpraxis ausseshyhen damit es auch tatsaumlchlich genutzt wird und die ambulante Behandlung sicherer macht Warum wershyden Patienten mit Brustschmerzen in bestimmten Reshygionen Deutschlands besonders oft per Linksherzkashytheter untersucht Das sind einige der Fragen denen die Techniker mit Partnern wie Universitaumlten und anshyderen Forschungseinrichtungen in insgesamt zehn Versorgungsforschungsprojekten auf den Grund geht

Die zehn Projekte haben Anfang 2017 vom Innovatishyonsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses Foumlrderzusagen in Houmlhe von 125 Millionen Euro erhalshyten Bei sieben der zehn bewilligten Projekte ist das WINEG das wissenschaftliche Institut der TK fuumlr Nutshyzen und Effizienz im Gesundheitswesen Konsortialshypartner

Bei einigen der Projekte geht es auch darum zu untershysuchen wie wirksam bestimmte Arzneimittel sind Mit Blick auf risikobehaftete Medikamente in der Schwanshygerschaft wird das WINEG beispielsweise eine neue wissenschaftliche Methodik entwickeln um mithilfe von Routinedaten bekannte Risiken systematisch zu uumlberpruumlfen weiter zu erforschen und bislang noch unshybekannte Risiken zu entdecken Um wichtige genetishysche Risikofaktoren bei der Arzneimitteltherapie zu identifizieren wird das WINEG ebenfalls Routinedaten analysieren und zudem mit pseudonymisierten Befrashygungsergebnissen verknuumlpfen

32 Geschaumlftsbericht 2016 Wir Techniker ndash

Wir Techniker Wie werden wissenschaftliche Ergebnisse praktisch nutzbar Wie kann man Eltern chronisch kranker Kinshyder unterstuumltzen Uumlber 13000 Mitarbeiter arbeiten nach dem Prinzip bdquovon Technikern fuumlr Technikerldquo

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Von Technikern fuumlr Techniker

Wir Techniker das sind uumlber 13000 Menschen die sich in ganz Deutschland nicht nur um die Anliegen von rund 98 Millionen Versicherten kuumlmmern sondern auch daran arbeiten die Angebote der Techniker stets in deren Sinne zu verbessern

Das beginnt beim Austausch mit den Versicherten fuumlr den untershyschiedliche Wege offen stehen

die wir Techniker stets ausbauen ndash von Anruf bis App Wir sorgen dafuumlr dass dieshyse Kommunikationspfade zuverlaumlssig schnell und effizient funktionieren und sich stets den Wuumlnschen der Versichershyten entsprechend weiterentwickeln

Wir Techniker stehen nicht nur mit Vershysicherten im permanenten Dialog sonshydern sind unterwegs um auf relevanten Foren in Sachen Versorgung Service oder Wissenschaft unsere Standpunkte und Innovationen vorzustellen aber auch Impulse aufzunehmen und zu deshybattieren Zu diesen Innovationen gehoumlshyren auch Angebote fuumlr Techniker von morgen vom Peer-to-Peer-Projekt in Sachen digitale Kompetenz fuumlr Schuumller bis zur Lern-App fuumlr unsere Auszubilshydenden

Auch das Thema Patientensicherheit ist fuumlr uns Techniker ein zentrales Anlieshygen Wie hier wissenschaftliche Inforshymationen fuumlr Versicherte unmittelbar praktisch nutzbar werden zeigt beishyspielsweise ein digitales Informationsshypaket uumlber Multiressistente Erreger (MRE) Fuumlr den Bruumlckenschlag zwischen wissenschaftlicher Forschung und anshywendbarem Wissen sorgen die Technishyker des Wissenschaftlichen Instituts der TK fuumlr Nutzen und Effizienz im Geshysundheitswesen (WINEG)

Das Prinzip bdquovon Technikern fuumlr Technishykerldquo setzt jedoch kein Hauptamt voraus Das beweisen die ehrenamtlichen Mitshyglieder des Verwaltungsrats Im houmlchsshyten Gremium der Techniker treffen sie alle Entscheidungen von grundsaumltzlicher Bedeutung kontrollieren im Sinne der Versicherten Vorstand und Verwaltung und legen zusaumltzliche Leistungen fest

34 Geschaumlftsbericht 2016 Wir Techniker

34 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker ndash

Techniker vernetzen Techniker Wer mit der Techniker in Kontakt treten will hat viele Moumlglichkeiten ndash von mobil bis postalisch Fuumlr Tempo bei der Vernetzung von uumlber 13000 Technikern und rund 98 Millionen Versicherten sorgen unter anderem diese Techniker

Postmanagement Fuumlr Dirk Stejskal beshydeutet Technikergeist in der taumlglichen Arbeit bis ins Detail ausgefeilte Qualitaumlt mit Houmlchstgeschwindigkeit zu verbinden Der gelernte Drucker arbeitet im Druckshyzentrum der Techniker wo 2016 rund 32 Millionen Brief-Sendungen produziert und versendet wurden Dort zaumlhlen houmlchste Datenschutzstandards technische Akkushyratesse und feste Zeitfenster

Dass alle Kunden so schnell wie moumlglich ihre Briefe erhalten dafuumlr sorgen neben Dirk Stejskal und seinen Kollegen zwei der modernsten Inkjetbasierten Rollen-Dishygitaldrucksysteme sowie drei Hochleisshytungskuvertiermaschinen bdquoWas die Kolleshyginnen und Kollegen an den Schreibtischen bundesweit verschicken wollen wird hier gedruckt kuvertiert und bis zum Versand fertig gemacht Uumlber den ganzen Prozess koumlnnen wir exakt verfolgen welcher Brief gerade wo ist ob alle notwendigen Forshymulare oder Beipacks enthalten sind und im Fall der Faumllle beschaumldigte Briefe sofort automatisch nachproduzierenldquo erlaumlutert der Operator Pro Stunde nehmen bis zu 23000 Standardbriefsendungen den Weg von der Druckdatei bis ins Kuvert denn rein rechtlich beduumlrfen viele Anliegen noch der klassischen Briefform

Cockpit Anne de Wilde und Florian Werg uumlberblicken als Workforce-Manager im soshygenannten Cockpit des Bereichs Kundenservice der Techniker den Groszligteil der Kundenshyanliegen Ob per Anruf E-Mail Chat oder Brief ndash das Cockpit-Team sorgt dafuumlr dass Kunden die Techniker gut erreichen und schnell eine Antwort erhalten Mittels Prognosen und Planung wird der Einsatz der Kollegen in den Servicezentren nah am Bedarf geplant und gesteuert

Im Schnitt verteilt das Cockpit so taumlglich uumlber 30000 Anrufe uumlber 2000 E-Mails uumlber 700 Chats und uumlber 7500 Anliegen auf dem Postweg bdquoDie Aufgabe ist komplex weil sie viele verschiedene Kanaumlle umfasst und wir saisonale Schwankungen ebenso wie zum Beispiel ungeplante Abwesenheiten bei den Kollegen abfedern muumlssenldquo erlaumlutert Florian Werg bdquoWir arbeiten hier mit vielen verschiedenen Techniken steuern diese so aus dass der Service stimmt Technikergeist ist besonders gefragt wenn eine dieser Techniken einmal ausfaumlllt Dann gilt es flexibel und schnell eine Loumlsung zu finden damit die Kunden dennoch schnell eine Antwort erhaltenldquo erklaumlrt Anne de Wilde bdquoUns motiviert es wenn wir die besten Voraussetzungen fuumlr die Kolleginnen und Kollegen im direkten Kundenshykontakt schaffen koumlnnenldquo

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SoVerMaFacunterdeFra

FuumlrdezusRuumlvorabwaauc

App Der erste Arbeitstag von Matthias Robbers fiel auf den Startschuss eines Projekts das Versicherten der Techniker neue Kommunikationswege zum Service ihrer Kasse ermoumlglicht Der Android-Entshywickler ist Teil des Teams das die TK-App umsetzt hat deren Weg von der Planung bis in den Google Play Store gefuumlhrt und arbeitet mit seinen Kollegen daran die Anshywendung stetig zu verbessern und weiteshyre Features fuumlr die Nutzer anzubieten

bdquoMich motiviert vor allem die Chance uumlber die App so vielen potenziellen Nutzern den Alltag zu erleichtern Heute ist es fuumlr viele Menschen alltaumlglich alles per Smartshyphone von unterwegs zu erledigen Das gilt jetzt auch fuumlr Anliegen an die Technishyker etwa Dokumente zu uumlbermittelnldquo ershylaumlutert Robbers Das Entwicklerteam arshybeitet beim weiteren Ausbau der App agil steht im Austausch mit den Nutzern und bindet Ruumlckmeldungen direkt in die aktushyelle Entwicklung mit ein Fuumlr Robbers geshyhoumlrt das zum Technikergeist bdquoEs geht darum einzelne Funktionen weiter zu entshywickeln dabei aber immer das groszlige Ganshyze und den Nutzen fuumlr den Versicherten im Blick zu habenldquo

ziale Netzwerke Auch die sozialen Netzwerke stehen den sicherten der Techniker zum Austausch offen Social Media nagerin Sandra Ebenau haumllt Versicherte mit ihren Kollegen auf ebook Twitter amp Co auf dem Laufenden bdquoDabei stimmen wir

s eng mit allen ab die fuumlr die Techniker kommunizierenldquo erlaumlushyt Ebenau Zum Job gehoumlrt auch das Community Management nn auf diesen Kanaumllen erreichen die Techniker auch zahlreiche gen und Anliegen von Versicherten und anderen Usern

schnelle Antworten arbeitet das Social Media Team eng mit n Kolleginnen und Kollegen aus dem Servicezentrum Hamburg ammen Dort arbeiten Ingo Kaiser und seine Kollegen an den

ckmeldungen an die Versicherten Neben Tempo zaumlhlt dabei allem inhaltliche Flexibilitaumlt bdquoDie Themen sind vielfaumlltig und

wechslungsreich und reichen von Krankengeld bis zur Sozialshyhlldquo erlaumlutert Ingo Kaiser Antworten gibt es rund um die Uhr h wenn die meisten Anfragen tagsuumlber eintreffen bdquoOumlffentlich

sichtbar informieren wir aber nur allgemein ndash wenn fuumlr eine Ausshykunft persoumlnliche Angaben noumltig sind vernetzen wir die Versishycherten mit dem richtigen Ansprechpartnerldquo so Kaiser

36 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

(Fuumlr) Techniker von morgen Die Techniker engagiert sich mit innovativen Projekten fuumlr die Gesundheit und Zukunft junger Versicherter und ihrer Familien ndash und mit Angeboten fuumlr Auszubildende der Techniker die 2016 besonders erfolgreich waren

Sicher durch die digitale Welt Generation bdquoKopf untenldquo Neun von zehn Zwoumllfjaumlhrigen besitzen ein Smartphone drei Stunden pro Tag verbringen sie durchschnittlich online Die digitale Welt gehoumlrt laumlngst zum Alltag im Kinderzimshymer Mit den Moumlglichkeiten des Internets und der Sozialen Medien ist jedoch auch die Anzahl der Risiken gestiegen bdquoNeue Phaumlnomene wie Cybermobbing oder Inshyternetsucht belasten immer mehr die Psyshyche von Kindern und Jugendlichen Wir haben gemeinsam mit dem Verein Condrobs das Praumlventionsprojekt Netzshygaumlnger 30 gestartet damit Kinder fruumlh lernen sich in der digitalen Welt zurechtshyzufindenldquo sagt Christian Bredl Leiter der TK-Landesvertretung Bayern Netzgaumlnger 30 unterstuumltzt Schuumller darin Gefahren in der digitalen Welt zu erkennen zu vermeishyden und einen maszligvollen Umgang mit dem Internet zu entwickeln Die Jugendlishychen lernen ihr eigenes Verhalten in der digitalen Welt kritisch zu reflektieren

Das Besondere bei Netzgaumlnger 30 Nicht Lehrer vermitteln die Inhalte sondern Schuumller Neunt- und Zehntklaumlssler wershyden zu sogenannten bdquoPeersldquo ausgebildet und geben ihr Wissen in Workshops an die juumlngeren Schuumller weiter Die Aumllteren haben Vorbildfunktion koumlnnen jedoch gleichzeitig auf Augenhoumlhe mit den Fuumlnft- und Sechstklaumlsslern kommunizieshyren Netzgaumlnger 30 ist 2016 mit zwoumllf Schulen im Muumlnchener Raum gestartet und wird weiter ausgebaut Mehr zum Projekt unter wwwtkde Webcode 815146

92 der Zwoumllfjaumlhrigen besitzen ein Smartphone

(JIM-Studie 2015)

Digitale Hilfe fuumlr Eltern kranker Kinder Experten schaumltzen dass fast jedes sechsshyte Kind in Deutschland chronisch krank ist Dabei wird die Belastung sehr untershyschiedlich empfunden die ein an Asthma Diabetes oder Mukoviszidose erkranktes Kind fuumlr Eltern und Geschwister mit sich bringt Nicht wenigen bereitet die staumlndishyge Sorge schlaflose Naumlchte und setzt sie dauerhaft unter Stress Ein Projekt der Techniker in Baden-Wuumlrttemberg und des Universitaumltsklinikums Ulm moumlchte Familishyen niederschwellige Hilfe anbieten bevor sie psychisch an ihre Grenzen stoszligen

bdquoBEcKIldquo steht fuumlr Beratung von Eltern chronisch kranker Kinder im Internet

Mit dem neuen Programm will die Technishyker Eltern gezielt bei der Bewaumlltigung der Erkrankung ihres Kindes unterstuumltzen Teilnehmen koumlnnen Eltern deren an Asthshyma erkranktes Kind im Disease-Manageshyment-Programm (DMP) eingeschrieben ist Die Teilnehmer treten mit ihrem Berashyter uumlber die gesicherte Plattform der Ulshymer Onlineklinik in Kontakt Uumlber einen Zeitraum von sechs bis zwoumllf Wochen wershy

den dann anhand von Schreibaufgaben die Themenfelder Krankheitsmanageshyment Angstbewaumlltigung und Selbstfuumlrshysorge bearbeitet

Diese Form der sogenannten internetshybasierten psychologischen Intervention hat den Vorteil dass die Teilnehmer von einem persoumlnlichen Therapeuten indivishyduell betreut werden gleichzeitig durch die online-Kommunikation aber keine festen Termine eingehalten werden muumlssen

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Per Lern-App zum Profi bdquoTKlerin19 fordert Dich zu einem Duell herausldquo Wenn Caren Koshyziol eine Nachricht mit diesem Betreff von Kollegin Vivian Slotshyta bekommt ist ihr ganzes Fachwissen gefragt Die beiden Auszubildenden aus dem Fachzentrum Krankengeld in Karlsrushyhe treten uumlber ihre Smartphones gegeneinander im Quiz an Die Fragen kommen dabei aus 47 verschiedenen Themengeshybieten rund um die Inhalte aus drei Ausbildungsjahren Die beishyden nutzen eine Lern-App die die Techniker fuumlr ihre aktuell rund 800 Auszubildenden entwickelt hat

Und so funktioniert die App Wer sich einloggt waumlhlt zunaumlchst einen Gegner aus und entscheidet sich fuumlr eine Themenkateshygorie Dann gilt es in jeweils 30 Sekunden fuumlnf Fragen zu beshyantworten Danach ist der Gegner dran

TK-Auszubildende ist Deutschlands Beste Kundenservice Leistungsangebot digitale Initiativen ndash alles was die Techniker auszeichnet verdankt sie ihren Mitarbeitern den Technikern Damit diese auch in Zukunft den Grundstein fuumlr den Erfolg legen hat die Ausbildung bei der Techniker einen besonders hohen Stellenwert Das Ergebnis Jedes Jahr zaumlhlen TK-Azubis zu den Besten der Branche 2016 etwa haben 77 der insgesamt 248 bdquoNachwuchs-Technikerldquo des Abschlussjahrshygangs ihre Pruumlfungen mit der Note 1 bestanden

In diesem Jahr machte eine Auszubildende die Techniker besonshyders stolz Kira Trefon ndash mittlerweile Kundenberaterin im Sershyvicezentrum Gelsenkirchen ndash hat ihre Ausbildung zur Kauffrau im Gesundheitswesen als beste in ganz Deutschland abgeshyschlossen bdquoAls ich erfuhr dass ich Bundesbeste bin konnte ich es zuerst nicht glauben und habe mich natuumlrlich sehr gefreut Vor allem dass sich die rund viermonatige Vorbereitung auf die Pruumlfungen ausgezahlt hatldquo so die 22-Jaumlhrige die haumlufig geshymeinsam mit ihren Azubi-Kollegen gelernt hat

Kira Trefon ist Kundenberaterin im Serviceshyzentrum Gelsenkirchen

38 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

Zehn Jahre WINEG Bekommen Patienten die Behandlung die den wissenschaftlichen Erkenntnissen entspricht Welche Effekte haben neue Versorgungsmodelle Wie wirken sich gesundheitspolitische Entscheidungen auf die Versicherten aus Das sind einige der Fragen denen das wissenschaftliche Institut der TK fuumlr Nutzen und Effizienz im Gesundshyheitswesen (WINEG) seit zehn Jahren auf den Grund geht

Die Entscheidung der Techniker mit der Institutsgruumlndung 2006 eigene wissenshyschaftliche Expertise aufzubauen hat sich als vorausschauend und innovativ erwiesen Die praxisnahe Versorgungsforschung des WINEG liefert evidenzbasierte Grundlagen und Transparenz fuumlr wichtige Entscheidungen der Techniker aber auch fuumlr das Gesundheitsweshysen insgesamt Im Mittelpunkt der Forschungsarbeit steht der Versorgungsbedarf der Versicherten und die Frage wie sich auf der Basis neuester Erkenntnisse eine effektishyve und qualitativ hochwertige Gesundheitsshyversorgung weiterentwickeln laumlsst

shy

Wissenschaft fuumlr Techniker

Wie Versicherte direkt von wissenschaftlicher Expertise profitieren zeigt ein Informationspaket zu multiresistenten Keimen Die Mitarbeiter des Wissenschaftlichen Instituts der TK (WINEG) forschen im Dienst der Versicherten

Patientensicherheit ndash profitieren von der Wissenschaft Wer Gesundheitsinformationen sucht fragt heutzutage immer oumlfter bdquoDr Googleldquo Doch wie serioumls sind die Inhalte die man im Internet findet Wer sich informieren und selbstbestimmt im Gesundheitsshywesen zurechtfinden will braucht verlaumlssliche wissenschaftlich gepruumlfte Erkenntnisse in verstaumlndlicher Form Die Techniker unshyterstuumltzt deshalb ihre Versicherten und foumlrdert deren Gesundshyheitskompetenz mit evidenzbasierten Informationen zu relevanshyten Themen etwa mit einem Informationspaket zu multiresistenten Keimen (MRE)

Die Erreger treten immer haumlufiger auf zugleich verlieren gaumlngige Antibiotika ihre Wirksamkeit gegen sie Die bislang schaumlrfste Wafshyfe gegen bakterielle Infektionen wird also stumpfer ndash ein Problem das auch die Politik weltweit aufruumlttelt Dabei ist man sich einig dass eine wirksame Infektionspraumlvention nur mit Hilfe der Patienshyten gelingen kann Die Techniker leistet einen Beitrag und klaumlrt mit einem digitalen Informationspaket auf wie Menschen einer Infektion vorbeugen koumlnnen

Katharina Rubin vom WINEG dem wissenschaftlichen Institut der TK bdquoWir haben fuumlr unsere Kunden multimedial aufbereitet was das fuumlr den Einzelnen bedeutet und wie er sich in seinem privaten Umfeld aktiv daran beteiligen kann dass sich MRE nicht weiter ausbreiten ndash auf Reisen in der Kuumlche im Krankenhausldquo Zum Inshyformationspaket gehoumlren auch ein Erklaumlrfilm und ein Online-Test um das eigene MRE-Risiko zu ermitteln Rubin bdquoNicht jede Erkranshykung verlangt ein Antibiotikum Gegen Viren ist es machtlos Der sorgsame Umgang mit Antibiotika hilft Resistenzen zu vermeishydenldquo Auch Patienten die notwendige Antibiotika zu fruumlh absetshyzen oder in geringerer Dosis als verordnet einnehmen tragen zur Resistenzbildung bei

Die Techniker hat auch ihre Vertragspartner in den Blick genomshymen Sie unterstuumltzt die bdquoAktion Saubere Haumlndeldquo die die Haumlndeshydesinfektion in Krankenhaumlusern verbessert und dadurch hilft Klinikinfektionen zu vermeiden Angesichts von jaumlhrlich rund 19 Millionen Krankenhausfaumlllen ein relevanter Faktor Das Informatishyonspaket online wwwtkde Webcode 889772

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bdquoDie Zukunft aufhalten weil man Angst davor hat ndash das hat noch nie funktioniertldquo

Dr Jens Baas

Techniker unterwegs Von der Zukunft des Gesundheitssystems bis zur Zukunft der Fuumlhrung im Unternehmen ndash Techniker pflegen den Austausch uumlber das Gesundheitssystem hinaus

Pathfinder leading the Future Sieben CEOs sieben prominente Vorshydenker und 800 bdquoYoung Leadersldquo fuumlhshyrender deutscher Unternehmen ndash geshymeinsam widmeten sie sich beim Pathfinder am 1 Mai 2016 einen ganshyzen Tag lang den draumlngendsten Fragen unserer Zeit und machten so den bdquoTag der Arbeitldquo zum bdquoTag des Nachdenshykensldquo Mit dabei Daimler-Chef Dr Dieter Zetsche Deutsche Bank-Vorstand Juumlrshygen Fitsche Joe Kaeser CEO von Sieshymens und TK-Chef Dr Jens Baas

Mit 100 Nachwuchsfuumlhrungskraumlften der Techniker reiste er nach Berlin um gemeinsam zu diskutieren worauf es in Unternehmen von morgen ankommt Das Ziel des Zukunftsgipfels des Hanshydelsblatts jungen Fuumlhrungskraumlften den Anstoszlig zu geben eigene und auch unshy

bequeme Wege zu gehen Im Mittelshypunkt des gemeinsamen Vortrags des TK-Chefs mit dem Informatiker und Kuumlnstler Professor Dr Juumlrgen Schmidshyhuber stand das Thema bdquoResponsibility ndash und wie Big Data die Medizin revolutishyonieren wirdldquo

Z2X ein Wochenende mit Visionaumlren Das Portal Zeit Online lud anlaumlsslich seines Gesundheitssystem kennenzulernen norieren wenn Versicherte etwas fuumlr 20-jaumlhrigen Bestehens im September 500 Im Workshop bdquoApp jetzt gesundldquo den ihre Gesundheit tun und dies mit digitashybdquoTwentysomethingsldquo also 20 - bis 29-Jaumlh- Thomas Heilmann Experte der Technishy len Daten belegen Die Teilnehmer disshyrige nach Berlin zu einem bdquoFestival der ker fuumlr digitale Versorgung leitete ging kutierten teils sehr kontrovers uumlber Visionaumlreldquo ein Die Techniker war als Part- es um den Einsatz von Fitnesstracker- Datensicherheit Vor- und Nachteile des ner dabei um die Ideen der sogenannten daten in der gesetzlichen Krankenversi- Solidarsystems und Bonus-Malus-Pro-Millennials fuumlr ein smartes und innovatives cherung Sollen Krankenkassen hoshy gramme

MEDICA Gesundheitsmarkt von morgen Lebende menschliche Zellstrukturen tropshyfen auf eine Unterlage bilden kleine Kreise und formen sich schlieszliglich zu einer dreishydimensionalen menschlichen Ader die sich sogar verzweigt ndash die Fachmesse MEshyDICA 2016 gab Einblick was sich in nur zwoumllf Monaten im internationalen Geshysundheitsmarkt entwickelt hat Zentrales Thema die Digitalisierung als der Innovashytionstreiber Auf dem Podium des ECON-Forums der Techniker diskutierten

Vertreter aus Politik Medien und Wissenshyschaft die Frage wie sich die Chancen der Digitalisierung auf das deutsche Gesundshyheitssystem uumlbertragen lassen In der Disshykussion waren sich der digitale Vordenker Sascha Lobo und Dr Jens Baas Vorshystandsvorsitzender der Techniker einig dass die breite Nutzung individueller Dashyten kuumlnftig nachgefragt werden wird Desshyhalb muumlsse man aktiv gestalten statt auf die Angebote milliardenschwerer US-Konshyzerne zu warten Die Techniker unterwegs auf der Fachmesse MEDICA

40 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

Ehrenamtlich fuumlr die Techniker

Der Verwaltungsrat ist das houmlchste Entscheidungsgremium der Techniker ndash seine 30 Mitglieder und ihre Stellvertreter leisten als Selbstverwaltung diese verantwortungsvolle und anspruchsshyvolle Aufgabe ehrenamtlich Der Verwaltungsrat setzt sich pashyritaumltisch aus je 15 Versicherten- und 15 Arbeitgebervertretern zusammen Ihre Legitimation erhalten die Selbstverwalter uumlber die alle sechs Jahre stattfindende Sozialwahl

Mit dieser Legitimation treffen die Ehrenamtlichen alle Entshyscheidungen die fuumlr die Techniker von grundsaumltzlicher Bedeushytung sind Auszligerdem entscheidet der Verwaltungsrat uumlber Satzungsleistungen von denen die Versicherten ganz unmitshytelbar profitieren So erleichtert eine im Juli verabschiedete Satzungsleistung zur Kostenuumlbernahme des innovativen Flash Glucose Messsystems insulinpflichtigen Diabetikern den Alltag Per Scanner koumlnnen sie ihren Blutzuckerwert bdquounblutigldquo und schmerzfrei ermitteln Dazu wird ein Sensor ins Unterhautfettshygewebe eingesetzt

Die Verwaltungsraumlte beschlieszligen zudem den Haushalt der Techniker ndash und den kassenindividuellen Zusatzbeitrag Der liegt bei der Techniker fuumlr 2017 mit 10 Prozent unter dem Durchschnitt der gesetzlichen Krankenversicherung

Austausch mit Entscheidungstraumlgern Daruumlber hinaus pflegen die gewaumlhlten Verwaltungsraumlte den Austausch mit Vertretern aus Politik und Gesundheitswesen Die Bundesshywahlbeauftragte fuumlr die Sozialversicherungswahlen Rita Pashywelski bekraumlftigte als Gastrednerin die Relevanz von Selbstshyverwaltung und Sozialwahl Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis (SPD) nahm vor den Ehrenamtlichen unter anderem zum Selbstverwaltungsstaumlrkungsgesetz Stellung Frank Plashyte Praumlsident des Bundesversicherungsamtes stellte dem Verwaltungsrat die Arbeit der Aufsichtsbehoumlrde vor EU-Exshyperte Guumlnter Danner erlaumluterte dem Gremium aktuelle Frashygen des europaumlischen Sozialrechts

Selbstverwaltung bedeutet Selbstgestaltung Die Ehrenamtlichen beziehen auch zu relevanten politischen Fragen Position Den Standpunkt des Gremiums zur Bundestagswahl 2017 finden Sie auf wwwtkde

Uumlbrigens Die Sitzungen des Verwalshytungsrats sind oumlffentlich Zudem informiert der Verwaltungsrat auf wwwtkde (Webcode 139012) in Text Bild und Video uumlber den Inhalt der Sitzungen

41

bdquoWir wollen eine starke Selbstverwaltungldquo

Dieter F Maumlrtens und Dominik Kruchen sind die alternierenden Vorsitzenden des Verwaltungsrats Der Vorsitz wechselt jaumlhrlich zum 1 Januar

Wie arbeitet die Selbstverwaltung der Techniker

Dominik Kruchen Die Rolle des Verwaltungsrats laumlsst sich

durchaus mit der des Aufsichtsrats in Unternehmen vergleichen Selbstverwalter tragen eine enorme Verantwortung mit der Beshysonderheit dass wir diese Aufgabe ehrenamtlich uumlbernehmen Die Selbstverwaltung bestimmt den Kurs der Kasse uumlbt eine Konshytrollfunktion aus und trifft zentrale Entscheidungen ndash dabei ist

sie den Beitragszahlern verpflichtet

Dieter F Maumlrtens Entscheidungen von solcher Tragweite beshynoumltigen ein solides Fundament ndash das leisten bei der Techniker die

Fachausschuumlsse deren Mitglieder sich mit teilweise hochkompleshyxen Sachverhalten auseinandersetzen um die Beschluumlsse des

Gremiums vorzubereiten

Wie beurteilen Sie aktuell die Rolle der Selbstverwaltung im

Gesundheitssystem

Kruchen Die Selbstverwaltung ist eine tragende Saumlule des

deutschen Gesundheitssystems Auch der internationale Vershygleich belegt eindrucksvoll ndash etwa mit Blick auf die Situation in

Suumldeuropa ndash wie krisensicher und stabil dieses etablierte System

ist das eben nicht vollstaumlndig vom Staat abhaumlngig ist

Maumlrtens Obwohl sich diese Errungenschaft permanent beshywaumlhrt gibt es immer wieder Versuche ihre Autonomie und somit

auch die Handlungsfaumlhigkeit dieses Stabilitaumltsfaktors einzushyschraumlnken die Vorstoumlszlige der Politik zum sogenannten Selbstvershywaltungsstaumlrkungsgesetz sind hier nur ein Beispiel Hier gilt es

klare Kante zu zeigen und diese tragende Saumlule entschieden zu

verteidigen

Unikosmos Award Zukunft der Notfallmedizin In den rund 1200 Notaufnahmen in Deutschland zaumlhlt im Alltag oft jede Sekunde Wie diese Einheiten organisiert sind stellt die Weichen fuumlr den Behandlungserfolg Die Absolventin der APOLLON Hochschule der Gesundheitswissenschaft in Bremen Anna Christina Houmlrster widmete ihre Abschlussarbeit der Frage nach Prozessen und Qualitaumltsmanagement in Notaufnahmen Fuumlr ihre Analyse erhielt sie im Rahmen einer Verwaltungsratssitzung den Unikosmos Award 2016 den die Hamburger Presseagentur Public Address und die Techniker fuumlr innovative Konzepte von Nachwuchswissenschaftlern verleihen Perspektivisch stellt die Wissenschaftleshyrin auch die Frage wie das systematische Erfassen von Qualitaumltsfaktoren und der Aufbau eines nationalen Notaufnahmeregisters die Versorgungsqualitaumlt verbessern kann

42 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker Der Verwaltungsrat aktuell Auch 2017 stehen die Mitglieder des Verwaltungsrats zur Wahl Nach der Wahl konstituiert sich das Gremium am 29 September 2017 Hier finden Sie die aktuelle Mitgliederliste und die aktuell vertretenen Listen

Die Mitglieder des aktuellen Verwaltungsrats

Arbeitgebervertreter Dominik Kruchen Duumlsseldorf Alternierender Vorsitzender

Heiner Boumlgemann Bremen Rainer Bruns Nordstrand Uwe Buszligmeier Greven Joachim Feldmann Bremen Helmut Fitzke Woggersin Wilfried Grunau Edewecht-Friedrichsfehn Joumlrg Henschen Bremen Klaus H Kober Rheinmuumlnster Udo Nicolay Moumllln Mirko Knappe Hamburg (seit 01012017) Johannes Seiboldt Nidda Rainer Tietz Bottrop Roland Unzeitig Wettmershagen Bernd Wegner Riegelsberg

Vertretene Organisation ZI HSH Zahntechniker-Innung Hamburg und Schleswig Holstein 15 Sitze

Versichertenvertreter Dieter F Maumlrtens Offenbach Alternierender Vorsitzender

Rosemie Bilz Radebeul Detlef Decho Syke Peter Duchene Groszligrosseln Friedrich Gosewinkel Hamm Karla Hasenauer Suhl Uwe Klemens Muumlnchen Baumlrbel Richling Bremen Annette Stensitzky Troisdorf (seit 15072016) Norbert Schneider Schwerin Harald Schulte Koumlnigswinter Erika Streit Koumlln Johanna Vieweg Dresden Harald Wagner Sipplingen Gerard Wolny Remagen

Vertretene Organisationen TKG TK-Gemeinschaft unabhaumlngige Versichertengemeinshyschaft der Techniker Krankenkasse eV 12 Sitze verdi Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft 1 Sitz IGM Industriegewerkschaft Metall 1 Sitz ACA Katholische-Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Deutschshylands e V Kolpingwerk Deutschland Bundesverband Evanshygelischer Arbeitnehmerorganisationen eV 1 Sitz

43

Sozialwahl gelebte Teilhabe Demokratischer Taktgeber fuumlr den Verwaltungsrat sind die Sozialwahlen deren Ergebnis alle sechs Jahre die Zusammensetzung des houmlchsten Entscheidungsgremiums der Techniker festlegt

Bei der Techniker werden seit jeher die 15 Versichertenvershytreter per Urwahl ermittelt So haben die rund 74 Millionen Mitglieder eine echte Wahl und koumlnnen ihr Recht auf Mitbeshystimmung nutzen Damit die Stimmberechtigten bis zum 31 Mai 2017 ihre Stimmen geltend machen koumlnnen stand 2016 im Zeichen der Vorbereitungen fuumlr die Abstimmung im bdquoSushyperwahljahr 2017ldquo Federfuumlhrend in der Vorbereitung der Wahlausschuss unter Vorsitz des stellvertretenden Vorshystandsvorsitzenden Thomas Ballast Das Gremium ist unter anderem zustaumlndig fuumlr die Zulassung der antretenden Listen aber auch fuumlr die ordnungsgemaumlszlige Ermittlung des Wahlershygebnisses Eine Informationskampagne begleitete die Wahlshyvorbereitungen und ermoumlglichte Versicherten ebenso wie Multiplikatoren sich umfassend uumlber die Wahl zu informieren

Klares Ja zur Teilhabe Sozialwahl bedeutet demokratische Teilhabe nach dem Prinzip bdquoWer Beitraumlge einzahlt soll auch mitbestimmenldquo Im Vorfeld ermittelte die Techniker im Rahshymen einer Studie wie die Menschen in Deutschland zur Sozishyalwahl stehen Das klare Ergebnis der repraumlsentativen Forshysa-Umfrage Das Prinzip der ehrenamtlichen Selbstverwaltung und die Teilhabemoumlglichkeit durch die Sozialwahl stehen hoch im Kurs 68 Prozent der Befragten sprachen sich klar fuumlr die Sozialwahl aus Und Selbst 58 Prozent der Privatversicherten haumltten gerne diese Mitsprachemoumlglichkeit

Zudem halten 73 Prozent der Menschen in Deutschland die Verwaltungsraumlte fuumlr wichtig und befuumlrworten dass Versishycherte durch sie an Entscheidungen beteiligt werden Besonshyders hoch ist die Fuumlrsprache unter den Juumlngeren zwischen 18 und 39 Jahren Vier von fuumlnf sprachen sich hier fuumlr das Prinshyzip bdquoVersicherte fuumlr Versicherteldquo aus

55 der Menschen in Deutschland sind politisch stark

oder sehr stark interessiert

44 Geschaumlftsbericht 2016 Die Finanzen ndash

Die Finanzen Der Bereich Finanzen informiert uumlber Vermoumlgensshyrechnung Vermoumlgen Einnahmen und Ausgaben der Techniker Krankenkasse uumlber die Versicherten- und Mitgliederentwicklung sowie die Finanzen der Pflegeversicherung

45

Der Jahresruumlckblick in Zahlen Das Geschaumlftsjahr 2016 war erneut von einer guten wirtschaftlichen Konjunkshytur gepraumlgt die viel Geld in die Kassen der Sozialversicherungen gespuumllt hat Auszligerdem verzeichnet das System der gesetzlichen Krankenversicherungen weiterhin Zuwaumlchse an Versicherten Dem gegenuumlber stehen staumlndig steishygende Ausgaben im Gesundheitswesen und Verzerrungen des Wettbewerbs der Kassen untereinander So reichten auch im Haushaltsjahr 2016 die Zuweishysungen aus dem Gesundheitsfonds an die Techniker nicht aus um die Ausgashyben fuumlr die Versorgung der Versichershyten zu decken

Dennoch lag der kassenindividuelle Zushysatzbeitrag der Techniker mit 10 Proshyzent auch 2016 unter dem amtlichen Durchschnitt

Ausgaben der Krankenversicheshyrung Das Haushaltsjahr 2016 schlieszligt die Techniker mit einem Plus von etwa 22 Millionen Euro ab Zu dem ausgeglishychenen Haushalt tragen vor allem die schlanken Prozesse und die effektive Verwaltung bei Die wirtschaftliche Kulshytur im Unternehmen ist dafuumlr verantshywortlich dass der Fehlbetrag der Zushyweisungen aus dem Gesundheitsfonds aufgefangen werden konnte Die Vershywaltungskosten von 136 Euro je Versishycherten lagen somit auch deutlich unter den durchschnittlichen Verwaltungskosshyten in der gesetzlichen Krankenversicheshyrung (153 Euro)

Die Leistungsausgaben stiegen um 31 Prozent und damit etwas moderater als im Vorjahr Auffaumlllig ist dass die Ausgaben fuumlr Arzneimittel auf einem hohen Niveau noch einmal mit 39 Prozent zunehmen und auf 4 Milliarden Euro ansteigen Den groumlszligten Ausgashybenblock verzeichnet die Techniker bei den Kosten fuumlr die Krankenhausbehandlung Erstmals uumlbersteigt dieshyser Wert mit einem Zuwachs von 38 Prozent die Sieben-Milliarden-Euro-Marke Fuumlr aumlrztliche Behandshylungen wurden 46 Milliarden Euro ausgegeben was einen Anstieg von 29 Prozent bedeutet

Ausgaben der Pflegeversicherung Die Leistungsshyausgaben fuumlr die pflegebeduumlrftigen Versicherten beliefen sich auf rund 13 Milliarden Euro Mit 3 Milshyliarden Euro flieszligt der Groszligteil der Einnahmen der Pflegeversicherung an den Ausgleichsfonds Mit ihm werden andere Pflegekassen unterstuumltzt deren Ausgaben nicht ausreichend durch Einnahmen geshydeckt sind

Abnahmen Der Verwaltungsrat hat die Jahresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse und die Jahshyresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse Pflegeversicherung abgenommen und dem Vorstand dafuumlr Entlastung erteilt

Juli 2017

Dieter F Maumlrtens

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

Dominik Kruchen

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

46 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Vermoumlgensrechnung

Aktiva in Tsd Euro 2015 2016

A Langfristiges Vermoumlgen

I Verwaltungsvermoumlgen 294474 275331

II Mittel der Ruumlckstellungen 2034183 2429274

III Andere Geldanlagen 3077456 3612688

B Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 904561 937768

II Wertpapiere 1923105 1575117

III Kassenbestand und Giroguthaben 23552 15055

C Rechnungsabgrenzungsposten 7356 9010

D Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

Passiva in Tsd Euro 2015 2016

A Netto-Reinvermoumlgen 3076733 3098587

B Ruumlckstellungen 2034183 2429 274

C Verpfl ichtungen 3137799 3310071

D Rechnungsabgrenzungsposten 15972 16309

E Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

In dieser und in den folgenden Tabellen sind Rundungsdifferenzen moumlglich

47

Vermoumlgen

2015 2016

Netto-Reinvermoumlgen in Tsd Euro 3076733 3098587

je Versicherten in Euro 32980 32087

zum Vorjahr je Versicherten - 118 - 27

Davon

Betriebsmittel 1755959 1705756

je Versicherten in Euro 18822 17664

zum Vorjahr je Versicherten - 190 - 62

Ruumlcklagen 946300 1037500

je Versicherten in Euro 10144 10744

zum Vorjahr je Versicherten + 17 + 59

Verwaltungsvermoumlgen inkl Investitionsruumlcklage

374474 355331

je Versicherten in Euro 4014 3680

zum Vorjahr je Versicherten - 42 - 83

Erfolgsrechnung

in Tsd Euro 2015 2016

1 Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds 21313911 22724351

2 Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz 1287826 1709675

3 Erstattungen 42285 51670

4 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 58445 60767

5 Leistungsaufwand 21656712 23109954

6 Verwaltungskosten 1233733 1309365

7 Zinsergebnis 20949 17024

8 Sonstige Einnahmen 8043 7577

9 Sonstige Ausgaben 98417 129891

10 Jahresfehlbetrag (-)Jahresuumlberschuss - 257403 21854

48 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Einnahmen im Detail 2015 2016

Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 22745586 24594001

je Versicherten in Euro 243813 254678

zum Vorjahr je Versicherten + 28 + 45

Davon

Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds

absolut in Tsd Euro 21313911 22724351

je Versicherten in Euro 228467 235317

zum Vorjahr je Versicherten - 29 + 30

Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz absolut in Tsd Euro 1287826 1709675

je Versicherten in Euro 13804 17704

zum Vorjahr je Versicherten ndash + 283

Sonstige Einnahmen absolut in Tsd Euro 143849 159976

je Versicherten in Euro 1542 1657

zum Vorjahr je Versicherten - 154 + 74

Ausgaben im Detail 2015 2016

24572147 Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 23002989

je Versicherten in Euro 246572 254452

zum Vorjahr je Versicherten + 15 + 32

Davon

Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 21656712 23109954

je Versicherten in Euro 232142 239310

zum Vorjahr je Versicherten + 41 + 31

Davon

Aumlrztliche Behandlung absolut in Tsd Euro 4324921 4608482

je Versicherten in Euro 46359 47722

zum Vorjahr je Versicherten + 38 + 29

Zahnaumlrztliche Behandlung ohne Zahnersatz

absolut in Tsd Euro 1450491 1516045

je Versicherten in Euro 15548 15699

zum Vorjahr je Versicherten + 23 + 10

49

Ausgaben im Detail 2015 2016

Zahnersatz absolut in Tsd Euro 361938 363907

je Versicherten in Euro 3880 3768

zum Vorjahr je Versicherten + 18 - 29

Arzneimittel absolut in Tsd Euro 3708728 3988102

je Versicherten in Euro 39754 41298

zum Vorjahr je Versicherten + 54 + 39

Hilfsmittel absolut in Tsd Euro 762963 796889

je Versicherten in Euro 8178 8252

zum Vorjahr je Versicherten + 32 + 09

Heilmittel absolut in Tsd Euro 711308 777475

je Versicherten in Euro 7625 8051

zum Vorjahr je Versicherten + 88 + 56

Krankenhausbehandlung absolut in Tsd Euro 6520595 7003332

je Versicherten in Euro 69895 72522

zum Vorjahr je Versicherten + 25 + 38

Krankengeld absolut in Tsd Euro 1474940 1561341

je Versicherten in Euro 15810 16168

zum Vorjahr je Versicherten + 53 + 23

Fahrkosten absolut in Tsd Euro 374939 410294

je Versicherten in Euro 4019 4249

zum Vorjahr je Versicherten + 96 + 57

Vorsorge- und Rehabilitationsleistungen

absolut in Tsd Euro 306972 317177

je Versicherten in Euro 3290 3284

zum Vorjahr je Versicherten + 51 - 02

Schutzimpfung absolut in Tsd Euro 205930 220120

je Versicherten in Euro 2207 2279

zum Vorjahr je Versicherten + 138 + 33

Fruumlherkennungsmaszlignahmen absolut in Tsd Euro 324596 328676

je Versicherten in Euro 3479 3404

zum Vorjahr je Versicherten + 47 - 22

50 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Ausgaben im Detail 2015 2016

Schwangerscha und Mutterscha

ohne stat Entbindung absolut in Tsd Euro 243622 265110

je Versicherten in Euro 2611 2745

zum Vorjahr je Versicherten + 21 + 51

Behandlungspflege und haumlusliche Krankenpflege

absolut in Tsd Euro 364213 413436

je Versicherten in Euro 3904 4281

zum Vorjahr je Versicherten + 151 + 97

Dialyse absolut in Tsd Euro 136648 143130

je Versicherten in Euro 1465 1482

zum Vorjahr je Versicherten + 64 + 12

Sonstige Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 383907 396438

je Versicherten in Euro 4115 4105

zum Vorjahr je Versicherten + 20 - 02

Praumlvention absolut in Tsd Euro 744643 756656

je Versicherten in Euro 7982 7835

zum Vorjahr je Versicherten + 23 - 18

Verwaltungsausgaben absolut in Tsd Euro 1233733 1309365

je Versicherten in Euro 13225 13559

zum Vorjahr je Versicherten + 99 + 25

Sonstige Ausgaben absolut in Tsd Euro 112545 152828

je Versicherten in Euro 1206 1583

zum Vorjahr je Versicherten - 372 + 312

51

Pflegeversicherung

Vermoumlgensrechnung 2015 2016

Aktiva in Tsd Euro

A Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 102500 110008

II Kurzfristige Geldanlagen 396000 415005

III Kassenbestand und Giroguthaben 286 828

B Rechnungsabgrenzungsposten 25137 37673

523924 563513

Passiva in Tsd Euro

A Reinvermoumlgen 244790 272895

B Verpfl ichtungen 279134 290618

523924 563513

Erfolgsrechnung 2015 2016

in Tsd Euro

1 Beitraumlge 4187123 4471718

2 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 5310 3553

3 Leistungsaufwand der Pfl egeversicherung 1199331 1339563

4 Zahlungen an den Ausgleichsfonds 2826011 2972471

5 Verwaltungskosten 120294 134589

6 Zinsergebnis 108 - 436

7 Sonstige Einnahmen 1 0

8 Sonstige Ausgaben 98 107

9 Jahresuumlberschuss 46807 28105

52 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Leistungsausgaben Pflegeversicherung

Leistungsausgaben in Tsd Euro 2015 2016

Pfl egesachleistung 172597 189955

Pflegegeld 351752 384789

Leistungen fuumlr Pfl egepersonen 63020 68594

Stationaumlre Leistungen 380641 410093

Uumlbrige Leistungen 231321 286132

Leistungsausgaben insgesamt 1199331 1339563

53

Mitglieder- und Versichertenentwicklung

Stichtag Jahresdurchschnitt

01012016 01012017 2015 2016

Mitglieder 7044467 7342157 6874547 7205987

zum Vorjahr +48 +42 +56 +48

Familienangehoumlrige 2433683 2454518 2454552 2450915

Versicherte insgesamt 9478150 9796675 9329099 9656902

zum Vorjahr +35 +34 +46 +35

54 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Der Geschaumlftsbericht der Techniker ndash auch digital

Unter wwwtkdegeschaeftsbericht finden Sie die digitale Ausgabe des TK-Geschaumlftsberichts

Der Geschaumlftsbericht 2016 steht Ihnen auch als PDF zum Download unter wwwpressetkde zur Verfuumlgung

Zu Artikeln die mit diesem Symbol gekennzeichnet sind finden Sie ausfuumlhrliche Videos im digitalen Geschaumlftsbericht

Impressum ndash Verantwortlich fuumlr den Inhalt Techniker Krankenkasse Bramfelder Straszlige 140 22305 Hamburg Telefon 040-69 09-17 83 Internet wwwpressetkde E-Mail pressestelletkde Twitter wwwtwittercomtk_presse

Verantwortlich Prof Dr Volker Moumlws Redaktion Kerstin Grieszligmeier Inga Laboga Texte Kerstin Grieszligmeier Hermann Baumlrenfaumlnger Gabriele Baron Nicole Battenfeld Daniel Burgstaler Dennis Chytrek Jacqueline Dauster Philip Giewer Michaela Hombrecher Inga Laboga Katharina Lemke Natalie Quadbeck Heike Schmedemann Silvia Wirth

Konzept und Gestaltung Christina Bartheidel Produktion Tanja Klopsch Litho Hirte GmbH amp Co KG Hamburg Druck Eversfrank Berlin GmbH Berlin Bilder Andreas Friese Jan Pauls Jan Haas Getty Images

copy Alle Rechte vorbehalten Nachdruck und sonstige Formen der Vervielfaumlltigung ndash auch auszugsweise ndash nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung

Mehr Informationen gibt es online Die digitale Ausgabe des TK-Geschauml sberichts fi nden Sie unter wwwtkdegeschae sbericht

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2010

02

720

17

  • Geschaumlftsbericht 2016
    • Vorwort
      • Dr Jens Baas im Gespraumlch mit13Martina Koederitz
      • Auf das Wesentliche reduziert
      • Interview bdquoDie Technikerldquo schaumlrft13ihren Markenauftritt
      • Kampagne Weil die beste Technik13menschlich ist
      • Position beziehen
      • Digitalisierung Nicht ob sondern wie
      • Interview Digitalisierung aktiv gestalten
      • Die Vermessung der Gesundheitswelt
        • Inhalt
        • 1 Die Techniker
        • 2 Die Technik
          • Thomas Ballast im Gespraumlch mit xbird
          • SmartHealth
          • Smart vernetzt
          • Digitale Versorgung
          • Service digital
          • Interviews Agiles Arbeiten amp Pflege
          • Innovationsfonds neue Wege in der Versorgung
            • 3 Wir Techniker
              • Techniker vernetzenTechniker
              • (Fuumlr) Techniker von morgen
              • Wissenschaft fuumlr Techniker
              • Techniker unterwegs
              • Ehrenamtlich fuumlr die Techniker
              • Interview bdquoStarke Selbstverwaltungldquo
              • Verwaltungsrat konkret
              • Sozialwahl gelebte Teilhabe
                • 4 Die Finanzen
                  • Jahresruumlckblick in Zahlen
                  • Vermoumlgensrechnung
                  • Vermoumlgen
                  • Einnahmen amp Ausgaben
                  • Pflegeversicherung
                  • Leistungsausgaben Pflegeversicherung
                  • Mitglieder- und Versichertenentwicklung
                    • Impressum

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Geschaumlrftes Profil

Die Techniker zeigt als Unternehmen nicht nur in Sachen Marke Profil Von der Gesundheit der Menschen in Deutschland uumlber Gesundheitspolitik bis hin zu gesellschaftlichen Veraumlnderungen ndash die Techniker bezieht Position und hat den Anspruch aktiv mitzugestalten

Wir sind die Techniker ndash ein neues Markenbild schaumlrft nicht nur das oumlffentliche Profil sondern

unterstreicht auch was das Unternehshymen von jeher ausmacht Der Technishykergeist also das Bestreben sich stets zu verbessern zu tuumlfteln und sich nicht mit bestehenden Loumlsungen zufrieden zu geben ist fester Teil der Unternehshymens-DNA

Immer an den besten Loumlsungen zu arbeishyten das bedeutet auch die Techniker als Unternehmen optimal fuumlr die Zukunft aufzustellen also auch heutige und kuumlnftige Rahmenbedingungen zu analyshysieren zu hinterfragen und aktiv mitzushygestalten Dazu gehoumlrt auch zu relevanshyten politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen klar Position zu beziehen

Das beginnt bei der kuumlnftigen Gestalshytung des Finanzausgleichs zwischen den Krankenkassen und fuumlhrt uumlber die Kostenentwicklungen fuumlr Arzneimittel bis zum gesellschaftlichen Megatrend Digitalisierung der nicht nur das Geshysundheitswesen in Gaumlnze vor fundashymentale Veraumlnderungen stellt sondern auch jedes einzelne Unternehmen Hier vertritt die Techniker ein klares Grundshy

verstaumlndnis Es stellt die Bedeutung von Datensicherheit und die Hoheit uumlber die eigenen Daten ebenso in den Fokus wie ein klares Bekenntnis zum Solidarprinzip Dazu gehoumlrt aber auch als die Techniker selbst eine aktive Rolle zu uumlbernehmen und aus diesem Grundshyverstaumlndnis heraus die digitale Entwickshylung mitzugestalten

Wie sich das Gesundheitswesen durch Big Data und kuumlnstliche Intelligenz vershyaumlndert und welche Rahmenbedingunshygen und Debatten in Zukunft gefragt sind diskutiert Dr Jens Baas Vorsitshyzender des Vorstands der Techniker mit Martina Koederitz Vorsitzende der Geshyschaumlftsfuumlhrung IBM Deutschland GmbH Die Techniker entwickelt geshymeinsam mit IBM Deutschland eine elektronische Gesundheitsakte

8 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Techniker

bdquoWir muumlssen die Chancen aufzeigenldquo Dr Jens Baas Vorsitzender des Vorstands der Techniker Krankenkasse im Gespraumlch mit Martina Koederitz Vorsitzende der Geschaumlftsfuumlhrung IBM Deutschland

Dr Jens Baas Dass die Digitalisierung im Gesundheitswesen fuumlr uns Techniker eine zentrale Rolle spielt zeigt sich nicht zuletzt in der elektronischen Gesundheitsakte (eGA) die wir gemeinsam entwickeln Aber die Digitalisierung beschaumlftigt ja nicht nur unshellip

Martina Koederitz Digitalisierung ist heute eine unternehshymerische Grundvoraussetzung Wenn zukuumlnftig alles digital ist koumlnnen sich Unternehmen nur noch uumlber die intelligente Anashylyse und Auswertung von Daten differenzieren Das wird auch die Gesellschaft veraumlndern Deshalb brauchen wir eine intensive Debatte uumlber die Rahmenbedingungen fuumlr neue Technologien Auf der CeBIT skizzierte zum Beispiel Gastland Japan bereits die Gesellschaft 50

Baas In dieser Debatte sind auch Unternehmen wie wir gefragt Wir muumlssen dafuumlr sorgen dass dabei auch ethische Komponenshyten und Implikationen miteinbezogen werden anstatt das freie Spiel der Maumlrkte walten zu lassen

Koederitz Das schaffen wir vor allem auch uumlber konkrete Nutshyzen und Werte Etwa mit der Initiierung einer elektronischen Geshysundheitsakte haben Sie bereits einen Meilenstein bei dem sehr persoumlnlichen Thema Versicherung und Gesundheit gesetzt

Baas Wenn wir unsere Versicherten fragen sagen sie klar dass sie eine solche eGA wollen Sie moumlchten aber auch Sicherheit und darauf vertrauen koumlnnen uumlber den Datenzugriff zu bestimmen Dafuumlr stehen wir als Krankenkasse fuumlr die im Umgang mit Daten klare Regeln gelten ndash und arbeiten mit einem Unternehmen zusamshymen das dieses Vertrauen garan-tieren kann Unsere Position ist Die Hoheit uumlber die Daten hat der Versicherte ndash nicht der Leistungsshyerbringer und nicht wir

Koederitz Bei allem was wir tun ist die Akzeptanz der Anwenshyder wichtig Ein Service der einen echten Nutzen bringt wird in der Regel schnell akzeptiert Haumltten Sie vor zehn Jahren bei der Einfuumlhrung des Smartphones gedacht dass es heute 81 Prozent der Menschen in Deutschland nutzen und es ganze Industrien umkrempeln wird Fuumlr uns ist dieser Mehrwertgedanke auch bei Big Data und Cognitive Computing entscheidend Wir haben Watshy

son Health als eigenstaumlndige Geschaumlftseinheit gegruumlndet weil wir glauben dass in der Erforschung der Gesundheit noch viel Potenzial steckt

Baas Big Data ist bei Versishycherten aber auch mit Aumlngsshyten verknuumlpft Werde ich jetzt voumlllig transparent Hier muumlssen wir Vertrauen schafshyfen ndash aber auch die groszligen Chancen aufzeigen Wenn ich heute zum Arzt gehe werden

wenige sehr ausgewaumlhlte Daten wie der Blutdruck oder ein Roumlntgenbild fuumlr meine Diagnose relevant Vieles was uumlber den Tag passiert ist jedoch nicht Treten an diese Stelle systematisch erhobene Informationen die sinnvoll genutzt werden profitiere ich als Patient und die Allgemeinheit profitiert ebenfalls Heute geht uns noch eine groszlige Datenmenge verloren Wir muumlssen uns fragen Wollen wir uns das leisten

bdquoEs ist entscheidend wie wir Big Data nutzenldquo

Martina Koederitz

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Koederitz Derzeit verdoppelt sich die Anzahl medizinischer Daten weltweit alle 73 Tage Das kann ein Mensch gar nicht mehr erfassen und wissen Mit der Watson-Technologie zeigen wir bereits heute wie zum Beispiel in der Krebs- oder Alzheimershyforschung Mediziner bei ihrer Arbeit durch Cognitive Computing unterstuumltzt werden Wir erweitern mit den kognitiven Systemen den Wissenshorizont derer die schwierige Entscheidungen zu treffen haben

Baas Die Technik ersetzt ja nicht den Arzt sondern kann ihn zu einem besseren Arzt machen Der Fortschritt in der Medizin ist so schnell dass kein Arzt immer auf dem aktuellen Stand der Medishyzin bleiben kann Die Informationen die bei einer Diagnose- oder Therapiefindung helfen koumlnnen werden immer umfangreicher Das kann schon heute kein Arzt mehr wirklich ohne technische Unterstuumltzung schaffen und dieser Trend wird sich noch weiter verstaumlrken

Koederitz Diese Potenziale stecken nicht nur in der Medizin Viele unserer Kunden nutzen etwa Cognitive Computing und Big Data um smarte Loumlsungen zu entwickeln etwa fuumlr den Klimashyschutz die Verkehrssteuerung einen besseren Kundenservice oder Energieeinsparungen

Baas Dabei kommt es auch auf die Ausgangsbedingungen an In unserem Gesundheitswesen sind die Menschen ndash zu Recht ndash ganz zufrieden Das bringt aber einen geringen Wunsch nach Veraumlnderung mit sich Fortschritt entsteht aber oft dort wo die Versorgung vorher schlecht war Hier duumlrfen wir in Deutschland nicht den Anschluss verlieren

bdquoDie Hoheit uumlber die Daten hat der Versicherte ndash nicht wirldquo

Dr Jens Baas

Koederitz Hinzu kommt die finanzielle Komponente Untershynehmer muumlssen die verfuumlgbaren Mittel moumlglichst intelligent einshysetzen Wenn wir Ablaumlufe durch intelligente Werkzeuge vereinshyfachen bleibt mehr Geld fuumlr konkrete medizinische Leistungen

Baas Auch unsere Versicherten zahlen nicht gerne fuumlr Verwalshytungskosten Wir muumlssen unsere Strukturen schlank halten ndash aber mit Balance Wir glauben nicht an eine rein virtuelle Kasse Bei Fragen wie zur Pflegebeduumlrftigkeit ist es wichtig mit Menschen zu sprechen auch wenn die Basisinformation vielleicht eine Mashyschine gibt Die Herausforderung ist alle gewuumlnschten Kanaumlle anzubieten und zu vernetzen und flexibel auf neue Technologien reagieren zu koumlnnen

Unter wwwtkdegeschaeftsbericht finden Sie das ganze Gespraumlch im Film

10 Geschaumlftsbericht 2016 Die Techniker

ndash

Technikergeist Die Techniker unter den Krankenkassen Mit dem neuen Logo besinnt sich das Unternehmen auf seine Wurzeln Technikergeist bedeutet zu tuumlfteln mit dem Antrieb sich stets zu verbessern und die Zukunft zu gestalten ndash nicht erst seit dem Markenrelaunch Ein kleiner Auszug aus der Unternehmensgeschichshyte auf Seite 12 zeigt wie der Techniker -geist Leistung und Service der Techniker praumlgt(e) und wie sich die Marke wandelte

Auf das Wesentliche reduziert Souveraumln praumlgnant und fuumlr digitale Kommunikationskanaumlle optimiert ndash so praumlsentiert sich der neue Markenauftritt mit dem die Techniker 2016 ihr oumlffentliches Profil weiter schaumlrft

Im Zentrum steht das neue Logo mit dem reduzierten Schriftshyzug bdquoDie Technikerldquo ndash es loumlst seinen Vorgaumlnger ab der seit 2001 die Techniker Krankenkasse repraumlsentierte Im Zuge der Neugestaltung erscheint auch die Startseite der Techniker in neuer Optik ndash das Layout des Online-Auftritts ist auf das Weshysentliche reduziert und zudem an alle mobilen Endgeraumlte angepasst Das erleichtert den Usern die Orientierung und steigert die Nutzerfreundlichkeit Beides spiegelt die Sershyvice-Orientierung des Unternehmens wider und unterstreicht die Relevanz digitaler Kommunikation

Dabei steht der neue Markenauftritt in klarem Bezug zu den Wurzeln des Unternehmens die bis 1884 zur Gruumlndung der bdquoEingeschriebenen Hilfskasse fuumlr Architekten Ingenieure und Technikerldquo zuruumlckreichen Der Technikergeist der im neuen Markenbild eine zentrale Rolle spielt praumlgt seit jeher das Unshyternehmen

Was hinter dem neuen Markenauftritt der Techniker steckt erlaumlutert Caroline H Flaschberger im Interview Zeitgleich mit der Vorstellung der neuen Optik startete zudem die Kampashygne mit der Botschaft bdquoDein Koumlrper Weil die beste Technik menschlich istldquo mit einem Schwerpunkt auf digitale Kanaumlle

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bdquoDie Technikerldquo schaumlrft ihren Markenauftritt bdquoWir haben das hervorgehoben was uns im Kern ausmachtldquo Caroline H Flaschberger spricht im Interview uumlber den Relaunch der Marke und den Technikergeist

Caroline H Flaschberger leitet das Marken-Management der Techniker

Die TK hat einen Markenrelaunch durchgefuumlhrt Was war der Anlass Caroline H Flaschberger Es ist sinnvoll Marken und deren Auftritt regelmaumlszligig auf den Pruumlfstand zu stellen Gruumlnde dafuumlr koumlnnen Veraumlnderungen auf dem Markt eine strateshygische Neuausrichtung oder eine schaumlrfere Abgrenzung zum Wettbewerb sein Die letzshyten Veraumlnderungen am Look der Marke waren uumlber sechs Jahre her seitdem hat sich vor allem in der digitalen Welt enorm viel veraumlndert Mit dem Markenrelaunch haben wir die grundsaumltzlichen Definitionen unserer Marke uumlberpruumlft und geschaumlrft mit dem Ziel unshysere Markenpositionierung zu staumlrken und sie deutlicher nach auszligen zu kommunizieren Diese bdquogeschaumlrfteldquo Positionierung muss sich im Look amp Feel der Marke wiederfinden Deshalb ist der Markenrelaunch viel mehr als nur ein neues Corporate Design

Zukuumlnftig nennt sich die TK bdquoDie Technikerldquo Warum Flaschberger Es ging um etwas Grundsaumltzliches naumlmlich um die Frage was ndash oder besser gesagt wer ndash unsere Marke so stark macht was ihr Daseinszweck ist und welche Eigenschaften wir und unsere Kunden der Marke genau zuschreiben Dabei kamen wir schnell zu der Erkenntnis dass das was uns stark macht und von den Mitbewerbern unterscheidet wir sind ndash die Mitarbeiter also bdquoDie Technikerldquo Wir haben bewusst auf

bdquokrankldquo und bdquoKasseldquo verzichtet und das hervorgehoben was uns im Kern ausshymacht Wir sind bdquoDie Technikerldquo Das kann keine andere Kasse von sich behaupten

Wofuumlr steht der neue Markenauftritt Flaschberger Wir wollen zeigen dass Die Techniker zu sein fuumlr uns eine Geisshyteshaltung ist das innerste Bestreben uns stets zu verbessern ndash nicht zum Selbstzweck sondern fuumlr die Gesundshyheit und Zufriedenheit unserer Kunden Dieser Technikergeist soll in jeder Ausshypraumlgung unserer Marke zum Ausdruck kommen In jedem Online-Auftritt mit jedem Service jeder Broschuumlre und jeder Anzeige ndash bis hin zur Gestaltung unserer Kundenberatungen

Welche Idee steckt hinter dem neuen Corporate Design Flaschberger Das neue Corporate Deshysign leitet sich primaumlr aus zwei Komposhynenten unserer Marke ab Dem Markenshykern bdquoTechnikergeistldquo und unserer Positionierung als Premiummarke Technishyker denken ja funktional und effizient Auf unser Design bezogen heiszligt das Es ist frei von Uumlberfluumlssigem von Schmuck und Schnoumlrkeln und funktioniert fuumlr alle Anforshyderungen bdquoPremiumldquo druumlckt sich vor alshylem in der Qualitaumlt und Aumlsthetik unseres Markenauftritts aus Das gilt fuumlr alle Kanaumlshyle auf denen uns der Kunde begegnet ndash fuumlr Broschuumlren und Webseiten genauso wie fuumlr die neue TK-App

Und was hat sich alles geaumlndert Flaschberger Kurze Antwort So gut wie alles Vom groszligen Logo an der Unternehshymenszentrale in Hamburg bis hin zum Kushygelschreiber

12 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Techniker

bdquoWeil die beste Technik menschlich istldquo

Neues Logo innovatives Corporate Design und eine reduzierte klare Bildsprache Im September 2016 praumlsentierte sich das Unternehmen in neuem Look amp Feel auf allen Kanaumllen

Die Techniker zeigt sich nach dem Re-Branding digital-zeitgeshymaumlszlig Leitfarbe bleibt Cyan ergaumlnzt durch ein neues Farbshyspektrum Die Bildsprache und die Typo wurden ebenfalls erneuert Zeitgleich mit dem Relaunch des Markenauftritts startete eine bundesweite Markenkampagne

Fortschrittliche Medizintechnik mit menschlicher Halshytung bdquoDein Koumlrper Weil die beste Technik menschlich istldquo ndash das ist die Botschaft der neuen Markenkampagne der Techshyniker Das Herzstuumlck der Kampagne ist der Werbespot bdquoSupermikrofonldquo in dem eine houmlrgeschaumldigte Frau dank eines Cochlea-Implantats zum ersten Mal ihre eigene Stimme houmlrt

Im Fokus stehen der menschliche Koumlrper als technisches Meisterwerk und die Leistungen der Techniker eine innovative Gesundheitsvorsorge sowie fortschrittliche Gesundheitstechnik Das Kampagnenmotto zeigt den Blick der Techniker auf den menschlichen Koumlrper als ein Wunder der Technik

Markenkampagne mit digitalem Schwerpunkt Startshyschuss fuumlr die Markenkampagne war die Enthuumlllung des neushyen Logos das nun die Glasfassade der Unternehmenszentshyrale schmuumlckt Mehrere Hundert bdquoTechnikerldquo waren am 15 September mit dabei als das Logo oumlffentlich das Licht der Welt erblickte Die Vorstellung des neuen Markenauftritts lief uumlber alle verfuumlgbaren Kanaumlle ndash von der fruumlhzeitigen Einbezieshyhung aller Mitarbeiter bis hin zur Kundenkommunikation auf den Sozialen Kanaumllen oder der Mitgliederzeitschrift TK aktushyell Neben dem Werbespot mit dem Kampagnenmotto im

Technikergeist im Laufe der Zeit

1884 Eine Krankenkasse fuumlr Techniker Gruumlndung der Einshygeschriebenen Hilfskasse fuumlr Architekten Ingenieure und Techniker

1964 Karteikarte ade Die TK ndash damals noch bdquoBerufskrankenkasse fuumlr Technikerldquo (BdT) genannt ndash stellt ihre Mitgliederkartei auf ein elektronisches Datenverarbeishytungssystem um 1884

1964

2016

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Fernsehen und Kino gibt es Online-Werbung auch auf Social Media-Kanaumllen sowie Printwerbung und Plakate Dabei liegt der Schwerpunkt auf den digitashylen Kanaumllen Jung von MattSAGA entwickelte die Kampagne in Zusammenarbeit mit Elbkind der Soshycial Media-Agentur der Techniker Das neue Corporate Design kommt von Jung von Mattbrand identity in Hamburg

dietechnikerde

Differenzierung von uumlber 400000 verschiedenen Schallquellen Dein Ohr Weil die beste Technik menschlich ist Und falls doch mal etwas ist ermoumlglichen wir fuumlr unsere Versicherten moderne Hightech-Houmlrimplantate

1987

1996 Die TK ging als erste geshysetzliche Krankenversicherung mit einem Online-Auftritt ins Internet

2010 TK goes Social Media ndash Die TK kommuniziert ab jetzt mit ihren Kunshyden auch auf Facebook und YouTube

2017 Digitale Gesundheit Die Technishyker startet die Entwicklung einer elektroshynischen Gesundheitsakte (eGA)

14 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Techniker

Position beziehen

bdquoFairen Wettbewerb kann es nur geben wenn der Morbi-RSA manipulationssicher gemacht wirdldquo

Rahmenbedingungen analysieren hinterfragen und aktiv mitgestalten Die Techniker bezieht Position zu relevanshyten politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen Zentrale Fragestellungen sind dabei die Verteilung der Mittel aus dem Gesundheitsfonds sowie die Kostenentshywicklung im Gesundheitswesen

Risikostrukturausgleich in der Kritik Die Krankenkassen sollen untereinander in einen fairen Wettbewerb treten Damit Kassen nicht benachteiligt sind wenn bei ihnen vorwiegend aumlltere und kranke Menschen versichert sind gibt es den sogenannten morshybiditaumltsorientierten Risikostrukturausgleich Dieser bdquoMorbi-RSAldquo ist ein mathematischer Schluumlssel nach dem das Geld der Beishytragszahler theoretisch fair unter den Kassen aufgeteilt werden soll Fuumlr kranke Versicherte bekommen die Kassen eine houmlhere Zuweisung aus dem Gesundheitsfonds als fuumlr gesunde

Leider ist das System in Schieflage geraten Denn in der Praxis bekommen einige Krankenkassen wesentlich mehr Geld als sie

fuumlr die Versorgung ihrer Versicherten benoumltigen bei anderen Kasshysen reichen die Zuweisungen indes nicht aus Die Luumlcke zwischen den Ersatzkassen zu denen auch die Techniker Krankenkasse gehoumlrt und den Allgemeinen Ortskrankenkassen betraumlgt mittlershyweile rund 18 Milliarden Euro ndash jaumlhrlich Diese Diskrepanz laumlsst sich nicht mit effizienten Prozessen erklaumlren Im Gegenteil einige der bevorzugten Kassen haben im Vergleich die houmlchsten Vershywaltungsausgaben pro Versicherten und koumlnnen sich gleichzeitig einen sehr niedrigen Zusatzbeitrag leisten

Der Grund ist vielmehr die Manipulationsanfaumllligkeit des aktuellen Systems in dem die Beeinflussung des Diagnoseverhaltens von Aumlrzten sich lohnen kann Denn Welche Diagnose(n) Mediziner den einzelnen Versicherten stellen ist ausschlaggebend fuumlr die Zuweisung

Der Wettbewerb wird somit auf einer anderen Ebene gefuumlhrt als er eigentlich gefuumlhrt werden sollte Die Krankenkassen geben jetzt Geld dafuumlr aus dass die Aumlrzte Diagnosen moumlglichst genau erfassen und laufend aktuell halten In einem vielbeachteten Inshy

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Tim Steimle leitet den Fachbereich Arzneimittel der Techniker

terview hat der TK-Vorstandsvorsitzende Dr Jens Baas im Oktober 2016 dieses Vershyhalten aller Krankenkassen kritisiert Auch wenn die Beratung der Aumlrzte uumlber die richshytigen Diagnosen nicht illegal ist so ist das Geld das dafuumlr ausgegeben wird in der Versorgung der Versicherten deutlich besshyser aufgehoben

Der Gesetzgeber hat nun reagiert und die Einflussnahme auf ambulante Diagnosen erschwert Die bestehenden Kodieranreishyze und damit die Ursache fuumlr die Einflussshynahme werden damit aber nicht beseitigt Nach wie vor ist es fuumlr die Kassen lukratishyver Einfluss auf das Kodieren von Erkranshykungen zu nehmen anstatt sich auf die Gesunderhaltung der Menschen zu konshyzentrieren Seltene und im Einzelfall sehr teure Erkrankungen werden nicht oder nur ungenuumlgend finanziell ausgeglichen Desshyhalb muss der Morbi-RSA reformiert und die Auswahl der 50 bis 80 relevanten Krankheiten veraumlndert werden Bei der Krankheitsauswahl soll der Fokus auf schwere und im Einzelfall auch teure Krankheiten gelegt werden Nur damit entfallen die Kodieranreize innerhalb der RSA-Systematik

shy

Neue Rahmenbedingungen bei Arzneimittelpreisen Tim Steimle spricht im Interview uumlber die Kostenshyfaktoren und Rahmenbedingungen der Versorgung mit Arzneimitteln

Der Prozess mit dem die Preise fuumlr neue Arzneimittel in Deutschland verhandelt werden ist nach dem Pharmadialog grundlegend veraumlndert worden Wie beurteilen Sie die Veraumlnderungen und das neue Arzneimittelgesetz Tim Steimle Mit dem neuen Gesetz wurde von dem bisher geltenden Grundsatz abgeruumlckt dass die Krankenkassen nur dann Geld fuumlr neue Medikamente bezahlen muumlssen wenn diese auch wirklich einen Zusatznutzen fuumlr die Patienten hashyben Dies ist ein klarer Ruumlckschritt bei der Erstattung von Arzneimitteln und wird zu einer Mehrbelastung fuumlr die Kranshykenkassen fuumlhren ohne dass sich die Versorgung der Versishycherten verbessert Schon heute geben wir fast vier Milliarden Euro fuumlr Arzneimittel aus ndash nach den Ausgaben fuumlr Krankenhaumluser und Aumlrzte der drittgroumlszligte Posten

Eine der Veraumlnderungen ist auch dass die Zubereitung spezieller Medikamente zur Behandlung von Krebs (Zytostatika) von den Krankenkassen nun nicht mehr wirtschaftlich ausgeschrieben werden darf Welche Auswirkungen bringt diese Entscheidung Ihrer Meinung nach mit sich Steimle Diese Ausschreibungen sind in der Vergangenheit stark kritisiert worden Die hohen Kosten in der Krebsmedizin verbunden mit der Rechtsprechung zwangen die Kassen jeshydoch dazu von diesem Mittel Gebrauch zu machen Es gibt aber die Moumlglichkeit die Ausgangsstoffe zur Herstellung dieshyser Praumlparate auszuschreiben Das wird Einsparungen von etwa 150 Millionen Euro bringen und ist ein richtiger Schritt Betrachtet man das Einsparpotenzial von 600 bis 800 Millioshynen kann dies jedoch erst ein Anfang in diesem Bereich sein

Was halten Sie davon dass Aumlrzte demnaumlchst in ihrer Praxissoftware uumlber den Nutzen von Medikamenten informiert werden sollen Steimle Ob dieses neue Instrument wirkt haumlngt entscheishydend davon ab ob die Industrie an dieser Stelle auszligen vor bleibt und die Informationen wirklich unabhaumlngig sind

16 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Techniker

Nicht ob sondern wie Wie wir kommunizieren wie wir arbeiten wie wir leben ndash die Digitalishysierung hat in unseren Alltag laumlngst Einzug gehalten das gilt auch fuumlr das Gesundheitswesen Hier haben digitale Angebote das Potenzial Effizienz und Transparenz zu steigern ndash und die Versorgung der Versicherten zu verbessern Es geht also nicht um das bdquoObldquo sondern um das bdquoWieldquo und ebenso um das bdquoWerldquo

Die bereits existierenden digitalen Angebote weisen eine sehr unterschiedliche Qualitaumlt auf und sind selten gut vernetzt Sie wirken deshalb wie ein bdquodigitaler Flickenteppichldquo Die Techniker hat den Anspruch die digitale Entwicklung aktiv mitzugestalshyten und ihren Versicherten exklusive und hochwertige digitale Versorgungsangebote zu machen Dabei stehen zwei Themen im Fokus Datenschutz und Vernetzung Letztere soll vor allem dabei helfen den Flickenteppich zu beseitigen

Elektronische Gesundheitsakte mit einheitlichen Stanshydards Deshalb hat die Techniker mit IBM Deutschland eine Entwicklungskooperation fuumlr eine digitale Gesundheitsakte (eGA) geschlossen die die bestehenden digitalen Angebote der Techniker ergaumlnzen und in Zukunft auch vernetzen soll Neben der Datensicherheit sind hier die Schnittstellen fuumlr Aumlrzte und natuumlrlich fuumlr die Versicherten selbst zentrale Punkte Die Hoheit uumlber diesen zentralen Datenspeicher hat der Versicherte Er entscheidet wem er Zugriff auf seine Daten gibt und auch ob er das Angebot uumlberhaupt annehmen moumlchte Weil die eGA esshysenziell fuumlr Versorgungsqualitaumlt und Patientensicherheit sein wird sollten jedoch alle Kassen verpflichtet werden ihren Vershysicherten eine solche Akte anzubieten Um dabei Inselloumlsungen und Wettbewerbsbehinderungen zu vermeiden muumlssen die technischen Standards und Schnittstellen klar definiert werden

Ob die digitale Entwicklung im deutschen Gesundheitssystem akzeptiert und zu einem Erfolg wird haumlngt maszliggeblich von der Datensicherheit ab Wenn Krankenversicherungen hier eine Vorreiterrolle einnehmen ist sichergestellt dass Daten nicht fuumlr gewinnbringende Zwecke verwendet werden und ihre Nutshyzung strengen gesetzlichen Bestimmungen unterliegt

Klare Rahmenbedingungen fuumlr Innovationen Im Gesundshyheitssystem treffen digitale Innovationen und deren Treiber auf komplexe Strukturen und teilweise widerspruumlchliche Regelungen Die Techniker setzt sich fuumlr klare und transparente Rahmenbeshydingungen ein die einerseits Innovationen den Weg ebnen und gleichzeitig dem sensiblen Thema Gesundheit gerecht werden

Beispiel Health-Apps Innovationen entstehen haumlufig in Unternehmen die keine erfahrenen Akteure im Gesundheitsshywesen sind wie Start-ups die Health-Apps entwickeln Ihr Weg von der Idee bis zur Erstattung durch die Krankenkassen kann auch uumlber die Zulassung nach dem Medizinproduktegeshysetz fuumlhren ndash ein komplexes und langwieriges Verfahren speshyziell angesichts der schnellen Entwicklungs- und Updatezyklen von Apps Fuumlr ein positives Innovationsklima ist hier Klarheit uumlber Zulassungspflicht und -kriterien notwendig Zudem koumlnnte ein beschleunigtes Verfahren speziell fuumlr Health-Apps diese schneller zu den Versicherten bringen

Beispiel Telemedizin Eine Erkrankung im Urlaub oder eine Beshyratung durch einen Spezialisten im laumlndlichen Raum Die Telemeshydizin koumlnnte hier Arzt und Patient ortsunabhaumlngig vernetzen Technisch ist das laumlngst moumlglich in der Praxis schraumlnken jedoch unterschiedliche ndash und teilweise uneinheitliche ndash Regelungen den Einsatz stark ein Um die Potenziale der Telemedizin zu nutzen fordert die Techniker auch fuumlr die Telemedizin Klarheit daruumlber in welchen Situationen sie zum Einsatz kommen darf

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Digitalisierung aktiv gestalten Dr Markus Schlobohm leitet den Geschaumlftsbereich Unternehshymensentwicklung der Techniker Im Interview erlaumlutert er was die Digitalisierung fuumlr Versicherte und Mitarbeiter bedeutet

Wo steht die Techniker aktuell in Sachen Digitalisierung Und wo will sie hin Dr Markus Schlobohm Wir Techniker haben bei der Digitalisierung einen sehr guten Start hingelegt und sind fest entshyschlossen ganz vorne mit dabei zu sein Das zeigt etwa die Entwicklung der TK-App oder die Erneuerung des Online-Aufshytritts Digitalisierung findet natuumlrlich auch nach innen statt und muss ganzheitlich vorangetrieben werden Dazu gehoumlrt ein unternehmensuumlbergreifendes Verstaumlndshynis was dies fuumlr uns bedeutet Wir muumlsshysen einen Digital-Dialog fuumlhren

Was beinhaltet das Schlobohm Im Kern steht die Frage Geht es nur darum bestehende analoge Informationen und Prozesse in digitale Daten umzuwandeln oder stellen wir Abshylaumlufe und bestehende Strukturen auf die digitale Probe Ich bin davon uumlberzeugt dass wir an letzterem nicht vorbeikomshymen Als Techniker haben wir hier den Anshyspruch die Digitalisierung umfassend und aktiv zu gestalten Innovationen voranzushytreiben um letztendlich den groumlszligtmoumlglishychen Nutzen fuumlr unsere Versicherten zu erreichen

Wie sehen die Rahmenbedingungen aus Schlobohm Schon heute ist in vielen Branchen der Digitalisierungsdruck enorm ndash Kunden fordern digitale Angebote ein oder wandern ab Dieser Druck vom Markt ist im Gesundheitswesen noch weniger stark zu spuumlren als etwa in der Luftfahrt oder im Einzelhandel Er wird aber schnell steigen Den aktuellen Diskurs praumlgen vor allem die Bedenken und Risiken etwa beim wichtigen Thema Datenschutz Wir brauchen eine sektorenuumlbergreifende Deshybatte die den Nutzen ins Zentrum stellt

und das Ziel hat gute einheitliche Standards zu schaffen Es fehlen auch noch konkrete Ansaumltze die Digitalisierung zu foumlrdern also beispielsweise diejenigen zu incentivieren die fruumlhzeitig etwas auf die Beine stellen

Was kommt auf die Versicherten zu Schlobohm Durch digitale Services ruumlcken Gesundheitsthemen naumlher an den Alltag der Versicherten etwa wenn sie Termine online vereinbaren koumlnnen statt vom Anrufshybeantworter abhaumlngig zu sein Vor allem die Kommunikation und die Informationsmoumlgshylichkeiten werden sich radikal aumlndern Auch das Leistungsangebot wird breiter es wird einfacher unabhaumlngig von festen Terminen und Oumlrtlichkeiten etwas fuumlr die eigene Geshysundheit zu tun Dabei kann aber jeder selbstbestimmt abwaumlgen was kann und will ich digital erledigen ndash und was nicht

hellip und auf die Beschaumlftigten der Techniker Schlobohm Auch der Arbeitsalltag wird sich grundlegend aumlndern gelernte Aufgaben und Prozesse werden neu aufgesetzt oder fallen weg Neue spannende sich staumlndig wandelnde Taumltigkeiten werden hinzukommen Das passiert aber nicht von einem Tag auf den anderen sondern ist ein langfristiger Transformationsprozess in den wir die Mitarshybeiter nicht nur einbinden und mitnehmen sondern auch in die Gestalterrolle bringen muumlssen Denn sie bleiben die Experten in der Sache und ihr Fachwissen ist in Zukunft genauso gefragt wie heute

Dr Markus Schlobohm im Interview bdquoWir muumlssen einen Digital-Dialog fuumlhrenldquo

18 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Techniker

Die Vermessung der Gesundheitswelt

Die Techniker kuumlmmert sich nicht nur um die bestmoumlgliche medizinishysche Versorgung sondern engagiert sich auch dafuumlr dass ihre Versicherten moumlglichst gar nicht erst krank werden Mit Angeboten wie individuellen digitalen Coachings aber auch in Kitas Schulen Hochschulen und Betrieben unterstuumltzt sie die TK-Versicherten dabei etwas fuumlr ihre Gesundheit zu tun

Aber was macht Gesundheit aus Geshysundheit ist nicht nur die Abwesenheit von Krankheit Laut der Weltgesundshyheitsorganisation (WHO) geht es um das koumlrperliche geistige und soziale Wohlershygehen Der Lebensstil der Menschen und die gesundheitlichen Belastungen deshynen sie im Beruf ausgesetzt sind haben darauf groszligen Einfluss Deshalb erhebt und analysiert die Techniker regelmaumlszligig Daten zu Krankschreibungen und Arzneishymittelverordnungen und fuumlhrt Umfragen zum Lebensstil der Menschen durch

Kinder sind gut fuumlr die Gesundheit Der TK-Gesundheitsreport widmete sich 2016 in seinem Schwerpunkt der gesundheitlishychen Situation von Erwerbspersonen mit Familie Das Ergebnis Kinder sind gut fuumlr die Gesundheit Beschaumlftigte mit familienshyversicherten Kindern waren durchschnittshylich 143 Tage krankgeschrieben ndash 23 Tage weniger als Beschaumlftigte ohne Kinshyder Obwohl derzeit viel uumlber die gestressshyte Sandwichgeneration diskutiert wird zeigen die Daten dass Familie und Beruf nicht nur eine Doppelbelastung sind sonshydern dass Familie auch eine Ressource ist die positiv auf die Gesundheit wirkt

Medikamente fuumlr 250 Tage Der Report zeigt zudem dass Frauen mehr krankgeshyschrieben sind Maumlnner aber mehr Medishykamente bekommen 252 Tagesdosen ndash also die jeweils empfohlene Tagesdosis eines Praumlparats ndash erhielten Maumlnner bei

den Frauen waren es bdquonurldquo 245 Insbesondere bei Zivilisationsshykrankheiten wie Bluthochdruck und Diabetes ist das Verschreishybungsvolumen bei Maumlnnern deutlich houmlher

Gesund leben um gesund zu bleiben Viele dieser Beschwershyden lieszligen sich mit einem gesuumlnderen Lebensstil vermeiden oder positiv beeinflussen Dazu gehoumlren vor allem eine gesunde Ershynaumlhrung ausreichend Bewegung sowie regelmaumlszligiger Stressausshygleich Um herauszufinden wie Menschen mit diesen Themen umgehen befragte die Techniker einen Querschnitt der Bevoumllkeshyrung zum Ernaumlhrungs- und Bewegungsverhalten sowie zum Umshygang mit Stress

Die Bewegungsstudie zeigt dass sich die Haumllfte der Erwachsenen als bdquoSportmuffelldquo oder bdquoAntisportlerldquo bezeichnen Und Mehr als jeder Dritte bewegt sich im Alltag weniger als eine halbe Stunde Bewegung wirkt sich nicht nur positiv auf Herz- und Kreislauf aus sondern ist auch eines der besten Mittel gegen Stress Und der Stresspegel der Republik ist hoch Laut der TK-Stressstudie steshyhen 60 Prozent unter Strom Schuld sind vor allem der Job hohe Eigenanspruumlche und staumlndige Erreichbarkeit

Das is(s)t Deutschland Die neue Ernaumlhrungsstudie zeigt dageshygen einen positiven Trend 45 Prozent geben an dass sie sich vor allem gesund ernaumlhren moumlchten bei der Vorgaumlngerstudie 2013 sagten das nur 35 Prozent Die Ergebnisse der Umfragen hat die Techniker in drei Studienbaumlnden veroumlffentlicht Sie dienen als Grundlage um neue Praumlventionsangebote zu entwickeln

Die Studienbaumlnde zum Download wwwtkde Webcode 937684

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Studienergebnisse auf einen Blick Ernaumlhrungsstudie 45 Prozent der Menschen Bewegungsstudie in Deutschland ist es am wichtigsten dass sie sich gesund ernaumlhren

3 2 66 der Erwachsenen in Deutschland bewegen sich in ihrem Alltag

noch nicht einmal eine Stunde

Gesundheitsreport Fehltage vs Medikamente pro Jahr

Frauen Maumlnner

45

41

5 4

Hauptsache gesund

Hauptsache lecker

Hauptsache kalorienarm

Hauptsache guumlnstig

Hauptsache schnell

weiszlig nicht

Stressstudie Zwischen Kindern und Karriere ist der Stress am groumlszligten Anteil der Befragten die mindestens manchmal gestresst sind nach Alter

18 bis 29 Jahre

30 bis 39 Jahre

40 bis 49 Jahre

50 bis 59 Jahre

60 bis 69 Jahre

70 plus

66

82

66

76

39

34

10 20 30 40 50 60 70 80

Oslash 61

20 Geschaumlftsbericht 2016 Die Technik ndash

Die Technik Technikergeist bringt Technik(en) hervor Diese muumlssen vor allem eines ndash die Versicherten im Blick haben und in ihrem Sinne den Alltag vereinfachen Prozesse beschleunigen oder zu einer besseren Versorgung beitragen

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Technische Loumlsungen Die beste Technik ist menschlich heiszligt es in der aktuellen Kampagne der Techniker Dahinter steht auch die Uumlberzeugung dass Technik immer zum Ziel haben muss dem Menschen zu nutzen Technische Loumlsungen muumlssen dazu beitragen die Versicherten optimal zu versorgen oder deren Alltag durch neue Services erleichtern

Wofuumlr steht dabei bdquoTechnikldquo Im engeren Sinne fuumlr ganz konshykrete technik- und technoloshy

giebasierte Leistungen etwa digitale Versorgungsangebote Dazu gehoumlren beispielsweise eine App fuumlr Betroffene von Migraumlne ebenso wie eCoaches die beim Erreichen persoumlnlicher Gesundshyheitsziele helfen bdquoTechnikldquo meint auch neue Wege im Bereich Service etwa die TK-App oder die elektronische Gesundshyheitsakte die die Techniker gemeinsam mit IBM entwickelt

Im weiteren Sinne steht bdquoTechnikldquo aber auch fuumlr eine Methode eine Art und Weise zu handeln Bei der Techniker heiszligt das auch zunehmend agil zu arshybeiten und sich staumlrker team- und standortuumlbergreifend zu vernetzen Auf der anderen Seite koumlnnen sich Vershysicherte etwa durch Angebote zum Selbstmanagement gezielt Techniken aneignen um die eigene Gesundheit positiv zu beeinflussen und die Gesundshyheitskompetenz zu staumlrken

Daruumlber hinaus unterstuumltzen Technik und Techniken Loumlsungen auf ganz konshykrete Herausforderungen im Gesundshyheitswesen Etwa wenn die Techniker im Rahmen eines Projekts gemeinsam mit Partnern erprobt wie ein telemedishyzinisches Konsil die Folgen mangelnder Facharztdichte im laumlndlichen Raum milshydern kann ndash und weitere Projekte die durch den Innovationsfonds gefoumlrdert werden

Partnerschaften bieten stets die Chance neuer Impulse Diese kommen immer oumlfshyter von Start-ups die ihre Ideen im Geshysundheitswesen etablieren wollen Die Techniker geht offen auf diese Impulsgeshyber zu und schafft konkrete Vernetshyzungs- und Foumlrderangebote Welche Poshytenziale die Zusammenarbeit zwischen Krankenkassen und Start-ups fuumlr die Zukunft der Gesundheit hat diskutiert Thomas Ballast stellvertretender Vorsitshyzender des Vorstands der Techniker mit Dr Jonas Harder und Sebastian Sujka Ihr Berliner Start-up xbird setzte sich im Pitch im Rahmen des Innovationstags durch und gewann eine Entwicklungsshykooperation mit der Techniker

22 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

bdquoNeue Produkte brauchen die Chance sich zu beweisenldquo Thomas Ballast stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Techniker diskutiert mit Dr Jonas Harder (Chief Medical Officer) und Sebastian Sujka (CEO) vom Berliner Start-up xbird wie Start-ups den Weg ins Gesundshyheitswesen finden koumlnnen Die Software des Unternehmens wertet Bewegungsdaten von Smartphones aus In Kombination mit medizinischen Informationen koumlnnen daraus Ruumlckschluumlsse auf beginnende oder eskalieshyrende Erkrankungen gezogen werden

Thomas Ballast Start-ups sind Teil des digitalen Wandels im Geshysundheitswesen den wir Techniker aktiv mitgestalten moumlchten Sie haben sich beim Innovationstag durchgesetzt und eine Entwicklungsshykooperation mit der Techniker gewonnen Wie sind Ihre Erfahrungen wenn Kasse auf Start-up trifft Stoszligen da zwei Kulturen aufeinander

Sebastian Sujka Wir hatten mit sehr langen Response Rates geshyrechnet Das war nicht der Fall Ein kultureller Unterschied ist viel-leicht dass wir spontan nach einem Telefonat loslegen auch uumlber Nacht wenn viel Arbeit ansteht Bei Ihnen werden viel mehr Leute eingebunden es gibt viel mehr Struktur

Dr Jonas Harder Positiv ist definitiv dass wir von Anfang an einen kompetenten Ansprechpartner bei der TK hatten der sich auch kurz-

fristig Zeit fuumlr uns nahm der uns verstand und die naumlchsten Schritte aufzeigte Haumltten Sie denn gerne mehr Start-up im Unternehmen

Ballast Manchmal schon Andererseits sind wir als Kasse auf Nachhaltigkeit Vertrauen und Sicherheit ausgerichtet Mit Start-ups verbinde ich Tempo und die Notwendigkeit schneller Ergebnisse Natuumlrlich treiben auch wir eigene Projekte voran entwickeln etwa Apps foumlrdern aber bewusst auch die Kooperashytion mit Start-ups Wir wollen Ideen von auszligen aufgreifen gemeinsam entwickeln und daraus Produkte schaffen die wir unseren Kunden anbieten koumlnnen Warum sucht xbird die Naumlhe zu einer Kasse

Sujka Unser Team ist zwar fokussiert und schnell ndash aber was Expertise Reichweite Schlagkraft Kundenshybindung und Vertrauen angeht koumlnnen wir uns nicht mit einem Unternehmen wie der TK vergleichen

Harder Wir kommen von der Technologie die wir sehr gut kennen bewegen uns mit dem Gesundshyheitswesen aber in einen Sektor fuumlr den uns Fachshy

shy

bdquoIn den USA wird mehr ausprobiertldquo

Dr Jonas Harder

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wissen fehlt Es gibt schlieszliglich keine Webseiten die beschreishyben welche Schritte man gehen muss um erfolgreich zu sein Das ist wie ein Dschungel

Ballast Es ist sicher sinnvoll fruumlhzeitig gemeinsam den Weg von der Entwicklung bis zur Vermarktung durchzugehen um moumlgliche Stolpersteine zu identifizieren Deshalb ist es wichtig dass sich beide auf einen gemeinsamen Weg einlassen Eine gute Idee oder Technologie reicht in der Regel nicht aus Manchshymal habe ich den Eindruck dass Start-ups die Kundenperspekshytive ndash das heiszligt die Frage ob ein Produkt tatsaumlchlich Nutzen schafft oder vielleicht sogar Angst macht ndash vernachlaumlssigen

Sujka Start-ups brauchen fruumlhzeitig Klarheit uumlber moumlgliche Hindernisse die den Weg gefaumlhrden Fuumlr uns kann jeder Zeitshyverzug weil man zum Beispiel sein Konzept umschmeiszligen muss existenzgefaumlhrdend sein Ideal waumlre daher ein stanshydardisierbarer Prozess eine Art Leitfaden fuumlr alle die mit aumlhnlichen Herausforderungen kaumlmpfen

Ballast Diese Klarheit haben wir natuumlrlich auch nicht immer Wir stehen im staumlndigen Dialog mit den Aufsichtsbehoumlrden und muumlssen immer wieder herausfinden was unsere Kunshyden wollen Und manches ergibt sich erst im Prozess Fuumlr Start-ups besteht die grundsaumltzliche Herausforderung im Gesundheitssystem Hier treffen eine hohe Geschwindigkeit und kurze Innovationszyklen auf einen ausgepraumlgten regushylatorischen Rahmen Orientieren Sie sich angesichts dieser Hindernisse eher ins Ausland

Harder Der deutsche Markt ist fuumlr uns wichtig Wir sind aber oft in den USA dort geht die Digitalisierung schneller voran es wird mehr ausprobiert

Sujka Wir sehen hierzulande erste Fortschritte Ein Start-up zu gruumlnden ist schon fast Mainstream es gibt Wettbewerbe und Programme Sie haben ja auch Projekte und einen Wettshybewerb gestartet und sagen Wir machen einfach mal auch wenn nicht alles von Anfang an planbar ist Ich hoffe die Entshywicklungen gehen schnell genug voran damit sich nicht viele Start-ups in die USA verabschieden

Ballast Wir muumlssen deshalb an den Rahmenbedingungen arbeiten Unser Gesundheitssystem ist nicht auf das Temshypo der Digitalisierung vorbereitet Fuumlr Start-ups brauchen wir schnellere Zugangsmoumlglichkeiten einen Weg speziell fuumlr bdquodigitale Versorgungsprodukteldquo Sie muumlssen die Chance hashyben mit verringerten Anforderungen zu starten Gleichzeishytig sollten sie den Auftrag bekommen fruumlhzeitig Daten zu Wirksamkeit und Nutzen zu erheben Das muumlssen wir in den naumlchsten zwei bis drei Jahren auf den Weg bringen denn das Gesundheitswesen darf den Anschluss an die Digitalisierung nicht verlieren

Unter wwwtkdegeschaeftsbericht finden Sie das ganze Gespraumlch im Film

bdquoStart-ups brauchen fruumlhzeitig Klarheitldquo

Sebastian Sujka

24 Geschaumlftsbericht 2016 Die Technik

ndash

SmartHealth Die Bevoumllkerung ist bereit fuumlr digitale Gesundheitsangebote ndash so lautet das Fazit der Studie SmartHealth die Forsa im Auftrag der Techniker durchgefuumlhrt hat Untersucht wurde dabei nicht nur ob die technischen Voraussetzungen mittlerweile gegeben sind sondern auch wie ausgepraumlgt die Bereitschaft ist sich mit Gesundheitsdienstleistern zu vernetzen digitale Hilfsmittel beim Selbstmanagement der eigenen Gesundheit zu nutzen und einer vernetzen Nutzung der Daten zuzustimmen wenn dies der Forshyschung und der eigenen Gesundheitsprognose dient Schluumlsselshyworte sind in diesem Zusammenhang Selbstbestimmung Vershytrauen und tatsaumlchlicher Nutzen neuer Anwendungen ndash mit ihnen steigt die Akzeptanz der digitalen Medizin Der Studienband zum Download wwwtkde Webcode 915488

82 glauben dass Onlinekommunikation mit der Arztpraxis

in zehn Jahren alltaumlglich ist

61der Menschen in Deut

sc

hland wuumlrden

ihre medizinischen Daten anonym fuumlr Forschungszwecke spenden

Der Kontakt zur Krankenkasse wird digital Die Mehrheit erwartet in zehn Jahren eine deutliche Zunahme der Onlinekommunikation

3 1 9

48

40

ja wahrscheinlich weiszlig nicht

eher nicht Rundungsdifferenzen moumlglich

ja bestimmt nein bestimmt nicht

Wandert die Gesundheit in Zukunft in die digitale Sphaumlre In zehn Jahren wird dies bei Gesundheitsthemen ganz alltaumlglich sein

Internetrecherche

Einsatz von Apps

Austausch in sozialen Netzwerken

56

43

31

41

36

43

10 20 30 40 50

ja bestimmt ja wahrscheinlich

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Smart vernetzt Die Techniker unterstuumltzt Versicherte in Sachen bdquoSelbstbestimmung als Patientldquo ndash und foumlrdert Innovashy tionstreiber die mit ihren Ideen die Gesundheitsversorgung im Sinne der Kunden voranbringen wollen

Starke Patienten nutzen Zeit beim Arzt besser Diabetes Uumlbergewicht Kopf- und Ruuml- Seminarangebot Patient sein kann man lernen Wie man lershyckenschmerzen ndash oft sind die groszligen nen kann bdquoselbstbestimmter Patientldquo zu sein zeigen die Kursrei-Volksleiden der Grund fuumlr medizinische he bdquoKompetent als Patientldquo und die gleichnamige Broschuumlre Behandlungen und Kosten in Milliarden- Darin erfahren Versicherte wie sie qualitativ hochwertige Inforshyhoumlhe Allen dreien ist es gemein dass der mationen recherchieren und Arztgespraumlche vor- und nachberei-Patient mit seinem Verhalten den Schluumlsshy ten koumlnnen So koumlnnen Arzt und Patient die oft knappe Zeit im sel fuumlr Verlauf und moumlgliche Folgeerkran- Behandlungszimmer fuumlr die bdquosprechende Medizinldquo die gemeinshykungen selbst in der Hand hat Studien same Therapieplanung und das Festlegen individueller Behandshyim Auftrag der Techniker zeigen Schon lungsziele nutzen Davon profitieren insbesondere chronisch das Wissen um die eigene Erkrankung kranke Patienten die oft im Laufe der Jahre ein fundiertes Wissen steigert die Therapietreue (Adhaumlrenz) uumlber ihre Erkrankung erwerben Im Arzt-Patienten-Gespraumlch geht

es fuumlr sie dann mehr darum den Therapieverlauf und die Prog-Die Techniker setzt deshalb auf Programshy nose zu besprechen und individualisierte Behandlungsziele geshyme die den Patienten in seiner Kompeshy meinsam festzulegen tenz staumlrken Dadurch koumlnnen sogar Operationen vermieden werden wie Als Patient Verantwortung zu uumlbernehmen etwa durch Beweshydas bdquoZweitmeinungsprogrammldquo der gung kann die Prognose verbessern Eine Studie der Universi-Techniker zeigt Neun von zehn aumlrztlich taumltsklinik Freiburg hat gezeigt Wer sich erreichbare Gesundheitsshyverordneten Ruumlcken-OPs konnten vershy ziele setzt und diese verfolgt verbessert den Gesundheitszustand mieden werden indem der Patient zuvor und die Adhaumlrenz Dieses Selbstmanagement unterstuumltzt die auf eine zweite Meinung setzte Techniker auch mit Online-Gesundheitscoachings

Old Economy meets New Economy Innovationen haben es im deutschen Gesundheitswesen oft Mehrere Workshop-Phasen vermittelshynicht leicht Ihr Nutzen muss erst wissenschaftlich belegt ten Kompetenzen in kundenorientierter sein Datenschutz und rechtlicher Rahmen stellen hohe An- Produktentwicklung Kenntnisse des forderungen an neue Angebote ndash aus Sicht vieler Start-ups Gesundheitswesens und Business-Exshysind das hohe Huumlrden Um Start-ups im Gesundheitswesen pertise zu vernetzen hat die Techniker die Health-i-Initiative gestarshytet die im TK-Innovationstag und der Health-i-Preisverlei- Im Herbst trafen sich schlieszliglich rund hung im November gipfelte 50 Akteure aus dem Gesundheitsweshy

sen sowie Vertreter von fuumlnf Start-ups bdquoSmarte Ideen fuumlr die Gesundheitsversorgung gesuchtldquo lau- auf dem TK-Innovationstag im Berliner tete der Aufruf der Techniker sich fuumlr den gemeinsam mit Soho House zu einer Open-Space-Konshydem Handelsblatt ausgelobten Health-i-Award zu bewerben ferenz mit Pitch Das Ziel Den Ausshyndash ihm folgten weit uumlber 100 Start-ups mit Ideen von der ad- tausch etablierter Akteure im Gesundshyhoc-Labordiagnostik uumlber die Schnell-Erkennung von Klinikshy heitswesen mit jungen Gruumlndern zu keimen bis zur Gedaumlchtnistraining-App fuumlr Schlaganfall- und foumlrdern Als Gewinner ging das Berliner Krebs-Patienten Start-up xbird hervor und gewann die

Entwicklungskooperation mit der Techniker

26 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

Digitale Versorgung die Zukunft aus der Hosentasche

Erfahrungen von Patienten sammeln Symptome beobachten Diagnosen stellen und einen Therapieplan festlegen ndash was Aumlrzte schon seit der Antike tun erlebt einen wahren Boom digitaler Unterstuumltzung

Elektronische Schmerztagebuumlcher liefern dem Arzt einen exakten Schmerz- und Medikationsverlauf die Dauer-Blutdruckmessung uumlbernimmt das Smartphone und selbst die verordnete Medizin kommt immer haumlufiger nicht als Saft oder Tablette daher sondern als individualisiertes Sportprogramm (gespeichert auf einem Chip) oder als Selbstmanagement-App die zu Entspannung oder Bewegung raumlt

Dabei wird der Arzt nicht ersetzt sondern in den Bereichen Patienteninformation Datengewinnung (also Anamnese) und bei Hausbesuchen via Videosprechstunde eher entlastet Die Rolle der Sensorik und des Trackings ndash also der routinemaumlszligigen Erfassung eines taumlglichen Bewegungsprofils des Krankheitsshyverlaufs oder des Medikamentengebrauchs ndash nimmt in starkem Maszlige zu So werden dem Mediziner in naher Zukunft schon

beim Erstgespraumlch mit dem Patienten viele valide Daten autoshymatisch zur Verfuumlgung stehen die er bei Diagnosestellung und Therapieplanung einbeziehen kann

Mobile Partner fuumlr unterwegs Dabei ist die Huumlrde bdquoMobilishytaumltldquo laumlngst genommen und die ersten medizinisch sinnvollen und auch notwendigen Apps stehen zur Verfuumlgung So wershyden elektronisch erfasste Daten wie im TK-DiabetesTagebuch zum staumlndigen Begleiter und der digitale Coach ndash egal ob in der Gesundheitspraumlvention oder Schmerzbehandlung ndash ein zuverlaumlssiger Partner fuumlr die Hosentasche Das ist ein erster Schritt ndash in Zukunft sind auf Grundlage dieser Daten dann auch Vorhersagemodelle zu bevorstehenden Gesundheitsershyeignissen wie Herzinfarkt oder Asthmaanfall moumlglich

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Migraumlne-App Bei chronischen Kopfschmerzen greifen viele nur zur Tablette ndash aber dabei zu kurz Hilfreich ist ein Selbstmanageshyment der Kopfschmerzen Dies faumlngt mit dem Dokumentieren der Schmerzattacken und Medikamenteneinnahmen an und reicht bis zur in die App integrierten progressiven Muskelentspannung

Die App bietet unter anderem bull ein Kopfschmerztagebuch mit Schmerzkalender bull eine Auswertungsfunktion mit pdf-Export fuumlr das Gespraumlch

mit dem Arzt bull die Moumlglichkeit mit Experten zu chatten und bull die Vernetzung mit anderen Patienten Weitere Informationen zur App wwwtkde Webcode 917996

Pilotstudie Valedo ndash digitale Ruumlckentherapie Ein Tablet zwei Senshysoren und eine Anwendung die wie ein Computerspiel aussieht ndash ein kleiner Koffer mit diesen Utensilien verspricht die Ruumlckenmuskulatur spielerisch zu trainieren Moumlglich machen dies die individuelle Einweishysung durch einen Schmerztherapeuten und ein spezielles Programm fuumlr zuhause Macht der Patient in der Spielsituation die richtigen Beweshygungen wird ihm das auf dem Bildschirm angezeigt ndash ebenso wie falshysche Bewegungen Das ermoumlglichen die an Brust- und Kreuzbein befesshytigten Bewegungssensoren die jede Bewegung messen

bull Fast jeder zehnte Fehltag ist ruumlckenbedingt bull Die digitale Ruumlckentherapie richtet sich an Patienten die schon

vier Wochen oder laumlnger wegen Ruumlckenbeschwerden arbeitsunfaumlhig sind bull Ergebnisse der Studie werden im Laufe von 2017 erwartet

eCoaches Knapp eine halbe Million Menschen in Deutschland hat bereits einen TK-GesundheitsCoach im Internet genutzt Ob mehr Bewegung weniger Kopfschmerzen oder Stress besser bewaumlltigen ndash die Coaches helfen mit acht bis 14 Wochen dauernden Programshymen dabei sich zu informieren persoumlnliche Gesundheitsziele zu erreichen und so das persoumlnliche Wohlbefinden Stuumlck fuumlr Stuumlck zu verbessern

bull Verschiedene Gesundheitsziele stehen zur persoumlnlichen Auswahl bull Durch das Smartphone wird der Coach zum virtuellen Begleiter

Tinnitracks Eine Aussicht auf Heilung haben viele der drei Millionen Tinnitus-Pashytienten in Deutschland kaum ndash eine erfolgreiche Therapie gibt es bisher nicht Eine Chance auf Linderung bietet die App bdquoTinnitracksldquo die die Lieblingsmusik um den Stoumlrton filtert und so zur Therapie wird Erste Ergebnisse der Patientenbefragung zeigen Bei jedem dritten Patienten lindert Tinnitracks die Beschwerden deutlich

Tinnitracks bull ist verfuumlgbar in Hamburg Bayern Hessen Nordrhein-Westfalen und Baden-Wuumlrttemberg bull ist Teil eines Versorgungsangebotes im Rahmen der Integrierten

Versorgung und wird vom teilnehmenden HNO-Arzt verordnet und bull wird bei 1000 Patienten unter Alltagsbedingungen auf seine Wirksamkeit gepruumlft

28 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

Kunden koumlnnen mit der TK-App unter anderem Ǵ Krankmeldungen und Dokumente an die Techniker uumlbermitteln Ǵ Nachrichten an die Techniker schicken Ǵ TK-Briefe online empfangen Ǵ das TK-Bonusprogramm digital nutzen Ǵ die verschriebenen Medikamente der letzten drei Jahre einsehen

Die TK-App wird kontinuierlich um weitere Funktionen erweitert

Service digital Digitale Angebote erleichtern es Versicherten Gesundheitsshyangelegenheiten flexibel in den Alltag zu integrieren Mit der TK-App und der Entwicklung der elektronischen Gesundheitsakte treibt die Techniker diese digitalen Moumlglichkeiten weiter voran

Die eGA Gesundheitsdaten in der Hand der Versicherten Die elektronische Gesundheitsakte (eGA) wird ein Speicherort fuumlr Dashyten werden den die Versicherten komplett selbst verwalten Jeshyder wird selbst bestimmen was in die Gesundheitsakte kommt und wer darauf zugreifen kann ndash ganz aumlhnlich wie bei einem Bankshyschlieszligfach IBM wird die Akte als Dienstleister zur Verfuumlgung stellen aber selbstverstaumlndlich keinen Zugriff auf die Daten hashyben Auch die Techniker wird als Krankenkasse nur mit Zustimshymung des Versicherten Zugriff bekommen ndash und auf Wunsch die Leistungsdaten zur Verfuumlgung stellen Nutzer koumlnnen dann zum Beispiel mit einem Klick sehen welche verschreibungspflichtigen Medikamente sie in den letzten drei Jahren bekommen haben Diese Liste kann dann jeder selbst um die Medikamente ergaumlnzen die nicht der Verschreibungspflicht unterliegen Auch weitere Dashy

ten soll jeder Versicherte selbst in seine Akte einpflegen koumlnnen Denkbar ist auszligerdem dass Sensordaten etwa von Fitnesstrashyckern direkt in die Akte flieszligen

TK-App Krankmeldungen uumlbermitteln TK-Briefe online empfangen oder Nachrichten an die Techniker schicken Die TK-App bietet viele Funktionen bequem per Smartphone Aufbauend auf der Online-Filiale bdquoMeine TKldquo ergaumlnzt die TK-App das bisherige Service- und Leistungsangebot So ist beishyspielsweise das TK-Bonusprogramm komplett digital nutzbar und die Medikamentenuumlbersicht bietet einen Uumlberblick uumlber die verordneten Medikamente der letzten drei Jahre Besonshyders nutzerfreundlich ist die vereinfachte Interaktion mit der Techniker Dokumente koumlnnen mit dem Smartphone abfotoshygrafiert und sicher uumlbermittelt werden Damit geht die Techshyniker einen weiteren Schritt in Richtung digitaler Krankenkasse

Die TK-App ist fuumlr Kunden der Techniker kostenlos im Apple App Store und bei Google Play downloadbar Die Nutzung der App erfordert ein Smartphone mit dem Betriebssystem iOS oder Andshyroid Weitere Informationen finden Sie auf wwwtkde unter dem Webcode 937842

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Zusammenarbeit So agil ist die TK Schnell Ziele erreichen statt langwierige Plaumlne abzuarbeiten Aufshygaben teilen statt sie allein zu erledigen als Team entscheiden statt den Chef beschlieszligen zu lassen Die Techniker arbeitet zushynehmend agil Was das im Arbeitsalltag bringt verraten die Orshyganisationsentwicklerin Nadja Stephani die beim Einstieg in dieshyse Arbeitsweise unterstuumltzt und Randolf Sprengnether dessen Team Projekte agil managt

Frau Stephani warum kommt in der TK die agile Arbeitsweise zum Einsatz Stephani Agile Methoden kommen urspruumlnglich aus der Softshywareentwicklung und werden deshalb in unserer IT schon lange genutzt Seit 2016 fuumlhren wir die agile Arbeitsweise aber auch gezielt in anderen Bereichen bei uns ein ndash etwa in der Projektarshybeit oder im Versorgungsmanagement Wir wollen so flexibler werden und gerade bei komplexen Themen unsere Produkte noch enger auf den Kunden abstimmen

Herr Sprengnether was bringen Ihnen agile Techniken Sprengnether Wir nutzen diese Arbeitsweise um unser Intrashynet weiterzuentwickeln Anfangs war es ungewohnt sich als Team taumlglich uumlber den aktuellen Stand unserer Themen auszushytauschen und zusammen zu entscheiden welche Aufgaben geshyrade die wichtigsten sind Inzwischen profitieren wir davon Wir organisieren uns besser konzentrieren uns auf das Wesentliche und bekommen unsere Aufgaben schneller erledigt Und schlieszligshylich haben wir so auch ein staumlrkeres Wir-Gefuumlhl entwickelt denn wir bringen eine Sache gemeinsam voran und identifizieren uns als Team noch staumlrker mit unserer Arbeit

Nadja Stephani und Randolf Sprengnether schaumltzen die Flexibilitaumlt der agilen Arbeitsorganisation

Vernetzte Effizienz in der Pflege Peter Wilhelm leitet das neueste Pflegezentrum der Techniker Im Interview erlaumlutert er wie das Zentrum in die Pflegeinfrastruktur eingebunden arbeitet

Das dritte und somit juumlngste Pflegezentrum der Techniker eroumlffnete im Oktober ndash was wird dort geleistet Wilhelm Wir betreuen in Mainz aktuell mit rund 100 Mitarbeishytern Pflegefaumllle aus Hessen und dem Suumlden Nordrhein-Westfashylens Perspektivisch werden wir aber deutlich wachsen und unseshyre Aufgaben erweitern Wir wollen fuumlr pflegende Angehoumlrige ansprechbar sein und der Bedarf nimmt zu

Was waren die Herausforderungen beim Aufbau Wilhelm Wir haben die neue Infrastruktur im laufenden Betrieb aufgebaut ndash im Vorfeld der groumlszligten Neuerung in der Pflegeversishycherung zum Jahreswechsel in deren Rahmen die Kolleginnen und Kollegen unsere Versicherten umfassend informierten und deren Fragen beantworteten Parallel dazu arbeiteten die erfahshyrenen Kollegen aus den Zentren in Kiel und Dresden die Mitarbeishyter fuumlr den neuen Standort ein so dass das neue Zentrum ab dem Einzugstag eigene Kontingente bearbeiten konnte Das funktioshynierte dank teamuumlbergreifender Arbeit und enger Vernetzung zwischen den Zentren richtig gut

Wie ist das Zentrum in die Pflegeinfrastruktur integriert Wilhelm Ein Groszligteil der fachlichen Kommunikation zwischen Zentren und Unternehmenszentrale laumluft uumlber eine digitale Plattshyform Uumlber dieses Forum tauschen sich die fachlich Verantwortshylichen zentrumsuumlbergreifend zu Themenschwerpunkten wie etwa Pflegedienste oder Hospizbehandlung aus Das ermoumlglicht uns Loumlsungen fuumlr aktuelle Fragen fuumlr alle sichtbar und verbindshylich sowie schnell und effizient in die Praxis zu uumlberfuumlhren

Peter Wilhelm leitet das Pflegezentrum der Techniker in Mainz

30 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

Innovationsfonds neue Wege in der Versorgung

Der Innovationsfonds foumlrdert Versorgungsinnovationen und die Versorgungsforschung in Deutschland und wird vom Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) verwaltet Im Fokus stehen Projekte die verschiedene Sektoren des Gesundheitsshywesens einbeziehen und uumlber die bisherige Regelversorgung hinausgehen um die Versorgung der gesetzlichen Krankenkassen weiterzuentwickeln Im Bereich Versorgung hat die Techniker insgesamt 27 Foumlrderzusagen erhalten Fuumlnf dieser Projekte verantwortet die Techniker als sogenannte Konsortialfuumlhrerin also federfuumlhrend

NetzWerk GesundAktiv ndash laumlnger selbstbestimmt leben Wie koumlnnen aumlltere Menschen moumlglichst lange selbstbestimmt in den eigenen vier Waumlnden leben Das ist die zentrale Fragestellung des NetzWerk GesundAktiv in Hamburg Das Projekt ist ein sektorenshyuumlbergreifendes Hilfs- und Betreuungsnetzwerk im Quartier Es integriert und verbindet bestehende regionale Hilfs- und Versorshygungsangebote mit eigenen Bausteinen und erprobt ein technishysches Assistenzsystem

Im Zentrum steht die koordinierende Stelle (KS) im Hamburger Albertinen-Haus Dort durchlaufen die Teilnehmer Untersuchunshygen und Tests Sie erhalten einen individuellen Unterstuumltzungsshyplan und einen Tablet-PC Je nach persoumlnlichem Bedarf wird der Alltag der Teilnehmer durch Angebote des Projekts unterstuumltzt Der Tablet-PC dient als Kommunikationsplattform So koumlnnen die Teilnehmer etwa per Video mit der KS sprechen oder einen Notruf an die Johanniter-Unfall-Hilfe absetzen In weiteren Ausbaustushyfen sind auch Haussteuerungsfunktionen und eine intelligente Notfallerkennung mit Hilfe von angeschlossenen Bewegungsmelshydern moumlglich

Teledermatologie ndash Hautarztversorgung auf dem Land Wie laumlsst sich mit Hilfe der Telemedizin die Versorgung auf dem Land verbessern Die Dermatologie bietet dafuumlr gute Voraussetzunshygen Denn Hauterkrankungen sind fotografisch gut abbildbar und solche Fotos koumlnnen auf digitalem Weg in angemessener Qualitaumlt versendet werden Das nutzt das Projekt Teledermatoshylogie in Mecklenburg-Vorpommern Bereits heute ist eine flaumlchenshydeckende dermatologische Versorgung von Patienten dort nicht mehr sichergestellt Wartezeiten fuumlr Termine von mehreren Moshynaten sind uumlblich Die Praxen der rund 60 niedergelassenen Hautaumlrzte sind vor allem in den Staumldten konzentriert Das Projekt etabliert ein telemedizinisches Konsil zwischen Haus- und Fachaumlrzten Die Teilnehmer nutzen dabei eine App die Veraumlndeshyrungen der Haut abbildet Anschlieszligend leiten sie die Daten an die Dermatologie der Universitaumltsmedizin Greifswald oder an koshy

operierende niedergelassene Dermatologen weiter Von diesen Experten erhalten sie uumlber die App anschlieszligend eine konsiliarishysche Empfehlung zur weiteren Behandlung Sofern Patienten kurzfristig keinen Termin bei einem Dermatologen erhalten muumlsshysen sie nun nicht zwangslaumlufig eine Klinik aufsuchen Sie koumlnnen sich an ihren bereits behandelnden Hausarzt wenden und werden per Telekonsil trotzdem parallel von Spezialisten beraten oder behandelt

TransFIT ndash luumlckenlos in die Erwachsenenmedizin Zaumlhlt man alle Kinder- und Jugendvorsorgeuntersuchungen (U1 ndash U11 J1 und J2) und empfohlenen zahnaumlrztlichen Kontrolltermine zusamshymen kommt ein Kind bis zum 18 Geburtstag auf etwa 43 regushylaumlre Arztbesuche Allerdings ist die Versorgung in der sogenannshyten Transitionsphase der Uumlbergangsphase vom Jugendlichen zum Erwachsenen oft luumlckenhaft Besonders kritisch ist dies bei Kindern und Jugendlichen mit chronischen Erkrankungen wenn der bis dato behandelnde Kinderarzt mit der Volljaumlhrigkeit nicht mehr zustaumlndig ist

Diese Luumlcke will das Projekt TransFIT schlieszligen TransFIT steht fuumlr Fruumlhintervention zur Vorbereitung und Begleitung des Transitishyonsprozesses aus der Kinder- und Jugendmedizin in die Erwachshysenenmedizin Basierend auf dem regional bereits erfolgreichen Berliner TransitionsProgramm (BTP) sollen zeitliche Verzoumlgerunshygen waumlhrend des Arztwechsels durch ein telemedizinisch arbeishytendes Fallmanagement bundesweit vermieden werden Fallmashynager begleiten die Jugendlichen ab 12 Jahren und bereiten sie auf den Uumlbergang vor Ausgangspunkt ist ein ausfuumlhrliches Geshyspraumlch des Kinderarztes sowie daran anknuumlpfend eine systemashytische Einschaumltzung inwieweit bei den Jugendlichen Bedarf fuumlr eine spezifische Unterstuumltzung in der Uumlbergangsphase besteht Neben der kontinuierlichen telemedizinischen Begleitung komshymen sogenannte Transitionsschulungen zum Einsatz die die Faumlhigkeiten der jugendlichen Patienten zum eigenstaumlndigen Mashynagement ihrer chronischen Erkrankungen verbessern

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VERO ndash Die Versorgung von Menschen mit Rheuma optishymieren Rheumatoide Arthritis ist eine haumlufige chronische Gelenkerkrankung an der Schaumltzungen zufolge etwa 800000 Menschen in Deutschland leiden Mit dem Projekt VERO sollen Versorgungsqualitaumlt und Versorgungseffizienz bei der Theshyrapie verbessert werden indem die Arzneimitteltherapie opshytimiert wird

Bisher wird die Erkrankung unter anderem mit hochwirksamen entzuumlndungshemmenden Medikamenten und haumlufig auch mit Schmerzmitteln behandelt Seit mehreren Jahren sind fuumlr diese Indikation nun auch sogenannte Biologika verfuumlgbar Arzneimitshytel durch die immer mehr Patienten beschwerdefrei leben koumlnshynen Sind die Symptome abgeklungen und ist die Krankheitsaktishyvitaumlt gering koumlnnen die Medikamente reduziert oder sogar ganz abgesetzt werden In diesen Faumlllen spricht man von bdquoDeeskalatishyonldquo Bislang geschieht das in der Therapie der rheumatoiden Arshythritis nur selten VERO zielt darauf ab dass nur das notwendige Maszlig an Arzneimitteln zum Einsatz kommt und leistet somit auch einen Beitrag zur Erhoumlhung der Arzneimitteltherapiesicherheit

Mit VERO wird erstmals in Deutschland die schrittweise Deeskashylation von Menschen mit rheumatoider Arthritis systematisch in der Versorgungsrealitaumlt umgesetzt und evaluiert Dies geschieht im engen Austausch zwischen Arzt und Patient Ziel ist es den Patienten eine passgenaue Therapie anzubieten Neben einer engmaschigen Krankheitskontrolle soll vor allem das Selbstmashynagement des Patienten gestaumlrkt werden

LeIKD ndash Orientierung zur Gesundheit Diabetes Mellitus Typ 2 und Koronare Herzkrankheit bringen erhoumlhte kardiovaskulaumlre Risikofaktoren mit sich erhoumlhen also das Risiko etwa einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden Gesundheitsorienshytiertes Verhalten kann diese Risikofaktoren senken Dafuumlr ist jedoch ein veraumlnderter Lebensstil notwendig Auf diesem Weg begleitet das Programm LeIKD betroffene Hochrisikopatienten mit einem individuell abgestimmten Bewegungs- und Ernaumlhshyrungsprogramm Dabei kommen Aktivitaumlts- und Pulsmesser eine Kommunikations-App und bestehende Gesundheitsproshygramme der Techniker zum Einsatz Zudem werden Hausaumlrzte Diabetologen Kardiologen Ernaumlhrungs- und Physiotherapeushyten eingebunden

Alle Projekte in der Uumlbersicht wwwtkde Webcode 935240

Versorgungsforschung zehn Foumlrderzusagen Lassen sich unerwuumlnschte Neben- und Wechselwirshykungen von neu zugelassenen Praumlparaten mithilfe von Routinedaten fruumlhzeitig erkennen Wie muss ein Fehshylerberichts- und Lernsystem fuumlr die Arztpraxis ausseshyhen damit es auch tatsaumlchlich genutzt wird und die ambulante Behandlung sicherer macht Warum wershyden Patienten mit Brustschmerzen in bestimmten Reshygionen Deutschlands besonders oft per Linksherzkashytheter untersucht Das sind einige der Fragen denen die Techniker mit Partnern wie Universitaumlten und anshyderen Forschungseinrichtungen in insgesamt zehn Versorgungsforschungsprojekten auf den Grund geht

Die zehn Projekte haben Anfang 2017 vom Innovatishyonsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses Foumlrderzusagen in Houmlhe von 125 Millionen Euro erhalshyten Bei sieben der zehn bewilligten Projekte ist das WINEG das wissenschaftliche Institut der TK fuumlr Nutshyzen und Effizienz im Gesundheitswesen Konsortialshypartner

Bei einigen der Projekte geht es auch darum zu untershysuchen wie wirksam bestimmte Arzneimittel sind Mit Blick auf risikobehaftete Medikamente in der Schwanshygerschaft wird das WINEG beispielsweise eine neue wissenschaftliche Methodik entwickeln um mithilfe von Routinedaten bekannte Risiken systematisch zu uumlberpruumlfen weiter zu erforschen und bislang noch unshybekannte Risiken zu entdecken Um wichtige genetishysche Risikofaktoren bei der Arzneimitteltherapie zu identifizieren wird das WINEG ebenfalls Routinedaten analysieren und zudem mit pseudonymisierten Befrashygungsergebnissen verknuumlpfen

32 Geschaumlftsbericht 2016 Wir Techniker ndash

Wir Techniker Wie werden wissenschaftliche Ergebnisse praktisch nutzbar Wie kann man Eltern chronisch kranker Kinshyder unterstuumltzen Uumlber 13000 Mitarbeiter arbeiten nach dem Prinzip bdquovon Technikern fuumlr Technikerldquo

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Von Technikern fuumlr Techniker

Wir Techniker das sind uumlber 13000 Menschen die sich in ganz Deutschland nicht nur um die Anliegen von rund 98 Millionen Versicherten kuumlmmern sondern auch daran arbeiten die Angebote der Techniker stets in deren Sinne zu verbessern

Das beginnt beim Austausch mit den Versicherten fuumlr den untershyschiedliche Wege offen stehen

die wir Techniker stets ausbauen ndash von Anruf bis App Wir sorgen dafuumlr dass dieshyse Kommunikationspfade zuverlaumlssig schnell und effizient funktionieren und sich stets den Wuumlnschen der Versichershyten entsprechend weiterentwickeln

Wir Techniker stehen nicht nur mit Vershysicherten im permanenten Dialog sonshydern sind unterwegs um auf relevanten Foren in Sachen Versorgung Service oder Wissenschaft unsere Standpunkte und Innovationen vorzustellen aber auch Impulse aufzunehmen und zu deshybattieren Zu diesen Innovationen gehoumlshyren auch Angebote fuumlr Techniker von morgen vom Peer-to-Peer-Projekt in Sachen digitale Kompetenz fuumlr Schuumller bis zur Lern-App fuumlr unsere Auszubilshydenden

Auch das Thema Patientensicherheit ist fuumlr uns Techniker ein zentrales Anlieshygen Wie hier wissenschaftliche Inforshymationen fuumlr Versicherte unmittelbar praktisch nutzbar werden zeigt beishyspielsweise ein digitales Informationsshypaket uumlber Multiressistente Erreger (MRE) Fuumlr den Bruumlckenschlag zwischen wissenschaftlicher Forschung und anshywendbarem Wissen sorgen die Technishyker des Wissenschaftlichen Instituts der TK fuumlr Nutzen und Effizienz im Geshysundheitswesen (WINEG)

Das Prinzip bdquovon Technikern fuumlr Technishykerldquo setzt jedoch kein Hauptamt voraus Das beweisen die ehrenamtlichen Mitshyglieder des Verwaltungsrats Im houmlchsshyten Gremium der Techniker treffen sie alle Entscheidungen von grundsaumltzlicher Bedeutung kontrollieren im Sinne der Versicherten Vorstand und Verwaltung und legen zusaumltzliche Leistungen fest

34 Geschaumlftsbericht 2016 Wir Techniker

34 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker ndash

Techniker vernetzen Techniker Wer mit der Techniker in Kontakt treten will hat viele Moumlglichkeiten ndash von mobil bis postalisch Fuumlr Tempo bei der Vernetzung von uumlber 13000 Technikern und rund 98 Millionen Versicherten sorgen unter anderem diese Techniker

Postmanagement Fuumlr Dirk Stejskal beshydeutet Technikergeist in der taumlglichen Arbeit bis ins Detail ausgefeilte Qualitaumlt mit Houmlchstgeschwindigkeit zu verbinden Der gelernte Drucker arbeitet im Druckshyzentrum der Techniker wo 2016 rund 32 Millionen Brief-Sendungen produziert und versendet wurden Dort zaumlhlen houmlchste Datenschutzstandards technische Akkushyratesse und feste Zeitfenster

Dass alle Kunden so schnell wie moumlglich ihre Briefe erhalten dafuumlr sorgen neben Dirk Stejskal und seinen Kollegen zwei der modernsten Inkjetbasierten Rollen-Dishygitaldrucksysteme sowie drei Hochleisshytungskuvertiermaschinen bdquoWas die Kolleshyginnen und Kollegen an den Schreibtischen bundesweit verschicken wollen wird hier gedruckt kuvertiert und bis zum Versand fertig gemacht Uumlber den ganzen Prozess koumlnnen wir exakt verfolgen welcher Brief gerade wo ist ob alle notwendigen Forshymulare oder Beipacks enthalten sind und im Fall der Faumllle beschaumldigte Briefe sofort automatisch nachproduzierenldquo erlaumlutert der Operator Pro Stunde nehmen bis zu 23000 Standardbriefsendungen den Weg von der Druckdatei bis ins Kuvert denn rein rechtlich beduumlrfen viele Anliegen noch der klassischen Briefform

Cockpit Anne de Wilde und Florian Werg uumlberblicken als Workforce-Manager im soshygenannten Cockpit des Bereichs Kundenservice der Techniker den Groszligteil der Kundenshyanliegen Ob per Anruf E-Mail Chat oder Brief ndash das Cockpit-Team sorgt dafuumlr dass Kunden die Techniker gut erreichen und schnell eine Antwort erhalten Mittels Prognosen und Planung wird der Einsatz der Kollegen in den Servicezentren nah am Bedarf geplant und gesteuert

Im Schnitt verteilt das Cockpit so taumlglich uumlber 30000 Anrufe uumlber 2000 E-Mails uumlber 700 Chats und uumlber 7500 Anliegen auf dem Postweg bdquoDie Aufgabe ist komplex weil sie viele verschiedene Kanaumlle umfasst und wir saisonale Schwankungen ebenso wie zum Beispiel ungeplante Abwesenheiten bei den Kollegen abfedern muumlssenldquo erlaumlutert Florian Werg bdquoWir arbeiten hier mit vielen verschiedenen Techniken steuern diese so aus dass der Service stimmt Technikergeist ist besonders gefragt wenn eine dieser Techniken einmal ausfaumlllt Dann gilt es flexibel und schnell eine Loumlsung zu finden damit die Kunden dennoch schnell eine Antwort erhaltenldquo erklaumlrt Anne de Wilde bdquoUns motiviert es wenn wir die besten Voraussetzungen fuumlr die Kolleginnen und Kollegen im direkten Kundenshykontakt schaffen koumlnnenldquo

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SoVerMaFacunterdeFra

FuumlrdezusRuumlvorabwaauc

App Der erste Arbeitstag von Matthias Robbers fiel auf den Startschuss eines Projekts das Versicherten der Techniker neue Kommunikationswege zum Service ihrer Kasse ermoumlglicht Der Android-Entshywickler ist Teil des Teams das die TK-App umsetzt hat deren Weg von der Planung bis in den Google Play Store gefuumlhrt und arbeitet mit seinen Kollegen daran die Anshywendung stetig zu verbessern und weiteshyre Features fuumlr die Nutzer anzubieten

bdquoMich motiviert vor allem die Chance uumlber die App so vielen potenziellen Nutzern den Alltag zu erleichtern Heute ist es fuumlr viele Menschen alltaumlglich alles per Smartshyphone von unterwegs zu erledigen Das gilt jetzt auch fuumlr Anliegen an die Technishyker etwa Dokumente zu uumlbermittelnldquo ershylaumlutert Robbers Das Entwicklerteam arshybeitet beim weiteren Ausbau der App agil steht im Austausch mit den Nutzern und bindet Ruumlckmeldungen direkt in die aktushyelle Entwicklung mit ein Fuumlr Robbers geshyhoumlrt das zum Technikergeist bdquoEs geht darum einzelne Funktionen weiter zu entshywickeln dabei aber immer das groszlige Ganshyze und den Nutzen fuumlr den Versicherten im Blick zu habenldquo

ziale Netzwerke Auch die sozialen Netzwerke stehen den sicherten der Techniker zum Austausch offen Social Media nagerin Sandra Ebenau haumllt Versicherte mit ihren Kollegen auf ebook Twitter amp Co auf dem Laufenden bdquoDabei stimmen wir

s eng mit allen ab die fuumlr die Techniker kommunizierenldquo erlaumlushyt Ebenau Zum Job gehoumlrt auch das Community Management nn auf diesen Kanaumllen erreichen die Techniker auch zahlreiche gen und Anliegen von Versicherten und anderen Usern

schnelle Antworten arbeitet das Social Media Team eng mit n Kolleginnen und Kollegen aus dem Servicezentrum Hamburg ammen Dort arbeiten Ingo Kaiser und seine Kollegen an den

ckmeldungen an die Versicherten Neben Tempo zaumlhlt dabei allem inhaltliche Flexibilitaumlt bdquoDie Themen sind vielfaumlltig und

wechslungsreich und reichen von Krankengeld bis zur Sozialshyhlldquo erlaumlutert Ingo Kaiser Antworten gibt es rund um die Uhr h wenn die meisten Anfragen tagsuumlber eintreffen bdquoOumlffentlich

sichtbar informieren wir aber nur allgemein ndash wenn fuumlr eine Ausshykunft persoumlnliche Angaben noumltig sind vernetzen wir die Versishycherten mit dem richtigen Ansprechpartnerldquo so Kaiser

36 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

(Fuumlr) Techniker von morgen Die Techniker engagiert sich mit innovativen Projekten fuumlr die Gesundheit und Zukunft junger Versicherter und ihrer Familien ndash und mit Angeboten fuumlr Auszubildende der Techniker die 2016 besonders erfolgreich waren

Sicher durch die digitale Welt Generation bdquoKopf untenldquo Neun von zehn Zwoumllfjaumlhrigen besitzen ein Smartphone drei Stunden pro Tag verbringen sie durchschnittlich online Die digitale Welt gehoumlrt laumlngst zum Alltag im Kinderzimshymer Mit den Moumlglichkeiten des Internets und der Sozialen Medien ist jedoch auch die Anzahl der Risiken gestiegen bdquoNeue Phaumlnomene wie Cybermobbing oder Inshyternetsucht belasten immer mehr die Psyshyche von Kindern und Jugendlichen Wir haben gemeinsam mit dem Verein Condrobs das Praumlventionsprojekt Netzshygaumlnger 30 gestartet damit Kinder fruumlh lernen sich in der digitalen Welt zurechtshyzufindenldquo sagt Christian Bredl Leiter der TK-Landesvertretung Bayern Netzgaumlnger 30 unterstuumltzt Schuumller darin Gefahren in der digitalen Welt zu erkennen zu vermeishyden und einen maszligvollen Umgang mit dem Internet zu entwickeln Die Jugendlishychen lernen ihr eigenes Verhalten in der digitalen Welt kritisch zu reflektieren

Das Besondere bei Netzgaumlnger 30 Nicht Lehrer vermitteln die Inhalte sondern Schuumller Neunt- und Zehntklaumlssler wershyden zu sogenannten bdquoPeersldquo ausgebildet und geben ihr Wissen in Workshops an die juumlngeren Schuumller weiter Die Aumllteren haben Vorbildfunktion koumlnnen jedoch gleichzeitig auf Augenhoumlhe mit den Fuumlnft- und Sechstklaumlsslern kommunizieshyren Netzgaumlnger 30 ist 2016 mit zwoumllf Schulen im Muumlnchener Raum gestartet und wird weiter ausgebaut Mehr zum Projekt unter wwwtkde Webcode 815146

92 der Zwoumllfjaumlhrigen besitzen ein Smartphone

(JIM-Studie 2015)

Digitale Hilfe fuumlr Eltern kranker Kinder Experten schaumltzen dass fast jedes sechsshyte Kind in Deutschland chronisch krank ist Dabei wird die Belastung sehr untershyschiedlich empfunden die ein an Asthma Diabetes oder Mukoviszidose erkranktes Kind fuumlr Eltern und Geschwister mit sich bringt Nicht wenigen bereitet die staumlndishyge Sorge schlaflose Naumlchte und setzt sie dauerhaft unter Stress Ein Projekt der Techniker in Baden-Wuumlrttemberg und des Universitaumltsklinikums Ulm moumlchte Familishyen niederschwellige Hilfe anbieten bevor sie psychisch an ihre Grenzen stoszligen

bdquoBEcKIldquo steht fuumlr Beratung von Eltern chronisch kranker Kinder im Internet

Mit dem neuen Programm will die Technishyker Eltern gezielt bei der Bewaumlltigung der Erkrankung ihres Kindes unterstuumltzen Teilnehmen koumlnnen Eltern deren an Asthshyma erkranktes Kind im Disease-Manageshyment-Programm (DMP) eingeschrieben ist Die Teilnehmer treten mit ihrem Berashyter uumlber die gesicherte Plattform der Ulshymer Onlineklinik in Kontakt Uumlber einen Zeitraum von sechs bis zwoumllf Wochen wershy

den dann anhand von Schreibaufgaben die Themenfelder Krankheitsmanageshyment Angstbewaumlltigung und Selbstfuumlrshysorge bearbeitet

Diese Form der sogenannten internetshybasierten psychologischen Intervention hat den Vorteil dass die Teilnehmer von einem persoumlnlichen Therapeuten indivishyduell betreut werden gleichzeitig durch die online-Kommunikation aber keine festen Termine eingehalten werden muumlssen

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Per Lern-App zum Profi bdquoTKlerin19 fordert Dich zu einem Duell herausldquo Wenn Caren Koshyziol eine Nachricht mit diesem Betreff von Kollegin Vivian Slotshyta bekommt ist ihr ganzes Fachwissen gefragt Die beiden Auszubildenden aus dem Fachzentrum Krankengeld in Karlsrushyhe treten uumlber ihre Smartphones gegeneinander im Quiz an Die Fragen kommen dabei aus 47 verschiedenen Themengeshybieten rund um die Inhalte aus drei Ausbildungsjahren Die beishyden nutzen eine Lern-App die die Techniker fuumlr ihre aktuell rund 800 Auszubildenden entwickelt hat

Und so funktioniert die App Wer sich einloggt waumlhlt zunaumlchst einen Gegner aus und entscheidet sich fuumlr eine Themenkateshygorie Dann gilt es in jeweils 30 Sekunden fuumlnf Fragen zu beshyantworten Danach ist der Gegner dran

TK-Auszubildende ist Deutschlands Beste Kundenservice Leistungsangebot digitale Initiativen ndash alles was die Techniker auszeichnet verdankt sie ihren Mitarbeitern den Technikern Damit diese auch in Zukunft den Grundstein fuumlr den Erfolg legen hat die Ausbildung bei der Techniker einen besonders hohen Stellenwert Das Ergebnis Jedes Jahr zaumlhlen TK-Azubis zu den Besten der Branche 2016 etwa haben 77 der insgesamt 248 bdquoNachwuchs-Technikerldquo des Abschlussjahrshygangs ihre Pruumlfungen mit der Note 1 bestanden

In diesem Jahr machte eine Auszubildende die Techniker besonshyders stolz Kira Trefon ndash mittlerweile Kundenberaterin im Sershyvicezentrum Gelsenkirchen ndash hat ihre Ausbildung zur Kauffrau im Gesundheitswesen als beste in ganz Deutschland abgeshyschlossen bdquoAls ich erfuhr dass ich Bundesbeste bin konnte ich es zuerst nicht glauben und habe mich natuumlrlich sehr gefreut Vor allem dass sich die rund viermonatige Vorbereitung auf die Pruumlfungen ausgezahlt hatldquo so die 22-Jaumlhrige die haumlufig geshymeinsam mit ihren Azubi-Kollegen gelernt hat

Kira Trefon ist Kundenberaterin im Serviceshyzentrum Gelsenkirchen

38 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

Zehn Jahre WINEG Bekommen Patienten die Behandlung die den wissenschaftlichen Erkenntnissen entspricht Welche Effekte haben neue Versorgungsmodelle Wie wirken sich gesundheitspolitische Entscheidungen auf die Versicherten aus Das sind einige der Fragen denen das wissenschaftliche Institut der TK fuumlr Nutzen und Effizienz im Gesundshyheitswesen (WINEG) seit zehn Jahren auf den Grund geht

Die Entscheidung der Techniker mit der Institutsgruumlndung 2006 eigene wissenshyschaftliche Expertise aufzubauen hat sich als vorausschauend und innovativ erwiesen Die praxisnahe Versorgungsforschung des WINEG liefert evidenzbasierte Grundlagen und Transparenz fuumlr wichtige Entscheidungen der Techniker aber auch fuumlr das Gesundheitsweshysen insgesamt Im Mittelpunkt der Forschungsarbeit steht der Versorgungsbedarf der Versicherten und die Frage wie sich auf der Basis neuester Erkenntnisse eine effektishyve und qualitativ hochwertige Gesundheitsshyversorgung weiterentwickeln laumlsst

shy

Wissenschaft fuumlr Techniker

Wie Versicherte direkt von wissenschaftlicher Expertise profitieren zeigt ein Informationspaket zu multiresistenten Keimen Die Mitarbeiter des Wissenschaftlichen Instituts der TK (WINEG) forschen im Dienst der Versicherten

Patientensicherheit ndash profitieren von der Wissenschaft Wer Gesundheitsinformationen sucht fragt heutzutage immer oumlfter bdquoDr Googleldquo Doch wie serioumls sind die Inhalte die man im Internet findet Wer sich informieren und selbstbestimmt im Gesundheitsshywesen zurechtfinden will braucht verlaumlssliche wissenschaftlich gepruumlfte Erkenntnisse in verstaumlndlicher Form Die Techniker unshyterstuumltzt deshalb ihre Versicherten und foumlrdert deren Gesundshyheitskompetenz mit evidenzbasierten Informationen zu relevanshyten Themen etwa mit einem Informationspaket zu multiresistenten Keimen (MRE)

Die Erreger treten immer haumlufiger auf zugleich verlieren gaumlngige Antibiotika ihre Wirksamkeit gegen sie Die bislang schaumlrfste Wafshyfe gegen bakterielle Infektionen wird also stumpfer ndash ein Problem das auch die Politik weltweit aufruumlttelt Dabei ist man sich einig dass eine wirksame Infektionspraumlvention nur mit Hilfe der Patienshyten gelingen kann Die Techniker leistet einen Beitrag und klaumlrt mit einem digitalen Informationspaket auf wie Menschen einer Infektion vorbeugen koumlnnen

Katharina Rubin vom WINEG dem wissenschaftlichen Institut der TK bdquoWir haben fuumlr unsere Kunden multimedial aufbereitet was das fuumlr den Einzelnen bedeutet und wie er sich in seinem privaten Umfeld aktiv daran beteiligen kann dass sich MRE nicht weiter ausbreiten ndash auf Reisen in der Kuumlche im Krankenhausldquo Zum Inshyformationspaket gehoumlren auch ein Erklaumlrfilm und ein Online-Test um das eigene MRE-Risiko zu ermitteln Rubin bdquoNicht jede Erkranshykung verlangt ein Antibiotikum Gegen Viren ist es machtlos Der sorgsame Umgang mit Antibiotika hilft Resistenzen zu vermeishydenldquo Auch Patienten die notwendige Antibiotika zu fruumlh absetshyzen oder in geringerer Dosis als verordnet einnehmen tragen zur Resistenzbildung bei

Die Techniker hat auch ihre Vertragspartner in den Blick genomshymen Sie unterstuumltzt die bdquoAktion Saubere Haumlndeldquo die die Haumlndeshydesinfektion in Krankenhaumlusern verbessert und dadurch hilft Klinikinfektionen zu vermeiden Angesichts von jaumlhrlich rund 19 Millionen Krankenhausfaumlllen ein relevanter Faktor Das Informatishyonspaket online wwwtkde Webcode 889772

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bdquoDie Zukunft aufhalten weil man Angst davor hat ndash das hat noch nie funktioniertldquo

Dr Jens Baas

Techniker unterwegs Von der Zukunft des Gesundheitssystems bis zur Zukunft der Fuumlhrung im Unternehmen ndash Techniker pflegen den Austausch uumlber das Gesundheitssystem hinaus

Pathfinder leading the Future Sieben CEOs sieben prominente Vorshydenker und 800 bdquoYoung Leadersldquo fuumlhshyrender deutscher Unternehmen ndash geshymeinsam widmeten sie sich beim Pathfinder am 1 Mai 2016 einen ganshyzen Tag lang den draumlngendsten Fragen unserer Zeit und machten so den bdquoTag der Arbeitldquo zum bdquoTag des Nachdenshykensldquo Mit dabei Daimler-Chef Dr Dieter Zetsche Deutsche Bank-Vorstand Juumlrshygen Fitsche Joe Kaeser CEO von Sieshymens und TK-Chef Dr Jens Baas

Mit 100 Nachwuchsfuumlhrungskraumlften der Techniker reiste er nach Berlin um gemeinsam zu diskutieren worauf es in Unternehmen von morgen ankommt Das Ziel des Zukunftsgipfels des Hanshydelsblatts jungen Fuumlhrungskraumlften den Anstoszlig zu geben eigene und auch unshy

bequeme Wege zu gehen Im Mittelshypunkt des gemeinsamen Vortrags des TK-Chefs mit dem Informatiker und Kuumlnstler Professor Dr Juumlrgen Schmidshyhuber stand das Thema bdquoResponsibility ndash und wie Big Data die Medizin revolutishyonieren wirdldquo

Z2X ein Wochenende mit Visionaumlren Das Portal Zeit Online lud anlaumlsslich seines Gesundheitssystem kennenzulernen norieren wenn Versicherte etwas fuumlr 20-jaumlhrigen Bestehens im September 500 Im Workshop bdquoApp jetzt gesundldquo den ihre Gesundheit tun und dies mit digitashybdquoTwentysomethingsldquo also 20 - bis 29-Jaumlh- Thomas Heilmann Experte der Technishy len Daten belegen Die Teilnehmer disshyrige nach Berlin zu einem bdquoFestival der ker fuumlr digitale Versorgung leitete ging kutierten teils sehr kontrovers uumlber Visionaumlreldquo ein Die Techniker war als Part- es um den Einsatz von Fitnesstracker- Datensicherheit Vor- und Nachteile des ner dabei um die Ideen der sogenannten daten in der gesetzlichen Krankenversi- Solidarsystems und Bonus-Malus-Pro-Millennials fuumlr ein smartes und innovatives cherung Sollen Krankenkassen hoshy gramme

MEDICA Gesundheitsmarkt von morgen Lebende menschliche Zellstrukturen tropshyfen auf eine Unterlage bilden kleine Kreise und formen sich schlieszliglich zu einer dreishydimensionalen menschlichen Ader die sich sogar verzweigt ndash die Fachmesse MEshyDICA 2016 gab Einblick was sich in nur zwoumllf Monaten im internationalen Geshysundheitsmarkt entwickelt hat Zentrales Thema die Digitalisierung als der Innovashytionstreiber Auf dem Podium des ECON-Forums der Techniker diskutierten

Vertreter aus Politik Medien und Wissenshyschaft die Frage wie sich die Chancen der Digitalisierung auf das deutsche Gesundshyheitssystem uumlbertragen lassen In der Disshykussion waren sich der digitale Vordenker Sascha Lobo und Dr Jens Baas Vorshystandsvorsitzender der Techniker einig dass die breite Nutzung individueller Dashyten kuumlnftig nachgefragt werden wird Desshyhalb muumlsse man aktiv gestalten statt auf die Angebote milliardenschwerer US-Konshyzerne zu warten Die Techniker unterwegs auf der Fachmesse MEDICA

40 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

Ehrenamtlich fuumlr die Techniker

Der Verwaltungsrat ist das houmlchste Entscheidungsgremium der Techniker ndash seine 30 Mitglieder und ihre Stellvertreter leisten als Selbstverwaltung diese verantwortungsvolle und anspruchsshyvolle Aufgabe ehrenamtlich Der Verwaltungsrat setzt sich pashyritaumltisch aus je 15 Versicherten- und 15 Arbeitgebervertretern zusammen Ihre Legitimation erhalten die Selbstverwalter uumlber die alle sechs Jahre stattfindende Sozialwahl

Mit dieser Legitimation treffen die Ehrenamtlichen alle Entshyscheidungen die fuumlr die Techniker von grundsaumltzlicher Bedeushytung sind Auszligerdem entscheidet der Verwaltungsrat uumlber Satzungsleistungen von denen die Versicherten ganz unmitshytelbar profitieren So erleichtert eine im Juli verabschiedete Satzungsleistung zur Kostenuumlbernahme des innovativen Flash Glucose Messsystems insulinpflichtigen Diabetikern den Alltag Per Scanner koumlnnen sie ihren Blutzuckerwert bdquounblutigldquo und schmerzfrei ermitteln Dazu wird ein Sensor ins Unterhautfettshygewebe eingesetzt

Die Verwaltungsraumlte beschlieszligen zudem den Haushalt der Techniker ndash und den kassenindividuellen Zusatzbeitrag Der liegt bei der Techniker fuumlr 2017 mit 10 Prozent unter dem Durchschnitt der gesetzlichen Krankenversicherung

Austausch mit Entscheidungstraumlgern Daruumlber hinaus pflegen die gewaumlhlten Verwaltungsraumlte den Austausch mit Vertretern aus Politik und Gesundheitswesen Die Bundesshywahlbeauftragte fuumlr die Sozialversicherungswahlen Rita Pashywelski bekraumlftigte als Gastrednerin die Relevanz von Selbstshyverwaltung und Sozialwahl Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis (SPD) nahm vor den Ehrenamtlichen unter anderem zum Selbstverwaltungsstaumlrkungsgesetz Stellung Frank Plashyte Praumlsident des Bundesversicherungsamtes stellte dem Verwaltungsrat die Arbeit der Aufsichtsbehoumlrde vor EU-Exshyperte Guumlnter Danner erlaumluterte dem Gremium aktuelle Frashygen des europaumlischen Sozialrechts

Selbstverwaltung bedeutet Selbstgestaltung Die Ehrenamtlichen beziehen auch zu relevanten politischen Fragen Position Den Standpunkt des Gremiums zur Bundestagswahl 2017 finden Sie auf wwwtkde

Uumlbrigens Die Sitzungen des Verwalshytungsrats sind oumlffentlich Zudem informiert der Verwaltungsrat auf wwwtkde (Webcode 139012) in Text Bild und Video uumlber den Inhalt der Sitzungen

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bdquoWir wollen eine starke Selbstverwaltungldquo

Dieter F Maumlrtens und Dominik Kruchen sind die alternierenden Vorsitzenden des Verwaltungsrats Der Vorsitz wechselt jaumlhrlich zum 1 Januar

Wie arbeitet die Selbstverwaltung der Techniker

Dominik Kruchen Die Rolle des Verwaltungsrats laumlsst sich

durchaus mit der des Aufsichtsrats in Unternehmen vergleichen Selbstverwalter tragen eine enorme Verantwortung mit der Beshysonderheit dass wir diese Aufgabe ehrenamtlich uumlbernehmen Die Selbstverwaltung bestimmt den Kurs der Kasse uumlbt eine Konshytrollfunktion aus und trifft zentrale Entscheidungen ndash dabei ist

sie den Beitragszahlern verpflichtet

Dieter F Maumlrtens Entscheidungen von solcher Tragweite beshynoumltigen ein solides Fundament ndash das leisten bei der Techniker die

Fachausschuumlsse deren Mitglieder sich mit teilweise hochkompleshyxen Sachverhalten auseinandersetzen um die Beschluumlsse des

Gremiums vorzubereiten

Wie beurteilen Sie aktuell die Rolle der Selbstverwaltung im

Gesundheitssystem

Kruchen Die Selbstverwaltung ist eine tragende Saumlule des

deutschen Gesundheitssystems Auch der internationale Vershygleich belegt eindrucksvoll ndash etwa mit Blick auf die Situation in

Suumldeuropa ndash wie krisensicher und stabil dieses etablierte System

ist das eben nicht vollstaumlndig vom Staat abhaumlngig ist

Maumlrtens Obwohl sich diese Errungenschaft permanent beshywaumlhrt gibt es immer wieder Versuche ihre Autonomie und somit

auch die Handlungsfaumlhigkeit dieses Stabilitaumltsfaktors einzushyschraumlnken die Vorstoumlszlige der Politik zum sogenannten Selbstvershywaltungsstaumlrkungsgesetz sind hier nur ein Beispiel Hier gilt es

klare Kante zu zeigen und diese tragende Saumlule entschieden zu

verteidigen

Unikosmos Award Zukunft der Notfallmedizin In den rund 1200 Notaufnahmen in Deutschland zaumlhlt im Alltag oft jede Sekunde Wie diese Einheiten organisiert sind stellt die Weichen fuumlr den Behandlungserfolg Die Absolventin der APOLLON Hochschule der Gesundheitswissenschaft in Bremen Anna Christina Houmlrster widmete ihre Abschlussarbeit der Frage nach Prozessen und Qualitaumltsmanagement in Notaufnahmen Fuumlr ihre Analyse erhielt sie im Rahmen einer Verwaltungsratssitzung den Unikosmos Award 2016 den die Hamburger Presseagentur Public Address und die Techniker fuumlr innovative Konzepte von Nachwuchswissenschaftlern verleihen Perspektivisch stellt die Wissenschaftleshyrin auch die Frage wie das systematische Erfassen von Qualitaumltsfaktoren und der Aufbau eines nationalen Notaufnahmeregisters die Versorgungsqualitaumlt verbessern kann

42 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker Der Verwaltungsrat aktuell Auch 2017 stehen die Mitglieder des Verwaltungsrats zur Wahl Nach der Wahl konstituiert sich das Gremium am 29 September 2017 Hier finden Sie die aktuelle Mitgliederliste und die aktuell vertretenen Listen

Die Mitglieder des aktuellen Verwaltungsrats

Arbeitgebervertreter Dominik Kruchen Duumlsseldorf Alternierender Vorsitzender

Heiner Boumlgemann Bremen Rainer Bruns Nordstrand Uwe Buszligmeier Greven Joachim Feldmann Bremen Helmut Fitzke Woggersin Wilfried Grunau Edewecht-Friedrichsfehn Joumlrg Henschen Bremen Klaus H Kober Rheinmuumlnster Udo Nicolay Moumllln Mirko Knappe Hamburg (seit 01012017) Johannes Seiboldt Nidda Rainer Tietz Bottrop Roland Unzeitig Wettmershagen Bernd Wegner Riegelsberg

Vertretene Organisation ZI HSH Zahntechniker-Innung Hamburg und Schleswig Holstein 15 Sitze

Versichertenvertreter Dieter F Maumlrtens Offenbach Alternierender Vorsitzender

Rosemie Bilz Radebeul Detlef Decho Syke Peter Duchene Groszligrosseln Friedrich Gosewinkel Hamm Karla Hasenauer Suhl Uwe Klemens Muumlnchen Baumlrbel Richling Bremen Annette Stensitzky Troisdorf (seit 15072016) Norbert Schneider Schwerin Harald Schulte Koumlnigswinter Erika Streit Koumlln Johanna Vieweg Dresden Harald Wagner Sipplingen Gerard Wolny Remagen

Vertretene Organisationen TKG TK-Gemeinschaft unabhaumlngige Versichertengemeinshyschaft der Techniker Krankenkasse eV 12 Sitze verdi Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft 1 Sitz IGM Industriegewerkschaft Metall 1 Sitz ACA Katholische-Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Deutschshylands e V Kolpingwerk Deutschland Bundesverband Evanshygelischer Arbeitnehmerorganisationen eV 1 Sitz

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Sozialwahl gelebte Teilhabe Demokratischer Taktgeber fuumlr den Verwaltungsrat sind die Sozialwahlen deren Ergebnis alle sechs Jahre die Zusammensetzung des houmlchsten Entscheidungsgremiums der Techniker festlegt

Bei der Techniker werden seit jeher die 15 Versichertenvershytreter per Urwahl ermittelt So haben die rund 74 Millionen Mitglieder eine echte Wahl und koumlnnen ihr Recht auf Mitbeshystimmung nutzen Damit die Stimmberechtigten bis zum 31 Mai 2017 ihre Stimmen geltend machen koumlnnen stand 2016 im Zeichen der Vorbereitungen fuumlr die Abstimmung im bdquoSushyperwahljahr 2017ldquo Federfuumlhrend in der Vorbereitung der Wahlausschuss unter Vorsitz des stellvertretenden Vorshystandsvorsitzenden Thomas Ballast Das Gremium ist unter anderem zustaumlndig fuumlr die Zulassung der antretenden Listen aber auch fuumlr die ordnungsgemaumlszlige Ermittlung des Wahlershygebnisses Eine Informationskampagne begleitete die Wahlshyvorbereitungen und ermoumlglichte Versicherten ebenso wie Multiplikatoren sich umfassend uumlber die Wahl zu informieren

Klares Ja zur Teilhabe Sozialwahl bedeutet demokratische Teilhabe nach dem Prinzip bdquoWer Beitraumlge einzahlt soll auch mitbestimmenldquo Im Vorfeld ermittelte die Techniker im Rahshymen einer Studie wie die Menschen in Deutschland zur Sozishyalwahl stehen Das klare Ergebnis der repraumlsentativen Forshysa-Umfrage Das Prinzip der ehrenamtlichen Selbstverwaltung und die Teilhabemoumlglichkeit durch die Sozialwahl stehen hoch im Kurs 68 Prozent der Befragten sprachen sich klar fuumlr die Sozialwahl aus Und Selbst 58 Prozent der Privatversicherten haumltten gerne diese Mitsprachemoumlglichkeit

Zudem halten 73 Prozent der Menschen in Deutschland die Verwaltungsraumlte fuumlr wichtig und befuumlrworten dass Versishycherte durch sie an Entscheidungen beteiligt werden Besonshyders hoch ist die Fuumlrsprache unter den Juumlngeren zwischen 18 und 39 Jahren Vier von fuumlnf sprachen sich hier fuumlr das Prinshyzip bdquoVersicherte fuumlr Versicherteldquo aus

55 der Menschen in Deutschland sind politisch stark

oder sehr stark interessiert

44 Geschaumlftsbericht 2016 Die Finanzen ndash

Die Finanzen Der Bereich Finanzen informiert uumlber Vermoumlgensshyrechnung Vermoumlgen Einnahmen und Ausgaben der Techniker Krankenkasse uumlber die Versicherten- und Mitgliederentwicklung sowie die Finanzen der Pflegeversicherung

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Der Jahresruumlckblick in Zahlen Das Geschaumlftsjahr 2016 war erneut von einer guten wirtschaftlichen Konjunkshytur gepraumlgt die viel Geld in die Kassen der Sozialversicherungen gespuumllt hat Auszligerdem verzeichnet das System der gesetzlichen Krankenversicherungen weiterhin Zuwaumlchse an Versicherten Dem gegenuumlber stehen staumlndig steishygende Ausgaben im Gesundheitswesen und Verzerrungen des Wettbewerbs der Kassen untereinander So reichten auch im Haushaltsjahr 2016 die Zuweishysungen aus dem Gesundheitsfonds an die Techniker nicht aus um die Ausgashyben fuumlr die Versorgung der Versichershyten zu decken

Dennoch lag der kassenindividuelle Zushysatzbeitrag der Techniker mit 10 Proshyzent auch 2016 unter dem amtlichen Durchschnitt

Ausgaben der Krankenversicheshyrung Das Haushaltsjahr 2016 schlieszligt die Techniker mit einem Plus von etwa 22 Millionen Euro ab Zu dem ausgeglishychenen Haushalt tragen vor allem die schlanken Prozesse und die effektive Verwaltung bei Die wirtschaftliche Kulshytur im Unternehmen ist dafuumlr verantshywortlich dass der Fehlbetrag der Zushyweisungen aus dem Gesundheitsfonds aufgefangen werden konnte Die Vershywaltungskosten von 136 Euro je Versishycherten lagen somit auch deutlich unter den durchschnittlichen Verwaltungskosshyten in der gesetzlichen Krankenversicheshyrung (153 Euro)

Die Leistungsausgaben stiegen um 31 Prozent und damit etwas moderater als im Vorjahr Auffaumlllig ist dass die Ausgaben fuumlr Arzneimittel auf einem hohen Niveau noch einmal mit 39 Prozent zunehmen und auf 4 Milliarden Euro ansteigen Den groumlszligten Ausgashybenblock verzeichnet die Techniker bei den Kosten fuumlr die Krankenhausbehandlung Erstmals uumlbersteigt dieshyser Wert mit einem Zuwachs von 38 Prozent die Sieben-Milliarden-Euro-Marke Fuumlr aumlrztliche Behandshylungen wurden 46 Milliarden Euro ausgegeben was einen Anstieg von 29 Prozent bedeutet

Ausgaben der Pflegeversicherung Die Leistungsshyausgaben fuumlr die pflegebeduumlrftigen Versicherten beliefen sich auf rund 13 Milliarden Euro Mit 3 Milshyliarden Euro flieszligt der Groszligteil der Einnahmen der Pflegeversicherung an den Ausgleichsfonds Mit ihm werden andere Pflegekassen unterstuumltzt deren Ausgaben nicht ausreichend durch Einnahmen geshydeckt sind

Abnahmen Der Verwaltungsrat hat die Jahresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse und die Jahshyresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse Pflegeversicherung abgenommen und dem Vorstand dafuumlr Entlastung erteilt

Juli 2017

Dieter F Maumlrtens

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

Dominik Kruchen

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

46 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Vermoumlgensrechnung

Aktiva in Tsd Euro 2015 2016

A Langfristiges Vermoumlgen

I Verwaltungsvermoumlgen 294474 275331

II Mittel der Ruumlckstellungen 2034183 2429274

III Andere Geldanlagen 3077456 3612688

B Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 904561 937768

II Wertpapiere 1923105 1575117

III Kassenbestand und Giroguthaben 23552 15055

C Rechnungsabgrenzungsposten 7356 9010

D Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

Passiva in Tsd Euro 2015 2016

A Netto-Reinvermoumlgen 3076733 3098587

B Ruumlckstellungen 2034183 2429 274

C Verpfl ichtungen 3137799 3310071

D Rechnungsabgrenzungsposten 15972 16309

E Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

In dieser und in den folgenden Tabellen sind Rundungsdifferenzen moumlglich

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Vermoumlgen

2015 2016

Netto-Reinvermoumlgen in Tsd Euro 3076733 3098587

je Versicherten in Euro 32980 32087

zum Vorjahr je Versicherten - 118 - 27

Davon

Betriebsmittel 1755959 1705756

je Versicherten in Euro 18822 17664

zum Vorjahr je Versicherten - 190 - 62

Ruumlcklagen 946300 1037500

je Versicherten in Euro 10144 10744

zum Vorjahr je Versicherten + 17 + 59

Verwaltungsvermoumlgen inkl Investitionsruumlcklage

374474 355331

je Versicherten in Euro 4014 3680

zum Vorjahr je Versicherten - 42 - 83

Erfolgsrechnung

in Tsd Euro 2015 2016

1 Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds 21313911 22724351

2 Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz 1287826 1709675

3 Erstattungen 42285 51670

4 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 58445 60767

5 Leistungsaufwand 21656712 23109954

6 Verwaltungskosten 1233733 1309365

7 Zinsergebnis 20949 17024

8 Sonstige Einnahmen 8043 7577

9 Sonstige Ausgaben 98417 129891

10 Jahresfehlbetrag (-)Jahresuumlberschuss - 257403 21854

48 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Einnahmen im Detail 2015 2016

Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 22745586 24594001

je Versicherten in Euro 243813 254678

zum Vorjahr je Versicherten + 28 + 45

Davon

Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds

absolut in Tsd Euro 21313911 22724351

je Versicherten in Euro 228467 235317

zum Vorjahr je Versicherten - 29 + 30

Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz absolut in Tsd Euro 1287826 1709675

je Versicherten in Euro 13804 17704

zum Vorjahr je Versicherten ndash + 283

Sonstige Einnahmen absolut in Tsd Euro 143849 159976

je Versicherten in Euro 1542 1657

zum Vorjahr je Versicherten - 154 + 74

Ausgaben im Detail 2015 2016

24572147 Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 23002989

je Versicherten in Euro 246572 254452

zum Vorjahr je Versicherten + 15 + 32

Davon

Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 21656712 23109954

je Versicherten in Euro 232142 239310

zum Vorjahr je Versicherten + 41 + 31

Davon

Aumlrztliche Behandlung absolut in Tsd Euro 4324921 4608482

je Versicherten in Euro 46359 47722

zum Vorjahr je Versicherten + 38 + 29

Zahnaumlrztliche Behandlung ohne Zahnersatz

absolut in Tsd Euro 1450491 1516045

je Versicherten in Euro 15548 15699

zum Vorjahr je Versicherten + 23 + 10

49

Ausgaben im Detail 2015 2016

Zahnersatz absolut in Tsd Euro 361938 363907

je Versicherten in Euro 3880 3768

zum Vorjahr je Versicherten + 18 - 29

Arzneimittel absolut in Tsd Euro 3708728 3988102

je Versicherten in Euro 39754 41298

zum Vorjahr je Versicherten + 54 + 39

Hilfsmittel absolut in Tsd Euro 762963 796889

je Versicherten in Euro 8178 8252

zum Vorjahr je Versicherten + 32 + 09

Heilmittel absolut in Tsd Euro 711308 777475

je Versicherten in Euro 7625 8051

zum Vorjahr je Versicherten + 88 + 56

Krankenhausbehandlung absolut in Tsd Euro 6520595 7003332

je Versicherten in Euro 69895 72522

zum Vorjahr je Versicherten + 25 + 38

Krankengeld absolut in Tsd Euro 1474940 1561341

je Versicherten in Euro 15810 16168

zum Vorjahr je Versicherten + 53 + 23

Fahrkosten absolut in Tsd Euro 374939 410294

je Versicherten in Euro 4019 4249

zum Vorjahr je Versicherten + 96 + 57

Vorsorge- und Rehabilitationsleistungen

absolut in Tsd Euro 306972 317177

je Versicherten in Euro 3290 3284

zum Vorjahr je Versicherten + 51 - 02

Schutzimpfung absolut in Tsd Euro 205930 220120

je Versicherten in Euro 2207 2279

zum Vorjahr je Versicherten + 138 + 33

Fruumlherkennungsmaszlignahmen absolut in Tsd Euro 324596 328676

je Versicherten in Euro 3479 3404

zum Vorjahr je Versicherten + 47 - 22

50 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Ausgaben im Detail 2015 2016

Schwangerscha und Mutterscha

ohne stat Entbindung absolut in Tsd Euro 243622 265110

je Versicherten in Euro 2611 2745

zum Vorjahr je Versicherten + 21 + 51

Behandlungspflege und haumlusliche Krankenpflege

absolut in Tsd Euro 364213 413436

je Versicherten in Euro 3904 4281

zum Vorjahr je Versicherten + 151 + 97

Dialyse absolut in Tsd Euro 136648 143130

je Versicherten in Euro 1465 1482

zum Vorjahr je Versicherten + 64 + 12

Sonstige Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 383907 396438

je Versicherten in Euro 4115 4105

zum Vorjahr je Versicherten + 20 - 02

Praumlvention absolut in Tsd Euro 744643 756656

je Versicherten in Euro 7982 7835

zum Vorjahr je Versicherten + 23 - 18

Verwaltungsausgaben absolut in Tsd Euro 1233733 1309365

je Versicherten in Euro 13225 13559

zum Vorjahr je Versicherten + 99 + 25

Sonstige Ausgaben absolut in Tsd Euro 112545 152828

je Versicherten in Euro 1206 1583

zum Vorjahr je Versicherten - 372 + 312

51

Pflegeversicherung

Vermoumlgensrechnung 2015 2016

Aktiva in Tsd Euro

A Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 102500 110008

II Kurzfristige Geldanlagen 396000 415005

III Kassenbestand und Giroguthaben 286 828

B Rechnungsabgrenzungsposten 25137 37673

523924 563513

Passiva in Tsd Euro

A Reinvermoumlgen 244790 272895

B Verpfl ichtungen 279134 290618

523924 563513

Erfolgsrechnung 2015 2016

in Tsd Euro

1 Beitraumlge 4187123 4471718

2 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 5310 3553

3 Leistungsaufwand der Pfl egeversicherung 1199331 1339563

4 Zahlungen an den Ausgleichsfonds 2826011 2972471

5 Verwaltungskosten 120294 134589

6 Zinsergebnis 108 - 436

7 Sonstige Einnahmen 1 0

8 Sonstige Ausgaben 98 107

9 Jahresuumlberschuss 46807 28105

52 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Leistungsausgaben Pflegeversicherung

Leistungsausgaben in Tsd Euro 2015 2016

Pfl egesachleistung 172597 189955

Pflegegeld 351752 384789

Leistungen fuumlr Pfl egepersonen 63020 68594

Stationaumlre Leistungen 380641 410093

Uumlbrige Leistungen 231321 286132

Leistungsausgaben insgesamt 1199331 1339563

53

Mitglieder- und Versichertenentwicklung

Stichtag Jahresdurchschnitt

01012016 01012017 2015 2016

Mitglieder 7044467 7342157 6874547 7205987

zum Vorjahr +48 +42 +56 +48

Familienangehoumlrige 2433683 2454518 2454552 2450915

Versicherte insgesamt 9478150 9796675 9329099 9656902

zum Vorjahr +35 +34 +46 +35

54 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Der Geschaumlftsbericht der Techniker ndash auch digital

Unter wwwtkdegeschaeftsbericht finden Sie die digitale Ausgabe des TK-Geschaumlftsberichts

Der Geschaumlftsbericht 2016 steht Ihnen auch als PDF zum Download unter wwwpressetkde zur Verfuumlgung

Zu Artikeln die mit diesem Symbol gekennzeichnet sind finden Sie ausfuumlhrliche Videos im digitalen Geschaumlftsbericht

Impressum ndash Verantwortlich fuumlr den Inhalt Techniker Krankenkasse Bramfelder Straszlige 140 22305 Hamburg Telefon 040-69 09-17 83 Internet wwwpressetkde E-Mail pressestelletkde Twitter wwwtwittercomtk_presse

Verantwortlich Prof Dr Volker Moumlws Redaktion Kerstin Grieszligmeier Inga Laboga Texte Kerstin Grieszligmeier Hermann Baumlrenfaumlnger Gabriele Baron Nicole Battenfeld Daniel Burgstaler Dennis Chytrek Jacqueline Dauster Philip Giewer Michaela Hombrecher Inga Laboga Katharina Lemke Natalie Quadbeck Heike Schmedemann Silvia Wirth

Konzept und Gestaltung Christina Bartheidel Produktion Tanja Klopsch Litho Hirte GmbH amp Co KG Hamburg Druck Eversfrank Berlin GmbH Berlin Bilder Andreas Friese Jan Pauls Jan Haas Getty Images

copy Alle Rechte vorbehalten Nachdruck und sonstige Formen der Vervielfaumlltigung ndash auch auszugsweise ndash nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung

Mehr Informationen gibt es online Die digitale Ausgabe des TK-Geschauml sberichts fi nden Sie unter wwwtkdegeschae sbericht

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2010

02

720

17

  • Geschaumlftsbericht 2016
    • Vorwort
      • Dr Jens Baas im Gespraumlch mit13Martina Koederitz
      • Auf das Wesentliche reduziert
      • Interview bdquoDie Technikerldquo schaumlrft13ihren Markenauftritt
      • Kampagne Weil die beste Technik13menschlich ist
      • Position beziehen
      • Digitalisierung Nicht ob sondern wie
      • Interview Digitalisierung aktiv gestalten
      • Die Vermessung der Gesundheitswelt
        • Inhalt
        • 1 Die Techniker
        • 2 Die Technik
          • Thomas Ballast im Gespraumlch mit xbird
          • SmartHealth
          • Smart vernetzt
          • Digitale Versorgung
          • Service digital
          • Interviews Agiles Arbeiten amp Pflege
          • Innovationsfonds neue Wege in der Versorgung
            • 3 Wir Techniker
              • Techniker vernetzenTechniker
              • (Fuumlr) Techniker von morgen
              • Wissenschaft fuumlr Techniker
              • Techniker unterwegs
              • Ehrenamtlich fuumlr die Techniker
              • Interview bdquoStarke Selbstverwaltungldquo
              • Verwaltungsrat konkret
              • Sozialwahl gelebte Teilhabe
                • 4 Die Finanzen
                  • Jahresruumlckblick in Zahlen
                  • Vermoumlgensrechnung
                  • Vermoumlgen
                  • Einnahmen amp Ausgaben
                  • Pflegeversicherung
                  • Leistungsausgaben Pflegeversicherung
                  • Mitglieder- und Versichertenentwicklung
                    • Impressum

8 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Techniker

bdquoWir muumlssen die Chancen aufzeigenldquo Dr Jens Baas Vorsitzender des Vorstands der Techniker Krankenkasse im Gespraumlch mit Martina Koederitz Vorsitzende der Geschaumlftsfuumlhrung IBM Deutschland

Dr Jens Baas Dass die Digitalisierung im Gesundheitswesen fuumlr uns Techniker eine zentrale Rolle spielt zeigt sich nicht zuletzt in der elektronischen Gesundheitsakte (eGA) die wir gemeinsam entwickeln Aber die Digitalisierung beschaumlftigt ja nicht nur unshellip

Martina Koederitz Digitalisierung ist heute eine unternehshymerische Grundvoraussetzung Wenn zukuumlnftig alles digital ist koumlnnen sich Unternehmen nur noch uumlber die intelligente Anashylyse und Auswertung von Daten differenzieren Das wird auch die Gesellschaft veraumlndern Deshalb brauchen wir eine intensive Debatte uumlber die Rahmenbedingungen fuumlr neue Technologien Auf der CeBIT skizzierte zum Beispiel Gastland Japan bereits die Gesellschaft 50

Baas In dieser Debatte sind auch Unternehmen wie wir gefragt Wir muumlssen dafuumlr sorgen dass dabei auch ethische Komponenshyten und Implikationen miteinbezogen werden anstatt das freie Spiel der Maumlrkte walten zu lassen

Koederitz Das schaffen wir vor allem auch uumlber konkrete Nutshyzen und Werte Etwa mit der Initiierung einer elektronischen Geshysundheitsakte haben Sie bereits einen Meilenstein bei dem sehr persoumlnlichen Thema Versicherung und Gesundheit gesetzt

Baas Wenn wir unsere Versicherten fragen sagen sie klar dass sie eine solche eGA wollen Sie moumlchten aber auch Sicherheit und darauf vertrauen koumlnnen uumlber den Datenzugriff zu bestimmen Dafuumlr stehen wir als Krankenkasse fuumlr die im Umgang mit Daten klare Regeln gelten ndash und arbeiten mit einem Unternehmen zusamshymen das dieses Vertrauen garan-tieren kann Unsere Position ist Die Hoheit uumlber die Daten hat der Versicherte ndash nicht der Leistungsshyerbringer und nicht wir

Koederitz Bei allem was wir tun ist die Akzeptanz der Anwenshyder wichtig Ein Service der einen echten Nutzen bringt wird in der Regel schnell akzeptiert Haumltten Sie vor zehn Jahren bei der Einfuumlhrung des Smartphones gedacht dass es heute 81 Prozent der Menschen in Deutschland nutzen und es ganze Industrien umkrempeln wird Fuumlr uns ist dieser Mehrwertgedanke auch bei Big Data und Cognitive Computing entscheidend Wir haben Watshy

son Health als eigenstaumlndige Geschaumlftseinheit gegruumlndet weil wir glauben dass in der Erforschung der Gesundheit noch viel Potenzial steckt

Baas Big Data ist bei Versishycherten aber auch mit Aumlngsshyten verknuumlpft Werde ich jetzt voumlllig transparent Hier muumlssen wir Vertrauen schafshyfen ndash aber auch die groszligen Chancen aufzeigen Wenn ich heute zum Arzt gehe werden

wenige sehr ausgewaumlhlte Daten wie der Blutdruck oder ein Roumlntgenbild fuumlr meine Diagnose relevant Vieles was uumlber den Tag passiert ist jedoch nicht Treten an diese Stelle systematisch erhobene Informationen die sinnvoll genutzt werden profitiere ich als Patient und die Allgemeinheit profitiert ebenfalls Heute geht uns noch eine groszlige Datenmenge verloren Wir muumlssen uns fragen Wollen wir uns das leisten

bdquoEs ist entscheidend wie wir Big Data nutzenldquo

Martina Koederitz

9

Koederitz Derzeit verdoppelt sich die Anzahl medizinischer Daten weltweit alle 73 Tage Das kann ein Mensch gar nicht mehr erfassen und wissen Mit der Watson-Technologie zeigen wir bereits heute wie zum Beispiel in der Krebs- oder Alzheimershyforschung Mediziner bei ihrer Arbeit durch Cognitive Computing unterstuumltzt werden Wir erweitern mit den kognitiven Systemen den Wissenshorizont derer die schwierige Entscheidungen zu treffen haben

Baas Die Technik ersetzt ja nicht den Arzt sondern kann ihn zu einem besseren Arzt machen Der Fortschritt in der Medizin ist so schnell dass kein Arzt immer auf dem aktuellen Stand der Medishyzin bleiben kann Die Informationen die bei einer Diagnose- oder Therapiefindung helfen koumlnnen werden immer umfangreicher Das kann schon heute kein Arzt mehr wirklich ohne technische Unterstuumltzung schaffen und dieser Trend wird sich noch weiter verstaumlrken

Koederitz Diese Potenziale stecken nicht nur in der Medizin Viele unserer Kunden nutzen etwa Cognitive Computing und Big Data um smarte Loumlsungen zu entwickeln etwa fuumlr den Klimashyschutz die Verkehrssteuerung einen besseren Kundenservice oder Energieeinsparungen

Baas Dabei kommt es auch auf die Ausgangsbedingungen an In unserem Gesundheitswesen sind die Menschen ndash zu Recht ndash ganz zufrieden Das bringt aber einen geringen Wunsch nach Veraumlnderung mit sich Fortschritt entsteht aber oft dort wo die Versorgung vorher schlecht war Hier duumlrfen wir in Deutschland nicht den Anschluss verlieren

bdquoDie Hoheit uumlber die Daten hat der Versicherte ndash nicht wirldquo

Dr Jens Baas

Koederitz Hinzu kommt die finanzielle Komponente Untershynehmer muumlssen die verfuumlgbaren Mittel moumlglichst intelligent einshysetzen Wenn wir Ablaumlufe durch intelligente Werkzeuge vereinshyfachen bleibt mehr Geld fuumlr konkrete medizinische Leistungen

Baas Auch unsere Versicherten zahlen nicht gerne fuumlr Verwalshytungskosten Wir muumlssen unsere Strukturen schlank halten ndash aber mit Balance Wir glauben nicht an eine rein virtuelle Kasse Bei Fragen wie zur Pflegebeduumlrftigkeit ist es wichtig mit Menschen zu sprechen auch wenn die Basisinformation vielleicht eine Mashyschine gibt Die Herausforderung ist alle gewuumlnschten Kanaumlle anzubieten und zu vernetzen und flexibel auf neue Technologien reagieren zu koumlnnen

Unter wwwtkdegeschaeftsbericht finden Sie das ganze Gespraumlch im Film

10 Geschaumlftsbericht 2016 Die Techniker

ndash

Technikergeist Die Techniker unter den Krankenkassen Mit dem neuen Logo besinnt sich das Unternehmen auf seine Wurzeln Technikergeist bedeutet zu tuumlfteln mit dem Antrieb sich stets zu verbessern und die Zukunft zu gestalten ndash nicht erst seit dem Markenrelaunch Ein kleiner Auszug aus der Unternehmensgeschichshyte auf Seite 12 zeigt wie der Techniker -geist Leistung und Service der Techniker praumlgt(e) und wie sich die Marke wandelte

Auf das Wesentliche reduziert Souveraumln praumlgnant und fuumlr digitale Kommunikationskanaumlle optimiert ndash so praumlsentiert sich der neue Markenauftritt mit dem die Techniker 2016 ihr oumlffentliches Profil weiter schaumlrft

Im Zentrum steht das neue Logo mit dem reduzierten Schriftshyzug bdquoDie Technikerldquo ndash es loumlst seinen Vorgaumlnger ab der seit 2001 die Techniker Krankenkasse repraumlsentierte Im Zuge der Neugestaltung erscheint auch die Startseite der Techniker in neuer Optik ndash das Layout des Online-Auftritts ist auf das Weshysentliche reduziert und zudem an alle mobilen Endgeraumlte angepasst Das erleichtert den Usern die Orientierung und steigert die Nutzerfreundlichkeit Beides spiegelt die Sershyvice-Orientierung des Unternehmens wider und unterstreicht die Relevanz digitaler Kommunikation

Dabei steht der neue Markenauftritt in klarem Bezug zu den Wurzeln des Unternehmens die bis 1884 zur Gruumlndung der bdquoEingeschriebenen Hilfskasse fuumlr Architekten Ingenieure und Technikerldquo zuruumlckreichen Der Technikergeist der im neuen Markenbild eine zentrale Rolle spielt praumlgt seit jeher das Unshyternehmen

Was hinter dem neuen Markenauftritt der Techniker steckt erlaumlutert Caroline H Flaschberger im Interview Zeitgleich mit der Vorstellung der neuen Optik startete zudem die Kampashygne mit der Botschaft bdquoDein Koumlrper Weil die beste Technik menschlich istldquo mit einem Schwerpunkt auf digitale Kanaumlle

11

bdquoDie Technikerldquo schaumlrft ihren Markenauftritt bdquoWir haben das hervorgehoben was uns im Kern ausmachtldquo Caroline H Flaschberger spricht im Interview uumlber den Relaunch der Marke und den Technikergeist

Caroline H Flaschberger leitet das Marken-Management der Techniker

Die TK hat einen Markenrelaunch durchgefuumlhrt Was war der Anlass Caroline H Flaschberger Es ist sinnvoll Marken und deren Auftritt regelmaumlszligig auf den Pruumlfstand zu stellen Gruumlnde dafuumlr koumlnnen Veraumlnderungen auf dem Markt eine strateshygische Neuausrichtung oder eine schaumlrfere Abgrenzung zum Wettbewerb sein Die letzshyten Veraumlnderungen am Look der Marke waren uumlber sechs Jahre her seitdem hat sich vor allem in der digitalen Welt enorm viel veraumlndert Mit dem Markenrelaunch haben wir die grundsaumltzlichen Definitionen unserer Marke uumlberpruumlft und geschaumlrft mit dem Ziel unshysere Markenpositionierung zu staumlrken und sie deutlicher nach auszligen zu kommunizieren Diese bdquogeschaumlrfteldquo Positionierung muss sich im Look amp Feel der Marke wiederfinden Deshalb ist der Markenrelaunch viel mehr als nur ein neues Corporate Design

Zukuumlnftig nennt sich die TK bdquoDie Technikerldquo Warum Flaschberger Es ging um etwas Grundsaumltzliches naumlmlich um die Frage was ndash oder besser gesagt wer ndash unsere Marke so stark macht was ihr Daseinszweck ist und welche Eigenschaften wir und unsere Kunden der Marke genau zuschreiben Dabei kamen wir schnell zu der Erkenntnis dass das was uns stark macht und von den Mitbewerbern unterscheidet wir sind ndash die Mitarbeiter also bdquoDie Technikerldquo Wir haben bewusst auf

bdquokrankldquo und bdquoKasseldquo verzichtet und das hervorgehoben was uns im Kern ausshymacht Wir sind bdquoDie Technikerldquo Das kann keine andere Kasse von sich behaupten

Wofuumlr steht der neue Markenauftritt Flaschberger Wir wollen zeigen dass Die Techniker zu sein fuumlr uns eine Geisshyteshaltung ist das innerste Bestreben uns stets zu verbessern ndash nicht zum Selbstzweck sondern fuumlr die Gesundshyheit und Zufriedenheit unserer Kunden Dieser Technikergeist soll in jeder Ausshypraumlgung unserer Marke zum Ausdruck kommen In jedem Online-Auftritt mit jedem Service jeder Broschuumlre und jeder Anzeige ndash bis hin zur Gestaltung unserer Kundenberatungen

Welche Idee steckt hinter dem neuen Corporate Design Flaschberger Das neue Corporate Deshysign leitet sich primaumlr aus zwei Komposhynenten unserer Marke ab Dem Markenshykern bdquoTechnikergeistldquo und unserer Positionierung als Premiummarke Technishyker denken ja funktional und effizient Auf unser Design bezogen heiszligt das Es ist frei von Uumlberfluumlssigem von Schmuck und Schnoumlrkeln und funktioniert fuumlr alle Anforshyderungen bdquoPremiumldquo druumlckt sich vor alshylem in der Qualitaumlt und Aumlsthetik unseres Markenauftritts aus Das gilt fuumlr alle Kanaumlshyle auf denen uns der Kunde begegnet ndash fuumlr Broschuumlren und Webseiten genauso wie fuumlr die neue TK-App

Und was hat sich alles geaumlndert Flaschberger Kurze Antwort So gut wie alles Vom groszligen Logo an der Unternehshymenszentrale in Hamburg bis hin zum Kushygelschreiber

12 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Techniker

bdquoWeil die beste Technik menschlich istldquo

Neues Logo innovatives Corporate Design und eine reduzierte klare Bildsprache Im September 2016 praumlsentierte sich das Unternehmen in neuem Look amp Feel auf allen Kanaumllen

Die Techniker zeigt sich nach dem Re-Branding digital-zeitgeshymaumlszlig Leitfarbe bleibt Cyan ergaumlnzt durch ein neues Farbshyspektrum Die Bildsprache und die Typo wurden ebenfalls erneuert Zeitgleich mit dem Relaunch des Markenauftritts startete eine bundesweite Markenkampagne

Fortschrittliche Medizintechnik mit menschlicher Halshytung bdquoDein Koumlrper Weil die beste Technik menschlich istldquo ndash das ist die Botschaft der neuen Markenkampagne der Techshyniker Das Herzstuumlck der Kampagne ist der Werbespot bdquoSupermikrofonldquo in dem eine houmlrgeschaumldigte Frau dank eines Cochlea-Implantats zum ersten Mal ihre eigene Stimme houmlrt

Im Fokus stehen der menschliche Koumlrper als technisches Meisterwerk und die Leistungen der Techniker eine innovative Gesundheitsvorsorge sowie fortschrittliche Gesundheitstechnik Das Kampagnenmotto zeigt den Blick der Techniker auf den menschlichen Koumlrper als ein Wunder der Technik

Markenkampagne mit digitalem Schwerpunkt Startshyschuss fuumlr die Markenkampagne war die Enthuumlllung des neushyen Logos das nun die Glasfassade der Unternehmenszentshyrale schmuumlckt Mehrere Hundert bdquoTechnikerldquo waren am 15 September mit dabei als das Logo oumlffentlich das Licht der Welt erblickte Die Vorstellung des neuen Markenauftritts lief uumlber alle verfuumlgbaren Kanaumlle ndash von der fruumlhzeitigen Einbezieshyhung aller Mitarbeiter bis hin zur Kundenkommunikation auf den Sozialen Kanaumllen oder der Mitgliederzeitschrift TK aktushyell Neben dem Werbespot mit dem Kampagnenmotto im

Technikergeist im Laufe der Zeit

1884 Eine Krankenkasse fuumlr Techniker Gruumlndung der Einshygeschriebenen Hilfskasse fuumlr Architekten Ingenieure und Techniker

1964 Karteikarte ade Die TK ndash damals noch bdquoBerufskrankenkasse fuumlr Technikerldquo (BdT) genannt ndash stellt ihre Mitgliederkartei auf ein elektronisches Datenverarbeishytungssystem um 1884

1964

2016

13

Fernsehen und Kino gibt es Online-Werbung auch auf Social Media-Kanaumllen sowie Printwerbung und Plakate Dabei liegt der Schwerpunkt auf den digitashylen Kanaumllen Jung von MattSAGA entwickelte die Kampagne in Zusammenarbeit mit Elbkind der Soshycial Media-Agentur der Techniker Das neue Corporate Design kommt von Jung von Mattbrand identity in Hamburg

dietechnikerde

Differenzierung von uumlber 400000 verschiedenen Schallquellen Dein Ohr Weil die beste Technik menschlich ist Und falls doch mal etwas ist ermoumlglichen wir fuumlr unsere Versicherten moderne Hightech-Houmlrimplantate

1987

1996 Die TK ging als erste geshysetzliche Krankenversicherung mit einem Online-Auftritt ins Internet

2010 TK goes Social Media ndash Die TK kommuniziert ab jetzt mit ihren Kunshyden auch auf Facebook und YouTube

2017 Digitale Gesundheit Die Technishyker startet die Entwicklung einer elektroshynischen Gesundheitsakte (eGA)

14 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Techniker

Position beziehen

bdquoFairen Wettbewerb kann es nur geben wenn der Morbi-RSA manipulationssicher gemacht wirdldquo

Rahmenbedingungen analysieren hinterfragen und aktiv mitgestalten Die Techniker bezieht Position zu relevanshyten politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen Zentrale Fragestellungen sind dabei die Verteilung der Mittel aus dem Gesundheitsfonds sowie die Kostenentshywicklung im Gesundheitswesen

Risikostrukturausgleich in der Kritik Die Krankenkassen sollen untereinander in einen fairen Wettbewerb treten Damit Kassen nicht benachteiligt sind wenn bei ihnen vorwiegend aumlltere und kranke Menschen versichert sind gibt es den sogenannten morshybiditaumltsorientierten Risikostrukturausgleich Dieser bdquoMorbi-RSAldquo ist ein mathematischer Schluumlssel nach dem das Geld der Beishytragszahler theoretisch fair unter den Kassen aufgeteilt werden soll Fuumlr kranke Versicherte bekommen die Kassen eine houmlhere Zuweisung aus dem Gesundheitsfonds als fuumlr gesunde

Leider ist das System in Schieflage geraten Denn in der Praxis bekommen einige Krankenkassen wesentlich mehr Geld als sie

fuumlr die Versorgung ihrer Versicherten benoumltigen bei anderen Kasshysen reichen die Zuweisungen indes nicht aus Die Luumlcke zwischen den Ersatzkassen zu denen auch die Techniker Krankenkasse gehoumlrt und den Allgemeinen Ortskrankenkassen betraumlgt mittlershyweile rund 18 Milliarden Euro ndash jaumlhrlich Diese Diskrepanz laumlsst sich nicht mit effizienten Prozessen erklaumlren Im Gegenteil einige der bevorzugten Kassen haben im Vergleich die houmlchsten Vershywaltungsausgaben pro Versicherten und koumlnnen sich gleichzeitig einen sehr niedrigen Zusatzbeitrag leisten

Der Grund ist vielmehr die Manipulationsanfaumllligkeit des aktuellen Systems in dem die Beeinflussung des Diagnoseverhaltens von Aumlrzten sich lohnen kann Denn Welche Diagnose(n) Mediziner den einzelnen Versicherten stellen ist ausschlaggebend fuumlr die Zuweisung

Der Wettbewerb wird somit auf einer anderen Ebene gefuumlhrt als er eigentlich gefuumlhrt werden sollte Die Krankenkassen geben jetzt Geld dafuumlr aus dass die Aumlrzte Diagnosen moumlglichst genau erfassen und laufend aktuell halten In einem vielbeachteten Inshy

15

Tim Steimle leitet den Fachbereich Arzneimittel der Techniker

terview hat der TK-Vorstandsvorsitzende Dr Jens Baas im Oktober 2016 dieses Vershyhalten aller Krankenkassen kritisiert Auch wenn die Beratung der Aumlrzte uumlber die richshytigen Diagnosen nicht illegal ist so ist das Geld das dafuumlr ausgegeben wird in der Versorgung der Versicherten deutlich besshyser aufgehoben

Der Gesetzgeber hat nun reagiert und die Einflussnahme auf ambulante Diagnosen erschwert Die bestehenden Kodieranreishyze und damit die Ursache fuumlr die Einflussshynahme werden damit aber nicht beseitigt Nach wie vor ist es fuumlr die Kassen lukratishyver Einfluss auf das Kodieren von Erkranshykungen zu nehmen anstatt sich auf die Gesunderhaltung der Menschen zu konshyzentrieren Seltene und im Einzelfall sehr teure Erkrankungen werden nicht oder nur ungenuumlgend finanziell ausgeglichen Desshyhalb muss der Morbi-RSA reformiert und die Auswahl der 50 bis 80 relevanten Krankheiten veraumlndert werden Bei der Krankheitsauswahl soll der Fokus auf schwere und im Einzelfall auch teure Krankheiten gelegt werden Nur damit entfallen die Kodieranreize innerhalb der RSA-Systematik

shy

Neue Rahmenbedingungen bei Arzneimittelpreisen Tim Steimle spricht im Interview uumlber die Kostenshyfaktoren und Rahmenbedingungen der Versorgung mit Arzneimitteln

Der Prozess mit dem die Preise fuumlr neue Arzneimittel in Deutschland verhandelt werden ist nach dem Pharmadialog grundlegend veraumlndert worden Wie beurteilen Sie die Veraumlnderungen und das neue Arzneimittelgesetz Tim Steimle Mit dem neuen Gesetz wurde von dem bisher geltenden Grundsatz abgeruumlckt dass die Krankenkassen nur dann Geld fuumlr neue Medikamente bezahlen muumlssen wenn diese auch wirklich einen Zusatznutzen fuumlr die Patienten hashyben Dies ist ein klarer Ruumlckschritt bei der Erstattung von Arzneimitteln und wird zu einer Mehrbelastung fuumlr die Kranshykenkassen fuumlhren ohne dass sich die Versorgung der Versishycherten verbessert Schon heute geben wir fast vier Milliarden Euro fuumlr Arzneimittel aus ndash nach den Ausgaben fuumlr Krankenhaumluser und Aumlrzte der drittgroumlszligte Posten

Eine der Veraumlnderungen ist auch dass die Zubereitung spezieller Medikamente zur Behandlung von Krebs (Zytostatika) von den Krankenkassen nun nicht mehr wirtschaftlich ausgeschrieben werden darf Welche Auswirkungen bringt diese Entscheidung Ihrer Meinung nach mit sich Steimle Diese Ausschreibungen sind in der Vergangenheit stark kritisiert worden Die hohen Kosten in der Krebsmedizin verbunden mit der Rechtsprechung zwangen die Kassen jeshydoch dazu von diesem Mittel Gebrauch zu machen Es gibt aber die Moumlglichkeit die Ausgangsstoffe zur Herstellung dieshyser Praumlparate auszuschreiben Das wird Einsparungen von etwa 150 Millionen Euro bringen und ist ein richtiger Schritt Betrachtet man das Einsparpotenzial von 600 bis 800 Millioshynen kann dies jedoch erst ein Anfang in diesem Bereich sein

Was halten Sie davon dass Aumlrzte demnaumlchst in ihrer Praxissoftware uumlber den Nutzen von Medikamenten informiert werden sollen Steimle Ob dieses neue Instrument wirkt haumlngt entscheishydend davon ab ob die Industrie an dieser Stelle auszligen vor bleibt und die Informationen wirklich unabhaumlngig sind

16 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Techniker

Nicht ob sondern wie Wie wir kommunizieren wie wir arbeiten wie wir leben ndash die Digitalishysierung hat in unseren Alltag laumlngst Einzug gehalten das gilt auch fuumlr das Gesundheitswesen Hier haben digitale Angebote das Potenzial Effizienz und Transparenz zu steigern ndash und die Versorgung der Versicherten zu verbessern Es geht also nicht um das bdquoObldquo sondern um das bdquoWieldquo und ebenso um das bdquoWerldquo

Die bereits existierenden digitalen Angebote weisen eine sehr unterschiedliche Qualitaumlt auf und sind selten gut vernetzt Sie wirken deshalb wie ein bdquodigitaler Flickenteppichldquo Die Techniker hat den Anspruch die digitale Entwicklung aktiv mitzugestalshyten und ihren Versicherten exklusive und hochwertige digitale Versorgungsangebote zu machen Dabei stehen zwei Themen im Fokus Datenschutz und Vernetzung Letztere soll vor allem dabei helfen den Flickenteppich zu beseitigen

Elektronische Gesundheitsakte mit einheitlichen Stanshydards Deshalb hat die Techniker mit IBM Deutschland eine Entwicklungskooperation fuumlr eine digitale Gesundheitsakte (eGA) geschlossen die die bestehenden digitalen Angebote der Techniker ergaumlnzen und in Zukunft auch vernetzen soll Neben der Datensicherheit sind hier die Schnittstellen fuumlr Aumlrzte und natuumlrlich fuumlr die Versicherten selbst zentrale Punkte Die Hoheit uumlber diesen zentralen Datenspeicher hat der Versicherte Er entscheidet wem er Zugriff auf seine Daten gibt und auch ob er das Angebot uumlberhaupt annehmen moumlchte Weil die eGA esshysenziell fuumlr Versorgungsqualitaumlt und Patientensicherheit sein wird sollten jedoch alle Kassen verpflichtet werden ihren Vershysicherten eine solche Akte anzubieten Um dabei Inselloumlsungen und Wettbewerbsbehinderungen zu vermeiden muumlssen die technischen Standards und Schnittstellen klar definiert werden

Ob die digitale Entwicklung im deutschen Gesundheitssystem akzeptiert und zu einem Erfolg wird haumlngt maszliggeblich von der Datensicherheit ab Wenn Krankenversicherungen hier eine Vorreiterrolle einnehmen ist sichergestellt dass Daten nicht fuumlr gewinnbringende Zwecke verwendet werden und ihre Nutshyzung strengen gesetzlichen Bestimmungen unterliegt

Klare Rahmenbedingungen fuumlr Innovationen Im Gesundshyheitssystem treffen digitale Innovationen und deren Treiber auf komplexe Strukturen und teilweise widerspruumlchliche Regelungen Die Techniker setzt sich fuumlr klare und transparente Rahmenbeshydingungen ein die einerseits Innovationen den Weg ebnen und gleichzeitig dem sensiblen Thema Gesundheit gerecht werden

Beispiel Health-Apps Innovationen entstehen haumlufig in Unternehmen die keine erfahrenen Akteure im Gesundheitsshywesen sind wie Start-ups die Health-Apps entwickeln Ihr Weg von der Idee bis zur Erstattung durch die Krankenkassen kann auch uumlber die Zulassung nach dem Medizinproduktegeshysetz fuumlhren ndash ein komplexes und langwieriges Verfahren speshyziell angesichts der schnellen Entwicklungs- und Updatezyklen von Apps Fuumlr ein positives Innovationsklima ist hier Klarheit uumlber Zulassungspflicht und -kriterien notwendig Zudem koumlnnte ein beschleunigtes Verfahren speziell fuumlr Health-Apps diese schneller zu den Versicherten bringen

Beispiel Telemedizin Eine Erkrankung im Urlaub oder eine Beshyratung durch einen Spezialisten im laumlndlichen Raum Die Telemeshydizin koumlnnte hier Arzt und Patient ortsunabhaumlngig vernetzen Technisch ist das laumlngst moumlglich in der Praxis schraumlnken jedoch unterschiedliche ndash und teilweise uneinheitliche ndash Regelungen den Einsatz stark ein Um die Potenziale der Telemedizin zu nutzen fordert die Techniker auch fuumlr die Telemedizin Klarheit daruumlber in welchen Situationen sie zum Einsatz kommen darf

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Digitalisierung aktiv gestalten Dr Markus Schlobohm leitet den Geschaumlftsbereich Unternehshymensentwicklung der Techniker Im Interview erlaumlutert er was die Digitalisierung fuumlr Versicherte und Mitarbeiter bedeutet

Wo steht die Techniker aktuell in Sachen Digitalisierung Und wo will sie hin Dr Markus Schlobohm Wir Techniker haben bei der Digitalisierung einen sehr guten Start hingelegt und sind fest entshyschlossen ganz vorne mit dabei zu sein Das zeigt etwa die Entwicklung der TK-App oder die Erneuerung des Online-Aufshytritts Digitalisierung findet natuumlrlich auch nach innen statt und muss ganzheitlich vorangetrieben werden Dazu gehoumlrt ein unternehmensuumlbergreifendes Verstaumlndshynis was dies fuumlr uns bedeutet Wir muumlsshysen einen Digital-Dialog fuumlhren

Was beinhaltet das Schlobohm Im Kern steht die Frage Geht es nur darum bestehende analoge Informationen und Prozesse in digitale Daten umzuwandeln oder stellen wir Abshylaumlufe und bestehende Strukturen auf die digitale Probe Ich bin davon uumlberzeugt dass wir an letzterem nicht vorbeikomshymen Als Techniker haben wir hier den Anshyspruch die Digitalisierung umfassend und aktiv zu gestalten Innovationen voranzushytreiben um letztendlich den groumlszligtmoumlglishychen Nutzen fuumlr unsere Versicherten zu erreichen

Wie sehen die Rahmenbedingungen aus Schlobohm Schon heute ist in vielen Branchen der Digitalisierungsdruck enorm ndash Kunden fordern digitale Angebote ein oder wandern ab Dieser Druck vom Markt ist im Gesundheitswesen noch weniger stark zu spuumlren als etwa in der Luftfahrt oder im Einzelhandel Er wird aber schnell steigen Den aktuellen Diskurs praumlgen vor allem die Bedenken und Risiken etwa beim wichtigen Thema Datenschutz Wir brauchen eine sektorenuumlbergreifende Deshybatte die den Nutzen ins Zentrum stellt

und das Ziel hat gute einheitliche Standards zu schaffen Es fehlen auch noch konkrete Ansaumltze die Digitalisierung zu foumlrdern also beispielsweise diejenigen zu incentivieren die fruumlhzeitig etwas auf die Beine stellen

Was kommt auf die Versicherten zu Schlobohm Durch digitale Services ruumlcken Gesundheitsthemen naumlher an den Alltag der Versicherten etwa wenn sie Termine online vereinbaren koumlnnen statt vom Anrufshybeantworter abhaumlngig zu sein Vor allem die Kommunikation und die Informationsmoumlgshylichkeiten werden sich radikal aumlndern Auch das Leistungsangebot wird breiter es wird einfacher unabhaumlngig von festen Terminen und Oumlrtlichkeiten etwas fuumlr die eigene Geshysundheit zu tun Dabei kann aber jeder selbstbestimmt abwaumlgen was kann und will ich digital erledigen ndash und was nicht

hellip und auf die Beschaumlftigten der Techniker Schlobohm Auch der Arbeitsalltag wird sich grundlegend aumlndern gelernte Aufgaben und Prozesse werden neu aufgesetzt oder fallen weg Neue spannende sich staumlndig wandelnde Taumltigkeiten werden hinzukommen Das passiert aber nicht von einem Tag auf den anderen sondern ist ein langfristiger Transformationsprozess in den wir die Mitarshybeiter nicht nur einbinden und mitnehmen sondern auch in die Gestalterrolle bringen muumlssen Denn sie bleiben die Experten in der Sache und ihr Fachwissen ist in Zukunft genauso gefragt wie heute

Dr Markus Schlobohm im Interview bdquoWir muumlssen einen Digital-Dialog fuumlhrenldquo

18 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Techniker

Die Vermessung der Gesundheitswelt

Die Techniker kuumlmmert sich nicht nur um die bestmoumlgliche medizinishysche Versorgung sondern engagiert sich auch dafuumlr dass ihre Versicherten moumlglichst gar nicht erst krank werden Mit Angeboten wie individuellen digitalen Coachings aber auch in Kitas Schulen Hochschulen und Betrieben unterstuumltzt sie die TK-Versicherten dabei etwas fuumlr ihre Gesundheit zu tun

Aber was macht Gesundheit aus Geshysundheit ist nicht nur die Abwesenheit von Krankheit Laut der Weltgesundshyheitsorganisation (WHO) geht es um das koumlrperliche geistige und soziale Wohlershygehen Der Lebensstil der Menschen und die gesundheitlichen Belastungen deshynen sie im Beruf ausgesetzt sind haben darauf groszligen Einfluss Deshalb erhebt und analysiert die Techniker regelmaumlszligig Daten zu Krankschreibungen und Arzneishymittelverordnungen und fuumlhrt Umfragen zum Lebensstil der Menschen durch

Kinder sind gut fuumlr die Gesundheit Der TK-Gesundheitsreport widmete sich 2016 in seinem Schwerpunkt der gesundheitlishychen Situation von Erwerbspersonen mit Familie Das Ergebnis Kinder sind gut fuumlr die Gesundheit Beschaumlftigte mit familienshyversicherten Kindern waren durchschnittshylich 143 Tage krankgeschrieben ndash 23 Tage weniger als Beschaumlftigte ohne Kinshyder Obwohl derzeit viel uumlber die gestressshyte Sandwichgeneration diskutiert wird zeigen die Daten dass Familie und Beruf nicht nur eine Doppelbelastung sind sonshydern dass Familie auch eine Ressource ist die positiv auf die Gesundheit wirkt

Medikamente fuumlr 250 Tage Der Report zeigt zudem dass Frauen mehr krankgeshyschrieben sind Maumlnner aber mehr Medishykamente bekommen 252 Tagesdosen ndash also die jeweils empfohlene Tagesdosis eines Praumlparats ndash erhielten Maumlnner bei

den Frauen waren es bdquonurldquo 245 Insbesondere bei Zivilisationsshykrankheiten wie Bluthochdruck und Diabetes ist das Verschreishybungsvolumen bei Maumlnnern deutlich houmlher

Gesund leben um gesund zu bleiben Viele dieser Beschwershyden lieszligen sich mit einem gesuumlnderen Lebensstil vermeiden oder positiv beeinflussen Dazu gehoumlren vor allem eine gesunde Ershynaumlhrung ausreichend Bewegung sowie regelmaumlszligiger Stressausshygleich Um herauszufinden wie Menschen mit diesen Themen umgehen befragte die Techniker einen Querschnitt der Bevoumllkeshyrung zum Ernaumlhrungs- und Bewegungsverhalten sowie zum Umshygang mit Stress

Die Bewegungsstudie zeigt dass sich die Haumllfte der Erwachsenen als bdquoSportmuffelldquo oder bdquoAntisportlerldquo bezeichnen Und Mehr als jeder Dritte bewegt sich im Alltag weniger als eine halbe Stunde Bewegung wirkt sich nicht nur positiv auf Herz- und Kreislauf aus sondern ist auch eines der besten Mittel gegen Stress Und der Stresspegel der Republik ist hoch Laut der TK-Stressstudie steshyhen 60 Prozent unter Strom Schuld sind vor allem der Job hohe Eigenanspruumlche und staumlndige Erreichbarkeit

Das is(s)t Deutschland Die neue Ernaumlhrungsstudie zeigt dageshygen einen positiven Trend 45 Prozent geben an dass sie sich vor allem gesund ernaumlhren moumlchten bei der Vorgaumlngerstudie 2013 sagten das nur 35 Prozent Die Ergebnisse der Umfragen hat die Techniker in drei Studienbaumlnden veroumlffentlicht Sie dienen als Grundlage um neue Praumlventionsangebote zu entwickeln

Die Studienbaumlnde zum Download wwwtkde Webcode 937684

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Studienergebnisse auf einen Blick Ernaumlhrungsstudie 45 Prozent der Menschen Bewegungsstudie in Deutschland ist es am wichtigsten dass sie sich gesund ernaumlhren

3 2 66 der Erwachsenen in Deutschland bewegen sich in ihrem Alltag

noch nicht einmal eine Stunde

Gesundheitsreport Fehltage vs Medikamente pro Jahr

Frauen Maumlnner

45

41

5 4

Hauptsache gesund

Hauptsache lecker

Hauptsache kalorienarm

Hauptsache guumlnstig

Hauptsache schnell

weiszlig nicht

Stressstudie Zwischen Kindern und Karriere ist der Stress am groumlszligten Anteil der Befragten die mindestens manchmal gestresst sind nach Alter

18 bis 29 Jahre

30 bis 39 Jahre

40 bis 49 Jahre

50 bis 59 Jahre

60 bis 69 Jahre

70 plus

66

82

66

76

39

34

10 20 30 40 50 60 70 80

Oslash 61

20 Geschaumlftsbericht 2016 Die Technik ndash

Die Technik Technikergeist bringt Technik(en) hervor Diese muumlssen vor allem eines ndash die Versicherten im Blick haben und in ihrem Sinne den Alltag vereinfachen Prozesse beschleunigen oder zu einer besseren Versorgung beitragen

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Technische Loumlsungen Die beste Technik ist menschlich heiszligt es in der aktuellen Kampagne der Techniker Dahinter steht auch die Uumlberzeugung dass Technik immer zum Ziel haben muss dem Menschen zu nutzen Technische Loumlsungen muumlssen dazu beitragen die Versicherten optimal zu versorgen oder deren Alltag durch neue Services erleichtern

Wofuumlr steht dabei bdquoTechnikldquo Im engeren Sinne fuumlr ganz konshykrete technik- und technoloshy

giebasierte Leistungen etwa digitale Versorgungsangebote Dazu gehoumlren beispielsweise eine App fuumlr Betroffene von Migraumlne ebenso wie eCoaches die beim Erreichen persoumlnlicher Gesundshyheitsziele helfen bdquoTechnikldquo meint auch neue Wege im Bereich Service etwa die TK-App oder die elektronische Gesundshyheitsakte die die Techniker gemeinsam mit IBM entwickelt

Im weiteren Sinne steht bdquoTechnikldquo aber auch fuumlr eine Methode eine Art und Weise zu handeln Bei der Techniker heiszligt das auch zunehmend agil zu arshybeiten und sich staumlrker team- und standortuumlbergreifend zu vernetzen Auf der anderen Seite koumlnnen sich Vershysicherte etwa durch Angebote zum Selbstmanagement gezielt Techniken aneignen um die eigene Gesundheit positiv zu beeinflussen und die Gesundshyheitskompetenz zu staumlrken

Daruumlber hinaus unterstuumltzen Technik und Techniken Loumlsungen auf ganz konshykrete Herausforderungen im Gesundshyheitswesen Etwa wenn die Techniker im Rahmen eines Projekts gemeinsam mit Partnern erprobt wie ein telemedishyzinisches Konsil die Folgen mangelnder Facharztdichte im laumlndlichen Raum milshydern kann ndash und weitere Projekte die durch den Innovationsfonds gefoumlrdert werden

Partnerschaften bieten stets die Chance neuer Impulse Diese kommen immer oumlfshyter von Start-ups die ihre Ideen im Geshysundheitswesen etablieren wollen Die Techniker geht offen auf diese Impulsgeshyber zu und schafft konkrete Vernetshyzungs- und Foumlrderangebote Welche Poshytenziale die Zusammenarbeit zwischen Krankenkassen und Start-ups fuumlr die Zukunft der Gesundheit hat diskutiert Thomas Ballast stellvertretender Vorsitshyzender des Vorstands der Techniker mit Dr Jonas Harder und Sebastian Sujka Ihr Berliner Start-up xbird setzte sich im Pitch im Rahmen des Innovationstags durch und gewann eine Entwicklungsshykooperation mit der Techniker

22 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

bdquoNeue Produkte brauchen die Chance sich zu beweisenldquo Thomas Ballast stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Techniker diskutiert mit Dr Jonas Harder (Chief Medical Officer) und Sebastian Sujka (CEO) vom Berliner Start-up xbird wie Start-ups den Weg ins Gesundshyheitswesen finden koumlnnen Die Software des Unternehmens wertet Bewegungsdaten von Smartphones aus In Kombination mit medizinischen Informationen koumlnnen daraus Ruumlckschluumlsse auf beginnende oder eskalieshyrende Erkrankungen gezogen werden

Thomas Ballast Start-ups sind Teil des digitalen Wandels im Geshysundheitswesen den wir Techniker aktiv mitgestalten moumlchten Sie haben sich beim Innovationstag durchgesetzt und eine Entwicklungsshykooperation mit der Techniker gewonnen Wie sind Ihre Erfahrungen wenn Kasse auf Start-up trifft Stoszligen da zwei Kulturen aufeinander

Sebastian Sujka Wir hatten mit sehr langen Response Rates geshyrechnet Das war nicht der Fall Ein kultureller Unterschied ist viel-leicht dass wir spontan nach einem Telefonat loslegen auch uumlber Nacht wenn viel Arbeit ansteht Bei Ihnen werden viel mehr Leute eingebunden es gibt viel mehr Struktur

Dr Jonas Harder Positiv ist definitiv dass wir von Anfang an einen kompetenten Ansprechpartner bei der TK hatten der sich auch kurz-

fristig Zeit fuumlr uns nahm der uns verstand und die naumlchsten Schritte aufzeigte Haumltten Sie denn gerne mehr Start-up im Unternehmen

Ballast Manchmal schon Andererseits sind wir als Kasse auf Nachhaltigkeit Vertrauen und Sicherheit ausgerichtet Mit Start-ups verbinde ich Tempo und die Notwendigkeit schneller Ergebnisse Natuumlrlich treiben auch wir eigene Projekte voran entwickeln etwa Apps foumlrdern aber bewusst auch die Kooperashytion mit Start-ups Wir wollen Ideen von auszligen aufgreifen gemeinsam entwickeln und daraus Produkte schaffen die wir unseren Kunden anbieten koumlnnen Warum sucht xbird die Naumlhe zu einer Kasse

Sujka Unser Team ist zwar fokussiert und schnell ndash aber was Expertise Reichweite Schlagkraft Kundenshybindung und Vertrauen angeht koumlnnen wir uns nicht mit einem Unternehmen wie der TK vergleichen

Harder Wir kommen von der Technologie die wir sehr gut kennen bewegen uns mit dem Gesundshyheitswesen aber in einen Sektor fuumlr den uns Fachshy

shy

bdquoIn den USA wird mehr ausprobiertldquo

Dr Jonas Harder

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wissen fehlt Es gibt schlieszliglich keine Webseiten die beschreishyben welche Schritte man gehen muss um erfolgreich zu sein Das ist wie ein Dschungel

Ballast Es ist sicher sinnvoll fruumlhzeitig gemeinsam den Weg von der Entwicklung bis zur Vermarktung durchzugehen um moumlgliche Stolpersteine zu identifizieren Deshalb ist es wichtig dass sich beide auf einen gemeinsamen Weg einlassen Eine gute Idee oder Technologie reicht in der Regel nicht aus Manchshymal habe ich den Eindruck dass Start-ups die Kundenperspekshytive ndash das heiszligt die Frage ob ein Produkt tatsaumlchlich Nutzen schafft oder vielleicht sogar Angst macht ndash vernachlaumlssigen

Sujka Start-ups brauchen fruumlhzeitig Klarheit uumlber moumlgliche Hindernisse die den Weg gefaumlhrden Fuumlr uns kann jeder Zeitshyverzug weil man zum Beispiel sein Konzept umschmeiszligen muss existenzgefaumlhrdend sein Ideal waumlre daher ein stanshydardisierbarer Prozess eine Art Leitfaden fuumlr alle die mit aumlhnlichen Herausforderungen kaumlmpfen

Ballast Diese Klarheit haben wir natuumlrlich auch nicht immer Wir stehen im staumlndigen Dialog mit den Aufsichtsbehoumlrden und muumlssen immer wieder herausfinden was unsere Kunshyden wollen Und manches ergibt sich erst im Prozess Fuumlr Start-ups besteht die grundsaumltzliche Herausforderung im Gesundheitssystem Hier treffen eine hohe Geschwindigkeit und kurze Innovationszyklen auf einen ausgepraumlgten regushylatorischen Rahmen Orientieren Sie sich angesichts dieser Hindernisse eher ins Ausland

Harder Der deutsche Markt ist fuumlr uns wichtig Wir sind aber oft in den USA dort geht die Digitalisierung schneller voran es wird mehr ausprobiert

Sujka Wir sehen hierzulande erste Fortschritte Ein Start-up zu gruumlnden ist schon fast Mainstream es gibt Wettbewerbe und Programme Sie haben ja auch Projekte und einen Wettshybewerb gestartet und sagen Wir machen einfach mal auch wenn nicht alles von Anfang an planbar ist Ich hoffe die Entshywicklungen gehen schnell genug voran damit sich nicht viele Start-ups in die USA verabschieden

Ballast Wir muumlssen deshalb an den Rahmenbedingungen arbeiten Unser Gesundheitssystem ist nicht auf das Temshypo der Digitalisierung vorbereitet Fuumlr Start-ups brauchen wir schnellere Zugangsmoumlglichkeiten einen Weg speziell fuumlr bdquodigitale Versorgungsprodukteldquo Sie muumlssen die Chance hashyben mit verringerten Anforderungen zu starten Gleichzeishytig sollten sie den Auftrag bekommen fruumlhzeitig Daten zu Wirksamkeit und Nutzen zu erheben Das muumlssen wir in den naumlchsten zwei bis drei Jahren auf den Weg bringen denn das Gesundheitswesen darf den Anschluss an die Digitalisierung nicht verlieren

Unter wwwtkdegeschaeftsbericht finden Sie das ganze Gespraumlch im Film

bdquoStart-ups brauchen fruumlhzeitig Klarheitldquo

Sebastian Sujka

24 Geschaumlftsbericht 2016 Die Technik

ndash

SmartHealth Die Bevoumllkerung ist bereit fuumlr digitale Gesundheitsangebote ndash so lautet das Fazit der Studie SmartHealth die Forsa im Auftrag der Techniker durchgefuumlhrt hat Untersucht wurde dabei nicht nur ob die technischen Voraussetzungen mittlerweile gegeben sind sondern auch wie ausgepraumlgt die Bereitschaft ist sich mit Gesundheitsdienstleistern zu vernetzen digitale Hilfsmittel beim Selbstmanagement der eigenen Gesundheit zu nutzen und einer vernetzen Nutzung der Daten zuzustimmen wenn dies der Forshyschung und der eigenen Gesundheitsprognose dient Schluumlsselshyworte sind in diesem Zusammenhang Selbstbestimmung Vershytrauen und tatsaumlchlicher Nutzen neuer Anwendungen ndash mit ihnen steigt die Akzeptanz der digitalen Medizin Der Studienband zum Download wwwtkde Webcode 915488

82 glauben dass Onlinekommunikation mit der Arztpraxis

in zehn Jahren alltaumlglich ist

61der Menschen in Deut

sc

hland wuumlrden

ihre medizinischen Daten anonym fuumlr Forschungszwecke spenden

Der Kontakt zur Krankenkasse wird digital Die Mehrheit erwartet in zehn Jahren eine deutliche Zunahme der Onlinekommunikation

3 1 9

48

40

ja wahrscheinlich weiszlig nicht

eher nicht Rundungsdifferenzen moumlglich

ja bestimmt nein bestimmt nicht

Wandert die Gesundheit in Zukunft in die digitale Sphaumlre In zehn Jahren wird dies bei Gesundheitsthemen ganz alltaumlglich sein

Internetrecherche

Einsatz von Apps

Austausch in sozialen Netzwerken

56

43

31

41

36

43

10 20 30 40 50

ja bestimmt ja wahrscheinlich

25

Smart vernetzt Die Techniker unterstuumltzt Versicherte in Sachen bdquoSelbstbestimmung als Patientldquo ndash und foumlrdert Innovashy tionstreiber die mit ihren Ideen die Gesundheitsversorgung im Sinne der Kunden voranbringen wollen

Starke Patienten nutzen Zeit beim Arzt besser Diabetes Uumlbergewicht Kopf- und Ruuml- Seminarangebot Patient sein kann man lernen Wie man lershyckenschmerzen ndash oft sind die groszligen nen kann bdquoselbstbestimmter Patientldquo zu sein zeigen die Kursrei-Volksleiden der Grund fuumlr medizinische he bdquoKompetent als Patientldquo und die gleichnamige Broschuumlre Behandlungen und Kosten in Milliarden- Darin erfahren Versicherte wie sie qualitativ hochwertige Inforshyhoumlhe Allen dreien ist es gemein dass der mationen recherchieren und Arztgespraumlche vor- und nachberei-Patient mit seinem Verhalten den Schluumlsshy ten koumlnnen So koumlnnen Arzt und Patient die oft knappe Zeit im sel fuumlr Verlauf und moumlgliche Folgeerkran- Behandlungszimmer fuumlr die bdquosprechende Medizinldquo die gemeinshykungen selbst in der Hand hat Studien same Therapieplanung und das Festlegen individueller Behandshyim Auftrag der Techniker zeigen Schon lungsziele nutzen Davon profitieren insbesondere chronisch das Wissen um die eigene Erkrankung kranke Patienten die oft im Laufe der Jahre ein fundiertes Wissen steigert die Therapietreue (Adhaumlrenz) uumlber ihre Erkrankung erwerben Im Arzt-Patienten-Gespraumlch geht

es fuumlr sie dann mehr darum den Therapieverlauf und die Prog-Die Techniker setzt deshalb auf Programshy nose zu besprechen und individualisierte Behandlungsziele geshyme die den Patienten in seiner Kompeshy meinsam festzulegen tenz staumlrken Dadurch koumlnnen sogar Operationen vermieden werden wie Als Patient Verantwortung zu uumlbernehmen etwa durch Beweshydas bdquoZweitmeinungsprogrammldquo der gung kann die Prognose verbessern Eine Studie der Universi-Techniker zeigt Neun von zehn aumlrztlich taumltsklinik Freiburg hat gezeigt Wer sich erreichbare Gesundheitsshyverordneten Ruumlcken-OPs konnten vershy ziele setzt und diese verfolgt verbessert den Gesundheitszustand mieden werden indem der Patient zuvor und die Adhaumlrenz Dieses Selbstmanagement unterstuumltzt die auf eine zweite Meinung setzte Techniker auch mit Online-Gesundheitscoachings

Old Economy meets New Economy Innovationen haben es im deutschen Gesundheitswesen oft Mehrere Workshop-Phasen vermittelshynicht leicht Ihr Nutzen muss erst wissenschaftlich belegt ten Kompetenzen in kundenorientierter sein Datenschutz und rechtlicher Rahmen stellen hohe An- Produktentwicklung Kenntnisse des forderungen an neue Angebote ndash aus Sicht vieler Start-ups Gesundheitswesens und Business-Exshysind das hohe Huumlrden Um Start-ups im Gesundheitswesen pertise zu vernetzen hat die Techniker die Health-i-Initiative gestarshytet die im TK-Innovationstag und der Health-i-Preisverlei- Im Herbst trafen sich schlieszliglich rund hung im November gipfelte 50 Akteure aus dem Gesundheitsweshy

sen sowie Vertreter von fuumlnf Start-ups bdquoSmarte Ideen fuumlr die Gesundheitsversorgung gesuchtldquo lau- auf dem TK-Innovationstag im Berliner tete der Aufruf der Techniker sich fuumlr den gemeinsam mit Soho House zu einer Open-Space-Konshydem Handelsblatt ausgelobten Health-i-Award zu bewerben ferenz mit Pitch Das Ziel Den Ausshyndash ihm folgten weit uumlber 100 Start-ups mit Ideen von der ad- tausch etablierter Akteure im Gesundshyhoc-Labordiagnostik uumlber die Schnell-Erkennung von Klinikshy heitswesen mit jungen Gruumlndern zu keimen bis zur Gedaumlchtnistraining-App fuumlr Schlaganfall- und foumlrdern Als Gewinner ging das Berliner Krebs-Patienten Start-up xbird hervor und gewann die

Entwicklungskooperation mit der Techniker

26 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

Digitale Versorgung die Zukunft aus der Hosentasche

Erfahrungen von Patienten sammeln Symptome beobachten Diagnosen stellen und einen Therapieplan festlegen ndash was Aumlrzte schon seit der Antike tun erlebt einen wahren Boom digitaler Unterstuumltzung

Elektronische Schmerztagebuumlcher liefern dem Arzt einen exakten Schmerz- und Medikationsverlauf die Dauer-Blutdruckmessung uumlbernimmt das Smartphone und selbst die verordnete Medizin kommt immer haumlufiger nicht als Saft oder Tablette daher sondern als individualisiertes Sportprogramm (gespeichert auf einem Chip) oder als Selbstmanagement-App die zu Entspannung oder Bewegung raumlt

Dabei wird der Arzt nicht ersetzt sondern in den Bereichen Patienteninformation Datengewinnung (also Anamnese) und bei Hausbesuchen via Videosprechstunde eher entlastet Die Rolle der Sensorik und des Trackings ndash also der routinemaumlszligigen Erfassung eines taumlglichen Bewegungsprofils des Krankheitsshyverlaufs oder des Medikamentengebrauchs ndash nimmt in starkem Maszlige zu So werden dem Mediziner in naher Zukunft schon

beim Erstgespraumlch mit dem Patienten viele valide Daten autoshymatisch zur Verfuumlgung stehen die er bei Diagnosestellung und Therapieplanung einbeziehen kann

Mobile Partner fuumlr unterwegs Dabei ist die Huumlrde bdquoMobilishytaumltldquo laumlngst genommen und die ersten medizinisch sinnvollen und auch notwendigen Apps stehen zur Verfuumlgung So wershyden elektronisch erfasste Daten wie im TK-DiabetesTagebuch zum staumlndigen Begleiter und der digitale Coach ndash egal ob in der Gesundheitspraumlvention oder Schmerzbehandlung ndash ein zuverlaumlssiger Partner fuumlr die Hosentasche Das ist ein erster Schritt ndash in Zukunft sind auf Grundlage dieser Daten dann auch Vorhersagemodelle zu bevorstehenden Gesundheitsershyeignissen wie Herzinfarkt oder Asthmaanfall moumlglich

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Migraumlne-App Bei chronischen Kopfschmerzen greifen viele nur zur Tablette ndash aber dabei zu kurz Hilfreich ist ein Selbstmanageshyment der Kopfschmerzen Dies faumlngt mit dem Dokumentieren der Schmerzattacken und Medikamenteneinnahmen an und reicht bis zur in die App integrierten progressiven Muskelentspannung

Die App bietet unter anderem bull ein Kopfschmerztagebuch mit Schmerzkalender bull eine Auswertungsfunktion mit pdf-Export fuumlr das Gespraumlch

mit dem Arzt bull die Moumlglichkeit mit Experten zu chatten und bull die Vernetzung mit anderen Patienten Weitere Informationen zur App wwwtkde Webcode 917996

Pilotstudie Valedo ndash digitale Ruumlckentherapie Ein Tablet zwei Senshysoren und eine Anwendung die wie ein Computerspiel aussieht ndash ein kleiner Koffer mit diesen Utensilien verspricht die Ruumlckenmuskulatur spielerisch zu trainieren Moumlglich machen dies die individuelle Einweishysung durch einen Schmerztherapeuten und ein spezielles Programm fuumlr zuhause Macht der Patient in der Spielsituation die richtigen Beweshygungen wird ihm das auf dem Bildschirm angezeigt ndash ebenso wie falshysche Bewegungen Das ermoumlglichen die an Brust- und Kreuzbein befesshytigten Bewegungssensoren die jede Bewegung messen

bull Fast jeder zehnte Fehltag ist ruumlckenbedingt bull Die digitale Ruumlckentherapie richtet sich an Patienten die schon

vier Wochen oder laumlnger wegen Ruumlckenbeschwerden arbeitsunfaumlhig sind bull Ergebnisse der Studie werden im Laufe von 2017 erwartet

eCoaches Knapp eine halbe Million Menschen in Deutschland hat bereits einen TK-GesundheitsCoach im Internet genutzt Ob mehr Bewegung weniger Kopfschmerzen oder Stress besser bewaumlltigen ndash die Coaches helfen mit acht bis 14 Wochen dauernden Programshymen dabei sich zu informieren persoumlnliche Gesundheitsziele zu erreichen und so das persoumlnliche Wohlbefinden Stuumlck fuumlr Stuumlck zu verbessern

bull Verschiedene Gesundheitsziele stehen zur persoumlnlichen Auswahl bull Durch das Smartphone wird der Coach zum virtuellen Begleiter

Tinnitracks Eine Aussicht auf Heilung haben viele der drei Millionen Tinnitus-Pashytienten in Deutschland kaum ndash eine erfolgreiche Therapie gibt es bisher nicht Eine Chance auf Linderung bietet die App bdquoTinnitracksldquo die die Lieblingsmusik um den Stoumlrton filtert und so zur Therapie wird Erste Ergebnisse der Patientenbefragung zeigen Bei jedem dritten Patienten lindert Tinnitracks die Beschwerden deutlich

Tinnitracks bull ist verfuumlgbar in Hamburg Bayern Hessen Nordrhein-Westfalen und Baden-Wuumlrttemberg bull ist Teil eines Versorgungsangebotes im Rahmen der Integrierten

Versorgung und wird vom teilnehmenden HNO-Arzt verordnet und bull wird bei 1000 Patienten unter Alltagsbedingungen auf seine Wirksamkeit gepruumlft

28 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

Kunden koumlnnen mit der TK-App unter anderem Ǵ Krankmeldungen und Dokumente an die Techniker uumlbermitteln Ǵ Nachrichten an die Techniker schicken Ǵ TK-Briefe online empfangen Ǵ das TK-Bonusprogramm digital nutzen Ǵ die verschriebenen Medikamente der letzten drei Jahre einsehen

Die TK-App wird kontinuierlich um weitere Funktionen erweitert

Service digital Digitale Angebote erleichtern es Versicherten Gesundheitsshyangelegenheiten flexibel in den Alltag zu integrieren Mit der TK-App und der Entwicklung der elektronischen Gesundheitsakte treibt die Techniker diese digitalen Moumlglichkeiten weiter voran

Die eGA Gesundheitsdaten in der Hand der Versicherten Die elektronische Gesundheitsakte (eGA) wird ein Speicherort fuumlr Dashyten werden den die Versicherten komplett selbst verwalten Jeshyder wird selbst bestimmen was in die Gesundheitsakte kommt und wer darauf zugreifen kann ndash ganz aumlhnlich wie bei einem Bankshyschlieszligfach IBM wird die Akte als Dienstleister zur Verfuumlgung stellen aber selbstverstaumlndlich keinen Zugriff auf die Daten hashyben Auch die Techniker wird als Krankenkasse nur mit Zustimshymung des Versicherten Zugriff bekommen ndash und auf Wunsch die Leistungsdaten zur Verfuumlgung stellen Nutzer koumlnnen dann zum Beispiel mit einem Klick sehen welche verschreibungspflichtigen Medikamente sie in den letzten drei Jahren bekommen haben Diese Liste kann dann jeder selbst um die Medikamente ergaumlnzen die nicht der Verschreibungspflicht unterliegen Auch weitere Dashy

ten soll jeder Versicherte selbst in seine Akte einpflegen koumlnnen Denkbar ist auszligerdem dass Sensordaten etwa von Fitnesstrashyckern direkt in die Akte flieszligen

TK-App Krankmeldungen uumlbermitteln TK-Briefe online empfangen oder Nachrichten an die Techniker schicken Die TK-App bietet viele Funktionen bequem per Smartphone Aufbauend auf der Online-Filiale bdquoMeine TKldquo ergaumlnzt die TK-App das bisherige Service- und Leistungsangebot So ist beishyspielsweise das TK-Bonusprogramm komplett digital nutzbar und die Medikamentenuumlbersicht bietet einen Uumlberblick uumlber die verordneten Medikamente der letzten drei Jahre Besonshyders nutzerfreundlich ist die vereinfachte Interaktion mit der Techniker Dokumente koumlnnen mit dem Smartphone abfotoshygrafiert und sicher uumlbermittelt werden Damit geht die Techshyniker einen weiteren Schritt in Richtung digitaler Krankenkasse

Die TK-App ist fuumlr Kunden der Techniker kostenlos im Apple App Store und bei Google Play downloadbar Die Nutzung der App erfordert ein Smartphone mit dem Betriebssystem iOS oder Andshyroid Weitere Informationen finden Sie auf wwwtkde unter dem Webcode 937842

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Zusammenarbeit So agil ist die TK Schnell Ziele erreichen statt langwierige Plaumlne abzuarbeiten Aufshygaben teilen statt sie allein zu erledigen als Team entscheiden statt den Chef beschlieszligen zu lassen Die Techniker arbeitet zushynehmend agil Was das im Arbeitsalltag bringt verraten die Orshyganisationsentwicklerin Nadja Stephani die beim Einstieg in dieshyse Arbeitsweise unterstuumltzt und Randolf Sprengnether dessen Team Projekte agil managt

Frau Stephani warum kommt in der TK die agile Arbeitsweise zum Einsatz Stephani Agile Methoden kommen urspruumlnglich aus der Softshywareentwicklung und werden deshalb in unserer IT schon lange genutzt Seit 2016 fuumlhren wir die agile Arbeitsweise aber auch gezielt in anderen Bereichen bei uns ein ndash etwa in der Projektarshybeit oder im Versorgungsmanagement Wir wollen so flexibler werden und gerade bei komplexen Themen unsere Produkte noch enger auf den Kunden abstimmen

Herr Sprengnether was bringen Ihnen agile Techniken Sprengnether Wir nutzen diese Arbeitsweise um unser Intrashynet weiterzuentwickeln Anfangs war es ungewohnt sich als Team taumlglich uumlber den aktuellen Stand unserer Themen auszushytauschen und zusammen zu entscheiden welche Aufgaben geshyrade die wichtigsten sind Inzwischen profitieren wir davon Wir organisieren uns besser konzentrieren uns auf das Wesentliche und bekommen unsere Aufgaben schneller erledigt Und schlieszligshylich haben wir so auch ein staumlrkeres Wir-Gefuumlhl entwickelt denn wir bringen eine Sache gemeinsam voran und identifizieren uns als Team noch staumlrker mit unserer Arbeit

Nadja Stephani und Randolf Sprengnether schaumltzen die Flexibilitaumlt der agilen Arbeitsorganisation

Vernetzte Effizienz in der Pflege Peter Wilhelm leitet das neueste Pflegezentrum der Techniker Im Interview erlaumlutert er wie das Zentrum in die Pflegeinfrastruktur eingebunden arbeitet

Das dritte und somit juumlngste Pflegezentrum der Techniker eroumlffnete im Oktober ndash was wird dort geleistet Wilhelm Wir betreuen in Mainz aktuell mit rund 100 Mitarbeishytern Pflegefaumllle aus Hessen und dem Suumlden Nordrhein-Westfashylens Perspektivisch werden wir aber deutlich wachsen und unseshyre Aufgaben erweitern Wir wollen fuumlr pflegende Angehoumlrige ansprechbar sein und der Bedarf nimmt zu

Was waren die Herausforderungen beim Aufbau Wilhelm Wir haben die neue Infrastruktur im laufenden Betrieb aufgebaut ndash im Vorfeld der groumlszligten Neuerung in der Pflegeversishycherung zum Jahreswechsel in deren Rahmen die Kolleginnen und Kollegen unsere Versicherten umfassend informierten und deren Fragen beantworteten Parallel dazu arbeiteten die erfahshyrenen Kollegen aus den Zentren in Kiel und Dresden die Mitarbeishyter fuumlr den neuen Standort ein so dass das neue Zentrum ab dem Einzugstag eigene Kontingente bearbeiten konnte Das funktioshynierte dank teamuumlbergreifender Arbeit und enger Vernetzung zwischen den Zentren richtig gut

Wie ist das Zentrum in die Pflegeinfrastruktur integriert Wilhelm Ein Groszligteil der fachlichen Kommunikation zwischen Zentren und Unternehmenszentrale laumluft uumlber eine digitale Plattshyform Uumlber dieses Forum tauschen sich die fachlich Verantwortshylichen zentrumsuumlbergreifend zu Themenschwerpunkten wie etwa Pflegedienste oder Hospizbehandlung aus Das ermoumlglicht uns Loumlsungen fuumlr aktuelle Fragen fuumlr alle sichtbar und verbindshylich sowie schnell und effizient in die Praxis zu uumlberfuumlhren

Peter Wilhelm leitet das Pflegezentrum der Techniker in Mainz

30 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

Innovationsfonds neue Wege in der Versorgung

Der Innovationsfonds foumlrdert Versorgungsinnovationen und die Versorgungsforschung in Deutschland und wird vom Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) verwaltet Im Fokus stehen Projekte die verschiedene Sektoren des Gesundheitsshywesens einbeziehen und uumlber die bisherige Regelversorgung hinausgehen um die Versorgung der gesetzlichen Krankenkassen weiterzuentwickeln Im Bereich Versorgung hat die Techniker insgesamt 27 Foumlrderzusagen erhalten Fuumlnf dieser Projekte verantwortet die Techniker als sogenannte Konsortialfuumlhrerin also federfuumlhrend

NetzWerk GesundAktiv ndash laumlnger selbstbestimmt leben Wie koumlnnen aumlltere Menschen moumlglichst lange selbstbestimmt in den eigenen vier Waumlnden leben Das ist die zentrale Fragestellung des NetzWerk GesundAktiv in Hamburg Das Projekt ist ein sektorenshyuumlbergreifendes Hilfs- und Betreuungsnetzwerk im Quartier Es integriert und verbindet bestehende regionale Hilfs- und Versorshygungsangebote mit eigenen Bausteinen und erprobt ein technishysches Assistenzsystem

Im Zentrum steht die koordinierende Stelle (KS) im Hamburger Albertinen-Haus Dort durchlaufen die Teilnehmer Untersuchunshygen und Tests Sie erhalten einen individuellen Unterstuumltzungsshyplan und einen Tablet-PC Je nach persoumlnlichem Bedarf wird der Alltag der Teilnehmer durch Angebote des Projekts unterstuumltzt Der Tablet-PC dient als Kommunikationsplattform So koumlnnen die Teilnehmer etwa per Video mit der KS sprechen oder einen Notruf an die Johanniter-Unfall-Hilfe absetzen In weiteren Ausbaustushyfen sind auch Haussteuerungsfunktionen und eine intelligente Notfallerkennung mit Hilfe von angeschlossenen Bewegungsmelshydern moumlglich

Teledermatologie ndash Hautarztversorgung auf dem Land Wie laumlsst sich mit Hilfe der Telemedizin die Versorgung auf dem Land verbessern Die Dermatologie bietet dafuumlr gute Voraussetzunshygen Denn Hauterkrankungen sind fotografisch gut abbildbar und solche Fotos koumlnnen auf digitalem Weg in angemessener Qualitaumlt versendet werden Das nutzt das Projekt Teledermatoshylogie in Mecklenburg-Vorpommern Bereits heute ist eine flaumlchenshydeckende dermatologische Versorgung von Patienten dort nicht mehr sichergestellt Wartezeiten fuumlr Termine von mehreren Moshynaten sind uumlblich Die Praxen der rund 60 niedergelassenen Hautaumlrzte sind vor allem in den Staumldten konzentriert Das Projekt etabliert ein telemedizinisches Konsil zwischen Haus- und Fachaumlrzten Die Teilnehmer nutzen dabei eine App die Veraumlndeshyrungen der Haut abbildet Anschlieszligend leiten sie die Daten an die Dermatologie der Universitaumltsmedizin Greifswald oder an koshy

operierende niedergelassene Dermatologen weiter Von diesen Experten erhalten sie uumlber die App anschlieszligend eine konsiliarishysche Empfehlung zur weiteren Behandlung Sofern Patienten kurzfristig keinen Termin bei einem Dermatologen erhalten muumlsshysen sie nun nicht zwangslaumlufig eine Klinik aufsuchen Sie koumlnnen sich an ihren bereits behandelnden Hausarzt wenden und werden per Telekonsil trotzdem parallel von Spezialisten beraten oder behandelt

TransFIT ndash luumlckenlos in die Erwachsenenmedizin Zaumlhlt man alle Kinder- und Jugendvorsorgeuntersuchungen (U1 ndash U11 J1 und J2) und empfohlenen zahnaumlrztlichen Kontrolltermine zusamshymen kommt ein Kind bis zum 18 Geburtstag auf etwa 43 regushylaumlre Arztbesuche Allerdings ist die Versorgung in der sogenannshyten Transitionsphase der Uumlbergangsphase vom Jugendlichen zum Erwachsenen oft luumlckenhaft Besonders kritisch ist dies bei Kindern und Jugendlichen mit chronischen Erkrankungen wenn der bis dato behandelnde Kinderarzt mit der Volljaumlhrigkeit nicht mehr zustaumlndig ist

Diese Luumlcke will das Projekt TransFIT schlieszligen TransFIT steht fuumlr Fruumlhintervention zur Vorbereitung und Begleitung des Transitishyonsprozesses aus der Kinder- und Jugendmedizin in die Erwachshysenenmedizin Basierend auf dem regional bereits erfolgreichen Berliner TransitionsProgramm (BTP) sollen zeitliche Verzoumlgerunshygen waumlhrend des Arztwechsels durch ein telemedizinisch arbeishytendes Fallmanagement bundesweit vermieden werden Fallmashynager begleiten die Jugendlichen ab 12 Jahren und bereiten sie auf den Uumlbergang vor Ausgangspunkt ist ein ausfuumlhrliches Geshyspraumlch des Kinderarztes sowie daran anknuumlpfend eine systemashytische Einschaumltzung inwieweit bei den Jugendlichen Bedarf fuumlr eine spezifische Unterstuumltzung in der Uumlbergangsphase besteht Neben der kontinuierlichen telemedizinischen Begleitung komshymen sogenannte Transitionsschulungen zum Einsatz die die Faumlhigkeiten der jugendlichen Patienten zum eigenstaumlndigen Mashynagement ihrer chronischen Erkrankungen verbessern

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VERO ndash Die Versorgung von Menschen mit Rheuma optishymieren Rheumatoide Arthritis ist eine haumlufige chronische Gelenkerkrankung an der Schaumltzungen zufolge etwa 800000 Menschen in Deutschland leiden Mit dem Projekt VERO sollen Versorgungsqualitaumlt und Versorgungseffizienz bei der Theshyrapie verbessert werden indem die Arzneimitteltherapie opshytimiert wird

Bisher wird die Erkrankung unter anderem mit hochwirksamen entzuumlndungshemmenden Medikamenten und haumlufig auch mit Schmerzmitteln behandelt Seit mehreren Jahren sind fuumlr diese Indikation nun auch sogenannte Biologika verfuumlgbar Arzneimitshytel durch die immer mehr Patienten beschwerdefrei leben koumlnshynen Sind die Symptome abgeklungen und ist die Krankheitsaktishyvitaumlt gering koumlnnen die Medikamente reduziert oder sogar ganz abgesetzt werden In diesen Faumlllen spricht man von bdquoDeeskalatishyonldquo Bislang geschieht das in der Therapie der rheumatoiden Arshythritis nur selten VERO zielt darauf ab dass nur das notwendige Maszlig an Arzneimitteln zum Einsatz kommt und leistet somit auch einen Beitrag zur Erhoumlhung der Arzneimitteltherapiesicherheit

Mit VERO wird erstmals in Deutschland die schrittweise Deeskashylation von Menschen mit rheumatoider Arthritis systematisch in der Versorgungsrealitaumlt umgesetzt und evaluiert Dies geschieht im engen Austausch zwischen Arzt und Patient Ziel ist es den Patienten eine passgenaue Therapie anzubieten Neben einer engmaschigen Krankheitskontrolle soll vor allem das Selbstmashynagement des Patienten gestaumlrkt werden

LeIKD ndash Orientierung zur Gesundheit Diabetes Mellitus Typ 2 und Koronare Herzkrankheit bringen erhoumlhte kardiovaskulaumlre Risikofaktoren mit sich erhoumlhen also das Risiko etwa einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden Gesundheitsorienshytiertes Verhalten kann diese Risikofaktoren senken Dafuumlr ist jedoch ein veraumlnderter Lebensstil notwendig Auf diesem Weg begleitet das Programm LeIKD betroffene Hochrisikopatienten mit einem individuell abgestimmten Bewegungs- und Ernaumlhshyrungsprogramm Dabei kommen Aktivitaumlts- und Pulsmesser eine Kommunikations-App und bestehende Gesundheitsproshygramme der Techniker zum Einsatz Zudem werden Hausaumlrzte Diabetologen Kardiologen Ernaumlhrungs- und Physiotherapeushyten eingebunden

Alle Projekte in der Uumlbersicht wwwtkde Webcode 935240

Versorgungsforschung zehn Foumlrderzusagen Lassen sich unerwuumlnschte Neben- und Wechselwirshykungen von neu zugelassenen Praumlparaten mithilfe von Routinedaten fruumlhzeitig erkennen Wie muss ein Fehshylerberichts- und Lernsystem fuumlr die Arztpraxis ausseshyhen damit es auch tatsaumlchlich genutzt wird und die ambulante Behandlung sicherer macht Warum wershyden Patienten mit Brustschmerzen in bestimmten Reshygionen Deutschlands besonders oft per Linksherzkashytheter untersucht Das sind einige der Fragen denen die Techniker mit Partnern wie Universitaumlten und anshyderen Forschungseinrichtungen in insgesamt zehn Versorgungsforschungsprojekten auf den Grund geht

Die zehn Projekte haben Anfang 2017 vom Innovatishyonsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses Foumlrderzusagen in Houmlhe von 125 Millionen Euro erhalshyten Bei sieben der zehn bewilligten Projekte ist das WINEG das wissenschaftliche Institut der TK fuumlr Nutshyzen und Effizienz im Gesundheitswesen Konsortialshypartner

Bei einigen der Projekte geht es auch darum zu untershysuchen wie wirksam bestimmte Arzneimittel sind Mit Blick auf risikobehaftete Medikamente in der Schwanshygerschaft wird das WINEG beispielsweise eine neue wissenschaftliche Methodik entwickeln um mithilfe von Routinedaten bekannte Risiken systematisch zu uumlberpruumlfen weiter zu erforschen und bislang noch unshybekannte Risiken zu entdecken Um wichtige genetishysche Risikofaktoren bei der Arzneimitteltherapie zu identifizieren wird das WINEG ebenfalls Routinedaten analysieren und zudem mit pseudonymisierten Befrashygungsergebnissen verknuumlpfen

32 Geschaumlftsbericht 2016 Wir Techniker ndash

Wir Techniker Wie werden wissenschaftliche Ergebnisse praktisch nutzbar Wie kann man Eltern chronisch kranker Kinshyder unterstuumltzen Uumlber 13000 Mitarbeiter arbeiten nach dem Prinzip bdquovon Technikern fuumlr Technikerldquo

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Von Technikern fuumlr Techniker

Wir Techniker das sind uumlber 13000 Menschen die sich in ganz Deutschland nicht nur um die Anliegen von rund 98 Millionen Versicherten kuumlmmern sondern auch daran arbeiten die Angebote der Techniker stets in deren Sinne zu verbessern

Das beginnt beim Austausch mit den Versicherten fuumlr den untershyschiedliche Wege offen stehen

die wir Techniker stets ausbauen ndash von Anruf bis App Wir sorgen dafuumlr dass dieshyse Kommunikationspfade zuverlaumlssig schnell und effizient funktionieren und sich stets den Wuumlnschen der Versichershyten entsprechend weiterentwickeln

Wir Techniker stehen nicht nur mit Vershysicherten im permanenten Dialog sonshydern sind unterwegs um auf relevanten Foren in Sachen Versorgung Service oder Wissenschaft unsere Standpunkte und Innovationen vorzustellen aber auch Impulse aufzunehmen und zu deshybattieren Zu diesen Innovationen gehoumlshyren auch Angebote fuumlr Techniker von morgen vom Peer-to-Peer-Projekt in Sachen digitale Kompetenz fuumlr Schuumller bis zur Lern-App fuumlr unsere Auszubilshydenden

Auch das Thema Patientensicherheit ist fuumlr uns Techniker ein zentrales Anlieshygen Wie hier wissenschaftliche Inforshymationen fuumlr Versicherte unmittelbar praktisch nutzbar werden zeigt beishyspielsweise ein digitales Informationsshypaket uumlber Multiressistente Erreger (MRE) Fuumlr den Bruumlckenschlag zwischen wissenschaftlicher Forschung und anshywendbarem Wissen sorgen die Technishyker des Wissenschaftlichen Instituts der TK fuumlr Nutzen und Effizienz im Geshysundheitswesen (WINEG)

Das Prinzip bdquovon Technikern fuumlr Technishykerldquo setzt jedoch kein Hauptamt voraus Das beweisen die ehrenamtlichen Mitshyglieder des Verwaltungsrats Im houmlchsshyten Gremium der Techniker treffen sie alle Entscheidungen von grundsaumltzlicher Bedeutung kontrollieren im Sinne der Versicherten Vorstand und Verwaltung und legen zusaumltzliche Leistungen fest

34 Geschaumlftsbericht 2016 Wir Techniker

34 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker ndash

Techniker vernetzen Techniker Wer mit der Techniker in Kontakt treten will hat viele Moumlglichkeiten ndash von mobil bis postalisch Fuumlr Tempo bei der Vernetzung von uumlber 13000 Technikern und rund 98 Millionen Versicherten sorgen unter anderem diese Techniker

Postmanagement Fuumlr Dirk Stejskal beshydeutet Technikergeist in der taumlglichen Arbeit bis ins Detail ausgefeilte Qualitaumlt mit Houmlchstgeschwindigkeit zu verbinden Der gelernte Drucker arbeitet im Druckshyzentrum der Techniker wo 2016 rund 32 Millionen Brief-Sendungen produziert und versendet wurden Dort zaumlhlen houmlchste Datenschutzstandards technische Akkushyratesse und feste Zeitfenster

Dass alle Kunden so schnell wie moumlglich ihre Briefe erhalten dafuumlr sorgen neben Dirk Stejskal und seinen Kollegen zwei der modernsten Inkjetbasierten Rollen-Dishygitaldrucksysteme sowie drei Hochleisshytungskuvertiermaschinen bdquoWas die Kolleshyginnen und Kollegen an den Schreibtischen bundesweit verschicken wollen wird hier gedruckt kuvertiert und bis zum Versand fertig gemacht Uumlber den ganzen Prozess koumlnnen wir exakt verfolgen welcher Brief gerade wo ist ob alle notwendigen Forshymulare oder Beipacks enthalten sind und im Fall der Faumllle beschaumldigte Briefe sofort automatisch nachproduzierenldquo erlaumlutert der Operator Pro Stunde nehmen bis zu 23000 Standardbriefsendungen den Weg von der Druckdatei bis ins Kuvert denn rein rechtlich beduumlrfen viele Anliegen noch der klassischen Briefform

Cockpit Anne de Wilde und Florian Werg uumlberblicken als Workforce-Manager im soshygenannten Cockpit des Bereichs Kundenservice der Techniker den Groszligteil der Kundenshyanliegen Ob per Anruf E-Mail Chat oder Brief ndash das Cockpit-Team sorgt dafuumlr dass Kunden die Techniker gut erreichen und schnell eine Antwort erhalten Mittels Prognosen und Planung wird der Einsatz der Kollegen in den Servicezentren nah am Bedarf geplant und gesteuert

Im Schnitt verteilt das Cockpit so taumlglich uumlber 30000 Anrufe uumlber 2000 E-Mails uumlber 700 Chats und uumlber 7500 Anliegen auf dem Postweg bdquoDie Aufgabe ist komplex weil sie viele verschiedene Kanaumlle umfasst und wir saisonale Schwankungen ebenso wie zum Beispiel ungeplante Abwesenheiten bei den Kollegen abfedern muumlssenldquo erlaumlutert Florian Werg bdquoWir arbeiten hier mit vielen verschiedenen Techniken steuern diese so aus dass der Service stimmt Technikergeist ist besonders gefragt wenn eine dieser Techniken einmal ausfaumlllt Dann gilt es flexibel und schnell eine Loumlsung zu finden damit die Kunden dennoch schnell eine Antwort erhaltenldquo erklaumlrt Anne de Wilde bdquoUns motiviert es wenn wir die besten Voraussetzungen fuumlr die Kolleginnen und Kollegen im direkten Kundenshykontakt schaffen koumlnnenldquo

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SoVerMaFacunterdeFra

FuumlrdezusRuumlvorabwaauc

App Der erste Arbeitstag von Matthias Robbers fiel auf den Startschuss eines Projekts das Versicherten der Techniker neue Kommunikationswege zum Service ihrer Kasse ermoumlglicht Der Android-Entshywickler ist Teil des Teams das die TK-App umsetzt hat deren Weg von der Planung bis in den Google Play Store gefuumlhrt und arbeitet mit seinen Kollegen daran die Anshywendung stetig zu verbessern und weiteshyre Features fuumlr die Nutzer anzubieten

bdquoMich motiviert vor allem die Chance uumlber die App so vielen potenziellen Nutzern den Alltag zu erleichtern Heute ist es fuumlr viele Menschen alltaumlglich alles per Smartshyphone von unterwegs zu erledigen Das gilt jetzt auch fuumlr Anliegen an die Technishyker etwa Dokumente zu uumlbermittelnldquo ershylaumlutert Robbers Das Entwicklerteam arshybeitet beim weiteren Ausbau der App agil steht im Austausch mit den Nutzern und bindet Ruumlckmeldungen direkt in die aktushyelle Entwicklung mit ein Fuumlr Robbers geshyhoumlrt das zum Technikergeist bdquoEs geht darum einzelne Funktionen weiter zu entshywickeln dabei aber immer das groszlige Ganshyze und den Nutzen fuumlr den Versicherten im Blick zu habenldquo

ziale Netzwerke Auch die sozialen Netzwerke stehen den sicherten der Techniker zum Austausch offen Social Media nagerin Sandra Ebenau haumllt Versicherte mit ihren Kollegen auf ebook Twitter amp Co auf dem Laufenden bdquoDabei stimmen wir

s eng mit allen ab die fuumlr die Techniker kommunizierenldquo erlaumlushyt Ebenau Zum Job gehoumlrt auch das Community Management nn auf diesen Kanaumllen erreichen die Techniker auch zahlreiche gen und Anliegen von Versicherten und anderen Usern

schnelle Antworten arbeitet das Social Media Team eng mit n Kolleginnen und Kollegen aus dem Servicezentrum Hamburg ammen Dort arbeiten Ingo Kaiser und seine Kollegen an den

ckmeldungen an die Versicherten Neben Tempo zaumlhlt dabei allem inhaltliche Flexibilitaumlt bdquoDie Themen sind vielfaumlltig und

wechslungsreich und reichen von Krankengeld bis zur Sozialshyhlldquo erlaumlutert Ingo Kaiser Antworten gibt es rund um die Uhr h wenn die meisten Anfragen tagsuumlber eintreffen bdquoOumlffentlich

sichtbar informieren wir aber nur allgemein ndash wenn fuumlr eine Ausshykunft persoumlnliche Angaben noumltig sind vernetzen wir die Versishycherten mit dem richtigen Ansprechpartnerldquo so Kaiser

36 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

(Fuumlr) Techniker von morgen Die Techniker engagiert sich mit innovativen Projekten fuumlr die Gesundheit und Zukunft junger Versicherter und ihrer Familien ndash und mit Angeboten fuumlr Auszubildende der Techniker die 2016 besonders erfolgreich waren

Sicher durch die digitale Welt Generation bdquoKopf untenldquo Neun von zehn Zwoumllfjaumlhrigen besitzen ein Smartphone drei Stunden pro Tag verbringen sie durchschnittlich online Die digitale Welt gehoumlrt laumlngst zum Alltag im Kinderzimshymer Mit den Moumlglichkeiten des Internets und der Sozialen Medien ist jedoch auch die Anzahl der Risiken gestiegen bdquoNeue Phaumlnomene wie Cybermobbing oder Inshyternetsucht belasten immer mehr die Psyshyche von Kindern und Jugendlichen Wir haben gemeinsam mit dem Verein Condrobs das Praumlventionsprojekt Netzshygaumlnger 30 gestartet damit Kinder fruumlh lernen sich in der digitalen Welt zurechtshyzufindenldquo sagt Christian Bredl Leiter der TK-Landesvertretung Bayern Netzgaumlnger 30 unterstuumltzt Schuumller darin Gefahren in der digitalen Welt zu erkennen zu vermeishyden und einen maszligvollen Umgang mit dem Internet zu entwickeln Die Jugendlishychen lernen ihr eigenes Verhalten in der digitalen Welt kritisch zu reflektieren

Das Besondere bei Netzgaumlnger 30 Nicht Lehrer vermitteln die Inhalte sondern Schuumller Neunt- und Zehntklaumlssler wershyden zu sogenannten bdquoPeersldquo ausgebildet und geben ihr Wissen in Workshops an die juumlngeren Schuumller weiter Die Aumllteren haben Vorbildfunktion koumlnnen jedoch gleichzeitig auf Augenhoumlhe mit den Fuumlnft- und Sechstklaumlsslern kommunizieshyren Netzgaumlnger 30 ist 2016 mit zwoumllf Schulen im Muumlnchener Raum gestartet und wird weiter ausgebaut Mehr zum Projekt unter wwwtkde Webcode 815146

92 der Zwoumllfjaumlhrigen besitzen ein Smartphone

(JIM-Studie 2015)

Digitale Hilfe fuumlr Eltern kranker Kinder Experten schaumltzen dass fast jedes sechsshyte Kind in Deutschland chronisch krank ist Dabei wird die Belastung sehr untershyschiedlich empfunden die ein an Asthma Diabetes oder Mukoviszidose erkranktes Kind fuumlr Eltern und Geschwister mit sich bringt Nicht wenigen bereitet die staumlndishyge Sorge schlaflose Naumlchte und setzt sie dauerhaft unter Stress Ein Projekt der Techniker in Baden-Wuumlrttemberg und des Universitaumltsklinikums Ulm moumlchte Familishyen niederschwellige Hilfe anbieten bevor sie psychisch an ihre Grenzen stoszligen

bdquoBEcKIldquo steht fuumlr Beratung von Eltern chronisch kranker Kinder im Internet

Mit dem neuen Programm will die Technishyker Eltern gezielt bei der Bewaumlltigung der Erkrankung ihres Kindes unterstuumltzen Teilnehmen koumlnnen Eltern deren an Asthshyma erkranktes Kind im Disease-Manageshyment-Programm (DMP) eingeschrieben ist Die Teilnehmer treten mit ihrem Berashyter uumlber die gesicherte Plattform der Ulshymer Onlineklinik in Kontakt Uumlber einen Zeitraum von sechs bis zwoumllf Wochen wershy

den dann anhand von Schreibaufgaben die Themenfelder Krankheitsmanageshyment Angstbewaumlltigung und Selbstfuumlrshysorge bearbeitet

Diese Form der sogenannten internetshybasierten psychologischen Intervention hat den Vorteil dass die Teilnehmer von einem persoumlnlichen Therapeuten indivishyduell betreut werden gleichzeitig durch die online-Kommunikation aber keine festen Termine eingehalten werden muumlssen

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Per Lern-App zum Profi bdquoTKlerin19 fordert Dich zu einem Duell herausldquo Wenn Caren Koshyziol eine Nachricht mit diesem Betreff von Kollegin Vivian Slotshyta bekommt ist ihr ganzes Fachwissen gefragt Die beiden Auszubildenden aus dem Fachzentrum Krankengeld in Karlsrushyhe treten uumlber ihre Smartphones gegeneinander im Quiz an Die Fragen kommen dabei aus 47 verschiedenen Themengeshybieten rund um die Inhalte aus drei Ausbildungsjahren Die beishyden nutzen eine Lern-App die die Techniker fuumlr ihre aktuell rund 800 Auszubildenden entwickelt hat

Und so funktioniert die App Wer sich einloggt waumlhlt zunaumlchst einen Gegner aus und entscheidet sich fuumlr eine Themenkateshygorie Dann gilt es in jeweils 30 Sekunden fuumlnf Fragen zu beshyantworten Danach ist der Gegner dran

TK-Auszubildende ist Deutschlands Beste Kundenservice Leistungsangebot digitale Initiativen ndash alles was die Techniker auszeichnet verdankt sie ihren Mitarbeitern den Technikern Damit diese auch in Zukunft den Grundstein fuumlr den Erfolg legen hat die Ausbildung bei der Techniker einen besonders hohen Stellenwert Das Ergebnis Jedes Jahr zaumlhlen TK-Azubis zu den Besten der Branche 2016 etwa haben 77 der insgesamt 248 bdquoNachwuchs-Technikerldquo des Abschlussjahrshygangs ihre Pruumlfungen mit der Note 1 bestanden

In diesem Jahr machte eine Auszubildende die Techniker besonshyders stolz Kira Trefon ndash mittlerweile Kundenberaterin im Sershyvicezentrum Gelsenkirchen ndash hat ihre Ausbildung zur Kauffrau im Gesundheitswesen als beste in ganz Deutschland abgeshyschlossen bdquoAls ich erfuhr dass ich Bundesbeste bin konnte ich es zuerst nicht glauben und habe mich natuumlrlich sehr gefreut Vor allem dass sich die rund viermonatige Vorbereitung auf die Pruumlfungen ausgezahlt hatldquo so die 22-Jaumlhrige die haumlufig geshymeinsam mit ihren Azubi-Kollegen gelernt hat

Kira Trefon ist Kundenberaterin im Serviceshyzentrum Gelsenkirchen

38 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

Zehn Jahre WINEG Bekommen Patienten die Behandlung die den wissenschaftlichen Erkenntnissen entspricht Welche Effekte haben neue Versorgungsmodelle Wie wirken sich gesundheitspolitische Entscheidungen auf die Versicherten aus Das sind einige der Fragen denen das wissenschaftliche Institut der TK fuumlr Nutzen und Effizienz im Gesundshyheitswesen (WINEG) seit zehn Jahren auf den Grund geht

Die Entscheidung der Techniker mit der Institutsgruumlndung 2006 eigene wissenshyschaftliche Expertise aufzubauen hat sich als vorausschauend und innovativ erwiesen Die praxisnahe Versorgungsforschung des WINEG liefert evidenzbasierte Grundlagen und Transparenz fuumlr wichtige Entscheidungen der Techniker aber auch fuumlr das Gesundheitsweshysen insgesamt Im Mittelpunkt der Forschungsarbeit steht der Versorgungsbedarf der Versicherten und die Frage wie sich auf der Basis neuester Erkenntnisse eine effektishyve und qualitativ hochwertige Gesundheitsshyversorgung weiterentwickeln laumlsst

shy

Wissenschaft fuumlr Techniker

Wie Versicherte direkt von wissenschaftlicher Expertise profitieren zeigt ein Informationspaket zu multiresistenten Keimen Die Mitarbeiter des Wissenschaftlichen Instituts der TK (WINEG) forschen im Dienst der Versicherten

Patientensicherheit ndash profitieren von der Wissenschaft Wer Gesundheitsinformationen sucht fragt heutzutage immer oumlfter bdquoDr Googleldquo Doch wie serioumls sind die Inhalte die man im Internet findet Wer sich informieren und selbstbestimmt im Gesundheitsshywesen zurechtfinden will braucht verlaumlssliche wissenschaftlich gepruumlfte Erkenntnisse in verstaumlndlicher Form Die Techniker unshyterstuumltzt deshalb ihre Versicherten und foumlrdert deren Gesundshyheitskompetenz mit evidenzbasierten Informationen zu relevanshyten Themen etwa mit einem Informationspaket zu multiresistenten Keimen (MRE)

Die Erreger treten immer haumlufiger auf zugleich verlieren gaumlngige Antibiotika ihre Wirksamkeit gegen sie Die bislang schaumlrfste Wafshyfe gegen bakterielle Infektionen wird also stumpfer ndash ein Problem das auch die Politik weltweit aufruumlttelt Dabei ist man sich einig dass eine wirksame Infektionspraumlvention nur mit Hilfe der Patienshyten gelingen kann Die Techniker leistet einen Beitrag und klaumlrt mit einem digitalen Informationspaket auf wie Menschen einer Infektion vorbeugen koumlnnen

Katharina Rubin vom WINEG dem wissenschaftlichen Institut der TK bdquoWir haben fuumlr unsere Kunden multimedial aufbereitet was das fuumlr den Einzelnen bedeutet und wie er sich in seinem privaten Umfeld aktiv daran beteiligen kann dass sich MRE nicht weiter ausbreiten ndash auf Reisen in der Kuumlche im Krankenhausldquo Zum Inshyformationspaket gehoumlren auch ein Erklaumlrfilm und ein Online-Test um das eigene MRE-Risiko zu ermitteln Rubin bdquoNicht jede Erkranshykung verlangt ein Antibiotikum Gegen Viren ist es machtlos Der sorgsame Umgang mit Antibiotika hilft Resistenzen zu vermeishydenldquo Auch Patienten die notwendige Antibiotika zu fruumlh absetshyzen oder in geringerer Dosis als verordnet einnehmen tragen zur Resistenzbildung bei

Die Techniker hat auch ihre Vertragspartner in den Blick genomshymen Sie unterstuumltzt die bdquoAktion Saubere Haumlndeldquo die die Haumlndeshydesinfektion in Krankenhaumlusern verbessert und dadurch hilft Klinikinfektionen zu vermeiden Angesichts von jaumlhrlich rund 19 Millionen Krankenhausfaumlllen ein relevanter Faktor Das Informatishyonspaket online wwwtkde Webcode 889772

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bdquoDie Zukunft aufhalten weil man Angst davor hat ndash das hat noch nie funktioniertldquo

Dr Jens Baas

Techniker unterwegs Von der Zukunft des Gesundheitssystems bis zur Zukunft der Fuumlhrung im Unternehmen ndash Techniker pflegen den Austausch uumlber das Gesundheitssystem hinaus

Pathfinder leading the Future Sieben CEOs sieben prominente Vorshydenker und 800 bdquoYoung Leadersldquo fuumlhshyrender deutscher Unternehmen ndash geshymeinsam widmeten sie sich beim Pathfinder am 1 Mai 2016 einen ganshyzen Tag lang den draumlngendsten Fragen unserer Zeit und machten so den bdquoTag der Arbeitldquo zum bdquoTag des Nachdenshykensldquo Mit dabei Daimler-Chef Dr Dieter Zetsche Deutsche Bank-Vorstand Juumlrshygen Fitsche Joe Kaeser CEO von Sieshymens und TK-Chef Dr Jens Baas

Mit 100 Nachwuchsfuumlhrungskraumlften der Techniker reiste er nach Berlin um gemeinsam zu diskutieren worauf es in Unternehmen von morgen ankommt Das Ziel des Zukunftsgipfels des Hanshydelsblatts jungen Fuumlhrungskraumlften den Anstoszlig zu geben eigene und auch unshy

bequeme Wege zu gehen Im Mittelshypunkt des gemeinsamen Vortrags des TK-Chefs mit dem Informatiker und Kuumlnstler Professor Dr Juumlrgen Schmidshyhuber stand das Thema bdquoResponsibility ndash und wie Big Data die Medizin revolutishyonieren wirdldquo

Z2X ein Wochenende mit Visionaumlren Das Portal Zeit Online lud anlaumlsslich seines Gesundheitssystem kennenzulernen norieren wenn Versicherte etwas fuumlr 20-jaumlhrigen Bestehens im September 500 Im Workshop bdquoApp jetzt gesundldquo den ihre Gesundheit tun und dies mit digitashybdquoTwentysomethingsldquo also 20 - bis 29-Jaumlh- Thomas Heilmann Experte der Technishy len Daten belegen Die Teilnehmer disshyrige nach Berlin zu einem bdquoFestival der ker fuumlr digitale Versorgung leitete ging kutierten teils sehr kontrovers uumlber Visionaumlreldquo ein Die Techniker war als Part- es um den Einsatz von Fitnesstracker- Datensicherheit Vor- und Nachteile des ner dabei um die Ideen der sogenannten daten in der gesetzlichen Krankenversi- Solidarsystems und Bonus-Malus-Pro-Millennials fuumlr ein smartes und innovatives cherung Sollen Krankenkassen hoshy gramme

MEDICA Gesundheitsmarkt von morgen Lebende menschliche Zellstrukturen tropshyfen auf eine Unterlage bilden kleine Kreise und formen sich schlieszliglich zu einer dreishydimensionalen menschlichen Ader die sich sogar verzweigt ndash die Fachmesse MEshyDICA 2016 gab Einblick was sich in nur zwoumllf Monaten im internationalen Geshysundheitsmarkt entwickelt hat Zentrales Thema die Digitalisierung als der Innovashytionstreiber Auf dem Podium des ECON-Forums der Techniker diskutierten

Vertreter aus Politik Medien und Wissenshyschaft die Frage wie sich die Chancen der Digitalisierung auf das deutsche Gesundshyheitssystem uumlbertragen lassen In der Disshykussion waren sich der digitale Vordenker Sascha Lobo und Dr Jens Baas Vorshystandsvorsitzender der Techniker einig dass die breite Nutzung individueller Dashyten kuumlnftig nachgefragt werden wird Desshyhalb muumlsse man aktiv gestalten statt auf die Angebote milliardenschwerer US-Konshyzerne zu warten Die Techniker unterwegs auf der Fachmesse MEDICA

40 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

Ehrenamtlich fuumlr die Techniker

Der Verwaltungsrat ist das houmlchste Entscheidungsgremium der Techniker ndash seine 30 Mitglieder und ihre Stellvertreter leisten als Selbstverwaltung diese verantwortungsvolle und anspruchsshyvolle Aufgabe ehrenamtlich Der Verwaltungsrat setzt sich pashyritaumltisch aus je 15 Versicherten- und 15 Arbeitgebervertretern zusammen Ihre Legitimation erhalten die Selbstverwalter uumlber die alle sechs Jahre stattfindende Sozialwahl

Mit dieser Legitimation treffen die Ehrenamtlichen alle Entshyscheidungen die fuumlr die Techniker von grundsaumltzlicher Bedeushytung sind Auszligerdem entscheidet der Verwaltungsrat uumlber Satzungsleistungen von denen die Versicherten ganz unmitshytelbar profitieren So erleichtert eine im Juli verabschiedete Satzungsleistung zur Kostenuumlbernahme des innovativen Flash Glucose Messsystems insulinpflichtigen Diabetikern den Alltag Per Scanner koumlnnen sie ihren Blutzuckerwert bdquounblutigldquo und schmerzfrei ermitteln Dazu wird ein Sensor ins Unterhautfettshygewebe eingesetzt

Die Verwaltungsraumlte beschlieszligen zudem den Haushalt der Techniker ndash und den kassenindividuellen Zusatzbeitrag Der liegt bei der Techniker fuumlr 2017 mit 10 Prozent unter dem Durchschnitt der gesetzlichen Krankenversicherung

Austausch mit Entscheidungstraumlgern Daruumlber hinaus pflegen die gewaumlhlten Verwaltungsraumlte den Austausch mit Vertretern aus Politik und Gesundheitswesen Die Bundesshywahlbeauftragte fuumlr die Sozialversicherungswahlen Rita Pashywelski bekraumlftigte als Gastrednerin die Relevanz von Selbstshyverwaltung und Sozialwahl Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis (SPD) nahm vor den Ehrenamtlichen unter anderem zum Selbstverwaltungsstaumlrkungsgesetz Stellung Frank Plashyte Praumlsident des Bundesversicherungsamtes stellte dem Verwaltungsrat die Arbeit der Aufsichtsbehoumlrde vor EU-Exshyperte Guumlnter Danner erlaumluterte dem Gremium aktuelle Frashygen des europaumlischen Sozialrechts

Selbstverwaltung bedeutet Selbstgestaltung Die Ehrenamtlichen beziehen auch zu relevanten politischen Fragen Position Den Standpunkt des Gremiums zur Bundestagswahl 2017 finden Sie auf wwwtkde

Uumlbrigens Die Sitzungen des Verwalshytungsrats sind oumlffentlich Zudem informiert der Verwaltungsrat auf wwwtkde (Webcode 139012) in Text Bild und Video uumlber den Inhalt der Sitzungen

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bdquoWir wollen eine starke Selbstverwaltungldquo

Dieter F Maumlrtens und Dominik Kruchen sind die alternierenden Vorsitzenden des Verwaltungsrats Der Vorsitz wechselt jaumlhrlich zum 1 Januar

Wie arbeitet die Selbstverwaltung der Techniker

Dominik Kruchen Die Rolle des Verwaltungsrats laumlsst sich

durchaus mit der des Aufsichtsrats in Unternehmen vergleichen Selbstverwalter tragen eine enorme Verantwortung mit der Beshysonderheit dass wir diese Aufgabe ehrenamtlich uumlbernehmen Die Selbstverwaltung bestimmt den Kurs der Kasse uumlbt eine Konshytrollfunktion aus und trifft zentrale Entscheidungen ndash dabei ist

sie den Beitragszahlern verpflichtet

Dieter F Maumlrtens Entscheidungen von solcher Tragweite beshynoumltigen ein solides Fundament ndash das leisten bei der Techniker die

Fachausschuumlsse deren Mitglieder sich mit teilweise hochkompleshyxen Sachverhalten auseinandersetzen um die Beschluumlsse des

Gremiums vorzubereiten

Wie beurteilen Sie aktuell die Rolle der Selbstverwaltung im

Gesundheitssystem

Kruchen Die Selbstverwaltung ist eine tragende Saumlule des

deutschen Gesundheitssystems Auch der internationale Vershygleich belegt eindrucksvoll ndash etwa mit Blick auf die Situation in

Suumldeuropa ndash wie krisensicher und stabil dieses etablierte System

ist das eben nicht vollstaumlndig vom Staat abhaumlngig ist

Maumlrtens Obwohl sich diese Errungenschaft permanent beshywaumlhrt gibt es immer wieder Versuche ihre Autonomie und somit

auch die Handlungsfaumlhigkeit dieses Stabilitaumltsfaktors einzushyschraumlnken die Vorstoumlszlige der Politik zum sogenannten Selbstvershywaltungsstaumlrkungsgesetz sind hier nur ein Beispiel Hier gilt es

klare Kante zu zeigen und diese tragende Saumlule entschieden zu

verteidigen

Unikosmos Award Zukunft der Notfallmedizin In den rund 1200 Notaufnahmen in Deutschland zaumlhlt im Alltag oft jede Sekunde Wie diese Einheiten organisiert sind stellt die Weichen fuumlr den Behandlungserfolg Die Absolventin der APOLLON Hochschule der Gesundheitswissenschaft in Bremen Anna Christina Houmlrster widmete ihre Abschlussarbeit der Frage nach Prozessen und Qualitaumltsmanagement in Notaufnahmen Fuumlr ihre Analyse erhielt sie im Rahmen einer Verwaltungsratssitzung den Unikosmos Award 2016 den die Hamburger Presseagentur Public Address und die Techniker fuumlr innovative Konzepte von Nachwuchswissenschaftlern verleihen Perspektivisch stellt die Wissenschaftleshyrin auch die Frage wie das systematische Erfassen von Qualitaumltsfaktoren und der Aufbau eines nationalen Notaufnahmeregisters die Versorgungsqualitaumlt verbessern kann

42 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker Der Verwaltungsrat aktuell Auch 2017 stehen die Mitglieder des Verwaltungsrats zur Wahl Nach der Wahl konstituiert sich das Gremium am 29 September 2017 Hier finden Sie die aktuelle Mitgliederliste und die aktuell vertretenen Listen

Die Mitglieder des aktuellen Verwaltungsrats

Arbeitgebervertreter Dominik Kruchen Duumlsseldorf Alternierender Vorsitzender

Heiner Boumlgemann Bremen Rainer Bruns Nordstrand Uwe Buszligmeier Greven Joachim Feldmann Bremen Helmut Fitzke Woggersin Wilfried Grunau Edewecht-Friedrichsfehn Joumlrg Henschen Bremen Klaus H Kober Rheinmuumlnster Udo Nicolay Moumllln Mirko Knappe Hamburg (seit 01012017) Johannes Seiboldt Nidda Rainer Tietz Bottrop Roland Unzeitig Wettmershagen Bernd Wegner Riegelsberg

Vertretene Organisation ZI HSH Zahntechniker-Innung Hamburg und Schleswig Holstein 15 Sitze

Versichertenvertreter Dieter F Maumlrtens Offenbach Alternierender Vorsitzender

Rosemie Bilz Radebeul Detlef Decho Syke Peter Duchene Groszligrosseln Friedrich Gosewinkel Hamm Karla Hasenauer Suhl Uwe Klemens Muumlnchen Baumlrbel Richling Bremen Annette Stensitzky Troisdorf (seit 15072016) Norbert Schneider Schwerin Harald Schulte Koumlnigswinter Erika Streit Koumlln Johanna Vieweg Dresden Harald Wagner Sipplingen Gerard Wolny Remagen

Vertretene Organisationen TKG TK-Gemeinschaft unabhaumlngige Versichertengemeinshyschaft der Techniker Krankenkasse eV 12 Sitze verdi Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft 1 Sitz IGM Industriegewerkschaft Metall 1 Sitz ACA Katholische-Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Deutschshylands e V Kolpingwerk Deutschland Bundesverband Evanshygelischer Arbeitnehmerorganisationen eV 1 Sitz

43

Sozialwahl gelebte Teilhabe Demokratischer Taktgeber fuumlr den Verwaltungsrat sind die Sozialwahlen deren Ergebnis alle sechs Jahre die Zusammensetzung des houmlchsten Entscheidungsgremiums der Techniker festlegt

Bei der Techniker werden seit jeher die 15 Versichertenvershytreter per Urwahl ermittelt So haben die rund 74 Millionen Mitglieder eine echte Wahl und koumlnnen ihr Recht auf Mitbeshystimmung nutzen Damit die Stimmberechtigten bis zum 31 Mai 2017 ihre Stimmen geltend machen koumlnnen stand 2016 im Zeichen der Vorbereitungen fuumlr die Abstimmung im bdquoSushyperwahljahr 2017ldquo Federfuumlhrend in der Vorbereitung der Wahlausschuss unter Vorsitz des stellvertretenden Vorshystandsvorsitzenden Thomas Ballast Das Gremium ist unter anderem zustaumlndig fuumlr die Zulassung der antretenden Listen aber auch fuumlr die ordnungsgemaumlszlige Ermittlung des Wahlershygebnisses Eine Informationskampagne begleitete die Wahlshyvorbereitungen und ermoumlglichte Versicherten ebenso wie Multiplikatoren sich umfassend uumlber die Wahl zu informieren

Klares Ja zur Teilhabe Sozialwahl bedeutet demokratische Teilhabe nach dem Prinzip bdquoWer Beitraumlge einzahlt soll auch mitbestimmenldquo Im Vorfeld ermittelte die Techniker im Rahshymen einer Studie wie die Menschen in Deutschland zur Sozishyalwahl stehen Das klare Ergebnis der repraumlsentativen Forshysa-Umfrage Das Prinzip der ehrenamtlichen Selbstverwaltung und die Teilhabemoumlglichkeit durch die Sozialwahl stehen hoch im Kurs 68 Prozent der Befragten sprachen sich klar fuumlr die Sozialwahl aus Und Selbst 58 Prozent der Privatversicherten haumltten gerne diese Mitsprachemoumlglichkeit

Zudem halten 73 Prozent der Menschen in Deutschland die Verwaltungsraumlte fuumlr wichtig und befuumlrworten dass Versishycherte durch sie an Entscheidungen beteiligt werden Besonshyders hoch ist die Fuumlrsprache unter den Juumlngeren zwischen 18 und 39 Jahren Vier von fuumlnf sprachen sich hier fuumlr das Prinshyzip bdquoVersicherte fuumlr Versicherteldquo aus

55 der Menschen in Deutschland sind politisch stark

oder sehr stark interessiert

44 Geschaumlftsbericht 2016 Die Finanzen ndash

Die Finanzen Der Bereich Finanzen informiert uumlber Vermoumlgensshyrechnung Vermoumlgen Einnahmen und Ausgaben der Techniker Krankenkasse uumlber die Versicherten- und Mitgliederentwicklung sowie die Finanzen der Pflegeversicherung

45

Der Jahresruumlckblick in Zahlen Das Geschaumlftsjahr 2016 war erneut von einer guten wirtschaftlichen Konjunkshytur gepraumlgt die viel Geld in die Kassen der Sozialversicherungen gespuumllt hat Auszligerdem verzeichnet das System der gesetzlichen Krankenversicherungen weiterhin Zuwaumlchse an Versicherten Dem gegenuumlber stehen staumlndig steishygende Ausgaben im Gesundheitswesen und Verzerrungen des Wettbewerbs der Kassen untereinander So reichten auch im Haushaltsjahr 2016 die Zuweishysungen aus dem Gesundheitsfonds an die Techniker nicht aus um die Ausgashyben fuumlr die Versorgung der Versichershyten zu decken

Dennoch lag der kassenindividuelle Zushysatzbeitrag der Techniker mit 10 Proshyzent auch 2016 unter dem amtlichen Durchschnitt

Ausgaben der Krankenversicheshyrung Das Haushaltsjahr 2016 schlieszligt die Techniker mit einem Plus von etwa 22 Millionen Euro ab Zu dem ausgeglishychenen Haushalt tragen vor allem die schlanken Prozesse und die effektive Verwaltung bei Die wirtschaftliche Kulshytur im Unternehmen ist dafuumlr verantshywortlich dass der Fehlbetrag der Zushyweisungen aus dem Gesundheitsfonds aufgefangen werden konnte Die Vershywaltungskosten von 136 Euro je Versishycherten lagen somit auch deutlich unter den durchschnittlichen Verwaltungskosshyten in der gesetzlichen Krankenversicheshyrung (153 Euro)

Die Leistungsausgaben stiegen um 31 Prozent und damit etwas moderater als im Vorjahr Auffaumlllig ist dass die Ausgaben fuumlr Arzneimittel auf einem hohen Niveau noch einmal mit 39 Prozent zunehmen und auf 4 Milliarden Euro ansteigen Den groumlszligten Ausgashybenblock verzeichnet die Techniker bei den Kosten fuumlr die Krankenhausbehandlung Erstmals uumlbersteigt dieshyser Wert mit einem Zuwachs von 38 Prozent die Sieben-Milliarden-Euro-Marke Fuumlr aumlrztliche Behandshylungen wurden 46 Milliarden Euro ausgegeben was einen Anstieg von 29 Prozent bedeutet

Ausgaben der Pflegeversicherung Die Leistungsshyausgaben fuumlr die pflegebeduumlrftigen Versicherten beliefen sich auf rund 13 Milliarden Euro Mit 3 Milshyliarden Euro flieszligt der Groszligteil der Einnahmen der Pflegeversicherung an den Ausgleichsfonds Mit ihm werden andere Pflegekassen unterstuumltzt deren Ausgaben nicht ausreichend durch Einnahmen geshydeckt sind

Abnahmen Der Verwaltungsrat hat die Jahresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse und die Jahshyresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse Pflegeversicherung abgenommen und dem Vorstand dafuumlr Entlastung erteilt

Juli 2017

Dieter F Maumlrtens

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

Dominik Kruchen

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

46 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Vermoumlgensrechnung

Aktiva in Tsd Euro 2015 2016

A Langfristiges Vermoumlgen

I Verwaltungsvermoumlgen 294474 275331

II Mittel der Ruumlckstellungen 2034183 2429274

III Andere Geldanlagen 3077456 3612688

B Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 904561 937768

II Wertpapiere 1923105 1575117

III Kassenbestand und Giroguthaben 23552 15055

C Rechnungsabgrenzungsposten 7356 9010

D Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

Passiva in Tsd Euro 2015 2016

A Netto-Reinvermoumlgen 3076733 3098587

B Ruumlckstellungen 2034183 2429 274

C Verpfl ichtungen 3137799 3310071

D Rechnungsabgrenzungsposten 15972 16309

E Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

In dieser und in den folgenden Tabellen sind Rundungsdifferenzen moumlglich

47

Vermoumlgen

2015 2016

Netto-Reinvermoumlgen in Tsd Euro 3076733 3098587

je Versicherten in Euro 32980 32087

zum Vorjahr je Versicherten - 118 - 27

Davon

Betriebsmittel 1755959 1705756

je Versicherten in Euro 18822 17664

zum Vorjahr je Versicherten - 190 - 62

Ruumlcklagen 946300 1037500

je Versicherten in Euro 10144 10744

zum Vorjahr je Versicherten + 17 + 59

Verwaltungsvermoumlgen inkl Investitionsruumlcklage

374474 355331

je Versicherten in Euro 4014 3680

zum Vorjahr je Versicherten - 42 - 83

Erfolgsrechnung

in Tsd Euro 2015 2016

1 Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds 21313911 22724351

2 Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz 1287826 1709675

3 Erstattungen 42285 51670

4 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 58445 60767

5 Leistungsaufwand 21656712 23109954

6 Verwaltungskosten 1233733 1309365

7 Zinsergebnis 20949 17024

8 Sonstige Einnahmen 8043 7577

9 Sonstige Ausgaben 98417 129891

10 Jahresfehlbetrag (-)Jahresuumlberschuss - 257403 21854

48 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Einnahmen im Detail 2015 2016

Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 22745586 24594001

je Versicherten in Euro 243813 254678

zum Vorjahr je Versicherten + 28 + 45

Davon

Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds

absolut in Tsd Euro 21313911 22724351

je Versicherten in Euro 228467 235317

zum Vorjahr je Versicherten - 29 + 30

Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz absolut in Tsd Euro 1287826 1709675

je Versicherten in Euro 13804 17704

zum Vorjahr je Versicherten ndash + 283

Sonstige Einnahmen absolut in Tsd Euro 143849 159976

je Versicherten in Euro 1542 1657

zum Vorjahr je Versicherten - 154 + 74

Ausgaben im Detail 2015 2016

24572147 Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 23002989

je Versicherten in Euro 246572 254452

zum Vorjahr je Versicherten + 15 + 32

Davon

Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 21656712 23109954

je Versicherten in Euro 232142 239310

zum Vorjahr je Versicherten + 41 + 31

Davon

Aumlrztliche Behandlung absolut in Tsd Euro 4324921 4608482

je Versicherten in Euro 46359 47722

zum Vorjahr je Versicherten + 38 + 29

Zahnaumlrztliche Behandlung ohne Zahnersatz

absolut in Tsd Euro 1450491 1516045

je Versicherten in Euro 15548 15699

zum Vorjahr je Versicherten + 23 + 10

49

Ausgaben im Detail 2015 2016

Zahnersatz absolut in Tsd Euro 361938 363907

je Versicherten in Euro 3880 3768

zum Vorjahr je Versicherten + 18 - 29

Arzneimittel absolut in Tsd Euro 3708728 3988102

je Versicherten in Euro 39754 41298

zum Vorjahr je Versicherten + 54 + 39

Hilfsmittel absolut in Tsd Euro 762963 796889

je Versicherten in Euro 8178 8252

zum Vorjahr je Versicherten + 32 + 09

Heilmittel absolut in Tsd Euro 711308 777475

je Versicherten in Euro 7625 8051

zum Vorjahr je Versicherten + 88 + 56

Krankenhausbehandlung absolut in Tsd Euro 6520595 7003332

je Versicherten in Euro 69895 72522

zum Vorjahr je Versicherten + 25 + 38

Krankengeld absolut in Tsd Euro 1474940 1561341

je Versicherten in Euro 15810 16168

zum Vorjahr je Versicherten + 53 + 23

Fahrkosten absolut in Tsd Euro 374939 410294

je Versicherten in Euro 4019 4249

zum Vorjahr je Versicherten + 96 + 57

Vorsorge- und Rehabilitationsleistungen

absolut in Tsd Euro 306972 317177

je Versicherten in Euro 3290 3284

zum Vorjahr je Versicherten + 51 - 02

Schutzimpfung absolut in Tsd Euro 205930 220120

je Versicherten in Euro 2207 2279

zum Vorjahr je Versicherten + 138 + 33

Fruumlherkennungsmaszlignahmen absolut in Tsd Euro 324596 328676

je Versicherten in Euro 3479 3404

zum Vorjahr je Versicherten + 47 - 22

50 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Ausgaben im Detail 2015 2016

Schwangerscha und Mutterscha

ohne stat Entbindung absolut in Tsd Euro 243622 265110

je Versicherten in Euro 2611 2745

zum Vorjahr je Versicherten + 21 + 51

Behandlungspflege und haumlusliche Krankenpflege

absolut in Tsd Euro 364213 413436

je Versicherten in Euro 3904 4281

zum Vorjahr je Versicherten + 151 + 97

Dialyse absolut in Tsd Euro 136648 143130

je Versicherten in Euro 1465 1482

zum Vorjahr je Versicherten + 64 + 12

Sonstige Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 383907 396438

je Versicherten in Euro 4115 4105

zum Vorjahr je Versicherten + 20 - 02

Praumlvention absolut in Tsd Euro 744643 756656

je Versicherten in Euro 7982 7835

zum Vorjahr je Versicherten + 23 - 18

Verwaltungsausgaben absolut in Tsd Euro 1233733 1309365

je Versicherten in Euro 13225 13559

zum Vorjahr je Versicherten + 99 + 25

Sonstige Ausgaben absolut in Tsd Euro 112545 152828

je Versicherten in Euro 1206 1583

zum Vorjahr je Versicherten - 372 + 312

51

Pflegeversicherung

Vermoumlgensrechnung 2015 2016

Aktiva in Tsd Euro

A Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 102500 110008

II Kurzfristige Geldanlagen 396000 415005

III Kassenbestand und Giroguthaben 286 828

B Rechnungsabgrenzungsposten 25137 37673

523924 563513

Passiva in Tsd Euro

A Reinvermoumlgen 244790 272895

B Verpfl ichtungen 279134 290618

523924 563513

Erfolgsrechnung 2015 2016

in Tsd Euro

1 Beitraumlge 4187123 4471718

2 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 5310 3553

3 Leistungsaufwand der Pfl egeversicherung 1199331 1339563

4 Zahlungen an den Ausgleichsfonds 2826011 2972471

5 Verwaltungskosten 120294 134589

6 Zinsergebnis 108 - 436

7 Sonstige Einnahmen 1 0

8 Sonstige Ausgaben 98 107

9 Jahresuumlberschuss 46807 28105

52 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Leistungsausgaben Pflegeversicherung

Leistungsausgaben in Tsd Euro 2015 2016

Pfl egesachleistung 172597 189955

Pflegegeld 351752 384789

Leistungen fuumlr Pfl egepersonen 63020 68594

Stationaumlre Leistungen 380641 410093

Uumlbrige Leistungen 231321 286132

Leistungsausgaben insgesamt 1199331 1339563

53

Mitglieder- und Versichertenentwicklung

Stichtag Jahresdurchschnitt

01012016 01012017 2015 2016

Mitglieder 7044467 7342157 6874547 7205987

zum Vorjahr +48 +42 +56 +48

Familienangehoumlrige 2433683 2454518 2454552 2450915

Versicherte insgesamt 9478150 9796675 9329099 9656902

zum Vorjahr +35 +34 +46 +35

54 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Der Geschaumlftsbericht der Techniker ndash auch digital

Unter wwwtkdegeschaeftsbericht finden Sie die digitale Ausgabe des TK-Geschaumlftsberichts

Der Geschaumlftsbericht 2016 steht Ihnen auch als PDF zum Download unter wwwpressetkde zur Verfuumlgung

Zu Artikeln die mit diesem Symbol gekennzeichnet sind finden Sie ausfuumlhrliche Videos im digitalen Geschaumlftsbericht

Impressum ndash Verantwortlich fuumlr den Inhalt Techniker Krankenkasse Bramfelder Straszlige 140 22305 Hamburg Telefon 040-69 09-17 83 Internet wwwpressetkde E-Mail pressestelletkde Twitter wwwtwittercomtk_presse

Verantwortlich Prof Dr Volker Moumlws Redaktion Kerstin Grieszligmeier Inga Laboga Texte Kerstin Grieszligmeier Hermann Baumlrenfaumlnger Gabriele Baron Nicole Battenfeld Daniel Burgstaler Dennis Chytrek Jacqueline Dauster Philip Giewer Michaela Hombrecher Inga Laboga Katharina Lemke Natalie Quadbeck Heike Schmedemann Silvia Wirth

Konzept und Gestaltung Christina Bartheidel Produktion Tanja Klopsch Litho Hirte GmbH amp Co KG Hamburg Druck Eversfrank Berlin GmbH Berlin Bilder Andreas Friese Jan Pauls Jan Haas Getty Images

copy Alle Rechte vorbehalten Nachdruck und sonstige Formen der Vervielfaumlltigung ndash auch auszugsweise ndash nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung

Mehr Informationen gibt es online Die digitale Ausgabe des TK-Geschauml sberichts fi nden Sie unter wwwtkdegeschae sbericht

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2010

02

720

17

  • Geschaumlftsbericht 2016
    • Vorwort
      • Dr Jens Baas im Gespraumlch mit13Martina Koederitz
      • Auf das Wesentliche reduziert
      • Interview bdquoDie Technikerldquo schaumlrft13ihren Markenauftritt
      • Kampagne Weil die beste Technik13menschlich ist
      • Position beziehen
      • Digitalisierung Nicht ob sondern wie
      • Interview Digitalisierung aktiv gestalten
      • Die Vermessung der Gesundheitswelt
        • Inhalt
        • 1 Die Techniker
        • 2 Die Technik
          • Thomas Ballast im Gespraumlch mit xbird
          • SmartHealth
          • Smart vernetzt
          • Digitale Versorgung
          • Service digital
          • Interviews Agiles Arbeiten amp Pflege
          • Innovationsfonds neue Wege in der Versorgung
            • 3 Wir Techniker
              • Techniker vernetzenTechniker
              • (Fuumlr) Techniker von morgen
              • Wissenschaft fuumlr Techniker
              • Techniker unterwegs
              • Ehrenamtlich fuumlr die Techniker
              • Interview bdquoStarke Selbstverwaltungldquo
              • Verwaltungsrat konkret
              • Sozialwahl gelebte Teilhabe
                • 4 Die Finanzen
                  • Jahresruumlckblick in Zahlen
                  • Vermoumlgensrechnung
                  • Vermoumlgen
                  • Einnahmen amp Ausgaben
                  • Pflegeversicherung
                  • Leistungsausgaben Pflegeversicherung
                  • Mitglieder- und Versichertenentwicklung
                    • Impressum

9

Koederitz Derzeit verdoppelt sich die Anzahl medizinischer Daten weltweit alle 73 Tage Das kann ein Mensch gar nicht mehr erfassen und wissen Mit der Watson-Technologie zeigen wir bereits heute wie zum Beispiel in der Krebs- oder Alzheimershyforschung Mediziner bei ihrer Arbeit durch Cognitive Computing unterstuumltzt werden Wir erweitern mit den kognitiven Systemen den Wissenshorizont derer die schwierige Entscheidungen zu treffen haben

Baas Die Technik ersetzt ja nicht den Arzt sondern kann ihn zu einem besseren Arzt machen Der Fortschritt in der Medizin ist so schnell dass kein Arzt immer auf dem aktuellen Stand der Medishyzin bleiben kann Die Informationen die bei einer Diagnose- oder Therapiefindung helfen koumlnnen werden immer umfangreicher Das kann schon heute kein Arzt mehr wirklich ohne technische Unterstuumltzung schaffen und dieser Trend wird sich noch weiter verstaumlrken

Koederitz Diese Potenziale stecken nicht nur in der Medizin Viele unserer Kunden nutzen etwa Cognitive Computing und Big Data um smarte Loumlsungen zu entwickeln etwa fuumlr den Klimashyschutz die Verkehrssteuerung einen besseren Kundenservice oder Energieeinsparungen

Baas Dabei kommt es auch auf die Ausgangsbedingungen an In unserem Gesundheitswesen sind die Menschen ndash zu Recht ndash ganz zufrieden Das bringt aber einen geringen Wunsch nach Veraumlnderung mit sich Fortschritt entsteht aber oft dort wo die Versorgung vorher schlecht war Hier duumlrfen wir in Deutschland nicht den Anschluss verlieren

bdquoDie Hoheit uumlber die Daten hat der Versicherte ndash nicht wirldquo

Dr Jens Baas

Koederitz Hinzu kommt die finanzielle Komponente Untershynehmer muumlssen die verfuumlgbaren Mittel moumlglichst intelligent einshysetzen Wenn wir Ablaumlufe durch intelligente Werkzeuge vereinshyfachen bleibt mehr Geld fuumlr konkrete medizinische Leistungen

Baas Auch unsere Versicherten zahlen nicht gerne fuumlr Verwalshytungskosten Wir muumlssen unsere Strukturen schlank halten ndash aber mit Balance Wir glauben nicht an eine rein virtuelle Kasse Bei Fragen wie zur Pflegebeduumlrftigkeit ist es wichtig mit Menschen zu sprechen auch wenn die Basisinformation vielleicht eine Mashyschine gibt Die Herausforderung ist alle gewuumlnschten Kanaumlle anzubieten und zu vernetzen und flexibel auf neue Technologien reagieren zu koumlnnen

Unter wwwtkdegeschaeftsbericht finden Sie das ganze Gespraumlch im Film

10 Geschaumlftsbericht 2016 Die Techniker

ndash

Technikergeist Die Techniker unter den Krankenkassen Mit dem neuen Logo besinnt sich das Unternehmen auf seine Wurzeln Technikergeist bedeutet zu tuumlfteln mit dem Antrieb sich stets zu verbessern und die Zukunft zu gestalten ndash nicht erst seit dem Markenrelaunch Ein kleiner Auszug aus der Unternehmensgeschichshyte auf Seite 12 zeigt wie der Techniker -geist Leistung und Service der Techniker praumlgt(e) und wie sich die Marke wandelte

Auf das Wesentliche reduziert Souveraumln praumlgnant und fuumlr digitale Kommunikationskanaumlle optimiert ndash so praumlsentiert sich der neue Markenauftritt mit dem die Techniker 2016 ihr oumlffentliches Profil weiter schaumlrft

Im Zentrum steht das neue Logo mit dem reduzierten Schriftshyzug bdquoDie Technikerldquo ndash es loumlst seinen Vorgaumlnger ab der seit 2001 die Techniker Krankenkasse repraumlsentierte Im Zuge der Neugestaltung erscheint auch die Startseite der Techniker in neuer Optik ndash das Layout des Online-Auftritts ist auf das Weshysentliche reduziert und zudem an alle mobilen Endgeraumlte angepasst Das erleichtert den Usern die Orientierung und steigert die Nutzerfreundlichkeit Beides spiegelt die Sershyvice-Orientierung des Unternehmens wider und unterstreicht die Relevanz digitaler Kommunikation

Dabei steht der neue Markenauftritt in klarem Bezug zu den Wurzeln des Unternehmens die bis 1884 zur Gruumlndung der bdquoEingeschriebenen Hilfskasse fuumlr Architekten Ingenieure und Technikerldquo zuruumlckreichen Der Technikergeist der im neuen Markenbild eine zentrale Rolle spielt praumlgt seit jeher das Unshyternehmen

Was hinter dem neuen Markenauftritt der Techniker steckt erlaumlutert Caroline H Flaschberger im Interview Zeitgleich mit der Vorstellung der neuen Optik startete zudem die Kampashygne mit der Botschaft bdquoDein Koumlrper Weil die beste Technik menschlich istldquo mit einem Schwerpunkt auf digitale Kanaumlle

11

bdquoDie Technikerldquo schaumlrft ihren Markenauftritt bdquoWir haben das hervorgehoben was uns im Kern ausmachtldquo Caroline H Flaschberger spricht im Interview uumlber den Relaunch der Marke und den Technikergeist

Caroline H Flaschberger leitet das Marken-Management der Techniker

Die TK hat einen Markenrelaunch durchgefuumlhrt Was war der Anlass Caroline H Flaschberger Es ist sinnvoll Marken und deren Auftritt regelmaumlszligig auf den Pruumlfstand zu stellen Gruumlnde dafuumlr koumlnnen Veraumlnderungen auf dem Markt eine strateshygische Neuausrichtung oder eine schaumlrfere Abgrenzung zum Wettbewerb sein Die letzshyten Veraumlnderungen am Look der Marke waren uumlber sechs Jahre her seitdem hat sich vor allem in der digitalen Welt enorm viel veraumlndert Mit dem Markenrelaunch haben wir die grundsaumltzlichen Definitionen unserer Marke uumlberpruumlft und geschaumlrft mit dem Ziel unshysere Markenpositionierung zu staumlrken und sie deutlicher nach auszligen zu kommunizieren Diese bdquogeschaumlrfteldquo Positionierung muss sich im Look amp Feel der Marke wiederfinden Deshalb ist der Markenrelaunch viel mehr als nur ein neues Corporate Design

Zukuumlnftig nennt sich die TK bdquoDie Technikerldquo Warum Flaschberger Es ging um etwas Grundsaumltzliches naumlmlich um die Frage was ndash oder besser gesagt wer ndash unsere Marke so stark macht was ihr Daseinszweck ist und welche Eigenschaften wir und unsere Kunden der Marke genau zuschreiben Dabei kamen wir schnell zu der Erkenntnis dass das was uns stark macht und von den Mitbewerbern unterscheidet wir sind ndash die Mitarbeiter also bdquoDie Technikerldquo Wir haben bewusst auf

bdquokrankldquo und bdquoKasseldquo verzichtet und das hervorgehoben was uns im Kern ausshymacht Wir sind bdquoDie Technikerldquo Das kann keine andere Kasse von sich behaupten

Wofuumlr steht der neue Markenauftritt Flaschberger Wir wollen zeigen dass Die Techniker zu sein fuumlr uns eine Geisshyteshaltung ist das innerste Bestreben uns stets zu verbessern ndash nicht zum Selbstzweck sondern fuumlr die Gesundshyheit und Zufriedenheit unserer Kunden Dieser Technikergeist soll in jeder Ausshypraumlgung unserer Marke zum Ausdruck kommen In jedem Online-Auftritt mit jedem Service jeder Broschuumlre und jeder Anzeige ndash bis hin zur Gestaltung unserer Kundenberatungen

Welche Idee steckt hinter dem neuen Corporate Design Flaschberger Das neue Corporate Deshysign leitet sich primaumlr aus zwei Komposhynenten unserer Marke ab Dem Markenshykern bdquoTechnikergeistldquo und unserer Positionierung als Premiummarke Technishyker denken ja funktional und effizient Auf unser Design bezogen heiszligt das Es ist frei von Uumlberfluumlssigem von Schmuck und Schnoumlrkeln und funktioniert fuumlr alle Anforshyderungen bdquoPremiumldquo druumlckt sich vor alshylem in der Qualitaumlt und Aumlsthetik unseres Markenauftritts aus Das gilt fuumlr alle Kanaumlshyle auf denen uns der Kunde begegnet ndash fuumlr Broschuumlren und Webseiten genauso wie fuumlr die neue TK-App

Und was hat sich alles geaumlndert Flaschberger Kurze Antwort So gut wie alles Vom groszligen Logo an der Unternehshymenszentrale in Hamburg bis hin zum Kushygelschreiber

12 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Techniker

bdquoWeil die beste Technik menschlich istldquo

Neues Logo innovatives Corporate Design und eine reduzierte klare Bildsprache Im September 2016 praumlsentierte sich das Unternehmen in neuem Look amp Feel auf allen Kanaumllen

Die Techniker zeigt sich nach dem Re-Branding digital-zeitgeshymaumlszlig Leitfarbe bleibt Cyan ergaumlnzt durch ein neues Farbshyspektrum Die Bildsprache und die Typo wurden ebenfalls erneuert Zeitgleich mit dem Relaunch des Markenauftritts startete eine bundesweite Markenkampagne

Fortschrittliche Medizintechnik mit menschlicher Halshytung bdquoDein Koumlrper Weil die beste Technik menschlich istldquo ndash das ist die Botschaft der neuen Markenkampagne der Techshyniker Das Herzstuumlck der Kampagne ist der Werbespot bdquoSupermikrofonldquo in dem eine houmlrgeschaumldigte Frau dank eines Cochlea-Implantats zum ersten Mal ihre eigene Stimme houmlrt

Im Fokus stehen der menschliche Koumlrper als technisches Meisterwerk und die Leistungen der Techniker eine innovative Gesundheitsvorsorge sowie fortschrittliche Gesundheitstechnik Das Kampagnenmotto zeigt den Blick der Techniker auf den menschlichen Koumlrper als ein Wunder der Technik

Markenkampagne mit digitalem Schwerpunkt Startshyschuss fuumlr die Markenkampagne war die Enthuumlllung des neushyen Logos das nun die Glasfassade der Unternehmenszentshyrale schmuumlckt Mehrere Hundert bdquoTechnikerldquo waren am 15 September mit dabei als das Logo oumlffentlich das Licht der Welt erblickte Die Vorstellung des neuen Markenauftritts lief uumlber alle verfuumlgbaren Kanaumlle ndash von der fruumlhzeitigen Einbezieshyhung aller Mitarbeiter bis hin zur Kundenkommunikation auf den Sozialen Kanaumllen oder der Mitgliederzeitschrift TK aktushyell Neben dem Werbespot mit dem Kampagnenmotto im

Technikergeist im Laufe der Zeit

1884 Eine Krankenkasse fuumlr Techniker Gruumlndung der Einshygeschriebenen Hilfskasse fuumlr Architekten Ingenieure und Techniker

1964 Karteikarte ade Die TK ndash damals noch bdquoBerufskrankenkasse fuumlr Technikerldquo (BdT) genannt ndash stellt ihre Mitgliederkartei auf ein elektronisches Datenverarbeishytungssystem um 1884

1964

2016

13

Fernsehen und Kino gibt es Online-Werbung auch auf Social Media-Kanaumllen sowie Printwerbung und Plakate Dabei liegt der Schwerpunkt auf den digitashylen Kanaumllen Jung von MattSAGA entwickelte die Kampagne in Zusammenarbeit mit Elbkind der Soshycial Media-Agentur der Techniker Das neue Corporate Design kommt von Jung von Mattbrand identity in Hamburg

dietechnikerde

Differenzierung von uumlber 400000 verschiedenen Schallquellen Dein Ohr Weil die beste Technik menschlich ist Und falls doch mal etwas ist ermoumlglichen wir fuumlr unsere Versicherten moderne Hightech-Houmlrimplantate

1987

1996 Die TK ging als erste geshysetzliche Krankenversicherung mit einem Online-Auftritt ins Internet

2010 TK goes Social Media ndash Die TK kommuniziert ab jetzt mit ihren Kunshyden auch auf Facebook und YouTube

2017 Digitale Gesundheit Die Technishyker startet die Entwicklung einer elektroshynischen Gesundheitsakte (eGA)

14 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Techniker

Position beziehen

bdquoFairen Wettbewerb kann es nur geben wenn der Morbi-RSA manipulationssicher gemacht wirdldquo

Rahmenbedingungen analysieren hinterfragen und aktiv mitgestalten Die Techniker bezieht Position zu relevanshyten politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen Zentrale Fragestellungen sind dabei die Verteilung der Mittel aus dem Gesundheitsfonds sowie die Kostenentshywicklung im Gesundheitswesen

Risikostrukturausgleich in der Kritik Die Krankenkassen sollen untereinander in einen fairen Wettbewerb treten Damit Kassen nicht benachteiligt sind wenn bei ihnen vorwiegend aumlltere und kranke Menschen versichert sind gibt es den sogenannten morshybiditaumltsorientierten Risikostrukturausgleich Dieser bdquoMorbi-RSAldquo ist ein mathematischer Schluumlssel nach dem das Geld der Beishytragszahler theoretisch fair unter den Kassen aufgeteilt werden soll Fuumlr kranke Versicherte bekommen die Kassen eine houmlhere Zuweisung aus dem Gesundheitsfonds als fuumlr gesunde

Leider ist das System in Schieflage geraten Denn in der Praxis bekommen einige Krankenkassen wesentlich mehr Geld als sie

fuumlr die Versorgung ihrer Versicherten benoumltigen bei anderen Kasshysen reichen die Zuweisungen indes nicht aus Die Luumlcke zwischen den Ersatzkassen zu denen auch die Techniker Krankenkasse gehoumlrt und den Allgemeinen Ortskrankenkassen betraumlgt mittlershyweile rund 18 Milliarden Euro ndash jaumlhrlich Diese Diskrepanz laumlsst sich nicht mit effizienten Prozessen erklaumlren Im Gegenteil einige der bevorzugten Kassen haben im Vergleich die houmlchsten Vershywaltungsausgaben pro Versicherten und koumlnnen sich gleichzeitig einen sehr niedrigen Zusatzbeitrag leisten

Der Grund ist vielmehr die Manipulationsanfaumllligkeit des aktuellen Systems in dem die Beeinflussung des Diagnoseverhaltens von Aumlrzten sich lohnen kann Denn Welche Diagnose(n) Mediziner den einzelnen Versicherten stellen ist ausschlaggebend fuumlr die Zuweisung

Der Wettbewerb wird somit auf einer anderen Ebene gefuumlhrt als er eigentlich gefuumlhrt werden sollte Die Krankenkassen geben jetzt Geld dafuumlr aus dass die Aumlrzte Diagnosen moumlglichst genau erfassen und laufend aktuell halten In einem vielbeachteten Inshy

15

Tim Steimle leitet den Fachbereich Arzneimittel der Techniker

terview hat der TK-Vorstandsvorsitzende Dr Jens Baas im Oktober 2016 dieses Vershyhalten aller Krankenkassen kritisiert Auch wenn die Beratung der Aumlrzte uumlber die richshytigen Diagnosen nicht illegal ist so ist das Geld das dafuumlr ausgegeben wird in der Versorgung der Versicherten deutlich besshyser aufgehoben

Der Gesetzgeber hat nun reagiert und die Einflussnahme auf ambulante Diagnosen erschwert Die bestehenden Kodieranreishyze und damit die Ursache fuumlr die Einflussshynahme werden damit aber nicht beseitigt Nach wie vor ist es fuumlr die Kassen lukratishyver Einfluss auf das Kodieren von Erkranshykungen zu nehmen anstatt sich auf die Gesunderhaltung der Menschen zu konshyzentrieren Seltene und im Einzelfall sehr teure Erkrankungen werden nicht oder nur ungenuumlgend finanziell ausgeglichen Desshyhalb muss der Morbi-RSA reformiert und die Auswahl der 50 bis 80 relevanten Krankheiten veraumlndert werden Bei der Krankheitsauswahl soll der Fokus auf schwere und im Einzelfall auch teure Krankheiten gelegt werden Nur damit entfallen die Kodieranreize innerhalb der RSA-Systematik

shy

Neue Rahmenbedingungen bei Arzneimittelpreisen Tim Steimle spricht im Interview uumlber die Kostenshyfaktoren und Rahmenbedingungen der Versorgung mit Arzneimitteln

Der Prozess mit dem die Preise fuumlr neue Arzneimittel in Deutschland verhandelt werden ist nach dem Pharmadialog grundlegend veraumlndert worden Wie beurteilen Sie die Veraumlnderungen und das neue Arzneimittelgesetz Tim Steimle Mit dem neuen Gesetz wurde von dem bisher geltenden Grundsatz abgeruumlckt dass die Krankenkassen nur dann Geld fuumlr neue Medikamente bezahlen muumlssen wenn diese auch wirklich einen Zusatznutzen fuumlr die Patienten hashyben Dies ist ein klarer Ruumlckschritt bei der Erstattung von Arzneimitteln und wird zu einer Mehrbelastung fuumlr die Kranshykenkassen fuumlhren ohne dass sich die Versorgung der Versishycherten verbessert Schon heute geben wir fast vier Milliarden Euro fuumlr Arzneimittel aus ndash nach den Ausgaben fuumlr Krankenhaumluser und Aumlrzte der drittgroumlszligte Posten

Eine der Veraumlnderungen ist auch dass die Zubereitung spezieller Medikamente zur Behandlung von Krebs (Zytostatika) von den Krankenkassen nun nicht mehr wirtschaftlich ausgeschrieben werden darf Welche Auswirkungen bringt diese Entscheidung Ihrer Meinung nach mit sich Steimle Diese Ausschreibungen sind in der Vergangenheit stark kritisiert worden Die hohen Kosten in der Krebsmedizin verbunden mit der Rechtsprechung zwangen die Kassen jeshydoch dazu von diesem Mittel Gebrauch zu machen Es gibt aber die Moumlglichkeit die Ausgangsstoffe zur Herstellung dieshyser Praumlparate auszuschreiben Das wird Einsparungen von etwa 150 Millionen Euro bringen und ist ein richtiger Schritt Betrachtet man das Einsparpotenzial von 600 bis 800 Millioshynen kann dies jedoch erst ein Anfang in diesem Bereich sein

Was halten Sie davon dass Aumlrzte demnaumlchst in ihrer Praxissoftware uumlber den Nutzen von Medikamenten informiert werden sollen Steimle Ob dieses neue Instrument wirkt haumlngt entscheishydend davon ab ob die Industrie an dieser Stelle auszligen vor bleibt und die Informationen wirklich unabhaumlngig sind

16 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Techniker

Nicht ob sondern wie Wie wir kommunizieren wie wir arbeiten wie wir leben ndash die Digitalishysierung hat in unseren Alltag laumlngst Einzug gehalten das gilt auch fuumlr das Gesundheitswesen Hier haben digitale Angebote das Potenzial Effizienz und Transparenz zu steigern ndash und die Versorgung der Versicherten zu verbessern Es geht also nicht um das bdquoObldquo sondern um das bdquoWieldquo und ebenso um das bdquoWerldquo

Die bereits existierenden digitalen Angebote weisen eine sehr unterschiedliche Qualitaumlt auf und sind selten gut vernetzt Sie wirken deshalb wie ein bdquodigitaler Flickenteppichldquo Die Techniker hat den Anspruch die digitale Entwicklung aktiv mitzugestalshyten und ihren Versicherten exklusive und hochwertige digitale Versorgungsangebote zu machen Dabei stehen zwei Themen im Fokus Datenschutz und Vernetzung Letztere soll vor allem dabei helfen den Flickenteppich zu beseitigen

Elektronische Gesundheitsakte mit einheitlichen Stanshydards Deshalb hat die Techniker mit IBM Deutschland eine Entwicklungskooperation fuumlr eine digitale Gesundheitsakte (eGA) geschlossen die die bestehenden digitalen Angebote der Techniker ergaumlnzen und in Zukunft auch vernetzen soll Neben der Datensicherheit sind hier die Schnittstellen fuumlr Aumlrzte und natuumlrlich fuumlr die Versicherten selbst zentrale Punkte Die Hoheit uumlber diesen zentralen Datenspeicher hat der Versicherte Er entscheidet wem er Zugriff auf seine Daten gibt und auch ob er das Angebot uumlberhaupt annehmen moumlchte Weil die eGA esshysenziell fuumlr Versorgungsqualitaumlt und Patientensicherheit sein wird sollten jedoch alle Kassen verpflichtet werden ihren Vershysicherten eine solche Akte anzubieten Um dabei Inselloumlsungen und Wettbewerbsbehinderungen zu vermeiden muumlssen die technischen Standards und Schnittstellen klar definiert werden

Ob die digitale Entwicklung im deutschen Gesundheitssystem akzeptiert und zu einem Erfolg wird haumlngt maszliggeblich von der Datensicherheit ab Wenn Krankenversicherungen hier eine Vorreiterrolle einnehmen ist sichergestellt dass Daten nicht fuumlr gewinnbringende Zwecke verwendet werden und ihre Nutshyzung strengen gesetzlichen Bestimmungen unterliegt

Klare Rahmenbedingungen fuumlr Innovationen Im Gesundshyheitssystem treffen digitale Innovationen und deren Treiber auf komplexe Strukturen und teilweise widerspruumlchliche Regelungen Die Techniker setzt sich fuumlr klare und transparente Rahmenbeshydingungen ein die einerseits Innovationen den Weg ebnen und gleichzeitig dem sensiblen Thema Gesundheit gerecht werden

Beispiel Health-Apps Innovationen entstehen haumlufig in Unternehmen die keine erfahrenen Akteure im Gesundheitsshywesen sind wie Start-ups die Health-Apps entwickeln Ihr Weg von der Idee bis zur Erstattung durch die Krankenkassen kann auch uumlber die Zulassung nach dem Medizinproduktegeshysetz fuumlhren ndash ein komplexes und langwieriges Verfahren speshyziell angesichts der schnellen Entwicklungs- und Updatezyklen von Apps Fuumlr ein positives Innovationsklima ist hier Klarheit uumlber Zulassungspflicht und -kriterien notwendig Zudem koumlnnte ein beschleunigtes Verfahren speziell fuumlr Health-Apps diese schneller zu den Versicherten bringen

Beispiel Telemedizin Eine Erkrankung im Urlaub oder eine Beshyratung durch einen Spezialisten im laumlndlichen Raum Die Telemeshydizin koumlnnte hier Arzt und Patient ortsunabhaumlngig vernetzen Technisch ist das laumlngst moumlglich in der Praxis schraumlnken jedoch unterschiedliche ndash und teilweise uneinheitliche ndash Regelungen den Einsatz stark ein Um die Potenziale der Telemedizin zu nutzen fordert die Techniker auch fuumlr die Telemedizin Klarheit daruumlber in welchen Situationen sie zum Einsatz kommen darf

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Digitalisierung aktiv gestalten Dr Markus Schlobohm leitet den Geschaumlftsbereich Unternehshymensentwicklung der Techniker Im Interview erlaumlutert er was die Digitalisierung fuumlr Versicherte und Mitarbeiter bedeutet

Wo steht die Techniker aktuell in Sachen Digitalisierung Und wo will sie hin Dr Markus Schlobohm Wir Techniker haben bei der Digitalisierung einen sehr guten Start hingelegt und sind fest entshyschlossen ganz vorne mit dabei zu sein Das zeigt etwa die Entwicklung der TK-App oder die Erneuerung des Online-Aufshytritts Digitalisierung findet natuumlrlich auch nach innen statt und muss ganzheitlich vorangetrieben werden Dazu gehoumlrt ein unternehmensuumlbergreifendes Verstaumlndshynis was dies fuumlr uns bedeutet Wir muumlsshysen einen Digital-Dialog fuumlhren

Was beinhaltet das Schlobohm Im Kern steht die Frage Geht es nur darum bestehende analoge Informationen und Prozesse in digitale Daten umzuwandeln oder stellen wir Abshylaumlufe und bestehende Strukturen auf die digitale Probe Ich bin davon uumlberzeugt dass wir an letzterem nicht vorbeikomshymen Als Techniker haben wir hier den Anshyspruch die Digitalisierung umfassend und aktiv zu gestalten Innovationen voranzushytreiben um letztendlich den groumlszligtmoumlglishychen Nutzen fuumlr unsere Versicherten zu erreichen

Wie sehen die Rahmenbedingungen aus Schlobohm Schon heute ist in vielen Branchen der Digitalisierungsdruck enorm ndash Kunden fordern digitale Angebote ein oder wandern ab Dieser Druck vom Markt ist im Gesundheitswesen noch weniger stark zu spuumlren als etwa in der Luftfahrt oder im Einzelhandel Er wird aber schnell steigen Den aktuellen Diskurs praumlgen vor allem die Bedenken und Risiken etwa beim wichtigen Thema Datenschutz Wir brauchen eine sektorenuumlbergreifende Deshybatte die den Nutzen ins Zentrum stellt

und das Ziel hat gute einheitliche Standards zu schaffen Es fehlen auch noch konkrete Ansaumltze die Digitalisierung zu foumlrdern also beispielsweise diejenigen zu incentivieren die fruumlhzeitig etwas auf die Beine stellen

Was kommt auf die Versicherten zu Schlobohm Durch digitale Services ruumlcken Gesundheitsthemen naumlher an den Alltag der Versicherten etwa wenn sie Termine online vereinbaren koumlnnen statt vom Anrufshybeantworter abhaumlngig zu sein Vor allem die Kommunikation und die Informationsmoumlgshylichkeiten werden sich radikal aumlndern Auch das Leistungsangebot wird breiter es wird einfacher unabhaumlngig von festen Terminen und Oumlrtlichkeiten etwas fuumlr die eigene Geshysundheit zu tun Dabei kann aber jeder selbstbestimmt abwaumlgen was kann und will ich digital erledigen ndash und was nicht

hellip und auf die Beschaumlftigten der Techniker Schlobohm Auch der Arbeitsalltag wird sich grundlegend aumlndern gelernte Aufgaben und Prozesse werden neu aufgesetzt oder fallen weg Neue spannende sich staumlndig wandelnde Taumltigkeiten werden hinzukommen Das passiert aber nicht von einem Tag auf den anderen sondern ist ein langfristiger Transformationsprozess in den wir die Mitarshybeiter nicht nur einbinden und mitnehmen sondern auch in die Gestalterrolle bringen muumlssen Denn sie bleiben die Experten in der Sache und ihr Fachwissen ist in Zukunft genauso gefragt wie heute

Dr Markus Schlobohm im Interview bdquoWir muumlssen einen Digital-Dialog fuumlhrenldquo

18 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Techniker

Die Vermessung der Gesundheitswelt

Die Techniker kuumlmmert sich nicht nur um die bestmoumlgliche medizinishysche Versorgung sondern engagiert sich auch dafuumlr dass ihre Versicherten moumlglichst gar nicht erst krank werden Mit Angeboten wie individuellen digitalen Coachings aber auch in Kitas Schulen Hochschulen und Betrieben unterstuumltzt sie die TK-Versicherten dabei etwas fuumlr ihre Gesundheit zu tun

Aber was macht Gesundheit aus Geshysundheit ist nicht nur die Abwesenheit von Krankheit Laut der Weltgesundshyheitsorganisation (WHO) geht es um das koumlrperliche geistige und soziale Wohlershygehen Der Lebensstil der Menschen und die gesundheitlichen Belastungen deshynen sie im Beruf ausgesetzt sind haben darauf groszligen Einfluss Deshalb erhebt und analysiert die Techniker regelmaumlszligig Daten zu Krankschreibungen und Arzneishymittelverordnungen und fuumlhrt Umfragen zum Lebensstil der Menschen durch

Kinder sind gut fuumlr die Gesundheit Der TK-Gesundheitsreport widmete sich 2016 in seinem Schwerpunkt der gesundheitlishychen Situation von Erwerbspersonen mit Familie Das Ergebnis Kinder sind gut fuumlr die Gesundheit Beschaumlftigte mit familienshyversicherten Kindern waren durchschnittshylich 143 Tage krankgeschrieben ndash 23 Tage weniger als Beschaumlftigte ohne Kinshyder Obwohl derzeit viel uumlber die gestressshyte Sandwichgeneration diskutiert wird zeigen die Daten dass Familie und Beruf nicht nur eine Doppelbelastung sind sonshydern dass Familie auch eine Ressource ist die positiv auf die Gesundheit wirkt

Medikamente fuumlr 250 Tage Der Report zeigt zudem dass Frauen mehr krankgeshyschrieben sind Maumlnner aber mehr Medishykamente bekommen 252 Tagesdosen ndash also die jeweils empfohlene Tagesdosis eines Praumlparats ndash erhielten Maumlnner bei

den Frauen waren es bdquonurldquo 245 Insbesondere bei Zivilisationsshykrankheiten wie Bluthochdruck und Diabetes ist das Verschreishybungsvolumen bei Maumlnnern deutlich houmlher

Gesund leben um gesund zu bleiben Viele dieser Beschwershyden lieszligen sich mit einem gesuumlnderen Lebensstil vermeiden oder positiv beeinflussen Dazu gehoumlren vor allem eine gesunde Ershynaumlhrung ausreichend Bewegung sowie regelmaumlszligiger Stressausshygleich Um herauszufinden wie Menschen mit diesen Themen umgehen befragte die Techniker einen Querschnitt der Bevoumllkeshyrung zum Ernaumlhrungs- und Bewegungsverhalten sowie zum Umshygang mit Stress

Die Bewegungsstudie zeigt dass sich die Haumllfte der Erwachsenen als bdquoSportmuffelldquo oder bdquoAntisportlerldquo bezeichnen Und Mehr als jeder Dritte bewegt sich im Alltag weniger als eine halbe Stunde Bewegung wirkt sich nicht nur positiv auf Herz- und Kreislauf aus sondern ist auch eines der besten Mittel gegen Stress Und der Stresspegel der Republik ist hoch Laut der TK-Stressstudie steshyhen 60 Prozent unter Strom Schuld sind vor allem der Job hohe Eigenanspruumlche und staumlndige Erreichbarkeit

Das is(s)t Deutschland Die neue Ernaumlhrungsstudie zeigt dageshygen einen positiven Trend 45 Prozent geben an dass sie sich vor allem gesund ernaumlhren moumlchten bei der Vorgaumlngerstudie 2013 sagten das nur 35 Prozent Die Ergebnisse der Umfragen hat die Techniker in drei Studienbaumlnden veroumlffentlicht Sie dienen als Grundlage um neue Praumlventionsangebote zu entwickeln

Die Studienbaumlnde zum Download wwwtkde Webcode 937684

19

Studienergebnisse auf einen Blick Ernaumlhrungsstudie 45 Prozent der Menschen Bewegungsstudie in Deutschland ist es am wichtigsten dass sie sich gesund ernaumlhren

3 2 66 der Erwachsenen in Deutschland bewegen sich in ihrem Alltag

noch nicht einmal eine Stunde

Gesundheitsreport Fehltage vs Medikamente pro Jahr

Frauen Maumlnner

45

41

5 4

Hauptsache gesund

Hauptsache lecker

Hauptsache kalorienarm

Hauptsache guumlnstig

Hauptsache schnell

weiszlig nicht

Stressstudie Zwischen Kindern und Karriere ist der Stress am groumlszligten Anteil der Befragten die mindestens manchmal gestresst sind nach Alter

18 bis 29 Jahre

30 bis 39 Jahre

40 bis 49 Jahre

50 bis 59 Jahre

60 bis 69 Jahre

70 plus

66

82

66

76

39

34

10 20 30 40 50 60 70 80

Oslash 61

20 Geschaumlftsbericht 2016 Die Technik ndash

Die Technik Technikergeist bringt Technik(en) hervor Diese muumlssen vor allem eines ndash die Versicherten im Blick haben und in ihrem Sinne den Alltag vereinfachen Prozesse beschleunigen oder zu einer besseren Versorgung beitragen

21

Technische Loumlsungen Die beste Technik ist menschlich heiszligt es in der aktuellen Kampagne der Techniker Dahinter steht auch die Uumlberzeugung dass Technik immer zum Ziel haben muss dem Menschen zu nutzen Technische Loumlsungen muumlssen dazu beitragen die Versicherten optimal zu versorgen oder deren Alltag durch neue Services erleichtern

Wofuumlr steht dabei bdquoTechnikldquo Im engeren Sinne fuumlr ganz konshykrete technik- und technoloshy

giebasierte Leistungen etwa digitale Versorgungsangebote Dazu gehoumlren beispielsweise eine App fuumlr Betroffene von Migraumlne ebenso wie eCoaches die beim Erreichen persoumlnlicher Gesundshyheitsziele helfen bdquoTechnikldquo meint auch neue Wege im Bereich Service etwa die TK-App oder die elektronische Gesundshyheitsakte die die Techniker gemeinsam mit IBM entwickelt

Im weiteren Sinne steht bdquoTechnikldquo aber auch fuumlr eine Methode eine Art und Weise zu handeln Bei der Techniker heiszligt das auch zunehmend agil zu arshybeiten und sich staumlrker team- und standortuumlbergreifend zu vernetzen Auf der anderen Seite koumlnnen sich Vershysicherte etwa durch Angebote zum Selbstmanagement gezielt Techniken aneignen um die eigene Gesundheit positiv zu beeinflussen und die Gesundshyheitskompetenz zu staumlrken

Daruumlber hinaus unterstuumltzen Technik und Techniken Loumlsungen auf ganz konshykrete Herausforderungen im Gesundshyheitswesen Etwa wenn die Techniker im Rahmen eines Projekts gemeinsam mit Partnern erprobt wie ein telemedishyzinisches Konsil die Folgen mangelnder Facharztdichte im laumlndlichen Raum milshydern kann ndash und weitere Projekte die durch den Innovationsfonds gefoumlrdert werden

Partnerschaften bieten stets die Chance neuer Impulse Diese kommen immer oumlfshyter von Start-ups die ihre Ideen im Geshysundheitswesen etablieren wollen Die Techniker geht offen auf diese Impulsgeshyber zu und schafft konkrete Vernetshyzungs- und Foumlrderangebote Welche Poshytenziale die Zusammenarbeit zwischen Krankenkassen und Start-ups fuumlr die Zukunft der Gesundheit hat diskutiert Thomas Ballast stellvertretender Vorsitshyzender des Vorstands der Techniker mit Dr Jonas Harder und Sebastian Sujka Ihr Berliner Start-up xbird setzte sich im Pitch im Rahmen des Innovationstags durch und gewann eine Entwicklungsshykooperation mit der Techniker

22 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

bdquoNeue Produkte brauchen die Chance sich zu beweisenldquo Thomas Ballast stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Techniker diskutiert mit Dr Jonas Harder (Chief Medical Officer) und Sebastian Sujka (CEO) vom Berliner Start-up xbird wie Start-ups den Weg ins Gesundshyheitswesen finden koumlnnen Die Software des Unternehmens wertet Bewegungsdaten von Smartphones aus In Kombination mit medizinischen Informationen koumlnnen daraus Ruumlckschluumlsse auf beginnende oder eskalieshyrende Erkrankungen gezogen werden

Thomas Ballast Start-ups sind Teil des digitalen Wandels im Geshysundheitswesen den wir Techniker aktiv mitgestalten moumlchten Sie haben sich beim Innovationstag durchgesetzt und eine Entwicklungsshykooperation mit der Techniker gewonnen Wie sind Ihre Erfahrungen wenn Kasse auf Start-up trifft Stoszligen da zwei Kulturen aufeinander

Sebastian Sujka Wir hatten mit sehr langen Response Rates geshyrechnet Das war nicht der Fall Ein kultureller Unterschied ist viel-leicht dass wir spontan nach einem Telefonat loslegen auch uumlber Nacht wenn viel Arbeit ansteht Bei Ihnen werden viel mehr Leute eingebunden es gibt viel mehr Struktur

Dr Jonas Harder Positiv ist definitiv dass wir von Anfang an einen kompetenten Ansprechpartner bei der TK hatten der sich auch kurz-

fristig Zeit fuumlr uns nahm der uns verstand und die naumlchsten Schritte aufzeigte Haumltten Sie denn gerne mehr Start-up im Unternehmen

Ballast Manchmal schon Andererseits sind wir als Kasse auf Nachhaltigkeit Vertrauen und Sicherheit ausgerichtet Mit Start-ups verbinde ich Tempo und die Notwendigkeit schneller Ergebnisse Natuumlrlich treiben auch wir eigene Projekte voran entwickeln etwa Apps foumlrdern aber bewusst auch die Kooperashytion mit Start-ups Wir wollen Ideen von auszligen aufgreifen gemeinsam entwickeln und daraus Produkte schaffen die wir unseren Kunden anbieten koumlnnen Warum sucht xbird die Naumlhe zu einer Kasse

Sujka Unser Team ist zwar fokussiert und schnell ndash aber was Expertise Reichweite Schlagkraft Kundenshybindung und Vertrauen angeht koumlnnen wir uns nicht mit einem Unternehmen wie der TK vergleichen

Harder Wir kommen von der Technologie die wir sehr gut kennen bewegen uns mit dem Gesundshyheitswesen aber in einen Sektor fuumlr den uns Fachshy

shy

bdquoIn den USA wird mehr ausprobiertldquo

Dr Jonas Harder

23

wissen fehlt Es gibt schlieszliglich keine Webseiten die beschreishyben welche Schritte man gehen muss um erfolgreich zu sein Das ist wie ein Dschungel

Ballast Es ist sicher sinnvoll fruumlhzeitig gemeinsam den Weg von der Entwicklung bis zur Vermarktung durchzugehen um moumlgliche Stolpersteine zu identifizieren Deshalb ist es wichtig dass sich beide auf einen gemeinsamen Weg einlassen Eine gute Idee oder Technologie reicht in der Regel nicht aus Manchshymal habe ich den Eindruck dass Start-ups die Kundenperspekshytive ndash das heiszligt die Frage ob ein Produkt tatsaumlchlich Nutzen schafft oder vielleicht sogar Angst macht ndash vernachlaumlssigen

Sujka Start-ups brauchen fruumlhzeitig Klarheit uumlber moumlgliche Hindernisse die den Weg gefaumlhrden Fuumlr uns kann jeder Zeitshyverzug weil man zum Beispiel sein Konzept umschmeiszligen muss existenzgefaumlhrdend sein Ideal waumlre daher ein stanshydardisierbarer Prozess eine Art Leitfaden fuumlr alle die mit aumlhnlichen Herausforderungen kaumlmpfen

Ballast Diese Klarheit haben wir natuumlrlich auch nicht immer Wir stehen im staumlndigen Dialog mit den Aufsichtsbehoumlrden und muumlssen immer wieder herausfinden was unsere Kunshyden wollen Und manches ergibt sich erst im Prozess Fuumlr Start-ups besteht die grundsaumltzliche Herausforderung im Gesundheitssystem Hier treffen eine hohe Geschwindigkeit und kurze Innovationszyklen auf einen ausgepraumlgten regushylatorischen Rahmen Orientieren Sie sich angesichts dieser Hindernisse eher ins Ausland

Harder Der deutsche Markt ist fuumlr uns wichtig Wir sind aber oft in den USA dort geht die Digitalisierung schneller voran es wird mehr ausprobiert

Sujka Wir sehen hierzulande erste Fortschritte Ein Start-up zu gruumlnden ist schon fast Mainstream es gibt Wettbewerbe und Programme Sie haben ja auch Projekte und einen Wettshybewerb gestartet und sagen Wir machen einfach mal auch wenn nicht alles von Anfang an planbar ist Ich hoffe die Entshywicklungen gehen schnell genug voran damit sich nicht viele Start-ups in die USA verabschieden

Ballast Wir muumlssen deshalb an den Rahmenbedingungen arbeiten Unser Gesundheitssystem ist nicht auf das Temshypo der Digitalisierung vorbereitet Fuumlr Start-ups brauchen wir schnellere Zugangsmoumlglichkeiten einen Weg speziell fuumlr bdquodigitale Versorgungsprodukteldquo Sie muumlssen die Chance hashyben mit verringerten Anforderungen zu starten Gleichzeishytig sollten sie den Auftrag bekommen fruumlhzeitig Daten zu Wirksamkeit und Nutzen zu erheben Das muumlssen wir in den naumlchsten zwei bis drei Jahren auf den Weg bringen denn das Gesundheitswesen darf den Anschluss an die Digitalisierung nicht verlieren

Unter wwwtkdegeschaeftsbericht finden Sie das ganze Gespraumlch im Film

bdquoStart-ups brauchen fruumlhzeitig Klarheitldquo

Sebastian Sujka

24 Geschaumlftsbericht 2016 Die Technik

ndash

SmartHealth Die Bevoumllkerung ist bereit fuumlr digitale Gesundheitsangebote ndash so lautet das Fazit der Studie SmartHealth die Forsa im Auftrag der Techniker durchgefuumlhrt hat Untersucht wurde dabei nicht nur ob die technischen Voraussetzungen mittlerweile gegeben sind sondern auch wie ausgepraumlgt die Bereitschaft ist sich mit Gesundheitsdienstleistern zu vernetzen digitale Hilfsmittel beim Selbstmanagement der eigenen Gesundheit zu nutzen und einer vernetzen Nutzung der Daten zuzustimmen wenn dies der Forshyschung und der eigenen Gesundheitsprognose dient Schluumlsselshyworte sind in diesem Zusammenhang Selbstbestimmung Vershytrauen und tatsaumlchlicher Nutzen neuer Anwendungen ndash mit ihnen steigt die Akzeptanz der digitalen Medizin Der Studienband zum Download wwwtkde Webcode 915488

82 glauben dass Onlinekommunikation mit der Arztpraxis

in zehn Jahren alltaumlglich ist

61der Menschen in Deut

sc

hland wuumlrden

ihre medizinischen Daten anonym fuumlr Forschungszwecke spenden

Der Kontakt zur Krankenkasse wird digital Die Mehrheit erwartet in zehn Jahren eine deutliche Zunahme der Onlinekommunikation

3 1 9

48

40

ja wahrscheinlich weiszlig nicht

eher nicht Rundungsdifferenzen moumlglich

ja bestimmt nein bestimmt nicht

Wandert die Gesundheit in Zukunft in die digitale Sphaumlre In zehn Jahren wird dies bei Gesundheitsthemen ganz alltaumlglich sein

Internetrecherche

Einsatz von Apps

Austausch in sozialen Netzwerken

56

43

31

41

36

43

10 20 30 40 50

ja bestimmt ja wahrscheinlich

25

Smart vernetzt Die Techniker unterstuumltzt Versicherte in Sachen bdquoSelbstbestimmung als Patientldquo ndash und foumlrdert Innovashy tionstreiber die mit ihren Ideen die Gesundheitsversorgung im Sinne der Kunden voranbringen wollen

Starke Patienten nutzen Zeit beim Arzt besser Diabetes Uumlbergewicht Kopf- und Ruuml- Seminarangebot Patient sein kann man lernen Wie man lershyckenschmerzen ndash oft sind die groszligen nen kann bdquoselbstbestimmter Patientldquo zu sein zeigen die Kursrei-Volksleiden der Grund fuumlr medizinische he bdquoKompetent als Patientldquo und die gleichnamige Broschuumlre Behandlungen und Kosten in Milliarden- Darin erfahren Versicherte wie sie qualitativ hochwertige Inforshyhoumlhe Allen dreien ist es gemein dass der mationen recherchieren und Arztgespraumlche vor- und nachberei-Patient mit seinem Verhalten den Schluumlsshy ten koumlnnen So koumlnnen Arzt und Patient die oft knappe Zeit im sel fuumlr Verlauf und moumlgliche Folgeerkran- Behandlungszimmer fuumlr die bdquosprechende Medizinldquo die gemeinshykungen selbst in der Hand hat Studien same Therapieplanung und das Festlegen individueller Behandshyim Auftrag der Techniker zeigen Schon lungsziele nutzen Davon profitieren insbesondere chronisch das Wissen um die eigene Erkrankung kranke Patienten die oft im Laufe der Jahre ein fundiertes Wissen steigert die Therapietreue (Adhaumlrenz) uumlber ihre Erkrankung erwerben Im Arzt-Patienten-Gespraumlch geht

es fuumlr sie dann mehr darum den Therapieverlauf und die Prog-Die Techniker setzt deshalb auf Programshy nose zu besprechen und individualisierte Behandlungsziele geshyme die den Patienten in seiner Kompeshy meinsam festzulegen tenz staumlrken Dadurch koumlnnen sogar Operationen vermieden werden wie Als Patient Verantwortung zu uumlbernehmen etwa durch Beweshydas bdquoZweitmeinungsprogrammldquo der gung kann die Prognose verbessern Eine Studie der Universi-Techniker zeigt Neun von zehn aumlrztlich taumltsklinik Freiburg hat gezeigt Wer sich erreichbare Gesundheitsshyverordneten Ruumlcken-OPs konnten vershy ziele setzt und diese verfolgt verbessert den Gesundheitszustand mieden werden indem der Patient zuvor und die Adhaumlrenz Dieses Selbstmanagement unterstuumltzt die auf eine zweite Meinung setzte Techniker auch mit Online-Gesundheitscoachings

Old Economy meets New Economy Innovationen haben es im deutschen Gesundheitswesen oft Mehrere Workshop-Phasen vermittelshynicht leicht Ihr Nutzen muss erst wissenschaftlich belegt ten Kompetenzen in kundenorientierter sein Datenschutz und rechtlicher Rahmen stellen hohe An- Produktentwicklung Kenntnisse des forderungen an neue Angebote ndash aus Sicht vieler Start-ups Gesundheitswesens und Business-Exshysind das hohe Huumlrden Um Start-ups im Gesundheitswesen pertise zu vernetzen hat die Techniker die Health-i-Initiative gestarshytet die im TK-Innovationstag und der Health-i-Preisverlei- Im Herbst trafen sich schlieszliglich rund hung im November gipfelte 50 Akteure aus dem Gesundheitsweshy

sen sowie Vertreter von fuumlnf Start-ups bdquoSmarte Ideen fuumlr die Gesundheitsversorgung gesuchtldquo lau- auf dem TK-Innovationstag im Berliner tete der Aufruf der Techniker sich fuumlr den gemeinsam mit Soho House zu einer Open-Space-Konshydem Handelsblatt ausgelobten Health-i-Award zu bewerben ferenz mit Pitch Das Ziel Den Ausshyndash ihm folgten weit uumlber 100 Start-ups mit Ideen von der ad- tausch etablierter Akteure im Gesundshyhoc-Labordiagnostik uumlber die Schnell-Erkennung von Klinikshy heitswesen mit jungen Gruumlndern zu keimen bis zur Gedaumlchtnistraining-App fuumlr Schlaganfall- und foumlrdern Als Gewinner ging das Berliner Krebs-Patienten Start-up xbird hervor und gewann die

Entwicklungskooperation mit der Techniker

26 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

Digitale Versorgung die Zukunft aus der Hosentasche

Erfahrungen von Patienten sammeln Symptome beobachten Diagnosen stellen und einen Therapieplan festlegen ndash was Aumlrzte schon seit der Antike tun erlebt einen wahren Boom digitaler Unterstuumltzung

Elektronische Schmerztagebuumlcher liefern dem Arzt einen exakten Schmerz- und Medikationsverlauf die Dauer-Blutdruckmessung uumlbernimmt das Smartphone und selbst die verordnete Medizin kommt immer haumlufiger nicht als Saft oder Tablette daher sondern als individualisiertes Sportprogramm (gespeichert auf einem Chip) oder als Selbstmanagement-App die zu Entspannung oder Bewegung raumlt

Dabei wird der Arzt nicht ersetzt sondern in den Bereichen Patienteninformation Datengewinnung (also Anamnese) und bei Hausbesuchen via Videosprechstunde eher entlastet Die Rolle der Sensorik und des Trackings ndash also der routinemaumlszligigen Erfassung eines taumlglichen Bewegungsprofils des Krankheitsshyverlaufs oder des Medikamentengebrauchs ndash nimmt in starkem Maszlige zu So werden dem Mediziner in naher Zukunft schon

beim Erstgespraumlch mit dem Patienten viele valide Daten autoshymatisch zur Verfuumlgung stehen die er bei Diagnosestellung und Therapieplanung einbeziehen kann

Mobile Partner fuumlr unterwegs Dabei ist die Huumlrde bdquoMobilishytaumltldquo laumlngst genommen und die ersten medizinisch sinnvollen und auch notwendigen Apps stehen zur Verfuumlgung So wershyden elektronisch erfasste Daten wie im TK-DiabetesTagebuch zum staumlndigen Begleiter und der digitale Coach ndash egal ob in der Gesundheitspraumlvention oder Schmerzbehandlung ndash ein zuverlaumlssiger Partner fuumlr die Hosentasche Das ist ein erster Schritt ndash in Zukunft sind auf Grundlage dieser Daten dann auch Vorhersagemodelle zu bevorstehenden Gesundheitsershyeignissen wie Herzinfarkt oder Asthmaanfall moumlglich

27

Migraumlne-App Bei chronischen Kopfschmerzen greifen viele nur zur Tablette ndash aber dabei zu kurz Hilfreich ist ein Selbstmanageshyment der Kopfschmerzen Dies faumlngt mit dem Dokumentieren der Schmerzattacken und Medikamenteneinnahmen an und reicht bis zur in die App integrierten progressiven Muskelentspannung

Die App bietet unter anderem bull ein Kopfschmerztagebuch mit Schmerzkalender bull eine Auswertungsfunktion mit pdf-Export fuumlr das Gespraumlch

mit dem Arzt bull die Moumlglichkeit mit Experten zu chatten und bull die Vernetzung mit anderen Patienten Weitere Informationen zur App wwwtkde Webcode 917996

Pilotstudie Valedo ndash digitale Ruumlckentherapie Ein Tablet zwei Senshysoren und eine Anwendung die wie ein Computerspiel aussieht ndash ein kleiner Koffer mit diesen Utensilien verspricht die Ruumlckenmuskulatur spielerisch zu trainieren Moumlglich machen dies die individuelle Einweishysung durch einen Schmerztherapeuten und ein spezielles Programm fuumlr zuhause Macht der Patient in der Spielsituation die richtigen Beweshygungen wird ihm das auf dem Bildschirm angezeigt ndash ebenso wie falshysche Bewegungen Das ermoumlglichen die an Brust- und Kreuzbein befesshytigten Bewegungssensoren die jede Bewegung messen

bull Fast jeder zehnte Fehltag ist ruumlckenbedingt bull Die digitale Ruumlckentherapie richtet sich an Patienten die schon

vier Wochen oder laumlnger wegen Ruumlckenbeschwerden arbeitsunfaumlhig sind bull Ergebnisse der Studie werden im Laufe von 2017 erwartet

eCoaches Knapp eine halbe Million Menschen in Deutschland hat bereits einen TK-GesundheitsCoach im Internet genutzt Ob mehr Bewegung weniger Kopfschmerzen oder Stress besser bewaumlltigen ndash die Coaches helfen mit acht bis 14 Wochen dauernden Programshymen dabei sich zu informieren persoumlnliche Gesundheitsziele zu erreichen und so das persoumlnliche Wohlbefinden Stuumlck fuumlr Stuumlck zu verbessern

bull Verschiedene Gesundheitsziele stehen zur persoumlnlichen Auswahl bull Durch das Smartphone wird der Coach zum virtuellen Begleiter

Tinnitracks Eine Aussicht auf Heilung haben viele der drei Millionen Tinnitus-Pashytienten in Deutschland kaum ndash eine erfolgreiche Therapie gibt es bisher nicht Eine Chance auf Linderung bietet die App bdquoTinnitracksldquo die die Lieblingsmusik um den Stoumlrton filtert und so zur Therapie wird Erste Ergebnisse der Patientenbefragung zeigen Bei jedem dritten Patienten lindert Tinnitracks die Beschwerden deutlich

Tinnitracks bull ist verfuumlgbar in Hamburg Bayern Hessen Nordrhein-Westfalen und Baden-Wuumlrttemberg bull ist Teil eines Versorgungsangebotes im Rahmen der Integrierten

Versorgung und wird vom teilnehmenden HNO-Arzt verordnet und bull wird bei 1000 Patienten unter Alltagsbedingungen auf seine Wirksamkeit gepruumlft

28 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

Kunden koumlnnen mit der TK-App unter anderem Ǵ Krankmeldungen und Dokumente an die Techniker uumlbermitteln Ǵ Nachrichten an die Techniker schicken Ǵ TK-Briefe online empfangen Ǵ das TK-Bonusprogramm digital nutzen Ǵ die verschriebenen Medikamente der letzten drei Jahre einsehen

Die TK-App wird kontinuierlich um weitere Funktionen erweitert

Service digital Digitale Angebote erleichtern es Versicherten Gesundheitsshyangelegenheiten flexibel in den Alltag zu integrieren Mit der TK-App und der Entwicklung der elektronischen Gesundheitsakte treibt die Techniker diese digitalen Moumlglichkeiten weiter voran

Die eGA Gesundheitsdaten in der Hand der Versicherten Die elektronische Gesundheitsakte (eGA) wird ein Speicherort fuumlr Dashyten werden den die Versicherten komplett selbst verwalten Jeshyder wird selbst bestimmen was in die Gesundheitsakte kommt und wer darauf zugreifen kann ndash ganz aumlhnlich wie bei einem Bankshyschlieszligfach IBM wird die Akte als Dienstleister zur Verfuumlgung stellen aber selbstverstaumlndlich keinen Zugriff auf die Daten hashyben Auch die Techniker wird als Krankenkasse nur mit Zustimshymung des Versicherten Zugriff bekommen ndash und auf Wunsch die Leistungsdaten zur Verfuumlgung stellen Nutzer koumlnnen dann zum Beispiel mit einem Klick sehen welche verschreibungspflichtigen Medikamente sie in den letzten drei Jahren bekommen haben Diese Liste kann dann jeder selbst um die Medikamente ergaumlnzen die nicht der Verschreibungspflicht unterliegen Auch weitere Dashy

ten soll jeder Versicherte selbst in seine Akte einpflegen koumlnnen Denkbar ist auszligerdem dass Sensordaten etwa von Fitnesstrashyckern direkt in die Akte flieszligen

TK-App Krankmeldungen uumlbermitteln TK-Briefe online empfangen oder Nachrichten an die Techniker schicken Die TK-App bietet viele Funktionen bequem per Smartphone Aufbauend auf der Online-Filiale bdquoMeine TKldquo ergaumlnzt die TK-App das bisherige Service- und Leistungsangebot So ist beishyspielsweise das TK-Bonusprogramm komplett digital nutzbar und die Medikamentenuumlbersicht bietet einen Uumlberblick uumlber die verordneten Medikamente der letzten drei Jahre Besonshyders nutzerfreundlich ist die vereinfachte Interaktion mit der Techniker Dokumente koumlnnen mit dem Smartphone abfotoshygrafiert und sicher uumlbermittelt werden Damit geht die Techshyniker einen weiteren Schritt in Richtung digitaler Krankenkasse

Die TK-App ist fuumlr Kunden der Techniker kostenlos im Apple App Store und bei Google Play downloadbar Die Nutzung der App erfordert ein Smartphone mit dem Betriebssystem iOS oder Andshyroid Weitere Informationen finden Sie auf wwwtkde unter dem Webcode 937842

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Zusammenarbeit So agil ist die TK Schnell Ziele erreichen statt langwierige Plaumlne abzuarbeiten Aufshygaben teilen statt sie allein zu erledigen als Team entscheiden statt den Chef beschlieszligen zu lassen Die Techniker arbeitet zushynehmend agil Was das im Arbeitsalltag bringt verraten die Orshyganisationsentwicklerin Nadja Stephani die beim Einstieg in dieshyse Arbeitsweise unterstuumltzt und Randolf Sprengnether dessen Team Projekte agil managt

Frau Stephani warum kommt in der TK die agile Arbeitsweise zum Einsatz Stephani Agile Methoden kommen urspruumlnglich aus der Softshywareentwicklung und werden deshalb in unserer IT schon lange genutzt Seit 2016 fuumlhren wir die agile Arbeitsweise aber auch gezielt in anderen Bereichen bei uns ein ndash etwa in der Projektarshybeit oder im Versorgungsmanagement Wir wollen so flexibler werden und gerade bei komplexen Themen unsere Produkte noch enger auf den Kunden abstimmen

Herr Sprengnether was bringen Ihnen agile Techniken Sprengnether Wir nutzen diese Arbeitsweise um unser Intrashynet weiterzuentwickeln Anfangs war es ungewohnt sich als Team taumlglich uumlber den aktuellen Stand unserer Themen auszushytauschen und zusammen zu entscheiden welche Aufgaben geshyrade die wichtigsten sind Inzwischen profitieren wir davon Wir organisieren uns besser konzentrieren uns auf das Wesentliche und bekommen unsere Aufgaben schneller erledigt Und schlieszligshylich haben wir so auch ein staumlrkeres Wir-Gefuumlhl entwickelt denn wir bringen eine Sache gemeinsam voran und identifizieren uns als Team noch staumlrker mit unserer Arbeit

Nadja Stephani und Randolf Sprengnether schaumltzen die Flexibilitaumlt der agilen Arbeitsorganisation

Vernetzte Effizienz in der Pflege Peter Wilhelm leitet das neueste Pflegezentrum der Techniker Im Interview erlaumlutert er wie das Zentrum in die Pflegeinfrastruktur eingebunden arbeitet

Das dritte und somit juumlngste Pflegezentrum der Techniker eroumlffnete im Oktober ndash was wird dort geleistet Wilhelm Wir betreuen in Mainz aktuell mit rund 100 Mitarbeishytern Pflegefaumllle aus Hessen und dem Suumlden Nordrhein-Westfashylens Perspektivisch werden wir aber deutlich wachsen und unseshyre Aufgaben erweitern Wir wollen fuumlr pflegende Angehoumlrige ansprechbar sein und der Bedarf nimmt zu

Was waren die Herausforderungen beim Aufbau Wilhelm Wir haben die neue Infrastruktur im laufenden Betrieb aufgebaut ndash im Vorfeld der groumlszligten Neuerung in der Pflegeversishycherung zum Jahreswechsel in deren Rahmen die Kolleginnen und Kollegen unsere Versicherten umfassend informierten und deren Fragen beantworteten Parallel dazu arbeiteten die erfahshyrenen Kollegen aus den Zentren in Kiel und Dresden die Mitarbeishyter fuumlr den neuen Standort ein so dass das neue Zentrum ab dem Einzugstag eigene Kontingente bearbeiten konnte Das funktioshynierte dank teamuumlbergreifender Arbeit und enger Vernetzung zwischen den Zentren richtig gut

Wie ist das Zentrum in die Pflegeinfrastruktur integriert Wilhelm Ein Groszligteil der fachlichen Kommunikation zwischen Zentren und Unternehmenszentrale laumluft uumlber eine digitale Plattshyform Uumlber dieses Forum tauschen sich die fachlich Verantwortshylichen zentrumsuumlbergreifend zu Themenschwerpunkten wie etwa Pflegedienste oder Hospizbehandlung aus Das ermoumlglicht uns Loumlsungen fuumlr aktuelle Fragen fuumlr alle sichtbar und verbindshylich sowie schnell und effizient in die Praxis zu uumlberfuumlhren

Peter Wilhelm leitet das Pflegezentrum der Techniker in Mainz

30 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

Innovationsfonds neue Wege in der Versorgung

Der Innovationsfonds foumlrdert Versorgungsinnovationen und die Versorgungsforschung in Deutschland und wird vom Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) verwaltet Im Fokus stehen Projekte die verschiedene Sektoren des Gesundheitsshywesens einbeziehen und uumlber die bisherige Regelversorgung hinausgehen um die Versorgung der gesetzlichen Krankenkassen weiterzuentwickeln Im Bereich Versorgung hat die Techniker insgesamt 27 Foumlrderzusagen erhalten Fuumlnf dieser Projekte verantwortet die Techniker als sogenannte Konsortialfuumlhrerin also federfuumlhrend

NetzWerk GesundAktiv ndash laumlnger selbstbestimmt leben Wie koumlnnen aumlltere Menschen moumlglichst lange selbstbestimmt in den eigenen vier Waumlnden leben Das ist die zentrale Fragestellung des NetzWerk GesundAktiv in Hamburg Das Projekt ist ein sektorenshyuumlbergreifendes Hilfs- und Betreuungsnetzwerk im Quartier Es integriert und verbindet bestehende regionale Hilfs- und Versorshygungsangebote mit eigenen Bausteinen und erprobt ein technishysches Assistenzsystem

Im Zentrum steht die koordinierende Stelle (KS) im Hamburger Albertinen-Haus Dort durchlaufen die Teilnehmer Untersuchunshygen und Tests Sie erhalten einen individuellen Unterstuumltzungsshyplan und einen Tablet-PC Je nach persoumlnlichem Bedarf wird der Alltag der Teilnehmer durch Angebote des Projekts unterstuumltzt Der Tablet-PC dient als Kommunikationsplattform So koumlnnen die Teilnehmer etwa per Video mit der KS sprechen oder einen Notruf an die Johanniter-Unfall-Hilfe absetzen In weiteren Ausbaustushyfen sind auch Haussteuerungsfunktionen und eine intelligente Notfallerkennung mit Hilfe von angeschlossenen Bewegungsmelshydern moumlglich

Teledermatologie ndash Hautarztversorgung auf dem Land Wie laumlsst sich mit Hilfe der Telemedizin die Versorgung auf dem Land verbessern Die Dermatologie bietet dafuumlr gute Voraussetzunshygen Denn Hauterkrankungen sind fotografisch gut abbildbar und solche Fotos koumlnnen auf digitalem Weg in angemessener Qualitaumlt versendet werden Das nutzt das Projekt Teledermatoshylogie in Mecklenburg-Vorpommern Bereits heute ist eine flaumlchenshydeckende dermatologische Versorgung von Patienten dort nicht mehr sichergestellt Wartezeiten fuumlr Termine von mehreren Moshynaten sind uumlblich Die Praxen der rund 60 niedergelassenen Hautaumlrzte sind vor allem in den Staumldten konzentriert Das Projekt etabliert ein telemedizinisches Konsil zwischen Haus- und Fachaumlrzten Die Teilnehmer nutzen dabei eine App die Veraumlndeshyrungen der Haut abbildet Anschlieszligend leiten sie die Daten an die Dermatologie der Universitaumltsmedizin Greifswald oder an koshy

operierende niedergelassene Dermatologen weiter Von diesen Experten erhalten sie uumlber die App anschlieszligend eine konsiliarishysche Empfehlung zur weiteren Behandlung Sofern Patienten kurzfristig keinen Termin bei einem Dermatologen erhalten muumlsshysen sie nun nicht zwangslaumlufig eine Klinik aufsuchen Sie koumlnnen sich an ihren bereits behandelnden Hausarzt wenden und werden per Telekonsil trotzdem parallel von Spezialisten beraten oder behandelt

TransFIT ndash luumlckenlos in die Erwachsenenmedizin Zaumlhlt man alle Kinder- und Jugendvorsorgeuntersuchungen (U1 ndash U11 J1 und J2) und empfohlenen zahnaumlrztlichen Kontrolltermine zusamshymen kommt ein Kind bis zum 18 Geburtstag auf etwa 43 regushylaumlre Arztbesuche Allerdings ist die Versorgung in der sogenannshyten Transitionsphase der Uumlbergangsphase vom Jugendlichen zum Erwachsenen oft luumlckenhaft Besonders kritisch ist dies bei Kindern und Jugendlichen mit chronischen Erkrankungen wenn der bis dato behandelnde Kinderarzt mit der Volljaumlhrigkeit nicht mehr zustaumlndig ist

Diese Luumlcke will das Projekt TransFIT schlieszligen TransFIT steht fuumlr Fruumlhintervention zur Vorbereitung und Begleitung des Transitishyonsprozesses aus der Kinder- und Jugendmedizin in die Erwachshysenenmedizin Basierend auf dem regional bereits erfolgreichen Berliner TransitionsProgramm (BTP) sollen zeitliche Verzoumlgerunshygen waumlhrend des Arztwechsels durch ein telemedizinisch arbeishytendes Fallmanagement bundesweit vermieden werden Fallmashynager begleiten die Jugendlichen ab 12 Jahren und bereiten sie auf den Uumlbergang vor Ausgangspunkt ist ein ausfuumlhrliches Geshyspraumlch des Kinderarztes sowie daran anknuumlpfend eine systemashytische Einschaumltzung inwieweit bei den Jugendlichen Bedarf fuumlr eine spezifische Unterstuumltzung in der Uumlbergangsphase besteht Neben der kontinuierlichen telemedizinischen Begleitung komshymen sogenannte Transitionsschulungen zum Einsatz die die Faumlhigkeiten der jugendlichen Patienten zum eigenstaumlndigen Mashynagement ihrer chronischen Erkrankungen verbessern

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VERO ndash Die Versorgung von Menschen mit Rheuma optishymieren Rheumatoide Arthritis ist eine haumlufige chronische Gelenkerkrankung an der Schaumltzungen zufolge etwa 800000 Menschen in Deutschland leiden Mit dem Projekt VERO sollen Versorgungsqualitaumlt und Versorgungseffizienz bei der Theshyrapie verbessert werden indem die Arzneimitteltherapie opshytimiert wird

Bisher wird die Erkrankung unter anderem mit hochwirksamen entzuumlndungshemmenden Medikamenten und haumlufig auch mit Schmerzmitteln behandelt Seit mehreren Jahren sind fuumlr diese Indikation nun auch sogenannte Biologika verfuumlgbar Arzneimitshytel durch die immer mehr Patienten beschwerdefrei leben koumlnshynen Sind die Symptome abgeklungen und ist die Krankheitsaktishyvitaumlt gering koumlnnen die Medikamente reduziert oder sogar ganz abgesetzt werden In diesen Faumlllen spricht man von bdquoDeeskalatishyonldquo Bislang geschieht das in der Therapie der rheumatoiden Arshythritis nur selten VERO zielt darauf ab dass nur das notwendige Maszlig an Arzneimitteln zum Einsatz kommt und leistet somit auch einen Beitrag zur Erhoumlhung der Arzneimitteltherapiesicherheit

Mit VERO wird erstmals in Deutschland die schrittweise Deeskashylation von Menschen mit rheumatoider Arthritis systematisch in der Versorgungsrealitaumlt umgesetzt und evaluiert Dies geschieht im engen Austausch zwischen Arzt und Patient Ziel ist es den Patienten eine passgenaue Therapie anzubieten Neben einer engmaschigen Krankheitskontrolle soll vor allem das Selbstmashynagement des Patienten gestaumlrkt werden

LeIKD ndash Orientierung zur Gesundheit Diabetes Mellitus Typ 2 und Koronare Herzkrankheit bringen erhoumlhte kardiovaskulaumlre Risikofaktoren mit sich erhoumlhen also das Risiko etwa einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden Gesundheitsorienshytiertes Verhalten kann diese Risikofaktoren senken Dafuumlr ist jedoch ein veraumlnderter Lebensstil notwendig Auf diesem Weg begleitet das Programm LeIKD betroffene Hochrisikopatienten mit einem individuell abgestimmten Bewegungs- und Ernaumlhshyrungsprogramm Dabei kommen Aktivitaumlts- und Pulsmesser eine Kommunikations-App und bestehende Gesundheitsproshygramme der Techniker zum Einsatz Zudem werden Hausaumlrzte Diabetologen Kardiologen Ernaumlhrungs- und Physiotherapeushyten eingebunden

Alle Projekte in der Uumlbersicht wwwtkde Webcode 935240

Versorgungsforschung zehn Foumlrderzusagen Lassen sich unerwuumlnschte Neben- und Wechselwirshykungen von neu zugelassenen Praumlparaten mithilfe von Routinedaten fruumlhzeitig erkennen Wie muss ein Fehshylerberichts- und Lernsystem fuumlr die Arztpraxis ausseshyhen damit es auch tatsaumlchlich genutzt wird und die ambulante Behandlung sicherer macht Warum wershyden Patienten mit Brustschmerzen in bestimmten Reshygionen Deutschlands besonders oft per Linksherzkashytheter untersucht Das sind einige der Fragen denen die Techniker mit Partnern wie Universitaumlten und anshyderen Forschungseinrichtungen in insgesamt zehn Versorgungsforschungsprojekten auf den Grund geht

Die zehn Projekte haben Anfang 2017 vom Innovatishyonsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses Foumlrderzusagen in Houmlhe von 125 Millionen Euro erhalshyten Bei sieben der zehn bewilligten Projekte ist das WINEG das wissenschaftliche Institut der TK fuumlr Nutshyzen und Effizienz im Gesundheitswesen Konsortialshypartner

Bei einigen der Projekte geht es auch darum zu untershysuchen wie wirksam bestimmte Arzneimittel sind Mit Blick auf risikobehaftete Medikamente in der Schwanshygerschaft wird das WINEG beispielsweise eine neue wissenschaftliche Methodik entwickeln um mithilfe von Routinedaten bekannte Risiken systematisch zu uumlberpruumlfen weiter zu erforschen und bislang noch unshybekannte Risiken zu entdecken Um wichtige genetishysche Risikofaktoren bei der Arzneimitteltherapie zu identifizieren wird das WINEG ebenfalls Routinedaten analysieren und zudem mit pseudonymisierten Befrashygungsergebnissen verknuumlpfen

32 Geschaumlftsbericht 2016 Wir Techniker ndash

Wir Techniker Wie werden wissenschaftliche Ergebnisse praktisch nutzbar Wie kann man Eltern chronisch kranker Kinshyder unterstuumltzen Uumlber 13000 Mitarbeiter arbeiten nach dem Prinzip bdquovon Technikern fuumlr Technikerldquo

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Von Technikern fuumlr Techniker

Wir Techniker das sind uumlber 13000 Menschen die sich in ganz Deutschland nicht nur um die Anliegen von rund 98 Millionen Versicherten kuumlmmern sondern auch daran arbeiten die Angebote der Techniker stets in deren Sinne zu verbessern

Das beginnt beim Austausch mit den Versicherten fuumlr den untershyschiedliche Wege offen stehen

die wir Techniker stets ausbauen ndash von Anruf bis App Wir sorgen dafuumlr dass dieshyse Kommunikationspfade zuverlaumlssig schnell und effizient funktionieren und sich stets den Wuumlnschen der Versichershyten entsprechend weiterentwickeln

Wir Techniker stehen nicht nur mit Vershysicherten im permanenten Dialog sonshydern sind unterwegs um auf relevanten Foren in Sachen Versorgung Service oder Wissenschaft unsere Standpunkte und Innovationen vorzustellen aber auch Impulse aufzunehmen und zu deshybattieren Zu diesen Innovationen gehoumlshyren auch Angebote fuumlr Techniker von morgen vom Peer-to-Peer-Projekt in Sachen digitale Kompetenz fuumlr Schuumller bis zur Lern-App fuumlr unsere Auszubilshydenden

Auch das Thema Patientensicherheit ist fuumlr uns Techniker ein zentrales Anlieshygen Wie hier wissenschaftliche Inforshymationen fuumlr Versicherte unmittelbar praktisch nutzbar werden zeigt beishyspielsweise ein digitales Informationsshypaket uumlber Multiressistente Erreger (MRE) Fuumlr den Bruumlckenschlag zwischen wissenschaftlicher Forschung und anshywendbarem Wissen sorgen die Technishyker des Wissenschaftlichen Instituts der TK fuumlr Nutzen und Effizienz im Geshysundheitswesen (WINEG)

Das Prinzip bdquovon Technikern fuumlr Technishykerldquo setzt jedoch kein Hauptamt voraus Das beweisen die ehrenamtlichen Mitshyglieder des Verwaltungsrats Im houmlchsshyten Gremium der Techniker treffen sie alle Entscheidungen von grundsaumltzlicher Bedeutung kontrollieren im Sinne der Versicherten Vorstand und Verwaltung und legen zusaumltzliche Leistungen fest

34 Geschaumlftsbericht 2016 Wir Techniker

34 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker ndash

Techniker vernetzen Techniker Wer mit der Techniker in Kontakt treten will hat viele Moumlglichkeiten ndash von mobil bis postalisch Fuumlr Tempo bei der Vernetzung von uumlber 13000 Technikern und rund 98 Millionen Versicherten sorgen unter anderem diese Techniker

Postmanagement Fuumlr Dirk Stejskal beshydeutet Technikergeist in der taumlglichen Arbeit bis ins Detail ausgefeilte Qualitaumlt mit Houmlchstgeschwindigkeit zu verbinden Der gelernte Drucker arbeitet im Druckshyzentrum der Techniker wo 2016 rund 32 Millionen Brief-Sendungen produziert und versendet wurden Dort zaumlhlen houmlchste Datenschutzstandards technische Akkushyratesse und feste Zeitfenster

Dass alle Kunden so schnell wie moumlglich ihre Briefe erhalten dafuumlr sorgen neben Dirk Stejskal und seinen Kollegen zwei der modernsten Inkjetbasierten Rollen-Dishygitaldrucksysteme sowie drei Hochleisshytungskuvertiermaschinen bdquoWas die Kolleshyginnen und Kollegen an den Schreibtischen bundesweit verschicken wollen wird hier gedruckt kuvertiert und bis zum Versand fertig gemacht Uumlber den ganzen Prozess koumlnnen wir exakt verfolgen welcher Brief gerade wo ist ob alle notwendigen Forshymulare oder Beipacks enthalten sind und im Fall der Faumllle beschaumldigte Briefe sofort automatisch nachproduzierenldquo erlaumlutert der Operator Pro Stunde nehmen bis zu 23000 Standardbriefsendungen den Weg von der Druckdatei bis ins Kuvert denn rein rechtlich beduumlrfen viele Anliegen noch der klassischen Briefform

Cockpit Anne de Wilde und Florian Werg uumlberblicken als Workforce-Manager im soshygenannten Cockpit des Bereichs Kundenservice der Techniker den Groszligteil der Kundenshyanliegen Ob per Anruf E-Mail Chat oder Brief ndash das Cockpit-Team sorgt dafuumlr dass Kunden die Techniker gut erreichen und schnell eine Antwort erhalten Mittels Prognosen und Planung wird der Einsatz der Kollegen in den Servicezentren nah am Bedarf geplant und gesteuert

Im Schnitt verteilt das Cockpit so taumlglich uumlber 30000 Anrufe uumlber 2000 E-Mails uumlber 700 Chats und uumlber 7500 Anliegen auf dem Postweg bdquoDie Aufgabe ist komplex weil sie viele verschiedene Kanaumlle umfasst und wir saisonale Schwankungen ebenso wie zum Beispiel ungeplante Abwesenheiten bei den Kollegen abfedern muumlssenldquo erlaumlutert Florian Werg bdquoWir arbeiten hier mit vielen verschiedenen Techniken steuern diese so aus dass der Service stimmt Technikergeist ist besonders gefragt wenn eine dieser Techniken einmal ausfaumlllt Dann gilt es flexibel und schnell eine Loumlsung zu finden damit die Kunden dennoch schnell eine Antwort erhaltenldquo erklaumlrt Anne de Wilde bdquoUns motiviert es wenn wir die besten Voraussetzungen fuumlr die Kolleginnen und Kollegen im direkten Kundenshykontakt schaffen koumlnnenldquo

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SoVerMaFacunterdeFra

FuumlrdezusRuumlvorabwaauc

App Der erste Arbeitstag von Matthias Robbers fiel auf den Startschuss eines Projekts das Versicherten der Techniker neue Kommunikationswege zum Service ihrer Kasse ermoumlglicht Der Android-Entshywickler ist Teil des Teams das die TK-App umsetzt hat deren Weg von der Planung bis in den Google Play Store gefuumlhrt und arbeitet mit seinen Kollegen daran die Anshywendung stetig zu verbessern und weiteshyre Features fuumlr die Nutzer anzubieten

bdquoMich motiviert vor allem die Chance uumlber die App so vielen potenziellen Nutzern den Alltag zu erleichtern Heute ist es fuumlr viele Menschen alltaumlglich alles per Smartshyphone von unterwegs zu erledigen Das gilt jetzt auch fuumlr Anliegen an die Technishyker etwa Dokumente zu uumlbermittelnldquo ershylaumlutert Robbers Das Entwicklerteam arshybeitet beim weiteren Ausbau der App agil steht im Austausch mit den Nutzern und bindet Ruumlckmeldungen direkt in die aktushyelle Entwicklung mit ein Fuumlr Robbers geshyhoumlrt das zum Technikergeist bdquoEs geht darum einzelne Funktionen weiter zu entshywickeln dabei aber immer das groszlige Ganshyze und den Nutzen fuumlr den Versicherten im Blick zu habenldquo

ziale Netzwerke Auch die sozialen Netzwerke stehen den sicherten der Techniker zum Austausch offen Social Media nagerin Sandra Ebenau haumllt Versicherte mit ihren Kollegen auf ebook Twitter amp Co auf dem Laufenden bdquoDabei stimmen wir

s eng mit allen ab die fuumlr die Techniker kommunizierenldquo erlaumlushyt Ebenau Zum Job gehoumlrt auch das Community Management nn auf diesen Kanaumllen erreichen die Techniker auch zahlreiche gen und Anliegen von Versicherten und anderen Usern

schnelle Antworten arbeitet das Social Media Team eng mit n Kolleginnen und Kollegen aus dem Servicezentrum Hamburg ammen Dort arbeiten Ingo Kaiser und seine Kollegen an den

ckmeldungen an die Versicherten Neben Tempo zaumlhlt dabei allem inhaltliche Flexibilitaumlt bdquoDie Themen sind vielfaumlltig und

wechslungsreich und reichen von Krankengeld bis zur Sozialshyhlldquo erlaumlutert Ingo Kaiser Antworten gibt es rund um die Uhr h wenn die meisten Anfragen tagsuumlber eintreffen bdquoOumlffentlich

sichtbar informieren wir aber nur allgemein ndash wenn fuumlr eine Ausshykunft persoumlnliche Angaben noumltig sind vernetzen wir die Versishycherten mit dem richtigen Ansprechpartnerldquo so Kaiser

36 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

(Fuumlr) Techniker von morgen Die Techniker engagiert sich mit innovativen Projekten fuumlr die Gesundheit und Zukunft junger Versicherter und ihrer Familien ndash und mit Angeboten fuumlr Auszubildende der Techniker die 2016 besonders erfolgreich waren

Sicher durch die digitale Welt Generation bdquoKopf untenldquo Neun von zehn Zwoumllfjaumlhrigen besitzen ein Smartphone drei Stunden pro Tag verbringen sie durchschnittlich online Die digitale Welt gehoumlrt laumlngst zum Alltag im Kinderzimshymer Mit den Moumlglichkeiten des Internets und der Sozialen Medien ist jedoch auch die Anzahl der Risiken gestiegen bdquoNeue Phaumlnomene wie Cybermobbing oder Inshyternetsucht belasten immer mehr die Psyshyche von Kindern und Jugendlichen Wir haben gemeinsam mit dem Verein Condrobs das Praumlventionsprojekt Netzshygaumlnger 30 gestartet damit Kinder fruumlh lernen sich in der digitalen Welt zurechtshyzufindenldquo sagt Christian Bredl Leiter der TK-Landesvertretung Bayern Netzgaumlnger 30 unterstuumltzt Schuumller darin Gefahren in der digitalen Welt zu erkennen zu vermeishyden und einen maszligvollen Umgang mit dem Internet zu entwickeln Die Jugendlishychen lernen ihr eigenes Verhalten in der digitalen Welt kritisch zu reflektieren

Das Besondere bei Netzgaumlnger 30 Nicht Lehrer vermitteln die Inhalte sondern Schuumller Neunt- und Zehntklaumlssler wershyden zu sogenannten bdquoPeersldquo ausgebildet und geben ihr Wissen in Workshops an die juumlngeren Schuumller weiter Die Aumllteren haben Vorbildfunktion koumlnnen jedoch gleichzeitig auf Augenhoumlhe mit den Fuumlnft- und Sechstklaumlsslern kommunizieshyren Netzgaumlnger 30 ist 2016 mit zwoumllf Schulen im Muumlnchener Raum gestartet und wird weiter ausgebaut Mehr zum Projekt unter wwwtkde Webcode 815146

92 der Zwoumllfjaumlhrigen besitzen ein Smartphone

(JIM-Studie 2015)

Digitale Hilfe fuumlr Eltern kranker Kinder Experten schaumltzen dass fast jedes sechsshyte Kind in Deutschland chronisch krank ist Dabei wird die Belastung sehr untershyschiedlich empfunden die ein an Asthma Diabetes oder Mukoviszidose erkranktes Kind fuumlr Eltern und Geschwister mit sich bringt Nicht wenigen bereitet die staumlndishyge Sorge schlaflose Naumlchte und setzt sie dauerhaft unter Stress Ein Projekt der Techniker in Baden-Wuumlrttemberg und des Universitaumltsklinikums Ulm moumlchte Familishyen niederschwellige Hilfe anbieten bevor sie psychisch an ihre Grenzen stoszligen

bdquoBEcKIldquo steht fuumlr Beratung von Eltern chronisch kranker Kinder im Internet

Mit dem neuen Programm will die Technishyker Eltern gezielt bei der Bewaumlltigung der Erkrankung ihres Kindes unterstuumltzen Teilnehmen koumlnnen Eltern deren an Asthshyma erkranktes Kind im Disease-Manageshyment-Programm (DMP) eingeschrieben ist Die Teilnehmer treten mit ihrem Berashyter uumlber die gesicherte Plattform der Ulshymer Onlineklinik in Kontakt Uumlber einen Zeitraum von sechs bis zwoumllf Wochen wershy

den dann anhand von Schreibaufgaben die Themenfelder Krankheitsmanageshyment Angstbewaumlltigung und Selbstfuumlrshysorge bearbeitet

Diese Form der sogenannten internetshybasierten psychologischen Intervention hat den Vorteil dass die Teilnehmer von einem persoumlnlichen Therapeuten indivishyduell betreut werden gleichzeitig durch die online-Kommunikation aber keine festen Termine eingehalten werden muumlssen

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Per Lern-App zum Profi bdquoTKlerin19 fordert Dich zu einem Duell herausldquo Wenn Caren Koshyziol eine Nachricht mit diesem Betreff von Kollegin Vivian Slotshyta bekommt ist ihr ganzes Fachwissen gefragt Die beiden Auszubildenden aus dem Fachzentrum Krankengeld in Karlsrushyhe treten uumlber ihre Smartphones gegeneinander im Quiz an Die Fragen kommen dabei aus 47 verschiedenen Themengeshybieten rund um die Inhalte aus drei Ausbildungsjahren Die beishyden nutzen eine Lern-App die die Techniker fuumlr ihre aktuell rund 800 Auszubildenden entwickelt hat

Und so funktioniert die App Wer sich einloggt waumlhlt zunaumlchst einen Gegner aus und entscheidet sich fuumlr eine Themenkateshygorie Dann gilt es in jeweils 30 Sekunden fuumlnf Fragen zu beshyantworten Danach ist der Gegner dran

TK-Auszubildende ist Deutschlands Beste Kundenservice Leistungsangebot digitale Initiativen ndash alles was die Techniker auszeichnet verdankt sie ihren Mitarbeitern den Technikern Damit diese auch in Zukunft den Grundstein fuumlr den Erfolg legen hat die Ausbildung bei der Techniker einen besonders hohen Stellenwert Das Ergebnis Jedes Jahr zaumlhlen TK-Azubis zu den Besten der Branche 2016 etwa haben 77 der insgesamt 248 bdquoNachwuchs-Technikerldquo des Abschlussjahrshygangs ihre Pruumlfungen mit der Note 1 bestanden

In diesem Jahr machte eine Auszubildende die Techniker besonshyders stolz Kira Trefon ndash mittlerweile Kundenberaterin im Sershyvicezentrum Gelsenkirchen ndash hat ihre Ausbildung zur Kauffrau im Gesundheitswesen als beste in ganz Deutschland abgeshyschlossen bdquoAls ich erfuhr dass ich Bundesbeste bin konnte ich es zuerst nicht glauben und habe mich natuumlrlich sehr gefreut Vor allem dass sich die rund viermonatige Vorbereitung auf die Pruumlfungen ausgezahlt hatldquo so die 22-Jaumlhrige die haumlufig geshymeinsam mit ihren Azubi-Kollegen gelernt hat

Kira Trefon ist Kundenberaterin im Serviceshyzentrum Gelsenkirchen

38 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

Zehn Jahre WINEG Bekommen Patienten die Behandlung die den wissenschaftlichen Erkenntnissen entspricht Welche Effekte haben neue Versorgungsmodelle Wie wirken sich gesundheitspolitische Entscheidungen auf die Versicherten aus Das sind einige der Fragen denen das wissenschaftliche Institut der TK fuumlr Nutzen und Effizienz im Gesundshyheitswesen (WINEG) seit zehn Jahren auf den Grund geht

Die Entscheidung der Techniker mit der Institutsgruumlndung 2006 eigene wissenshyschaftliche Expertise aufzubauen hat sich als vorausschauend und innovativ erwiesen Die praxisnahe Versorgungsforschung des WINEG liefert evidenzbasierte Grundlagen und Transparenz fuumlr wichtige Entscheidungen der Techniker aber auch fuumlr das Gesundheitsweshysen insgesamt Im Mittelpunkt der Forschungsarbeit steht der Versorgungsbedarf der Versicherten und die Frage wie sich auf der Basis neuester Erkenntnisse eine effektishyve und qualitativ hochwertige Gesundheitsshyversorgung weiterentwickeln laumlsst

shy

Wissenschaft fuumlr Techniker

Wie Versicherte direkt von wissenschaftlicher Expertise profitieren zeigt ein Informationspaket zu multiresistenten Keimen Die Mitarbeiter des Wissenschaftlichen Instituts der TK (WINEG) forschen im Dienst der Versicherten

Patientensicherheit ndash profitieren von der Wissenschaft Wer Gesundheitsinformationen sucht fragt heutzutage immer oumlfter bdquoDr Googleldquo Doch wie serioumls sind die Inhalte die man im Internet findet Wer sich informieren und selbstbestimmt im Gesundheitsshywesen zurechtfinden will braucht verlaumlssliche wissenschaftlich gepruumlfte Erkenntnisse in verstaumlndlicher Form Die Techniker unshyterstuumltzt deshalb ihre Versicherten und foumlrdert deren Gesundshyheitskompetenz mit evidenzbasierten Informationen zu relevanshyten Themen etwa mit einem Informationspaket zu multiresistenten Keimen (MRE)

Die Erreger treten immer haumlufiger auf zugleich verlieren gaumlngige Antibiotika ihre Wirksamkeit gegen sie Die bislang schaumlrfste Wafshyfe gegen bakterielle Infektionen wird also stumpfer ndash ein Problem das auch die Politik weltweit aufruumlttelt Dabei ist man sich einig dass eine wirksame Infektionspraumlvention nur mit Hilfe der Patienshyten gelingen kann Die Techniker leistet einen Beitrag und klaumlrt mit einem digitalen Informationspaket auf wie Menschen einer Infektion vorbeugen koumlnnen

Katharina Rubin vom WINEG dem wissenschaftlichen Institut der TK bdquoWir haben fuumlr unsere Kunden multimedial aufbereitet was das fuumlr den Einzelnen bedeutet und wie er sich in seinem privaten Umfeld aktiv daran beteiligen kann dass sich MRE nicht weiter ausbreiten ndash auf Reisen in der Kuumlche im Krankenhausldquo Zum Inshyformationspaket gehoumlren auch ein Erklaumlrfilm und ein Online-Test um das eigene MRE-Risiko zu ermitteln Rubin bdquoNicht jede Erkranshykung verlangt ein Antibiotikum Gegen Viren ist es machtlos Der sorgsame Umgang mit Antibiotika hilft Resistenzen zu vermeishydenldquo Auch Patienten die notwendige Antibiotika zu fruumlh absetshyzen oder in geringerer Dosis als verordnet einnehmen tragen zur Resistenzbildung bei

Die Techniker hat auch ihre Vertragspartner in den Blick genomshymen Sie unterstuumltzt die bdquoAktion Saubere Haumlndeldquo die die Haumlndeshydesinfektion in Krankenhaumlusern verbessert und dadurch hilft Klinikinfektionen zu vermeiden Angesichts von jaumlhrlich rund 19 Millionen Krankenhausfaumlllen ein relevanter Faktor Das Informatishyonspaket online wwwtkde Webcode 889772

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bdquoDie Zukunft aufhalten weil man Angst davor hat ndash das hat noch nie funktioniertldquo

Dr Jens Baas

Techniker unterwegs Von der Zukunft des Gesundheitssystems bis zur Zukunft der Fuumlhrung im Unternehmen ndash Techniker pflegen den Austausch uumlber das Gesundheitssystem hinaus

Pathfinder leading the Future Sieben CEOs sieben prominente Vorshydenker und 800 bdquoYoung Leadersldquo fuumlhshyrender deutscher Unternehmen ndash geshymeinsam widmeten sie sich beim Pathfinder am 1 Mai 2016 einen ganshyzen Tag lang den draumlngendsten Fragen unserer Zeit und machten so den bdquoTag der Arbeitldquo zum bdquoTag des Nachdenshykensldquo Mit dabei Daimler-Chef Dr Dieter Zetsche Deutsche Bank-Vorstand Juumlrshygen Fitsche Joe Kaeser CEO von Sieshymens und TK-Chef Dr Jens Baas

Mit 100 Nachwuchsfuumlhrungskraumlften der Techniker reiste er nach Berlin um gemeinsam zu diskutieren worauf es in Unternehmen von morgen ankommt Das Ziel des Zukunftsgipfels des Hanshydelsblatts jungen Fuumlhrungskraumlften den Anstoszlig zu geben eigene und auch unshy

bequeme Wege zu gehen Im Mittelshypunkt des gemeinsamen Vortrags des TK-Chefs mit dem Informatiker und Kuumlnstler Professor Dr Juumlrgen Schmidshyhuber stand das Thema bdquoResponsibility ndash und wie Big Data die Medizin revolutishyonieren wirdldquo

Z2X ein Wochenende mit Visionaumlren Das Portal Zeit Online lud anlaumlsslich seines Gesundheitssystem kennenzulernen norieren wenn Versicherte etwas fuumlr 20-jaumlhrigen Bestehens im September 500 Im Workshop bdquoApp jetzt gesundldquo den ihre Gesundheit tun und dies mit digitashybdquoTwentysomethingsldquo also 20 - bis 29-Jaumlh- Thomas Heilmann Experte der Technishy len Daten belegen Die Teilnehmer disshyrige nach Berlin zu einem bdquoFestival der ker fuumlr digitale Versorgung leitete ging kutierten teils sehr kontrovers uumlber Visionaumlreldquo ein Die Techniker war als Part- es um den Einsatz von Fitnesstracker- Datensicherheit Vor- und Nachteile des ner dabei um die Ideen der sogenannten daten in der gesetzlichen Krankenversi- Solidarsystems und Bonus-Malus-Pro-Millennials fuumlr ein smartes und innovatives cherung Sollen Krankenkassen hoshy gramme

MEDICA Gesundheitsmarkt von morgen Lebende menschliche Zellstrukturen tropshyfen auf eine Unterlage bilden kleine Kreise und formen sich schlieszliglich zu einer dreishydimensionalen menschlichen Ader die sich sogar verzweigt ndash die Fachmesse MEshyDICA 2016 gab Einblick was sich in nur zwoumllf Monaten im internationalen Geshysundheitsmarkt entwickelt hat Zentrales Thema die Digitalisierung als der Innovashytionstreiber Auf dem Podium des ECON-Forums der Techniker diskutierten

Vertreter aus Politik Medien und Wissenshyschaft die Frage wie sich die Chancen der Digitalisierung auf das deutsche Gesundshyheitssystem uumlbertragen lassen In der Disshykussion waren sich der digitale Vordenker Sascha Lobo und Dr Jens Baas Vorshystandsvorsitzender der Techniker einig dass die breite Nutzung individueller Dashyten kuumlnftig nachgefragt werden wird Desshyhalb muumlsse man aktiv gestalten statt auf die Angebote milliardenschwerer US-Konshyzerne zu warten Die Techniker unterwegs auf der Fachmesse MEDICA

40 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

Ehrenamtlich fuumlr die Techniker

Der Verwaltungsrat ist das houmlchste Entscheidungsgremium der Techniker ndash seine 30 Mitglieder und ihre Stellvertreter leisten als Selbstverwaltung diese verantwortungsvolle und anspruchsshyvolle Aufgabe ehrenamtlich Der Verwaltungsrat setzt sich pashyritaumltisch aus je 15 Versicherten- und 15 Arbeitgebervertretern zusammen Ihre Legitimation erhalten die Selbstverwalter uumlber die alle sechs Jahre stattfindende Sozialwahl

Mit dieser Legitimation treffen die Ehrenamtlichen alle Entshyscheidungen die fuumlr die Techniker von grundsaumltzlicher Bedeushytung sind Auszligerdem entscheidet der Verwaltungsrat uumlber Satzungsleistungen von denen die Versicherten ganz unmitshytelbar profitieren So erleichtert eine im Juli verabschiedete Satzungsleistung zur Kostenuumlbernahme des innovativen Flash Glucose Messsystems insulinpflichtigen Diabetikern den Alltag Per Scanner koumlnnen sie ihren Blutzuckerwert bdquounblutigldquo und schmerzfrei ermitteln Dazu wird ein Sensor ins Unterhautfettshygewebe eingesetzt

Die Verwaltungsraumlte beschlieszligen zudem den Haushalt der Techniker ndash und den kassenindividuellen Zusatzbeitrag Der liegt bei der Techniker fuumlr 2017 mit 10 Prozent unter dem Durchschnitt der gesetzlichen Krankenversicherung

Austausch mit Entscheidungstraumlgern Daruumlber hinaus pflegen die gewaumlhlten Verwaltungsraumlte den Austausch mit Vertretern aus Politik und Gesundheitswesen Die Bundesshywahlbeauftragte fuumlr die Sozialversicherungswahlen Rita Pashywelski bekraumlftigte als Gastrednerin die Relevanz von Selbstshyverwaltung und Sozialwahl Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis (SPD) nahm vor den Ehrenamtlichen unter anderem zum Selbstverwaltungsstaumlrkungsgesetz Stellung Frank Plashyte Praumlsident des Bundesversicherungsamtes stellte dem Verwaltungsrat die Arbeit der Aufsichtsbehoumlrde vor EU-Exshyperte Guumlnter Danner erlaumluterte dem Gremium aktuelle Frashygen des europaumlischen Sozialrechts

Selbstverwaltung bedeutet Selbstgestaltung Die Ehrenamtlichen beziehen auch zu relevanten politischen Fragen Position Den Standpunkt des Gremiums zur Bundestagswahl 2017 finden Sie auf wwwtkde

Uumlbrigens Die Sitzungen des Verwalshytungsrats sind oumlffentlich Zudem informiert der Verwaltungsrat auf wwwtkde (Webcode 139012) in Text Bild und Video uumlber den Inhalt der Sitzungen

41

bdquoWir wollen eine starke Selbstverwaltungldquo

Dieter F Maumlrtens und Dominik Kruchen sind die alternierenden Vorsitzenden des Verwaltungsrats Der Vorsitz wechselt jaumlhrlich zum 1 Januar

Wie arbeitet die Selbstverwaltung der Techniker

Dominik Kruchen Die Rolle des Verwaltungsrats laumlsst sich

durchaus mit der des Aufsichtsrats in Unternehmen vergleichen Selbstverwalter tragen eine enorme Verantwortung mit der Beshysonderheit dass wir diese Aufgabe ehrenamtlich uumlbernehmen Die Selbstverwaltung bestimmt den Kurs der Kasse uumlbt eine Konshytrollfunktion aus und trifft zentrale Entscheidungen ndash dabei ist

sie den Beitragszahlern verpflichtet

Dieter F Maumlrtens Entscheidungen von solcher Tragweite beshynoumltigen ein solides Fundament ndash das leisten bei der Techniker die

Fachausschuumlsse deren Mitglieder sich mit teilweise hochkompleshyxen Sachverhalten auseinandersetzen um die Beschluumlsse des

Gremiums vorzubereiten

Wie beurteilen Sie aktuell die Rolle der Selbstverwaltung im

Gesundheitssystem

Kruchen Die Selbstverwaltung ist eine tragende Saumlule des

deutschen Gesundheitssystems Auch der internationale Vershygleich belegt eindrucksvoll ndash etwa mit Blick auf die Situation in

Suumldeuropa ndash wie krisensicher und stabil dieses etablierte System

ist das eben nicht vollstaumlndig vom Staat abhaumlngig ist

Maumlrtens Obwohl sich diese Errungenschaft permanent beshywaumlhrt gibt es immer wieder Versuche ihre Autonomie und somit

auch die Handlungsfaumlhigkeit dieses Stabilitaumltsfaktors einzushyschraumlnken die Vorstoumlszlige der Politik zum sogenannten Selbstvershywaltungsstaumlrkungsgesetz sind hier nur ein Beispiel Hier gilt es

klare Kante zu zeigen und diese tragende Saumlule entschieden zu

verteidigen

Unikosmos Award Zukunft der Notfallmedizin In den rund 1200 Notaufnahmen in Deutschland zaumlhlt im Alltag oft jede Sekunde Wie diese Einheiten organisiert sind stellt die Weichen fuumlr den Behandlungserfolg Die Absolventin der APOLLON Hochschule der Gesundheitswissenschaft in Bremen Anna Christina Houmlrster widmete ihre Abschlussarbeit der Frage nach Prozessen und Qualitaumltsmanagement in Notaufnahmen Fuumlr ihre Analyse erhielt sie im Rahmen einer Verwaltungsratssitzung den Unikosmos Award 2016 den die Hamburger Presseagentur Public Address und die Techniker fuumlr innovative Konzepte von Nachwuchswissenschaftlern verleihen Perspektivisch stellt die Wissenschaftleshyrin auch die Frage wie das systematische Erfassen von Qualitaumltsfaktoren und der Aufbau eines nationalen Notaufnahmeregisters die Versorgungsqualitaumlt verbessern kann

42 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker Der Verwaltungsrat aktuell Auch 2017 stehen die Mitglieder des Verwaltungsrats zur Wahl Nach der Wahl konstituiert sich das Gremium am 29 September 2017 Hier finden Sie die aktuelle Mitgliederliste und die aktuell vertretenen Listen

Die Mitglieder des aktuellen Verwaltungsrats

Arbeitgebervertreter Dominik Kruchen Duumlsseldorf Alternierender Vorsitzender

Heiner Boumlgemann Bremen Rainer Bruns Nordstrand Uwe Buszligmeier Greven Joachim Feldmann Bremen Helmut Fitzke Woggersin Wilfried Grunau Edewecht-Friedrichsfehn Joumlrg Henschen Bremen Klaus H Kober Rheinmuumlnster Udo Nicolay Moumllln Mirko Knappe Hamburg (seit 01012017) Johannes Seiboldt Nidda Rainer Tietz Bottrop Roland Unzeitig Wettmershagen Bernd Wegner Riegelsberg

Vertretene Organisation ZI HSH Zahntechniker-Innung Hamburg und Schleswig Holstein 15 Sitze

Versichertenvertreter Dieter F Maumlrtens Offenbach Alternierender Vorsitzender

Rosemie Bilz Radebeul Detlef Decho Syke Peter Duchene Groszligrosseln Friedrich Gosewinkel Hamm Karla Hasenauer Suhl Uwe Klemens Muumlnchen Baumlrbel Richling Bremen Annette Stensitzky Troisdorf (seit 15072016) Norbert Schneider Schwerin Harald Schulte Koumlnigswinter Erika Streit Koumlln Johanna Vieweg Dresden Harald Wagner Sipplingen Gerard Wolny Remagen

Vertretene Organisationen TKG TK-Gemeinschaft unabhaumlngige Versichertengemeinshyschaft der Techniker Krankenkasse eV 12 Sitze verdi Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft 1 Sitz IGM Industriegewerkschaft Metall 1 Sitz ACA Katholische-Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Deutschshylands e V Kolpingwerk Deutschland Bundesverband Evanshygelischer Arbeitnehmerorganisationen eV 1 Sitz

43

Sozialwahl gelebte Teilhabe Demokratischer Taktgeber fuumlr den Verwaltungsrat sind die Sozialwahlen deren Ergebnis alle sechs Jahre die Zusammensetzung des houmlchsten Entscheidungsgremiums der Techniker festlegt

Bei der Techniker werden seit jeher die 15 Versichertenvershytreter per Urwahl ermittelt So haben die rund 74 Millionen Mitglieder eine echte Wahl und koumlnnen ihr Recht auf Mitbeshystimmung nutzen Damit die Stimmberechtigten bis zum 31 Mai 2017 ihre Stimmen geltend machen koumlnnen stand 2016 im Zeichen der Vorbereitungen fuumlr die Abstimmung im bdquoSushyperwahljahr 2017ldquo Federfuumlhrend in der Vorbereitung der Wahlausschuss unter Vorsitz des stellvertretenden Vorshystandsvorsitzenden Thomas Ballast Das Gremium ist unter anderem zustaumlndig fuumlr die Zulassung der antretenden Listen aber auch fuumlr die ordnungsgemaumlszlige Ermittlung des Wahlershygebnisses Eine Informationskampagne begleitete die Wahlshyvorbereitungen und ermoumlglichte Versicherten ebenso wie Multiplikatoren sich umfassend uumlber die Wahl zu informieren

Klares Ja zur Teilhabe Sozialwahl bedeutet demokratische Teilhabe nach dem Prinzip bdquoWer Beitraumlge einzahlt soll auch mitbestimmenldquo Im Vorfeld ermittelte die Techniker im Rahshymen einer Studie wie die Menschen in Deutschland zur Sozishyalwahl stehen Das klare Ergebnis der repraumlsentativen Forshysa-Umfrage Das Prinzip der ehrenamtlichen Selbstverwaltung und die Teilhabemoumlglichkeit durch die Sozialwahl stehen hoch im Kurs 68 Prozent der Befragten sprachen sich klar fuumlr die Sozialwahl aus Und Selbst 58 Prozent der Privatversicherten haumltten gerne diese Mitsprachemoumlglichkeit

Zudem halten 73 Prozent der Menschen in Deutschland die Verwaltungsraumlte fuumlr wichtig und befuumlrworten dass Versishycherte durch sie an Entscheidungen beteiligt werden Besonshyders hoch ist die Fuumlrsprache unter den Juumlngeren zwischen 18 und 39 Jahren Vier von fuumlnf sprachen sich hier fuumlr das Prinshyzip bdquoVersicherte fuumlr Versicherteldquo aus

55 der Menschen in Deutschland sind politisch stark

oder sehr stark interessiert

44 Geschaumlftsbericht 2016 Die Finanzen ndash

Die Finanzen Der Bereich Finanzen informiert uumlber Vermoumlgensshyrechnung Vermoumlgen Einnahmen und Ausgaben der Techniker Krankenkasse uumlber die Versicherten- und Mitgliederentwicklung sowie die Finanzen der Pflegeversicherung

45

Der Jahresruumlckblick in Zahlen Das Geschaumlftsjahr 2016 war erneut von einer guten wirtschaftlichen Konjunkshytur gepraumlgt die viel Geld in die Kassen der Sozialversicherungen gespuumllt hat Auszligerdem verzeichnet das System der gesetzlichen Krankenversicherungen weiterhin Zuwaumlchse an Versicherten Dem gegenuumlber stehen staumlndig steishygende Ausgaben im Gesundheitswesen und Verzerrungen des Wettbewerbs der Kassen untereinander So reichten auch im Haushaltsjahr 2016 die Zuweishysungen aus dem Gesundheitsfonds an die Techniker nicht aus um die Ausgashyben fuumlr die Versorgung der Versichershyten zu decken

Dennoch lag der kassenindividuelle Zushysatzbeitrag der Techniker mit 10 Proshyzent auch 2016 unter dem amtlichen Durchschnitt

Ausgaben der Krankenversicheshyrung Das Haushaltsjahr 2016 schlieszligt die Techniker mit einem Plus von etwa 22 Millionen Euro ab Zu dem ausgeglishychenen Haushalt tragen vor allem die schlanken Prozesse und die effektive Verwaltung bei Die wirtschaftliche Kulshytur im Unternehmen ist dafuumlr verantshywortlich dass der Fehlbetrag der Zushyweisungen aus dem Gesundheitsfonds aufgefangen werden konnte Die Vershywaltungskosten von 136 Euro je Versishycherten lagen somit auch deutlich unter den durchschnittlichen Verwaltungskosshyten in der gesetzlichen Krankenversicheshyrung (153 Euro)

Die Leistungsausgaben stiegen um 31 Prozent und damit etwas moderater als im Vorjahr Auffaumlllig ist dass die Ausgaben fuumlr Arzneimittel auf einem hohen Niveau noch einmal mit 39 Prozent zunehmen und auf 4 Milliarden Euro ansteigen Den groumlszligten Ausgashybenblock verzeichnet die Techniker bei den Kosten fuumlr die Krankenhausbehandlung Erstmals uumlbersteigt dieshyser Wert mit einem Zuwachs von 38 Prozent die Sieben-Milliarden-Euro-Marke Fuumlr aumlrztliche Behandshylungen wurden 46 Milliarden Euro ausgegeben was einen Anstieg von 29 Prozent bedeutet

Ausgaben der Pflegeversicherung Die Leistungsshyausgaben fuumlr die pflegebeduumlrftigen Versicherten beliefen sich auf rund 13 Milliarden Euro Mit 3 Milshyliarden Euro flieszligt der Groszligteil der Einnahmen der Pflegeversicherung an den Ausgleichsfonds Mit ihm werden andere Pflegekassen unterstuumltzt deren Ausgaben nicht ausreichend durch Einnahmen geshydeckt sind

Abnahmen Der Verwaltungsrat hat die Jahresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse und die Jahshyresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse Pflegeversicherung abgenommen und dem Vorstand dafuumlr Entlastung erteilt

Juli 2017

Dieter F Maumlrtens

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

Dominik Kruchen

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

46 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Vermoumlgensrechnung

Aktiva in Tsd Euro 2015 2016

A Langfristiges Vermoumlgen

I Verwaltungsvermoumlgen 294474 275331

II Mittel der Ruumlckstellungen 2034183 2429274

III Andere Geldanlagen 3077456 3612688

B Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 904561 937768

II Wertpapiere 1923105 1575117

III Kassenbestand und Giroguthaben 23552 15055

C Rechnungsabgrenzungsposten 7356 9010

D Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

Passiva in Tsd Euro 2015 2016

A Netto-Reinvermoumlgen 3076733 3098587

B Ruumlckstellungen 2034183 2429 274

C Verpfl ichtungen 3137799 3310071

D Rechnungsabgrenzungsposten 15972 16309

E Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

In dieser und in den folgenden Tabellen sind Rundungsdifferenzen moumlglich

47

Vermoumlgen

2015 2016

Netto-Reinvermoumlgen in Tsd Euro 3076733 3098587

je Versicherten in Euro 32980 32087

zum Vorjahr je Versicherten - 118 - 27

Davon

Betriebsmittel 1755959 1705756

je Versicherten in Euro 18822 17664

zum Vorjahr je Versicherten - 190 - 62

Ruumlcklagen 946300 1037500

je Versicherten in Euro 10144 10744

zum Vorjahr je Versicherten + 17 + 59

Verwaltungsvermoumlgen inkl Investitionsruumlcklage

374474 355331

je Versicherten in Euro 4014 3680

zum Vorjahr je Versicherten - 42 - 83

Erfolgsrechnung

in Tsd Euro 2015 2016

1 Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds 21313911 22724351

2 Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz 1287826 1709675

3 Erstattungen 42285 51670

4 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 58445 60767

5 Leistungsaufwand 21656712 23109954

6 Verwaltungskosten 1233733 1309365

7 Zinsergebnis 20949 17024

8 Sonstige Einnahmen 8043 7577

9 Sonstige Ausgaben 98417 129891

10 Jahresfehlbetrag (-)Jahresuumlberschuss - 257403 21854

48 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Einnahmen im Detail 2015 2016

Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 22745586 24594001

je Versicherten in Euro 243813 254678

zum Vorjahr je Versicherten + 28 + 45

Davon

Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds

absolut in Tsd Euro 21313911 22724351

je Versicherten in Euro 228467 235317

zum Vorjahr je Versicherten - 29 + 30

Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz absolut in Tsd Euro 1287826 1709675

je Versicherten in Euro 13804 17704

zum Vorjahr je Versicherten ndash + 283

Sonstige Einnahmen absolut in Tsd Euro 143849 159976

je Versicherten in Euro 1542 1657

zum Vorjahr je Versicherten - 154 + 74

Ausgaben im Detail 2015 2016

24572147 Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 23002989

je Versicherten in Euro 246572 254452

zum Vorjahr je Versicherten + 15 + 32

Davon

Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 21656712 23109954

je Versicherten in Euro 232142 239310

zum Vorjahr je Versicherten + 41 + 31

Davon

Aumlrztliche Behandlung absolut in Tsd Euro 4324921 4608482

je Versicherten in Euro 46359 47722

zum Vorjahr je Versicherten + 38 + 29

Zahnaumlrztliche Behandlung ohne Zahnersatz

absolut in Tsd Euro 1450491 1516045

je Versicherten in Euro 15548 15699

zum Vorjahr je Versicherten + 23 + 10

49

Ausgaben im Detail 2015 2016

Zahnersatz absolut in Tsd Euro 361938 363907

je Versicherten in Euro 3880 3768

zum Vorjahr je Versicherten + 18 - 29

Arzneimittel absolut in Tsd Euro 3708728 3988102

je Versicherten in Euro 39754 41298

zum Vorjahr je Versicherten + 54 + 39

Hilfsmittel absolut in Tsd Euro 762963 796889

je Versicherten in Euro 8178 8252

zum Vorjahr je Versicherten + 32 + 09

Heilmittel absolut in Tsd Euro 711308 777475

je Versicherten in Euro 7625 8051

zum Vorjahr je Versicherten + 88 + 56

Krankenhausbehandlung absolut in Tsd Euro 6520595 7003332

je Versicherten in Euro 69895 72522

zum Vorjahr je Versicherten + 25 + 38

Krankengeld absolut in Tsd Euro 1474940 1561341

je Versicherten in Euro 15810 16168

zum Vorjahr je Versicherten + 53 + 23

Fahrkosten absolut in Tsd Euro 374939 410294

je Versicherten in Euro 4019 4249

zum Vorjahr je Versicherten + 96 + 57

Vorsorge- und Rehabilitationsleistungen

absolut in Tsd Euro 306972 317177

je Versicherten in Euro 3290 3284

zum Vorjahr je Versicherten + 51 - 02

Schutzimpfung absolut in Tsd Euro 205930 220120

je Versicherten in Euro 2207 2279

zum Vorjahr je Versicherten + 138 + 33

Fruumlherkennungsmaszlignahmen absolut in Tsd Euro 324596 328676

je Versicherten in Euro 3479 3404

zum Vorjahr je Versicherten + 47 - 22

50 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Ausgaben im Detail 2015 2016

Schwangerscha und Mutterscha

ohne stat Entbindung absolut in Tsd Euro 243622 265110

je Versicherten in Euro 2611 2745

zum Vorjahr je Versicherten + 21 + 51

Behandlungspflege und haumlusliche Krankenpflege

absolut in Tsd Euro 364213 413436

je Versicherten in Euro 3904 4281

zum Vorjahr je Versicherten + 151 + 97

Dialyse absolut in Tsd Euro 136648 143130

je Versicherten in Euro 1465 1482

zum Vorjahr je Versicherten + 64 + 12

Sonstige Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 383907 396438

je Versicherten in Euro 4115 4105

zum Vorjahr je Versicherten + 20 - 02

Praumlvention absolut in Tsd Euro 744643 756656

je Versicherten in Euro 7982 7835

zum Vorjahr je Versicherten + 23 - 18

Verwaltungsausgaben absolut in Tsd Euro 1233733 1309365

je Versicherten in Euro 13225 13559

zum Vorjahr je Versicherten + 99 + 25

Sonstige Ausgaben absolut in Tsd Euro 112545 152828

je Versicherten in Euro 1206 1583

zum Vorjahr je Versicherten - 372 + 312

51

Pflegeversicherung

Vermoumlgensrechnung 2015 2016

Aktiva in Tsd Euro

A Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 102500 110008

II Kurzfristige Geldanlagen 396000 415005

III Kassenbestand und Giroguthaben 286 828

B Rechnungsabgrenzungsposten 25137 37673

523924 563513

Passiva in Tsd Euro

A Reinvermoumlgen 244790 272895

B Verpfl ichtungen 279134 290618

523924 563513

Erfolgsrechnung 2015 2016

in Tsd Euro

1 Beitraumlge 4187123 4471718

2 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 5310 3553

3 Leistungsaufwand der Pfl egeversicherung 1199331 1339563

4 Zahlungen an den Ausgleichsfonds 2826011 2972471

5 Verwaltungskosten 120294 134589

6 Zinsergebnis 108 - 436

7 Sonstige Einnahmen 1 0

8 Sonstige Ausgaben 98 107

9 Jahresuumlberschuss 46807 28105

52 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Leistungsausgaben Pflegeversicherung

Leistungsausgaben in Tsd Euro 2015 2016

Pfl egesachleistung 172597 189955

Pflegegeld 351752 384789

Leistungen fuumlr Pfl egepersonen 63020 68594

Stationaumlre Leistungen 380641 410093

Uumlbrige Leistungen 231321 286132

Leistungsausgaben insgesamt 1199331 1339563

53

Mitglieder- und Versichertenentwicklung

Stichtag Jahresdurchschnitt

01012016 01012017 2015 2016

Mitglieder 7044467 7342157 6874547 7205987

zum Vorjahr +48 +42 +56 +48

Familienangehoumlrige 2433683 2454518 2454552 2450915

Versicherte insgesamt 9478150 9796675 9329099 9656902

zum Vorjahr +35 +34 +46 +35

54 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Der Geschaumlftsbericht der Techniker ndash auch digital

Unter wwwtkdegeschaeftsbericht finden Sie die digitale Ausgabe des TK-Geschaumlftsberichts

Der Geschaumlftsbericht 2016 steht Ihnen auch als PDF zum Download unter wwwpressetkde zur Verfuumlgung

Zu Artikeln die mit diesem Symbol gekennzeichnet sind finden Sie ausfuumlhrliche Videos im digitalen Geschaumlftsbericht

Impressum ndash Verantwortlich fuumlr den Inhalt Techniker Krankenkasse Bramfelder Straszlige 140 22305 Hamburg Telefon 040-69 09-17 83 Internet wwwpressetkde E-Mail pressestelletkde Twitter wwwtwittercomtk_presse

Verantwortlich Prof Dr Volker Moumlws Redaktion Kerstin Grieszligmeier Inga Laboga Texte Kerstin Grieszligmeier Hermann Baumlrenfaumlnger Gabriele Baron Nicole Battenfeld Daniel Burgstaler Dennis Chytrek Jacqueline Dauster Philip Giewer Michaela Hombrecher Inga Laboga Katharina Lemke Natalie Quadbeck Heike Schmedemann Silvia Wirth

Konzept und Gestaltung Christina Bartheidel Produktion Tanja Klopsch Litho Hirte GmbH amp Co KG Hamburg Druck Eversfrank Berlin GmbH Berlin Bilder Andreas Friese Jan Pauls Jan Haas Getty Images

copy Alle Rechte vorbehalten Nachdruck und sonstige Formen der Vervielfaumlltigung ndash auch auszugsweise ndash nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung

Mehr Informationen gibt es online Die digitale Ausgabe des TK-Geschauml sberichts fi nden Sie unter wwwtkdegeschae sbericht

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2010

02

720

17

  • Geschaumlftsbericht 2016
    • Vorwort
      • Dr Jens Baas im Gespraumlch mit13Martina Koederitz
      • Auf das Wesentliche reduziert
      • Interview bdquoDie Technikerldquo schaumlrft13ihren Markenauftritt
      • Kampagne Weil die beste Technik13menschlich ist
      • Position beziehen
      • Digitalisierung Nicht ob sondern wie
      • Interview Digitalisierung aktiv gestalten
      • Die Vermessung der Gesundheitswelt
        • Inhalt
        • 1 Die Techniker
        • 2 Die Technik
          • Thomas Ballast im Gespraumlch mit xbird
          • SmartHealth
          • Smart vernetzt
          • Digitale Versorgung
          • Service digital
          • Interviews Agiles Arbeiten amp Pflege
          • Innovationsfonds neue Wege in der Versorgung
            • 3 Wir Techniker
              • Techniker vernetzenTechniker
              • (Fuumlr) Techniker von morgen
              • Wissenschaft fuumlr Techniker
              • Techniker unterwegs
              • Ehrenamtlich fuumlr die Techniker
              • Interview bdquoStarke Selbstverwaltungldquo
              • Verwaltungsrat konkret
              • Sozialwahl gelebte Teilhabe
                • 4 Die Finanzen
                  • Jahresruumlckblick in Zahlen
                  • Vermoumlgensrechnung
                  • Vermoumlgen
                  • Einnahmen amp Ausgaben
                  • Pflegeversicherung
                  • Leistungsausgaben Pflegeversicherung
                  • Mitglieder- und Versichertenentwicklung
                    • Impressum

10 Geschaumlftsbericht 2016 Die Techniker

ndash

Technikergeist Die Techniker unter den Krankenkassen Mit dem neuen Logo besinnt sich das Unternehmen auf seine Wurzeln Technikergeist bedeutet zu tuumlfteln mit dem Antrieb sich stets zu verbessern und die Zukunft zu gestalten ndash nicht erst seit dem Markenrelaunch Ein kleiner Auszug aus der Unternehmensgeschichshyte auf Seite 12 zeigt wie der Techniker -geist Leistung und Service der Techniker praumlgt(e) und wie sich die Marke wandelte

Auf das Wesentliche reduziert Souveraumln praumlgnant und fuumlr digitale Kommunikationskanaumlle optimiert ndash so praumlsentiert sich der neue Markenauftritt mit dem die Techniker 2016 ihr oumlffentliches Profil weiter schaumlrft

Im Zentrum steht das neue Logo mit dem reduzierten Schriftshyzug bdquoDie Technikerldquo ndash es loumlst seinen Vorgaumlnger ab der seit 2001 die Techniker Krankenkasse repraumlsentierte Im Zuge der Neugestaltung erscheint auch die Startseite der Techniker in neuer Optik ndash das Layout des Online-Auftritts ist auf das Weshysentliche reduziert und zudem an alle mobilen Endgeraumlte angepasst Das erleichtert den Usern die Orientierung und steigert die Nutzerfreundlichkeit Beides spiegelt die Sershyvice-Orientierung des Unternehmens wider und unterstreicht die Relevanz digitaler Kommunikation

Dabei steht der neue Markenauftritt in klarem Bezug zu den Wurzeln des Unternehmens die bis 1884 zur Gruumlndung der bdquoEingeschriebenen Hilfskasse fuumlr Architekten Ingenieure und Technikerldquo zuruumlckreichen Der Technikergeist der im neuen Markenbild eine zentrale Rolle spielt praumlgt seit jeher das Unshyternehmen

Was hinter dem neuen Markenauftritt der Techniker steckt erlaumlutert Caroline H Flaschberger im Interview Zeitgleich mit der Vorstellung der neuen Optik startete zudem die Kampashygne mit der Botschaft bdquoDein Koumlrper Weil die beste Technik menschlich istldquo mit einem Schwerpunkt auf digitale Kanaumlle

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bdquoDie Technikerldquo schaumlrft ihren Markenauftritt bdquoWir haben das hervorgehoben was uns im Kern ausmachtldquo Caroline H Flaschberger spricht im Interview uumlber den Relaunch der Marke und den Technikergeist

Caroline H Flaschberger leitet das Marken-Management der Techniker

Die TK hat einen Markenrelaunch durchgefuumlhrt Was war der Anlass Caroline H Flaschberger Es ist sinnvoll Marken und deren Auftritt regelmaumlszligig auf den Pruumlfstand zu stellen Gruumlnde dafuumlr koumlnnen Veraumlnderungen auf dem Markt eine strateshygische Neuausrichtung oder eine schaumlrfere Abgrenzung zum Wettbewerb sein Die letzshyten Veraumlnderungen am Look der Marke waren uumlber sechs Jahre her seitdem hat sich vor allem in der digitalen Welt enorm viel veraumlndert Mit dem Markenrelaunch haben wir die grundsaumltzlichen Definitionen unserer Marke uumlberpruumlft und geschaumlrft mit dem Ziel unshysere Markenpositionierung zu staumlrken und sie deutlicher nach auszligen zu kommunizieren Diese bdquogeschaumlrfteldquo Positionierung muss sich im Look amp Feel der Marke wiederfinden Deshalb ist der Markenrelaunch viel mehr als nur ein neues Corporate Design

Zukuumlnftig nennt sich die TK bdquoDie Technikerldquo Warum Flaschberger Es ging um etwas Grundsaumltzliches naumlmlich um die Frage was ndash oder besser gesagt wer ndash unsere Marke so stark macht was ihr Daseinszweck ist und welche Eigenschaften wir und unsere Kunden der Marke genau zuschreiben Dabei kamen wir schnell zu der Erkenntnis dass das was uns stark macht und von den Mitbewerbern unterscheidet wir sind ndash die Mitarbeiter also bdquoDie Technikerldquo Wir haben bewusst auf

bdquokrankldquo und bdquoKasseldquo verzichtet und das hervorgehoben was uns im Kern ausshymacht Wir sind bdquoDie Technikerldquo Das kann keine andere Kasse von sich behaupten

Wofuumlr steht der neue Markenauftritt Flaschberger Wir wollen zeigen dass Die Techniker zu sein fuumlr uns eine Geisshyteshaltung ist das innerste Bestreben uns stets zu verbessern ndash nicht zum Selbstzweck sondern fuumlr die Gesundshyheit und Zufriedenheit unserer Kunden Dieser Technikergeist soll in jeder Ausshypraumlgung unserer Marke zum Ausdruck kommen In jedem Online-Auftritt mit jedem Service jeder Broschuumlre und jeder Anzeige ndash bis hin zur Gestaltung unserer Kundenberatungen

Welche Idee steckt hinter dem neuen Corporate Design Flaschberger Das neue Corporate Deshysign leitet sich primaumlr aus zwei Komposhynenten unserer Marke ab Dem Markenshykern bdquoTechnikergeistldquo und unserer Positionierung als Premiummarke Technishyker denken ja funktional und effizient Auf unser Design bezogen heiszligt das Es ist frei von Uumlberfluumlssigem von Schmuck und Schnoumlrkeln und funktioniert fuumlr alle Anforshyderungen bdquoPremiumldquo druumlckt sich vor alshylem in der Qualitaumlt und Aumlsthetik unseres Markenauftritts aus Das gilt fuumlr alle Kanaumlshyle auf denen uns der Kunde begegnet ndash fuumlr Broschuumlren und Webseiten genauso wie fuumlr die neue TK-App

Und was hat sich alles geaumlndert Flaschberger Kurze Antwort So gut wie alles Vom groszligen Logo an der Unternehshymenszentrale in Hamburg bis hin zum Kushygelschreiber

12 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Techniker

bdquoWeil die beste Technik menschlich istldquo

Neues Logo innovatives Corporate Design und eine reduzierte klare Bildsprache Im September 2016 praumlsentierte sich das Unternehmen in neuem Look amp Feel auf allen Kanaumllen

Die Techniker zeigt sich nach dem Re-Branding digital-zeitgeshymaumlszlig Leitfarbe bleibt Cyan ergaumlnzt durch ein neues Farbshyspektrum Die Bildsprache und die Typo wurden ebenfalls erneuert Zeitgleich mit dem Relaunch des Markenauftritts startete eine bundesweite Markenkampagne

Fortschrittliche Medizintechnik mit menschlicher Halshytung bdquoDein Koumlrper Weil die beste Technik menschlich istldquo ndash das ist die Botschaft der neuen Markenkampagne der Techshyniker Das Herzstuumlck der Kampagne ist der Werbespot bdquoSupermikrofonldquo in dem eine houmlrgeschaumldigte Frau dank eines Cochlea-Implantats zum ersten Mal ihre eigene Stimme houmlrt

Im Fokus stehen der menschliche Koumlrper als technisches Meisterwerk und die Leistungen der Techniker eine innovative Gesundheitsvorsorge sowie fortschrittliche Gesundheitstechnik Das Kampagnenmotto zeigt den Blick der Techniker auf den menschlichen Koumlrper als ein Wunder der Technik

Markenkampagne mit digitalem Schwerpunkt Startshyschuss fuumlr die Markenkampagne war die Enthuumlllung des neushyen Logos das nun die Glasfassade der Unternehmenszentshyrale schmuumlckt Mehrere Hundert bdquoTechnikerldquo waren am 15 September mit dabei als das Logo oumlffentlich das Licht der Welt erblickte Die Vorstellung des neuen Markenauftritts lief uumlber alle verfuumlgbaren Kanaumlle ndash von der fruumlhzeitigen Einbezieshyhung aller Mitarbeiter bis hin zur Kundenkommunikation auf den Sozialen Kanaumllen oder der Mitgliederzeitschrift TK aktushyell Neben dem Werbespot mit dem Kampagnenmotto im

Technikergeist im Laufe der Zeit

1884 Eine Krankenkasse fuumlr Techniker Gruumlndung der Einshygeschriebenen Hilfskasse fuumlr Architekten Ingenieure und Techniker

1964 Karteikarte ade Die TK ndash damals noch bdquoBerufskrankenkasse fuumlr Technikerldquo (BdT) genannt ndash stellt ihre Mitgliederkartei auf ein elektronisches Datenverarbeishytungssystem um 1884

1964

2016

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Fernsehen und Kino gibt es Online-Werbung auch auf Social Media-Kanaumllen sowie Printwerbung und Plakate Dabei liegt der Schwerpunkt auf den digitashylen Kanaumllen Jung von MattSAGA entwickelte die Kampagne in Zusammenarbeit mit Elbkind der Soshycial Media-Agentur der Techniker Das neue Corporate Design kommt von Jung von Mattbrand identity in Hamburg

dietechnikerde

Differenzierung von uumlber 400000 verschiedenen Schallquellen Dein Ohr Weil die beste Technik menschlich ist Und falls doch mal etwas ist ermoumlglichen wir fuumlr unsere Versicherten moderne Hightech-Houmlrimplantate

1987

1996 Die TK ging als erste geshysetzliche Krankenversicherung mit einem Online-Auftritt ins Internet

2010 TK goes Social Media ndash Die TK kommuniziert ab jetzt mit ihren Kunshyden auch auf Facebook und YouTube

2017 Digitale Gesundheit Die Technishyker startet die Entwicklung einer elektroshynischen Gesundheitsakte (eGA)

14 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Techniker

Position beziehen

bdquoFairen Wettbewerb kann es nur geben wenn der Morbi-RSA manipulationssicher gemacht wirdldquo

Rahmenbedingungen analysieren hinterfragen und aktiv mitgestalten Die Techniker bezieht Position zu relevanshyten politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen Zentrale Fragestellungen sind dabei die Verteilung der Mittel aus dem Gesundheitsfonds sowie die Kostenentshywicklung im Gesundheitswesen

Risikostrukturausgleich in der Kritik Die Krankenkassen sollen untereinander in einen fairen Wettbewerb treten Damit Kassen nicht benachteiligt sind wenn bei ihnen vorwiegend aumlltere und kranke Menschen versichert sind gibt es den sogenannten morshybiditaumltsorientierten Risikostrukturausgleich Dieser bdquoMorbi-RSAldquo ist ein mathematischer Schluumlssel nach dem das Geld der Beishytragszahler theoretisch fair unter den Kassen aufgeteilt werden soll Fuumlr kranke Versicherte bekommen die Kassen eine houmlhere Zuweisung aus dem Gesundheitsfonds als fuumlr gesunde

Leider ist das System in Schieflage geraten Denn in der Praxis bekommen einige Krankenkassen wesentlich mehr Geld als sie

fuumlr die Versorgung ihrer Versicherten benoumltigen bei anderen Kasshysen reichen die Zuweisungen indes nicht aus Die Luumlcke zwischen den Ersatzkassen zu denen auch die Techniker Krankenkasse gehoumlrt und den Allgemeinen Ortskrankenkassen betraumlgt mittlershyweile rund 18 Milliarden Euro ndash jaumlhrlich Diese Diskrepanz laumlsst sich nicht mit effizienten Prozessen erklaumlren Im Gegenteil einige der bevorzugten Kassen haben im Vergleich die houmlchsten Vershywaltungsausgaben pro Versicherten und koumlnnen sich gleichzeitig einen sehr niedrigen Zusatzbeitrag leisten

Der Grund ist vielmehr die Manipulationsanfaumllligkeit des aktuellen Systems in dem die Beeinflussung des Diagnoseverhaltens von Aumlrzten sich lohnen kann Denn Welche Diagnose(n) Mediziner den einzelnen Versicherten stellen ist ausschlaggebend fuumlr die Zuweisung

Der Wettbewerb wird somit auf einer anderen Ebene gefuumlhrt als er eigentlich gefuumlhrt werden sollte Die Krankenkassen geben jetzt Geld dafuumlr aus dass die Aumlrzte Diagnosen moumlglichst genau erfassen und laufend aktuell halten In einem vielbeachteten Inshy

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Tim Steimle leitet den Fachbereich Arzneimittel der Techniker

terview hat der TK-Vorstandsvorsitzende Dr Jens Baas im Oktober 2016 dieses Vershyhalten aller Krankenkassen kritisiert Auch wenn die Beratung der Aumlrzte uumlber die richshytigen Diagnosen nicht illegal ist so ist das Geld das dafuumlr ausgegeben wird in der Versorgung der Versicherten deutlich besshyser aufgehoben

Der Gesetzgeber hat nun reagiert und die Einflussnahme auf ambulante Diagnosen erschwert Die bestehenden Kodieranreishyze und damit die Ursache fuumlr die Einflussshynahme werden damit aber nicht beseitigt Nach wie vor ist es fuumlr die Kassen lukratishyver Einfluss auf das Kodieren von Erkranshykungen zu nehmen anstatt sich auf die Gesunderhaltung der Menschen zu konshyzentrieren Seltene und im Einzelfall sehr teure Erkrankungen werden nicht oder nur ungenuumlgend finanziell ausgeglichen Desshyhalb muss der Morbi-RSA reformiert und die Auswahl der 50 bis 80 relevanten Krankheiten veraumlndert werden Bei der Krankheitsauswahl soll der Fokus auf schwere und im Einzelfall auch teure Krankheiten gelegt werden Nur damit entfallen die Kodieranreize innerhalb der RSA-Systematik

shy

Neue Rahmenbedingungen bei Arzneimittelpreisen Tim Steimle spricht im Interview uumlber die Kostenshyfaktoren und Rahmenbedingungen der Versorgung mit Arzneimitteln

Der Prozess mit dem die Preise fuumlr neue Arzneimittel in Deutschland verhandelt werden ist nach dem Pharmadialog grundlegend veraumlndert worden Wie beurteilen Sie die Veraumlnderungen und das neue Arzneimittelgesetz Tim Steimle Mit dem neuen Gesetz wurde von dem bisher geltenden Grundsatz abgeruumlckt dass die Krankenkassen nur dann Geld fuumlr neue Medikamente bezahlen muumlssen wenn diese auch wirklich einen Zusatznutzen fuumlr die Patienten hashyben Dies ist ein klarer Ruumlckschritt bei der Erstattung von Arzneimitteln und wird zu einer Mehrbelastung fuumlr die Kranshykenkassen fuumlhren ohne dass sich die Versorgung der Versishycherten verbessert Schon heute geben wir fast vier Milliarden Euro fuumlr Arzneimittel aus ndash nach den Ausgaben fuumlr Krankenhaumluser und Aumlrzte der drittgroumlszligte Posten

Eine der Veraumlnderungen ist auch dass die Zubereitung spezieller Medikamente zur Behandlung von Krebs (Zytostatika) von den Krankenkassen nun nicht mehr wirtschaftlich ausgeschrieben werden darf Welche Auswirkungen bringt diese Entscheidung Ihrer Meinung nach mit sich Steimle Diese Ausschreibungen sind in der Vergangenheit stark kritisiert worden Die hohen Kosten in der Krebsmedizin verbunden mit der Rechtsprechung zwangen die Kassen jeshydoch dazu von diesem Mittel Gebrauch zu machen Es gibt aber die Moumlglichkeit die Ausgangsstoffe zur Herstellung dieshyser Praumlparate auszuschreiben Das wird Einsparungen von etwa 150 Millionen Euro bringen und ist ein richtiger Schritt Betrachtet man das Einsparpotenzial von 600 bis 800 Millioshynen kann dies jedoch erst ein Anfang in diesem Bereich sein

Was halten Sie davon dass Aumlrzte demnaumlchst in ihrer Praxissoftware uumlber den Nutzen von Medikamenten informiert werden sollen Steimle Ob dieses neue Instrument wirkt haumlngt entscheishydend davon ab ob die Industrie an dieser Stelle auszligen vor bleibt und die Informationen wirklich unabhaumlngig sind

16 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Techniker

Nicht ob sondern wie Wie wir kommunizieren wie wir arbeiten wie wir leben ndash die Digitalishysierung hat in unseren Alltag laumlngst Einzug gehalten das gilt auch fuumlr das Gesundheitswesen Hier haben digitale Angebote das Potenzial Effizienz und Transparenz zu steigern ndash und die Versorgung der Versicherten zu verbessern Es geht also nicht um das bdquoObldquo sondern um das bdquoWieldquo und ebenso um das bdquoWerldquo

Die bereits existierenden digitalen Angebote weisen eine sehr unterschiedliche Qualitaumlt auf und sind selten gut vernetzt Sie wirken deshalb wie ein bdquodigitaler Flickenteppichldquo Die Techniker hat den Anspruch die digitale Entwicklung aktiv mitzugestalshyten und ihren Versicherten exklusive und hochwertige digitale Versorgungsangebote zu machen Dabei stehen zwei Themen im Fokus Datenschutz und Vernetzung Letztere soll vor allem dabei helfen den Flickenteppich zu beseitigen

Elektronische Gesundheitsakte mit einheitlichen Stanshydards Deshalb hat die Techniker mit IBM Deutschland eine Entwicklungskooperation fuumlr eine digitale Gesundheitsakte (eGA) geschlossen die die bestehenden digitalen Angebote der Techniker ergaumlnzen und in Zukunft auch vernetzen soll Neben der Datensicherheit sind hier die Schnittstellen fuumlr Aumlrzte und natuumlrlich fuumlr die Versicherten selbst zentrale Punkte Die Hoheit uumlber diesen zentralen Datenspeicher hat der Versicherte Er entscheidet wem er Zugriff auf seine Daten gibt und auch ob er das Angebot uumlberhaupt annehmen moumlchte Weil die eGA esshysenziell fuumlr Versorgungsqualitaumlt und Patientensicherheit sein wird sollten jedoch alle Kassen verpflichtet werden ihren Vershysicherten eine solche Akte anzubieten Um dabei Inselloumlsungen und Wettbewerbsbehinderungen zu vermeiden muumlssen die technischen Standards und Schnittstellen klar definiert werden

Ob die digitale Entwicklung im deutschen Gesundheitssystem akzeptiert und zu einem Erfolg wird haumlngt maszliggeblich von der Datensicherheit ab Wenn Krankenversicherungen hier eine Vorreiterrolle einnehmen ist sichergestellt dass Daten nicht fuumlr gewinnbringende Zwecke verwendet werden und ihre Nutshyzung strengen gesetzlichen Bestimmungen unterliegt

Klare Rahmenbedingungen fuumlr Innovationen Im Gesundshyheitssystem treffen digitale Innovationen und deren Treiber auf komplexe Strukturen und teilweise widerspruumlchliche Regelungen Die Techniker setzt sich fuumlr klare und transparente Rahmenbeshydingungen ein die einerseits Innovationen den Weg ebnen und gleichzeitig dem sensiblen Thema Gesundheit gerecht werden

Beispiel Health-Apps Innovationen entstehen haumlufig in Unternehmen die keine erfahrenen Akteure im Gesundheitsshywesen sind wie Start-ups die Health-Apps entwickeln Ihr Weg von der Idee bis zur Erstattung durch die Krankenkassen kann auch uumlber die Zulassung nach dem Medizinproduktegeshysetz fuumlhren ndash ein komplexes und langwieriges Verfahren speshyziell angesichts der schnellen Entwicklungs- und Updatezyklen von Apps Fuumlr ein positives Innovationsklima ist hier Klarheit uumlber Zulassungspflicht und -kriterien notwendig Zudem koumlnnte ein beschleunigtes Verfahren speziell fuumlr Health-Apps diese schneller zu den Versicherten bringen

Beispiel Telemedizin Eine Erkrankung im Urlaub oder eine Beshyratung durch einen Spezialisten im laumlndlichen Raum Die Telemeshydizin koumlnnte hier Arzt und Patient ortsunabhaumlngig vernetzen Technisch ist das laumlngst moumlglich in der Praxis schraumlnken jedoch unterschiedliche ndash und teilweise uneinheitliche ndash Regelungen den Einsatz stark ein Um die Potenziale der Telemedizin zu nutzen fordert die Techniker auch fuumlr die Telemedizin Klarheit daruumlber in welchen Situationen sie zum Einsatz kommen darf

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Digitalisierung aktiv gestalten Dr Markus Schlobohm leitet den Geschaumlftsbereich Unternehshymensentwicklung der Techniker Im Interview erlaumlutert er was die Digitalisierung fuumlr Versicherte und Mitarbeiter bedeutet

Wo steht die Techniker aktuell in Sachen Digitalisierung Und wo will sie hin Dr Markus Schlobohm Wir Techniker haben bei der Digitalisierung einen sehr guten Start hingelegt und sind fest entshyschlossen ganz vorne mit dabei zu sein Das zeigt etwa die Entwicklung der TK-App oder die Erneuerung des Online-Aufshytritts Digitalisierung findet natuumlrlich auch nach innen statt und muss ganzheitlich vorangetrieben werden Dazu gehoumlrt ein unternehmensuumlbergreifendes Verstaumlndshynis was dies fuumlr uns bedeutet Wir muumlsshysen einen Digital-Dialog fuumlhren

Was beinhaltet das Schlobohm Im Kern steht die Frage Geht es nur darum bestehende analoge Informationen und Prozesse in digitale Daten umzuwandeln oder stellen wir Abshylaumlufe und bestehende Strukturen auf die digitale Probe Ich bin davon uumlberzeugt dass wir an letzterem nicht vorbeikomshymen Als Techniker haben wir hier den Anshyspruch die Digitalisierung umfassend und aktiv zu gestalten Innovationen voranzushytreiben um letztendlich den groumlszligtmoumlglishychen Nutzen fuumlr unsere Versicherten zu erreichen

Wie sehen die Rahmenbedingungen aus Schlobohm Schon heute ist in vielen Branchen der Digitalisierungsdruck enorm ndash Kunden fordern digitale Angebote ein oder wandern ab Dieser Druck vom Markt ist im Gesundheitswesen noch weniger stark zu spuumlren als etwa in der Luftfahrt oder im Einzelhandel Er wird aber schnell steigen Den aktuellen Diskurs praumlgen vor allem die Bedenken und Risiken etwa beim wichtigen Thema Datenschutz Wir brauchen eine sektorenuumlbergreifende Deshybatte die den Nutzen ins Zentrum stellt

und das Ziel hat gute einheitliche Standards zu schaffen Es fehlen auch noch konkrete Ansaumltze die Digitalisierung zu foumlrdern also beispielsweise diejenigen zu incentivieren die fruumlhzeitig etwas auf die Beine stellen

Was kommt auf die Versicherten zu Schlobohm Durch digitale Services ruumlcken Gesundheitsthemen naumlher an den Alltag der Versicherten etwa wenn sie Termine online vereinbaren koumlnnen statt vom Anrufshybeantworter abhaumlngig zu sein Vor allem die Kommunikation und die Informationsmoumlgshylichkeiten werden sich radikal aumlndern Auch das Leistungsangebot wird breiter es wird einfacher unabhaumlngig von festen Terminen und Oumlrtlichkeiten etwas fuumlr die eigene Geshysundheit zu tun Dabei kann aber jeder selbstbestimmt abwaumlgen was kann und will ich digital erledigen ndash und was nicht

hellip und auf die Beschaumlftigten der Techniker Schlobohm Auch der Arbeitsalltag wird sich grundlegend aumlndern gelernte Aufgaben und Prozesse werden neu aufgesetzt oder fallen weg Neue spannende sich staumlndig wandelnde Taumltigkeiten werden hinzukommen Das passiert aber nicht von einem Tag auf den anderen sondern ist ein langfristiger Transformationsprozess in den wir die Mitarshybeiter nicht nur einbinden und mitnehmen sondern auch in die Gestalterrolle bringen muumlssen Denn sie bleiben die Experten in der Sache und ihr Fachwissen ist in Zukunft genauso gefragt wie heute

Dr Markus Schlobohm im Interview bdquoWir muumlssen einen Digital-Dialog fuumlhrenldquo

18 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Techniker

Die Vermessung der Gesundheitswelt

Die Techniker kuumlmmert sich nicht nur um die bestmoumlgliche medizinishysche Versorgung sondern engagiert sich auch dafuumlr dass ihre Versicherten moumlglichst gar nicht erst krank werden Mit Angeboten wie individuellen digitalen Coachings aber auch in Kitas Schulen Hochschulen und Betrieben unterstuumltzt sie die TK-Versicherten dabei etwas fuumlr ihre Gesundheit zu tun

Aber was macht Gesundheit aus Geshysundheit ist nicht nur die Abwesenheit von Krankheit Laut der Weltgesundshyheitsorganisation (WHO) geht es um das koumlrperliche geistige und soziale Wohlershygehen Der Lebensstil der Menschen und die gesundheitlichen Belastungen deshynen sie im Beruf ausgesetzt sind haben darauf groszligen Einfluss Deshalb erhebt und analysiert die Techniker regelmaumlszligig Daten zu Krankschreibungen und Arzneishymittelverordnungen und fuumlhrt Umfragen zum Lebensstil der Menschen durch

Kinder sind gut fuumlr die Gesundheit Der TK-Gesundheitsreport widmete sich 2016 in seinem Schwerpunkt der gesundheitlishychen Situation von Erwerbspersonen mit Familie Das Ergebnis Kinder sind gut fuumlr die Gesundheit Beschaumlftigte mit familienshyversicherten Kindern waren durchschnittshylich 143 Tage krankgeschrieben ndash 23 Tage weniger als Beschaumlftigte ohne Kinshyder Obwohl derzeit viel uumlber die gestressshyte Sandwichgeneration diskutiert wird zeigen die Daten dass Familie und Beruf nicht nur eine Doppelbelastung sind sonshydern dass Familie auch eine Ressource ist die positiv auf die Gesundheit wirkt

Medikamente fuumlr 250 Tage Der Report zeigt zudem dass Frauen mehr krankgeshyschrieben sind Maumlnner aber mehr Medishykamente bekommen 252 Tagesdosen ndash also die jeweils empfohlene Tagesdosis eines Praumlparats ndash erhielten Maumlnner bei

den Frauen waren es bdquonurldquo 245 Insbesondere bei Zivilisationsshykrankheiten wie Bluthochdruck und Diabetes ist das Verschreishybungsvolumen bei Maumlnnern deutlich houmlher

Gesund leben um gesund zu bleiben Viele dieser Beschwershyden lieszligen sich mit einem gesuumlnderen Lebensstil vermeiden oder positiv beeinflussen Dazu gehoumlren vor allem eine gesunde Ershynaumlhrung ausreichend Bewegung sowie regelmaumlszligiger Stressausshygleich Um herauszufinden wie Menschen mit diesen Themen umgehen befragte die Techniker einen Querschnitt der Bevoumllkeshyrung zum Ernaumlhrungs- und Bewegungsverhalten sowie zum Umshygang mit Stress

Die Bewegungsstudie zeigt dass sich die Haumllfte der Erwachsenen als bdquoSportmuffelldquo oder bdquoAntisportlerldquo bezeichnen Und Mehr als jeder Dritte bewegt sich im Alltag weniger als eine halbe Stunde Bewegung wirkt sich nicht nur positiv auf Herz- und Kreislauf aus sondern ist auch eines der besten Mittel gegen Stress Und der Stresspegel der Republik ist hoch Laut der TK-Stressstudie steshyhen 60 Prozent unter Strom Schuld sind vor allem der Job hohe Eigenanspruumlche und staumlndige Erreichbarkeit

Das is(s)t Deutschland Die neue Ernaumlhrungsstudie zeigt dageshygen einen positiven Trend 45 Prozent geben an dass sie sich vor allem gesund ernaumlhren moumlchten bei der Vorgaumlngerstudie 2013 sagten das nur 35 Prozent Die Ergebnisse der Umfragen hat die Techniker in drei Studienbaumlnden veroumlffentlicht Sie dienen als Grundlage um neue Praumlventionsangebote zu entwickeln

Die Studienbaumlnde zum Download wwwtkde Webcode 937684

19

Studienergebnisse auf einen Blick Ernaumlhrungsstudie 45 Prozent der Menschen Bewegungsstudie in Deutschland ist es am wichtigsten dass sie sich gesund ernaumlhren

3 2 66 der Erwachsenen in Deutschland bewegen sich in ihrem Alltag

noch nicht einmal eine Stunde

Gesundheitsreport Fehltage vs Medikamente pro Jahr

Frauen Maumlnner

45

41

5 4

Hauptsache gesund

Hauptsache lecker

Hauptsache kalorienarm

Hauptsache guumlnstig

Hauptsache schnell

weiszlig nicht

Stressstudie Zwischen Kindern und Karriere ist der Stress am groumlszligten Anteil der Befragten die mindestens manchmal gestresst sind nach Alter

18 bis 29 Jahre

30 bis 39 Jahre

40 bis 49 Jahre

50 bis 59 Jahre

60 bis 69 Jahre

70 plus

66

82

66

76

39

34

10 20 30 40 50 60 70 80

Oslash 61

20 Geschaumlftsbericht 2016 Die Technik ndash

Die Technik Technikergeist bringt Technik(en) hervor Diese muumlssen vor allem eines ndash die Versicherten im Blick haben und in ihrem Sinne den Alltag vereinfachen Prozesse beschleunigen oder zu einer besseren Versorgung beitragen

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Technische Loumlsungen Die beste Technik ist menschlich heiszligt es in der aktuellen Kampagne der Techniker Dahinter steht auch die Uumlberzeugung dass Technik immer zum Ziel haben muss dem Menschen zu nutzen Technische Loumlsungen muumlssen dazu beitragen die Versicherten optimal zu versorgen oder deren Alltag durch neue Services erleichtern

Wofuumlr steht dabei bdquoTechnikldquo Im engeren Sinne fuumlr ganz konshykrete technik- und technoloshy

giebasierte Leistungen etwa digitale Versorgungsangebote Dazu gehoumlren beispielsweise eine App fuumlr Betroffene von Migraumlne ebenso wie eCoaches die beim Erreichen persoumlnlicher Gesundshyheitsziele helfen bdquoTechnikldquo meint auch neue Wege im Bereich Service etwa die TK-App oder die elektronische Gesundshyheitsakte die die Techniker gemeinsam mit IBM entwickelt

Im weiteren Sinne steht bdquoTechnikldquo aber auch fuumlr eine Methode eine Art und Weise zu handeln Bei der Techniker heiszligt das auch zunehmend agil zu arshybeiten und sich staumlrker team- und standortuumlbergreifend zu vernetzen Auf der anderen Seite koumlnnen sich Vershysicherte etwa durch Angebote zum Selbstmanagement gezielt Techniken aneignen um die eigene Gesundheit positiv zu beeinflussen und die Gesundshyheitskompetenz zu staumlrken

Daruumlber hinaus unterstuumltzen Technik und Techniken Loumlsungen auf ganz konshykrete Herausforderungen im Gesundshyheitswesen Etwa wenn die Techniker im Rahmen eines Projekts gemeinsam mit Partnern erprobt wie ein telemedishyzinisches Konsil die Folgen mangelnder Facharztdichte im laumlndlichen Raum milshydern kann ndash und weitere Projekte die durch den Innovationsfonds gefoumlrdert werden

Partnerschaften bieten stets die Chance neuer Impulse Diese kommen immer oumlfshyter von Start-ups die ihre Ideen im Geshysundheitswesen etablieren wollen Die Techniker geht offen auf diese Impulsgeshyber zu und schafft konkrete Vernetshyzungs- und Foumlrderangebote Welche Poshytenziale die Zusammenarbeit zwischen Krankenkassen und Start-ups fuumlr die Zukunft der Gesundheit hat diskutiert Thomas Ballast stellvertretender Vorsitshyzender des Vorstands der Techniker mit Dr Jonas Harder und Sebastian Sujka Ihr Berliner Start-up xbird setzte sich im Pitch im Rahmen des Innovationstags durch und gewann eine Entwicklungsshykooperation mit der Techniker

22 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

bdquoNeue Produkte brauchen die Chance sich zu beweisenldquo Thomas Ballast stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Techniker diskutiert mit Dr Jonas Harder (Chief Medical Officer) und Sebastian Sujka (CEO) vom Berliner Start-up xbird wie Start-ups den Weg ins Gesundshyheitswesen finden koumlnnen Die Software des Unternehmens wertet Bewegungsdaten von Smartphones aus In Kombination mit medizinischen Informationen koumlnnen daraus Ruumlckschluumlsse auf beginnende oder eskalieshyrende Erkrankungen gezogen werden

Thomas Ballast Start-ups sind Teil des digitalen Wandels im Geshysundheitswesen den wir Techniker aktiv mitgestalten moumlchten Sie haben sich beim Innovationstag durchgesetzt und eine Entwicklungsshykooperation mit der Techniker gewonnen Wie sind Ihre Erfahrungen wenn Kasse auf Start-up trifft Stoszligen da zwei Kulturen aufeinander

Sebastian Sujka Wir hatten mit sehr langen Response Rates geshyrechnet Das war nicht der Fall Ein kultureller Unterschied ist viel-leicht dass wir spontan nach einem Telefonat loslegen auch uumlber Nacht wenn viel Arbeit ansteht Bei Ihnen werden viel mehr Leute eingebunden es gibt viel mehr Struktur

Dr Jonas Harder Positiv ist definitiv dass wir von Anfang an einen kompetenten Ansprechpartner bei der TK hatten der sich auch kurz-

fristig Zeit fuumlr uns nahm der uns verstand und die naumlchsten Schritte aufzeigte Haumltten Sie denn gerne mehr Start-up im Unternehmen

Ballast Manchmal schon Andererseits sind wir als Kasse auf Nachhaltigkeit Vertrauen und Sicherheit ausgerichtet Mit Start-ups verbinde ich Tempo und die Notwendigkeit schneller Ergebnisse Natuumlrlich treiben auch wir eigene Projekte voran entwickeln etwa Apps foumlrdern aber bewusst auch die Kooperashytion mit Start-ups Wir wollen Ideen von auszligen aufgreifen gemeinsam entwickeln und daraus Produkte schaffen die wir unseren Kunden anbieten koumlnnen Warum sucht xbird die Naumlhe zu einer Kasse

Sujka Unser Team ist zwar fokussiert und schnell ndash aber was Expertise Reichweite Schlagkraft Kundenshybindung und Vertrauen angeht koumlnnen wir uns nicht mit einem Unternehmen wie der TK vergleichen

Harder Wir kommen von der Technologie die wir sehr gut kennen bewegen uns mit dem Gesundshyheitswesen aber in einen Sektor fuumlr den uns Fachshy

shy

bdquoIn den USA wird mehr ausprobiertldquo

Dr Jonas Harder

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wissen fehlt Es gibt schlieszliglich keine Webseiten die beschreishyben welche Schritte man gehen muss um erfolgreich zu sein Das ist wie ein Dschungel

Ballast Es ist sicher sinnvoll fruumlhzeitig gemeinsam den Weg von der Entwicklung bis zur Vermarktung durchzugehen um moumlgliche Stolpersteine zu identifizieren Deshalb ist es wichtig dass sich beide auf einen gemeinsamen Weg einlassen Eine gute Idee oder Technologie reicht in der Regel nicht aus Manchshymal habe ich den Eindruck dass Start-ups die Kundenperspekshytive ndash das heiszligt die Frage ob ein Produkt tatsaumlchlich Nutzen schafft oder vielleicht sogar Angst macht ndash vernachlaumlssigen

Sujka Start-ups brauchen fruumlhzeitig Klarheit uumlber moumlgliche Hindernisse die den Weg gefaumlhrden Fuumlr uns kann jeder Zeitshyverzug weil man zum Beispiel sein Konzept umschmeiszligen muss existenzgefaumlhrdend sein Ideal waumlre daher ein stanshydardisierbarer Prozess eine Art Leitfaden fuumlr alle die mit aumlhnlichen Herausforderungen kaumlmpfen

Ballast Diese Klarheit haben wir natuumlrlich auch nicht immer Wir stehen im staumlndigen Dialog mit den Aufsichtsbehoumlrden und muumlssen immer wieder herausfinden was unsere Kunshyden wollen Und manches ergibt sich erst im Prozess Fuumlr Start-ups besteht die grundsaumltzliche Herausforderung im Gesundheitssystem Hier treffen eine hohe Geschwindigkeit und kurze Innovationszyklen auf einen ausgepraumlgten regushylatorischen Rahmen Orientieren Sie sich angesichts dieser Hindernisse eher ins Ausland

Harder Der deutsche Markt ist fuumlr uns wichtig Wir sind aber oft in den USA dort geht die Digitalisierung schneller voran es wird mehr ausprobiert

Sujka Wir sehen hierzulande erste Fortschritte Ein Start-up zu gruumlnden ist schon fast Mainstream es gibt Wettbewerbe und Programme Sie haben ja auch Projekte und einen Wettshybewerb gestartet und sagen Wir machen einfach mal auch wenn nicht alles von Anfang an planbar ist Ich hoffe die Entshywicklungen gehen schnell genug voran damit sich nicht viele Start-ups in die USA verabschieden

Ballast Wir muumlssen deshalb an den Rahmenbedingungen arbeiten Unser Gesundheitssystem ist nicht auf das Temshypo der Digitalisierung vorbereitet Fuumlr Start-ups brauchen wir schnellere Zugangsmoumlglichkeiten einen Weg speziell fuumlr bdquodigitale Versorgungsprodukteldquo Sie muumlssen die Chance hashyben mit verringerten Anforderungen zu starten Gleichzeishytig sollten sie den Auftrag bekommen fruumlhzeitig Daten zu Wirksamkeit und Nutzen zu erheben Das muumlssen wir in den naumlchsten zwei bis drei Jahren auf den Weg bringen denn das Gesundheitswesen darf den Anschluss an die Digitalisierung nicht verlieren

Unter wwwtkdegeschaeftsbericht finden Sie das ganze Gespraumlch im Film

bdquoStart-ups brauchen fruumlhzeitig Klarheitldquo

Sebastian Sujka

24 Geschaumlftsbericht 2016 Die Technik

ndash

SmartHealth Die Bevoumllkerung ist bereit fuumlr digitale Gesundheitsangebote ndash so lautet das Fazit der Studie SmartHealth die Forsa im Auftrag der Techniker durchgefuumlhrt hat Untersucht wurde dabei nicht nur ob die technischen Voraussetzungen mittlerweile gegeben sind sondern auch wie ausgepraumlgt die Bereitschaft ist sich mit Gesundheitsdienstleistern zu vernetzen digitale Hilfsmittel beim Selbstmanagement der eigenen Gesundheit zu nutzen und einer vernetzen Nutzung der Daten zuzustimmen wenn dies der Forshyschung und der eigenen Gesundheitsprognose dient Schluumlsselshyworte sind in diesem Zusammenhang Selbstbestimmung Vershytrauen und tatsaumlchlicher Nutzen neuer Anwendungen ndash mit ihnen steigt die Akzeptanz der digitalen Medizin Der Studienband zum Download wwwtkde Webcode 915488

82 glauben dass Onlinekommunikation mit der Arztpraxis

in zehn Jahren alltaumlglich ist

61der Menschen in Deut

sc

hland wuumlrden

ihre medizinischen Daten anonym fuumlr Forschungszwecke spenden

Der Kontakt zur Krankenkasse wird digital Die Mehrheit erwartet in zehn Jahren eine deutliche Zunahme der Onlinekommunikation

3 1 9

48

40

ja wahrscheinlich weiszlig nicht

eher nicht Rundungsdifferenzen moumlglich

ja bestimmt nein bestimmt nicht

Wandert die Gesundheit in Zukunft in die digitale Sphaumlre In zehn Jahren wird dies bei Gesundheitsthemen ganz alltaumlglich sein

Internetrecherche

Einsatz von Apps

Austausch in sozialen Netzwerken

56

43

31

41

36

43

10 20 30 40 50

ja bestimmt ja wahrscheinlich

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Smart vernetzt Die Techniker unterstuumltzt Versicherte in Sachen bdquoSelbstbestimmung als Patientldquo ndash und foumlrdert Innovashy tionstreiber die mit ihren Ideen die Gesundheitsversorgung im Sinne der Kunden voranbringen wollen

Starke Patienten nutzen Zeit beim Arzt besser Diabetes Uumlbergewicht Kopf- und Ruuml- Seminarangebot Patient sein kann man lernen Wie man lershyckenschmerzen ndash oft sind die groszligen nen kann bdquoselbstbestimmter Patientldquo zu sein zeigen die Kursrei-Volksleiden der Grund fuumlr medizinische he bdquoKompetent als Patientldquo und die gleichnamige Broschuumlre Behandlungen und Kosten in Milliarden- Darin erfahren Versicherte wie sie qualitativ hochwertige Inforshyhoumlhe Allen dreien ist es gemein dass der mationen recherchieren und Arztgespraumlche vor- und nachberei-Patient mit seinem Verhalten den Schluumlsshy ten koumlnnen So koumlnnen Arzt und Patient die oft knappe Zeit im sel fuumlr Verlauf und moumlgliche Folgeerkran- Behandlungszimmer fuumlr die bdquosprechende Medizinldquo die gemeinshykungen selbst in der Hand hat Studien same Therapieplanung und das Festlegen individueller Behandshyim Auftrag der Techniker zeigen Schon lungsziele nutzen Davon profitieren insbesondere chronisch das Wissen um die eigene Erkrankung kranke Patienten die oft im Laufe der Jahre ein fundiertes Wissen steigert die Therapietreue (Adhaumlrenz) uumlber ihre Erkrankung erwerben Im Arzt-Patienten-Gespraumlch geht

es fuumlr sie dann mehr darum den Therapieverlauf und die Prog-Die Techniker setzt deshalb auf Programshy nose zu besprechen und individualisierte Behandlungsziele geshyme die den Patienten in seiner Kompeshy meinsam festzulegen tenz staumlrken Dadurch koumlnnen sogar Operationen vermieden werden wie Als Patient Verantwortung zu uumlbernehmen etwa durch Beweshydas bdquoZweitmeinungsprogrammldquo der gung kann die Prognose verbessern Eine Studie der Universi-Techniker zeigt Neun von zehn aumlrztlich taumltsklinik Freiburg hat gezeigt Wer sich erreichbare Gesundheitsshyverordneten Ruumlcken-OPs konnten vershy ziele setzt und diese verfolgt verbessert den Gesundheitszustand mieden werden indem der Patient zuvor und die Adhaumlrenz Dieses Selbstmanagement unterstuumltzt die auf eine zweite Meinung setzte Techniker auch mit Online-Gesundheitscoachings

Old Economy meets New Economy Innovationen haben es im deutschen Gesundheitswesen oft Mehrere Workshop-Phasen vermittelshynicht leicht Ihr Nutzen muss erst wissenschaftlich belegt ten Kompetenzen in kundenorientierter sein Datenschutz und rechtlicher Rahmen stellen hohe An- Produktentwicklung Kenntnisse des forderungen an neue Angebote ndash aus Sicht vieler Start-ups Gesundheitswesens und Business-Exshysind das hohe Huumlrden Um Start-ups im Gesundheitswesen pertise zu vernetzen hat die Techniker die Health-i-Initiative gestarshytet die im TK-Innovationstag und der Health-i-Preisverlei- Im Herbst trafen sich schlieszliglich rund hung im November gipfelte 50 Akteure aus dem Gesundheitsweshy

sen sowie Vertreter von fuumlnf Start-ups bdquoSmarte Ideen fuumlr die Gesundheitsversorgung gesuchtldquo lau- auf dem TK-Innovationstag im Berliner tete der Aufruf der Techniker sich fuumlr den gemeinsam mit Soho House zu einer Open-Space-Konshydem Handelsblatt ausgelobten Health-i-Award zu bewerben ferenz mit Pitch Das Ziel Den Ausshyndash ihm folgten weit uumlber 100 Start-ups mit Ideen von der ad- tausch etablierter Akteure im Gesundshyhoc-Labordiagnostik uumlber die Schnell-Erkennung von Klinikshy heitswesen mit jungen Gruumlndern zu keimen bis zur Gedaumlchtnistraining-App fuumlr Schlaganfall- und foumlrdern Als Gewinner ging das Berliner Krebs-Patienten Start-up xbird hervor und gewann die

Entwicklungskooperation mit der Techniker

26 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

Digitale Versorgung die Zukunft aus der Hosentasche

Erfahrungen von Patienten sammeln Symptome beobachten Diagnosen stellen und einen Therapieplan festlegen ndash was Aumlrzte schon seit der Antike tun erlebt einen wahren Boom digitaler Unterstuumltzung

Elektronische Schmerztagebuumlcher liefern dem Arzt einen exakten Schmerz- und Medikationsverlauf die Dauer-Blutdruckmessung uumlbernimmt das Smartphone und selbst die verordnete Medizin kommt immer haumlufiger nicht als Saft oder Tablette daher sondern als individualisiertes Sportprogramm (gespeichert auf einem Chip) oder als Selbstmanagement-App die zu Entspannung oder Bewegung raumlt

Dabei wird der Arzt nicht ersetzt sondern in den Bereichen Patienteninformation Datengewinnung (also Anamnese) und bei Hausbesuchen via Videosprechstunde eher entlastet Die Rolle der Sensorik und des Trackings ndash also der routinemaumlszligigen Erfassung eines taumlglichen Bewegungsprofils des Krankheitsshyverlaufs oder des Medikamentengebrauchs ndash nimmt in starkem Maszlige zu So werden dem Mediziner in naher Zukunft schon

beim Erstgespraumlch mit dem Patienten viele valide Daten autoshymatisch zur Verfuumlgung stehen die er bei Diagnosestellung und Therapieplanung einbeziehen kann

Mobile Partner fuumlr unterwegs Dabei ist die Huumlrde bdquoMobilishytaumltldquo laumlngst genommen und die ersten medizinisch sinnvollen und auch notwendigen Apps stehen zur Verfuumlgung So wershyden elektronisch erfasste Daten wie im TK-DiabetesTagebuch zum staumlndigen Begleiter und der digitale Coach ndash egal ob in der Gesundheitspraumlvention oder Schmerzbehandlung ndash ein zuverlaumlssiger Partner fuumlr die Hosentasche Das ist ein erster Schritt ndash in Zukunft sind auf Grundlage dieser Daten dann auch Vorhersagemodelle zu bevorstehenden Gesundheitsershyeignissen wie Herzinfarkt oder Asthmaanfall moumlglich

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Migraumlne-App Bei chronischen Kopfschmerzen greifen viele nur zur Tablette ndash aber dabei zu kurz Hilfreich ist ein Selbstmanageshyment der Kopfschmerzen Dies faumlngt mit dem Dokumentieren der Schmerzattacken und Medikamenteneinnahmen an und reicht bis zur in die App integrierten progressiven Muskelentspannung

Die App bietet unter anderem bull ein Kopfschmerztagebuch mit Schmerzkalender bull eine Auswertungsfunktion mit pdf-Export fuumlr das Gespraumlch

mit dem Arzt bull die Moumlglichkeit mit Experten zu chatten und bull die Vernetzung mit anderen Patienten Weitere Informationen zur App wwwtkde Webcode 917996

Pilotstudie Valedo ndash digitale Ruumlckentherapie Ein Tablet zwei Senshysoren und eine Anwendung die wie ein Computerspiel aussieht ndash ein kleiner Koffer mit diesen Utensilien verspricht die Ruumlckenmuskulatur spielerisch zu trainieren Moumlglich machen dies die individuelle Einweishysung durch einen Schmerztherapeuten und ein spezielles Programm fuumlr zuhause Macht der Patient in der Spielsituation die richtigen Beweshygungen wird ihm das auf dem Bildschirm angezeigt ndash ebenso wie falshysche Bewegungen Das ermoumlglichen die an Brust- und Kreuzbein befesshytigten Bewegungssensoren die jede Bewegung messen

bull Fast jeder zehnte Fehltag ist ruumlckenbedingt bull Die digitale Ruumlckentherapie richtet sich an Patienten die schon

vier Wochen oder laumlnger wegen Ruumlckenbeschwerden arbeitsunfaumlhig sind bull Ergebnisse der Studie werden im Laufe von 2017 erwartet

eCoaches Knapp eine halbe Million Menschen in Deutschland hat bereits einen TK-GesundheitsCoach im Internet genutzt Ob mehr Bewegung weniger Kopfschmerzen oder Stress besser bewaumlltigen ndash die Coaches helfen mit acht bis 14 Wochen dauernden Programshymen dabei sich zu informieren persoumlnliche Gesundheitsziele zu erreichen und so das persoumlnliche Wohlbefinden Stuumlck fuumlr Stuumlck zu verbessern

bull Verschiedene Gesundheitsziele stehen zur persoumlnlichen Auswahl bull Durch das Smartphone wird der Coach zum virtuellen Begleiter

Tinnitracks Eine Aussicht auf Heilung haben viele der drei Millionen Tinnitus-Pashytienten in Deutschland kaum ndash eine erfolgreiche Therapie gibt es bisher nicht Eine Chance auf Linderung bietet die App bdquoTinnitracksldquo die die Lieblingsmusik um den Stoumlrton filtert und so zur Therapie wird Erste Ergebnisse der Patientenbefragung zeigen Bei jedem dritten Patienten lindert Tinnitracks die Beschwerden deutlich

Tinnitracks bull ist verfuumlgbar in Hamburg Bayern Hessen Nordrhein-Westfalen und Baden-Wuumlrttemberg bull ist Teil eines Versorgungsangebotes im Rahmen der Integrierten

Versorgung und wird vom teilnehmenden HNO-Arzt verordnet und bull wird bei 1000 Patienten unter Alltagsbedingungen auf seine Wirksamkeit gepruumlft

28 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

Kunden koumlnnen mit der TK-App unter anderem Ǵ Krankmeldungen und Dokumente an die Techniker uumlbermitteln Ǵ Nachrichten an die Techniker schicken Ǵ TK-Briefe online empfangen Ǵ das TK-Bonusprogramm digital nutzen Ǵ die verschriebenen Medikamente der letzten drei Jahre einsehen

Die TK-App wird kontinuierlich um weitere Funktionen erweitert

Service digital Digitale Angebote erleichtern es Versicherten Gesundheitsshyangelegenheiten flexibel in den Alltag zu integrieren Mit der TK-App und der Entwicklung der elektronischen Gesundheitsakte treibt die Techniker diese digitalen Moumlglichkeiten weiter voran

Die eGA Gesundheitsdaten in der Hand der Versicherten Die elektronische Gesundheitsakte (eGA) wird ein Speicherort fuumlr Dashyten werden den die Versicherten komplett selbst verwalten Jeshyder wird selbst bestimmen was in die Gesundheitsakte kommt und wer darauf zugreifen kann ndash ganz aumlhnlich wie bei einem Bankshyschlieszligfach IBM wird die Akte als Dienstleister zur Verfuumlgung stellen aber selbstverstaumlndlich keinen Zugriff auf die Daten hashyben Auch die Techniker wird als Krankenkasse nur mit Zustimshymung des Versicherten Zugriff bekommen ndash und auf Wunsch die Leistungsdaten zur Verfuumlgung stellen Nutzer koumlnnen dann zum Beispiel mit einem Klick sehen welche verschreibungspflichtigen Medikamente sie in den letzten drei Jahren bekommen haben Diese Liste kann dann jeder selbst um die Medikamente ergaumlnzen die nicht der Verschreibungspflicht unterliegen Auch weitere Dashy

ten soll jeder Versicherte selbst in seine Akte einpflegen koumlnnen Denkbar ist auszligerdem dass Sensordaten etwa von Fitnesstrashyckern direkt in die Akte flieszligen

TK-App Krankmeldungen uumlbermitteln TK-Briefe online empfangen oder Nachrichten an die Techniker schicken Die TK-App bietet viele Funktionen bequem per Smartphone Aufbauend auf der Online-Filiale bdquoMeine TKldquo ergaumlnzt die TK-App das bisherige Service- und Leistungsangebot So ist beishyspielsweise das TK-Bonusprogramm komplett digital nutzbar und die Medikamentenuumlbersicht bietet einen Uumlberblick uumlber die verordneten Medikamente der letzten drei Jahre Besonshyders nutzerfreundlich ist die vereinfachte Interaktion mit der Techniker Dokumente koumlnnen mit dem Smartphone abfotoshygrafiert und sicher uumlbermittelt werden Damit geht die Techshyniker einen weiteren Schritt in Richtung digitaler Krankenkasse

Die TK-App ist fuumlr Kunden der Techniker kostenlos im Apple App Store und bei Google Play downloadbar Die Nutzung der App erfordert ein Smartphone mit dem Betriebssystem iOS oder Andshyroid Weitere Informationen finden Sie auf wwwtkde unter dem Webcode 937842

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Zusammenarbeit So agil ist die TK Schnell Ziele erreichen statt langwierige Plaumlne abzuarbeiten Aufshygaben teilen statt sie allein zu erledigen als Team entscheiden statt den Chef beschlieszligen zu lassen Die Techniker arbeitet zushynehmend agil Was das im Arbeitsalltag bringt verraten die Orshyganisationsentwicklerin Nadja Stephani die beim Einstieg in dieshyse Arbeitsweise unterstuumltzt und Randolf Sprengnether dessen Team Projekte agil managt

Frau Stephani warum kommt in der TK die agile Arbeitsweise zum Einsatz Stephani Agile Methoden kommen urspruumlnglich aus der Softshywareentwicklung und werden deshalb in unserer IT schon lange genutzt Seit 2016 fuumlhren wir die agile Arbeitsweise aber auch gezielt in anderen Bereichen bei uns ein ndash etwa in der Projektarshybeit oder im Versorgungsmanagement Wir wollen so flexibler werden und gerade bei komplexen Themen unsere Produkte noch enger auf den Kunden abstimmen

Herr Sprengnether was bringen Ihnen agile Techniken Sprengnether Wir nutzen diese Arbeitsweise um unser Intrashynet weiterzuentwickeln Anfangs war es ungewohnt sich als Team taumlglich uumlber den aktuellen Stand unserer Themen auszushytauschen und zusammen zu entscheiden welche Aufgaben geshyrade die wichtigsten sind Inzwischen profitieren wir davon Wir organisieren uns besser konzentrieren uns auf das Wesentliche und bekommen unsere Aufgaben schneller erledigt Und schlieszligshylich haben wir so auch ein staumlrkeres Wir-Gefuumlhl entwickelt denn wir bringen eine Sache gemeinsam voran und identifizieren uns als Team noch staumlrker mit unserer Arbeit

Nadja Stephani und Randolf Sprengnether schaumltzen die Flexibilitaumlt der agilen Arbeitsorganisation

Vernetzte Effizienz in der Pflege Peter Wilhelm leitet das neueste Pflegezentrum der Techniker Im Interview erlaumlutert er wie das Zentrum in die Pflegeinfrastruktur eingebunden arbeitet

Das dritte und somit juumlngste Pflegezentrum der Techniker eroumlffnete im Oktober ndash was wird dort geleistet Wilhelm Wir betreuen in Mainz aktuell mit rund 100 Mitarbeishytern Pflegefaumllle aus Hessen und dem Suumlden Nordrhein-Westfashylens Perspektivisch werden wir aber deutlich wachsen und unseshyre Aufgaben erweitern Wir wollen fuumlr pflegende Angehoumlrige ansprechbar sein und der Bedarf nimmt zu

Was waren die Herausforderungen beim Aufbau Wilhelm Wir haben die neue Infrastruktur im laufenden Betrieb aufgebaut ndash im Vorfeld der groumlszligten Neuerung in der Pflegeversishycherung zum Jahreswechsel in deren Rahmen die Kolleginnen und Kollegen unsere Versicherten umfassend informierten und deren Fragen beantworteten Parallel dazu arbeiteten die erfahshyrenen Kollegen aus den Zentren in Kiel und Dresden die Mitarbeishyter fuumlr den neuen Standort ein so dass das neue Zentrum ab dem Einzugstag eigene Kontingente bearbeiten konnte Das funktioshynierte dank teamuumlbergreifender Arbeit und enger Vernetzung zwischen den Zentren richtig gut

Wie ist das Zentrum in die Pflegeinfrastruktur integriert Wilhelm Ein Groszligteil der fachlichen Kommunikation zwischen Zentren und Unternehmenszentrale laumluft uumlber eine digitale Plattshyform Uumlber dieses Forum tauschen sich die fachlich Verantwortshylichen zentrumsuumlbergreifend zu Themenschwerpunkten wie etwa Pflegedienste oder Hospizbehandlung aus Das ermoumlglicht uns Loumlsungen fuumlr aktuelle Fragen fuumlr alle sichtbar und verbindshylich sowie schnell und effizient in die Praxis zu uumlberfuumlhren

Peter Wilhelm leitet das Pflegezentrum der Techniker in Mainz

30 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

Innovationsfonds neue Wege in der Versorgung

Der Innovationsfonds foumlrdert Versorgungsinnovationen und die Versorgungsforschung in Deutschland und wird vom Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) verwaltet Im Fokus stehen Projekte die verschiedene Sektoren des Gesundheitsshywesens einbeziehen und uumlber die bisherige Regelversorgung hinausgehen um die Versorgung der gesetzlichen Krankenkassen weiterzuentwickeln Im Bereich Versorgung hat die Techniker insgesamt 27 Foumlrderzusagen erhalten Fuumlnf dieser Projekte verantwortet die Techniker als sogenannte Konsortialfuumlhrerin also federfuumlhrend

NetzWerk GesundAktiv ndash laumlnger selbstbestimmt leben Wie koumlnnen aumlltere Menschen moumlglichst lange selbstbestimmt in den eigenen vier Waumlnden leben Das ist die zentrale Fragestellung des NetzWerk GesundAktiv in Hamburg Das Projekt ist ein sektorenshyuumlbergreifendes Hilfs- und Betreuungsnetzwerk im Quartier Es integriert und verbindet bestehende regionale Hilfs- und Versorshygungsangebote mit eigenen Bausteinen und erprobt ein technishysches Assistenzsystem

Im Zentrum steht die koordinierende Stelle (KS) im Hamburger Albertinen-Haus Dort durchlaufen die Teilnehmer Untersuchunshygen und Tests Sie erhalten einen individuellen Unterstuumltzungsshyplan und einen Tablet-PC Je nach persoumlnlichem Bedarf wird der Alltag der Teilnehmer durch Angebote des Projekts unterstuumltzt Der Tablet-PC dient als Kommunikationsplattform So koumlnnen die Teilnehmer etwa per Video mit der KS sprechen oder einen Notruf an die Johanniter-Unfall-Hilfe absetzen In weiteren Ausbaustushyfen sind auch Haussteuerungsfunktionen und eine intelligente Notfallerkennung mit Hilfe von angeschlossenen Bewegungsmelshydern moumlglich

Teledermatologie ndash Hautarztversorgung auf dem Land Wie laumlsst sich mit Hilfe der Telemedizin die Versorgung auf dem Land verbessern Die Dermatologie bietet dafuumlr gute Voraussetzunshygen Denn Hauterkrankungen sind fotografisch gut abbildbar und solche Fotos koumlnnen auf digitalem Weg in angemessener Qualitaumlt versendet werden Das nutzt das Projekt Teledermatoshylogie in Mecklenburg-Vorpommern Bereits heute ist eine flaumlchenshydeckende dermatologische Versorgung von Patienten dort nicht mehr sichergestellt Wartezeiten fuumlr Termine von mehreren Moshynaten sind uumlblich Die Praxen der rund 60 niedergelassenen Hautaumlrzte sind vor allem in den Staumldten konzentriert Das Projekt etabliert ein telemedizinisches Konsil zwischen Haus- und Fachaumlrzten Die Teilnehmer nutzen dabei eine App die Veraumlndeshyrungen der Haut abbildet Anschlieszligend leiten sie die Daten an die Dermatologie der Universitaumltsmedizin Greifswald oder an koshy

operierende niedergelassene Dermatologen weiter Von diesen Experten erhalten sie uumlber die App anschlieszligend eine konsiliarishysche Empfehlung zur weiteren Behandlung Sofern Patienten kurzfristig keinen Termin bei einem Dermatologen erhalten muumlsshysen sie nun nicht zwangslaumlufig eine Klinik aufsuchen Sie koumlnnen sich an ihren bereits behandelnden Hausarzt wenden und werden per Telekonsil trotzdem parallel von Spezialisten beraten oder behandelt

TransFIT ndash luumlckenlos in die Erwachsenenmedizin Zaumlhlt man alle Kinder- und Jugendvorsorgeuntersuchungen (U1 ndash U11 J1 und J2) und empfohlenen zahnaumlrztlichen Kontrolltermine zusamshymen kommt ein Kind bis zum 18 Geburtstag auf etwa 43 regushylaumlre Arztbesuche Allerdings ist die Versorgung in der sogenannshyten Transitionsphase der Uumlbergangsphase vom Jugendlichen zum Erwachsenen oft luumlckenhaft Besonders kritisch ist dies bei Kindern und Jugendlichen mit chronischen Erkrankungen wenn der bis dato behandelnde Kinderarzt mit der Volljaumlhrigkeit nicht mehr zustaumlndig ist

Diese Luumlcke will das Projekt TransFIT schlieszligen TransFIT steht fuumlr Fruumlhintervention zur Vorbereitung und Begleitung des Transitishyonsprozesses aus der Kinder- und Jugendmedizin in die Erwachshysenenmedizin Basierend auf dem regional bereits erfolgreichen Berliner TransitionsProgramm (BTP) sollen zeitliche Verzoumlgerunshygen waumlhrend des Arztwechsels durch ein telemedizinisch arbeishytendes Fallmanagement bundesweit vermieden werden Fallmashynager begleiten die Jugendlichen ab 12 Jahren und bereiten sie auf den Uumlbergang vor Ausgangspunkt ist ein ausfuumlhrliches Geshyspraumlch des Kinderarztes sowie daran anknuumlpfend eine systemashytische Einschaumltzung inwieweit bei den Jugendlichen Bedarf fuumlr eine spezifische Unterstuumltzung in der Uumlbergangsphase besteht Neben der kontinuierlichen telemedizinischen Begleitung komshymen sogenannte Transitionsschulungen zum Einsatz die die Faumlhigkeiten der jugendlichen Patienten zum eigenstaumlndigen Mashynagement ihrer chronischen Erkrankungen verbessern

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VERO ndash Die Versorgung von Menschen mit Rheuma optishymieren Rheumatoide Arthritis ist eine haumlufige chronische Gelenkerkrankung an der Schaumltzungen zufolge etwa 800000 Menschen in Deutschland leiden Mit dem Projekt VERO sollen Versorgungsqualitaumlt und Versorgungseffizienz bei der Theshyrapie verbessert werden indem die Arzneimitteltherapie opshytimiert wird

Bisher wird die Erkrankung unter anderem mit hochwirksamen entzuumlndungshemmenden Medikamenten und haumlufig auch mit Schmerzmitteln behandelt Seit mehreren Jahren sind fuumlr diese Indikation nun auch sogenannte Biologika verfuumlgbar Arzneimitshytel durch die immer mehr Patienten beschwerdefrei leben koumlnshynen Sind die Symptome abgeklungen und ist die Krankheitsaktishyvitaumlt gering koumlnnen die Medikamente reduziert oder sogar ganz abgesetzt werden In diesen Faumlllen spricht man von bdquoDeeskalatishyonldquo Bislang geschieht das in der Therapie der rheumatoiden Arshythritis nur selten VERO zielt darauf ab dass nur das notwendige Maszlig an Arzneimitteln zum Einsatz kommt und leistet somit auch einen Beitrag zur Erhoumlhung der Arzneimitteltherapiesicherheit

Mit VERO wird erstmals in Deutschland die schrittweise Deeskashylation von Menschen mit rheumatoider Arthritis systematisch in der Versorgungsrealitaumlt umgesetzt und evaluiert Dies geschieht im engen Austausch zwischen Arzt und Patient Ziel ist es den Patienten eine passgenaue Therapie anzubieten Neben einer engmaschigen Krankheitskontrolle soll vor allem das Selbstmashynagement des Patienten gestaumlrkt werden

LeIKD ndash Orientierung zur Gesundheit Diabetes Mellitus Typ 2 und Koronare Herzkrankheit bringen erhoumlhte kardiovaskulaumlre Risikofaktoren mit sich erhoumlhen also das Risiko etwa einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden Gesundheitsorienshytiertes Verhalten kann diese Risikofaktoren senken Dafuumlr ist jedoch ein veraumlnderter Lebensstil notwendig Auf diesem Weg begleitet das Programm LeIKD betroffene Hochrisikopatienten mit einem individuell abgestimmten Bewegungs- und Ernaumlhshyrungsprogramm Dabei kommen Aktivitaumlts- und Pulsmesser eine Kommunikations-App und bestehende Gesundheitsproshygramme der Techniker zum Einsatz Zudem werden Hausaumlrzte Diabetologen Kardiologen Ernaumlhrungs- und Physiotherapeushyten eingebunden

Alle Projekte in der Uumlbersicht wwwtkde Webcode 935240

Versorgungsforschung zehn Foumlrderzusagen Lassen sich unerwuumlnschte Neben- und Wechselwirshykungen von neu zugelassenen Praumlparaten mithilfe von Routinedaten fruumlhzeitig erkennen Wie muss ein Fehshylerberichts- und Lernsystem fuumlr die Arztpraxis ausseshyhen damit es auch tatsaumlchlich genutzt wird und die ambulante Behandlung sicherer macht Warum wershyden Patienten mit Brustschmerzen in bestimmten Reshygionen Deutschlands besonders oft per Linksherzkashytheter untersucht Das sind einige der Fragen denen die Techniker mit Partnern wie Universitaumlten und anshyderen Forschungseinrichtungen in insgesamt zehn Versorgungsforschungsprojekten auf den Grund geht

Die zehn Projekte haben Anfang 2017 vom Innovatishyonsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses Foumlrderzusagen in Houmlhe von 125 Millionen Euro erhalshyten Bei sieben der zehn bewilligten Projekte ist das WINEG das wissenschaftliche Institut der TK fuumlr Nutshyzen und Effizienz im Gesundheitswesen Konsortialshypartner

Bei einigen der Projekte geht es auch darum zu untershysuchen wie wirksam bestimmte Arzneimittel sind Mit Blick auf risikobehaftete Medikamente in der Schwanshygerschaft wird das WINEG beispielsweise eine neue wissenschaftliche Methodik entwickeln um mithilfe von Routinedaten bekannte Risiken systematisch zu uumlberpruumlfen weiter zu erforschen und bislang noch unshybekannte Risiken zu entdecken Um wichtige genetishysche Risikofaktoren bei der Arzneimitteltherapie zu identifizieren wird das WINEG ebenfalls Routinedaten analysieren und zudem mit pseudonymisierten Befrashygungsergebnissen verknuumlpfen

32 Geschaumlftsbericht 2016 Wir Techniker ndash

Wir Techniker Wie werden wissenschaftliche Ergebnisse praktisch nutzbar Wie kann man Eltern chronisch kranker Kinshyder unterstuumltzen Uumlber 13000 Mitarbeiter arbeiten nach dem Prinzip bdquovon Technikern fuumlr Technikerldquo

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Von Technikern fuumlr Techniker

Wir Techniker das sind uumlber 13000 Menschen die sich in ganz Deutschland nicht nur um die Anliegen von rund 98 Millionen Versicherten kuumlmmern sondern auch daran arbeiten die Angebote der Techniker stets in deren Sinne zu verbessern

Das beginnt beim Austausch mit den Versicherten fuumlr den untershyschiedliche Wege offen stehen

die wir Techniker stets ausbauen ndash von Anruf bis App Wir sorgen dafuumlr dass dieshyse Kommunikationspfade zuverlaumlssig schnell und effizient funktionieren und sich stets den Wuumlnschen der Versichershyten entsprechend weiterentwickeln

Wir Techniker stehen nicht nur mit Vershysicherten im permanenten Dialog sonshydern sind unterwegs um auf relevanten Foren in Sachen Versorgung Service oder Wissenschaft unsere Standpunkte und Innovationen vorzustellen aber auch Impulse aufzunehmen und zu deshybattieren Zu diesen Innovationen gehoumlshyren auch Angebote fuumlr Techniker von morgen vom Peer-to-Peer-Projekt in Sachen digitale Kompetenz fuumlr Schuumller bis zur Lern-App fuumlr unsere Auszubilshydenden

Auch das Thema Patientensicherheit ist fuumlr uns Techniker ein zentrales Anlieshygen Wie hier wissenschaftliche Inforshymationen fuumlr Versicherte unmittelbar praktisch nutzbar werden zeigt beishyspielsweise ein digitales Informationsshypaket uumlber Multiressistente Erreger (MRE) Fuumlr den Bruumlckenschlag zwischen wissenschaftlicher Forschung und anshywendbarem Wissen sorgen die Technishyker des Wissenschaftlichen Instituts der TK fuumlr Nutzen und Effizienz im Geshysundheitswesen (WINEG)

Das Prinzip bdquovon Technikern fuumlr Technishykerldquo setzt jedoch kein Hauptamt voraus Das beweisen die ehrenamtlichen Mitshyglieder des Verwaltungsrats Im houmlchsshyten Gremium der Techniker treffen sie alle Entscheidungen von grundsaumltzlicher Bedeutung kontrollieren im Sinne der Versicherten Vorstand und Verwaltung und legen zusaumltzliche Leistungen fest

34 Geschaumlftsbericht 2016 Wir Techniker

34 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker ndash

Techniker vernetzen Techniker Wer mit der Techniker in Kontakt treten will hat viele Moumlglichkeiten ndash von mobil bis postalisch Fuumlr Tempo bei der Vernetzung von uumlber 13000 Technikern und rund 98 Millionen Versicherten sorgen unter anderem diese Techniker

Postmanagement Fuumlr Dirk Stejskal beshydeutet Technikergeist in der taumlglichen Arbeit bis ins Detail ausgefeilte Qualitaumlt mit Houmlchstgeschwindigkeit zu verbinden Der gelernte Drucker arbeitet im Druckshyzentrum der Techniker wo 2016 rund 32 Millionen Brief-Sendungen produziert und versendet wurden Dort zaumlhlen houmlchste Datenschutzstandards technische Akkushyratesse und feste Zeitfenster

Dass alle Kunden so schnell wie moumlglich ihre Briefe erhalten dafuumlr sorgen neben Dirk Stejskal und seinen Kollegen zwei der modernsten Inkjetbasierten Rollen-Dishygitaldrucksysteme sowie drei Hochleisshytungskuvertiermaschinen bdquoWas die Kolleshyginnen und Kollegen an den Schreibtischen bundesweit verschicken wollen wird hier gedruckt kuvertiert und bis zum Versand fertig gemacht Uumlber den ganzen Prozess koumlnnen wir exakt verfolgen welcher Brief gerade wo ist ob alle notwendigen Forshymulare oder Beipacks enthalten sind und im Fall der Faumllle beschaumldigte Briefe sofort automatisch nachproduzierenldquo erlaumlutert der Operator Pro Stunde nehmen bis zu 23000 Standardbriefsendungen den Weg von der Druckdatei bis ins Kuvert denn rein rechtlich beduumlrfen viele Anliegen noch der klassischen Briefform

Cockpit Anne de Wilde und Florian Werg uumlberblicken als Workforce-Manager im soshygenannten Cockpit des Bereichs Kundenservice der Techniker den Groszligteil der Kundenshyanliegen Ob per Anruf E-Mail Chat oder Brief ndash das Cockpit-Team sorgt dafuumlr dass Kunden die Techniker gut erreichen und schnell eine Antwort erhalten Mittels Prognosen und Planung wird der Einsatz der Kollegen in den Servicezentren nah am Bedarf geplant und gesteuert

Im Schnitt verteilt das Cockpit so taumlglich uumlber 30000 Anrufe uumlber 2000 E-Mails uumlber 700 Chats und uumlber 7500 Anliegen auf dem Postweg bdquoDie Aufgabe ist komplex weil sie viele verschiedene Kanaumlle umfasst und wir saisonale Schwankungen ebenso wie zum Beispiel ungeplante Abwesenheiten bei den Kollegen abfedern muumlssenldquo erlaumlutert Florian Werg bdquoWir arbeiten hier mit vielen verschiedenen Techniken steuern diese so aus dass der Service stimmt Technikergeist ist besonders gefragt wenn eine dieser Techniken einmal ausfaumlllt Dann gilt es flexibel und schnell eine Loumlsung zu finden damit die Kunden dennoch schnell eine Antwort erhaltenldquo erklaumlrt Anne de Wilde bdquoUns motiviert es wenn wir die besten Voraussetzungen fuumlr die Kolleginnen und Kollegen im direkten Kundenshykontakt schaffen koumlnnenldquo

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SoVerMaFacunterdeFra

FuumlrdezusRuumlvorabwaauc

App Der erste Arbeitstag von Matthias Robbers fiel auf den Startschuss eines Projekts das Versicherten der Techniker neue Kommunikationswege zum Service ihrer Kasse ermoumlglicht Der Android-Entshywickler ist Teil des Teams das die TK-App umsetzt hat deren Weg von der Planung bis in den Google Play Store gefuumlhrt und arbeitet mit seinen Kollegen daran die Anshywendung stetig zu verbessern und weiteshyre Features fuumlr die Nutzer anzubieten

bdquoMich motiviert vor allem die Chance uumlber die App so vielen potenziellen Nutzern den Alltag zu erleichtern Heute ist es fuumlr viele Menschen alltaumlglich alles per Smartshyphone von unterwegs zu erledigen Das gilt jetzt auch fuumlr Anliegen an die Technishyker etwa Dokumente zu uumlbermittelnldquo ershylaumlutert Robbers Das Entwicklerteam arshybeitet beim weiteren Ausbau der App agil steht im Austausch mit den Nutzern und bindet Ruumlckmeldungen direkt in die aktushyelle Entwicklung mit ein Fuumlr Robbers geshyhoumlrt das zum Technikergeist bdquoEs geht darum einzelne Funktionen weiter zu entshywickeln dabei aber immer das groszlige Ganshyze und den Nutzen fuumlr den Versicherten im Blick zu habenldquo

ziale Netzwerke Auch die sozialen Netzwerke stehen den sicherten der Techniker zum Austausch offen Social Media nagerin Sandra Ebenau haumllt Versicherte mit ihren Kollegen auf ebook Twitter amp Co auf dem Laufenden bdquoDabei stimmen wir

s eng mit allen ab die fuumlr die Techniker kommunizierenldquo erlaumlushyt Ebenau Zum Job gehoumlrt auch das Community Management nn auf diesen Kanaumllen erreichen die Techniker auch zahlreiche gen und Anliegen von Versicherten und anderen Usern

schnelle Antworten arbeitet das Social Media Team eng mit n Kolleginnen und Kollegen aus dem Servicezentrum Hamburg ammen Dort arbeiten Ingo Kaiser und seine Kollegen an den

ckmeldungen an die Versicherten Neben Tempo zaumlhlt dabei allem inhaltliche Flexibilitaumlt bdquoDie Themen sind vielfaumlltig und

wechslungsreich und reichen von Krankengeld bis zur Sozialshyhlldquo erlaumlutert Ingo Kaiser Antworten gibt es rund um die Uhr h wenn die meisten Anfragen tagsuumlber eintreffen bdquoOumlffentlich

sichtbar informieren wir aber nur allgemein ndash wenn fuumlr eine Ausshykunft persoumlnliche Angaben noumltig sind vernetzen wir die Versishycherten mit dem richtigen Ansprechpartnerldquo so Kaiser

36 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

(Fuumlr) Techniker von morgen Die Techniker engagiert sich mit innovativen Projekten fuumlr die Gesundheit und Zukunft junger Versicherter und ihrer Familien ndash und mit Angeboten fuumlr Auszubildende der Techniker die 2016 besonders erfolgreich waren

Sicher durch die digitale Welt Generation bdquoKopf untenldquo Neun von zehn Zwoumllfjaumlhrigen besitzen ein Smartphone drei Stunden pro Tag verbringen sie durchschnittlich online Die digitale Welt gehoumlrt laumlngst zum Alltag im Kinderzimshymer Mit den Moumlglichkeiten des Internets und der Sozialen Medien ist jedoch auch die Anzahl der Risiken gestiegen bdquoNeue Phaumlnomene wie Cybermobbing oder Inshyternetsucht belasten immer mehr die Psyshyche von Kindern und Jugendlichen Wir haben gemeinsam mit dem Verein Condrobs das Praumlventionsprojekt Netzshygaumlnger 30 gestartet damit Kinder fruumlh lernen sich in der digitalen Welt zurechtshyzufindenldquo sagt Christian Bredl Leiter der TK-Landesvertretung Bayern Netzgaumlnger 30 unterstuumltzt Schuumller darin Gefahren in der digitalen Welt zu erkennen zu vermeishyden und einen maszligvollen Umgang mit dem Internet zu entwickeln Die Jugendlishychen lernen ihr eigenes Verhalten in der digitalen Welt kritisch zu reflektieren

Das Besondere bei Netzgaumlnger 30 Nicht Lehrer vermitteln die Inhalte sondern Schuumller Neunt- und Zehntklaumlssler wershyden zu sogenannten bdquoPeersldquo ausgebildet und geben ihr Wissen in Workshops an die juumlngeren Schuumller weiter Die Aumllteren haben Vorbildfunktion koumlnnen jedoch gleichzeitig auf Augenhoumlhe mit den Fuumlnft- und Sechstklaumlsslern kommunizieshyren Netzgaumlnger 30 ist 2016 mit zwoumllf Schulen im Muumlnchener Raum gestartet und wird weiter ausgebaut Mehr zum Projekt unter wwwtkde Webcode 815146

92 der Zwoumllfjaumlhrigen besitzen ein Smartphone

(JIM-Studie 2015)

Digitale Hilfe fuumlr Eltern kranker Kinder Experten schaumltzen dass fast jedes sechsshyte Kind in Deutschland chronisch krank ist Dabei wird die Belastung sehr untershyschiedlich empfunden die ein an Asthma Diabetes oder Mukoviszidose erkranktes Kind fuumlr Eltern und Geschwister mit sich bringt Nicht wenigen bereitet die staumlndishyge Sorge schlaflose Naumlchte und setzt sie dauerhaft unter Stress Ein Projekt der Techniker in Baden-Wuumlrttemberg und des Universitaumltsklinikums Ulm moumlchte Familishyen niederschwellige Hilfe anbieten bevor sie psychisch an ihre Grenzen stoszligen

bdquoBEcKIldquo steht fuumlr Beratung von Eltern chronisch kranker Kinder im Internet

Mit dem neuen Programm will die Technishyker Eltern gezielt bei der Bewaumlltigung der Erkrankung ihres Kindes unterstuumltzen Teilnehmen koumlnnen Eltern deren an Asthshyma erkranktes Kind im Disease-Manageshyment-Programm (DMP) eingeschrieben ist Die Teilnehmer treten mit ihrem Berashyter uumlber die gesicherte Plattform der Ulshymer Onlineklinik in Kontakt Uumlber einen Zeitraum von sechs bis zwoumllf Wochen wershy

den dann anhand von Schreibaufgaben die Themenfelder Krankheitsmanageshyment Angstbewaumlltigung und Selbstfuumlrshysorge bearbeitet

Diese Form der sogenannten internetshybasierten psychologischen Intervention hat den Vorteil dass die Teilnehmer von einem persoumlnlichen Therapeuten indivishyduell betreut werden gleichzeitig durch die online-Kommunikation aber keine festen Termine eingehalten werden muumlssen

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Per Lern-App zum Profi bdquoTKlerin19 fordert Dich zu einem Duell herausldquo Wenn Caren Koshyziol eine Nachricht mit diesem Betreff von Kollegin Vivian Slotshyta bekommt ist ihr ganzes Fachwissen gefragt Die beiden Auszubildenden aus dem Fachzentrum Krankengeld in Karlsrushyhe treten uumlber ihre Smartphones gegeneinander im Quiz an Die Fragen kommen dabei aus 47 verschiedenen Themengeshybieten rund um die Inhalte aus drei Ausbildungsjahren Die beishyden nutzen eine Lern-App die die Techniker fuumlr ihre aktuell rund 800 Auszubildenden entwickelt hat

Und so funktioniert die App Wer sich einloggt waumlhlt zunaumlchst einen Gegner aus und entscheidet sich fuumlr eine Themenkateshygorie Dann gilt es in jeweils 30 Sekunden fuumlnf Fragen zu beshyantworten Danach ist der Gegner dran

TK-Auszubildende ist Deutschlands Beste Kundenservice Leistungsangebot digitale Initiativen ndash alles was die Techniker auszeichnet verdankt sie ihren Mitarbeitern den Technikern Damit diese auch in Zukunft den Grundstein fuumlr den Erfolg legen hat die Ausbildung bei der Techniker einen besonders hohen Stellenwert Das Ergebnis Jedes Jahr zaumlhlen TK-Azubis zu den Besten der Branche 2016 etwa haben 77 der insgesamt 248 bdquoNachwuchs-Technikerldquo des Abschlussjahrshygangs ihre Pruumlfungen mit der Note 1 bestanden

In diesem Jahr machte eine Auszubildende die Techniker besonshyders stolz Kira Trefon ndash mittlerweile Kundenberaterin im Sershyvicezentrum Gelsenkirchen ndash hat ihre Ausbildung zur Kauffrau im Gesundheitswesen als beste in ganz Deutschland abgeshyschlossen bdquoAls ich erfuhr dass ich Bundesbeste bin konnte ich es zuerst nicht glauben und habe mich natuumlrlich sehr gefreut Vor allem dass sich die rund viermonatige Vorbereitung auf die Pruumlfungen ausgezahlt hatldquo so die 22-Jaumlhrige die haumlufig geshymeinsam mit ihren Azubi-Kollegen gelernt hat

Kira Trefon ist Kundenberaterin im Serviceshyzentrum Gelsenkirchen

38 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

Zehn Jahre WINEG Bekommen Patienten die Behandlung die den wissenschaftlichen Erkenntnissen entspricht Welche Effekte haben neue Versorgungsmodelle Wie wirken sich gesundheitspolitische Entscheidungen auf die Versicherten aus Das sind einige der Fragen denen das wissenschaftliche Institut der TK fuumlr Nutzen und Effizienz im Gesundshyheitswesen (WINEG) seit zehn Jahren auf den Grund geht

Die Entscheidung der Techniker mit der Institutsgruumlndung 2006 eigene wissenshyschaftliche Expertise aufzubauen hat sich als vorausschauend und innovativ erwiesen Die praxisnahe Versorgungsforschung des WINEG liefert evidenzbasierte Grundlagen und Transparenz fuumlr wichtige Entscheidungen der Techniker aber auch fuumlr das Gesundheitsweshysen insgesamt Im Mittelpunkt der Forschungsarbeit steht der Versorgungsbedarf der Versicherten und die Frage wie sich auf der Basis neuester Erkenntnisse eine effektishyve und qualitativ hochwertige Gesundheitsshyversorgung weiterentwickeln laumlsst

shy

Wissenschaft fuumlr Techniker

Wie Versicherte direkt von wissenschaftlicher Expertise profitieren zeigt ein Informationspaket zu multiresistenten Keimen Die Mitarbeiter des Wissenschaftlichen Instituts der TK (WINEG) forschen im Dienst der Versicherten

Patientensicherheit ndash profitieren von der Wissenschaft Wer Gesundheitsinformationen sucht fragt heutzutage immer oumlfter bdquoDr Googleldquo Doch wie serioumls sind die Inhalte die man im Internet findet Wer sich informieren und selbstbestimmt im Gesundheitsshywesen zurechtfinden will braucht verlaumlssliche wissenschaftlich gepruumlfte Erkenntnisse in verstaumlndlicher Form Die Techniker unshyterstuumltzt deshalb ihre Versicherten und foumlrdert deren Gesundshyheitskompetenz mit evidenzbasierten Informationen zu relevanshyten Themen etwa mit einem Informationspaket zu multiresistenten Keimen (MRE)

Die Erreger treten immer haumlufiger auf zugleich verlieren gaumlngige Antibiotika ihre Wirksamkeit gegen sie Die bislang schaumlrfste Wafshyfe gegen bakterielle Infektionen wird also stumpfer ndash ein Problem das auch die Politik weltweit aufruumlttelt Dabei ist man sich einig dass eine wirksame Infektionspraumlvention nur mit Hilfe der Patienshyten gelingen kann Die Techniker leistet einen Beitrag und klaumlrt mit einem digitalen Informationspaket auf wie Menschen einer Infektion vorbeugen koumlnnen

Katharina Rubin vom WINEG dem wissenschaftlichen Institut der TK bdquoWir haben fuumlr unsere Kunden multimedial aufbereitet was das fuumlr den Einzelnen bedeutet und wie er sich in seinem privaten Umfeld aktiv daran beteiligen kann dass sich MRE nicht weiter ausbreiten ndash auf Reisen in der Kuumlche im Krankenhausldquo Zum Inshyformationspaket gehoumlren auch ein Erklaumlrfilm und ein Online-Test um das eigene MRE-Risiko zu ermitteln Rubin bdquoNicht jede Erkranshykung verlangt ein Antibiotikum Gegen Viren ist es machtlos Der sorgsame Umgang mit Antibiotika hilft Resistenzen zu vermeishydenldquo Auch Patienten die notwendige Antibiotika zu fruumlh absetshyzen oder in geringerer Dosis als verordnet einnehmen tragen zur Resistenzbildung bei

Die Techniker hat auch ihre Vertragspartner in den Blick genomshymen Sie unterstuumltzt die bdquoAktion Saubere Haumlndeldquo die die Haumlndeshydesinfektion in Krankenhaumlusern verbessert und dadurch hilft Klinikinfektionen zu vermeiden Angesichts von jaumlhrlich rund 19 Millionen Krankenhausfaumlllen ein relevanter Faktor Das Informatishyonspaket online wwwtkde Webcode 889772

39

bdquoDie Zukunft aufhalten weil man Angst davor hat ndash das hat noch nie funktioniertldquo

Dr Jens Baas

Techniker unterwegs Von der Zukunft des Gesundheitssystems bis zur Zukunft der Fuumlhrung im Unternehmen ndash Techniker pflegen den Austausch uumlber das Gesundheitssystem hinaus

Pathfinder leading the Future Sieben CEOs sieben prominente Vorshydenker und 800 bdquoYoung Leadersldquo fuumlhshyrender deutscher Unternehmen ndash geshymeinsam widmeten sie sich beim Pathfinder am 1 Mai 2016 einen ganshyzen Tag lang den draumlngendsten Fragen unserer Zeit und machten so den bdquoTag der Arbeitldquo zum bdquoTag des Nachdenshykensldquo Mit dabei Daimler-Chef Dr Dieter Zetsche Deutsche Bank-Vorstand Juumlrshygen Fitsche Joe Kaeser CEO von Sieshymens und TK-Chef Dr Jens Baas

Mit 100 Nachwuchsfuumlhrungskraumlften der Techniker reiste er nach Berlin um gemeinsam zu diskutieren worauf es in Unternehmen von morgen ankommt Das Ziel des Zukunftsgipfels des Hanshydelsblatts jungen Fuumlhrungskraumlften den Anstoszlig zu geben eigene und auch unshy

bequeme Wege zu gehen Im Mittelshypunkt des gemeinsamen Vortrags des TK-Chefs mit dem Informatiker und Kuumlnstler Professor Dr Juumlrgen Schmidshyhuber stand das Thema bdquoResponsibility ndash und wie Big Data die Medizin revolutishyonieren wirdldquo

Z2X ein Wochenende mit Visionaumlren Das Portal Zeit Online lud anlaumlsslich seines Gesundheitssystem kennenzulernen norieren wenn Versicherte etwas fuumlr 20-jaumlhrigen Bestehens im September 500 Im Workshop bdquoApp jetzt gesundldquo den ihre Gesundheit tun und dies mit digitashybdquoTwentysomethingsldquo also 20 - bis 29-Jaumlh- Thomas Heilmann Experte der Technishy len Daten belegen Die Teilnehmer disshyrige nach Berlin zu einem bdquoFestival der ker fuumlr digitale Versorgung leitete ging kutierten teils sehr kontrovers uumlber Visionaumlreldquo ein Die Techniker war als Part- es um den Einsatz von Fitnesstracker- Datensicherheit Vor- und Nachteile des ner dabei um die Ideen der sogenannten daten in der gesetzlichen Krankenversi- Solidarsystems und Bonus-Malus-Pro-Millennials fuumlr ein smartes und innovatives cherung Sollen Krankenkassen hoshy gramme

MEDICA Gesundheitsmarkt von morgen Lebende menschliche Zellstrukturen tropshyfen auf eine Unterlage bilden kleine Kreise und formen sich schlieszliglich zu einer dreishydimensionalen menschlichen Ader die sich sogar verzweigt ndash die Fachmesse MEshyDICA 2016 gab Einblick was sich in nur zwoumllf Monaten im internationalen Geshysundheitsmarkt entwickelt hat Zentrales Thema die Digitalisierung als der Innovashytionstreiber Auf dem Podium des ECON-Forums der Techniker diskutierten

Vertreter aus Politik Medien und Wissenshyschaft die Frage wie sich die Chancen der Digitalisierung auf das deutsche Gesundshyheitssystem uumlbertragen lassen In der Disshykussion waren sich der digitale Vordenker Sascha Lobo und Dr Jens Baas Vorshystandsvorsitzender der Techniker einig dass die breite Nutzung individueller Dashyten kuumlnftig nachgefragt werden wird Desshyhalb muumlsse man aktiv gestalten statt auf die Angebote milliardenschwerer US-Konshyzerne zu warten Die Techniker unterwegs auf der Fachmesse MEDICA

40 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

Ehrenamtlich fuumlr die Techniker

Der Verwaltungsrat ist das houmlchste Entscheidungsgremium der Techniker ndash seine 30 Mitglieder und ihre Stellvertreter leisten als Selbstverwaltung diese verantwortungsvolle und anspruchsshyvolle Aufgabe ehrenamtlich Der Verwaltungsrat setzt sich pashyritaumltisch aus je 15 Versicherten- und 15 Arbeitgebervertretern zusammen Ihre Legitimation erhalten die Selbstverwalter uumlber die alle sechs Jahre stattfindende Sozialwahl

Mit dieser Legitimation treffen die Ehrenamtlichen alle Entshyscheidungen die fuumlr die Techniker von grundsaumltzlicher Bedeushytung sind Auszligerdem entscheidet der Verwaltungsrat uumlber Satzungsleistungen von denen die Versicherten ganz unmitshytelbar profitieren So erleichtert eine im Juli verabschiedete Satzungsleistung zur Kostenuumlbernahme des innovativen Flash Glucose Messsystems insulinpflichtigen Diabetikern den Alltag Per Scanner koumlnnen sie ihren Blutzuckerwert bdquounblutigldquo und schmerzfrei ermitteln Dazu wird ein Sensor ins Unterhautfettshygewebe eingesetzt

Die Verwaltungsraumlte beschlieszligen zudem den Haushalt der Techniker ndash und den kassenindividuellen Zusatzbeitrag Der liegt bei der Techniker fuumlr 2017 mit 10 Prozent unter dem Durchschnitt der gesetzlichen Krankenversicherung

Austausch mit Entscheidungstraumlgern Daruumlber hinaus pflegen die gewaumlhlten Verwaltungsraumlte den Austausch mit Vertretern aus Politik und Gesundheitswesen Die Bundesshywahlbeauftragte fuumlr die Sozialversicherungswahlen Rita Pashywelski bekraumlftigte als Gastrednerin die Relevanz von Selbstshyverwaltung und Sozialwahl Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis (SPD) nahm vor den Ehrenamtlichen unter anderem zum Selbstverwaltungsstaumlrkungsgesetz Stellung Frank Plashyte Praumlsident des Bundesversicherungsamtes stellte dem Verwaltungsrat die Arbeit der Aufsichtsbehoumlrde vor EU-Exshyperte Guumlnter Danner erlaumluterte dem Gremium aktuelle Frashygen des europaumlischen Sozialrechts

Selbstverwaltung bedeutet Selbstgestaltung Die Ehrenamtlichen beziehen auch zu relevanten politischen Fragen Position Den Standpunkt des Gremiums zur Bundestagswahl 2017 finden Sie auf wwwtkde

Uumlbrigens Die Sitzungen des Verwalshytungsrats sind oumlffentlich Zudem informiert der Verwaltungsrat auf wwwtkde (Webcode 139012) in Text Bild und Video uumlber den Inhalt der Sitzungen

41

bdquoWir wollen eine starke Selbstverwaltungldquo

Dieter F Maumlrtens und Dominik Kruchen sind die alternierenden Vorsitzenden des Verwaltungsrats Der Vorsitz wechselt jaumlhrlich zum 1 Januar

Wie arbeitet die Selbstverwaltung der Techniker

Dominik Kruchen Die Rolle des Verwaltungsrats laumlsst sich

durchaus mit der des Aufsichtsrats in Unternehmen vergleichen Selbstverwalter tragen eine enorme Verantwortung mit der Beshysonderheit dass wir diese Aufgabe ehrenamtlich uumlbernehmen Die Selbstverwaltung bestimmt den Kurs der Kasse uumlbt eine Konshytrollfunktion aus und trifft zentrale Entscheidungen ndash dabei ist

sie den Beitragszahlern verpflichtet

Dieter F Maumlrtens Entscheidungen von solcher Tragweite beshynoumltigen ein solides Fundament ndash das leisten bei der Techniker die

Fachausschuumlsse deren Mitglieder sich mit teilweise hochkompleshyxen Sachverhalten auseinandersetzen um die Beschluumlsse des

Gremiums vorzubereiten

Wie beurteilen Sie aktuell die Rolle der Selbstverwaltung im

Gesundheitssystem

Kruchen Die Selbstverwaltung ist eine tragende Saumlule des

deutschen Gesundheitssystems Auch der internationale Vershygleich belegt eindrucksvoll ndash etwa mit Blick auf die Situation in

Suumldeuropa ndash wie krisensicher und stabil dieses etablierte System

ist das eben nicht vollstaumlndig vom Staat abhaumlngig ist

Maumlrtens Obwohl sich diese Errungenschaft permanent beshywaumlhrt gibt es immer wieder Versuche ihre Autonomie und somit

auch die Handlungsfaumlhigkeit dieses Stabilitaumltsfaktors einzushyschraumlnken die Vorstoumlszlige der Politik zum sogenannten Selbstvershywaltungsstaumlrkungsgesetz sind hier nur ein Beispiel Hier gilt es

klare Kante zu zeigen und diese tragende Saumlule entschieden zu

verteidigen

Unikosmos Award Zukunft der Notfallmedizin In den rund 1200 Notaufnahmen in Deutschland zaumlhlt im Alltag oft jede Sekunde Wie diese Einheiten organisiert sind stellt die Weichen fuumlr den Behandlungserfolg Die Absolventin der APOLLON Hochschule der Gesundheitswissenschaft in Bremen Anna Christina Houmlrster widmete ihre Abschlussarbeit der Frage nach Prozessen und Qualitaumltsmanagement in Notaufnahmen Fuumlr ihre Analyse erhielt sie im Rahmen einer Verwaltungsratssitzung den Unikosmos Award 2016 den die Hamburger Presseagentur Public Address und die Techniker fuumlr innovative Konzepte von Nachwuchswissenschaftlern verleihen Perspektivisch stellt die Wissenschaftleshyrin auch die Frage wie das systematische Erfassen von Qualitaumltsfaktoren und der Aufbau eines nationalen Notaufnahmeregisters die Versorgungsqualitaumlt verbessern kann

42 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker Der Verwaltungsrat aktuell Auch 2017 stehen die Mitglieder des Verwaltungsrats zur Wahl Nach der Wahl konstituiert sich das Gremium am 29 September 2017 Hier finden Sie die aktuelle Mitgliederliste und die aktuell vertretenen Listen

Die Mitglieder des aktuellen Verwaltungsrats

Arbeitgebervertreter Dominik Kruchen Duumlsseldorf Alternierender Vorsitzender

Heiner Boumlgemann Bremen Rainer Bruns Nordstrand Uwe Buszligmeier Greven Joachim Feldmann Bremen Helmut Fitzke Woggersin Wilfried Grunau Edewecht-Friedrichsfehn Joumlrg Henschen Bremen Klaus H Kober Rheinmuumlnster Udo Nicolay Moumllln Mirko Knappe Hamburg (seit 01012017) Johannes Seiboldt Nidda Rainer Tietz Bottrop Roland Unzeitig Wettmershagen Bernd Wegner Riegelsberg

Vertretene Organisation ZI HSH Zahntechniker-Innung Hamburg und Schleswig Holstein 15 Sitze

Versichertenvertreter Dieter F Maumlrtens Offenbach Alternierender Vorsitzender

Rosemie Bilz Radebeul Detlef Decho Syke Peter Duchene Groszligrosseln Friedrich Gosewinkel Hamm Karla Hasenauer Suhl Uwe Klemens Muumlnchen Baumlrbel Richling Bremen Annette Stensitzky Troisdorf (seit 15072016) Norbert Schneider Schwerin Harald Schulte Koumlnigswinter Erika Streit Koumlln Johanna Vieweg Dresden Harald Wagner Sipplingen Gerard Wolny Remagen

Vertretene Organisationen TKG TK-Gemeinschaft unabhaumlngige Versichertengemeinshyschaft der Techniker Krankenkasse eV 12 Sitze verdi Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft 1 Sitz IGM Industriegewerkschaft Metall 1 Sitz ACA Katholische-Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Deutschshylands e V Kolpingwerk Deutschland Bundesverband Evanshygelischer Arbeitnehmerorganisationen eV 1 Sitz

43

Sozialwahl gelebte Teilhabe Demokratischer Taktgeber fuumlr den Verwaltungsrat sind die Sozialwahlen deren Ergebnis alle sechs Jahre die Zusammensetzung des houmlchsten Entscheidungsgremiums der Techniker festlegt

Bei der Techniker werden seit jeher die 15 Versichertenvershytreter per Urwahl ermittelt So haben die rund 74 Millionen Mitglieder eine echte Wahl und koumlnnen ihr Recht auf Mitbeshystimmung nutzen Damit die Stimmberechtigten bis zum 31 Mai 2017 ihre Stimmen geltend machen koumlnnen stand 2016 im Zeichen der Vorbereitungen fuumlr die Abstimmung im bdquoSushyperwahljahr 2017ldquo Federfuumlhrend in der Vorbereitung der Wahlausschuss unter Vorsitz des stellvertretenden Vorshystandsvorsitzenden Thomas Ballast Das Gremium ist unter anderem zustaumlndig fuumlr die Zulassung der antretenden Listen aber auch fuumlr die ordnungsgemaumlszlige Ermittlung des Wahlershygebnisses Eine Informationskampagne begleitete die Wahlshyvorbereitungen und ermoumlglichte Versicherten ebenso wie Multiplikatoren sich umfassend uumlber die Wahl zu informieren

Klares Ja zur Teilhabe Sozialwahl bedeutet demokratische Teilhabe nach dem Prinzip bdquoWer Beitraumlge einzahlt soll auch mitbestimmenldquo Im Vorfeld ermittelte die Techniker im Rahshymen einer Studie wie die Menschen in Deutschland zur Sozishyalwahl stehen Das klare Ergebnis der repraumlsentativen Forshysa-Umfrage Das Prinzip der ehrenamtlichen Selbstverwaltung und die Teilhabemoumlglichkeit durch die Sozialwahl stehen hoch im Kurs 68 Prozent der Befragten sprachen sich klar fuumlr die Sozialwahl aus Und Selbst 58 Prozent der Privatversicherten haumltten gerne diese Mitsprachemoumlglichkeit

Zudem halten 73 Prozent der Menschen in Deutschland die Verwaltungsraumlte fuumlr wichtig und befuumlrworten dass Versishycherte durch sie an Entscheidungen beteiligt werden Besonshyders hoch ist die Fuumlrsprache unter den Juumlngeren zwischen 18 und 39 Jahren Vier von fuumlnf sprachen sich hier fuumlr das Prinshyzip bdquoVersicherte fuumlr Versicherteldquo aus

55 der Menschen in Deutschland sind politisch stark

oder sehr stark interessiert

44 Geschaumlftsbericht 2016 Die Finanzen ndash

Die Finanzen Der Bereich Finanzen informiert uumlber Vermoumlgensshyrechnung Vermoumlgen Einnahmen und Ausgaben der Techniker Krankenkasse uumlber die Versicherten- und Mitgliederentwicklung sowie die Finanzen der Pflegeversicherung

45

Der Jahresruumlckblick in Zahlen Das Geschaumlftsjahr 2016 war erneut von einer guten wirtschaftlichen Konjunkshytur gepraumlgt die viel Geld in die Kassen der Sozialversicherungen gespuumllt hat Auszligerdem verzeichnet das System der gesetzlichen Krankenversicherungen weiterhin Zuwaumlchse an Versicherten Dem gegenuumlber stehen staumlndig steishygende Ausgaben im Gesundheitswesen und Verzerrungen des Wettbewerbs der Kassen untereinander So reichten auch im Haushaltsjahr 2016 die Zuweishysungen aus dem Gesundheitsfonds an die Techniker nicht aus um die Ausgashyben fuumlr die Versorgung der Versichershyten zu decken

Dennoch lag der kassenindividuelle Zushysatzbeitrag der Techniker mit 10 Proshyzent auch 2016 unter dem amtlichen Durchschnitt

Ausgaben der Krankenversicheshyrung Das Haushaltsjahr 2016 schlieszligt die Techniker mit einem Plus von etwa 22 Millionen Euro ab Zu dem ausgeglishychenen Haushalt tragen vor allem die schlanken Prozesse und die effektive Verwaltung bei Die wirtschaftliche Kulshytur im Unternehmen ist dafuumlr verantshywortlich dass der Fehlbetrag der Zushyweisungen aus dem Gesundheitsfonds aufgefangen werden konnte Die Vershywaltungskosten von 136 Euro je Versishycherten lagen somit auch deutlich unter den durchschnittlichen Verwaltungskosshyten in der gesetzlichen Krankenversicheshyrung (153 Euro)

Die Leistungsausgaben stiegen um 31 Prozent und damit etwas moderater als im Vorjahr Auffaumlllig ist dass die Ausgaben fuumlr Arzneimittel auf einem hohen Niveau noch einmal mit 39 Prozent zunehmen und auf 4 Milliarden Euro ansteigen Den groumlszligten Ausgashybenblock verzeichnet die Techniker bei den Kosten fuumlr die Krankenhausbehandlung Erstmals uumlbersteigt dieshyser Wert mit einem Zuwachs von 38 Prozent die Sieben-Milliarden-Euro-Marke Fuumlr aumlrztliche Behandshylungen wurden 46 Milliarden Euro ausgegeben was einen Anstieg von 29 Prozent bedeutet

Ausgaben der Pflegeversicherung Die Leistungsshyausgaben fuumlr die pflegebeduumlrftigen Versicherten beliefen sich auf rund 13 Milliarden Euro Mit 3 Milshyliarden Euro flieszligt der Groszligteil der Einnahmen der Pflegeversicherung an den Ausgleichsfonds Mit ihm werden andere Pflegekassen unterstuumltzt deren Ausgaben nicht ausreichend durch Einnahmen geshydeckt sind

Abnahmen Der Verwaltungsrat hat die Jahresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse und die Jahshyresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse Pflegeversicherung abgenommen und dem Vorstand dafuumlr Entlastung erteilt

Juli 2017

Dieter F Maumlrtens

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

Dominik Kruchen

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

46 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Vermoumlgensrechnung

Aktiva in Tsd Euro 2015 2016

A Langfristiges Vermoumlgen

I Verwaltungsvermoumlgen 294474 275331

II Mittel der Ruumlckstellungen 2034183 2429274

III Andere Geldanlagen 3077456 3612688

B Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 904561 937768

II Wertpapiere 1923105 1575117

III Kassenbestand und Giroguthaben 23552 15055

C Rechnungsabgrenzungsposten 7356 9010

D Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

Passiva in Tsd Euro 2015 2016

A Netto-Reinvermoumlgen 3076733 3098587

B Ruumlckstellungen 2034183 2429 274

C Verpfl ichtungen 3137799 3310071

D Rechnungsabgrenzungsposten 15972 16309

E Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

In dieser und in den folgenden Tabellen sind Rundungsdifferenzen moumlglich

47

Vermoumlgen

2015 2016

Netto-Reinvermoumlgen in Tsd Euro 3076733 3098587

je Versicherten in Euro 32980 32087

zum Vorjahr je Versicherten - 118 - 27

Davon

Betriebsmittel 1755959 1705756

je Versicherten in Euro 18822 17664

zum Vorjahr je Versicherten - 190 - 62

Ruumlcklagen 946300 1037500

je Versicherten in Euro 10144 10744

zum Vorjahr je Versicherten + 17 + 59

Verwaltungsvermoumlgen inkl Investitionsruumlcklage

374474 355331

je Versicherten in Euro 4014 3680

zum Vorjahr je Versicherten - 42 - 83

Erfolgsrechnung

in Tsd Euro 2015 2016

1 Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds 21313911 22724351

2 Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz 1287826 1709675

3 Erstattungen 42285 51670

4 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 58445 60767

5 Leistungsaufwand 21656712 23109954

6 Verwaltungskosten 1233733 1309365

7 Zinsergebnis 20949 17024

8 Sonstige Einnahmen 8043 7577

9 Sonstige Ausgaben 98417 129891

10 Jahresfehlbetrag (-)Jahresuumlberschuss - 257403 21854

48 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Einnahmen im Detail 2015 2016

Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 22745586 24594001

je Versicherten in Euro 243813 254678

zum Vorjahr je Versicherten + 28 + 45

Davon

Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds

absolut in Tsd Euro 21313911 22724351

je Versicherten in Euro 228467 235317

zum Vorjahr je Versicherten - 29 + 30

Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz absolut in Tsd Euro 1287826 1709675

je Versicherten in Euro 13804 17704

zum Vorjahr je Versicherten ndash + 283

Sonstige Einnahmen absolut in Tsd Euro 143849 159976

je Versicherten in Euro 1542 1657

zum Vorjahr je Versicherten - 154 + 74

Ausgaben im Detail 2015 2016

24572147 Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 23002989

je Versicherten in Euro 246572 254452

zum Vorjahr je Versicherten + 15 + 32

Davon

Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 21656712 23109954

je Versicherten in Euro 232142 239310

zum Vorjahr je Versicherten + 41 + 31

Davon

Aumlrztliche Behandlung absolut in Tsd Euro 4324921 4608482

je Versicherten in Euro 46359 47722

zum Vorjahr je Versicherten + 38 + 29

Zahnaumlrztliche Behandlung ohne Zahnersatz

absolut in Tsd Euro 1450491 1516045

je Versicherten in Euro 15548 15699

zum Vorjahr je Versicherten + 23 + 10

49

Ausgaben im Detail 2015 2016

Zahnersatz absolut in Tsd Euro 361938 363907

je Versicherten in Euro 3880 3768

zum Vorjahr je Versicherten + 18 - 29

Arzneimittel absolut in Tsd Euro 3708728 3988102

je Versicherten in Euro 39754 41298

zum Vorjahr je Versicherten + 54 + 39

Hilfsmittel absolut in Tsd Euro 762963 796889

je Versicherten in Euro 8178 8252

zum Vorjahr je Versicherten + 32 + 09

Heilmittel absolut in Tsd Euro 711308 777475

je Versicherten in Euro 7625 8051

zum Vorjahr je Versicherten + 88 + 56

Krankenhausbehandlung absolut in Tsd Euro 6520595 7003332

je Versicherten in Euro 69895 72522

zum Vorjahr je Versicherten + 25 + 38

Krankengeld absolut in Tsd Euro 1474940 1561341

je Versicherten in Euro 15810 16168

zum Vorjahr je Versicherten + 53 + 23

Fahrkosten absolut in Tsd Euro 374939 410294

je Versicherten in Euro 4019 4249

zum Vorjahr je Versicherten + 96 + 57

Vorsorge- und Rehabilitationsleistungen

absolut in Tsd Euro 306972 317177

je Versicherten in Euro 3290 3284

zum Vorjahr je Versicherten + 51 - 02

Schutzimpfung absolut in Tsd Euro 205930 220120

je Versicherten in Euro 2207 2279

zum Vorjahr je Versicherten + 138 + 33

Fruumlherkennungsmaszlignahmen absolut in Tsd Euro 324596 328676

je Versicherten in Euro 3479 3404

zum Vorjahr je Versicherten + 47 - 22

50 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Ausgaben im Detail 2015 2016

Schwangerscha und Mutterscha

ohne stat Entbindung absolut in Tsd Euro 243622 265110

je Versicherten in Euro 2611 2745

zum Vorjahr je Versicherten + 21 + 51

Behandlungspflege und haumlusliche Krankenpflege

absolut in Tsd Euro 364213 413436

je Versicherten in Euro 3904 4281

zum Vorjahr je Versicherten + 151 + 97

Dialyse absolut in Tsd Euro 136648 143130

je Versicherten in Euro 1465 1482

zum Vorjahr je Versicherten + 64 + 12

Sonstige Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 383907 396438

je Versicherten in Euro 4115 4105

zum Vorjahr je Versicherten + 20 - 02

Praumlvention absolut in Tsd Euro 744643 756656

je Versicherten in Euro 7982 7835

zum Vorjahr je Versicherten + 23 - 18

Verwaltungsausgaben absolut in Tsd Euro 1233733 1309365

je Versicherten in Euro 13225 13559

zum Vorjahr je Versicherten + 99 + 25

Sonstige Ausgaben absolut in Tsd Euro 112545 152828

je Versicherten in Euro 1206 1583

zum Vorjahr je Versicherten - 372 + 312

51

Pflegeversicherung

Vermoumlgensrechnung 2015 2016

Aktiva in Tsd Euro

A Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 102500 110008

II Kurzfristige Geldanlagen 396000 415005

III Kassenbestand und Giroguthaben 286 828

B Rechnungsabgrenzungsposten 25137 37673

523924 563513

Passiva in Tsd Euro

A Reinvermoumlgen 244790 272895

B Verpfl ichtungen 279134 290618

523924 563513

Erfolgsrechnung 2015 2016

in Tsd Euro

1 Beitraumlge 4187123 4471718

2 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 5310 3553

3 Leistungsaufwand der Pfl egeversicherung 1199331 1339563

4 Zahlungen an den Ausgleichsfonds 2826011 2972471

5 Verwaltungskosten 120294 134589

6 Zinsergebnis 108 - 436

7 Sonstige Einnahmen 1 0

8 Sonstige Ausgaben 98 107

9 Jahresuumlberschuss 46807 28105

52 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Leistungsausgaben Pflegeversicherung

Leistungsausgaben in Tsd Euro 2015 2016

Pfl egesachleistung 172597 189955

Pflegegeld 351752 384789

Leistungen fuumlr Pfl egepersonen 63020 68594

Stationaumlre Leistungen 380641 410093

Uumlbrige Leistungen 231321 286132

Leistungsausgaben insgesamt 1199331 1339563

53

Mitglieder- und Versichertenentwicklung

Stichtag Jahresdurchschnitt

01012016 01012017 2015 2016

Mitglieder 7044467 7342157 6874547 7205987

zum Vorjahr +48 +42 +56 +48

Familienangehoumlrige 2433683 2454518 2454552 2450915

Versicherte insgesamt 9478150 9796675 9329099 9656902

zum Vorjahr +35 +34 +46 +35

54 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Der Geschaumlftsbericht der Techniker ndash auch digital

Unter wwwtkdegeschaeftsbericht finden Sie die digitale Ausgabe des TK-Geschaumlftsberichts

Der Geschaumlftsbericht 2016 steht Ihnen auch als PDF zum Download unter wwwpressetkde zur Verfuumlgung

Zu Artikeln die mit diesem Symbol gekennzeichnet sind finden Sie ausfuumlhrliche Videos im digitalen Geschaumlftsbericht

Impressum ndash Verantwortlich fuumlr den Inhalt Techniker Krankenkasse Bramfelder Straszlige 140 22305 Hamburg Telefon 040-69 09-17 83 Internet wwwpressetkde E-Mail pressestelletkde Twitter wwwtwittercomtk_presse

Verantwortlich Prof Dr Volker Moumlws Redaktion Kerstin Grieszligmeier Inga Laboga Texte Kerstin Grieszligmeier Hermann Baumlrenfaumlnger Gabriele Baron Nicole Battenfeld Daniel Burgstaler Dennis Chytrek Jacqueline Dauster Philip Giewer Michaela Hombrecher Inga Laboga Katharina Lemke Natalie Quadbeck Heike Schmedemann Silvia Wirth

Konzept und Gestaltung Christina Bartheidel Produktion Tanja Klopsch Litho Hirte GmbH amp Co KG Hamburg Druck Eversfrank Berlin GmbH Berlin Bilder Andreas Friese Jan Pauls Jan Haas Getty Images

copy Alle Rechte vorbehalten Nachdruck und sonstige Formen der Vervielfaumlltigung ndash auch auszugsweise ndash nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung

Mehr Informationen gibt es online Die digitale Ausgabe des TK-Geschauml sberichts fi nden Sie unter wwwtkdegeschae sbericht

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2010

02

720

17

  • Geschaumlftsbericht 2016
    • Vorwort
      • Dr Jens Baas im Gespraumlch mit13Martina Koederitz
      • Auf das Wesentliche reduziert
      • Interview bdquoDie Technikerldquo schaumlrft13ihren Markenauftritt
      • Kampagne Weil die beste Technik13menschlich ist
      • Position beziehen
      • Digitalisierung Nicht ob sondern wie
      • Interview Digitalisierung aktiv gestalten
      • Die Vermessung der Gesundheitswelt
        • Inhalt
        • 1 Die Techniker
        • 2 Die Technik
          • Thomas Ballast im Gespraumlch mit xbird
          • SmartHealth
          • Smart vernetzt
          • Digitale Versorgung
          • Service digital
          • Interviews Agiles Arbeiten amp Pflege
          • Innovationsfonds neue Wege in der Versorgung
            • 3 Wir Techniker
              • Techniker vernetzenTechniker
              • (Fuumlr) Techniker von morgen
              • Wissenschaft fuumlr Techniker
              • Techniker unterwegs
              • Ehrenamtlich fuumlr die Techniker
              • Interview bdquoStarke Selbstverwaltungldquo
              • Verwaltungsrat konkret
              • Sozialwahl gelebte Teilhabe
                • 4 Die Finanzen
                  • Jahresruumlckblick in Zahlen
                  • Vermoumlgensrechnung
                  • Vermoumlgen
                  • Einnahmen amp Ausgaben
                  • Pflegeversicherung
                  • Leistungsausgaben Pflegeversicherung
                  • Mitglieder- und Versichertenentwicklung
                    • Impressum

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bdquoDie Technikerldquo schaumlrft ihren Markenauftritt bdquoWir haben das hervorgehoben was uns im Kern ausmachtldquo Caroline H Flaschberger spricht im Interview uumlber den Relaunch der Marke und den Technikergeist

Caroline H Flaschberger leitet das Marken-Management der Techniker

Die TK hat einen Markenrelaunch durchgefuumlhrt Was war der Anlass Caroline H Flaschberger Es ist sinnvoll Marken und deren Auftritt regelmaumlszligig auf den Pruumlfstand zu stellen Gruumlnde dafuumlr koumlnnen Veraumlnderungen auf dem Markt eine strateshygische Neuausrichtung oder eine schaumlrfere Abgrenzung zum Wettbewerb sein Die letzshyten Veraumlnderungen am Look der Marke waren uumlber sechs Jahre her seitdem hat sich vor allem in der digitalen Welt enorm viel veraumlndert Mit dem Markenrelaunch haben wir die grundsaumltzlichen Definitionen unserer Marke uumlberpruumlft und geschaumlrft mit dem Ziel unshysere Markenpositionierung zu staumlrken und sie deutlicher nach auszligen zu kommunizieren Diese bdquogeschaumlrfteldquo Positionierung muss sich im Look amp Feel der Marke wiederfinden Deshalb ist der Markenrelaunch viel mehr als nur ein neues Corporate Design

Zukuumlnftig nennt sich die TK bdquoDie Technikerldquo Warum Flaschberger Es ging um etwas Grundsaumltzliches naumlmlich um die Frage was ndash oder besser gesagt wer ndash unsere Marke so stark macht was ihr Daseinszweck ist und welche Eigenschaften wir und unsere Kunden der Marke genau zuschreiben Dabei kamen wir schnell zu der Erkenntnis dass das was uns stark macht und von den Mitbewerbern unterscheidet wir sind ndash die Mitarbeiter also bdquoDie Technikerldquo Wir haben bewusst auf

bdquokrankldquo und bdquoKasseldquo verzichtet und das hervorgehoben was uns im Kern ausshymacht Wir sind bdquoDie Technikerldquo Das kann keine andere Kasse von sich behaupten

Wofuumlr steht der neue Markenauftritt Flaschberger Wir wollen zeigen dass Die Techniker zu sein fuumlr uns eine Geisshyteshaltung ist das innerste Bestreben uns stets zu verbessern ndash nicht zum Selbstzweck sondern fuumlr die Gesundshyheit und Zufriedenheit unserer Kunden Dieser Technikergeist soll in jeder Ausshypraumlgung unserer Marke zum Ausdruck kommen In jedem Online-Auftritt mit jedem Service jeder Broschuumlre und jeder Anzeige ndash bis hin zur Gestaltung unserer Kundenberatungen

Welche Idee steckt hinter dem neuen Corporate Design Flaschberger Das neue Corporate Deshysign leitet sich primaumlr aus zwei Komposhynenten unserer Marke ab Dem Markenshykern bdquoTechnikergeistldquo und unserer Positionierung als Premiummarke Technishyker denken ja funktional und effizient Auf unser Design bezogen heiszligt das Es ist frei von Uumlberfluumlssigem von Schmuck und Schnoumlrkeln und funktioniert fuumlr alle Anforshyderungen bdquoPremiumldquo druumlckt sich vor alshylem in der Qualitaumlt und Aumlsthetik unseres Markenauftritts aus Das gilt fuumlr alle Kanaumlshyle auf denen uns der Kunde begegnet ndash fuumlr Broschuumlren und Webseiten genauso wie fuumlr die neue TK-App

Und was hat sich alles geaumlndert Flaschberger Kurze Antwort So gut wie alles Vom groszligen Logo an der Unternehshymenszentrale in Hamburg bis hin zum Kushygelschreiber

12 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Techniker

bdquoWeil die beste Technik menschlich istldquo

Neues Logo innovatives Corporate Design und eine reduzierte klare Bildsprache Im September 2016 praumlsentierte sich das Unternehmen in neuem Look amp Feel auf allen Kanaumllen

Die Techniker zeigt sich nach dem Re-Branding digital-zeitgeshymaumlszlig Leitfarbe bleibt Cyan ergaumlnzt durch ein neues Farbshyspektrum Die Bildsprache und die Typo wurden ebenfalls erneuert Zeitgleich mit dem Relaunch des Markenauftritts startete eine bundesweite Markenkampagne

Fortschrittliche Medizintechnik mit menschlicher Halshytung bdquoDein Koumlrper Weil die beste Technik menschlich istldquo ndash das ist die Botschaft der neuen Markenkampagne der Techshyniker Das Herzstuumlck der Kampagne ist der Werbespot bdquoSupermikrofonldquo in dem eine houmlrgeschaumldigte Frau dank eines Cochlea-Implantats zum ersten Mal ihre eigene Stimme houmlrt

Im Fokus stehen der menschliche Koumlrper als technisches Meisterwerk und die Leistungen der Techniker eine innovative Gesundheitsvorsorge sowie fortschrittliche Gesundheitstechnik Das Kampagnenmotto zeigt den Blick der Techniker auf den menschlichen Koumlrper als ein Wunder der Technik

Markenkampagne mit digitalem Schwerpunkt Startshyschuss fuumlr die Markenkampagne war die Enthuumlllung des neushyen Logos das nun die Glasfassade der Unternehmenszentshyrale schmuumlckt Mehrere Hundert bdquoTechnikerldquo waren am 15 September mit dabei als das Logo oumlffentlich das Licht der Welt erblickte Die Vorstellung des neuen Markenauftritts lief uumlber alle verfuumlgbaren Kanaumlle ndash von der fruumlhzeitigen Einbezieshyhung aller Mitarbeiter bis hin zur Kundenkommunikation auf den Sozialen Kanaumllen oder der Mitgliederzeitschrift TK aktushyell Neben dem Werbespot mit dem Kampagnenmotto im

Technikergeist im Laufe der Zeit

1884 Eine Krankenkasse fuumlr Techniker Gruumlndung der Einshygeschriebenen Hilfskasse fuumlr Architekten Ingenieure und Techniker

1964 Karteikarte ade Die TK ndash damals noch bdquoBerufskrankenkasse fuumlr Technikerldquo (BdT) genannt ndash stellt ihre Mitgliederkartei auf ein elektronisches Datenverarbeishytungssystem um 1884

1964

2016

13

Fernsehen und Kino gibt es Online-Werbung auch auf Social Media-Kanaumllen sowie Printwerbung und Plakate Dabei liegt der Schwerpunkt auf den digitashylen Kanaumllen Jung von MattSAGA entwickelte die Kampagne in Zusammenarbeit mit Elbkind der Soshycial Media-Agentur der Techniker Das neue Corporate Design kommt von Jung von Mattbrand identity in Hamburg

dietechnikerde

Differenzierung von uumlber 400000 verschiedenen Schallquellen Dein Ohr Weil die beste Technik menschlich ist Und falls doch mal etwas ist ermoumlglichen wir fuumlr unsere Versicherten moderne Hightech-Houmlrimplantate

1987

1996 Die TK ging als erste geshysetzliche Krankenversicherung mit einem Online-Auftritt ins Internet

2010 TK goes Social Media ndash Die TK kommuniziert ab jetzt mit ihren Kunshyden auch auf Facebook und YouTube

2017 Digitale Gesundheit Die Technishyker startet die Entwicklung einer elektroshynischen Gesundheitsakte (eGA)

14 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Techniker

Position beziehen

bdquoFairen Wettbewerb kann es nur geben wenn der Morbi-RSA manipulationssicher gemacht wirdldquo

Rahmenbedingungen analysieren hinterfragen und aktiv mitgestalten Die Techniker bezieht Position zu relevanshyten politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen Zentrale Fragestellungen sind dabei die Verteilung der Mittel aus dem Gesundheitsfonds sowie die Kostenentshywicklung im Gesundheitswesen

Risikostrukturausgleich in der Kritik Die Krankenkassen sollen untereinander in einen fairen Wettbewerb treten Damit Kassen nicht benachteiligt sind wenn bei ihnen vorwiegend aumlltere und kranke Menschen versichert sind gibt es den sogenannten morshybiditaumltsorientierten Risikostrukturausgleich Dieser bdquoMorbi-RSAldquo ist ein mathematischer Schluumlssel nach dem das Geld der Beishytragszahler theoretisch fair unter den Kassen aufgeteilt werden soll Fuumlr kranke Versicherte bekommen die Kassen eine houmlhere Zuweisung aus dem Gesundheitsfonds als fuumlr gesunde

Leider ist das System in Schieflage geraten Denn in der Praxis bekommen einige Krankenkassen wesentlich mehr Geld als sie

fuumlr die Versorgung ihrer Versicherten benoumltigen bei anderen Kasshysen reichen die Zuweisungen indes nicht aus Die Luumlcke zwischen den Ersatzkassen zu denen auch die Techniker Krankenkasse gehoumlrt und den Allgemeinen Ortskrankenkassen betraumlgt mittlershyweile rund 18 Milliarden Euro ndash jaumlhrlich Diese Diskrepanz laumlsst sich nicht mit effizienten Prozessen erklaumlren Im Gegenteil einige der bevorzugten Kassen haben im Vergleich die houmlchsten Vershywaltungsausgaben pro Versicherten und koumlnnen sich gleichzeitig einen sehr niedrigen Zusatzbeitrag leisten

Der Grund ist vielmehr die Manipulationsanfaumllligkeit des aktuellen Systems in dem die Beeinflussung des Diagnoseverhaltens von Aumlrzten sich lohnen kann Denn Welche Diagnose(n) Mediziner den einzelnen Versicherten stellen ist ausschlaggebend fuumlr die Zuweisung

Der Wettbewerb wird somit auf einer anderen Ebene gefuumlhrt als er eigentlich gefuumlhrt werden sollte Die Krankenkassen geben jetzt Geld dafuumlr aus dass die Aumlrzte Diagnosen moumlglichst genau erfassen und laufend aktuell halten In einem vielbeachteten Inshy

15

Tim Steimle leitet den Fachbereich Arzneimittel der Techniker

terview hat der TK-Vorstandsvorsitzende Dr Jens Baas im Oktober 2016 dieses Vershyhalten aller Krankenkassen kritisiert Auch wenn die Beratung der Aumlrzte uumlber die richshytigen Diagnosen nicht illegal ist so ist das Geld das dafuumlr ausgegeben wird in der Versorgung der Versicherten deutlich besshyser aufgehoben

Der Gesetzgeber hat nun reagiert und die Einflussnahme auf ambulante Diagnosen erschwert Die bestehenden Kodieranreishyze und damit die Ursache fuumlr die Einflussshynahme werden damit aber nicht beseitigt Nach wie vor ist es fuumlr die Kassen lukratishyver Einfluss auf das Kodieren von Erkranshykungen zu nehmen anstatt sich auf die Gesunderhaltung der Menschen zu konshyzentrieren Seltene und im Einzelfall sehr teure Erkrankungen werden nicht oder nur ungenuumlgend finanziell ausgeglichen Desshyhalb muss der Morbi-RSA reformiert und die Auswahl der 50 bis 80 relevanten Krankheiten veraumlndert werden Bei der Krankheitsauswahl soll der Fokus auf schwere und im Einzelfall auch teure Krankheiten gelegt werden Nur damit entfallen die Kodieranreize innerhalb der RSA-Systematik

shy

Neue Rahmenbedingungen bei Arzneimittelpreisen Tim Steimle spricht im Interview uumlber die Kostenshyfaktoren und Rahmenbedingungen der Versorgung mit Arzneimitteln

Der Prozess mit dem die Preise fuumlr neue Arzneimittel in Deutschland verhandelt werden ist nach dem Pharmadialog grundlegend veraumlndert worden Wie beurteilen Sie die Veraumlnderungen und das neue Arzneimittelgesetz Tim Steimle Mit dem neuen Gesetz wurde von dem bisher geltenden Grundsatz abgeruumlckt dass die Krankenkassen nur dann Geld fuumlr neue Medikamente bezahlen muumlssen wenn diese auch wirklich einen Zusatznutzen fuumlr die Patienten hashyben Dies ist ein klarer Ruumlckschritt bei der Erstattung von Arzneimitteln und wird zu einer Mehrbelastung fuumlr die Kranshykenkassen fuumlhren ohne dass sich die Versorgung der Versishycherten verbessert Schon heute geben wir fast vier Milliarden Euro fuumlr Arzneimittel aus ndash nach den Ausgaben fuumlr Krankenhaumluser und Aumlrzte der drittgroumlszligte Posten

Eine der Veraumlnderungen ist auch dass die Zubereitung spezieller Medikamente zur Behandlung von Krebs (Zytostatika) von den Krankenkassen nun nicht mehr wirtschaftlich ausgeschrieben werden darf Welche Auswirkungen bringt diese Entscheidung Ihrer Meinung nach mit sich Steimle Diese Ausschreibungen sind in der Vergangenheit stark kritisiert worden Die hohen Kosten in der Krebsmedizin verbunden mit der Rechtsprechung zwangen die Kassen jeshydoch dazu von diesem Mittel Gebrauch zu machen Es gibt aber die Moumlglichkeit die Ausgangsstoffe zur Herstellung dieshyser Praumlparate auszuschreiben Das wird Einsparungen von etwa 150 Millionen Euro bringen und ist ein richtiger Schritt Betrachtet man das Einsparpotenzial von 600 bis 800 Millioshynen kann dies jedoch erst ein Anfang in diesem Bereich sein

Was halten Sie davon dass Aumlrzte demnaumlchst in ihrer Praxissoftware uumlber den Nutzen von Medikamenten informiert werden sollen Steimle Ob dieses neue Instrument wirkt haumlngt entscheishydend davon ab ob die Industrie an dieser Stelle auszligen vor bleibt und die Informationen wirklich unabhaumlngig sind

16 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Techniker

Nicht ob sondern wie Wie wir kommunizieren wie wir arbeiten wie wir leben ndash die Digitalishysierung hat in unseren Alltag laumlngst Einzug gehalten das gilt auch fuumlr das Gesundheitswesen Hier haben digitale Angebote das Potenzial Effizienz und Transparenz zu steigern ndash und die Versorgung der Versicherten zu verbessern Es geht also nicht um das bdquoObldquo sondern um das bdquoWieldquo und ebenso um das bdquoWerldquo

Die bereits existierenden digitalen Angebote weisen eine sehr unterschiedliche Qualitaumlt auf und sind selten gut vernetzt Sie wirken deshalb wie ein bdquodigitaler Flickenteppichldquo Die Techniker hat den Anspruch die digitale Entwicklung aktiv mitzugestalshyten und ihren Versicherten exklusive und hochwertige digitale Versorgungsangebote zu machen Dabei stehen zwei Themen im Fokus Datenschutz und Vernetzung Letztere soll vor allem dabei helfen den Flickenteppich zu beseitigen

Elektronische Gesundheitsakte mit einheitlichen Stanshydards Deshalb hat die Techniker mit IBM Deutschland eine Entwicklungskooperation fuumlr eine digitale Gesundheitsakte (eGA) geschlossen die die bestehenden digitalen Angebote der Techniker ergaumlnzen und in Zukunft auch vernetzen soll Neben der Datensicherheit sind hier die Schnittstellen fuumlr Aumlrzte und natuumlrlich fuumlr die Versicherten selbst zentrale Punkte Die Hoheit uumlber diesen zentralen Datenspeicher hat der Versicherte Er entscheidet wem er Zugriff auf seine Daten gibt und auch ob er das Angebot uumlberhaupt annehmen moumlchte Weil die eGA esshysenziell fuumlr Versorgungsqualitaumlt und Patientensicherheit sein wird sollten jedoch alle Kassen verpflichtet werden ihren Vershysicherten eine solche Akte anzubieten Um dabei Inselloumlsungen und Wettbewerbsbehinderungen zu vermeiden muumlssen die technischen Standards und Schnittstellen klar definiert werden

Ob die digitale Entwicklung im deutschen Gesundheitssystem akzeptiert und zu einem Erfolg wird haumlngt maszliggeblich von der Datensicherheit ab Wenn Krankenversicherungen hier eine Vorreiterrolle einnehmen ist sichergestellt dass Daten nicht fuumlr gewinnbringende Zwecke verwendet werden und ihre Nutshyzung strengen gesetzlichen Bestimmungen unterliegt

Klare Rahmenbedingungen fuumlr Innovationen Im Gesundshyheitssystem treffen digitale Innovationen und deren Treiber auf komplexe Strukturen und teilweise widerspruumlchliche Regelungen Die Techniker setzt sich fuumlr klare und transparente Rahmenbeshydingungen ein die einerseits Innovationen den Weg ebnen und gleichzeitig dem sensiblen Thema Gesundheit gerecht werden

Beispiel Health-Apps Innovationen entstehen haumlufig in Unternehmen die keine erfahrenen Akteure im Gesundheitsshywesen sind wie Start-ups die Health-Apps entwickeln Ihr Weg von der Idee bis zur Erstattung durch die Krankenkassen kann auch uumlber die Zulassung nach dem Medizinproduktegeshysetz fuumlhren ndash ein komplexes und langwieriges Verfahren speshyziell angesichts der schnellen Entwicklungs- und Updatezyklen von Apps Fuumlr ein positives Innovationsklima ist hier Klarheit uumlber Zulassungspflicht und -kriterien notwendig Zudem koumlnnte ein beschleunigtes Verfahren speziell fuumlr Health-Apps diese schneller zu den Versicherten bringen

Beispiel Telemedizin Eine Erkrankung im Urlaub oder eine Beshyratung durch einen Spezialisten im laumlndlichen Raum Die Telemeshydizin koumlnnte hier Arzt und Patient ortsunabhaumlngig vernetzen Technisch ist das laumlngst moumlglich in der Praxis schraumlnken jedoch unterschiedliche ndash und teilweise uneinheitliche ndash Regelungen den Einsatz stark ein Um die Potenziale der Telemedizin zu nutzen fordert die Techniker auch fuumlr die Telemedizin Klarheit daruumlber in welchen Situationen sie zum Einsatz kommen darf

17

Digitalisierung aktiv gestalten Dr Markus Schlobohm leitet den Geschaumlftsbereich Unternehshymensentwicklung der Techniker Im Interview erlaumlutert er was die Digitalisierung fuumlr Versicherte und Mitarbeiter bedeutet

Wo steht die Techniker aktuell in Sachen Digitalisierung Und wo will sie hin Dr Markus Schlobohm Wir Techniker haben bei der Digitalisierung einen sehr guten Start hingelegt und sind fest entshyschlossen ganz vorne mit dabei zu sein Das zeigt etwa die Entwicklung der TK-App oder die Erneuerung des Online-Aufshytritts Digitalisierung findet natuumlrlich auch nach innen statt und muss ganzheitlich vorangetrieben werden Dazu gehoumlrt ein unternehmensuumlbergreifendes Verstaumlndshynis was dies fuumlr uns bedeutet Wir muumlsshysen einen Digital-Dialog fuumlhren

Was beinhaltet das Schlobohm Im Kern steht die Frage Geht es nur darum bestehende analoge Informationen und Prozesse in digitale Daten umzuwandeln oder stellen wir Abshylaumlufe und bestehende Strukturen auf die digitale Probe Ich bin davon uumlberzeugt dass wir an letzterem nicht vorbeikomshymen Als Techniker haben wir hier den Anshyspruch die Digitalisierung umfassend und aktiv zu gestalten Innovationen voranzushytreiben um letztendlich den groumlszligtmoumlglishychen Nutzen fuumlr unsere Versicherten zu erreichen

Wie sehen die Rahmenbedingungen aus Schlobohm Schon heute ist in vielen Branchen der Digitalisierungsdruck enorm ndash Kunden fordern digitale Angebote ein oder wandern ab Dieser Druck vom Markt ist im Gesundheitswesen noch weniger stark zu spuumlren als etwa in der Luftfahrt oder im Einzelhandel Er wird aber schnell steigen Den aktuellen Diskurs praumlgen vor allem die Bedenken und Risiken etwa beim wichtigen Thema Datenschutz Wir brauchen eine sektorenuumlbergreifende Deshybatte die den Nutzen ins Zentrum stellt

und das Ziel hat gute einheitliche Standards zu schaffen Es fehlen auch noch konkrete Ansaumltze die Digitalisierung zu foumlrdern also beispielsweise diejenigen zu incentivieren die fruumlhzeitig etwas auf die Beine stellen

Was kommt auf die Versicherten zu Schlobohm Durch digitale Services ruumlcken Gesundheitsthemen naumlher an den Alltag der Versicherten etwa wenn sie Termine online vereinbaren koumlnnen statt vom Anrufshybeantworter abhaumlngig zu sein Vor allem die Kommunikation und die Informationsmoumlgshylichkeiten werden sich radikal aumlndern Auch das Leistungsangebot wird breiter es wird einfacher unabhaumlngig von festen Terminen und Oumlrtlichkeiten etwas fuumlr die eigene Geshysundheit zu tun Dabei kann aber jeder selbstbestimmt abwaumlgen was kann und will ich digital erledigen ndash und was nicht

hellip und auf die Beschaumlftigten der Techniker Schlobohm Auch der Arbeitsalltag wird sich grundlegend aumlndern gelernte Aufgaben und Prozesse werden neu aufgesetzt oder fallen weg Neue spannende sich staumlndig wandelnde Taumltigkeiten werden hinzukommen Das passiert aber nicht von einem Tag auf den anderen sondern ist ein langfristiger Transformationsprozess in den wir die Mitarshybeiter nicht nur einbinden und mitnehmen sondern auch in die Gestalterrolle bringen muumlssen Denn sie bleiben die Experten in der Sache und ihr Fachwissen ist in Zukunft genauso gefragt wie heute

Dr Markus Schlobohm im Interview bdquoWir muumlssen einen Digital-Dialog fuumlhrenldquo

18 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Techniker

Die Vermessung der Gesundheitswelt

Die Techniker kuumlmmert sich nicht nur um die bestmoumlgliche medizinishysche Versorgung sondern engagiert sich auch dafuumlr dass ihre Versicherten moumlglichst gar nicht erst krank werden Mit Angeboten wie individuellen digitalen Coachings aber auch in Kitas Schulen Hochschulen und Betrieben unterstuumltzt sie die TK-Versicherten dabei etwas fuumlr ihre Gesundheit zu tun

Aber was macht Gesundheit aus Geshysundheit ist nicht nur die Abwesenheit von Krankheit Laut der Weltgesundshyheitsorganisation (WHO) geht es um das koumlrperliche geistige und soziale Wohlershygehen Der Lebensstil der Menschen und die gesundheitlichen Belastungen deshynen sie im Beruf ausgesetzt sind haben darauf groszligen Einfluss Deshalb erhebt und analysiert die Techniker regelmaumlszligig Daten zu Krankschreibungen und Arzneishymittelverordnungen und fuumlhrt Umfragen zum Lebensstil der Menschen durch

Kinder sind gut fuumlr die Gesundheit Der TK-Gesundheitsreport widmete sich 2016 in seinem Schwerpunkt der gesundheitlishychen Situation von Erwerbspersonen mit Familie Das Ergebnis Kinder sind gut fuumlr die Gesundheit Beschaumlftigte mit familienshyversicherten Kindern waren durchschnittshylich 143 Tage krankgeschrieben ndash 23 Tage weniger als Beschaumlftigte ohne Kinshyder Obwohl derzeit viel uumlber die gestressshyte Sandwichgeneration diskutiert wird zeigen die Daten dass Familie und Beruf nicht nur eine Doppelbelastung sind sonshydern dass Familie auch eine Ressource ist die positiv auf die Gesundheit wirkt

Medikamente fuumlr 250 Tage Der Report zeigt zudem dass Frauen mehr krankgeshyschrieben sind Maumlnner aber mehr Medishykamente bekommen 252 Tagesdosen ndash also die jeweils empfohlene Tagesdosis eines Praumlparats ndash erhielten Maumlnner bei

den Frauen waren es bdquonurldquo 245 Insbesondere bei Zivilisationsshykrankheiten wie Bluthochdruck und Diabetes ist das Verschreishybungsvolumen bei Maumlnnern deutlich houmlher

Gesund leben um gesund zu bleiben Viele dieser Beschwershyden lieszligen sich mit einem gesuumlnderen Lebensstil vermeiden oder positiv beeinflussen Dazu gehoumlren vor allem eine gesunde Ershynaumlhrung ausreichend Bewegung sowie regelmaumlszligiger Stressausshygleich Um herauszufinden wie Menschen mit diesen Themen umgehen befragte die Techniker einen Querschnitt der Bevoumllkeshyrung zum Ernaumlhrungs- und Bewegungsverhalten sowie zum Umshygang mit Stress

Die Bewegungsstudie zeigt dass sich die Haumllfte der Erwachsenen als bdquoSportmuffelldquo oder bdquoAntisportlerldquo bezeichnen Und Mehr als jeder Dritte bewegt sich im Alltag weniger als eine halbe Stunde Bewegung wirkt sich nicht nur positiv auf Herz- und Kreislauf aus sondern ist auch eines der besten Mittel gegen Stress Und der Stresspegel der Republik ist hoch Laut der TK-Stressstudie steshyhen 60 Prozent unter Strom Schuld sind vor allem der Job hohe Eigenanspruumlche und staumlndige Erreichbarkeit

Das is(s)t Deutschland Die neue Ernaumlhrungsstudie zeigt dageshygen einen positiven Trend 45 Prozent geben an dass sie sich vor allem gesund ernaumlhren moumlchten bei der Vorgaumlngerstudie 2013 sagten das nur 35 Prozent Die Ergebnisse der Umfragen hat die Techniker in drei Studienbaumlnden veroumlffentlicht Sie dienen als Grundlage um neue Praumlventionsangebote zu entwickeln

Die Studienbaumlnde zum Download wwwtkde Webcode 937684

19

Studienergebnisse auf einen Blick Ernaumlhrungsstudie 45 Prozent der Menschen Bewegungsstudie in Deutschland ist es am wichtigsten dass sie sich gesund ernaumlhren

3 2 66 der Erwachsenen in Deutschland bewegen sich in ihrem Alltag

noch nicht einmal eine Stunde

Gesundheitsreport Fehltage vs Medikamente pro Jahr

Frauen Maumlnner

45

41

5 4

Hauptsache gesund

Hauptsache lecker

Hauptsache kalorienarm

Hauptsache guumlnstig

Hauptsache schnell

weiszlig nicht

Stressstudie Zwischen Kindern und Karriere ist der Stress am groumlszligten Anteil der Befragten die mindestens manchmal gestresst sind nach Alter

18 bis 29 Jahre

30 bis 39 Jahre

40 bis 49 Jahre

50 bis 59 Jahre

60 bis 69 Jahre

70 plus

66

82

66

76

39

34

10 20 30 40 50 60 70 80

Oslash 61

20 Geschaumlftsbericht 2016 Die Technik ndash

Die Technik Technikergeist bringt Technik(en) hervor Diese muumlssen vor allem eines ndash die Versicherten im Blick haben und in ihrem Sinne den Alltag vereinfachen Prozesse beschleunigen oder zu einer besseren Versorgung beitragen

21

Technische Loumlsungen Die beste Technik ist menschlich heiszligt es in der aktuellen Kampagne der Techniker Dahinter steht auch die Uumlberzeugung dass Technik immer zum Ziel haben muss dem Menschen zu nutzen Technische Loumlsungen muumlssen dazu beitragen die Versicherten optimal zu versorgen oder deren Alltag durch neue Services erleichtern

Wofuumlr steht dabei bdquoTechnikldquo Im engeren Sinne fuumlr ganz konshykrete technik- und technoloshy

giebasierte Leistungen etwa digitale Versorgungsangebote Dazu gehoumlren beispielsweise eine App fuumlr Betroffene von Migraumlne ebenso wie eCoaches die beim Erreichen persoumlnlicher Gesundshyheitsziele helfen bdquoTechnikldquo meint auch neue Wege im Bereich Service etwa die TK-App oder die elektronische Gesundshyheitsakte die die Techniker gemeinsam mit IBM entwickelt

Im weiteren Sinne steht bdquoTechnikldquo aber auch fuumlr eine Methode eine Art und Weise zu handeln Bei der Techniker heiszligt das auch zunehmend agil zu arshybeiten und sich staumlrker team- und standortuumlbergreifend zu vernetzen Auf der anderen Seite koumlnnen sich Vershysicherte etwa durch Angebote zum Selbstmanagement gezielt Techniken aneignen um die eigene Gesundheit positiv zu beeinflussen und die Gesundshyheitskompetenz zu staumlrken

Daruumlber hinaus unterstuumltzen Technik und Techniken Loumlsungen auf ganz konshykrete Herausforderungen im Gesundshyheitswesen Etwa wenn die Techniker im Rahmen eines Projekts gemeinsam mit Partnern erprobt wie ein telemedishyzinisches Konsil die Folgen mangelnder Facharztdichte im laumlndlichen Raum milshydern kann ndash und weitere Projekte die durch den Innovationsfonds gefoumlrdert werden

Partnerschaften bieten stets die Chance neuer Impulse Diese kommen immer oumlfshyter von Start-ups die ihre Ideen im Geshysundheitswesen etablieren wollen Die Techniker geht offen auf diese Impulsgeshyber zu und schafft konkrete Vernetshyzungs- und Foumlrderangebote Welche Poshytenziale die Zusammenarbeit zwischen Krankenkassen und Start-ups fuumlr die Zukunft der Gesundheit hat diskutiert Thomas Ballast stellvertretender Vorsitshyzender des Vorstands der Techniker mit Dr Jonas Harder und Sebastian Sujka Ihr Berliner Start-up xbird setzte sich im Pitch im Rahmen des Innovationstags durch und gewann eine Entwicklungsshykooperation mit der Techniker

22 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

bdquoNeue Produkte brauchen die Chance sich zu beweisenldquo Thomas Ballast stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Techniker diskutiert mit Dr Jonas Harder (Chief Medical Officer) und Sebastian Sujka (CEO) vom Berliner Start-up xbird wie Start-ups den Weg ins Gesundshyheitswesen finden koumlnnen Die Software des Unternehmens wertet Bewegungsdaten von Smartphones aus In Kombination mit medizinischen Informationen koumlnnen daraus Ruumlckschluumlsse auf beginnende oder eskalieshyrende Erkrankungen gezogen werden

Thomas Ballast Start-ups sind Teil des digitalen Wandels im Geshysundheitswesen den wir Techniker aktiv mitgestalten moumlchten Sie haben sich beim Innovationstag durchgesetzt und eine Entwicklungsshykooperation mit der Techniker gewonnen Wie sind Ihre Erfahrungen wenn Kasse auf Start-up trifft Stoszligen da zwei Kulturen aufeinander

Sebastian Sujka Wir hatten mit sehr langen Response Rates geshyrechnet Das war nicht der Fall Ein kultureller Unterschied ist viel-leicht dass wir spontan nach einem Telefonat loslegen auch uumlber Nacht wenn viel Arbeit ansteht Bei Ihnen werden viel mehr Leute eingebunden es gibt viel mehr Struktur

Dr Jonas Harder Positiv ist definitiv dass wir von Anfang an einen kompetenten Ansprechpartner bei der TK hatten der sich auch kurz-

fristig Zeit fuumlr uns nahm der uns verstand und die naumlchsten Schritte aufzeigte Haumltten Sie denn gerne mehr Start-up im Unternehmen

Ballast Manchmal schon Andererseits sind wir als Kasse auf Nachhaltigkeit Vertrauen und Sicherheit ausgerichtet Mit Start-ups verbinde ich Tempo und die Notwendigkeit schneller Ergebnisse Natuumlrlich treiben auch wir eigene Projekte voran entwickeln etwa Apps foumlrdern aber bewusst auch die Kooperashytion mit Start-ups Wir wollen Ideen von auszligen aufgreifen gemeinsam entwickeln und daraus Produkte schaffen die wir unseren Kunden anbieten koumlnnen Warum sucht xbird die Naumlhe zu einer Kasse

Sujka Unser Team ist zwar fokussiert und schnell ndash aber was Expertise Reichweite Schlagkraft Kundenshybindung und Vertrauen angeht koumlnnen wir uns nicht mit einem Unternehmen wie der TK vergleichen

Harder Wir kommen von der Technologie die wir sehr gut kennen bewegen uns mit dem Gesundshyheitswesen aber in einen Sektor fuumlr den uns Fachshy

shy

bdquoIn den USA wird mehr ausprobiertldquo

Dr Jonas Harder

23

wissen fehlt Es gibt schlieszliglich keine Webseiten die beschreishyben welche Schritte man gehen muss um erfolgreich zu sein Das ist wie ein Dschungel

Ballast Es ist sicher sinnvoll fruumlhzeitig gemeinsam den Weg von der Entwicklung bis zur Vermarktung durchzugehen um moumlgliche Stolpersteine zu identifizieren Deshalb ist es wichtig dass sich beide auf einen gemeinsamen Weg einlassen Eine gute Idee oder Technologie reicht in der Regel nicht aus Manchshymal habe ich den Eindruck dass Start-ups die Kundenperspekshytive ndash das heiszligt die Frage ob ein Produkt tatsaumlchlich Nutzen schafft oder vielleicht sogar Angst macht ndash vernachlaumlssigen

Sujka Start-ups brauchen fruumlhzeitig Klarheit uumlber moumlgliche Hindernisse die den Weg gefaumlhrden Fuumlr uns kann jeder Zeitshyverzug weil man zum Beispiel sein Konzept umschmeiszligen muss existenzgefaumlhrdend sein Ideal waumlre daher ein stanshydardisierbarer Prozess eine Art Leitfaden fuumlr alle die mit aumlhnlichen Herausforderungen kaumlmpfen

Ballast Diese Klarheit haben wir natuumlrlich auch nicht immer Wir stehen im staumlndigen Dialog mit den Aufsichtsbehoumlrden und muumlssen immer wieder herausfinden was unsere Kunshyden wollen Und manches ergibt sich erst im Prozess Fuumlr Start-ups besteht die grundsaumltzliche Herausforderung im Gesundheitssystem Hier treffen eine hohe Geschwindigkeit und kurze Innovationszyklen auf einen ausgepraumlgten regushylatorischen Rahmen Orientieren Sie sich angesichts dieser Hindernisse eher ins Ausland

Harder Der deutsche Markt ist fuumlr uns wichtig Wir sind aber oft in den USA dort geht die Digitalisierung schneller voran es wird mehr ausprobiert

Sujka Wir sehen hierzulande erste Fortschritte Ein Start-up zu gruumlnden ist schon fast Mainstream es gibt Wettbewerbe und Programme Sie haben ja auch Projekte und einen Wettshybewerb gestartet und sagen Wir machen einfach mal auch wenn nicht alles von Anfang an planbar ist Ich hoffe die Entshywicklungen gehen schnell genug voran damit sich nicht viele Start-ups in die USA verabschieden

Ballast Wir muumlssen deshalb an den Rahmenbedingungen arbeiten Unser Gesundheitssystem ist nicht auf das Temshypo der Digitalisierung vorbereitet Fuumlr Start-ups brauchen wir schnellere Zugangsmoumlglichkeiten einen Weg speziell fuumlr bdquodigitale Versorgungsprodukteldquo Sie muumlssen die Chance hashyben mit verringerten Anforderungen zu starten Gleichzeishytig sollten sie den Auftrag bekommen fruumlhzeitig Daten zu Wirksamkeit und Nutzen zu erheben Das muumlssen wir in den naumlchsten zwei bis drei Jahren auf den Weg bringen denn das Gesundheitswesen darf den Anschluss an die Digitalisierung nicht verlieren

Unter wwwtkdegeschaeftsbericht finden Sie das ganze Gespraumlch im Film

bdquoStart-ups brauchen fruumlhzeitig Klarheitldquo

Sebastian Sujka

24 Geschaumlftsbericht 2016 Die Technik

ndash

SmartHealth Die Bevoumllkerung ist bereit fuumlr digitale Gesundheitsangebote ndash so lautet das Fazit der Studie SmartHealth die Forsa im Auftrag der Techniker durchgefuumlhrt hat Untersucht wurde dabei nicht nur ob die technischen Voraussetzungen mittlerweile gegeben sind sondern auch wie ausgepraumlgt die Bereitschaft ist sich mit Gesundheitsdienstleistern zu vernetzen digitale Hilfsmittel beim Selbstmanagement der eigenen Gesundheit zu nutzen und einer vernetzen Nutzung der Daten zuzustimmen wenn dies der Forshyschung und der eigenen Gesundheitsprognose dient Schluumlsselshyworte sind in diesem Zusammenhang Selbstbestimmung Vershytrauen und tatsaumlchlicher Nutzen neuer Anwendungen ndash mit ihnen steigt die Akzeptanz der digitalen Medizin Der Studienband zum Download wwwtkde Webcode 915488

82 glauben dass Onlinekommunikation mit der Arztpraxis

in zehn Jahren alltaumlglich ist

61der Menschen in Deut

sc

hland wuumlrden

ihre medizinischen Daten anonym fuumlr Forschungszwecke spenden

Der Kontakt zur Krankenkasse wird digital Die Mehrheit erwartet in zehn Jahren eine deutliche Zunahme der Onlinekommunikation

3 1 9

48

40

ja wahrscheinlich weiszlig nicht

eher nicht Rundungsdifferenzen moumlglich

ja bestimmt nein bestimmt nicht

Wandert die Gesundheit in Zukunft in die digitale Sphaumlre In zehn Jahren wird dies bei Gesundheitsthemen ganz alltaumlglich sein

Internetrecherche

Einsatz von Apps

Austausch in sozialen Netzwerken

56

43

31

41

36

43

10 20 30 40 50

ja bestimmt ja wahrscheinlich

25

Smart vernetzt Die Techniker unterstuumltzt Versicherte in Sachen bdquoSelbstbestimmung als Patientldquo ndash und foumlrdert Innovashy tionstreiber die mit ihren Ideen die Gesundheitsversorgung im Sinne der Kunden voranbringen wollen

Starke Patienten nutzen Zeit beim Arzt besser Diabetes Uumlbergewicht Kopf- und Ruuml- Seminarangebot Patient sein kann man lernen Wie man lershyckenschmerzen ndash oft sind die groszligen nen kann bdquoselbstbestimmter Patientldquo zu sein zeigen die Kursrei-Volksleiden der Grund fuumlr medizinische he bdquoKompetent als Patientldquo und die gleichnamige Broschuumlre Behandlungen und Kosten in Milliarden- Darin erfahren Versicherte wie sie qualitativ hochwertige Inforshyhoumlhe Allen dreien ist es gemein dass der mationen recherchieren und Arztgespraumlche vor- und nachberei-Patient mit seinem Verhalten den Schluumlsshy ten koumlnnen So koumlnnen Arzt und Patient die oft knappe Zeit im sel fuumlr Verlauf und moumlgliche Folgeerkran- Behandlungszimmer fuumlr die bdquosprechende Medizinldquo die gemeinshykungen selbst in der Hand hat Studien same Therapieplanung und das Festlegen individueller Behandshyim Auftrag der Techniker zeigen Schon lungsziele nutzen Davon profitieren insbesondere chronisch das Wissen um die eigene Erkrankung kranke Patienten die oft im Laufe der Jahre ein fundiertes Wissen steigert die Therapietreue (Adhaumlrenz) uumlber ihre Erkrankung erwerben Im Arzt-Patienten-Gespraumlch geht

es fuumlr sie dann mehr darum den Therapieverlauf und die Prog-Die Techniker setzt deshalb auf Programshy nose zu besprechen und individualisierte Behandlungsziele geshyme die den Patienten in seiner Kompeshy meinsam festzulegen tenz staumlrken Dadurch koumlnnen sogar Operationen vermieden werden wie Als Patient Verantwortung zu uumlbernehmen etwa durch Beweshydas bdquoZweitmeinungsprogrammldquo der gung kann die Prognose verbessern Eine Studie der Universi-Techniker zeigt Neun von zehn aumlrztlich taumltsklinik Freiburg hat gezeigt Wer sich erreichbare Gesundheitsshyverordneten Ruumlcken-OPs konnten vershy ziele setzt und diese verfolgt verbessert den Gesundheitszustand mieden werden indem der Patient zuvor und die Adhaumlrenz Dieses Selbstmanagement unterstuumltzt die auf eine zweite Meinung setzte Techniker auch mit Online-Gesundheitscoachings

Old Economy meets New Economy Innovationen haben es im deutschen Gesundheitswesen oft Mehrere Workshop-Phasen vermittelshynicht leicht Ihr Nutzen muss erst wissenschaftlich belegt ten Kompetenzen in kundenorientierter sein Datenschutz und rechtlicher Rahmen stellen hohe An- Produktentwicklung Kenntnisse des forderungen an neue Angebote ndash aus Sicht vieler Start-ups Gesundheitswesens und Business-Exshysind das hohe Huumlrden Um Start-ups im Gesundheitswesen pertise zu vernetzen hat die Techniker die Health-i-Initiative gestarshytet die im TK-Innovationstag und der Health-i-Preisverlei- Im Herbst trafen sich schlieszliglich rund hung im November gipfelte 50 Akteure aus dem Gesundheitsweshy

sen sowie Vertreter von fuumlnf Start-ups bdquoSmarte Ideen fuumlr die Gesundheitsversorgung gesuchtldquo lau- auf dem TK-Innovationstag im Berliner tete der Aufruf der Techniker sich fuumlr den gemeinsam mit Soho House zu einer Open-Space-Konshydem Handelsblatt ausgelobten Health-i-Award zu bewerben ferenz mit Pitch Das Ziel Den Ausshyndash ihm folgten weit uumlber 100 Start-ups mit Ideen von der ad- tausch etablierter Akteure im Gesundshyhoc-Labordiagnostik uumlber die Schnell-Erkennung von Klinikshy heitswesen mit jungen Gruumlndern zu keimen bis zur Gedaumlchtnistraining-App fuumlr Schlaganfall- und foumlrdern Als Gewinner ging das Berliner Krebs-Patienten Start-up xbird hervor und gewann die

Entwicklungskooperation mit der Techniker

26 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

Digitale Versorgung die Zukunft aus der Hosentasche

Erfahrungen von Patienten sammeln Symptome beobachten Diagnosen stellen und einen Therapieplan festlegen ndash was Aumlrzte schon seit der Antike tun erlebt einen wahren Boom digitaler Unterstuumltzung

Elektronische Schmerztagebuumlcher liefern dem Arzt einen exakten Schmerz- und Medikationsverlauf die Dauer-Blutdruckmessung uumlbernimmt das Smartphone und selbst die verordnete Medizin kommt immer haumlufiger nicht als Saft oder Tablette daher sondern als individualisiertes Sportprogramm (gespeichert auf einem Chip) oder als Selbstmanagement-App die zu Entspannung oder Bewegung raumlt

Dabei wird der Arzt nicht ersetzt sondern in den Bereichen Patienteninformation Datengewinnung (also Anamnese) und bei Hausbesuchen via Videosprechstunde eher entlastet Die Rolle der Sensorik und des Trackings ndash also der routinemaumlszligigen Erfassung eines taumlglichen Bewegungsprofils des Krankheitsshyverlaufs oder des Medikamentengebrauchs ndash nimmt in starkem Maszlige zu So werden dem Mediziner in naher Zukunft schon

beim Erstgespraumlch mit dem Patienten viele valide Daten autoshymatisch zur Verfuumlgung stehen die er bei Diagnosestellung und Therapieplanung einbeziehen kann

Mobile Partner fuumlr unterwegs Dabei ist die Huumlrde bdquoMobilishytaumltldquo laumlngst genommen und die ersten medizinisch sinnvollen und auch notwendigen Apps stehen zur Verfuumlgung So wershyden elektronisch erfasste Daten wie im TK-DiabetesTagebuch zum staumlndigen Begleiter und der digitale Coach ndash egal ob in der Gesundheitspraumlvention oder Schmerzbehandlung ndash ein zuverlaumlssiger Partner fuumlr die Hosentasche Das ist ein erster Schritt ndash in Zukunft sind auf Grundlage dieser Daten dann auch Vorhersagemodelle zu bevorstehenden Gesundheitsershyeignissen wie Herzinfarkt oder Asthmaanfall moumlglich

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Migraumlne-App Bei chronischen Kopfschmerzen greifen viele nur zur Tablette ndash aber dabei zu kurz Hilfreich ist ein Selbstmanageshyment der Kopfschmerzen Dies faumlngt mit dem Dokumentieren der Schmerzattacken und Medikamenteneinnahmen an und reicht bis zur in die App integrierten progressiven Muskelentspannung

Die App bietet unter anderem bull ein Kopfschmerztagebuch mit Schmerzkalender bull eine Auswertungsfunktion mit pdf-Export fuumlr das Gespraumlch

mit dem Arzt bull die Moumlglichkeit mit Experten zu chatten und bull die Vernetzung mit anderen Patienten Weitere Informationen zur App wwwtkde Webcode 917996

Pilotstudie Valedo ndash digitale Ruumlckentherapie Ein Tablet zwei Senshysoren und eine Anwendung die wie ein Computerspiel aussieht ndash ein kleiner Koffer mit diesen Utensilien verspricht die Ruumlckenmuskulatur spielerisch zu trainieren Moumlglich machen dies die individuelle Einweishysung durch einen Schmerztherapeuten und ein spezielles Programm fuumlr zuhause Macht der Patient in der Spielsituation die richtigen Beweshygungen wird ihm das auf dem Bildschirm angezeigt ndash ebenso wie falshysche Bewegungen Das ermoumlglichen die an Brust- und Kreuzbein befesshytigten Bewegungssensoren die jede Bewegung messen

bull Fast jeder zehnte Fehltag ist ruumlckenbedingt bull Die digitale Ruumlckentherapie richtet sich an Patienten die schon

vier Wochen oder laumlnger wegen Ruumlckenbeschwerden arbeitsunfaumlhig sind bull Ergebnisse der Studie werden im Laufe von 2017 erwartet

eCoaches Knapp eine halbe Million Menschen in Deutschland hat bereits einen TK-GesundheitsCoach im Internet genutzt Ob mehr Bewegung weniger Kopfschmerzen oder Stress besser bewaumlltigen ndash die Coaches helfen mit acht bis 14 Wochen dauernden Programshymen dabei sich zu informieren persoumlnliche Gesundheitsziele zu erreichen und so das persoumlnliche Wohlbefinden Stuumlck fuumlr Stuumlck zu verbessern

bull Verschiedene Gesundheitsziele stehen zur persoumlnlichen Auswahl bull Durch das Smartphone wird der Coach zum virtuellen Begleiter

Tinnitracks Eine Aussicht auf Heilung haben viele der drei Millionen Tinnitus-Pashytienten in Deutschland kaum ndash eine erfolgreiche Therapie gibt es bisher nicht Eine Chance auf Linderung bietet die App bdquoTinnitracksldquo die die Lieblingsmusik um den Stoumlrton filtert und so zur Therapie wird Erste Ergebnisse der Patientenbefragung zeigen Bei jedem dritten Patienten lindert Tinnitracks die Beschwerden deutlich

Tinnitracks bull ist verfuumlgbar in Hamburg Bayern Hessen Nordrhein-Westfalen und Baden-Wuumlrttemberg bull ist Teil eines Versorgungsangebotes im Rahmen der Integrierten

Versorgung und wird vom teilnehmenden HNO-Arzt verordnet und bull wird bei 1000 Patienten unter Alltagsbedingungen auf seine Wirksamkeit gepruumlft

28 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

Kunden koumlnnen mit der TK-App unter anderem Ǵ Krankmeldungen und Dokumente an die Techniker uumlbermitteln Ǵ Nachrichten an die Techniker schicken Ǵ TK-Briefe online empfangen Ǵ das TK-Bonusprogramm digital nutzen Ǵ die verschriebenen Medikamente der letzten drei Jahre einsehen

Die TK-App wird kontinuierlich um weitere Funktionen erweitert

Service digital Digitale Angebote erleichtern es Versicherten Gesundheitsshyangelegenheiten flexibel in den Alltag zu integrieren Mit der TK-App und der Entwicklung der elektronischen Gesundheitsakte treibt die Techniker diese digitalen Moumlglichkeiten weiter voran

Die eGA Gesundheitsdaten in der Hand der Versicherten Die elektronische Gesundheitsakte (eGA) wird ein Speicherort fuumlr Dashyten werden den die Versicherten komplett selbst verwalten Jeshyder wird selbst bestimmen was in die Gesundheitsakte kommt und wer darauf zugreifen kann ndash ganz aumlhnlich wie bei einem Bankshyschlieszligfach IBM wird die Akte als Dienstleister zur Verfuumlgung stellen aber selbstverstaumlndlich keinen Zugriff auf die Daten hashyben Auch die Techniker wird als Krankenkasse nur mit Zustimshymung des Versicherten Zugriff bekommen ndash und auf Wunsch die Leistungsdaten zur Verfuumlgung stellen Nutzer koumlnnen dann zum Beispiel mit einem Klick sehen welche verschreibungspflichtigen Medikamente sie in den letzten drei Jahren bekommen haben Diese Liste kann dann jeder selbst um die Medikamente ergaumlnzen die nicht der Verschreibungspflicht unterliegen Auch weitere Dashy

ten soll jeder Versicherte selbst in seine Akte einpflegen koumlnnen Denkbar ist auszligerdem dass Sensordaten etwa von Fitnesstrashyckern direkt in die Akte flieszligen

TK-App Krankmeldungen uumlbermitteln TK-Briefe online empfangen oder Nachrichten an die Techniker schicken Die TK-App bietet viele Funktionen bequem per Smartphone Aufbauend auf der Online-Filiale bdquoMeine TKldquo ergaumlnzt die TK-App das bisherige Service- und Leistungsangebot So ist beishyspielsweise das TK-Bonusprogramm komplett digital nutzbar und die Medikamentenuumlbersicht bietet einen Uumlberblick uumlber die verordneten Medikamente der letzten drei Jahre Besonshyders nutzerfreundlich ist die vereinfachte Interaktion mit der Techniker Dokumente koumlnnen mit dem Smartphone abfotoshygrafiert und sicher uumlbermittelt werden Damit geht die Techshyniker einen weiteren Schritt in Richtung digitaler Krankenkasse

Die TK-App ist fuumlr Kunden der Techniker kostenlos im Apple App Store und bei Google Play downloadbar Die Nutzung der App erfordert ein Smartphone mit dem Betriebssystem iOS oder Andshyroid Weitere Informationen finden Sie auf wwwtkde unter dem Webcode 937842

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Zusammenarbeit So agil ist die TK Schnell Ziele erreichen statt langwierige Plaumlne abzuarbeiten Aufshygaben teilen statt sie allein zu erledigen als Team entscheiden statt den Chef beschlieszligen zu lassen Die Techniker arbeitet zushynehmend agil Was das im Arbeitsalltag bringt verraten die Orshyganisationsentwicklerin Nadja Stephani die beim Einstieg in dieshyse Arbeitsweise unterstuumltzt und Randolf Sprengnether dessen Team Projekte agil managt

Frau Stephani warum kommt in der TK die agile Arbeitsweise zum Einsatz Stephani Agile Methoden kommen urspruumlnglich aus der Softshywareentwicklung und werden deshalb in unserer IT schon lange genutzt Seit 2016 fuumlhren wir die agile Arbeitsweise aber auch gezielt in anderen Bereichen bei uns ein ndash etwa in der Projektarshybeit oder im Versorgungsmanagement Wir wollen so flexibler werden und gerade bei komplexen Themen unsere Produkte noch enger auf den Kunden abstimmen

Herr Sprengnether was bringen Ihnen agile Techniken Sprengnether Wir nutzen diese Arbeitsweise um unser Intrashynet weiterzuentwickeln Anfangs war es ungewohnt sich als Team taumlglich uumlber den aktuellen Stand unserer Themen auszushytauschen und zusammen zu entscheiden welche Aufgaben geshyrade die wichtigsten sind Inzwischen profitieren wir davon Wir organisieren uns besser konzentrieren uns auf das Wesentliche und bekommen unsere Aufgaben schneller erledigt Und schlieszligshylich haben wir so auch ein staumlrkeres Wir-Gefuumlhl entwickelt denn wir bringen eine Sache gemeinsam voran und identifizieren uns als Team noch staumlrker mit unserer Arbeit

Nadja Stephani und Randolf Sprengnether schaumltzen die Flexibilitaumlt der agilen Arbeitsorganisation

Vernetzte Effizienz in der Pflege Peter Wilhelm leitet das neueste Pflegezentrum der Techniker Im Interview erlaumlutert er wie das Zentrum in die Pflegeinfrastruktur eingebunden arbeitet

Das dritte und somit juumlngste Pflegezentrum der Techniker eroumlffnete im Oktober ndash was wird dort geleistet Wilhelm Wir betreuen in Mainz aktuell mit rund 100 Mitarbeishytern Pflegefaumllle aus Hessen und dem Suumlden Nordrhein-Westfashylens Perspektivisch werden wir aber deutlich wachsen und unseshyre Aufgaben erweitern Wir wollen fuumlr pflegende Angehoumlrige ansprechbar sein und der Bedarf nimmt zu

Was waren die Herausforderungen beim Aufbau Wilhelm Wir haben die neue Infrastruktur im laufenden Betrieb aufgebaut ndash im Vorfeld der groumlszligten Neuerung in der Pflegeversishycherung zum Jahreswechsel in deren Rahmen die Kolleginnen und Kollegen unsere Versicherten umfassend informierten und deren Fragen beantworteten Parallel dazu arbeiteten die erfahshyrenen Kollegen aus den Zentren in Kiel und Dresden die Mitarbeishyter fuumlr den neuen Standort ein so dass das neue Zentrum ab dem Einzugstag eigene Kontingente bearbeiten konnte Das funktioshynierte dank teamuumlbergreifender Arbeit und enger Vernetzung zwischen den Zentren richtig gut

Wie ist das Zentrum in die Pflegeinfrastruktur integriert Wilhelm Ein Groszligteil der fachlichen Kommunikation zwischen Zentren und Unternehmenszentrale laumluft uumlber eine digitale Plattshyform Uumlber dieses Forum tauschen sich die fachlich Verantwortshylichen zentrumsuumlbergreifend zu Themenschwerpunkten wie etwa Pflegedienste oder Hospizbehandlung aus Das ermoumlglicht uns Loumlsungen fuumlr aktuelle Fragen fuumlr alle sichtbar und verbindshylich sowie schnell und effizient in die Praxis zu uumlberfuumlhren

Peter Wilhelm leitet das Pflegezentrum der Techniker in Mainz

30 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

Innovationsfonds neue Wege in der Versorgung

Der Innovationsfonds foumlrdert Versorgungsinnovationen und die Versorgungsforschung in Deutschland und wird vom Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) verwaltet Im Fokus stehen Projekte die verschiedene Sektoren des Gesundheitsshywesens einbeziehen und uumlber die bisherige Regelversorgung hinausgehen um die Versorgung der gesetzlichen Krankenkassen weiterzuentwickeln Im Bereich Versorgung hat die Techniker insgesamt 27 Foumlrderzusagen erhalten Fuumlnf dieser Projekte verantwortet die Techniker als sogenannte Konsortialfuumlhrerin also federfuumlhrend

NetzWerk GesundAktiv ndash laumlnger selbstbestimmt leben Wie koumlnnen aumlltere Menschen moumlglichst lange selbstbestimmt in den eigenen vier Waumlnden leben Das ist die zentrale Fragestellung des NetzWerk GesundAktiv in Hamburg Das Projekt ist ein sektorenshyuumlbergreifendes Hilfs- und Betreuungsnetzwerk im Quartier Es integriert und verbindet bestehende regionale Hilfs- und Versorshygungsangebote mit eigenen Bausteinen und erprobt ein technishysches Assistenzsystem

Im Zentrum steht die koordinierende Stelle (KS) im Hamburger Albertinen-Haus Dort durchlaufen die Teilnehmer Untersuchunshygen und Tests Sie erhalten einen individuellen Unterstuumltzungsshyplan und einen Tablet-PC Je nach persoumlnlichem Bedarf wird der Alltag der Teilnehmer durch Angebote des Projekts unterstuumltzt Der Tablet-PC dient als Kommunikationsplattform So koumlnnen die Teilnehmer etwa per Video mit der KS sprechen oder einen Notruf an die Johanniter-Unfall-Hilfe absetzen In weiteren Ausbaustushyfen sind auch Haussteuerungsfunktionen und eine intelligente Notfallerkennung mit Hilfe von angeschlossenen Bewegungsmelshydern moumlglich

Teledermatologie ndash Hautarztversorgung auf dem Land Wie laumlsst sich mit Hilfe der Telemedizin die Versorgung auf dem Land verbessern Die Dermatologie bietet dafuumlr gute Voraussetzunshygen Denn Hauterkrankungen sind fotografisch gut abbildbar und solche Fotos koumlnnen auf digitalem Weg in angemessener Qualitaumlt versendet werden Das nutzt das Projekt Teledermatoshylogie in Mecklenburg-Vorpommern Bereits heute ist eine flaumlchenshydeckende dermatologische Versorgung von Patienten dort nicht mehr sichergestellt Wartezeiten fuumlr Termine von mehreren Moshynaten sind uumlblich Die Praxen der rund 60 niedergelassenen Hautaumlrzte sind vor allem in den Staumldten konzentriert Das Projekt etabliert ein telemedizinisches Konsil zwischen Haus- und Fachaumlrzten Die Teilnehmer nutzen dabei eine App die Veraumlndeshyrungen der Haut abbildet Anschlieszligend leiten sie die Daten an die Dermatologie der Universitaumltsmedizin Greifswald oder an koshy

operierende niedergelassene Dermatologen weiter Von diesen Experten erhalten sie uumlber die App anschlieszligend eine konsiliarishysche Empfehlung zur weiteren Behandlung Sofern Patienten kurzfristig keinen Termin bei einem Dermatologen erhalten muumlsshysen sie nun nicht zwangslaumlufig eine Klinik aufsuchen Sie koumlnnen sich an ihren bereits behandelnden Hausarzt wenden und werden per Telekonsil trotzdem parallel von Spezialisten beraten oder behandelt

TransFIT ndash luumlckenlos in die Erwachsenenmedizin Zaumlhlt man alle Kinder- und Jugendvorsorgeuntersuchungen (U1 ndash U11 J1 und J2) und empfohlenen zahnaumlrztlichen Kontrolltermine zusamshymen kommt ein Kind bis zum 18 Geburtstag auf etwa 43 regushylaumlre Arztbesuche Allerdings ist die Versorgung in der sogenannshyten Transitionsphase der Uumlbergangsphase vom Jugendlichen zum Erwachsenen oft luumlckenhaft Besonders kritisch ist dies bei Kindern und Jugendlichen mit chronischen Erkrankungen wenn der bis dato behandelnde Kinderarzt mit der Volljaumlhrigkeit nicht mehr zustaumlndig ist

Diese Luumlcke will das Projekt TransFIT schlieszligen TransFIT steht fuumlr Fruumlhintervention zur Vorbereitung und Begleitung des Transitishyonsprozesses aus der Kinder- und Jugendmedizin in die Erwachshysenenmedizin Basierend auf dem regional bereits erfolgreichen Berliner TransitionsProgramm (BTP) sollen zeitliche Verzoumlgerunshygen waumlhrend des Arztwechsels durch ein telemedizinisch arbeishytendes Fallmanagement bundesweit vermieden werden Fallmashynager begleiten die Jugendlichen ab 12 Jahren und bereiten sie auf den Uumlbergang vor Ausgangspunkt ist ein ausfuumlhrliches Geshyspraumlch des Kinderarztes sowie daran anknuumlpfend eine systemashytische Einschaumltzung inwieweit bei den Jugendlichen Bedarf fuumlr eine spezifische Unterstuumltzung in der Uumlbergangsphase besteht Neben der kontinuierlichen telemedizinischen Begleitung komshymen sogenannte Transitionsschulungen zum Einsatz die die Faumlhigkeiten der jugendlichen Patienten zum eigenstaumlndigen Mashynagement ihrer chronischen Erkrankungen verbessern

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VERO ndash Die Versorgung von Menschen mit Rheuma optishymieren Rheumatoide Arthritis ist eine haumlufige chronische Gelenkerkrankung an der Schaumltzungen zufolge etwa 800000 Menschen in Deutschland leiden Mit dem Projekt VERO sollen Versorgungsqualitaumlt und Versorgungseffizienz bei der Theshyrapie verbessert werden indem die Arzneimitteltherapie opshytimiert wird

Bisher wird die Erkrankung unter anderem mit hochwirksamen entzuumlndungshemmenden Medikamenten und haumlufig auch mit Schmerzmitteln behandelt Seit mehreren Jahren sind fuumlr diese Indikation nun auch sogenannte Biologika verfuumlgbar Arzneimitshytel durch die immer mehr Patienten beschwerdefrei leben koumlnshynen Sind die Symptome abgeklungen und ist die Krankheitsaktishyvitaumlt gering koumlnnen die Medikamente reduziert oder sogar ganz abgesetzt werden In diesen Faumlllen spricht man von bdquoDeeskalatishyonldquo Bislang geschieht das in der Therapie der rheumatoiden Arshythritis nur selten VERO zielt darauf ab dass nur das notwendige Maszlig an Arzneimitteln zum Einsatz kommt und leistet somit auch einen Beitrag zur Erhoumlhung der Arzneimitteltherapiesicherheit

Mit VERO wird erstmals in Deutschland die schrittweise Deeskashylation von Menschen mit rheumatoider Arthritis systematisch in der Versorgungsrealitaumlt umgesetzt und evaluiert Dies geschieht im engen Austausch zwischen Arzt und Patient Ziel ist es den Patienten eine passgenaue Therapie anzubieten Neben einer engmaschigen Krankheitskontrolle soll vor allem das Selbstmashynagement des Patienten gestaumlrkt werden

LeIKD ndash Orientierung zur Gesundheit Diabetes Mellitus Typ 2 und Koronare Herzkrankheit bringen erhoumlhte kardiovaskulaumlre Risikofaktoren mit sich erhoumlhen also das Risiko etwa einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden Gesundheitsorienshytiertes Verhalten kann diese Risikofaktoren senken Dafuumlr ist jedoch ein veraumlnderter Lebensstil notwendig Auf diesem Weg begleitet das Programm LeIKD betroffene Hochrisikopatienten mit einem individuell abgestimmten Bewegungs- und Ernaumlhshyrungsprogramm Dabei kommen Aktivitaumlts- und Pulsmesser eine Kommunikations-App und bestehende Gesundheitsproshygramme der Techniker zum Einsatz Zudem werden Hausaumlrzte Diabetologen Kardiologen Ernaumlhrungs- und Physiotherapeushyten eingebunden

Alle Projekte in der Uumlbersicht wwwtkde Webcode 935240

Versorgungsforschung zehn Foumlrderzusagen Lassen sich unerwuumlnschte Neben- und Wechselwirshykungen von neu zugelassenen Praumlparaten mithilfe von Routinedaten fruumlhzeitig erkennen Wie muss ein Fehshylerberichts- und Lernsystem fuumlr die Arztpraxis ausseshyhen damit es auch tatsaumlchlich genutzt wird und die ambulante Behandlung sicherer macht Warum wershyden Patienten mit Brustschmerzen in bestimmten Reshygionen Deutschlands besonders oft per Linksherzkashytheter untersucht Das sind einige der Fragen denen die Techniker mit Partnern wie Universitaumlten und anshyderen Forschungseinrichtungen in insgesamt zehn Versorgungsforschungsprojekten auf den Grund geht

Die zehn Projekte haben Anfang 2017 vom Innovatishyonsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses Foumlrderzusagen in Houmlhe von 125 Millionen Euro erhalshyten Bei sieben der zehn bewilligten Projekte ist das WINEG das wissenschaftliche Institut der TK fuumlr Nutshyzen und Effizienz im Gesundheitswesen Konsortialshypartner

Bei einigen der Projekte geht es auch darum zu untershysuchen wie wirksam bestimmte Arzneimittel sind Mit Blick auf risikobehaftete Medikamente in der Schwanshygerschaft wird das WINEG beispielsweise eine neue wissenschaftliche Methodik entwickeln um mithilfe von Routinedaten bekannte Risiken systematisch zu uumlberpruumlfen weiter zu erforschen und bislang noch unshybekannte Risiken zu entdecken Um wichtige genetishysche Risikofaktoren bei der Arzneimitteltherapie zu identifizieren wird das WINEG ebenfalls Routinedaten analysieren und zudem mit pseudonymisierten Befrashygungsergebnissen verknuumlpfen

32 Geschaumlftsbericht 2016 Wir Techniker ndash

Wir Techniker Wie werden wissenschaftliche Ergebnisse praktisch nutzbar Wie kann man Eltern chronisch kranker Kinshyder unterstuumltzen Uumlber 13000 Mitarbeiter arbeiten nach dem Prinzip bdquovon Technikern fuumlr Technikerldquo

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Von Technikern fuumlr Techniker

Wir Techniker das sind uumlber 13000 Menschen die sich in ganz Deutschland nicht nur um die Anliegen von rund 98 Millionen Versicherten kuumlmmern sondern auch daran arbeiten die Angebote der Techniker stets in deren Sinne zu verbessern

Das beginnt beim Austausch mit den Versicherten fuumlr den untershyschiedliche Wege offen stehen

die wir Techniker stets ausbauen ndash von Anruf bis App Wir sorgen dafuumlr dass dieshyse Kommunikationspfade zuverlaumlssig schnell und effizient funktionieren und sich stets den Wuumlnschen der Versichershyten entsprechend weiterentwickeln

Wir Techniker stehen nicht nur mit Vershysicherten im permanenten Dialog sonshydern sind unterwegs um auf relevanten Foren in Sachen Versorgung Service oder Wissenschaft unsere Standpunkte und Innovationen vorzustellen aber auch Impulse aufzunehmen und zu deshybattieren Zu diesen Innovationen gehoumlshyren auch Angebote fuumlr Techniker von morgen vom Peer-to-Peer-Projekt in Sachen digitale Kompetenz fuumlr Schuumller bis zur Lern-App fuumlr unsere Auszubilshydenden

Auch das Thema Patientensicherheit ist fuumlr uns Techniker ein zentrales Anlieshygen Wie hier wissenschaftliche Inforshymationen fuumlr Versicherte unmittelbar praktisch nutzbar werden zeigt beishyspielsweise ein digitales Informationsshypaket uumlber Multiressistente Erreger (MRE) Fuumlr den Bruumlckenschlag zwischen wissenschaftlicher Forschung und anshywendbarem Wissen sorgen die Technishyker des Wissenschaftlichen Instituts der TK fuumlr Nutzen und Effizienz im Geshysundheitswesen (WINEG)

Das Prinzip bdquovon Technikern fuumlr Technishykerldquo setzt jedoch kein Hauptamt voraus Das beweisen die ehrenamtlichen Mitshyglieder des Verwaltungsrats Im houmlchsshyten Gremium der Techniker treffen sie alle Entscheidungen von grundsaumltzlicher Bedeutung kontrollieren im Sinne der Versicherten Vorstand und Verwaltung und legen zusaumltzliche Leistungen fest

34 Geschaumlftsbericht 2016 Wir Techniker

34 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker ndash

Techniker vernetzen Techniker Wer mit der Techniker in Kontakt treten will hat viele Moumlglichkeiten ndash von mobil bis postalisch Fuumlr Tempo bei der Vernetzung von uumlber 13000 Technikern und rund 98 Millionen Versicherten sorgen unter anderem diese Techniker

Postmanagement Fuumlr Dirk Stejskal beshydeutet Technikergeist in der taumlglichen Arbeit bis ins Detail ausgefeilte Qualitaumlt mit Houmlchstgeschwindigkeit zu verbinden Der gelernte Drucker arbeitet im Druckshyzentrum der Techniker wo 2016 rund 32 Millionen Brief-Sendungen produziert und versendet wurden Dort zaumlhlen houmlchste Datenschutzstandards technische Akkushyratesse und feste Zeitfenster

Dass alle Kunden so schnell wie moumlglich ihre Briefe erhalten dafuumlr sorgen neben Dirk Stejskal und seinen Kollegen zwei der modernsten Inkjetbasierten Rollen-Dishygitaldrucksysteme sowie drei Hochleisshytungskuvertiermaschinen bdquoWas die Kolleshyginnen und Kollegen an den Schreibtischen bundesweit verschicken wollen wird hier gedruckt kuvertiert und bis zum Versand fertig gemacht Uumlber den ganzen Prozess koumlnnen wir exakt verfolgen welcher Brief gerade wo ist ob alle notwendigen Forshymulare oder Beipacks enthalten sind und im Fall der Faumllle beschaumldigte Briefe sofort automatisch nachproduzierenldquo erlaumlutert der Operator Pro Stunde nehmen bis zu 23000 Standardbriefsendungen den Weg von der Druckdatei bis ins Kuvert denn rein rechtlich beduumlrfen viele Anliegen noch der klassischen Briefform

Cockpit Anne de Wilde und Florian Werg uumlberblicken als Workforce-Manager im soshygenannten Cockpit des Bereichs Kundenservice der Techniker den Groszligteil der Kundenshyanliegen Ob per Anruf E-Mail Chat oder Brief ndash das Cockpit-Team sorgt dafuumlr dass Kunden die Techniker gut erreichen und schnell eine Antwort erhalten Mittels Prognosen und Planung wird der Einsatz der Kollegen in den Servicezentren nah am Bedarf geplant und gesteuert

Im Schnitt verteilt das Cockpit so taumlglich uumlber 30000 Anrufe uumlber 2000 E-Mails uumlber 700 Chats und uumlber 7500 Anliegen auf dem Postweg bdquoDie Aufgabe ist komplex weil sie viele verschiedene Kanaumlle umfasst und wir saisonale Schwankungen ebenso wie zum Beispiel ungeplante Abwesenheiten bei den Kollegen abfedern muumlssenldquo erlaumlutert Florian Werg bdquoWir arbeiten hier mit vielen verschiedenen Techniken steuern diese so aus dass der Service stimmt Technikergeist ist besonders gefragt wenn eine dieser Techniken einmal ausfaumlllt Dann gilt es flexibel und schnell eine Loumlsung zu finden damit die Kunden dennoch schnell eine Antwort erhaltenldquo erklaumlrt Anne de Wilde bdquoUns motiviert es wenn wir die besten Voraussetzungen fuumlr die Kolleginnen und Kollegen im direkten Kundenshykontakt schaffen koumlnnenldquo

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SoVerMaFacunterdeFra

FuumlrdezusRuumlvorabwaauc

App Der erste Arbeitstag von Matthias Robbers fiel auf den Startschuss eines Projekts das Versicherten der Techniker neue Kommunikationswege zum Service ihrer Kasse ermoumlglicht Der Android-Entshywickler ist Teil des Teams das die TK-App umsetzt hat deren Weg von der Planung bis in den Google Play Store gefuumlhrt und arbeitet mit seinen Kollegen daran die Anshywendung stetig zu verbessern und weiteshyre Features fuumlr die Nutzer anzubieten

bdquoMich motiviert vor allem die Chance uumlber die App so vielen potenziellen Nutzern den Alltag zu erleichtern Heute ist es fuumlr viele Menschen alltaumlglich alles per Smartshyphone von unterwegs zu erledigen Das gilt jetzt auch fuumlr Anliegen an die Technishyker etwa Dokumente zu uumlbermittelnldquo ershylaumlutert Robbers Das Entwicklerteam arshybeitet beim weiteren Ausbau der App agil steht im Austausch mit den Nutzern und bindet Ruumlckmeldungen direkt in die aktushyelle Entwicklung mit ein Fuumlr Robbers geshyhoumlrt das zum Technikergeist bdquoEs geht darum einzelne Funktionen weiter zu entshywickeln dabei aber immer das groszlige Ganshyze und den Nutzen fuumlr den Versicherten im Blick zu habenldquo

ziale Netzwerke Auch die sozialen Netzwerke stehen den sicherten der Techniker zum Austausch offen Social Media nagerin Sandra Ebenau haumllt Versicherte mit ihren Kollegen auf ebook Twitter amp Co auf dem Laufenden bdquoDabei stimmen wir

s eng mit allen ab die fuumlr die Techniker kommunizierenldquo erlaumlushyt Ebenau Zum Job gehoumlrt auch das Community Management nn auf diesen Kanaumllen erreichen die Techniker auch zahlreiche gen und Anliegen von Versicherten und anderen Usern

schnelle Antworten arbeitet das Social Media Team eng mit n Kolleginnen und Kollegen aus dem Servicezentrum Hamburg ammen Dort arbeiten Ingo Kaiser und seine Kollegen an den

ckmeldungen an die Versicherten Neben Tempo zaumlhlt dabei allem inhaltliche Flexibilitaumlt bdquoDie Themen sind vielfaumlltig und

wechslungsreich und reichen von Krankengeld bis zur Sozialshyhlldquo erlaumlutert Ingo Kaiser Antworten gibt es rund um die Uhr h wenn die meisten Anfragen tagsuumlber eintreffen bdquoOumlffentlich

sichtbar informieren wir aber nur allgemein ndash wenn fuumlr eine Ausshykunft persoumlnliche Angaben noumltig sind vernetzen wir die Versishycherten mit dem richtigen Ansprechpartnerldquo so Kaiser

36 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

(Fuumlr) Techniker von morgen Die Techniker engagiert sich mit innovativen Projekten fuumlr die Gesundheit und Zukunft junger Versicherter und ihrer Familien ndash und mit Angeboten fuumlr Auszubildende der Techniker die 2016 besonders erfolgreich waren

Sicher durch die digitale Welt Generation bdquoKopf untenldquo Neun von zehn Zwoumllfjaumlhrigen besitzen ein Smartphone drei Stunden pro Tag verbringen sie durchschnittlich online Die digitale Welt gehoumlrt laumlngst zum Alltag im Kinderzimshymer Mit den Moumlglichkeiten des Internets und der Sozialen Medien ist jedoch auch die Anzahl der Risiken gestiegen bdquoNeue Phaumlnomene wie Cybermobbing oder Inshyternetsucht belasten immer mehr die Psyshyche von Kindern und Jugendlichen Wir haben gemeinsam mit dem Verein Condrobs das Praumlventionsprojekt Netzshygaumlnger 30 gestartet damit Kinder fruumlh lernen sich in der digitalen Welt zurechtshyzufindenldquo sagt Christian Bredl Leiter der TK-Landesvertretung Bayern Netzgaumlnger 30 unterstuumltzt Schuumller darin Gefahren in der digitalen Welt zu erkennen zu vermeishyden und einen maszligvollen Umgang mit dem Internet zu entwickeln Die Jugendlishychen lernen ihr eigenes Verhalten in der digitalen Welt kritisch zu reflektieren

Das Besondere bei Netzgaumlnger 30 Nicht Lehrer vermitteln die Inhalte sondern Schuumller Neunt- und Zehntklaumlssler wershyden zu sogenannten bdquoPeersldquo ausgebildet und geben ihr Wissen in Workshops an die juumlngeren Schuumller weiter Die Aumllteren haben Vorbildfunktion koumlnnen jedoch gleichzeitig auf Augenhoumlhe mit den Fuumlnft- und Sechstklaumlsslern kommunizieshyren Netzgaumlnger 30 ist 2016 mit zwoumllf Schulen im Muumlnchener Raum gestartet und wird weiter ausgebaut Mehr zum Projekt unter wwwtkde Webcode 815146

92 der Zwoumllfjaumlhrigen besitzen ein Smartphone

(JIM-Studie 2015)

Digitale Hilfe fuumlr Eltern kranker Kinder Experten schaumltzen dass fast jedes sechsshyte Kind in Deutschland chronisch krank ist Dabei wird die Belastung sehr untershyschiedlich empfunden die ein an Asthma Diabetes oder Mukoviszidose erkranktes Kind fuumlr Eltern und Geschwister mit sich bringt Nicht wenigen bereitet die staumlndishyge Sorge schlaflose Naumlchte und setzt sie dauerhaft unter Stress Ein Projekt der Techniker in Baden-Wuumlrttemberg und des Universitaumltsklinikums Ulm moumlchte Familishyen niederschwellige Hilfe anbieten bevor sie psychisch an ihre Grenzen stoszligen

bdquoBEcKIldquo steht fuumlr Beratung von Eltern chronisch kranker Kinder im Internet

Mit dem neuen Programm will die Technishyker Eltern gezielt bei der Bewaumlltigung der Erkrankung ihres Kindes unterstuumltzen Teilnehmen koumlnnen Eltern deren an Asthshyma erkranktes Kind im Disease-Manageshyment-Programm (DMP) eingeschrieben ist Die Teilnehmer treten mit ihrem Berashyter uumlber die gesicherte Plattform der Ulshymer Onlineklinik in Kontakt Uumlber einen Zeitraum von sechs bis zwoumllf Wochen wershy

den dann anhand von Schreibaufgaben die Themenfelder Krankheitsmanageshyment Angstbewaumlltigung und Selbstfuumlrshysorge bearbeitet

Diese Form der sogenannten internetshybasierten psychologischen Intervention hat den Vorteil dass die Teilnehmer von einem persoumlnlichen Therapeuten indivishyduell betreut werden gleichzeitig durch die online-Kommunikation aber keine festen Termine eingehalten werden muumlssen

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Per Lern-App zum Profi bdquoTKlerin19 fordert Dich zu einem Duell herausldquo Wenn Caren Koshyziol eine Nachricht mit diesem Betreff von Kollegin Vivian Slotshyta bekommt ist ihr ganzes Fachwissen gefragt Die beiden Auszubildenden aus dem Fachzentrum Krankengeld in Karlsrushyhe treten uumlber ihre Smartphones gegeneinander im Quiz an Die Fragen kommen dabei aus 47 verschiedenen Themengeshybieten rund um die Inhalte aus drei Ausbildungsjahren Die beishyden nutzen eine Lern-App die die Techniker fuumlr ihre aktuell rund 800 Auszubildenden entwickelt hat

Und so funktioniert die App Wer sich einloggt waumlhlt zunaumlchst einen Gegner aus und entscheidet sich fuumlr eine Themenkateshygorie Dann gilt es in jeweils 30 Sekunden fuumlnf Fragen zu beshyantworten Danach ist der Gegner dran

TK-Auszubildende ist Deutschlands Beste Kundenservice Leistungsangebot digitale Initiativen ndash alles was die Techniker auszeichnet verdankt sie ihren Mitarbeitern den Technikern Damit diese auch in Zukunft den Grundstein fuumlr den Erfolg legen hat die Ausbildung bei der Techniker einen besonders hohen Stellenwert Das Ergebnis Jedes Jahr zaumlhlen TK-Azubis zu den Besten der Branche 2016 etwa haben 77 der insgesamt 248 bdquoNachwuchs-Technikerldquo des Abschlussjahrshygangs ihre Pruumlfungen mit der Note 1 bestanden

In diesem Jahr machte eine Auszubildende die Techniker besonshyders stolz Kira Trefon ndash mittlerweile Kundenberaterin im Sershyvicezentrum Gelsenkirchen ndash hat ihre Ausbildung zur Kauffrau im Gesundheitswesen als beste in ganz Deutschland abgeshyschlossen bdquoAls ich erfuhr dass ich Bundesbeste bin konnte ich es zuerst nicht glauben und habe mich natuumlrlich sehr gefreut Vor allem dass sich die rund viermonatige Vorbereitung auf die Pruumlfungen ausgezahlt hatldquo so die 22-Jaumlhrige die haumlufig geshymeinsam mit ihren Azubi-Kollegen gelernt hat

Kira Trefon ist Kundenberaterin im Serviceshyzentrum Gelsenkirchen

38 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

Zehn Jahre WINEG Bekommen Patienten die Behandlung die den wissenschaftlichen Erkenntnissen entspricht Welche Effekte haben neue Versorgungsmodelle Wie wirken sich gesundheitspolitische Entscheidungen auf die Versicherten aus Das sind einige der Fragen denen das wissenschaftliche Institut der TK fuumlr Nutzen und Effizienz im Gesundshyheitswesen (WINEG) seit zehn Jahren auf den Grund geht

Die Entscheidung der Techniker mit der Institutsgruumlndung 2006 eigene wissenshyschaftliche Expertise aufzubauen hat sich als vorausschauend und innovativ erwiesen Die praxisnahe Versorgungsforschung des WINEG liefert evidenzbasierte Grundlagen und Transparenz fuumlr wichtige Entscheidungen der Techniker aber auch fuumlr das Gesundheitsweshysen insgesamt Im Mittelpunkt der Forschungsarbeit steht der Versorgungsbedarf der Versicherten und die Frage wie sich auf der Basis neuester Erkenntnisse eine effektishyve und qualitativ hochwertige Gesundheitsshyversorgung weiterentwickeln laumlsst

shy

Wissenschaft fuumlr Techniker

Wie Versicherte direkt von wissenschaftlicher Expertise profitieren zeigt ein Informationspaket zu multiresistenten Keimen Die Mitarbeiter des Wissenschaftlichen Instituts der TK (WINEG) forschen im Dienst der Versicherten

Patientensicherheit ndash profitieren von der Wissenschaft Wer Gesundheitsinformationen sucht fragt heutzutage immer oumlfter bdquoDr Googleldquo Doch wie serioumls sind die Inhalte die man im Internet findet Wer sich informieren und selbstbestimmt im Gesundheitsshywesen zurechtfinden will braucht verlaumlssliche wissenschaftlich gepruumlfte Erkenntnisse in verstaumlndlicher Form Die Techniker unshyterstuumltzt deshalb ihre Versicherten und foumlrdert deren Gesundshyheitskompetenz mit evidenzbasierten Informationen zu relevanshyten Themen etwa mit einem Informationspaket zu multiresistenten Keimen (MRE)

Die Erreger treten immer haumlufiger auf zugleich verlieren gaumlngige Antibiotika ihre Wirksamkeit gegen sie Die bislang schaumlrfste Wafshyfe gegen bakterielle Infektionen wird also stumpfer ndash ein Problem das auch die Politik weltweit aufruumlttelt Dabei ist man sich einig dass eine wirksame Infektionspraumlvention nur mit Hilfe der Patienshyten gelingen kann Die Techniker leistet einen Beitrag und klaumlrt mit einem digitalen Informationspaket auf wie Menschen einer Infektion vorbeugen koumlnnen

Katharina Rubin vom WINEG dem wissenschaftlichen Institut der TK bdquoWir haben fuumlr unsere Kunden multimedial aufbereitet was das fuumlr den Einzelnen bedeutet und wie er sich in seinem privaten Umfeld aktiv daran beteiligen kann dass sich MRE nicht weiter ausbreiten ndash auf Reisen in der Kuumlche im Krankenhausldquo Zum Inshyformationspaket gehoumlren auch ein Erklaumlrfilm und ein Online-Test um das eigene MRE-Risiko zu ermitteln Rubin bdquoNicht jede Erkranshykung verlangt ein Antibiotikum Gegen Viren ist es machtlos Der sorgsame Umgang mit Antibiotika hilft Resistenzen zu vermeishydenldquo Auch Patienten die notwendige Antibiotika zu fruumlh absetshyzen oder in geringerer Dosis als verordnet einnehmen tragen zur Resistenzbildung bei

Die Techniker hat auch ihre Vertragspartner in den Blick genomshymen Sie unterstuumltzt die bdquoAktion Saubere Haumlndeldquo die die Haumlndeshydesinfektion in Krankenhaumlusern verbessert und dadurch hilft Klinikinfektionen zu vermeiden Angesichts von jaumlhrlich rund 19 Millionen Krankenhausfaumlllen ein relevanter Faktor Das Informatishyonspaket online wwwtkde Webcode 889772

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bdquoDie Zukunft aufhalten weil man Angst davor hat ndash das hat noch nie funktioniertldquo

Dr Jens Baas

Techniker unterwegs Von der Zukunft des Gesundheitssystems bis zur Zukunft der Fuumlhrung im Unternehmen ndash Techniker pflegen den Austausch uumlber das Gesundheitssystem hinaus

Pathfinder leading the Future Sieben CEOs sieben prominente Vorshydenker und 800 bdquoYoung Leadersldquo fuumlhshyrender deutscher Unternehmen ndash geshymeinsam widmeten sie sich beim Pathfinder am 1 Mai 2016 einen ganshyzen Tag lang den draumlngendsten Fragen unserer Zeit und machten so den bdquoTag der Arbeitldquo zum bdquoTag des Nachdenshykensldquo Mit dabei Daimler-Chef Dr Dieter Zetsche Deutsche Bank-Vorstand Juumlrshygen Fitsche Joe Kaeser CEO von Sieshymens und TK-Chef Dr Jens Baas

Mit 100 Nachwuchsfuumlhrungskraumlften der Techniker reiste er nach Berlin um gemeinsam zu diskutieren worauf es in Unternehmen von morgen ankommt Das Ziel des Zukunftsgipfels des Hanshydelsblatts jungen Fuumlhrungskraumlften den Anstoszlig zu geben eigene und auch unshy

bequeme Wege zu gehen Im Mittelshypunkt des gemeinsamen Vortrags des TK-Chefs mit dem Informatiker und Kuumlnstler Professor Dr Juumlrgen Schmidshyhuber stand das Thema bdquoResponsibility ndash und wie Big Data die Medizin revolutishyonieren wirdldquo

Z2X ein Wochenende mit Visionaumlren Das Portal Zeit Online lud anlaumlsslich seines Gesundheitssystem kennenzulernen norieren wenn Versicherte etwas fuumlr 20-jaumlhrigen Bestehens im September 500 Im Workshop bdquoApp jetzt gesundldquo den ihre Gesundheit tun und dies mit digitashybdquoTwentysomethingsldquo also 20 - bis 29-Jaumlh- Thomas Heilmann Experte der Technishy len Daten belegen Die Teilnehmer disshyrige nach Berlin zu einem bdquoFestival der ker fuumlr digitale Versorgung leitete ging kutierten teils sehr kontrovers uumlber Visionaumlreldquo ein Die Techniker war als Part- es um den Einsatz von Fitnesstracker- Datensicherheit Vor- und Nachteile des ner dabei um die Ideen der sogenannten daten in der gesetzlichen Krankenversi- Solidarsystems und Bonus-Malus-Pro-Millennials fuumlr ein smartes und innovatives cherung Sollen Krankenkassen hoshy gramme

MEDICA Gesundheitsmarkt von morgen Lebende menschliche Zellstrukturen tropshyfen auf eine Unterlage bilden kleine Kreise und formen sich schlieszliglich zu einer dreishydimensionalen menschlichen Ader die sich sogar verzweigt ndash die Fachmesse MEshyDICA 2016 gab Einblick was sich in nur zwoumllf Monaten im internationalen Geshysundheitsmarkt entwickelt hat Zentrales Thema die Digitalisierung als der Innovashytionstreiber Auf dem Podium des ECON-Forums der Techniker diskutierten

Vertreter aus Politik Medien und Wissenshyschaft die Frage wie sich die Chancen der Digitalisierung auf das deutsche Gesundshyheitssystem uumlbertragen lassen In der Disshykussion waren sich der digitale Vordenker Sascha Lobo und Dr Jens Baas Vorshystandsvorsitzender der Techniker einig dass die breite Nutzung individueller Dashyten kuumlnftig nachgefragt werden wird Desshyhalb muumlsse man aktiv gestalten statt auf die Angebote milliardenschwerer US-Konshyzerne zu warten Die Techniker unterwegs auf der Fachmesse MEDICA

40 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

Ehrenamtlich fuumlr die Techniker

Der Verwaltungsrat ist das houmlchste Entscheidungsgremium der Techniker ndash seine 30 Mitglieder und ihre Stellvertreter leisten als Selbstverwaltung diese verantwortungsvolle und anspruchsshyvolle Aufgabe ehrenamtlich Der Verwaltungsrat setzt sich pashyritaumltisch aus je 15 Versicherten- und 15 Arbeitgebervertretern zusammen Ihre Legitimation erhalten die Selbstverwalter uumlber die alle sechs Jahre stattfindende Sozialwahl

Mit dieser Legitimation treffen die Ehrenamtlichen alle Entshyscheidungen die fuumlr die Techniker von grundsaumltzlicher Bedeushytung sind Auszligerdem entscheidet der Verwaltungsrat uumlber Satzungsleistungen von denen die Versicherten ganz unmitshytelbar profitieren So erleichtert eine im Juli verabschiedete Satzungsleistung zur Kostenuumlbernahme des innovativen Flash Glucose Messsystems insulinpflichtigen Diabetikern den Alltag Per Scanner koumlnnen sie ihren Blutzuckerwert bdquounblutigldquo und schmerzfrei ermitteln Dazu wird ein Sensor ins Unterhautfettshygewebe eingesetzt

Die Verwaltungsraumlte beschlieszligen zudem den Haushalt der Techniker ndash und den kassenindividuellen Zusatzbeitrag Der liegt bei der Techniker fuumlr 2017 mit 10 Prozent unter dem Durchschnitt der gesetzlichen Krankenversicherung

Austausch mit Entscheidungstraumlgern Daruumlber hinaus pflegen die gewaumlhlten Verwaltungsraumlte den Austausch mit Vertretern aus Politik und Gesundheitswesen Die Bundesshywahlbeauftragte fuumlr die Sozialversicherungswahlen Rita Pashywelski bekraumlftigte als Gastrednerin die Relevanz von Selbstshyverwaltung und Sozialwahl Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis (SPD) nahm vor den Ehrenamtlichen unter anderem zum Selbstverwaltungsstaumlrkungsgesetz Stellung Frank Plashyte Praumlsident des Bundesversicherungsamtes stellte dem Verwaltungsrat die Arbeit der Aufsichtsbehoumlrde vor EU-Exshyperte Guumlnter Danner erlaumluterte dem Gremium aktuelle Frashygen des europaumlischen Sozialrechts

Selbstverwaltung bedeutet Selbstgestaltung Die Ehrenamtlichen beziehen auch zu relevanten politischen Fragen Position Den Standpunkt des Gremiums zur Bundestagswahl 2017 finden Sie auf wwwtkde

Uumlbrigens Die Sitzungen des Verwalshytungsrats sind oumlffentlich Zudem informiert der Verwaltungsrat auf wwwtkde (Webcode 139012) in Text Bild und Video uumlber den Inhalt der Sitzungen

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bdquoWir wollen eine starke Selbstverwaltungldquo

Dieter F Maumlrtens und Dominik Kruchen sind die alternierenden Vorsitzenden des Verwaltungsrats Der Vorsitz wechselt jaumlhrlich zum 1 Januar

Wie arbeitet die Selbstverwaltung der Techniker

Dominik Kruchen Die Rolle des Verwaltungsrats laumlsst sich

durchaus mit der des Aufsichtsrats in Unternehmen vergleichen Selbstverwalter tragen eine enorme Verantwortung mit der Beshysonderheit dass wir diese Aufgabe ehrenamtlich uumlbernehmen Die Selbstverwaltung bestimmt den Kurs der Kasse uumlbt eine Konshytrollfunktion aus und trifft zentrale Entscheidungen ndash dabei ist

sie den Beitragszahlern verpflichtet

Dieter F Maumlrtens Entscheidungen von solcher Tragweite beshynoumltigen ein solides Fundament ndash das leisten bei der Techniker die

Fachausschuumlsse deren Mitglieder sich mit teilweise hochkompleshyxen Sachverhalten auseinandersetzen um die Beschluumlsse des

Gremiums vorzubereiten

Wie beurteilen Sie aktuell die Rolle der Selbstverwaltung im

Gesundheitssystem

Kruchen Die Selbstverwaltung ist eine tragende Saumlule des

deutschen Gesundheitssystems Auch der internationale Vershygleich belegt eindrucksvoll ndash etwa mit Blick auf die Situation in

Suumldeuropa ndash wie krisensicher und stabil dieses etablierte System

ist das eben nicht vollstaumlndig vom Staat abhaumlngig ist

Maumlrtens Obwohl sich diese Errungenschaft permanent beshywaumlhrt gibt es immer wieder Versuche ihre Autonomie und somit

auch die Handlungsfaumlhigkeit dieses Stabilitaumltsfaktors einzushyschraumlnken die Vorstoumlszlige der Politik zum sogenannten Selbstvershywaltungsstaumlrkungsgesetz sind hier nur ein Beispiel Hier gilt es

klare Kante zu zeigen und diese tragende Saumlule entschieden zu

verteidigen

Unikosmos Award Zukunft der Notfallmedizin In den rund 1200 Notaufnahmen in Deutschland zaumlhlt im Alltag oft jede Sekunde Wie diese Einheiten organisiert sind stellt die Weichen fuumlr den Behandlungserfolg Die Absolventin der APOLLON Hochschule der Gesundheitswissenschaft in Bremen Anna Christina Houmlrster widmete ihre Abschlussarbeit der Frage nach Prozessen und Qualitaumltsmanagement in Notaufnahmen Fuumlr ihre Analyse erhielt sie im Rahmen einer Verwaltungsratssitzung den Unikosmos Award 2016 den die Hamburger Presseagentur Public Address und die Techniker fuumlr innovative Konzepte von Nachwuchswissenschaftlern verleihen Perspektivisch stellt die Wissenschaftleshyrin auch die Frage wie das systematische Erfassen von Qualitaumltsfaktoren und der Aufbau eines nationalen Notaufnahmeregisters die Versorgungsqualitaumlt verbessern kann

42 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker Der Verwaltungsrat aktuell Auch 2017 stehen die Mitglieder des Verwaltungsrats zur Wahl Nach der Wahl konstituiert sich das Gremium am 29 September 2017 Hier finden Sie die aktuelle Mitgliederliste und die aktuell vertretenen Listen

Die Mitglieder des aktuellen Verwaltungsrats

Arbeitgebervertreter Dominik Kruchen Duumlsseldorf Alternierender Vorsitzender

Heiner Boumlgemann Bremen Rainer Bruns Nordstrand Uwe Buszligmeier Greven Joachim Feldmann Bremen Helmut Fitzke Woggersin Wilfried Grunau Edewecht-Friedrichsfehn Joumlrg Henschen Bremen Klaus H Kober Rheinmuumlnster Udo Nicolay Moumllln Mirko Knappe Hamburg (seit 01012017) Johannes Seiboldt Nidda Rainer Tietz Bottrop Roland Unzeitig Wettmershagen Bernd Wegner Riegelsberg

Vertretene Organisation ZI HSH Zahntechniker-Innung Hamburg und Schleswig Holstein 15 Sitze

Versichertenvertreter Dieter F Maumlrtens Offenbach Alternierender Vorsitzender

Rosemie Bilz Radebeul Detlef Decho Syke Peter Duchene Groszligrosseln Friedrich Gosewinkel Hamm Karla Hasenauer Suhl Uwe Klemens Muumlnchen Baumlrbel Richling Bremen Annette Stensitzky Troisdorf (seit 15072016) Norbert Schneider Schwerin Harald Schulte Koumlnigswinter Erika Streit Koumlln Johanna Vieweg Dresden Harald Wagner Sipplingen Gerard Wolny Remagen

Vertretene Organisationen TKG TK-Gemeinschaft unabhaumlngige Versichertengemeinshyschaft der Techniker Krankenkasse eV 12 Sitze verdi Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft 1 Sitz IGM Industriegewerkschaft Metall 1 Sitz ACA Katholische-Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Deutschshylands e V Kolpingwerk Deutschland Bundesverband Evanshygelischer Arbeitnehmerorganisationen eV 1 Sitz

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Sozialwahl gelebte Teilhabe Demokratischer Taktgeber fuumlr den Verwaltungsrat sind die Sozialwahlen deren Ergebnis alle sechs Jahre die Zusammensetzung des houmlchsten Entscheidungsgremiums der Techniker festlegt

Bei der Techniker werden seit jeher die 15 Versichertenvershytreter per Urwahl ermittelt So haben die rund 74 Millionen Mitglieder eine echte Wahl und koumlnnen ihr Recht auf Mitbeshystimmung nutzen Damit die Stimmberechtigten bis zum 31 Mai 2017 ihre Stimmen geltend machen koumlnnen stand 2016 im Zeichen der Vorbereitungen fuumlr die Abstimmung im bdquoSushyperwahljahr 2017ldquo Federfuumlhrend in der Vorbereitung der Wahlausschuss unter Vorsitz des stellvertretenden Vorshystandsvorsitzenden Thomas Ballast Das Gremium ist unter anderem zustaumlndig fuumlr die Zulassung der antretenden Listen aber auch fuumlr die ordnungsgemaumlszlige Ermittlung des Wahlershygebnisses Eine Informationskampagne begleitete die Wahlshyvorbereitungen und ermoumlglichte Versicherten ebenso wie Multiplikatoren sich umfassend uumlber die Wahl zu informieren

Klares Ja zur Teilhabe Sozialwahl bedeutet demokratische Teilhabe nach dem Prinzip bdquoWer Beitraumlge einzahlt soll auch mitbestimmenldquo Im Vorfeld ermittelte die Techniker im Rahshymen einer Studie wie die Menschen in Deutschland zur Sozishyalwahl stehen Das klare Ergebnis der repraumlsentativen Forshysa-Umfrage Das Prinzip der ehrenamtlichen Selbstverwaltung und die Teilhabemoumlglichkeit durch die Sozialwahl stehen hoch im Kurs 68 Prozent der Befragten sprachen sich klar fuumlr die Sozialwahl aus Und Selbst 58 Prozent der Privatversicherten haumltten gerne diese Mitsprachemoumlglichkeit

Zudem halten 73 Prozent der Menschen in Deutschland die Verwaltungsraumlte fuumlr wichtig und befuumlrworten dass Versishycherte durch sie an Entscheidungen beteiligt werden Besonshyders hoch ist die Fuumlrsprache unter den Juumlngeren zwischen 18 und 39 Jahren Vier von fuumlnf sprachen sich hier fuumlr das Prinshyzip bdquoVersicherte fuumlr Versicherteldquo aus

55 der Menschen in Deutschland sind politisch stark

oder sehr stark interessiert

44 Geschaumlftsbericht 2016 Die Finanzen ndash

Die Finanzen Der Bereich Finanzen informiert uumlber Vermoumlgensshyrechnung Vermoumlgen Einnahmen und Ausgaben der Techniker Krankenkasse uumlber die Versicherten- und Mitgliederentwicklung sowie die Finanzen der Pflegeversicherung

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Der Jahresruumlckblick in Zahlen Das Geschaumlftsjahr 2016 war erneut von einer guten wirtschaftlichen Konjunkshytur gepraumlgt die viel Geld in die Kassen der Sozialversicherungen gespuumllt hat Auszligerdem verzeichnet das System der gesetzlichen Krankenversicherungen weiterhin Zuwaumlchse an Versicherten Dem gegenuumlber stehen staumlndig steishygende Ausgaben im Gesundheitswesen und Verzerrungen des Wettbewerbs der Kassen untereinander So reichten auch im Haushaltsjahr 2016 die Zuweishysungen aus dem Gesundheitsfonds an die Techniker nicht aus um die Ausgashyben fuumlr die Versorgung der Versichershyten zu decken

Dennoch lag der kassenindividuelle Zushysatzbeitrag der Techniker mit 10 Proshyzent auch 2016 unter dem amtlichen Durchschnitt

Ausgaben der Krankenversicheshyrung Das Haushaltsjahr 2016 schlieszligt die Techniker mit einem Plus von etwa 22 Millionen Euro ab Zu dem ausgeglishychenen Haushalt tragen vor allem die schlanken Prozesse und die effektive Verwaltung bei Die wirtschaftliche Kulshytur im Unternehmen ist dafuumlr verantshywortlich dass der Fehlbetrag der Zushyweisungen aus dem Gesundheitsfonds aufgefangen werden konnte Die Vershywaltungskosten von 136 Euro je Versishycherten lagen somit auch deutlich unter den durchschnittlichen Verwaltungskosshyten in der gesetzlichen Krankenversicheshyrung (153 Euro)

Die Leistungsausgaben stiegen um 31 Prozent und damit etwas moderater als im Vorjahr Auffaumlllig ist dass die Ausgaben fuumlr Arzneimittel auf einem hohen Niveau noch einmal mit 39 Prozent zunehmen und auf 4 Milliarden Euro ansteigen Den groumlszligten Ausgashybenblock verzeichnet die Techniker bei den Kosten fuumlr die Krankenhausbehandlung Erstmals uumlbersteigt dieshyser Wert mit einem Zuwachs von 38 Prozent die Sieben-Milliarden-Euro-Marke Fuumlr aumlrztliche Behandshylungen wurden 46 Milliarden Euro ausgegeben was einen Anstieg von 29 Prozent bedeutet

Ausgaben der Pflegeversicherung Die Leistungsshyausgaben fuumlr die pflegebeduumlrftigen Versicherten beliefen sich auf rund 13 Milliarden Euro Mit 3 Milshyliarden Euro flieszligt der Groszligteil der Einnahmen der Pflegeversicherung an den Ausgleichsfonds Mit ihm werden andere Pflegekassen unterstuumltzt deren Ausgaben nicht ausreichend durch Einnahmen geshydeckt sind

Abnahmen Der Verwaltungsrat hat die Jahresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse und die Jahshyresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse Pflegeversicherung abgenommen und dem Vorstand dafuumlr Entlastung erteilt

Juli 2017

Dieter F Maumlrtens

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

Dominik Kruchen

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

46 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Vermoumlgensrechnung

Aktiva in Tsd Euro 2015 2016

A Langfristiges Vermoumlgen

I Verwaltungsvermoumlgen 294474 275331

II Mittel der Ruumlckstellungen 2034183 2429274

III Andere Geldanlagen 3077456 3612688

B Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 904561 937768

II Wertpapiere 1923105 1575117

III Kassenbestand und Giroguthaben 23552 15055

C Rechnungsabgrenzungsposten 7356 9010

D Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

Passiva in Tsd Euro 2015 2016

A Netto-Reinvermoumlgen 3076733 3098587

B Ruumlckstellungen 2034183 2429 274

C Verpfl ichtungen 3137799 3310071

D Rechnungsabgrenzungsposten 15972 16309

E Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

In dieser und in den folgenden Tabellen sind Rundungsdifferenzen moumlglich

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Vermoumlgen

2015 2016

Netto-Reinvermoumlgen in Tsd Euro 3076733 3098587

je Versicherten in Euro 32980 32087

zum Vorjahr je Versicherten - 118 - 27

Davon

Betriebsmittel 1755959 1705756

je Versicherten in Euro 18822 17664

zum Vorjahr je Versicherten - 190 - 62

Ruumlcklagen 946300 1037500

je Versicherten in Euro 10144 10744

zum Vorjahr je Versicherten + 17 + 59

Verwaltungsvermoumlgen inkl Investitionsruumlcklage

374474 355331

je Versicherten in Euro 4014 3680

zum Vorjahr je Versicherten - 42 - 83

Erfolgsrechnung

in Tsd Euro 2015 2016

1 Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds 21313911 22724351

2 Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz 1287826 1709675

3 Erstattungen 42285 51670

4 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 58445 60767

5 Leistungsaufwand 21656712 23109954

6 Verwaltungskosten 1233733 1309365

7 Zinsergebnis 20949 17024

8 Sonstige Einnahmen 8043 7577

9 Sonstige Ausgaben 98417 129891

10 Jahresfehlbetrag (-)Jahresuumlberschuss - 257403 21854

48 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Einnahmen im Detail 2015 2016

Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 22745586 24594001

je Versicherten in Euro 243813 254678

zum Vorjahr je Versicherten + 28 + 45

Davon

Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds

absolut in Tsd Euro 21313911 22724351

je Versicherten in Euro 228467 235317

zum Vorjahr je Versicherten - 29 + 30

Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz absolut in Tsd Euro 1287826 1709675

je Versicherten in Euro 13804 17704

zum Vorjahr je Versicherten ndash + 283

Sonstige Einnahmen absolut in Tsd Euro 143849 159976

je Versicherten in Euro 1542 1657

zum Vorjahr je Versicherten - 154 + 74

Ausgaben im Detail 2015 2016

24572147 Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 23002989

je Versicherten in Euro 246572 254452

zum Vorjahr je Versicherten + 15 + 32

Davon

Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 21656712 23109954

je Versicherten in Euro 232142 239310

zum Vorjahr je Versicherten + 41 + 31

Davon

Aumlrztliche Behandlung absolut in Tsd Euro 4324921 4608482

je Versicherten in Euro 46359 47722

zum Vorjahr je Versicherten + 38 + 29

Zahnaumlrztliche Behandlung ohne Zahnersatz

absolut in Tsd Euro 1450491 1516045

je Versicherten in Euro 15548 15699

zum Vorjahr je Versicherten + 23 + 10

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Ausgaben im Detail 2015 2016

Zahnersatz absolut in Tsd Euro 361938 363907

je Versicherten in Euro 3880 3768

zum Vorjahr je Versicherten + 18 - 29

Arzneimittel absolut in Tsd Euro 3708728 3988102

je Versicherten in Euro 39754 41298

zum Vorjahr je Versicherten + 54 + 39

Hilfsmittel absolut in Tsd Euro 762963 796889

je Versicherten in Euro 8178 8252

zum Vorjahr je Versicherten + 32 + 09

Heilmittel absolut in Tsd Euro 711308 777475

je Versicherten in Euro 7625 8051

zum Vorjahr je Versicherten + 88 + 56

Krankenhausbehandlung absolut in Tsd Euro 6520595 7003332

je Versicherten in Euro 69895 72522

zum Vorjahr je Versicherten + 25 + 38

Krankengeld absolut in Tsd Euro 1474940 1561341

je Versicherten in Euro 15810 16168

zum Vorjahr je Versicherten + 53 + 23

Fahrkosten absolut in Tsd Euro 374939 410294

je Versicherten in Euro 4019 4249

zum Vorjahr je Versicherten + 96 + 57

Vorsorge- und Rehabilitationsleistungen

absolut in Tsd Euro 306972 317177

je Versicherten in Euro 3290 3284

zum Vorjahr je Versicherten + 51 - 02

Schutzimpfung absolut in Tsd Euro 205930 220120

je Versicherten in Euro 2207 2279

zum Vorjahr je Versicherten + 138 + 33

Fruumlherkennungsmaszlignahmen absolut in Tsd Euro 324596 328676

je Versicherten in Euro 3479 3404

zum Vorjahr je Versicherten + 47 - 22

50 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Ausgaben im Detail 2015 2016

Schwangerscha und Mutterscha

ohne stat Entbindung absolut in Tsd Euro 243622 265110

je Versicherten in Euro 2611 2745

zum Vorjahr je Versicherten + 21 + 51

Behandlungspflege und haumlusliche Krankenpflege

absolut in Tsd Euro 364213 413436

je Versicherten in Euro 3904 4281

zum Vorjahr je Versicherten + 151 + 97

Dialyse absolut in Tsd Euro 136648 143130

je Versicherten in Euro 1465 1482

zum Vorjahr je Versicherten + 64 + 12

Sonstige Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 383907 396438

je Versicherten in Euro 4115 4105

zum Vorjahr je Versicherten + 20 - 02

Praumlvention absolut in Tsd Euro 744643 756656

je Versicherten in Euro 7982 7835

zum Vorjahr je Versicherten + 23 - 18

Verwaltungsausgaben absolut in Tsd Euro 1233733 1309365

je Versicherten in Euro 13225 13559

zum Vorjahr je Versicherten + 99 + 25

Sonstige Ausgaben absolut in Tsd Euro 112545 152828

je Versicherten in Euro 1206 1583

zum Vorjahr je Versicherten - 372 + 312

51

Pflegeversicherung

Vermoumlgensrechnung 2015 2016

Aktiva in Tsd Euro

A Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 102500 110008

II Kurzfristige Geldanlagen 396000 415005

III Kassenbestand und Giroguthaben 286 828

B Rechnungsabgrenzungsposten 25137 37673

523924 563513

Passiva in Tsd Euro

A Reinvermoumlgen 244790 272895

B Verpfl ichtungen 279134 290618

523924 563513

Erfolgsrechnung 2015 2016

in Tsd Euro

1 Beitraumlge 4187123 4471718

2 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 5310 3553

3 Leistungsaufwand der Pfl egeversicherung 1199331 1339563

4 Zahlungen an den Ausgleichsfonds 2826011 2972471

5 Verwaltungskosten 120294 134589

6 Zinsergebnis 108 - 436

7 Sonstige Einnahmen 1 0

8 Sonstige Ausgaben 98 107

9 Jahresuumlberschuss 46807 28105

52 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Leistungsausgaben Pflegeversicherung

Leistungsausgaben in Tsd Euro 2015 2016

Pfl egesachleistung 172597 189955

Pflegegeld 351752 384789

Leistungen fuumlr Pfl egepersonen 63020 68594

Stationaumlre Leistungen 380641 410093

Uumlbrige Leistungen 231321 286132

Leistungsausgaben insgesamt 1199331 1339563

53

Mitglieder- und Versichertenentwicklung

Stichtag Jahresdurchschnitt

01012016 01012017 2015 2016

Mitglieder 7044467 7342157 6874547 7205987

zum Vorjahr +48 +42 +56 +48

Familienangehoumlrige 2433683 2454518 2454552 2450915

Versicherte insgesamt 9478150 9796675 9329099 9656902

zum Vorjahr +35 +34 +46 +35

54 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Der Geschaumlftsbericht der Techniker ndash auch digital

Unter wwwtkdegeschaeftsbericht finden Sie die digitale Ausgabe des TK-Geschaumlftsberichts

Der Geschaumlftsbericht 2016 steht Ihnen auch als PDF zum Download unter wwwpressetkde zur Verfuumlgung

Zu Artikeln die mit diesem Symbol gekennzeichnet sind finden Sie ausfuumlhrliche Videos im digitalen Geschaumlftsbericht

Impressum ndash Verantwortlich fuumlr den Inhalt Techniker Krankenkasse Bramfelder Straszlige 140 22305 Hamburg Telefon 040-69 09-17 83 Internet wwwpressetkde E-Mail pressestelletkde Twitter wwwtwittercomtk_presse

Verantwortlich Prof Dr Volker Moumlws Redaktion Kerstin Grieszligmeier Inga Laboga Texte Kerstin Grieszligmeier Hermann Baumlrenfaumlnger Gabriele Baron Nicole Battenfeld Daniel Burgstaler Dennis Chytrek Jacqueline Dauster Philip Giewer Michaela Hombrecher Inga Laboga Katharina Lemke Natalie Quadbeck Heike Schmedemann Silvia Wirth

Konzept und Gestaltung Christina Bartheidel Produktion Tanja Klopsch Litho Hirte GmbH amp Co KG Hamburg Druck Eversfrank Berlin GmbH Berlin Bilder Andreas Friese Jan Pauls Jan Haas Getty Images

copy Alle Rechte vorbehalten Nachdruck und sonstige Formen der Vervielfaumlltigung ndash auch auszugsweise ndash nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung

Mehr Informationen gibt es online Die digitale Ausgabe des TK-Geschauml sberichts fi nden Sie unter wwwtkdegeschae sbericht

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2010

02

720

17

  • Geschaumlftsbericht 2016
    • Vorwort
      • Dr Jens Baas im Gespraumlch mit13Martina Koederitz
      • Auf das Wesentliche reduziert
      • Interview bdquoDie Technikerldquo schaumlrft13ihren Markenauftritt
      • Kampagne Weil die beste Technik13menschlich ist
      • Position beziehen
      • Digitalisierung Nicht ob sondern wie
      • Interview Digitalisierung aktiv gestalten
      • Die Vermessung der Gesundheitswelt
        • Inhalt
        • 1 Die Techniker
        • 2 Die Technik
          • Thomas Ballast im Gespraumlch mit xbird
          • SmartHealth
          • Smart vernetzt
          • Digitale Versorgung
          • Service digital
          • Interviews Agiles Arbeiten amp Pflege
          • Innovationsfonds neue Wege in der Versorgung
            • 3 Wir Techniker
              • Techniker vernetzenTechniker
              • (Fuumlr) Techniker von morgen
              • Wissenschaft fuumlr Techniker
              • Techniker unterwegs
              • Ehrenamtlich fuumlr die Techniker
              • Interview bdquoStarke Selbstverwaltungldquo
              • Verwaltungsrat konkret
              • Sozialwahl gelebte Teilhabe
                • 4 Die Finanzen
                  • Jahresruumlckblick in Zahlen
                  • Vermoumlgensrechnung
                  • Vermoumlgen
                  • Einnahmen amp Ausgaben
                  • Pflegeversicherung
                  • Leistungsausgaben Pflegeversicherung
                  • Mitglieder- und Versichertenentwicklung
                    • Impressum

12 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Techniker

bdquoWeil die beste Technik menschlich istldquo

Neues Logo innovatives Corporate Design und eine reduzierte klare Bildsprache Im September 2016 praumlsentierte sich das Unternehmen in neuem Look amp Feel auf allen Kanaumllen

Die Techniker zeigt sich nach dem Re-Branding digital-zeitgeshymaumlszlig Leitfarbe bleibt Cyan ergaumlnzt durch ein neues Farbshyspektrum Die Bildsprache und die Typo wurden ebenfalls erneuert Zeitgleich mit dem Relaunch des Markenauftritts startete eine bundesweite Markenkampagne

Fortschrittliche Medizintechnik mit menschlicher Halshytung bdquoDein Koumlrper Weil die beste Technik menschlich istldquo ndash das ist die Botschaft der neuen Markenkampagne der Techshyniker Das Herzstuumlck der Kampagne ist der Werbespot bdquoSupermikrofonldquo in dem eine houmlrgeschaumldigte Frau dank eines Cochlea-Implantats zum ersten Mal ihre eigene Stimme houmlrt

Im Fokus stehen der menschliche Koumlrper als technisches Meisterwerk und die Leistungen der Techniker eine innovative Gesundheitsvorsorge sowie fortschrittliche Gesundheitstechnik Das Kampagnenmotto zeigt den Blick der Techniker auf den menschlichen Koumlrper als ein Wunder der Technik

Markenkampagne mit digitalem Schwerpunkt Startshyschuss fuumlr die Markenkampagne war die Enthuumlllung des neushyen Logos das nun die Glasfassade der Unternehmenszentshyrale schmuumlckt Mehrere Hundert bdquoTechnikerldquo waren am 15 September mit dabei als das Logo oumlffentlich das Licht der Welt erblickte Die Vorstellung des neuen Markenauftritts lief uumlber alle verfuumlgbaren Kanaumlle ndash von der fruumlhzeitigen Einbezieshyhung aller Mitarbeiter bis hin zur Kundenkommunikation auf den Sozialen Kanaumllen oder der Mitgliederzeitschrift TK aktushyell Neben dem Werbespot mit dem Kampagnenmotto im

Technikergeist im Laufe der Zeit

1884 Eine Krankenkasse fuumlr Techniker Gruumlndung der Einshygeschriebenen Hilfskasse fuumlr Architekten Ingenieure und Techniker

1964 Karteikarte ade Die TK ndash damals noch bdquoBerufskrankenkasse fuumlr Technikerldquo (BdT) genannt ndash stellt ihre Mitgliederkartei auf ein elektronisches Datenverarbeishytungssystem um 1884

1964

2016

13

Fernsehen und Kino gibt es Online-Werbung auch auf Social Media-Kanaumllen sowie Printwerbung und Plakate Dabei liegt der Schwerpunkt auf den digitashylen Kanaumllen Jung von MattSAGA entwickelte die Kampagne in Zusammenarbeit mit Elbkind der Soshycial Media-Agentur der Techniker Das neue Corporate Design kommt von Jung von Mattbrand identity in Hamburg

dietechnikerde

Differenzierung von uumlber 400000 verschiedenen Schallquellen Dein Ohr Weil die beste Technik menschlich ist Und falls doch mal etwas ist ermoumlglichen wir fuumlr unsere Versicherten moderne Hightech-Houmlrimplantate

1987

1996 Die TK ging als erste geshysetzliche Krankenversicherung mit einem Online-Auftritt ins Internet

2010 TK goes Social Media ndash Die TK kommuniziert ab jetzt mit ihren Kunshyden auch auf Facebook und YouTube

2017 Digitale Gesundheit Die Technishyker startet die Entwicklung einer elektroshynischen Gesundheitsakte (eGA)

14 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Techniker

Position beziehen

bdquoFairen Wettbewerb kann es nur geben wenn der Morbi-RSA manipulationssicher gemacht wirdldquo

Rahmenbedingungen analysieren hinterfragen und aktiv mitgestalten Die Techniker bezieht Position zu relevanshyten politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen Zentrale Fragestellungen sind dabei die Verteilung der Mittel aus dem Gesundheitsfonds sowie die Kostenentshywicklung im Gesundheitswesen

Risikostrukturausgleich in der Kritik Die Krankenkassen sollen untereinander in einen fairen Wettbewerb treten Damit Kassen nicht benachteiligt sind wenn bei ihnen vorwiegend aumlltere und kranke Menschen versichert sind gibt es den sogenannten morshybiditaumltsorientierten Risikostrukturausgleich Dieser bdquoMorbi-RSAldquo ist ein mathematischer Schluumlssel nach dem das Geld der Beishytragszahler theoretisch fair unter den Kassen aufgeteilt werden soll Fuumlr kranke Versicherte bekommen die Kassen eine houmlhere Zuweisung aus dem Gesundheitsfonds als fuumlr gesunde

Leider ist das System in Schieflage geraten Denn in der Praxis bekommen einige Krankenkassen wesentlich mehr Geld als sie

fuumlr die Versorgung ihrer Versicherten benoumltigen bei anderen Kasshysen reichen die Zuweisungen indes nicht aus Die Luumlcke zwischen den Ersatzkassen zu denen auch die Techniker Krankenkasse gehoumlrt und den Allgemeinen Ortskrankenkassen betraumlgt mittlershyweile rund 18 Milliarden Euro ndash jaumlhrlich Diese Diskrepanz laumlsst sich nicht mit effizienten Prozessen erklaumlren Im Gegenteil einige der bevorzugten Kassen haben im Vergleich die houmlchsten Vershywaltungsausgaben pro Versicherten und koumlnnen sich gleichzeitig einen sehr niedrigen Zusatzbeitrag leisten

Der Grund ist vielmehr die Manipulationsanfaumllligkeit des aktuellen Systems in dem die Beeinflussung des Diagnoseverhaltens von Aumlrzten sich lohnen kann Denn Welche Diagnose(n) Mediziner den einzelnen Versicherten stellen ist ausschlaggebend fuumlr die Zuweisung

Der Wettbewerb wird somit auf einer anderen Ebene gefuumlhrt als er eigentlich gefuumlhrt werden sollte Die Krankenkassen geben jetzt Geld dafuumlr aus dass die Aumlrzte Diagnosen moumlglichst genau erfassen und laufend aktuell halten In einem vielbeachteten Inshy

15

Tim Steimle leitet den Fachbereich Arzneimittel der Techniker

terview hat der TK-Vorstandsvorsitzende Dr Jens Baas im Oktober 2016 dieses Vershyhalten aller Krankenkassen kritisiert Auch wenn die Beratung der Aumlrzte uumlber die richshytigen Diagnosen nicht illegal ist so ist das Geld das dafuumlr ausgegeben wird in der Versorgung der Versicherten deutlich besshyser aufgehoben

Der Gesetzgeber hat nun reagiert und die Einflussnahme auf ambulante Diagnosen erschwert Die bestehenden Kodieranreishyze und damit die Ursache fuumlr die Einflussshynahme werden damit aber nicht beseitigt Nach wie vor ist es fuumlr die Kassen lukratishyver Einfluss auf das Kodieren von Erkranshykungen zu nehmen anstatt sich auf die Gesunderhaltung der Menschen zu konshyzentrieren Seltene und im Einzelfall sehr teure Erkrankungen werden nicht oder nur ungenuumlgend finanziell ausgeglichen Desshyhalb muss der Morbi-RSA reformiert und die Auswahl der 50 bis 80 relevanten Krankheiten veraumlndert werden Bei der Krankheitsauswahl soll der Fokus auf schwere und im Einzelfall auch teure Krankheiten gelegt werden Nur damit entfallen die Kodieranreize innerhalb der RSA-Systematik

shy

Neue Rahmenbedingungen bei Arzneimittelpreisen Tim Steimle spricht im Interview uumlber die Kostenshyfaktoren und Rahmenbedingungen der Versorgung mit Arzneimitteln

Der Prozess mit dem die Preise fuumlr neue Arzneimittel in Deutschland verhandelt werden ist nach dem Pharmadialog grundlegend veraumlndert worden Wie beurteilen Sie die Veraumlnderungen und das neue Arzneimittelgesetz Tim Steimle Mit dem neuen Gesetz wurde von dem bisher geltenden Grundsatz abgeruumlckt dass die Krankenkassen nur dann Geld fuumlr neue Medikamente bezahlen muumlssen wenn diese auch wirklich einen Zusatznutzen fuumlr die Patienten hashyben Dies ist ein klarer Ruumlckschritt bei der Erstattung von Arzneimitteln und wird zu einer Mehrbelastung fuumlr die Kranshykenkassen fuumlhren ohne dass sich die Versorgung der Versishycherten verbessert Schon heute geben wir fast vier Milliarden Euro fuumlr Arzneimittel aus ndash nach den Ausgaben fuumlr Krankenhaumluser und Aumlrzte der drittgroumlszligte Posten

Eine der Veraumlnderungen ist auch dass die Zubereitung spezieller Medikamente zur Behandlung von Krebs (Zytostatika) von den Krankenkassen nun nicht mehr wirtschaftlich ausgeschrieben werden darf Welche Auswirkungen bringt diese Entscheidung Ihrer Meinung nach mit sich Steimle Diese Ausschreibungen sind in der Vergangenheit stark kritisiert worden Die hohen Kosten in der Krebsmedizin verbunden mit der Rechtsprechung zwangen die Kassen jeshydoch dazu von diesem Mittel Gebrauch zu machen Es gibt aber die Moumlglichkeit die Ausgangsstoffe zur Herstellung dieshyser Praumlparate auszuschreiben Das wird Einsparungen von etwa 150 Millionen Euro bringen und ist ein richtiger Schritt Betrachtet man das Einsparpotenzial von 600 bis 800 Millioshynen kann dies jedoch erst ein Anfang in diesem Bereich sein

Was halten Sie davon dass Aumlrzte demnaumlchst in ihrer Praxissoftware uumlber den Nutzen von Medikamenten informiert werden sollen Steimle Ob dieses neue Instrument wirkt haumlngt entscheishydend davon ab ob die Industrie an dieser Stelle auszligen vor bleibt und die Informationen wirklich unabhaumlngig sind

16 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Techniker

Nicht ob sondern wie Wie wir kommunizieren wie wir arbeiten wie wir leben ndash die Digitalishysierung hat in unseren Alltag laumlngst Einzug gehalten das gilt auch fuumlr das Gesundheitswesen Hier haben digitale Angebote das Potenzial Effizienz und Transparenz zu steigern ndash und die Versorgung der Versicherten zu verbessern Es geht also nicht um das bdquoObldquo sondern um das bdquoWieldquo und ebenso um das bdquoWerldquo

Die bereits existierenden digitalen Angebote weisen eine sehr unterschiedliche Qualitaumlt auf und sind selten gut vernetzt Sie wirken deshalb wie ein bdquodigitaler Flickenteppichldquo Die Techniker hat den Anspruch die digitale Entwicklung aktiv mitzugestalshyten und ihren Versicherten exklusive und hochwertige digitale Versorgungsangebote zu machen Dabei stehen zwei Themen im Fokus Datenschutz und Vernetzung Letztere soll vor allem dabei helfen den Flickenteppich zu beseitigen

Elektronische Gesundheitsakte mit einheitlichen Stanshydards Deshalb hat die Techniker mit IBM Deutschland eine Entwicklungskooperation fuumlr eine digitale Gesundheitsakte (eGA) geschlossen die die bestehenden digitalen Angebote der Techniker ergaumlnzen und in Zukunft auch vernetzen soll Neben der Datensicherheit sind hier die Schnittstellen fuumlr Aumlrzte und natuumlrlich fuumlr die Versicherten selbst zentrale Punkte Die Hoheit uumlber diesen zentralen Datenspeicher hat der Versicherte Er entscheidet wem er Zugriff auf seine Daten gibt und auch ob er das Angebot uumlberhaupt annehmen moumlchte Weil die eGA esshysenziell fuumlr Versorgungsqualitaumlt und Patientensicherheit sein wird sollten jedoch alle Kassen verpflichtet werden ihren Vershysicherten eine solche Akte anzubieten Um dabei Inselloumlsungen und Wettbewerbsbehinderungen zu vermeiden muumlssen die technischen Standards und Schnittstellen klar definiert werden

Ob die digitale Entwicklung im deutschen Gesundheitssystem akzeptiert und zu einem Erfolg wird haumlngt maszliggeblich von der Datensicherheit ab Wenn Krankenversicherungen hier eine Vorreiterrolle einnehmen ist sichergestellt dass Daten nicht fuumlr gewinnbringende Zwecke verwendet werden und ihre Nutshyzung strengen gesetzlichen Bestimmungen unterliegt

Klare Rahmenbedingungen fuumlr Innovationen Im Gesundshyheitssystem treffen digitale Innovationen und deren Treiber auf komplexe Strukturen und teilweise widerspruumlchliche Regelungen Die Techniker setzt sich fuumlr klare und transparente Rahmenbeshydingungen ein die einerseits Innovationen den Weg ebnen und gleichzeitig dem sensiblen Thema Gesundheit gerecht werden

Beispiel Health-Apps Innovationen entstehen haumlufig in Unternehmen die keine erfahrenen Akteure im Gesundheitsshywesen sind wie Start-ups die Health-Apps entwickeln Ihr Weg von der Idee bis zur Erstattung durch die Krankenkassen kann auch uumlber die Zulassung nach dem Medizinproduktegeshysetz fuumlhren ndash ein komplexes und langwieriges Verfahren speshyziell angesichts der schnellen Entwicklungs- und Updatezyklen von Apps Fuumlr ein positives Innovationsklima ist hier Klarheit uumlber Zulassungspflicht und -kriterien notwendig Zudem koumlnnte ein beschleunigtes Verfahren speziell fuumlr Health-Apps diese schneller zu den Versicherten bringen

Beispiel Telemedizin Eine Erkrankung im Urlaub oder eine Beshyratung durch einen Spezialisten im laumlndlichen Raum Die Telemeshydizin koumlnnte hier Arzt und Patient ortsunabhaumlngig vernetzen Technisch ist das laumlngst moumlglich in der Praxis schraumlnken jedoch unterschiedliche ndash und teilweise uneinheitliche ndash Regelungen den Einsatz stark ein Um die Potenziale der Telemedizin zu nutzen fordert die Techniker auch fuumlr die Telemedizin Klarheit daruumlber in welchen Situationen sie zum Einsatz kommen darf

17

Digitalisierung aktiv gestalten Dr Markus Schlobohm leitet den Geschaumlftsbereich Unternehshymensentwicklung der Techniker Im Interview erlaumlutert er was die Digitalisierung fuumlr Versicherte und Mitarbeiter bedeutet

Wo steht die Techniker aktuell in Sachen Digitalisierung Und wo will sie hin Dr Markus Schlobohm Wir Techniker haben bei der Digitalisierung einen sehr guten Start hingelegt und sind fest entshyschlossen ganz vorne mit dabei zu sein Das zeigt etwa die Entwicklung der TK-App oder die Erneuerung des Online-Aufshytritts Digitalisierung findet natuumlrlich auch nach innen statt und muss ganzheitlich vorangetrieben werden Dazu gehoumlrt ein unternehmensuumlbergreifendes Verstaumlndshynis was dies fuumlr uns bedeutet Wir muumlsshysen einen Digital-Dialog fuumlhren

Was beinhaltet das Schlobohm Im Kern steht die Frage Geht es nur darum bestehende analoge Informationen und Prozesse in digitale Daten umzuwandeln oder stellen wir Abshylaumlufe und bestehende Strukturen auf die digitale Probe Ich bin davon uumlberzeugt dass wir an letzterem nicht vorbeikomshymen Als Techniker haben wir hier den Anshyspruch die Digitalisierung umfassend und aktiv zu gestalten Innovationen voranzushytreiben um letztendlich den groumlszligtmoumlglishychen Nutzen fuumlr unsere Versicherten zu erreichen

Wie sehen die Rahmenbedingungen aus Schlobohm Schon heute ist in vielen Branchen der Digitalisierungsdruck enorm ndash Kunden fordern digitale Angebote ein oder wandern ab Dieser Druck vom Markt ist im Gesundheitswesen noch weniger stark zu spuumlren als etwa in der Luftfahrt oder im Einzelhandel Er wird aber schnell steigen Den aktuellen Diskurs praumlgen vor allem die Bedenken und Risiken etwa beim wichtigen Thema Datenschutz Wir brauchen eine sektorenuumlbergreifende Deshybatte die den Nutzen ins Zentrum stellt

und das Ziel hat gute einheitliche Standards zu schaffen Es fehlen auch noch konkrete Ansaumltze die Digitalisierung zu foumlrdern also beispielsweise diejenigen zu incentivieren die fruumlhzeitig etwas auf die Beine stellen

Was kommt auf die Versicherten zu Schlobohm Durch digitale Services ruumlcken Gesundheitsthemen naumlher an den Alltag der Versicherten etwa wenn sie Termine online vereinbaren koumlnnen statt vom Anrufshybeantworter abhaumlngig zu sein Vor allem die Kommunikation und die Informationsmoumlgshylichkeiten werden sich radikal aumlndern Auch das Leistungsangebot wird breiter es wird einfacher unabhaumlngig von festen Terminen und Oumlrtlichkeiten etwas fuumlr die eigene Geshysundheit zu tun Dabei kann aber jeder selbstbestimmt abwaumlgen was kann und will ich digital erledigen ndash und was nicht

hellip und auf die Beschaumlftigten der Techniker Schlobohm Auch der Arbeitsalltag wird sich grundlegend aumlndern gelernte Aufgaben und Prozesse werden neu aufgesetzt oder fallen weg Neue spannende sich staumlndig wandelnde Taumltigkeiten werden hinzukommen Das passiert aber nicht von einem Tag auf den anderen sondern ist ein langfristiger Transformationsprozess in den wir die Mitarshybeiter nicht nur einbinden und mitnehmen sondern auch in die Gestalterrolle bringen muumlssen Denn sie bleiben die Experten in der Sache und ihr Fachwissen ist in Zukunft genauso gefragt wie heute

Dr Markus Schlobohm im Interview bdquoWir muumlssen einen Digital-Dialog fuumlhrenldquo

18 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Techniker

Die Vermessung der Gesundheitswelt

Die Techniker kuumlmmert sich nicht nur um die bestmoumlgliche medizinishysche Versorgung sondern engagiert sich auch dafuumlr dass ihre Versicherten moumlglichst gar nicht erst krank werden Mit Angeboten wie individuellen digitalen Coachings aber auch in Kitas Schulen Hochschulen und Betrieben unterstuumltzt sie die TK-Versicherten dabei etwas fuumlr ihre Gesundheit zu tun

Aber was macht Gesundheit aus Geshysundheit ist nicht nur die Abwesenheit von Krankheit Laut der Weltgesundshyheitsorganisation (WHO) geht es um das koumlrperliche geistige und soziale Wohlershygehen Der Lebensstil der Menschen und die gesundheitlichen Belastungen deshynen sie im Beruf ausgesetzt sind haben darauf groszligen Einfluss Deshalb erhebt und analysiert die Techniker regelmaumlszligig Daten zu Krankschreibungen und Arzneishymittelverordnungen und fuumlhrt Umfragen zum Lebensstil der Menschen durch

Kinder sind gut fuumlr die Gesundheit Der TK-Gesundheitsreport widmete sich 2016 in seinem Schwerpunkt der gesundheitlishychen Situation von Erwerbspersonen mit Familie Das Ergebnis Kinder sind gut fuumlr die Gesundheit Beschaumlftigte mit familienshyversicherten Kindern waren durchschnittshylich 143 Tage krankgeschrieben ndash 23 Tage weniger als Beschaumlftigte ohne Kinshyder Obwohl derzeit viel uumlber die gestressshyte Sandwichgeneration diskutiert wird zeigen die Daten dass Familie und Beruf nicht nur eine Doppelbelastung sind sonshydern dass Familie auch eine Ressource ist die positiv auf die Gesundheit wirkt

Medikamente fuumlr 250 Tage Der Report zeigt zudem dass Frauen mehr krankgeshyschrieben sind Maumlnner aber mehr Medishykamente bekommen 252 Tagesdosen ndash also die jeweils empfohlene Tagesdosis eines Praumlparats ndash erhielten Maumlnner bei

den Frauen waren es bdquonurldquo 245 Insbesondere bei Zivilisationsshykrankheiten wie Bluthochdruck und Diabetes ist das Verschreishybungsvolumen bei Maumlnnern deutlich houmlher

Gesund leben um gesund zu bleiben Viele dieser Beschwershyden lieszligen sich mit einem gesuumlnderen Lebensstil vermeiden oder positiv beeinflussen Dazu gehoumlren vor allem eine gesunde Ershynaumlhrung ausreichend Bewegung sowie regelmaumlszligiger Stressausshygleich Um herauszufinden wie Menschen mit diesen Themen umgehen befragte die Techniker einen Querschnitt der Bevoumllkeshyrung zum Ernaumlhrungs- und Bewegungsverhalten sowie zum Umshygang mit Stress

Die Bewegungsstudie zeigt dass sich die Haumllfte der Erwachsenen als bdquoSportmuffelldquo oder bdquoAntisportlerldquo bezeichnen Und Mehr als jeder Dritte bewegt sich im Alltag weniger als eine halbe Stunde Bewegung wirkt sich nicht nur positiv auf Herz- und Kreislauf aus sondern ist auch eines der besten Mittel gegen Stress Und der Stresspegel der Republik ist hoch Laut der TK-Stressstudie steshyhen 60 Prozent unter Strom Schuld sind vor allem der Job hohe Eigenanspruumlche und staumlndige Erreichbarkeit

Das is(s)t Deutschland Die neue Ernaumlhrungsstudie zeigt dageshygen einen positiven Trend 45 Prozent geben an dass sie sich vor allem gesund ernaumlhren moumlchten bei der Vorgaumlngerstudie 2013 sagten das nur 35 Prozent Die Ergebnisse der Umfragen hat die Techniker in drei Studienbaumlnden veroumlffentlicht Sie dienen als Grundlage um neue Praumlventionsangebote zu entwickeln

Die Studienbaumlnde zum Download wwwtkde Webcode 937684

19

Studienergebnisse auf einen Blick Ernaumlhrungsstudie 45 Prozent der Menschen Bewegungsstudie in Deutschland ist es am wichtigsten dass sie sich gesund ernaumlhren

3 2 66 der Erwachsenen in Deutschland bewegen sich in ihrem Alltag

noch nicht einmal eine Stunde

Gesundheitsreport Fehltage vs Medikamente pro Jahr

Frauen Maumlnner

45

41

5 4

Hauptsache gesund

Hauptsache lecker

Hauptsache kalorienarm

Hauptsache guumlnstig

Hauptsache schnell

weiszlig nicht

Stressstudie Zwischen Kindern und Karriere ist der Stress am groumlszligten Anteil der Befragten die mindestens manchmal gestresst sind nach Alter

18 bis 29 Jahre

30 bis 39 Jahre

40 bis 49 Jahre

50 bis 59 Jahre

60 bis 69 Jahre

70 plus

66

82

66

76

39

34

10 20 30 40 50 60 70 80

Oslash 61

20 Geschaumlftsbericht 2016 Die Technik ndash

Die Technik Technikergeist bringt Technik(en) hervor Diese muumlssen vor allem eines ndash die Versicherten im Blick haben und in ihrem Sinne den Alltag vereinfachen Prozesse beschleunigen oder zu einer besseren Versorgung beitragen

21

Technische Loumlsungen Die beste Technik ist menschlich heiszligt es in der aktuellen Kampagne der Techniker Dahinter steht auch die Uumlberzeugung dass Technik immer zum Ziel haben muss dem Menschen zu nutzen Technische Loumlsungen muumlssen dazu beitragen die Versicherten optimal zu versorgen oder deren Alltag durch neue Services erleichtern

Wofuumlr steht dabei bdquoTechnikldquo Im engeren Sinne fuumlr ganz konshykrete technik- und technoloshy

giebasierte Leistungen etwa digitale Versorgungsangebote Dazu gehoumlren beispielsweise eine App fuumlr Betroffene von Migraumlne ebenso wie eCoaches die beim Erreichen persoumlnlicher Gesundshyheitsziele helfen bdquoTechnikldquo meint auch neue Wege im Bereich Service etwa die TK-App oder die elektronische Gesundshyheitsakte die die Techniker gemeinsam mit IBM entwickelt

Im weiteren Sinne steht bdquoTechnikldquo aber auch fuumlr eine Methode eine Art und Weise zu handeln Bei der Techniker heiszligt das auch zunehmend agil zu arshybeiten und sich staumlrker team- und standortuumlbergreifend zu vernetzen Auf der anderen Seite koumlnnen sich Vershysicherte etwa durch Angebote zum Selbstmanagement gezielt Techniken aneignen um die eigene Gesundheit positiv zu beeinflussen und die Gesundshyheitskompetenz zu staumlrken

Daruumlber hinaus unterstuumltzen Technik und Techniken Loumlsungen auf ganz konshykrete Herausforderungen im Gesundshyheitswesen Etwa wenn die Techniker im Rahmen eines Projekts gemeinsam mit Partnern erprobt wie ein telemedishyzinisches Konsil die Folgen mangelnder Facharztdichte im laumlndlichen Raum milshydern kann ndash und weitere Projekte die durch den Innovationsfonds gefoumlrdert werden

Partnerschaften bieten stets die Chance neuer Impulse Diese kommen immer oumlfshyter von Start-ups die ihre Ideen im Geshysundheitswesen etablieren wollen Die Techniker geht offen auf diese Impulsgeshyber zu und schafft konkrete Vernetshyzungs- und Foumlrderangebote Welche Poshytenziale die Zusammenarbeit zwischen Krankenkassen und Start-ups fuumlr die Zukunft der Gesundheit hat diskutiert Thomas Ballast stellvertretender Vorsitshyzender des Vorstands der Techniker mit Dr Jonas Harder und Sebastian Sujka Ihr Berliner Start-up xbird setzte sich im Pitch im Rahmen des Innovationstags durch und gewann eine Entwicklungsshykooperation mit der Techniker

22 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

bdquoNeue Produkte brauchen die Chance sich zu beweisenldquo Thomas Ballast stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Techniker diskutiert mit Dr Jonas Harder (Chief Medical Officer) und Sebastian Sujka (CEO) vom Berliner Start-up xbird wie Start-ups den Weg ins Gesundshyheitswesen finden koumlnnen Die Software des Unternehmens wertet Bewegungsdaten von Smartphones aus In Kombination mit medizinischen Informationen koumlnnen daraus Ruumlckschluumlsse auf beginnende oder eskalieshyrende Erkrankungen gezogen werden

Thomas Ballast Start-ups sind Teil des digitalen Wandels im Geshysundheitswesen den wir Techniker aktiv mitgestalten moumlchten Sie haben sich beim Innovationstag durchgesetzt und eine Entwicklungsshykooperation mit der Techniker gewonnen Wie sind Ihre Erfahrungen wenn Kasse auf Start-up trifft Stoszligen da zwei Kulturen aufeinander

Sebastian Sujka Wir hatten mit sehr langen Response Rates geshyrechnet Das war nicht der Fall Ein kultureller Unterschied ist viel-leicht dass wir spontan nach einem Telefonat loslegen auch uumlber Nacht wenn viel Arbeit ansteht Bei Ihnen werden viel mehr Leute eingebunden es gibt viel mehr Struktur

Dr Jonas Harder Positiv ist definitiv dass wir von Anfang an einen kompetenten Ansprechpartner bei der TK hatten der sich auch kurz-

fristig Zeit fuumlr uns nahm der uns verstand und die naumlchsten Schritte aufzeigte Haumltten Sie denn gerne mehr Start-up im Unternehmen

Ballast Manchmal schon Andererseits sind wir als Kasse auf Nachhaltigkeit Vertrauen und Sicherheit ausgerichtet Mit Start-ups verbinde ich Tempo und die Notwendigkeit schneller Ergebnisse Natuumlrlich treiben auch wir eigene Projekte voran entwickeln etwa Apps foumlrdern aber bewusst auch die Kooperashytion mit Start-ups Wir wollen Ideen von auszligen aufgreifen gemeinsam entwickeln und daraus Produkte schaffen die wir unseren Kunden anbieten koumlnnen Warum sucht xbird die Naumlhe zu einer Kasse

Sujka Unser Team ist zwar fokussiert und schnell ndash aber was Expertise Reichweite Schlagkraft Kundenshybindung und Vertrauen angeht koumlnnen wir uns nicht mit einem Unternehmen wie der TK vergleichen

Harder Wir kommen von der Technologie die wir sehr gut kennen bewegen uns mit dem Gesundshyheitswesen aber in einen Sektor fuumlr den uns Fachshy

shy

bdquoIn den USA wird mehr ausprobiertldquo

Dr Jonas Harder

23

wissen fehlt Es gibt schlieszliglich keine Webseiten die beschreishyben welche Schritte man gehen muss um erfolgreich zu sein Das ist wie ein Dschungel

Ballast Es ist sicher sinnvoll fruumlhzeitig gemeinsam den Weg von der Entwicklung bis zur Vermarktung durchzugehen um moumlgliche Stolpersteine zu identifizieren Deshalb ist es wichtig dass sich beide auf einen gemeinsamen Weg einlassen Eine gute Idee oder Technologie reicht in der Regel nicht aus Manchshymal habe ich den Eindruck dass Start-ups die Kundenperspekshytive ndash das heiszligt die Frage ob ein Produkt tatsaumlchlich Nutzen schafft oder vielleicht sogar Angst macht ndash vernachlaumlssigen

Sujka Start-ups brauchen fruumlhzeitig Klarheit uumlber moumlgliche Hindernisse die den Weg gefaumlhrden Fuumlr uns kann jeder Zeitshyverzug weil man zum Beispiel sein Konzept umschmeiszligen muss existenzgefaumlhrdend sein Ideal waumlre daher ein stanshydardisierbarer Prozess eine Art Leitfaden fuumlr alle die mit aumlhnlichen Herausforderungen kaumlmpfen

Ballast Diese Klarheit haben wir natuumlrlich auch nicht immer Wir stehen im staumlndigen Dialog mit den Aufsichtsbehoumlrden und muumlssen immer wieder herausfinden was unsere Kunshyden wollen Und manches ergibt sich erst im Prozess Fuumlr Start-ups besteht die grundsaumltzliche Herausforderung im Gesundheitssystem Hier treffen eine hohe Geschwindigkeit und kurze Innovationszyklen auf einen ausgepraumlgten regushylatorischen Rahmen Orientieren Sie sich angesichts dieser Hindernisse eher ins Ausland

Harder Der deutsche Markt ist fuumlr uns wichtig Wir sind aber oft in den USA dort geht die Digitalisierung schneller voran es wird mehr ausprobiert

Sujka Wir sehen hierzulande erste Fortschritte Ein Start-up zu gruumlnden ist schon fast Mainstream es gibt Wettbewerbe und Programme Sie haben ja auch Projekte und einen Wettshybewerb gestartet und sagen Wir machen einfach mal auch wenn nicht alles von Anfang an planbar ist Ich hoffe die Entshywicklungen gehen schnell genug voran damit sich nicht viele Start-ups in die USA verabschieden

Ballast Wir muumlssen deshalb an den Rahmenbedingungen arbeiten Unser Gesundheitssystem ist nicht auf das Temshypo der Digitalisierung vorbereitet Fuumlr Start-ups brauchen wir schnellere Zugangsmoumlglichkeiten einen Weg speziell fuumlr bdquodigitale Versorgungsprodukteldquo Sie muumlssen die Chance hashyben mit verringerten Anforderungen zu starten Gleichzeishytig sollten sie den Auftrag bekommen fruumlhzeitig Daten zu Wirksamkeit und Nutzen zu erheben Das muumlssen wir in den naumlchsten zwei bis drei Jahren auf den Weg bringen denn das Gesundheitswesen darf den Anschluss an die Digitalisierung nicht verlieren

Unter wwwtkdegeschaeftsbericht finden Sie das ganze Gespraumlch im Film

bdquoStart-ups brauchen fruumlhzeitig Klarheitldquo

Sebastian Sujka

24 Geschaumlftsbericht 2016 Die Technik

ndash

SmartHealth Die Bevoumllkerung ist bereit fuumlr digitale Gesundheitsangebote ndash so lautet das Fazit der Studie SmartHealth die Forsa im Auftrag der Techniker durchgefuumlhrt hat Untersucht wurde dabei nicht nur ob die technischen Voraussetzungen mittlerweile gegeben sind sondern auch wie ausgepraumlgt die Bereitschaft ist sich mit Gesundheitsdienstleistern zu vernetzen digitale Hilfsmittel beim Selbstmanagement der eigenen Gesundheit zu nutzen und einer vernetzen Nutzung der Daten zuzustimmen wenn dies der Forshyschung und der eigenen Gesundheitsprognose dient Schluumlsselshyworte sind in diesem Zusammenhang Selbstbestimmung Vershytrauen und tatsaumlchlicher Nutzen neuer Anwendungen ndash mit ihnen steigt die Akzeptanz der digitalen Medizin Der Studienband zum Download wwwtkde Webcode 915488

82 glauben dass Onlinekommunikation mit der Arztpraxis

in zehn Jahren alltaumlglich ist

61der Menschen in Deut

sc

hland wuumlrden

ihre medizinischen Daten anonym fuumlr Forschungszwecke spenden

Der Kontakt zur Krankenkasse wird digital Die Mehrheit erwartet in zehn Jahren eine deutliche Zunahme der Onlinekommunikation

3 1 9

48

40

ja wahrscheinlich weiszlig nicht

eher nicht Rundungsdifferenzen moumlglich

ja bestimmt nein bestimmt nicht

Wandert die Gesundheit in Zukunft in die digitale Sphaumlre In zehn Jahren wird dies bei Gesundheitsthemen ganz alltaumlglich sein

Internetrecherche

Einsatz von Apps

Austausch in sozialen Netzwerken

56

43

31

41

36

43

10 20 30 40 50

ja bestimmt ja wahrscheinlich

25

Smart vernetzt Die Techniker unterstuumltzt Versicherte in Sachen bdquoSelbstbestimmung als Patientldquo ndash und foumlrdert Innovashy tionstreiber die mit ihren Ideen die Gesundheitsversorgung im Sinne der Kunden voranbringen wollen

Starke Patienten nutzen Zeit beim Arzt besser Diabetes Uumlbergewicht Kopf- und Ruuml- Seminarangebot Patient sein kann man lernen Wie man lershyckenschmerzen ndash oft sind die groszligen nen kann bdquoselbstbestimmter Patientldquo zu sein zeigen die Kursrei-Volksleiden der Grund fuumlr medizinische he bdquoKompetent als Patientldquo und die gleichnamige Broschuumlre Behandlungen und Kosten in Milliarden- Darin erfahren Versicherte wie sie qualitativ hochwertige Inforshyhoumlhe Allen dreien ist es gemein dass der mationen recherchieren und Arztgespraumlche vor- und nachberei-Patient mit seinem Verhalten den Schluumlsshy ten koumlnnen So koumlnnen Arzt und Patient die oft knappe Zeit im sel fuumlr Verlauf und moumlgliche Folgeerkran- Behandlungszimmer fuumlr die bdquosprechende Medizinldquo die gemeinshykungen selbst in der Hand hat Studien same Therapieplanung und das Festlegen individueller Behandshyim Auftrag der Techniker zeigen Schon lungsziele nutzen Davon profitieren insbesondere chronisch das Wissen um die eigene Erkrankung kranke Patienten die oft im Laufe der Jahre ein fundiertes Wissen steigert die Therapietreue (Adhaumlrenz) uumlber ihre Erkrankung erwerben Im Arzt-Patienten-Gespraumlch geht

es fuumlr sie dann mehr darum den Therapieverlauf und die Prog-Die Techniker setzt deshalb auf Programshy nose zu besprechen und individualisierte Behandlungsziele geshyme die den Patienten in seiner Kompeshy meinsam festzulegen tenz staumlrken Dadurch koumlnnen sogar Operationen vermieden werden wie Als Patient Verantwortung zu uumlbernehmen etwa durch Beweshydas bdquoZweitmeinungsprogrammldquo der gung kann die Prognose verbessern Eine Studie der Universi-Techniker zeigt Neun von zehn aumlrztlich taumltsklinik Freiburg hat gezeigt Wer sich erreichbare Gesundheitsshyverordneten Ruumlcken-OPs konnten vershy ziele setzt und diese verfolgt verbessert den Gesundheitszustand mieden werden indem der Patient zuvor und die Adhaumlrenz Dieses Selbstmanagement unterstuumltzt die auf eine zweite Meinung setzte Techniker auch mit Online-Gesundheitscoachings

Old Economy meets New Economy Innovationen haben es im deutschen Gesundheitswesen oft Mehrere Workshop-Phasen vermittelshynicht leicht Ihr Nutzen muss erst wissenschaftlich belegt ten Kompetenzen in kundenorientierter sein Datenschutz und rechtlicher Rahmen stellen hohe An- Produktentwicklung Kenntnisse des forderungen an neue Angebote ndash aus Sicht vieler Start-ups Gesundheitswesens und Business-Exshysind das hohe Huumlrden Um Start-ups im Gesundheitswesen pertise zu vernetzen hat die Techniker die Health-i-Initiative gestarshytet die im TK-Innovationstag und der Health-i-Preisverlei- Im Herbst trafen sich schlieszliglich rund hung im November gipfelte 50 Akteure aus dem Gesundheitsweshy

sen sowie Vertreter von fuumlnf Start-ups bdquoSmarte Ideen fuumlr die Gesundheitsversorgung gesuchtldquo lau- auf dem TK-Innovationstag im Berliner tete der Aufruf der Techniker sich fuumlr den gemeinsam mit Soho House zu einer Open-Space-Konshydem Handelsblatt ausgelobten Health-i-Award zu bewerben ferenz mit Pitch Das Ziel Den Ausshyndash ihm folgten weit uumlber 100 Start-ups mit Ideen von der ad- tausch etablierter Akteure im Gesundshyhoc-Labordiagnostik uumlber die Schnell-Erkennung von Klinikshy heitswesen mit jungen Gruumlndern zu keimen bis zur Gedaumlchtnistraining-App fuumlr Schlaganfall- und foumlrdern Als Gewinner ging das Berliner Krebs-Patienten Start-up xbird hervor und gewann die

Entwicklungskooperation mit der Techniker

26 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

Digitale Versorgung die Zukunft aus der Hosentasche

Erfahrungen von Patienten sammeln Symptome beobachten Diagnosen stellen und einen Therapieplan festlegen ndash was Aumlrzte schon seit der Antike tun erlebt einen wahren Boom digitaler Unterstuumltzung

Elektronische Schmerztagebuumlcher liefern dem Arzt einen exakten Schmerz- und Medikationsverlauf die Dauer-Blutdruckmessung uumlbernimmt das Smartphone und selbst die verordnete Medizin kommt immer haumlufiger nicht als Saft oder Tablette daher sondern als individualisiertes Sportprogramm (gespeichert auf einem Chip) oder als Selbstmanagement-App die zu Entspannung oder Bewegung raumlt

Dabei wird der Arzt nicht ersetzt sondern in den Bereichen Patienteninformation Datengewinnung (also Anamnese) und bei Hausbesuchen via Videosprechstunde eher entlastet Die Rolle der Sensorik und des Trackings ndash also der routinemaumlszligigen Erfassung eines taumlglichen Bewegungsprofils des Krankheitsshyverlaufs oder des Medikamentengebrauchs ndash nimmt in starkem Maszlige zu So werden dem Mediziner in naher Zukunft schon

beim Erstgespraumlch mit dem Patienten viele valide Daten autoshymatisch zur Verfuumlgung stehen die er bei Diagnosestellung und Therapieplanung einbeziehen kann

Mobile Partner fuumlr unterwegs Dabei ist die Huumlrde bdquoMobilishytaumltldquo laumlngst genommen und die ersten medizinisch sinnvollen und auch notwendigen Apps stehen zur Verfuumlgung So wershyden elektronisch erfasste Daten wie im TK-DiabetesTagebuch zum staumlndigen Begleiter und der digitale Coach ndash egal ob in der Gesundheitspraumlvention oder Schmerzbehandlung ndash ein zuverlaumlssiger Partner fuumlr die Hosentasche Das ist ein erster Schritt ndash in Zukunft sind auf Grundlage dieser Daten dann auch Vorhersagemodelle zu bevorstehenden Gesundheitsershyeignissen wie Herzinfarkt oder Asthmaanfall moumlglich

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Migraumlne-App Bei chronischen Kopfschmerzen greifen viele nur zur Tablette ndash aber dabei zu kurz Hilfreich ist ein Selbstmanageshyment der Kopfschmerzen Dies faumlngt mit dem Dokumentieren der Schmerzattacken und Medikamenteneinnahmen an und reicht bis zur in die App integrierten progressiven Muskelentspannung

Die App bietet unter anderem bull ein Kopfschmerztagebuch mit Schmerzkalender bull eine Auswertungsfunktion mit pdf-Export fuumlr das Gespraumlch

mit dem Arzt bull die Moumlglichkeit mit Experten zu chatten und bull die Vernetzung mit anderen Patienten Weitere Informationen zur App wwwtkde Webcode 917996

Pilotstudie Valedo ndash digitale Ruumlckentherapie Ein Tablet zwei Senshysoren und eine Anwendung die wie ein Computerspiel aussieht ndash ein kleiner Koffer mit diesen Utensilien verspricht die Ruumlckenmuskulatur spielerisch zu trainieren Moumlglich machen dies die individuelle Einweishysung durch einen Schmerztherapeuten und ein spezielles Programm fuumlr zuhause Macht der Patient in der Spielsituation die richtigen Beweshygungen wird ihm das auf dem Bildschirm angezeigt ndash ebenso wie falshysche Bewegungen Das ermoumlglichen die an Brust- und Kreuzbein befesshytigten Bewegungssensoren die jede Bewegung messen

bull Fast jeder zehnte Fehltag ist ruumlckenbedingt bull Die digitale Ruumlckentherapie richtet sich an Patienten die schon

vier Wochen oder laumlnger wegen Ruumlckenbeschwerden arbeitsunfaumlhig sind bull Ergebnisse der Studie werden im Laufe von 2017 erwartet

eCoaches Knapp eine halbe Million Menschen in Deutschland hat bereits einen TK-GesundheitsCoach im Internet genutzt Ob mehr Bewegung weniger Kopfschmerzen oder Stress besser bewaumlltigen ndash die Coaches helfen mit acht bis 14 Wochen dauernden Programshymen dabei sich zu informieren persoumlnliche Gesundheitsziele zu erreichen und so das persoumlnliche Wohlbefinden Stuumlck fuumlr Stuumlck zu verbessern

bull Verschiedene Gesundheitsziele stehen zur persoumlnlichen Auswahl bull Durch das Smartphone wird der Coach zum virtuellen Begleiter

Tinnitracks Eine Aussicht auf Heilung haben viele der drei Millionen Tinnitus-Pashytienten in Deutschland kaum ndash eine erfolgreiche Therapie gibt es bisher nicht Eine Chance auf Linderung bietet die App bdquoTinnitracksldquo die die Lieblingsmusik um den Stoumlrton filtert und so zur Therapie wird Erste Ergebnisse der Patientenbefragung zeigen Bei jedem dritten Patienten lindert Tinnitracks die Beschwerden deutlich

Tinnitracks bull ist verfuumlgbar in Hamburg Bayern Hessen Nordrhein-Westfalen und Baden-Wuumlrttemberg bull ist Teil eines Versorgungsangebotes im Rahmen der Integrierten

Versorgung und wird vom teilnehmenden HNO-Arzt verordnet und bull wird bei 1000 Patienten unter Alltagsbedingungen auf seine Wirksamkeit gepruumlft

28 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

Kunden koumlnnen mit der TK-App unter anderem Ǵ Krankmeldungen und Dokumente an die Techniker uumlbermitteln Ǵ Nachrichten an die Techniker schicken Ǵ TK-Briefe online empfangen Ǵ das TK-Bonusprogramm digital nutzen Ǵ die verschriebenen Medikamente der letzten drei Jahre einsehen

Die TK-App wird kontinuierlich um weitere Funktionen erweitert

Service digital Digitale Angebote erleichtern es Versicherten Gesundheitsshyangelegenheiten flexibel in den Alltag zu integrieren Mit der TK-App und der Entwicklung der elektronischen Gesundheitsakte treibt die Techniker diese digitalen Moumlglichkeiten weiter voran

Die eGA Gesundheitsdaten in der Hand der Versicherten Die elektronische Gesundheitsakte (eGA) wird ein Speicherort fuumlr Dashyten werden den die Versicherten komplett selbst verwalten Jeshyder wird selbst bestimmen was in die Gesundheitsakte kommt und wer darauf zugreifen kann ndash ganz aumlhnlich wie bei einem Bankshyschlieszligfach IBM wird die Akte als Dienstleister zur Verfuumlgung stellen aber selbstverstaumlndlich keinen Zugriff auf die Daten hashyben Auch die Techniker wird als Krankenkasse nur mit Zustimshymung des Versicherten Zugriff bekommen ndash und auf Wunsch die Leistungsdaten zur Verfuumlgung stellen Nutzer koumlnnen dann zum Beispiel mit einem Klick sehen welche verschreibungspflichtigen Medikamente sie in den letzten drei Jahren bekommen haben Diese Liste kann dann jeder selbst um die Medikamente ergaumlnzen die nicht der Verschreibungspflicht unterliegen Auch weitere Dashy

ten soll jeder Versicherte selbst in seine Akte einpflegen koumlnnen Denkbar ist auszligerdem dass Sensordaten etwa von Fitnesstrashyckern direkt in die Akte flieszligen

TK-App Krankmeldungen uumlbermitteln TK-Briefe online empfangen oder Nachrichten an die Techniker schicken Die TK-App bietet viele Funktionen bequem per Smartphone Aufbauend auf der Online-Filiale bdquoMeine TKldquo ergaumlnzt die TK-App das bisherige Service- und Leistungsangebot So ist beishyspielsweise das TK-Bonusprogramm komplett digital nutzbar und die Medikamentenuumlbersicht bietet einen Uumlberblick uumlber die verordneten Medikamente der letzten drei Jahre Besonshyders nutzerfreundlich ist die vereinfachte Interaktion mit der Techniker Dokumente koumlnnen mit dem Smartphone abfotoshygrafiert und sicher uumlbermittelt werden Damit geht die Techshyniker einen weiteren Schritt in Richtung digitaler Krankenkasse

Die TK-App ist fuumlr Kunden der Techniker kostenlos im Apple App Store und bei Google Play downloadbar Die Nutzung der App erfordert ein Smartphone mit dem Betriebssystem iOS oder Andshyroid Weitere Informationen finden Sie auf wwwtkde unter dem Webcode 937842

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Zusammenarbeit So agil ist die TK Schnell Ziele erreichen statt langwierige Plaumlne abzuarbeiten Aufshygaben teilen statt sie allein zu erledigen als Team entscheiden statt den Chef beschlieszligen zu lassen Die Techniker arbeitet zushynehmend agil Was das im Arbeitsalltag bringt verraten die Orshyganisationsentwicklerin Nadja Stephani die beim Einstieg in dieshyse Arbeitsweise unterstuumltzt und Randolf Sprengnether dessen Team Projekte agil managt

Frau Stephani warum kommt in der TK die agile Arbeitsweise zum Einsatz Stephani Agile Methoden kommen urspruumlnglich aus der Softshywareentwicklung und werden deshalb in unserer IT schon lange genutzt Seit 2016 fuumlhren wir die agile Arbeitsweise aber auch gezielt in anderen Bereichen bei uns ein ndash etwa in der Projektarshybeit oder im Versorgungsmanagement Wir wollen so flexibler werden und gerade bei komplexen Themen unsere Produkte noch enger auf den Kunden abstimmen

Herr Sprengnether was bringen Ihnen agile Techniken Sprengnether Wir nutzen diese Arbeitsweise um unser Intrashynet weiterzuentwickeln Anfangs war es ungewohnt sich als Team taumlglich uumlber den aktuellen Stand unserer Themen auszushytauschen und zusammen zu entscheiden welche Aufgaben geshyrade die wichtigsten sind Inzwischen profitieren wir davon Wir organisieren uns besser konzentrieren uns auf das Wesentliche und bekommen unsere Aufgaben schneller erledigt Und schlieszligshylich haben wir so auch ein staumlrkeres Wir-Gefuumlhl entwickelt denn wir bringen eine Sache gemeinsam voran und identifizieren uns als Team noch staumlrker mit unserer Arbeit

Nadja Stephani und Randolf Sprengnether schaumltzen die Flexibilitaumlt der agilen Arbeitsorganisation

Vernetzte Effizienz in der Pflege Peter Wilhelm leitet das neueste Pflegezentrum der Techniker Im Interview erlaumlutert er wie das Zentrum in die Pflegeinfrastruktur eingebunden arbeitet

Das dritte und somit juumlngste Pflegezentrum der Techniker eroumlffnete im Oktober ndash was wird dort geleistet Wilhelm Wir betreuen in Mainz aktuell mit rund 100 Mitarbeishytern Pflegefaumllle aus Hessen und dem Suumlden Nordrhein-Westfashylens Perspektivisch werden wir aber deutlich wachsen und unseshyre Aufgaben erweitern Wir wollen fuumlr pflegende Angehoumlrige ansprechbar sein und der Bedarf nimmt zu

Was waren die Herausforderungen beim Aufbau Wilhelm Wir haben die neue Infrastruktur im laufenden Betrieb aufgebaut ndash im Vorfeld der groumlszligten Neuerung in der Pflegeversishycherung zum Jahreswechsel in deren Rahmen die Kolleginnen und Kollegen unsere Versicherten umfassend informierten und deren Fragen beantworteten Parallel dazu arbeiteten die erfahshyrenen Kollegen aus den Zentren in Kiel und Dresden die Mitarbeishyter fuumlr den neuen Standort ein so dass das neue Zentrum ab dem Einzugstag eigene Kontingente bearbeiten konnte Das funktioshynierte dank teamuumlbergreifender Arbeit und enger Vernetzung zwischen den Zentren richtig gut

Wie ist das Zentrum in die Pflegeinfrastruktur integriert Wilhelm Ein Groszligteil der fachlichen Kommunikation zwischen Zentren und Unternehmenszentrale laumluft uumlber eine digitale Plattshyform Uumlber dieses Forum tauschen sich die fachlich Verantwortshylichen zentrumsuumlbergreifend zu Themenschwerpunkten wie etwa Pflegedienste oder Hospizbehandlung aus Das ermoumlglicht uns Loumlsungen fuumlr aktuelle Fragen fuumlr alle sichtbar und verbindshylich sowie schnell und effizient in die Praxis zu uumlberfuumlhren

Peter Wilhelm leitet das Pflegezentrum der Techniker in Mainz

30 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

Innovationsfonds neue Wege in der Versorgung

Der Innovationsfonds foumlrdert Versorgungsinnovationen und die Versorgungsforschung in Deutschland und wird vom Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) verwaltet Im Fokus stehen Projekte die verschiedene Sektoren des Gesundheitsshywesens einbeziehen und uumlber die bisherige Regelversorgung hinausgehen um die Versorgung der gesetzlichen Krankenkassen weiterzuentwickeln Im Bereich Versorgung hat die Techniker insgesamt 27 Foumlrderzusagen erhalten Fuumlnf dieser Projekte verantwortet die Techniker als sogenannte Konsortialfuumlhrerin also federfuumlhrend

NetzWerk GesundAktiv ndash laumlnger selbstbestimmt leben Wie koumlnnen aumlltere Menschen moumlglichst lange selbstbestimmt in den eigenen vier Waumlnden leben Das ist die zentrale Fragestellung des NetzWerk GesundAktiv in Hamburg Das Projekt ist ein sektorenshyuumlbergreifendes Hilfs- und Betreuungsnetzwerk im Quartier Es integriert und verbindet bestehende regionale Hilfs- und Versorshygungsangebote mit eigenen Bausteinen und erprobt ein technishysches Assistenzsystem

Im Zentrum steht die koordinierende Stelle (KS) im Hamburger Albertinen-Haus Dort durchlaufen die Teilnehmer Untersuchunshygen und Tests Sie erhalten einen individuellen Unterstuumltzungsshyplan und einen Tablet-PC Je nach persoumlnlichem Bedarf wird der Alltag der Teilnehmer durch Angebote des Projekts unterstuumltzt Der Tablet-PC dient als Kommunikationsplattform So koumlnnen die Teilnehmer etwa per Video mit der KS sprechen oder einen Notruf an die Johanniter-Unfall-Hilfe absetzen In weiteren Ausbaustushyfen sind auch Haussteuerungsfunktionen und eine intelligente Notfallerkennung mit Hilfe von angeschlossenen Bewegungsmelshydern moumlglich

Teledermatologie ndash Hautarztversorgung auf dem Land Wie laumlsst sich mit Hilfe der Telemedizin die Versorgung auf dem Land verbessern Die Dermatologie bietet dafuumlr gute Voraussetzunshygen Denn Hauterkrankungen sind fotografisch gut abbildbar und solche Fotos koumlnnen auf digitalem Weg in angemessener Qualitaumlt versendet werden Das nutzt das Projekt Teledermatoshylogie in Mecklenburg-Vorpommern Bereits heute ist eine flaumlchenshydeckende dermatologische Versorgung von Patienten dort nicht mehr sichergestellt Wartezeiten fuumlr Termine von mehreren Moshynaten sind uumlblich Die Praxen der rund 60 niedergelassenen Hautaumlrzte sind vor allem in den Staumldten konzentriert Das Projekt etabliert ein telemedizinisches Konsil zwischen Haus- und Fachaumlrzten Die Teilnehmer nutzen dabei eine App die Veraumlndeshyrungen der Haut abbildet Anschlieszligend leiten sie die Daten an die Dermatologie der Universitaumltsmedizin Greifswald oder an koshy

operierende niedergelassene Dermatologen weiter Von diesen Experten erhalten sie uumlber die App anschlieszligend eine konsiliarishysche Empfehlung zur weiteren Behandlung Sofern Patienten kurzfristig keinen Termin bei einem Dermatologen erhalten muumlsshysen sie nun nicht zwangslaumlufig eine Klinik aufsuchen Sie koumlnnen sich an ihren bereits behandelnden Hausarzt wenden und werden per Telekonsil trotzdem parallel von Spezialisten beraten oder behandelt

TransFIT ndash luumlckenlos in die Erwachsenenmedizin Zaumlhlt man alle Kinder- und Jugendvorsorgeuntersuchungen (U1 ndash U11 J1 und J2) und empfohlenen zahnaumlrztlichen Kontrolltermine zusamshymen kommt ein Kind bis zum 18 Geburtstag auf etwa 43 regushylaumlre Arztbesuche Allerdings ist die Versorgung in der sogenannshyten Transitionsphase der Uumlbergangsphase vom Jugendlichen zum Erwachsenen oft luumlckenhaft Besonders kritisch ist dies bei Kindern und Jugendlichen mit chronischen Erkrankungen wenn der bis dato behandelnde Kinderarzt mit der Volljaumlhrigkeit nicht mehr zustaumlndig ist

Diese Luumlcke will das Projekt TransFIT schlieszligen TransFIT steht fuumlr Fruumlhintervention zur Vorbereitung und Begleitung des Transitishyonsprozesses aus der Kinder- und Jugendmedizin in die Erwachshysenenmedizin Basierend auf dem regional bereits erfolgreichen Berliner TransitionsProgramm (BTP) sollen zeitliche Verzoumlgerunshygen waumlhrend des Arztwechsels durch ein telemedizinisch arbeishytendes Fallmanagement bundesweit vermieden werden Fallmashynager begleiten die Jugendlichen ab 12 Jahren und bereiten sie auf den Uumlbergang vor Ausgangspunkt ist ein ausfuumlhrliches Geshyspraumlch des Kinderarztes sowie daran anknuumlpfend eine systemashytische Einschaumltzung inwieweit bei den Jugendlichen Bedarf fuumlr eine spezifische Unterstuumltzung in der Uumlbergangsphase besteht Neben der kontinuierlichen telemedizinischen Begleitung komshymen sogenannte Transitionsschulungen zum Einsatz die die Faumlhigkeiten der jugendlichen Patienten zum eigenstaumlndigen Mashynagement ihrer chronischen Erkrankungen verbessern

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VERO ndash Die Versorgung von Menschen mit Rheuma optishymieren Rheumatoide Arthritis ist eine haumlufige chronische Gelenkerkrankung an der Schaumltzungen zufolge etwa 800000 Menschen in Deutschland leiden Mit dem Projekt VERO sollen Versorgungsqualitaumlt und Versorgungseffizienz bei der Theshyrapie verbessert werden indem die Arzneimitteltherapie opshytimiert wird

Bisher wird die Erkrankung unter anderem mit hochwirksamen entzuumlndungshemmenden Medikamenten und haumlufig auch mit Schmerzmitteln behandelt Seit mehreren Jahren sind fuumlr diese Indikation nun auch sogenannte Biologika verfuumlgbar Arzneimitshytel durch die immer mehr Patienten beschwerdefrei leben koumlnshynen Sind die Symptome abgeklungen und ist die Krankheitsaktishyvitaumlt gering koumlnnen die Medikamente reduziert oder sogar ganz abgesetzt werden In diesen Faumlllen spricht man von bdquoDeeskalatishyonldquo Bislang geschieht das in der Therapie der rheumatoiden Arshythritis nur selten VERO zielt darauf ab dass nur das notwendige Maszlig an Arzneimitteln zum Einsatz kommt und leistet somit auch einen Beitrag zur Erhoumlhung der Arzneimitteltherapiesicherheit

Mit VERO wird erstmals in Deutschland die schrittweise Deeskashylation von Menschen mit rheumatoider Arthritis systematisch in der Versorgungsrealitaumlt umgesetzt und evaluiert Dies geschieht im engen Austausch zwischen Arzt und Patient Ziel ist es den Patienten eine passgenaue Therapie anzubieten Neben einer engmaschigen Krankheitskontrolle soll vor allem das Selbstmashynagement des Patienten gestaumlrkt werden

LeIKD ndash Orientierung zur Gesundheit Diabetes Mellitus Typ 2 und Koronare Herzkrankheit bringen erhoumlhte kardiovaskulaumlre Risikofaktoren mit sich erhoumlhen also das Risiko etwa einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden Gesundheitsorienshytiertes Verhalten kann diese Risikofaktoren senken Dafuumlr ist jedoch ein veraumlnderter Lebensstil notwendig Auf diesem Weg begleitet das Programm LeIKD betroffene Hochrisikopatienten mit einem individuell abgestimmten Bewegungs- und Ernaumlhshyrungsprogramm Dabei kommen Aktivitaumlts- und Pulsmesser eine Kommunikations-App und bestehende Gesundheitsproshygramme der Techniker zum Einsatz Zudem werden Hausaumlrzte Diabetologen Kardiologen Ernaumlhrungs- und Physiotherapeushyten eingebunden

Alle Projekte in der Uumlbersicht wwwtkde Webcode 935240

Versorgungsforschung zehn Foumlrderzusagen Lassen sich unerwuumlnschte Neben- und Wechselwirshykungen von neu zugelassenen Praumlparaten mithilfe von Routinedaten fruumlhzeitig erkennen Wie muss ein Fehshylerberichts- und Lernsystem fuumlr die Arztpraxis ausseshyhen damit es auch tatsaumlchlich genutzt wird und die ambulante Behandlung sicherer macht Warum wershyden Patienten mit Brustschmerzen in bestimmten Reshygionen Deutschlands besonders oft per Linksherzkashytheter untersucht Das sind einige der Fragen denen die Techniker mit Partnern wie Universitaumlten und anshyderen Forschungseinrichtungen in insgesamt zehn Versorgungsforschungsprojekten auf den Grund geht

Die zehn Projekte haben Anfang 2017 vom Innovatishyonsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses Foumlrderzusagen in Houmlhe von 125 Millionen Euro erhalshyten Bei sieben der zehn bewilligten Projekte ist das WINEG das wissenschaftliche Institut der TK fuumlr Nutshyzen und Effizienz im Gesundheitswesen Konsortialshypartner

Bei einigen der Projekte geht es auch darum zu untershysuchen wie wirksam bestimmte Arzneimittel sind Mit Blick auf risikobehaftete Medikamente in der Schwanshygerschaft wird das WINEG beispielsweise eine neue wissenschaftliche Methodik entwickeln um mithilfe von Routinedaten bekannte Risiken systematisch zu uumlberpruumlfen weiter zu erforschen und bislang noch unshybekannte Risiken zu entdecken Um wichtige genetishysche Risikofaktoren bei der Arzneimitteltherapie zu identifizieren wird das WINEG ebenfalls Routinedaten analysieren und zudem mit pseudonymisierten Befrashygungsergebnissen verknuumlpfen

32 Geschaumlftsbericht 2016 Wir Techniker ndash

Wir Techniker Wie werden wissenschaftliche Ergebnisse praktisch nutzbar Wie kann man Eltern chronisch kranker Kinshyder unterstuumltzen Uumlber 13000 Mitarbeiter arbeiten nach dem Prinzip bdquovon Technikern fuumlr Technikerldquo

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Von Technikern fuumlr Techniker

Wir Techniker das sind uumlber 13000 Menschen die sich in ganz Deutschland nicht nur um die Anliegen von rund 98 Millionen Versicherten kuumlmmern sondern auch daran arbeiten die Angebote der Techniker stets in deren Sinne zu verbessern

Das beginnt beim Austausch mit den Versicherten fuumlr den untershyschiedliche Wege offen stehen

die wir Techniker stets ausbauen ndash von Anruf bis App Wir sorgen dafuumlr dass dieshyse Kommunikationspfade zuverlaumlssig schnell und effizient funktionieren und sich stets den Wuumlnschen der Versichershyten entsprechend weiterentwickeln

Wir Techniker stehen nicht nur mit Vershysicherten im permanenten Dialog sonshydern sind unterwegs um auf relevanten Foren in Sachen Versorgung Service oder Wissenschaft unsere Standpunkte und Innovationen vorzustellen aber auch Impulse aufzunehmen und zu deshybattieren Zu diesen Innovationen gehoumlshyren auch Angebote fuumlr Techniker von morgen vom Peer-to-Peer-Projekt in Sachen digitale Kompetenz fuumlr Schuumller bis zur Lern-App fuumlr unsere Auszubilshydenden

Auch das Thema Patientensicherheit ist fuumlr uns Techniker ein zentrales Anlieshygen Wie hier wissenschaftliche Inforshymationen fuumlr Versicherte unmittelbar praktisch nutzbar werden zeigt beishyspielsweise ein digitales Informationsshypaket uumlber Multiressistente Erreger (MRE) Fuumlr den Bruumlckenschlag zwischen wissenschaftlicher Forschung und anshywendbarem Wissen sorgen die Technishyker des Wissenschaftlichen Instituts der TK fuumlr Nutzen und Effizienz im Geshysundheitswesen (WINEG)

Das Prinzip bdquovon Technikern fuumlr Technishykerldquo setzt jedoch kein Hauptamt voraus Das beweisen die ehrenamtlichen Mitshyglieder des Verwaltungsrats Im houmlchsshyten Gremium der Techniker treffen sie alle Entscheidungen von grundsaumltzlicher Bedeutung kontrollieren im Sinne der Versicherten Vorstand und Verwaltung und legen zusaumltzliche Leistungen fest

34 Geschaumlftsbericht 2016 Wir Techniker

34 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker ndash

Techniker vernetzen Techniker Wer mit der Techniker in Kontakt treten will hat viele Moumlglichkeiten ndash von mobil bis postalisch Fuumlr Tempo bei der Vernetzung von uumlber 13000 Technikern und rund 98 Millionen Versicherten sorgen unter anderem diese Techniker

Postmanagement Fuumlr Dirk Stejskal beshydeutet Technikergeist in der taumlglichen Arbeit bis ins Detail ausgefeilte Qualitaumlt mit Houmlchstgeschwindigkeit zu verbinden Der gelernte Drucker arbeitet im Druckshyzentrum der Techniker wo 2016 rund 32 Millionen Brief-Sendungen produziert und versendet wurden Dort zaumlhlen houmlchste Datenschutzstandards technische Akkushyratesse und feste Zeitfenster

Dass alle Kunden so schnell wie moumlglich ihre Briefe erhalten dafuumlr sorgen neben Dirk Stejskal und seinen Kollegen zwei der modernsten Inkjetbasierten Rollen-Dishygitaldrucksysteme sowie drei Hochleisshytungskuvertiermaschinen bdquoWas die Kolleshyginnen und Kollegen an den Schreibtischen bundesweit verschicken wollen wird hier gedruckt kuvertiert und bis zum Versand fertig gemacht Uumlber den ganzen Prozess koumlnnen wir exakt verfolgen welcher Brief gerade wo ist ob alle notwendigen Forshymulare oder Beipacks enthalten sind und im Fall der Faumllle beschaumldigte Briefe sofort automatisch nachproduzierenldquo erlaumlutert der Operator Pro Stunde nehmen bis zu 23000 Standardbriefsendungen den Weg von der Druckdatei bis ins Kuvert denn rein rechtlich beduumlrfen viele Anliegen noch der klassischen Briefform

Cockpit Anne de Wilde und Florian Werg uumlberblicken als Workforce-Manager im soshygenannten Cockpit des Bereichs Kundenservice der Techniker den Groszligteil der Kundenshyanliegen Ob per Anruf E-Mail Chat oder Brief ndash das Cockpit-Team sorgt dafuumlr dass Kunden die Techniker gut erreichen und schnell eine Antwort erhalten Mittels Prognosen und Planung wird der Einsatz der Kollegen in den Servicezentren nah am Bedarf geplant und gesteuert

Im Schnitt verteilt das Cockpit so taumlglich uumlber 30000 Anrufe uumlber 2000 E-Mails uumlber 700 Chats und uumlber 7500 Anliegen auf dem Postweg bdquoDie Aufgabe ist komplex weil sie viele verschiedene Kanaumlle umfasst und wir saisonale Schwankungen ebenso wie zum Beispiel ungeplante Abwesenheiten bei den Kollegen abfedern muumlssenldquo erlaumlutert Florian Werg bdquoWir arbeiten hier mit vielen verschiedenen Techniken steuern diese so aus dass der Service stimmt Technikergeist ist besonders gefragt wenn eine dieser Techniken einmal ausfaumlllt Dann gilt es flexibel und schnell eine Loumlsung zu finden damit die Kunden dennoch schnell eine Antwort erhaltenldquo erklaumlrt Anne de Wilde bdquoUns motiviert es wenn wir die besten Voraussetzungen fuumlr die Kolleginnen und Kollegen im direkten Kundenshykontakt schaffen koumlnnenldquo

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SoVerMaFacunterdeFra

FuumlrdezusRuumlvorabwaauc

App Der erste Arbeitstag von Matthias Robbers fiel auf den Startschuss eines Projekts das Versicherten der Techniker neue Kommunikationswege zum Service ihrer Kasse ermoumlglicht Der Android-Entshywickler ist Teil des Teams das die TK-App umsetzt hat deren Weg von der Planung bis in den Google Play Store gefuumlhrt und arbeitet mit seinen Kollegen daran die Anshywendung stetig zu verbessern und weiteshyre Features fuumlr die Nutzer anzubieten

bdquoMich motiviert vor allem die Chance uumlber die App so vielen potenziellen Nutzern den Alltag zu erleichtern Heute ist es fuumlr viele Menschen alltaumlglich alles per Smartshyphone von unterwegs zu erledigen Das gilt jetzt auch fuumlr Anliegen an die Technishyker etwa Dokumente zu uumlbermittelnldquo ershylaumlutert Robbers Das Entwicklerteam arshybeitet beim weiteren Ausbau der App agil steht im Austausch mit den Nutzern und bindet Ruumlckmeldungen direkt in die aktushyelle Entwicklung mit ein Fuumlr Robbers geshyhoumlrt das zum Technikergeist bdquoEs geht darum einzelne Funktionen weiter zu entshywickeln dabei aber immer das groszlige Ganshyze und den Nutzen fuumlr den Versicherten im Blick zu habenldquo

ziale Netzwerke Auch die sozialen Netzwerke stehen den sicherten der Techniker zum Austausch offen Social Media nagerin Sandra Ebenau haumllt Versicherte mit ihren Kollegen auf ebook Twitter amp Co auf dem Laufenden bdquoDabei stimmen wir

s eng mit allen ab die fuumlr die Techniker kommunizierenldquo erlaumlushyt Ebenau Zum Job gehoumlrt auch das Community Management nn auf diesen Kanaumllen erreichen die Techniker auch zahlreiche gen und Anliegen von Versicherten und anderen Usern

schnelle Antworten arbeitet das Social Media Team eng mit n Kolleginnen und Kollegen aus dem Servicezentrum Hamburg ammen Dort arbeiten Ingo Kaiser und seine Kollegen an den

ckmeldungen an die Versicherten Neben Tempo zaumlhlt dabei allem inhaltliche Flexibilitaumlt bdquoDie Themen sind vielfaumlltig und

wechslungsreich und reichen von Krankengeld bis zur Sozialshyhlldquo erlaumlutert Ingo Kaiser Antworten gibt es rund um die Uhr h wenn die meisten Anfragen tagsuumlber eintreffen bdquoOumlffentlich

sichtbar informieren wir aber nur allgemein ndash wenn fuumlr eine Ausshykunft persoumlnliche Angaben noumltig sind vernetzen wir die Versishycherten mit dem richtigen Ansprechpartnerldquo so Kaiser

36 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

(Fuumlr) Techniker von morgen Die Techniker engagiert sich mit innovativen Projekten fuumlr die Gesundheit und Zukunft junger Versicherter und ihrer Familien ndash und mit Angeboten fuumlr Auszubildende der Techniker die 2016 besonders erfolgreich waren

Sicher durch die digitale Welt Generation bdquoKopf untenldquo Neun von zehn Zwoumllfjaumlhrigen besitzen ein Smartphone drei Stunden pro Tag verbringen sie durchschnittlich online Die digitale Welt gehoumlrt laumlngst zum Alltag im Kinderzimshymer Mit den Moumlglichkeiten des Internets und der Sozialen Medien ist jedoch auch die Anzahl der Risiken gestiegen bdquoNeue Phaumlnomene wie Cybermobbing oder Inshyternetsucht belasten immer mehr die Psyshyche von Kindern und Jugendlichen Wir haben gemeinsam mit dem Verein Condrobs das Praumlventionsprojekt Netzshygaumlnger 30 gestartet damit Kinder fruumlh lernen sich in der digitalen Welt zurechtshyzufindenldquo sagt Christian Bredl Leiter der TK-Landesvertretung Bayern Netzgaumlnger 30 unterstuumltzt Schuumller darin Gefahren in der digitalen Welt zu erkennen zu vermeishyden und einen maszligvollen Umgang mit dem Internet zu entwickeln Die Jugendlishychen lernen ihr eigenes Verhalten in der digitalen Welt kritisch zu reflektieren

Das Besondere bei Netzgaumlnger 30 Nicht Lehrer vermitteln die Inhalte sondern Schuumller Neunt- und Zehntklaumlssler wershyden zu sogenannten bdquoPeersldquo ausgebildet und geben ihr Wissen in Workshops an die juumlngeren Schuumller weiter Die Aumllteren haben Vorbildfunktion koumlnnen jedoch gleichzeitig auf Augenhoumlhe mit den Fuumlnft- und Sechstklaumlsslern kommunizieshyren Netzgaumlnger 30 ist 2016 mit zwoumllf Schulen im Muumlnchener Raum gestartet und wird weiter ausgebaut Mehr zum Projekt unter wwwtkde Webcode 815146

92 der Zwoumllfjaumlhrigen besitzen ein Smartphone

(JIM-Studie 2015)

Digitale Hilfe fuumlr Eltern kranker Kinder Experten schaumltzen dass fast jedes sechsshyte Kind in Deutschland chronisch krank ist Dabei wird die Belastung sehr untershyschiedlich empfunden die ein an Asthma Diabetes oder Mukoviszidose erkranktes Kind fuumlr Eltern und Geschwister mit sich bringt Nicht wenigen bereitet die staumlndishyge Sorge schlaflose Naumlchte und setzt sie dauerhaft unter Stress Ein Projekt der Techniker in Baden-Wuumlrttemberg und des Universitaumltsklinikums Ulm moumlchte Familishyen niederschwellige Hilfe anbieten bevor sie psychisch an ihre Grenzen stoszligen

bdquoBEcKIldquo steht fuumlr Beratung von Eltern chronisch kranker Kinder im Internet

Mit dem neuen Programm will die Technishyker Eltern gezielt bei der Bewaumlltigung der Erkrankung ihres Kindes unterstuumltzen Teilnehmen koumlnnen Eltern deren an Asthshyma erkranktes Kind im Disease-Manageshyment-Programm (DMP) eingeschrieben ist Die Teilnehmer treten mit ihrem Berashyter uumlber die gesicherte Plattform der Ulshymer Onlineklinik in Kontakt Uumlber einen Zeitraum von sechs bis zwoumllf Wochen wershy

den dann anhand von Schreibaufgaben die Themenfelder Krankheitsmanageshyment Angstbewaumlltigung und Selbstfuumlrshysorge bearbeitet

Diese Form der sogenannten internetshybasierten psychologischen Intervention hat den Vorteil dass die Teilnehmer von einem persoumlnlichen Therapeuten indivishyduell betreut werden gleichzeitig durch die online-Kommunikation aber keine festen Termine eingehalten werden muumlssen

37

Per Lern-App zum Profi bdquoTKlerin19 fordert Dich zu einem Duell herausldquo Wenn Caren Koshyziol eine Nachricht mit diesem Betreff von Kollegin Vivian Slotshyta bekommt ist ihr ganzes Fachwissen gefragt Die beiden Auszubildenden aus dem Fachzentrum Krankengeld in Karlsrushyhe treten uumlber ihre Smartphones gegeneinander im Quiz an Die Fragen kommen dabei aus 47 verschiedenen Themengeshybieten rund um die Inhalte aus drei Ausbildungsjahren Die beishyden nutzen eine Lern-App die die Techniker fuumlr ihre aktuell rund 800 Auszubildenden entwickelt hat

Und so funktioniert die App Wer sich einloggt waumlhlt zunaumlchst einen Gegner aus und entscheidet sich fuumlr eine Themenkateshygorie Dann gilt es in jeweils 30 Sekunden fuumlnf Fragen zu beshyantworten Danach ist der Gegner dran

TK-Auszubildende ist Deutschlands Beste Kundenservice Leistungsangebot digitale Initiativen ndash alles was die Techniker auszeichnet verdankt sie ihren Mitarbeitern den Technikern Damit diese auch in Zukunft den Grundstein fuumlr den Erfolg legen hat die Ausbildung bei der Techniker einen besonders hohen Stellenwert Das Ergebnis Jedes Jahr zaumlhlen TK-Azubis zu den Besten der Branche 2016 etwa haben 77 der insgesamt 248 bdquoNachwuchs-Technikerldquo des Abschlussjahrshygangs ihre Pruumlfungen mit der Note 1 bestanden

In diesem Jahr machte eine Auszubildende die Techniker besonshyders stolz Kira Trefon ndash mittlerweile Kundenberaterin im Sershyvicezentrum Gelsenkirchen ndash hat ihre Ausbildung zur Kauffrau im Gesundheitswesen als beste in ganz Deutschland abgeshyschlossen bdquoAls ich erfuhr dass ich Bundesbeste bin konnte ich es zuerst nicht glauben und habe mich natuumlrlich sehr gefreut Vor allem dass sich die rund viermonatige Vorbereitung auf die Pruumlfungen ausgezahlt hatldquo so die 22-Jaumlhrige die haumlufig geshymeinsam mit ihren Azubi-Kollegen gelernt hat

Kira Trefon ist Kundenberaterin im Serviceshyzentrum Gelsenkirchen

38 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

Zehn Jahre WINEG Bekommen Patienten die Behandlung die den wissenschaftlichen Erkenntnissen entspricht Welche Effekte haben neue Versorgungsmodelle Wie wirken sich gesundheitspolitische Entscheidungen auf die Versicherten aus Das sind einige der Fragen denen das wissenschaftliche Institut der TK fuumlr Nutzen und Effizienz im Gesundshyheitswesen (WINEG) seit zehn Jahren auf den Grund geht

Die Entscheidung der Techniker mit der Institutsgruumlndung 2006 eigene wissenshyschaftliche Expertise aufzubauen hat sich als vorausschauend und innovativ erwiesen Die praxisnahe Versorgungsforschung des WINEG liefert evidenzbasierte Grundlagen und Transparenz fuumlr wichtige Entscheidungen der Techniker aber auch fuumlr das Gesundheitsweshysen insgesamt Im Mittelpunkt der Forschungsarbeit steht der Versorgungsbedarf der Versicherten und die Frage wie sich auf der Basis neuester Erkenntnisse eine effektishyve und qualitativ hochwertige Gesundheitsshyversorgung weiterentwickeln laumlsst

shy

Wissenschaft fuumlr Techniker

Wie Versicherte direkt von wissenschaftlicher Expertise profitieren zeigt ein Informationspaket zu multiresistenten Keimen Die Mitarbeiter des Wissenschaftlichen Instituts der TK (WINEG) forschen im Dienst der Versicherten

Patientensicherheit ndash profitieren von der Wissenschaft Wer Gesundheitsinformationen sucht fragt heutzutage immer oumlfter bdquoDr Googleldquo Doch wie serioumls sind die Inhalte die man im Internet findet Wer sich informieren und selbstbestimmt im Gesundheitsshywesen zurechtfinden will braucht verlaumlssliche wissenschaftlich gepruumlfte Erkenntnisse in verstaumlndlicher Form Die Techniker unshyterstuumltzt deshalb ihre Versicherten und foumlrdert deren Gesundshyheitskompetenz mit evidenzbasierten Informationen zu relevanshyten Themen etwa mit einem Informationspaket zu multiresistenten Keimen (MRE)

Die Erreger treten immer haumlufiger auf zugleich verlieren gaumlngige Antibiotika ihre Wirksamkeit gegen sie Die bislang schaumlrfste Wafshyfe gegen bakterielle Infektionen wird also stumpfer ndash ein Problem das auch die Politik weltweit aufruumlttelt Dabei ist man sich einig dass eine wirksame Infektionspraumlvention nur mit Hilfe der Patienshyten gelingen kann Die Techniker leistet einen Beitrag und klaumlrt mit einem digitalen Informationspaket auf wie Menschen einer Infektion vorbeugen koumlnnen

Katharina Rubin vom WINEG dem wissenschaftlichen Institut der TK bdquoWir haben fuumlr unsere Kunden multimedial aufbereitet was das fuumlr den Einzelnen bedeutet und wie er sich in seinem privaten Umfeld aktiv daran beteiligen kann dass sich MRE nicht weiter ausbreiten ndash auf Reisen in der Kuumlche im Krankenhausldquo Zum Inshyformationspaket gehoumlren auch ein Erklaumlrfilm und ein Online-Test um das eigene MRE-Risiko zu ermitteln Rubin bdquoNicht jede Erkranshykung verlangt ein Antibiotikum Gegen Viren ist es machtlos Der sorgsame Umgang mit Antibiotika hilft Resistenzen zu vermeishydenldquo Auch Patienten die notwendige Antibiotika zu fruumlh absetshyzen oder in geringerer Dosis als verordnet einnehmen tragen zur Resistenzbildung bei

Die Techniker hat auch ihre Vertragspartner in den Blick genomshymen Sie unterstuumltzt die bdquoAktion Saubere Haumlndeldquo die die Haumlndeshydesinfektion in Krankenhaumlusern verbessert und dadurch hilft Klinikinfektionen zu vermeiden Angesichts von jaumlhrlich rund 19 Millionen Krankenhausfaumlllen ein relevanter Faktor Das Informatishyonspaket online wwwtkde Webcode 889772

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bdquoDie Zukunft aufhalten weil man Angst davor hat ndash das hat noch nie funktioniertldquo

Dr Jens Baas

Techniker unterwegs Von der Zukunft des Gesundheitssystems bis zur Zukunft der Fuumlhrung im Unternehmen ndash Techniker pflegen den Austausch uumlber das Gesundheitssystem hinaus

Pathfinder leading the Future Sieben CEOs sieben prominente Vorshydenker und 800 bdquoYoung Leadersldquo fuumlhshyrender deutscher Unternehmen ndash geshymeinsam widmeten sie sich beim Pathfinder am 1 Mai 2016 einen ganshyzen Tag lang den draumlngendsten Fragen unserer Zeit und machten so den bdquoTag der Arbeitldquo zum bdquoTag des Nachdenshykensldquo Mit dabei Daimler-Chef Dr Dieter Zetsche Deutsche Bank-Vorstand Juumlrshygen Fitsche Joe Kaeser CEO von Sieshymens und TK-Chef Dr Jens Baas

Mit 100 Nachwuchsfuumlhrungskraumlften der Techniker reiste er nach Berlin um gemeinsam zu diskutieren worauf es in Unternehmen von morgen ankommt Das Ziel des Zukunftsgipfels des Hanshydelsblatts jungen Fuumlhrungskraumlften den Anstoszlig zu geben eigene und auch unshy

bequeme Wege zu gehen Im Mittelshypunkt des gemeinsamen Vortrags des TK-Chefs mit dem Informatiker und Kuumlnstler Professor Dr Juumlrgen Schmidshyhuber stand das Thema bdquoResponsibility ndash und wie Big Data die Medizin revolutishyonieren wirdldquo

Z2X ein Wochenende mit Visionaumlren Das Portal Zeit Online lud anlaumlsslich seines Gesundheitssystem kennenzulernen norieren wenn Versicherte etwas fuumlr 20-jaumlhrigen Bestehens im September 500 Im Workshop bdquoApp jetzt gesundldquo den ihre Gesundheit tun und dies mit digitashybdquoTwentysomethingsldquo also 20 - bis 29-Jaumlh- Thomas Heilmann Experte der Technishy len Daten belegen Die Teilnehmer disshyrige nach Berlin zu einem bdquoFestival der ker fuumlr digitale Versorgung leitete ging kutierten teils sehr kontrovers uumlber Visionaumlreldquo ein Die Techniker war als Part- es um den Einsatz von Fitnesstracker- Datensicherheit Vor- und Nachteile des ner dabei um die Ideen der sogenannten daten in der gesetzlichen Krankenversi- Solidarsystems und Bonus-Malus-Pro-Millennials fuumlr ein smartes und innovatives cherung Sollen Krankenkassen hoshy gramme

MEDICA Gesundheitsmarkt von morgen Lebende menschliche Zellstrukturen tropshyfen auf eine Unterlage bilden kleine Kreise und formen sich schlieszliglich zu einer dreishydimensionalen menschlichen Ader die sich sogar verzweigt ndash die Fachmesse MEshyDICA 2016 gab Einblick was sich in nur zwoumllf Monaten im internationalen Geshysundheitsmarkt entwickelt hat Zentrales Thema die Digitalisierung als der Innovashytionstreiber Auf dem Podium des ECON-Forums der Techniker diskutierten

Vertreter aus Politik Medien und Wissenshyschaft die Frage wie sich die Chancen der Digitalisierung auf das deutsche Gesundshyheitssystem uumlbertragen lassen In der Disshykussion waren sich der digitale Vordenker Sascha Lobo und Dr Jens Baas Vorshystandsvorsitzender der Techniker einig dass die breite Nutzung individueller Dashyten kuumlnftig nachgefragt werden wird Desshyhalb muumlsse man aktiv gestalten statt auf die Angebote milliardenschwerer US-Konshyzerne zu warten Die Techniker unterwegs auf der Fachmesse MEDICA

40 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

Ehrenamtlich fuumlr die Techniker

Der Verwaltungsrat ist das houmlchste Entscheidungsgremium der Techniker ndash seine 30 Mitglieder und ihre Stellvertreter leisten als Selbstverwaltung diese verantwortungsvolle und anspruchsshyvolle Aufgabe ehrenamtlich Der Verwaltungsrat setzt sich pashyritaumltisch aus je 15 Versicherten- und 15 Arbeitgebervertretern zusammen Ihre Legitimation erhalten die Selbstverwalter uumlber die alle sechs Jahre stattfindende Sozialwahl

Mit dieser Legitimation treffen die Ehrenamtlichen alle Entshyscheidungen die fuumlr die Techniker von grundsaumltzlicher Bedeushytung sind Auszligerdem entscheidet der Verwaltungsrat uumlber Satzungsleistungen von denen die Versicherten ganz unmitshytelbar profitieren So erleichtert eine im Juli verabschiedete Satzungsleistung zur Kostenuumlbernahme des innovativen Flash Glucose Messsystems insulinpflichtigen Diabetikern den Alltag Per Scanner koumlnnen sie ihren Blutzuckerwert bdquounblutigldquo und schmerzfrei ermitteln Dazu wird ein Sensor ins Unterhautfettshygewebe eingesetzt

Die Verwaltungsraumlte beschlieszligen zudem den Haushalt der Techniker ndash und den kassenindividuellen Zusatzbeitrag Der liegt bei der Techniker fuumlr 2017 mit 10 Prozent unter dem Durchschnitt der gesetzlichen Krankenversicherung

Austausch mit Entscheidungstraumlgern Daruumlber hinaus pflegen die gewaumlhlten Verwaltungsraumlte den Austausch mit Vertretern aus Politik und Gesundheitswesen Die Bundesshywahlbeauftragte fuumlr die Sozialversicherungswahlen Rita Pashywelski bekraumlftigte als Gastrednerin die Relevanz von Selbstshyverwaltung und Sozialwahl Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis (SPD) nahm vor den Ehrenamtlichen unter anderem zum Selbstverwaltungsstaumlrkungsgesetz Stellung Frank Plashyte Praumlsident des Bundesversicherungsamtes stellte dem Verwaltungsrat die Arbeit der Aufsichtsbehoumlrde vor EU-Exshyperte Guumlnter Danner erlaumluterte dem Gremium aktuelle Frashygen des europaumlischen Sozialrechts

Selbstverwaltung bedeutet Selbstgestaltung Die Ehrenamtlichen beziehen auch zu relevanten politischen Fragen Position Den Standpunkt des Gremiums zur Bundestagswahl 2017 finden Sie auf wwwtkde

Uumlbrigens Die Sitzungen des Verwalshytungsrats sind oumlffentlich Zudem informiert der Verwaltungsrat auf wwwtkde (Webcode 139012) in Text Bild und Video uumlber den Inhalt der Sitzungen

41

bdquoWir wollen eine starke Selbstverwaltungldquo

Dieter F Maumlrtens und Dominik Kruchen sind die alternierenden Vorsitzenden des Verwaltungsrats Der Vorsitz wechselt jaumlhrlich zum 1 Januar

Wie arbeitet die Selbstverwaltung der Techniker

Dominik Kruchen Die Rolle des Verwaltungsrats laumlsst sich

durchaus mit der des Aufsichtsrats in Unternehmen vergleichen Selbstverwalter tragen eine enorme Verantwortung mit der Beshysonderheit dass wir diese Aufgabe ehrenamtlich uumlbernehmen Die Selbstverwaltung bestimmt den Kurs der Kasse uumlbt eine Konshytrollfunktion aus und trifft zentrale Entscheidungen ndash dabei ist

sie den Beitragszahlern verpflichtet

Dieter F Maumlrtens Entscheidungen von solcher Tragweite beshynoumltigen ein solides Fundament ndash das leisten bei der Techniker die

Fachausschuumlsse deren Mitglieder sich mit teilweise hochkompleshyxen Sachverhalten auseinandersetzen um die Beschluumlsse des

Gremiums vorzubereiten

Wie beurteilen Sie aktuell die Rolle der Selbstverwaltung im

Gesundheitssystem

Kruchen Die Selbstverwaltung ist eine tragende Saumlule des

deutschen Gesundheitssystems Auch der internationale Vershygleich belegt eindrucksvoll ndash etwa mit Blick auf die Situation in

Suumldeuropa ndash wie krisensicher und stabil dieses etablierte System

ist das eben nicht vollstaumlndig vom Staat abhaumlngig ist

Maumlrtens Obwohl sich diese Errungenschaft permanent beshywaumlhrt gibt es immer wieder Versuche ihre Autonomie und somit

auch die Handlungsfaumlhigkeit dieses Stabilitaumltsfaktors einzushyschraumlnken die Vorstoumlszlige der Politik zum sogenannten Selbstvershywaltungsstaumlrkungsgesetz sind hier nur ein Beispiel Hier gilt es

klare Kante zu zeigen und diese tragende Saumlule entschieden zu

verteidigen

Unikosmos Award Zukunft der Notfallmedizin In den rund 1200 Notaufnahmen in Deutschland zaumlhlt im Alltag oft jede Sekunde Wie diese Einheiten organisiert sind stellt die Weichen fuumlr den Behandlungserfolg Die Absolventin der APOLLON Hochschule der Gesundheitswissenschaft in Bremen Anna Christina Houmlrster widmete ihre Abschlussarbeit der Frage nach Prozessen und Qualitaumltsmanagement in Notaufnahmen Fuumlr ihre Analyse erhielt sie im Rahmen einer Verwaltungsratssitzung den Unikosmos Award 2016 den die Hamburger Presseagentur Public Address und die Techniker fuumlr innovative Konzepte von Nachwuchswissenschaftlern verleihen Perspektivisch stellt die Wissenschaftleshyrin auch die Frage wie das systematische Erfassen von Qualitaumltsfaktoren und der Aufbau eines nationalen Notaufnahmeregisters die Versorgungsqualitaumlt verbessern kann

42 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker Der Verwaltungsrat aktuell Auch 2017 stehen die Mitglieder des Verwaltungsrats zur Wahl Nach der Wahl konstituiert sich das Gremium am 29 September 2017 Hier finden Sie die aktuelle Mitgliederliste und die aktuell vertretenen Listen

Die Mitglieder des aktuellen Verwaltungsrats

Arbeitgebervertreter Dominik Kruchen Duumlsseldorf Alternierender Vorsitzender

Heiner Boumlgemann Bremen Rainer Bruns Nordstrand Uwe Buszligmeier Greven Joachim Feldmann Bremen Helmut Fitzke Woggersin Wilfried Grunau Edewecht-Friedrichsfehn Joumlrg Henschen Bremen Klaus H Kober Rheinmuumlnster Udo Nicolay Moumllln Mirko Knappe Hamburg (seit 01012017) Johannes Seiboldt Nidda Rainer Tietz Bottrop Roland Unzeitig Wettmershagen Bernd Wegner Riegelsberg

Vertretene Organisation ZI HSH Zahntechniker-Innung Hamburg und Schleswig Holstein 15 Sitze

Versichertenvertreter Dieter F Maumlrtens Offenbach Alternierender Vorsitzender

Rosemie Bilz Radebeul Detlef Decho Syke Peter Duchene Groszligrosseln Friedrich Gosewinkel Hamm Karla Hasenauer Suhl Uwe Klemens Muumlnchen Baumlrbel Richling Bremen Annette Stensitzky Troisdorf (seit 15072016) Norbert Schneider Schwerin Harald Schulte Koumlnigswinter Erika Streit Koumlln Johanna Vieweg Dresden Harald Wagner Sipplingen Gerard Wolny Remagen

Vertretene Organisationen TKG TK-Gemeinschaft unabhaumlngige Versichertengemeinshyschaft der Techniker Krankenkasse eV 12 Sitze verdi Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft 1 Sitz IGM Industriegewerkschaft Metall 1 Sitz ACA Katholische-Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Deutschshylands e V Kolpingwerk Deutschland Bundesverband Evanshygelischer Arbeitnehmerorganisationen eV 1 Sitz

43

Sozialwahl gelebte Teilhabe Demokratischer Taktgeber fuumlr den Verwaltungsrat sind die Sozialwahlen deren Ergebnis alle sechs Jahre die Zusammensetzung des houmlchsten Entscheidungsgremiums der Techniker festlegt

Bei der Techniker werden seit jeher die 15 Versichertenvershytreter per Urwahl ermittelt So haben die rund 74 Millionen Mitglieder eine echte Wahl und koumlnnen ihr Recht auf Mitbeshystimmung nutzen Damit die Stimmberechtigten bis zum 31 Mai 2017 ihre Stimmen geltend machen koumlnnen stand 2016 im Zeichen der Vorbereitungen fuumlr die Abstimmung im bdquoSushyperwahljahr 2017ldquo Federfuumlhrend in der Vorbereitung der Wahlausschuss unter Vorsitz des stellvertretenden Vorshystandsvorsitzenden Thomas Ballast Das Gremium ist unter anderem zustaumlndig fuumlr die Zulassung der antretenden Listen aber auch fuumlr die ordnungsgemaumlszlige Ermittlung des Wahlershygebnisses Eine Informationskampagne begleitete die Wahlshyvorbereitungen und ermoumlglichte Versicherten ebenso wie Multiplikatoren sich umfassend uumlber die Wahl zu informieren

Klares Ja zur Teilhabe Sozialwahl bedeutet demokratische Teilhabe nach dem Prinzip bdquoWer Beitraumlge einzahlt soll auch mitbestimmenldquo Im Vorfeld ermittelte die Techniker im Rahshymen einer Studie wie die Menschen in Deutschland zur Sozishyalwahl stehen Das klare Ergebnis der repraumlsentativen Forshysa-Umfrage Das Prinzip der ehrenamtlichen Selbstverwaltung und die Teilhabemoumlglichkeit durch die Sozialwahl stehen hoch im Kurs 68 Prozent der Befragten sprachen sich klar fuumlr die Sozialwahl aus Und Selbst 58 Prozent der Privatversicherten haumltten gerne diese Mitsprachemoumlglichkeit

Zudem halten 73 Prozent der Menschen in Deutschland die Verwaltungsraumlte fuumlr wichtig und befuumlrworten dass Versishycherte durch sie an Entscheidungen beteiligt werden Besonshyders hoch ist die Fuumlrsprache unter den Juumlngeren zwischen 18 und 39 Jahren Vier von fuumlnf sprachen sich hier fuumlr das Prinshyzip bdquoVersicherte fuumlr Versicherteldquo aus

55 der Menschen in Deutschland sind politisch stark

oder sehr stark interessiert

44 Geschaumlftsbericht 2016 Die Finanzen ndash

Die Finanzen Der Bereich Finanzen informiert uumlber Vermoumlgensshyrechnung Vermoumlgen Einnahmen und Ausgaben der Techniker Krankenkasse uumlber die Versicherten- und Mitgliederentwicklung sowie die Finanzen der Pflegeversicherung

45

Der Jahresruumlckblick in Zahlen Das Geschaumlftsjahr 2016 war erneut von einer guten wirtschaftlichen Konjunkshytur gepraumlgt die viel Geld in die Kassen der Sozialversicherungen gespuumllt hat Auszligerdem verzeichnet das System der gesetzlichen Krankenversicherungen weiterhin Zuwaumlchse an Versicherten Dem gegenuumlber stehen staumlndig steishygende Ausgaben im Gesundheitswesen und Verzerrungen des Wettbewerbs der Kassen untereinander So reichten auch im Haushaltsjahr 2016 die Zuweishysungen aus dem Gesundheitsfonds an die Techniker nicht aus um die Ausgashyben fuumlr die Versorgung der Versichershyten zu decken

Dennoch lag der kassenindividuelle Zushysatzbeitrag der Techniker mit 10 Proshyzent auch 2016 unter dem amtlichen Durchschnitt

Ausgaben der Krankenversicheshyrung Das Haushaltsjahr 2016 schlieszligt die Techniker mit einem Plus von etwa 22 Millionen Euro ab Zu dem ausgeglishychenen Haushalt tragen vor allem die schlanken Prozesse und die effektive Verwaltung bei Die wirtschaftliche Kulshytur im Unternehmen ist dafuumlr verantshywortlich dass der Fehlbetrag der Zushyweisungen aus dem Gesundheitsfonds aufgefangen werden konnte Die Vershywaltungskosten von 136 Euro je Versishycherten lagen somit auch deutlich unter den durchschnittlichen Verwaltungskosshyten in der gesetzlichen Krankenversicheshyrung (153 Euro)

Die Leistungsausgaben stiegen um 31 Prozent und damit etwas moderater als im Vorjahr Auffaumlllig ist dass die Ausgaben fuumlr Arzneimittel auf einem hohen Niveau noch einmal mit 39 Prozent zunehmen und auf 4 Milliarden Euro ansteigen Den groumlszligten Ausgashybenblock verzeichnet die Techniker bei den Kosten fuumlr die Krankenhausbehandlung Erstmals uumlbersteigt dieshyser Wert mit einem Zuwachs von 38 Prozent die Sieben-Milliarden-Euro-Marke Fuumlr aumlrztliche Behandshylungen wurden 46 Milliarden Euro ausgegeben was einen Anstieg von 29 Prozent bedeutet

Ausgaben der Pflegeversicherung Die Leistungsshyausgaben fuumlr die pflegebeduumlrftigen Versicherten beliefen sich auf rund 13 Milliarden Euro Mit 3 Milshyliarden Euro flieszligt der Groszligteil der Einnahmen der Pflegeversicherung an den Ausgleichsfonds Mit ihm werden andere Pflegekassen unterstuumltzt deren Ausgaben nicht ausreichend durch Einnahmen geshydeckt sind

Abnahmen Der Verwaltungsrat hat die Jahresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse und die Jahshyresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse Pflegeversicherung abgenommen und dem Vorstand dafuumlr Entlastung erteilt

Juli 2017

Dieter F Maumlrtens

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

Dominik Kruchen

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

46 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Vermoumlgensrechnung

Aktiva in Tsd Euro 2015 2016

A Langfristiges Vermoumlgen

I Verwaltungsvermoumlgen 294474 275331

II Mittel der Ruumlckstellungen 2034183 2429274

III Andere Geldanlagen 3077456 3612688

B Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 904561 937768

II Wertpapiere 1923105 1575117

III Kassenbestand und Giroguthaben 23552 15055

C Rechnungsabgrenzungsposten 7356 9010

D Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

Passiva in Tsd Euro 2015 2016

A Netto-Reinvermoumlgen 3076733 3098587

B Ruumlckstellungen 2034183 2429 274

C Verpfl ichtungen 3137799 3310071

D Rechnungsabgrenzungsposten 15972 16309

E Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

In dieser und in den folgenden Tabellen sind Rundungsdifferenzen moumlglich

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Vermoumlgen

2015 2016

Netto-Reinvermoumlgen in Tsd Euro 3076733 3098587

je Versicherten in Euro 32980 32087

zum Vorjahr je Versicherten - 118 - 27

Davon

Betriebsmittel 1755959 1705756

je Versicherten in Euro 18822 17664

zum Vorjahr je Versicherten - 190 - 62

Ruumlcklagen 946300 1037500

je Versicherten in Euro 10144 10744

zum Vorjahr je Versicherten + 17 + 59

Verwaltungsvermoumlgen inkl Investitionsruumlcklage

374474 355331

je Versicherten in Euro 4014 3680

zum Vorjahr je Versicherten - 42 - 83

Erfolgsrechnung

in Tsd Euro 2015 2016

1 Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds 21313911 22724351

2 Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz 1287826 1709675

3 Erstattungen 42285 51670

4 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 58445 60767

5 Leistungsaufwand 21656712 23109954

6 Verwaltungskosten 1233733 1309365

7 Zinsergebnis 20949 17024

8 Sonstige Einnahmen 8043 7577

9 Sonstige Ausgaben 98417 129891

10 Jahresfehlbetrag (-)Jahresuumlberschuss - 257403 21854

48 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Einnahmen im Detail 2015 2016

Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 22745586 24594001

je Versicherten in Euro 243813 254678

zum Vorjahr je Versicherten + 28 + 45

Davon

Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds

absolut in Tsd Euro 21313911 22724351

je Versicherten in Euro 228467 235317

zum Vorjahr je Versicherten - 29 + 30

Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz absolut in Tsd Euro 1287826 1709675

je Versicherten in Euro 13804 17704

zum Vorjahr je Versicherten ndash + 283

Sonstige Einnahmen absolut in Tsd Euro 143849 159976

je Versicherten in Euro 1542 1657

zum Vorjahr je Versicherten - 154 + 74

Ausgaben im Detail 2015 2016

24572147 Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 23002989

je Versicherten in Euro 246572 254452

zum Vorjahr je Versicherten + 15 + 32

Davon

Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 21656712 23109954

je Versicherten in Euro 232142 239310

zum Vorjahr je Versicherten + 41 + 31

Davon

Aumlrztliche Behandlung absolut in Tsd Euro 4324921 4608482

je Versicherten in Euro 46359 47722

zum Vorjahr je Versicherten + 38 + 29

Zahnaumlrztliche Behandlung ohne Zahnersatz

absolut in Tsd Euro 1450491 1516045

je Versicherten in Euro 15548 15699

zum Vorjahr je Versicherten + 23 + 10

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Ausgaben im Detail 2015 2016

Zahnersatz absolut in Tsd Euro 361938 363907

je Versicherten in Euro 3880 3768

zum Vorjahr je Versicherten + 18 - 29

Arzneimittel absolut in Tsd Euro 3708728 3988102

je Versicherten in Euro 39754 41298

zum Vorjahr je Versicherten + 54 + 39

Hilfsmittel absolut in Tsd Euro 762963 796889

je Versicherten in Euro 8178 8252

zum Vorjahr je Versicherten + 32 + 09

Heilmittel absolut in Tsd Euro 711308 777475

je Versicherten in Euro 7625 8051

zum Vorjahr je Versicherten + 88 + 56

Krankenhausbehandlung absolut in Tsd Euro 6520595 7003332

je Versicherten in Euro 69895 72522

zum Vorjahr je Versicherten + 25 + 38

Krankengeld absolut in Tsd Euro 1474940 1561341

je Versicherten in Euro 15810 16168

zum Vorjahr je Versicherten + 53 + 23

Fahrkosten absolut in Tsd Euro 374939 410294

je Versicherten in Euro 4019 4249

zum Vorjahr je Versicherten + 96 + 57

Vorsorge- und Rehabilitationsleistungen

absolut in Tsd Euro 306972 317177

je Versicherten in Euro 3290 3284

zum Vorjahr je Versicherten + 51 - 02

Schutzimpfung absolut in Tsd Euro 205930 220120

je Versicherten in Euro 2207 2279

zum Vorjahr je Versicherten + 138 + 33

Fruumlherkennungsmaszlignahmen absolut in Tsd Euro 324596 328676

je Versicherten in Euro 3479 3404

zum Vorjahr je Versicherten + 47 - 22

50 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Ausgaben im Detail 2015 2016

Schwangerscha und Mutterscha

ohne stat Entbindung absolut in Tsd Euro 243622 265110

je Versicherten in Euro 2611 2745

zum Vorjahr je Versicherten + 21 + 51

Behandlungspflege und haumlusliche Krankenpflege

absolut in Tsd Euro 364213 413436

je Versicherten in Euro 3904 4281

zum Vorjahr je Versicherten + 151 + 97

Dialyse absolut in Tsd Euro 136648 143130

je Versicherten in Euro 1465 1482

zum Vorjahr je Versicherten + 64 + 12

Sonstige Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 383907 396438

je Versicherten in Euro 4115 4105

zum Vorjahr je Versicherten + 20 - 02

Praumlvention absolut in Tsd Euro 744643 756656

je Versicherten in Euro 7982 7835

zum Vorjahr je Versicherten + 23 - 18

Verwaltungsausgaben absolut in Tsd Euro 1233733 1309365

je Versicherten in Euro 13225 13559

zum Vorjahr je Versicherten + 99 + 25

Sonstige Ausgaben absolut in Tsd Euro 112545 152828

je Versicherten in Euro 1206 1583

zum Vorjahr je Versicherten - 372 + 312

51

Pflegeversicherung

Vermoumlgensrechnung 2015 2016

Aktiva in Tsd Euro

A Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 102500 110008

II Kurzfristige Geldanlagen 396000 415005

III Kassenbestand und Giroguthaben 286 828

B Rechnungsabgrenzungsposten 25137 37673

523924 563513

Passiva in Tsd Euro

A Reinvermoumlgen 244790 272895

B Verpfl ichtungen 279134 290618

523924 563513

Erfolgsrechnung 2015 2016

in Tsd Euro

1 Beitraumlge 4187123 4471718

2 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 5310 3553

3 Leistungsaufwand der Pfl egeversicherung 1199331 1339563

4 Zahlungen an den Ausgleichsfonds 2826011 2972471

5 Verwaltungskosten 120294 134589

6 Zinsergebnis 108 - 436

7 Sonstige Einnahmen 1 0

8 Sonstige Ausgaben 98 107

9 Jahresuumlberschuss 46807 28105

52 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Leistungsausgaben Pflegeversicherung

Leistungsausgaben in Tsd Euro 2015 2016

Pfl egesachleistung 172597 189955

Pflegegeld 351752 384789

Leistungen fuumlr Pfl egepersonen 63020 68594

Stationaumlre Leistungen 380641 410093

Uumlbrige Leistungen 231321 286132

Leistungsausgaben insgesamt 1199331 1339563

53

Mitglieder- und Versichertenentwicklung

Stichtag Jahresdurchschnitt

01012016 01012017 2015 2016

Mitglieder 7044467 7342157 6874547 7205987

zum Vorjahr +48 +42 +56 +48

Familienangehoumlrige 2433683 2454518 2454552 2450915

Versicherte insgesamt 9478150 9796675 9329099 9656902

zum Vorjahr +35 +34 +46 +35

54 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Der Geschaumlftsbericht der Techniker ndash auch digital

Unter wwwtkdegeschaeftsbericht finden Sie die digitale Ausgabe des TK-Geschaumlftsberichts

Der Geschaumlftsbericht 2016 steht Ihnen auch als PDF zum Download unter wwwpressetkde zur Verfuumlgung

Zu Artikeln die mit diesem Symbol gekennzeichnet sind finden Sie ausfuumlhrliche Videos im digitalen Geschaumlftsbericht

Impressum ndash Verantwortlich fuumlr den Inhalt Techniker Krankenkasse Bramfelder Straszlige 140 22305 Hamburg Telefon 040-69 09-17 83 Internet wwwpressetkde E-Mail pressestelletkde Twitter wwwtwittercomtk_presse

Verantwortlich Prof Dr Volker Moumlws Redaktion Kerstin Grieszligmeier Inga Laboga Texte Kerstin Grieszligmeier Hermann Baumlrenfaumlnger Gabriele Baron Nicole Battenfeld Daniel Burgstaler Dennis Chytrek Jacqueline Dauster Philip Giewer Michaela Hombrecher Inga Laboga Katharina Lemke Natalie Quadbeck Heike Schmedemann Silvia Wirth

Konzept und Gestaltung Christina Bartheidel Produktion Tanja Klopsch Litho Hirte GmbH amp Co KG Hamburg Druck Eversfrank Berlin GmbH Berlin Bilder Andreas Friese Jan Pauls Jan Haas Getty Images

copy Alle Rechte vorbehalten Nachdruck und sonstige Formen der Vervielfaumlltigung ndash auch auszugsweise ndash nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung

Mehr Informationen gibt es online Die digitale Ausgabe des TK-Geschauml sberichts fi nden Sie unter wwwtkdegeschae sbericht

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2010

02

720

17

  • Geschaumlftsbericht 2016
    • Vorwort
      • Dr Jens Baas im Gespraumlch mit13Martina Koederitz
      • Auf das Wesentliche reduziert
      • Interview bdquoDie Technikerldquo schaumlrft13ihren Markenauftritt
      • Kampagne Weil die beste Technik13menschlich ist
      • Position beziehen
      • Digitalisierung Nicht ob sondern wie
      • Interview Digitalisierung aktiv gestalten
      • Die Vermessung der Gesundheitswelt
        • Inhalt
        • 1 Die Techniker
        • 2 Die Technik
          • Thomas Ballast im Gespraumlch mit xbird
          • SmartHealth
          • Smart vernetzt
          • Digitale Versorgung
          • Service digital
          • Interviews Agiles Arbeiten amp Pflege
          • Innovationsfonds neue Wege in der Versorgung
            • 3 Wir Techniker
              • Techniker vernetzenTechniker
              • (Fuumlr) Techniker von morgen
              • Wissenschaft fuumlr Techniker
              • Techniker unterwegs
              • Ehrenamtlich fuumlr die Techniker
              • Interview bdquoStarke Selbstverwaltungldquo
              • Verwaltungsrat konkret
              • Sozialwahl gelebte Teilhabe
                • 4 Die Finanzen
                  • Jahresruumlckblick in Zahlen
                  • Vermoumlgensrechnung
                  • Vermoumlgen
                  • Einnahmen amp Ausgaben
                  • Pflegeversicherung
                  • Leistungsausgaben Pflegeversicherung
                  • Mitglieder- und Versichertenentwicklung
                    • Impressum

2016

13

Fernsehen und Kino gibt es Online-Werbung auch auf Social Media-Kanaumllen sowie Printwerbung und Plakate Dabei liegt der Schwerpunkt auf den digitashylen Kanaumllen Jung von MattSAGA entwickelte die Kampagne in Zusammenarbeit mit Elbkind der Soshycial Media-Agentur der Techniker Das neue Corporate Design kommt von Jung von Mattbrand identity in Hamburg

dietechnikerde

Differenzierung von uumlber 400000 verschiedenen Schallquellen Dein Ohr Weil die beste Technik menschlich ist Und falls doch mal etwas ist ermoumlglichen wir fuumlr unsere Versicherten moderne Hightech-Houmlrimplantate

1987

1996 Die TK ging als erste geshysetzliche Krankenversicherung mit einem Online-Auftritt ins Internet

2010 TK goes Social Media ndash Die TK kommuniziert ab jetzt mit ihren Kunshyden auch auf Facebook und YouTube

2017 Digitale Gesundheit Die Technishyker startet die Entwicklung einer elektroshynischen Gesundheitsakte (eGA)

14 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Techniker

Position beziehen

bdquoFairen Wettbewerb kann es nur geben wenn der Morbi-RSA manipulationssicher gemacht wirdldquo

Rahmenbedingungen analysieren hinterfragen und aktiv mitgestalten Die Techniker bezieht Position zu relevanshyten politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen Zentrale Fragestellungen sind dabei die Verteilung der Mittel aus dem Gesundheitsfonds sowie die Kostenentshywicklung im Gesundheitswesen

Risikostrukturausgleich in der Kritik Die Krankenkassen sollen untereinander in einen fairen Wettbewerb treten Damit Kassen nicht benachteiligt sind wenn bei ihnen vorwiegend aumlltere und kranke Menschen versichert sind gibt es den sogenannten morshybiditaumltsorientierten Risikostrukturausgleich Dieser bdquoMorbi-RSAldquo ist ein mathematischer Schluumlssel nach dem das Geld der Beishytragszahler theoretisch fair unter den Kassen aufgeteilt werden soll Fuumlr kranke Versicherte bekommen die Kassen eine houmlhere Zuweisung aus dem Gesundheitsfonds als fuumlr gesunde

Leider ist das System in Schieflage geraten Denn in der Praxis bekommen einige Krankenkassen wesentlich mehr Geld als sie

fuumlr die Versorgung ihrer Versicherten benoumltigen bei anderen Kasshysen reichen die Zuweisungen indes nicht aus Die Luumlcke zwischen den Ersatzkassen zu denen auch die Techniker Krankenkasse gehoumlrt und den Allgemeinen Ortskrankenkassen betraumlgt mittlershyweile rund 18 Milliarden Euro ndash jaumlhrlich Diese Diskrepanz laumlsst sich nicht mit effizienten Prozessen erklaumlren Im Gegenteil einige der bevorzugten Kassen haben im Vergleich die houmlchsten Vershywaltungsausgaben pro Versicherten und koumlnnen sich gleichzeitig einen sehr niedrigen Zusatzbeitrag leisten

Der Grund ist vielmehr die Manipulationsanfaumllligkeit des aktuellen Systems in dem die Beeinflussung des Diagnoseverhaltens von Aumlrzten sich lohnen kann Denn Welche Diagnose(n) Mediziner den einzelnen Versicherten stellen ist ausschlaggebend fuumlr die Zuweisung

Der Wettbewerb wird somit auf einer anderen Ebene gefuumlhrt als er eigentlich gefuumlhrt werden sollte Die Krankenkassen geben jetzt Geld dafuumlr aus dass die Aumlrzte Diagnosen moumlglichst genau erfassen und laufend aktuell halten In einem vielbeachteten Inshy

15

Tim Steimle leitet den Fachbereich Arzneimittel der Techniker

terview hat der TK-Vorstandsvorsitzende Dr Jens Baas im Oktober 2016 dieses Vershyhalten aller Krankenkassen kritisiert Auch wenn die Beratung der Aumlrzte uumlber die richshytigen Diagnosen nicht illegal ist so ist das Geld das dafuumlr ausgegeben wird in der Versorgung der Versicherten deutlich besshyser aufgehoben

Der Gesetzgeber hat nun reagiert und die Einflussnahme auf ambulante Diagnosen erschwert Die bestehenden Kodieranreishyze und damit die Ursache fuumlr die Einflussshynahme werden damit aber nicht beseitigt Nach wie vor ist es fuumlr die Kassen lukratishyver Einfluss auf das Kodieren von Erkranshykungen zu nehmen anstatt sich auf die Gesunderhaltung der Menschen zu konshyzentrieren Seltene und im Einzelfall sehr teure Erkrankungen werden nicht oder nur ungenuumlgend finanziell ausgeglichen Desshyhalb muss der Morbi-RSA reformiert und die Auswahl der 50 bis 80 relevanten Krankheiten veraumlndert werden Bei der Krankheitsauswahl soll der Fokus auf schwere und im Einzelfall auch teure Krankheiten gelegt werden Nur damit entfallen die Kodieranreize innerhalb der RSA-Systematik

shy

Neue Rahmenbedingungen bei Arzneimittelpreisen Tim Steimle spricht im Interview uumlber die Kostenshyfaktoren und Rahmenbedingungen der Versorgung mit Arzneimitteln

Der Prozess mit dem die Preise fuumlr neue Arzneimittel in Deutschland verhandelt werden ist nach dem Pharmadialog grundlegend veraumlndert worden Wie beurteilen Sie die Veraumlnderungen und das neue Arzneimittelgesetz Tim Steimle Mit dem neuen Gesetz wurde von dem bisher geltenden Grundsatz abgeruumlckt dass die Krankenkassen nur dann Geld fuumlr neue Medikamente bezahlen muumlssen wenn diese auch wirklich einen Zusatznutzen fuumlr die Patienten hashyben Dies ist ein klarer Ruumlckschritt bei der Erstattung von Arzneimitteln und wird zu einer Mehrbelastung fuumlr die Kranshykenkassen fuumlhren ohne dass sich die Versorgung der Versishycherten verbessert Schon heute geben wir fast vier Milliarden Euro fuumlr Arzneimittel aus ndash nach den Ausgaben fuumlr Krankenhaumluser und Aumlrzte der drittgroumlszligte Posten

Eine der Veraumlnderungen ist auch dass die Zubereitung spezieller Medikamente zur Behandlung von Krebs (Zytostatika) von den Krankenkassen nun nicht mehr wirtschaftlich ausgeschrieben werden darf Welche Auswirkungen bringt diese Entscheidung Ihrer Meinung nach mit sich Steimle Diese Ausschreibungen sind in der Vergangenheit stark kritisiert worden Die hohen Kosten in der Krebsmedizin verbunden mit der Rechtsprechung zwangen die Kassen jeshydoch dazu von diesem Mittel Gebrauch zu machen Es gibt aber die Moumlglichkeit die Ausgangsstoffe zur Herstellung dieshyser Praumlparate auszuschreiben Das wird Einsparungen von etwa 150 Millionen Euro bringen und ist ein richtiger Schritt Betrachtet man das Einsparpotenzial von 600 bis 800 Millioshynen kann dies jedoch erst ein Anfang in diesem Bereich sein

Was halten Sie davon dass Aumlrzte demnaumlchst in ihrer Praxissoftware uumlber den Nutzen von Medikamenten informiert werden sollen Steimle Ob dieses neue Instrument wirkt haumlngt entscheishydend davon ab ob die Industrie an dieser Stelle auszligen vor bleibt und die Informationen wirklich unabhaumlngig sind

16 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Techniker

Nicht ob sondern wie Wie wir kommunizieren wie wir arbeiten wie wir leben ndash die Digitalishysierung hat in unseren Alltag laumlngst Einzug gehalten das gilt auch fuumlr das Gesundheitswesen Hier haben digitale Angebote das Potenzial Effizienz und Transparenz zu steigern ndash und die Versorgung der Versicherten zu verbessern Es geht also nicht um das bdquoObldquo sondern um das bdquoWieldquo und ebenso um das bdquoWerldquo

Die bereits existierenden digitalen Angebote weisen eine sehr unterschiedliche Qualitaumlt auf und sind selten gut vernetzt Sie wirken deshalb wie ein bdquodigitaler Flickenteppichldquo Die Techniker hat den Anspruch die digitale Entwicklung aktiv mitzugestalshyten und ihren Versicherten exklusive und hochwertige digitale Versorgungsangebote zu machen Dabei stehen zwei Themen im Fokus Datenschutz und Vernetzung Letztere soll vor allem dabei helfen den Flickenteppich zu beseitigen

Elektronische Gesundheitsakte mit einheitlichen Stanshydards Deshalb hat die Techniker mit IBM Deutschland eine Entwicklungskooperation fuumlr eine digitale Gesundheitsakte (eGA) geschlossen die die bestehenden digitalen Angebote der Techniker ergaumlnzen und in Zukunft auch vernetzen soll Neben der Datensicherheit sind hier die Schnittstellen fuumlr Aumlrzte und natuumlrlich fuumlr die Versicherten selbst zentrale Punkte Die Hoheit uumlber diesen zentralen Datenspeicher hat der Versicherte Er entscheidet wem er Zugriff auf seine Daten gibt und auch ob er das Angebot uumlberhaupt annehmen moumlchte Weil die eGA esshysenziell fuumlr Versorgungsqualitaumlt und Patientensicherheit sein wird sollten jedoch alle Kassen verpflichtet werden ihren Vershysicherten eine solche Akte anzubieten Um dabei Inselloumlsungen und Wettbewerbsbehinderungen zu vermeiden muumlssen die technischen Standards und Schnittstellen klar definiert werden

Ob die digitale Entwicklung im deutschen Gesundheitssystem akzeptiert und zu einem Erfolg wird haumlngt maszliggeblich von der Datensicherheit ab Wenn Krankenversicherungen hier eine Vorreiterrolle einnehmen ist sichergestellt dass Daten nicht fuumlr gewinnbringende Zwecke verwendet werden und ihre Nutshyzung strengen gesetzlichen Bestimmungen unterliegt

Klare Rahmenbedingungen fuumlr Innovationen Im Gesundshyheitssystem treffen digitale Innovationen und deren Treiber auf komplexe Strukturen und teilweise widerspruumlchliche Regelungen Die Techniker setzt sich fuumlr klare und transparente Rahmenbeshydingungen ein die einerseits Innovationen den Weg ebnen und gleichzeitig dem sensiblen Thema Gesundheit gerecht werden

Beispiel Health-Apps Innovationen entstehen haumlufig in Unternehmen die keine erfahrenen Akteure im Gesundheitsshywesen sind wie Start-ups die Health-Apps entwickeln Ihr Weg von der Idee bis zur Erstattung durch die Krankenkassen kann auch uumlber die Zulassung nach dem Medizinproduktegeshysetz fuumlhren ndash ein komplexes und langwieriges Verfahren speshyziell angesichts der schnellen Entwicklungs- und Updatezyklen von Apps Fuumlr ein positives Innovationsklima ist hier Klarheit uumlber Zulassungspflicht und -kriterien notwendig Zudem koumlnnte ein beschleunigtes Verfahren speziell fuumlr Health-Apps diese schneller zu den Versicherten bringen

Beispiel Telemedizin Eine Erkrankung im Urlaub oder eine Beshyratung durch einen Spezialisten im laumlndlichen Raum Die Telemeshydizin koumlnnte hier Arzt und Patient ortsunabhaumlngig vernetzen Technisch ist das laumlngst moumlglich in der Praxis schraumlnken jedoch unterschiedliche ndash und teilweise uneinheitliche ndash Regelungen den Einsatz stark ein Um die Potenziale der Telemedizin zu nutzen fordert die Techniker auch fuumlr die Telemedizin Klarheit daruumlber in welchen Situationen sie zum Einsatz kommen darf

17

Digitalisierung aktiv gestalten Dr Markus Schlobohm leitet den Geschaumlftsbereich Unternehshymensentwicklung der Techniker Im Interview erlaumlutert er was die Digitalisierung fuumlr Versicherte und Mitarbeiter bedeutet

Wo steht die Techniker aktuell in Sachen Digitalisierung Und wo will sie hin Dr Markus Schlobohm Wir Techniker haben bei der Digitalisierung einen sehr guten Start hingelegt und sind fest entshyschlossen ganz vorne mit dabei zu sein Das zeigt etwa die Entwicklung der TK-App oder die Erneuerung des Online-Aufshytritts Digitalisierung findet natuumlrlich auch nach innen statt und muss ganzheitlich vorangetrieben werden Dazu gehoumlrt ein unternehmensuumlbergreifendes Verstaumlndshynis was dies fuumlr uns bedeutet Wir muumlsshysen einen Digital-Dialog fuumlhren

Was beinhaltet das Schlobohm Im Kern steht die Frage Geht es nur darum bestehende analoge Informationen und Prozesse in digitale Daten umzuwandeln oder stellen wir Abshylaumlufe und bestehende Strukturen auf die digitale Probe Ich bin davon uumlberzeugt dass wir an letzterem nicht vorbeikomshymen Als Techniker haben wir hier den Anshyspruch die Digitalisierung umfassend und aktiv zu gestalten Innovationen voranzushytreiben um letztendlich den groumlszligtmoumlglishychen Nutzen fuumlr unsere Versicherten zu erreichen

Wie sehen die Rahmenbedingungen aus Schlobohm Schon heute ist in vielen Branchen der Digitalisierungsdruck enorm ndash Kunden fordern digitale Angebote ein oder wandern ab Dieser Druck vom Markt ist im Gesundheitswesen noch weniger stark zu spuumlren als etwa in der Luftfahrt oder im Einzelhandel Er wird aber schnell steigen Den aktuellen Diskurs praumlgen vor allem die Bedenken und Risiken etwa beim wichtigen Thema Datenschutz Wir brauchen eine sektorenuumlbergreifende Deshybatte die den Nutzen ins Zentrum stellt

und das Ziel hat gute einheitliche Standards zu schaffen Es fehlen auch noch konkrete Ansaumltze die Digitalisierung zu foumlrdern also beispielsweise diejenigen zu incentivieren die fruumlhzeitig etwas auf die Beine stellen

Was kommt auf die Versicherten zu Schlobohm Durch digitale Services ruumlcken Gesundheitsthemen naumlher an den Alltag der Versicherten etwa wenn sie Termine online vereinbaren koumlnnen statt vom Anrufshybeantworter abhaumlngig zu sein Vor allem die Kommunikation und die Informationsmoumlgshylichkeiten werden sich radikal aumlndern Auch das Leistungsangebot wird breiter es wird einfacher unabhaumlngig von festen Terminen und Oumlrtlichkeiten etwas fuumlr die eigene Geshysundheit zu tun Dabei kann aber jeder selbstbestimmt abwaumlgen was kann und will ich digital erledigen ndash und was nicht

hellip und auf die Beschaumlftigten der Techniker Schlobohm Auch der Arbeitsalltag wird sich grundlegend aumlndern gelernte Aufgaben und Prozesse werden neu aufgesetzt oder fallen weg Neue spannende sich staumlndig wandelnde Taumltigkeiten werden hinzukommen Das passiert aber nicht von einem Tag auf den anderen sondern ist ein langfristiger Transformationsprozess in den wir die Mitarshybeiter nicht nur einbinden und mitnehmen sondern auch in die Gestalterrolle bringen muumlssen Denn sie bleiben die Experten in der Sache und ihr Fachwissen ist in Zukunft genauso gefragt wie heute

Dr Markus Schlobohm im Interview bdquoWir muumlssen einen Digital-Dialog fuumlhrenldquo

18 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Techniker

Die Vermessung der Gesundheitswelt

Die Techniker kuumlmmert sich nicht nur um die bestmoumlgliche medizinishysche Versorgung sondern engagiert sich auch dafuumlr dass ihre Versicherten moumlglichst gar nicht erst krank werden Mit Angeboten wie individuellen digitalen Coachings aber auch in Kitas Schulen Hochschulen und Betrieben unterstuumltzt sie die TK-Versicherten dabei etwas fuumlr ihre Gesundheit zu tun

Aber was macht Gesundheit aus Geshysundheit ist nicht nur die Abwesenheit von Krankheit Laut der Weltgesundshyheitsorganisation (WHO) geht es um das koumlrperliche geistige und soziale Wohlershygehen Der Lebensstil der Menschen und die gesundheitlichen Belastungen deshynen sie im Beruf ausgesetzt sind haben darauf groszligen Einfluss Deshalb erhebt und analysiert die Techniker regelmaumlszligig Daten zu Krankschreibungen und Arzneishymittelverordnungen und fuumlhrt Umfragen zum Lebensstil der Menschen durch

Kinder sind gut fuumlr die Gesundheit Der TK-Gesundheitsreport widmete sich 2016 in seinem Schwerpunkt der gesundheitlishychen Situation von Erwerbspersonen mit Familie Das Ergebnis Kinder sind gut fuumlr die Gesundheit Beschaumlftigte mit familienshyversicherten Kindern waren durchschnittshylich 143 Tage krankgeschrieben ndash 23 Tage weniger als Beschaumlftigte ohne Kinshyder Obwohl derzeit viel uumlber die gestressshyte Sandwichgeneration diskutiert wird zeigen die Daten dass Familie und Beruf nicht nur eine Doppelbelastung sind sonshydern dass Familie auch eine Ressource ist die positiv auf die Gesundheit wirkt

Medikamente fuumlr 250 Tage Der Report zeigt zudem dass Frauen mehr krankgeshyschrieben sind Maumlnner aber mehr Medishykamente bekommen 252 Tagesdosen ndash also die jeweils empfohlene Tagesdosis eines Praumlparats ndash erhielten Maumlnner bei

den Frauen waren es bdquonurldquo 245 Insbesondere bei Zivilisationsshykrankheiten wie Bluthochdruck und Diabetes ist das Verschreishybungsvolumen bei Maumlnnern deutlich houmlher

Gesund leben um gesund zu bleiben Viele dieser Beschwershyden lieszligen sich mit einem gesuumlnderen Lebensstil vermeiden oder positiv beeinflussen Dazu gehoumlren vor allem eine gesunde Ershynaumlhrung ausreichend Bewegung sowie regelmaumlszligiger Stressausshygleich Um herauszufinden wie Menschen mit diesen Themen umgehen befragte die Techniker einen Querschnitt der Bevoumllkeshyrung zum Ernaumlhrungs- und Bewegungsverhalten sowie zum Umshygang mit Stress

Die Bewegungsstudie zeigt dass sich die Haumllfte der Erwachsenen als bdquoSportmuffelldquo oder bdquoAntisportlerldquo bezeichnen Und Mehr als jeder Dritte bewegt sich im Alltag weniger als eine halbe Stunde Bewegung wirkt sich nicht nur positiv auf Herz- und Kreislauf aus sondern ist auch eines der besten Mittel gegen Stress Und der Stresspegel der Republik ist hoch Laut der TK-Stressstudie steshyhen 60 Prozent unter Strom Schuld sind vor allem der Job hohe Eigenanspruumlche und staumlndige Erreichbarkeit

Das is(s)t Deutschland Die neue Ernaumlhrungsstudie zeigt dageshygen einen positiven Trend 45 Prozent geben an dass sie sich vor allem gesund ernaumlhren moumlchten bei der Vorgaumlngerstudie 2013 sagten das nur 35 Prozent Die Ergebnisse der Umfragen hat die Techniker in drei Studienbaumlnden veroumlffentlicht Sie dienen als Grundlage um neue Praumlventionsangebote zu entwickeln

Die Studienbaumlnde zum Download wwwtkde Webcode 937684

19

Studienergebnisse auf einen Blick Ernaumlhrungsstudie 45 Prozent der Menschen Bewegungsstudie in Deutschland ist es am wichtigsten dass sie sich gesund ernaumlhren

3 2 66 der Erwachsenen in Deutschland bewegen sich in ihrem Alltag

noch nicht einmal eine Stunde

Gesundheitsreport Fehltage vs Medikamente pro Jahr

Frauen Maumlnner

45

41

5 4

Hauptsache gesund

Hauptsache lecker

Hauptsache kalorienarm

Hauptsache guumlnstig

Hauptsache schnell

weiszlig nicht

Stressstudie Zwischen Kindern und Karriere ist der Stress am groumlszligten Anteil der Befragten die mindestens manchmal gestresst sind nach Alter

18 bis 29 Jahre

30 bis 39 Jahre

40 bis 49 Jahre

50 bis 59 Jahre

60 bis 69 Jahre

70 plus

66

82

66

76

39

34

10 20 30 40 50 60 70 80

Oslash 61

20 Geschaumlftsbericht 2016 Die Technik ndash

Die Technik Technikergeist bringt Technik(en) hervor Diese muumlssen vor allem eines ndash die Versicherten im Blick haben und in ihrem Sinne den Alltag vereinfachen Prozesse beschleunigen oder zu einer besseren Versorgung beitragen

21

Technische Loumlsungen Die beste Technik ist menschlich heiszligt es in der aktuellen Kampagne der Techniker Dahinter steht auch die Uumlberzeugung dass Technik immer zum Ziel haben muss dem Menschen zu nutzen Technische Loumlsungen muumlssen dazu beitragen die Versicherten optimal zu versorgen oder deren Alltag durch neue Services erleichtern

Wofuumlr steht dabei bdquoTechnikldquo Im engeren Sinne fuumlr ganz konshykrete technik- und technoloshy

giebasierte Leistungen etwa digitale Versorgungsangebote Dazu gehoumlren beispielsweise eine App fuumlr Betroffene von Migraumlne ebenso wie eCoaches die beim Erreichen persoumlnlicher Gesundshyheitsziele helfen bdquoTechnikldquo meint auch neue Wege im Bereich Service etwa die TK-App oder die elektronische Gesundshyheitsakte die die Techniker gemeinsam mit IBM entwickelt

Im weiteren Sinne steht bdquoTechnikldquo aber auch fuumlr eine Methode eine Art und Weise zu handeln Bei der Techniker heiszligt das auch zunehmend agil zu arshybeiten und sich staumlrker team- und standortuumlbergreifend zu vernetzen Auf der anderen Seite koumlnnen sich Vershysicherte etwa durch Angebote zum Selbstmanagement gezielt Techniken aneignen um die eigene Gesundheit positiv zu beeinflussen und die Gesundshyheitskompetenz zu staumlrken

Daruumlber hinaus unterstuumltzen Technik und Techniken Loumlsungen auf ganz konshykrete Herausforderungen im Gesundshyheitswesen Etwa wenn die Techniker im Rahmen eines Projekts gemeinsam mit Partnern erprobt wie ein telemedishyzinisches Konsil die Folgen mangelnder Facharztdichte im laumlndlichen Raum milshydern kann ndash und weitere Projekte die durch den Innovationsfonds gefoumlrdert werden

Partnerschaften bieten stets die Chance neuer Impulse Diese kommen immer oumlfshyter von Start-ups die ihre Ideen im Geshysundheitswesen etablieren wollen Die Techniker geht offen auf diese Impulsgeshyber zu und schafft konkrete Vernetshyzungs- und Foumlrderangebote Welche Poshytenziale die Zusammenarbeit zwischen Krankenkassen und Start-ups fuumlr die Zukunft der Gesundheit hat diskutiert Thomas Ballast stellvertretender Vorsitshyzender des Vorstands der Techniker mit Dr Jonas Harder und Sebastian Sujka Ihr Berliner Start-up xbird setzte sich im Pitch im Rahmen des Innovationstags durch und gewann eine Entwicklungsshykooperation mit der Techniker

22 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

bdquoNeue Produkte brauchen die Chance sich zu beweisenldquo Thomas Ballast stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Techniker diskutiert mit Dr Jonas Harder (Chief Medical Officer) und Sebastian Sujka (CEO) vom Berliner Start-up xbird wie Start-ups den Weg ins Gesundshyheitswesen finden koumlnnen Die Software des Unternehmens wertet Bewegungsdaten von Smartphones aus In Kombination mit medizinischen Informationen koumlnnen daraus Ruumlckschluumlsse auf beginnende oder eskalieshyrende Erkrankungen gezogen werden

Thomas Ballast Start-ups sind Teil des digitalen Wandels im Geshysundheitswesen den wir Techniker aktiv mitgestalten moumlchten Sie haben sich beim Innovationstag durchgesetzt und eine Entwicklungsshykooperation mit der Techniker gewonnen Wie sind Ihre Erfahrungen wenn Kasse auf Start-up trifft Stoszligen da zwei Kulturen aufeinander

Sebastian Sujka Wir hatten mit sehr langen Response Rates geshyrechnet Das war nicht der Fall Ein kultureller Unterschied ist viel-leicht dass wir spontan nach einem Telefonat loslegen auch uumlber Nacht wenn viel Arbeit ansteht Bei Ihnen werden viel mehr Leute eingebunden es gibt viel mehr Struktur

Dr Jonas Harder Positiv ist definitiv dass wir von Anfang an einen kompetenten Ansprechpartner bei der TK hatten der sich auch kurz-

fristig Zeit fuumlr uns nahm der uns verstand und die naumlchsten Schritte aufzeigte Haumltten Sie denn gerne mehr Start-up im Unternehmen

Ballast Manchmal schon Andererseits sind wir als Kasse auf Nachhaltigkeit Vertrauen und Sicherheit ausgerichtet Mit Start-ups verbinde ich Tempo und die Notwendigkeit schneller Ergebnisse Natuumlrlich treiben auch wir eigene Projekte voran entwickeln etwa Apps foumlrdern aber bewusst auch die Kooperashytion mit Start-ups Wir wollen Ideen von auszligen aufgreifen gemeinsam entwickeln und daraus Produkte schaffen die wir unseren Kunden anbieten koumlnnen Warum sucht xbird die Naumlhe zu einer Kasse

Sujka Unser Team ist zwar fokussiert und schnell ndash aber was Expertise Reichweite Schlagkraft Kundenshybindung und Vertrauen angeht koumlnnen wir uns nicht mit einem Unternehmen wie der TK vergleichen

Harder Wir kommen von der Technologie die wir sehr gut kennen bewegen uns mit dem Gesundshyheitswesen aber in einen Sektor fuumlr den uns Fachshy

shy

bdquoIn den USA wird mehr ausprobiertldquo

Dr Jonas Harder

23

wissen fehlt Es gibt schlieszliglich keine Webseiten die beschreishyben welche Schritte man gehen muss um erfolgreich zu sein Das ist wie ein Dschungel

Ballast Es ist sicher sinnvoll fruumlhzeitig gemeinsam den Weg von der Entwicklung bis zur Vermarktung durchzugehen um moumlgliche Stolpersteine zu identifizieren Deshalb ist es wichtig dass sich beide auf einen gemeinsamen Weg einlassen Eine gute Idee oder Technologie reicht in der Regel nicht aus Manchshymal habe ich den Eindruck dass Start-ups die Kundenperspekshytive ndash das heiszligt die Frage ob ein Produkt tatsaumlchlich Nutzen schafft oder vielleicht sogar Angst macht ndash vernachlaumlssigen

Sujka Start-ups brauchen fruumlhzeitig Klarheit uumlber moumlgliche Hindernisse die den Weg gefaumlhrden Fuumlr uns kann jeder Zeitshyverzug weil man zum Beispiel sein Konzept umschmeiszligen muss existenzgefaumlhrdend sein Ideal waumlre daher ein stanshydardisierbarer Prozess eine Art Leitfaden fuumlr alle die mit aumlhnlichen Herausforderungen kaumlmpfen

Ballast Diese Klarheit haben wir natuumlrlich auch nicht immer Wir stehen im staumlndigen Dialog mit den Aufsichtsbehoumlrden und muumlssen immer wieder herausfinden was unsere Kunshyden wollen Und manches ergibt sich erst im Prozess Fuumlr Start-ups besteht die grundsaumltzliche Herausforderung im Gesundheitssystem Hier treffen eine hohe Geschwindigkeit und kurze Innovationszyklen auf einen ausgepraumlgten regushylatorischen Rahmen Orientieren Sie sich angesichts dieser Hindernisse eher ins Ausland

Harder Der deutsche Markt ist fuumlr uns wichtig Wir sind aber oft in den USA dort geht die Digitalisierung schneller voran es wird mehr ausprobiert

Sujka Wir sehen hierzulande erste Fortschritte Ein Start-up zu gruumlnden ist schon fast Mainstream es gibt Wettbewerbe und Programme Sie haben ja auch Projekte und einen Wettshybewerb gestartet und sagen Wir machen einfach mal auch wenn nicht alles von Anfang an planbar ist Ich hoffe die Entshywicklungen gehen schnell genug voran damit sich nicht viele Start-ups in die USA verabschieden

Ballast Wir muumlssen deshalb an den Rahmenbedingungen arbeiten Unser Gesundheitssystem ist nicht auf das Temshypo der Digitalisierung vorbereitet Fuumlr Start-ups brauchen wir schnellere Zugangsmoumlglichkeiten einen Weg speziell fuumlr bdquodigitale Versorgungsprodukteldquo Sie muumlssen die Chance hashyben mit verringerten Anforderungen zu starten Gleichzeishytig sollten sie den Auftrag bekommen fruumlhzeitig Daten zu Wirksamkeit und Nutzen zu erheben Das muumlssen wir in den naumlchsten zwei bis drei Jahren auf den Weg bringen denn das Gesundheitswesen darf den Anschluss an die Digitalisierung nicht verlieren

Unter wwwtkdegeschaeftsbericht finden Sie das ganze Gespraumlch im Film

bdquoStart-ups brauchen fruumlhzeitig Klarheitldquo

Sebastian Sujka

24 Geschaumlftsbericht 2016 Die Technik

ndash

SmartHealth Die Bevoumllkerung ist bereit fuumlr digitale Gesundheitsangebote ndash so lautet das Fazit der Studie SmartHealth die Forsa im Auftrag der Techniker durchgefuumlhrt hat Untersucht wurde dabei nicht nur ob die technischen Voraussetzungen mittlerweile gegeben sind sondern auch wie ausgepraumlgt die Bereitschaft ist sich mit Gesundheitsdienstleistern zu vernetzen digitale Hilfsmittel beim Selbstmanagement der eigenen Gesundheit zu nutzen und einer vernetzen Nutzung der Daten zuzustimmen wenn dies der Forshyschung und der eigenen Gesundheitsprognose dient Schluumlsselshyworte sind in diesem Zusammenhang Selbstbestimmung Vershytrauen und tatsaumlchlicher Nutzen neuer Anwendungen ndash mit ihnen steigt die Akzeptanz der digitalen Medizin Der Studienband zum Download wwwtkde Webcode 915488

82 glauben dass Onlinekommunikation mit der Arztpraxis

in zehn Jahren alltaumlglich ist

61der Menschen in Deut

sc

hland wuumlrden

ihre medizinischen Daten anonym fuumlr Forschungszwecke spenden

Der Kontakt zur Krankenkasse wird digital Die Mehrheit erwartet in zehn Jahren eine deutliche Zunahme der Onlinekommunikation

3 1 9

48

40

ja wahrscheinlich weiszlig nicht

eher nicht Rundungsdifferenzen moumlglich

ja bestimmt nein bestimmt nicht

Wandert die Gesundheit in Zukunft in die digitale Sphaumlre In zehn Jahren wird dies bei Gesundheitsthemen ganz alltaumlglich sein

Internetrecherche

Einsatz von Apps

Austausch in sozialen Netzwerken

56

43

31

41

36

43

10 20 30 40 50

ja bestimmt ja wahrscheinlich

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Smart vernetzt Die Techniker unterstuumltzt Versicherte in Sachen bdquoSelbstbestimmung als Patientldquo ndash und foumlrdert Innovashy tionstreiber die mit ihren Ideen die Gesundheitsversorgung im Sinne der Kunden voranbringen wollen

Starke Patienten nutzen Zeit beim Arzt besser Diabetes Uumlbergewicht Kopf- und Ruuml- Seminarangebot Patient sein kann man lernen Wie man lershyckenschmerzen ndash oft sind die groszligen nen kann bdquoselbstbestimmter Patientldquo zu sein zeigen die Kursrei-Volksleiden der Grund fuumlr medizinische he bdquoKompetent als Patientldquo und die gleichnamige Broschuumlre Behandlungen und Kosten in Milliarden- Darin erfahren Versicherte wie sie qualitativ hochwertige Inforshyhoumlhe Allen dreien ist es gemein dass der mationen recherchieren und Arztgespraumlche vor- und nachberei-Patient mit seinem Verhalten den Schluumlsshy ten koumlnnen So koumlnnen Arzt und Patient die oft knappe Zeit im sel fuumlr Verlauf und moumlgliche Folgeerkran- Behandlungszimmer fuumlr die bdquosprechende Medizinldquo die gemeinshykungen selbst in der Hand hat Studien same Therapieplanung und das Festlegen individueller Behandshyim Auftrag der Techniker zeigen Schon lungsziele nutzen Davon profitieren insbesondere chronisch das Wissen um die eigene Erkrankung kranke Patienten die oft im Laufe der Jahre ein fundiertes Wissen steigert die Therapietreue (Adhaumlrenz) uumlber ihre Erkrankung erwerben Im Arzt-Patienten-Gespraumlch geht

es fuumlr sie dann mehr darum den Therapieverlauf und die Prog-Die Techniker setzt deshalb auf Programshy nose zu besprechen und individualisierte Behandlungsziele geshyme die den Patienten in seiner Kompeshy meinsam festzulegen tenz staumlrken Dadurch koumlnnen sogar Operationen vermieden werden wie Als Patient Verantwortung zu uumlbernehmen etwa durch Beweshydas bdquoZweitmeinungsprogrammldquo der gung kann die Prognose verbessern Eine Studie der Universi-Techniker zeigt Neun von zehn aumlrztlich taumltsklinik Freiburg hat gezeigt Wer sich erreichbare Gesundheitsshyverordneten Ruumlcken-OPs konnten vershy ziele setzt und diese verfolgt verbessert den Gesundheitszustand mieden werden indem der Patient zuvor und die Adhaumlrenz Dieses Selbstmanagement unterstuumltzt die auf eine zweite Meinung setzte Techniker auch mit Online-Gesundheitscoachings

Old Economy meets New Economy Innovationen haben es im deutschen Gesundheitswesen oft Mehrere Workshop-Phasen vermittelshynicht leicht Ihr Nutzen muss erst wissenschaftlich belegt ten Kompetenzen in kundenorientierter sein Datenschutz und rechtlicher Rahmen stellen hohe An- Produktentwicklung Kenntnisse des forderungen an neue Angebote ndash aus Sicht vieler Start-ups Gesundheitswesens und Business-Exshysind das hohe Huumlrden Um Start-ups im Gesundheitswesen pertise zu vernetzen hat die Techniker die Health-i-Initiative gestarshytet die im TK-Innovationstag und der Health-i-Preisverlei- Im Herbst trafen sich schlieszliglich rund hung im November gipfelte 50 Akteure aus dem Gesundheitsweshy

sen sowie Vertreter von fuumlnf Start-ups bdquoSmarte Ideen fuumlr die Gesundheitsversorgung gesuchtldquo lau- auf dem TK-Innovationstag im Berliner tete der Aufruf der Techniker sich fuumlr den gemeinsam mit Soho House zu einer Open-Space-Konshydem Handelsblatt ausgelobten Health-i-Award zu bewerben ferenz mit Pitch Das Ziel Den Ausshyndash ihm folgten weit uumlber 100 Start-ups mit Ideen von der ad- tausch etablierter Akteure im Gesundshyhoc-Labordiagnostik uumlber die Schnell-Erkennung von Klinikshy heitswesen mit jungen Gruumlndern zu keimen bis zur Gedaumlchtnistraining-App fuumlr Schlaganfall- und foumlrdern Als Gewinner ging das Berliner Krebs-Patienten Start-up xbird hervor und gewann die

Entwicklungskooperation mit der Techniker

26 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

Digitale Versorgung die Zukunft aus der Hosentasche

Erfahrungen von Patienten sammeln Symptome beobachten Diagnosen stellen und einen Therapieplan festlegen ndash was Aumlrzte schon seit der Antike tun erlebt einen wahren Boom digitaler Unterstuumltzung

Elektronische Schmerztagebuumlcher liefern dem Arzt einen exakten Schmerz- und Medikationsverlauf die Dauer-Blutdruckmessung uumlbernimmt das Smartphone und selbst die verordnete Medizin kommt immer haumlufiger nicht als Saft oder Tablette daher sondern als individualisiertes Sportprogramm (gespeichert auf einem Chip) oder als Selbstmanagement-App die zu Entspannung oder Bewegung raumlt

Dabei wird der Arzt nicht ersetzt sondern in den Bereichen Patienteninformation Datengewinnung (also Anamnese) und bei Hausbesuchen via Videosprechstunde eher entlastet Die Rolle der Sensorik und des Trackings ndash also der routinemaumlszligigen Erfassung eines taumlglichen Bewegungsprofils des Krankheitsshyverlaufs oder des Medikamentengebrauchs ndash nimmt in starkem Maszlige zu So werden dem Mediziner in naher Zukunft schon

beim Erstgespraumlch mit dem Patienten viele valide Daten autoshymatisch zur Verfuumlgung stehen die er bei Diagnosestellung und Therapieplanung einbeziehen kann

Mobile Partner fuumlr unterwegs Dabei ist die Huumlrde bdquoMobilishytaumltldquo laumlngst genommen und die ersten medizinisch sinnvollen und auch notwendigen Apps stehen zur Verfuumlgung So wershyden elektronisch erfasste Daten wie im TK-DiabetesTagebuch zum staumlndigen Begleiter und der digitale Coach ndash egal ob in der Gesundheitspraumlvention oder Schmerzbehandlung ndash ein zuverlaumlssiger Partner fuumlr die Hosentasche Das ist ein erster Schritt ndash in Zukunft sind auf Grundlage dieser Daten dann auch Vorhersagemodelle zu bevorstehenden Gesundheitsershyeignissen wie Herzinfarkt oder Asthmaanfall moumlglich

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Migraumlne-App Bei chronischen Kopfschmerzen greifen viele nur zur Tablette ndash aber dabei zu kurz Hilfreich ist ein Selbstmanageshyment der Kopfschmerzen Dies faumlngt mit dem Dokumentieren der Schmerzattacken und Medikamenteneinnahmen an und reicht bis zur in die App integrierten progressiven Muskelentspannung

Die App bietet unter anderem bull ein Kopfschmerztagebuch mit Schmerzkalender bull eine Auswertungsfunktion mit pdf-Export fuumlr das Gespraumlch

mit dem Arzt bull die Moumlglichkeit mit Experten zu chatten und bull die Vernetzung mit anderen Patienten Weitere Informationen zur App wwwtkde Webcode 917996

Pilotstudie Valedo ndash digitale Ruumlckentherapie Ein Tablet zwei Senshysoren und eine Anwendung die wie ein Computerspiel aussieht ndash ein kleiner Koffer mit diesen Utensilien verspricht die Ruumlckenmuskulatur spielerisch zu trainieren Moumlglich machen dies die individuelle Einweishysung durch einen Schmerztherapeuten und ein spezielles Programm fuumlr zuhause Macht der Patient in der Spielsituation die richtigen Beweshygungen wird ihm das auf dem Bildschirm angezeigt ndash ebenso wie falshysche Bewegungen Das ermoumlglichen die an Brust- und Kreuzbein befesshytigten Bewegungssensoren die jede Bewegung messen

bull Fast jeder zehnte Fehltag ist ruumlckenbedingt bull Die digitale Ruumlckentherapie richtet sich an Patienten die schon

vier Wochen oder laumlnger wegen Ruumlckenbeschwerden arbeitsunfaumlhig sind bull Ergebnisse der Studie werden im Laufe von 2017 erwartet

eCoaches Knapp eine halbe Million Menschen in Deutschland hat bereits einen TK-GesundheitsCoach im Internet genutzt Ob mehr Bewegung weniger Kopfschmerzen oder Stress besser bewaumlltigen ndash die Coaches helfen mit acht bis 14 Wochen dauernden Programshymen dabei sich zu informieren persoumlnliche Gesundheitsziele zu erreichen und so das persoumlnliche Wohlbefinden Stuumlck fuumlr Stuumlck zu verbessern

bull Verschiedene Gesundheitsziele stehen zur persoumlnlichen Auswahl bull Durch das Smartphone wird der Coach zum virtuellen Begleiter

Tinnitracks Eine Aussicht auf Heilung haben viele der drei Millionen Tinnitus-Pashytienten in Deutschland kaum ndash eine erfolgreiche Therapie gibt es bisher nicht Eine Chance auf Linderung bietet die App bdquoTinnitracksldquo die die Lieblingsmusik um den Stoumlrton filtert und so zur Therapie wird Erste Ergebnisse der Patientenbefragung zeigen Bei jedem dritten Patienten lindert Tinnitracks die Beschwerden deutlich

Tinnitracks bull ist verfuumlgbar in Hamburg Bayern Hessen Nordrhein-Westfalen und Baden-Wuumlrttemberg bull ist Teil eines Versorgungsangebotes im Rahmen der Integrierten

Versorgung und wird vom teilnehmenden HNO-Arzt verordnet und bull wird bei 1000 Patienten unter Alltagsbedingungen auf seine Wirksamkeit gepruumlft

28 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

Kunden koumlnnen mit der TK-App unter anderem Ǵ Krankmeldungen und Dokumente an die Techniker uumlbermitteln Ǵ Nachrichten an die Techniker schicken Ǵ TK-Briefe online empfangen Ǵ das TK-Bonusprogramm digital nutzen Ǵ die verschriebenen Medikamente der letzten drei Jahre einsehen

Die TK-App wird kontinuierlich um weitere Funktionen erweitert

Service digital Digitale Angebote erleichtern es Versicherten Gesundheitsshyangelegenheiten flexibel in den Alltag zu integrieren Mit der TK-App und der Entwicklung der elektronischen Gesundheitsakte treibt die Techniker diese digitalen Moumlglichkeiten weiter voran

Die eGA Gesundheitsdaten in der Hand der Versicherten Die elektronische Gesundheitsakte (eGA) wird ein Speicherort fuumlr Dashyten werden den die Versicherten komplett selbst verwalten Jeshyder wird selbst bestimmen was in die Gesundheitsakte kommt und wer darauf zugreifen kann ndash ganz aumlhnlich wie bei einem Bankshyschlieszligfach IBM wird die Akte als Dienstleister zur Verfuumlgung stellen aber selbstverstaumlndlich keinen Zugriff auf die Daten hashyben Auch die Techniker wird als Krankenkasse nur mit Zustimshymung des Versicherten Zugriff bekommen ndash und auf Wunsch die Leistungsdaten zur Verfuumlgung stellen Nutzer koumlnnen dann zum Beispiel mit einem Klick sehen welche verschreibungspflichtigen Medikamente sie in den letzten drei Jahren bekommen haben Diese Liste kann dann jeder selbst um die Medikamente ergaumlnzen die nicht der Verschreibungspflicht unterliegen Auch weitere Dashy

ten soll jeder Versicherte selbst in seine Akte einpflegen koumlnnen Denkbar ist auszligerdem dass Sensordaten etwa von Fitnesstrashyckern direkt in die Akte flieszligen

TK-App Krankmeldungen uumlbermitteln TK-Briefe online empfangen oder Nachrichten an die Techniker schicken Die TK-App bietet viele Funktionen bequem per Smartphone Aufbauend auf der Online-Filiale bdquoMeine TKldquo ergaumlnzt die TK-App das bisherige Service- und Leistungsangebot So ist beishyspielsweise das TK-Bonusprogramm komplett digital nutzbar und die Medikamentenuumlbersicht bietet einen Uumlberblick uumlber die verordneten Medikamente der letzten drei Jahre Besonshyders nutzerfreundlich ist die vereinfachte Interaktion mit der Techniker Dokumente koumlnnen mit dem Smartphone abfotoshygrafiert und sicher uumlbermittelt werden Damit geht die Techshyniker einen weiteren Schritt in Richtung digitaler Krankenkasse

Die TK-App ist fuumlr Kunden der Techniker kostenlos im Apple App Store und bei Google Play downloadbar Die Nutzung der App erfordert ein Smartphone mit dem Betriebssystem iOS oder Andshyroid Weitere Informationen finden Sie auf wwwtkde unter dem Webcode 937842

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Zusammenarbeit So agil ist die TK Schnell Ziele erreichen statt langwierige Plaumlne abzuarbeiten Aufshygaben teilen statt sie allein zu erledigen als Team entscheiden statt den Chef beschlieszligen zu lassen Die Techniker arbeitet zushynehmend agil Was das im Arbeitsalltag bringt verraten die Orshyganisationsentwicklerin Nadja Stephani die beim Einstieg in dieshyse Arbeitsweise unterstuumltzt und Randolf Sprengnether dessen Team Projekte agil managt

Frau Stephani warum kommt in der TK die agile Arbeitsweise zum Einsatz Stephani Agile Methoden kommen urspruumlnglich aus der Softshywareentwicklung und werden deshalb in unserer IT schon lange genutzt Seit 2016 fuumlhren wir die agile Arbeitsweise aber auch gezielt in anderen Bereichen bei uns ein ndash etwa in der Projektarshybeit oder im Versorgungsmanagement Wir wollen so flexibler werden und gerade bei komplexen Themen unsere Produkte noch enger auf den Kunden abstimmen

Herr Sprengnether was bringen Ihnen agile Techniken Sprengnether Wir nutzen diese Arbeitsweise um unser Intrashynet weiterzuentwickeln Anfangs war es ungewohnt sich als Team taumlglich uumlber den aktuellen Stand unserer Themen auszushytauschen und zusammen zu entscheiden welche Aufgaben geshyrade die wichtigsten sind Inzwischen profitieren wir davon Wir organisieren uns besser konzentrieren uns auf das Wesentliche und bekommen unsere Aufgaben schneller erledigt Und schlieszligshylich haben wir so auch ein staumlrkeres Wir-Gefuumlhl entwickelt denn wir bringen eine Sache gemeinsam voran und identifizieren uns als Team noch staumlrker mit unserer Arbeit

Nadja Stephani und Randolf Sprengnether schaumltzen die Flexibilitaumlt der agilen Arbeitsorganisation

Vernetzte Effizienz in der Pflege Peter Wilhelm leitet das neueste Pflegezentrum der Techniker Im Interview erlaumlutert er wie das Zentrum in die Pflegeinfrastruktur eingebunden arbeitet

Das dritte und somit juumlngste Pflegezentrum der Techniker eroumlffnete im Oktober ndash was wird dort geleistet Wilhelm Wir betreuen in Mainz aktuell mit rund 100 Mitarbeishytern Pflegefaumllle aus Hessen und dem Suumlden Nordrhein-Westfashylens Perspektivisch werden wir aber deutlich wachsen und unseshyre Aufgaben erweitern Wir wollen fuumlr pflegende Angehoumlrige ansprechbar sein und der Bedarf nimmt zu

Was waren die Herausforderungen beim Aufbau Wilhelm Wir haben die neue Infrastruktur im laufenden Betrieb aufgebaut ndash im Vorfeld der groumlszligten Neuerung in der Pflegeversishycherung zum Jahreswechsel in deren Rahmen die Kolleginnen und Kollegen unsere Versicherten umfassend informierten und deren Fragen beantworteten Parallel dazu arbeiteten die erfahshyrenen Kollegen aus den Zentren in Kiel und Dresden die Mitarbeishyter fuumlr den neuen Standort ein so dass das neue Zentrum ab dem Einzugstag eigene Kontingente bearbeiten konnte Das funktioshynierte dank teamuumlbergreifender Arbeit und enger Vernetzung zwischen den Zentren richtig gut

Wie ist das Zentrum in die Pflegeinfrastruktur integriert Wilhelm Ein Groszligteil der fachlichen Kommunikation zwischen Zentren und Unternehmenszentrale laumluft uumlber eine digitale Plattshyform Uumlber dieses Forum tauschen sich die fachlich Verantwortshylichen zentrumsuumlbergreifend zu Themenschwerpunkten wie etwa Pflegedienste oder Hospizbehandlung aus Das ermoumlglicht uns Loumlsungen fuumlr aktuelle Fragen fuumlr alle sichtbar und verbindshylich sowie schnell und effizient in die Praxis zu uumlberfuumlhren

Peter Wilhelm leitet das Pflegezentrum der Techniker in Mainz

30 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

Innovationsfonds neue Wege in der Versorgung

Der Innovationsfonds foumlrdert Versorgungsinnovationen und die Versorgungsforschung in Deutschland und wird vom Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) verwaltet Im Fokus stehen Projekte die verschiedene Sektoren des Gesundheitsshywesens einbeziehen und uumlber die bisherige Regelversorgung hinausgehen um die Versorgung der gesetzlichen Krankenkassen weiterzuentwickeln Im Bereich Versorgung hat die Techniker insgesamt 27 Foumlrderzusagen erhalten Fuumlnf dieser Projekte verantwortet die Techniker als sogenannte Konsortialfuumlhrerin also federfuumlhrend

NetzWerk GesundAktiv ndash laumlnger selbstbestimmt leben Wie koumlnnen aumlltere Menschen moumlglichst lange selbstbestimmt in den eigenen vier Waumlnden leben Das ist die zentrale Fragestellung des NetzWerk GesundAktiv in Hamburg Das Projekt ist ein sektorenshyuumlbergreifendes Hilfs- und Betreuungsnetzwerk im Quartier Es integriert und verbindet bestehende regionale Hilfs- und Versorshygungsangebote mit eigenen Bausteinen und erprobt ein technishysches Assistenzsystem

Im Zentrum steht die koordinierende Stelle (KS) im Hamburger Albertinen-Haus Dort durchlaufen die Teilnehmer Untersuchunshygen und Tests Sie erhalten einen individuellen Unterstuumltzungsshyplan und einen Tablet-PC Je nach persoumlnlichem Bedarf wird der Alltag der Teilnehmer durch Angebote des Projekts unterstuumltzt Der Tablet-PC dient als Kommunikationsplattform So koumlnnen die Teilnehmer etwa per Video mit der KS sprechen oder einen Notruf an die Johanniter-Unfall-Hilfe absetzen In weiteren Ausbaustushyfen sind auch Haussteuerungsfunktionen und eine intelligente Notfallerkennung mit Hilfe von angeschlossenen Bewegungsmelshydern moumlglich

Teledermatologie ndash Hautarztversorgung auf dem Land Wie laumlsst sich mit Hilfe der Telemedizin die Versorgung auf dem Land verbessern Die Dermatologie bietet dafuumlr gute Voraussetzunshygen Denn Hauterkrankungen sind fotografisch gut abbildbar und solche Fotos koumlnnen auf digitalem Weg in angemessener Qualitaumlt versendet werden Das nutzt das Projekt Teledermatoshylogie in Mecklenburg-Vorpommern Bereits heute ist eine flaumlchenshydeckende dermatologische Versorgung von Patienten dort nicht mehr sichergestellt Wartezeiten fuumlr Termine von mehreren Moshynaten sind uumlblich Die Praxen der rund 60 niedergelassenen Hautaumlrzte sind vor allem in den Staumldten konzentriert Das Projekt etabliert ein telemedizinisches Konsil zwischen Haus- und Fachaumlrzten Die Teilnehmer nutzen dabei eine App die Veraumlndeshyrungen der Haut abbildet Anschlieszligend leiten sie die Daten an die Dermatologie der Universitaumltsmedizin Greifswald oder an koshy

operierende niedergelassene Dermatologen weiter Von diesen Experten erhalten sie uumlber die App anschlieszligend eine konsiliarishysche Empfehlung zur weiteren Behandlung Sofern Patienten kurzfristig keinen Termin bei einem Dermatologen erhalten muumlsshysen sie nun nicht zwangslaumlufig eine Klinik aufsuchen Sie koumlnnen sich an ihren bereits behandelnden Hausarzt wenden und werden per Telekonsil trotzdem parallel von Spezialisten beraten oder behandelt

TransFIT ndash luumlckenlos in die Erwachsenenmedizin Zaumlhlt man alle Kinder- und Jugendvorsorgeuntersuchungen (U1 ndash U11 J1 und J2) und empfohlenen zahnaumlrztlichen Kontrolltermine zusamshymen kommt ein Kind bis zum 18 Geburtstag auf etwa 43 regushylaumlre Arztbesuche Allerdings ist die Versorgung in der sogenannshyten Transitionsphase der Uumlbergangsphase vom Jugendlichen zum Erwachsenen oft luumlckenhaft Besonders kritisch ist dies bei Kindern und Jugendlichen mit chronischen Erkrankungen wenn der bis dato behandelnde Kinderarzt mit der Volljaumlhrigkeit nicht mehr zustaumlndig ist

Diese Luumlcke will das Projekt TransFIT schlieszligen TransFIT steht fuumlr Fruumlhintervention zur Vorbereitung und Begleitung des Transitishyonsprozesses aus der Kinder- und Jugendmedizin in die Erwachshysenenmedizin Basierend auf dem regional bereits erfolgreichen Berliner TransitionsProgramm (BTP) sollen zeitliche Verzoumlgerunshygen waumlhrend des Arztwechsels durch ein telemedizinisch arbeishytendes Fallmanagement bundesweit vermieden werden Fallmashynager begleiten die Jugendlichen ab 12 Jahren und bereiten sie auf den Uumlbergang vor Ausgangspunkt ist ein ausfuumlhrliches Geshyspraumlch des Kinderarztes sowie daran anknuumlpfend eine systemashytische Einschaumltzung inwieweit bei den Jugendlichen Bedarf fuumlr eine spezifische Unterstuumltzung in der Uumlbergangsphase besteht Neben der kontinuierlichen telemedizinischen Begleitung komshymen sogenannte Transitionsschulungen zum Einsatz die die Faumlhigkeiten der jugendlichen Patienten zum eigenstaumlndigen Mashynagement ihrer chronischen Erkrankungen verbessern

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VERO ndash Die Versorgung von Menschen mit Rheuma optishymieren Rheumatoide Arthritis ist eine haumlufige chronische Gelenkerkrankung an der Schaumltzungen zufolge etwa 800000 Menschen in Deutschland leiden Mit dem Projekt VERO sollen Versorgungsqualitaumlt und Versorgungseffizienz bei der Theshyrapie verbessert werden indem die Arzneimitteltherapie opshytimiert wird

Bisher wird die Erkrankung unter anderem mit hochwirksamen entzuumlndungshemmenden Medikamenten und haumlufig auch mit Schmerzmitteln behandelt Seit mehreren Jahren sind fuumlr diese Indikation nun auch sogenannte Biologika verfuumlgbar Arzneimitshytel durch die immer mehr Patienten beschwerdefrei leben koumlnshynen Sind die Symptome abgeklungen und ist die Krankheitsaktishyvitaumlt gering koumlnnen die Medikamente reduziert oder sogar ganz abgesetzt werden In diesen Faumlllen spricht man von bdquoDeeskalatishyonldquo Bislang geschieht das in der Therapie der rheumatoiden Arshythritis nur selten VERO zielt darauf ab dass nur das notwendige Maszlig an Arzneimitteln zum Einsatz kommt und leistet somit auch einen Beitrag zur Erhoumlhung der Arzneimitteltherapiesicherheit

Mit VERO wird erstmals in Deutschland die schrittweise Deeskashylation von Menschen mit rheumatoider Arthritis systematisch in der Versorgungsrealitaumlt umgesetzt und evaluiert Dies geschieht im engen Austausch zwischen Arzt und Patient Ziel ist es den Patienten eine passgenaue Therapie anzubieten Neben einer engmaschigen Krankheitskontrolle soll vor allem das Selbstmashynagement des Patienten gestaumlrkt werden

LeIKD ndash Orientierung zur Gesundheit Diabetes Mellitus Typ 2 und Koronare Herzkrankheit bringen erhoumlhte kardiovaskulaumlre Risikofaktoren mit sich erhoumlhen also das Risiko etwa einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden Gesundheitsorienshytiertes Verhalten kann diese Risikofaktoren senken Dafuumlr ist jedoch ein veraumlnderter Lebensstil notwendig Auf diesem Weg begleitet das Programm LeIKD betroffene Hochrisikopatienten mit einem individuell abgestimmten Bewegungs- und Ernaumlhshyrungsprogramm Dabei kommen Aktivitaumlts- und Pulsmesser eine Kommunikations-App und bestehende Gesundheitsproshygramme der Techniker zum Einsatz Zudem werden Hausaumlrzte Diabetologen Kardiologen Ernaumlhrungs- und Physiotherapeushyten eingebunden

Alle Projekte in der Uumlbersicht wwwtkde Webcode 935240

Versorgungsforschung zehn Foumlrderzusagen Lassen sich unerwuumlnschte Neben- und Wechselwirshykungen von neu zugelassenen Praumlparaten mithilfe von Routinedaten fruumlhzeitig erkennen Wie muss ein Fehshylerberichts- und Lernsystem fuumlr die Arztpraxis ausseshyhen damit es auch tatsaumlchlich genutzt wird und die ambulante Behandlung sicherer macht Warum wershyden Patienten mit Brustschmerzen in bestimmten Reshygionen Deutschlands besonders oft per Linksherzkashytheter untersucht Das sind einige der Fragen denen die Techniker mit Partnern wie Universitaumlten und anshyderen Forschungseinrichtungen in insgesamt zehn Versorgungsforschungsprojekten auf den Grund geht

Die zehn Projekte haben Anfang 2017 vom Innovatishyonsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses Foumlrderzusagen in Houmlhe von 125 Millionen Euro erhalshyten Bei sieben der zehn bewilligten Projekte ist das WINEG das wissenschaftliche Institut der TK fuumlr Nutshyzen und Effizienz im Gesundheitswesen Konsortialshypartner

Bei einigen der Projekte geht es auch darum zu untershysuchen wie wirksam bestimmte Arzneimittel sind Mit Blick auf risikobehaftete Medikamente in der Schwanshygerschaft wird das WINEG beispielsweise eine neue wissenschaftliche Methodik entwickeln um mithilfe von Routinedaten bekannte Risiken systematisch zu uumlberpruumlfen weiter zu erforschen und bislang noch unshybekannte Risiken zu entdecken Um wichtige genetishysche Risikofaktoren bei der Arzneimitteltherapie zu identifizieren wird das WINEG ebenfalls Routinedaten analysieren und zudem mit pseudonymisierten Befrashygungsergebnissen verknuumlpfen

32 Geschaumlftsbericht 2016 Wir Techniker ndash

Wir Techniker Wie werden wissenschaftliche Ergebnisse praktisch nutzbar Wie kann man Eltern chronisch kranker Kinshyder unterstuumltzen Uumlber 13000 Mitarbeiter arbeiten nach dem Prinzip bdquovon Technikern fuumlr Technikerldquo

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Von Technikern fuumlr Techniker

Wir Techniker das sind uumlber 13000 Menschen die sich in ganz Deutschland nicht nur um die Anliegen von rund 98 Millionen Versicherten kuumlmmern sondern auch daran arbeiten die Angebote der Techniker stets in deren Sinne zu verbessern

Das beginnt beim Austausch mit den Versicherten fuumlr den untershyschiedliche Wege offen stehen

die wir Techniker stets ausbauen ndash von Anruf bis App Wir sorgen dafuumlr dass dieshyse Kommunikationspfade zuverlaumlssig schnell und effizient funktionieren und sich stets den Wuumlnschen der Versichershyten entsprechend weiterentwickeln

Wir Techniker stehen nicht nur mit Vershysicherten im permanenten Dialog sonshydern sind unterwegs um auf relevanten Foren in Sachen Versorgung Service oder Wissenschaft unsere Standpunkte und Innovationen vorzustellen aber auch Impulse aufzunehmen und zu deshybattieren Zu diesen Innovationen gehoumlshyren auch Angebote fuumlr Techniker von morgen vom Peer-to-Peer-Projekt in Sachen digitale Kompetenz fuumlr Schuumller bis zur Lern-App fuumlr unsere Auszubilshydenden

Auch das Thema Patientensicherheit ist fuumlr uns Techniker ein zentrales Anlieshygen Wie hier wissenschaftliche Inforshymationen fuumlr Versicherte unmittelbar praktisch nutzbar werden zeigt beishyspielsweise ein digitales Informationsshypaket uumlber Multiressistente Erreger (MRE) Fuumlr den Bruumlckenschlag zwischen wissenschaftlicher Forschung und anshywendbarem Wissen sorgen die Technishyker des Wissenschaftlichen Instituts der TK fuumlr Nutzen und Effizienz im Geshysundheitswesen (WINEG)

Das Prinzip bdquovon Technikern fuumlr Technishykerldquo setzt jedoch kein Hauptamt voraus Das beweisen die ehrenamtlichen Mitshyglieder des Verwaltungsrats Im houmlchsshyten Gremium der Techniker treffen sie alle Entscheidungen von grundsaumltzlicher Bedeutung kontrollieren im Sinne der Versicherten Vorstand und Verwaltung und legen zusaumltzliche Leistungen fest

34 Geschaumlftsbericht 2016 Wir Techniker

34 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker ndash

Techniker vernetzen Techniker Wer mit der Techniker in Kontakt treten will hat viele Moumlglichkeiten ndash von mobil bis postalisch Fuumlr Tempo bei der Vernetzung von uumlber 13000 Technikern und rund 98 Millionen Versicherten sorgen unter anderem diese Techniker

Postmanagement Fuumlr Dirk Stejskal beshydeutet Technikergeist in der taumlglichen Arbeit bis ins Detail ausgefeilte Qualitaumlt mit Houmlchstgeschwindigkeit zu verbinden Der gelernte Drucker arbeitet im Druckshyzentrum der Techniker wo 2016 rund 32 Millionen Brief-Sendungen produziert und versendet wurden Dort zaumlhlen houmlchste Datenschutzstandards technische Akkushyratesse und feste Zeitfenster

Dass alle Kunden so schnell wie moumlglich ihre Briefe erhalten dafuumlr sorgen neben Dirk Stejskal und seinen Kollegen zwei der modernsten Inkjetbasierten Rollen-Dishygitaldrucksysteme sowie drei Hochleisshytungskuvertiermaschinen bdquoWas die Kolleshyginnen und Kollegen an den Schreibtischen bundesweit verschicken wollen wird hier gedruckt kuvertiert und bis zum Versand fertig gemacht Uumlber den ganzen Prozess koumlnnen wir exakt verfolgen welcher Brief gerade wo ist ob alle notwendigen Forshymulare oder Beipacks enthalten sind und im Fall der Faumllle beschaumldigte Briefe sofort automatisch nachproduzierenldquo erlaumlutert der Operator Pro Stunde nehmen bis zu 23000 Standardbriefsendungen den Weg von der Druckdatei bis ins Kuvert denn rein rechtlich beduumlrfen viele Anliegen noch der klassischen Briefform

Cockpit Anne de Wilde und Florian Werg uumlberblicken als Workforce-Manager im soshygenannten Cockpit des Bereichs Kundenservice der Techniker den Groszligteil der Kundenshyanliegen Ob per Anruf E-Mail Chat oder Brief ndash das Cockpit-Team sorgt dafuumlr dass Kunden die Techniker gut erreichen und schnell eine Antwort erhalten Mittels Prognosen und Planung wird der Einsatz der Kollegen in den Servicezentren nah am Bedarf geplant und gesteuert

Im Schnitt verteilt das Cockpit so taumlglich uumlber 30000 Anrufe uumlber 2000 E-Mails uumlber 700 Chats und uumlber 7500 Anliegen auf dem Postweg bdquoDie Aufgabe ist komplex weil sie viele verschiedene Kanaumlle umfasst und wir saisonale Schwankungen ebenso wie zum Beispiel ungeplante Abwesenheiten bei den Kollegen abfedern muumlssenldquo erlaumlutert Florian Werg bdquoWir arbeiten hier mit vielen verschiedenen Techniken steuern diese so aus dass der Service stimmt Technikergeist ist besonders gefragt wenn eine dieser Techniken einmal ausfaumlllt Dann gilt es flexibel und schnell eine Loumlsung zu finden damit die Kunden dennoch schnell eine Antwort erhaltenldquo erklaumlrt Anne de Wilde bdquoUns motiviert es wenn wir die besten Voraussetzungen fuumlr die Kolleginnen und Kollegen im direkten Kundenshykontakt schaffen koumlnnenldquo

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SoVerMaFacunterdeFra

FuumlrdezusRuumlvorabwaauc

App Der erste Arbeitstag von Matthias Robbers fiel auf den Startschuss eines Projekts das Versicherten der Techniker neue Kommunikationswege zum Service ihrer Kasse ermoumlglicht Der Android-Entshywickler ist Teil des Teams das die TK-App umsetzt hat deren Weg von der Planung bis in den Google Play Store gefuumlhrt und arbeitet mit seinen Kollegen daran die Anshywendung stetig zu verbessern und weiteshyre Features fuumlr die Nutzer anzubieten

bdquoMich motiviert vor allem die Chance uumlber die App so vielen potenziellen Nutzern den Alltag zu erleichtern Heute ist es fuumlr viele Menschen alltaumlglich alles per Smartshyphone von unterwegs zu erledigen Das gilt jetzt auch fuumlr Anliegen an die Technishyker etwa Dokumente zu uumlbermittelnldquo ershylaumlutert Robbers Das Entwicklerteam arshybeitet beim weiteren Ausbau der App agil steht im Austausch mit den Nutzern und bindet Ruumlckmeldungen direkt in die aktushyelle Entwicklung mit ein Fuumlr Robbers geshyhoumlrt das zum Technikergeist bdquoEs geht darum einzelne Funktionen weiter zu entshywickeln dabei aber immer das groszlige Ganshyze und den Nutzen fuumlr den Versicherten im Blick zu habenldquo

ziale Netzwerke Auch die sozialen Netzwerke stehen den sicherten der Techniker zum Austausch offen Social Media nagerin Sandra Ebenau haumllt Versicherte mit ihren Kollegen auf ebook Twitter amp Co auf dem Laufenden bdquoDabei stimmen wir

s eng mit allen ab die fuumlr die Techniker kommunizierenldquo erlaumlushyt Ebenau Zum Job gehoumlrt auch das Community Management nn auf diesen Kanaumllen erreichen die Techniker auch zahlreiche gen und Anliegen von Versicherten und anderen Usern

schnelle Antworten arbeitet das Social Media Team eng mit n Kolleginnen und Kollegen aus dem Servicezentrum Hamburg ammen Dort arbeiten Ingo Kaiser und seine Kollegen an den

ckmeldungen an die Versicherten Neben Tempo zaumlhlt dabei allem inhaltliche Flexibilitaumlt bdquoDie Themen sind vielfaumlltig und

wechslungsreich und reichen von Krankengeld bis zur Sozialshyhlldquo erlaumlutert Ingo Kaiser Antworten gibt es rund um die Uhr h wenn die meisten Anfragen tagsuumlber eintreffen bdquoOumlffentlich

sichtbar informieren wir aber nur allgemein ndash wenn fuumlr eine Ausshykunft persoumlnliche Angaben noumltig sind vernetzen wir die Versishycherten mit dem richtigen Ansprechpartnerldquo so Kaiser

36 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

(Fuumlr) Techniker von morgen Die Techniker engagiert sich mit innovativen Projekten fuumlr die Gesundheit und Zukunft junger Versicherter und ihrer Familien ndash und mit Angeboten fuumlr Auszubildende der Techniker die 2016 besonders erfolgreich waren

Sicher durch die digitale Welt Generation bdquoKopf untenldquo Neun von zehn Zwoumllfjaumlhrigen besitzen ein Smartphone drei Stunden pro Tag verbringen sie durchschnittlich online Die digitale Welt gehoumlrt laumlngst zum Alltag im Kinderzimshymer Mit den Moumlglichkeiten des Internets und der Sozialen Medien ist jedoch auch die Anzahl der Risiken gestiegen bdquoNeue Phaumlnomene wie Cybermobbing oder Inshyternetsucht belasten immer mehr die Psyshyche von Kindern und Jugendlichen Wir haben gemeinsam mit dem Verein Condrobs das Praumlventionsprojekt Netzshygaumlnger 30 gestartet damit Kinder fruumlh lernen sich in der digitalen Welt zurechtshyzufindenldquo sagt Christian Bredl Leiter der TK-Landesvertretung Bayern Netzgaumlnger 30 unterstuumltzt Schuumller darin Gefahren in der digitalen Welt zu erkennen zu vermeishyden und einen maszligvollen Umgang mit dem Internet zu entwickeln Die Jugendlishychen lernen ihr eigenes Verhalten in der digitalen Welt kritisch zu reflektieren

Das Besondere bei Netzgaumlnger 30 Nicht Lehrer vermitteln die Inhalte sondern Schuumller Neunt- und Zehntklaumlssler wershyden zu sogenannten bdquoPeersldquo ausgebildet und geben ihr Wissen in Workshops an die juumlngeren Schuumller weiter Die Aumllteren haben Vorbildfunktion koumlnnen jedoch gleichzeitig auf Augenhoumlhe mit den Fuumlnft- und Sechstklaumlsslern kommunizieshyren Netzgaumlnger 30 ist 2016 mit zwoumllf Schulen im Muumlnchener Raum gestartet und wird weiter ausgebaut Mehr zum Projekt unter wwwtkde Webcode 815146

92 der Zwoumllfjaumlhrigen besitzen ein Smartphone

(JIM-Studie 2015)

Digitale Hilfe fuumlr Eltern kranker Kinder Experten schaumltzen dass fast jedes sechsshyte Kind in Deutschland chronisch krank ist Dabei wird die Belastung sehr untershyschiedlich empfunden die ein an Asthma Diabetes oder Mukoviszidose erkranktes Kind fuumlr Eltern und Geschwister mit sich bringt Nicht wenigen bereitet die staumlndishyge Sorge schlaflose Naumlchte und setzt sie dauerhaft unter Stress Ein Projekt der Techniker in Baden-Wuumlrttemberg und des Universitaumltsklinikums Ulm moumlchte Familishyen niederschwellige Hilfe anbieten bevor sie psychisch an ihre Grenzen stoszligen

bdquoBEcKIldquo steht fuumlr Beratung von Eltern chronisch kranker Kinder im Internet

Mit dem neuen Programm will die Technishyker Eltern gezielt bei der Bewaumlltigung der Erkrankung ihres Kindes unterstuumltzen Teilnehmen koumlnnen Eltern deren an Asthshyma erkranktes Kind im Disease-Manageshyment-Programm (DMP) eingeschrieben ist Die Teilnehmer treten mit ihrem Berashyter uumlber die gesicherte Plattform der Ulshymer Onlineklinik in Kontakt Uumlber einen Zeitraum von sechs bis zwoumllf Wochen wershy

den dann anhand von Schreibaufgaben die Themenfelder Krankheitsmanageshyment Angstbewaumlltigung und Selbstfuumlrshysorge bearbeitet

Diese Form der sogenannten internetshybasierten psychologischen Intervention hat den Vorteil dass die Teilnehmer von einem persoumlnlichen Therapeuten indivishyduell betreut werden gleichzeitig durch die online-Kommunikation aber keine festen Termine eingehalten werden muumlssen

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Per Lern-App zum Profi bdquoTKlerin19 fordert Dich zu einem Duell herausldquo Wenn Caren Koshyziol eine Nachricht mit diesem Betreff von Kollegin Vivian Slotshyta bekommt ist ihr ganzes Fachwissen gefragt Die beiden Auszubildenden aus dem Fachzentrum Krankengeld in Karlsrushyhe treten uumlber ihre Smartphones gegeneinander im Quiz an Die Fragen kommen dabei aus 47 verschiedenen Themengeshybieten rund um die Inhalte aus drei Ausbildungsjahren Die beishyden nutzen eine Lern-App die die Techniker fuumlr ihre aktuell rund 800 Auszubildenden entwickelt hat

Und so funktioniert die App Wer sich einloggt waumlhlt zunaumlchst einen Gegner aus und entscheidet sich fuumlr eine Themenkateshygorie Dann gilt es in jeweils 30 Sekunden fuumlnf Fragen zu beshyantworten Danach ist der Gegner dran

TK-Auszubildende ist Deutschlands Beste Kundenservice Leistungsangebot digitale Initiativen ndash alles was die Techniker auszeichnet verdankt sie ihren Mitarbeitern den Technikern Damit diese auch in Zukunft den Grundstein fuumlr den Erfolg legen hat die Ausbildung bei der Techniker einen besonders hohen Stellenwert Das Ergebnis Jedes Jahr zaumlhlen TK-Azubis zu den Besten der Branche 2016 etwa haben 77 der insgesamt 248 bdquoNachwuchs-Technikerldquo des Abschlussjahrshygangs ihre Pruumlfungen mit der Note 1 bestanden

In diesem Jahr machte eine Auszubildende die Techniker besonshyders stolz Kira Trefon ndash mittlerweile Kundenberaterin im Sershyvicezentrum Gelsenkirchen ndash hat ihre Ausbildung zur Kauffrau im Gesundheitswesen als beste in ganz Deutschland abgeshyschlossen bdquoAls ich erfuhr dass ich Bundesbeste bin konnte ich es zuerst nicht glauben und habe mich natuumlrlich sehr gefreut Vor allem dass sich die rund viermonatige Vorbereitung auf die Pruumlfungen ausgezahlt hatldquo so die 22-Jaumlhrige die haumlufig geshymeinsam mit ihren Azubi-Kollegen gelernt hat

Kira Trefon ist Kundenberaterin im Serviceshyzentrum Gelsenkirchen

38 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

Zehn Jahre WINEG Bekommen Patienten die Behandlung die den wissenschaftlichen Erkenntnissen entspricht Welche Effekte haben neue Versorgungsmodelle Wie wirken sich gesundheitspolitische Entscheidungen auf die Versicherten aus Das sind einige der Fragen denen das wissenschaftliche Institut der TK fuumlr Nutzen und Effizienz im Gesundshyheitswesen (WINEG) seit zehn Jahren auf den Grund geht

Die Entscheidung der Techniker mit der Institutsgruumlndung 2006 eigene wissenshyschaftliche Expertise aufzubauen hat sich als vorausschauend und innovativ erwiesen Die praxisnahe Versorgungsforschung des WINEG liefert evidenzbasierte Grundlagen und Transparenz fuumlr wichtige Entscheidungen der Techniker aber auch fuumlr das Gesundheitsweshysen insgesamt Im Mittelpunkt der Forschungsarbeit steht der Versorgungsbedarf der Versicherten und die Frage wie sich auf der Basis neuester Erkenntnisse eine effektishyve und qualitativ hochwertige Gesundheitsshyversorgung weiterentwickeln laumlsst

shy

Wissenschaft fuumlr Techniker

Wie Versicherte direkt von wissenschaftlicher Expertise profitieren zeigt ein Informationspaket zu multiresistenten Keimen Die Mitarbeiter des Wissenschaftlichen Instituts der TK (WINEG) forschen im Dienst der Versicherten

Patientensicherheit ndash profitieren von der Wissenschaft Wer Gesundheitsinformationen sucht fragt heutzutage immer oumlfter bdquoDr Googleldquo Doch wie serioumls sind die Inhalte die man im Internet findet Wer sich informieren und selbstbestimmt im Gesundheitsshywesen zurechtfinden will braucht verlaumlssliche wissenschaftlich gepruumlfte Erkenntnisse in verstaumlndlicher Form Die Techniker unshyterstuumltzt deshalb ihre Versicherten und foumlrdert deren Gesundshyheitskompetenz mit evidenzbasierten Informationen zu relevanshyten Themen etwa mit einem Informationspaket zu multiresistenten Keimen (MRE)

Die Erreger treten immer haumlufiger auf zugleich verlieren gaumlngige Antibiotika ihre Wirksamkeit gegen sie Die bislang schaumlrfste Wafshyfe gegen bakterielle Infektionen wird also stumpfer ndash ein Problem das auch die Politik weltweit aufruumlttelt Dabei ist man sich einig dass eine wirksame Infektionspraumlvention nur mit Hilfe der Patienshyten gelingen kann Die Techniker leistet einen Beitrag und klaumlrt mit einem digitalen Informationspaket auf wie Menschen einer Infektion vorbeugen koumlnnen

Katharina Rubin vom WINEG dem wissenschaftlichen Institut der TK bdquoWir haben fuumlr unsere Kunden multimedial aufbereitet was das fuumlr den Einzelnen bedeutet und wie er sich in seinem privaten Umfeld aktiv daran beteiligen kann dass sich MRE nicht weiter ausbreiten ndash auf Reisen in der Kuumlche im Krankenhausldquo Zum Inshyformationspaket gehoumlren auch ein Erklaumlrfilm und ein Online-Test um das eigene MRE-Risiko zu ermitteln Rubin bdquoNicht jede Erkranshykung verlangt ein Antibiotikum Gegen Viren ist es machtlos Der sorgsame Umgang mit Antibiotika hilft Resistenzen zu vermeishydenldquo Auch Patienten die notwendige Antibiotika zu fruumlh absetshyzen oder in geringerer Dosis als verordnet einnehmen tragen zur Resistenzbildung bei

Die Techniker hat auch ihre Vertragspartner in den Blick genomshymen Sie unterstuumltzt die bdquoAktion Saubere Haumlndeldquo die die Haumlndeshydesinfektion in Krankenhaumlusern verbessert und dadurch hilft Klinikinfektionen zu vermeiden Angesichts von jaumlhrlich rund 19 Millionen Krankenhausfaumlllen ein relevanter Faktor Das Informatishyonspaket online wwwtkde Webcode 889772

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bdquoDie Zukunft aufhalten weil man Angst davor hat ndash das hat noch nie funktioniertldquo

Dr Jens Baas

Techniker unterwegs Von der Zukunft des Gesundheitssystems bis zur Zukunft der Fuumlhrung im Unternehmen ndash Techniker pflegen den Austausch uumlber das Gesundheitssystem hinaus

Pathfinder leading the Future Sieben CEOs sieben prominente Vorshydenker und 800 bdquoYoung Leadersldquo fuumlhshyrender deutscher Unternehmen ndash geshymeinsam widmeten sie sich beim Pathfinder am 1 Mai 2016 einen ganshyzen Tag lang den draumlngendsten Fragen unserer Zeit und machten so den bdquoTag der Arbeitldquo zum bdquoTag des Nachdenshykensldquo Mit dabei Daimler-Chef Dr Dieter Zetsche Deutsche Bank-Vorstand Juumlrshygen Fitsche Joe Kaeser CEO von Sieshymens und TK-Chef Dr Jens Baas

Mit 100 Nachwuchsfuumlhrungskraumlften der Techniker reiste er nach Berlin um gemeinsam zu diskutieren worauf es in Unternehmen von morgen ankommt Das Ziel des Zukunftsgipfels des Hanshydelsblatts jungen Fuumlhrungskraumlften den Anstoszlig zu geben eigene und auch unshy

bequeme Wege zu gehen Im Mittelshypunkt des gemeinsamen Vortrags des TK-Chefs mit dem Informatiker und Kuumlnstler Professor Dr Juumlrgen Schmidshyhuber stand das Thema bdquoResponsibility ndash und wie Big Data die Medizin revolutishyonieren wirdldquo

Z2X ein Wochenende mit Visionaumlren Das Portal Zeit Online lud anlaumlsslich seines Gesundheitssystem kennenzulernen norieren wenn Versicherte etwas fuumlr 20-jaumlhrigen Bestehens im September 500 Im Workshop bdquoApp jetzt gesundldquo den ihre Gesundheit tun und dies mit digitashybdquoTwentysomethingsldquo also 20 - bis 29-Jaumlh- Thomas Heilmann Experte der Technishy len Daten belegen Die Teilnehmer disshyrige nach Berlin zu einem bdquoFestival der ker fuumlr digitale Versorgung leitete ging kutierten teils sehr kontrovers uumlber Visionaumlreldquo ein Die Techniker war als Part- es um den Einsatz von Fitnesstracker- Datensicherheit Vor- und Nachteile des ner dabei um die Ideen der sogenannten daten in der gesetzlichen Krankenversi- Solidarsystems und Bonus-Malus-Pro-Millennials fuumlr ein smartes und innovatives cherung Sollen Krankenkassen hoshy gramme

MEDICA Gesundheitsmarkt von morgen Lebende menschliche Zellstrukturen tropshyfen auf eine Unterlage bilden kleine Kreise und formen sich schlieszliglich zu einer dreishydimensionalen menschlichen Ader die sich sogar verzweigt ndash die Fachmesse MEshyDICA 2016 gab Einblick was sich in nur zwoumllf Monaten im internationalen Geshysundheitsmarkt entwickelt hat Zentrales Thema die Digitalisierung als der Innovashytionstreiber Auf dem Podium des ECON-Forums der Techniker diskutierten

Vertreter aus Politik Medien und Wissenshyschaft die Frage wie sich die Chancen der Digitalisierung auf das deutsche Gesundshyheitssystem uumlbertragen lassen In der Disshykussion waren sich der digitale Vordenker Sascha Lobo und Dr Jens Baas Vorshystandsvorsitzender der Techniker einig dass die breite Nutzung individueller Dashyten kuumlnftig nachgefragt werden wird Desshyhalb muumlsse man aktiv gestalten statt auf die Angebote milliardenschwerer US-Konshyzerne zu warten Die Techniker unterwegs auf der Fachmesse MEDICA

40 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

Ehrenamtlich fuumlr die Techniker

Der Verwaltungsrat ist das houmlchste Entscheidungsgremium der Techniker ndash seine 30 Mitglieder und ihre Stellvertreter leisten als Selbstverwaltung diese verantwortungsvolle und anspruchsshyvolle Aufgabe ehrenamtlich Der Verwaltungsrat setzt sich pashyritaumltisch aus je 15 Versicherten- und 15 Arbeitgebervertretern zusammen Ihre Legitimation erhalten die Selbstverwalter uumlber die alle sechs Jahre stattfindende Sozialwahl

Mit dieser Legitimation treffen die Ehrenamtlichen alle Entshyscheidungen die fuumlr die Techniker von grundsaumltzlicher Bedeushytung sind Auszligerdem entscheidet der Verwaltungsrat uumlber Satzungsleistungen von denen die Versicherten ganz unmitshytelbar profitieren So erleichtert eine im Juli verabschiedete Satzungsleistung zur Kostenuumlbernahme des innovativen Flash Glucose Messsystems insulinpflichtigen Diabetikern den Alltag Per Scanner koumlnnen sie ihren Blutzuckerwert bdquounblutigldquo und schmerzfrei ermitteln Dazu wird ein Sensor ins Unterhautfettshygewebe eingesetzt

Die Verwaltungsraumlte beschlieszligen zudem den Haushalt der Techniker ndash und den kassenindividuellen Zusatzbeitrag Der liegt bei der Techniker fuumlr 2017 mit 10 Prozent unter dem Durchschnitt der gesetzlichen Krankenversicherung

Austausch mit Entscheidungstraumlgern Daruumlber hinaus pflegen die gewaumlhlten Verwaltungsraumlte den Austausch mit Vertretern aus Politik und Gesundheitswesen Die Bundesshywahlbeauftragte fuumlr die Sozialversicherungswahlen Rita Pashywelski bekraumlftigte als Gastrednerin die Relevanz von Selbstshyverwaltung und Sozialwahl Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis (SPD) nahm vor den Ehrenamtlichen unter anderem zum Selbstverwaltungsstaumlrkungsgesetz Stellung Frank Plashyte Praumlsident des Bundesversicherungsamtes stellte dem Verwaltungsrat die Arbeit der Aufsichtsbehoumlrde vor EU-Exshyperte Guumlnter Danner erlaumluterte dem Gremium aktuelle Frashygen des europaumlischen Sozialrechts

Selbstverwaltung bedeutet Selbstgestaltung Die Ehrenamtlichen beziehen auch zu relevanten politischen Fragen Position Den Standpunkt des Gremiums zur Bundestagswahl 2017 finden Sie auf wwwtkde

Uumlbrigens Die Sitzungen des Verwalshytungsrats sind oumlffentlich Zudem informiert der Verwaltungsrat auf wwwtkde (Webcode 139012) in Text Bild und Video uumlber den Inhalt der Sitzungen

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bdquoWir wollen eine starke Selbstverwaltungldquo

Dieter F Maumlrtens und Dominik Kruchen sind die alternierenden Vorsitzenden des Verwaltungsrats Der Vorsitz wechselt jaumlhrlich zum 1 Januar

Wie arbeitet die Selbstverwaltung der Techniker

Dominik Kruchen Die Rolle des Verwaltungsrats laumlsst sich

durchaus mit der des Aufsichtsrats in Unternehmen vergleichen Selbstverwalter tragen eine enorme Verantwortung mit der Beshysonderheit dass wir diese Aufgabe ehrenamtlich uumlbernehmen Die Selbstverwaltung bestimmt den Kurs der Kasse uumlbt eine Konshytrollfunktion aus und trifft zentrale Entscheidungen ndash dabei ist

sie den Beitragszahlern verpflichtet

Dieter F Maumlrtens Entscheidungen von solcher Tragweite beshynoumltigen ein solides Fundament ndash das leisten bei der Techniker die

Fachausschuumlsse deren Mitglieder sich mit teilweise hochkompleshyxen Sachverhalten auseinandersetzen um die Beschluumlsse des

Gremiums vorzubereiten

Wie beurteilen Sie aktuell die Rolle der Selbstverwaltung im

Gesundheitssystem

Kruchen Die Selbstverwaltung ist eine tragende Saumlule des

deutschen Gesundheitssystems Auch der internationale Vershygleich belegt eindrucksvoll ndash etwa mit Blick auf die Situation in

Suumldeuropa ndash wie krisensicher und stabil dieses etablierte System

ist das eben nicht vollstaumlndig vom Staat abhaumlngig ist

Maumlrtens Obwohl sich diese Errungenschaft permanent beshywaumlhrt gibt es immer wieder Versuche ihre Autonomie und somit

auch die Handlungsfaumlhigkeit dieses Stabilitaumltsfaktors einzushyschraumlnken die Vorstoumlszlige der Politik zum sogenannten Selbstvershywaltungsstaumlrkungsgesetz sind hier nur ein Beispiel Hier gilt es

klare Kante zu zeigen und diese tragende Saumlule entschieden zu

verteidigen

Unikosmos Award Zukunft der Notfallmedizin In den rund 1200 Notaufnahmen in Deutschland zaumlhlt im Alltag oft jede Sekunde Wie diese Einheiten organisiert sind stellt die Weichen fuumlr den Behandlungserfolg Die Absolventin der APOLLON Hochschule der Gesundheitswissenschaft in Bremen Anna Christina Houmlrster widmete ihre Abschlussarbeit der Frage nach Prozessen und Qualitaumltsmanagement in Notaufnahmen Fuumlr ihre Analyse erhielt sie im Rahmen einer Verwaltungsratssitzung den Unikosmos Award 2016 den die Hamburger Presseagentur Public Address und die Techniker fuumlr innovative Konzepte von Nachwuchswissenschaftlern verleihen Perspektivisch stellt die Wissenschaftleshyrin auch die Frage wie das systematische Erfassen von Qualitaumltsfaktoren und der Aufbau eines nationalen Notaufnahmeregisters die Versorgungsqualitaumlt verbessern kann

42 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker Der Verwaltungsrat aktuell Auch 2017 stehen die Mitglieder des Verwaltungsrats zur Wahl Nach der Wahl konstituiert sich das Gremium am 29 September 2017 Hier finden Sie die aktuelle Mitgliederliste und die aktuell vertretenen Listen

Die Mitglieder des aktuellen Verwaltungsrats

Arbeitgebervertreter Dominik Kruchen Duumlsseldorf Alternierender Vorsitzender

Heiner Boumlgemann Bremen Rainer Bruns Nordstrand Uwe Buszligmeier Greven Joachim Feldmann Bremen Helmut Fitzke Woggersin Wilfried Grunau Edewecht-Friedrichsfehn Joumlrg Henschen Bremen Klaus H Kober Rheinmuumlnster Udo Nicolay Moumllln Mirko Knappe Hamburg (seit 01012017) Johannes Seiboldt Nidda Rainer Tietz Bottrop Roland Unzeitig Wettmershagen Bernd Wegner Riegelsberg

Vertretene Organisation ZI HSH Zahntechniker-Innung Hamburg und Schleswig Holstein 15 Sitze

Versichertenvertreter Dieter F Maumlrtens Offenbach Alternierender Vorsitzender

Rosemie Bilz Radebeul Detlef Decho Syke Peter Duchene Groszligrosseln Friedrich Gosewinkel Hamm Karla Hasenauer Suhl Uwe Klemens Muumlnchen Baumlrbel Richling Bremen Annette Stensitzky Troisdorf (seit 15072016) Norbert Schneider Schwerin Harald Schulte Koumlnigswinter Erika Streit Koumlln Johanna Vieweg Dresden Harald Wagner Sipplingen Gerard Wolny Remagen

Vertretene Organisationen TKG TK-Gemeinschaft unabhaumlngige Versichertengemeinshyschaft der Techniker Krankenkasse eV 12 Sitze verdi Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft 1 Sitz IGM Industriegewerkschaft Metall 1 Sitz ACA Katholische-Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Deutschshylands e V Kolpingwerk Deutschland Bundesverband Evanshygelischer Arbeitnehmerorganisationen eV 1 Sitz

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Sozialwahl gelebte Teilhabe Demokratischer Taktgeber fuumlr den Verwaltungsrat sind die Sozialwahlen deren Ergebnis alle sechs Jahre die Zusammensetzung des houmlchsten Entscheidungsgremiums der Techniker festlegt

Bei der Techniker werden seit jeher die 15 Versichertenvershytreter per Urwahl ermittelt So haben die rund 74 Millionen Mitglieder eine echte Wahl und koumlnnen ihr Recht auf Mitbeshystimmung nutzen Damit die Stimmberechtigten bis zum 31 Mai 2017 ihre Stimmen geltend machen koumlnnen stand 2016 im Zeichen der Vorbereitungen fuumlr die Abstimmung im bdquoSushyperwahljahr 2017ldquo Federfuumlhrend in der Vorbereitung der Wahlausschuss unter Vorsitz des stellvertretenden Vorshystandsvorsitzenden Thomas Ballast Das Gremium ist unter anderem zustaumlndig fuumlr die Zulassung der antretenden Listen aber auch fuumlr die ordnungsgemaumlszlige Ermittlung des Wahlershygebnisses Eine Informationskampagne begleitete die Wahlshyvorbereitungen und ermoumlglichte Versicherten ebenso wie Multiplikatoren sich umfassend uumlber die Wahl zu informieren

Klares Ja zur Teilhabe Sozialwahl bedeutet demokratische Teilhabe nach dem Prinzip bdquoWer Beitraumlge einzahlt soll auch mitbestimmenldquo Im Vorfeld ermittelte die Techniker im Rahshymen einer Studie wie die Menschen in Deutschland zur Sozishyalwahl stehen Das klare Ergebnis der repraumlsentativen Forshysa-Umfrage Das Prinzip der ehrenamtlichen Selbstverwaltung und die Teilhabemoumlglichkeit durch die Sozialwahl stehen hoch im Kurs 68 Prozent der Befragten sprachen sich klar fuumlr die Sozialwahl aus Und Selbst 58 Prozent der Privatversicherten haumltten gerne diese Mitsprachemoumlglichkeit

Zudem halten 73 Prozent der Menschen in Deutschland die Verwaltungsraumlte fuumlr wichtig und befuumlrworten dass Versishycherte durch sie an Entscheidungen beteiligt werden Besonshyders hoch ist die Fuumlrsprache unter den Juumlngeren zwischen 18 und 39 Jahren Vier von fuumlnf sprachen sich hier fuumlr das Prinshyzip bdquoVersicherte fuumlr Versicherteldquo aus

55 der Menschen in Deutschland sind politisch stark

oder sehr stark interessiert

44 Geschaumlftsbericht 2016 Die Finanzen ndash

Die Finanzen Der Bereich Finanzen informiert uumlber Vermoumlgensshyrechnung Vermoumlgen Einnahmen und Ausgaben der Techniker Krankenkasse uumlber die Versicherten- und Mitgliederentwicklung sowie die Finanzen der Pflegeversicherung

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Der Jahresruumlckblick in Zahlen Das Geschaumlftsjahr 2016 war erneut von einer guten wirtschaftlichen Konjunkshytur gepraumlgt die viel Geld in die Kassen der Sozialversicherungen gespuumllt hat Auszligerdem verzeichnet das System der gesetzlichen Krankenversicherungen weiterhin Zuwaumlchse an Versicherten Dem gegenuumlber stehen staumlndig steishygende Ausgaben im Gesundheitswesen und Verzerrungen des Wettbewerbs der Kassen untereinander So reichten auch im Haushaltsjahr 2016 die Zuweishysungen aus dem Gesundheitsfonds an die Techniker nicht aus um die Ausgashyben fuumlr die Versorgung der Versichershyten zu decken

Dennoch lag der kassenindividuelle Zushysatzbeitrag der Techniker mit 10 Proshyzent auch 2016 unter dem amtlichen Durchschnitt

Ausgaben der Krankenversicheshyrung Das Haushaltsjahr 2016 schlieszligt die Techniker mit einem Plus von etwa 22 Millionen Euro ab Zu dem ausgeglishychenen Haushalt tragen vor allem die schlanken Prozesse und die effektive Verwaltung bei Die wirtschaftliche Kulshytur im Unternehmen ist dafuumlr verantshywortlich dass der Fehlbetrag der Zushyweisungen aus dem Gesundheitsfonds aufgefangen werden konnte Die Vershywaltungskosten von 136 Euro je Versishycherten lagen somit auch deutlich unter den durchschnittlichen Verwaltungskosshyten in der gesetzlichen Krankenversicheshyrung (153 Euro)

Die Leistungsausgaben stiegen um 31 Prozent und damit etwas moderater als im Vorjahr Auffaumlllig ist dass die Ausgaben fuumlr Arzneimittel auf einem hohen Niveau noch einmal mit 39 Prozent zunehmen und auf 4 Milliarden Euro ansteigen Den groumlszligten Ausgashybenblock verzeichnet die Techniker bei den Kosten fuumlr die Krankenhausbehandlung Erstmals uumlbersteigt dieshyser Wert mit einem Zuwachs von 38 Prozent die Sieben-Milliarden-Euro-Marke Fuumlr aumlrztliche Behandshylungen wurden 46 Milliarden Euro ausgegeben was einen Anstieg von 29 Prozent bedeutet

Ausgaben der Pflegeversicherung Die Leistungsshyausgaben fuumlr die pflegebeduumlrftigen Versicherten beliefen sich auf rund 13 Milliarden Euro Mit 3 Milshyliarden Euro flieszligt der Groszligteil der Einnahmen der Pflegeversicherung an den Ausgleichsfonds Mit ihm werden andere Pflegekassen unterstuumltzt deren Ausgaben nicht ausreichend durch Einnahmen geshydeckt sind

Abnahmen Der Verwaltungsrat hat die Jahresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse und die Jahshyresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse Pflegeversicherung abgenommen und dem Vorstand dafuumlr Entlastung erteilt

Juli 2017

Dieter F Maumlrtens

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

Dominik Kruchen

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

46 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Vermoumlgensrechnung

Aktiva in Tsd Euro 2015 2016

A Langfristiges Vermoumlgen

I Verwaltungsvermoumlgen 294474 275331

II Mittel der Ruumlckstellungen 2034183 2429274

III Andere Geldanlagen 3077456 3612688

B Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 904561 937768

II Wertpapiere 1923105 1575117

III Kassenbestand und Giroguthaben 23552 15055

C Rechnungsabgrenzungsposten 7356 9010

D Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

Passiva in Tsd Euro 2015 2016

A Netto-Reinvermoumlgen 3076733 3098587

B Ruumlckstellungen 2034183 2429 274

C Verpfl ichtungen 3137799 3310071

D Rechnungsabgrenzungsposten 15972 16309

E Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

In dieser und in den folgenden Tabellen sind Rundungsdifferenzen moumlglich

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Vermoumlgen

2015 2016

Netto-Reinvermoumlgen in Tsd Euro 3076733 3098587

je Versicherten in Euro 32980 32087

zum Vorjahr je Versicherten - 118 - 27

Davon

Betriebsmittel 1755959 1705756

je Versicherten in Euro 18822 17664

zum Vorjahr je Versicherten - 190 - 62

Ruumlcklagen 946300 1037500

je Versicherten in Euro 10144 10744

zum Vorjahr je Versicherten + 17 + 59

Verwaltungsvermoumlgen inkl Investitionsruumlcklage

374474 355331

je Versicherten in Euro 4014 3680

zum Vorjahr je Versicherten - 42 - 83

Erfolgsrechnung

in Tsd Euro 2015 2016

1 Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds 21313911 22724351

2 Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz 1287826 1709675

3 Erstattungen 42285 51670

4 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 58445 60767

5 Leistungsaufwand 21656712 23109954

6 Verwaltungskosten 1233733 1309365

7 Zinsergebnis 20949 17024

8 Sonstige Einnahmen 8043 7577

9 Sonstige Ausgaben 98417 129891

10 Jahresfehlbetrag (-)Jahresuumlberschuss - 257403 21854

48 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Einnahmen im Detail 2015 2016

Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 22745586 24594001

je Versicherten in Euro 243813 254678

zum Vorjahr je Versicherten + 28 + 45

Davon

Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds

absolut in Tsd Euro 21313911 22724351

je Versicherten in Euro 228467 235317

zum Vorjahr je Versicherten - 29 + 30

Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz absolut in Tsd Euro 1287826 1709675

je Versicherten in Euro 13804 17704

zum Vorjahr je Versicherten ndash + 283

Sonstige Einnahmen absolut in Tsd Euro 143849 159976

je Versicherten in Euro 1542 1657

zum Vorjahr je Versicherten - 154 + 74

Ausgaben im Detail 2015 2016

24572147 Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 23002989

je Versicherten in Euro 246572 254452

zum Vorjahr je Versicherten + 15 + 32

Davon

Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 21656712 23109954

je Versicherten in Euro 232142 239310

zum Vorjahr je Versicherten + 41 + 31

Davon

Aumlrztliche Behandlung absolut in Tsd Euro 4324921 4608482

je Versicherten in Euro 46359 47722

zum Vorjahr je Versicherten + 38 + 29

Zahnaumlrztliche Behandlung ohne Zahnersatz

absolut in Tsd Euro 1450491 1516045

je Versicherten in Euro 15548 15699

zum Vorjahr je Versicherten + 23 + 10

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Ausgaben im Detail 2015 2016

Zahnersatz absolut in Tsd Euro 361938 363907

je Versicherten in Euro 3880 3768

zum Vorjahr je Versicherten + 18 - 29

Arzneimittel absolut in Tsd Euro 3708728 3988102

je Versicherten in Euro 39754 41298

zum Vorjahr je Versicherten + 54 + 39

Hilfsmittel absolut in Tsd Euro 762963 796889

je Versicherten in Euro 8178 8252

zum Vorjahr je Versicherten + 32 + 09

Heilmittel absolut in Tsd Euro 711308 777475

je Versicherten in Euro 7625 8051

zum Vorjahr je Versicherten + 88 + 56

Krankenhausbehandlung absolut in Tsd Euro 6520595 7003332

je Versicherten in Euro 69895 72522

zum Vorjahr je Versicherten + 25 + 38

Krankengeld absolut in Tsd Euro 1474940 1561341

je Versicherten in Euro 15810 16168

zum Vorjahr je Versicherten + 53 + 23

Fahrkosten absolut in Tsd Euro 374939 410294

je Versicherten in Euro 4019 4249

zum Vorjahr je Versicherten + 96 + 57

Vorsorge- und Rehabilitationsleistungen

absolut in Tsd Euro 306972 317177

je Versicherten in Euro 3290 3284

zum Vorjahr je Versicherten + 51 - 02

Schutzimpfung absolut in Tsd Euro 205930 220120

je Versicherten in Euro 2207 2279

zum Vorjahr je Versicherten + 138 + 33

Fruumlherkennungsmaszlignahmen absolut in Tsd Euro 324596 328676

je Versicherten in Euro 3479 3404

zum Vorjahr je Versicherten + 47 - 22

50 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Ausgaben im Detail 2015 2016

Schwangerscha und Mutterscha

ohne stat Entbindung absolut in Tsd Euro 243622 265110

je Versicherten in Euro 2611 2745

zum Vorjahr je Versicherten + 21 + 51

Behandlungspflege und haumlusliche Krankenpflege

absolut in Tsd Euro 364213 413436

je Versicherten in Euro 3904 4281

zum Vorjahr je Versicherten + 151 + 97

Dialyse absolut in Tsd Euro 136648 143130

je Versicherten in Euro 1465 1482

zum Vorjahr je Versicherten + 64 + 12

Sonstige Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 383907 396438

je Versicherten in Euro 4115 4105

zum Vorjahr je Versicherten + 20 - 02

Praumlvention absolut in Tsd Euro 744643 756656

je Versicherten in Euro 7982 7835

zum Vorjahr je Versicherten + 23 - 18

Verwaltungsausgaben absolut in Tsd Euro 1233733 1309365

je Versicherten in Euro 13225 13559

zum Vorjahr je Versicherten + 99 + 25

Sonstige Ausgaben absolut in Tsd Euro 112545 152828

je Versicherten in Euro 1206 1583

zum Vorjahr je Versicherten - 372 + 312

51

Pflegeversicherung

Vermoumlgensrechnung 2015 2016

Aktiva in Tsd Euro

A Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 102500 110008

II Kurzfristige Geldanlagen 396000 415005

III Kassenbestand und Giroguthaben 286 828

B Rechnungsabgrenzungsposten 25137 37673

523924 563513

Passiva in Tsd Euro

A Reinvermoumlgen 244790 272895

B Verpfl ichtungen 279134 290618

523924 563513

Erfolgsrechnung 2015 2016

in Tsd Euro

1 Beitraumlge 4187123 4471718

2 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 5310 3553

3 Leistungsaufwand der Pfl egeversicherung 1199331 1339563

4 Zahlungen an den Ausgleichsfonds 2826011 2972471

5 Verwaltungskosten 120294 134589

6 Zinsergebnis 108 - 436

7 Sonstige Einnahmen 1 0

8 Sonstige Ausgaben 98 107

9 Jahresuumlberschuss 46807 28105

52 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Leistungsausgaben Pflegeversicherung

Leistungsausgaben in Tsd Euro 2015 2016

Pfl egesachleistung 172597 189955

Pflegegeld 351752 384789

Leistungen fuumlr Pfl egepersonen 63020 68594

Stationaumlre Leistungen 380641 410093

Uumlbrige Leistungen 231321 286132

Leistungsausgaben insgesamt 1199331 1339563

53

Mitglieder- und Versichertenentwicklung

Stichtag Jahresdurchschnitt

01012016 01012017 2015 2016

Mitglieder 7044467 7342157 6874547 7205987

zum Vorjahr +48 +42 +56 +48

Familienangehoumlrige 2433683 2454518 2454552 2450915

Versicherte insgesamt 9478150 9796675 9329099 9656902

zum Vorjahr +35 +34 +46 +35

54 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Der Geschaumlftsbericht der Techniker ndash auch digital

Unter wwwtkdegeschaeftsbericht finden Sie die digitale Ausgabe des TK-Geschaumlftsberichts

Der Geschaumlftsbericht 2016 steht Ihnen auch als PDF zum Download unter wwwpressetkde zur Verfuumlgung

Zu Artikeln die mit diesem Symbol gekennzeichnet sind finden Sie ausfuumlhrliche Videos im digitalen Geschaumlftsbericht

Impressum ndash Verantwortlich fuumlr den Inhalt Techniker Krankenkasse Bramfelder Straszlige 140 22305 Hamburg Telefon 040-69 09-17 83 Internet wwwpressetkde E-Mail pressestelletkde Twitter wwwtwittercomtk_presse

Verantwortlich Prof Dr Volker Moumlws Redaktion Kerstin Grieszligmeier Inga Laboga Texte Kerstin Grieszligmeier Hermann Baumlrenfaumlnger Gabriele Baron Nicole Battenfeld Daniel Burgstaler Dennis Chytrek Jacqueline Dauster Philip Giewer Michaela Hombrecher Inga Laboga Katharina Lemke Natalie Quadbeck Heike Schmedemann Silvia Wirth

Konzept und Gestaltung Christina Bartheidel Produktion Tanja Klopsch Litho Hirte GmbH amp Co KG Hamburg Druck Eversfrank Berlin GmbH Berlin Bilder Andreas Friese Jan Pauls Jan Haas Getty Images

copy Alle Rechte vorbehalten Nachdruck und sonstige Formen der Vervielfaumlltigung ndash auch auszugsweise ndash nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung

Mehr Informationen gibt es online Die digitale Ausgabe des TK-Geschauml sberichts fi nden Sie unter wwwtkdegeschae sbericht

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2010

02

720

17

  • Geschaumlftsbericht 2016
    • Vorwort
      • Dr Jens Baas im Gespraumlch mit13Martina Koederitz
      • Auf das Wesentliche reduziert
      • Interview bdquoDie Technikerldquo schaumlrft13ihren Markenauftritt
      • Kampagne Weil die beste Technik13menschlich ist
      • Position beziehen
      • Digitalisierung Nicht ob sondern wie
      • Interview Digitalisierung aktiv gestalten
      • Die Vermessung der Gesundheitswelt
        • Inhalt
        • 1 Die Techniker
        • 2 Die Technik
          • Thomas Ballast im Gespraumlch mit xbird
          • SmartHealth
          • Smart vernetzt
          • Digitale Versorgung
          • Service digital
          • Interviews Agiles Arbeiten amp Pflege
          • Innovationsfonds neue Wege in der Versorgung
            • 3 Wir Techniker
              • Techniker vernetzenTechniker
              • (Fuumlr) Techniker von morgen
              • Wissenschaft fuumlr Techniker
              • Techniker unterwegs
              • Ehrenamtlich fuumlr die Techniker
              • Interview bdquoStarke Selbstverwaltungldquo
              • Verwaltungsrat konkret
              • Sozialwahl gelebte Teilhabe
                • 4 Die Finanzen
                  • Jahresruumlckblick in Zahlen
                  • Vermoumlgensrechnung
                  • Vermoumlgen
                  • Einnahmen amp Ausgaben
                  • Pflegeversicherung
                  • Leistungsausgaben Pflegeversicherung
                  • Mitglieder- und Versichertenentwicklung
                    • Impressum

14 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Techniker

Position beziehen

bdquoFairen Wettbewerb kann es nur geben wenn der Morbi-RSA manipulationssicher gemacht wirdldquo

Rahmenbedingungen analysieren hinterfragen und aktiv mitgestalten Die Techniker bezieht Position zu relevanshyten politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen Zentrale Fragestellungen sind dabei die Verteilung der Mittel aus dem Gesundheitsfonds sowie die Kostenentshywicklung im Gesundheitswesen

Risikostrukturausgleich in der Kritik Die Krankenkassen sollen untereinander in einen fairen Wettbewerb treten Damit Kassen nicht benachteiligt sind wenn bei ihnen vorwiegend aumlltere und kranke Menschen versichert sind gibt es den sogenannten morshybiditaumltsorientierten Risikostrukturausgleich Dieser bdquoMorbi-RSAldquo ist ein mathematischer Schluumlssel nach dem das Geld der Beishytragszahler theoretisch fair unter den Kassen aufgeteilt werden soll Fuumlr kranke Versicherte bekommen die Kassen eine houmlhere Zuweisung aus dem Gesundheitsfonds als fuumlr gesunde

Leider ist das System in Schieflage geraten Denn in der Praxis bekommen einige Krankenkassen wesentlich mehr Geld als sie

fuumlr die Versorgung ihrer Versicherten benoumltigen bei anderen Kasshysen reichen die Zuweisungen indes nicht aus Die Luumlcke zwischen den Ersatzkassen zu denen auch die Techniker Krankenkasse gehoumlrt und den Allgemeinen Ortskrankenkassen betraumlgt mittlershyweile rund 18 Milliarden Euro ndash jaumlhrlich Diese Diskrepanz laumlsst sich nicht mit effizienten Prozessen erklaumlren Im Gegenteil einige der bevorzugten Kassen haben im Vergleich die houmlchsten Vershywaltungsausgaben pro Versicherten und koumlnnen sich gleichzeitig einen sehr niedrigen Zusatzbeitrag leisten

Der Grund ist vielmehr die Manipulationsanfaumllligkeit des aktuellen Systems in dem die Beeinflussung des Diagnoseverhaltens von Aumlrzten sich lohnen kann Denn Welche Diagnose(n) Mediziner den einzelnen Versicherten stellen ist ausschlaggebend fuumlr die Zuweisung

Der Wettbewerb wird somit auf einer anderen Ebene gefuumlhrt als er eigentlich gefuumlhrt werden sollte Die Krankenkassen geben jetzt Geld dafuumlr aus dass die Aumlrzte Diagnosen moumlglichst genau erfassen und laufend aktuell halten In einem vielbeachteten Inshy

15

Tim Steimle leitet den Fachbereich Arzneimittel der Techniker

terview hat der TK-Vorstandsvorsitzende Dr Jens Baas im Oktober 2016 dieses Vershyhalten aller Krankenkassen kritisiert Auch wenn die Beratung der Aumlrzte uumlber die richshytigen Diagnosen nicht illegal ist so ist das Geld das dafuumlr ausgegeben wird in der Versorgung der Versicherten deutlich besshyser aufgehoben

Der Gesetzgeber hat nun reagiert und die Einflussnahme auf ambulante Diagnosen erschwert Die bestehenden Kodieranreishyze und damit die Ursache fuumlr die Einflussshynahme werden damit aber nicht beseitigt Nach wie vor ist es fuumlr die Kassen lukratishyver Einfluss auf das Kodieren von Erkranshykungen zu nehmen anstatt sich auf die Gesunderhaltung der Menschen zu konshyzentrieren Seltene und im Einzelfall sehr teure Erkrankungen werden nicht oder nur ungenuumlgend finanziell ausgeglichen Desshyhalb muss der Morbi-RSA reformiert und die Auswahl der 50 bis 80 relevanten Krankheiten veraumlndert werden Bei der Krankheitsauswahl soll der Fokus auf schwere und im Einzelfall auch teure Krankheiten gelegt werden Nur damit entfallen die Kodieranreize innerhalb der RSA-Systematik

shy

Neue Rahmenbedingungen bei Arzneimittelpreisen Tim Steimle spricht im Interview uumlber die Kostenshyfaktoren und Rahmenbedingungen der Versorgung mit Arzneimitteln

Der Prozess mit dem die Preise fuumlr neue Arzneimittel in Deutschland verhandelt werden ist nach dem Pharmadialog grundlegend veraumlndert worden Wie beurteilen Sie die Veraumlnderungen und das neue Arzneimittelgesetz Tim Steimle Mit dem neuen Gesetz wurde von dem bisher geltenden Grundsatz abgeruumlckt dass die Krankenkassen nur dann Geld fuumlr neue Medikamente bezahlen muumlssen wenn diese auch wirklich einen Zusatznutzen fuumlr die Patienten hashyben Dies ist ein klarer Ruumlckschritt bei der Erstattung von Arzneimitteln und wird zu einer Mehrbelastung fuumlr die Kranshykenkassen fuumlhren ohne dass sich die Versorgung der Versishycherten verbessert Schon heute geben wir fast vier Milliarden Euro fuumlr Arzneimittel aus ndash nach den Ausgaben fuumlr Krankenhaumluser und Aumlrzte der drittgroumlszligte Posten

Eine der Veraumlnderungen ist auch dass die Zubereitung spezieller Medikamente zur Behandlung von Krebs (Zytostatika) von den Krankenkassen nun nicht mehr wirtschaftlich ausgeschrieben werden darf Welche Auswirkungen bringt diese Entscheidung Ihrer Meinung nach mit sich Steimle Diese Ausschreibungen sind in der Vergangenheit stark kritisiert worden Die hohen Kosten in der Krebsmedizin verbunden mit der Rechtsprechung zwangen die Kassen jeshydoch dazu von diesem Mittel Gebrauch zu machen Es gibt aber die Moumlglichkeit die Ausgangsstoffe zur Herstellung dieshyser Praumlparate auszuschreiben Das wird Einsparungen von etwa 150 Millionen Euro bringen und ist ein richtiger Schritt Betrachtet man das Einsparpotenzial von 600 bis 800 Millioshynen kann dies jedoch erst ein Anfang in diesem Bereich sein

Was halten Sie davon dass Aumlrzte demnaumlchst in ihrer Praxissoftware uumlber den Nutzen von Medikamenten informiert werden sollen Steimle Ob dieses neue Instrument wirkt haumlngt entscheishydend davon ab ob die Industrie an dieser Stelle auszligen vor bleibt und die Informationen wirklich unabhaumlngig sind

16 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Techniker

Nicht ob sondern wie Wie wir kommunizieren wie wir arbeiten wie wir leben ndash die Digitalishysierung hat in unseren Alltag laumlngst Einzug gehalten das gilt auch fuumlr das Gesundheitswesen Hier haben digitale Angebote das Potenzial Effizienz und Transparenz zu steigern ndash und die Versorgung der Versicherten zu verbessern Es geht also nicht um das bdquoObldquo sondern um das bdquoWieldquo und ebenso um das bdquoWerldquo

Die bereits existierenden digitalen Angebote weisen eine sehr unterschiedliche Qualitaumlt auf und sind selten gut vernetzt Sie wirken deshalb wie ein bdquodigitaler Flickenteppichldquo Die Techniker hat den Anspruch die digitale Entwicklung aktiv mitzugestalshyten und ihren Versicherten exklusive und hochwertige digitale Versorgungsangebote zu machen Dabei stehen zwei Themen im Fokus Datenschutz und Vernetzung Letztere soll vor allem dabei helfen den Flickenteppich zu beseitigen

Elektronische Gesundheitsakte mit einheitlichen Stanshydards Deshalb hat die Techniker mit IBM Deutschland eine Entwicklungskooperation fuumlr eine digitale Gesundheitsakte (eGA) geschlossen die die bestehenden digitalen Angebote der Techniker ergaumlnzen und in Zukunft auch vernetzen soll Neben der Datensicherheit sind hier die Schnittstellen fuumlr Aumlrzte und natuumlrlich fuumlr die Versicherten selbst zentrale Punkte Die Hoheit uumlber diesen zentralen Datenspeicher hat der Versicherte Er entscheidet wem er Zugriff auf seine Daten gibt und auch ob er das Angebot uumlberhaupt annehmen moumlchte Weil die eGA esshysenziell fuumlr Versorgungsqualitaumlt und Patientensicherheit sein wird sollten jedoch alle Kassen verpflichtet werden ihren Vershysicherten eine solche Akte anzubieten Um dabei Inselloumlsungen und Wettbewerbsbehinderungen zu vermeiden muumlssen die technischen Standards und Schnittstellen klar definiert werden

Ob die digitale Entwicklung im deutschen Gesundheitssystem akzeptiert und zu einem Erfolg wird haumlngt maszliggeblich von der Datensicherheit ab Wenn Krankenversicherungen hier eine Vorreiterrolle einnehmen ist sichergestellt dass Daten nicht fuumlr gewinnbringende Zwecke verwendet werden und ihre Nutshyzung strengen gesetzlichen Bestimmungen unterliegt

Klare Rahmenbedingungen fuumlr Innovationen Im Gesundshyheitssystem treffen digitale Innovationen und deren Treiber auf komplexe Strukturen und teilweise widerspruumlchliche Regelungen Die Techniker setzt sich fuumlr klare und transparente Rahmenbeshydingungen ein die einerseits Innovationen den Weg ebnen und gleichzeitig dem sensiblen Thema Gesundheit gerecht werden

Beispiel Health-Apps Innovationen entstehen haumlufig in Unternehmen die keine erfahrenen Akteure im Gesundheitsshywesen sind wie Start-ups die Health-Apps entwickeln Ihr Weg von der Idee bis zur Erstattung durch die Krankenkassen kann auch uumlber die Zulassung nach dem Medizinproduktegeshysetz fuumlhren ndash ein komplexes und langwieriges Verfahren speshyziell angesichts der schnellen Entwicklungs- und Updatezyklen von Apps Fuumlr ein positives Innovationsklima ist hier Klarheit uumlber Zulassungspflicht und -kriterien notwendig Zudem koumlnnte ein beschleunigtes Verfahren speziell fuumlr Health-Apps diese schneller zu den Versicherten bringen

Beispiel Telemedizin Eine Erkrankung im Urlaub oder eine Beshyratung durch einen Spezialisten im laumlndlichen Raum Die Telemeshydizin koumlnnte hier Arzt und Patient ortsunabhaumlngig vernetzen Technisch ist das laumlngst moumlglich in der Praxis schraumlnken jedoch unterschiedliche ndash und teilweise uneinheitliche ndash Regelungen den Einsatz stark ein Um die Potenziale der Telemedizin zu nutzen fordert die Techniker auch fuumlr die Telemedizin Klarheit daruumlber in welchen Situationen sie zum Einsatz kommen darf

17

Digitalisierung aktiv gestalten Dr Markus Schlobohm leitet den Geschaumlftsbereich Unternehshymensentwicklung der Techniker Im Interview erlaumlutert er was die Digitalisierung fuumlr Versicherte und Mitarbeiter bedeutet

Wo steht die Techniker aktuell in Sachen Digitalisierung Und wo will sie hin Dr Markus Schlobohm Wir Techniker haben bei der Digitalisierung einen sehr guten Start hingelegt und sind fest entshyschlossen ganz vorne mit dabei zu sein Das zeigt etwa die Entwicklung der TK-App oder die Erneuerung des Online-Aufshytritts Digitalisierung findet natuumlrlich auch nach innen statt und muss ganzheitlich vorangetrieben werden Dazu gehoumlrt ein unternehmensuumlbergreifendes Verstaumlndshynis was dies fuumlr uns bedeutet Wir muumlsshysen einen Digital-Dialog fuumlhren

Was beinhaltet das Schlobohm Im Kern steht die Frage Geht es nur darum bestehende analoge Informationen und Prozesse in digitale Daten umzuwandeln oder stellen wir Abshylaumlufe und bestehende Strukturen auf die digitale Probe Ich bin davon uumlberzeugt dass wir an letzterem nicht vorbeikomshymen Als Techniker haben wir hier den Anshyspruch die Digitalisierung umfassend und aktiv zu gestalten Innovationen voranzushytreiben um letztendlich den groumlszligtmoumlglishychen Nutzen fuumlr unsere Versicherten zu erreichen

Wie sehen die Rahmenbedingungen aus Schlobohm Schon heute ist in vielen Branchen der Digitalisierungsdruck enorm ndash Kunden fordern digitale Angebote ein oder wandern ab Dieser Druck vom Markt ist im Gesundheitswesen noch weniger stark zu spuumlren als etwa in der Luftfahrt oder im Einzelhandel Er wird aber schnell steigen Den aktuellen Diskurs praumlgen vor allem die Bedenken und Risiken etwa beim wichtigen Thema Datenschutz Wir brauchen eine sektorenuumlbergreifende Deshybatte die den Nutzen ins Zentrum stellt

und das Ziel hat gute einheitliche Standards zu schaffen Es fehlen auch noch konkrete Ansaumltze die Digitalisierung zu foumlrdern also beispielsweise diejenigen zu incentivieren die fruumlhzeitig etwas auf die Beine stellen

Was kommt auf die Versicherten zu Schlobohm Durch digitale Services ruumlcken Gesundheitsthemen naumlher an den Alltag der Versicherten etwa wenn sie Termine online vereinbaren koumlnnen statt vom Anrufshybeantworter abhaumlngig zu sein Vor allem die Kommunikation und die Informationsmoumlgshylichkeiten werden sich radikal aumlndern Auch das Leistungsangebot wird breiter es wird einfacher unabhaumlngig von festen Terminen und Oumlrtlichkeiten etwas fuumlr die eigene Geshysundheit zu tun Dabei kann aber jeder selbstbestimmt abwaumlgen was kann und will ich digital erledigen ndash und was nicht

hellip und auf die Beschaumlftigten der Techniker Schlobohm Auch der Arbeitsalltag wird sich grundlegend aumlndern gelernte Aufgaben und Prozesse werden neu aufgesetzt oder fallen weg Neue spannende sich staumlndig wandelnde Taumltigkeiten werden hinzukommen Das passiert aber nicht von einem Tag auf den anderen sondern ist ein langfristiger Transformationsprozess in den wir die Mitarshybeiter nicht nur einbinden und mitnehmen sondern auch in die Gestalterrolle bringen muumlssen Denn sie bleiben die Experten in der Sache und ihr Fachwissen ist in Zukunft genauso gefragt wie heute

Dr Markus Schlobohm im Interview bdquoWir muumlssen einen Digital-Dialog fuumlhrenldquo

18 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Techniker

Die Vermessung der Gesundheitswelt

Die Techniker kuumlmmert sich nicht nur um die bestmoumlgliche medizinishysche Versorgung sondern engagiert sich auch dafuumlr dass ihre Versicherten moumlglichst gar nicht erst krank werden Mit Angeboten wie individuellen digitalen Coachings aber auch in Kitas Schulen Hochschulen und Betrieben unterstuumltzt sie die TK-Versicherten dabei etwas fuumlr ihre Gesundheit zu tun

Aber was macht Gesundheit aus Geshysundheit ist nicht nur die Abwesenheit von Krankheit Laut der Weltgesundshyheitsorganisation (WHO) geht es um das koumlrperliche geistige und soziale Wohlershygehen Der Lebensstil der Menschen und die gesundheitlichen Belastungen deshynen sie im Beruf ausgesetzt sind haben darauf groszligen Einfluss Deshalb erhebt und analysiert die Techniker regelmaumlszligig Daten zu Krankschreibungen und Arzneishymittelverordnungen und fuumlhrt Umfragen zum Lebensstil der Menschen durch

Kinder sind gut fuumlr die Gesundheit Der TK-Gesundheitsreport widmete sich 2016 in seinem Schwerpunkt der gesundheitlishychen Situation von Erwerbspersonen mit Familie Das Ergebnis Kinder sind gut fuumlr die Gesundheit Beschaumlftigte mit familienshyversicherten Kindern waren durchschnittshylich 143 Tage krankgeschrieben ndash 23 Tage weniger als Beschaumlftigte ohne Kinshyder Obwohl derzeit viel uumlber die gestressshyte Sandwichgeneration diskutiert wird zeigen die Daten dass Familie und Beruf nicht nur eine Doppelbelastung sind sonshydern dass Familie auch eine Ressource ist die positiv auf die Gesundheit wirkt

Medikamente fuumlr 250 Tage Der Report zeigt zudem dass Frauen mehr krankgeshyschrieben sind Maumlnner aber mehr Medishykamente bekommen 252 Tagesdosen ndash also die jeweils empfohlene Tagesdosis eines Praumlparats ndash erhielten Maumlnner bei

den Frauen waren es bdquonurldquo 245 Insbesondere bei Zivilisationsshykrankheiten wie Bluthochdruck und Diabetes ist das Verschreishybungsvolumen bei Maumlnnern deutlich houmlher

Gesund leben um gesund zu bleiben Viele dieser Beschwershyden lieszligen sich mit einem gesuumlnderen Lebensstil vermeiden oder positiv beeinflussen Dazu gehoumlren vor allem eine gesunde Ershynaumlhrung ausreichend Bewegung sowie regelmaumlszligiger Stressausshygleich Um herauszufinden wie Menschen mit diesen Themen umgehen befragte die Techniker einen Querschnitt der Bevoumllkeshyrung zum Ernaumlhrungs- und Bewegungsverhalten sowie zum Umshygang mit Stress

Die Bewegungsstudie zeigt dass sich die Haumllfte der Erwachsenen als bdquoSportmuffelldquo oder bdquoAntisportlerldquo bezeichnen Und Mehr als jeder Dritte bewegt sich im Alltag weniger als eine halbe Stunde Bewegung wirkt sich nicht nur positiv auf Herz- und Kreislauf aus sondern ist auch eines der besten Mittel gegen Stress Und der Stresspegel der Republik ist hoch Laut der TK-Stressstudie steshyhen 60 Prozent unter Strom Schuld sind vor allem der Job hohe Eigenanspruumlche und staumlndige Erreichbarkeit

Das is(s)t Deutschland Die neue Ernaumlhrungsstudie zeigt dageshygen einen positiven Trend 45 Prozent geben an dass sie sich vor allem gesund ernaumlhren moumlchten bei der Vorgaumlngerstudie 2013 sagten das nur 35 Prozent Die Ergebnisse der Umfragen hat die Techniker in drei Studienbaumlnden veroumlffentlicht Sie dienen als Grundlage um neue Praumlventionsangebote zu entwickeln

Die Studienbaumlnde zum Download wwwtkde Webcode 937684

19

Studienergebnisse auf einen Blick Ernaumlhrungsstudie 45 Prozent der Menschen Bewegungsstudie in Deutschland ist es am wichtigsten dass sie sich gesund ernaumlhren

3 2 66 der Erwachsenen in Deutschland bewegen sich in ihrem Alltag

noch nicht einmal eine Stunde

Gesundheitsreport Fehltage vs Medikamente pro Jahr

Frauen Maumlnner

45

41

5 4

Hauptsache gesund

Hauptsache lecker

Hauptsache kalorienarm

Hauptsache guumlnstig

Hauptsache schnell

weiszlig nicht

Stressstudie Zwischen Kindern und Karriere ist der Stress am groumlszligten Anteil der Befragten die mindestens manchmal gestresst sind nach Alter

18 bis 29 Jahre

30 bis 39 Jahre

40 bis 49 Jahre

50 bis 59 Jahre

60 bis 69 Jahre

70 plus

66

82

66

76

39

34

10 20 30 40 50 60 70 80

Oslash 61

20 Geschaumlftsbericht 2016 Die Technik ndash

Die Technik Technikergeist bringt Technik(en) hervor Diese muumlssen vor allem eines ndash die Versicherten im Blick haben und in ihrem Sinne den Alltag vereinfachen Prozesse beschleunigen oder zu einer besseren Versorgung beitragen

21

Technische Loumlsungen Die beste Technik ist menschlich heiszligt es in der aktuellen Kampagne der Techniker Dahinter steht auch die Uumlberzeugung dass Technik immer zum Ziel haben muss dem Menschen zu nutzen Technische Loumlsungen muumlssen dazu beitragen die Versicherten optimal zu versorgen oder deren Alltag durch neue Services erleichtern

Wofuumlr steht dabei bdquoTechnikldquo Im engeren Sinne fuumlr ganz konshykrete technik- und technoloshy

giebasierte Leistungen etwa digitale Versorgungsangebote Dazu gehoumlren beispielsweise eine App fuumlr Betroffene von Migraumlne ebenso wie eCoaches die beim Erreichen persoumlnlicher Gesundshyheitsziele helfen bdquoTechnikldquo meint auch neue Wege im Bereich Service etwa die TK-App oder die elektronische Gesundshyheitsakte die die Techniker gemeinsam mit IBM entwickelt

Im weiteren Sinne steht bdquoTechnikldquo aber auch fuumlr eine Methode eine Art und Weise zu handeln Bei der Techniker heiszligt das auch zunehmend agil zu arshybeiten und sich staumlrker team- und standortuumlbergreifend zu vernetzen Auf der anderen Seite koumlnnen sich Vershysicherte etwa durch Angebote zum Selbstmanagement gezielt Techniken aneignen um die eigene Gesundheit positiv zu beeinflussen und die Gesundshyheitskompetenz zu staumlrken

Daruumlber hinaus unterstuumltzen Technik und Techniken Loumlsungen auf ganz konshykrete Herausforderungen im Gesundshyheitswesen Etwa wenn die Techniker im Rahmen eines Projekts gemeinsam mit Partnern erprobt wie ein telemedishyzinisches Konsil die Folgen mangelnder Facharztdichte im laumlndlichen Raum milshydern kann ndash und weitere Projekte die durch den Innovationsfonds gefoumlrdert werden

Partnerschaften bieten stets die Chance neuer Impulse Diese kommen immer oumlfshyter von Start-ups die ihre Ideen im Geshysundheitswesen etablieren wollen Die Techniker geht offen auf diese Impulsgeshyber zu und schafft konkrete Vernetshyzungs- und Foumlrderangebote Welche Poshytenziale die Zusammenarbeit zwischen Krankenkassen und Start-ups fuumlr die Zukunft der Gesundheit hat diskutiert Thomas Ballast stellvertretender Vorsitshyzender des Vorstands der Techniker mit Dr Jonas Harder und Sebastian Sujka Ihr Berliner Start-up xbird setzte sich im Pitch im Rahmen des Innovationstags durch und gewann eine Entwicklungsshykooperation mit der Techniker

22 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

bdquoNeue Produkte brauchen die Chance sich zu beweisenldquo Thomas Ballast stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Techniker diskutiert mit Dr Jonas Harder (Chief Medical Officer) und Sebastian Sujka (CEO) vom Berliner Start-up xbird wie Start-ups den Weg ins Gesundshyheitswesen finden koumlnnen Die Software des Unternehmens wertet Bewegungsdaten von Smartphones aus In Kombination mit medizinischen Informationen koumlnnen daraus Ruumlckschluumlsse auf beginnende oder eskalieshyrende Erkrankungen gezogen werden

Thomas Ballast Start-ups sind Teil des digitalen Wandels im Geshysundheitswesen den wir Techniker aktiv mitgestalten moumlchten Sie haben sich beim Innovationstag durchgesetzt und eine Entwicklungsshykooperation mit der Techniker gewonnen Wie sind Ihre Erfahrungen wenn Kasse auf Start-up trifft Stoszligen da zwei Kulturen aufeinander

Sebastian Sujka Wir hatten mit sehr langen Response Rates geshyrechnet Das war nicht der Fall Ein kultureller Unterschied ist viel-leicht dass wir spontan nach einem Telefonat loslegen auch uumlber Nacht wenn viel Arbeit ansteht Bei Ihnen werden viel mehr Leute eingebunden es gibt viel mehr Struktur

Dr Jonas Harder Positiv ist definitiv dass wir von Anfang an einen kompetenten Ansprechpartner bei der TK hatten der sich auch kurz-

fristig Zeit fuumlr uns nahm der uns verstand und die naumlchsten Schritte aufzeigte Haumltten Sie denn gerne mehr Start-up im Unternehmen

Ballast Manchmal schon Andererseits sind wir als Kasse auf Nachhaltigkeit Vertrauen und Sicherheit ausgerichtet Mit Start-ups verbinde ich Tempo und die Notwendigkeit schneller Ergebnisse Natuumlrlich treiben auch wir eigene Projekte voran entwickeln etwa Apps foumlrdern aber bewusst auch die Kooperashytion mit Start-ups Wir wollen Ideen von auszligen aufgreifen gemeinsam entwickeln und daraus Produkte schaffen die wir unseren Kunden anbieten koumlnnen Warum sucht xbird die Naumlhe zu einer Kasse

Sujka Unser Team ist zwar fokussiert und schnell ndash aber was Expertise Reichweite Schlagkraft Kundenshybindung und Vertrauen angeht koumlnnen wir uns nicht mit einem Unternehmen wie der TK vergleichen

Harder Wir kommen von der Technologie die wir sehr gut kennen bewegen uns mit dem Gesundshyheitswesen aber in einen Sektor fuumlr den uns Fachshy

shy

bdquoIn den USA wird mehr ausprobiertldquo

Dr Jonas Harder

23

wissen fehlt Es gibt schlieszliglich keine Webseiten die beschreishyben welche Schritte man gehen muss um erfolgreich zu sein Das ist wie ein Dschungel

Ballast Es ist sicher sinnvoll fruumlhzeitig gemeinsam den Weg von der Entwicklung bis zur Vermarktung durchzugehen um moumlgliche Stolpersteine zu identifizieren Deshalb ist es wichtig dass sich beide auf einen gemeinsamen Weg einlassen Eine gute Idee oder Technologie reicht in der Regel nicht aus Manchshymal habe ich den Eindruck dass Start-ups die Kundenperspekshytive ndash das heiszligt die Frage ob ein Produkt tatsaumlchlich Nutzen schafft oder vielleicht sogar Angst macht ndash vernachlaumlssigen

Sujka Start-ups brauchen fruumlhzeitig Klarheit uumlber moumlgliche Hindernisse die den Weg gefaumlhrden Fuumlr uns kann jeder Zeitshyverzug weil man zum Beispiel sein Konzept umschmeiszligen muss existenzgefaumlhrdend sein Ideal waumlre daher ein stanshydardisierbarer Prozess eine Art Leitfaden fuumlr alle die mit aumlhnlichen Herausforderungen kaumlmpfen

Ballast Diese Klarheit haben wir natuumlrlich auch nicht immer Wir stehen im staumlndigen Dialog mit den Aufsichtsbehoumlrden und muumlssen immer wieder herausfinden was unsere Kunshyden wollen Und manches ergibt sich erst im Prozess Fuumlr Start-ups besteht die grundsaumltzliche Herausforderung im Gesundheitssystem Hier treffen eine hohe Geschwindigkeit und kurze Innovationszyklen auf einen ausgepraumlgten regushylatorischen Rahmen Orientieren Sie sich angesichts dieser Hindernisse eher ins Ausland

Harder Der deutsche Markt ist fuumlr uns wichtig Wir sind aber oft in den USA dort geht die Digitalisierung schneller voran es wird mehr ausprobiert

Sujka Wir sehen hierzulande erste Fortschritte Ein Start-up zu gruumlnden ist schon fast Mainstream es gibt Wettbewerbe und Programme Sie haben ja auch Projekte und einen Wettshybewerb gestartet und sagen Wir machen einfach mal auch wenn nicht alles von Anfang an planbar ist Ich hoffe die Entshywicklungen gehen schnell genug voran damit sich nicht viele Start-ups in die USA verabschieden

Ballast Wir muumlssen deshalb an den Rahmenbedingungen arbeiten Unser Gesundheitssystem ist nicht auf das Temshypo der Digitalisierung vorbereitet Fuumlr Start-ups brauchen wir schnellere Zugangsmoumlglichkeiten einen Weg speziell fuumlr bdquodigitale Versorgungsprodukteldquo Sie muumlssen die Chance hashyben mit verringerten Anforderungen zu starten Gleichzeishytig sollten sie den Auftrag bekommen fruumlhzeitig Daten zu Wirksamkeit und Nutzen zu erheben Das muumlssen wir in den naumlchsten zwei bis drei Jahren auf den Weg bringen denn das Gesundheitswesen darf den Anschluss an die Digitalisierung nicht verlieren

Unter wwwtkdegeschaeftsbericht finden Sie das ganze Gespraumlch im Film

bdquoStart-ups brauchen fruumlhzeitig Klarheitldquo

Sebastian Sujka

24 Geschaumlftsbericht 2016 Die Technik

ndash

SmartHealth Die Bevoumllkerung ist bereit fuumlr digitale Gesundheitsangebote ndash so lautet das Fazit der Studie SmartHealth die Forsa im Auftrag der Techniker durchgefuumlhrt hat Untersucht wurde dabei nicht nur ob die technischen Voraussetzungen mittlerweile gegeben sind sondern auch wie ausgepraumlgt die Bereitschaft ist sich mit Gesundheitsdienstleistern zu vernetzen digitale Hilfsmittel beim Selbstmanagement der eigenen Gesundheit zu nutzen und einer vernetzen Nutzung der Daten zuzustimmen wenn dies der Forshyschung und der eigenen Gesundheitsprognose dient Schluumlsselshyworte sind in diesem Zusammenhang Selbstbestimmung Vershytrauen und tatsaumlchlicher Nutzen neuer Anwendungen ndash mit ihnen steigt die Akzeptanz der digitalen Medizin Der Studienband zum Download wwwtkde Webcode 915488

82 glauben dass Onlinekommunikation mit der Arztpraxis

in zehn Jahren alltaumlglich ist

61der Menschen in Deut

sc

hland wuumlrden

ihre medizinischen Daten anonym fuumlr Forschungszwecke spenden

Der Kontakt zur Krankenkasse wird digital Die Mehrheit erwartet in zehn Jahren eine deutliche Zunahme der Onlinekommunikation

3 1 9

48

40

ja wahrscheinlich weiszlig nicht

eher nicht Rundungsdifferenzen moumlglich

ja bestimmt nein bestimmt nicht

Wandert die Gesundheit in Zukunft in die digitale Sphaumlre In zehn Jahren wird dies bei Gesundheitsthemen ganz alltaumlglich sein

Internetrecherche

Einsatz von Apps

Austausch in sozialen Netzwerken

56

43

31

41

36

43

10 20 30 40 50

ja bestimmt ja wahrscheinlich

25

Smart vernetzt Die Techniker unterstuumltzt Versicherte in Sachen bdquoSelbstbestimmung als Patientldquo ndash und foumlrdert Innovashy tionstreiber die mit ihren Ideen die Gesundheitsversorgung im Sinne der Kunden voranbringen wollen

Starke Patienten nutzen Zeit beim Arzt besser Diabetes Uumlbergewicht Kopf- und Ruuml- Seminarangebot Patient sein kann man lernen Wie man lershyckenschmerzen ndash oft sind die groszligen nen kann bdquoselbstbestimmter Patientldquo zu sein zeigen die Kursrei-Volksleiden der Grund fuumlr medizinische he bdquoKompetent als Patientldquo und die gleichnamige Broschuumlre Behandlungen und Kosten in Milliarden- Darin erfahren Versicherte wie sie qualitativ hochwertige Inforshyhoumlhe Allen dreien ist es gemein dass der mationen recherchieren und Arztgespraumlche vor- und nachberei-Patient mit seinem Verhalten den Schluumlsshy ten koumlnnen So koumlnnen Arzt und Patient die oft knappe Zeit im sel fuumlr Verlauf und moumlgliche Folgeerkran- Behandlungszimmer fuumlr die bdquosprechende Medizinldquo die gemeinshykungen selbst in der Hand hat Studien same Therapieplanung und das Festlegen individueller Behandshyim Auftrag der Techniker zeigen Schon lungsziele nutzen Davon profitieren insbesondere chronisch das Wissen um die eigene Erkrankung kranke Patienten die oft im Laufe der Jahre ein fundiertes Wissen steigert die Therapietreue (Adhaumlrenz) uumlber ihre Erkrankung erwerben Im Arzt-Patienten-Gespraumlch geht

es fuumlr sie dann mehr darum den Therapieverlauf und die Prog-Die Techniker setzt deshalb auf Programshy nose zu besprechen und individualisierte Behandlungsziele geshyme die den Patienten in seiner Kompeshy meinsam festzulegen tenz staumlrken Dadurch koumlnnen sogar Operationen vermieden werden wie Als Patient Verantwortung zu uumlbernehmen etwa durch Beweshydas bdquoZweitmeinungsprogrammldquo der gung kann die Prognose verbessern Eine Studie der Universi-Techniker zeigt Neun von zehn aumlrztlich taumltsklinik Freiburg hat gezeigt Wer sich erreichbare Gesundheitsshyverordneten Ruumlcken-OPs konnten vershy ziele setzt und diese verfolgt verbessert den Gesundheitszustand mieden werden indem der Patient zuvor und die Adhaumlrenz Dieses Selbstmanagement unterstuumltzt die auf eine zweite Meinung setzte Techniker auch mit Online-Gesundheitscoachings

Old Economy meets New Economy Innovationen haben es im deutschen Gesundheitswesen oft Mehrere Workshop-Phasen vermittelshynicht leicht Ihr Nutzen muss erst wissenschaftlich belegt ten Kompetenzen in kundenorientierter sein Datenschutz und rechtlicher Rahmen stellen hohe An- Produktentwicklung Kenntnisse des forderungen an neue Angebote ndash aus Sicht vieler Start-ups Gesundheitswesens und Business-Exshysind das hohe Huumlrden Um Start-ups im Gesundheitswesen pertise zu vernetzen hat die Techniker die Health-i-Initiative gestarshytet die im TK-Innovationstag und der Health-i-Preisverlei- Im Herbst trafen sich schlieszliglich rund hung im November gipfelte 50 Akteure aus dem Gesundheitsweshy

sen sowie Vertreter von fuumlnf Start-ups bdquoSmarte Ideen fuumlr die Gesundheitsversorgung gesuchtldquo lau- auf dem TK-Innovationstag im Berliner tete der Aufruf der Techniker sich fuumlr den gemeinsam mit Soho House zu einer Open-Space-Konshydem Handelsblatt ausgelobten Health-i-Award zu bewerben ferenz mit Pitch Das Ziel Den Ausshyndash ihm folgten weit uumlber 100 Start-ups mit Ideen von der ad- tausch etablierter Akteure im Gesundshyhoc-Labordiagnostik uumlber die Schnell-Erkennung von Klinikshy heitswesen mit jungen Gruumlndern zu keimen bis zur Gedaumlchtnistraining-App fuumlr Schlaganfall- und foumlrdern Als Gewinner ging das Berliner Krebs-Patienten Start-up xbird hervor und gewann die

Entwicklungskooperation mit der Techniker

26 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

Digitale Versorgung die Zukunft aus der Hosentasche

Erfahrungen von Patienten sammeln Symptome beobachten Diagnosen stellen und einen Therapieplan festlegen ndash was Aumlrzte schon seit der Antike tun erlebt einen wahren Boom digitaler Unterstuumltzung

Elektronische Schmerztagebuumlcher liefern dem Arzt einen exakten Schmerz- und Medikationsverlauf die Dauer-Blutdruckmessung uumlbernimmt das Smartphone und selbst die verordnete Medizin kommt immer haumlufiger nicht als Saft oder Tablette daher sondern als individualisiertes Sportprogramm (gespeichert auf einem Chip) oder als Selbstmanagement-App die zu Entspannung oder Bewegung raumlt

Dabei wird der Arzt nicht ersetzt sondern in den Bereichen Patienteninformation Datengewinnung (also Anamnese) und bei Hausbesuchen via Videosprechstunde eher entlastet Die Rolle der Sensorik und des Trackings ndash also der routinemaumlszligigen Erfassung eines taumlglichen Bewegungsprofils des Krankheitsshyverlaufs oder des Medikamentengebrauchs ndash nimmt in starkem Maszlige zu So werden dem Mediziner in naher Zukunft schon

beim Erstgespraumlch mit dem Patienten viele valide Daten autoshymatisch zur Verfuumlgung stehen die er bei Diagnosestellung und Therapieplanung einbeziehen kann

Mobile Partner fuumlr unterwegs Dabei ist die Huumlrde bdquoMobilishytaumltldquo laumlngst genommen und die ersten medizinisch sinnvollen und auch notwendigen Apps stehen zur Verfuumlgung So wershyden elektronisch erfasste Daten wie im TK-DiabetesTagebuch zum staumlndigen Begleiter und der digitale Coach ndash egal ob in der Gesundheitspraumlvention oder Schmerzbehandlung ndash ein zuverlaumlssiger Partner fuumlr die Hosentasche Das ist ein erster Schritt ndash in Zukunft sind auf Grundlage dieser Daten dann auch Vorhersagemodelle zu bevorstehenden Gesundheitsershyeignissen wie Herzinfarkt oder Asthmaanfall moumlglich

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Migraumlne-App Bei chronischen Kopfschmerzen greifen viele nur zur Tablette ndash aber dabei zu kurz Hilfreich ist ein Selbstmanageshyment der Kopfschmerzen Dies faumlngt mit dem Dokumentieren der Schmerzattacken und Medikamenteneinnahmen an und reicht bis zur in die App integrierten progressiven Muskelentspannung

Die App bietet unter anderem bull ein Kopfschmerztagebuch mit Schmerzkalender bull eine Auswertungsfunktion mit pdf-Export fuumlr das Gespraumlch

mit dem Arzt bull die Moumlglichkeit mit Experten zu chatten und bull die Vernetzung mit anderen Patienten Weitere Informationen zur App wwwtkde Webcode 917996

Pilotstudie Valedo ndash digitale Ruumlckentherapie Ein Tablet zwei Senshysoren und eine Anwendung die wie ein Computerspiel aussieht ndash ein kleiner Koffer mit diesen Utensilien verspricht die Ruumlckenmuskulatur spielerisch zu trainieren Moumlglich machen dies die individuelle Einweishysung durch einen Schmerztherapeuten und ein spezielles Programm fuumlr zuhause Macht der Patient in der Spielsituation die richtigen Beweshygungen wird ihm das auf dem Bildschirm angezeigt ndash ebenso wie falshysche Bewegungen Das ermoumlglichen die an Brust- und Kreuzbein befesshytigten Bewegungssensoren die jede Bewegung messen

bull Fast jeder zehnte Fehltag ist ruumlckenbedingt bull Die digitale Ruumlckentherapie richtet sich an Patienten die schon

vier Wochen oder laumlnger wegen Ruumlckenbeschwerden arbeitsunfaumlhig sind bull Ergebnisse der Studie werden im Laufe von 2017 erwartet

eCoaches Knapp eine halbe Million Menschen in Deutschland hat bereits einen TK-GesundheitsCoach im Internet genutzt Ob mehr Bewegung weniger Kopfschmerzen oder Stress besser bewaumlltigen ndash die Coaches helfen mit acht bis 14 Wochen dauernden Programshymen dabei sich zu informieren persoumlnliche Gesundheitsziele zu erreichen und so das persoumlnliche Wohlbefinden Stuumlck fuumlr Stuumlck zu verbessern

bull Verschiedene Gesundheitsziele stehen zur persoumlnlichen Auswahl bull Durch das Smartphone wird der Coach zum virtuellen Begleiter

Tinnitracks Eine Aussicht auf Heilung haben viele der drei Millionen Tinnitus-Pashytienten in Deutschland kaum ndash eine erfolgreiche Therapie gibt es bisher nicht Eine Chance auf Linderung bietet die App bdquoTinnitracksldquo die die Lieblingsmusik um den Stoumlrton filtert und so zur Therapie wird Erste Ergebnisse der Patientenbefragung zeigen Bei jedem dritten Patienten lindert Tinnitracks die Beschwerden deutlich

Tinnitracks bull ist verfuumlgbar in Hamburg Bayern Hessen Nordrhein-Westfalen und Baden-Wuumlrttemberg bull ist Teil eines Versorgungsangebotes im Rahmen der Integrierten

Versorgung und wird vom teilnehmenden HNO-Arzt verordnet und bull wird bei 1000 Patienten unter Alltagsbedingungen auf seine Wirksamkeit gepruumlft

28 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

Kunden koumlnnen mit der TK-App unter anderem Ǵ Krankmeldungen und Dokumente an die Techniker uumlbermitteln Ǵ Nachrichten an die Techniker schicken Ǵ TK-Briefe online empfangen Ǵ das TK-Bonusprogramm digital nutzen Ǵ die verschriebenen Medikamente der letzten drei Jahre einsehen

Die TK-App wird kontinuierlich um weitere Funktionen erweitert

Service digital Digitale Angebote erleichtern es Versicherten Gesundheitsshyangelegenheiten flexibel in den Alltag zu integrieren Mit der TK-App und der Entwicklung der elektronischen Gesundheitsakte treibt die Techniker diese digitalen Moumlglichkeiten weiter voran

Die eGA Gesundheitsdaten in der Hand der Versicherten Die elektronische Gesundheitsakte (eGA) wird ein Speicherort fuumlr Dashyten werden den die Versicherten komplett selbst verwalten Jeshyder wird selbst bestimmen was in die Gesundheitsakte kommt und wer darauf zugreifen kann ndash ganz aumlhnlich wie bei einem Bankshyschlieszligfach IBM wird die Akte als Dienstleister zur Verfuumlgung stellen aber selbstverstaumlndlich keinen Zugriff auf die Daten hashyben Auch die Techniker wird als Krankenkasse nur mit Zustimshymung des Versicherten Zugriff bekommen ndash und auf Wunsch die Leistungsdaten zur Verfuumlgung stellen Nutzer koumlnnen dann zum Beispiel mit einem Klick sehen welche verschreibungspflichtigen Medikamente sie in den letzten drei Jahren bekommen haben Diese Liste kann dann jeder selbst um die Medikamente ergaumlnzen die nicht der Verschreibungspflicht unterliegen Auch weitere Dashy

ten soll jeder Versicherte selbst in seine Akte einpflegen koumlnnen Denkbar ist auszligerdem dass Sensordaten etwa von Fitnesstrashyckern direkt in die Akte flieszligen

TK-App Krankmeldungen uumlbermitteln TK-Briefe online empfangen oder Nachrichten an die Techniker schicken Die TK-App bietet viele Funktionen bequem per Smartphone Aufbauend auf der Online-Filiale bdquoMeine TKldquo ergaumlnzt die TK-App das bisherige Service- und Leistungsangebot So ist beishyspielsweise das TK-Bonusprogramm komplett digital nutzbar und die Medikamentenuumlbersicht bietet einen Uumlberblick uumlber die verordneten Medikamente der letzten drei Jahre Besonshyders nutzerfreundlich ist die vereinfachte Interaktion mit der Techniker Dokumente koumlnnen mit dem Smartphone abfotoshygrafiert und sicher uumlbermittelt werden Damit geht die Techshyniker einen weiteren Schritt in Richtung digitaler Krankenkasse

Die TK-App ist fuumlr Kunden der Techniker kostenlos im Apple App Store und bei Google Play downloadbar Die Nutzung der App erfordert ein Smartphone mit dem Betriebssystem iOS oder Andshyroid Weitere Informationen finden Sie auf wwwtkde unter dem Webcode 937842

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Zusammenarbeit So agil ist die TK Schnell Ziele erreichen statt langwierige Plaumlne abzuarbeiten Aufshygaben teilen statt sie allein zu erledigen als Team entscheiden statt den Chef beschlieszligen zu lassen Die Techniker arbeitet zushynehmend agil Was das im Arbeitsalltag bringt verraten die Orshyganisationsentwicklerin Nadja Stephani die beim Einstieg in dieshyse Arbeitsweise unterstuumltzt und Randolf Sprengnether dessen Team Projekte agil managt

Frau Stephani warum kommt in der TK die agile Arbeitsweise zum Einsatz Stephani Agile Methoden kommen urspruumlnglich aus der Softshywareentwicklung und werden deshalb in unserer IT schon lange genutzt Seit 2016 fuumlhren wir die agile Arbeitsweise aber auch gezielt in anderen Bereichen bei uns ein ndash etwa in der Projektarshybeit oder im Versorgungsmanagement Wir wollen so flexibler werden und gerade bei komplexen Themen unsere Produkte noch enger auf den Kunden abstimmen

Herr Sprengnether was bringen Ihnen agile Techniken Sprengnether Wir nutzen diese Arbeitsweise um unser Intrashynet weiterzuentwickeln Anfangs war es ungewohnt sich als Team taumlglich uumlber den aktuellen Stand unserer Themen auszushytauschen und zusammen zu entscheiden welche Aufgaben geshyrade die wichtigsten sind Inzwischen profitieren wir davon Wir organisieren uns besser konzentrieren uns auf das Wesentliche und bekommen unsere Aufgaben schneller erledigt Und schlieszligshylich haben wir so auch ein staumlrkeres Wir-Gefuumlhl entwickelt denn wir bringen eine Sache gemeinsam voran und identifizieren uns als Team noch staumlrker mit unserer Arbeit

Nadja Stephani und Randolf Sprengnether schaumltzen die Flexibilitaumlt der agilen Arbeitsorganisation

Vernetzte Effizienz in der Pflege Peter Wilhelm leitet das neueste Pflegezentrum der Techniker Im Interview erlaumlutert er wie das Zentrum in die Pflegeinfrastruktur eingebunden arbeitet

Das dritte und somit juumlngste Pflegezentrum der Techniker eroumlffnete im Oktober ndash was wird dort geleistet Wilhelm Wir betreuen in Mainz aktuell mit rund 100 Mitarbeishytern Pflegefaumllle aus Hessen und dem Suumlden Nordrhein-Westfashylens Perspektivisch werden wir aber deutlich wachsen und unseshyre Aufgaben erweitern Wir wollen fuumlr pflegende Angehoumlrige ansprechbar sein und der Bedarf nimmt zu

Was waren die Herausforderungen beim Aufbau Wilhelm Wir haben die neue Infrastruktur im laufenden Betrieb aufgebaut ndash im Vorfeld der groumlszligten Neuerung in der Pflegeversishycherung zum Jahreswechsel in deren Rahmen die Kolleginnen und Kollegen unsere Versicherten umfassend informierten und deren Fragen beantworteten Parallel dazu arbeiteten die erfahshyrenen Kollegen aus den Zentren in Kiel und Dresden die Mitarbeishyter fuumlr den neuen Standort ein so dass das neue Zentrum ab dem Einzugstag eigene Kontingente bearbeiten konnte Das funktioshynierte dank teamuumlbergreifender Arbeit und enger Vernetzung zwischen den Zentren richtig gut

Wie ist das Zentrum in die Pflegeinfrastruktur integriert Wilhelm Ein Groszligteil der fachlichen Kommunikation zwischen Zentren und Unternehmenszentrale laumluft uumlber eine digitale Plattshyform Uumlber dieses Forum tauschen sich die fachlich Verantwortshylichen zentrumsuumlbergreifend zu Themenschwerpunkten wie etwa Pflegedienste oder Hospizbehandlung aus Das ermoumlglicht uns Loumlsungen fuumlr aktuelle Fragen fuumlr alle sichtbar und verbindshylich sowie schnell und effizient in die Praxis zu uumlberfuumlhren

Peter Wilhelm leitet das Pflegezentrum der Techniker in Mainz

30 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

Innovationsfonds neue Wege in der Versorgung

Der Innovationsfonds foumlrdert Versorgungsinnovationen und die Versorgungsforschung in Deutschland und wird vom Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) verwaltet Im Fokus stehen Projekte die verschiedene Sektoren des Gesundheitsshywesens einbeziehen und uumlber die bisherige Regelversorgung hinausgehen um die Versorgung der gesetzlichen Krankenkassen weiterzuentwickeln Im Bereich Versorgung hat die Techniker insgesamt 27 Foumlrderzusagen erhalten Fuumlnf dieser Projekte verantwortet die Techniker als sogenannte Konsortialfuumlhrerin also federfuumlhrend

NetzWerk GesundAktiv ndash laumlnger selbstbestimmt leben Wie koumlnnen aumlltere Menschen moumlglichst lange selbstbestimmt in den eigenen vier Waumlnden leben Das ist die zentrale Fragestellung des NetzWerk GesundAktiv in Hamburg Das Projekt ist ein sektorenshyuumlbergreifendes Hilfs- und Betreuungsnetzwerk im Quartier Es integriert und verbindet bestehende regionale Hilfs- und Versorshygungsangebote mit eigenen Bausteinen und erprobt ein technishysches Assistenzsystem

Im Zentrum steht die koordinierende Stelle (KS) im Hamburger Albertinen-Haus Dort durchlaufen die Teilnehmer Untersuchunshygen und Tests Sie erhalten einen individuellen Unterstuumltzungsshyplan und einen Tablet-PC Je nach persoumlnlichem Bedarf wird der Alltag der Teilnehmer durch Angebote des Projekts unterstuumltzt Der Tablet-PC dient als Kommunikationsplattform So koumlnnen die Teilnehmer etwa per Video mit der KS sprechen oder einen Notruf an die Johanniter-Unfall-Hilfe absetzen In weiteren Ausbaustushyfen sind auch Haussteuerungsfunktionen und eine intelligente Notfallerkennung mit Hilfe von angeschlossenen Bewegungsmelshydern moumlglich

Teledermatologie ndash Hautarztversorgung auf dem Land Wie laumlsst sich mit Hilfe der Telemedizin die Versorgung auf dem Land verbessern Die Dermatologie bietet dafuumlr gute Voraussetzunshygen Denn Hauterkrankungen sind fotografisch gut abbildbar und solche Fotos koumlnnen auf digitalem Weg in angemessener Qualitaumlt versendet werden Das nutzt das Projekt Teledermatoshylogie in Mecklenburg-Vorpommern Bereits heute ist eine flaumlchenshydeckende dermatologische Versorgung von Patienten dort nicht mehr sichergestellt Wartezeiten fuumlr Termine von mehreren Moshynaten sind uumlblich Die Praxen der rund 60 niedergelassenen Hautaumlrzte sind vor allem in den Staumldten konzentriert Das Projekt etabliert ein telemedizinisches Konsil zwischen Haus- und Fachaumlrzten Die Teilnehmer nutzen dabei eine App die Veraumlndeshyrungen der Haut abbildet Anschlieszligend leiten sie die Daten an die Dermatologie der Universitaumltsmedizin Greifswald oder an koshy

operierende niedergelassene Dermatologen weiter Von diesen Experten erhalten sie uumlber die App anschlieszligend eine konsiliarishysche Empfehlung zur weiteren Behandlung Sofern Patienten kurzfristig keinen Termin bei einem Dermatologen erhalten muumlsshysen sie nun nicht zwangslaumlufig eine Klinik aufsuchen Sie koumlnnen sich an ihren bereits behandelnden Hausarzt wenden und werden per Telekonsil trotzdem parallel von Spezialisten beraten oder behandelt

TransFIT ndash luumlckenlos in die Erwachsenenmedizin Zaumlhlt man alle Kinder- und Jugendvorsorgeuntersuchungen (U1 ndash U11 J1 und J2) und empfohlenen zahnaumlrztlichen Kontrolltermine zusamshymen kommt ein Kind bis zum 18 Geburtstag auf etwa 43 regushylaumlre Arztbesuche Allerdings ist die Versorgung in der sogenannshyten Transitionsphase der Uumlbergangsphase vom Jugendlichen zum Erwachsenen oft luumlckenhaft Besonders kritisch ist dies bei Kindern und Jugendlichen mit chronischen Erkrankungen wenn der bis dato behandelnde Kinderarzt mit der Volljaumlhrigkeit nicht mehr zustaumlndig ist

Diese Luumlcke will das Projekt TransFIT schlieszligen TransFIT steht fuumlr Fruumlhintervention zur Vorbereitung und Begleitung des Transitishyonsprozesses aus der Kinder- und Jugendmedizin in die Erwachshysenenmedizin Basierend auf dem regional bereits erfolgreichen Berliner TransitionsProgramm (BTP) sollen zeitliche Verzoumlgerunshygen waumlhrend des Arztwechsels durch ein telemedizinisch arbeishytendes Fallmanagement bundesweit vermieden werden Fallmashynager begleiten die Jugendlichen ab 12 Jahren und bereiten sie auf den Uumlbergang vor Ausgangspunkt ist ein ausfuumlhrliches Geshyspraumlch des Kinderarztes sowie daran anknuumlpfend eine systemashytische Einschaumltzung inwieweit bei den Jugendlichen Bedarf fuumlr eine spezifische Unterstuumltzung in der Uumlbergangsphase besteht Neben der kontinuierlichen telemedizinischen Begleitung komshymen sogenannte Transitionsschulungen zum Einsatz die die Faumlhigkeiten der jugendlichen Patienten zum eigenstaumlndigen Mashynagement ihrer chronischen Erkrankungen verbessern

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VERO ndash Die Versorgung von Menschen mit Rheuma optishymieren Rheumatoide Arthritis ist eine haumlufige chronische Gelenkerkrankung an der Schaumltzungen zufolge etwa 800000 Menschen in Deutschland leiden Mit dem Projekt VERO sollen Versorgungsqualitaumlt und Versorgungseffizienz bei der Theshyrapie verbessert werden indem die Arzneimitteltherapie opshytimiert wird

Bisher wird die Erkrankung unter anderem mit hochwirksamen entzuumlndungshemmenden Medikamenten und haumlufig auch mit Schmerzmitteln behandelt Seit mehreren Jahren sind fuumlr diese Indikation nun auch sogenannte Biologika verfuumlgbar Arzneimitshytel durch die immer mehr Patienten beschwerdefrei leben koumlnshynen Sind die Symptome abgeklungen und ist die Krankheitsaktishyvitaumlt gering koumlnnen die Medikamente reduziert oder sogar ganz abgesetzt werden In diesen Faumlllen spricht man von bdquoDeeskalatishyonldquo Bislang geschieht das in der Therapie der rheumatoiden Arshythritis nur selten VERO zielt darauf ab dass nur das notwendige Maszlig an Arzneimitteln zum Einsatz kommt und leistet somit auch einen Beitrag zur Erhoumlhung der Arzneimitteltherapiesicherheit

Mit VERO wird erstmals in Deutschland die schrittweise Deeskashylation von Menschen mit rheumatoider Arthritis systematisch in der Versorgungsrealitaumlt umgesetzt und evaluiert Dies geschieht im engen Austausch zwischen Arzt und Patient Ziel ist es den Patienten eine passgenaue Therapie anzubieten Neben einer engmaschigen Krankheitskontrolle soll vor allem das Selbstmashynagement des Patienten gestaumlrkt werden

LeIKD ndash Orientierung zur Gesundheit Diabetes Mellitus Typ 2 und Koronare Herzkrankheit bringen erhoumlhte kardiovaskulaumlre Risikofaktoren mit sich erhoumlhen also das Risiko etwa einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden Gesundheitsorienshytiertes Verhalten kann diese Risikofaktoren senken Dafuumlr ist jedoch ein veraumlnderter Lebensstil notwendig Auf diesem Weg begleitet das Programm LeIKD betroffene Hochrisikopatienten mit einem individuell abgestimmten Bewegungs- und Ernaumlhshyrungsprogramm Dabei kommen Aktivitaumlts- und Pulsmesser eine Kommunikations-App und bestehende Gesundheitsproshygramme der Techniker zum Einsatz Zudem werden Hausaumlrzte Diabetologen Kardiologen Ernaumlhrungs- und Physiotherapeushyten eingebunden

Alle Projekte in der Uumlbersicht wwwtkde Webcode 935240

Versorgungsforschung zehn Foumlrderzusagen Lassen sich unerwuumlnschte Neben- und Wechselwirshykungen von neu zugelassenen Praumlparaten mithilfe von Routinedaten fruumlhzeitig erkennen Wie muss ein Fehshylerberichts- und Lernsystem fuumlr die Arztpraxis ausseshyhen damit es auch tatsaumlchlich genutzt wird und die ambulante Behandlung sicherer macht Warum wershyden Patienten mit Brustschmerzen in bestimmten Reshygionen Deutschlands besonders oft per Linksherzkashytheter untersucht Das sind einige der Fragen denen die Techniker mit Partnern wie Universitaumlten und anshyderen Forschungseinrichtungen in insgesamt zehn Versorgungsforschungsprojekten auf den Grund geht

Die zehn Projekte haben Anfang 2017 vom Innovatishyonsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses Foumlrderzusagen in Houmlhe von 125 Millionen Euro erhalshyten Bei sieben der zehn bewilligten Projekte ist das WINEG das wissenschaftliche Institut der TK fuumlr Nutshyzen und Effizienz im Gesundheitswesen Konsortialshypartner

Bei einigen der Projekte geht es auch darum zu untershysuchen wie wirksam bestimmte Arzneimittel sind Mit Blick auf risikobehaftete Medikamente in der Schwanshygerschaft wird das WINEG beispielsweise eine neue wissenschaftliche Methodik entwickeln um mithilfe von Routinedaten bekannte Risiken systematisch zu uumlberpruumlfen weiter zu erforschen und bislang noch unshybekannte Risiken zu entdecken Um wichtige genetishysche Risikofaktoren bei der Arzneimitteltherapie zu identifizieren wird das WINEG ebenfalls Routinedaten analysieren und zudem mit pseudonymisierten Befrashygungsergebnissen verknuumlpfen

32 Geschaumlftsbericht 2016 Wir Techniker ndash

Wir Techniker Wie werden wissenschaftliche Ergebnisse praktisch nutzbar Wie kann man Eltern chronisch kranker Kinshyder unterstuumltzen Uumlber 13000 Mitarbeiter arbeiten nach dem Prinzip bdquovon Technikern fuumlr Technikerldquo

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Von Technikern fuumlr Techniker

Wir Techniker das sind uumlber 13000 Menschen die sich in ganz Deutschland nicht nur um die Anliegen von rund 98 Millionen Versicherten kuumlmmern sondern auch daran arbeiten die Angebote der Techniker stets in deren Sinne zu verbessern

Das beginnt beim Austausch mit den Versicherten fuumlr den untershyschiedliche Wege offen stehen

die wir Techniker stets ausbauen ndash von Anruf bis App Wir sorgen dafuumlr dass dieshyse Kommunikationspfade zuverlaumlssig schnell und effizient funktionieren und sich stets den Wuumlnschen der Versichershyten entsprechend weiterentwickeln

Wir Techniker stehen nicht nur mit Vershysicherten im permanenten Dialog sonshydern sind unterwegs um auf relevanten Foren in Sachen Versorgung Service oder Wissenschaft unsere Standpunkte und Innovationen vorzustellen aber auch Impulse aufzunehmen und zu deshybattieren Zu diesen Innovationen gehoumlshyren auch Angebote fuumlr Techniker von morgen vom Peer-to-Peer-Projekt in Sachen digitale Kompetenz fuumlr Schuumller bis zur Lern-App fuumlr unsere Auszubilshydenden

Auch das Thema Patientensicherheit ist fuumlr uns Techniker ein zentrales Anlieshygen Wie hier wissenschaftliche Inforshymationen fuumlr Versicherte unmittelbar praktisch nutzbar werden zeigt beishyspielsweise ein digitales Informationsshypaket uumlber Multiressistente Erreger (MRE) Fuumlr den Bruumlckenschlag zwischen wissenschaftlicher Forschung und anshywendbarem Wissen sorgen die Technishyker des Wissenschaftlichen Instituts der TK fuumlr Nutzen und Effizienz im Geshysundheitswesen (WINEG)

Das Prinzip bdquovon Technikern fuumlr Technishykerldquo setzt jedoch kein Hauptamt voraus Das beweisen die ehrenamtlichen Mitshyglieder des Verwaltungsrats Im houmlchsshyten Gremium der Techniker treffen sie alle Entscheidungen von grundsaumltzlicher Bedeutung kontrollieren im Sinne der Versicherten Vorstand und Verwaltung und legen zusaumltzliche Leistungen fest

34 Geschaumlftsbericht 2016 Wir Techniker

34 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker ndash

Techniker vernetzen Techniker Wer mit der Techniker in Kontakt treten will hat viele Moumlglichkeiten ndash von mobil bis postalisch Fuumlr Tempo bei der Vernetzung von uumlber 13000 Technikern und rund 98 Millionen Versicherten sorgen unter anderem diese Techniker

Postmanagement Fuumlr Dirk Stejskal beshydeutet Technikergeist in der taumlglichen Arbeit bis ins Detail ausgefeilte Qualitaumlt mit Houmlchstgeschwindigkeit zu verbinden Der gelernte Drucker arbeitet im Druckshyzentrum der Techniker wo 2016 rund 32 Millionen Brief-Sendungen produziert und versendet wurden Dort zaumlhlen houmlchste Datenschutzstandards technische Akkushyratesse und feste Zeitfenster

Dass alle Kunden so schnell wie moumlglich ihre Briefe erhalten dafuumlr sorgen neben Dirk Stejskal und seinen Kollegen zwei der modernsten Inkjetbasierten Rollen-Dishygitaldrucksysteme sowie drei Hochleisshytungskuvertiermaschinen bdquoWas die Kolleshyginnen und Kollegen an den Schreibtischen bundesweit verschicken wollen wird hier gedruckt kuvertiert und bis zum Versand fertig gemacht Uumlber den ganzen Prozess koumlnnen wir exakt verfolgen welcher Brief gerade wo ist ob alle notwendigen Forshymulare oder Beipacks enthalten sind und im Fall der Faumllle beschaumldigte Briefe sofort automatisch nachproduzierenldquo erlaumlutert der Operator Pro Stunde nehmen bis zu 23000 Standardbriefsendungen den Weg von der Druckdatei bis ins Kuvert denn rein rechtlich beduumlrfen viele Anliegen noch der klassischen Briefform

Cockpit Anne de Wilde und Florian Werg uumlberblicken als Workforce-Manager im soshygenannten Cockpit des Bereichs Kundenservice der Techniker den Groszligteil der Kundenshyanliegen Ob per Anruf E-Mail Chat oder Brief ndash das Cockpit-Team sorgt dafuumlr dass Kunden die Techniker gut erreichen und schnell eine Antwort erhalten Mittels Prognosen und Planung wird der Einsatz der Kollegen in den Servicezentren nah am Bedarf geplant und gesteuert

Im Schnitt verteilt das Cockpit so taumlglich uumlber 30000 Anrufe uumlber 2000 E-Mails uumlber 700 Chats und uumlber 7500 Anliegen auf dem Postweg bdquoDie Aufgabe ist komplex weil sie viele verschiedene Kanaumlle umfasst und wir saisonale Schwankungen ebenso wie zum Beispiel ungeplante Abwesenheiten bei den Kollegen abfedern muumlssenldquo erlaumlutert Florian Werg bdquoWir arbeiten hier mit vielen verschiedenen Techniken steuern diese so aus dass der Service stimmt Technikergeist ist besonders gefragt wenn eine dieser Techniken einmal ausfaumlllt Dann gilt es flexibel und schnell eine Loumlsung zu finden damit die Kunden dennoch schnell eine Antwort erhaltenldquo erklaumlrt Anne de Wilde bdquoUns motiviert es wenn wir die besten Voraussetzungen fuumlr die Kolleginnen und Kollegen im direkten Kundenshykontakt schaffen koumlnnenldquo

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SoVerMaFacunterdeFra

FuumlrdezusRuumlvorabwaauc

App Der erste Arbeitstag von Matthias Robbers fiel auf den Startschuss eines Projekts das Versicherten der Techniker neue Kommunikationswege zum Service ihrer Kasse ermoumlglicht Der Android-Entshywickler ist Teil des Teams das die TK-App umsetzt hat deren Weg von der Planung bis in den Google Play Store gefuumlhrt und arbeitet mit seinen Kollegen daran die Anshywendung stetig zu verbessern und weiteshyre Features fuumlr die Nutzer anzubieten

bdquoMich motiviert vor allem die Chance uumlber die App so vielen potenziellen Nutzern den Alltag zu erleichtern Heute ist es fuumlr viele Menschen alltaumlglich alles per Smartshyphone von unterwegs zu erledigen Das gilt jetzt auch fuumlr Anliegen an die Technishyker etwa Dokumente zu uumlbermittelnldquo ershylaumlutert Robbers Das Entwicklerteam arshybeitet beim weiteren Ausbau der App agil steht im Austausch mit den Nutzern und bindet Ruumlckmeldungen direkt in die aktushyelle Entwicklung mit ein Fuumlr Robbers geshyhoumlrt das zum Technikergeist bdquoEs geht darum einzelne Funktionen weiter zu entshywickeln dabei aber immer das groszlige Ganshyze und den Nutzen fuumlr den Versicherten im Blick zu habenldquo

ziale Netzwerke Auch die sozialen Netzwerke stehen den sicherten der Techniker zum Austausch offen Social Media nagerin Sandra Ebenau haumllt Versicherte mit ihren Kollegen auf ebook Twitter amp Co auf dem Laufenden bdquoDabei stimmen wir

s eng mit allen ab die fuumlr die Techniker kommunizierenldquo erlaumlushyt Ebenau Zum Job gehoumlrt auch das Community Management nn auf diesen Kanaumllen erreichen die Techniker auch zahlreiche gen und Anliegen von Versicherten und anderen Usern

schnelle Antworten arbeitet das Social Media Team eng mit n Kolleginnen und Kollegen aus dem Servicezentrum Hamburg ammen Dort arbeiten Ingo Kaiser und seine Kollegen an den

ckmeldungen an die Versicherten Neben Tempo zaumlhlt dabei allem inhaltliche Flexibilitaumlt bdquoDie Themen sind vielfaumlltig und

wechslungsreich und reichen von Krankengeld bis zur Sozialshyhlldquo erlaumlutert Ingo Kaiser Antworten gibt es rund um die Uhr h wenn die meisten Anfragen tagsuumlber eintreffen bdquoOumlffentlich

sichtbar informieren wir aber nur allgemein ndash wenn fuumlr eine Ausshykunft persoumlnliche Angaben noumltig sind vernetzen wir die Versishycherten mit dem richtigen Ansprechpartnerldquo so Kaiser

36 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

(Fuumlr) Techniker von morgen Die Techniker engagiert sich mit innovativen Projekten fuumlr die Gesundheit und Zukunft junger Versicherter und ihrer Familien ndash und mit Angeboten fuumlr Auszubildende der Techniker die 2016 besonders erfolgreich waren

Sicher durch die digitale Welt Generation bdquoKopf untenldquo Neun von zehn Zwoumllfjaumlhrigen besitzen ein Smartphone drei Stunden pro Tag verbringen sie durchschnittlich online Die digitale Welt gehoumlrt laumlngst zum Alltag im Kinderzimshymer Mit den Moumlglichkeiten des Internets und der Sozialen Medien ist jedoch auch die Anzahl der Risiken gestiegen bdquoNeue Phaumlnomene wie Cybermobbing oder Inshyternetsucht belasten immer mehr die Psyshyche von Kindern und Jugendlichen Wir haben gemeinsam mit dem Verein Condrobs das Praumlventionsprojekt Netzshygaumlnger 30 gestartet damit Kinder fruumlh lernen sich in der digitalen Welt zurechtshyzufindenldquo sagt Christian Bredl Leiter der TK-Landesvertretung Bayern Netzgaumlnger 30 unterstuumltzt Schuumller darin Gefahren in der digitalen Welt zu erkennen zu vermeishyden und einen maszligvollen Umgang mit dem Internet zu entwickeln Die Jugendlishychen lernen ihr eigenes Verhalten in der digitalen Welt kritisch zu reflektieren

Das Besondere bei Netzgaumlnger 30 Nicht Lehrer vermitteln die Inhalte sondern Schuumller Neunt- und Zehntklaumlssler wershyden zu sogenannten bdquoPeersldquo ausgebildet und geben ihr Wissen in Workshops an die juumlngeren Schuumller weiter Die Aumllteren haben Vorbildfunktion koumlnnen jedoch gleichzeitig auf Augenhoumlhe mit den Fuumlnft- und Sechstklaumlsslern kommunizieshyren Netzgaumlnger 30 ist 2016 mit zwoumllf Schulen im Muumlnchener Raum gestartet und wird weiter ausgebaut Mehr zum Projekt unter wwwtkde Webcode 815146

92 der Zwoumllfjaumlhrigen besitzen ein Smartphone

(JIM-Studie 2015)

Digitale Hilfe fuumlr Eltern kranker Kinder Experten schaumltzen dass fast jedes sechsshyte Kind in Deutschland chronisch krank ist Dabei wird die Belastung sehr untershyschiedlich empfunden die ein an Asthma Diabetes oder Mukoviszidose erkranktes Kind fuumlr Eltern und Geschwister mit sich bringt Nicht wenigen bereitet die staumlndishyge Sorge schlaflose Naumlchte und setzt sie dauerhaft unter Stress Ein Projekt der Techniker in Baden-Wuumlrttemberg und des Universitaumltsklinikums Ulm moumlchte Familishyen niederschwellige Hilfe anbieten bevor sie psychisch an ihre Grenzen stoszligen

bdquoBEcKIldquo steht fuumlr Beratung von Eltern chronisch kranker Kinder im Internet

Mit dem neuen Programm will die Technishyker Eltern gezielt bei der Bewaumlltigung der Erkrankung ihres Kindes unterstuumltzen Teilnehmen koumlnnen Eltern deren an Asthshyma erkranktes Kind im Disease-Manageshyment-Programm (DMP) eingeschrieben ist Die Teilnehmer treten mit ihrem Berashyter uumlber die gesicherte Plattform der Ulshymer Onlineklinik in Kontakt Uumlber einen Zeitraum von sechs bis zwoumllf Wochen wershy

den dann anhand von Schreibaufgaben die Themenfelder Krankheitsmanageshyment Angstbewaumlltigung und Selbstfuumlrshysorge bearbeitet

Diese Form der sogenannten internetshybasierten psychologischen Intervention hat den Vorteil dass die Teilnehmer von einem persoumlnlichen Therapeuten indivishyduell betreut werden gleichzeitig durch die online-Kommunikation aber keine festen Termine eingehalten werden muumlssen

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Per Lern-App zum Profi bdquoTKlerin19 fordert Dich zu einem Duell herausldquo Wenn Caren Koshyziol eine Nachricht mit diesem Betreff von Kollegin Vivian Slotshyta bekommt ist ihr ganzes Fachwissen gefragt Die beiden Auszubildenden aus dem Fachzentrum Krankengeld in Karlsrushyhe treten uumlber ihre Smartphones gegeneinander im Quiz an Die Fragen kommen dabei aus 47 verschiedenen Themengeshybieten rund um die Inhalte aus drei Ausbildungsjahren Die beishyden nutzen eine Lern-App die die Techniker fuumlr ihre aktuell rund 800 Auszubildenden entwickelt hat

Und so funktioniert die App Wer sich einloggt waumlhlt zunaumlchst einen Gegner aus und entscheidet sich fuumlr eine Themenkateshygorie Dann gilt es in jeweils 30 Sekunden fuumlnf Fragen zu beshyantworten Danach ist der Gegner dran

TK-Auszubildende ist Deutschlands Beste Kundenservice Leistungsangebot digitale Initiativen ndash alles was die Techniker auszeichnet verdankt sie ihren Mitarbeitern den Technikern Damit diese auch in Zukunft den Grundstein fuumlr den Erfolg legen hat die Ausbildung bei der Techniker einen besonders hohen Stellenwert Das Ergebnis Jedes Jahr zaumlhlen TK-Azubis zu den Besten der Branche 2016 etwa haben 77 der insgesamt 248 bdquoNachwuchs-Technikerldquo des Abschlussjahrshygangs ihre Pruumlfungen mit der Note 1 bestanden

In diesem Jahr machte eine Auszubildende die Techniker besonshyders stolz Kira Trefon ndash mittlerweile Kundenberaterin im Sershyvicezentrum Gelsenkirchen ndash hat ihre Ausbildung zur Kauffrau im Gesundheitswesen als beste in ganz Deutschland abgeshyschlossen bdquoAls ich erfuhr dass ich Bundesbeste bin konnte ich es zuerst nicht glauben und habe mich natuumlrlich sehr gefreut Vor allem dass sich die rund viermonatige Vorbereitung auf die Pruumlfungen ausgezahlt hatldquo so die 22-Jaumlhrige die haumlufig geshymeinsam mit ihren Azubi-Kollegen gelernt hat

Kira Trefon ist Kundenberaterin im Serviceshyzentrum Gelsenkirchen

38 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

Zehn Jahre WINEG Bekommen Patienten die Behandlung die den wissenschaftlichen Erkenntnissen entspricht Welche Effekte haben neue Versorgungsmodelle Wie wirken sich gesundheitspolitische Entscheidungen auf die Versicherten aus Das sind einige der Fragen denen das wissenschaftliche Institut der TK fuumlr Nutzen und Effizienz im Gesundshyheitswesen (WINEG) seit zehn Jahren auf den Grund geht

Die Entscheidung der Techniker mit der Institutsgruumlndung 2006 eigene wissenshyschaftliche Expertise aufzubauen hat sich als vorausschauend und innovativ erwiesen Die praxisnahe Versorgungsforschung des WINEG liefert evidenzbasierte Grundlagen und Transparenz fuumlr wichtige Entscheidungen der Techniker aber auch fuumlr das Gesundheitsweshysen insgesamt Im Mittelpunkt der Forschungsarbeit steht der Versorgungsbedarf der Versicherten und die Frage wie sich auf der Basis neuester Erkenntnisse eine effektishyve und qualitativ hochwertige Gesundheitsshyversorgung weiterentwickeln laumlsst

shy

Wissenschaft fuumlr Techniker

Wie Versicherte direkt von wissenschaftlicher Expertise profitieren zeigt ein Informationspaket zu multiresistenten Keimen Die Mitarbeiter des Wissenschaftlichen Instituts der TK (WINEG) forschen im Dienst der Versicherten

Patientensicherheit ndash profitieren von der Wissenschaft Wer Gesundheitsinformationen sucht fragt heutzutage immer oumlfter bdquoDr Googleldquo Doch wie serioumls sind die Inhalte die man im Internet findet Wer sich informieren und selbstbestimmt im Gesundheitsshywesen zurechtfinden will braucht verlaumlssliche wissenschaftlich gepruumlfte Erkenntnisse in verstaumlndlicher Form Die Techniker unshyterstuumltzt deshalb ihre Versicherten und foumlrdert deren Gesundshyheitskompetenz mit evidenzbasierten Informationen zu relevanshyten Themen etwa mit einem Informationspaket zu multiresistenten Keimen (MRE)

Die Erreger treten immer haumlufiger auf zugleich verlieren gaumlngige Antibiotika ihre Wirksamkeit gegen sie Die bislang schaumlrfste Wafshyfe gegen bakterielle Infektionen wird also stumpfer ndash ein Problem das auch die Politik weltweit aufruumlttelt Dabei ist man sich einig dass eine wirksame Infektionspraumlvention nur mit Hilfe der Patienshyten gelingen kann Die Techniker leistet einen Beitrag und klaumlrt mit einem digitalen Informationspaket auf wie Menschen einer Infektion vorbeugen koumlnnen

Katharina Rubin vom WINEG dem wissenschaftlichen Institut der TK bdquoWir haben fuumlr unsere Kunden multimedial aufbereitet was das fuumlr den Einzelnen bedeutet und wie er sich in seinem privaten Umfeld aktiv daran beteiligen kann dass sich MRE nicht weiter ausbreiten ndash auf Reisen in der Kuumlche im Krankenhausldquo Zum Inshyformationspaket gehoumlren auch ein Erklaumlrfilm und ein Online-Test um das eigene MRE-Risiko zu ermitteln Rubin bdquoNicht jede Erkranshykung verlangt ein Antibiotikum Gegen Viren ist es machtlos Der sorgsame Umgang mit Antibiotika hilft Resistenzen zu vermeishydenldquo Auch Patienten die notwendige Antibiotika zu fruumlh absetshyzen oder in geringerer Dosis als verordnet einnehmen tragen zur Resistenzbildung bei

Die Techniker hat auch ihre Vertragspartner in den Blick genomshymen Sie unterstuumltzt die bdquoAktion Saubere Haumlndeldquo die die Haumlndeshydesinfektion in Krankenhaumlusern verbessert und dadurch hilft Klinikinfektionen zu vermeiden Angesichts von jaumlhrlich rund 19 Millionen Krankenhausfaumlllen ein relevanter Faktor Das Informatishyonspaket online wwwtkde Webcode 889772

39

bdquoDie Zukunft aufhalten weil man Angst davor hat ndash das hat noch nie funktioniertldquo

Dr Jens Baas

Techniker unterwegs Von der Zukunft des Gesundheitssystems bis zur Zukunft der Fuumlhrung im Unternehmen ndash Techniker pflegen den Austausch uumlber das Gesundheitssystem hinaus

Pathfinder leading the Future Sieben CEOs sieben prominente Vorshydenker und 800 bdquoYoung Leadersldquo fuumlhshyrender deutscher Unternehmen ndash geshymeinsam widmeten sie sich beim Pathfinder am 1 Mai 2016 einen ganshyzen Tag lang den draumlngendsten Fragen unserer Zeit und machten so den bdquoTag der Arbeitldquo zum bdquoTag des Nachdenshykensldquo Mit dabei Daimler-Chef Dr Dieter Zetsche Deutsche Bank-Vorstand Juumlrshygen Fitsche Joe Kaeser CEO von Sieshymens und TK-Chef Dr Jens Baas

Mit 100 Nachwuchsfuumlhrungskraumlften der Techniker reiste er nach Berlin um gemeinsam zu diskutieren worauf es in Unternehmen von morgen ankommt Das Ziel des Zukunftsgipfels des Hanshydelsblatts jungen Fuumlhrungskraumlften den Anstoszlig zu geben eigene und auch unshy

bequeme Wege zu gehen Im Mittelshypunkt des gemeinsamen Vortrags des TK-Chefs mit dem Informatiker und Kuumlnstler Professor Dr Juumlrgen Schmidshyhuber stand das Thema bdquoResponsibility ndash und wie Big Data die Medizin revolutishyonieren wirdldquo

Z2X ein Wochenende mit Visionaumlren Das Portal Zeit Online lud anlaumlsslich seines Gesundheitssystem kennenzulernen norieren wenn Versicherte etwas fuumlr 20-jaumlhrigen Bestehens im September 500 Im Workshop bdquoApp jetzt gesundldquo den ihre Gesundheit tun und dies mit digitashybdquoTwentysomethingsldquo also 20 - bis 29-Jaumlh- Thomas Heilmann Experte der Technishy len Daten belegen Die Teilnehmer disshyrige nach Berlin zu einem bdquoFestival der ker fuumlr digitale Versorgung leitete ging kutierten teils sehr kontrovers uumlber Visionaumlreldquo ein Die Techniker war als Part- es um den Einsatz von Fitnesstracker- Datensicherheit Vor- und Nachteile des ner dabei um die Ideen der sogenannten daten in der gesetzlichen Krankenversi- Solidarsystems und Bonus-Malus-Pro-Millennials fuumlr ein smartes und innovatives cherung Sollen Krankenkassen hoshy gramme

MEDICA Gesundheitsmarkt von morgen Lebende menschliche Zellstrukturen tropshyfen auf eine Unterlage bilden kleine Kreise und formen sich schlieszliglich zu einer dreishydimensionalen menschlichen Ader die sich sogar verzweigt ndash die Fachmesse MEshyDICA 2016 gab Einblick was sich in nur zwoumllf Monaten im internationalen Geshysundheitsmarkt entwickelt hat Zentrales Thema die Digitalisierung als der Innovashytionstreiber Auf dem Podium des ECON-Forums der Techniker diskutierten

Vertreter aus Politik Medien und Wissenshyschaft die Frage wie sich die Chancen der Digitalisierung auf das deutsche Gesundshyheitssystem uumlbertragen lassen In der Disshykussion waren sich der digitale Vordenker Sascha Lobo und Dr Jens Baas Vorshystandsvorsitzender der Techniker einig dass die breite Nutzung individueller Dashyten kuumlnftig nachgefragt werden wird Desshyhalb muumlsse man aktiv gestalten statt auf die Angebote milliardenschwerer US-Konshyzerne zu warten Die Techniker unterwegs auf der Fachmesse MEDICA

40 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

Ehrenamtlich fuumlr die Techniker

Der Verwaltungsrat ist das houmlchste Entscheidungsgremium der Techniker ndash seine 30 Mitglieder und ihre Stellvertreter leisten als Selbstverwaltung diese verantwortungsvolle und anspruchsshyvolle Aufgabe ehrenamtlich Der Verwaltungsrat setzt sich pashyritaumltisch aus je 15 Versicherten- und 15 Arbeitgebervertretern zusammen Ihre Legitimation erhalten die Selbstverwalter uumlber die alle sechs Jahre stattfindende Sozialwahl

Mit dieser Legitimation treffen die Ehrenamtlichen alle Entshyscheidungen die fuumlr die Techniker von grundsaumltzlicher Bedeushytung sind Auszligerdem entscheidet der Verwaltungsrat uumlber Satzungsleistungen von denen die Versicherten ganz unmitshytelbar profitieren So erleichtert eine im Juli verabschiedete Satzungsleistung zur Kostenuumlbernahme des innovativen Flash Glucose Messsystems insulinpflichtigen Diabetikern den Alltag Per Scanner koumlnnen sie ihren Blutzuckerwert bdquounblutigldquo und schmerzfrei ermitteln Dazu wird ein Sensor ins Unterhautfettshygewebe eingesetzt

Die Verwaltungsraumlte beschlieszligen zudem den Haushalt der Techniker ndash und den kassenindividuellen Zusatzbeitrag Der liegt bei der Techniker fuumlr 2017 mit 10 Prozent unter dem Durchschnitt der gesetzlichen Krankenversicherung

Austausch mit Entscheidungstraumlgern Daruumlber hinaus pflegen die gewaumlhlten Verwaltungsraumlte den Austausch mit Vertretern aus Politik und Gesundheitswesen Die Bundesshywahlbeauftragte fuumlr die Sozialversicherungswahlen Rita Pashywelski bekraumlftigte als Gastrednerin die Relevanz von Selbstshyverwaltung und Sozialwahl Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis (SPD) nahm vor den Ehrenamtlichen unter anderem zum Selbstverwaltungsstaumlrkungsgesetz Stellung Frank Plashyte Praumlsident des Bundesversicherungsamtes stellte dem Verwaltungsrat die Arbeit der Aufsichtsbehoumlrde vor EU-Exshyperte Guumlnter Danner erlaumluterte dem Gremium aktuelle Frashygen des europaumlischen Sozialrechts

Selbstverwaltung bedeutet Selbstgestaltung Die Ehrenamtlichen beziehen auch zu relevanten politischen Fragen Position Den Standpunkt des Gremiums zur Bundestagswahl 2017 finden Sie auf wwwtkde

Uumlbrigens Die Sitzungen des Verwalshytungsrats sind oumlffentlich Zudem informiert der Verwaltungsrat auf wwwtkde (Webcode 139012) in Text Bild und Video uumlber den Inhalt der Sitzungen

41

bdquoWir wollen eine starke Selbstverwaltungldquo

Dieter F Maumlrtens und Dominik Kruchen sind die alternierenden Vorsitzenden des Verwaltungsrats Der Vorsitz wechselt jaumlhrlich zum 1 Januar

Wie arbeitet die Selbstverwaltung der Techniker

Dominik Kruchen Die Rolle des Verwaltungsrats laumlsst sich

durchaus mit der des Aufsichtsrats in Unternehmen vergleichen Selbstverwalter tragen eine enorme Verantwortung mit der Beshysonderheit dass wir diese Aufgabe ehrenamtlich uumlbernehmen Die Selbstverwaltung bestimmt den Kurs der Kasse uumlbt eine Konshytrollfunktion aus und trifft zentrale Entscheidungen ndash dabei ist

sie den Beitragszahlern verpflichtet

Dieter F Maumlrtens Entscheidungen von solcher Tragweite beshynoumltigen ein solides Fundament ndash das leisten bei der Techniker die

Fachausschuumlsse deren Mitglieder sich mit teilweise hochkompleshyxen Sachverhalten auseinandersetzen um die Beschluumlsse des

Gremiums vorzubereiten

Wie beurteilen Sie aktuell die Rolle der Selbstverwaltung im

Gesundheitssystem

Kruchen Die Selbstverwaltung ist eine tragende Saumlule des

deutschen Gesundheitssystems Auch der internationale Vershygleich belegt eindrucksvoll ndash etwa mit Blick auf die Situation in

Suumldeuropa ndash wie krisensicher und stabil dieses etablierte System

ist das eben nicht vollstaumlndig vom Staat abhaumlngig ist

Maumlrtens Obwohl sich diese Errungenschaft permanent beshywaumlhrt gibt es immer wieder Versuche ihre Autonomie und somit

auch die Handlungsfaumlhigkeit dieses Stabilitaumltsfaktors einzushyschraumlnken die Vorstoumlszlige der Politik zum sogenannten Selbstvershywaltungsstaumlrkungsgesetz sind hier nur ein Beispiel Hier gilt es

klare Kante zu zeigen und diese tragende Saumlule entschieden zu

verteidigen

Unikosmos Award Zukunft der Notfallmedizin In den rund 1200 Notaufnahmen in Deutschland zaumlhlt im Alltag oft jede Sekunde Wie diese Einheiten organisiert sind stellt die Weichen fuumlr den Behandlungserfolg Die Absolventin der APOLLON Hochschule der Gesundheitswissenschaft in Bremen Anna Christina Houmlrster widmete ihre Abschlussarbeit der Frage nach Prozessen und Qualitaumltsmanagement in Notaufnahmen Fuumlr ihre Analyse erhielt sie im Rahmen einer Verwaltungsratssitzung den Unikosmos Award 2016 den die Hamburger Presseagentur Public Address und die Techniker fuumlr innovative Konzepte von Nachwuchswissenschaftlern verleihen Perspektivisch stellt die Wissenschaftleshyrin auch die Frage wie das systematische Erfassen von Qualitaumltsfaktoren und der Aufbau eines nationalen Notaufnahmeregisters die Versorgungsqualitaumlt verbessern kann

42 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker Der Verwaltungsrat aktuell Auch 2017 stehen die Mitglieder des Verwaltungsrats zur Wahl Nach der Wahl konstituiert sich das Gremium am 29 September 2017 Hier finden Sie die aktuelle Mitgliederliste und die aktuell vertretenen Listen

Die Mitglieder des aktuellen Verwaltungsrats

Arbeitgebervertreter Dominik Kruchen Duumlsseldorf Alternierender Vorsitzender

Heiner Boumlgemann Bremen Rainer Bruns Nordstrand Uwe Buszligmeier Greven Joachim Feldmann Bremen Helmut Fitzke Woggersin Wilfried Grunau Edewecht-Friedrichsfehn Joumlrg Henschen Bremen Klaus H Kober Rheinmuumlnster Udo Nicolay Moumllln Mirko Knappe Hamburg (seit 01012017) Johannes Seiboldt Nidda Rainer Tietz Bottrop Roland Unzeitig Wettmershagen Bernd Wegner Riegelsberg

Vertretene Organisation ZI HSH Zahntechniker-Innung Hamburg und Schleswig Holstein 15 Sitze

Versichertenvertreter Dieter F Maumlrtens Offenbach Alternierender Vorsitzender

Rosemie Bilz Radebeul Detlef Decho Syke Peter Duchene Groszligrosseln Friedrich Gosewinkel Hamm Karla Hasenauer Suhl Uwe Klemens Muumlnchen Baumlrbel Richling Bremen Annette Stensitzky Troisdorf (seit 15072016) Norbert Schneider Schwerin Harald Schulte Koumlnigswinter Erika Streit Koumlln Johanna Vieweg Dresden Harald Wagner Sipplingen Gerard Wolny Remagen

Vertretene Organisationen TKG TK-Gemeinschaft unabhaumlngige Versichertengemeinshyschaft der Techniker Krankenkasse eV 12 Sitze verdi Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft 1 Sitz IGM Industriegewerkschaft Metall 1 Sitz ACA Katholische-Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Deutschshylands e V Kolpingwerk Deutschland Bundesverband Evanshygelischer Arbeitnehmerorganisationen eV 1 Sitz

43

Sozialwahl gelebte Teilhabe Demokratischer Taktgeber fuumlr den Verwaltungsrat sind die Sozialwahlen deren Ergebnis alle sechs Jahre die Zusammensetzung des houmlchsten Entscheidungsgremiums der Techniker festlegt

Bei der Techniker werden seit jeher die 15 Versichertenvershytreter per Urwahl ermittelt So haben die rund 74 Millionen Mitglieder eine echte Wahl und koumlnnen ihr Recht auf Mitbeshystimmung nutzen Damit die Stimmberechtigten bis zum 31 Mai 2017 ihre Stimmen geltend machen koumlnnen stand 2016 im Zeichen der Vorbereitungen fuumlr die Abstimmung im bdquoSushyperwahljahr 2017ldquo Federfuumlhrend in der Vorbereitung der Wahlausschuss unter Vorsitz des stellvertretenden Vorshystandsvorsitzenden Thomas Ballast Das Gremium ist unter anderem zustaumlndig fuumlr die Zulassung der antretenden Listen aber auch fuumlr die ordnungsgemaumlszlige Ermittlung des Wahlershygebnisses Eine Informationskampagne begleitete die Wahlshyvorbereitungen und ermoumlglichte Versicherten ebenso wie Multiplikatoren sich umfassend uumlber die Wahl zu informieren

Klares Ja zur Teilhabe Sozialwahl bedeutet demokratische Teilhabe nach dem Prinzip bdquoWer Beitraumlge einzahlt soll auch mitbestimmenldquo Im Vorfeld ermittelte die Techniker im Rahshymen einer Studie wie die Menschen in Deutschland zur Sozishyalwahl stehen Das klare Ergebnis der repraumlsentativen Forshysa-Umfrage Das Prinzip der ehrenamtlichen Selbstverwaltung und die Teilhabemoumlglichkeit durch die Sozialwahl stehen hoch im Kurs 68 Prozent der Befragten sprachen sich klar fuumlr die Sozialwahl aus Und Selbst 58 Prozent der Privatversicherten haumltten gerne diese Mitsprachemoumlglichkeit

Zudem halten 73 Prozent der Menschen in Deutschland die Verwaltungsraumlte fuumlr wichtig und befuumlrworten dass Versishycherte durch sie an Entscheidungen beteiligt werden Besonshyders hoch ist die Fuumlrsprache unter den Juumlngeren zwischen 18 und 39 Jahren Vier von fuumlnf sprachen sich hier fuumlr das Prinshyzip bdquoVersicherte fuumlr Versicherteldquo aus

55 der Menschen in Deutschland sind politisch stark

oder sehr stark interessiert

44 Geschaumlftsbericht 2016 Die Finanzen ndash

Die Finanzen Der Bereich Finanzen informiert uumlber Vermoumlgensshyrechnung Vermoumlgen Einnahmen und Ausgaben der Techniker Krankenkasse uumlber die Versicherten- und Mitgliederentwicklung sowie die Finanzen der Pflegeversicherung

45

Der Jahresruumlckblick in Zahlen Das Geschaumlftsjahr 2016 war erneut von einer guten wirtschaftlichen Konjunkshytur gepraumlgt die viel Geld in die Kassen der Sozialversicherungen gespuumllt hat Auszligerdem verzeichnet das System der gesetzlichen Krankenversicherungen weiterhin Zuwaumlchse an Versicherten Dem gegenuumlber stehen staumlndig steishygende Ausgaben im Gesundheitswesen und Verzerrungen des Wettbewerbs der Kassen untereinander So reichten auch im Haushaltsjahr 2016 die Zuweishysungen aus dem Gesundheitsfonds an die Techniker nicht aus um die Ausgashyben fuumlr die Versorgung der Versichershyten zu decken

Dennoch lag der kassenindividuelle Zushysatzbeitrag der Techniker mit 10 Proshyzent auch 2016 unter dem amtlichen Durchschnitt

Ausgaben der Krankenversicheshyrung Das Haushaltsjahr 2016 schlieszligt die Techniker mit einem Plus von etwa 22 Millionen Euro ab Zu dem ausgeglishychenen Haushalt tragen vor allem die schlanken Prozesse und die effektive Verwaltung bei Die wirtschaftliche Kulshytur im Unternehmen ist dafuumlr verantshywortlich dass der Fehlbetrag der Zushyweisungen aus dem Gesundheitsfonds aufgefangen werden konnte Die Vershywaltungskosten von 136 Euro je Versishycherten lagen somit auch deutlich unter den durchschnittlichen Verwaltungskosshyten in der gesetzlichen Krankenversicheshyrung (153 Euro)

Die Leistungsausgaben stiegen um 31 Prozent und damit etwas moderater als im Vorjahr Auffaumlllig ist dass die Ausgaben fuumlr Arzneimittel auf einem hohen Niveau noch einmal mit 39 Prozent zunehmen und auf 4 Milliarden Euro ansteigen Den groumlszligten Ausgashybenblock verzeichnet die Techniker bei den Kosten fuumlr die Krankenhausbehandlung Erstmals uumlbersteigt dieshyser Wert mit einem Zuwachs von 38 Prozent die Sieben-Milliarden-Euro-Marke Fuumlr aumlrztliche Behandshylungen wurden 46 Milliarden Euro ausgegeben was einen Anstieg von 29 Prozent bedeutet

Ausgaben der Pflegeversicherung Die Leistungsshyausgaben fuumlr die pflegebeduumlrftigen Versicherten beliefen sich auf rund 13 Milliarden Euro Mit 3 Milshyliarden Euro flieszligt der Groszligteil der Einnahmen der Pflegeversicherung an den Ausgleichsfonds Mit ihm werden andere Pflegekassen unterstuumltzt deren Ausgaben nicht ausreichend durch Einnahmen geshydeckt sind

Abnahmen Der Verwaltungsrat hat die Jahresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse und die Jahshyresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse Pflegeversicherung abgenommen und dem Vorstand dafuumlr Entlastung erteilt

Juli 2017

Dieter F Maumlrtens

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

Dominik Kruchen

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

46 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Vermoumlgensrechnung

Aktiva in Tsd Euro 2015 2016

A Langfristiges Vermoumlgen

I Verwaltungsvermoumlgen 294474 275331

II Mittel der Ruumlckstellungen 2034183 2429274

III Andere Geldanlagen 3077456 3612688

B Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 904561 937768

II Wertpapiere 1923105 1575117

III Kassenbestand und Giroguthaben 23552 15055

C Rechnungsabgrenzungsposten 7356 9010

D Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

Passiva in Tsd Euro 2015 2016

A Netto-Reinvermoumlgen 3076733 3098587

B Ruumlckstellungen 2034183 2429 274

C Verpfl ichtungen 3137799 3310071

D Rechnungsabgrenzungsposten 15972 16309

E Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

In dieser und in den folgenden Tabellen sind Rundungsdifferenzen moumlglich

47

Vermoumlgen

2015 2016

Netto-Reinvermoumlgen in Tsd Euro 3076733 3098587

je Versicherten in Euro 32980 32087

zum Vorjahr je Versicherten - 118 - 27

Davon

Betriebsmittel 1755959 1705756

je Versicherten in Euro 18822 17664

zum Vorjahr je Versicherten - 190 - 62

Ruumlcklagen 946300 1037500

je Versicherten in Euro 10144 10744

zum Vorjahr je Versicherten + 17 + 59

Verwaltungsvermoumlgen inkl Investitionsruumlcklage

374474 355331

je Versicherten in Euro 4014 3680

zum Vorjahr je Versicherten - 42 - 83

Erfolgsrechnung

in Tsd Euro 2015 2016

1 Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds 21313911 22724351

2 Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz 1287826 1709675

3 Erstattungen 42285 51670

4 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 58445 60767

5 Leistungsaufwand 21656712 23109954

6 Verwaltungskosten 1233733 1309365

7 Zinsergebnis 20949 17024

8 Sonstige Einnahmen 8043 7577

9 Sonstige Ausgaben 98417 129891

10 Jahresfehlbetrag (-)Jahresuumlberschuss - 257403 21854

48 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Einnahmen im Detail 2015 2016

Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 22745586 24594001

je Versicherten in Euro 243813 254678

zum Vorjahr je Versicherten + 28 + 45

Davon

Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds

absolut in Tsd Euro 21313911 22724351

je Versicherten in Euro 228467 235317

zum Vorjahr je Versicherten - 29 + 30

Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz absolut in Tsd Euro 1287826 1709675

je Versicherten in Euro 13804 17704

zum Vorjahr je Versicherten ndash + 283

Sonstige Einnahmen absolut in Tsd Euro 143849 159976

je Versicherten in Euro 1542 1657

zum Vorjahr je Versicherten - 154 + 74

Ausgaben im Detail 2015 2016

24572147 Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 23002989

je Versicherten in Euro 246572 254452

zum Vorjahr je Versicherten + 15 + 32

Davon

Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 21656712 23109954

je Versicherten in Euro 232142 239310

zum Vorjahr je Versicherten + 41 + 31

Davon

Aumlrztliche Behandlung absolut in Tsd Euro 4324921 4608482

je Versicherten in Euro 46359 47722

zum Vorjahr je Versicherten + 38 + 29

Zahnaumlrztliche Behandlung ohne Zahnersatz

absolut in Tsd Euro 1450491 1516045

je Versicherten in Euro 15548 15699

zum Vorjahr je Versicherten + 23 + 10

49

Ausgaben im Detail 2015 2016

Zahnersatz absolut in Tsd Euro 361938 363907

je Versicherten in Euro 3880 3768

zum Vorjahr je Versicherten + 18 - 29

Arzneimittel absolut in Tsd Euro 3708728 3988102

je Versicherten in Euro 39754 41298

zum Vorjahr je Versicherten + 54 + 39

Hilfsmittel absolut in Tsd Euro 762963 796889

je Versicherten in Euro 8178 8252

zum Vorjahr je Versicherten + 32 + 09

Heilmittel absolut in Tsd Euro 711308 777475

je Versicherten in Euro 7625 8051

zum Vorjahr je Versicherten + 88 + 56

Krankenhausbehandlung absolut in Tsd Euro 6520595 7003332

je Versicherten in Euro 69895 72522

zum Vorjahr je Versicherten + 25 + 38

Krankengeld absolut in Tsd Euro 1474940 1561341

je Versicherten in Euro 15810 16168

zum Vorjahr je Versicherten + 53 + 23

Fahrkosten absolut in Tsd Euro 374939 410294

je Versicherten in Euro 4019 4249

zum Vorjahr je Versicherten + 96 + 57

Vorsorge- und Rehabilitationsleistungen

absolut in Tsd Euro 306972 317177

je Versicherten in Euro 3290 3284

zum Vorjahr je Versicherten + 51 - 02

Schutzimpfung absolut in Tsd Euro 205930 220120

je Versicherten in Euro 2207 2279

zum Vorjahr je Versicherten + 138 + 33

Fruumlherkennungsmaszlignahmen absolut in Tsd Euro 324596 328676

je Versicherten in Euro 3479 3404

zum Vorjahr je Versicherten + 47 - 22

50 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Ausgaben im Detail 2015 2016

Schwangerscha und Mutterscha

ohne stat Entbindung absolut in Tsd Euro 243622 265110

je Versicherten in Euro 2611 2745

zum Vorjahr je Versicherten + 21 + 51

Behandlungspflege und haumlusliche Krankenpflege

absolut in Tsd Euro 364213 413436

je Versicherten in Euro 3904 4281

zum Vorjahr je Versicherten + 151 + 97

Dialyse absolut in Tsd Euro 136648 143130

je Versicherten in Euro 1465 1482

zum Vorjahr je Versicherten + 64 + 12

Sonstige Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 383907 396438

je Versicherten in Euro 4115 4105

zum Vorjahr je Versicherten + 20 - 02

Praumlvention absolut in Tsd Euro 744643 756656

je Versicherten in Euro 7982 7835

zum Vorjahr je Versicherten + 23 - 18

Verwaltungsausgaben absolut in Tsd Euro 1233733 1309365

je Versicherten in Euro 13225 13559

zum Vorjahr je Versicherten + 99 + 25

Sonstige Ausgaben absolut in Tsd Euro 112545 152828

je Versicherten in Euro 1206 1583

zum Vorjahr je Versicherten - 372 + 312

51

Pflegeversicherung

Vermoumlgensrechnung 2015 2016

Aktiva in Tsd Euro

A Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 102500 110008

II Kurzfristige Geldanlagen 396000 415005

III Kassenbestand und Giroguthaben 286 828

B Rechnungsabgrenzungsposten 25137 37673

523924 563513

Passiva in Tsd Euro

A Reinvermoumlgen 244790 272895

B Verpfl ichtungen 279134 290618

523924 563513

Erfolgsrechnung 2015 2016

in Tsd Euro

1 Beitraumlge 4187123 4471718

2 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 5310 3553

3 Leistungsaufwand der Pfl egeversicherung 1199331 1339563

4 Zahlungen an den Ausgleichsfonds 2826011 2972471

5 Verwaltungskosten 120294 134589

6 Zinsergebnis 108 - 436

7 Sonstige Einnahmen 1 0

8 Sonstige Ausgaben 98 107

9 Jahresuumlberschuss 46807 28105

52 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Leistungsausgaben Pflegeversicherung

Leistungsausgaben in Tsd Euro 2015 2016

Pfl egesachleistung 172597 189955

Pflegegeld 351752 384789

Leistungen fuumlr Pfl egepersonen 63020 68594

Stationaumlre Leistungen 380641 410093

Uumlbrige Leistungen 231321 286132

Leistungsausgaben insgesamt 1199331 1339563

53

Mitglieder- und Versichertenentwicklung

Stichtag Jahresdurchschnitt

01012016 01012017 2015 2016

Mitglieder 7044467 7342157 6874547 7205987

zum Vorjahr +48 +42 +56 +48

Familienangehoumlrige 2433683 2454518 2454552 2450915

Versicherte insgesamt 9478150 9796675 9329099 9656902

zum Vorjahr +35 +34 +46 +35

54 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Der Geschaumlftsbericht der Techniker ndash auch digital

Unter wwwtkdegeschaeftsbericht finden Sie die digitale Ausgabe des TK-Geschaumlftsberichts

Der Geschaumlftsbericht 2016 steht Ihnen auch als PDF zum Download unter wwwpressetkde zur Verfuumlgung

Zu Artikeln die mit diesem Symbol gekennzeichnet sind finden Sie ausfuumlhrliche Videos im digitalen Geschaumlftsbericht

Impressum ndash Verantwortlich fuumlr den Inhalt Techniker Krankenkasse Bramfelder Straszlige 140 22305 Hamburg Telefon 040-69 09-17 83 Internet wwwpressetkde E-Mail pressestelletkde Twitter wwwtwittercomtk_presse

Verantwortlich Prof Dr Volker Moumlws Redaktion Kerstin Grieszligmeier Inga Laboga Texte Kerstin Grieszligmeier Hermann Baumlrenfaumlnger Gabriele Baron Nicole Battenfeld Daniel Burgstaler Dennis Chytrek Jacqueline Dauster Philip Giewer Michaela Hombrecher Inga Laboga Katharina Lemke Natalie Quadbeck Heike Schmedemann Silvia Wirth

Konzept und Gestaltung Christina Bartheidel Produktion Tanja Klopsch Litho Hirte GmbH amp Co KG Hamburg Druck Eversfrank Berlin GmbH Berlin Bilder Andreas Friese Jan Pauls Jan Haas Getty Images

copy Alle Rechte vorbehalten Nachdruck und sonstige Formen der Vervielfaumlltigung ndash auch auszugsweise ndash nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung

Mehr Informationen gibt es online Die digitale Ausgabe des TK-Geschauml sberichts fi nden Sie unter wwwtkdegeschae sbericht

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2010

02

720

17

  • Geschaumlftsbericht 2016
    • Vorwort
      • Dr Jens Baas im Gespraumlch mit13Martina Koederitz
      • Auf das Wesentliche reduziert
      • Interview bdquoDie Technikerldquo schaumlrft13ihren Markenauftritt
      • Kampagne Weil die beste Technik13menschlich ist
      • Position beziehen
      • Digitalisierung Nicht ob sondern wie
      • Interview Digitalisierung aktiv gestalten
      • Die Vermessung der Gesundheitswelt
        • Inhalt
        • 1 Die Techniker
        • 2 Die Technik
          • Thomas Ballast im Gespraumlch mit xbird
          • SmartHealth
          • Smart vernetzt
          • Digitale Versorgung
          • Service digital
          • Interviews Agiles Arbeiten amp Pflege
          • Innovationsfonds neue Wege in der Versorgung
            • 3 Wir Techniker
              • Techniker vernetzenTechniker
              • (Fuumlr) Techniker von morgen
              • Wissenschaft fuumlr Techniker
              • Techniker unterwegs
              • Ehrenamtlich fuumlr die Techniker
              • Interview bdquoStarke Selbstverwaltungldquo
              • Verwaltungsrat konkret
              • Sozialwahl gelebte Teilhabe
                • 4 Die Finanzen
                  • Jahresruumlckblick in Zahlen
                  • Vermoumlgensrechnung
                  • Vermoumlgen
                  • Einnahmen amp Ausgaben
                  • Pflegeversicherung
                  • Leistungsausgaben Pflegeversicherung
                  • Mitglieder- und Versichertenentwicklung
                    • Impressum

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Tim Steimle leitet den Fachbereich Arzneimittel der Techniker

terview hat der TK-Vorstandsvorsitzende Dr Jens Baas im Oktober 2016 dieses Vershyhalten aller Krankenkassen kritisiert Auch wenn die Beratung der Aumlrzte uumlber die richshytigen Diagnosen nicht illegal ist so ist das Geld das dafuumlr ausgegeben wird in der Versorgung der Versicherten deutlich besshyser aufgehoben

Der Gesetzgeber hat nun reagiert und die Einflussnahme auf ambulante Diagnosen erschwert Die bestehenden Kodieranreishyze und damit die Ursache fuumlr die Einflussshynahme werden damit aber nicht beseitigt Nach wie vor ist es fuumlr die Kassen lukratishyver Einfluss auf das Kodieren von Erkranshykungen zu nehmen anstatt sich auf die Gesunderhaltung der Menschen zu konshyzentrieren Seltene und im Einzelfall sehr teure Erkrankungen werden nicht oder nur ungenuumlgend finanziell ausgeglichen Desshyhalb muss der Morbi-RSA reformiert und die Auswahl der 50 bis 80 relevanten Krankheiten veraumlndert werden Bei der Krankheitsauswahl soll der Fokus auf schwere und im Einzelfall auch teure Krankheiten gelegt werden Nur damit entfallen die Kodieranreize innerhalb der RSA-Systematik

shy

Neue Rahmenbedingungen bei Arzneimittelpreisen Tim Steimle spricht im Interview uumlber die Kostenshyfaktoren und Rahmenbedingungen der Versorgung mit Arzneimitteln

Der Prozess mit dem die Preise fuumlr neue Arzneimittel in Deutschland verhandelt werden ist nach dem Pharmadialog grundlegend veraumlndert worden Wie beurteilen Sie die Veraumlnderungen und das neue Arzneimittelgesetz Tim Steimle Mit dem neuen Gesetz wurde von dem bisher geltenden Grundsatz abgeruumlckt dass die Krankenkassen nur dann Geld fuumlr neue Medikamente bezahlen muumlssen wenn diese auch wirklich einen Zusatznutzen fuumlr die Patienten hashyben Dies ist ein klarer Ruumlckschritt bei der Erstattung von Arzneimitteln und wird zu einer Mehrbelastung fuumlr die Kranshykenkassen fuumlhren ohne dass sich die Versorgung der Versishycherten verbessert Schon heute geben wir fast vier Milliarden Euro fuumlr Arzneimittel aus ndash nach den Ausgaben fuumlr Krankenhaumluser und Aumlrzte der drittgroumlszligte Posten

Eine der Veraumlnderungen ist auch dass die Zubereitung spezieller Medikamente zur Behandlung von Krebs (Zytostatika) von den Krankenkassen nun nicht mehr wirtschaftlich ausgeschrieben werden darf Welche Auswirkungen bringt diese Entscheidung Ihrer Meinung nach mit sich Steimle Diese Ausschreibungen sind in der Vergangenheit stark kritisiert worden Die hohen Kosten in der Krebsmedizin verbunden mit der Rechtsprechung zwangen die Kassen jeshydoch dazu von diesem Mittel Gebrauch zu machen Es gibt aber die Moumlglichkeit die Ausgangsstoffe zur Herstellung dieshyser Praumlparate auszuschreiben Das wird Einsparungen von etwa 150 Millionen Euro bringen und ist ein richtiger Schritt Betrachtet man das Einsparpotenzial von 600 bis 800 Millioshynen kann dies jedoch erst ein Anfang in diesem Bereich sein

Was halten Sie davon dass Aumlrzte demnaumlchst in ihrer Praxissoftware uumlber den Nutzen von Medikamenten informiert werden sollen Steimle Ob dieses neue Instrument wirkt haumlngt entscheishydend davon ab ob die Industrie an dieser Stelle auszligen vor bleibt und die Informationen wirklich unabhaumlngig sind

16 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Techniker

Nicht ob sondern wie Wie wir kommunizieren wie wir arbeiten wie wir leben ndash die Digitalishysierung hat in unseren Alltag laumlngst Einzug gehalten das gilt auch fuumlr das Gesundheitswesen Hier haben digitale Angebote das Potenzial Effizienz und Transparenz zu steigern ndash und die Versorgung der Versicherten zu verbessern Es geht also nicht um das bdquoObldquo sondern um das bdquoWieldquo und ebenso um das bdquoWerldquo

Die bereits existierenden digitalen Angebote weisen eine sehr unterschiedliche Qualitaumlt auf und sind selten gut vernetzt Sie wirken deshalb wie ein bdquodigitaler Flickenteppichldquo Die Techniker hat den Anspruch die digitale Entwicklung aktiv mitzugestalshyten und ihren Versicherten exklusive und hochwertige digitale Versorgungsangebote zu machen Dabei stehen zwei Themen im Fokus Datenschutz und Vernetzung Letztere soll vor allem dabei helfen den Flickenteppich zu beseitigen

Elektronische Gesundheitsakte mit einheitlichen Stanshydards Deshalb hat die Techniker mit IBM Deutschland eine Entwicklungskooperation fuumlr eine digitale Gesundheitsakte (eGA) geschlossen die die bestehenden digitalen Angebote der Techniker ergaumlnzen und in Zukunft auch vernetzen soll Neben der Datensicherheit sind hier die Schnittstellen fuumlr Aumlrzte und natuumlrlich fuumlr die Versicherten selbst zentrale Punkte Die Hoheit uumlber diesen zentralen Datenspeicher hat der Versicherte Er entscheidet wem er Zugriff auf seine Daten gibt und auch ob er das Angebot uumlberhaupt annehmen moumlchte Weil die eGA esshysenziell fuumlr Versorgungsqualitaumlt und Patientensicherheit sein wird sollten jedoch alle Kassen verpflichtet werden ihren Vershysicherten eine solche Akte anzubieten Um dabei Inselloumlsungen und Wettbewerbsbehinderungen zu vermeiden muumlssen die technischen Standards und Schnittstellen klar definiert werden

Ob die digitale Entwicklung im deutschen Gesundheitssystem akzeptiert und zu einem Erfolg wird haumlngt maszliggeblich von der Datensicherheit ab Wenn Krankenversicherungen hier eine Vorreiterrolle einnehmen ist sichergestellt dass Daten nicht fuumlr gewinnbringende Zwecke verwendet werden und ihre Nutshyzung strengen gesetzlichen Bestimmungen unterliegt

Klare Rahmenbedingungen fuumlr Innovationen Im Gesundshyheitssystem treffen digitale Innovationen und deren Treiber auf komplexe Strukturen und teilweise widerspruumlchliche Regelungen Die Techniker setzt sich fuumlr klare und transparente Rahmenbeshydingungen ein die einerseits Innovationen den Weg ebnen und gleichzeitig dem sensiblen Thema Gesundheit gerecht werden

Beispiel Health-Apps Innovationen entstehen haumlufig in Unternehmen die keine erfahrenen Akteure im Gesundheitsshywesen sind wie Start-ups die Health-Apps entwickeln Ihr Weg von der Idee bis zur Erstattung durch die Krankenkassen kann auch uumlber die Zulassung nach dem Medizinproduktegeshysetz fuumlhren ndash ein komplexes und langwieriges Verfahren speshyziell angesichts der schnellen Entwicklungs- und Updatezyklen von Apps Fuumlr ein positives Innovationsklima ist hier Klarheit uumlber Zulassungspflicht und -kriterien notwendig Zudem koumlnnte ein beschleunigtes Verfahren speziell fuumlr Health-Apps diese schneller zu den Versicherten bringen

Beispiel Telemedizin Eine Erkrankung im Urlaub oder eine Beshyratung durch einen Spezialisten im laumlndlichen Raum Die Telemeshydizin koumlnnte hier Arzt und Patient ortsunabhaumlngig vernetzen Technisch ist das laumlngst moumlglich in der Praxis schraumlnken jedoch unterschiedliche ndash und teilweise uneinheitliche ndash Regelungen den Einsatz stark ein Um die Potenziale der Telemedizin zu nutzen fordert die Techniker auch fuumlr die Telemedizin Klarheit daruumlber in welchen Situationen sie zum Einsatz kommen darf

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Digitalisierung aktiv gestalten Dr Markus Schlobohm leitet den Geschaumlftsbereich Unternehshymensentwicklung der Techniker Im Interview erlaumlutert er was die Digitalisierung fuumlr Versicherte und Mitarbeiter bedeutet

Wo steht die Techniker aktuell in Sachen Digitalisierung Und wo will sie hin Dr Markus Schlobohm Wir Techniker haben bei der Digitalisierung einen sehr guten Start hingelegt und sind fest entshyschlossen ganz vorne mit dabei zu sein Das zeigt etwa die Entwicklung der TK-App oder die Erneuerung des Online-Aufshytritts Digitalisierung findet natuumlrlich auch nach innen statt und muss ganzheitlich vorangetrieben werden Dazu gehoumlrt ein unternehmensuumlbergreifendes Verstaumlndshynis was dies fuumlr uns bedeutet Wir muumlsshysen einen Digital-Dialog fuumlhren

Was beinhaltet das Schlobohm Im Kern steht die Frage Geht es nur darum bestehende analoge Informationen und Prozesse in digitale Daten umzuwandeln oder stellen wir Abshylaumlufe und bestehende Strukturen auf die digitale Probe Ich bin davon uumlberzeugt dass wir an letzterem nicht vorbeikomshymen Als Techniker haben wir hier den Anshyspruch die Digitalisierung umfassend und aktiv zu gestalten Innovationen voranzushytreiben um letztendlich den groumlszligtmoumlglishychen Nutzen fuumlr unsere Versicherten zu erreichen

Wie sehen die Rahmenbedingungen aus Schlobohm Schon heute ist in vielen Branchen der Digitalisierungsdruck enorm ndash Kunden fordern digitale Angebote ein oder wandern ab Dieser Druck vom Markt ist im Gesundheitswesen noch weniger stark zu spuumlren als etwa in der Luftfahrt oder im Einzelhandel Er wird aber schnell steigen Den aktuellen Diskurs praumlgen vor allem die Bedenken und Risiken etwa beim wichtigen Thema Datenschutz Wir brauchen eine sektorenuumlbergreifende Deshybatte die den Nutzen ins Zentrum stellt

und das Ziel hat gute einheitliche Standards zu schaffen Es fehlen auch noch konkrete Ansaumltze die Digitalisierung zu foumlrdern also beispielsweise diejenigen zu incentivieren die fruumlhzeitig etwas auf die Beine stellen

Was kommt auf die Versicherten zu Schlobohm Durch digitale Services ruumlcken Gesundheitsthemen naumlher an den Alltag der Versicherten etwa wenn sie Termine online vereinbaren koumlnnen statt vom Anrufshybeantworter abhaumlngig zu sein Vor allem die Kommunikation und die Informationsmoumlgshylichkeiten werden sich radikal aumlndern Auch das Leistungsangebot wird breiter es wird einfacher unabhaumlngig von festen Terminen und Oumlrtlichkeiten etwas fuumlr die eigene Geshysundheit zu tun Dabei kann aber jeder selbstbestimmt abwaumlgen was kann und will ich digital erledigen ndash und was nicht

hellip und auf die Beschaumlftigten der Techniker Schlobohm Auch der Arbeitsalltag wird sich grundlegend aumlndern gelernte Aufgaben und Prozesse werden neu aufgesetzt oder fallen weg Neue spannende sich staumlndig wandelnde Taumltigkeiten werden hinzukommen Das passiert aber nicht von einem Tag auf den anderen sondern ist ein langfristiger Transformationsprozess in den wir die Mitarshybeiter nicht nur einbinden und mitnehmen sondern auch in die Gestalterrolle bringen muumlssen Denn sie bleiben die Experten in der Sache und ihr Fachwissen ist in Zukunft genauso gefragt wie heute

Dr Markus Schlobohm im Interview bdquoWir muumlssen einen Digital-Dialog fuumlhrenldquo

18 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Techniker

Die Vermessung der Gesundheitswelt

Die Techniker kuumlmmert sich nicht nur um die bestmoumlgliche medizinishysche Versorgung sondern engagiert sich auch dafuumlr dass ihre Versicherten moumlglichst gar nicht erst krank werden Mit Angeboten wie individuellen digitalen Coachings aber auch in Kitas Schulen Hochschulen und Betrieben unterstuumltzt sie die TK-Versicherten dabei etwas fuumlr ihre Gesundheit zu tun

Aber was macht Gesundheit aus Geshysundheit ist nicht nur die Abwesenheit von Krankheit Laut der Weltgesundshyheitsorganisation (WHO) geht es um das koumlrperliche geistige und soziale Wohlershygehen Der Lebensstil der Menschen und die gesundheitlichen Belastungen deshynen sie im Beruf ausgesetzt sind haben darauf groszligen Einfluss Deshalb erhebt und analysiert die Techniker regelmaumlszligig Daten zu Krankschreibungen und Arzneishymittelverordnungen und fuumlhrt Umfragen zum Lebensstil der Menschen durch

Kinder sind gut fuumlr die Gesundheit Der TK-Gesundheitsreport widmete sich 2016 in seinem Schwerpunkt der gesundheitlishychen Situation von Erwerbspersonen mit Familie Das Ergebnis Kinder sind gut fuumlr die Gesundheit Beschaumlftigte mit familienshyversicherten Kindern waren durchschnittshylich 143 Tage krankgeschrieben ndash 23 Tage weniger als Beschaumlftigte ohne Kinshyder Obwohl derzeit viel uumlber die gestressshyte Sandwichgeneration diskutiert wird zeigen die Daten dass Familie und Beruf nicht nur eine Doppelbelastung sind sonshydern dass Familie auch eine Ressource ist die positiv auf die Gesundheit wirkt

Medikamente fuumlr 250 Tage Der Report zeigt zudem dass Frauen mehr krankgeshyschrieben sind Maumlnner aber mehr Medishykamente bekommen 252 Tagesdosen ndash also die jeweils empfohlene Tagesdosis eines Praumlparats ndash erhielten Maumlnner bei

den Frauen waren es bdquonurldquo 245 Insbesondere bei Zivilisationsshykrankheiten wie Bluthochdruck und Diabetes ist das Verschreishybungsvolumen bei Maumlnnern deutlich houmlher

Gesund leben um gesund zu bleiben Viele dieser Beschwershyden lieszligen sich mit einem gesuumlnderen Lebensstil vermeiden oder positiv beeinflussen Dazu gehoumlren vor allem eine gesunde Ershynaumlhrung ausreichend Bewegung sowie regelmaumlszligiger Stressausshygleich Um herauszufinden wie Menschen mit diesen Themen umgehen befragte die Techniker einen Querschnitt der Bevoumllkeshyrung zum Ernaumlhrungs- und Bewegungsverhalten sowie zum Umshygang mit Stress

Die Bewegungsstudie zeigt dass sich die Haumllfte der Erwachsenen als bdquoSportmuffelldquo oder bdquoAntisportlerldquo bezeichnen Und Mehr als jeder Dritte bewegt sich im Alltag weniger als eine halbe Stunde Bewegung wirkt sich nicht nur positiv auf Herz- und Kreislauf aus sondern ist auch eines der besten Mittel gegen Stress Und der Stresspegel der Republik ist hoch Laut der TK-Stressstudie steshyhen 60 Prozent unter Strom Schuld sind vor allem der Job hohe Eigenanspruumlche und staumlndige Erreichbarkeit

Das is(s)t Deutschland Die neue Ernaumlhrungsstudie zeigt dageshygen einen positiven Trend 45 Prozent geben an dass sie sich vor allem gesund ernaumlhren moumlchten bei der Vorgaumlngerstudie 2013 sagten das nur 35 Prozent Die Ergebnisse der Umfragen hat die Techniker in drei Studienbaumlnden veroumlffentlicht Sie dienen als Grundlage um neue Praumlventionsangebote zu entwickeln

Die Studienbaumlnde zum Download wwwtkde Webcode 937684

19

Studienergebnisse auf einen Blick Ernaumlhrungsstudie 45 Prozent der Menschen Bewegungsstudie in Deutschland ist es am wichtigsten dass sie sich gesund ernaumlhren

3 2 66 der Erwachsenen in Deutschland bewegen sich in ihrem Alltag

noch nicht einmal eine Stunde

Gesundheitsreport Fehltage vs Medikamente pro Jahr

Frauen Maumlnner

45

41

5 4

Hauptsache gesund

Hauptsache lecker

Hauptsache kalorienarm

Hauptsache guumlnstig

Hauptsache schnell

weiszlig nicht

Stressstudie Zwischen Kindern und Karriere ist der Stress am groumlszligten Anteil der Befragten die mindestens manchmal gestresst sind nach Alter

18 bis 29 Jahre

30 bis 39 Jahre

40 bis 49 Jahre

50 bis 59 Jahre

60 bis 69 Jahre

70 plus

66

82

66

76

39

34

10 20 30 40 50 60 70 80

Oslash 61

20 Geschaumlftsbericht 2016 Die Technik ndash

Die Technik Technikergeist bringt Technik(en) hervor Diese muumlssen vor allem eines ndash die Versicherten im Blick haben und in ihrem Sinne den Alltag vereinfachen Prozesse beschleunigen oder zu einer besseren Versorgung beitragen

21

Technische Loumlsungen Die beste Technik ist menschlich heiszligt es in der aktuellen Kampagne der Techniker Dahinter steht auch die Uumlberzeugung dass Technik immer zum Ziel haben muss dem Menschen zu nutzen Technische Loumlsungen muumlssen dazu beitragen die Versicherten optimal zu versorgen oder deren Alltag durch neue Services erleichtern

Wofuumlr steht dabei bdquoTechnikldquo Im engeren Sinne fuumlr ganz konshykrete technik- und technoloshy

giebasierte Leistungen etwa digitale Versorgungsangebote Dazu gehoumlren beispielsweise eine App fuumlr Betroffene von Migraumlne ebenso wie eCoaches die beim Erreichen persoumlnlicher Gesundshyheitsziele helfen bdquoTechnikldquo meint auch neue Wege im Bereich Service etwa die TK-App oder die elektronische Gesundshyheitsakte die die Techniker gemeinsam mit IBM entwickelt

Im weiteren Sinne steht bdquoTechnikldquo aber auch fuumlr eine Methode eine Art und Weise zu handeln Bei der Techniker heiszligt das auch zunehmend agil zu arshybeiten und sich staumlrker team- und standortuumlbergreifend zu vernetzen Auf der anderen Seite koumlnnen sich Vershysicherte etwa durch Angebote zum Selbstmanagement gezielt Techniken aneignen um die eigene Gesundheit positiv zu beeinflussen und die Gesundshyheitskompetenz zu staumlrken

Daruumlber hinaus unterstuumltzen Technik und Techniken Loumlsungen auf ganz konshykrete Herausforderungen im Gesundshyheitswesen Etwa wenn die Techniker im Rahmen eines Projekts gemeinsam mit Partnern erprobt wie ein telemedishyzinisches Konsil die Folgen mangelnder Facharztdichte im laumlndlichen Raum milshydern kann ndash und weitere Projekte die durch den Innovationsfonds gefoumlrdert werden

Partnerschaften bieten stets die Chance neuer Impulse Diese kommen immer oumlfshyter von Start-ups die ihre Ideen im Geshysundheitswesen etablieren wollen Die Techniker geht offen auf diese Impulsgeshyber zu und schafft konkrete Vernetshyzungs- und Foumlrderangebote Welche Poshytenziale die Zusammenarbeit zwischen Krankenkassen und Start-ups fuumlr die Zukunft der Gesundheit hat diskutiert Thomas Ballast stellvertretender Vorsitshyzender des Vorstands der Techniker mit Dr Jonas Harder und Sebastian Sujka Ihr Berliner Start-up xbird setzte sich im Pitch im Rahmen des Innovationstags durch und gewann eine Entwicklungsshykooperation mit der Techniker

22 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

bdquoNeue Produkte brauchen die Chance sich zu beweisenldquo Thomas Ballast stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Techniker diskutiert mit Dr Jonas Harder (Chief Medical Officer) und Sebastian Sujka (CEO) vom Berliner Start-up xbird wie Start-ups den Weg ins Gesundshyheitswesen finden koumlnnen Die Software des Unternehmens wertet Bewegungsdaten von Smartphones aus In Kombination mit medizinischen Informationen koumlnnen daraus Ruumlckschluumlsse auf beginnende oder eskalieshyrende Erkrankungen gezogen werden

Thomas Ballast Start-ups sind Teil des digitalen Wandels im Geshysundheitswesen den wir Techniker aktiv mitgestalten moumlchten Sie haben sich beim Innovationstag durchgesetzt und eine Entwicklungsshykooperation mit der Techniker gewonnen Wie sind Ihre Erfahrungen wenn Kasse auf Start-up trifft Stoszligen da zwei Kulturen aufeinander

Sebastian Sujka Wir hatten mit sehr langen Response Rates geshyrechnet Das war nicht der Fall Ein kultureller Unterschied ist viel-leicht dass wir spontan nach einem Telefonat loslegen auch uumlber Nacht wenn viel Arbeit ansteht Bei Ihnen werden viel mehr Leute eingebunden es gibt viel mehr Struktur

Dr Jonas Harder Positiv ist definitiv dass wir von Anfang an einen kompetenten Ansprechpartner bei der TK hatten der sich auch kurz-

fristig Zeit fuumlr uns nahm der uns verstand und die naumlchsten Schritte aufzeigte Haumltten Sie denn gerne mehr Start-up im Unternehmen

Ballast Manchmal schon Andererseits sind wir als Kasse auf Nachhaltigkeit Vertrauen und Sicherheit ausgerichtet Mit Start-ups verbinde ich Tempo und die Notwendigkeit schneller Ergebnisse Natuumlrlich treiben auch wir eigene Projekte voran entwickeln etwa Apps foumlrdern aber bewusst auch die Kooperashytion mit Start-ups Wir wollen Ideen von auszligen aufgreifen gemeinsam entwickeln und daraus Produkte schaffen die wir unseren Kunden anbieten koumlnnen Warum sucht xbird die Naumlhe zu einer Kasse

Sujka Unser Team ist zwar fokussiert und schnell ndash aber was Expertise Reichweite Schlagkraft Kundenshybindung und Vertrauen angeht koumlnnen wir uns nicht mit einem Unternehmen wie der TK vergleichen

Harder Wir kommen von der Technologie die wir sehr gut kennen bewegen uns mit dem Gesundshyheitswesen aber in einen Sektor fuumlr den uns Fachshy

shy

bdquoIn den USA wird mehr ausprobiertldquo

Dr Jonas Harder

23

wissen fehlt Es gibt schlieszliglich keine Webseiten die beschreishyben welche Schritte man gehen muss um erfolgreich zu sein Das ist wie ein Dschungel

Ballast Es ist sicher sinnvoll fruumlhzeitig gemeinsam den Weg von der Entwicklung bis zur Vermarktung durchzugehen um moumlgliche Stolpersteine zu identifizieren Deshalb ist es wichtig dass sich beide auf einen gemeinsamen Weg einlassen Eine gute Idee oder Technologie reicht in der Regel nicht aus Manchshymal habe ich den Eindruck dass Start-ups die Kundenperspekshytive ndash das heiszligt die Frage ob ein Produkt tatsaumlchlich Nutzen schafft oder vielleicht sogar Angst macht ndash vernachlaumlssigen

Sujka Start-ups brauchen fruumlhzeitig Klarheit uumlber moumlgliche Hindernisse die den Weg gefaumlhrden Fuumlr uns kann jeder Zeitshyverzug weil man zum Beispiel sein Konzept umschmeiszligen muss existenzgefaumlhrdend sein Ideal waumlre daher ein stanshydardisierbarer Prozess eine Art Leitfaden fuumlr alle die mit aumlhnlichen Herausforderungen kaumlmpfen

Ballast Diese Klarheit haben wir natuumlrlich auch nicht immer Wir stehen im staumlndigen Dialog mit den Aufsichtsbehoumlrden und muumlssen immer wieder herausfinden was unsere Kunshyden wollen Und manches ergibt sich erst im Prozess Fuumlr Start-ups besteht die grundsaumltzliche Herausforderung im Gesundheitssystem Hier treffen eine hohe Geschwindigkeit und kurze Innovationszyklen auf einen ausgepraumlgten regushylatorischen Rahmen Orientieren Sie sich angesichts dieser Hindernisse eher ins Ausland

Harder Der deutsche Markt ist fuumlr uns wichtig Wir sind aber oft in den USA dort geht die Digitalisierung schneller voran es wird mehr ausprobiert

Sujka Wir sehen hierzulande erste Fortschritte Ein Start-up zu gruumlnden ist schon fast Mainstream es gibt Wettbewerbe und Programme Sie haben ja auch Projekte und einen Wettshybewerb gestartet und sagen Wir machen einfach mal auch wenn nicht alles von Anfang an planbar ist Ich hoffe die Entshywicklungen gehen schnell genug voran damit sich nicht viele Start-ups in die USA verabschieden

Ballast Wir muumlssen deshalb an den Rahmenbedingungen arbeiten Unser Gesundheitssystem ist nicht auf das Temshypo der Digitalisierung vorbereitet Fuumlr Start-ups brauchen wir schnellere Zugangsmoumlglichkeiten einen Weg speziell fuumlr bdquodigitale Versorgungsprodukteldquo Sie muumlssen die Chance hashyben mit verringerten Anforderungen zu starten Gleichzeishytig sollten sie den Auftrag bekommen fruumlhzeitig Daten zu Wirksamkeit und Nutzen zu erheben Das muumlssen wir in den naumlchsten zwei bis drei Jahren auf den Weg bringen denn das Gesundheitswesen darf den Anschluss an die Digitalisierung nicht verlieren

Unter wwwtkdegeschaeftsbericht finden Sie das ganze Gespraumlch im Film

bdquoStart-ups brauchen fruumlhzeitig Klarheitldquo

Sebastian Sujka

24 Geschaumlftsbericht 2016 Die Technik

ndash

SmartHealth Die Bevoumllkerung ist bereit fuumlr digitale Gesundheitsangebote ndash so lautet das Fazit der Studie SmartHealth die Forsa im Auftrag der Techniker durchgefuumlhrt hat Untersucht wurde dabei nicht nur ob die technischen Voraussetzungen mittlerweile gegeben sind sondern auch wie ausgepraumlgt die Bereitschaft ist sich mit Gesundheitsdienstleistern zu vernetzen digitale Hilfsmittel beim Selbstmanagement der eigenen Gesundheit zu nutzen und einer vernetzen Nutzung der Daten zuzustimmen wenn dies der Forshyschung und der eigenen Gesundheitsprognose dient Schluumlsselshyworte sind in diesem Zusammenhang Selbstbestimmung Vershytrauen und tatsaumlchlicher Nutzen neuer Anwendungen ndash mit ihnen steigt die Akzeptanz der digitalen Medizin Der Studienband zum Download wwwtkde Webcode 915488

82 glauben dass Onlinekommunikation mit der Arztpraxis

in zehn Jahren alltaumlglich ist

61der Menschen in Deut

sc

hland wuumlrden

ihre medizinischen Daten anonym fuumlr Forschungszwecke spenden

Der Kontakt zur Krankenkasse wird digital Die Mehrheit erwartet in zehn Jahren eine deutliche Zunahme der Onlinekommunikation

3 1 9

48

40

ja wahrscheinlich weiszlig nicht

eher nicht Rundungsdifferenzen moumlglich

ja bestimmt nein bestimmt nicht

Wandert die Gesundheit in Zukunft in die digitale Sphaumlre In zehn Jahren wird dies bei Gesundheitsthemen ganz alltaumlglich sein

Internetrecherche

Einsatz von Apps

Austausch in sozialen Netzwerken

56

43

31

41

36

43

10 20 30 40 50

ja bestimmt ja wahrscheinlich

25

Smart vernetzt Die Techniker unterstuumltzt Versicherte in Sachen bdquoSelbstbestimmung als Patientldquo ndash und foumlrdert Innovashy tionstreiber die mit ihren Ideen die Gesundheitsversorgung im Sinne der Kunden voranbringen wollen

Starke Patienten nutzen Zeit beim Arzt besser Diabetes Uumlbergewicht Kopf- und Ruuml- Seminarangebot Patient sein kann man lernen Wie man lershyckenschmerzen ndash oft sind die groszligen nen kann bdquoselbstbestimmter Patientldquo zu sein zeigen die Kursrei-Volksleiden der Grund fuumlr medizinische he bdquoKompetent als Patientldquo und die gleichnamige Broschuumlre Behandlungen und Kosten in Milliarden- Darin erfahren Versicherte wie sie qualitativ hochwertige Inforshyhoumlhe Allen dreien ist es gemein dass der mationen recherchieren und Arztgespraumlche vor- und nachberei-Patient mit seinem Verhalten den Schluumlsshy ten koumlnnen So koumlnnen Arzt und Patient die oft knappe Zeit im sel fuumlr Verlauf und moumlgliche Folgeerkran- Behandlungszimmer fuumlr die bdquosprechende Medizinldquo die gemeinshykungen selbst in der Hand hat Studien same Therapieplanung und das Festlegen individueller Behandshyim Auftrag der Techniker zeigen Schon lungsziele nutzen Davon profitieren insbesondere chronisch das Wissen um die eigene Erkrankung kranke Patienten die oft im Laufe der Jahre ein fundiertes Wissen steigert die Therapietreue (Adhaumlrenz) uumlber ihre Erkrankung erwerben Im Arzt-Patienten-Gespraumlch geht

es fuumlr sie dann mehr darum den Therapieverlauf und die Prog-Die Techniker setzt deshalb auf Programshy nose zu besprechen und individualisierte Behandlungsziele geshyme die den Patienten in seiner Kompeshy meinsam festzulegen tenz staumlrken Dadurch koumlnnen sogar Operationen vermieden werden wie Als Patient Verantwortung zu uumlbernehmen etwa durch Beweshydas bdquoZweitmeinungsprogrammldquo der gung kann die Prognose verbessern Eine Studie der Universi-Techniker zeigt Neun von zehn aumlrztlich taumltsklinik Freiburg hat gezeigt Wer sich erreichbare Gesundheitsshyverordneten Ruumlcken-OPs konnten vershy ziele setzt und diese verfolgt verbessert den Gesundheitszustand mieden werden indem der Patient zuvor und die Adhaumlrenz Dieses Selbstmanagement unterstuumltzt die auf eine zweite Meinung setzte Techniker auch mit Online-Gesundheitscoachings

Old Economy meets New Economy Innovationen haben es im deutschen Gesundheitswesen oft Mehrere Workshop-Phasen vermittelshynicht leicht Ihr Nutzen muss erst wissenschaftlich belegt ten Kompetenzen in kundenorientierter sein Datenschutz und rechtlicher Rahmen stellen hohe An- Produktentwicklung Kenntnisse des forderungen an neue Angebote ndash aus Sicht vieler Start-ups Gesundheitswesens und Business-Exshysind das hohe Huumlrden Um Start-ups im Gesundheitswesen pertise zu vernetzen hat die Techniker die Health-i-Initiative gestarshytet die im TK-Innovationstag und der Health-i-Preisverlei- Im Herbst trafen sich schlieszliglich rund hung im November gipfelte 50 Akteure aus dem Gesundheitsweshy

sen sowie Vertreter von fuumlnf Start-ups bdquoSmarte Ideen fuumlr die Gesundheitsversorgung gesuchtldquo lau- auf dem TK-Innovationstag im Berliner tete der Aufruf der Techniker sich fuumlr den gemeinsam mit Soho House zu einer Open-Space-Konshydem Handelsblatt ausgelobten Health-i-Award zu bewerben ferenz mit Pitch Das Ziel Den Ausshyndash ihm folgten weit uumlber 100 Start-ups mit Ideen von der ad- tausch etablierter Akteure im Gesundshyhoc-Labordiagnostik uumlber die Schnell-Erkennung von Klinikshy heitswesen mit jungen Gruumlndern zu keimen bis zur Gedaumlchtnistraining-App fuumlr Schlaganfall- und foumlrdern Als Gewinner ging das Berliner Krebs-Patienten Start-up xbird hervor und gewann die

Entwicklungskooperation mit der Techniker

26 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

Digitale Versorgung die Zukunft aus der Hosentasche

Erfahrungen von Patienten sammeln Symptome beobachten Diagnosen stellen und einen Therapieplan festlegen ndash was Aumlrzte schon seit der Antike tun erlebt einen wahren Boom digitaler Unterstuumltzung

Elektronische Schmerztagebuumlcher liefern dem Arzt einen exakten Schmerz- und Medikationsverlauf die Dauer-Blutdruckmessung uumlbernimmt das Smartphone und selbst die verordnete Medizin kommt immer haumlufiger nicht als Saft oder Tablette daher sondern als individualisiertes Sportprogramm (gespeichert auf einem Chip) oder als Selbstmanagement-App die zu Entspannung oder Bewegung raumlt

Dabei wird der Arzt nicht ersetzt sondern in den Bereichen Patienteninformation Datengewinnung (also Anamnese) und bei Hausbesuchen via Videosprechstunde eher entlastet Die Rolle der Sensorik und des Trackings ndash also der routinemaumlszligigen Erfassung eines taumlglichen Bewegungsprofils des Krankheitsshyverlaufs oder des Medikamentengebrauchs ndash nimmt in starkem Maszlige zu So werden dem Mediziner in naher Zukunft schon

beim Erstgespraumlch mit dem Patienten viele valide Daten autoshymatisch zur Verfuumlgung stehen die er bei Diagnosestellung und Therapieplanung einbeziehen kann

Mobile Partner fuumlr unterwegs Dabei ist die Huumlrde bdquoMobilishytaumltldquo laumlngst genommen und die ersten medizinisch sinnvollen und auch notwendigen Apps stehen zur Verfuumlgung So wershyden elektronisch erfasste Daten wie im TK-DiabetesTagebuch zum staumlndigen Begleiter und der digitale Coach ndash egal ob in der Gesundheitspraumlvention oder Schmerzbehandlung ndash ein zuverlaumlssiger Partner fuumlr die Hosentasche Das ist ein erster Schritt ndash in Zukunft sind auf Grundlage dieser Daten dann auch Vorhersagemodelle zu bevorstehenden Gesundheitsershyeignissen wie Herzinfarkt oder Asthmaanfall moumlglich

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Migraumlne-App Bei chronischen Kopfschmerzen greifen viele nur zur Tablette ndash aber dabei zu kurz Hilfreich ist ein Selbstmanageshyment der Kopfschmerzen Dies faumlngt mit dem Dokumentieren der Schmerzattacken und Medikamenteneinnahmen an und reicht bis zur in die App integrierten progressiven Muskelentspannung

Die App bietet unter anderem bull ein Kopfschmerztagebuch mit Schmerzkalender bull eine Auswertungsfunktion mit pdf-Export fuumlr das Gespraumlch

mit dem Arzt bull die Moumlglichkeit mit Experten zu chatten und bull die Vernetzung mit anderen Patienten Weitere Informationen zur App wwwtkde Webcode 917996

Pilotstudie Valedo ndash digitale Ruumlckentherapie Ein Tablet zwei Senshysoren und eine Anwendung die wie ein Computerspiel aussieht ndash ein kleiner Koffer mit diesen Utensilien verspricht die Ruumlckenmuskulatur spielerisch zu trainieren Moumlglich machen dies die individuelle Einweishysung durch einen Schmerztherapeuten und ein spezielles Programm fuumlr zuhause Macht der Patient in der Spielsituation die richtigen Beweshygungen wird ihm das auf dem Bildschirm angezeigt ndash ebenso wie falshysche Bewegungen Das ermoumlglichen die an Brust- und Kreuzbein befesshytigten Bewegungssensoren die jede Bewegung messen

bull Fast jeder zehnte Fehltag ist ruumlckenbedingt bull Die digitale Ruumlckentherapie richtet sich an Patienten die schon

vier Wochen oder laumlnger wegen Ruumlckenbeschwerden arbeitsunfaumlhig sind bull Ergebnisse der Studie werden im Laufe von 2017 erwartet

eCoaches Knapp eine halbe Million Menschen in Deutschland hat bereits einen TK-GesundheitsCoach im Internet genutzt Ob mehr Bewegung weniger Kopfschmerzen oder Stress besser bewaumlltigen ndash die Coaches helfen mit acht bis 14 Wochen dauernden Programshymen dabei sich zu informieren persoumlnliche Gesundheitsziele zu erreichen und so das persoumlnliche Wohlbefinden Stuumlck fuumlr Stuumlck zu verbessern

bull Verschiedene Gesundheitsziele stehen zur persoumlnlichen Auswahl bull Durch das Smartphone wird der Coach zum virtuellen Begleiter

Tinnitracks Eine Aussicht auf Heilung haben viele der drei Millionen Tinnitus-Pashytienten in Deutschland kaum ndash eine erfolgreiche Therapie gibt es bisher nicht Eine Chance auf Linderung bietet die App bdquoTinnitracksldquo die die Lieblingsmusik um den Stoumlrton filtert und so zur Therapie wird Erste Ergebnisse der Patientenbefragung zeigen Bei jedem dritten Patienten lindert Tinnitracks die Beschwerden deutlich

Tinnitracks bull ist verfuumlgbar in Hamburg Bayern Hessen Nordrhein-Westfalen und Baden-Wuumlrttemberg bull ist Teil eines Versorgungsangebotes im Rahmen der Integrierten

Versorgung und wird vom teilnehmenden HNO-Arzt verordnet und bull wird bei 1000 Patienten unter Alltagsbedingungen auf seine Wirksamkeit gepruumlft

28 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

Kunden koumlnnen mit der TK-App unter anderem Ǵ Krankmeldungen und Dokumente an die Techniker uumlbermitteln Ǵ Nachrichten an die Techniker schicken Ǵ TK-Briefe online empfangen Ǵ das TK-Bonusprogramm digital nutzen Ǵ die verschriebenen Medikamente der letzten drei Jahre einsehen

Die TK-App wird kontinuierlich um weitere Funktionen erweitert

Service digital Digitale Angebote erleichtern es Versicherten Gesundheitsshyangelegenheiten flexibel in den Alltag zu integrieren Mit der TK-App und der Entwicklung der elektronischen Gesundheitsakte treibt die Techniker diese digitalen Moumlglichkeiten weiter voran

Die eGA Gesundheitsdaten in der Hand der Versicherten Die elektronische Gesundheitsakte (eGA) wird ein Speicherort fuumlr Dashyten werden den die Versicherten komplett selbst verwalten Jeshyder wird selbst bestimmen was in die Gesundheitsakte kommt und wer darauf zugreifen kann ndash ganz aumlhnlich wie bei einem Bankshyschlieszligfach IBM wird die Akte als Dienstleister zur Verfuumlgung stellen aber selbstverstaumlndlich keinen Zugriff auf die Daten hashyben Auch die Techniker wird als Krankenkasse nur mit Zustimshymung des Versicherten Zugriff bekommen ndash und auf Wunsch die Leistungsdaten zur Verfuumlgung stellen Nutzer koumlnnen dann zum Beispiel mit einem Klick sehen welche verschreibungspflichtigen Medikamente sie in den letzten drei Jahren bekommen haben Diese Liste kann dann jeder selbst um die Medikamente ergaumlnzen die nicht der Verschreibungspflicht unterliegen Auch weitere Dashy

ten soll jeder Versicherte selbst in seine Akte einpflegen koumlnnen Denkbar ist auszligerdem dass Sensordaten etwa von Fitnesstrashyckern direkt in die Akte flieszligen

TK-App Krankmeldungen uumlbermitteln TK-Briefe online empfangen oder Nachrichten an die Techniker schicken Die TK-App bietet viele Funktionen bequem per Smartphone Aufbauend auf der Online-Filiale bdquoMeine TKldquo ergaumlnzt die TK-App das bisherige Service- und Leistungsangebot So ist beishyspielsweise das TK-Bonusprogramm komplett digital nutzbar und die Medikamentenuumlbersicht bietet einen Uumlberblick uumlber die verordneten Medikamente der letzten drei Jahre Besonshyders nutzerfreundlich ist die vereinfachte Interaktion mit der Techniker Dokumente koumlnnen mit dem Smartphone abfotoshygrafiert und sicher uumlbermittelt werden Damit geht die Techshyniker einen weiteren Schritt in Richtung digitaler Krankenkasse

Die TK-App ist fuumlr Kunden der Techniker kostenlos im Apple App Store und bei Google Play downloadbar Die Nutzung der App erfordert ein Smartphone mit dem Betriebssystem iOS oder Andshyroid Weitere Informationen finden Sie auf wwwtkde unter dem Webcode 937842

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Zusammenarbeit So agil ist die TK Schnell Ziele erreichen statt langwierige Plaumlne abzuarbeiten Aufshygaben teilen statt sie allein zu erledigen als Team entscheiden statt den Chef beschlieszligen zu lassen Die Techniker arbeitet zushynehmend agil Was das im Arbeitsalltag bringt verraten die Orshyganisationsentwicklerin Nadja Stephani die beim Einstieg in dieshyse Arbeitsweise unterstuumltzt und Randolf Sprengnether dessen Team Projekte agil managt

Frau Stephani warum kommt in der TK die agile Arbeitsweise zum Einsatz Stephani Agile Methoden kommen urspruumlnglich aus der Softshywareentwicklung und werden deshalb in unserer IT schon lange genutzt Seit 2016 fuumlhren wir die agile Arbeitsweise aber auch gezielt in anderen Bereichen bei uns ein ndash etwa in der Projektarshybeit oder im Versorgungsmanagement Wir wollen so flexibler werden und gerade bei komplexen Themen unsere Produkte noch enger auf den Kunden abstimmen

Herr Sprengnether was bringen Ihnen agile Techniken Sprengnether Wir nutzen diese Arbeitsweise um unser Intrashynet weiterzuentwickeln Anfangs war es ungewohnt sich als Team taumlglich uumlber den aktuellen Stand unserer Themen auszushytauschen und zusammen zu entscheiden welche Aufgaben geshyrade die wichtigsten sind Inzwischen profitieren wir davon Wir organisieren uns besser konzentrieren uns auf das Wesentliche und bekommen unsere Aufgaben schneller erledigt Und schlieszligshylich haben wir so auch ein staumlrkeres Wir-Gefuumlhl entwickelt denn wir bringen eine Sache gemeinsam voran und identifizieren uns als Team noch staumlrker mit unserer Arbeit

Nadja Stephani und Randolf Sprengnether schaumltzen die Flexibilitaumlt der agilen Arbeitsorganisation

Vernetzte Effizienz in der Pflege Peter Wilhelm leitet das neueste Pflegezentrum der Techniker Im Interview erlaumlutert er wie das Zentrum in die Pflegeinfrastruktur eingebunden arbeitet

Das dritte und somit juumlngste Pflegezentrum der Techniker eroumlffnete im Oktober ndash was wird dort geleistet Wilhelm Wir betreuen in Mainz aktuell mit rund 100 Mitarbeishytern Pflegefaumllle aus Hessen und dem Suumlden Nordrhein-Westfashylens Perspektivisch werden wir aber deutlich wachsen und unseshyre Aufgaben erweitern Wir wollen fuumlr pflegende Angehoumlrige ansprechbar sein und der Bedarf nimmt zu

Was waren die Herausforderungen beim Aufbau Wilhelm Wir haben die neue Infrastruktur im laufenden Betrieb aufgebaut ndash im Vorfeld der groumlszligten Neuerung in der Pflegeversishycherung zum Jahreswechsel in deren Rahmen die Kolleginnen und Kollegen unsere Versicherten umfassend informierten und deren Fragen beantworteten Parallel dazu arbeiteten die erfahshyrenen Kollegen aus den Zentren in Kiel und Dresden die Mitarbeishyter fuumlr den neuen Standort ein so dass das neue Zentrum ab dem Einzugstag eigene Kontingente bearbeiten konnte Das funktioshynierte dank teamuumlbergreifender Arbeit und enger Vernetzung zwischen den Zentren richtig gut

Wie ist das Zentrum in die Pflegeinfrastruktur integriert Wilhelm Ein Groszligteil der fachlichen Kommunikation zwischen Zentren und Unternehmenszentrale laumluft uumlber eine digitale Plattshyform Uumlber dieses Forum tauschen sich die fachlich Verantwortshylichen zentrumsuumlbergreifend zu Themenschwerpunkten wie etwa Pflegedienste oder Hospizbehandlung aus Das ermoumlglicht uns Loumlsungen fuumlr aktuelle Fragen fuumlr alle sichtbar und verbindshylich sowie schnell und effizient in die Praxis zu uumlberfuumlhren

Peter Wilhelm leitet das Pflegezentrum der Techniker in Mainz

30 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

Innovationsfonds neue Wege in der Versorgung

Der Innovationsfonds foumlrdert Versorgungsinnovationen und die Versorgungsforschung in Deutschland und wird vom Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) verwaltet Im Fokus stehen Projekte die verschiedene Sektoren des Gesundheitsshywesens einbeziehen und uumlber die bisherige Regelversorgung hinausgehen um die Versorgung der gesetzlichen Krankenkassen weiterzuentwickeln Im Bereich Versorgung hat die Techniker insgesamt 27 Foumlrderzusagen erhalten Fuumlnf dieser Projekte verantwortet die Techniker als sogenannte Konsortialfuumlhrerin also federfuumlhrend

NetzWerk GesundAktiv ndash laumlnger selbstbestimmt leben Wie koumlnnen aumlltere Menschen moumlglichst lange selbstbestimmt in den eigenen vier Waumlnden leben Das ist die zentrale Fragestellung des NetzWerk GesundAktiv in Hamburg Das Projekt ist ein sektorenshyuumlbergreifendes Hilfs- und Betreuungsnetzwerk im Quartier Es integriert und verbindet bestehende regionale Hilfs- und Versorshygungsangebote mit eigenen Bausteinen und erprobt ein technishysches Assistenzsystem

Im Zentrum steht die koordinierende Stelle (KS) im Hamburger Albertinen-Haus Dort durchlaufen die Teilnehmer Untersuchunshygen und Tests Sie erhalten einen individuellen Unterstuumltzungsshyplan und einen Tablet-PC Je nach persoumlnlichem Bedarf wird der Alltag der Teilnehmer durch Angebote des Projekts unterstuumltzt Der Tablet-PC dient als Kommunikationsplattform So koumlnnen die Teilnehmer etwa per Video mit der KS sprechen oder einen Notruf an die Johanniter-Unfall-Hilfe absetzen In weiteren Ausbaustushyfen sind auch Haussteuerungsfunktionen und eine intelligente Notfallerkennung mit Hilfe von angeschlossenen Bewegungsmelshydern moumlglich

Teledermatologie ndash Hautarztversorgung auf dem Land Wie laumlsst sich mit Hilfe der Telemedizin die Versorgung auf dem Land verbessern Die Dermatologie bietet dafuumlr gute Voraussetzunshygen Denn Hauterkrankungen sind fotografisch gut abbildbar und solche Fotos koumlnnen auf digitalem Weg in angemessener Qualitaumlt versendet werden Das nutzt das Projekt Teledermatoshylogie in Mecklenburg-Vorpommern Bereits heute ist eine flaumlchenshydeckende dermatologische Versorgung von Patienten dort nicht mehr sichergestellt Wartezeiten fuumlr Termine von mehreren Moshynaten sind uumlblich Die Praxen der rund 60 niedergelassenen Hautaumlrzte sind vor allem in den Staumldten konzentriert Das Projekt etabliert ein telemedizinisches Konsil zwischen Haus- und Fachaumlrzten Die Teilnehmer nutzen dabei eine App die Veraumlndeshyrungen der Haut abbildet Anschlieszligend leiten sie die Daten an die Dermatologie der Universitaumltsmedizin Greifswald oder an koshy

operierende niedergelassene Dermatologen weiter Von diesen Experten erhalten sie uumlber die App anschlieszligend eine konsiliarishysche Empfehlung zur weiteren Behandlung Sofern Patienten kurzfristig keinen Termin bei einem Dermatologen erhalten muumlsshysen sie nun nicht zwangslaumlufig eine Klinik aufsuchen Sie koumlnnen sich an ihren bereits behandelnden Hausarzt wenden und werden per Telekonsil trotzdem parallel von Spezialisten beraten oder behandelt

TransFIT ndash luumlckenlos in die Erwachsenenmedizin Zaumlhlt man alle Kinder- und Jugendvorsorgeuntersuchungen (U1 ndash U11 J1 und J2) und empfohlenen zahnaumlrztlichen Kontrolltermine zusamshymen kommt ein Kind bis zum 18 Geburtstag auf etwa 43 regushylaumlre Arztbesuche Allerdings ist die Versorgung in der sogenannshyten Transitionsphase der Uumlbergangsphase vom Jugendlichen zum Erwachsenen oft luumlckenhaft Besonders kritisch ist dies bei Kindern und Jugendlichen mit chronischen Erkrankungen wenn der bis dato behandelnde Kinderarzt mit der Volljaumlhrigkeit nicht mehr zustaumlndig ist

Diese Luumlcke will das Projekt TransFIT schlieszligen TransFIT steht fuumlr Fruumlhintervention zur Vorbereitung und Begleitung des Transitishyonsprozesses aus der Kinder- und Jugendmedizin in die Erwachshysenenmedizin Basierend auf dem regional bereits erfolgreichen Berliner TransitionsProgramm (BTP) sollen zeitliche Verzoumlgerunshygen waumlhrend des Arztwechsels durch ein telemedizinisch arbeishytendes Fallmanagement bundesweit vermieden werden Fallmashynager begleiten die Jugendlichen ab 12 Jahren und bereiten sie auf den Uumlbergang vor Ausgangspunkt ist ein ausfuumlhrliches Geshyspraumlch des Kinderarztes sowie daran anknuumlpfend eine systemashytische Einschaumltzung inwieweit bei den Jugendlichen Bedarf fuumlr eine spezifische Unterstuumltzung in der Uumlbergangsphase besteht Neben der kontinuierlichen telemedizinischen Begleitung komshymen sogenannte Transitionsschulungen zum Einsatz die die Faumlhigkeiten der jugendlichen Patienten zum eigenstaumlndigen Mashynagement ihrer chronischen Erkrankungen verbessern

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VERO ndash Die Versorgung von Menschen mit Rheuma optishymieren Rheumatoide Arthritis ist eine haumlufige chronische Gelenkerkrankung an der Schaumltzungen zufolge etwa 800000 Menschen in Deutschland leiden Mit dem Projekt VERO sollen Versorgungsqualitaumlt und Versorgungseffizienz bei der Theshyrapie verbessert werden indem die Arzneimitteltherapie opshytimiert wird

Bisher wird die Erkrankung unter anderem mit hochwirksamen entzuumlndungshemmenden Medikamenten und haumlufig auch mit Schmerzmitteln behandelt Seit mehreren Jahren sind fuumlr diese Indikation nun auch sogenannte Biologika verfuumlgbar Arzneimitshytel durch die immer mehr Patienten beschwerdefrei leben koumlnshynen Sind die Symptome abgeklungen und ist die Krankheitsaktishyvitaumlt gering koumlnnen die Medikamente reduziert oder sogar ganz abgesetzt werden In diesen Faumlllen spricht man von bdquoDeeskalatishyonldquo Bislang geschieht das in der Therapie der rheumatoiden Arshythritis nur selten VERO zielt darauf ab dass nur das notwendige Maszlig an Arzneimitteln zum Einsatz kommt und leistet somit auch einen Beitrag zur Erhoumlhung der Arzneimitteltherapiesicherheit

Mit VERO wird erstmals in Deutschland die schrittweise Deeskashylation von Menschen mit rheumatoider Arthritis systematisch in der Versorgungsrealitaumlt umgesetzt und evaluiert Dies geschieht im engen Austausch zwischen Arzt und Patient Ziel ist es den Patienten eine passgenaue Therapie anzubieten Neben einer engmaschigen Krankheitskontrolle soll vor allem das Selbstmashynagement des Patienten gestaumlrkt werden

LeIKD ndash Orientierung zur Gesundheit Diabetes Mellitus Typ 2 und Koronare Herzkrankheit bringen erhoumlhte kardiovaskulaumlre Risikofaktoren mit sich erhoumlhen also das Risiko etwa einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden Gesundheitsorienshytiertes Verhalten kann diese Risikofaktoren senken Dafuumlr ist jedoch ein veraumlnderter Lebensstil notwendig Auf diesem Weg begleitet das Programm LeIKD betroffene Hochrisikopatienten mit einem individuell abgestimmten Bewegungs- und Ernaumlhshyrungsprogramm Dabei kommen Aktivitaumlts- und Pulsmesser eine Kommunikations-App und bestehende Gesundheitsproshygramme der Techniker zum Einsatz Zudem werden Hausaumlrzte Diabetologen Kardiologen Ernaumlhrungs- und Physiotherapeushyten eingebunden

Alle Projekte in der Uumlbersicht wwwtkde Webcode 935240

Versorgungsforschung zehn Foumlrderzusagen Lassen sich unerwuumlnschte Neben- und Wechselwirshykungen von neu zugelassenen Praumlparaten mithilfe von Routinedaten fruumlhzeitig erkennen Wie muss ein Fehshylerberichts- und Lernsystem fuumlr die Arztpraxis ausseshyhen damit es auch tatsaumlchlich genutzt wird und die ambulante Behandlung sicherer macht Warum wershyden Patienten mit Brustschmerzen in bestimmten Reshygionen Deutschlands besonders oft per Linksherzkashytheter untersucht Das sind einige der Fragen denen die Techniker mit Partnern wie Universitaumlten und anshyderen Forschungseinrichtungen in insgesamt zehn Versorgungsforschungsprojekten auf den Grund geht

Die zehn Projekte haben Anfang 2017 vom Innovatishyonsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses Foumlrderzusagen in Houmlhe von 125 Millionen Euro erhalshyten Bei sieben der zehn bewilligten Projekte ist das WINEG das wissenschaftliche Institut der TK fuumlr Nutshyzen und Effizienz im Gesundheitswesen Konsortialshypartner

Bei einigen der Projekte geht es auch darum zu untershysuchen wie wirksam bestimmte Arzneimittel sind Mit Blick auf risikobehaftete Medikamente in der Schwanshygerschaft wird das WINEG beispielsweise eine neue wissenschaftliche Methodik entwickeln um mithilfe von Routinedaten bekannte Risiken systematisch zu uumlberpruumlfen weiter zu erforschen und bislang noch unshybekannte Risiken zu entdecken Um wichtige genetishysche Risikofaktoren bei der Arzneimitteltherapie zu identifizieren wird das WINEG ebenfalls Routinedaten analysieren und zudem mit pseudonymisierten Befrashygungsergebnissen verknuumlpfen

32 Geschaumlftsbericht 2016 Wir Techniker ndash

Wir Techniker Wie werden wissenschaftliche Ergebnisse praktisch nutzbar Wie kann man Eltern chronisch kranker Kinshyder unterstuumltzen Uumlber 13000 Mitarbeiter arbeiten nach dem Prinzip bdquovon Technikern fuumlr Technikerldquo

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Von Technikern fuumlr Techniker

Wir Techniker das sind uumlber 13000 Menschen die sich in ganz Deutschland nicht nur um die Anliegen von rund 98 Millionen Versicherten kuumlmmern sondern auch daran arbeiten die Angebote der Techniker stets in deren Sinne zu verbessern

Das beginnt beim Austausch mit den Versicherten fuumlr den untershyschiedliche Wege offen stehen

die wir Techniker stets ausbauen ndash von Anruf bis App Wir sorgen dafuumlr dass dieshyse Kommunikationspfade zuverlaumlssig schnell und effizient funktionieren und sich stets den Wuumlnschen der Versichershyten entsprechend weiterentwickeln

Wir Techniker stehen nicht nur mit Vershysicherten im permanenten Dialog sonshydern sind unterwegs um auf relevanten Foren in Sachen Versorgung Service oder Wissenschaft unsere Standpunkte und Innovationen vorzustellen aber auch Impulse aufzunehmen und zu deshybattieren Zu diesen Innovationen gehoumlshyren auch Angebote fuumlr Techniker von morgen vom Peer-to-Peer-Projekt in Sachen digitale Kompetenz fuumlr Schuumller bis zur Lern-App fuumlr unsere Auszubilshydenden

Auch das Thema Patientensicherheit ist fuumlr uns Techniker ein zentrales Anlieshygen Wie hier wissenschaftliche Inforshymationen fuumlr Versicherte unmittelbar praktisch nutzbar werden zeigt beishyspielsweise ein digitales Informationsshypaket uumlber Multiressistente Erreger (MRE) Fuumlr den Bruumlckenschlag zwischen wissenschaftlicher Forschung und anshywendbarem Wissen sorgen die Technishyker des Wissenschaftlichen Instituts der TK fuumlr Nutzen und Effizienz im Geshysundheitswesen (WINEG)

Das Prinzip bdquovon Technikern fuumlr Technishykerldquo setzt jedoch kein Hauptamt voraus Das beweisen die ehrenamtlichen Mitshyglieder des Verwaltungsrats Im houmlchsshyten Gremium der Techniker treffen sie alle Entscheidungen von grundsaumltzlicher Bedeutung kontrollieren im Sinne der Versicherten Vorstand und Verwaltung und legen zusaumltzliche Leistungen fest

34 Geschaumlftsbericht 2016 Wir Techniker

34 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker ndash

Techniker vernetzen Techniker Wer mit der Techniker in Kontakt treten will hat viele Moumlglichkeiten ndash von mobil bis postalisch Fuumlr Tempo bei der Vernetzung von uumlber 13000 Technikern und rund 98 Millionen Versicherten sorgen unter anderem diese Techniker

Postmanagement Fuumlr Dirk Stejskal beshydeutet Technikergeist in der taumlglichen Arbeit bis ins Detail ausgefeilte Qualitaumlt mit Houmlchstgeschwindigkeit zu verbinden Der gelernte Drucker arbeitet im Druckshyzentrum der Techniker wo 2016 rund 32 Millionen Brief-Sendungen produziert und versendet wurden Dort zaumlhlen houmlchste Datenschutzstandards technische Akkushyratesse und feste Zeitfenster

Dass alle Kunden so schnell wie moumlglich ihre Briefe erhalten dafuumlr sorgen neben Dirk Stejskal und seinen Kollegen zwei der modernsten Inkjetbasierten Rollen-Dishygitaldrucksysteme sowie drei Hochleisshytungskuvertiermaschinen bdquoWas die Kolleshyginnen und Kollegen an den Schreibtischen bundesweit verschicken wollen wird hier gedruckt kuvertiert und bis zum Versand fertig gemacht Uumlber den ganzen Prozess koumlnnen wir exakt verfolgen welcher Brief gerade wo ist ob alle notwendigen Forshymulare oder Beipacks enthalten sind und im Fall der Faumllle beschaumldigte Briefe sofort automatisch nachproduzierenldquo erlaumlutert der Operator Pro Stunde nehmen bis zu 23000 Standardbriefsendungen den Weg von der Druckdatei bis ins Kuvert denn rein rechtlich beduumlrfen viele Anliegen noch der klassischen Briefform

Cockpit Anne de Wilde und Florian Werg uumlberblicken als Workforce-Manager im soshygenannten Cockpit des Bereichs Kundenservice der Techniker den Groszligteil der Kundenshyanliegen Ob per Anruf E-Mail Chat oder Brief ndash das Cockpit-Team sorgt dafuumlr dass Kunden die Techniker gut erreichen und schnell eine Antwort erhalten Mittels Prognosen und Planung wird der Einsatz der Kollegen in den Servicezentren nah am Bedarf geplant und gesteuert

Im Schnitt verteilt das Cockpit so taumlglich uumlber 30000 Anrufe uumlber 2000 E-Mails uumlber 700 Chats und uumlber 7500 Anliegen auf dem Postweg bdquoDie Aufgabe ist komplex weil sie viele verschiedene Kanaumlle umfasst und wir saisonale Schwankungen ebenso wie zum Beispiel ungeplante Abwesenheiten bei den Kollegen abfedern muumlssenldquo erlaumlutert Florian Werg bdquoWir arbeiten hier mit vielen verschiedenen Techniken steuern diese so aus dass der Service stimmt Technikergeist ist besonders gefragt wenn eine dieser Techniken einmal ausfaumlllt Dann gilt es flexibel und schnell eine Loumlsung zu finden damit die Kunden dennoch schnell eine Antwort erhaltenldquo erklaumlrt Anne de Wilde bdquoUns motiviert es wenn wir die besten Voraussetzungen fuumlr die Kolleginnen und Kollegen im direkten Kundenshykontakt schaffen koumlnnenldquo

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SoVerMaFacunterdeFra

FuumlrdezusRuumlvorabwaauc

App Der erste Arbeitstag von Matthias Robbers fiel auf den Startschuss eines Projekts das Versicherten der Techniker neue Kommunikationswege zum Service ihrer Kasse ermoumlglicht Der Android-Entshywickler ist Teil des Teams das die TK-App umsetzt hat deren Weg von der Planung bis in den Google Play Store gefuumlhrt und arbeitet mit seinen Kollegen daran die Anshywendung stetig zu verbessern und weiteshyre Features fuumlr die Nutzer anzubieten

bdquoMich motiviert vor allem die Chance uumlber die App so vielen potenziellen Nutzern den Alltag zu erleichtern Heute ist es fuumlr viele Menschen alltaumlglich alles per Smartshyphone von unterwegs zu erledigen Das gilt jetzt auch fuumlr Anliegen an die Technishyker etwa Dokumente zu uumlbermittelnldquo ershylaumlutert Robbers Das Entwicklerteam arshybeitet beim weiteren Ausbau der App agil steht im Austausch mit den Nutzern und bindet Ruumlckmeldungen direkt in die aktushyelle Entwicklung mit ein Fuumlr Robbers geshyhoumlrt das zum Technikergeist bdquoEs geht darum einzelne Funktionen weiter zu entshywickeln dabei aber immer das groszlige Ganshyze und den Nutzen fuumlr den Versicherten im Blick zu habenldquo

ziale Netzwerke Auch die sozialen Netzwerke stehen den sicherten der Techniker zum Austausch offen Social Media nagerin Sandra Ebenau haumllt Versicherte mit ihren Kollegen auf ebook Twitter amp Co auf dem Laufenden bdquoDabei stimmen wir

s eng mit allen ab die fuumlr die Techniker kommunizierenldquo erlaumlushyt Ebenau Zum Job gehoumlrt auch das Community Management nn auf diesen Kanaumllen erreichen die Techniker auch zahlreiche gen und Anliegen von Versicherten und anderen Usern

schnelle Antworten arbeitet das Social Media Team eng mit n Kolleginnen und Kollegen aus dem Servicezentrum Hamburg ammen Dort arbeiten Ingo Kaiser und seine Kollegen an den

ckmeldungen an die Versicherten Neben Tempo zaumlhlt dabei allem inhaltliche Flexibilitaumlt bdquoDie Themen sind vielfaumlltig und

wechslungsreich und reichen von Krankengeld bis zur Sozialshyhlldquo erlaumlutert Ingo Kaiser Antworten gibt es rund um die Uhr h wenn die meisten Anfragen tagsuumlber eintreffen bdquoOumlffentlich

sichtbar informieren wir aber nur allgemein ndash wenn fuumlr eine Ausshykunft persoumlnliche Angaben noumltig sind vernetzen wir die Versishycherten mit dem richtigen Ansprechpartnerldquo so Kaiser

36 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

(Fuumlr) Techniker von morgen Die Techniker engagiert sich mit innovativen Projekten fuumlr die Gesundheit und Zukunft junger Versicherter und ihrer Familien ndash und mit Angeboten fuumlr Auszubildende der Techniker die 2016 besonders erfolgreich waren

Sicher durch die digitale Welt Generation bdquoKopf untenldquo Neun von zehn Zwoumllfjaumlhrigen besitzen ein Smartphone drei Stunden pro Tag verbringen sie durchschnittlich online Die digitale Welt gehoumlrt laumlngst zum Alltag im Kinderzimshymer Mit den Moumlglichkeiten des Internets und der Sozialen Medien ist jedoch auch die Anzahl der Risiken gestiegen bdquoNeue Phaumlnomene wie Cybermobbing oder Inshyternetsucht belasten immer mehr die Psyshyche von Kindern und Jugendlichen Wir haben gemeinsam mit dem Verein Condrobs das Praumlventionsprojekt Netzshygaumlnger 30 gestartet damit Kinder fruumlh lernen sich in der digitalen Welt zurechtshyzufindenldquo sagt Christian Bredl Leiter der TK-Landesvertretung Bayern Netzgaumlnger 30 unterstuumltzt Schuumller darin Gefahren in der digitalen Welt zu erkennen zu vermeishyden und einen maszligvollen Umgang mit dem Internet zu entwickeln Die Jugendlishychen lernen ihr eigenes Verhalten in der digitalen Welt kritisch zu reflektieren

Das Besondere bei Netzgaumlnger 30 Nicht Lehrer vermitteln die Inhalte sondern Schuumller Neunt- und Zehntklaumlssler wershyden zu sogenannten bdquoPeersldquo ausgebildet und geben ihr Wissen in Workshops an die juumlngeren Schuumller weiter Die Aumllteren haben Vorbildfunktion koumlnnen jedoch gleichzeitig auf Augenhoumlhe mit den Fuumlnft- und Sechstklaumlsslern kommunizieshyren Netzgaumlnger 30 ist 2016 mit zwoumllf Schulen im Muumlnchener Raum gestartet und wird weiter ausgebaut Mehr zum Projekt unter wwwtkde Webcode 815146

92 der Zwoumllfjaumlhrigen besitzen ein Smartphone

(JIM-Studie 2015)

Digitale Hilfe fuumlr Eltern kranker Kinder Experten schaumltzen dass fast jedes sechsshyte Kind in Deutschland chronisch krank ist Dabei wird die Belastung sehr untershyschiedlich empfunden die ein an Asthma Diabetes oder Mukoviszidose erkranktes Kind fuumlr Eltern und Geschwister mit sich bringt Nicht wenigen bereitet die staumlndishyge Sorge schlaflose Naumlchte und setzt sie dauerhaft unter Stress Ein Projekt der Techniker in Baden-Wuumlrttemberg und des Universitaumltsklinikums Ulm moumlchte Familishyen niederschwellige Hilfe anbieten bevor sie psychisch an ihre Grenzen stoszligen

bdquoBEcKIldquo steht fuumlr Beratung von Eltern chronisch kranker Kinder im Internet

Mit dem neuen Programm will die Technishyker Eltern gezielt bei der Bewaumlltigung der Erkrankung ihres Kindes unterstuumltzen Teilnehmen koumlnnen Eltern deren an Asthshyma erkranktes Kind im Disease-Manageshyment-Programm (DMP) eingeschrieben ist Die Teilnehmer treten mit ihrem Berashyter uumlber die gesicherte Plattform der Ulshymer Onlineklinik in Kontakt Uumlber einen Zeitraum von sechs bis zwoumllf Wochen wershy

den dann anhand von Schreibaufgaben die Themenfelder Krankheitsmanageshyment Angstbewaumlltigung und Selbstfuumlrshysorge bearbeitet

Diese Form der sogenannten internetshybasierten psychologischen Intervention hat den Vorteil dass die Teilnehmer von einem persoumlnlichen Therapeuten indivishyduell betreut werden gleichzeitig durch die online-Kommunikation aber keine festen Termine eingehalten werden muumlssen

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Per Lern-App zum Profi bdquoTKlerin19 fordert Dich zu einem Duell herausldquo Wenn Caren Koshyziol eine Nachricht mit diesem Betreff von Kollegin Vivian Slotshyta bekommt ist ihr ganzes Fachwissen gefragt Die beiden Auszubildenden aus dem Fachzentrum Krankengeld in Karlsrushyhe treten uumlber ihre Smartphones gegeneinander im Quiz an Die Fragen kommen dabei aus 47 verschiedenen Themengeshybieten rund um die Inhalte aus drei Ausbildungsjahren Die beishyden nutzen eine Lern-App die die Techniker fuumlr ihre aktuell rund 800 Auszubildenden entwickelt hat

Und so funktioniert die App Wer sich einloggt waumlhlt zunaumlchst einen Gegner aus und entscheidet sich fuumlr eine Themenkateshygorie Dann gilt es in jeweils 30 Sekunden fuumlnf Fragen zu beshyantworten Danach ist der Gegner dran

TK-Auszubildende ist Deutschlands Beste Kundenservice Leistungsangebot digitale Initiativen ndash alles was die Techniker auszeichnet verdankt sie ihren Mitarbeitern den Technikern Damit diese auch in Zukunft den Grundstein fuumlr den Erfolg legen hat die Ausbildung bei der Techniker einen besonders hohen Stellenwert Das Ergebnis Jedes Jahr zaumlhlen TK-Azubis zu den Besten der Branche 2016 etwa haben 77 der insgesamt 248 bdquoNachwuchs-Technikerldquo des Abschlussjahrshygangs ihre Pruumlfungen mit der Note 1 bestanden

In diesem Jahr machte eine Auszubildende die Techniker besonshyders stolz Kira Trefon ndash mittlerweile Kundenberaterin im Sershyvicezentrum Gelsenkirchen ndash hat ihre Ausbildung zur Kauffrau im Gesundheitswesen als beste in ganz Deutschland abgeshyschlossen bdquoAls ich erfuhr dass ich Bundesbeste bin konnte ich es zuerst nicht glauben und habe mich natuumlrlich sehr gefreut Vor allem dass sich die rund viermonatige Vorbereitung auf die Pruumlfungen ausgezahlt hatldquo so die 22-Jaumlhrige die haumlufig geshymeinsam mit ihren Azubi-Kollegen gelernt hat

Kira Trefon ist Kundenberaterin im Serviceshyzentrum Gelsenkirchen

38 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

Zehn Jahre WINEG Bekommen Patienten die Behandlung die den wissenschaftlichen Erkenntnissen entspricht Welche Effekte haben neue Versorgungsmodelle Wie wirken sich gesundheitspolitische Entscheidungen auf die Versicherten aus Das sind einige der Fragen denen das wissenschaftliche Institut der TK fuumlr Nutzen und Effizienz im Gesundshyheitswesen (WINEG) seit zehn Jahren auf den Grund geht

Die Entscheidung der Techniker mit der Institutsgruumlndung 2006 eigene wissenshyschaftliche Expertise aufzubauen hat sich als vorausschauend und innovativ erwiesen Die praxisnahe Versorgungsforschung des WINEG liefert evidenzbasierte Grundlagen und Transparenz fuumlr wichtige Entscheidungen der Techniker aber auch fuumlr das Gesundheitsweshysen insgesamt Im Mittelpunkt der Forschungsarbeit steht der Versorgungsbedarf der Versicherten und die Frage wie sich auf der Basis neuester Erkenntnisse eine effektishyve und qualitativ hochwertige Gesundheitsshyversorgung weiterentwickeln laumlsst

shy

Wissenschaft fuumlr Techniker

Wie Versicherte direkt von wissenschaftlicher Expertise profitieren zeigt ein Informationspaket zu multiresistenten Keimen Die Mitarbeiter des Wissenschaftlichen Instituts der TK (WINEG) forschen im Dienst der Versicherten

Patientensicherheit ndash profitieren von der Wissenschaft Wer Gesundheitsinformationen sucht fragt heutzutage immer oumlfter bdquoDr Googleldquo Doch wie serioumls sind die Inhalte die man im Internet findet Wer sich informieren und selbstbestimmt im Gesundheitsshywesen zurechtfinden will braucht verlaumlssliche wissenschaftlich gepruumlfte Erkenntnisse in verstaumlndlicher Form Die Techniker unshyterstuumltzt deshalb ihre Versicherten und foumlrdert deren Gesundshyheitskompetenz mit evidenzbasierten Informationen zu relevanshyten Themen etwa mit einem Informationspaket zu multiresistenten Keimen (MRE)

Die Erreger treten immer haumlufiger auf zugleich verlieren gaumlngige Antibiotika ihre Wirksamkeit gegen sie Die bislang schaumlrfste Wafshyfe gegen bakterielle Infektionen wird also stumpfer ndash ein Problem das auch die Politik weltweit aufruumlttelt Dabei ist man sich einig dass eine wirksame Infektionspraumlvention nur mit Hilfe der Patienshyten gelingen kann Die Techniker leistet einen Beitrag und klaumlrt mit einem digitalen Informationspaket auf wie Menschen einer Infektion vorbeugen koumlnnen

Katharina Rubin vom WINEG dem wissenschaftlichen Institut der TK bdquoWir haben fuumlr unsere Kunden multimedial aufbereitet was das fuumlr den Einzelnen bedeutet und wie er sich in seinem privaten Umfeld aktiv daran beteiligen kann dass sich MRE nicht weiter ausbreiten ndash auf Reisen in der Kuumlche im Krankenhausldquo Zum Inshyformationspaket gehoumlren auch ein Erklaumlrfilm und ein Online-Test um das eigene MRE-Risiko zu ermitteln Rubin bdquoNicht jede Erkranshykung verlangt ein Antibiotikum Gegen Viren ist es machtlos Der sorgsame Umgang mit Antibiotika hilft Resistenzen zu vermeishydenldquo Auch Patienten die notwendige Antibiotika zu fruumlh absetshyzen oder in geringerer Dosis als verordnet einnehmen tragen zur Resistenzbildung bei

Die Techniker hat auch ihre Vertragspartner in den Blick genomshymen Sie unterstuumltzt die bdquoAktion Saubere Haumlndeldquo die die Haumlndeshydesinfektion in Krankenhaumlusern verbessert und dadurch hilft Klinikinfektionen zu vermeiden Angesichts von jaumlhrlich rund 19 Millionen Krankenhausfaumlllen ein relevanter Faktor Das Informatishyonspaket online wwwtkde Webcode 889772

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bdquoDie Zukunft aufhalten weil man Angst davor hat ndash das hat noch nie funktioniertldquo

Dr Jens Baas

Techniker unterwegs Von der Zukunft des Gesundheitssystems bis zur Zukunft der Fuumlhrung im Unternehmen ndash Techniker pflegen den Austausch uumlber das Gesundheitssystem hinaus

Pathfinder leading the Future Sieben CEOs sieben prominente Vorshydenker und 800 bdquoYoung Leadersldquo fuumlhshyrender deutscher Unternehmen ndash geshymeinsam widmeten sie sich beim Pathfinder am 1 Mai 2016 einen ganshyzen Tag lang den draumlngendsten Fragen unserer Zeit und machten so den bdquoTag der Arbeitldquo zum bdquoTag des Nachdenshykensldquo Mit dabei Daimler-Chef Dr Dieter Zetsche Deutsche Bank-Vorstand Juumlrshygen Fitsche Joe Kaeser CEO von Sieshymens und TK-Chef Dr Jens Baas

Mit 100 Nachwuchsfuumlhrungskraumlften der Techniker reiste er nach Berlin um gemeinsam zu diskutieren worauf es in Unternehmen von morgen ankommt Das Ziel des Zukunftsgipfels des Hanshydelsblatts jungen Fuumlhrungskraumlften den Anstoszlig zu geben eigene und auch unshy

bequeme Wege zu gehen Im Mittelshypunkt des gemeinsamen Vortrags des TK-Chefs mit dem Informatiker und Kuumlnstler Professor Dr Juumlrgen Schmidshyhuber stand das Thema bdquoResponsibility ndash und wie Big Data die Medizin revolutishyonieren wirdldquo

Z2X ein Wochenende mit Visionaumlren Das Portal Zeit Online lud anlaumlsslich seines Gesundheitssystem kennenzulernen norieren wenn Versicherte etwas fuumlr 20-jaumlhrigen Bestehens im September 500 Im Workshop bdquoApp jetzt gesundldquo den ihre Gesundheit tun und dies mit digitashybdquoTwentysomethingsldquo also 20 - bis 29-Jaumlh- Thomas Heilmann Experte der Technishy len Daten belegen Die Teilnehmer disshyrige nach Berlin zu einem bdquoFestival der ker fuumlr digitale Versorgung leitete ging kutierten teils sehr kontrovers uumlber Visionaumlreldquo ein Die Techniker war als Part- es um den Einsatz von Fitnesstracker- Datensicherheit Vor- und Nachteile des ner dabei um die Ideen der sogenannten daten in der gesetzlichen Krankenversi- Solidarsystems und Bonus-Malus-Pro-Millennials fuumlr ein smartes und innovatives cherung Sollen Krankenkassen hoshy gramme

MEDICA Gesundheitsmarkt von morgen Lebende menschliche Zellstrukturen tropshyfen auf eine Unterlage bilden kleine Kreise und formen sich schlieszliglich zu einer dreishydimensionalen menschlichen Ader die sich sogar verzweigt ndash die Fachmesse MEshyDICA 2016 gab Einblick was sich in nur zwoumllf Monaten im internationalen Geshysundheitsmarkt entwickelt hat Zentrales Thema die Digitalisierung als der Innovashytionstreiber Auf dem Podium des ECON-Forums der Techniker diskutierten

Vertreter aus Politik Medien und Wissenshyschaft die Frage wie sich die Chancen der Digitalisierung auf das deutsche Gesundshyheitssystem uumlbertragen lassen In der Disshykussion waren sich der digitale Vordenker Sascha Lobo und Dr Jens Baas Vorshystandsvorsitzender der Techniker einig dass die breite Nutzung individueller Dashyten kuumlnftig nachgefragt werden wird Desshyhalb muumlsse man aktiv gestalten statt auf die Angebote milliardenschwerer US-Konshyzerne zu warten Die Techniker unterwegs auf der Fachmesse MEDICA

40 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

Ehrenamtlich fuumlr die Techniker

Der Verwaltungsrat ist das houmlchste Entscheidungsgremium der Techniker ndash seine 30 Mitglieder und ihre Stellvertreter leisten als Selbstverwaltung diese verantwortungsvolle und anspruchsshyvolle Aufgabe ehrenamtlich Der Verwaltungsrat setzt sich pashyritaumltisch aus je 15 Versicherten- und 15 Arbeitgebervertretern zusammen Ihre Legitimation erhalten die Selbstverwalter uumlber die alle sechs Jahre stattfindende Sozialwahl

Mit dieser Legitimation treffen die Ehrenamtlichen alle Entshyscheidungen die fuumlr die Techniker von grundsaumltzlicher Bedeushytung sind Auszligerdem entscheidet der Verwaltungsrat uumlber Satzungsleistungen von denen die Versicherten ganz unmitshytelbar profitieren So erleichtert eine im Juli verabschiedete Satzungsleistung zur Kostenuumlbernahme des innovativen Flash Glucose Messsystems insulinpflichtigen Diabetikern den Alltag Per Scanner koumlnnen sie ihren Blutzuckerwert bdquounblutigldquo und schmerzfrei ermitteln Dazu wird ein Sensor ins Unterhautfettshygewebe eingesetzt

Die Verwaltungsraumlte beschlieszligen zudem den Haushalt der Techniker ndash und den kassenindividuellen Zusatzbeitrag Der liegt bei der Techniker fuumlr 2017 mit 10 Prozent unter dem Durchschnitt der gesetzlichen Krankenversicherung

Austausch mit Entscheidungstraumlgern Daruumlber hinaus pflegen die gewaumlhlten Verwaltungsraumlte den Austausch mit Vertretern aus Politik und Gesundheitswesen Die Bundesshywahlbeauftragte fuumlr die Sozialversicherungswahlen Rita Pashywelski bekraumlftigte als Gastrednerin die Relevanz von Selbstshyverwaltung und Sozialwahl Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis (SPD) nahm vor den Ehrenamtlichen unter anderem zum Selbstverwaltungsstaumlrkungsgesetz Stellung Frank Plashyte Praumlsident des Bundesversicherungsamtes stellte dem Verwaltungsrat die Arbeit der Aufsichtsbehoumlrde vor EU-Exshyperte Guumlnter Danner erlaumluterte dem Gremium aktuelle Frashygen des europaumlischen Sozialrechts

Selbstverwaltung bedeutet Selbstgestaltung Die Ehrenamtlichen beziehen auch zu relevanten politischen Fragen Position Den Standpunkt des Gremiums zur Bundestagswahl 2017 finden Sie auf wwwtkde

Uumlbrigens Die Sitzungen des Verwalshytungsrats sind oumlffentlich Zudem informiert der Verwaltungsrat auf wwwtkde (Webcode 139012) in Text Bild und Video uumlber den Inhalt der Sitzungen

41

bdquoWir wollen eine starke Selbstverwaltungldquo

Dieter F Maumlrtens und Dominik Kruchen sind die alternierenden Vorsitzenden des Verwaltungsrats Der Vorsitz wechselt jaumlhrlich zum 1 Januar

Wie arbeitet die Selbstverwaltung der Techniker

Dominik Kruchen Die Rolle des Verwaltungsrats laumlsst sich

durchaus mit der des Aufsichtsrats in Unternehmen vergleichen Selbstverwalter tragen eine enorme Verantwortung mit der Beshysonderheit dass wir diese Aufgabe ehrenamtlich uumlbernehmen Die Selbstverwaltung bestimmt den Kurs der Kasse uumlbt eine Konshytrollfunktion aus und trifft zentrale Entscheidungen ndash dabei ist

sie den Beitragszahlern verpflichtet

Dieter F Maumlrtens Entscheidungen von solcher Tragweite beshynoumltigen ein solides Fundament ndash das leisten bei der Techniker die

Fachausschuumlsse deren Mitglieder sich mit teilweise hochkompleshyxen Sachverhalten auseinandersetzen um die Beschluumlsse des

Gremiums vorzubereiten

Wie beurteilen Sie aktuell die Rolle der Selbstverwaltung im

Gesundheitssystem

Kruchen Die Selbstverwaltung ist eine tragende Saumlule des

deutschen Gesundheitssystems Auch der internationale Vershygleich belegt eindrucksvoll ndash etwa mit Blick auf die Situation in

Suumldeuropa ndash wie krisensicher und stabil dieses etablierte System

ist das eben nicht vollstaumlndig vom Staat abhaumlngig ist

Maumlrtens Obwohl sich diese Errungenschaft permanent beshywaumlhrt gibt es immer wieder Versuche ihre Autonomie und somit

auch die Handlungsfaumlhigkeit dieses Stabilitaumltsfaktors einzushyschraumlnken die Vorstoumlszlige der Politik zum sogenannten Selbstvershywaltungsstaumlrkungsgesetz sind hier nur ein Beispiel Hier gilt es

klare Kante zu zeigen und diese tragende Saumlule entschieden zu

verteidigen

Unikosmos Award Zukunft der Notfallmedizin In den rund 1200 Notaufnahmen in Deutschland zaumlhlt im Alltag oft jede Sekunde Wie diese Einheiten organisiert sind stellt die Weichen fuumlr den Behandlungserfolg Die Absolventin der APOLLON Hochschule der Gesundheitswissenschaft in Bremen Anna Christina Houmlrster widmete ihre Abschlussarbeit der Frage nach Prozessen und Qualitaumltsmanagement in Notaufnahmen Fuumlr ihre Analyse erhielt sie im Rahmen einer Verwaltungsratssitzung den Unikosmos Award 2016 den die Hamburger Presseagentur Public Address und die Techniker fuumlr innovative Konzepte von Nachwuchswissenschaftlern verleihen Perspektivisch stellt die Wissenschaftleshyrin auch die Frage wie das systematische Erfassen von Qualitaumltsfaktoren und der Aufbau eines nationalen Notaufnahmeregisters die Versorgungsqualitaumlt verbessern kann

42 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker Der Verwaltungsrat aktuell Auch 2017 stehen die Mitglieder des Verwaltungsrats zur Wahl Nach der Wahl konstituiert sich das Gremium am 29 September 2017 Hier finden Sie die aktuelle Mitgliederliste und die aktuell vertretenen Listen

Die Mitglieder des aktuellen Verwaltungsrats

Arbeitgebervertreter Dominik Kruchen Duumlsseldorf Alternierender Vorsitzender

Heiner Boumlgemann Bremen Rainer Bruns Nordstrand Uwe Buszligmeier Greven Joachim Feldmann Bremen Helmut Fitzke Woggersin Wilfried Grunau Edewecht-Friedrichsfehn Joumlrg Henschen Bremen Klaus H Kober Rheinmuumlnster Udo Nicolay Moumllln Mirko Knappe Hamburg (seit 01012017) Johannes Seiboldt Nidda Rainer Tietz Bottrop Roland Unzeitig Wettmershagen Bernd Wegner Riegelsberg

Vertretene Organisation ZI HSH Zahntechniker-Innung Hamburg und Schleswig Holstein 15 Sitze

Versichertenvertreter Dieter F Maumlrtens Offenbach Alternierender Vorsitzender

Rosemie Bilz Radebeul Detlef Decho Syke Peter Duchene Groszligrosseln Friedrich Gosewinkel Hamm Karla Hasenauer Suhl Uwe Klemens Muumlnchen Baumlrbel Richling Bremen Annette Stensitzky Troisdorf (seit 15072016) Norbert Schneider Schwerin Harald Schulte Koumlnigswinter Erika Streit Koumlln Johanna Vieweg Dresden Harald Wagner Sipplingen Gerard Wolny Remagen

Vertretene Organisationen TKG TK-Gemeinschaft unabhaumlngige Versichertengemeinshyschaft der Techniker Krankenkasse eV 12 Sitze verdi Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft 1 Sitz IGM Industriegewerkschaft Metall 1 Sitz ACA Katholische-Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Deutschshylands e V Kolpingwerk Deutschland Bundesverband Evanshygelischer Arbeitnehmerorganisationen eV 1 Sitz

43

Sozialwahl gelebte Teilhabe Demokratischer Taktgeber fuumlr den Verwaltungsrat sind die Sozialwahlen deren Ergebnis alle sechs Jahre die Zusammensetzung des houmlchsten Entscheidungsgremiums der Techniker festlegt

Bei der Techniker werden seit jeher die 15 Versichertenvershytreter per Urwahl ermittelt So haben die rund 74 Millionen Mitglieder eine echte Wahl und koumlnnen ihr Recht auf Mitbeshystimmung nutzen Damit die Stimmberechtigten bis zum 31 Mai 2017 ihre Stimmen geltend machen koumlnnen stand 2016 im Zeichen der Vorbereitungen fuumlr die Abstimmung im bdquoSushyperwahljahr 2017ldquo Federfuumlhrend in der Vorbereitung der Wahlausschuss unter Vorsitz des stellvertretenden Vorshystandsvorsitzenden Thomas Ballast Das Gremium ist unter anderem zustaumlndig fuumlr die Zulassung der antretenden Listen aber auch fuumlr die ordnungsgemaumlszlige Ermittlung des Wahlershygebnisses Eine Informationskampagne begleitete die Wahlshyvorbereitungen und ermoumlglichte Versicherten ebenso wie Multiplikatoren sich umfassend uumlber die Wahl zu informieren

Klares Ja zur Teilhabe Sozialwahl bedeutet demokratische Teilhabe nach dem Prinzip bdquoWer Beitraumlge einzahlt soll auch mitbestimmenldquo Im Vorfeld ermittelte die Techniker im Rahshymen einer Studie wie die Menschen in Deutschland zur Sozishyalwahl stehen Das klare Ergebnis der repraumlsentativen Forshysa-Umfrage Das Prinzip der ehrenamtlichen Selbstverwaltung und die Teilhabemoumlglichkeit durch die Sozialwahl stehen hoch im Kurs 68 Prozent der Befragten sprachen sich klar fuumlr die Sozialwahl aus Und Selbst 58 Prozent der Privatversicherten haumltten gerne diese Mitsprachemoumlglichkeit

Zudem halten 73 Prozent der Menschen in Deutschland die Verwaltungsraumlte fuumlr wichtig und befuumlrworten dass Versishycherte durch sie an Entscheidungen beteiligt werden Besonshyders hoch ist die Fuumlrsprache unter den Juumlngeren zwischen 18 und 39 Jahren Vier von fuumlnf sprachen sich hier fuumlr das Prinshyzip bdquoVersicherte fuumlr Versicherteldquo aus

55 der Menschen in Deutschland sind politisch stark

oder sehr stark interessiert

44 Geschaumlftsbericht 2016 Die Finanzen ndash

Die Finanzen Der Bereich Finanzen informiert uumlber Vermoumlgensshyrechnung Vermoumlgen Einnahmen und Ausgaben der Techniker Krankenkasse uumlber die Versicherten- und Mitgliederentwicklung sowie die Finanzen der Pflegeversicherung

45

Der Jahresruumlckblick in Zahlen Das Geschaumlftsjahr 2016 war erneut von einer guten wirtschaftlichen Konjunkshytur gepraumlgt die viel Geld in die Kassen der Sozialversicherungen gespuumllt hat Auszligerdem verzeichnet das System der gesetzlichen Krankenversicherungen weiterhin Zuwaumlchse an Versicherten Dem gegenuumlber stehen staumlndig steishygende Ausgaben im Gesundheitswesen und Verzerrungen des Wettbewerbs der Kassen untereinander So reichten auch im Haushaltsjahr 2016 die Zuweishysungen aus dem Gesundheitsfonds an die Techniker nicht aus um die Ausgashyben fuumlr die Versorgung der Versichershyten zu decken

Dennoch lag der kassenindividuelle Zushysatzbeitrag der Techniker mit 10 Proshyzent auch 2016 unter dem amtlichen Durchschnitt

Ausgaben der Krankenversicheshyrung Das Haushaltsjahr 2016 schlieszligt die Techniker mit einem Plus von etwa 22 Millionen Euro ab Zu dem ausgeglishychenen Haushalt tragen vor allem die schlanken Prozesse und die effektive Verwaltung bei Die wirtschaftliche Kulshytur im Unternehmen ist dafuumlr verantshywortlich dass der Fehlbetrag der Zushyweisungen aus dem Gesundheitsfonds aufgefangen werden konnte Die Vershywaltungskosten von 136 Euro je Versishycherten lagen somit auch deutlich unter den durchschnittlichen Verwaltungskosshyten in der gesetzlichen Krankenversicheshyrung (153 Euro)

Die Leistungsausgaben stiegen um 31 Prozent und damit etwas moderater als im Vorjahr Auffaumlllig ist dass die Ausgaben fuumlr Arzneimittel auf einem hohen Niveau noch einmal mit 39 Prozent zunehmen und auf 4 Milliarden Euro ansteigen Den groumlszligten Ausgashybenblock verzeichnet die Techniker bei den Kosten fuumlr die Krankenhausbehandlung Erstmals uumlbersteigt dieshyser Wert mit einem Zuwachs von 38 Prozent die Sieben-Milliarden-Euro-Marke Fuumlr aumlrztliche Behandshylungen wurden 46 Milliarden Euro ausgegeben was einen Anstieg von 29 Prozent bedeutet

Ausgaben der Pflegeversicherung Die Leistungsshyausgaben fuumlr die pflegebeduumlrftigen Versicherten beliefen sich auf rund 13 Milliarden Euro Mit 3 Milshyliarden Euro flieszligt der Groszligteil der Einnahmen der Pflegeversicherung an den Ausgleichsfonds Mit ihm werden andere Pflegekassen unterstuumltzt deren Ausgaben nicht ausreichend durch Einnahmen geshydeckt sind

Abnahmen Der Verwaltungsrat hat die Jahresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse und die Jahshyresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse Pflegeversicherung abgenommen und dem Vorstand dafuumlr Entlastung erteilt

Juli 2017

Dieter F Maumlrtens

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

Dominik Kruchen

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

46 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Vermoumlgensrechnung

Aktiva in Tsd Euro 2015 2016

A Langfristiges Vermoumlgen

I Verwaltungsvermoumlgen 294474 275331

II Mittel der Ruumlckstellungen 2034183 2429274

III Andere Geldanlagen 3077456 3612688

B Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 904561 937768

II Wertpapiere 1923105 1575117

III Kassenbestand und Giroguthaben 23552 15055

C Rechnungsabgrenzungsposten 7356 9010

D Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

Passiva in Tsd Euro 2015 2016

A Netto-Reinvermoumlgen 3076733 3098587

B Ruumlckstellungen 2034183 2429 274

C Verpfl ichtungen 3137799 3310071

D Rechnungsabgrenzungsposten 15972 16309

E Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

In dieser und in den folgenden Tabellen sind Rundungsdifferenzen moumlglich

47

Vermoumlgen

2015 2016

Netto-Reinvermoumlgen in Tsd Euro 3076733 3098587

je Versicherten in Euro 32980 32087

zum Vorjahr je Versicherten - 118 - 27

Davon

Betriebsmittel 1755959 1705756

je Versicherten in Euro 18822 17664

zum Vorjahr je Versicherten - 190 - 62

Ruumlcklagen 946300 1037500

je Versicherten in Euro 10144 10744

zum Vorjahr je Versicherten + 17 + 59

Verwaltungsvermoumlgen inkl Investitionsruumlcklage

374474 355331

je Versicherten in Euro 4014 3680

zum Vorjahr je Versicherten - 42 - 83

Erfolgsrechnung

in Tsd Euro 2015 2016

1 Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds 21313911 22724351

2 Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz 1287826 1709675

3 Erstattungen 42285 51670

4 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 58445 60767

5 Leistungsaufwand 21656712 23109954

6 Verwaltungskosten 1233733 1309365

7 Zinsergebnis 20949 17024

8 Sonstige Einnahmen 8043 7577

9 Sonstige Ausgaben 98417 129891

10 Jahresfehlbetrag (-)Jahresuumlberschuss - 257403 21854

48 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Einnahmen im Detail 2015 2016

Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 22745586 24594001

je Versicherten in Euro 243813 254678

zum Vorjahr je Versicherten + 28 + 45

Davon

Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds

absolut in Tsd Euro 21313911 22724351

je Versicherten in Euro 228467 235317

zum Vorjahr je Versicherten - 29 + 30

Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz absolut in Tsd Euro 1287826 1709675

je Versicherten in Euro 13804 17704

zum Vorjahr je Versicherten ndash + 283

Sonstige Einnahmen absolut in Tsd Euro 143849 159976

je Versicherten in Euro 1542 1657

zum Vorjahr je Versicherten - 154 + 74

Ausgaben im Detail 2015 2016

24572147 Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 23002989

je Versicherten in Euro 246572 254452

zum Vorjahr je Versicherten + 15 + 32

Davon

Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 21656712 23109954

je Versicherten in Euro 232142 239310

zum Vorjahr je Versicherten + 41 + 31

Davon

Aumlrztliche Behandlung absolut in Tsd Euro 4324921 4608482

je Versicherten in Euro 46359 47722

zum Vorjahr je Versicherten + 38 + 29

Zahnaumlrztliche Behandlung ohne Zahnersatz

absolut in Tsd Euro 1450491 1516045

je Versicherten in Euro 15548 15699

zum Vorjahr je Versicherten + 23 + 10

49

Ausgaben im Detail 2015 2016

Zahnersatz absolut in Tsd Euro 361938 363907

je Versicherten in Euro 3880 3768

zum Vorjahr je Versicherten + 18 - 29

Arzneimittel absolut in Tsd Euro 3708728 3988102

je Versicherten in Euro 39754 41298

zum Vorjahr je Versicherten + 54 + 39

Hilfsmittel absolut in Tsd Euro 762963 796889

je Versicherten in Euro 8178 8252

zum Vorjahr je Versicherten + 32 + 09

Heilmittel absolut in Tsd Euro 711308 777475

je Versicherten in Euro 7625 8051

zum Vorjahr je Versicherten + 88 + 56

Krankenhausbehandlung absolut in Tsd Euro 6520595 7003332

je Versicherten in Euro 69895 72522

zum Vorjahr je Versicherten + 25 + 38

Krankengeld absolut in Tsd Euro 1474940 1561341

je Versicherten in Euro 15810 16168

zum Vorjahr je Versicherten + 53 + 23

Fahrkosten absolut in Tsd Euro 374939 410294

je Versicherten in Euro 4019 4249

zum Vorjahr je Versicherten + 96 + 57

Vorsorge- und Rehabilitationsleistungen

absolut in Tsd Euro 306972 317177

je Versicherten in Euro 3290 3284

zum Vorjahr je Versicherten + 51 - 02

Schutzimpfung absolut in Tsd Euro 205930 220120

je Versicherten in Euro 2207 2279

zum Vorjahr je Versicherten + 138 + 33

Fruumlherkennungsmaszlignahmen absolut in Tsd Euro 324596 328676

je Versicherten in Euro 3479 3404

zum Vorjahr je Versicherten + 47 - 22

50 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Ausgaben im Detail 2015 2016

Schwangerscha und Mutterscha

ohne stat Entbindung absolut in Tsd Euro 243622 265110

je Versicherten in Euro 2611 2745

zum Vorjahr je Versicherten + 21 + 51

Behandlungspflege und haumlusliche Krankenpflege

absolut in Tsd Euro 364213 413436

je Versicherten in Euro 3904 4281

zum Vorjahr je Versicherten + 151 + 97

Dialyse absolut in Tsd Euro 136648 143130

je Versicherten in Euro 1465 1482

zum Vorjahr je Versicherten + 64 + 12

Sonstige Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 383907 396438

je Versicherten in Euro 4115 4105

zum Vorjahr je Versicherten + 20 - 02

Praumlvention absolut in Tsd Euro 744643 756656

je Versicherten in Euro 7982 7835

zum Vorjahr je Versicherten + 23 - 18

Verwaltungsausgaben absolut in Tsd Euro 1233733 1309365

je Versicherten in Euro 13225 13559

zum Vorjahr je Versicherten + 99 + 25

Sonstige Ausgaben absolut in Tsd Euro 112545 152828

je Versicherten in Euro 1206 1583

zum Vorjahr je Versicherten - 372 + 312

51

Pflegeversicherung

Vermoumlgensrechnung 2015 2016

Aktiva in Tsd Euro

A Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 102500 110008

II Kurzfristige Geldanlagen 396000 415005

III Kassenbestand und Giroguthaben 286 828

B Rechnungsabgrenzungsposten 25137 37673

523924 563513

Passiva in Tsd Euro

A Reinvermoumlgen 244790 272895

B Verpfl ichtungen 279134 290618

523924 563513

Erfolgsrechnung 2015 2016

in Tsd Euro

1 Beitraumlge 4187123 4471718

2 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 5310 3553

3 Leistungsaufwand der Pfl egeversicherung 1199331 1339563

4 Zahlungen an den Ausgleichsfonds 2826011 2972471

5 Verwaltungskosten 120294 134589

6 Zinsergebnis 108 - 436

7 Sonstige Einnahmen 1 0

8 Sonstige Ausgaben 98 107

9 Jahresuumlberschuss 46807 28105

52 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Leistungsausgaben Pflegeversicherung

Leistungsausgaben in Tsd Euro 2015 2016

Pfl egesachleistung 172597 189955

Pflegegeld 351752 384789

Leistungen fuumlr Pfl egepersonen 63020 68594

Stationaumlre Leistungen 380641 410093

Uumlbrige Leistungen 231321 286132

Leistungsausgaben insgesamt 1199331 1339563

53

Mitglieder- und Versichertenentwicklung

Stichtag Jahresdurchschnitt

01012016 01012017 2015 2016

Mitglieder 7044467 7342157 6874547 7205987

zum Vorjahr +48 +42 +56 +48

Familienangehoumlrige 2433683 2454518 2454552 2450915

Versicherte insgesamt 9478150 9796675 9329099 9656902

zum Vorjahr +35 +34 +46 +35

54 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Der Geschaumlftsbericht der Techniker ndash auch digital

Unter wwwtkdegeschaeftsbericht finden Sie die digitale Ausgabe des TK-Geschaumlftsberichts

Der Geschaumlftsbericht 2016 steht Ihnen auch als PDF zum Download unter wwwpressetkde zur Verfuumlgung

Zu Artikeln die mit diesem Symbol gekennzeichnet sind finden Sie ausfuumlhrliche Videos im digitalen Geschaumlftsbericht

Impressum ndash Verantwortlich fuumlr den Inhalt Techniker Krankenkasse Bramfelder Straszlige 140 22305 Hamburg Telefon 040-69 09-17 83 Internet wwwpressetkde E-Mail pressestelletkde Twitter wwwtwittercomtk_presse

Verantwortlich Prof Dr Volker Moumlws Redaktion Kerstin Grieszligmeier Inga Laboga Texte Kerstin Grieszligmeier Hermann Baumlrenfaumlnger Gabriele Baron Nicole Battenfeld Daniel Burgstaler Dennis Chytrek Jacqueline Dauster Philip Giewer Michaela Hombrecher Inga Laboga Katharina Lemke Natalie Quadbeck Heike Schmedemann Silvia Wirth

Konzept und Gestaltung Christina Bartheidel Produktion Tanja Klopsch Litho Hirte GmbH amp Co KG Hamburg Druck Eversfrank Berlin GmbH Berlin Bilder Andreas Friese Jan Pauls Jan Haas Getty Images

copy Alle Rechte vorbehalten Nachdruck und sonstige Formen der Vervielfaumlltigung ndash auch auszugsweise ndash nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung

Mehr Informationen gibt es online Die digitale Ausgabe des TK-Geschauml sberichts fi nden Sie unter wwwtkdegeschae sbericht

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2010

02

720

17

  • Geschaumlftsbericht 2016
    • Vorwort
      • Dr Jens Baas im Gespraumlch mit13Martina Koederitz
      • Auf das Wesentliche reduziert
      • Interview bdquoDie Technikerldquo schaumlrft13ihren Markenauftritt
      • Kampagne Weil die beste Technik13menschlich ist
      • Position beziehen
      • Digitalisierung Nicht ob sondern wie
      • Interview Digitalisierung aktiv gestalten
      • Die Vermessung der Gesundheitswelt
        • Inhalt
        • 1 Die Techniker
        • 2 Die Technik
          • Thomas Ballast im Gespraumlch mit xbird
          • SmartHealth
          • Smart vernetzt
          • Digitale Versorgung
          • Service digital
          • Interviews Agiles Arbeiten amp Pflege
          • Innovationsfonds neue Wege in der Versorgung
            • 3 Wir Techniker
              • Techniker vernetzenTechniker
              • (Fuumlr) Techniker von morgen
              • Wissenschaft fuumlr Techniker
              • Techniker unterwegs
              • Ehrenamtlich fuumlr die Techniker
              • Interview bdquoStarke Selbstverwaltungldquo
              • Verwaltungsrat konkret
              • Sozialwahl gelebte Teilhabe
                • 4 Die Finanzen
                  • Jahresruumlckblick in Zahlen
                  • Vermoumlgensrechnung
                  • Vermoumlgen
                  • Einnahmen amp Ausgaben
                  • Pflegeversicherung
                  • Leistungsausgaben Pflegeversicherung
                  • Mitglieder- und Versichertenentwicklung
                    • Impressum

16 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Techniker

Nicht ob sondern wie Wie wir kommunizieren wie wir arbeiten wie wir leben ndash die Digitalishysierung hat in unseren Alltag laumlngst Einzug gehalten das gilt auch fuumlr das Gesundheitswesen Hier haben digitale Angebote das Potenzial Effizienz und Transparenz zu steigern ndash und die Versorgung der Versicherten zu verbessern Es geht also nicht um das bdquoObldquo sondern um das bdquoWieldquo und ebenso um das bdquoWerldquo

Die bereits existierenden digitalen Angebote weisen eine sehr unterschiedliche Qualitaumlt auf und sind selten gut vernetzt Sie wirken deshalb wie ein bdquodigitaler Flickenteppichldquo Die Techniker hat den Anspruch die digitale Entwicklung aktiv mitzugestalshyten und ihren Versicherten exklusive und hochwertige digitale Versorgungsangebote zu machen Dabei stehen zwei Themen im Fokus Datenschutz und Vernetzung Letztere soll vor allem dabei helfen den Flickenteppich zu beseitigen

Elektronische Gesundheitsakte mit einheitlichen Stanshydards Deshalb hat die Techniker mit IBM Deutschland eine Entwicklungskooperation fuumlr eine digitale Gesundheitsakte (eGA) geschlossen die die bestehenden digitalen Angebote der Techniker ergaumlnzen und in Zukunft auch vernetzen soll Neben der Datensicherheit sind hier die Schnittstellen fuumlr Aumlrzte und natuumlrlich fuumlr die Versicherten selbst zentrale Punkte Die Hoheit uumlber diesen zentralen Datenspeicher hat der Versicherte Er entscheidet wem er Zugriff auf seine Daten gibt und auch ob er das Angebot uumlberhaupt annehmen moumlchte Weil die eGA esshysenziell fuumlr Versorgungsqualitaumlt und Patientensicherheit sein wird sollten jedoch alle Kassen verpflichtet werden ihren Vershysicherten eine solche Akte anzubieten Um dabei Inselloumlsungen und Wettbewerbsbehinderungen zu vermeiden muumlssen die technischen Standards und Schnittstellen klar definiert werden

Ob die digitale Entwicklung im deutschen Gesundheitssystem akzeptiert und zu einem Erfolg wird haumlngt maszliggeblich von der Datensicherheit ab Wenn Krankenversicherungen hier eine Vorreiterrolle einnehmen ist sichergestellt dass Daten nicht fuumlr gewinnbringende Zwecke verwendet werden und ihre Nutshyzung strengen gesetzlichen Bestimmungen unterliegt

Klare Rahmenbedingungen fuumlr Innovationen Im Gesundshyheitssystem treffen digitale Innovationen und deren Treiber auf komplexe Strukturen und teilweise widerspruumlchliche Regelungen Die Techniker setzt sich fuumlr klare und transparente Rahmenbeshydingungen ein die einerseits Innovationen den Weg ebnen und gleichzeitig dem sensiblen Thema Gesundheit gerecht werden

Beispiel Health-Apps Innovationen entstehen haumlufig in Unternehmen die keine erfahrenen Akteure im Gesundheitsshywesen sind wie Start-ups die Health-Apps entwickeln Ihr Weg von der Idee bis zur Erstattung durch die Krankenkassen kann auch uumlber die Zulassung nach dem Medizinproduktegeshysetz fuumlhren ndash ein komplexes und langwieriges Verfahren speshyziell angesichts der schnellen Entwicklungs- und Updatezyklen von Apps Fuumlr ein positives Innovationsklima ist hier Klarheit uumlber Zulassungspflicht und -kriterien notwendig Zudem koumlnnte ein beschleunigtes Verfahren speziell fuumlr Health-Apps diese schneller zu den Versicherten bringen

Beispiel Telemedizin Eine Erkrankung im Urlaub oder eine Beshyratung durch einen Spezialisten im laumlndlichen Raum Die Telemeshydizin koumlnnte hier Arzt und Patient ortsunabhaumlngig vernetzen Technisch ist das laumlngst moumlglich in der Praxis schraumlnken jedoch unterschiedliche ndash und teilweise uneinheitliche ndash Regelungen den Einsatz stark ein Um die Potenziale der Telemedizin zu nutzen fordert die Techniker auch fuumlr die Telemedizin Klarheit daruumlber in welchen Situationen sie zum Einsatz kommen darf

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Digitalisierung aktiv gestalten Dr Markus Schlobohm leitet den Geschaumlftsbereich Unternehshymensentwicklung der Techniker Im Interview erlaumlutert er was die Digitalisierung fuumlr Versicherte und Mitarbeiter bedeutet

Wo steht die Techniker aktuell in Sachen Digitalisierung Und wo will sie hin Dr Markus Schlobohm Wir Techniker haben bei der Digitalisierung einen sehr guten Start hingelegt und sind fest entshyschlossen ganz vorne mit dabei zu sein Das zeigt etwa die Entwicklung der TK-App oder die Erneuerung des Online-Aufshytritts Digitalisierung findet natuumlrlich auch nach innen statt und muss ganzheitlich vorangetrieben werden Dazu gehoumlrt ein unternehmensuumlbergreifendes Verstaumlndshynis was dies fuumlr uns bedeutet Wir muumlsshysen einen Digital-Dialog fuumlhren

Was beinhaltet das Schlobohm Im Kern steht die Frage Geht es nur darum bestehende analoge Informationen und Prozesse in digitale Daten umzuwandeln oder stellen wir Abshylaumlufe und bestehende Strukturen auf die digitale Probe Ich bin davon uumlberzeugt dass wir an letzterem nicht vorbeikomshymen Als Techniker haben wir hier den Anshyspruch die Digitalisierung umfassend und aktiv zu gestalten Innovationen voranzushytreiben um letztendlich den groumlszligtmoumlglishychen Nutzen fuumlr unsere Versicherten zu erreichen

Wie sehen die Rahmenbedingungen aus Schlobohm Schon heute ist in vielen Branchen der Digitalisierungsdruck enorm ndash Kunden fordern digitale Angebote ein oder wandern ab Dieser Druck vom Markt ist im Gesundheitswesen noch weniger stark zu spuumlren als etwa in der Luftfahrt oder im Einzelhandel Er wird aber schnell steigen Den aktuellen Diskurs praumlgen vor allem die Bedenken und Risiken etwa beim wichtigen Thema Datenschutz Wir brauchen eine sektorenuumlbergreifende Deshybatte die den Nutzen ins Zentrum stellt

und das Ziel hat gute einheitliche Standards zu schaffen Es fehlen auch noch konkrete Ansaumltze die Digitalisierung zu foumlrdern also beispielsweise diejenigen zu incentivieren die fruumlhzeitig etwas auf die Beine stellen

Was kommt auf die Versicherten zu Schlobohm Durch digitale Services ruumlcken Gesundheitsthemen naumlher an den Alltag der Versicherten etwa wenn sie Termine online vereinbaren koumlnnen statt vom Anrufshybeantworter abhaumlngig zu sein Vor allem die Kommunikation und die Informationsmoumlgshylichkeiten werden sich radikal aumlndern Auch das Leistungsangebot wird breiter es wird einfacher unabhaumlngig von festen Terminen und Oumlrtlichkeiten etwas fuumlr die eigene Geshysundheit zu tun Dabei kann aber jeder selbstbestimmt abwaumlgen was kann und will ich digital erledigen ndash und was nicht

hellip und auf die Beschaumlftigten der Techniker Schlobohm Auch der Arbeitsalltag wird sich grundlegend aumlndern gelernte Aufgaben und Prozesse werden neu aufgesetzt oder fallen weg Neue spannende sich staumlndig wandelnde Taumltigkeiten werden hinzukommen Das passiert aber nicht von einem Tag auf den anderen sondern ist ein langfristiger Transformationsprozess in den wir die Mitarshybeiter nicht nur einbinden und mitnehmen sondern auch in die Gestalterrolle bringen muumlssen Denn sie bleiben die Experten in der Sache und ihr Fachwissen ist in Zukunft genauso gefragt wie heute

Dr Markus Schlobohm im Interview bdquoWir muumlssen einen Digital-Dialog fuumlhrenldquo

18 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Techniker

Die Vermessung der Gesundheitswelt

Die Techniker kuumlmmert sich nicht nur um die bestmoumlgliche medizinishysche Versorgung sondern engagiert sich auch dafuumlr dass ihre Versicherten moumlglichst gar nicht erst krank werden Mit Angeboten wie individuellen digitalen Coachings aber auch in Kitas Schulen Hochschulen und Betrieben unterstuumltzt sie die TK-Versicherten dabei etwas fuumlr ihre Gesundheit zu tun

Aber was macht Gesundheit aus Geshysundheit ist nicht nur die Abwesenheit von Krankheit Laut der Weltgesundshyheitsorganisation (WHO) geht es um das koumlrperliche geistige und soziale Wohlershygehen Der Lebensstil der Menschen und die gesundheitlichen Belastungen deshynen sie im Beruf ausgesetzt sind haben darauf groszligen Einfluss Deshalb erhebt und analysiert die Techniker regelmaumlszligig Daten zu Krankschreibungen und Arzneishymittelverordnungen und fuumlhrt Umfragen zum Lebensstil der Menschen durch

Kinder sind gut fuumlr die Gesundheit Der TK-Gesundheitsreport widmete sich 2016 in seinem Schwerpunkt der gesundheitlishychen Situation von Erwerbspersonen mit Familie Das Ergebnis Kinder sind gut fuumlr die Gesundheit Beschaumlftigte mit familienshyversicherten Kindern waren durchschnittshylich 143 Tage krankgeschrieben ndash 23 Tage weniger als Beschaumlftigte ohne Kinshyder Obwohl derzeit viel uumlber die gestressshyte Sandwichgeneration diskutiert wird zeigen die Daten dass Familie und Beruf nicht nur eine Doppelbelastung sind sonshydern dass Familie auch eine Ressource ist die positiv auf die Gesundheit wirkt

Medikamente fuumlr 250 Tage Der Report zeigt zudem dass Frauen mehr krankgeshyschrieben sind Maumlnner aber mehr Medishykamente bekommen 252 Tagesdosen ndash also die jeweils empfohlene Tagesdosis eines Praumlparats ndash erhielten Maumlnner bei

den Frauen waren es bdquonurldquo 245 Insbesondere bei Zivilisationsshykrankheiten wie Bluthochdruck und Diabetes ist das Verschreishybungsvolumen bei Maumlnnern deutlich houmlher

Gesund leben um gesund zu bleiben Viele dieser Beschwershyden lieszligen sich mit einem gesuumlnderen Lebensstil vermeiden oder positiv beeinflussen Dazu gehoumlren vor allem eine gesunde Ershynaumlhrung ausreichend Bewegung sowie regelmaumlszligiger Stressausshygleich Um herauszufinden wie Menschen mit diesen Themen umgehen befragte die Techniker einen Querschnitt der Bevoumllkeshyrung zum Ernaumlhrungs- und Bewegungsverhalten sowie zum Umshygang mit Stress

Die Bewegungsstudie zeigt dass sich die Haumllfte der Erwachsenen als bdquoSportmuffelldquo oder bdquoAntisportlerldquo bezeichnen Und Mehr als jeder Dritte bewegt sich im Alltag weniger als eine halbe Stunde Bewegung wirkt sich nicht nur positiv auf Herz- und Kreislauf aus sondern ist auch eines der besten Mittel gegen Stress Und der Stresspegel der Republik ist hoch Laut der TK-Stressstudie steshyhen 60 Prozent unter Strom Schuld sind vor allem der Job hohe Eigenanspruumlche und staumlndige Erreichbarkeit

Das is(s)t Deutschland Die neue Ernaumlhrungsstudie zeigt dageshygen einen positiven Trend 45 Prozent geben an dass sie sich vor allem gesund ernaumlhren moumlchten bei der Vorgaumlngerstudie 2013 sagten das nur 35 Prozent Die Ergebnisse der Umfragen hat die Techniker in drei Studienbaumlnden veroumlffentlicht Sie dienen als Grundlage um neue Praumlventionsangebote zu entwickeln

Die Studienbaumlnde zum Download wwwtkde Webcode 937684

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Studienergebnisse auf einen Blick Ernaumlhrungsstudie 45 Prozent der Menschen Bewegungsstudie in Deutschland ist es am wichtigsten dass sie sich gesund ernaumlhren

3 2 66 der Erwachsenen in Deutschland bewegen sich in ihrem Alltag

noch nicht einmal eine Stunde

Gesundheitsreport Fehltage vs Medikamente pro Jahr

Frauen Maumlnner

45

41

5 4

Hauptsache gesund

Hauptsache lecker

Hauptsache kalorienarm

Hauptsache guumlnstig

Hauptsache schnell

weiszlig nicht

Stressstudie Zwischen Kindern und Karriere ist der Stress am groumlszligten Anteil der Befragten die mindestens manchmal gestresst sind nach Alter

18 bis 29 Jahre

30 bis 39 Jahre

40 bis 49 Jahre

50 bis 59 Jahre

60 bis 69 Jahre

70 plus

66

82

66

76

39

34

10 20 30 40 50 60 70 80

Oslash 61

20 Geschaumlftsbericht 2016 Die Technik ndash

Die Technik Technikergeist bringt Technik(en) hervor Diese muumlssen vor allem eines ndash die Versicherten im Blick haben und in ihrem Sinne den Alltag vereinfachen Prozesse beschleunigen oder zu einer besseren Versorgung beitragen

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Technische Loumlsungen Die beste Technik ist menschlich heiszligt es in der aktuellen Kampagne der Techniker Dahinter steht auch die Uumlberzeugung dass Technik immer zum Ziel haben muss dem Menschen zu nutzen Technische Loumlsungen muumlssen dazu beitragen die Versicherten optimal zu versorgen oder deren Alltag durch neue Services erleichtern

Wofuumlr steht dabei bdquoTechnikldquo Im engeren Sinne fuumlr ganz konshykrete technik- und technoloshy

giebasierte Leistungen etwa digitale Versorgungsangebote Dazu gehoumlren beispielsweise eine App fuumlr Betroffene von Migraumlne ebenso wie eCoaches die beim Erreichen persoumlnlicher Gesundshyheitsziele helfen bdquoTechnikldquo meint auch neue Wege im Bereich Service etwa die TK-App oder die elektronische Gesundshyheitsakte die die Techniker gemeinsam mit IBM entwickelt

Im weiteren Sinne steht bdquoTechnikldquo aber auch fuumlr eine Methode eine Art und Weise zu handeln Bei der Techniker heiszligt das auch zunehmend agil zu arshybeiten und sich staumlrker team- und standortuumlbergreifend zu vernetzen Auf der anderen Seite koumlnnen sich Vershysicherte etwa durch Angebote zum Selbstmanagement gezielt Techniken aneignen um die eigene Gesundheit positiv zu beeinflussen und die Gesundshyheitskompetenz zu staumlrken

Daruumlber hinaus unterstuumltzen Technik und Techniken Loumlsungen auf ganz konshykrete Herausforderungen im Gesundshyheitswesen Etwa wenn die Techniker im Rahmen eines Projekts gemeinsam mit Partnern erprobt wie ein telemedishyzinisches Konsil die Folgen mangelnder Facharztdichte im laumlndlichen Raum milshydern kann ndash und weitere Projekte die durch den Innovationsfonds gefoumlrdert werden

Partnerschaften bieten stets die Chance neuer Impulse Diese kommen immer oumlfshyter von Start-ups die ihre Ideen im Geshysundheitswesen etablieren wollen Die Techniker geht offen auf diese Impulsgeshyber zu und schafft konkrete Vernetshyzungs- und Foumlrderangebote Welche Poshytenziale die Zusammenarbeit zwischen Krankenkassen und Start-ups fuumlr die Zukunft der Gesundheit hat diskutiert Thomas Ballast stellvertretender Vorsitshyzender des Vorstands der Techniker mit Dr Jonas Harder und Sebastian Sujka Ihr Berliner Start-up xbird setzte sich im Pitch im Rahmen des Innovationstags durch und gewann eine Entwicklungsshykooperation mit der Techniker

22 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

bdquoNeue Produkte brauchen die Chance sich zu beweisenldquo Thomas Ballast stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Techniker diskutiert mit Dr Jonas Harder (Chief Medical Officer) und Sebastian Sujka (CEO) vom Berliner Start-up xbird wie Start-ups den Weg ins Gesundshyheitswesen finden koumlnnen Die Software des Unternehmens wertet Bewegungsdaten von Smartphones aus In Kombination mit medizinischen Informationen koumlnnen daraus Ruumlckschluumlsse auf beginnende oder eskalieshyrende Erkrankungen gezogen werden

Thomas Ballast Start-ups sind Teil des digitalen Wandels im Geshysundheitswesen den wir Techniker aktiv mitgestalten moumlchten Sie haben sich beim Innovationstag durchgesetzt und eine Entwicklungsshykooperation mit der Techniker gewonnen Wie sind Ihre Erfahrungen wenn Kasse auf Start-up trifft Stoszligen da zwei Kulturen aufeinander

Sebastian Sujka Wir hatten mit sehr langen Response Rates geshyrechnet Das war nicht der Fall Ein kultureller Unterschied ist viel-leicht dass wir spontan nach einem Telefonat loslegen auch uumlber Nacht wenn viel Arbeit ansteht Bei Ihnen werden viel mehr Leute eingebunden es gibt viel mehr Struktur

Dr Jonas Harder Positiv ist definitiv dass wir von Anfang an einen kompetenten Ansprechpartner bei der TK hatten der sich auch kurz-

fristig Zeit fuumlr uns nahm der uns verstand und die naumlchsten Schritte aufzeigte Haumltten Sie denn gerne mehr Start-up im Unternehmen

Ballast Manchmal schon Andererseits sind wir als Kasse auf Nachhaltigkeit Vertrauen und Sicherheit ausgerichtet Mit Start-ups verbinde ich Tempo und die Notwendigkeit schneller Ergebnisse Natuumlrlich treiben auch wir eigene Projekte voran entwickeln etwa Apps foumlrdern aber bewusst auch die Kooperashytion mit Start-ups Wir wollen Ideen von auszligen aufgreifen gemeinsam entwickeln und daraus Produkte schaffen die wir unseren Kunden anbieten koumlnnen Warum sucht xbird die Naumlhe zu einer Kasse

Sujka Unser Team ist zwar fokussiert und schnell ndash aber was Expertise Reichweite Schlagkraft Kundenshybindung und Vertrauen angeht koumlnnen wir uns nicht mit einem Unternehmen wie der TK vergleichen

Harder Wir kommen von der Technologie die wir sehr gut kennen bewegen uns mit dem Gesundshyheitswesen aber in einen Sektor fuumlr den uns Fachshy

shy

bdquoIn den USA wird mehr ausprobiertldquo

Dr Jonas Harder

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wissen fehlt Es gibt schlieszliglich keine Webseiten die beschreishyben welche Schritte man gehen muss um erfolgreich zu sein Das ist wie ein Dschungel

Ballast Es ist sicher sinnvoll fruumlhzeitig gemeinsam den Weg von der Entwicklung bis zur Vermarktung durchzugehen um moumlgliche Stolpersteine zu identifizieren Deshalb ist es wichtig dass sich beide auf einen gemeinsamen Weg einlassen Eine gute Idee oder Technologie reicht in der Regel nicht aus Manchshymal habe ich den Eindruck dass Start-ups die Kundenperspekshytive ndash das heiszligt die Frage ob ein Produkt tatsaumlchlich Nutzen schafft oder vielleicht sogar Angst macht ndash vernachlaumlssigen

Sujka Start-ups brauchen fruumlhzeitig Klarheit uumlber moumlgliche Hindernisse die den Weg gefaumlhrden Fuumlr uns kann jeder Zeitshyverzug weil man zum Beispiel sein Konzept umschmeiszligen muss existenzgefaumlhrdend sein Ideal waumlre daher ein stanshydardisierbarer Prozess eine Art Leitfaden fuumlr alle die mit aumlhnlichen Herausforderungen kaumlmpfen

Ballast Diese Klarheit haben wir natuumlrlich auch nicht immer Wir stehen im staumlndigen Dialog mit den Aufsichtsbehoumlrden und muumlssen immer wieder herausfinden was unsere Kunshyden wollen Und manches ergibt sich erst im Prozess Fuumlr Start-ups besteht die grundsaumltzliche Herausforderung im Gesundheitssystem Hier treffen eine hohe Geschwindigkeit und kurze Innovationszyklen auf einen ausgepraumlgten regushylatorischen Rahmen Orientieren Sie sich angesichts dieser Hindernisse eher ins Ausland

Harder Der deutsche Markt ist fuumlr uns wichtig Wir sind aber oft in den USA dort geht die Digitalisierung schneller voran es wird mehr ausprobiert

Sujka Wir sehen hierzulande erste Fortschritte Ein Start-up zu gruumlnden ist schon fast Mainstream es gibt Wettbewerbe und Programme Sie haben ja auch Projekte und einen Wettshybewerb gestartet und sagen Wir machen einfach mal auch wenn nicht alles von Anfang an planbar ist Ich hoffe die Entshywicklungen gehen schnell genug voran damit sich nicht viele Start-ups in die USA verabschieden

Ballast Wir muumlssen deshalb an den Rahmenbedingungen arbeiten Unser Gesundheitssystem ist nicht auf das Temshypo der Digitalisierung vorbereitet Fuumlr Start-ups brauchen wir schnellere Zugangsmoumlglichkeiten einen Weg speziell fuumlr bdquodigitale Versorgungsprodukteldquo Sie muumlssen die Chance hashyben mit verringerten Anforderungen zu starten Gleichzeishytig sollten sie den Auftrag bekommen fruumlhzeitig Daten zu Wirksamkeit und Nutzen zu erheben Das muumlssen wir in den naumlchsten zwei bis drei Jahren auf den Weg bringen denn das Gesundheitswesen darf den Anschluss an die Digitalisierung nicht verlieren

Unter wwwtkdegeschaeftsbericht finden Sie das ganze Gespraumlch im Film

bdquoStart-ups brauchen fruumlhzeitig Klarheitldquo

Sebastian Sujka

24 Geschaumlftsbericht 2016 Die Technik

ndash

SmartHealth Die Bevoumllkerung ist bereit fuumlr digitale Gesundheitsangebote ndash so lautet das Fazit der Studie SmartHealth die Forsa im Auftrag der Techniker durchgefuumlhrt hat Untersucht wurde dabei nicht nur ob die technischen Voraussetzungen mittlerweile gegeben sind sondern auch wie ausgepraumlgt die Bereitschaft ist sich mit Gesundheitsdienstleistern zu vernetzen digitale Hilfsmittel beim Selbstmanagement der eigenen Gesundheit zu nutzen und einer vernetzen Nutzung der Daten zuzustimmen wenn dies der Forshyschung und der eigenen Gesundheitsprognose dient Schluumlsselshyworte sind in diesem Zusammenhang Selbstbestimmung Vershytrauen und tatsaumlchlicher Nutzen neuer Anwendungen ndash mit ihnen steigt die Akzeptanz der digitalen Medizin Der Studienband zum Download wwwtkde Webcode 915488

82 glauben dass Onlinekommunikation mit der Arztpraxis

in zehn Jahren alltaumlglich ist

61der Menschen in Deut

sc

hland wuumlrden

ihre medizinischen Daten anonym fuumlr Forschungszwecke spenden

Der Kontakt zur Krankenkasse wird digital Die Mehrheit erwartet in zehn Jahren eine deutliche Zunahme der Onlinekommunikation

3 1 9

48

40

ja wahrscheinlich weiszlig nicht

eher nicht Rundungsdifferenzen moumlglich

ja bestimmt nein bestimmt nicht

Wandert die Gesundheit in Zukunft in die digitale Sphaumlre In zehn Jahren wird dies bei Gesundheitsthemen ganz alltaumlglich sein

Internetrecherche

Einsatz von Apps

Austausch in sozialen Netzwerken

56

43

31

41

36

43

10 20 30 40 50

ja bestimmt ja wahrscheinlich

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Smart vernetzt Die Techniker unterstuumltzt Versicherte in Sachen bdquoSelbstbestimmung als Patientldquo ndash und foumlrdert Innovashy tionstreiber die mit ihren Ideen die Gesundheitsversorgung im Sinne der Kunden voranbringen wollen

Starke Patienten nutzen Zeit beim Arzt besser Diabetes Uumlbergewicht Kopf- und Ruuml- Seminarangebot Patient sein kann man lernen Wie man lershyckenschmerzen ndash oft sind die groszligen nen kann bdquoselbstbestimmter Patientldquo zu sein zeigen die Kursrei-Volksleiden der Grund fuumlr medizinische he bdquoKompetent als Patientldquo und die gleichnamige Broschuumlre Behandlungen und Kosten in Milliarden- Darin erfahren Versicherte wie sie qualitativ hochwertige Inforshyhoumlhe Allen dreien ist es gemein dass der mationen recherchieren und Arztgespraumlche vor- und nachberei-Patient mit seinem Verhalten den Schluumlsshy ten koumlnnen So koumlnnen Arzt und Patient die oft knappe Zeit im sel fuumlr Verlauf und moumlgliche Folgeerkran- Behandlungszimmer fuumlr die bdquosprechende Medizinldquo die gemeinshykungen selbst in der Hand hat Studien same Therapieplanung und das Festlegen individueller Behandshyim Auftrag der Techniker zeigen Schon lungsziele nutzen Davon profitieren insbesondere chronisch das Wissen um die eigene Erkrankung kranke Patienten die oft im Laufe der Jahre ein fundiertes Wissen steigert die Therapietreue (Adhaumlrenz) uumlber ihre Erkrankung erwerben Im Arzt-Patienten-Gespraumlch geht

es fuumlr sie dann mehr darum den Therapieverlauf und die Prog-Die Techniker setzt deshalb auf Programshy nose zu besprechen und individualisierte Behandlungsziele geshyme die den Patienten in seiner Kompeshy meinsam festzulegen tenz staumlrken Dadurch koumlnnen sogar Operationen vermieden werden wie Als Patient Verantwortung zu uumlbernehmen etwa durch Beweshydas bdquoZweitmeinungsprogrammldquo der gung kann die Prognose verbessern Eine Studie der Universi-Techniker zeigt Neun von zehn aumlrztlich taumltsklinik Freiburg hat gezeigt Wer sich erreichbare Gesundheitsshyverordneten Ruumlcken-OPs konnten vershy ziele setzt und diese verfolgt verbessert den Gesundheitszustand mieden werden indem der Patient zuvor und die Adhaumlrenz Dieses Selbstmanagement unterstuumltzt die auf eine zweite Meinung setzte Techniker auch mit Online-Gesundheitscoachings

Old Economy meets New Economy Innovationen haben es im deutschen Gesundheitswesen oft Mehrere Workshop-Phasen vermittelshynicht leicht Ihr Nutzen muss erst wissenschaftlich belegt ten Kompetenzen in kundenorientierter sein Datenschutz und rechtlicher Rahmen stellen hohe An- Produktentwicklung Kenntnisse des forderungen an neue Angebote ndash aus Sicht vieler Start-ups Gesundheitswesens und Business-Exshysind das hohe Huumlrden Um Start-ups im Gesundheitswesen pertise zu vernetzen hat die Techniker die Health-i-Initiative gestarshytet die im TK-Innovationstag und der Health-i-Preisverlei- Im Herbst trafen sich schlieszliglich rund hung im November gipfelte 50 Akteure aus dem Gesundheitsweshy

sen sowie Vertreter von fuumlnf Start-ups bdquoSmarte Ideen fuumlr die Gesundheitsversorgung gesuchtldquo lau- auf dem TK-Innovationstag im Berliner tete der Aufruf der Techniker sich fuumlr den gemeinsam mit Soho House zu einer Open-Space-Konshydem Handelsblatt ausgelobten Health-i-Award zu bewerben ferenz mit Pitch Das Ziel Den Ausshyndash ihm folgten weit uumlber 100 Start-ups mit Ideen von der ad- tausch etablierter Akteure im Gesundshyhoc-Labordiagnostik uumlber die Schnell-Erkennung von Klinikshy heitswesen mit jungen Gruumlndern zu keimen bis zur Gedaumlchtnistraining-App fuumlr Schlaganfall- und foumlrdern Als Gewinner ging das Berliner Krebs-Patienten Start-up xbird hervor und gewann die

Entwicklungskooperation mit der Techniker

26 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

Digitale Versorgung die Zukunft aus der Hosentasche

Erfahrungen von Patienten sammeln Symptome beobachten Diagnosen stellen und einen Therapieplan festlegen ndash was Aumlrzte schon seit der Antike tun erlebt einen wahren Boom digitaler Unterstuumltzung

Elektronische Schmerztagebuumlcher liefern dem Arzt einen exakten Schmerz- und Medikationsverlauf die Dauer-Blutdruckmessung uumlbernimmt das Smartphone und selbst die verordnete Medizin kommt immer haumlufiger nicht als Saft oder Tablette daher sondern als individualisiertes Sportprogramm (gespeichert auf einem Chip) oder als Selbstmanagement-App die zu Entspannung oder Bewegung raumlt

Dabei wird der Arzt nicht ersetzt sondern in den Bereichen Patienteninformation Datengewinnung (also Anamnese) und bei Hausbesuchen via Videosprechstunde eher entlastet Die Rolle der Sensorik und des Trackings ndash also der routinemaumlszligigen Erfassung eines taumlglichen Bewegungsprofils des Krankheitsshyverlaufs oder des Medikamentengebrauchs ndash nimmt in starkem Maszlige zu So werden dem Mediziner in naher Zukunft schon

beim Erstgespraumlch mit dem Patienten viele valide Daten autoshymatisch zur Verfuumlgung stehen die er bei Diagnosestellung und Therapieplanung einbeziehen kann

Mobile Partner fuumlr unterwegs Dabei ist die Huumlrde bdquoMobilishytaumltldquo laumlngst genommen und die ersten medizinisch sinnvollen und auch notwendigen Apps stehen zur Verfuumlgung So wershyden elektronisch erfasste Daten wie im TK-DiabetesTagebuch zum staumlndigen Begleiter und der digitale Coach ndash egal ob in der Gesundheitspraumlvention oder Schmerzbehandlung ndash ein zuverlaumlssiger Partner fuumlr die Hosentasche Das ist ein erster Schritt ndash in Zukunft sind auf Grundlage dieser Daten dann auch Vorhersagemodelle zu bevorstehenden Gesundheitsershyeignissen wie Herzinfarkt oder Asthmaanfall moumlglich

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Migraumlne-App Bei chronischen Kopfschmerzen greifen viele nur zur Tablette ndash aber dabei zu kurz Hilfreich ist ein Selbstmanageshyment der Kopfschmerzen Dies faumlngt mit dem Dokumentieren der Schmerzattacken und Medikamenteneinnahmen an und reicht bis zur in die App integrierten progressiven Muskelentspannung

Die App bietet unter anderem bull ein Kopfschmerztagebuch mit Schmerzkalender bull eine Auswertungsfunktion mit pdf-Export fuumlr das Gespraumlch

mit dem Arzt bull die Moumlglichkeit mit Experten zu chatten und bull die Vernetzung mit anderen Patienten Weitere Informationen zur App wwwtkde Webcode 917996

Pilotstudie Valedo ndash digitale Ruumlckentherapie Ein Tablet zwei Senshysoren und eine Anwendung die wie ein Computerspiel aussieht ndash ein kleiner Koffer mit diesen Utensilien verspricht die Ruumlckenmuskulatur spielerisch zu trainieren Moumlglich machen dies die individuelle Einweishysung durch einen Schmerztherapeuten und ein spezielles Programm fuumlr zuhause Macht der Patient in der Spielsituation die richtigen Beweshygungen wird ihm das auf dem Bildschirm angezeigt ndash ebenso wie falshysche Bewegungen Das ermoumlglichen die an Brust- und Kreuzbein befesshytigten Bewegungssensoren die jede Bewegung messen

bull Fast jeder zehnte Fehltag ist ruumlckenbedingt bull Die digitale Ruumlckentherapie richtet sich an Patienten die schon

vier Wochen oder laumlnger wegen Ruumlckenbeschwerden arbeitsunfaumlhig sind bull Ergebnisse der Studie werden im Laufe von 2017 erwartet

eCoaches Knapp eine halbe Million Menschen in Deutschland hat bereits einen TK-GesundheitsCoach im Internet genutzt Ob mehr Bewegung weniger Kopfschmerzen oder Stress besser bewaumlltigen ndash die Coaches helfen mit acht bis 14 Wochen dauernden Programshymen dabei sich zu informieren persoumlnliche Gesundheitsziele zu erreichen und so das persoumlnliche Wohlbefinden Stuumlck fuumlr Stuumlck zu verbessern

bull Verschiedene Gesundheitsziele stehen zur persoumlnlichen Auswahl bull Durch das Smartphone wird der Coach zum virtuellen Begleiter

Tinnitracks Eine Aussicht auf Heilung haben viele der drei Millionen Tinnitus-Pashytienten in Deutschland kaum ndash eine erfolgreiche Therapie gibt es bisher nicht Eine Chance auf Linderung bietet die App bdquoTinnitracksldquo die die Lieblingsmusik um den Stoumlrton filtert und so zur Therapie wird Erste Ergebnisse der Patientenbefragung zeigen Bei jedem dritten Patienten lindert Tinnitracks die Beschwerden deutlich

Tinnitracks bull ist verfuumlgbar in Hamburg Bayern Hessen Nordrhein-Westfalen und Baden-Wuumlrttemberg bull ist Teil eines Versorgungsangebotes im Rahmen der Integrierten

Versorgung und wird vom teilnehmenden HNO-Arzt verordnet und bull wird bei 1000 Patienten unter Alltagsbedingungen auf seine Wirksamkeit gepruumlft

28 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

Kunden koumlnnen mit der TK-App unter anderem Ǵ Krankmeldungen und Dokumente an die Techniker uumlbermitteln Ǵ Nachrichten an die Techniker schicken Ǵ TK-Briefe online empfangen Ǵ das TK-Bonusprogramm digital nutzen Ǵ die verschriebenen Medikamente der letzten drei Jahre einsehen

Die TK-App wird kontinuierlich um weitere Funktionen erweitert

Service digital Digitale Angebote erleichtern es Versicherten Gesundheitsshyangelegenheiten flexibel in den Alltag zu integrieren Mit der TK-App und der Entwicklung der elektronischen Gesundheitsakte treibt die Techniker diese digitalen Moumlglichkeiten weiter voran

Die eGA Gesundheitsdaten in der Hand der Versicherten Die elektronische Gesundheitsakte (eGA) wird ein Speicherort fuumlr Dashyten werden den die Versicherten komplett selbst verwalten Jeshyder wird selbst bestimmen was in die Gesundheitsakte kommt und wer darauf zugreifen kann ndash ganz aumlhnlich wie bei einem Bankshyschlieszligfach IBM wird die Akte als Dienstleister zur Verfuumlgung stellen aber selbstverstaumlndlich keinen Zugriff auf die Daten hashyben Auch die Techniker wird als Krankenkasse nur mit Zustimshymung des Versicherten Zugriff bekommen ndash und auf Wunsch die Leistungsdaten zur Verfuumlgung stellen Nutzer koumlnnen dann zum Beispiel mit einem Klick sehen welche verschreibungspflichtigen Medikamente sie in den letzten drei Jahren bekommen haben Diese Liste kann dann jeder selbst um die Medikamente ergaumlnzen die nicht der Verschreibungspflicht unterliegen Auch weitere Dashy

ten soll jeder Versicherte selbst in seine Akte einpflegen koumlnnen Denkbar ist auszligerdem dass Sensordaten etwa von Fitnesstrashyckern direkt in die Akte flieszligen

TK-App Krankmeldungen uumlbermitteln TK-Briefe online empfangen oder Nachrichten an die Techniker schicken Die TK-App bietet viele Funktionen bequem per Smartphone Aufbauend auf der Online-Filiale bdquoMeine TKldquo ergaumlnzt die TK-App das bisherige Service- und Leistungsangebot So ist beishyspielsweise das TK-Bonusprogramm komplett digital nutzbar und die Medikamentenuumlbersicht bietet einen Uumlberblick uumlber die verordneten Medikamente der letzten drei Jahre Besonshyders nutzerfreundlich ist die vereinfachte Interaktion mit der Techniker Dokumente koumlnnen mit dem Smartphone abfotoshygrafiert und sicher uumlbermittelt werden Damit geht die Techshyniker einen weiteren Schritt in Richtung digitaler Krankenkasse

Die TK-App ist fuumlr Kunden der Techniker kostenlos im Apple App Store und bei Google Play downloadbar Die Nutzung der App erfordert ein Smartphone mit dem Betriebssystem iOS oder Andshyroid Weitere Informationen finden Sie auf wwwtkde unter dem Webcode 937842

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Zusammenarbeit So agil ist die TK Schnell Ziele erreichen statt langwierige Plaumlne abzuarbeiten Aufshygaben teilen statt sie allein zu erledigen als Team entscheiden statt den Chef beschlieszligen zu lassen Die Techniker arbeitet zushynehmend agil Was das im Arbeitsalltag bringt verraten die Orshyganisationsentwicklerin Nadja Stephani die beim Einstieg in dieshyse Arbeitsweise unterstuumltzt und Randolf Sprengnether dessen Team Projekte agil managt

Frau Stephani warum kommt in der TK die agile Arbeitsweise zum Einsatz Stephani Agile Methoden kommen urspruumlnglich aus der Softshywareentwicklung und werden deshalb in unserer IT schon lange genutzt Seit 2016 fuumlhren wir die agile Arbeitsweise aber auch gezielt in anderen Bereichen bei uns ein ndash etwa in der Projektarshybeit oder im Versorgungsmanagement Wir wollen so flexibler werden und gerade bei komplexen Themen unsere Produkte noch enger auf den Kunden abstimmen

Herr Sprengnether was bringen Ihnen agile Techniken Sprengnether Wir nutzen diese Arbeitsweise um unser Intrashynet weiterzuentwickeln Anfangs war es ungewohnt sich als Team taumlglich uumlber den aktuellen Stand unserer Themen auszushytauschen und zusammen zu entscheiden welche Aufgaben geshyrade die wichtigsten sind Inzwischen profitieren wir davon Wir organisieren uns besser konzentrieren uns auf das Wesentliche und bekommen unsere Aufgaben schneller erledigt Und schlieszligshylich haben wir so auch ein staumlrkeres Wir-Gefuumlhl entwickelt denn wir bringen eine Sache gemeinsam voran und identifizieren uns als Team noch staumlrker mit unserer Arbeit

Nadja Stephani und Randolf Sprengnether schaumltzen die Flexibilitaumlt der agilen Arbeitsorganisation

Vernetzte Effizienz in der Pflege Peter Wilhelm leitet das neueste Pflegezentrum der Techniker Im Interview erlaumlutert er wie das Zentrum in die Pflegeinfrastruktur eingebunden arbeitet

Das dritte und somit juumlngste Pflegezentrum der Techniker eroumlffnete im Oktober ndash was wird dort geleistet Wilhelm Wir betreuen in Mainz aktuell mit rund 100 Mitarbeishytern Pflegefaumllle aus Hessen und dem Suumlden Nordrhein-Westfashylens Perspektivisch werden wir aber deutlich wachsen und unseshyre Aufgaben erweitern Wir wollen fuumlr pflegende Angehoumlrige ansprechbar sein und der Bedarf nimmt zu

Was waren die Herausforderungen beim Aufbau Wilhelm Wir haben die neue Infrastruktur im laufenden Betrieb aufgebaut ndash im Vorfeld der groumlszligten Neuerung in der Pflegeversishycherung zum Jahreswechsel in deren Rahmen die Kolleginnen und Kollegen unsere Versicherten umfassend informierten und deren Fragen beantworteten Parallel dazu arbeiteten die erfahshyrenen Kollegen aus den Zentren in Kiel und Dresden die Mitarbeishyter fuumlr den neuen Standort ein so dass das neue Zentrum ab dem Einzugstag eigene Kontingente bearbeiten konnte Das funktioshynierte dank teamuumlbergreifender Arbeit und enger Vernetzung zwischen den Zentren richtig gut

Wie ist das Zentrum in die Pflegeinfrastruktur integriert Wilhelm Ein Groszligteil der fachlichen Kommunikation zwischen Zentren und Unternehmenszentrale laumluft uumlber eine digitale Plattshyform Uumlber dieses Forum tauschen sich die fachlich Verantwortshylichen zentrumsuumlbergreifend zu Themenschwerpunkten wie etwa Pflegedienste oder Hospizbehandlung aus Das ermoumlglicht uns Loumlsungen fuumlr aktuelle Fragen fuumlr alle sichtbar und verbindshylich sowie schnell und effizient in die Praxis zu uumlberfuumlhren

Peter Wilhelm leitet das Pflegezentrum der Techniker in Mainz

30 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

Innovationsfonds neue Wege in der Versorgung

Der Innovationsfonds foumlrdert Versorgungsinnovationen und die Versorgungsforschung in Deutschland und wird vom Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) verwaltet Im Fokus stehen Projekte die verschiedene Sektoren des Gesundheitsshywesens einbeziehen und uumlber die bisherige Regelversorgung hinausgehen um die Versorgung der gesetzlichen Krankenkassen weiterzuentwickeln Im Bereich Versorgung hat die Techniker insgesamt 27 Foumlrderzusagen erhalten Fuumlnf dieser Projekte verantwortet die Techniker als sogenannte Konsortialfuumlhrerin also federfuumlhrend

NetzWerk GesundAktiv ndash laumlnger selbstbestimmt leben Wie koumlnnen aumlltere Menschen moumlglichst lange selbstbestimmt in den eigenen vier Waumlnden leben Das ist die zentrale Fragestellung des NetzWerk GesundAktiv in Hamburg Das Projekt ist ein sektorenshyuumlbergreifendes Hilfs- und Betreuungsnetzwerk im Quartier Es integriert und verbindet bestehende regionale Hilfs- und Versorshygungsangebote mit eigenen Bausteinen und erprobt ein technishysches Assistenzsystem

Im Zentrum steht die koordinierende Stelle (KS) im Hamburger Albertinen-Haus Dort durchlaufen die Teilnehmer Untersuchunshygen und Tests Sie erhalten einen individuellen Unterstuumltzungsshyplan und einen Tablet-PC Je nach persoumlnlichem Bedarf wird der Alltag der Teilnehmer durch Angebote des Projekts unterstuumltzt Der Tablet-PC dient als Kommunikationsplattform So koumlnnen die Teilnehmer etwa per Video mit der KS sprechen oder einen Notruf an die Johanniter-Unfall-Hilfe absetzen In weiteren Ausbaustushyfen sind auch Haussteuerungsfunktionen und eine intelligente Notfallerkennung mit Hilfe von angeschlossenen Bewegungsmelshydern moumlglich

Teledermatologie ndash Hautarztversorgung auf dem Land Wie laumlsst sich mit Hilfe der Telemedizin die Versorgung auf dem Land verbessern Die Dermatologie bietet dafuumlr gute Voraussetzunshygen Denn Hauterkrankungen sind fotografisch gut abbildbar und solche Fotos koumlnnen auf digitalem Weg in angemessener Qualitaumlt versendet werden Das nutzt das Projekt Teledermatoshylogie in Mecklenburg-Vorpommern Bereits heute ist eine flaumlchenshydeckende dermatologische Versorgung von Patienten dort nicht mehr sichergestellt Wartezeiten fuumlr Termine von mehreren Moshynaten sind uumlblich Die Praxen der rund 60 niedergelassenen Hautaumlrzte sind vor allem in den Staumldten konzentriert Das Projekt etabliert ein telemedizinisches Konsil zwischen Haus- und Fachaumlrzten Die Teilnehmer nutzen dabei eine App die Veraumlndeshyrungen der Haut abbildet Anschlieszligend leiten sie die Daten an die Dermatologie der Universitaumltsmedizin Greifswald oder an koshy

operierende niedergelassene Dermatologen weiter Von diesen Experten erhalten sie uumlber die App anschlieszligend eine konsiliarishysche Empfehlung zur weiteren Behandlung Sofern Patienten kurzfristig keinen Termin bei einem Dermatologen erhalten muumlsshysen sie nun nicht zwangslaumlufig eine Klinik aufsuchen Sie koumlnnen sich an ihren bereits behandelnden Hausarzt wenden und werden per Telekonsil trotzdem parallel von Spezialisten beraten oder behandelt

TransFIT ndash luumlckenlos in die Erwachsenenmedizin Zaumlhlt man alle Kinder- und Jugendvorsorgeuntersuchungen (U1 ndash U11 J1 und J2) und empfohlenen zahnaumlrztlichen Kontrolltermine zusamshymen kommt ein Kind bis zum 18 Geburtstag auf etwa 43 regushylaumlre Arztbesuche Allerdings ist die Versorgung in der sogenannshyten Transitionsphase der Uumlbergangsphase vom Jugendlichen zum Erwachsenen oft luumlckenhaft Besonders kritisch ist dies bei Kindern und Jugendlichen mit chronischen Erkrankungen wenn der bis dato behandelnde Kinderarzt mit der Volljaumlhrigkeit nicht mehr zustaumlndig ist

Diese Luumlcke will das Projekt TransFIT schlieszligen TransFIT steht fuumlr Fruumlhintervention zur Vorbereitung und Begleitung des Transitishyonsprozesses aus der Kinder- und Jugendmedizin in die Erwachshysenenmedizin Basierend auf dem regional bereits erfolgreichen Berliner TransitionsProgramm (BTP) sollen zeitliche Verzoumlgerunshygen waumlhrend des Arztwechsels durch ein telemedizinisch arbeishytendes Fallmanagement bundesweit vermieden werden Fallmashynager begleiten die Jugendlichen ab 12 Jahren und bereiten sie auf den Uumlbergang vor Ausgangspunkt ist ein ausfuumlhrliches Geshyspraumlch des Kinderarztes sowie daran anknuumlpfend eine systemashytische Einschaumltzung inwieweit bei den Jugendlichen Bedarf fuumlr eine spezifische Unterstuumltzung in der Uumlbergangsphase besteht Neben der kontinuierlichen telemedizinischen Begleitung komshymen sogenannte Transitionsschulungen zum Einsatz die die Faumlhigkeiten der jugendlichen Patienten zum eigenstaumlndigen Mashynagement ihrer chronischen Erkrankungen verbessern

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VERO ndash Die Versorgung von Menschen mit Rheuma optishymieren Rheumatoide Arthritis ist eine haumlufige chronische Gelenkerkrankung an der Schaumltzungen zufolge etwa 800000 Menschen in Deutschland leiden Mit dem Projekt VERO sollen Versorgungsqualitaumlt und Versorgungseffizienz bei der Theshyrapie verbessert werden indem die Arzneimitteltherapie opshytimiert wird

Bisher wird die Erkrankung unter anderem mit hochwirksamen entzuumlndungshemmenden Medikamenten und haumlufig auch mit Schmerzmitteln behandelt Seit mehreren Jahren sind fuumlr diese Indikation nun auch sogenannte Biologika verfuumlgbar Arzneimitshytel durch die immer mehr Patienten beschwerdefrei leben koumlnshynen Sind die Symptome abgeklungen und ist die Krankheitsaktishyvitaumlt gering koumlnnen die Medikamente reduziert oder sogar ganz abgesetzt werden In diesen Faumlllen spricht man von bdquoDeeskalatishyonldquo Bislang geschieht das in der Therapie der rheumatoiden Arshythritis nur selten VERO zielt darauf ab dass nur das notwendige Maszlig an Arzneimitteln zum Einsatz kommt und leistet somit auch einen Beitrag zur Erhoumlhung der Arzneimitteltherapiesicherheit

Mit VERO wird erstmals in Deutschland die schrittweise Deeskashylation von Menschen mit rheumatoider Arthritis systematisch in der Versorgungsrealitaumlt umgesetzt und evaluiert Dies geschieht im engen Austausch zwischen Arzt und Patient Ziel ist es den Patienten eine passgenaue Therapie anzubieten Neben einer engmaschigen Krankheitskontrolle soll vor allem das Selbstmashynagement des Patienten gestaumlrkt werden

LeIKD ndash Orientierung zur Gesundheit Diabetes Mellitus Typ 2 und Koronare Herzkrankheit bringen erhoumlhte kardiovaskulaumlre Risikofaktoren mit sich erhoumlhen also das Risiko etwa einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden Gesundheitsorienshytiertes Verhalten kann diese Risikofaktoren senken Dafuumlr ist jedoch ein veraumlnderter Lebensstil notwendig Auf diesem Weg begleitet das Programm LeIKD betroffene Hochrisikopatienten mit einem individuell abgestimmten Bewegungs- und Ernaumlhshyrungsprogramm Dabei kommen Aktivitaumlts- und Pulsmesser eine Kommunikations-App und bestehende Gesundheitsproshygramme der Techniker zum Einsatz Zudem werden Hausaumlrzte Diabetologen Kardiologen Ernaumlhrungs- und Physiotherapeushyten eingebunden

Alle Projekte in der Uumlbersicht wwwtkde Webcode 935240

Versorgungsforschung zehn Foumlrderzusagen Lassen sich unerwuumlnschte Neben- und Wechselwirshykungen von neu zugelassenen Praumlparaten mithilfe von Routinedaten fruumlhzeitig erkennen Wie muss ein Fehshylerberichts- und Lernsystem fuumlr die Arztpraxis ausseshyhen damit es auch tatsaumlchlich genutzt wird und die ambulante Behandlung sicherer macht Warum wershyden Patienten mit Brustschmerzen in bestimmten Reshygionen Deutschlands besonders oft per Linksherzkashytheter untersucht Das sind einige der Fragen denen die Techniker mit Partnern wie Universitaumlten und anshyderen Forschungseinrichtungen in insgesamt zehn Versorgungsforschungsprojekten auf den Grund geht

Die zehn Projekte haben Anfang 2017 vom Innovatishyonsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses Foumlrderzusagen in Houmlhe von 125 Millionen Euro erhalshyten Bei sieben der zehn bewilligten Projekte ist das WINEG das wissenschaftliche Institut der TK fuumlr Nutshyzen und Effizienz im Gesundheitswesen Konsortialshypartner

Bei einigen der Projekte geht es auch darum zu untershysuchen wie wirksam bestimmte Arzneimittel sind Mit Blick auf risikobehaftete Medikamente in der Schwanshygerschaft wird das WINEG beispielsweise eine neue wissenschaftliche Methodik entwickeln um mithilfe von Routinedaten bekannte Risiken systematisch zu uumlberpruumlfen weiter zu erforschen und bislang noch unshybekannte Risiken zu entdecken Um wichtige genetishysche Risikofaktoren bei der Arzneimitteltherapie zu identifizieren wird das WINEG ebenfalls Routinedaten analysieren und zudem mit pseudonymisierten Befrashygungsergebnissen verknuumlpfen

32 Geschaumlftsbericht 2016 Wir Techniker ndash

Wir Techniker Wie werden wissenschaftliche Ergebnisse praktisch nutzbar Wie kann man Eltern chronisch kranker Kinshyder unterstuumltzen Uumlber 13000 Mitarbeiter arbeiten nach dem Prinzip bdquovon Technikern fuumlr Technikerldquo

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Von Technikern fuumlr Techniker

Wir Techniker das sind uumlber 13000 Menschen die sich in ganz Deutschland nicht nur um die Anliegen von rund 98 Millionen Versicherten kuumlmmern sondern auch daran arbeiten die Angebote der Techniker stets in deren Sinne zu verbessern

Das beginnt beim Austausch mit den Versicherten fuumlr den untershyschiedliche Wege offen stehen

die wir Techniker stets ausbauen ndash von Anruf bis App Wir sorgen dafuumlr dass dieshyse Kommunikationspfade zuverlaumlssig schnell und effizient funktionieren und sich stets den Wuumlnschen der Versichershyten entsprechend weiterentwickeln

Wir Techniker stehen nicht nur mit Vershysicherten im permanenten Dialog sonshydern sind unterwegs um auf relevanten Foren in Sachen Versorgung Service oder Wissenschaft unsere Standpunkte und Innovationen vorzustellen aber auch Impulse aufzunehmen und zu deshybattieren Zu diesen Innovationen gehoumlshyren auch Angebote fuumlr Techniker von morgen vom Peer-to-Peer-Projekt in Sachen digitale Kompetenz fuumlr Schuumller bis zur Lern-App fuumlr unsere Auszubilshydenden

Auch das Thema Patientensicherheit ist fuumlr uns Techniker ein zentrales Anlieshygen Wie hier wissenschaftliche Inforshymationen fuumlr Versicherte unmittelbar praktisch nutzbar werden zeigt beishyspielsweise ein digitales Informationsshypaket uumlber Multiressistente Erreger (MRE) Fuumlr den Bruumlckenschlag zwischen wissenschaftlicher Forschung und anshywendbarem Wissen sorgen die Technishyker des Wissenschaftlichen Instituts der TK fuumlr Nutzen und Effizienz im Geshysundheitswesen (WINEG)

Das Prinzip bdquovon Technikern fuumlr Technishykerldquo setzt jedoch kein Hauptamt voraus Das beweisen die ehrenamtlichen Mitshyglieder des Verwaltungsrats Im houmlchsshyten Gremium der Techniker treffen sie alle Entscheidungen von grundsaumltzlicher Bedeutung kontrollieren im Sinne der Versicherten Vorstand und Verwaltung und legen zusaumltzliche Leistungen fest

34 Geschaumlftsbericht 2016 Wir Techniker

34 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker ndash

Techniker vernetzen Techniker Wer mit der Techniker in Kontakt treten will hat viele Moumlglichkeiten ndash von mobil bis postalisch Fuumlr Tempo bei der Vernetzung von uumlber 13000 Technikern und rund 98 Millionen Versicherten sorgen unter anderem diese Techniker

Postmanagement Fuumlr Dirk Stejskal beshydeutet Technikergeist in der taumlglichen Arbeit bis ins Detail ausgefeilte Qualitaumlt mit Houmlchstgeschwindigkeit zu verbinden Der gelernte Drucker arbeitet im Druckshyzentrum der Techniker wo 2016 rund 32 Millionen Brief-Sendungen produziert und versendet wurden Dort zaumlhlen houmlchste Datenschutzstandards technische Akkushyratesse und feste Zeitfenster

Dass alle Kunden so schnell wie moumlglich ihre Briefe erhalten dafuumlr sorgen neben Dirk Stejskal und seinen Kollegen zwei der modernsten Inkjetbasierten Rollen-Dishygitaldrucksysteme sowie drei Hochleisshytungskuvertiermaschinen bdquoWas die Kolleshyginnen und Kollegen an den Schreibtischen bundesweit verschicken wollen wird hier gedruckt kuvertiert und bis zum Versand fertig gemacht Uumlber den ganzen Prozess koumlnnen wir exakt verfolgen welcher Brief gerade wo ist ob alle notwendigen Forshymulare oder Beipacks enthalten sind und im Fall der Faumllle beschaumldigte Briefe sofort automatisch nachproduzierenldquo erlaumlutert der Operator Pro Stunde nehmen bis zu 23000 Standardbriefsendungen den Weg von der Druckdatei bis ins Kuvert denn rein rechtlich beduumlrfen viele Anliegen noch der klassischen Briefform

Cockpit Anne de Wilde und Florian Werg uumlberblicken als Workforce-Manager im soshygenannten Cockpit des Bereichs Kundenservice der Techniker den Groszligteil der Kundenshyanliegen Ob per Anruf E-Mail Chat oder Brief ndash das Cockpit-Team sorgt dafuumlr dass Kunden die Techniker gut erreichen und schnell eine Antwort erhalten Mittels Prognosen und Planung wird der Einsatz der Kollegen in den Servicezentren nah am Bedarf geplant und gesteuert

Im Schnitt verteilt das Cockpit so taumlglich uumlber 30000 Anrufe uumlber 2000 E-Mails uumlber 700 Chats und uumlber 7500 Anliegen auf dem Postweg bdquoDie Aufgabe ist komplex weil sie viele verschiedene Kanaumlle umfasst und wir saisonale Schwankungen ebenso wie zum Beispiel ungeplante Abwesenheiten bei den Kollegen abfedern muumlssenldquo erlaumlutert Florian Werg bdquoWir arbeiten hier mit vielen verschiedenen Techniken steuern diese so aus dass der Service stimmt Technikergeist ist besonders gefragt wenn eine dieser Techniken einmal ausfaumlllt Dann gilt es flexibel und schnell eine Loumlsung zu finden damit die Kunden dennoch schnell eine Antwort erhaltenldquo erklaumlrt Anne de Wilde bdquoUns motiviert es wenn wir die besten Voraussetzungen fuumlr die Kolleginnen und Kollegen im direkten Kundenshykontakt schaffen koumlnnenldquo

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SoVerMaFacunterdeFra

FuumlrdezusRuumlvorabwaauc

App Der erste Arbeitstag von Matthias Robbers fiel auf den Startschuss eines Projekts das Versicherten der Techniker neue Kommunikationswege zum Service ihrer Kasse ermoumlglicht Der Android-Entshywickler ist Teil des Teams das die TK-App umsetzt hat deren Weg von der Planung bis in den Google Play Store gefuumlhrt und arbeitet mit seinen Kollegen daran die Anshywendung stetig zu verbessern und weiteshyre Features fuumlr die Nutzer anzubieten

bdquoMich motiviert vor allem die Chance uumlber die App so vielen potenziellen Nutzern den Alltag zu erleichtern Heute ist es fuumlr viele Menschen alltaumlglich alles per Smartshyphone von unterwegs zu erledigen Das gilt jetzt auch fuumlr Anliegen an die Technishyker etwa Dokumente zu uumlbermittelnldquo ershylaumlutert Robbers Das Entwicklerteam arshybeitet beim weiteren Ausbau der App agil steht im Austausch mit den Nutzern und bindet Ruumlckmeldungen direkt in die aktushyelle Entwicklung mit ein Fuumlr Robbers geshyhoumlrt das zum Technikergeist bdquoEs geht darum einzelne Funktionen weiter zu entshywickeln dabei aber immer das groszlige Ganshyze und den Nutzen fuumlr den Versicherten im Blick zu habenldquo

ziale Netzwerke Auch die sozialen Netzwerke stehen den sicherten der Techniker zum Austausch offen Social Media nagerin Sandra Ebenau haumllt Versicherte mit ihren Kollegen auf ebook Twitter amp Co auf dem Laufenden bdquoDabei stimmen wir

s eng mit allen ab die fuumlr die Techniker kommunizierenldquo erlaumlushyt Ebenau Zum Job gehoumlrt auch das Community Management nn auf diesen Kanaumllen erreichen die Techniker auch zahlreiche gen und Anliegen von Versicherten und anderen Usern

schnelle Antworten arbeitet das Social Media Team eng mit n Kolleginnen und Kollegen aus dem Servicezentrum Hamburg ammen Dort arbeiten Ingo Kaiser und seine Kollegen an den

ckmeldungen an die Versicherten Neben Tempo zaumlhlt dabei allem inhaltliche Flexibilitaumlt bdquoDie Themen sind vielfaumlltig und

wechslungsreich und reichen von Krankengeld bis zur Sozialshyhlldquo erlaumlutert Ingo Kaiser Antworten gibt es rund um die Uhr h wenn die meisten Anfragen tagsuumlber eintreffen bdquoOumlffentlich

sichtbar informieren wir aber nur allgemein ndash wenn fuumlr eine Ausshykunft persoumlnliche Angaben noumltig sind vernetzen wir die Versishycherten mit dem richtigen Ansprechpartnerldquo so Kaiser

36 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

(Fuumlr) Techniker von morgen Die Techniker engagiert sich mit innovativen Projekten fuumlr die Gesundheit und Zukunft junger Versicherter und ihrer Familien ndash und mit Angeboten fuumlr Auszubildende der Techniker die 2016 besonders erfolgreich waren

Sicher durch die digitale Welt Generation bdquoKopf untenldquo Neun von zehn Zwoumllfjaumlhrigen besitzen ein Smartphone drei Stunden pro Tag verbringen sie durchschnittlich online Die digitale Welt gehoumlrt laumlngst zum Alltag im Kinderzimshymer Mit den Moumlglichkeiten des Internets und der Sozialen Medien ist jedoch auch die Anzahl der Risiken gestiegen bdquoNeue Phaumlnomene wie Cybermobbing oder Inshyternetsucht belasten immer mehr die Psyshyche von Kindern und Jugendlichen Wir haben gemeinsam mit dem Verein Condrobs das Praumlventionsprojekt Netzshygaumlnger 30 gestartet damit Kinder fruumlh lernen sich in der digitalen Welt zurechtshyzufindenldquo sagt Christian Bredl Leiter der TK-Landesvertretung Bayern Netzgaumlnger 30 unterstuumltzt Schuumller darin Gefahren in der digitalen Welt zu erkennen zu vermeishyden und einen maszligvollen Umgang mit dem Internet zu entwickeln Die Jugendlishychen lernen ihr eigenes Verhalten in der digitalen Welt kritisch zu reflektieren

Das Besondere bei Netzgaumlnger 30 Nicht Lehrer vermitteln die Inhalte sondern Schuumller Neunt- und Zehntklaumlssler wershyden zu sogenannten bdquoPeersldquo ausgebildet und geben ihr Wissen in Workshops an die juumlngeren Schuumller weiter Die Aumllteren haben Vorbildfunktion koumlnnen jedoch gleichzeitig auf Augenhoumlhe mit den Fuumlnft- und Sechstklaumlsslern kommunizieshyren Netzgaumlnger 30 ist 2016 mit zwoumllf Schulen im Muumlnchener Raum gestartet und wird weiter ausgebaut Mehr zum Projekt unter wwwtkde Webcode 815146

92 der Zwoumllfjaumlhrigen besitzen ein Smartphone

(JIM-Studie 2015)

Digitale Hilfe fuumlr Eltern kranker Kinder Experten schaumltzen dass fast jedes sechsshyte Kind in Deutschland chronisch krank ist Dabei wird die Belastung sehr untershyschiedlich empfunden die ein an Asthma Diabetes oder Mukoviszidose erkranktes Kind fuumlr Eltern und Geschwister mit sich bringt Nicht wenigen bereitet die staumlndishyge Sorge schlaflose Naumlchte und setzt sie dauerhaft unter Stress Ein Projekt der Techniker in Baden-Wuumlrttemberg und des Universitaumltsklinikums Ulm moumlchte Familishyen niederschwellige Hilfe anbieten bevor sie psychisch an ihre Grenzen stoszligen

bdquoBEcKIldquo steht fuumlr Beratung von Eltern chronisch kranker Kinder im Internet

Mit dem neuen Programm will die Technishyker Eltern gezielt bei der Bewaumlltigung der Erkrankung ihres Kindes unterstuumltzen Teilnehmen koumlnnen Eltern deren an Asthshyma erkranktes Kind im Disease-Manageshyment-Programm (DMP) eingeschrieben ist Die Teilnehmer treten mit ihrem Berashyter uumlber die gesicherte Plattform der Ulshymer Onlineklinik in Kontakt Uumlber einen Zeitraum von sechs bis zwoumllf Wochen wershy

den dann anhand von Schreibaufgaben die Themenfelder Krankheitsmanageshyment Angstbewaumlltigung und Selbstfuumlrshysorge bearbeitet

Diese Form der sogenannten internetshybasierten psychologischen Intervention hat den Vorteil dass die Teilnehmer von einem persoumlnlichen Therapeuten indivishyduell betreut werden gleichzeitig durch die online-Kommunikation aber keine festen Termine eingehalten werden muumlssen

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Per Lern-App zum Profi bdquoTKlerin19 fordert Dich zu einem Duell herausldquo Wenn Caren Koshyziol eine Nachricht mit diesem Betreff von Kollegin Vivian Slotshyta bekommt ist ihr ganzes Fachwissen gefragt Die beiden Auszubildenden aus dem Fachzentrum Krankengeld in Karlsrushyhe treten uumlber ihre Smartphones gegeneinander im Quiz an Die Fragen kommen dabei aus 47 verschiedenen Themengeshybieten rund um die Inhalte aus drei Ausbildungsjahren Die beishyden nutzen eine Lern-App die die Techniker fuumlr ihre aktuell rund 800 Auszubildenden entwickelt hat

Und so funktioniert die App Wer sich einloggt waumlhlt zunaumlchst einen Gegner aus und entscheidet sich fuumlr eine Themenkateshygorie Dann gilt es in jeweils 30 Sekunden fuumlnf Fragen zu beshyantworten Danach ist der Gegner dran

TK-Auszubildende ist Deutschlands Beste Kundenservice Leistungsangebot digitale Initiativen ndash alles was die Techniker auszeichnet verdankt sie ihren Mitarbeitern den Technikern Damit diese auch in Zukunft den Grundstein fuumlr den Erfolg legen hat die Ausbildung bei der Techniker einen besonders hohen Stellenwert Das Ergebnis Jedes Jahr zaumlhlen TK-Azubis zu den Besten der Branche 2016 etwa haben 77 der insgesamt 248 bdquoNachwuchs-Technikerldquo des Abschlussjahrshygangs ihre Pruumlfungen mit der Note 1 bestanden

In diesem Jahr machte eine Auszubildende die Techniker besonshyders stolz Kira Trefon ndash mittlerweile Kundenberaterin im Sershyvicezentrum Gelsenkirchen ndash hat ihre Ausbildung zur Kauffrau im Gesundheitswesen als beste in ganz Deutschland abgeshyschlossen bdquoAls ich erfuhr dass ich Bundesbeste bin konnte ich es zuerst nicht glauben und habe mich natuumlrlich sehr gefreut Vor allem dass sich die rund viermonatige Vorbereitung auf die Pruumlfungen ausgezahlt hatldquo so die 22-Jaumlhrige die haumlufig geshymeinsam mit ihren Azubi-Kollegen gelernt hat

Kira Trefon ist Kundenberaterin im Serviceshyzentrum Gelsenkirchen

38 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

Zehn Jahre WINEG Bekommen Patienten die Behandlung die den wissenschaftlichen Erkenntnissen entspricht Welche Effekte haben neue Versorgungsmodelle Wie wirken sich gesundheitspolitische Entscheidungen auf die Versicherten aus Das sind einige der Fragen denen das wissenschaftliche Institut der TK fuumlr Nutzen und Effizienz im Gesundshyheitswesen (WINEG) seit zehn Jahren auf den Grund geht

Die Entscheidung der Techniker mit der Institutsgruumlndung 2006 eigene wissenshyschaftliche Expertise aufzubauen hat sich als vorausschauend und innovativ erwiesen Die praxisnahe Versorgungsforschung des WINEG liefert evidenzbasierte Grundlagen und Transparenz fuumlr wichtige Entscheidungen der Techniker aber auch fuumlr das Gesundheitsweshysen insgesamt Im Mittelpunkt der Forschungsarbeit steht der Versorgungsbedarf der Versicherten und die Frage wie sich auf der Basis neuester Erkenntnisse eine effektishyve und qualitativ hochwertige Gesundheitsshyversorgung weiterentwickeln laumlsst

shy

Wissenschaft fuumlr Techniker

Wie Versicherte direkt von wissenschaftlicher Expertise profitieren zeigt ein Informationspaket zu multiresistenten Keimen Die Mitarbeiter des Wissenschaftlichen Instituts der TK (WINEG) forschen im Dienst der Versicherten

Patientensicherheit ndash profitieren von der Wissenschaft Wer Gesundheitsinformationen sucht fragt heutzutage immer oumlfter bdquoDr Googleldquo Doch wie serioumls sind die Inhalte die man im Internet findet Wer sich informieren und selbstbestimmt im Gesundheitsshywesen zurechtfinden will braucht verlaumlssliche wissenschaftlich gepruumlfte Erkenntnisse in verstaumlndlicher Form Die Techniker unshyterstuumltzt deshalb ihre Versicherten und foumlrdert deren Gesundshyheitskompetenz mit evidenzbasierten Informationen zu relevanshyten Themen etwa mit einem Informationspaket zu multiresistenten Keimen (MRE)

Die Erreger treten immer haumlufiger auf zugleich verlieren gaumlngige Antibiotika ihre Wirksamkeit gegen sie Die bislang schaumlrfste Wafshyfe gegen bakterielle Infektionen wird also stumpfer ndash ein Problem das auch die Politik weltweit aufruumlttelt Dabei ist man sich einig dass eine wirksame Infektionspraumlvention nur mit Hilfe der Patienshyten gelingen kann Die Techniker leistet einen Beitrag und klaumlrt mit einem digitalen Informationspaket auf wie Menschen einer Infektion vorbeugen koumlnnen

Katharina Rubin vom WINEG dem wissenschaftlichen Institut der TK bdquoWir haben fuumlr unsere Kunden multimedial aufbereitet was das fuumlr den Einzelnen bedeutet und wie er sich in seinem privaten Umfeld aktiv daran beteiligen kann dass sich MRE nicht weiter ausbreiten ndash auf Reisen in der Kuumlche im Krankenhausldquo Zum Inshyformationspaket gehoumlren auch ein Erklaumlrfilm und ein Online-Test um das eigene MRE-Risiko zu ermitteln Rubin bdquoNicht jede Erkranshykung verlangt ein Antibiotikum Gegen Viren ist es machtlos Der sorgsame Umgang mit Antibiotika hilft Resistenzen zu vermeishydenldquo Auch Patienten die notwendige Antibiotika zu fruumlh absetshyzen oder in geringerer Dosis als verordnet einnehmen tragen zur Resistenzbildung bei

Die Techniker hat auch ihre Vertragspartner in den Blick genomshymen Sie unterstuumltzt die bdquoAktion Saubere Haumlndeldquo die die Haumlndeshydesinfektion in Krankenhaumlusern verbessert und dadurch hilft Klinikinfektionen zu vermeiden Angesichts von jaumlhrlich rund 19 Millionen Krankenhausfaumlllen ein relevanter Faktor Das Informatishyonspaket online wwwtkde Webcode 889772

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bdquoDie Zukunft aufhalten weil man Angst davor hat ndash das hat noch nie funktioniertldquo

Dr Jens Baas

Techniker unterwegs Von der Zukunft des Gesundheitssystems bis zur Zukunft der Fuumlhrung im Unternehmen ndash Techniker pflegen den Austausch uumlber das Gesundheitssystem hinaus

Pathfinder leading the Future Sieben CEOs sieben prominente Vorshydenker und 800 bdquoYoung Leadersldquo fuumlhshyrender deutscher Unternehmen ndash geshymeinsam widmeten sie sich beim Pathfinder am 1 Mai 2016 einen ganshyzen Tag lang den draumlngendsten Fragen unserer Zeit und machten so den bdquoTag der Arbeitldquo zum bdquoTag des Nachdenshykensldquo Mit dabei Daimler-Chef Dr Dieter Zetsche Deutsche Bank-Vorstand Juumlrshygen Fitsche Joe Kaeser CEO von Sieshymens und TK-Chef Dr Jens Baas

Mit 100 Nachwuchsfuumlhrungskraumlften der Techniker reiste er nach Berlin um gemeinsam zu diskutieren worauf es in Unternehmen von morgen ankommt Das Ziel des Zukunftsgipfels des Hanshydelsblatts jungen Fuumlhrungskraumlften den Anstoszlig zu geben eigene und auch unshy

bequeme Wege zu gehen Im Mittelshypunkt des gemeinsamen Vortrags des TK-Chefs mit dem Informatiker und Kuumlnstler Professor Dr Juumlrgen Schmidshyhuber stand das Thema bdquoResponsibility ndash und wie Big Data die Medizin revolutishyonieren wirdldquo

Z2X ein Wochenende mit Visionaumlren Das Portal Zeit Online lud anlaumlsslich seines Gesundheitssystem kennenzulernen norieren wenn Versicherte etwas fuumlr 20-jaumlhrigen Bestehens im September 500 Im Workshop bdquoApp jetzt gesundldquo den ihre Gesundheit tun und dies mit digitashybdquoTwentysomethingsldquo also 20 - bis 29-Jaumlh- Thomas Heilmann Experte der Technishy len Daten belegen Die Teilnehmer disshyrige nach Berlin zu einem bdquoFestival der ker fuumlr digitale Versorgung leitete ging kutierten teils sehr kontrovers uumlber Visionaumlreldquo ein Die Techniker war als Part- es um den Einsatz von Fitnesstracker- Datensicherheit Vor- und Nachteile des ner dabei um die Ideen der sogenannten daten in der gesetzlichen Krankenversi- Solidarsystems und Bonus-Malus-Pro-Millennials fuumlr ein smartes und innovatives cherung Sollen Krankenkassen hoshy gramme

MEDICA Gesundheitsmarkt von morgen Lebende menschliche Zellstrukturen tropshyfen auf eine Unterlage bilden kleine Kreise und formen sich schlieszliglich zu einer dreishydimensionalen menschlichen Ader die sich sogar verzweigt ndash die Fachmesse MEshyDICA 2016 gab Einblick was sich in nur zwoumllf Monaten im internationalen Geshysundheitsmarkt entwickelt hat Zentrales Thema die Digitalisierung als der Innovashytionstreiber Auf dem Podium des ECON-Forums der Techniker diskutierten

Vertreter aus Politik Medien und Wissenshyschaft die Frage wie sich die Chancen der Digitalisierung auf das deutsche Gesundshyheitssystem uumlbertragen lassen In der Disshykussion waren sich der digitale Vordenker Sascha Lobo und Dr Jens Baas Vorshystandsvorsitzender der Techniker einig dass die breite Nutzung individueller Dashyten kuumlnftig nachgefragt werden wird Desshyhalb muumlsse man aktiv gestalten statt auf die Angebote milliardenschwerer US-Konshyzerne zu warten Die Techniker unterwegs auf der Fachmesse MEDICA

40 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

Ehrenamtlich fuumlr die Techniker

Der Verwaltungsrat ist das houmlchste Entscheidungsgremium der Techniker ndash seine 30 Mitglieder und ihre Stellvertreter leisten als Selbstverwaltung diese verantwortungsvolle und anspruchsshyvolle Aufgabe ehrenamtlich Der Verwaltungsrat setzt sich pashyritaumltisch aus je 15 Versicherten- und 15 Arbeitgebervertretern zusammen Ihre Legitimation erhalten die Selbstverwalter uumlber die alle sechs Jahre stattfindende Sozialwahl

Mit dieser Legitimation treffen die Ehrenamtlichen alle Entshyscheidungen die fuumlr die Techniker von grundsaumltzlicher Bedeushytung sind Auszligerdem entscheidet der Verwaltungsrat uumlber Satzungsleistungen von denen die Versicherten ganz unmitshytelbar profitieren So erleichtert eine im Juli verabschiedete Satzungsleistung zur Kostenuumlbernahme des innovativen Flash Glucose Messsystems insulinpflichtigen Diabetikern den Alltag Per Scanner koumlnnen sie ihren Blutzuckerwert bdquounblutigldquo und schmerzfrei ermitteln Dazu wird ein Sensor ins Unterhautfettshygewebe eingesetzt

Die Verwaltungsraumlte beschlieszligen zudem den Haushalt der Techniker ndash und den kassenindividuellen Zusatzbeitrag Der liegt bei der Techniker fuumlr 2017 mit 10 Prozent unter dem Durchschnitt der gesetzlichen Krankenversicherung

Austausch mit Entscheidungstraumlgern Daruumlber hinaus pflegen die gewaumlhlten Verwaltungsraumlte den Austausch mit Vertretern aus Politik und Gesundheitswesen Die Bundesshywahlbeauftragte fuumlr die Sozialversicherungswahlen Rita Pashywelski bekraumlftigte als Gastrednerin die Relevanz von Selbstshyverwaltung und Sozialwahl Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis (SPD) nahm vor den Ehrenamtlichen unter anderem zum Selbstverwaltungsstaumlrkungsgesetz Stellung Frank Plashyte Praumlsident des Bundesversicherungsamtes stellte dem Verwaltungsrat die Arbeit der Aufsichtsbehoumlrde vor EU-Exshyperte Guumlnter Danner erlaumluterte dem Gremium aktuelle Frashygen des europaumlischen Sozialrechts

Selbstverwaltung bedeutet Selbstgestaltung Die Ehrenamtlichen beziehen auch zu relevanten politischen Fragen Position Den Standpunkt des Gremiums zur Bundestagswahl 2017 finden Sie auf wwwtkde

Uumlbrigens Die Sitzungen des Verwalshytungsrats sind oumlffentlich Zudem informiert der Verwaltungsrat auf wwwtkde (Webcode 139012) in Text Bild und Video uumlber den Inhalt der Sitzungen

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bdquoWir wollen eine starke Selbstverwaltungldquo

Dieter F Maumlrtens und Dominik Kruchen sind die alternierenden Vorsitzenden des Verwaltungsrats Der Vorsitz wechselt jaumlhrlich zum 1 Januar

Wie arbeitet die Selbstverwaltung der Techniker

Dominik Kruchen Die Rolle des Verwaltungsrats laumlsst sich

durchaus mit der des Aufsichtsrats in Unternehmen vergleichen Selbstverwalter tragen eine enorme Verantwortung mit der Beshysonderheit dass wir diese Aufgabe ehrenamtlich uumlbernehmen Die Selbstverwaltung bestimmt den Kurs der Kasse uumlbt eine Konshytrollfunktion aus und trifft zentrale Entscheidungen ndash dabei ist

sie den Beitragszahlern verpflichtet

Dieter F Maumlrtens Entscheidungen von solcher Tragweite beshynoumltigen ein solides Fundament ndash das leisten bei der Techniker die

Fachausschuumlsse deren Mitglieder sich mit teilweise hochkompleshyxen Sachverhalten auseinandersetzen um die Beschluumlsse des

Gremiums vorzubereiten

Wie beurteilen Sie aktuell die Rolle der Selbstverwaltung im

Gesundheitssystem

Kruchen Die Selbstverwaltung ist eine tragende Saumlule des

deutschen Gesundheitssystems Auch der internationale Vershygleich belegt eindrucksvoll ndash etwa mit Blick auf die Situation in

Suumldeuropa ndash wie krisensicher und stabil dieses etablierte System

ist das eben nicht vollstaumlndig vom Staat abhaumlngig ist

Maumlrtens Obwohl sich diese Errungenschaft permanent beshywaumlhrt gibt es immer wieder Versuche ihre Autonomie und somit

auch die Handlungsfaumlhigkeit dieses Stabilitaumltsfaktors einzushyschraumlnken die Vorstoumlszlige der Politik zum sogenannten Selbstvershywaltungsstaumlrkungsgesetz sind hier nur ein Beispiel Hier gilt es

klare Kante zu zeigen und diese tragende Saumlule entschieden zu

verteidigen

Unikosmos Award Zukunft der Notfallmedizin In den rund 1200 Notaufnahmen in Deutschland zaumlhlt im Alltag oft jede Sekunde Wie diese Einheiten organisiert sind stellt die Weichen fuumlr den Behandlungserfolg Die Absolventin der APOLLON Hochschule der Gesundheitswissenschaft in Bremen Anna Christina Houmlrster widmete ihre Abschlussarbeit der Frage nach Prozessen und Qualitaumltsmanagement in Notaufnahmen Fuumlr ihre Analyse erhielt sie im Rahmen einer Verwaltungsratssitzung den Unikosmos Award 2016 den die Hamburger Presseagentur Public Address und die Techniker fuumlr innovative Konzepte von Nachwuchswissenschaftlern verleihen Perspektivisch stellt die Wissenschaftleshyrin auch die Frage wie das systematische Erfassen von Qualitaumltsfaktoren und der Aufbau eines nationalen Notaufnahmeregisters die Versorgungsqualitaumlt verbessern kann

42 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker Der Verwaltungsrat aktuell Auch 2017 stehen die Mitglieder des Verwaltungsrats zur Wahl Nach der Wahl konstituiert sich das Gremium am 29 September 2017 Hier finden Sie die aktuelle Mitgliederliste und die aktuell vertretenen Listen

Die Mitglieder des aktuellen Verwaltungsrats

Arbeitgebervertreter Dominik Kruchen Duumlsseldorf Alternierender Vorsitzender

Heiner Boumlgemann Bremen Rainer Bruns Nordstrand Uwe Buszligmeier Greven Joachim Feldmann Bremen Helmut Fitzke Woggersin Wilfried Grunau Edewecht-Friedrichsfehn Joumlrg Henschen Bremen Klaus H Kober Rheinmuumlnster Udo Nicolay Moumllln Mirko Knappe Hamburg (seit 01012017) Johannes Seiboldt Nidda Rainer Tietz Bottrop Roland Unzeitig Wettmershagen Bernd Wegner Riegelsberg

Vertretene Organisation ZI HSH Zahntechniker-Innung Hamburg und Schleswig Holstein 15 Sitze

Versichertenvertreter Dieter F Maumlrtens Offenbach Alternierender Vorsitzender

Rosemie Bilz Radebeul Detlef Decho Syke Peter Duchene Groszligrosseln Friedrich Gosewinkel Hamm Karla Hasenauer Suhl Uwe Klemens Muumlnchen Baumlrbel Richling Bremen Annette Stensitzky Troisdorf (seit 15072016) Norbert Schneider Schwerin Harald Schulte Koumlnigswinter Erika Streit Koumlln Johanna Vieweg Dresden Harald Wagner Sipplingen Gerard Wolny Remagen

Vertretene Organisationen TKG TK-Gemeinschaft unabhaumlngige Versichertengemeinshyschaft der Techniker Krankenkasse eV 12 Sitze verdi Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft 1 Sitz IGM Industriegewerkschaft Metall 1 Sitz ACA Katholische-Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Deutschshylands e V Kolpingwerk Deutschland Bundesverband Evanshygelischer Arbeitnehmerorganisationen eV 1 Sitz

43

Sozialwahl gelebte Teilhabe Demokratischer Taktgeber fuumlr den Verwaltungsrat sind die Sozialwahlen deren Ergebnis alle sechs Jahre die Zusammensetzung des houmlchsten Entscheidungsgremiums der Techniker festlegt

Bei der Techniker werden seit jeher die 15 Versichertenvershytreter per Urwahl ermittelt So haben die rund 74 Millionen Mitglieder eine echte Wahl und koumlnnen ihr Recht auf Mitbeshystimmung nutzen Damit die Stimmberechtigten bis zum 31 Mai 2017 ihre Stimmen geltend machen koumlnnen stand 2016 im Zeichen der Vorbereitungen fuumlr die Abstimmung im bdquoSushyperwahljahr 2017ldquo Federfuumlhrend in der Vorbereitung der Wahlausschuss unter Vorsitz des stellvertretenden Vorshystandsvorsitzenden Thomas Ballast Das Gremium ist unter anderem zustaumlndig fuumlr die Zulassung der antretenden Listen aber auch fuumlr die ordnungsgemaumlszlige Ermittlung des Wahlershygebnisses Eine Informationskampagne begleitete die Wahlshyvorbereitungen und ermoumlglichte Versicherten ebenso wie Multiplikatoren sich umfassend uumlber die Wahl zu informieren

Klares Ja zur Teilhabe Sozialwahl bedeutet demokratische Teilhabe nach dem Prinzip bdquoWer Beitraumlge einzahlt soll auch mitbestimmenldquo Im Vorfeld ermittelte die Techniker im Rahshymen einer Studie wie die Menschen in Deutschland zur Sozishyalwahl stehen Das klare Ergebnis der repraumlsentativen Forshysa-Umfrage Das Prinzip der ehrenamtlichen Selbstverwaltung und die Teilhabemoumlglichkeit durch die Sozialwahl stehen hoch im Kurs 68 Prozent der Befragten sprachen sich klar fuumlr die Sozialwahl aus Und Selbst 58 Prozent der Privatversicherten haumltten gerne diese Mitsprachemoumlglichkeit

Zudem halten 73 Prozent der Menschen in Deutschland die Verwaltungsraumlte fuumlr wichtig und befuumlrworten dass Versishycherte durch sie an Entscheidungen beteiligt werden Besonshyders hoch ist die Fuumlrsprache unter den Juumlngeren zwischen 18 und 39 Jahren Vier von fuumlnf sprachen sich hier fuumlr das Prinshyzip bdquoVersicherte fuumlr Versicherteldquo aus

55 der Menschen in Deutschland sind politisch stark

oder sehr stark interessiert

44 Geschaumlftsbericht 2016 Die Finanzen ndash

Die Finanzen Der Bereich Finanzen informiert uumlber Vermoumlgensshyrechnung Vermoumlgen Einnahmen und Ausgaben der Techniker Krankenkasse uumlber die Versicherten- und Mitgliederentwicklung sowie die Finanzen der Pflegeversicherung

45

Der Jahresruumlckblick in Zahlen Das Geschaumlftsjahr 2016 war erneut von einer guten wirtschaftlichen Konjunkshytur gepraumlgt die viel Geld in die Kassen der Sozialversicherungen gespuumllt hat Auszligerdem verzeichnet das System der gesetzlichen Krankenversicherungen weiterhin Zuwaumlchse an Versicherten Dem gegenuumlber stehen staumlndig steishygende Ausgaben im Gesundheitswesen und Verzerrungen des Wettbewerbs der Kassen untereinander So reichten auch im Haushaltsjahr 2016 die Zuweishysungen aus dem Gesundheitsfonds an die Techniker nicht aus um die Ausgashyben fuumlr die Versorgung der Versichershyten zu decken

Dennoch lag der kassenindividuelle Zushysatzbeitrag der Techniker mit 10 Proshyzent auch 2016 unter dem amtlichen Durchschnitt

Ausgaben der Krankenversicheshyrung Das Haushaltsjahr 2016 schlieszligt die Techniker mit einem Plus von etwa 22 Millionen Euro ab Zu dem ausgeglishychenen Haushalt tragen vor allem die schlanken Prozesse und die effektive Verwaltung bei Die wirtschaftliche Kulshytur im Unternehmen ist dafuumlr verantshywortlich dass der Fehlbetrag der Zushyweisungen aus dem Gesundheitsfonds aufgefangen werden konnte Die Vershywaltungskosten von 136 Euro je Versishycherten lagen somit auch deutlich unter den durchschnittlichen Verwaltungskosshyten in der gesetzlichen Krankenversicheshyrung (153 Euro)

Die Leistungsausgaben stiegen um 31 Prozent und damit etwas moderater als im Vorjahr Auffaumlllig ist dass die Ausgaben fuumlr Arzneimittel auf einem hohen Niveau noch einmal mit 39 Prozent zunehmen und auf 4 Milliarden Euro ansteigen Den groumlszligten Ausgashybenblock verzeichnet die Techniker bei den Kosten fuumlr die Krankenhausbehandlung Erstmals uumlbersteigt dieshyser Wert mit einem Zuwachs von 38 Prozent die Sieben-Milliarden-Euro-Marke Fuumlr aumlrztliche Behandshylungen wurden 46 Milliarden Euro ausgegeben was einen Anstieg von 29 Prozent bedeutet

Ausgaben der Pflegeversicherung Die Leistungsshyausgaben fuumlr die pflegebeduumlrftigen Versicherten beliefen sich auf rund 13 Milliarden Euro Mit 3 Milshyliarden Euro flieszligt der Groszligteil der Einnahmen der Pflegeversicherung an den Ausgleichsfonds Mit ihm werden andere Pflegekassen unterstuumltzt deren Ausgaben nicht ausreichend durch Einnahmen geshydeckt sind

Abnahmen Der Verwaltungsrat hat die Jahresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse und die Jahshyresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse Pflegeversicherung abgenommen und dem Vorstand dafuumlr Entlastung erteilt

Juli 2017

Dieter F Maumlrtens

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

Dominik Kruchen

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

46 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Vermoumlgensrechnung

Aktiva in Tsd Euro 2015 2016

A Langfristiges Vermoumlgen

I Verwaltungsvermoumlgen 294474 275331

II Mittel der Ruumlckstellungen 2034183 2429274

III Andere Geldanlagen 3077456 3612688

B Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 904561 937768

II Wertpapiere 1923105 1575117

III Kassenbestand und Giroguthaben 23552 15055

C Rechnungsabgrenzungsposten 7356 9010

D Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

Passiva in Tsd Euro 2015 2016

A Netto-Reinvermoumlgen 3076733 3098587

B Ruumlckstellungen 2034183 2429 274

C Verpfl ichtungen 3137799 3310071

D Rechnungsabgrenzungsposten 15972 16309

E Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

In dieser und in den folgenden Tabellen sind Rundungsdifferenzen moumlglich

47

Vermoumlgen

2015 2016

Netto-Reinvermoumlgen in Tsd Euro 3076733 3098587

je Versicherten in Euro 32980 32087

zum Vorjahr je Versicherten - 118 - 27

Davon

Betriebsmittel 1755959 1705756

je Versicherten in Euro 18822 17664

zum Vorjahr je Versicherten - 190 - 62

Ruumlcklagen 946300 1037500

je Versicherten in Euro 10144 10744

zum Vorjahr je Versicherten + 17 + 59

Verwaltungsvermoumlgen inkl Investitionsruumlcklage

374474 355331

je Versicherten in Euro 4014 3680

zum Vorjahr je Versicherten - 42 - 83

Erfolgsrechnung

in Tsd Euro 2015 2016

1 Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds 21313911 22724351

2 Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz 1287826 1709675

3 Erstattungen 42285 51670

4 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 58445 60767

5 Leistungsaufwand 21656712 23109954

6 Verwaltungskosten 1233733 1309365

7 Zinsergebnis 20949 17024

8 Sonstige Einnahmen 8043 7577

9 Sonstige Ausgaben 98417 129891

10 Jahresfehlbetrag (-)Jahresuumlberschuss - 257403 21854

48 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Einnahmen im Detail 2015 2016

Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 22745586 24594001

je Versicherten in Euro 243813 254678

zum Vorjahr je Versicherten + 28 + 45

Davon

Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds

absolut in Tsd Euro 21313911 22724351

je Versicherten in Euro 228467 235317

zum Vorjahr je Versicherten - 29 + 30

Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz absolut in Tsd Euro 1287826 1709675

je Versicherten in Euro 13804 17704

zum Vorjahr je Versicherten ndash + 283

Sonstige Einnahmen absolut in Tsd Euro 143849 159976

je Versicherten in Euro 1542 1657

zum Vorjahr je Versicherten - 154 + 74

Ausgaben im Detail 2015 2016

24572147 Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 23002989

je Versicherten in Euro 246572 254452

zum Vorjahr je Versicherten + 15 + 32

Davon

Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 21656712 23109954

je Versicherten in Euro 232142 239310

zum Vorjahr je Versicherten + 41 + 31

Davon

Aumlrztliche Behandlung absolut in Tsd Euro 4324921 4608482

je Versicherten in Euro 46359 47722

zum Vorjahr je Versicherten + 38 + 29

Zahnaumlrztliche Behandlung ohne Zahnersatz

absolut in Tsd Euro 1450491 1516045

je Versicherten in Euro 15548 15699

zum Vorjahr je Versicherten + 23 + 10

49

Ausgaben im Detail 2015 2016

Zahnersatz absolut in Tsd Euro 361938 363907

je Versicherten in Euro 3880 3768

zum Vorjahr je Versicherten + 18 - 29

Arzneimittel absolut in Tsd Euro 3708728 3988102

je Versicherten in Euro 39754 41298

zum Vorjahr je Versicherten + 54 + 39

Hilfsmittel absolut in Tsd Euro 762963 796889

je Versicherten in Euro 8178 8252

zum Vorjahr je Versicherten + 32 + 09

Heilmittel absolut in Tsd Euro 711308 777475

je Versicherten in Euro 7625 8051

zum Vorjahr je Versicherten + 88 + 56

Krankenhausbehandlung absolut in Tsd Euro 6520595 7003332

je Versicherten in Euro 69895 72522

zum Vorjahr je Versicherten + 25 + 38

Krankengeld absolut in Tsd Euro 1474940 1561341

je Versicherten in Euro 15810 16168

zum Vorjahr je Versicherten + 53 + 23

Fahrkosten absolut in Tsd Euro 374939 410294

je Versicherten in Euro 4019 4249

zum Vorjahr je Versicherten + 96 + 57

Vorsorge- und Rehabilitationsleistungen

absolut in Tsd Euro 306972 317177

je Versicherten in Euro 3290 3284

zum Vorjahr je Versicherten + 51 - 02

Schutzimpfung absolut in Tsd Euro 205930 220120

je Versicherten in Euro 2207 2279

zum Vorjahr je Versicherten + 138 + 33

Fruumlherkennungsmaszlignahmen absolut in Tsd Euro 324596 328676

je Versicherten in Euro 3479 3404

zum Vorjahr je Versicherten + 47 - 22

50 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Ausgaben im Detail 2015 2016

Schwangerscha und Mutterscha

ohne stat Entbindung absolut in Tsd Euro 243622 265110

je Versicherten in Euro 2611 2745

zum Vorjahr je Versicherten + 21 + 51

Behandlungspflege und haumlusliche Krankenpflege

absolut in Tsd Euro 364213 413436

je Versicherten in Euro 3904 4281

zum Vorjahr je Versicherten + 151 + 97

Dialyse absolut in Tsd Euro 136648 143130

je Versicherten in Euro 1465 1482

zum Vorjahr je Versicherten + 64 + 12

Sonstige Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 383907 396438

je Versicherten in Euro 4115 4105

zum Vorjahr je Versicherten + 20 - 02

Praumlvention absolut in Tsd Euro 744643 756656

je Versicherten in Euro 7982 7835

zum Vorjahr je Versicherten + 23 - 18

Verwaltungsausgaben absolut in Tsd Euro 1233733 1309365

je Versicherten in Euro 13225 13559

zum Vorjahr je Versicherten + 99 + 25

Sonstige Ausgaben absolut in Tsd Euro 112545 152828

je Versicherten in Euro 1206 1583

zum Vorjahr je Versicherten - 372 + 312

51

Pflegeversicherung

Vermoumlgensrechnung 2015 2016

Aktiva in Tsd Euro

A Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 102500 110008

II Kurzfristige Geldanlagen 396000 415005

III Kassenbestand und Giroguthaben 286 828

B Rechnungsabgrenzungsposten 25137 37673

523924 563513

Passiva in Tsd Euro

A Reinvermoumlgen 244790 272895

B Verpfl ichtungen 279134 290618

523924 563513

Erfolgsrechnung 2015 2016

in Tsd Euro

1 Beitraumlge 4187123 4471718

2 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 5310 3553

3 Leistungsaufwand der Pfl egeversicherung 1199331 1339563

4 Zahlungen an den Ausgleichsfonds 2826011 2972471

5 Verwaltungskosten 120294 134589

6 Zinsergebnis 108 - 436

7 Sonstige Einnahmen 1 0

8 Sonstige Ausgaben 98 107

9 Jahresuumlberschuss 46807 28105

52 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Leistungsausgaben Pflegeversicherung

Leistungsausgaben in Tsd Euro 2015 2016

Pfl egesachleistung 172597 189955

Pflegegeld 351752 384789

Leistungen fuumlr Pfl egepersonen 63020 68594

Stationaumlre Leistungen 380641 410093

Uumlbrige Leistungen 231321 286132

Leistungsausgaben insgesamt 1199331 1339563

53

Mitglieder- und Versichertenentwicklung

Stichtag Jahresdurchschnitt

01012016 01012017 2015 2016

Mitglieder 7044467 7342157 6874547 7205987

zum Vorjahr +48 +42 +56 +48

Familienangehoumlrige 2433683 2454518 2454552 2450915

Versicherte insgesamt 9478150 9796675 9329099 9656902

zum Vorjahr +35 +34 +46 +35

54 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Der Geschaumlftsbericht der Techniker ndash auch digital

Unter wwwtkdegeschaeftsbericht finden Sie die digitale Ausgabe des TK-Geschaumlftsberichts

Der Geschaumlftsbericht 2016 steht Ihnen auch als PDF zum Download unter wwwpressetkde zur Verfuumlgung

Zu Artikeln die mit diesem Symbol gekennzeichnet sind finden Sie ausfuumlhrliche Videos im digitalen Geschaumlftsbericht

Impressum ndash Verantwortlich fuumlr den Inhalt Techniker Krankenkasse Bramfelder Straszlige 140 22305 Hamburg Telefon 040-69 09-17 83 Internet wwwpressetkde E-Mail pressestelletkde Twitter wwwtwittercomtk_presse

Verantwortlich Prof Dr Volker Moumlws Redaktion Kerstin Grieszligmeier Inga Laboga Texte Kerstin Grieszligmeier Hermann Baumlrenfaumlnger Gabriele Baron Nicole Battenfeld Daniel Burgstaler Dennis Chytrek Jacqueline Dauster Philip Giewer Michaela Hombrecher Inga Laboga Katharina Lemke Natalie Quadbeck Heike Schmedemann Silvia Wirth

Konzept und Gestaltung Christina Bartheidel Produktion Tanja Klopsch Litho Hirte GmbH amp Co KG Hamburg Druck Eversfrank Berlin GmbH Berlin Bilder Andreas Friese Jan Pauls Jan Haas Getty Images

copy Alle Rechte vorbehalten Nachdruck und sonstige Formen der Vervielfaumlltigung ndash auch auszugsweise ndash nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung

Mehr Informationen gibt es online Die digitale Ausgabe des TK-Geschauml sberichts fi nden Sie unter wwwtkdegeschae sbericht

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2010

02

720

17

  • Geschaumlftsbericht 2016
    • Vorwort
      • Dr Jens Baas im Gespraumlch mit13Martina Koederitz
      • Auf das Wesentliche reduziert
      • Interview bdquoDie Technikerldquo schaumlrft13ihren Markenauftritt
      • Kampagne Weil die beste Technik13menschlich ist
      • Position beziehen
      • Digitalisierung Nicht ob sondern wie
      • Interview Digitalisierung aktiv gestalten
      • Die Vermessung der Gesundheitswelt
        • Inhalt
        • 1 Die Techniker
        • 2 Die Technik
          • Thomas Ballast im Gespraumlch mit xbird
          • SmartHealth
          • Smart vernetzt
          • Digitale Versorgung
          • Service digital
          • Interviews Agiles Arbeiten amp Pflege
          • Innovationsfonds neue Wege in der Versorgung
            • 3 Wir Techniker
              • Techniker vernetzenTechniker
              • (Fuumlr) Techniker von morgen
              • Wissenschaft fuumlr Techniker
              • Techniker unterwegs
              • Ehrenamtlich fuumlr die Techniker
              • Interview bdquoStarke Selbstverwaltungldquo
              • Verwaltungsrat konkret
              • Sozialwahl gelebte Teilhabe
                • 4 Die Finanzen
                  • Jahresruumlckblick in Zahlen
                  • Vermoumlgensrechnung
                  • Vermoumlgen
                  • Einnahmen amp Ausgaben
                  • Pflegeversicherung
                  • Leistungsausgaben Pflegeversicherung
                  • Mitglieder- und Versichertenentwicklung
                    • Impressum

17

Digitalisierung aktiv gestalten Dr Markus Schlobohm leitet den Geschaumlftsbereich Unternehshymensentwicklung der Techniker Im Interview erlaumlutert er was die Digitalisierung fuumlr Versicherte und Mitarbeiter bedeutet

Wo steht die Techniker aktuell in Sachen Digitalisierung Und wo will sie hin Dr Markus Schlobohm Wir Techniker haben bei der Digitalisierung einen sehr guten Start hingelegt und sind fest entshyschlossen ganz vorne mit dabei zu sein Das zeigt etwa die Entwicklung der TK-App oder die Erneuerung des Online-Aufshytritts Digitalisierung findet natuumlrlich auch nach innen statt und muss ganzheitlich vorangetrieben werden Dazu gehoumlrt ein unternehmensuumlbergreifendes Verstaumlndshynis was dies fuumlr uns bedeutet Wir muumlsshysen einen Digital-Dialog fuumlhren

Was beinhaltet das Schlobohm Im Kern steht die Frage Geht es nur darum bestehende analoge Informationen und Prozesse in digitale Daten umzuwandeln oder stellen wir Abshylaumlufe und bestehende Strukturen auf die digitale Probe Ich bin davon uumlberzeugt dass wir an letzterem nicht vorbeikomshymen Als Techniker haben wir hier den Anshyspruch die Digitalisierung umfassend und aktiv zu gestalten Innovationen voranzushytreiben um letztendlich den groumlszligtmoumlglishychen Nutzen fuumlr unsere Versicherten zu erreichen

Wie sehen die Rahmenbedingungen aus Schlobohm Schon heute ist in vielen Branchen der Digitalisierungsdruck enorm ndash Kunden fordern digitale Angebote ein oder wandern ab Dieser Druck vom Markt ist im Gesundheitswesen noch weniger stark zu spuumlren als etwa in der Luftfahrt oder im Einzelhandel Er wird aber schnell steigen Den aktuellen Diskurs praumlgen vor allem die Bedenken und Risiken etwa beim wichtigen Thema Datenschutz Wir brauchen eine sektorenuumlbergreifende Deshybatte die den Nutzen ins Zentrum stellt

und das Ziel hat gute einheitliche Standards zu schaffen Es fehlen auch noch konkrete Ansaumltze die Digitalisierung zu foumlrdern also beispielsweise diejenigen zu incentivieren die fruumlhzeitig etwas auf die Beine stellen

Was kommt auf die Versicherten zu Schlobohm Durch digitale Services ruumlcken Gesundheitsthemen naumlher an den Alltag der Versicherten etwa wenn sie Termine online vereinbaren koumlnnen statt vom Anrufshybeantworter abhaumlngig zu sein Vor allem die Kommunikation und die Informationsmoumlgshylichkeiten werden sich radikal aumlndern Auch das Leistungsangebot wird breiter es wird einfacher unabhaumlngig von festen Terminen und Oumlrtlichkeiten etwas fuumlr die eigene Geshysundheit zu tun Dabei kann aber jeder selbstbestimmt abwaumlgen was kann und will ich digital erledigen ndash und was nicht

hellip und auf die Beschaumlftigten der Techniker Schlobohm Auch der Arbeitsalltag wird sich grundlegend aumlndern gelernte Aufgaben und Prozesse werden neu aufgesetzt oder fallen weg Neue spannende sich staumlndig wandelnde Taumltigkeiten werden hinzukommen Das passiert aber nicht von einem Tag auf den anderen sondern ist ein langfristiger Transformationsprozess in den wir die Mitarshybeiter nicht nur einbinden und mitnehmen sondern auch in die Gestalterrolle bringen muumlssen Denn sie bleiben die Experten in der Sache und ihr Fachwissen ist in Zukunft genauso gefragt wie heute

Dr Markus Schlobohm im Interview bdquoWir muumlssen einen Digital-Dialog fuumlhrenldquo

18 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Techniker

Die Vermessung der Gesundheitswelt

Die Techniker kuumlmmert sich nicht nur um die bestmoumlgliche medizinishysche Versorgung sondern engagiert sich auch dafuumlr dass ihre Versicherten moumlglichst gar nicht erst krank werden Mit Angeboten wie individuellen digitalen Coachings aber auch in Kitas Schulen Hochschulen und Betrieben unterstuumltzt sie die TK-Versicherten dabei etwas fuumlr ihre Gesundheit zu tun

Aber was macht Gesundheit aus Geshysundheit ist nicht nur die Abwesenheit von Krankheit Laut der Weltgesundshyheitsorganisation (WHO) geht es um das koumlrperliche geistige und soziale Wohlershygehen Der Lebensstil der Menschen und die gesundheitlichen Belastungen deshynen sie im Beruf ausgesetzt sind haben darauf groszligen Einfluss Deshalb erhebt und analysiert die Techniker regelmaumlszligig Daten zu Krankschreibungen und Arzneishymittelverordnungen und fuumlhrt Umfragen zum Lebensstil der Menschen durch

Kinder sind gut fuumlr die Gesundheit Der TK-Gesundheitsreport widmete sich 2016 in seinem Schwerpunkt der gesundheitlishychen Situation von Erwerbspersonen mit Familie Das Ergebnis Kinder sind gut fuumlr die Gesundheit Beschaumlftigte mit familienshyversicherten Kindern waren durchschnittshylich 143 Tage krankgeschrieben ndash 23 Tage weniger als Beschaumlftigte ohne Kinshyder Obwohl derzeit viel uumlber die gestressshyte Sandwichgeneration diskutiert wird zeigen die Daten dass Familie und Beruf nicht nur eine Doppelbelastung sind sonshydern dass Familie auch eine Ressource ist die positiv auf die Gesundheit wirkt

Medikamente fuumlr 250 Tage Der Report zeigt zudem dass Frauen mehr krankgeshyschrieben sind Maumlnner aber mehr Medishykamente bekommen 252 Tagesdosen ndash also die jeweils empfohlene Tagesdosis eines Praumlparats ndash erhielten Maumlnner bei

den Frauen waren es bdquonurldquo 245 Insbesondere bei Zivilisationsshykrankheiten wie Bluthochdruck und Diabetes ist das Verschreishybungsvolumen bei Maumlnnern deutlich houmlher

Gesund leben um gesund zu bleiben Viele dieser Beschwershyden lieszligen sich mit einem gesuumlnderen Lebensstil vermeiden oder positiv beeinflussen Dazu gehoumlren vor allem eine gesunde Ershynaumlhrung ausreichend Bewegung sowie regelmaumlszligiger Stressausshygleich Um herauszufinden wie Menschen mit diesen Themen umgehen befragte die Techniker einen Querschnitt der Bevoumllkeshyrung zum Ernaumlhrungs- und Bewegungsverhalten sowie zum Umshygang mit Stress

Die Bewegungsstudie zeigt dass sich die Haumllfte der Erwachsenen als bdquoSportmuffelldquo oder bdquoAntisportlerldquo bezeichnen Und Mehr als jeder Dritte bewegt sich im Alltag weniger als eine halbe Stunde Bewegung wirkt sich nicht nur positiv auf Herz- und Kreislauf aus sondern ist auch eines der besten Mittel gegen Stress Und der Stresspegel der Republik ist hoch Laut der TK-Stressstudie steshyhen 60 Prozent unter Strom Schuld sind vor allem der Job hohe Eigenanspruumlche und staumlndige Erreichbarkeit

Das is(s)t Deutschland Die neue Ernaumlhrungsstudie zeigt dageshygen einen positiven Trend 45 Prozent geben an dass sie sich vor allem gesund ernaumlhren moumlchten bei der Vorgaumlngerstudie 2013 sagten das nur 35 Prozent Die Ergebnisse der Umfragen hat die Techniker in drei Studienbaumlnden veroumlffentlicht Sie dienen als Grundlage um neue Praumlventionsangebote zu entwickeln

Die Studienbaumlnde zum Download wwwtkde Webcode 937684

19

Studienergebnisse auf einen Blick Ernaumlhrungsstudie 45 Prozent der Menschen Bewegungsstudie in Deutschland ist es am wichtigsten dass sie sich gesund ernaumlhren

3 2 66 der Erwachsenen in Deutschland bewegen sich in ihrem Alltag

noch nicht einmal eine Stunde

Gesundheitsreport Fehltage vs Medikamente pro Jahr

Frauen Maumlnner

45

41

5 4

Hauptsache gesund

Hauptsache lecker

Hauptsache kalorienarm

Hauptsache guumlnstig

Hauptsache schnell

weiszlig nicht

Stressstudie Zwischen Kindern und Karriere ist der Stress am groumlszligten Anteil der Befragten die mindestens manchmal gestresst sind nach Alter

18 bis 29 Jahre

30 bis 39 Jahre

40 bis 49 Jahre

50 bis 59 Jahre

60 bis 69 Jahre

70 plus

66

82

66

76

39

34

10 20 30 40 50 60 70 80

Oslash 61

20 Geschaumlftsbericht 2016 Die Technik ndash

Die Technik Technikergeist bringt Technik(en) hervor Diese muumlssen vor allem eines ndash die Versicherten im Blick haben und in ihrem Sinne den Alltag vereinfachen Prozesse beschleunigen oder zu einer besseren Versorgung beitragen

21

Technische Loumlsungen Die beste Technik ist menschlich heiszligt es in der aktuellen Kampagne der Techniker Dahinter steht auch die Uumlberzeugung dass Technik immer zum Ziel haben muss dem Menschen zu nutzen Technische Loumlsungen muumlssen dazu beitragen die Versicherten optimal zu versorgen oder deren Alltag durch neue Services erleichtern

Wofuumlr steht dabei bdquoTechnikldquo Im engeren Sinne fuumlr ganz konshykrete technik- und technoloshy

giebasierte Leistungen etwa digitale Versorgungsangebote Dazu gehoumlren beispielsweise eine App fuumlr Betroffene von Migraumlne ebenso wie eCoaches die beim Erreichen persoumlnlicher Gesundshyheitsziele helfen bdquoTechnikldquo meint auch neue Wege im Bereich Service etwa die TK-App oder die elektronische Gesundshyheitsakte die die Techniker gemeinsam mit IBM entwickelt

Im weiteren Sinne steht bdquoTechnikldquo aber auch fuumlr eine Methode eine Art und Weise zu handeln Bei der Techniker heiszligt das auch zunehmend agil zu arshybeiten und sich staumlrker team- und standortuumlbergreifend zu vernetzen Auf der anderen Seite koumlnnen sich Vershysicherte etwa durch Angebote zum Selbstmanagement gezielt Techniken aneignen um die eigene Gesundheit positiv zu beeinflussen und die Gesundshyheitskompetenz zu staumlrken

Daruumlber hinaus unterstuumltzen Technik und Techniken Loumlsungen auf ganz konshykrete Herausforderungen im Gesundshyheitswesen Etwa wenn die Techniker im Rahmen eines Projekts gemeinsam mit Partnern erprobt wie ein telemedishyzinisches Konsil die Folgen mangelnder Facharztdichte im laumlndlichen Raum milshydern kann ndash und weitere Projekte die durch den Innovationsfonds gefoumlrdert werden

Partnerschaften bieten stets die Chance neuer Impulse Diese kommen immer oumlfshyter von Start-ups die ihre Ideen im Geshysundheitswesen etablieren wollen Die Techniker geht offen auf diese Impulsgeshyber zu und schafft konkrete Vernetshyzungs- und Foumlrderangebote Welche Poshytenziale die Zusammenarbeit zwischen Krankenkassen und Start-ups fuumlr die Zukunft der Gesundheit hat diskutiert Thomas Ballast stellvertretender Vorsitshyzender des Vorstands der Techniker mit Dr Jonas Harder und Sebastian Sujka Ihr Berliner Start-up xbird setzte sich im Pitch im Rahmen des Innovationstags durch und gewann eine Entwicklungsshykooperation mit der Techniker

22 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

bdquoNeue Produkte brauchen die Chance sich zu beweisenldquo Thomas Ballast stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Techniker diskutiert mit Dr Jonas Harder (Chief Medical Officer) und Sebastian Sujka (CEO) vom Berliner Start-up xbird wie Start-ups den Weg ins Gesundshyheitswesen finden koumlnnen Die Software des Unternehmens wertet Bewegungsdaten von Smartphones aus In Kombination mit medizinischen Informationen koumlnnen daraus Ruumlckschluumlsse auf beginnende oder eskalieshyrende Erkrankungen gezogen werden

Thomas Ballast Start-ups sind Teil des digitalen Wandels im Geshysundheitswesen den wir Techniker aktiv mitgestalten moumlchten Sie haben sich beim Innovationstag durchgesetzt und eine Entwicklungsshykooperation mit der Techniker gewonnen Wie sind Ihre Erfahrungen wenn Kasse auf Start-up trifft Stoszligen da zwei Kulturen aufeinander

Sebastian Sujka Wir hatten mit sehr langen Response Rates geshyrechnet Das war nicht der Fall Ein kultureller Unterschied ist viel-leicht dass wir spontan nach einem Telefonat loslegen auch uumlber Nacht wenn viel Arbeit ansteht Bei Ihnen werden viel mehr Leute eingebunden es gibt viel mehr Struktur

Dr Jonas Harder Positiv ist definitiv dass wir von Anfang an einen kompetenten Ansprechpartner bei der TK hatten der sich auch kurz-

fristig Zeit fuumlr uns nahm der uns verstand und die naumlchsten Schritte aufzeigte Haumltten Sie denn gerne mehr Start-up im Unternehmen

Ballast Manchmal schon Andererseits sind wir als Kasse auf Nachhaltigkeit Vertrauen und Sicherheit ausgerichtet Mit Start-ups verbinde ich Tempo und die Notwendigkeit schneller Ergebnisse Natuumlrlich treiben auch wir eigene Projekte voran entwickeln etwa Apps foumlrdern aber bewusst auch die Kooperashytion mit Start-ups Wir wollen Ideen von auszligen aufgreifen gemeinsam entwickeln und daraus Produkte schaffen die wir unseren Kunden anbieten koumlnnen Warum sucht xbird die Naumlhe zu einer Kasse

Sujka Unser Team ist zwar fokussiert und schnell ndash aber was Expertise Reichweite Schlagkraft Kundenshybindung und Vertrauen angeht koumlnnen wir uns nicht mit einem Unternehmen wie der TK vergleichen

Harder Wir kommen von der Technologie die wir sehr gut kennen bewegen uns mit dem Gesundshyheitswesen aber in einen Sektor fuumlr den uns Fachshy

shy

bdquoIn den USA wird mehr ausprobiertldquo

Dr Jonas Harder

23

wissen fehlt Es gibt schlieszliglich keine Webseiten die beschreishyben welche Schritte man gehen muss um erfolgreich zu sein Das ist wie ein Dschungel

Ballast Es ist sicher sinnvoll fruumlhzeitig gemeinsam den Weg von der Entwicklung bis zur Vermarktung durchzugehen um moumlgliche Stolpersteine zu identifizieren Deshalb ist es wichtig dass sich beide auf einen gemeinsamen Weg einlassen Eine gute Idee oder Technologie reicht in der Regel nicht aus Manchshymal habe ich den Eindruck dass Start-ups die Kundenperspekshytive ndash das heiszligt die Frage ob ein Produkt tatsaumlchlich Nutzen schafft oder vielleicht sogar Angst macht ndash vernachlaumlssigen

Sujka Start-ups brauchen fruumlhzeitig Klarheit uumlber moumlgliche Hindernisse die den Weg gefaumlhrden Fuumlr uns kann jeder Zeitshyverzug weil man zum Beispiel sein Konzept umschmeiszligen muss existenzgefaumlhrdend sein Ideal waumlre daher ein stanshydardisierbarer Prozess eine Art Leitfaden fuumlr alle die mit aumlhnlichen Herausforderungen kaumlmpfen

Ballast Diese Klarheit haben wir natuumlrlich auch nicht immer Wir stehen im staumlndigen Dialog mit den Aufsichtsbehoumlrden und muumlssen immer wieder herausfinden was unsere Kunshyden wollen Und manches ergibt sich erst im Prozess Fuumlr Start-ups besteht die grundsaumltzliche Herausforderung im Gesundheitssystem Hier treffen eine hohe Geschwindigkeit und kurze Innovationszyklen auf einen ausgepraumlgten regushylatorischen Rahmen Orientieren Sie sich angesichts dieser Hindernisse eher ins Ausland

Harder Der deutsche Markt ist fuumlr uns wichtig Wir sind aber oft in den USA dort geht die Digitalisierung schneller voran es wird mehr ausprobiert

Sujka Wir sehen hierzulande erste Fortschritte Ein Start-up zu gruumlnden ist schon fast Mainstream es gibt Wettbewerbe und Programme Sie haben ja auch Projekte und einen Wettshybewerb gestartet und sagen Wir machen einfach mal auch wenn nicht alles von Anfang an planbar ist Ich hoffe die Entshywicklungen gehen schnell genug voran damit sich nicht viele Start-ups in die USA verabschieden

Ballast Wir muumlssen deshalb an den Rahmenbedingungen arbeiten Unser Gesundheitssystem ist nicht auf das Temshypo der Digitalisierung vorbereitet Fuumlr Start-ups brauchen wir schnellere Zugangsmoumlglichkeiten einen Weg speziell fuumlr bdquodigitale Versorgungsprodukteldquo Sie muumlssen die Chance hashyben mit verringerten Anforderungen zu starten Gleichzeishytig sollten sie den Auftrag bekommen fruumlhzeitig Daten zu Wirksamkeit und Nutzen zu erheben Das muumlssen wir in den naumlchsten zwei bis drei Jahren auf den Weg bringen denn das Gesundheitswesen darf den Anschluss an die Digitalisierung nicht verlieren

Unter wwwtkdegeschaeftsbericht finden Sie das ganze Gespraumlch im Film

bdquoStart-ups brauchen fruumlhzeitig Klarheitldquo

Sebastian Sujka

24 Geschaumlftsbericht 2016 Die Technik

ndash

SmartHealth Die Bevoumllkerung ist bereit fuumlr digitale Gesundheitsangebote ndash so lautet das Fazit der Studie SmartHealth die Forsa im Auftrag der Techniker durchgefuumlhrt hat Untersucht wurde dabei nicht nur ob die technischen Voraussetzungen mittlerweile gegeben sind sondern auch wie ausgepraumlgt die Bereitschaft ist sich mit Gesundheitsdienstleistern zu vernetzen digitale Hilfsmittel beim Selbstmanagement der eigenen Gesundheit zu nutzen und einer vernetzen Nutzung der Daten zuzustimmen wenn dies der Forshyschung und der eigenen Gesundheitsprognose dient Schluumlsselshyworte sind in diesem Zusammenhang Selbstbestimmung Vershytrauen und tatsaumlchlicher Nutzen neuer Anwendungen ndash mit ihnen steigt die Akzeptanz der digitalen Medizin Der Studienband zum Download wwwtkde Webcode 915488

82 glauben dass Onlinekommunikation mit der Arztpraxis

in zehn Jahren alltaumlglich ist

61der Menschen in Deut

sc

hland wuumlrden

ihre medizinischen Daten anonym fuumlr Forschungszwecke spenden

Der Kontakt zur Krankenkasse wird digital Die Mehrheit erwartet in zehn Jahren eine deutliche Zunahme der Onlinekommunikation

3 1 9

48

40

ja wahrscheinlich weiszlig nicht

eher nicht Rundungsdifferenzen moumlglich

ja bestimmt nein bestimmt nicht

Wandert die Gesundheit in Zukunft in die digitale Sphaumlre In zehn Jahren wird dies bei Gesundheitsthemen ganz alltaumlglich sein

Internetrecherche

Einsatz von Apps

Austausch in sozialen Netzwerken

56

43

31

41

36

43

10 20 30 40 50

ja bestimmt ja wahrscheinlich

25

Smart vernetzt Die Techniker unterstuumltzt Versicherte in Sachen bdquoSelbstbestimmung als Patientldquo ndash und foumlrdert Innovashy tionstreiber die mit ihren Ideen die Gesundheitsversorgung im Sinne der Kunden voranbringen wollen

Starke Patienten nutzen Zeit beim Arzt besser Diabetes Uumlbergewicht Kopf- und Ruuml- Seminarangebot Patient sein kann man lernen Wie man lershyckenschmerzen ndash oft sind die groszligen nen kann bdquoselbstbestimmter Patientldquo zu sein zeigen die Kursrei-Volksleiden der Grund fuumlr medizinische he bdquoKompetent als Patientldquo und die gleichnamige Broschuumlre Behandlungen und Kosten in Milliarden- Darin erfahren Versicherte wie sie qualitativ hochwertige Inforshyhoumlhe Allen dreien ist es gemein dass der mationen recherchieren und Arztgespraumlche vor- und nachberei-Patient mit seinem Verhalten den Schluumlsshy ten koumlnnen So koumlnnen Arzt und Patient die oft knappe Zeit im sel fuumlr Verlauf und moumlgliche Folgeerkran- Behandlungszimmer fuumlr die bdquosprechende Medizinldquo die gemeinshykungen selbst in der Hand hat Studien same Therapieplanung und das Festlegen individueller Behandshyim Auftrag der Techniker zeigen Schon lungsziele nutzen Davon profitieren insbesondere chronisch das Wissen um die eigene Erkrankung kranke Patienten die oft im Laufe der Jahre ein fundiertes Wissen steigert die Therapietreue (Adhaumlrenz) uumlber ihre Erkrankung erwerben Im Arzt-Patienten-Gespraumlch geht

es fuumlr sie dann mehr darum den Therapieverlauf und die Prog-Die Techniker setzt deshalb auf Programshy nose zu besprechen und individualisierte Behandlungsziele geshyme die den Patienten in seiner Kompeshy meinsam festzulegen tenz staumlrken Dadurch koumlnnen sogar Operationen vermieden werden wie Als Patient Verantwortung zu uumlbernehmen etwa durch Beweshydas bdquoZweitmeinungsprogrammldquo der gung kann die Prognose verbessern Eine Studie der Universi-Techniker zeigt Neun von zehn aumlrztlich taumltsklinik Freiburg hat gezeigt Wer sich erreichbare Gesundheitsshyverordneten Ruumlcken-OPs konnten vershy ziele setzt und diese verfolgt verbessert den Gesundheitszustand mieden werden indem der Patient zuvor und die Adhaumlrenz Dieses Selbstmanagement unterstuumltzt die auf eine zweite Meinung setzte Techniker auch mit Online-Gesundheitscoachings

Old Economy meets New Economy Innovationen haben es im deutschen Gesundheitswesen oft Mehrere Workshop-Phasen vermittelshynicht leicht Ihr Nutzen muss erst wissenschaftlich belegt ten Kompetenzen in kundenorientierter sein Datenschutz und rechtlicher Rahmen stellen hohe An- Produktentwicklung Kenntnisse des forderungen an neue Angebote ndash aus Sicht vieler Start-ups Gesundheitswesens und Business-Exshysind das hohe Huumlrden Um Start-ups im Gesundheitswesen pertise zu vernetzen hat die Techniker die Health-i-Initiative gestarshytet die im TK-Innovationstag und der Health-i-Preisverlei- Im Herbst trafen sich schlieszliglich rund hung im November gipfelte 50 Akteure aus dem Gesundheitsweshy

sen sowie Vertreter von fuumlnf Start-ups bdquoSmarte Ideen fuumlr die Gesundheitsversorgung gesuchtldquo lau- auf dem TK-Innovationstag im Berliner tete der Aufruf der Techniker sich fuumlr den gemeinsam mit Soho House zu einer Open-Space-Konshydem Handelsblatt ausgelobten Health-i-Award zu bewerben ferenz mit Pitch Das Ziel Den Ausshyndash ihm folgten weit uumlber 100 Start-ups mit Ideen von der ad- tausch etablierter Akteure im Gesundshyhoc-Labordiagnostik uumlber die Schnell-Erkennung von Klinikshy heitswesen mit jungen Gruumlndern zu keimen bis zur Gedaumlchtnistraining-App fuumlr Schlaganfall- und foumlrdern Als Gewinner ging das Berliner Krebs-Patienten Start-up xbird hervor und gewann die

Entwicklungskooperation mit der Techniker

26 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

Digitale Versorgung die Zukunft aus der Hosentasche

Erfahrungen von Patienten sammeln Symptome beobachten Diagnosen stellen und einen Therapieplan festlegen ndash was Aumlrzte schon seit der Antike tun erlebt einen wahren Boom digitaler Unterstuumltzung

Elektronische Schmerztagebuumlcher liefern dem Arzt einen exakten Schmerz- und Medikationsverlauf die Dauer-Blutdruckmessung uumlbernimmt das Smartphone und selbst die verordnete Medizin kommt immer haumlufiger nicht als Saft oder Tablette daher sondern als individualisiertes Sportprogramm (gespeichert auf einem Chip) oder als Selbstmanagement-App die zu Entspannung oder Bewegung raumlt

Dabei wird der Arzt nicht ersetzt sondern in den Bereichen Patienteninformation Datengewinnung (also Anamnese) und bei Hausbesuchen via Videosprechstunde eher entlastet Die Rolle der Sensorik und des Trackings ndash also der routinemaumlszligigen Erfassung eines taumlglichen Bewegungsprofils des Krankheitsshyverlaufs oder des Medikamentengebrauchs ndash nimmt in starkem Maszlige zu So werden dem Mediziner in naher Zukunft schon

beim Erstgespraumlch mit dem Patienten viele valide Daten autoshymatisch zur Verfuumlgung stehen die er bei Diagnosestellung und Therapieplanung einbeziehen kann

Mobile Partner fuumlr unterwegs Dabei ist die Huumlrde bdquoMobilishytaumltldquo laumlngst genommen und die ersten medizinisch sinnvollen und auch notwendigen Apps stehen zur Verfuumlgung So wershyden elektronisch erfasste Daten wie im TK-DiabetesTagebuch zum staumlndigen Begleiter und der digitale Coach ndash egal ob in der Gesundheitspraumlvention oder Schmerzbehandlung ndash ein zuverlaumlssiger Partner fuumlr die Hosentasche Das ist ein erster Schritt ndash in Zukunft sind auf Grundlage dieser Daten dann auch Vorhersagemodelle zu bevorstehenden Gesundheitsershyeignissen wie Herzinfarkt oder Asthmaanfall moumlglich

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Migraumlne-App Bei chronischen Kopfschmerzen greifen viele nur zur Tablette ndash aber dabei zu kurz Hilfreich ist ein Selbstmanageshyment der Kopfschmerzen Dies faumlngt mit dem Dokumentieren der Schmerzattacken und Medikamenteneinnahmen an und reicht bis zur in die App integrierten progressiven Muskelentspannung

Die App bietet unter anderem bull ein Kopfschmerztagebuch mit Schmerzkalender bull eine Auswertungsfunktion mit pdf-Export fuumlr das Gespraumlch

mit dem Arzt bull die Moumlglichkeit mit Experten zu chatten und bull die Vernetzung mit anderen Patienten Weitere Informationen zur App wwwtkde Webcode 917996

Pilotstudie Valedo ndash digitale Ruumlckentherapie Ein Tablet zwei Senshysoren und eine Anwendung die wie ein Computerspiel aussieht ndash ein kleiner Koffer mit diesen Utensilien verspricht die Ruumlckenmuskulatur spielerisch zu trainieren Moumlglich machen dies die individuelle Einweishysung durch einen Schmerztherapeuten und ein spezielles Programm fuumlr zuhause Macht der Patient in der Spielsituation die richtigen Beweshygungen wird ihm das auf dem Bildschirm angezeigt ndash ebenso wie falshysche Bewegungen Das ermoumlglichen die an Brust- und Kreuzbein befesshytigten Bewegungssensoren die jede Bewegung messen

bull Fast jeder zehnte Fehltag ist ruumlckenbedingt bull Die digitale Ruumlckentherapie richtet sich an Patienten die schon

vier Wochen oder laumlnger wegen Ruumlckenbeschwerden arbeitsunfaumlhig sind bull Ergebnisse der Studie werden im Laufe von 2017 erwartet

eCoaches Knapp eine halbe Million Menschen in Deutschland hat bereits einen TK-GesundheitsCoach im Internet genutzt Ob mehr Bewegung weniger Kopfschmerzen oder Stress besser bewaumlltigen ndash die Coaches helfen mit acht bis 14 Wochen dauernden Programshymen dabei sich zu informieren persoumlnliche Gesundheitsziele zu erreichen und so das persoumlnliche Wohlbefinden Stuumlck fuumlr Stuumlck zu verbessern

bull Verschiedene Gesundheitsziele stehen zur persoumlnlichen Auswahl bull Durch das Smartphone wird der Coach zum virtuellen Begleiter

Tinnitracks Eine Aussicht auf Heilung haben viele der drei Millionen Tinnitus-Pashytienten in Deutschland kaum ndash eine erfolgreiche Therapie gibt es bisher nicht Eine Chance auf Linderung bietet die App bdquoTinnitracksldquo die die Lieblingsmusik um den Stoumlrton filtert und so zur Therapie wird Erste Ergebnisse der Patientenbefragung zeigen Bei jedem dritten Patienten lindert Tinnitracks die Beschwerden deutlich

Tinnitracks bull ist verfuumlgbar in Hamburg Bayern Hessen Nordrhein-Westfalen und Baden-Wuumlrttemberg bull ist Teil eines Versorgungsangebotes im Rahmen der Integrierten

Versorgung und wird vom teilnehmenden HNO-Arzt verordnet und bull wird bei 1000 Patienten unter Alltagsbedingungen auf seine Wirksamkeit gepruumlft

28 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

Kunden koumlnnen mit der TK-App unter anderem Ǵ Krankmeldungen und Dokumente an die Techniker uumlbermitteln Ǵ Nachrichten an die Techniker schicken Ǵ TK-Briefe online empfangen Ǵ das TK-Bonusprogramm digital nutzen Ǵ die verschriebenen Medikamente der letzten drei Jahre einsehen

Die TK-App wird kontinuierlich um weitere Funktionen erweitert

Service digital Digitale Angebote erleichtern es Versicherten Gesundheitsshyangelegenheiten flexibel in den Alltag zu integrieren Mit der TK-App und der Entwicklung der elektronischen Gesundheitsakte treibt die Techniker diese digitalen Moumlglichkeiten weiter voran

Die eGA Gesundheitsdaten in der Hand der Versicherten Die elektronische Gesundheitsakte (eGA) wird ein Speicherort fuumlr Dashyten werden den die Versicherten komplett selbst verwalten Jeshyder wird selbst bestimmen was in die Gesundheitsakte kommt und wer darauf zugreifen kann ndash ganz aumlhnlich wie bei einem Bankshyschlieszligfach IBM wird die Akte als Dienstleister zur Verfuumlgung stellen aber selbstverstaumlndlich keinen Zugriff auf die Daten hashyben Auch die Techniker wird als Krankenkasse nur mit Zustimshymung des Versicherten Zugriff bekommen ndash und auf Wunsch die Leistungsdaten zur Verfuumlgung stellen Nutzer koumlnnen dann zum Beispiel mit einem Klick sehen welche verschreibungspflichtigen Medikamente sie in den letzten drei Jahren bekommen haben Diese Liste kann dann jeder selbst um die Medikamente ergaumlnzen die nicht der Verschreibungspflicht unterliegen Auch weitere Dashy

ten soll jeder Versicherte selbst in seine Akte einpflegen koumlnnen Denkbar ist auszligerdem dass Sensordaten etwa von Fitnesstrashyckern direkt in die Akte flieszligen

TK-App Krankmeldungen uumlbermitteln TK-Briefe online empfangen oder Nachrichten an die Techniker schicken Die TK-App bietet viele Funktionen bequem per Smartphone Aufbauend auf der Online-Filiale bdquoMeine TKldquo ergaumlnzt die TK-App das bisherige Service- und Leistungsangebot So ist beishyspielsweise das TK-Bonusprogramm komplett digital nutzbar und die Medikamentenuumlbersicht bietet einen Uumlberblick uumlber die verordneten Medikamente der letzten drei Jahre Besonshyders nutzerfreundlich ist die vereinfachte Interaktion mit der Techniker Dokumente koumlnnen mit dem Smartphone abfotoshygrafiert und sicher uumlbermittelt werden Damit geht die Techshyniker einen weiteren Schritt in Richtung digitaler Krankenkasse

Die TK-App ist fuumlr Kunden der Techniker kostenlos im Apple App Store und bei Google Play downloadbar Die Nutzung der App erfordert ein Smartphone mit dem Betriebssystem iOS oder Andshyroid Weitere Informationen finden Sie auf wwwtkde unter dem Webcode 937842

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Zusammenarbeit So agil ist die TK Schnell Ziele erreichen statt langwierige Plaumlne abzuarbeiten Aufshygaben teilen statt sie allein zu erledigen als Team entscheiden statt den Chef beschlieszligen zu lassen Die Techniker arbeitet zushynehmend agil Was das im Arbeitsalltag bringt verraten die Orshyganisationsentwicklerin Nadja Stephani die beim Einstieg in dieshyse Arbeitsweise unterstuumltzt und Randolf Sprengnether dessen Team Projekte agil managt

Frau Stephani warum kommt in der TK die agile Arbeitsweise zum Einsatz Stephani Agile Methoden kommen urspruumlnglich aus der Softshywareentwicklung und werden deshalb in unserer IT schon lange genutzt Seit 2016 fuumlhren wir die agile Arbeitsweise aber auch gezielt in anderen Bereichen bei uns ein ndash etwa in der Projektarshybeit oder im Versorgungsmanagement Wir wollen so flexibler werden und gerade bei komplexen Themen unsere Produkte noch enger auf den Kunden abstimmen

Herr Sprengnether was bringen Ihnen agile Techniken Sprengnether Wir nutzen diese Arbeitsweise um unser Intrashynet weiterzuentwickeln Anfangs war es ungewohnt sich als Team taumlglich uumlber den aktuellen Stand unserer Themen auszushytauschen und zusammen zu entscheiden welche Aufgaben geshyrade die wichtigsten sind Inzwischen profitieren wir davon Wir organisieren uns besser konzentrieren uns auf das Wesentliche und bekommen unsere Aufgaben schneller erledigt Und schlieszligshylich haben wir so auch ein staumlrkeres Wir-Gefuumlhl entwickelt denn wir bringen eine Sache gemeinsam voran und identifizieren uns als Team noch staumlrker mit unserer Arbeit

Nadja Stephani und Randolf Sprengnether schaumltzen die Flexibilitaumlt der agilen Arbeitsorganisation

Vernetzte Effizienz in der Pflege Peter Wilhelm leitet das neueste Pflegezentrum der Techniker Im Interview erlaumlutert er wie das Zentrum in die Pflegeinfrastruktur eingebunden arbeitet

Das dritte und somit juumlngste Pflegezentrum der Techniker eroumlffnete im Oktober ndash was wird dort geleistet Wilhelm Wir betreuen in Mainz aktuell mit rund 100 Mitarbeishytern Pflegefaumllle aus Hessen und dem Suumlden Nordrhein-Westfashylens Perspektivisch werden wir aber deutlich wachsen und unseshyre Aufgaben erweitern Wir wollen fuumlr pflegende Angehoumlrige ansprechbar sein und der Bedarf nimmt zu

Was waren die Herausforderungen beim Aufbau Wilhelm Wir haben die neue Infrastruktur im laufenden Betrieb aufgebaut ndash im Vorfeld der groumlszligten Neuerung in der Pflegeversishycherung zum Jahreswechsel in deren Rahmen die Kolleginnen und Kollegen unsere Versicherten umfassend informierten und deren Fragen beantworteten Parallel dazu arbeiteten die erfahshyrenen Kollegen aus den Zentren in Kiel und Dresden die Mitarbeishyter fuumlr den neuen Standort ein so dass das neue Zentrum ab dem Einzugstag eigene Kontingente bearbeiten konnte Das funktioshynierte dank teamuumlbergreifender Arbeit und enger Vernetzung zwischen den Zentren richtig gut

Wie ist das Zentrum in die Pflegeinfrastruktur integriert Wilhelm Ein Groszligteil der fachlichen Kommunikation zwischen Zentren und Unternehmenszentrale laumluft uumlber eine digitale Plattshyform Uumlber dieses Forum tauschen sich die fachlich Verantwortshylichen zentrumsuumlbergreifend zu Themenschwerpunkten wie etwa Pflegedienste oder Hospizbehandlung aus Das ermoumlglicht uns Loumlsungen fuumlr aktuelle Fragen fuumlr alle sichtbar und verbindshylich sowie schnell und effizient in die Praxis zu uumlberfuumlhren

Peter Wilhelm leitet das Pflegezentrum der Techniker in Mainz

30 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

Innovationsfonds neue Wege in der Versorgung

Der Innovationsfonds foumlrdert Versorgungsinnovationen und die Versorgungsforschung in Deutschland und wird vom Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) verwaltet Im Fokus stehen Projekte die verschiedene Sektoren des Gesundheitsshywesens einbeziehen und uumlber die bisherige Regelversorgung hinausgehen um die Versorgung der gesetzlichen Krankenkassen weiterzuentwickeln Im Bereich Versorgung hat die Techniker insgesamt 27 Foumlrderzusagen erhalten Fuumlnf dieser Projekte verantwortet die Techniker als sogenannte Konsortialfuumlhrerin also federfuumlhrend

NetzWerk GesundAktiv ndash laumlnger selbstbestimmt leben Wie koumlnnen aumlltere Menschen moumlglichst lange selbstbestimmt in den eigenen vier Waumlnden leben Das ist die zentrale Fragestellung des NetzWerk GesundAktiv in Hamburg Das Projekt ist ein sektorenshyuumlbergreifendes Hilfs- und Betreuungsnetzwerk im Quartier Es integriert und verbindet bestehende regionale Hilfs- und Versorshygungsangebote mit eigenen Bausteinen und erprobt ein technishysches Assistenzsystem

Im Zentrum steht die koordinierende Stelle (KS) im Hamburger Albertinen-Haus Dort durchlaufen die Teilnehmer Untersuchunshygen und Tests Sie erhalten einen individuellen Unterstuumltzungsshyplan und einen Tablet-PC Je nach persoumlnlichem Bedarf wird der Alltag der Teilnehmer durch Angebote des Projekts unterstuumltzt Der Tablet-PC dient als Kommunikationsplattform So koumlnnen die Teilnehmer etwa per Video mit der KS sprechen oder einen Notruf an die Johanniter-Unfall-Hilfe absetzen In weiteren Ausbaustushyfen sind auch Haussteuerungsfunktionen und eine intelligente Notfallerkennung mit Hilfe von angeschlossenen Bewegungsmelshydern moumlglich

Teledermatologie ndash Hautarztversorgung auf dem Land Wie laumlsst sich mit Hilfe der Telemedizin die Versorgung auf dem Land verbessern Die Dermatologie bietet dafuumlr gute Voraussetzunshygen Denn Hauterkrankungen sind fotografisch gut abbildbar und solche Fotos koumlnnen auf digitalem Weg in angemessener Qualitaumlt versendet werden Das nutzt das Projekt Teledermatoshylogie in Mecklenburg-Vorpommern Bereits heute ist eine flaumlchenshydeckende dermatologische Versorgung von Patienten dort nicht mehr sichergestellt Wartezeiten fuumlr Termine von mehreren Moshynaten sind uumlblich Die Praxen der rund 60 niedergelassenen Hautaumlrzte sind vor allem in den Staumldten konzentriert Das Projekt etabliert ein telemedizinisches Konsil zwischen Haus- und Fachaumlrzten Die Teilnehmer nutzen dabei eine App die Veraumlndeshyrungen der Haut abbildet Anschlieszligend leiten sie die Daten an die Dermatologie der Universitaumltsmedizin Greifswald oder an koshy

operierende niedergelassene Dermatologen weiter Von diesen Experten erhalten sie uumlber die App anschlieszligend eine konsiliarishysche Empfehlung zur weiteren Behandlung Sofern Patienten kurzfristig keinen Termin bei einem Dermatologen erhalten muumlsshysen sie nun nicht zwangslaumlufig eine Klinik aufsuchen Sie koumlnnen sich an ihren bereits behandelnden Hausarzt wenden und werden per Telekonsil trotzdem parallel von Spezialisten beraten oder behandelt

TransFIT ndash luumlckenlos in die Erwachsenenmedizin Zaumlhlt man alle Kinder- und Jugendvorsorgeuntersuchungen (U1 ndash U11 J1 und J2) und empfohlenen zahnaumlrztlichen Kontrolltermine zusamshymen kommt ein Kind bis zum 18 Geburtstag auf etwa 43 regushylaumlre Arztbesuche Allerdings ist die Versorgung in der sogenannshyten Transitionsphase der Uumlbergangsphase vom Jugendlichen zum Erwachsenen oft luumlckenhaft Besonders kritisch ist dies bei Kindern und Jugendlichen mit chronischen Erkrankungen wenn der bis dato behandelnde Kinderarzt mit der Volljaumlhrigkeit nicht mehr zustaumlndig ist

Diese Luumlcke will das Projekt TransFIT schlieszligen TransFIT steht fuumlr Fruumlhintervention zur Vorbereitung und Begleitung des Transitishyonsprozesses aus der Kinder- und Jugendmedizin in die Erwachshysenenmedizin Basierend auf dem regional bereits erfolgreichen Berliner TransitionsProgramm (BTP) sollen zeitliche Verzoumlgerunshygen waumlhrend des Arztwechsels durch ein telemedizinisch arbeishytendes Fallmanagement bundesweit vermieden werden Fallmashynager begleiten die Jugendlichen ab 12 Jahren und bereiten sie auf den Uumlbergang vor Ausgangspunkt ist ein ausfuumlhrliches Geshyspraumlch des Kinderarztes sowie daran anknuumlpfend eine systemashytische Einschaumltzung inwieweit bei den Jugendlichen Bedarf fuumlr eine spezifische Unterstuumltzung in der Uumlbergangsphase besteht Neben der kontinuierlichen telemedizinischen Begleitung komshymen sogenannte Transitionsschulungen zum Einsatz die die Faumlhigkeiten der jugendlichen Patienten zum eigenstaumlndigen Mashynagement ihrer chronischen Erkrankungen verbessern

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VERO ndash Die Versorgung von Menschen mit Rheuma optishymieren Rheumatoide Arthritis ist eine haumlufige chronische Gelenkerkrankung an der Schaumltzungen zufolge etwa 800000 Menschen in Deutschland leiden Mit dem Projekt VERO sollen Versorgungsqualitaumlt und Versorgungseffizienz bei der Theshyrapie verbessert werden indem die Arzneimitteltherapie opshytimiert wird

Bisher wird die Erkrankung unter anderem mit hochwirksamen entzuumlndungshemmenden Medikamenten und haumlufig auch mit Schmerzmitteln behandelt Seit mehreren Jahren sind fuumlr diese Indikation nun auch sogenannte Biologika verfuumlgbar Arzneimitshytel durch die immer mehr Patienten beschwerdefrei leben koumlnshynen Sind die Symptome abgeklungen und ist die Krankheitsaktishyvitaumlt gering koumlnnen die Medikamente reduziert oder sogar ganz abgesetzt werden In diesen Faumlllen spricht man von bdquoDeeskalatishyonldquo Bislang geschieht das in der Therapie der rheumatoiden Arshythritis nur selten VERO zielt darauf ab dass nur das notwendige Maszlig an Arzneimitteln zum Einsatz kommt und leistet somit auch einen Beitrag zur Erhoumlhung der Arzneimitteltherapiesicherheit

Mit VERO wird erstmals in Deutschland die schrittweise Deeskashylation von Menschen mit rheumatoider Arthritis systematisch in der Versorgungsrealitaumlt umgesetzt und evaluiert Dies geschieht im engen Austausch zwischen Arzt und Patient Ziel ist es den Patienten eine passgenaue Therapie anzubieten Neben einer engmaschigen Krankheitskontrolle soll vor allem das Selbstmashynagement des Patienten gestaumlrkt werden

LeIKD ndash Orientierung zur Gesundheit Diabetes Mellitus Typ 2 und Koronare Herzkrankheit bringen erhoumlhte kardiovaskulaumlre Risikofaktoren mit sich erhoumlhen also das Risiko etwa einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden Gesundheitsorienshytiertes Verhalten kann diese Risikofaktoren senken Dafuumlr ist jedoch ein veraumlnderter Lebensstil notwendig Auf diesem Weg begleitet das Programm LeIKD betroffene Hochrisikopatienten mit einem individuell abgestimmten Bewegungs- und Ernaumlhshyrungsprogramm Dabei kommen Aktivitaumlts- und Pulsmesser eine Kommunikations-App und bestehende Gesundheitsproshygramme der Techniker zum Einsatz Zudem werden Hausaumlrzte Diabetologen Kardiologen Ernaumlhrungs- und Physiotherapeushyten eingebunden

Alle Projekte in der Uumlbersicht wwwtkde Webcode 935240

Versorgungsforschung zehn Foumlrderzusagen Lassen sich unerwuumlnschte Neben- und Wechselwirshykungen von neu zugelassenen Praumlparaten mithilfe von Routinedaten fruumlhzeitig erkennen Wie muss ein Fehshylerberichts- und Lernsystem fuumlr die Arztpraxis ausseshyhen damit es auch tatsaumlchlich genutzt wird und die ambulante Behandlung sicherer macht Warum wershyden Patienten mit Brustschmerzen in bestimmten Reshygionen Deutschlands besonders oft per Linksherzkashytheter untersucht Das sind einige der Fragen denen die Techniker mit Partnern wie Universitaumlten und anshyderen Forschungseinrichtungen in insgesamt zehn Versorgungsforschungsprojekten auf den Grund geht

Die zehn Projekte haben Anfang 2017 vom Innovatishyonsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses Foumlrderzusagen in Houmlhe von 125 Millionen Euro erhalshyten Bei sieben der zehn bewilligten Projekte ist das WINEG das wissenschaftliche Institut der TK fuumlr Nutshyzen und Effizienz im Gesundheitswesen Konsortialshypartner

Bei einigen der Projekte geht es auch darum zu untershysuchen wie wirksam bestimmte Arzneimittel sind Mit Blick auf risikobehaftete Medikamente in der Schwanshygerschaft wird das WINEG beispielsweise eine neue wissenschaftliche Methodik entwickeln um mithilfe von Routinedaten bekannte Risiken systematisch zu uumlberpruumlfen weiter zu erforschen und bislang noch unshybekannte Risiken zu entdecken Um wichtige genetishysche Risikofaktoren bei der Arzneimitteltherapie zu identifizieren wird das WINEG ebenfalls Routinedaten analysieren und zudem mit pseudonymisierten Befrashygungsergebnissen verknuumlpfen

32 Geschaumlftsbericht 2016 Wir Techniker ndash

Wir Techniker Wie werden wissenschaftliche Ergebnisse praktisch nutzbar Wie kann man Eltern chronisch kranker Kinshyder unterstuumltzen Uumlber 13000 Mitarbeiter arbeiten nach dem Prinzip bdquovon Technikern fuumlr Technikerldquo

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Von Technikern fuumlr Techniker

Wir Techniker das sind uumlber 13000 Menschen die sich in ganz Deutschland nicht nur um die Anliegen von rund 98 Millionen Versicherten kuumlmmern sondern auch daran arbeiten die Angebote der Techniker stets in deren Sinne zu verbessern

Das beginnt beim Austausch mit den Versicherten fuumlr den untershyschiedliche Wege offen stehen

die wir Techniker stets ausbauen ndash von Anruf bis App Wir sorgen dafuumlr dass dieshyse Kommunikationspfade zuverlaumlssig schnell und effizient funktionieren und sich stets den Wuumlnschen der Versichershyten entsprechend weiterentwickeln

Wir Techniker stehen nicht nur mit Vershysicherten im permanenten Dialog sonshydern sind unterwegs um auf relevanten Foren in Sachen Versorgung Service oder Wissenschaft unsere Standpunkte und Innovationen vorzustellen aber auch Impulse aufzunehmen und zu deshybattieren Zu diesen Innovationen gehoumlshyren auch Angebote fuumlr Techniker von morgen vom Peer-to-Peer-Projekt in Sachen digitale Kompetenz fuumlr Schuumller bis zur Lern-App fuumlr unsere Auszubilshydenden

Auch das Thema Patientensicherheit ist fuumlr uns Techniker ein zentrales Anlieshygen Wie hier wissenschaftliche Inforshymationen fuumlr Versicherte unmittelbar praktisch nutzbar werden zeigt beishyspielsweise ein digitales Informationsshypaket uumlber Multiressistente Erreger (MRE) Fuumlr den Bruumlckenschlag zwischen wissenschaftlicher Forschung und anshywendbarem Wissen sorgen die Technishyker des Wissenschaftlichen Instituts der TK fuumlr Nutzen und Effizienz im Geshysundheitswesen (WINEG)

Das Prinzip bdquovon Technikern fuumlr Technishykerldquo setzt jedoch kein Hauptamt voraus Das beweisen die ehrenamtlichen Mitshyglieder des Verwaltungsrats Im houmlchsshyten Gremium der Techniker treffen sie alle Entscheidungen von grundsaumltzlicher Bedeutung kontrollieren im Sinne der Versicherten Vorstand und Verwaltung und legen zusaumltzliche Leistungen fest

34 Geschaumlftsbericht 2016 Wir Techniker

34 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker ndash

Techniker vernetzen Techniker Wer mit der Techniker in Kontakt treten will hat viele Moumlglichkeiten ndash von mobil bis postalisch Fuumlr Tempo bei der Vernetzung von uumlber 13000 Technikern und rund 98 Millionen Versicherten sorgen unter anderem diese Techniker

Postmanagement Fuumlr Dirk Stejskal beshydeutet Technikergeist in der taumlglichen Arbeit bis ins Detail ausgefeilte Qualitaumlt mit Houmlchstgeschwindigkeit zu verbinden Der gelernte Drucker arbeitet im Druckshyzentrum der Techniker wo 2016 rund 32 Millionen Brief-Sendungen produziert und versendet wurden Dort zaumlhlen houmlchste Datenschutzstandards technische Akkushyratesse und feste Zeitfenster

Dass alle Kunden so schnell wie moumlglich ihre Briefe erhalten dafuumlr sorgen neben Dirk Stejskal und seinen Kollegen zwei der modernsten Inkjetbasierten Rollen-Dishygitaldrucksysteme sowie drei Hochleisshytungskuvertiermaschinen bdquoWas die Kolleshyginnen und Kollegen an den Schreibtischen bundesweit verschicken wollen wird hier gedruckt kuvertiert und bis zum Versand fertig gemacht Uumlber den ganzen Prozess koumlnnen wir exakt verfolgen welcher Brief gerade wo ist ob alle notwendigen Forshymulare oder Beipacks enthalten sind und im Fall der Faumllle beschaumldigte Briefe sofort automatisch nachproduzierenldquo erlaumlutert der Operator Pro Stunde nehmen bis zu 23000 Standardbriefsendungen den Weg von der Druckdatei bis ins Kuvert denn rein rechtlich beduumlrfen viele Anliegen noch der klassischen Briefform

Cockpit Anne de Wilde und Florian Werg uumlberblicken als Workforce-Manager im soshygenannten Cockpit des Bereichs Kundenservice der Techniker den Groszligteil der Kundenshyanliegen Ob per Anruf E-Mail Chat oder Brief ndash das Cockpit-Team sorgt dafuumlr dass Kunden die Techniker gut erreichen und schnell eine Antwort erhalten Mittels Prognosen und Planung wird der Einsatz der Kollegen in den Servicezentren nah am Bedarf geplant und gesteuert

Im Schnitt verteilt das Cockpit so taumlglich uumlber 30000 Anrufe uumlber 2000 E-Mails uumlber 700 Chats und uumlber 7500 Anliegen auf dem Postweg bdquoDie Aufgabe ist komplex weil sie viele verschiedene Kanaumlle umfasst und wir saisonale Schwankungen ebenso wie zum Beispiel ungeplante Abwesenheiten bei den Kollegen abfedern muumlssenldquo erlaumlutert Florian Werg bdquoWir arbeiten hier mit vielen verschiedenen Techniken steuern diese so aus dass der Service stimmt Technikergeist ist besonders gefragt wenn eine dieser Techniken einmal ausfaumlllt Dann gilt es flexibel und schnell eine Loumlsung zu finden damit die Kunden dennoch schnell eine Antwort erhaltenldquo erklaumlrt Anne de Wilde bdquoUns motiviert es wenn wir die besten Voraussetzungen fuumlr die Kolleginnen und Kollegen im direkten Kundenshykontakt schaffen koumlnnenldquo

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SoVerMaFacunterdeFra

FuumlrdezusRuumlvorabwaauc

App Der erste Arbeitstag von Matthias Robbers fiel auf den Startschuss eines Projekts das Versicherten der Techniker neue Kommunikationswege zum Service ihrer Kasse ermoumlglicht Der Android-Entshywickler ist Teil des Teams das die TK-App umsetzt hat deren Weg von der Planung bis in den Google Play Store gefuumlhrt und arbeitet mit seinen Kollegen daran die Anshywendung stetig zu verbessern und weiteshyre Features fuumlr die Nutzer anzubieten

bdquoMich motiviert vor allem die Chance uumlber die App so vielen potenziellen Nutzern den Alltag zu erleichtern Heute ist es fuumlr viele Menschen alltaumlglich alles per Smartshyphone von unterwegs zu erledigen Das gilt jetzt auch fuumlr Anliegen an die Technishyker etwa Dokumente zu uumlbermittelnldquo ershylaumlutert Robbers Das Entwicklerteam arshybeitet beim weiteren Ausbau der App agil steht im Austausch mit den Nutzern und bindet Ruumlckmeldungen direkt in die aktushyelle Entwicklung mit ein Fuumlr Robbers geshyhoumlrt das zum Technikergeist bdquoEs geht darum einzelne Funktionen weiter zu entshywickeln dabei aber immer das groszlige Ganshyze und den Nutzen fuumlr den Versicherten im Blick zu habenldquo

ziale Netzwerke Auch die sozialen Netzwerke stehen den sicherten der Techniker zum Austausch offen Social Media nagerin Sandra Ebenau haumllt Versicherte mit ihren Kollegen auf ebook Twitter amp Co auf dem Laufenden bdquoDabei stimmen wir

s eng mit allen ab die fuumlr die Techniker kommunizierenldquo erlaumlushyt Ebenau Zum Job gehoumlrt auch das Community Management nn auf diesen Kanaumllen erreichen die Techniker auch zahlreiche gen und Anliegen von Versicherten und anderen Usern

schnelle Antworten arbeitet das Social Media Team eng mit n Kolleginnen und Kollegen aus dem Servicezentrum Hamburg ammen Dort arbeiten Ingo Kaiser und seine Kollegen an den

ckmeldungen an die Versicherten Neben Tempo zaumlhlt dabei allem inhaltliche Flexibilitaumlt bdquoDie Themen sind vielfaumlltig und

wechslungsreich und reichen von Krankengeld bis zur Sozialshyhlldquo erlaumlutert Ingo Kaiser Antworten gibt es rund um die Uhr h wenn die meisten Anfragen tagsuumlber eintreffen bdquoOumlffentlich

sichtbar informieren wir aber nur allgemein ndash wenn fuumlr eine Ausshykunft persoumlnliche Angaben noumltig sind vernetzen wir die Versishycherten mit dem richtigen Ansprechpartnerldquo so Kaiser

36 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

(Fuumlr) Techniker von morgen Die Techniker engagiert sich mit innovativen Projekten fuumlr die Gesundheit und Zukunft junger Versicherter und ihrer Familien ndash und mit Angeboten fuumlr Auszubildende der Techniker die 2016 besonders erfolgreich waren

Sicher durch die digitale Welt Generation bdquoKopf untenldquo Neun von zehn Zwoumllfjaumlhrigen besitzen ein Smartphone drei Stunden pro Tag verbringen sie durchschnittlich online Die digitale Welt gehoumlrt laumlngst zum Alltag im Kinderzimshymer Mit den Moumlglichkeiten des Internets und der Sozialen Medien ist jedoch auch die Anzahl der Risiken gestiegen bdquoNeue Phaumlnomene wie Cybermobbing oder Inshyternetsucht belasten immer mehr die Psyshyche von Kindern und Jugendlichen Wir haben gemeinsam mit dem Verein Condrobs das Praumlventionsprojekt Netzshygaumlnger 30 gestartet damit Kinder fruumlh lernen sich in der digitalen Welt zurechtshyzufindenldquo sagt Christian Bredl Leiter der TK-Landesvertretung Bayern Netzgaumlnger 30 unterstuumltzt Schuumller darin Gefahren in der digitalen Welt zu erkennen zu vermeishyden und einen maszligvollen Umgang mit dem Internet zu entwickeln Die Jugendlishychen lernen ihr eigenes Verhalten in der digitalen Welt kritisch zu reflektieren

Das Besondere bei Netzgaumlnger 30 Nicht Lehrer vermitteln die Inhalte sondern Schuumller Neunt- und Zehntklaumlssler wershyden zu sogenannten bdquoPeersldquo ausgebildet und geben ihr Wissen in Workshops an die juumlngeren Schuumller weiter Die Aumllteren haben Vorbildfunktion koumlnnen jedoch gleichzeitig auf Augenhoumlhe mit den Fuumlnft- und Sechstklaumlsslern kommunizieshyren Netzgaumlnger 30 ist 2016 mit zwoumllf Schulen im Muumlnchener Raum gestartet und wird weiter ausgebaut Mehr zum Projekt unter wwwtkde Webcode 815146

92 der Zwoumllfjaumlhrigen besitzen ein Smartphone

(JIM-Studie 2015)

Digitale Hilfe fuumlr Eltern kranker Kinder Experten schaumltzen dass fast jedes sechsshyte Kind in Deutschland chronisch krank ist Dabei wird die Belastung sehr untershyschiedlich empfunden die ein an Asthma Diabetes oder Mukoviszidose erkranktes Kind fuumlr Eltern und Geschwister mit sich bringt Nicht wenigen bereitet die staumlndishyge Sorge schlaflose Naumlchte und setzt sie dauerhaft unter Stress Ein Projekt der Techniker in Baden-Wuumlrttemberg und des Universitaumltsklinikums Ulm moumlchte Familishyen niederschwellige Hilfe anbieten bevor sie psychisch an ihre Grenzen stoszligen

bdquoBEcKIldquo steht fuumlr Beratung von Eltern chronisch kranker Kinder im Internet

Mit dem neuen Programm will die Technishyker Eltern gezielt bei der Bewaumlltigung der Erkrankung ihres Kindes unterstuumltzen Teilnehmen koumlnnen Eltern deren an Asthshyma erkranktes Kind im Disease-Manageshyment-Programm (DMP) eingeschrieben ist Die Teilnehmer treten mit ihrem Berashyter uumlber die gesicherte Plattform der Ulshymer Onlineklinik in Kontakt Uumlber einen Zeitraum von sechs bis zwoumllf Wochen wershy

den dann anhand von Schreibaufgaben die Themenfelder Krankheitsmanageshyment Angstbewaumlltigung und Selbstfuumlrshysorge bearbeitet

Diese Form der sogenannten internetshybasierten psychologischen Intervention hat den Vorteil dass die Teilnehmer von einem persoumlnlichen Therapeuten indivishyduell betreut werden gleichzeitig durch die online-Kommunikation aber keine festen Termine eingehalten werden muumlssen

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Per Lern-App zum Profi bdquoTKlerin19 fordert Dich zu einem Duell herausldquo Wenn Caren Koshyziol eine Nachricht mit diesem Betreff von Kollegin Vivian Slotshyta bekommt ist ihr ganzes Fachwissen gefragt Die beiden Auszubildenden aus dem Fachzentrum Krankengeld in Karlsrushyhe treten uumlber ihre Smartphones gegeneinander im Quiz an Die Fragen kommen dabei aus 47 verschiedenen Themengeshybieten rund um die Inhalte aus drei Ausbildungsjahren Die beishyden nutzen eine Lern-App die die Techniker fuumlr ihre aktuell rund 800 Auszubildenden entwickelt hat

Und so funktioniert die App Wer sich einloggt waumlhlt zunaumlchst einen Gegner aus und entscheidet sich fuumlr eine Themenkateshygorie Dann gilt es in jeweils 30 Sekunden fuumlnf Fragen zu beshyantworten Danach ist der Gegner dran

TK-Auszubildende ist Deutschlands Beste Kundenservice Leistungsangebot digitale Initiativen ndash alles was die Techniker auszeichnet verdankt sie ihren Mitarbeitern den Technikern Damit diese auch in Zukunft den Grundstein fuumlr den Erfolg legen hat die Ausbildung bei der Techniker einen besonders hohen Stellenwert Das Ergebnis Jedes Jahr zaumlhlen TK-Azubis zu den Besten der Branche 2016 etwa haben 77 der insgesamt 248 bdquoNachwuchs-Technikerldquo des Abschlussjahrshygangs ihre Pruumlfungen mit der Note 1 bestanden

In diesem Jahr machte eine Auszubildende die Techniker besonshyders stolz Kira Trefon ndash mittlerweile Kundenberaterin im Sershyvicezentrum Gelsenkirchen ndash hat ihre Ausbildung zur Kauffrau im Gesundheitswesen als beste in ganz Deutschland abgeshyschlossen bdquoAls ich erfuhr dass ich Bundesbeste bin konnte ich es zuerst nicht glauben und habe mich natuumlrlich sehr gefreut Vor allem dass sich die rund viermonatige Vorbereitung auf die Pruumlfungen ausgezahlt hatldquo so die 22-Jaumlhrige die haumlufig geshymeinsam mit ihren Azubi-Kollegen gelernt hat

Kira Trefon ist Kundenberaterin im Serviceshyzentrum Gelsenkirchen

38 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

Zehn Jahre WINEG Bekommen Patienten die Behandlung die den wissenschaftlichen Erkenntnissen entspricht Welche Effekte haben neue Versorgungsmodelle Wie wirken sich gesundheitspolitische Entscheidungen auf die Versicherten aus Das sind einige der Fragen denen das wissenschaftliche Institut der TK fuumlr Nutzen und Effizienz im Gesundshyheitswesen (WINEG) seit zehn Jahren auf den Grund geht

Die Entscheidung der Techniker mit der Institutsgruumlndung 2006 eigene wissenshyschaftliche Expertise aufzubauen hat sich als vorausschauend und innovativ erwiesen Die praxisnahe Versorgungsforschung des WINEG liefert evidenzbasierte Grundlagen und Transparenz fuumlr wichtige Entscheidungen der Techniker aber auch fuumlr das Gesundheitsweshysen insgesamt Im Mittelpunkt der Forschungsarbeit steht der Versorgungsbedarf der Versicherten und die Frage wie sich auf der Basis neuester Erkenntnisse eine effektishyve und qualitativ hochwertige Gesundheitsshyversorgung weiterentwickeln laumlsst

shy

Wissenschaft fuumlr Techniker

Wie Versicherte direkt von wissenschaftlicher Expertise profitieren zeigt ein Informationspaket zu multiresistenten Keimen Die Mitarbeiter des Wissenschaftlichen Instituts der TK (WINEG) forschen im Dienst der Versicherten

Patientensicherheit ndash profitieren von der Wissenschaft Wer Gesundheitsinformationen sucht fragt heutzutage immer oumlfter bdquoDr Googleldquo Doch wie serioumls sind die Inhalte die man im Internet findet Wer sich informieren und selbstbestimmt im Gesundheitsshywesen zurechtfinden will braucht verlaumlssliche wissenschaftlich gepruumlfte Erkenntnisse in verstaumlndlicher Form Die Techniker unshyterstuumltzt deshalb ihre Versicherten und foumlrdert deren Gesundshyheitskompetenz mit evidenzbasierten Informationen zu relevanshyten Themen etwa mit einem Informationspaket zu multiresistenten Keimen (MRE)

Die Erreger treten immer haumlufiger auf zugleich verlieren gaumlngige Antibiotika ihre Wirksamkeit gegen sie Die bislang schaumlrfste Wafshyfe gegen bakterielle Infektionen wird also stumpfer ndash ein Problem das auch die Politik weltweit aufruumlttelt Dabei ist man sich einig dass eine wirksame Infektionspraumlvention nur mit Hilfe der Patienshyten gelingen kann Die Techniker leistet einen Beitrag und klaumlrt mit einem digitalen Informationspaket auf wie Menschen einer Infektion vorbeugen koumlnnen

Katharina Rubin vom WINEG dem wissenschaftlichen Institut der TK bdquoWir haben fuumlr unsere Kunden multimedial aufbereitet was das fuumlr den Einzelnen bedeutet und wie er sich in seinem privaten Umfeld aktiv daran beteiligen kann dass sich MRE nicht weiter ausbreiten ndash auf Reisen in der Kuumlche im Krankenhausldquo Zum Inshyformationspaket gehoumlren auch ein Erklaumlrfilm und ein Online-Test um das eigene MRE-Risiko zu ermitteln Rubin bdquoNicht jede Erkranshykung verlangt ein Antibiotikum Gegen Viren ist es machtlos Der sorgsame Umgang mit Antibiotika hilft Resistenzen zu vermeishydenldquo Auch Patienten die notwendige Antibiotika zu fruumlh absetshyzen oder in geringerer Dosis als verordnet einnehmen tragen zur Resistenzbildung bei

Die Techniker hat auch ihre Vertragspartner in den Blick genomshymen Sie unterstuumltzt die bdquoAktion Saubere Haumlndeldquo die die Haumlndeshydesinfektion in Krankenhaumlusern verbessert und dadurch hilft Klinikinfektionen zu vermeiden Angesichts von jaumlhrlich rund 19 Millionen Krankenhausfaumlllen ein relevanter Faktor Das Informatishyonspaket online wwwtkde Webcode 889772

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bdquoDie Zukunft aufhalten weil man Angst davor hat ndash das hat noch nie funktioniertldquo

Dr Jens Baas

Techniker unterwegs Von der Zukunft des Gesundheitssystems bis zur Zukunft der Fuumlhrung im Unternehmen ndash Techniker pflegen den Austausch uumlber das Gesundheitssystem hinaus

Pathfinder leading the Future Sieben CEOs sieben prominente Vorshydenker und 800 bdquoYoung Leadersldquo fuumlhshyrender deutscher Unternehmen ndash geshymeinsam widmeten sie sich beim Pathfinder am 1 Mai 2016 einen ganshyzen Tag lang den draumlngendsten Fragen unserer Zeit und machten so den bdquoTag der Arbeitldquo zum bdquoTag des Nachdenshykensldquo Mit dabei Daimler-Chef Dr Dieter Zetsche Deutsche Bank-Vorstand Juumlrshygen Fitsche Joe Kaeser CEO von Sieshymens und TK-Chef Dr Jens Baas

Mit 100 Nachwuchsfuumlhrungskraumlften der Techniker reiste er nach Berlin um gemeinsam zu diskutieren worauf es in Unternehmen von morgen ankommt Das Ziel des Zukunftsgipfels des Hanshydelsblatts jungen Fuumlhrungskraumlften den Anstoszlig zu geben eigene und auch unshy

bequeme Wege zu gehen Im Mittelshypunkt des gemeinsamen Vortrags des TK-Chefs mit dem Informatiker und Kuumlnstler Professor Dr Juumlrgen Schmidshyhuber stand das Thema bdquoResponsibility ndash und wie Big Data die Medizin revolutishyonieren wirdldquo

Z2X ein Wochenende mit Visionaumlren Das Portal Zeit Online lud anlaumlsslich seines Gesundheitssystem kennenzulernen norieren wenn Versicherte etwas fuumlr 20-jaumlhrigen Bestehens im September 500 Im Workshop bdquoApp jetzt gesundldquo den ihre Gesundheit tun und dies mit digitashybdquoTwentysomethingsldquo also 20 - bis 29-Jaumlh- Thomas Heilmann Experte der Technishy len Daten belegen Die Teilnehmer disshyrige nach Berlin zu einem bdquoFestival der ker fuumlr digitale Versorgung leitete ging kutierten teils sehr kontrovers uumlber Visionaumlreldquo ein Die Techniker war als Part- es um den Einsatz von Fitnesstracker- Datensicherheit Vor- und Nachteile des ner dabei um die Ideen der sogenannten daten in der gesetzlichen Krankenversi- Solidarsystems und Bonus-Malus-Pro-Millennials fuumlr ein smartes und innovatives cherung Sollen Krankenkassen hoshy gramme

MEDICA Gesundheitsmarkt von morgen Lebende menschliche Zellstrukturen tropshyfen auf eine Unterlage bilden kleine Kreise und formen sich schlieszliglich zu einer dreishydimensionalen menschlichen Ader die sich sogar verzweigt ndash die Fachmesse MEshyDICA 2016 gab Einblick was sich in nur zwoumllf Monaten im internationalen Geshysundheitsmarkt entwickelt hat Zentrales Thema die Digitalisierung als der Innovashytionstreiber Auf dem Podium des ECON-Forums der Techniker diskutierten

Vertreter aus Politik Medien und Wissenshyschaft die Frage wie sich die Chancen der Digitalisierung auf das deutsche Gesundshyheitssystem uumlbertragen lassen In der Disshykussion waren sich der digitale Vordenker Sascha Lobo und Dr Jens Baas Vorshystandsvorsitzender der Techniker einig dass die breite Nutzung individueller Dashyten kuumlnftig nachgefragt werden wird Desshyhalb muumlsse man aktiv gestalten statt auf die Angebote milliardenschwerer US-Konshyzerne zu warten Die Techniker unterwegs auf der Fachmesse MEDICA

40 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

Ehrenamtlich fuumlr die Techniker

Der Verwaltungsrat ist das houmlchste Entscheidungsgremium der Techniker ndash seine 30 Mitglieder und ihre Stellvertreter leisten als Selbstverwaltung diese verantwortungsvolle und anspruchsshyvolle Aufgabe ehrenamtlich Der Verwaltungsrat setzt sich pashyritaumltisch aus je 15 Versicherten- und 15 Arbeitgebervertretern zusammen Ihre Legitimation erhalten die Selbstverwalter uumlber die alle sechs Jahre stattfindende Sozialwahl

Mit dieser Legitimation treffen die Ehrenamtlichen alle Entshyscheidungen die fuumlr die Techniker von grundsaumltzlicher Bedeushytung sind Auszligerdem entscheidet der Verwaltungsrat uumlber Satzungsleistungen von denen die Versicherten ganz unmitshytelbar profitieren So erleichtert eine im Juli verabschiedete Satzungsleistung zur Kostenuumlbernahme des innovativen Flash Glucose Messsystems insulinpflichtigen Diabetikern den Alltag Per Scanner koumlnnen sie ihren Blutzuckerwert bdquounblutigldquo und schmerzfrei ermitteln Dazu wird ein Sensor ins Unterhautfettshygewebe eingesetzt

Die Verwaltungsraumlte beschlieszligen zudem den Haushalt der Techniker ndash und den kassenindividuellen Zusatzbeitrag Der liegt bei der Techniker fuumlr 2017 mit 10 Prozent unter dem Durchschnitt der gesetzlichen Krankenversicherung

Austausch mit Entscheidungstraumlgern Daruumlber hinaus pflegen die gewaumlhlten Verwaltungsraumlte den Austausch mit Vertretern aus Politik und Gesundheitswesen Die Bundesshywahlbeauftragte fuumlr die Sozialversicherungswahlen Rita Pashywelski bekraumlftigte als Gastrednerin die Relevanz von Selbstshyverwaltung und Sozialwahl Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis (SPD) nahm vor den Ehrenamtlichen unter anderem zum Selbstverwaltungsstaumlrkungsgesetz Stellung Frank Plashyte Praumlsident des Bundesversicherungsamtes stellte dem Verwaltungsrat die Arbeit der Aufsichtsbehoumlrde vor EU-Exshyperte Guumlnter Danner erlaumluterte dem Gremium aktuelle Frashygen des europaumlischen Sozialrechts

Selbstverwaltung bedeutet Selbstgestaltung Die Ehrenamtlichen beziehen auch zu relevanten politischen Fragen Position Den Standpunkt des Gremiums zur Bundestagswahl 2017 finden Sie auf wwwtkde

Uumlbrigens Die Sitzungen des Verwalshytungsrats sind oumlffentlich Zudem informiert der Verwaltungsrat auf wwwtkde (Webcode 139012) in Text Bild und Video uumlber den Inhalt der Sitzungen

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bdquoWir wollen eine starke Selbstverwaltungldquo

Dieter F Maumlrtens und Dominik Kruchen sind die alternierenden Vorsitzenden des Verwaltungsrats Der Vorsitz wechselt jaumlhrlich zum 1 Januar

Wie arbeitet die Selbstverwaltung der Techniker

Dominik Kruchen Die Rolle des Verwaltungsrats laumlsst sich

durchaus mit der des Aufsichtsrats in Unternehmen vergleichen Selbstverwalter tragen eine enorme Verantwortung mit der Beshysonderheit dass wir diese Aufgabe ehrenamtlich uumlbernehmen Die Selbstverwaltung bestimmt den Kurs der Kasse uumlbt eine Konshytrollfunktion aus und trifft zentrale Entscheidungen ndash dabei ist

sie den Beitragszahlern verpflichtet

Dieter F Maumlrtens Entscheidungen von solcher Tragweite beshynoumltigen ein solides Fundament ndash das leisten bei der Techniker die

Fachausschuumlsse deren Mitglieder sich mit teilweise hochkompleshyxen Sachverhalten auseinandersetzen um die Beschluumlsse des

Gremiums vorzubereiten

Wie beurteilen Sie aktuell die Rolle der Selbstverwaltung im

Gesundheitssystem

Kruchen Die Selbstverwaltung ist eine tragende Saumlule des

deutschen Gesundheitssystems Auch der internationale Vershygleich belegt eindrucksvoll ndash etwa mit Blick auf die Situation in

Suumldeuropa ndash wie krisensicher und stabil dieses etablierte System

ist das eben nicht vollstaumlndig vom Staat abhaumlngig ist

Maumlrtens Obwohl sich diese Errungenschaft permanent beshywaumlhrt gibt es immer wieder Versuche ihre Autonomie und somit

auch die Handlungsfaumlhigkeit dieses Stabilitaumltsfaktors einzushyschraumlnken die Vorstoumlszlige der Politik zum sogenannten Selbstvershywaltungsstaumlrkungsgesetz sind hier nur ein Beispiel Hier gilt es

klare Kante zu zeigen und diese tragende Saumlule entschieden zu

verteidigen

Unikosmos Award Zukunft der Notfallmedizin In den rund 1200 Notaufnahmen in Deutschland zaumlhlt im Alltag oft jede Sekunde Wie diese Einheiten organisiert sind stellt die Weichen fuumlr den Behandlungserfolg Die Absolventin der APOLLON Hochschule der Gesundheitswissenschaft in Bremen Anna Christina Houmlrster widmete ihre Abschlussarbeit der Frage nach Prozessen und Qualitaumltsmanagement in Notaufnahmen Fuumlr ihre Analyse erhielt sie im Rahmen einer Verwaltungsratssitzung den Unikosmos Award 2016 den die Hamburger Presseagentur Public Address und die Techniker fuumlr innovative Konzepte von Nachwuchswissenschaftlern verleihen Perspektivisch stellt die Wissenschaftleshyrin auch die Frage wie das systematische Erfassen von Qualitaumltsfaktoren und der Aufbau eines nationalen Notaufnahmeregisters die Versorgungsqualitaumlt verbessern kann

42 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker Der Verwaltungsrat aktuell Auch 2017 stehen die Mitglieder des Verwaltungsrats zur Wahl Nach der Wahl konstituiert sich das Gremium am 29 September 2017 Hier finden Sie die aktuelle Mitgliederliste und die aktuell vertretenen Listen

Die Mitglieder des aktuellen Verwaltungsrats

Arbeitgebervertreter Dominik Kruchen Duumlsseldorf Alternierender Vorsitzender

Heiner Boumlgemann Bremen Rainer Bruns Nordstrand Uwe Buszligmeier Greven Joachim Feldmann Bremen Helmut Fitzke Woggersin Wilfried Grunau Edewecht-Friedrichsfehn Joumlrg Henschen Bremen Klaus H Kober Rheinmuumlnster Udo Nicolay Moumllln Mirko Knappe Hamburg (seit 01012017) Johannes Seiboldt Nidda Rainer Tietz Bottrop Roland Unzeitig Wettmershagen Bernd Wegner Riegelsberg

Vertretene Organisation ZI HSH Zahntechniker-Innung Hamburg und Schleswig Holstein 15 Sitze

Versichertenvertreter Dieter F Maumlrtens Offenbach Alternierender Vorsitzender

Rosemie Bilz Radebeul Detlef Decho Syke Peter Duchene Groszligrosseln Friedrich Gosewinkel Hamm Karla Hasenauer Suhl Uwe Klemens Muumlnchen Baumlrbel Richling Bremen Annette Stensitzky Troisdorf (seit 15072016) Norbert Schneider Schwerin Harald Schulte Koumlnigswinter Erika Streit Koumlln Johanna Vieweg Dresden Harald Wagner Sipplingen Gerard Wolny Remagen

Vertretene Organisationen TKG TK-Gemeinschaft unabhaumlngige Versichertengemeinshyschaft der Techniker Krankenkasse eV 12 Sitze verdi Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft 1 Sitz IGM Industriegewerkschaft Metall 1 Sitz ACA Katholische-Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Deutschshylands e V Kolpingwerk Deutschland Bundesverband Evanshygelischer Arbeitnehmerorganisationen eV 1 Sitz

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Sozialwahl gelebte Teilhabe Demokratischer Taktgeber fuumlr den Verwaltungsrat sind die Sozialwahlen deren Ergebnis alle sechs Jahre die Zusammensetzung des houmlchsten Entscheidungsgremiums der Techniker festlegt

Bei der Techniker werden seit jeher die 15 Versichertenvershytreter per Urwahl ermittelt So haben die rund 74 Millionen Mitglieder eine echte Wahl und koumlnnen ihr Recht auf Mitbeshystimmung nutzen Damit die Stimmberechtigten bis zum 31 Mai 2017 ihre Stimmen geltend machen koumlnnen stand 2016 im Zeichen der Vorbereitungen fuumlr die Abstimmung im bdquoSushyperwahljahr 2017ldquo Federfuumlhrend in der Vorbereitung der Wahlausschuss unter Vorsitz des stellvertretenden Vorshystandsvorsitzenden Thomas Ballast Das Gremium ist unter anderem zustaumlndig fuumlr die Zulassung der antretenden Listen aber auch fuumlr die ordnungsgemaumlszlige Ermittlung des Wahlershygebnisses Eine Informationskampagne begleitete die Wahlshyvorbereitungen und ermoumlglichte Versicherten ebenso wie Multiplikatoren sich umfassend uumlber die Wahl zu informieren

Klares Ja zur Teilhabe Sozialwahl bedeutet demokratische Teilhabe nach dem Prinzip bdquoWer Beitraumlge einzahlt soll auch mitbestimmenldquo Im Vorfeld ermittelte die Techniker im Rahshymen einer Studie wie die Menschen in Deutschland zur Sozishyalwahl stehen Das klare Ergebnis der repraumlsentativen Forshysa-Umfrage Das Prinzip der ehrenamtlichen Selbstverwaltung und die Teilhabemoumlglichkeit durch die Sozialwahl stehen hoch im Kurs 68 Prozent der Befragten sprachen sich klar fuumlr die Sozialwahl aus Und Selbst 58 Prozent der Privatversicherten haumltten gerne diese Mitsprachemoumlglichkeit

Zudem halten 73 Prozent der Menschen in Deutschland die Verwaltungsraumlte fuumlr wichtig und befuumlrworten dass Versishycherte durch sie an Entscheidungen beteiligt werden Besonshyders hoch ist die Fuumlrsprache unter den Juumlngeren zwischen 18 und 39 Jahren Vier von fuumlnf sprachen sich hier fuumlr das Prinshyzip bdquoVersicherte fuumlr Versicherteldquo aus

55 der Menschen in Deutschland sind politisch stark

oder sehr stark interessiert

44 Geschaumlftsbericht 2016 Die Finanzen ndash

Die Finanzen Der Bereich Finanzen informiert uumlber Vermoumlgensshyrechnung Vermoumlgen Einnahmen und Ausgaben der Techniker Krankenkasse uumlber die Versicherten- und Mitgliederentwicklung sowie die Finanzen der Pflegeversicherung

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Der Jahresruumlckblick in Zahlen Das Geschaumlftsjahr 2016 war erneut von einer guten wirtschaftlichen Konjunkshytur gepraumlgt die viel Geld in die Kassen der Sozialversicherungen gespuumllt hat Auszligerdem verzeichnet das System der gesetzlichen Krankenversicherungen weiterhin Zuwaumlchse an Versicherten Dem gegenuumlber stehen staumlndig steishygende Ausgaben im Gesundheitswesen und Verzerrungen des Wettbewerbs der Kassen untereinander So reichten auch im Haushaltsjahr 2016 die Zuweishysungen aus dem Gesundheitsfonds an die Techniker nicht aus um die Ausgashyben fuumlr die Versorgung der Versichershyten zu decken

Dennoch lag der kassenindividuelle Zushysatzbeitrag der Techniker mit 10 Proshyzent auch 2016 unter dem amtlichen Durchschnitt

Ausgaben der Krankenversicheshyrung Das Haushaltsjahr 2016 schlieszligt die Techniker mit einem Plus von etwa 22 Millionen Euro ab Zu dem ausgeglishychenen Haushalt tragen vor allem die schlanken Prozesse und die effektive Verwaltung bei Die wirtschaftliche Kulshytur im Unternehmen ist dafuumlr verantshywortlich dass der Fehlbetrag der Zushyweisungen aus dem Gesundheitsfonds aufgefangen werden konnte Die Vershywaltungskosten von 136 Euro je Versishycherten lagen somit auch deutlich unter den durchschnittlichen Verwaltungskosshyten in der gesetzlichen Krankenversicheshyrung (153 Euro)

Die Leistungsausgaben stiegen um 31 Prozent und damit etwas moderater als im Vorjahr Auffaumlllig ist dass die Ausgaben fuumlr Arzneimittel auf einem hohen Niveau noch einmal mit 39 Prozent zunehmen und auf 4 Milliarden Euro ansteigen Den groumlszligten Ausgashybenblock verzeichnet die Techniker bei den Kosten fuumlr die Krankenhausbehandlung Erstmals uumlbersteigt dieshyser Wert mit einem Zuwachs von 38 Prozent die Sieben-Milliarden-Euro-Marke Fuumlr aumlrztliche Behandshylungen wurden 46 Milliarden Euro ausgegeben was einen Anstieg von 29 Prozent bedeutet

Ausgaben der Pflegeversicherung Die Leistungsshyausgaben fuumlr die pflegebeduumlrftigen Versicherten beliefen sich auf rund 13 Milliarden Euro Mit 3 Milshyliarden Euro flieszligt der Groszligteil der Einnahmen der Pflegeversicherung an den Ausgleichsfonds Mit ihm werden andere Pflegekassen unterstuumltzt deren Ausgaben nicht ausreichend durch Einnahmen geshydeckt sind

Abnahmen Der Verwaltungsrat hat die Jahresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse und die Jahshyresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse Pflegeversicherung abgenommen und dem Vorstand dafuumlr Entlastung erteilt

Juli 2017

Dieter F Maumlrtens

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

Dominik Kruchen

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

46 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Vermoumlgensrechnung

Aktiva in Tsd Euro 2015 2016

A Langfristiges Vermoumlgen

I Verwaltungsvermoumlgen 294474 275331

II Mittel der Ruumlckstellungen 2034183 2429274

III Andere Geldanlagen 3077456 3612688

B Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 904561 937768

II Wertpapiere 1923105 1575117

III Kassenbestand und Giroguthaben 23552 15055

C Rechnungsabgrenzungsposten 7356 9010

D Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

Passiva in Tsd Euro 2015 2016

A Netto-Reinvermoumlgen 3076733 3098587

B Ruumlckstellungen 2034183 2429 274

C Verpfl ichtungen 3137799 3310071

D Rechnungsabgrenzungsposten 15972 16309

E Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

In dieser und in den folgenden Tabellen sind Rundungsdifferenzen moumlglich

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Vermoumlgen

2015 2016

Netto-Reinvermoumlgen in Tsd Euro 3076733 3098587

je Versicherten in Euro 32980 32087

zum Vorjahr je Versicherten - 118 - 27

Davon

Betriebsmittel 1755959 1705756

je Versicherten in Euro 18822 17664

zum Vorjahr je Versicherten - 190 - 62

Ruumlcklagen 946300 1037500

je Versicherten in Euro 10144 10744

zum Vorjahr je Versicherten + 17 + 59

Verwaltungsvermoumlgen inkl Investitionsruumlcklage

374474 355331

je Versicherten in Euro 4014 3680

zum Vorjahr je Versicherten - 42 - 83

Erfolgsrechnung

in Tsd Euro 2015 2016

1 Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds 21313911 22724351

2 Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz 1287826 1709675

3 Erstattungen 42285 51670

4 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 58445 60767

5 Leistungsaufwand 21656712 23109954

6 Verwaltungskosten 1233733 1309365

7 Zinsergebnis 20949 17024

8 Sonstige Einnahmen 8043 7577

9 Sonstige Ausgaben 98417 129891

10 Jahresfehlbetrag (-)Jahresuumlberschuss - 257403 21854

48 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Einnahmen im Detail 2015 2016

Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 22745586 24594001

je Versicherten in Euro 243813 254678

zum Vorjahr je Versicherten + 28 + 45

Davon

Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds

absolut in Tsd Euro 21313911 22724351

je Versicherten in Euro 228467 235317

zum Vorjahr je Versicherten - 29 + 30

Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz absolut in Tsd Euro 1287826 1709675

je Versicherten in Euro 13804 17704

zum Vorjahr je Versicherten ndash + 283

Sonstige Einnahmen absolut in Tsd Euro 143849 159976

je Versicherten in Euro 1542 1657

zum Vorjahr je Versicherten - 154 + 74

Ausgaben im Detail 2015 2016

24572147 Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 23002989

je Versicherten in Euro 246572 254452

zum Vorjahr je Versicherten + 15 + 32

Davon

Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 21656712 23109954

je Versicherten in Euro 232142 239310

zum Vorjahr je Versicherten + 41 + 31

Davon

Aumlrztliche Behandlung absolut in Tsd Euro 4324921 4608482

je Versicherten in Euro 46359 47722

zum Vorjahr je Versicherten + 38 + 29

Zahnaumlrztliche Behandlung ohne Zahnersatz

absolut in Tsd Euro 1450491 1516045

je Versicherten in Euro 15548 15699

zum Vorjahr je Versicherten + 23 + 10

49

Ausgaben im Detail 2015 2016

Zahnersatz absolut in Tsd Euro 361938 363907

je Versicherten in Euro 3880 3768

zum Vorjahr je Versicherten + 18 - 29

Arzneimittel absolut in Tsd Euro 3708728 3988102

je Versicherten in Euro 39754 41298

zum Vorjahr je Versicherten + 54 + 39

Hilfsmittel absolut in Tsd Euro 762963 796889

je Versicherten in Euro 8178 8252

zum Vorjahr je Versicherten + 32 + 09

Heilmittel absolut in Tsd Euro 711308 777475

je Versicherten in Euro 7625 8051

zum Vorjahr je Versicherten + 88 + 56

Krankenhausbehandlung absolut in Tsd Euro 6520595 7003332

je Versicherten in Euro 69895 72522

zum Vorjahr je Versicherten + 25 + 38

Krankengeld absolut in Tsd Euro 1474940 1561341

je Versicherten in Euro 15810 16168

zum Vorjahr je Versicherten + 53 + 23

Fahrkosten absolut in Tsd Euro 374939 410294

je Versicherten in Euro 4019 4249

zum Vorjahr je Versicherten + 96 + 57

Vorsorge- und Rehabilitationsleistungen

absolut in Tsd Euro 306972 317177

je Versicherten in Euro 3290 3284

zum Vorjahr je Versicherten + 51 - 02

Schutzimpfung absolut in Tsd Euro 205930 220120

je Versicherten in Euro 2207 2279

zum Vorjahr je Versicherten + 138 + 33

Fruumlherkennungsmaszlignahmen absolut in Tsd Euro 324596 328676

je Versicherten in Euro 3479 3404

zum Vorjahr je Versicherten + 47 - 22

50 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Ausgaben im Detail 2015 2016

Schwangerscha und Mutterscha

ohne stat Entbindung absolut in Tsd Euro 243622 265110

je Versicherten in Euro 2611 2745

zum Vorjahr je Versicherten + 21 + 51

Behandlungspflege und haumlusliche Krankenpflege

absolut in Tsd Euro 364213 413436

je Versicherten in Euro 3904 4281

zum Vorjahr je Versicherten + 151 + 97

Dialyse absolut in Tsd Euro 136648 143130

je Versicherten in Euro 1465 1482

zum Vorjahr je Versicherten + 64 + 12

Sonstige Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 383907 396438

je Versicherten in Euro 4115 4105

zum Vorjahr je Versicherten + 20 - 02

Praumlvention absolut in Tsd Euro 744643 756656

je Versicherten in Euro 7982 7835

zum Vorjahr je Versicherten + 23 - 18

Verwaltungsausgaben absolut in Tsd Euro 1233733 1309365

je Versicherten in Euro 13225 13559

zum Vorjahr je Versicherten + 99 + 25

Sonstige Ausgaben absolut in Tsd Euro 112545 152828

je Versicherten in Euro 1206 1583

zum Vorjahr je Versicherten - 372 + 312

51

Pflegeversicherung

Vermoumlgensrechnung 2015 2016

Aktiva in Tsd Euro

A Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 102500 110008

II Kurzfristige Geldanlagen 396000 415005

III Kassenbestand und Giroguthaben 286 828

B Rechnungsabgrenzungsposten 25137 37673

523924 563513

Passiva in Tsd Euro

A Reinvermoumlgen 244790 272895

B Verpfl ichtungen 279134 290618

523924 563513

Erfolgsrechnung 2015 2016

in Tsd Euro

1 Beitraumlge 4187123 4471718

2 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 5310 3553

3 Leistungsaufwand der Pfl egeversicherung 1199331 1339563

4 Zahlungen an den Ausgleichsfonds 2826011 2972471

5 Verwaltungskosten 120294 134589

6 Zinsergebnis 108 - 436

7 Sonstige Einnahmen 1 0

8 Sonstige Ausgaben 98 107

9 Jahresuumlberschuss 46807 28105

52 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Leistungsausgaben Pflegeversicherung

Leistungsausgaben in Tsd Euro 2015 2016

Pfl egesachleistung 172597 189955

Pflegegeld 351752 384789

Leistungen fuumlr Pfl egepersonen 63020 68594

Stationaumlre Leistungen 380641 410093

Uumlbrige Leistungen 231321 286132

Leistungsausgaben insgesamt 1199331 1339563

53

Mitglieder- und Versichertenentwicklung

Stichtag Jahresdurchschnitt

01012016 01012017 2015 2016

Mitglieder 7044467 7342157 6874547 7205987

zum Vorjahr +48 +42 +56 +48

Familienangehoumlrige 2433683 2454518 2454552 2450915

Versicherte insgesamt 9478150 9796675 9329099 9656902

zum Vorjahr +35 +34 +46 +35

54 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Der Geschaumlftsbericht der Techniker ndash auch digital

Unter wwwtkdegeschaeftsbericht finden Sie die digitale Ausgabe des TK-Geschaumlftsberichts

Der Geschaumlftsbericht 2016 steht Ihnen auch als PDF zum Download unter wwwpressetkde zur Verfuumlgung

Zu Artikeln die mit diesem Symbol gekennzeichnet sind finden Sie ausfuumlhrliche Videos im digitalen Geschaumlftsbericht

Impressum ndash Verantwortlich fuumlr den Inhalt Techniker Krankenkasse Bramfelder Straszlige 140 22305 Hamburg Telefon 040-69 09-17 83 Internet wwwpressetkde E-Mail pressestelletkde Twitter wwwtwittercomtk_presse

Verantwortlich Prof Dr Volker Moumlws Redaktion Kerstin Grieszligmeier Inga Laboga Texte Kerstin Grieszligmeier Hermann Baumlrenfaumlnger Gabriele Baron Nicole Battenfeld Daniel Burgstaler Dennis Chytrek Jacqueline Dauster Philip Giewer Michaela Hombrecher Inga Laboga Katharina Lemke Natalie Quadbeck Heike Schmedemann Silvia Wirth

Konzept und Gestaltung Christina Bartheidel Produktion Tanja Klopsch Litho Hirte GmbH amp Co KG Hamburg Druck Eversfrank Berlin GmbH Berlin Bilder Andreas Friese Jan Pauls Jan Haas Getty Images

copy Alle Rechte vorbehalten Nachdruck und sonstige Formen der Vervielfaumlltigung ndash auch auszugsweise ndash nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung

Mehr Informationen gibt es online Die digitale Ausgabe des TK-Geschauml sberichts fi nden Sie unter wwwtkdegeschae sbericht

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2010

02

720

17

  • Geschaumlftsbericht 2016
    • Vorwort
      • Dr Jens Baas im Gespraumlch mit13Martina Koederitz
      • Auf das Wesentliche reduziert
      • Interview bdquoDie Technikerldquo schaumlrft13ihren Markenauftritt
      • Kampagne Weil die beste Technik13menschlich ist
      • Position beziehen
      • Digitalisierung Nicht ob sondern wie
      • Interview Digitalisierung aktiv gestalten
      • Die Vermessung der Gesundheitswelt
        • Inhalt
        • 1 Die Techniker
        • 2 Die Technik
          • Thomas Ballast im Gespraumlch mit xbird
          • SmartHealth
          • Smart vernetzt
          • Digitale Versorgung
          • Service digital
          • Interviews Agiles Arbeiten amp Pflege
          • Innovationsfonds neue Wege in der Versorgung
            • 3 Wir Techniker
              • Techniker vernetzenTechniker
              • (Fuumlr) Techniker von morgen
              • Wissenschaft fuumlr Techniker
              • Techniker unterwegs
              • Ehrenamtlich fuumlr die Techniker
              • Interview bdquoStarke Selbstverwaltungldquo
              • Verwaltungsrat konkret
              • Sozialwahl gelebte Teilhabe
                • 4 Die Finanzen
                  • Jahresruumlckblick in Zahlen
                  • Vermoumlgensrechnung
                  • Vermoumlgen
                  • Einnahmen amp Ausgaben
                  • Pflegeversicherung
                  • Leistungsausgaben Pflegeversicherung
                  • Mitglieder- und Versichertenentwicklung
                    • Impressum

18 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Techniker

Die Vermessung der Gesundheitswelt

Die Techniker kuumlmmert sich nicht nur um die bestmoumlgliche medizinishysche Versorgung sondern engagiert sich auch dafuumlr dass ihre Versicherten moumlglichst gar nicht erst krank werden Mit Angeboten wie individuellen digitalen Coachings aber auch in Kitas Schulen Hochschulen und Betrieben unterstuumltzt sie die TK-Versicherten dabei etwas fuumlr ihre Gesundheit zu tun

Aber was macht Gesundheit aus Geshysundheit ist nicht nur die Abwesenheit von Krankheit Laut der Weltgesundshyheitsorganisation (WHO) geht es um das koumlrperliche geistige und soziale Wohlershygehen Der Lebensstil der Menschen und die gesundheitlichen Belastungen deshynen sie im Beruf ausgesetzt sind haben darauf groszligen Einfluss Deshalb erhebt und analysiert die Techniker regelmaumlszligig Daten zu Krankschreibungen und Arzneishymittelverordnungen und fuumlhrt Umfragen zum Lebensstil der Menschen durch

Kinder sind gut fuumlr die Gesundheit Der TK-Gesundheitsreport widmete sich 2016 in seinem Schwerpunkt der gesundheitlishychen Situation von Erwerbspersonen mit Familie Das Ergebnis Kinder sind gut fuumlr die Gesundheit Beschaumlftigte mit familienshyversicherten Kindern waren durchschnittshylich 143 Tage krankgeschrieben ndash 23 Tage weniger als Beschaumlftigte ohne Kinshyder Obwohl derzeit viel uumlber die gestressshyte Sandwichgeneration diskutiert wird zeigen die Daten dass Familie und Beruf nicht nur eine Doppelbelastung sind sonshydern dass Familie auch eine Ressource ist die positiv auf die Gesundheit wirkt

Medikamente fuumlr 250 Tage Der Report zeigt zudem dass Frauen mehr krankgeshyschrieben sind Maumlnner aber mehr Medishykamente bekommen 252 Tagesdosen ndash also die jeweils empfohlene Tagesdosis eines Praumlparats ndash erhielten Maumlnner bei

den Frauen waren es bdquonurldquo 245 Insbesondere bei Zivilisationsshykrankheiten wie Bluthochdruck und Diabetes ist das Verschreishybungsvolumen bei Maumlnnern deutlich houmlher

Gesund leben um gesund zu bleiben Viele dieser Beschwershyden lieszligen sich mit einem gesuumlnderen Lebensstil vermeiden oder positiv beeinflussen Dazu gehoumlren vor allem eine gesunde Ershynaumlhrung ausreichend Bewegung sowie regelmaumlszligiger Stressausshygleich Um herauszufinden wie Menschen mit diesen Themen umgehen befragte die Techniker einen Querschnitt der Bevoumllkeshyrung zum Ernaumlhrungs- und Bewegungsverhalten sowie zum Umshygang mit Stress

Die Bewegungsstudie zeigt dass sich die Haumllfte der Erwachsenen als bdquoSportmuffelldquo oder bdquoAntisportlerldquo bezeichnen Und Mehr als jeder Dritte bewegt sich im Alltag weniger als eine halbe Stunde Bewegung wirkt sich nicht nur positiv auf Herz- und Kreislauf aus sondern ist auch eines der besten Mittel gegen Stress Und der Stresspegel der Republik ist hoch Laut der TK-Stressstudie steshyhen 60 Prozent unter Strom Schuld sind vor allem der Job hohe Eigenanspruumlche und staumlndige Erreichbarkeit

Das is(s)t Deutschland Die neue Ernaumlhrungsstudie zeigt dageshygen einen positiven Trend 45 Prozent geben an dass sie sich vor allem gesund ernaumlhren moumlchten bei der Vorgaumlngerstudie 2013 sagten das nur 35 Prozent Die Ergebnisse der Umfragen hat die Techniker in drei Studienbaumlnden veroumlffentlicht Sie dienen als Grundlage um neue Praumlventionsangebote zu entwickeln

Die Studienbaumlnde zum Download wwwtkde Webcode 937684

19

Studienergebnisse auf einen Blick Ernaumlhrungsstudie 45 Prozent der Menschen Bewegungsstudie in Deutschland ist es am wichtigsten dass sie sich gesund ernaumlhren

3 2 66 der Erwachsenen in Deutschland bewegen sich in ihrem Alltag

noch nicht einmal eine Stunde

Gesundheitsreport Fehltage vs Medikamente pro Jahr

Frauen Maumlnner

45

41

5 4

Hauptsache gesund

Hauptsache lecker

Hauptsache kalorienarm

Hauptsache guumlnstig

Hauptsache schnell

weiszlig nicht

Stressstudie Zwischen Kindern und Karriere ist der Stress am groumlszligten Anteil der Befragten die mindestens manchmal gestresst sind nach Alter

18 bis 29 Jahre

30 bis 39 Jahre

40 bis 49 Jahre

50 bis 59 Jahre

60 bis 69 Jahre

70 plus

66

82

66

76

39

34

10 20 30 40 50 60 70 80

Oslash 61

20 Geschaumlftsbericht 2016 Die Technik ndash

Die Technik Technikergeist bringt Technik(en) hervor Diese muumlssen vor allem eines ndash die Versicherten im Blick haben und in ihrem Sinne den Alltag vereinfachen Prozesse beschleunigen oder zu einer besseren Versorgung beitragen

21

Technische Loumlsungen Die beste Technik ist menschlich heiszligt es in der aktuellen Kampagne der Techniker Dahinter steht auch die Uumlberzeugung dass Technik immer zum Ziel haben muss dem Menschen zu nutzen Technische Loumlsungen muumlssen dazu beitragen die Versicherten optimal zu versorgen oder deren Alltag durch neue Services erleichtern

Wofuumlr steht dabei bdquoTechnikldquo Im engeren Sinne fuumlr ganz konshykrete technik- und technoloshy

giebasierte Leistungen etwa digitale Versorgungsangebote Dazu gehoumlren beispielsweise eine App fuumlr Betroffene von Migraumlne ebenso wie eCoaches die beim Erreichen persoumlnlicher Gesundshyheitsziele helfen bdquoTechnikldquo meint auch neue Wege im Bereich Service etwa die TK-App oder die elektronische Gesundshyheitsakte die die Techniker gemeinsam mit IBM entwickelt

Im weiteren Sinne steht bdquoTechnikldquo aber auch fuumlr eine Methode eine Art und Weise zu handeln Bei der Techniker heiszligt das auch zunehmend agil zu arshybeiten und sich staumlrker team- und standortuumlbergreifend zu vernetzen Auf der anderen Seite koumlnnen sich Vershysicherte etwa durch Angebote zum Selbstmanagement gezielt Techniken aneignen um die eigene Gesundheit positiv zu beeinflussen und die Gesundshyheitskompetenz zu staumlrken

Daruumlber hinaus unterstuumltzen Technik und Techniken Loumlsungen auf ganz konshykrete Herausforderungen im Gesundshyheitswesen Etwa wenn die Techniker im Rahmen eines Projekts gemeinsam mit Partnern erprobt wie ein telemedishyzinisches Konsil die Folgen mangelnder Facharztdichte im laumlndlichen Raum milshydern kann ndash und weitere Projekte die durch den Innovationsfonds gefoumlrdert werden

Partnerschaften bieten stets die Chance neuer Impulse Diese kommen immer oumlfshyter von Start-ups die ihre Ideen im Geshysundheitswesen etablieren wollen Die Techniker geht offen auf diese Impulsgeshyber zu und schafft konkrete Vernetshyzungs- und Foumlrderangebote Welche Poshytenziale die Zusammenarbeit zwischen Krankenkassen und Start-ups fuumlr die Zukunft der Gesundheit hat diskutiert Thomas Ballast stellvertretender Vorsitshyzender des Vorstands der Techniker mit Dr Jonas Harder und Sebastian Sujka Ihr Berliner Start-up xbird setzte sich im Pitch im Rahmen des Innovationstags durch und gewann eine Entwicklungsshykooperation mit der Techniker

22 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

bdquoNeue Produkte brauchen die Chance sich zu beweisenldquo Thomas Ballast stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Techniker diskutiert mit Dr Jonas Harder (Chief Medical Officer) und Sebastian Sujka (CEO) vom Berliner Start-up xbird wie Start-ups den Weg ins Gesundshyheitswesen finden koumlnnen Die Software des Unternehmens wertet Bewegungsdaten von Smartphones aus In Kombination mit medizinischen Informationen koumlnnen daraus Ruumlckschluumlsse auf beginnende oder eskalieshyrende Erkrankungen gezogen werden

Thomas Ballast Start-ups sind Teil des digitalen Wandels im Geshysundheitswesen den wir Techniker aktiv mitgestalten moumlchten Sie haben sich beim Innovationstag durchgesetzt und eine Entwicklungsshykooperation mit der Techniker gewonnen Wie sind Ihre Erfahrungen wenn Kasse auf Start-up trifft Stoszligen da zwei Kulturen aufeinander

Sebastian Sujka Wir hatten mit sehr langen Response Rates geshyrechnet Das war nicht der Fall Ein kultureller Unterschied ist viel-leicht dass wir spontan nach einem Telefonat loslegen auch uumlber Nacht wenn viel Arbeit ansteht Bei Ihnen werden viel mehr Leute eingebunden es gibt viel mehr Struktur

Dr Jonas Harder Positiv ist definitiv dass wir von Anfang an einen kompetenten Ansprechpartner bei der TK hatten der sich auch kurz-

fristig Zeit fuumlr uns nahm der uns verstand und die naumlchsten Schritte aufzeigte Haumltten Sie denn gerne mehr Start-up im Unternehmen

Ballast Manchmal schon Andererseits sind wir als Kasse auf Nachhaltigkeit Vertrauen und Sicherheit ausgerichtet Mit Start-ups verbinde ich Tempo und die Notwendigkeit schneller Ergebnisse Natuumlrlich treiben auch wir eigene Projekte voran entwickeln etwa Apps foumlrdern aber bewusst auch die Kooperashytion mit Start-ups Wir wollen Ideen von auszligen aufgreifen gemeinsam entwickeln und daraus Produkte schaffen die wir unseren Kunden anbieten koumlnnen Warum sucht xbird die Naumlhe zu einer Kasse

Sujka Unser Team ist zwar fokussiert und schnell ndash aber was Expertise Reichweite Schlagkraft Kundenshybindung und Vertrauen angeht koumlnnen wir uns nicht mit einem Unternehmen wie der TK vergleichen

Harder Wir kommen von der Technologie die wir sehr gut kennen bewegen uns mit dem Gesundshyheitswesen aber in einen Sektor fuumlr den uns Fachshy

shy

bdquoIn den USA wird mehr ausprobiertldquo

Dr Jonas Harder

23

wissen fehlt Es gibt schlieszliglich keine Webseiten die beschreishyben welche Schritte man gehen muss um erfolgreich zu sein Das ist wie ein Dschungel

Ballast Es ist sicher sinnvoll fruumlhzeitig gemeinsam den Weg von der Entwicklung bis zur Vermarktung durchzugehen um moumlgliche Stolpersteine zu identifizieren Deshalb ist es wichtig dass sich beide auf einen gemeinsamen Weg einlassen Eine gute Idee oder Technologie reicht in der Regel nicht aus Manchshymal habe ich den Eindruck dass Start-ups die Kundenperspekshytive ndash das heiszligt die Frage ob ein Produkt tatsaumlchlich Nutzen schafft oder vielleicht sogar Angst macht ndash vernachlaumlssigen

Sujka Start-ups brauchen fruumlhzeitig Klarheit uumlber moumlgliche Hindernisse die den Weg gefaumlhrden Fuumlr uns kann jeder Zeitshyverzug weil man zum Beispiel sein Konzept umschmeiszligen muss existenzgefaumlhrdend sein Ideal waumlre daher ein stanshydardisierbarer Prozess eine Art Leitfaden fuumlr alle die mit aumlhnlichen Herausforderungen kaumlmpfen

Ballast Diese Klarheit haben wir natuumlrlich auch nicht immer Wir stehen im staumlndigen Dialog mit den Aufsichtsbehoumlrden und muumlssen immer wieder herausfinden was unsere Kunshyden wollen Und manches ergibt sich erst im Prozess Fuumlr Start-ups besteht die grundsaumltzliche Herausforderung im Gesundheitssystem Hier treffen eine hohe Geschwindigkeit und kurze Innovationszyklen auf einen ausgepraumlgten regushylatorischen Rahmen Orientieren Sie sich angesichts dieser Hindernisse eher ins Ausland

Harder Der deutsche Markt ist fuumlr uns wichtig Wir sind aber oft in den USA dort geht die Digitalisierung schneller voran es wird mehr ausprobiert

Sujka Wir sehen hierzulande erste Fortschritte Ein Start-up zu gruumlnden ist schon fast Mainstream es gibt Wettbewerbe und Programme Sie haben ja auch Projekte und einen Wettshybewerb gestartet und sagen Wir machen einfach mal auch wenn nicht alles von Anfang an planbar ist Ich hoffe die Entshywicklungen gehen schnell genug voran damit sich nicht viele Start-ups in die USA verabschieden

Ballast Wir muumlssen deshalb an den Rahmenbedingungen arbeiten Unser Gesundheitssystem ist nicht auf das Temshypo der Digitalisierung vorbereitet Fuumlr Start-ups brauchen wir schnellere Zugangsmoumlglichkeiten einen Weg speziell fuumlr bdquodigitale Versorgungsprodukteldquo Sie muumlssen die Chance hashyben mit verringerten Anforderungen zu starten Gleichzeishytig sollten sie den Auftrag bekommen fruumlhzeitig Daten zu Wirksamkeit und Nutzen zu erheben Das muumlssen wir in den naumlchsten zwei bis drei Jahren auf den Weg bringen denn das Gesundheitswesen darf den Anschluss an die Digitalisierung nicht verlieren

Unter wwwtkdegeschaeftsbericht finden Sie das ganze Gespraumlch im Film

bdquoStart-ups brauchen fruumlhzeitig Klarheitldquo

Sebastian Sujka

24 Geschaumlftsbericht 2016 Die Technik

ndash

SmartHealth Die Bevoumllkerung ist bereit fuumlr digitale Gesundheitsangebote ndash so lautet das Fazit der Studie SmartHealth die Forsa im Auftrag der Techniker durchgefuumlhrt hat Untersucht wurde dabei nicht nur ob die technischen Voraussetzungen mittlerweile gegeben sind sondern auch wie ausgepraumlgt die Bereitschaft ist sich mit Gesundheitsdienstleistern zu vernetzen digitale Hilfsmittel beim Selbstmanagement der eigenen Gesundheit zu nutzen und einer vernetzen Nutzung der Daten zuzustimmen wenn dies der Forshyschung und der eigenen Gesundheitsprognose dient Schluumlsselshyworte sind in diesem Zusammenhang Selbstbestimmung Vershytrauen und tatsaumlchlicher Nutzen neuer Anwendungen ndash mit ihnen steigt die Akzeptanz der digitalen Medizin Der Studienband zum Download wwwtkde Webcode 915488

82 glauben dass Onlinekommunikation mit der Arztpraxis

in zehn Jahren alltaumlglich ist

61der Menschen in Deut

sc

hland wuumlrden

ihre medizinischen Daten anonym fuumlr Forschungszwecke spenden

Der Kontakt zur Krankenkasse wird digital Die Mehrheit erwartet in zehn Jahren eine deutliche Zunahme der Onlinekommunikation

3 1 9

48

40

ja wahrscheinlich weiszlig nicht

eher nicht Rundungsdifferenzen moumlglich

ja bestimmt nein bestimmt nicht

Wandert die Gesundheit in Zukunft in die digitale Sphaumlre In zehn Jahren wird dies bei Gesundheitsthemen ganz alltaumlglich sein

Internetrecherche

Einsatz von Apps

Austausch in sozialen Netzwerken

56

43

31

41

36

43

10 20 30 40 50

ja bestimmt ja wahrscheinlich

25

Smart vernetzt Die Techniker unterstuumltzt Versicherte in Sachen bdquoSelbstbestimmung als Patientldquo ndash und foumlrdert Innovashy tionstreiber die mit ihren Ideen die Gesundheitsversorgung im Sinne der Kunden voranbringen wollen

Starke Patienten nutzen Zeit beim Arzt besser Diabetes Uumlbergewicht Kopf- und Ruuml- Seminarangebot Patient sein kann man lernen Wie man lershyckenschmerzen ndash oft sind die groszligen nen kann bdquoselbstbestimmter Patientldquo zu sein zeigen die Kursrei-Volksleiden der Grund fuumlr medizinische he bdquoKompetent als Patientldquo und die gleichnamige Broschuumlre Behandlungen und Kosten in Milliarden- Darin erfahren Versicherte wie sie qualitativ hochwertige Inforshyhoumlhe Allen dreien ist es gemein dass der mationen recherchieren und Arztgespraumlche vor- und nachberei-Patient mit seinem Verhalten den Schluumlsshy ten koumlnnen So koumlnnen Arzt und Patient die oft knappe Zeit im sel fuumlr Verlauf und moumlgliche Folgeerkran- Behandlungszimmer fuumlr die bdquosprechende Medizinldquo die gemeinshykungen selbst in der Hand hat Studien same Therapieplanung und das Festlegen individueller Behandshyim Auftrag der Techniker zeigen Schon lungsziele nutzen Davon profitieren insbesondere chronisch das Wissen um die eigene Erkrankung kranke Patienten die oft im Laufe der Jahre ein fundiertes Wissen steigert die Therapietreue (Adhaumlrenz) uumlber ihre Erkrankung erwerben Im Arzt-Patienten-Gespraumlch geht

es fuumlr sie dann mehr darum den Therapieverlauf und die Prog-Die Techniker setzt deshalb auf Programshy nose zu besprechen und individualisierte Behandlungsziele geshyme die den Patienten in seiner Kompeshy meinsam festzulegen tenz staumlrken Dadurch koumlnnen sogar Operationen vermieden werden wie Als Patient Verantwortung zu uumlbernehmen etwa durch Beweshydas bdquoZweitmeinungsprogrammldquo der gung kann die Prognose verbessern Eine Studie der Universi-Techniker zeigt Neun von zehn aumlrztlich taumltsklinik Freiburg hat gezeigt Wer sich erreichbare Gesundheitsshyverordneten Ruumlcken-OPs konnten vershy ziele setzt und diese verfolgt verbessert den Gesundheitszustand mieden werden indem der Patient zuvor und die Adhaumlrenz Dieses Selbstmanagement unterstuumltzt die auf eine zweite Meinung setzte Techniker auch mit Online-Gesundheitscoachings

Old Economy meets New Economy Innovationen haben es im deutschen Gesundheitswesen oft Mehrere Workshop-Phasen vermittelshynicht leicht Ihr Nutzen muss erst wissenschaftlich belegt ten Kompetenzen in kundenorientierter sein Datenschutz und rechtlicher Rahmen stellen hohe An- Produktentwicklung Kenntnisse des forderungen an neue Angebote ndash aus Sicht vieler Start-ups Gesundheitswesens und Business-Exshysind das hohe Huumlrden Um Start-ups im Gesundheitswesen pertise zu vernetzen hat die Techniker die Health-i-Initiative gestarshytet die im TK-Innovationstag und der Health-i-Preisverlei- Im Herbst trafen sich schlieszliglich rund hung im November gipfelte 50 Akteure aus dem Gesundheitsweshy

sen sowie Vertreter von fuumlnf Start-ups bdquoSmarte Ideen fuumlr die Gesundheitsversorgung gesuchtldquo lau- auf dem TK-Innovationstag im Berliner tete der Aufruf der Techniker sich fuumlr den gemeinsam mit Soho House zu einer Open-Space-Konshydem Handelsblatt ausgelobten Health-i-Award zu bewerben ferenz mit Pitch Das Ziel Den Ausshyndash ihm folgten weit uumlber 100 Start-ups mit Ideen von der ad- tausch etablierter Akteure im Gesundshyhoc-Labordiagnostik uumlber die Schnell-Erkennung von Klinikshy heitswesen mit jungen Gruumlndern zu keimen bis zur Gedaumlchtnistraining-App fuumlr Schlaganfall- und foumlrdern Als Gewinner ging das Berliner Krebs-Patienten Start-up xbird hervor und gewann die

Entwicklungskooperation mit der Techniker

26 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

Digitale Versorgung die Zukunft aus der Hosentasche

Erfahrungen von Patienten sammeln Symptome beobachten Diagnosen stellen und einen Therapieplan festlegen ndash was Aumlrzte schon seit der Antike tun erlebt einen wahren Boom digitaler Unterstuumltzung

Elektronische Schmerztagebuumlcher liefern dem Arzt einen exakten Schmerz- und Medikationsverlauf die Dauer-Blutdruckmessung uumlbernimmt das Smartphone und selbst die verordnete Medizin kommt immer haumlufiger nicht als Saft oder Tablette daher sondern als individualisiertes Sportprogramm (gespeichert auf einem Chip) oder als Selbstmanagement-App die zu Entspannung oder Bewegung raumlt

Dabei wird der Arzt nicht ersetzt sondern in den Bereichen Patienteninformation Datengewinnung (also Anamnese) und bei Hausbesuchen via Videosprechstunde eher entlastet Die Rolle der Sensorik und des Trackings ndash also der routinemaumlszligigen Erfassung eines taumlglichen Bewegungsprofils des Krankheitsshyverlaufs oder des Medikamentengebrauchs ndash nimmt in starkem Maszlige zu So werden dem Mediziner in naher Zukunft schon

beim Erstgespraumlch mit dem Patienten viele valide Daten autoshymatisch zur Verfuumlgung stehen die er bei Diagnosestellung und Therapieplanung einbeziehen kann

Mobile Partner fuumlr unterwegs Dabei ist die Huumlrde bdquoMobilishytaumltldquo laumlngst genommen und die ersten medizinisch sinnvollen und auch notwendigen Apps stehen zur Verfuumlgung So wershyden elektronisch erfasste Daten wie im TK-DiabetesTagebuch zum staumlndigen Begleiter und der digitale Coach ndash egal ob in der Gesundheitspraumlvention oder Schmerzbehandlung ndash ein zuverlaumlssiger Partner fuumlr die Hosentasche Das ist ein erster Schritt ndash in Zukunft sind auf Grundlage dieser Daten dann auch Vorhersagemodelle zu bevorstehenden Gesundheitsershyeignissen wie Herzinfarkt oder Asthmaanfall moumlglich

27

Migraumlne-App Bei chronischen Kopfschmerzen greifen viele nur zur Tablette ndash aber dabei zu kurz Hilfreich ist ein Selbstmanageshyment der Kopfschmerzen Dies faumlngt mit dem Dokumentieren der Schmerzattacken und Medikamenteneinnahmen an und reicht bis zur in die App integrierten progressiven Muskelentspannung

Die App bietet unter anderem bull ein Kopfschmerztagebuch mit Schmerzkalender bull eine Auswertungsfunktion mit pdf-Export fuumlr das Gespraumlch

mit dem Arzt bull die Moumlglichkeit mit Experten zu chatten und bull die Vernetzung mit anderen Patienten Weitere Informationen zur App wwwtkde Webcode 917996

Pilotstudie Valedo ndash digitale Ruumlckentherapie Ein Tablet zwei Senshysoren und eine Anwendung die wie ein Computerspiel aussieht ndash ein kleiner Koffer mit diesen Utensilien verspricht die Ruumlckenmuskulatur spielerisch zu trainieren Moumlglich machen dies die individuelle Einweishysung durch einen Schmerztherapeuten und ein spezielles Programm fuumlr zuhause Macht der Patient in der Spielsituation die richtigen Beweshygungen wird ihm das auf dem Bildschirm angezeigt ndash ebenso wie falshysche Bewegungen Das ermoumlglichen die an Brust- und Kreuzbein befesshytigten Bewegungssensoren die jede Bewegung messen

bull Fast jeder zehnte Fehltag ist ruumlckenbedingt bull Die digitale Ruumlckentherapie richtet sich an Patienten die schon

vier Wochen oder laumlnger wegen Ruumlckenbeschwerden arbeitsunfaumlhig sind bull Ergebnisse der Studie werden im Laufe von 2017 erwartet

eCoaches Knapp eine halbe Million Menschen in Deutschland hat bereits einen TK-GesundheitsCoach im Internet genutzt Ob mehr Bewegung weniger Kopfschmerzen oder Stress besser bewaumlltigen ndash die Coaches helfen mit acht bis 14 Wochen dauernden Programshymen dabei sich zu informieren persoumlnliche Gesundheitsziele zu erreichen und so das persoumlnliche Wohlbefinden Stuumlck fuumlr Stuumlck zu verbessern

bull Verschiedene Gesundheitsziele stehen zur persoumlnlichen Auswahl bull Durch das Smartphone wird der Coach zum virtuellen Begleiter

Tinnitracks Eine Aussicht auf Heilung haben viele der drei Millionen Tinnitus-Pashytienten in Deutschland kaum ndash eine erfolgreiche Therapie gibt es bisher nicht Eine Chance auf Linderung bietet die App bdquoTinnitracksldquo die die Lieblingsmusik um den Stoumlrton filtert und so zur Therapie wird Erste Ergebnisse der Patientenbefragung zeigen Bei jedem dritten Patienten lindert Tinnitracks die Beschwerden deutlich

Tinnitracks bull ist verfuumlgbar in Hamburg Bayern Hessen Nordrhein-Westfalen und Baden-Wuumlrttemberg bull ist Teil eines Versorgungsangebotes im Rahmen der Integrierten

Versorgung und wird vom teilnehmenden HNO-Arzt verordnet und bull wird bei 1000 Patienten unter Alltagsbedingungen auf seine Wirksamkeit gepruumlft

28 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

Kunden koumlnnen mit der TK-App unter anderem Ǵ Krankmeldungen und Dokumente an die Techniker uumlbermitteln Ǵ Nachrichten an die Techniker schicken Ǵ TK-Briefe online empfangen Ǵ das TK-Bonusprogramm digital nutzen Ǵ die verschriebenen Medikamente der letzten drei Jahre einsehen

Die TK-App wird kontinuierlich um weitere Funktionen erweitert

Service digital Digitale Angebote erleichtern es Versicherten Gesundheitsshyangelegenheiten flexibel in den Alltag zu integrieren Mit der TK-App und der Entwicklung der elektronischen Gesundheitsakte treibt die Techniker diese digitalen Moumlglichkeiten weiter voran

Die eGA Gesundheitsdaten in der Hand der Versicherten Die elektronische Gesundheitsakte (eGA) wird ein Speicherort fuumlr Dashyten werden den die Versicherten komplett selbst verwalten Jeshyder wird selbst bestimmen was in die Gesundheitsakte kommt und wer darauf zugreifen kann ndash ganz aumlhnlich wie bei einem Bankshyschlieszligfach IBM wird die Akte als Dienstleister zur Verfuumlgung stellen aber selbstverstaumlndlich keinen Zugriff auf die Daten hashyben Auch die Techniker wird als Krankenkasse nur mit Zustimshymung des Versicherten Zugriff bekommen ndash und auf Wunsch die Leistungsdaten zur Verfuumlgung stellen Nutzer koumlnnen dann zum Beispiel mit einem Klick sehen welche verschreibungspflichtigen Medikamente sie in den letzten drei Jahren bekommen haben Diese Liste kann dann jeder selbst um die Medikamente ergaumlnzen die nicht der Verschreibungspflicht unterliegen Auch weitere Dashy

ten soll jeder Versicherte selbst in seine Akte einpflegen koumlnnen Denkbar ist auszligerdem dass Sensordaten etwa von Fitnesstrashyckern direkt in die Akte flieszligen

TK-App Krankmeldungen uumlbermitteln TK-Briefe online empfangen oder Nachrichten an die Techniker schicken Die TK-App bietet viele Funktionen bequem per Smartphone Aufbauend auf der Online-Filiale bdquoMeine TKldquo ergaumlnzt die TK-App das bisherige Service- und Leistungsangebot So ist beishyspielsweise das TK-Bonusprogramm komplett digital nutzbar und die Medikamentenuumlbersicht bietet einen Uumlberblick uumlber die verordneten Medikamente der letzten drei Jahre Besonshyders nutzerfreundlich ist die vereinfachte Interaktion mit der Techniker Dokumente koumlnnen mit dem Smartphone abfotoshygrafiert und sicher uumlbermittelt werden Damit geht die Techshyniker einen weiteren Schritt in Richtung digitaler Krankenkasse

Die TK-App ist fuumlr Kunden der Techniker kostenlos im Apple App Store und bei Google Play downloadbar Die Nutzung der App erfordert ein Smartphone mit dem Betriebssystem iOS oder Andshyroid Weitere Informationen finden Sie auf wwwtkde unter dem Webcode 937842

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Zusammenarbeit So agil ist die TK Schnell Ziele erreichen statt langwierige Plaumlne abzuarbeiten Aufshygaben teilen statt sie allein zu erledigen als Team entscheiden statt den Chef beschlieszligen zu lassen Die Techniker arbeitet zushynehmend agil Was das im Arbeitsalltag bringt verraten die Orshyganisationsentwicklerin Nadja Stephani die beim Einstieg in dieshyse Arbeitsweise unterstuumltzt und Randolf Sprengnether dessen Team Projekte agil managt

Frau Stephani warum kommt in der TK die agile Arbeitsweise zum Einsatz Stephani Agile Methoden kommen urspruumlnglich aus der Softshywareentwicklung und werden deshalb in unserer IT schon lange genutzt Seit 2016 fuumlhren wir die agile Arbeitsweise aber auch gezielt in anderen Bereichen bei uns ein ndash etwa in der Projektarshybeit oder im Versorgungsmanagement Wir wollen so flexibler werden und gerade bei komplexen Themen unsere Produkte noch enger auf den Kunden abstimmen

Herr Sprengnether was bringen Ihnen agile Techniken Sprengnether Wir nutzen diese Arbeitsweise um unser Intrashynet weiterzuentwickeln Anfangs war es ungewohnt sich als Team taumlglich uumlber den aktuellen Stand unserer Themen auszushytauschen und zusammen zu entscheiden welche Aufgaben geshyrade die wichtigsten sind Inzwischen profitieren wir davon Wir organisieren uns besser konzentrieren uns auf das Wesentliche und bekommen unsere Aufgaben schneller erledigt Und schlieszligshylich haben wir so auch ein staumlrkeres Wir-Gefuumlhl entwickelt denn wir bringen eine Sache gemeinsam voran und identifizieren uns als Team noch staumlrker mit unserer Arbeit

Nadja Stephani und Randolf Sprengnether schaumltzen die Flexibilitaumlt der agilen Arbeitsorganisation

Vernetzte Effizienz in der Pflege Peter Wilhelm leitet das neueste Pflegezentrum der Techniker Im Interview erlaumlutert er wie das Zentrum in die Pflegeinfrastruktur eingebunden arbeitet

Das dritte und somit juumlngste Pflegezentrum der Techniker eroumlffnete im Oktober ndash was wird dort geleistet Wilhelm Wir betreuen in Mainz aktuell mit rund 100 Mitarbeishytern Pflegefaumllle aus Hessen und dem Suumlden Nordrhein-Westfashylens Perspektivisch werden wir aber deutlich wachsen und unseshyre Aufgaben erweitern Wir wollen fuumlr pflegende Angehoumlrige ansprechbar sein und der Bedarf nimmt zu

Was waren die Herausforderungen beim Aufbau Wilhelm Wir haben die neue Infrastruktur im laufenden Betrieb aufgebaut ndash im Vorfeld der groumlszligten Neuerung in der Pflegeversishycherung zum Jahreswechsel in deren Rahmen die Kolleginnen und Kollegen unsere Versicherten umfassend informierten und deren Fragen beantworteten Parallel dazu arbeiteten die erfahshyrenen Kollegen aus den Zentren in Kiel und Dresden die Mitarbeishyter fuumlr den neuen Standort ein so dass das neue Zentrum ab dem Einzugstag eigene Kontingente bearbeiten konnte Das funktioshynierte dank teamuumlbergreifender Arbeit und enger Vernetzung zwischen den Zentren richtig gut

Wie ist das Zentrum in die Pflegeinfrastruktur integriert Wilhelm Ein Groszligteil der fachlichen Kommunikation zwischen Zentren und Unternehmenszentrale laumluft uumlber eine digitale Plattshyform Uumlber dieses Forum tauschen sich die fachlich Verantwortshylichen zentrumsuumlbergreifend zu Themenschwerpunkten wie etwa Pflegedienste oder Hospizbehandlung aus Das ermoumlglicht uns Loumlsungen fuumlr aktuelle Fragen fuumlr alle sichtbar und verbindshylich sowie schnell und effizient in die Praxis zu uumlberfuumlhren

Peter Wilhelm leitet das Pflegezentrum der Techniker in Mainz

30 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

Innovationsfonds neue Wege in der Versorgung

Der Innovationsfonds foumlrdert Versorgungsinnovationen und die Versorgungsforschung in Deutschland und wird vom Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) verwaltet Im Fokus stehen Projekte die verschiedene Sektoren des Gesundheitsshywesens einbeziehen und uumlber die bisherige Regelversorgung hinausgehen um die Versorgung der gesetzlichen Krankenkassen weiterzuentwickeln Im Bereich Versorgung hat die Techniker insgesamt 27 Foumlrderzusagen erhalten Fuumlnf dieser Projekte verantwortet die Techniker als sogenannte Konsortialfuumlhrerin also federfuumlhrend

NetzWerk GesundAktiv ndash laumlnger selbstbestimmt leben Wie koumlnnen aumlltere Menschen moumlglichst lange selbstbestimmt in den eigenen vier Waumlnden leben Das ist die zentrale Fragestellung des NetzWerk GesundAktiv in Hamburg Das Projekt ist ein sektorenshyuumlbergreifendes Hilfs- und Betreuungsnetzwerk im Quartier Es integriert und verbindet bestehende regionale Hilfs- und Versorshygungsangebote mit eigenen Bausteinen und erprobt ein technishysches Assistenzsystem

Im Zentrum steht die koordinierende Stelle (KS) im Hamburger Albertinen-Haus Dort durchlaufen die Teilnehmer Untersuchunshygen und Tests Sie erhalten einen individuellen Unterstuumltzungsshyplan und einen Tablet-PC Je nach persoumlnlichem Bedarf wird der Alltag der Teilnehmer durch Angebote des Projekts unterstuumltzt Der Tablet-PC dient als Kommunikationsplattform So koumlnnen die Teilnehmer etwa per Video mit der KS sprechen oder einen Notruf an die Johanniter-Unfall-Hilfe absetzen In weiteren Ausbaustushyfen sind auch Haussteuerungsfunktionen und eine intelligente Notfallerkennung mit Hilfe von angeschlossenen Bewegungsmelshydern moumlglich

Teledermatologie ndash Hautarztversorgung auf dem Land Wie laumlsst sich mit Hilfe der Telemedizin die Versorgung auf dem Land verbessern Die Dermatologie bietet dafuumlr gute Voraussetzunshygen Denn Hauterkrankungen sind fotografisch gut abbildbar und solche Fotos koumlnnen auf digitalem Weg in angemessener Qualitaumlt versendet werden Das nutzt das Projekt Teledermatoshylogie in Mecklenburg-Vorpommern Bereits heute ist eine flaumlchenshydeckende dermatologische Versorgung von Patienten dort nicht mehr sichergestellt Wartezeiten fuumlr Termine von mehreren Moshynaten sind uumlblich Die Praxen der rund 60 niedergelassenen Hautaumlrzte sind vor allem in den Staumldten konzentriert Das Projekt etabliert ein telemedizinisches Konsil zwischen Haus- und Fachaumlrzten Die Teilnehmer nutzen dabei eine App die Veraumlndeshyrungen der Haut abbildet Anschlieszligend leiten sie die Daten an die Dermatologie der Universitaumltsmedizin Greifswald oder an koshy

operierende niedergelassene Dermatologen weiter Von diesen Experten erhalten sie uumlber die App anschlieszligend eine konsiliarishysche Empfehlung zur weiteren Behandlung Sofern Patienten kurzfristig keinen Termin bei einem Dermatologen erhalten muumlsshysen sie nun nicht zwangslaumlufig eine Klinik aufsuchen Sie koumlnnen sich an ihren bereits behandelnden Hausarzt wenden und werden per Telekonsil trotzdem parallel von Spezialisten beraten oder behandelt

TransFIT ndash luumlckenlos in die Erwachsenenmedizin Zaumlhlt man alle Kinder- und Jugendvorsorgeuntersuchungen (U1 ndash U11 J1 und J2) und empfohlenen zahnaumlrztlichen Kontrolltermine zusamshymen kommt ein Kind bis zum 18 Geburtstag auf etwa 43 regushylaumlre Arztbesuche Allerdings ist die Versorgung in der sogenannshyten Transitionsphase der Uumlbergangsphase vom Jugendlichen zum Erwachsenen oft luumlckenhaft Besonders kritisch ist dies bei Kindern und Jugendlichen mit chronischen Erkrankungen wenn der bis dato behandelnde Kinderarzt mit der Volljaumlhrigkeit nicht mehr zustaumlndig ist

Diese Luumlcke will das Projekt TransFIT schlieszligen TransFIT steht fuumlr Fruumlhintervention zur Vorbereitung und Begleitung des Transitishyonsprozesses aus der Kinder- und Jugendmedizin in die Erwachshysenenmedizin Basierend auf dem regional bereits erfolgreichen Berliner TransitionsProgramm (BTP) sollen zeitliche Verzoumlgerunshygen waumlhrend des Arztwechsels durch ein telemedizinisch arbeishytendes Fallmanagement bundesweit vermieden werden Fallmashynager begleiten die Jugendlichen ab 12 Jahren und bereiten sie auf den Uumlbergang vor Ausgangspunkt ist ein ausfuumlhrliches Geshyspraumlch des Kinderarztes sowie daran anknuumlpfend eine systemashytische Einschaumltzung inwieweit bei den Jugendlichen Bedarf fuumlr eine spezifische Unterstuumltzung in der Uumlbergangsphase besteht Neben der kontinuierlichen telemedizinischen Begleitung komshymen sogenannte Transitionsschulungen zum Einsatz die die Faumlhigkeiten der jugendlichen Patienten zum eigenstaumlndigen Mashynagement ihrer chronischen Erkrankungen verbessern

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VERO ndash Die Versorgung von Menschen mit Rheuma optishymieren Rheumatoide Arthritis ist eine haumlufige chronische Gelenkerkrankung an der Schaumltzungen zufolge etwa 800000 Menschen in Deutschland leiden Mit dem Projekt VERO sollen Versorgungsqualitaumlt und Versorgungseffizienz bei der Theshyrapie verbessert werden indem die Arzneimitteltherapie opshytimiert wird

Bisher wird die Erkrankung unter anderem mit hochwirksamen entzuumlndungshemmenden Medikamenten und haumlufig auch mit Schmerzmitteln behandelt Seit mehreren Jahren sind fuumlr diese Indikation nun auch sogenannte Biologika verfuumlgbar Arzneimitshytel durch die immer mehr Patienten beschwerdefrei leben koumlnshynen Sind die Symptome abgeklungen und ist die Krankheitsaktishyvitaumlt gering koumlnnen die Medikamente reduziert oder sogar ganz abgesetzt werden In diesen Faumlllen spricht man von bdquoDeeskalatishyonldquo Bislang geschieht das in der Therapie der rheumatoiden Arshythritis nur selten VERO zielt darauf ab dass nur das notwendige Maszlig an Arzneimitteln zum Einsatz kommt und leistet somit auch einen Beitrag zur Erhoumlhung der Arzneimitteltherapiesicherheit

Mit VERO wird erstmals in Deutschland die schrittweise Deeskashylation von Menschen mit rheumatoider Arthritis systematisch in der Versorgungsrealitaumlt umgesetzt und evaluiert Dies geschieht im engen Austausch zwischen Arzt und Patient Ziel ist es den Patienten eine passgenaue Therapie anzubieten Neben einer engmaschigen Krankheitskontrolle soll vor allem das Selbstmashynagement des Patienten gestaumlrkt werden

LeIKD ndash Orientierung zur Gesundheit Diabetes Mellitus Typ 2 und Koronare Herzkrankheit bringen erhoumlhte kardiovaskulaumlre Risikofaktoren mit sich erhoumlhen also das Risiko etwa einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden Gesundheitsorienshytiertes Verhalten kann diese Risikofaktoren senken Dafuumlr ist jedoch ein veraumlnderter Lebensstil notwendig Auf diesem Weg begleitet das Programm LeIKD betroffene Hochrisikopatienten mit einem individuell abgestimmten Bewegungs- und Ernaumlhshyrungsprogramm Dabei kommen Aktivitaumlts- und Pulsmesser eine Kommunikations-App und bestehende Gesundheitsproshygramme der Techniker zum Einsatz Zudem werden Hausaumlrzte Diabetologen Kardiologen Ernaumlhrungs- und Physiotherapeushyten eingebunden

Alle Projekte in der Uumlbersicht wwwtkde Webcode 935240

Versorgungsforschung zehn Foumlrderzusagen Lassen sich unerwuumlnschte Neben- und Wechselwirshykungen von neu zugelassenen Praumlparaten mithilfe von Routinedaten fruumlhzeitig erkennen Wie muss ein Fehshylerberichts- und Lernsystem fuumlr die Arztpraxis ausseshyhen damit es auch tatsaumlchlich genutzt wird und die ambulante Behandlung sicherer macht Warum wershyden Patienten mit Brustschmerzen in bestimmten Reshygionen Deutschlands besonders oft per Linksherzkashytheter untersucht Das sind einige der Fragen denen die Techniker mit Partnern wie Universitaumlten und anshyderen Forschungseinrichtungen in insgesamt zehn Versorgungsforschungsprojekten auf den Grund geht

Die zehn Projekte haben Anfang 2017 vom Innovatishyonsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses Foumlrderzusagen in Houmlhe von 125 Millionen Euro erhalshyten Bei sieben der zehn bewilligten Projekte ist das WINEG das wissenschaftliche Institut der TK fuumlr Nutshyzen und Effizienz im Gesundheitswesen Konsortialshypartner

Bei einigen der Projekte geht es auch darum zu untershysuchen wie wirksam bestimmte Arzneimittel sind Mit Blick auf risikobehaftete Medikamente in der Schwanshygerschaft wird das WINEG beispielsweise eine neue wissenschaftliche Methodik entwickeln um mithilfe von Routinedaten bekannte Risiken systematisch zu uumlberpruumlfen weiter zu erforschen und bislang noch unshybekannte Risiken zu entdecken Um wichtige genetishysche Risikofaktoren bei der Arzneimitteltherapie zu identifizieren wird das WINEG ebenfalls Routinedaten analysieren und zudem mit pseudonymisierten Befrashygungsergebnissen verknuumlpfen

32 Geschaumlftsbericht 2016 Wir Techniker ndash

Wir Techniker Wie werden wissenschaftliche Ergebnisse praktisch nutzbar Wie kann man Eltern chronisch kranker Kinshyder unterstuumltzen Uumlber 13000 Mitarbeiter arbeiten nach dem Prinzip bdquovon Technikern fuumlr Technikerldquo

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Von Technikern fuumlr Techniker

Wir Techniker das sind uumlber 13000 Menschen die sich in ganz Deutschland nicht nur um die Anliegen von rund 98 Millionen Versicherten kuumlmmern sondern auch daran arbeiten die Angebote der Techniker stets in deren Sinne zu verbessern

Das beginnt beim Austausch mit den Versicherten fuumlr den untershyschiedliche Wege offen stehen

die wir Techniker stets ausbauen ndash von Anruf bis App Wir sorgen dafuumlr dass dieshyse Kommunikationspfade zuverlaumlssig schnell und effizient funktionieren und sich stets den Wuumlnschen der Versichershyten entsprechend weiterentwickeln

Wir Techniker stehen nicht nur mit Vershysicherten im permanenten Dialog sonshydern sind unterwegs um auf relevanten Foren in Sachen Versorgung Service oder Wissenschaft unsere Standpunkte und Innovationen vorzustellen aber auch Impulse aufzunehmen und zu deshybattieren Zu diesen Innovationen gehoumlshyren auch Angebote fuumlr Techniker von morgen vom Peer-to-Peer-Projekt in Sachen digitale Kompetenz fuumlr Schuumller bis zur Lern-App fuumlr unsere Auszubilshydenden

Auch das Thema Patientensicherheit ist fuumlr uns Techniker ein zentrales Anlieshygen Wie hier wissenschaftliche Inforshymationen fuumlr Versicherte unmittelbar praktisch nutzbar werden zeigt beishyspielsweise ein digitales Informationsshypaket uumlber Multiressistente Erreger (MRE) Fuumlr den Bruumlckenschlag zwischen wissenschaftlicher Forschung und anshywendbarem Wissen sorgen die Technishyker des Wissenschaftlichen Instituts der TK fuumlr Nutzen und Effizienz im Geshysundheitswesen (WINEG)

Das Prinzip bdquovon Technikern fuumlr Technishykerldquo setzt jedoch kein Hauptamt voraus Das beweisen die ehrenamtlichen Mitshyglieder des Verwaltungsrats Im houmlchsshyten Gremium der Techniker treffen sie alle Entscheidungen von grundsaumltzlicher Bedeutung kontrollieren im Sinne der Versicherten Vorstand und Verwaltung und legen zusaumltzliche Leistungen fest

34 Geschaumlftsbericht 2016 Wir Techniker

34 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker ndash

Techniker vernetzen Techniker Wer mit der Techniker in Kontakt treten will hat viele Moumlglichkeiten ndash von mobil bis postalisch Fuumlr Tempo bei der Vernetzung von uumlber 13000 Technikern und rund 98 Millionen Versicherten sorgen unter anderem diese Techniker

Postmanagement Fuumlr Dirk Stejskal beshydeutet Technikergeist in der taumlglichen Arbeit bis ins Detail ausgefeilte Qualitaumlt mit Houmlchstgeschwindigkeit zu verbinden Der gelernte Drucker arbeitet im Druckshyzentrum der Techniker wo 2016 rund 32 Millionen Brief-Sendungen produziert und versendet wurden Dort zaumlhlen houmlchste Datenschutzstandards technische Akkushyratesse und feste Zeitfenster

Dass alle Kunden so schnell wie moumlglich ihre Briefe erhalten dafuumlr sorgen neben Dirk Stejskal und seinen Kollegen zwei der modernsten Inkjetbasierten Rollen-Dishygitaldrucksysteme sowie drei Hochleisshytungskuvertiermaschinen bdquoWas die Kolleshyginnen und Kollegen an den Schreibtischen bundesweit verschicken wollen wird hier gedruckt kuvertiert und bis zum Versand fertig gemacht Uumlber den ganzen Prozess koumlnnen wir exakt verfolgen welcher Brief gerade wo ist ob alle notwendigen Forshymulare oder Beipacks enthalten sind und im Fall der Faumllle beschaumldigte Briefe sofort automatisch nachproduzierenldquo erlaumlutert der Operator Pro Stunde nehmen bis zu 23000 Standardbriefsendungen den Weg von der Druckdatei bis ins Kuvert denn rein rechtlich beduumlrfen viele Anliegen noch der klassischen Briefform

Cockpit Anne de Wilde und Florian Werg uumlberblicken als Workforce-Manager im soshygenannten Cockpit des Bereichs Kundenservice der Techniker den Groszligteil der Kundenshyanliegen Ob per Anruf E-Mail Chat oder Brief ndash das Cockpit-Team sorgt dafuumlr dass Kunden die Techniker gut erreichen und schnell eine Antwort erhalten Mittels Prognosen und Planung wird der Einsatz der Kollegen in den Servicezentren nah am Bedarf geplant und gesteuert

Im Schnitt verteilt das Cockpit so taumlglich uumlber 30000 Anrufe uumlber 2000 E-Mails uumlber 700 Chats und uumlber 7500 Anliegen auf dem Postweg bdquoDie Aufgabe ist komplex weil sie viele verschiedene Kanaumlle umfasst und wir saisonale Schwankungen ebenso wie zum Beispiel ungeplante Abwesenheiten bei den Kollegen abfedern muumlssenldquo erlaumlutert Florian Werg bdquoWir arbeiten hier mit vielen verschiedenen Techniken steuern diese so aus dass der Service stimmt Technikergeist ist besonders gefragt wenn eine dieser Techniken einmal ausfaumlllt Dann gilt es flexibel und schnell eine Loumlsung zu finden damit die Kunden dennoch schnell eine Antwort erhaltenldquo erklaumlrt Anne de Wilde bdquoUns motiviert es wenn wir die besten Voraussetzungen fuumlr die Kolleginnen und Kollegen im direkten Kundenshykontakt schaffen koumlnnenldquo

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SoVerMaFacunterdeFra

FuumlrdezusRuumlvorabwaauc

App Der erste Arbeitstag von Matthias Robbers fiel auf den Startschuss eines Projekts das Versicherten der Techniker neue Kommunikationswege zum Service ihrer Kasse ermoumlglicht Der Android-Entshywickler ist Teil des Teams das die TK-App umsetzt hat deren Weg von der Planung bis in den Google Play Store gefuumlhrt und arbeitet mit seinen Kollegen daran die Anshywendung stetig zu verbessern und weiteshyre Features fuumlr die Nutzer anzubieten

bdquoMich motiviert vor allem die Chance uumlber die App so vielen potenziellen Nutzern den Alltag zu erleichtern Heute ist es fuumlr viele Menschen alltaumlglich alles per Smartshyphone von unterwegs zu erledigen Das gilt jetzt auch fuumlr Anliegen an die Technishyker etwa Dokumente zu uumlbermittelnldquo ershylaumlutert Robbers Das Entwicklerteam arshybeitet beim weiteren Ausbau der App agil steht im Austausch mit den Nutzern und bindet Ruumlckmeldungen direkt in die aktushyelle Entwicklung mit ein Fuumlr Robbers geshyhoumlrt das zum Technikergeist bdquoEs geht darum einzelne Funktionen weiter zu entshywickeln dabei aber immer das groszlige Ganshyze und den Nutzen fuumlr den Versicherten im Blick zu habenldquo

ziale Netzwerke Auch die sozialen Netzwerke stehen den sicherten der Techniker zum Austausch offen Social Media nagerin Sandra Ebenau haumllt Versicherte mit ihren Kollegen auf ebook Twitter amp Co auf dem Laufenden bdquoDabei stimmen wir

s eng mit allen ab die fuumlr die Techniker kommunizierenldquo erlaumlushyt Ebenau Zum Job gehoumlrt auch das Community Management nn auf diesen Kanaumllen erreichen die Techniker auch zahlreiche gen und Anliegen von Versicherten und anderen Usern

schnelle Antworten arbeitet das Social Media Team eng mit n Kolleginnen und Kollegen aus dem Servicezentrum Hamburg ammen Dort arbeiten Ingo Kaiser und seine Kollegen an den

ckmeldungen an die Versicherten Neben Tempo zaumlhlt dabei allem inhaltliche Flexibilitaumlt bdquoDie Themen sind vielfaumlltig und

wechslungsreich und reichen von Krankengeld bis zur Sozialshyhlldquo erlaumlutert Ingo Kaiser Antworten gibt es rund um die Uhr h wenn die meisten Anfragen tagsuumlber eintreffen bdquoOumlffentlich

sichtbar informieren wir aber nur allgemein ndash wenn fuumlr eine Ausshykunft persoumlnliche Angaben noumltig sind vernetzen wir die Versishycherten mit dem richtigen Ansprechpartnerldquo so Kaiser

36 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

(Fuumlr) Techniker von morgen Die Techniker engagiert sich mit innovativen Projekten fuumlr die Gesundheit und Zukunft junger Versicherter und ihrer Familien ndash und mit Angeboten fuumlr Auszubildende der Techniker die 2016 besonders erfolgreich waren

Sicher durch die digitale Welt Generation bdquoKopf untenldquo Neun von zehn Zwoumllfjaumlhrigen besitzen ein Smartphone drei Stunden pro Tag verbringen sie durchschnittlich online Die digitale Welt gehoumlrt laumlngst zum Alltag im Kinderzimshymer Mit den Moumlglichkeiten des Internets und der Sozialen Medien ist jedoch auch die Anzahl der Risiken gestiegen bdquoNeue Phaumlnomene wie Cybermobbing oder Inshyternetsucht belasten immer mehr die Psyshyche von Kindern und Jugendlichen Wir haben gemeinsam mit dem Verein Condrobs das Praumlventionsprojekt Netzshygaumlnger 30 gestartet damit Kinder fruumlh lernen sich in der digitalen Welt zurechtshyzufindenldquo sagt Christian Bredl Leiter der TK-Landesvertretung Bayern Netzgaumlnger 30 unterstuumltzt Schuumller darin Gefahren in der digitalen Welt zu erkennen zu vermeishyden und einen maszligvollen Umgang mit dem Internet zu entwickeln Die Jugendlishychen lernen ihr eigenes Verhalten in der digitalen Welt kritisch zu reflektieren

Das Besondere bei Netzgaumlnger 30 Nicht Lehrer vermitteln die Inhalte sondern Schuumller Neunt- und Zehntklaumlssler wershyden zu sogenannten bdquoPeersldquo ausgebildet und geben ihr Wissen in Workshops an die juumlngeren Schuumller weiter Die Aumllteren haben Vorbildfunktion koumlnnen jedoch gleichzeitig auf Augenhoumlhe mit den Fuumlnft- und Sechstklaumlsslern kommunizieshyren Netzgaumlnger 30 ist 2016 mit zwoumllf Schulen im Muumlnchener Raum gestartet und wird weiter ausgebaut Mehr zum Projekt unter wwwtkde Webcode 815146

92 der Zwoumllfjaumlhrigen besitzen ein Smartphone

(JIM-Studie 2015)

Digitale Hilfe fuumlr Eltern kranker Kinder Experten schaumltzen dass fast jedes sechsshyte Kind in Deutschland chronisch krank ist Dabei wird die Belastung sehr untershyschiedlich empfunden die ein an Asthma Diabetes oder Mukoviszidose erkranktes Kind fuumlr Eltern und Geschwister mit sich bringt Nicht wenigen bereitet die staumlndishyge Sorge schlaflose Naumlchte und setzt sie dauerhaft unter Stress Ein Projekt der Techniker in Baden-Wuumlrttemberg und des Universitaumltsklinikums Ulm moumlchte Familishyen niederschwellige Hilfe anbieten bevor sie psychisch an ihre Grenzen stoszligen

bdquoBEcKIldquo steht fuumlr Beratung von Eltern chronisch kranker Kinder im Internet

Mit dem neuen Programm will die Technishyker Eltern gezielt bei der Bewaumlltigung der Erkrankung ihres Kindes unterstuumltzen Teilnehmen koumlnnen Eltern deren an Asthshyma erkranktes Kind im Disease-Manageshyment-Programm (DMP) eingeschrieben ist Die Teilnehmer treten mit ihrem Berashyter uumlber die gesicherte Plattform der Ulshymer Onlineklinik in Kontakt Uumlber einen Zeitraum von sechs bis zwoumllf Wochen wershy

den dann anhand von Schreibaufgaben die Themenfelder Krankheitsmanageshyment Angstbewaumlltigung und Selbstfuumlrshysorge bearbeitet

Diese Form der sogenannten internetshybasierten psychologischen Intervention hat den Vorteil dass die Teilnehmer von einem persoumlnlichen Therapeuten indivishyduell betreut werden gleichzeitig durch die online-Kommunikation aber keine festen Termine eingehalten werden muumlssen

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Per Lern-App zum Profi bdquoTKlerin19 fordert Dich zu einem Duell herausldquo Wenn Caren Koshyziol eine Nachricht mit diesem Betreff von Kollegin Vivian Slotshyta bekommt ist ihr ganzes Fachwissen gefragt Die beiden Auszubildenden aus dem Fachzentrum Krankengeld in Karlsrushyhe treten uumlber ihre Smartphones gegeneinander im Quiz an Die Fragen kommen dabei aus 47 verschiedenen Themengeshybieten rund um die Inhalte aus drei Ausbildungsjahren Die beishyden nutzen eine Lern-App die die Techniker fuumlr ihre aktuell rund 800 Auszubildenden entwickelt hat

Und so funktioniert die App Wer sich einloggt waumlhlt zunaumlchst einen Gegner aus und entscheidet sich fuumlr eine Themenkateshygorie Dann gilt es in jeweils 30 Sekunden fuumlnf Fragen zu beshyantworten Danach ist der Gegner dran

TK-Auszubildende ist Deutschlands Beste Kundenservice Leistungsangebot digitale Initiativen ndash alles was die Techniker auszeichnet verdankt sie ihren Mitarbeitern den Technikern Damit diese auch in Zukunft den Grundstein fuumlr den Erfolg legen hat die Ausbildung bei der Techniker einen besonders hohen Stellenwert Das Ergebnis Jedes Jahr zaumlhlen TK-Azubis zu den Besten der Branche 2016 etwa haben 77 der insgesamt 248 bdquoNachwuchs-Technikerldquo des Abschlussjahrshygangs ihre Pruumlfungen mit der Note 1 bestanden

In diesem Jahr machte eine Auszubildende die Techniker besonshyders stolz Kira Trefon ndash mittlerweile Kundenberaterin im Sershyvicezentrum Gelsenkirchen ndash hat ihre Ausbildung zur Kauffrau im Gesundheitswesen als beste in ganz Deutschland abgeshyschlossen bdquoAls ich erfuhr dass ich Bundesbeste bin konnte ich es zuerst nicht glauben und habe mich natuumlrlich sehr gefreut Vor allem dass sich die rund viermonatige Vorbereitung auf die Pruumlfungen ausgezahlt hatldquo so die 22-Jaumlhrige die haumlufig geshymeinsam mit ihren Azubi-Kollegen gelernt hat

Kira Trefon ist Kundenberaterin im Serviceshyzentrum Gelsenkirchen

38 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

Zehn Jahre WINEG Bekommen Patienten die Behandlung die den wissenschaftlichen Erkenntnissen entspricht Welche Effekte haben neue Versorgungsmodelle Wie wirken sich gesundheitspolitische Entscheidungen auf die Versicherten aus Das sind einige der Fragen denen das wissenschaftliche Institut der TK fuumlr Nutzen und Effizienz im Gesundshyheitswesen (WINEG) seit zehn Jahren auf den Grund geht

Die Entscheidung der Techniker mit der Institutsgruumlndung 2006 eigene wissenshyschaftliche Expertise aufzubauen hat sich als vorausschauend und innovativ erwiesen Die praxisnahe Versorgungsforschung des WINEG liefert evidenzbasierte Grundlagen und Transparenz fuumlr wichtige Entscheidungen der Techniker aber auch fuumlr das Gesundheitsweshysen insgesamt Im Mittelpunkt der Forschungsarbeit steht der Versorgungsbedarf der Versicherten und die Frage wie sich auf der Basis neuester Erkenntnisse eine effektishyve und qualitativ hochwertige Gesundheitsshyversorgung weiterentwickeln laumlsst

shy

Wissenschaft fuumlr Techniker

Wie Versicherte direkt von wissenschaftlicher Expertise profitieren zeigt ein Informationspaket zu multiresistenten Keimen Die Mitarbeiter des Wissenschaftlichen Instituts der TK (WINEG) forschen im Dienst der Versicherten

Patientensicherheit ndash profitieren von der Wissenschaft Wer Gesundheitsinformationen sucht fragt heutzutage immer oumlfter bdquoDr Googleldquo Doch wie serioumls sind die Inhalte die man im Internet findet Wer sich informieren und selbstbestimmt im Gesundheitsshywesen zurechtfinden will braucht verlaumlssliche wissenschaftlich gepruumlfte Erkenntnisse in verstaumlndlicher Form Die Techniker unshyterstuumltzt deshalb ihre Versicherten und foumlrdert deren Gesundshyheitskompetenz mit evidenzbasierten Informationen zu relevanshyten Themen etwa mit einem Informationspaket zu multiresistenten Keimen (MRE)

Die Erreger treten immer haumlufiger auf zugleich verlieren gaumlngige Antibiotika ihre Wirksamkeit gegen sie Die bislang schaumlrfste Wafshyfe gegen bakterielle Infektionen wird also stumpfer ndash ein Problem das auch die Politik weltweit aufruumlttelt Dabei ist man sich einig dass eine wirksame Infektionspraumlvention nur mit Hilfe der Patienshyten gelingen kann Die Techniker leistet einen Beitrag und klaumlrt mit einem digitalen Informationspaket auf wie Menschen einer Infektion vorbeugen koumlnnen

Katharina Rubin vom WINEG dem wissenschaftlichen Institut der TK bdquoWir haben fuumlr unsere Kunden multimedial aufbereitet was das fuumlr den Einzelnen bedeutet und wie er sich in seinem privaten Umfeld aktiv daran beteiligen kann dass sich MRE nicht weiter ausbreiten ndash auf Reisen in der Kuumlche im Krankenhausldquo Zum Inshyformationspaket gehoumlren auch ein Erklaumlrfilm und ein Online-Test um das eigene MRE-Risiko zu ermitteln Rubin bdquoNicht jede Erkranshykung verlangt ein Antibiotikum Gegen Viren ist es machtlos Der sorgsame Umgang mit Antibiotika hilft Resistenzen zu vermeishydenldquo Auch Patienten die notwendige Antibiotika zu fruumlh absetshyzen oder in geringerer Dosis als verordnet einnehmen tragen zur Resistenzbildung bei

Die Techniker hat auch ihre Vertragspartner in den Blick genomshymen Sie unterstuumltzt die bdquoAktion Saubere Haumlndeldquo die die Haumlndeshydesinfektion in Krankenhaumlusern verbessert und dadurch hilft Klinikinfektionen zu vermeiden Angesichts von jaumlhrlich rund 19 Millionen Krankenhausfaumlllen ein relevanter Faktor Das Informatishyonspaket online wwwtkde Webcode 889772

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bdquoDie Zukunft aufhalten weil man Angst davor hat ndash das hat noch nie funktioniertldquo

Dr Jens Baas

Techniker unterwegs Von der Zukunft des Gesundheitssystems bis zur Zukunft der Fuumlhrung im Unternehmen ndash Techniker pflegen den Austausch uumlber das Gesundheitssystem hinaus

Pathfinder leading the Future Sieben CEOs sieben prominente Vorshydenker und 800 bdquoYoung Leadersldquo fuumlhshyrender deutscher Unternehmen ndash geshymeinsam widmeten sie sich beim Pathfinder am 1 Mai 2016 einen ganshyzen Tag lang den draumlngendsten Fragen unserer Zeit und machten so den bdquoTag der Arbeitldquo zum bdquoTag des Nachdenshykensldquo Mit dabei Daimler-Chef Dr Dieter Zetsche Deutsche Bank-Vorstand Juumlrshygen Fitsche Joe Kaeser CEO von Sieshymens und TK-Chef Dr Jens Baas

Mit 100 Nachwuchsfuumlhrungskraumlften der Techniker reiste er nach Berlin um gemeinsam zu diskutieren worauf es in Unternehmen von morgen ankommt Das Ziel des Zukunftsgipfels des Hanshydelsblatts jungen Fuumlhrungskraumlften den Anstoszlig zu geben eigene und auch unshy

bequeme Wege zu gehen Im Mittelshypunkt des gemeinsamen Vortrags des TK-Chefs mit dem Informatiker und Kuumlnstler Professor Dr Juumlrgen Schmidshyhuber stand das Thema bdquoResponsibility ndash und wie Big Data die Medizin revolutishyonieren wirdldquo

Z2X ein Wochenende mit Visionaumlren Das Portal Zeit Online lud anlaumlsslich seines Gesundheitssystem kennenzulernen norieren wenn Versicherte etwas fuumlr 20-jaumlhrigen Bestehens im September 500 Im Workshop bdquoApp jetzt gesundldquo den ihre Gesundheit tun und dies mit digitashybdquoTwentysomethingsldquo also 20 - bis 29-Jaumlh- Thomas Heilmann Experte der Technishy len Daten belegen Die Teilnehmer disshyrige nach Berlin zu einem bdquoFestival der ker fuumlr digitale Versorgung leitete ging kutierten teils sehr kontrovers uumlber Visionaumlreldquo ein Die Techniker war als Part- es um den Einsatz von Fitnesstracker- Datensicherheit Vor- und Nachteile des ner dabei um die Ideen der sogenannten daten in der gesetzlichen Krankenversi- Solidarsystems und Bonus-Malus-Pro-Millennials fuumlr ein smartes und innovatives cherung Sollen Krankenkassen hoshy gramme

MEDICA Gesundheitsmarkt von morgen Lebende menschliche Zellstrukturen tropshyfen auf eine Unterlage bilden kleine Kreise und formen sich schlieszliglich zu einer dreishydimensionalen menschlichen Ader die sich sogar verzweigt ndash die Fachmesse MEshyDICA 2016 gab Einblick was sich in nur zwoumllf Monaten im internationalen Geshysundheitsmarkt entwickelt hat Zentrales Thema die Digitalisierung als der Innovashytionstreiber Auf dem Podium des ECON-Forums der Techniker diskutierten

Vertreter aus Politik Medien und Wissenshyschaft die Frage wie sich die Chancen der Digitalisierung auf das deutsche Gesundshyheitssystem uumlbertragen lassen In der Disshykussion waren sich der digitale Vordenker Sascha Lobo und Dr Jens Baas Vorshystandsvorsitzender der Techniker einig dass die breite Nutzung individueller Dashyten kuumlnftig nachgefragt werden wird Desshyhalb muumlsse man aktiv gestalten statt auf die Angebote milliardenschwerer US-Konshyzerne zu warten Die Techniker unterwegs auf der Fachmesse MEDICA

40 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

Ehrenamtlich fuumlr die Techniker

Der Verwaltungsrat ist das houmlchste Entscheidungsgremium der Techniker ndash seine 30 Mitglieder und ihre Stellvertreter leisten als Selbstverwaltung diese verantwortungsvolle und anspruchsshyvolle Aufgabe ehrenamtlich Der Verwaltungsrat setzt sich pashyritaumltisch aus je 15 Versicherten- und 15 Arbeitgebervertretern zusammen Ihre Legitimation erhalten die Selbstverwalter uumlber die alle sechs Jahre stattfindende Sozialwahl

Mit dieser Legitimation treffen die Ehrenamtlichen alle Entshyscheidungen die fuumlr die Techniker von grundsaumltzlicher Bedeushytung sind Auszligerdem entscheidet der Verwaltungsrat uumlber Satzungsleistungen von denen die Versicherten ganz unmitshytelbar profitieren So erleichtert eine im Juli verabschiedete Satzungsleistung zur Kostenuumlbernahme des innovativen Flash Glucose Messsystems insulinpflichtigen Diabetikern den Alltag Per Scanner koumlnnen sie ihren Blutzuckerwert bdquounblutigldquo und schmerzfrei ermitteln Dazu wird ein Sensor ins Unterhautfettshygewebe eingesetzt

Die Verwaltungsraumlte beschlieszligen zudem den Haushalt der Techniker ndash und den kassenindividuellen Zusatzbeitrag Der liegt bei der Techniker fuumlr 2017 mit 10 Prozent unter dem Durchschnitt der gesetzlichen Krankenversicherung

Austausch mit Entscheidungstraumlgern Daruumlber hinaus pflegen die gewaumlhlten Verwaltungsraumlte den Austausch mit Vertretern aus Politik und Gesundheitswesen Die Bundesshywahlbeauftragte fuumlr die Sozialversicherungswahlen Rita Pashywelski bekraumlftigte als Gastrednerin die Relevanz von Selbstshyverwaltung und Sozialwahl Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis (SPD) nahm vor den Ehrenamtlichen unter anderem zum Selbstverwaltungsstaumlrkungsgesetz Stellung Frank Plashyte Praumlsident des Bundesversicherungsamtes stellte dem Verwaltungsrat die Arbeit der Aufsichtsbehoumlrde vor EU-Exshyperte Guumlnter Danner erlaumluterte dem Gremium aktuelle Frashygen des europaumlischen Sozialrechts

Selbstverwaltung bedeutet Selbstgestaltung Die Ehrenamtlichen beziehen auch zu relevanten politischen Fragen Position Den Standpunkt des Gremiums zur Bundestagswahl 2017 finden Sie auf wwwtkde

Uumlbrigens Die Sitzungen des Verwalshytungsrats sind oumlffentlich Zudem informiert der Verwaltungsrat auf wwwtkde (Webcode 139012) in Text Bild und Video uumlber den Inhalt der Sitzungen

41

bdquoWir wollen eine starke Selbstverwaltungldquo

Dieter F Maumlrtens und Dominik Kruchen sind die alternierenden Vorsitzenden des Verwaltungsrats Der Vorsitz wechselt jaumlhrlich zum 1 Januar

Wie arbeitet die Selbstverwaltung der Techniker

Dominik Kruchen Die Rolle des Verwaltungsrats laumlsst sich

durchaus mit der des Aufsichtsrats in Unternehmen vergleichen Selbstverwalter tragen eine enorme Verantwortung mit der Beshysonderheit dass wir diese Aufgabe ehrenamtlich uumlbernehmen Die Selbstverwaltung bestimmt den Kurs der Kasse uumlbt eine Konshytrollfunktion aus und trifft zentrale Entscheidungen ndash dabei ist

sie den Beitragszahlern verpflichtet

Dieter F Maumlrtens Entscheidungen von solcher Tragweite beshynoumltigen ein solides Fundament ndash das leisten bei der Techniker die

Fachausschuumlsse deren Mitglieder sich mit teilweise hochkompleshyxen Sachverhalten auseinandersetzen um die Beschluumlsse des

Gremiums vorzubereiten

Wie beurteilen Sie aktuell die Rolle der Selbstverwaltung im

Gesundheitssystem

Kruchen Die Selbstverwaltung ist eine tragende Saumlule des

deutschen Gesundheitssystems Auch der internationale Vershygleich belegt eindrucksvoll ndash etwa mit Blick auf die Situation in

Suumldeuropa ndash wie krisensicher und stabil dieses etablierte System

ist das eben nicht vollstaumlndig vom Staat abhaumlngig ist

Maumlrtens Obwohl sich diese Errungenschaft permanent beshywaumlhrt gibt es immer wieder Versuche ihre Autonomie und somit

auch die Handlungsfaumlhigkeit dieses Stabilitaumltsfaktors einzushyschraumlnken die Vorstoumlszlige der Politik zum sogenannten Selbstvershywaltungsstaumlrkungsgesetz sind hier nur ein Beispiel Hier gilt es

klare Kante zu zeigen und diese tragende Saumlule entschieden zu

verteidigen

Unikosmos Award Zukunft der Notfallmedizin In den rund 1200 Notaufnahmen in Deutschland zaumlhlt im Alltag oft jede Sekunde Wie diese Einheiten organisiert sind stellt die Weichen fuumlr den Behandlungserfolg Die Absolventin der APOLLON Hochschule der Gesundheitswissenschaft in Bremen Anna Christina Houmlrster widmete ihre Abschlussarbeit der Frage nach Prozessen und Qualitaumltsmanagement in Notaufnahmen Fuumlr ihre Analyse erhielt sie im Rahmen einer Verwaltungsratssitzung den Unikosmos Award 2016 den die Hamburger Presseagentur Public Address und die Techniker fuumlr innovative Konzepte von Nachwuchswissenschaftlern verleihen Perspektivisch stellt die Wissenschaftleshyrin auch die Frage wie das systematische Erfassen von Qualitaumltsfaktoren und der Aufbau eines nationalen Notaufnahmeregisters die Versorgungsqualitaumlt verbessern kann

42 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker Der Verwaltungsrat aktuell Auch 2017 stehen die Mitglieder des Verwaltungsrats zur Wahl Nach der Wahl konstituiert sich das Gremium am 29 September 2017 Hier finden Sie die aktuelle Mitgliederliste und die aktuell vertretenen Listen

Die Mitglieder des aktuellen Verwaltungsrats

Arbeitgebervertreter Dominik Kruchen Duumlsseldorf Alternierender Vorsitzender

Heiner Boumlgemann Bremen Rainer Bruns Nordstrand Uwe Buszligmeier Greven Joachim Feldmann Bremen Helmut Fitzke Woggersin Wilfried Grunau Edewecht-Friedrichsfehn Joumlrg Henschen Bremen Klaus H Kober Rheinmuumlnster Udo Nicolay Moumllln Mirko Knappe Hamburg (seit 01012017) Johannes Seiboldt Nidda Rainer Tietz Bottrop Roland Unzeitig Wettmershagen Bernd Wegner Riegelsberg

Vertretene Organisation ZI HSH Zahntechniker-Innung Hamburg und Schleswig Holstein 15 Sitze

Versichertenvertreter Dieter F Maumlrtens Offenbach Alternierender Vorsitzender

Rosemie Bilz Radebeul Detlef Decho Syke Peter Duchene Groszligrosseln Friedrich Gosewinkel Hamm Karla Hasenauer Suhl Uwe Klemens Muumlnchen Baumlrbel Richling Bremen Annette Stensitzky Troisdorf (seit 15072016) Norbert Schneider Schwerin Harald Schulte Koumlnigswinter Erika Streit Koumlln Johanna Vieweg Dresden Harald Wagner Sipplingen Gerard Wolny Remagen

Vertretene Organisationen TKG TK-Gemeinschaft unabhaumlngige Versichertengemeinshyschaft der Techniker Krankenkasse eV 12 Sitze verdi Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft 1 Sitz IGM Industriegewerkschaft Metall 1 Sitz ACA Katholische-Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Deutschshylands e V Kolpingwerk Deutschland Bundesverband Evanshygelischer Arbeitnehmerorganisationen eV 1 Sitz

43

Sozialwahl gelebte Teilhabe Demokratischer Taktgeber fuumlr den Verwaltungsrat sind die Sozialwahlen deren Ergebnis alle sechs Jahre die Zusammensetzung des houmlchsten Entscheidungsgremiums der Techniker festlegt

Bei der Techniker werden seit jeher die 15 Versichertenvershytreter per Urwahl ermittelt So haben die rund 74 Millionen Mitglieder eine echte Wahl und koumlnnen ihr Recht auf Mitbeshystimmung nutzen Damit die Stimmberechtigten bis zum 31 Mai 2017 ihre Stimmen geltend machen koumlnnen stand 2016 im Zeichen der Vorbereitungen fuumlr die Abstimmung im bdquoSushyperwahljahr 2017ldquo Federfuumlhrend in der Vorbereitung der Wahlausschuss unter Vorsitz des stellvertretenden Vorshystandsvorsitzenden Thomas Ballast Das Gremium ist unter anderem zustaumlndig fuumlr die Zulassung der antretenden Listen aber auch fuumlr die ordnungsgemaumlszlige Ermittlung des Wahlershygebnisses Eine Informationskampagne begleitete die Wahlshyvorbereitungen und ermoumlglichte Versicherten ebenso wie Multiplikatoren sich umfassend uumlber die Wahl zu informieren

Klares Ja zur Teilhabe Sozialwahl bedeutet demokratische Teilhabe nach dem Prinzip bdquoWer Beitraumlge einzahlt soll auch mitbestimmenldquo Im Vorfeld ermittelte die Techniker im Rahshymen einer Studie wie die Menschen in Deutschland zur Sozishyalwahl stehen Das klare Ergebnis der repraumlsentativen Forshysa-Umfrage Das Prinzip der ehrenamtlichen Selbstverwaltung und die Teilhabemoumlglichkeit durch die Sozialwahl stehen hoch im Kurs 68 Prozent der Befragten sprachen sich klar fuumlr die Sozialwahl aus Und Selbst 58 Prozent der Privatversicherten haumltten gerne diese Mitsprachemoumlglichkeit

Zudem halten 73 Prozent der Menschen in Deutschland die Verwaltungsraumlte fuumlr wichtig und befuumlrworten dass Versishycherte durch sie an Entscheidungen beteiligt werden Besonshyders hoch ist die Fuumlrsprache unter den Juumlngeren zwischen 18 und 39 Jahren Vier von fuumlnf sprachen sich hier fuumlr das Prinshyzip bdquoVersicherte fuumlr Versicherteldquo aus

55 der Menschen in Deutschland sind politisch stark

oder sehr stark interessiert

44 Geschaumlftsbericht 2016 Die Finanzen ndash

Die Finanzen Der Bereich Finanzen informiert uumlber Vermoumlgensshyrechnung Vermoumlgen Einnahmen und Ausgaben der Techniker Krankenkasse uumlber die Versicherten- und Mitgliederentwicklung sowie die Finanzen der Pflegeversicherung

45

Der Jahresruumlckblick in Zahlen Das Geschaumlftsjahr 2016 war erneut von einer guten wirtschaftlichen Konjunkshytur gepraumlgt die viel Geld in die Kassen der Sozialversicherungen gespuumllt hat Auszligerdem verzeichnet das System der gesetzlichen Krankenversicherungen weiterhin Zuwaumlchse an Versicherten Dem gegenuumlber stehen staumlndig steishygende Ausgaben im Gesundheitswesen und Verzerrungen des Wettbewerbs der Kassen untereinander So reichten auch im Haushaltsjahr 2016 die Zuweishysungen aus dem Gesundheitsfonds an die Techniker nicht aus um die Ausgashyben fuumlr die Versorgung der Versichershyten zu decken

Dennoch lag der kassenindividuelle Zushysatzbeitrag der Techniker mit 10 Proshyzent auch 2016 unter dem amtlichen Durchschnitt

Ausgaben der Krankenversicheshyrung Das Haushaltsjahr 2016 schlieszligt die Techniker mit einem Plus von etwa 22 Millionen Euro ab Zu dem ausgeglishychenen Haushalt tragen vor allem die schlanken Prozesse und die effektive Verwaltung bei Die wirtschaftliche Kulshytur im Unternehmen ist dafuumlr verantshywortlich dass der Fehlbetrag der Zushyweisungen aus dem Gesundheitsfonds aufgefangen werden konnte Die Vershywaltungskosten von 136 Euro je Versishycherten lagen somit auch deutlich unter den durchschnittlichen Verwaltungskosshyten in der gesetzlichen Krankenversicheshyrung (153 Euro)

Die Leistungsausgaben stiegen um 31 Prozent und damit etwas moderater als im Vorjahr Auffaumlllig ist dass die Ausgaben fuumlr Arzneimittel auf einem hohen Niveau noch einmal mit 39 Prozent zunehmen und auf 4 Milliarden Euro ansteigen Den groumlszligten Ausgashybenblock verzeichnet die Techniker bei den Kosten fuumlr die Krankenhausbehandlung Erstmals uumlbersteigt dieshyser Wert mit einem Zuwachs von 38 Prozent die Sieben-Milliarden-Euro-Marke Fuumlr aumlrztliche Behandshylungen wurden 46 Milliarden Euro ausgegeben was einen Anstieg von 29 Prozent bedeutet

Ausgaben der Pflegeversicherung Die Leistungsshyausgaben fuumlr die pflegebeduumlrftigen Versicherten beliefen sich auf rund 13 Milliarden Euro Mit 3 Milshyliarden Euro flieszligt der Groszligteil der Einnahmen der Pflegeversicherung an den Ausgleichsfonds Mit ihm werden andere Pflegekassen unterstuumltzt deren Ausgaben nicht ausreichend durch Einnahmen geshydeckt sind

Abnahmen Der Verwaltungsrat hat die Jahresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse und die Jahshyresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse Pflegeversicherung abgenommen und dem Vorstand dafuumlr Entlastung erteilt

Juli 2017

Dieter F Maumlrtens

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

Dominik Kruchen

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

46 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Vermoumlgensrechnung

Aktiva in Tsd Euro 2015 2016

A Langfristiges Vermoumlgen

I Verwaltungsvermoumlgen 294474 275331

II Mittel der Ruumlckstellungen 2034183 2429274

III Andere Geldanlagen 3077456 3612688

B Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 904561 937768

II Wertpapiere 1923105 1575117

III Kassenbestand und Giroguthaben 23552 15055

C Rechnungsabgrenzungsposten 7356 9010

D Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

Passiva in Tsd Euro 2015 2016

A Netto-Reinvermoumlgen 3076733 3098587

B Ruumlckstellungen 2034183 2429 274

C Verpfl ichtungen 3137799 3310071

D Rechnungsabgrenzungsposten 15972 16309

E Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

In dieser und in den folgenden Tabellen sind Rundungsdifferenzen moumlglich

47

Vermoumlgen

2015 2016

Netto-Reinvermoumlgen in Tsd Euro 3076733 3098587

je Versicherten in Euro 32980 32087

zum Vorjahr je Versicherten - 118 - 27

Davon

Betriebsmittel 1755959 1705756

je Versicherten in Euro 18822 17664

zum Vorjahr je Versicherten - 190 - 62

Ruumlcklagen 946300 1037500

je Versicherten in Euro 10144 10744

zum Vorjahr je Versicherten + 17 + 59

Verwaltungsvermoumlgen inkl Investitionsruumlcklage

374474 355331

je Versicherten in Euro 4014 3680

zum Vorjahr je Versicherten - 42 - 83

Erfolgsrechnung

in Tsd Euro 2015 2016

1 Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds 21313911 22724351

2 Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz 1287826 1709675

3 Erstattungen 42285 51670

4 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 58445 60767

5 Leistungsaufwand 21656712 23109954

6 Verwaltungskosten 1233733 1309365

7 Zinsergebnis 20949 17024

8 Sonstige Einnahmen 8043 7577

9 Sonstige Ausgaben 98417 129891

10 Jahresfehlbetrag (-)Jahresuumlberschuss - 257403 21854

48 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Einnahmen im Detail 2015 2016

Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 22745586 24594001

je Versicherten in Euro 243813 254678

zum Vorjahr je Versicherten + 28 + 45

Davon

Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds

absolut in Tsd Euro 21313911 22724351

je Versicherten in Euro 228467 235317

zum Vorjahr je Versicherten - 29 + 30

Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz absolut in Tsd Euro 1287826 1709675

je Versicherten in Euro 13804 17704

zum Vorjahr je Versicherten ndash + 283

Sonstige Einnahmen absolut in Tsd Euro 143849 159976

je Versicherten in Euro 1542 1657

zum Vorjahr je Versicherten - 154 + 74

Ausgaben im Detail 2015 2016

24572147 Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 23002989

je Versicherten in Euro 246572 254452

zum Vorjahr je Versicherten + 15 + 32

Davon

Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 21656712 23109954

je Versicherten in Euro 232142 239310

zum Vorjahr je Versicherten + 41 + 31

Davon

Aumlrztliche Behandlung absolut in Tsd Euro 4324921 4608482

je Versicherten in Euro 46359 47722

zum Vorjahr je Versicherten + 38 + 29

Zahnaumlrztliche Behandlung ohne Zahnersatz

absolut in Tsd Euro 1450491 1516045

je Versicherten in Euro 15548 15699

zum Vorjahr je Versicherten + 23 + 10

49

Ausgaben im Detail 2015 2016

Zahnersatz absolut in Tsd Euro 361938 363907

je Versicherten in Euro 3880 3768

zum Vorjahr je Versicherten + 18 - 29

Arzneimittel absolut in Tsd Euro 3708728 3988102

je Versicherten in Euro 39754 41298

zum Vorjahr je Versicherten + 54 + 39

Hilfsmittel absolut in Tsd Euro 762963 796889

je Versicherten in Euro 8178 8252

zum Vorjahr je Versicherten + 32 + 09

Heilmittel absolut in Tsd Euro 711308 777475

je Versicherten in Euro 7625 8051

zum Vorjahr je Versicherten + 88 + 56

Krankenhausbehandlung absolut in Tsd Euro 6520595 7003332

je Versicherten in Euro 69895 72522

zum Vorjahr je Versicherten + 25 + 38

Krankengeld absolut in Tsd Euro 1474940 1561341

je Versicherten in Euro 15810 16168

zum Vorjahr je Versicherten + 53 + 23

Fahrkosten absolut in Tsd Euro 374939 410294

je Versicherten in Euro 4019 4249

zum Vorjahr je Versicherten + 96 + 57

Vorsorge- und Rehabilitationsleistungen

absolut in Tsd Euro 306972 317177

je Versicherten in Euro 3290 3284

zum Vorjahr je Versicherten + 51 - 02

Schutzimpfung absolut in Tsd Euro 205930 220120

je Versicherten in Euro 2207 2279

zum Vorjahr je Versicherten + 138 + 33

Fruumlherkennungsmaszlignahmen absolut in Tsd Euro 324596 328676

je Versicherten in Euro 3479 3404

zum Vorjahr je Versicherten + 47 - 22

50 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Ausgaben im Detail 2015 2016

Schwangerscha und Mutterscha

ohne stat Entbindung absolut in Tsd Euro 243622 265110

je Versicherten in Euro 2611 2745

zum Vorjahr je Versicherten + 21 + 51

Behandlungspflege und haumlusliche Krankenpflege

absolut in Tsd Euro 364213 413436

je Versicherten in Euro 3904 4281

zum Vorjahr je Versicherten + 151 + 97

Dialyse absolut in Tsd Euro 136648 143130

je Versicherten in Euro 1465 1482

zum Vorjahr je Versicherten + 64 + 12

Sonstige Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 383907 396438

je Versicherten in Euro 4115 4105

zum Vorjahr je Versicherten + 20 - 02

Praumlvention absolut in Tsd Euro 744643 756656

je Versicherten in Euro 7982 7835

zum Vorjahr je Versicherten + 23 - 18

Verwaltungsausgaben absolut in Tsd Euro 1233733 1309365

je Versicherten in Euro 13225 13559

zum Vorjahr je Versicherten + 99 + 25

Sonstige Ausgaben absolut in Tsd Euro 112545 152828

je Versicherten in Euro 1206 1583

zum Vorjahr je Versicherten - 372 + 312

51

Pflegeversicherung

Vermoumlgensrechnung 2015 2016

Aktiva in Tsd Euro

A Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 102500 110008

II Kurzfristige Geldanlagen 396000 415005

III Kassenbestand und Giroguthaben 286 828

B Rechnungsabgrenzungsposten 25137 37673

523924 563513

Passiva in Tsd Euro

A Reinvermoumlgen 244790 272895

B Verpfl ichtungen 279134 290618

523924 563513

Erfolgsrechnung 2015 2016

in Tsd Euro

1 Beitraumlge 4187123 4471718

2 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 5310 3553

3 Leistungsaufwand der Pfl egeversicherung 1199331 1339563

4 Zahlungen an den Ausgleichsfonds 2826011 2972471

5 Verwaltungskosten 120294 134589

6 Zinsergebnis 108 - 436

7 Sonstige Einnahmen 1 0

8 Sonstige Ausgaben 98 107

9 Jahresuumlberschuss 46807 28105

52 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Leistungsausgaben Pflegeversicherung

Leistungsausgaben in Tsd Euro 2015 2016

Pfl egesachleistung 172597 189955

Pflegegeld 351752 384789

Leistungen fuumlr Pfl egepersonen 63020 68594

Stationaumlre Leistungen 380641 410093

Uumlbrige Leistungen 231321 286132

Leistungsausgaben insgesamt 1199331 1339563

53

Mitglieder- und Versichertenentwicklung

Stichtag Jahresdurchschnitt

01012016 01012017 2015 2016

Mitglieder 7044467 7342157 6874547 7205987

zum Vorjahr +48 +42 +56 +48

Familienangehoumlrige 2433683 2454518 2454552 2450915

Versicherte insgesamt 9478150 9796675 9329099 9656902

zum Vorjahr +35 +34 +46 +35

54 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Der Geschaumlftsbericht der Techniker ndash auch digital

Unter wwwtkdegeschaeftsbericht finden Sie die digitale Ausgabe des TK-Geschaumlftsberichts

Der Geschaumlftsbericht 2016 steht Ihnen auch als PDF zum Download unter wwwpressetkde zur Verfuumlgung

Zu Artikeln die mit diesem Symbol gekennzeichnet sind finden Sie ausfuumlhrliche Videos im digitalen Geschaumlftsbericht

Impressum ndash Verantwortlich fuumlr den Inhalt Techniker Krankenkasse Bramfelder Straszlige 140 22305 Hamburg Telefon 040-69 09-17 83 Internet wwwpressetkde E-Mail pressestelletkde Twitter wwwtwittercomtk_presse

Verantwortlich Prof Dr Volker Moumlws Redaktion Kerstin Grieszligmeier Inga Laboga Texte Kerstin Grieszligmeier Hermann Baumlrenfaumlnger Gabriele Baron Nicole Battenfeld Daniel Burgstaler Dennis Chytrek Jacqueline Dauster Philip Giewer Michaela Hombrecher Inga Laboga Katharina Lemke Natalie Quadbeck Heike Schmedemann Silvia Wirth

Konzept und Gestaltung Christina Bartheidel Produktion Tanja Klopsch Litho Hirte GmbH amp Co KG Hamburg Druck Eversfrank Berlin GmbH Berlin Bilder Andreas Friese Jan Pauls Jan Haas Getty Images

copy Alle Rechte vorbehalten Nachdruck und sonstige Formen der Vervielfaumlltigung ndash auch auszugsweise ndash nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung

Mehr Informationen gibt es online Die digitale Ausgabe des TK-Geschauml sberichts fi nden Sie unter wwwtkdegeschae sbericht

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2010

02

720

17

  • Geschaumlftsbericht 2016
    • Vorwort
      • Dr Jens Baas im Gespraumlch mit13Martina Koederitz
      • Auf das Wesentliche reduziert
      • Interview bdquoDie Technikerldquo schaumlrft13ihren Markenauftritt
      • Kampagne Weil die beste Technik13menschlich ist
      • Position beziehen
      • Digitalisierung Nicht ob sondern wie
      • Interview Digitalisierung aktiv gestalten
      • Die Vermessung der Gesundheitswelt
        • Inhalt
        • 1 Die Techniker
        • 2 Die Technik
          • Thomas Ballast im Gespraumlch mit xbird
          • SmartHealth
          • Smart vernetzt
          • Digitale Versorgung
          • Service digital
          • Interviews Agiles Arbeiten amp Pflege
          • Innovationsfonds neue Wege in der Versorgung
            • 3 Wir Techniker
              • Techniker vernetzenTechniker
              • (Fuumlr) Techniker von morgen
              • Wissenschaft fuumlr Techniker
              • Techniker unterwegs
              • Ehrenamtlich fuumlr die Techniker
              • Interview bdquoStarke Selbstverwaltungldquo
              • Verwaltungsrat konkret
              • Sozialwahl gelebte Teilhabe
                • 4 Die Finanzen
                  • Jahresruumlckblick in Zahlen
                  • Vermoumlgensrechnung
                  • Vermoumlgen
                  • Einnahmen amp Ausgaben
                  • Pflegeversicherung
                  • Leistungsausgaben Pflegeversicherung
                  • Mitglieder- und Versichertenentwicklung
                    • Impressum

19

Studienergebnisse auf einen Blick Ernaumlhrungsstudie 45 Prozent der Menschen Bewegungsstudie in Deutschland ist es am wichtigsten dass sie sich gesund ernaumlhren

3 2 66 der Erwachsenen in Deutschland bewegen sich in ihrem Alltag

noch nicht einmal eine Stunde

Gesundheitsreport Fehltage vs Medikamente pro Jahr

Frauen Maumlnner

45

41

5 4

Hauptsache gesund

Hauptsache lecker

Hauptsache kalorienarm

Hauptsache guumlnstig

Hauptsache schnell

weiszlig nicht

Stressstudie Zwischen Kindern und Karriere ist der Stress am groumlszligten Anteil der Befragten die mindestens manchmal gestresst sind nach Alter

18 bis 29 Jahre

30 bis 39 Jahre

40 bis 49 Jahre

50 bis 59 Jahre

60 bis 69 Jahre

70 plus

66

82

66

76

39

34

10 20 30 40 50 60 70 80

Oslash 61

20 Geschaumlftsbericht 2016 Die Technik ndash

Die Technik Technikergeist bringt Technik(en) hervor Diese muumlssen vor allem eines ndash die Versicherten im Blick haben und in ihrem Sinne den Alltag vereinfachen Prozesse beschleunigen oder zu einer besseren Versorgung beitragen

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Technische Loumlsungen Die beste Technik ist menschlich heiszligt es in der aktuellen Kampagne der Techniker Dahinter steht auch die Uumlberzeugung dass Technik immer zum Ziel haben muss dem Menschen zu nutzen Technische Loumlsungen muumlssen dazu beitragen die Versicherten optimal zu versorgen oder deren Alltag durch neue Services erleichtern

Wofuumlr steht dabei bdquoTechnikldquo Im engeren Sinne fuumlr ganz konshykrete technik- und technoloshy

giebasierte Leistungen etwa digitale Versorgungsangebote Dazu gehoumlren beispielsweise eine App fuumlr Betroffene von Migraumlne ebenso wie eCoaches die beim Erreichen persoumlnlicher Gesundshyheitsziele helfen bdquoTechnikldquo meint auch neue Wege im Bereich Service etwa die TK-App oder die elektronische Gesundshyheitsakte die die Techniker gemeinsam mit IBM entwickelt

Im weiteren Sinne steht bdquoTechnikldquo aber auch fuumlr eine Methode eine Art und Weise zu handeln Bei der Techniker heiszligt das auch zunehmend agil zu arshybeiten und sich staumlrker team- und standortuumlbergreifend zu vernetzen Auf der anderen Seite koumlnnen sich Vershysicherte etwa durch Angebote zum Selbstmanagement gezielt Techniken aneignen um die eigene Gesundheit positiv zu beeinflussen und die Gesundshyheitskompetenz zu staumlrken

Daruumlber hinaus unterstuumltzen Technik und Techniken Loumlsungen auf ganz konshykrete Herausforderungen im Gesundshyheitswesen Etwa wenn die Techniker im Rahmen eines Projekts gemeinsam mit Partnern erprobt wie ein telemedishyzinisches Konsil die Folgen mangelnder Facharztdichte im laumlndlichen Raum milshydern kann ndash und weitere Projekte die durch den Innovationsfonds gefoumlrdert werden

Partnerschaften bieten stets die Chance neuer Impulse Diese kommen immer oumlfshyter von Start-ups die ihre Ideen im Geshysundheitswesen etablieren wollen Die Techniker geht offen auf diese Impulsgeshyber zu und schafft konkrete Vernetshyzungs- und Foumlrderangebote Welche Poshytenziale die Zusammenarbeit zwischen Krankenkassen und Start-ups fuumlr die Zukunft der Gesundheit hat diskutiert Thomas Ballast stellvertretender Vorsitshyzender des Vorstands der Techniker mit Dr Jonas Harder und Sebastian Sujka Ihr Berliner Start-up xbird setzte sich im Pitch im Rahmen des Innovationstags durch und gewann eine Entwicklungsshykooperation mit der Techniker

22 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

bdquoNeue Produkte brauchen die Chance sich zu beweisenldquo Thomas Ballast stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Techniker diskutiert mit Dr Jonas Harder (Chief Medical Officer) und Sebastian Sujka (CEO) vom Berliner Start-up xbird wie Start-ups den Weg ins Gesundshyheitswesen finden koumlnnen Die Software des Unternehmens wertet Bewegungsdaten von Smartphones aus In Kombination mit medizinischen Informationen koumlnnen daraus Ruumlckschluumlsse auf beginnende oder eskalieshyrende Erkrankungen gezogen werden

Thomas Ballast Start-ups sind Teil des digitalen Wandels im Geshysundheitswesen den wir Techniker aktiv mitgestalten moumlchten Sie haben sich beim Innovationstag durchgesetzt und eine Entwicklungsshykooperation mit der Techniker gewonnen Wie sind Ihre Erfahrungen wenn Kasse auf Start-up trifft Stoszligen da zwei Kulturen aufeinander

Sebastian Sujka Wir hatten mit sehr langen Response Rates geshyrechnet Das war nicht der Fall Ein kultureller Unterschied ist viel-leicht dass wir spontan nach einem Telefonat loslegen auch uumlber Nacht wenn viel Arbeit ansteht Bei Ihnen werden viel mehr Leute eingebunden es gibt viel mehr Struktur

Dr Jonas Harder Positiv ist definitiv dass wir von Anfang an einen kompetenten Ansprechpartner bei der TK hatten der sich auch kurz-

fristig Zeit fuumlr uns nahm der uns verstand und die naumlchsten Schritte aufzeigte Haumltten Sie denn gerne mehr Start-up im Unternehmen

Ballast Manchmal schon Andererseits sind wir als Kasse auf Nachhaltigkeit Vertrauen und Sicherheit ausgerichtet Mit Start-ups verbinde ich Tempo und die Notwendigkeit schneller Ergebnisse Natuumlrlich treiben auch wir eigene Projekte voran entwickeln etwa Apps foumlrdern aber bewusst auch die Kooperashytion mit Start-ups Wir wollen Ideen von auszligen aufgreifen gemeinsam entwickeln und daraus Produkte schaffen die wir unseren Kunden anbieten koumlnnen Warum sucht xbird die Naumlhe zu einer Kasse

Sujka Unser Team ist zwar fokussiert und schnell ndash aber was Expertise Reichweite Schlagkraft Kundenshybindung und Vertrauen angeht koumlnnen wir uns nicht mit einem Unternehmen wie der TK vergleichen

Harder Wir kommen von der Technologie die wir sehr gut kennen bewegen uns mit dem Gesundshyheitswesen aber in einen Sektor fuumlr den uns Fachshy

shy

bdquoIn den USA wird mehr ausprobiertldquo

Dr Jonas Harder

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wissen fehlt Es gibt schlieszliglich keine Webseiten die beschreishyben welche Schritte man gehen muss um erfolgreich zu sein Das ist wie ein Dschungel

Ballast Es ist sicher sinnvoll fruumlhzeitig gemeinsam den Weg von der Entwicklung bis zur Vermarktung durchzugehen um moumlgliche Stolpersteine zu identifizieren Deshalb ist es wichtig dass sich beide auf einen gemeinsamen Weg einlassen Eine gute Idee oder Technologie reicht in der Regel nicht aus Manchshymal habe ich den Eindruck dass Start-ups die Kundenperspekshytive ndash das heiszligt die Frage ob ein Produkt tatsaumlchlich Nutzen schafft oder vielleicht sogar Angst macht ndash vernachlaumlssigen

Sujka Start-ups brauchen fruumlhzeitig Klarheit uumlber moumlgliche Hindernisse die den Weg gefaumlhrden Fuumlr uns kann jeder Zeitshyverzug weil man zum Beispiel sein Konzept umschmeiszligen muss existenzgefaumlhrdend sein Ideal waumlre daher ein stanshydardisierbarer Prozess eine Art Leitfaden fuumlr alle die mit aumlhnlichen Herausforderungen kaumlmpfen

Ballast Diese Klarheit haben wir natuumlrlich auch nicht immer Wir stehen im staumlndigen Dialog mit den Aufsichtsbehoumlrden und muumlssen immer wieder herausfinden was unsere Kunshyden wollen Und manches ergibt sich erst im Prozess Fuumlr Start-ups besteht die grundsaumltzliche Herausforderung im Gesundheitssystem Hier treffen eine hohe Geschwindigkeit und kurze Innovationszyklen auf einen ausgepraumlgten regushylatorischen Rahmen Orientieren Sie sich angesichts dieser Hindernisse eher ins Ausland

Harder Der deutsche Markt ist fuumlr uns wichtig Wir sind aber oft in den USA dort geht die Digitalisierung schneller voran es wird mehr ausprobiert

Sujka Wir sehen hierzulande erste Fortschritte Ein Start-up zu gruumlnden ist schon fast Mainstream es gibt Wettbewerbe und Programme Sie haben ja auch Projekte und einen Wettshybewerb gestartet und sagen Wir machen einfach mal auch wenn nicht alles von Anfang an planbar ist Ich hoffe die Entshywicklungen gehen schnell genug voran damit sich nicht viele Start-ups in die USA verabschieden

Ballast Wir muumlssen deshalb an den Rahmenbedingungen arbeiten Unser Gesundheitssystem ist nicht auf das Temshypo der Digitalisierung vorbereitet Fuumlr Start-ups brauchen wir schnellere Zugangsmoumlglichkeiten einen Weg speziell fuumlr bdquodigitale Versorgungsprodukteldquo Sie muumlssen die Chance hashyben mit verringerten Anforderungen zu starten Gleichzeishytig sollten sie den Auftrag bekommen fruumlhzeitig Daten zu Wirksamkeit und Nutzen zu erheben Das muumlssen wir in den naumlchsten zwei bis drei Jahren auf den Weg bringen denn das Gesundheitswesen darf den Anschluss an die Digitalisierung nicht verlieren

Unter wwwtkdegeschaeftsbericht finden Sie das ganze Gespraumlch im Film

bdquoStart-ups brauchen fruumlhzeitig Klarheitldquo

Sebastian Sujka

24 Geschaumlftsbericht 2016 Die Technik

ndash

SmartHealth Die Bevoumllkerung ist bereit fuumlr digitale Gesundheitsangebote ndash so lautet das Fazit der Studie SmartHealth die Forsa im Auftrag der Techniker durchgefuumlhrt hat Untersucht wurde dabei nicht nur ob die technischen Voraussetzungen mittlerweile gegeben sind sondern auch wie ausgepraumlgt die Bereitschaft ist sich mit Gesundheitsdienstleistern zu vernetzen digitale Hilfsmittel beim Selbstmanagement der eigenen Gesundheit zu nutzen und einer vernetzen Nutzung der Daten zuzustimmen wenn dies der Forshyschung und der eigenen Gesundheitsprognose dient Schluumlsselshyworte sind in diesem Zusammenhang Selbstbestimmung Vershytrauen und tatsaumlchlicher Nutzen neuer Anwendungen ndash mit ihnen steigt die Akzeptanz der digitalen Medizin Der Studienband zum Download wwwtkde Webcode 915488

82 glauben dass Onlinekommunikation mit der Arztpraxis

in zehn Jahren alltaumlglich ist

61der Menschen in Deut

sc

hland wuumlrden

ihre medizinischen Daten anonym fuumlr Forschungszwecke spenden

Der Kontakt zur Krankenkasse wird digital Die Mehrheit erwartet in zehn Jahren eine deutliche Zunahme der Onlinekommunikation

3 1 9

48

40

ja wahrscheinlich weiszlig nicht

eher nicht Rundungsdifferenzen moumlglich

ja bestimmt nein bestimmt nicht

Wandert die Gesundheit in Zukunft in die digitale Sphaumlre In zehn Jahren wird dies bei Gesundheitsthemen ganz alltaumlglich sein

Internetrecherche

Einsatz von Apps

Austausch in sozialen Netzwerken

56

43

31

41

36

43

10 20 30 40 50

ja bestimmt ja wahrscheinlich

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Smart vernetzt Die Techniker unterstuumltzt Versicherte in Sachen bdquoSelbstbestimmung als Patientldquo ndash und foumlrdert Innovashy tionstreiber die mit ihren Ideen die Gesundheitsversorgung im Sinne der Kunden voranbringen wollen

Starke Patienten nutzen Zeit beim Arzt besser Diabetes Uumlbergewicht Kopf- und Ruuml- Seminarangebot Patient sein kann man lernen Wie man lershyckenschmerzen ndash oft sind die groszligen nen kann bdquoselbstbestimmter Patientldquo zu sein zeigen die Kursrei-Volksleiden der Grund fuumlr medizinische he bdquoKompetent als Patientldquo und die gleichnamige Broschuumlre Behandlungen und Kosten in Milliarden- Darin erfahren Versicherte wie sie qualitativ hochwertige Inforshyhoumlhe Allen dreien ist es gemein dass der mationen recherchieren und Arztgespraumlche vor- und nachberei-Patient mit seinem Verhalten den Schluumlsshy ten koumlnnen So koumlnnen Arzt und Patient die oft knappe Zeit im sel fuumlr Verlauf und moumlgliche Folgeerkran- Behandlungszimmer fuumlr die bdquosprechende Medizinldquo die gemeinshykungen selbst in der Hand hat Studien same Therapieplanung und das Festlegen individueller Behandshyim Auftrag der Techniker zeigen Schon lungsziele nutzen Davon profitieren insbesondere chronisch das Wissen um die eigene Erkrankung kranke Patienten die oft im Laufe der Jahre ein fundiertes Wissen steigert die Therapietreue (Adhaumlrenz) uumlber ihre Erkrankung erwerben Im Arzt-Patienten-Gespraumlch geht

es fuumlr sie dann mehr darum den Therapieverlauf und die Prog-Die Techniker setzt deshalb auf Programshy nose zu besprechen und individualisierte Behandlungsziele geshyme die den Patienten in seiner Kompeshy meinsam festzulegen tenz staumlrken Dadurch koumlnnen sogar Operationen vermieden werden wie Als Patient Verantwortung zu uumlbernehmen etwa durch Beweshydas bdquoZweitmeinungsprogrammldquo der gung kann die Prognose verbessern Eine Studie der Universi-Techniker zeigt Neun von zehn aumlrztlich taumltsklinik Freiburg hat gezeigt Wer sich erreichbare Gesundheitsshyverordneten Ruumlcken-OPs konnten vershy ziele setzt und diese verfolgt verbessert den Gesundheitszustand mieden werden indem der Patient zuvor und die Adhaumlrenz Dieses Selbstmanagement unterstuumltzt die auf eine zweite Meinung setzte Techniker auch mit Online-Gesundheitscoachings

Old Economy meets New Economy Innovationen haben es im deutschen Gesundheitswesen oft Mehrere Workshop-Phasen vermittelshynicht leicht Ihr Nutzen muss erst wissenschaftlich belegt ten Kompetenzen in kundenorientierter sein Datenschutz und rechtlicher Rahmen stellen hohe An- Produktentwicklung Kenntnisse des forderungen an neue Angebote ndash aus Sicht vieler Start-ups Gesundheitswesens und Business-Exshysind das hohe Huumlrden Um Start-ups im Gesundheitswesen pertise zu vernetzen hat die Techniker die Health-i-Initiative gestarshytet die im TK-Innovationstag und der Health-i-Preisverlei- Im Herbst trafen sich schlieszliglich rund hung im November gipfelte 50 Akteure aus dem Gesundheitsweshy

sen sowie Vertreter von fuumlnf Start-ups bdquoSmarte Ideen fuumlr die Gesundheitsversorgung gesuchtldquo lau- auf dem TK-Innovationstag im Berliner tete der Aufruf der Techniker sich fuumlr den gemeinsam mit Soho House zu einer Open-Space-Konshydem Handelsblatt ausgelobten Health-i-Award zu bewerben ferenz mit Pitch Das Ziel Den Ausshyndash ihm folgten weit uumlber 100 Start-ups mit Ideen von der ad- tausch etablierter Akteure im Gesundshyhoc-Labordiagnostik uumlber die Schnell-Erkennung von Klinikshy heitswesen mit jungen Gruumlndern zu keimen bis zur Gedaumlchtnistraining-App fuumlr Schlaganfall- und foumlrdern Als Gewinner ging das Berliner Krebs-Patienten Start-up xbird hervor und gewann die

Entwicklungskooperation mit der Techniker

26 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

Digitale Versorgung die Zukunft aus der Hosentasche

Erfahrungen von Patienten sammeln Symptome beobachten Diagnosen stellen und einen Therapieplan festlegen ndash was Aumlrzte schon seit der Antike tun erlebt einen wahren Boom digitaler Unterstuumltzung

Elektronische Schmerztagebuumlcher liefern dem Arzt einen exakten Schmerz- und Medikationsverlauf die Dauer-Blutdruckmessung uumlbernimmt das Smartphone und selbst die verordnete Medizin kommt immer haumlufiger nicht als Saft oder Tablette daher sondern als individualisiertes Sportprogramm (gespeichert auf einem Chip) oder als Selbstmanagement-App die zu Entspannung oder Bewegung raumlt

Dabei wird der Arzt nicht ersetzt sondern in den Bereichen Patienteninformation Datengewinnung (also Anamnese) und bei Hausbesuchen via Videosprechstunde eher entlastet Die Rolle der Sensorik und des Trackings ndash also der routinemaumlszligigen Erfassung eines taumlglichen Bewegungsprofils des Krankheitsshyverlaufs oder des Medikamentengebrauchs ndash nimmt in starkem Maszlige zu So werden dem Mediziner in naher Zukunft schon

beim Erstgespraumlch mit dem Patienten viele valide Daten autoshymatisch zur Verfuumlgung stehen die er bei Diagnosestellung und Therapieplanung einbeziehen kann

Mobile Partner fuumlr unterwegs Dabei ist die Huumlrde bdquoMobilishytaumltldquo laumlngst genommen und die ersten medizinisch sinnvollen und auch notwendigen Apps stehen zur Verfuumlgung So wershyden elektronisch erfasste Daten wie im TK-DiabetesTagebuch zum staumlndigen Begleiter und der digitale Coach ndash egal ob in der Gesundheitspraumlvention oder Schmerzbehandlung ndash ein zuverlaumlssiger Partner fuumlr die Hosentasche Das ist ein erster Schritt ndash in Zukunft sind auf Grundlage dieser Daten dann auch Vorhersagemodelle zu bevorstehenden Gesundheitsershyeignissen wie Herzinfarkt oder Asthmaanfall moumlglich

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Migraumlne-App Bei chronischen Kopfschmerzen greifen viele nur zur Tablette ndash aber dabei zu kurz Hilfreich ist ein Selbstmanageshyment der Kopfschmerzen Dies faumlngt mit dem Dokumentieren der Schmerzattacken und Medikamenteneinnahmen an und reicht bis zur in die App integrierten progressiven Muskelentspannung

Die App bietet unter anderem bull ein Kopfschmerztagebuch mit Schmerzkalender bull eine Auswertungsfunktion mit pdf-Export fuumlr das Gespraumlch

mit dem Arzt bull die Moumlglichkeit mit Experten zu chatten und bull die Vernetzung mit anderen Patienten Weitere Informationen zur App wwwtkde Webcode 917996

Pilotstudie Valedo ndash digitale Ruumlckentherapie Ein Tablet zwei Senshysoren und eine Anwendung die wie ein Computerspiel aussieht ndash ein kleiner Koffer mit diesen Utensilien verspricht die Ruumlckenmuskulatur spielerisch zu trainieren Moumlglich machen dies die individuelle Einweishysung durch einen Schmerztherapeuten und ein spezielles Programm fuumlr zuhause Macht der Patient in der Spielsituation die richtigen Beweshygungen wird ihm das auf dem Bildschirm angezeigt ndash ebenso wie falshysche Bewegungen Das ermoumlglichen die an Brust- und Kreuzbein befesshytigten Bewegungssensoren die jede Bewegung messen

bull Fast jeder zehnte Fehltag ist ruumlckenbedingt bull Die digitale Ruumlckentherapie richtet sich an Patienten die schon

vier Wochen oder laumlnger wegen Ruumlckenbeschwerden arbeitsunfaumlhig sind bull Ergebnisse der Studie werden im Laufe von 2017 erwartet

eCoaches Knapp eine halbe Million Menschen in Deutschland hat bereits einen TK-GesundheitsCoach im Internet genutzt Ob mehr Bewegung weniger Kopfschmerzen oder Stress besser bewaumlltigen ndash die Coaches helfen mit acht bis 14 Wochen dauernden Programshymen dabei sich zu informieren persoumlnliche Gesundheitsziele zu erreichen und so das persoumlnliche Wohlbefinden Stuumlck fuumlr Stuumlck zu verbessern

bull Verschiedene Gesundheitsziele stehen zur persoumlnlichen Auswahl bull Durch das Smartphone wird der Coach zum virtuellen Begleiter

Tinnitracks Eine Aussicht auf Heilung haben viele der drei Millionen Tinnitus-Pashytienten in Deutschland kaum ndash eine erfolgreiche Therapie gibt es bisher nicht Eine Chance auf Linderung bietet die App bdquoTinnitracksldquo die die Lieblingsmusik um den Stoumlrton filtert und so zur Therapie wird Erste Ergebnisse der Patientenbefragung zeigen Bei jedem dritten Patienten lindert Tinnitracks die Beschwerden deutlich

Tinnitracks bull ist verfuumlgbar in Hamburg Bayern Hessen Nordrhein-Westfalen und Baden-Wuumlrttemberg bull ist Teil eines Versorgungsangebotes im Rahmen der Integrierten

Versorgung und wird vom teilnehmenden HNO-Arzt verordnet und bull wird bei 1000 Patienten unter Alltagsbedingungen auf seine Wirksamkeit gepruumlft

28 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

Kunden koumlnnen mit der TK-App unter anderem Ǵ Krankmeldungen und Dokumente an die Techniker uumlbermitteln Ǵ Nachrichten an die Techniker schicken Ǵ TK-Briefe online empfangen Ǵ das TK-Bonusprogramm digital nutzen Ǵ die verschriebenen Medikamente der letzten drei Jahre einsehen

Die TK-App wird kontinuierlich um weitere Funktionen erweitert

Service digital Digitale Angebote erleichtern es Versicherten Gesundheitsshyangelegenheiten flexibel in den Alltag zu integrieren Mit der TK-App und der Entwicklung der elektronischen Gesundheitsakte treibt die Techniker diese digitalen Moumlglichkeiten weiter voran

Die eGA Gesundheitsdaten in der Hand der Versicherten Die elektronische Gesundheitsakte (eGA) wird ein Speicherort fuumlr Dashyten werden den die Versicherten komplett selbst verwalten Jeshyder wird selbst bestimmen was in die Gesundheitsakte kommt und wer darauf zugreifen kann ndash ganz aumlhnlich wie bei einem Bankshyschlieszligfach IBM wird die Akte als Dienstleister zur Verfuumlgung stellen aber selbstverstaumlndlich keinen Zugriff auf die Daten hashyben Auch die Techniker wird als Krankenkasse nur mit Zustimshymung des Versicherten Zugriff bekommen ndash und auf Wunsch die Leistungsdaten zur Verfuumlgung stellen Nutzer koumlnnen dann zum Beispiel mit einem Klick sehen welche verschreibungspflichtigen Medikamente sie in den letzten drei Jahren bekommen haben Diese Liste kann dann jeder selbst um die Medikamente ergaumlnzen die nicht der Verschreibungspflicht unterliegen Auch weitere Dashy

ten soll jeder Versicherte selbst in seine Akte einpflegen koumlnnen Denkbar ist auszligerdem dass Sensordaten etwa von Fitnesstrashyckern direkt in die Akte flieszligen

TK-App Krankmeldungen uumlbermitteln TK-Briefe online empfangen oder Nachrichten an die Techniker schicken Die TK-App bietet viele Funktionen bequem per Smartphone Aufbauend auf der Online-Filiale bdquoMeine TKldquo ergaumlnzt die TK-App das bisherige Service- und Leistungsangebot So ist beishyspielsweise das TK-Bonusprogramm komplett digital nutzbar und die Medikamentenuumlbersicht bietet einen Uumlberblick uumlber die verordneten Medikamente der letzten drei Jahre Besonshyders nutzerfreundlich ist die vereinfachte Interaktion mit der Techniker Dokumente koumlnnen mit dem Smartphone abfotoshygrafiert und sicher uumlbermittelt werden Damit geht die Techshyniker einen weiteren Schritt in Richtung digitaler Krankenkasse

Die TK-App ist fuumlr Kunden der Techniker kostenlos im Apple App Store und bei Google Play downloadbar Die Nutzung der App erfordert ein Smartphone mit dem Betriebssystem iOS oder Andshyroid Weitere Informationen finden Sie auf wwwtkde unter dem Webcode 937842

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Zusammenarbeit So agil ist die TK Schnell Ziele erreichen statt langwierige Plaumlne abzuarbeiten Aufshygaben teilen statt sie allein zu erledigen als Team entscheiden statt den Chef beschlieszligen zu lassen Die Techniker arbeitet zushynehmend agil Was das im Arbeitsalltag bringt verraten die Orshyganisationsentwicklerin Nadja Stephani die beim Einstieg in dieshyse Arbeitsweise unterstuumltzt und Randolf Sprengnether dessen Team Projekte agil managt

Frau Stephani warum kommt in der TK die agile Arbeitsweise zum Einsatz Stephani Agile Methoden kommen urspruumlnglich aus der Softshywareentwicklung und werden deshalb in unserer IT schon lange genutzt Seit 2016 fuumlhren wir die agile Arbeitsweise aber auch gezielt in anderen Bereichen bei uns ein ndash etwa in der Projektarshybeit oder im Versorgungsmanagement Wir wollen so flexibler werden und gerade bei komplexen Themen unsere Produkte noch enger auf den Kunden abstimmen

Herr Sprengnether was bringen Ihnen agile Techniken Sprengnether Wir nutzen diese Arbeitsweise um unser Intrashynet weiterzuentwickeln Anfangs war es ungewohnt sich als Team taumlglich uumlber den aktuellen Stand unserer Themen auszushytauschen und zusammen zu entscheiden welche Aufgaben geshyrade die wichtigsten sind Inzwischen profitieren wir davon Wir organisieren uns besser konzentrieren uns auf das Wesentliche und bekommen unsere Aufgaben schneller erledigt Und schlieszligshylich haben wir so auch ein staumlrkeres Wir-Gefuumlhl entwickelt denn wir bringen eine Sache gemeinsam voran und identifizieren uns als Team noch staumlrker mit unserer Arbeit

Nadja Stephani und Randolf Sprengnether schaumltzen die Flexibilitaumlt der agilen Arbeitsorganisation

Vernetzte Effizienz in der Pflege Peter Wilhelm leitet das neueste Pflegezentrum der Techniker Im Interview erlaumlutert er wie das Zentrum in die Pflegeinfrastruktur eingebunden arbeitet

Das dritte und somit juumlngste Pflegezentrum der Techniker eroumlffnete im Oktober ndash was wird dort geleistet Wilhelm Wir betreuen in Mainz aktuell mit rund 100 Mitarbeishytern Pflegefaumllle aus Hessen und dem Suumlden Nordrhein-Westfashylens Perspektivisch werden wir aber deutlich wachsen und unseshyre Aufgaben erweitern Wir wollen fuumlr pflegende Angehoumlrige ansprechbar sein und der Bedarf nimmt zu

Was waren die Herausforderungen beim Aufbau Wilhelm Wir haben die neue Infrastruktur im laufenden Betrieb aufgebaut ndash im Vorfeld der groumlszligten Neuerung in der Pflegeversishycherung zum Jahreswechsel in deren Rahmen die Kolleginnen und Kollegen unsere Versicherten umfassend informierten und deren Fragen beantworteten Parallel dazu arbeiteten die erfahshyrenen Kollegen aus den Zentren in Kiel und Dresden die Mitarbeishyter fuumlr den neuen Standort ein so dass das neue Zentrum ab dem Einzugstag eigene Kontingente bearbeiten konnte Das funktioshynierte dank teamuumlbergreifender Arbeit und enger Vernetzung zwischen den Zentren richtig gut

Wie ist das Zentrum in die Pflegeinfrastruktur integriert Wilhelm Ein Groszligteil der fachlichen Kommunikation zwischen Zentren und Unternehmenszentrale laumluft uumlber eine digitale Plattshyform Uumlber dieses Forum tauschen sich die fachlich Verantwortshylichen zentrumsuumlbergreifend zu Themenschwerpunkten wie etwa Pflegedienste oder Hospizbehandlung aus Das ermoumlglicht uns Loumlsungen fuumlr aktuelle Fragen fuumlr alle sichtbar und verbindshylich sowie schnell und effizient in die Praxis zu uumlberfuumlhren

Peter Wilhelm leitet das Pflegezentrum der Techniker in Mainz

30 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

Innovationsfonds neue Wege in der Versorgung

Der Innovationsfonds foumlrdert Versorgungsinnovationen und die Versorgungsforschung in Deutschland und wird vom Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) verwaltet Im Fokus stehen Projekte die verschiedene Sektoren des Gesundheitsshywesens einbeziehen und uumlber die bisherige Regelversorgung hinausgehen um die Versorgung der gesetzlichen Krankenkassen weiterzuentwickeln Im Bereich Versorgung hat die Techniker insgesamt 27 Foumlrderzusagen erhalten Fuumlnf dieser Projekte verantwortet die Techniker als sogenannte Konsortialfuumlhrerin also federfuumlhrend

NetzWerk GesundAktiv ndash laumlnger selbstbestimmt leben Wie koumlnnen aumlltere Menschen moumlglichst lange selbstbestimmt in den eigenen vier Waumlnden leben Das ist die zentrale Fragestellung des NetzWerk GesundAktiv in Hamburg Das Projekt ist ein sektorenshyuumlbergreifendes Hilfs- und Betreuungsnetzwerk im Quartier Es integriert und verbindet bestehende regionale Hilfs- und Versorshygungsangebote mit eigenen Bausteinen und erprobt ein technishysches Assistenzsystem

Im Zentrum steht die koordinierende Stelle (KS) im Hamburger Albertinen-Haus Dort durchlaufen die Teilnehmer Untersuchunshygen und Tests Sie erhalten einen individuellen Unterstuumltzungsshyplan und einen Tablet-PC Je nach persoumlnlichem Bedarf wird der Alltag der Teilnehmer durch Angebote des Projekts unterstuumltzt Der Tablet-PC dient als Kommunikationsplattform So koumlnnen die Teilnehmer etwa per Video mit der KS sprechen oder einen Notruf an die Johanniter-Unfall-Hilfe absetzen In weiteren Ausbaustushyfen sind auch Haussteuerungsfunktionen und eine intelligente Notfallerkennung mit Hilfe von angeschlossenen Bewegungsmelshydern moumlglich

Teledermatologie ndash Hautarztversorgung auf dem Land Wie laumlsst sich mit Hilfe der Telemedizin die Versorgung auf dem Land verbessern Die Dermatologie bietet dafuumlr gute Voraussetzunshygen Denn Hauterkrankungen sind fotografisch gut abbildbar und solche Fotos koumlnnen auf digitalem Weg in angemessener Qualitaumlt versendet werden Das nutzt das Projekt Teledermatoshylogie in Mecklenburg-Vorpommern Bereits heute ist eine flaumlchenshydeckende dermatologische Versorgung von Patienten dort nicht mehr sichergestellt Wartezeiten fuumlr Termine von mehreren Moshynaten sind uumlblich Die Praxen der rund 60 niedergelassenen Hautaumlrzte sind vor allem in den Staumldten konzentriert Das Projekt etabliert ein telemedizinisches Konsil zwischen Haus- und Fachaumlrzten Die Teilnehmer nutzen dabei eine App die Veraumlndeshyrungen der Haut abbildet Anschlieszligend leiten sie die Daten an die Dermatologie der Universitaumltsmedizin Greifswald oder an koshy

operierende niedergelassene Dermatologen weiter Von diesen Experten erhalten sie uumlber die App anschlieszligend eine konsiliarishysche Empfehlung zur weiteren Behandlung Sofern Patienten kurzfristig keinen Termin bei einem Dermatologen erhalten muumlsshysen sie nun nicht zwangslaumlufig eine Klinik aufsuchen Sie koumlnnen sich an ihren bereits behandelnden Hausarzt wenden und werden per Telekonsil trotzdem parallel von Spezialisten beraten oder behandelt

TransFIT ndash luumlckenlos in die Erwachsenenmedizin Zaumlhlt man alle Kinder- und Jugendvorsorgeuntersuchungen (U1 ndash U11 J1 und J2) und empfohlenen zahnaumlrztlichen Kontrolltermine zusamshymen kommt ein Kind bis zum 18 Geburtstag auf etwa 43 regushylaumlre Arztbesuche Allerdings ist die Versorgung in der sogenannshyten Transitionsphase der Uumlbergangsphase vom Jugendlichen zum Erwachsenen oft luumlckenhaft Besonders kritisch ist dies bei Kindern und Jugendlichen mit chronischen Erkrankungen wenn der bis dato behandelnde Kinderarzt mit der Volljaumlhrigkeit nicht mehr zustaumlndig ist

Diese Luumlcke will das Projekt TransFIT schlieszligen TransFIT steht fuumlr Fruumlhintervention zur Vorbereitung und Begleitung des Transitishyonsprozesses aus der Kinder- und Jugendmedizin in die Erwachshysenenmedizin Basierend auf dem regional bereits erfolgreichen Berliner TransitionsProgramm (BTP) sollen zeitliche Verzoumlgerunshygen waumlhrend des Arztwechsels durch ein telemedizinisch arbeishytendes Fallmanagement bundesweit vermieden werden Fallmashynager begleiten die Jugendlichen ab 12 Jahren und bereiten sie auf den Uumlbergang vor Ausgangspunkt ist ein ausfuumlhrliches Geshyspraumlch des Kinderarztes sowie daran anknuumlpfend eine systemashytische Einschaumltzung inwieweit bei den Jugendlichen Bedarf fuumlr eine spezifische Unterstuumltzung in der Uumlbergangsphase besteht Neben der kontinuierlichen telemedizinischen Begleitung komshymen sogenannte Transitionsschulungen zum Einsatz die die Faumlhigkeiten der jugendlichen Patienten zum eigenstaumlndigen Mashynagement ihrer chronischen Erkrankungen verbessern

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VERO ndash Die Versorgung von Menschen mit Rheuma optishymieren Rheumatoide Arthritis ist eine haumlufige chronische Gelenkerkrankung an der Schaumltzungen zufolge etwa 800000 Menschen in Deutschland leiden Mit dem Projekt VERO sollen Versorgungsqualitaumlt und Versorgungseffizienz bei der Theshyrapie verbessert werden indem die Arzneimitteltherapie opshytimiert wird

Bisher wird die Erkrankung unter anderem mit hochwirksamen entzuumlndungshemmenden Medikamenten und haumlufig auch mit Schmerzmitteln behandelt Seit mehreren Jahren sind fuumlr diese Indikation nun auch sogenannte Biologika verfuumlgbar Arzneimitshytel durch die immer mehr Patienten beschwerdefrei leben koumlnshynen Sind die Symptome abgeklungen und ist die Krankheitsaktishyvitaumlt gering koumlnnen die Medikamente reduziert oder sogar ganz abgesetzt werden In diesen Faumlllen spricht man von bdquoDeeskalatishyonldquo Bislang geschieht das in der Therapie der rheumatoiden Arshythritis nur selten VERO zielt darauf ab dass nur das notwendige Maszlig an Arzneimitteln zum Einsatz kommt und leistet somit auch einen Beitrag zur Erhoumlhung der Arzneimitteltherapiesicherheit

Mit VERO wird erstmals in Deutschland die schrittweise Deeskashylation von Menschen mit rheumatoider Arthritis systematisch in der Versorgungsrealitaumlt umgesetzt und evaluiert Dies geschieht im engen Austausch zwischen Arzt und Patient Ziel ist es den Patienten eine passgenaue Therapie anzubieten Neben einer engmaschigen Krankheitskontrolle soll vor allem das Selbstmashynagement des Patienten gestaumlrkt werden

LeIKD ndash Orientierung zur Gesundheit Diabetes Mellitus Typ 2 und Koronare Herzkrankheit bringen erhoumlhte kardiovaskulaumlre Risikofaktoren mit sich erhoumlhen also das Risiko etwa einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden Gesundheitsorienshytiertes Verhalten kann diese Risikofaktoren senken Dafuumlr ist jedoch ein veraumlnderter Lebensstil notwendig Auf diesem Weg begleitet das Programm LeIKD betroffene Hochrisikopatienten mit einem individuell abgestimmten Bewegungs- und Ernaumlhshyrungsprogramm Dabei kommen Aktivitaumlts- und Pulsmesser eine Kommunikations-App und bestehende Gesundheitsproshygramme der Techniker zum Einsatz Zudem werden Hausaumlrzte Diabetologen Kardiologen Ernaumlhrungs- und Physiotherapeushyten eingebunden

Alle Projekte in der Uumlbersicht wwwtkde Webcode 935240

Versorgungsforschung zehn Foumlrderzusagen Lassen sich unerwuumlnschte Neben- und Wechselwirshykungen von neu zugelassenen Praumlparaten mithilfe von Routinedaten fruumlhzeitig erkennen Wie muss ein Fehshylerberichts- und Lernsystem fuumlr die Arztpraxis ausseshyhen damit es auch tatsaumlchlich genutzt wird und die ambulante Behandlung sicherer macht Warum wershyden Patienten mit Brustschmerzen in bestimmten Reshygionen Deutschlands besonders oft per Linksherzkashytheter untersucht Das sind einige der Fragen denen die Techniker mit Partnern wie Universitaumlten und anshyderen Forschungseinrichtungen in insgesamt zehn Versorgungsforschungsprojekten auf den Grund geht

Die zehn Projekte haben Anfang 2017 vom Innovatishyonsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses Foumlrderzusagen in Houmlhe von 125 Millionen Euro erhalshyten Bei sieben der zehn bewilligten Projekte ist das WINEG das wissenschaftliche Institut der TK fuumlr Nutshyzen und Effizienz im Gesundheitswesen Konsortialshypartner

Bei einigen der Projekte geht es auch darum zu untershysuchen wie wirksam bestimmte Arzneimittel sind Mit Blick auf risikobehaftete Medikamente in der Schwanshygerschaft wird das WINEG beispielsweise eine neue wissenschaftliche Methodik entwickeln um mithilfe von Routinedaten bekannte Risiken systematisch zu uumlberpruumlfen weiter zu erforschen und bislang noch unshybekannte Risiken zu entdecken Um wichtige genetishysche Risikofaktoren bei der Arzneimitteltherapie zu identifizieren wird das WINEG ebenfalls Routinedaten analysieren und zudem mit pseudonymisierten Befrashygungsergebnissen verknuumlpfen

32 Geschaumlftsbericht 2016 Wir Techniker ndash

Wir Techniker Wie werden wissenschaftliche Ergebnisse praktisch nutzbar Wie kann man Eltern chronisch kranker Kinshyder unterstuumltzen Uumlber 13000 Mitarbeiter arbeiten nach dem Prinzip bdquovon Technikern fuumlr Technikerldquo

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Von Technikern fuumlr Techniker

Wir Techniker das sind uumlber 13000 Menschen die sich in ganz Deutschland nicht nur um die Anliegen von rund 98 Millionen Versicherten kuumlmmern sondern auch daran arbeiten die Angebote der Techniker stets in deren Sinne zu verbessern

Das beginnt beim Austausch mit den Versicherten fuumlr den untershyschiedliche Wege offen stehen

die wir Techniker stets ausbauen ndash von Anruf bis App Wir sorgen dafuumlr dass dieshyse Kommunikationspfade zuverlaumlssig schnell und effizient funktionieren und sich stets den Wuumlnschen der Versichershyten entsprechend weiterentwickeln

Wir Techniker stehen nicht nur mit Vershysicherten im permanenten Dialog sonshydern sind unterwegs um auf relevanten Foren in Sachen Versorgung Service oder Wissenschaft unsere Standpunkte und Innovationen vorzustellen aber auch Impulse aufzunehmen und zu deshybattieren Zu diesen Innovationen gehoumlshyren auch Angebote fuumlr Techniker von morgen vom Peer-to-Peer-Projekt in Sachen digitale Kompetenz fuumlr Schuumller bis zur Lern-App fuumlr unsere Auszubilshydenden

Auch das Thema Patientensicherheit ist fuumlr uns Techniker ein zentrales Anlieshygen Wie hier wissenschaftliche Inforshymationen fuumlr Versicherte unmittelbar praktisch nutzbar werden zeigt beishyspielsweise ein digitales Informationsshypaket uumlber Multiressistente Erreger (MRE) Fuumlr den Bruumlckenschlag zwischen wissenschaftlicher Forschung und anshywendbarem Wissen sorgen die Technishyker des Wissenschaftlichen Instituts der TK fuumlr Nutzen und Effizienz im Geshysundheitswesen (WINEG)

Das Prinzip bdquovon Technikern fuumlr Technishykerldquo setzt jedoch kein Hauptamt voraus Das beweisen die ehrenamtlichen Mitshyglieder des Verwaltungsrats Im houmlchsshyten Gremium der Techniker treffen sie alle Entscheidungen von grundsaumltzlicher Bedeutung kontrollieren im Sinne der Versicherten Vorstand und Verwaltung und legen zusaumltzliche Leistungen fest

34 Geschaumlftsbericht 2016 Wir Techniker

34 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker ndash

Techniker vernetzen Techniker Wer mit der Techniker in Kontakt treten will hat viele Moumlglichkeiten ndash von mobil bis postalisch Fuumlr Tempo bei der Vernetzung von uumlber 13000 Technikern und rund 98 Millionen Versicherten sorgen unter anderem diese Techniker

Postmanagement Fuumlr Dirk Stejskal beshydeutet Technikergeist in der taumlglichen Arbeit bis ins Detail ausgefeilte Qualitaumlt mit Houmlchstgeschwindigkeit zu verbinden Der gelernte Drucker arbeitet im Druckshyzentrum der Techniker wo 2016 rund 32 Millionen Brief-Sendungen produziert und versendet wurden Dort zaumlhlen houmlchste Datenschutzstandards technische Akkushyratesse und feste Zeitfenster

Dass alle Kunden so schnell wie moumlglich ihre Briefe erhalten dafuumlr sorgen neben Dirk Stejskal und seinen Kollegen zwei der modernsten Inkjetbasierten Rollen-Dishygitaldrucksysteme sowie drei Hochleisshytungskuvertiermaschinen bdquoWas die Kolleshyginnen und Kollegen an den Schreibtischen bundesweit verschicken wollen wird hier gedruckt kuvertiert und bis zum Versand fertig gemacht Uumlber den ganzen Prozess koumlnnen wir exakt verfolgen welcher Brief gerade wo ist ob alle notwendigen Forshymulare oder Beipacks enthalten sind und im Fall der Faumllle beschaumldigte Briefe sofort automatisch nachproduzierenldquo erlaumlutert der Operator Pro Stunde nehmen bis zu 23000 Standardbriefsendungen den Weg von der Druckdatei bis ins Kuvert denn rein rechtlich beduumlrfen viele Anliegen noch der klassischen Briefform

Cockpit Anne de Wilde und Florian Werg uumlberblicken als Workforce-Manager im soshygenannten Cockpit des Bereichs Kundenservice der Techniker den Groszligteil der Kundenshyanliegen Ob per Anruf E-Mail Chat oder Brief ndash das Cockpit-Team sorgt dafuumlr dass Kunden die Techniker gut erreichen und schnell eine Antwort erhalten Mittels Prognosen und Planung wird der Einsatz der Kollegen in den Servicezentren nah am Bedarf geplant und gesteuert

Im Schnitt verteilt das Cockpit so taumlglich uumlber 30000 Anrufe uumlber 2000 E-Mails uumlber 700 Chats und uumlber 7500 Anliegen auf dem Postweg bdquoDie Aufgabe ist komplex weil sie viele verschiedene Kanaumlle umfasst und wir saisonale Schwankungen ebenso wie zum Beispiel ungeplante Abwesenheiten bei den Kollegen abfedern muumlssenldquo erlaumlutert Florian Werg bdquoWir arbeiten hier mit vielen verschiedenen Techniken steuern diese so aus dass der Service stimmt Technikergeist ist besonders gefragt wenn eine dieser Techniken einmal ausfaumlllt Dann gilt es flexibel und schnell eine Loumlsung zu finden damit die Kunden dennoch schnell eine Antwort erhaltenldquo erklaumlrt Anne de Wilde bdquoUns motiviert es wenn wir die besten Voraussetzungen fuumlr die Kolleginnen und Kollegen im direkten Kundenshykontakt schaffen koumlnnenldquo

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SoVerMaFacunterdeFra

FuumlrdezusRuumlvorabwaauc

App Der erste Arbeitstag von Matthias Robbers fiel auf den Startschuss eines Projekts das Versicherten der Techniker neue Kommunikationswege zum Service ihrer Kasse ermoumlglicht Der Android-Entshywickler ist Teil des Teams das die TK-App umsetzt hat deren Weg von der Planung bis in den Google Play Store gefuumlhrt und arbeitet mit seinen Kollegen daran die Anshywendung stetig zu verbessern und weiteshyre Features fuumlr die Nutzer anzubieten

bdquoMich motiviert vor allem die Chance uumlber die App so vielen potenziellen Nutzern den Alltag zu erleichtern Heute ist es fuumlr viele Menschen alltaumlglich alles per Smartshyphone von unterwegs zu erledigen Das gilt jetzt auch fuumlr Anliegen an die Technishyker etwa Dokumente zu uumlbermittelnldquo ershylaumlutert Robbers Das Entwicklerteam arshybeitet beim weiteren Ausbau der App agil steht im Austausch mit den Nutzern und bindet Ruumlckmeldungen direkt in die aktushyelle Entwicklung mit ein Fuumlr Robbers geshyhoumlrt das zum Technikergeist bdquoEs geht darum einzelne Funktionen weiter zu entshywickeln dabei aber immer das groszlige Ganshyze und den Nutzen fuumlr den Versicherten im Blick zu habenldquo

ziale Netzwerke Auch die sozialen Netzwerke stehen den sicherten der Techniker zum Austausch offen Social Media nagerin Sandra Ebenau haumllt Versicherte mit ihren Kollegen auf ebook Twitter amp Co auf dem Laufenden bdquoDabei stimmen wir

s eng mit allen ab die fuumlr die Techniker kommunizierenldquo erlaumlushyt Ebenau Zum Job gehoumlrt auch das Community Management nn auf diesen Kanaumllen erreichen die Techniker auch zahlreiche gen und Anliegen von Versicherten und anderen Usern

schnelle Antworten arbeitet das Social Media Team eng mit n Kolleginnen und Kollegen aus dem Servicezentrum Hamburg ammen Dort arbeiten Ingo Kaiser und seine Kollegen an den

ckmeldungen an die Versicherten Neben Tempo zaumlhlt dabei allem inhaltliche Flexibilitaumlt bdquoDie Themen sind vielfaumlltig und

wechslungsreich und reichen von Krankengeld bis zur Sozialshyhlldquo erlaumlutert Ingo Kaiser Antworten gibt es rund um die Uhr h wenn die meisten Anfragen tagsuumlber eintreffen bdquoOumlffentlich

sichtbar informieren wir aber nur allgemein ndash wenn fuumlr eine Ausshykunft persoumlnliche Angaben noumltig sind vernetzen wir die Versishycherten mit dem richtigen Ansprechpartnerldquo so Kaiser

36 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

(Fuumlr) Techniker von morgen Die Techniker engagiert sich mit innovativen Projekten fuumlr die Gesundheit und Zukunft junger Versicherter und ihrer Familien ndash und mit Angeboten fuumlr Auszubildende der Techniker die 2016 besonders erfolgreich waren

Sicher durch die digitale Welt Generation bdquoKopf untenldquo Neun von zehn Zwoumllfjaumlhrigen besitzen ein Smartphone drei Stunden pro Tag verbringen sie durchschnittlich online Die digitale Welt gehoumlrt laumlngst zum Alltag im Kinderzimshymer Mit den Moumlglichkeiten des Internets und der Sozialen Medien ist jedoch auch die Anzahl der Risiken gestiegen bdquoNeue Phaumlnomene wie Cybermobbing oder Inshyternetsucht belasten immer mehr die Psyshyche von Kindern und Jugendlichen Wir haben gemeinsam mit dem Verein Condrobs das Praumlventionsprojekt Netzshygaumlnger 30 gestartet damit Kinder fruumlh lernen sich in der digitalen Welt zurechtshyzufindenldquo sagt Christian Bredl Leiter der TK-Landesvertretung Bayern Netzgaumlnger 30 unterstuumltzt Schuumller darin Gefahren in der digitalen Welt zu erkennen zu vermeishyden und einen maszligvollen Umgang mit dem Internet zu entwickeln Die Jugendlishychen lernen ihr eigenes Verhalten in der digitalen Welt kritisch zu reflektieren

Das Besondere bei Netzgaumlnger 30 Nicht Lehrer vermitteln die Inhalte sondern Schuumller Neunt- und Zehntklaumlssler wershyden zu sogenannten bdquoPeersldquo ausgebildet und geben ihr Wissen in Workshops an die juumlngeren Schuumller weiter Die Aumllteren haben Vorbildfunktion koumlnnen jedoch gleichzeitig auf Augenhoumlhe mit den Fuumlnft- und Sechstklaumlsslern kommunizieshyren Netzgaumlnger 30 ist 2016 mit zwoumllf Schulen im Muumlnchener Raum gestartet und wird weiter ausgebaut Mehr zum Projekt unter wwwtkde Webcode 815146

92 der Zwoumllfjaumlhrigen besitzen ein Smartphone

(JIM-Studie 2015)

Digitale Hilfe fuumlr Eltern kranker Kinder Experten schaumltzen dass fast jedes sechsshyte Kind in Deutschland chronisch krank ist Dabei wird die Belastung sehr untershyschiedlich empfunden die ein an Asthma Diabetes oder Mukoviszidose erkranktes Kind fuumlr Eltern und Geschwister mit sich bringt Nicht wenigen bereitet die staumlndishyge Sorge schlaflose Naumlchte und setzt sie dauerhaft unter Stress Ein Projekt der Techniker in Baden-Wuumlrttemberg und des Universitaumltsklinikums Ulm moumlchte Familishyen niederschwellige Hilfe anbieten bevor sie psychisch an ihre Grenzen stoszligen

bdquoBEcKIldquo steht fuumlr Beratung von Eltern chronisch kranker Kinder im Internet

Mit dem neuen Programm will die Technishyker Eltern gezielt bei der Bewaumlltigung der Erkrankung ihres Kindes unterstuumltzen Teilnehmen koumlnnen Eltern deren an Asthshyma erkranktes Kind im Disease-Manageshyment-Programm (DMP) eingeschrieben ist Die Teilnehmer treten mit ihrem Berashyter uumlber die gesicherte Plattform der Ulshymer Onlineklinik in Kontakt Uumlber einen Zeitraum von sechs bis zwoumllf Wochen wershy

den dann anhand von Schreibaufgaben die Themenfelder Krankheitsmanageshyment Angstbewaumlltigung und Selbstfuumlrshysorge bearbeitet

Diese Form der sogenannten internetshybasierten psychologischen Intervention hat den Vorteil dass die Teilnehmer von einem persoumlnlichen Therapeuten indivishyduell betreut werden gleichzeitig durch die online-Kommunikation aber keine festen Termine eingehalten werden muumlssen

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Per Lern-App zum Profi bdquoTKlerin19 fordert Dich zu einem Duell herausldquo Wenn Caren Koshyziol eine Nachricht mit diesem Betreff von Kollegin Vivian Slotshyta bekommt ist ihr ganzes Fachwissen gefragt Die beiden Auszubildenden aus dem Fachzentrum Krankengeld in Karlsrushyhe treten uumlber ihre Smartphones gegeneinander im Quiz an Die Fragen kommen dabei aus 47 verschiedenen Themengeshybieten rund um die Inhalte aus drei Ausbildungsjahren Die beishyden nutzen eine Lern-App die die Techniker fuumlr ihre aktuell rund 800 Auszubildenden entwickelt hat

Und so funktioniert die App Wer sich einloggt waumlhlt zunaumlchst einen Gegner aus und entscheidet sich fuumlr eine Themenkateshygorie Dann gilt es in jeweils 30 Sekunden fuumlnf Fragen zu beshyantworten Danach ist der Gegner dran

TK-Auszubildende ist Deutschlands Beste Kundenservice Leistungsangebot digitale Initiativen ndash alles was die Techniker auszeichnet verdankt sie ihren Mitarbeitern den Technikern Damit diese auch in Zukunft den Grundstein fuumlr den Erfolg legen hat die Ausbildung bei der Techniker einen besonders hohen Stellenwert Das Ergebnis Jedes Jahr zaumlhlen TK-Azubis zu den Besten der Branche 2016 etwa haben 77 der insgesamt 248 bdquoNachwuchs-Technikerldquo des Abschlussjahrshygangs ihre Pruumlfungen mit der Note 1 bestanden

In diesem Jahr machte eine Auszubildende die Techniker besonshyders stolz Kira Trefon ndash mittlerweile Kundenberaterin im Sershyvicezentrum Gelsenkirchen ndash hat ihre Ausbildung zur Kauffrau im Gesundheitswesen als beste in ganz Deutschland abgeshyschlossen bdquoAls ich erfuhr dass ich Bundesbeste bin konnte ich es zuerst nicht glauben und habe mich natuumlrlich sehr gefreut Vor allem dass sich die rund viermonatige Vorbereitung auf die Pruumlfungen ausgezahlt hatldquo so die 22-Jaumlhrige die haumlufig geshymeinsam mit ihren Azubi-Kollegen gelernt hat

Kira Trefon ist Kundenberaterin im Serviceshyzentrum Gelsenkirchen

38 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

Zehn Jahre WINEG Bekommen Patienten die Behandlung die den wissenschaftlichen Erkenntnissen entspricht Welche Effekte haben neue Versorgungsmodelle Wie wirken sich gesundheitspolitische Entscheidungen auf die Versicherten aus Das sind einige der Fragen denen das wissenschaftliche Institut der TK fuumlr Nutzen und Effizienz im Gesundshyheitswesen (WINEG) seit zehn Jahren auf den Grund geht

Die Entscheidung der Techniker mit der Institutsgruumlndung 2006 eigene wissenshyschaftliche Expertise aufzubauen hat sich als vorausschauend und innovativ erwiesen Die praxisnahe Versorgungsforschung des WINEG liefert evidenzbasierte Grundlagen und Transparenz fuumlr wichtige Entscheidungen der Techniker aber auch fuumlr das Gesundheitsweshysen insgesamt Im Mittelpunkt der Forschungsarbeit steht der Versorgungsbedarf der Versicherten und die Frage wie sich auf der Basis neuester Erkenntnisse eine effektishyve und qualitativ hochwertige Gesundheitsshyversorgung weiterentwickeln laumlsst

shy

Wissenschaft fuumlr Techniker

Wie Versicherte direkt von wissenschaftlicher Expertise profitieren zeigt ein Informationspaket zu multiresistenten Keimen Die Mitarbeiter des Wissenschaftlichen Instituts der TK (WINEG) forschen im Dienst der Versicherten

Patientensicherheit ndash profitieren von der Wissenschaft Wer Gesundheitsinformationen sucht fragt heutzutage immer oumlfter bdquoDr Googleldquo Doch wie serioumls sind die Inhalte die man im Internet findet Wer sich informieren und selbstbestimmt im Gesundheitsshywesen zurechtfinden will braucht verlaumlssliche wissenschaftlich gepruumlfte Erkenntnisse in verstaumlndlicher Form Die Techniker unshyterstuumltzt deshalb ihre Versicherten und foumlrdert deren Gesundshyheitskompetenz mit evidenzbasierten Informationen zu relevanshyten Themen etwa mit einem Informationspaket zu multiresistenten Keimen (MRE)

Die Erreger treten immer haumlufiger auf zugleich verlieren gaumlngige Antibiotika ihre Wirksamkeit gegen sie Die bislang schaumlrfste Wafshyfe gegen bakterielle Infektionen wird also stumpfer ndash ein Problem das auch die Politik weltweit aufruumlttelt Dabei ist man sich einig dass eine wirksame Infektionspraumlvention nur mit Hilfe der Patienshyten gelingen kann Die Techniker leistet einen Beitrag und klaumlrt mit einem digitalen Informationspaket auf wie Menschen einer Infektion vorbeugen koumlnnen

Katharina Rubin vom WINEG dem wissenschaftlichen Institut der TK bdquoWir haben fuumlr unsere Kunden multimedial aufbereitet was das fuumlr den Einzelnen bedeutet und wie er sich in seinem privaten Umfeld aktiv daran beteiligen kann dass sich MRE nicht weiter ausbreiten ndash auf Reisen in der Kuumlche im Krankenhausldquo Zum Inshyformationspaket gehoumlren auch ein Erklaumlrfilm und ein Online-Test um das eigene MRE-Risiko zu ermitteln Rubin bdquoNicht jede Erkranshykung verlangt ein Antibiotikum Gegen Viren ist es machtlos Der sorgsame Umgang mit Antibiotika hilft Resistenzen zu vermeishydenldquo Auch Patienten die notwendige Antibiotika zu fruumlh absetshyzen oder in geringerer Dosis als verordnet einnehmen tragen zur Resistenzbildung bei

Die Techniker hat auch ihre Vertragspartner in den Blick genomshymen Sie unterstuumltzt die bdquoAktion Saubere Haumlndeldquo die die Haumlndeshydesinfektion in Krankenhaumlusern verbessert und dadurch hilft Klinikinfektionen zu vermeiden Angesichts von jaumlhrlich rund 19 Millionen Krankenhausfaumlllen ein relevanter Faktor Das Informatishyonspaket online wwwtkde Webcode 889772

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bdquoDie Zukunft aufhalten weil man Angst davor hat ndash das hat noch nie funktioniertldquo

Dr Jens Baas

Techniker unterwegs Von der Zukunft des Gesundheitssystems bis zur Zukunft der Fuumlhrung im Unternehmen ndash Techniker pflegen den Austausch uumlber das Gesundheitssystem hinaus

Pathfinder leading the Future Sieben CEOs sieben prominente Vorshydenker und 800 bdquoYoung Leadersldquo fuumlhshyrender deutscher Unternehmen ndash geshymeinsam widmeten sie sich beim Pathfinder am 1 Mai 2016 einen ganshyzen Tag lang den draumlngendsten Fragen unserer Zeit und machten so den bdquoTag der Arbeitldquo zum bdquoTag des Nachdenshykensldquo Mit dabei Daimler-Chef Dr Dieter Zetsche Deutsche Bank-Vorstand Juumlrshygen Fitsche Joe Kaeser CEO von Sieshymens und TK-Chef Dr Jens Baas

Mit 100 Nachwuchsfuumlhrungskraumlften der Techniker reiste er nach Berlin um gemeinsam zu diskutieren worauf es in Unternehmen von morgen ankommt Das Ziel des Zukunftsgipfels des Hanshydelsblatts jungen Fuumlhrungskraumlften den Anstoszlig zu geben eigene und auch unshy

bequeme Wege zu gehen Im Mittelshypunkt des gemeinsamen Vortrags des TK-Chefs mit dem Informatiker und Kuumlnstler Professor Dr Juumlrgen Schmidshyhuber stand das Thema bdquoResponsibility ndash und wie Big Data die Medizin revolutishyonieren wirdldquo

Z2X ein Wochenende mit Visionaumlren Das Portal Zeit Online lud anlaumlsslich seines Gesundheitssystem kennenzulernen norieren wenn Versicherte etwas fuumlr 20-jaumlhrigen Bestehens im September 500 Im Workshop bdquoApp jetzt gesundldquo den ihre Gesundheit tun und dies mit digitashybdquoTwentysomethingsldquo also 20 - bis 29-Jaumlh- Thomas Heilmann Experte der Technishy len Daten belegen Die Teilnehmer disshyrige nach Berlin zu einem bdquoFestival der ker fuumlr digitale Versorgung leitete ging kutierten teils sehr kontrovers uumlber Visionaumlreldquo ein Die Techniker war als Part- es um den Einsatz von Fitnesstracker- Datensicherheit Vor- und Nachteile des ner dabei um die Ideen der sogenannten daten in der gesetzlichen Krankenversi- Solidarsystems und Bonus-Malus-Pro-Millennials fuumlr ein smartes und innovatives cherung Sollen Krankenkassen hoshy gramme

MEDICA Gesundheitsmarkt von morgen Lebende menschliche Zellstrukturen tropshyfen auf eine Unterlage bilden kleine Kreise und formen sich schlieszliglich zu einer dreishydimensionalen menschlichen Ader die sich sogar verzweigt ndash die Fachmesse MEshyDICA 2016 gab Einblick was sich in nur zwoumllf Monaten im internationalen Geshysundheitsmarkt entwickelt hat Zentrales Thema die Digitalisierung als der Innovashytionstreiber Auf dem Podium des ECON-Forums der Techniker diskutierten

Vertreter aus Politik Medien und Wissenshyschaft die Frage wie sich die Chancen der Digitalisierung auf das deutsche Gesundshyheitssystem uumlbertragen lassen In der Disshykussion waren sich der digitale Vordenker Sascha Lobo und Dr Jens Baas Vorshystandsvorsitzender der Techniker einig dass die breite Nutzung individueller Dashyten kuumlnftig nachgefragt werden wird Desshyhalb muumlsse man aktiv gestalten statt auf die Angebote milliardenschwerer US-Konshyzerne zu warten Die Techniker unterwegs auf der Fachmesse MEDICA

40 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

Ehrenamtlich fuumlr die Techniker

Der Verwaltungsrat ist das houmlchste Entscheidungsgremium der Techniker ndash seine 30 Mitglieder und ihre Stellvertreter leisten als Selbstverwaltung diese verantwortungsvolle und anspruchsshyvolle Aufgabe ehrenamtlich Der Verwaltungsrat setzt sich pashyritaumltisch aus je 15 Versicherten- und 15 Arbeitgebervertretern zusammen Ihre Legitimation erhalten die Selbstverwalter uumlber die alle sechs Jahre stattfindende Sozialwahl

Mit dieser Legitimation treffen die Ehrenamtlichen alle Entshyscheidungen die fuumlr die Techniker von grundsaumltzlicher Bedeushytung sind Auszligerdem entscheidet der Verwaltungsrat uumlber Satzungsleistungen von denen die Versicherten ganz unmitshytelbar profitieren So erleichtert eine im Juli verabschiedete Satzungsleistung zur Kostenuumlbernahme des innovativen Flash Glucose Messsystems insulinpflichtigen Diabetikern den Alltag Per Scanner koumlnnen sie ihren Blutzuckerwert bdquounblutigldquo und schmerzfrei ermitteln Dazu wird ein Sensor ins Unterhautfettshygewebe eingesetzt

Die Verwaltungsraumlte beschlieszligen zudem den Haushalt der Techniker ndash und den kassenindividuellen Zusatzbeitrag Der liegt bei der Techniker fuumlr 2017 mit 10 Prozent unter dem Durchschnitt der gesetzlichen Krankenversicherung

Austausch mit Entscheidungstraumlgern Daruumlber hinaus pflegen die gewaumlhlten Verwaltungsraumlte den Austausch mit Vertretern aus Politik und Gesundheitswesen Die Bundesshywahlbeauftragte fuumlr die Sozialversicherungswahlen Rita Pashywelski bekraumlftigte als Gastrednerin die Relevanz von Selbstshyverwaltung und Sozialwahl Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis (SPD) nahm vor den Ehrenamtlichen unter anderem zum Selbstverwaltungsstaumlrkungsgesetz Stellung Frank Plashyte Praumlsident des Bundesversicherungsamtes stellte dem Verwaltungsrat die Arbeit der Aufsichtsbehoumlrde vor EU-Exshyperte Guumlnter Danner erlaumluterte dem Gremium aktuelle Frashygen des europaumlischen Sozialrechts

Selbstverwaltung bedeutet Selbstgestaltung Die Ehrenamtlichen beziehen auch zu relevanten politischen Fragen Position Den Standpunkt des Gremiums zur Bundestagswahl 2017 finden Sie auf wwwtkde

Uumlbrigens Die Sitzungen des Verwalshytungsrats sind oumlffentlich Zudem informiert der Verwaltungsrat auf wwwtkde (Webcode 139012) in Text Bild und Video uumlber den Inhalt der Sitzungen

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bdquoWir wollen eine starke Selbstverwaltungldquo

Dieter F Maumlrtens und Dominik Kruchen sind die alternierenden Vorsitzenden des Verwaltungsrats Der Vorsitz wechselt jaumlhrlich zum 1 Januar

Wie arbeitet die Selbstverwaltung der Techniker

Dominik Kruchen Die Rolle des Verwaltungsrats laumlsst sich

durchaus mit der des Aufsichtsrats in Unternehmen vergleichen Selbstverwalter tragen eine enorme Verantwortung mit der Beshysonderheit dass wir diese Aufgabe ehrenamtlich uumlbernehmen Die Selbstverwaltung bestimmt den Kurs der Kasse uumlbt eine Konshytrollfunktion aus und trifft zentrale Entscheidungen ndash dabei ist

sie den Beitragszahlern verpflichtet

Dieter F Maumlrtens Entscheidungen von solcher Tragweite beshynoumltigen ein solides Fundament ndash das leisten bei der Techniker die

Fachausschuumlsse deren Mitglieder sich mit teilweise hochkompleshyxen Sachverhalten auseinandersetzen um die Beschluumlsse des

Gremiums vorzubereiten

Wie beurteilen Sie aktuell die Rolle der Selbstverwaltung im

Gesundheitssystem

Kruchen Die Selbstverwaltung ist eine tragende Saumlule des

deutschen Gesundheitssystems Auch der internationale Vershygleich belegt eindrucksvoll ndash etwa mit Blick auf die Situation in

Suumldeuropa ndash wie krisensicher und stabil dieses etablierte System

ist das eben nicht vollstaumlndig vom Staat abhaumlngig ist

Maumlrtens Obwohl sich diese Errungenschaft permanent beshywaumlhrt gibt es immer wieder Versuche ihre Autonomie und somit

auch die Handlungsfaumlhigkeit dieses Stabilitaumltsfaktors einzushyschraumlnken die Vorstoumlszlige der Politik zum sogenannten Selbstvershywaltungsstaumlrkungsgesetz sind hier nur ein Beispiel Hier gilt es

klare Kante zu zeigen und diese tragende Saumlule entschieden zu

verteidigen

Unikosmos Award Zukunft der Notfallmedizin In den rund 1200 Notaufnahmen in Deutschland zaumlhlt im Alltag oft jede Sekunde Wie diese Einheiten organisiert sind stellt die Weichen fuumlr den Behandlungserfolg Die Absolventin der APOLLON Hochschule der Gesundheitswissenschaft in Bremen Anna Christina Houmlrster widmete ihre Abschlussarbeit der Frage nach Prozessen und Qualitaumltsmanagement in Notaufnahmen Fuumlr ihre Analyse erhielt sie im Rahmen einer Verwaltungsratssitzung den Unikosmos Award 2016 den die Hamburger Presseagentur Public Address und die Techniker fuumlr innovative Konzepte von Nachwuchswissenschaftlern verleihen Perspektivisch stellt die Wissenschaftleshyrin auch die Frage wie das systematische Erfassen von Qualitaumltsfaktoren und der Aufbau eines nationalen Notaufnahmeregisters die Versorgungsqualitaumlt verbessern kann

42 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker Der Verwaltungsrat aktuell Auch 2017 stehen die Mitglieder des Verwaltungsrats zur Wahl Nach der Wahl konstituiert sich das Gremium am 29 September 2017 Hier finden Sie die aktuelle Mitgliederliste und die aktuell vertretenen Listen

Die Mitglieder des aktuellen Verwaltungsrats

Arbeitgebervertreter Dominik Kruchen Duumlsseldorf Alternierender Vorsitzender

Heiner Boumlgemann Bremen Rainer Bruns Nordstrand Uwe Buszligmeier Greven Joachim Feldmann Bremen Helmut Fitzke Woggersin Wilfried Grunau Edewecht-Friedrichsfehn Joumlrg Henschen Bremen Klaus H Kober Rheinmuumlnster Udo Nicolay Moumllln Mirko Knappe Hamburg (seit 01012017) Johannes Seiboldt Nidda Rainer Tietz Bottrop Roland Unzeitig Wettmershagen Bernd Wegner Riegelsberg

Vertretene Organisation ZI HSH Zahntechniker-Innung Hamburg und Schleswig Holstein 15 Sitze

Versichertenvertreter Dieter F Maumlrtens Offenbach Alternierender Vorsitzender

Rosemie Bilz Radebeul Detlef Decho Syke Peter Duchene Groszligrosseln Friedrich Gosewinkel Hamm Karla Hasenauer Suhl Uwe Klemens Muumlnchen Baumlrbel Richling Bremen Annette Stensitzky Troisdorf (seit 15072016) Norbert Schneider Schwerin Harald Schulte Koumlnigswinter Erika Streit Koumlln Johanna Vieweg Dresden Harald Wagner Sipplingen Gerard Wolny Remagen

Vertretene Organisationen TKG TK-Gemeinschaft unabhaumlngige Versichertengemeinshyschaft der Techniker Krankenkasse eV 12 Sitze verdi Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft 1 Sitz IGM Industriegewerkschaft Metall 1 Sitz ACA Katholische-Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Deutschshylands e V Kolpingwerk Deutschland Bundesverband Evanshygelischer Arbeitnehmerorganisationen eV 1 Sitz

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Sozialwahl gelebte Teilhabe Demokratischer Taktgeber fuumlr den Verwaltungsrat sind die Sozialwahlen deren Ergebnis alle sechs Jahre die Zusammensetzung des houmlchsten Entscheidungsgremiums der Techniker festlegt

Bei der Techniker werden seit jeher die 15 Versichertenvershytreter per Urwahl ermittelt So haben die rund 74 Millionen Mitglieder eine echte Wahl und koumlnnen ihr Recht auf Mitbeshystimmung nutzen Damit die Stimmberechtigten bis zum 31 Mai 2017 ihre Stimmen geltend machen koumlnnen stand 2016 im Zeichen der Vorbereitungen fuumlr die Abstimmung im bdquoSushyperwahljahr 2017ldquo Federfuumlhrend in der Vorbereitung der Wahlausschuss unter Vorsitz des stellvertretenden Vorshystandsvorsitzenden Thomas Ballast Das Gremium ist unter anderem zustaumlndig fuumlr die Zulassung der antretenden Listen aber auch fuumlr die ordnungsgemaumlszlige Ermittlung des Wahlershygebnisses Eine Informationskampagne begleitete die Wahlshyvorbereitungen und ermoumlglichte Versicherten ebenso wie Multiplikatoren sich umfassend uumlber die Wahl zu informieren

Klares Ja zur Teilhabe Sozialwahl bedeutet demokratische Teilhabe nach dem Prinzip bdquoWer Beitraumlge einzahlt soll auch mitbestimmenldquo Im Vorfeld ermittelte die Techniker im Rahshymen einer Studie wie die Menschen in Deutschland zur Sozishyalwahl stehen Das klare Ergebnis der repraumlsentativen Forshysa-Umfrage Das Prinzip der ehrenamtlichen Selbstverwaltung und die Teilhabemoumlglichkeit durch die Sozialwahl stehen hoch im Kurs 68 Prozent der Befragten sprachen sich klar fuumlr die Sozialwahl aus Und Selbst 58 Prozent der Privatversicherten haumltten gerne diese Mitsprachemoumlglichkeit

Zudem halten 73 Prozent der Menschen in Deutschland die Verwaltungsraumlte fuumlr wichtig und befuumlrworten dass Versishycherte durch sie an Entscheidungen beteiligt werden Besonshyders hoch ist die Fuumlrsprache unter den Juumlngeren zwischen 18 und 39 Jahren Vier von fuumlnf sprachen sich hier fuumlr das Prinshyzip bdquoVersicherte fuumlr Versicherteldquo aus

55 der Menschen in Deutschland sind politisch stark

oder sehr stark interessiert

44 Geschaumlftsbericht 2016 Die Finanzen ndash

Die Finanzen Der Bereich Finanzen informiert uumlber Vermoumlgensshyrechnung Vermoumlgen Einnahmen und Ausgaben der Techniker Krankenkasse uumlber die Versicherten- und Mitgliederentwicklung sowie die Finanzen der Pflegeversicherung

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Der Jahresruumlckblick in Zahlen Das Geschaumlftsjahr 2016 war erneut von einer guten wirtschaftlichen Konjunkshytur gepraumlgt die viel Geld in die Kassen der Sozialversicherungen gespuumllt hat Auszligerdem verzeichnet das System der gesetzlichen Krankenversicherungen weiterhin Zuwaumlchse an Versicherten Dem gegenuumlber stehen staumlndig steishygende Ausgaben im Gesundheitswesen und Verzerrungen des Wettbewerbs der Kassen untereinander So reichten auch im Haushaltsjahr 2016 die Zuweishysungen aus dem Gesundheitsfonds an die Techniker nicht aus um die Ausgashyben fuumlr die Versorgung der Versichershyten zu decken

Dennoch lag der kassenindividuelle Zushysatzbeitrag der Techniker mit 10 Proshyzent auch 2016 unter dem amtlichen Durchschnitt

Ausgaben der Krankenversicheshyrung Das Haushaltsjahr 2016 schlieszligt die Techniker mit einem Plus von etwa 22 Millionen Euro ab Zu dem ausgeglishychenen Haushalt tragen vor allem die schlanken Prozesse und die effektive Verwaltung bei Die wirtschaftliche Kulshytur im Unternehmen ist dafuumlr verantshywortlich dass der Fehlbetrag der Zushyweisungen aus dem Gesundheitsfonds aufgefangen werden konnte Die Vershywaltungskosten von 136 Euro je Versishycherten lagen somit auch deutlich unter den durchschnittlichen Verwaltungskosshyten in der gesetzlichen Krankenversicheshyrung (153 Euro)

Die Leistungsausgaben stiegen um 31 Prozent und damit etwas moderater als im Vorjahr Auffaumlllig ist dass die Ausgaben fuumlr Arzneimittel auf einem hohen Niveau noch einmal mit 39 Prozent zunehmen und auf 4 Milliarden Euro ansteigen Den groumlszligten Ausgashybenblock verzeichnet die Techniker bei den Kosten fuumlr die Krankenhausbehandlung Erstmals uumlbersteigt dieshyser Wert mit einem Zuwachs von 38 Prozent die Sieben-Milliarden-Euro-Marke Fuumlr aumlrztliche Behandshylungen wurden 46 Milliarden Euro ausgegeben was einen Anstieg von 29 Prozent bedeutet

Ausgaben der Pflegeversicherung Die Leistungsshyausgaben fuumlr die pflegebeduumlrftigen Versicherten beliefen sich auf rund 13 Milliarden Euro Mit 3 Milshyliarden Euro flieszligt der Groszligteil der Einnahmen der Pflegeversicherung an den Ausgleichsfonds Mit ihm werden andere Pflegekassen unterstuumltzt deren Ausgaben nicht ausreichend durch Einnahmen geshydeckt sind

Abnahmen Der Verwaltungsrat hat die Jahresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse und die Jahshyresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse Pflegeversicherung abgenommen und dem Vorstand dafuumlr Entlastung erteilt

Juli 2017

Dieter F Maumlrtens

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

Dominik Kruchen

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

46 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Vermoumlgensrechnung

Aktiva in Tsd Euro 2015 2016

A Langfristiges Vermoumlgen

I Verwaltungsvermoumlgen 294474 275331

II Mittel der Ruumlckstellungen 2034183 2429274

III Andere Geldanlagen 3077456 3612688

B Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 904561 937768

II Wertpapiere 1923105 1575117

III Kassenbestand und Giroguthaben 23552 15055

C Rechnungsabgrenzungsposten 7356 9010

D Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

Passiva in Tsd Euro 2015 2016

A Netto-Reinvermoumlgen 3076733 3098587

B Ruumlckstellungen 2034183 2429 274

C Verpfl ichtungen 3137799 3310071

D Rechnungsabgrenzungsposten 15972 16309

E Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

In dieser und in den folgenden Tabellen sind Rundungsdifferenzen moumlglich

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Vermoumlgen

2015 2016

Netto-Reinvermoumlgen in Tsd Euro 3076733 3098587

je Versicherten in Euro 32980 32087

zum Vorjahr je Versicherten - 118 - 27

Davon

Betriebsmittel 1755959 1705756

je Versicherten in Euro 18822 17664

zum Vorjahr je Versicherten - 190 - 62

Ruumlcklagen 946300 1037500

je Versicherten in Euro 10144 10744

zum Vorjahr je Versicherten + 17 + 59

Verwaltungsvermoumlgen inkl Investitionsruumlcklage

374474 355331

je Versicherten in Euro 4014 3680

zum Vorjahr je Versicherten - 42 - 83

Erfolgsrechnung

in Tsd Euro 2015 2016

1 Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds 21313911 22724351

2 Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz 1287826 1709675

3 Erstattungen 42285 51670

4 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 58445 60767

5 Leistungsaufwand 21656712 23109954

6 Verwaltungskosten 1233733 1309365

7 Zinsergebnis 20949 17024

8 Sonstige Einnahmen 8043 7577

9 Sonstige Ausgaben 98417 129891

10 Jahresfehlbetrag (-)Jahresuumlberschuss - 257403 21854

48 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Einnahmen im Detail 2015 2016

Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 22745586 24594001

je Versicherten in Euro 243813 254678

zum Vorjahr je Versicherten + 28 + 45

Davon

Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds

absolut in Tsd Euro 21313911 22724351

je Versicherten in Euro 228467 235317

zum Vorjahr je Versicherten - 29 + 30

Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz absolut in Tsd Euro 1287826 1709675

je Versicherten in Euro 13804 17704

zum Vorjahr je Versicherten ndash + 283

Sonstige Einnahmen absolut in Tsd Euro 143849 159976

je Versicherten in Euro 1542 1657

zum Vorjahr je Versicherten - 154 + 74

Ausgaben im Detail 2015 2016

24572147 Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 23002989

je Versicherten in Euro 246572 254452

zum Vorjahr je Versicherten + 15 + 32

Davon

Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 21656712 23109954

je Versicherten in Euro 232142 239310

zum Vorjahr je Versicherten + 41 + 31

Davon

Aumlrztliche Behandlung absolut in Tsd Euro 4324921 4608482

je Versicherten in Euro 46359 47722

zum Vorjahr je Versicherten + 38 + 29

Zahnaumlrztliche Behandlung ohne Zahnersatz

absolut in Tsd Euro 1450491 1516045

je Versicherten in Euro 15548 15699

zum Vorjahr je Versicherten + 23 + 10

49

Ausgaben im Detail 2015 2016

Zahnersatz absolut in Tsd Euro 361938 363907

je Versicherten in Euro 3880 3768

zum Vorjahr je Versicherten + 18 - 29

Arzneimittel absolut in Tsd Euro 3708728 3988102

je Versicherten in Euro 39754 41298

zum Vorjahr je Versicherten + 54 + 39

Hilfsmittel absolut in Tsd Euro 762963 796889

je Versicherten in Euro 8178 8252

zum Vorjahr je Versicherten + 32 + 09

Heilmittel absolut in Tsd Euro 711308 777475

je Versicherten in Euro 7625 8051

zum Vorjahr je Versicherten + 88 + 56

Krankenhausbehandlung absolut in Tsd Euro 6520595 7003332

je Versicherten in Euro 69895 72522

zum Vorjahr je Versicherten + 25 + 38

Krankengeld absolut in Tsd Euro 1474940 1561341

je Versicherten in Euro 15810 16168

zum Vorjahr je Versicherten + 53 + 23

Fahrkosten absolut in Tsd Euro 374939 410294

je Versicherten in Euro 4019 4249

zum Vorjahr je Versicherten + 96 + 57

Vorsorge- und Rehabilitationsleistungen

absolut in Tsd Euro 306972 317177

je Versicherten in Euro 3290 3284

zum Vorjahr je Versicherten + 51 - 02

Schutzimpfung absolut in Tsd Euro 205930 220120

je Versicherten in Euro 2207 2279

zum Vorjahr je Versicherten + 138 + 33

Fruumlherkennungsmaszlignahmen absolut in Tsd Euro 324596 328676

je Versicherten in Euro 3479 3404

zum Vorjahr je Versicherten + 47 - 22

50 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Ausgaben im Detail 2015 2016

Schwangerscha und Mutterscha

ohne stat Entbindung absolut in Tsd Euro 243622 265110

je Versicherten in Euro 2611 2745

zum Vorjahr je Versicherten + 21 + 51

Behandlungspflege und haumlusliche Krankenpflege

absolut in Tsd Euro 364213 413436

je Versicherten in Euro 3904 4281

zum Vorjahr je Versicherten + 151 + 97

Dialyse absolut in Tsd Euro 136648 143130

je Versicherten in Euro 1465 1482

zum Vorjahr je Versicherten + 64 + 12

Sonstige Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 383907 396438

je Versicherten in Euro 4115 4105

zum Vorjahr je Versicherten + 20 - 02

Praumlvention absolut in Tsd Euro 744643 756656

je Versicherten in Euro 7982 7835

zum Vorjahr je Versicherten + 23 - 18

Verwaltungsausgaben absolut in Tsd Euro 1233733 1309365

je Versicherten in Euro 13225 13559

zum Vorjahr je Versicherten + 99 + 25

Sonstige Ausgaben absolut in Tsd Euro 112545 152828

je Versicherten in Euro 1206 1583

zum Vorjahr je Versicherten - 372 + 312

51

Pflegeversicherung

Vermoumlgensrechnung 2015 2016

Aktiva in Tsd Euro

A Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 102500 110008

II Kurzfristige Geldanlagen 396000 415005

III Kassenbestand und Giroguthaben 286 828

B Rechnungsabgrenzungsposten 25137 37673

523924 563513

Passiva in Tsd Euro

A Reinvermoumlgen 244790 272895

B Verpfl ichtungen 279134 290618

523924 563513

Erfolgsrechnung 2015 2016

in Tsd Euro

1 Beitraumlge 4187123 4471718

2 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 5310 3553

3 Leistungsaufwand der Pfl egeversicherung 1199331 1339563

4 Zahlungen an den Ausgleichsfonds 2826011 2972471

5 Verwaltungskosten 120294 134589

6 Zinsergebnis 108 - 436

7 Sonstige Einnahmen 1 0

8 Sonstige Ausgaben 98 107

9 Jahresuumlberschuss 46807 28105

52 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Leistungsausgaben Pflegeversicherung

Leistungsausgaben in Tsd Euro 2015 2016

Pfl egesachleistung 172597 189955

Pflegegeld 351752 384789

Leistungen fuumlr Pfl egepersonen 63020 68594

Stationaumlre Leistungen 380641 410093

Uumlbrige Leistungen 231321 286132

Leistungsausgaben insgesamt 1199331 1339563

53

Mitglieder- und Versichertenentwicklung

Stichtag Jahresdurchschnitt

01012016 01012017 2015 2016

Mitglieder 7044467 7342157 6874547 7205987

zum Vorjahr +48 +42 +56 +48

Familienangehoumlrige 2433683 2454518 2454552 2450915

Versicherte insgesamt 9478150 9796675 9329099 9656902

zum Vorjahr +35 +34 +46 +35

54 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Der Geschaumlftsbericht der Techniker ndash auch digital

Unter wwwtkdegeschaeftsbericht finden Sie die digitale Ausgabe des TK-Geschaumlftsberichts

Der Geschaumlftsbericht 2016 steht Ihnen auch als PDF zum Download unter wwwpressetkde zur Verfuumlgung

Zu Artikeln die mit diesem Symbol gekennzeichnet sind finden Sie ausfuumlhrliche Videos im digitalen Geschaumlftsbericht

Impressum ndash Verantwortlich fuumlr den Inhalt Techniker Krankenkasse Bramfelder Straszlige 140 22305 Hamburg Telefon 040-69 09-17 83 Internet wwwpressetkde E-Mail pressestelletkde Twitter wwwtwittercomtk_presse

Verantwortlich Prof Dr Volker Moumlws Redaktion Kerstin Grieszligmeier Inga Laboga Texte Kerstin Grieszligmeier Hermann Baumlrenfaumlnger Gabriele Baron Nicole Battenfeld Daniel Burgstaler Dennis Chytrek Jacqueline Dauster Philip Giewer Michaela Hombrecher Inga Laboga Katharina Lemke Natalie Quadbeck Heike Schmedemann Silvia Wirth

Konzept und Gestaltung Christina Bartheidel Produktion Tanja Klopsch Litho Hirte GmbH amp Co KG Hamburg Druck Eversfrank Berlin GmbH Berlin Bilder Andreas Friese Jan Pauls Jan Haas Getty Images

copy Alle Rechte vorbehalten Nachdruck und sonstige Formen der Vervielfaumlltigung ndash auch auszugsweise ndash nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung

Mehr Informationen gibt es online Die digitale Ausgabe des TK-Geschauml sberichts fi nden Sie unter wwwtkdegeschae sbericht

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2010

02

720

17

  • Geschaumlftsbericht 2016
    • Vorwort
      • Dr Jens Baas im Gespraumlch mit13Martina Koederitz
      • Auf das Wesentliche reduziert
      • Interview bdquoDie Technikerldquo schaumlrft13ihren Markenauftritt
      • Kampagne Weil die beste Technik13menschlich ist
      • Position beziehen
      • Digitalisierung Nicht ob sondern wie
      • Interview Digitalisierung aktiv gestalten
      • Die Vermessung der Gesundheitswelt
        • Inhalt
        • 1 Die Techniker
        • 2 Die Technik
          • Thomas Ballast im Gespraumlch mit xbird
          • SmartHealth
          • Smart vernetzt
          • Digitale Versorgung
          • Service digital
          • Interviews Agiles Arbeiten amp Pflege
          • Innovationsfonds neue Wege in der Versorgung
            • 3 Wir Techniker
              • Techniker vernetzenTechniker
              • (Fuumlr) Techniker von morgen
              • Wissenschaft fuumlr Techniker
              • Techniker unterwegs
              • Ehrenamtlich fuumlr die Techniker
              • Interview bdquoStarke Selbstverwaltungldquo
              • Verwaltungsrat konkret
              • Sozialwahl gelebte Teilhabe
                • 4 Die Finanzen
                  • Jahresruumlckblick in Zahlen
                  • Vermoumlgensrechnung
                  • Vermoumlgen
                  • Einnahmen amp Ausgaben
                  • Pflegeversicherung
                  • Leistungsausgaben Pflegeversicherung
                  • Mitglieder- und Versichertenentwicklung
                    • Impressum

20 Geschaumlftsbericht 2016 Die Technik ndash

Die Technik Technikergeist bringt Technik(en) hervor Diese muumlssen vor allem eines ndash die Versicherten im Blick haben und in ihrem Sinne den Alltag vereinfachen Prozesse beschleunigen oder zu einer besseren Versorgung beitragen

21

Technische Loumlsungen Die beste Technik ist menschlich heiszligt es in der aktuellen Kampagne der Techniker Dahinter steht auch die Uumlberzeugung dass Technik immer zum Ziel haben muss dem Menschen zu nutzen Technische Loumlsungen muumlssen dazu beitragen die Versicherten optimal zu versorgen oder deren Alltag durch neue Services erleichtern

Wofuumlr steht dabei bdquoTechnikldquo Im engeren Sinne fuumlr ganz konshykrete technik- und technoloshy

giebasierte Leistungen etwa digitale Versorgungsangebote Dazu gehoumlren beispielsweise eine App fuumlr Betroffene von Migraumlne ebenso wie eCoaches die beim Erreichen persoumlnlicher Gesundshyheitsziele helfen bdquoTechnikldquo meint auch neue Wege im Bereich Service etwa die TK-App oder die elektronische Gesundshyheitsakte die die Techniker gemeinsam mit IBM entwickelt

Im weiteren Sinne steht bdquoTechnikldquo aber auch fuumlr eine Methode eine Art und Weise zu handeln Bei der Techniker heiszligt das auch zunehmend agil zu arshybeiten und sich staumlrker team- und standortuumlbergreifend zu vernetzen Auf der anderen Seite koumlnnen sich Vershysicherte etwa durch Angebote zum Selbstmanagement gezielt Techniken aneignen um die eigene Gesundheit positiv zu beeinflussen und die Gesundshyheitskompetenz zu staumlrken

Daruumlber hinaus unterstuumltzen Technik und Techniken Loumlsungen auf ganz konshykrete Herausforderungen im Gesundshyheitswesen Etwa wenn die Techniker im Rahmen eines Projekts gemeinsam mit Partnern erprobt wie ein telemedishyzinisches Konsil die Folgen mangelnder Facharztdichte im laumlndlichen Raum milshydern kann ndash und weitere Projekte die durch den Innovationsfonds gefoumlrdert werden

Partnerschaften bieten stets die Chance neuer Impulse Diese kommen immer oumlfshyter von Start-ups die ihre Ideen im Geshysundheitswesen etablieren wollen Die Techniker geht offen auf diese Impulsgeshyber zu und schafft konkrete Vernetshyzungs- und Foumlrderangebote Welche Poshytenziale die Zusammenarbeit zwischen Krankenkassen und Start-ups fuumlr die Zukunft der Gesundheit hat diskutiert Thomas Ballast stellvertretender Vorsitshyzender des Vorstands der Techniker mit Dr Jonas Harder und Sebastian Sujka Ihr Berliner Start-up xbird setzte sich im Pitch im Rahmen des Innovationstags durch und gewann eine Entwicklungsshykooperation mit der Techniker

22 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

bdquoNeue Produkte brauchen die Chance sich zu beweisenldquo Thomas Ballast stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Techniker diskutiert mit Dr Jonas Harder (Chief Medical Officer) und Sebastian Sujka (CEO) vom Berliner Start-up xbird wie Start-ups den Weg ins Gesundshyheitswesen finden koumlnnen Die Software des Unternehmens wertet Bewegungsdaten von Smartphones aus In Kombination mit medizinischen Informationen koumlnnen daraus Ruumlckschluumlsse auf beginnende oder eskalieshyrende Erkrankungen gezogen werden

Thomas Ballast Start-ups sind Teil des digitalen Wandels im Geshysundheitswesen den wir Techniker aktiv mitgestalten moumlchten Sie haben sich beim Innovationstag durchgesetzt und eine Entwicklungsshykooperation mit der Techniker gewonnen Wie sind Ihre Erfahrungen wenn Kasse auf Start-up trifft Stoszligen da zwei Kulturen aufeinander

Sebastian Sujka Wir hatten mit sehr langen Response Rates geshyrechnet Das war nicht der Fall Ein kultureller Unterschied ist viel-leicht dass wir spontan nach einem Telefonat loslegen auch uumlber Nacht wenn viel Arbeit ansteht Bei Ihnen werden viel mehr Leute eingebunden es gibt viel mehr Struktur

Dr Jonas Harder Positiv ist definitiv dass wir von Anfang an einen kompetenten Ansprechpartner bei der TK hatten der sich auch kurz-

fristig Zeit fuumlr uns nahm der uns verstand und die naumlchsten Schritte aufzeigte Haumltten Sie denn gerne mehr Start-up im Unternehmen

Ballast Manchmal schon Andererseits sind wir als Kasse auf Nachhaltigkeit Vertrauen und Sicherheit ausgerichtet Mit Start-ups verbinde ich Tempo und die Notwendigkeit schneller Ergebnisse Natuumlrlich treiben auch wir eigene Projekte voran entwickeln etwa Apps foumlrdern aber bewusst auch die Kooperashytion mit Start-ups Wir wollen Ideen von auszligen aufgreifen gemeinsam entwickeln und daraus Produkte schaffen die wir unseren Kunden anbieten koumlnnen Warum sucht xbird die Naumlhe zu einer Kasse

Sujka Unser Team ist zwar fokussiert und schnell ndash aber was Expertise Reichweite Schlagkraft Kundenshybindung und Vertrauen angeht koumlnnen wir uns nicht mit einem Unternehmen wie der TK vergleichen

Harder Wir kommen von der Technologie die wir sehr gut kennen bewegen uns mit dem Gesundshyheitswesen aber in einen Sektor fuumlr den uns Fachshy

shy

bdquoIn den USA wird mehr ausprobiertldquo

Dr Jonas Harder

23

wissen fehlt Es gibt schlieszliglich keine Webseiten die beschreishyben welche Schritte man gehen muss um erfolgreich zu sein Das ist wie ein Dschungel

Ballast Es ist sicher sinnvoll fruumlhzeitig gemeinsam den Weg von der Entwicklung bis zur Vermarktung durchzugehen um moumlgliche Stolpersteine zu identifizieren Deshalb ist es wichtig dass sich beide auf einen gemeinsamen Weg einlassen Eine gute Idee oder Technologie reicht in der Regel nicht aus Manchshymal habe ich den Eindruck dass Start-ups die Kundenperspekshytive ndash das heiszligt die Frage ob ein Produkt tatsaumlchlich Nutzen schafft oder vielleicht sogar Angst macht ndash vernachlaumlssigen

Sujka Start-ups brauchen fruumlhzeitig Klarheit uumlber moumlgliche Hindernisse die den Weg gefaumlhrden Fuumlr uns kann jeder Zeitshyverzug weil man zum Beispiel sein Konzept umschmeiszligen muss existenzgefaumlhrdend sein Ideal waumlre daher ein stanshydardisierbarer Prozess eine Art Leitfaden fuumlr alle die mit aumlhnlichen Herausforderungen kaumlmpfen

Ballast Diese Klarheit haben wir natuumlrlich auch nicht immer Wir stehen im staumlndigen Dialog mit den Aufsichtsbehoumlrden und muumlssen immer wieder herausfinden was unsere Kunshyden wollen Und manches ergibt sich erst im Prozess Fuumlr Start-ups besteht die grundsaumltzliche Herausforderung im Gesundheitssystem Hier treffen eine hohe Geschwindigkeit und kurze Innovationszyklen auf einen ausgepraumlgten regushylatorischen Rahmen Orientieren Sie sich angesichts dieser Hindernisse eher ins Ausland

Harder Der deutsche Markt ist fuumlr uns wichtig Wir sind aber oft in den USA dort geht die Digitalisierung schneller voran es wird mehr ausprobiert

Sujka Wir sehen hierzulande erste Fortschritte Ein Start-up zu gruumlnden ist schon fast Mainstream es gibt Wettbewerbe und Programme Sie haben ja auch Projekte und einen Wettshybewerb gestartet und sagen Wir machen einfach mal auch wenn nicht alles von Anfang an planbar ist Ich hoffe die Entshywicklungen gehen schnell genug voran damit sich nicht viele Start-ups in die USA verabschieden

Ballast Wir muumlssen deshalb an den Rahmenbedingungen arbeiten Unser Gesundheitssystem ist nicht auf das Temshypo der Digitalisierung vorbereitet Fuumlr Start-ups brauchen wir schnellere Zugangsmoumlglichkeiten einen Weg speziell fuumlr bdquodigitale Versorgungsprodukteldquo Sie muumlssen die Chance hashyben mit verringerten Anforderungen zu starten Gleichzeishytig sollten sie den Auftrag bekommen fruumlhzeitig Daten zu Wirksamkeit und Nutzen zu erheben Das muumlssen wir in den naumlchsten zwei bis drei Jahren auf den Weg bringen denn das Gesundheitswesen darf den Anschluss an die Digitalisierung nicht verlieren

Unter wwwtkdegeschaeftsbericht finden Sie das ganze Gespraumlch im Film

bdquoStart-ups brauchen fruumlhzeitig Klarheitldquo

Sebastian Sujka

24 Geschaumlftsbericht 2016 Die Technik

ndash

SmartHealth Die Bevoumllkerung ist bereit fuumlr digitale Gesundheitsangebote ndash so lautet das Fazit der Studie SmartHealth die Forsa im Auftrag der Techniker durchgefuumlhrt hat Untersucht wurde dabei nicht nur ob die technischen Voraussetzungen mittlerweile gegeben sind sondern auch wie ausgepraumlgt die Bereitschaft ist sich mit Gesundheitsdienstleistern zu vernetzen digitale Hilfsmittel beim Selbstmanagement der eigenen Gesundheit zu nutzen und einer vernetzen Nutzung der Daten zuzustimmen wenn dies der Forshyschung und der eigenen Gesundheitsprognose dient Schluumlsselshyworte sind in diesem Zusammenhang Selbstbestimmung Vershytrauen und tatsaumlchlicher Nutzen neuer Anwendungen ndash mit ihnen steigt die Akzeptanz der digitalen Medizin Der Studienband zum Download wwwtkde Webcode 915488

82 glauben dass Onlinekommunikation mit der Arztpraxis

in zehn Jahren alltaumlglich ist

61der Menschen in Deut

sc

hland wuumlrden

ihre medizinischen Daten anonym fuumlr Forschungszwecke spenden

Der Kontakt zur Krankenkasse wird digital Die Mehrheit erwartet in zehn Jahren eine deutliche Zunahme der Onlinekommunikation

3 1 9

48

40

ja wahrscheinlich weiszlig nicht

eher nicht Rundungsdifferenzen moumlglich

ja bestimmt nein bestimmt nicht

Wandert die Gesundheit in Zukunft in die digitale Sphaumlre In zehn Jahren wird dies bei Gesundheitsthemen ganz alltaumlglich sein

Internetrecherche

Einsatz von Apps

Austausch in sozialen Netzwerken

56

43

31

41

36

43

10 20 30 40 50

ja bestimmt ja wahrscheinlich

25

Smart vernetzt Die Techniker unterstuumltzt Versicherte in Sachen bdquoSelbstbestimmung als Patientldquo ndash und foumlrdert Innovashy tionstreiber die mit ihren Ideen die Gesundheitsversorgung im Sinne der Kunden voranbringen wollen

Starke Patienten nutzen Zeit beim Arzt besser Diabetes Uumlbergewicht Kopf- und Ruuml- Seminarangebot Patient sein kann man lernen Wie man lershyckenschmerzen ndash oft sind die groszligen nen kann bdquoselbstbestimmter Patientldquo zu sein zeigen die Kursrei-Volksleiden der Grund fuumlr medizinische he bdquoKompetent als Patientldquo und die gleichnamige Broschuumlre Behandlungen und Kosten in Milliarden- Darin erfahren Versicherte wie sie qualitativ hochwertige Inforshyhoumlhe Allen dreien ist es gemein dass der mationen recherchieren und Arztgespraumlche vor- und nachberei-Patient mit seinem Verhalten den Schluumlsshy ten koumlnnen So koumlnnen Arzt und Patient die oft knappe Zeit im sel fuumlr Verlauf und moumlgliche Folgeerkran- Behandlungszimmer fuumlr die bdquosprechende Medizinldquo die gemeinshykungen selbst in der Hand hat Studien same Therapieplanung und das Festlegen individueller Behandshyim Auftrag der Techniker zeigen Schon lungsziele nutzen Davon profitieren insbesondere chronisch das Wissen um die eigene Erkrankung kranke Patienten die oft im Laufe der Jahre ein fundiertes Wissen steigert die Therapietreue (Adhaumlrenz) uumlber ihre Erkrankung erwerben Im Arzt-Patienten-Gespraumlch geht

es fuumlr sie dann mehr darum den Therapieverlauf und die Prog-Die Techniker setzt deshalb auf Programshy nose zu besprechen und individualisierte Behandlungsziele geshyme die den Patienten in seiner Kompeshy meinsam festzulegen tenz staumlrken Dadurch koumlnnen sogar Operationen vermieden werden wie Als Patient Verantwortung zu uumlbernehmen etwa durch Beweshydas bdquoZweitmeinungsprogrammldquo der gung kann die Prognose verbessern Eine Studie der Universi-Techniker zeigt Neun von zehn aumlrztlich taumltsklinik Freiburg hat gezeigt Wer sich erreichbare Gesundheitsshyverordneten Ruumlcken-OPs konnten vershy ziele setzt und diese verfolgt verbessert den Gesundheitszustand mieden werden indem der Patient zuvor und die Adhaumlrenz Dieses Selbstmanagement unterstuumltzt die auf eine zweite Meinung setzte Techniker auch mit Online-Gesundheitscoachings

Old Economy meets New Economy Innovationen haben es im deutschen Gesundheitswesen oft Mehrere Workshop-Phasen vermittelshynicht leicht Ihr Nutzen muss erst wissenschaftlich belegt ten Kompetenzen in kundenorientierter sein Datenschutz und rechtlicher Rahmen stellen hohe An- Produktentwicklung Kenntnisse des forderungen an neue Angebote ndash aus Sicht vieler Start-ups Gesundheitswesens und Business-Exshysind das hohe Huumlrden Um Start-ups im Gesundheitswesen pertise zu vernetzen hat die Techniker die Health-i-Initiative gestarshytet die im TK-Innovationstag und der Health-i-Preisverlei- Im Herbst trafen sich schlieszliglich rund hung im November gipfelte 50 Akteure aus dem Gesundheitsweshy

sen sowie Vertreter von fuumlnf Start-ups bdquoSmarte Ideen fuumlr die Gesundheitsversorgung gesuchtldquo lau- auf dem TK-Innovationstag im Berliner tete der Aufruf der Techniker sich fuumlr den gemeinsam mit Soho House zu einer Open-Space-Konshydem Handelsblatt ausgelobten Health-i-Award zu bewerben ferenz mit Pitch Das Ziel Den Ausshyndash ihm folgten weit uumlber 100 Start-ups mit Ideen von der ad- tausch etablierter Akteure im Gesundshyhoc-Labordiagnostik uumlber die Schnell-Erkennung von Klinikshy heitswesen mit jungen Gruumlndern zu keimen bis zur Gedaumlchtnistraining-App fuumlr Schlaganfall- und foumlrdern Als Gewinner ging das Berliner Krebs-Patienten Start-up xbird hervor und gewann die

Entwicklungskooperation mit der Techniker

26 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

Digitale Versorgung die Zukunft aus der Hosentasche

Erfahrungen von Patienten sammeln Symptome beobachten Diagnosen stellen und einen Therapieplan festlegen ndash was Aumlrzte schon seit der Antike tun erlebt einen wahren Boom digitaler Unterstuumltzung

Elektronische Schmerztagebuumlcher liefern dem Arzt einen exakten Schmerz- und Medikationsverlauf die Dauer-Blutdruckmessung uumlbernimmt das Smartphone und selbst die verordnete Medizin kommt immer haumlufiger nicht als Saft oder Tablette daher sondern als individualisiertes Sportprogramm (gespeichert auf einem Chip) oder als Selbstmanagement-App die zu Entspannung oder Bewegung raumlt

Dabei wird der Arzt nicht ersetzt sondern in den Bereichen Patienteninformation Datengewinnung (also Anamnese) und bei Hausbesuchen via Videosprechstunde eher entlastet Die Rolle der Sensorik und des Trackings ndash also der routinemaumlszligigen Erfassung eines taumlglichen Bewegungsprofils des Krankheitsshyverlaufs oder des Medikamentengebrauchs ndash nimmt in starkem Maszlige zu So werden dem Mediziner in naher Zukunft schon

beim Erstgespraumlch mit dem Patienten viele valide Daten autoshymatisch zur Verfuumlgung stehen die er bei Diagnosestellung und Therapieplanung einbeziehen kann

Mobile Partner fuumlr unterwegs Dabei ist die Huumlrde bdquoMobilishytaumltldquo laumlngst genommen und die ersten medizinisch sinnvollen und auch notwendigen Apps stehen zur Verfuumlgung So wershyden elektronisch erfasste Daten wie im TK-DiabetesTagebuch zum staumlndigen Begleiter und der digitale Coach ndash egal ob in der Gesundheitspraumlvention oder Schmerzbehandlung ndash ein zuverlaumlssiger Partner fuumlr die Hosentasche Das ist ein erster Schritt ndash in Zukunft sind auf Grundlage dieser Daten dann auch Vorhersagemodelle zu bevorstehenden Gesundheitsershyeignissen wie Herzinfarkt oder Asthmaanfall moumlglich

27

Migraumlne-App Bei chronischen Kopfschmerzen greifen viele nur zur Tablette ndash aber dabei zu kurz Hilfreich ist ein Selbstmanageshyment der Kopfschmerzen Dies faumlngt mit dem Dokumentieren der Schmerzattacken und Medikamenteneinnahmen an und reicht bis zur in die App integrierten progressiven Muskelentspannung

Die App bietet unter anderem bull ein Kopfschmerztagebuch mit Schmerzkalender bull eine Auswertungsfunktion mit pdf-Export fuumlr das Gespraumlch

mit dem Arzt bull die Moumlglichkeit mit Experten zu chatten und bull die Vernetzung mit anderen Patienten Weitere Informationen zur App wwwtkde Webcode 917996

Pilotstudie Valedo ndash digitale Ruumlckentherapie Ein Tablet zwei Senshysoren und eine Anwendung die wie ein Computerspiel aussieht ndash ein kleiner Koffer mit diesen Utensilien verspricht die Ruumlckenmuskulatur spielerisch zu trainieren Moumlglich machen dies die individuelle Einweishysung durch einen Schmerztherapeuten und ein spezielles Programm fuumlr zuhause Macht der Patient in der Spielsituation die richtigen Beweshygungen wird ihm das auf dem Bildschirm angezeigt ndash ebenso wie falshysche Bewegungen Das ermoumlglichen die an Brust- und Kreuzbein befesshytigten Bewegungssensoren die jede Bewegung messen

bull Fast jeder zehnte Fehltag ist ruumlckenbedingt bull Die digitale Ruumlckentherapie richtet sich an Patienten die schon

vier Wochen oder laumlnger wegen Ruumlckenbeschwerden arbeitsunfaumlhig sind bull Ergebnisse der Studie werden im Laufe von 2017 erwartet

eCoaches Knapp eine halbe Million Menschen in Deutschland hat bereits einen TK-GesundheitsCoach im Internet genutzt Ob mehr Bewegung weniger Kopfschmerzen oder Stress besser bewaumlltigen ndash die Coaches helfen mit acht bis 14 Wochen dauernden Programshymen dabei sich zu informieren persoumlnliche Gesundheitsziele zu erreichen und so das persoumlnliche Wohlbefinden Stuumlck fuumlr Stuumlck zu verbessern

bull Verschiedene Gesundheitsziele stehen zur persoumlnlichen Auswahl bull Durch das Smartphone wird der Coach zum virtuellen Begleiter

Tinnitracks Eine Aussicht auf Heilung haben viele der drei Millionen Tinnitus-Pashytienten in Deutschland kaum ndash eine erfolgreiche Therapie gibt es bisher nicht Eine Chance auf Linderung bietet die App bdquoTinnitracksldquo die die Lieblingsmusik um den Stoumlrton filtert und so zur Therapie wird Erste Ergebnisse der Patientenbefragung zeigen Bei jedem dritten Patienten lindert Tinnitracks die Beschwerden deutlich

Tinnitracks bull ist verfuumlgbar in Hamburg Bayern Hessen Nordrhein-Westfalen und Baden-Wuumlrttemberg bull ist Teil eines Versorgungsangebotes im Rahmen der Integrierten

Versorgung und wird vom teilnehmenden HNO-Arzt verordnet und bull wird bei 1000 Patienten unter Alltagsbedingungen auf seine Wirksamkeit gepruumlft

28 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

Kunden koumlnnen mit der TK-App unter anderem Ǵ Krankmeldungen und Dokumente an die Techniker uumlbermitteln Ǵ Nachrichten an die Techniker schicken Ǵ TK-Briefe online empfangen Ǵ das TK-Bonusprogramm digital nutzen Ǵ die verschriebenen Medikamente der letzten drei Jahre einsehen

Die TK-App wird kontinuierlich um weitere Funktionen erweitert

Service digital Digitale Angebote erleichtern es Versicherten Gesundheitsshyangelegenheiten flexibel in den Alltag zu integrieren Mit der TK-App und der Entwicklung der elektronischen Gesundheitsakte treibt die Techniker diese digitalen Moumlglichkeiten weiter voran

Die eGA Gesundheitsdaten in der Hand der Versicherten Die elektronische Gesundheitsakte (eGA) wird ein Speicherort fuumlr Dashyten werden den die Versicherten komplett selbst verwalten Jeshyder wird selbst bestimmen was in die Gesundheitsakte kommt und wer darauf zugreifen kann ndash ganz aumlhnlich wie bei einem Bankshyschlieszligfach IBM wird die Akte als Dienstleister zur Verfuumlgung stellen aber selbstverstaumlndlich keinen Zugriff auf die Daten hashyben Auch die Techniker wird als Krankenkasse nur mit Zustimshymung des Versicherten Zugriff bekommen ndash und auf Wunsch die Leistungsdaten zur Verfuumlgung stellen Nutzer koumlnnen dann zum Beispiel mit einem Klick sehen welche verschreibungspflichtigen Medikamente sie in den letzten drei Jahren bekommen haben Diese Liste kann dann jeder selbst um die Medikamente ergaumlnzen die nicht der Verschreibungspflicht unterliegen Auch weitere Dashy

ten soll jeder Versicherte selbst in seine Akte einpflegen koumlnnen Denkbar ist auszligerdem dass Sensordaten etwa von Fitnesstrashyckern direkt in die Akte flieszligen

TK-App Krankmeldungen uumlbermitteln TK-Briefe online empfangen oder Nachrichten an die Techniker schicken Die TK-App bietet viele Funktionen bequem per Smartphone Aufbauend auf der Online-Filiale bdquoMeine TKldquo ergaumlnzt die TK-App das bisherige Service- und Leistungsangebot So ist beishyspielsweise das TK-Bonusprogramm komplett digital nutzbar und die Medikamentenuumlbersicht bietet einen Uumlberblick uumlber die verordneten Medikamente der letzten drei Jahre Besonshyders nutzerfreundlich ist die vereinfachte Interaktion mit der Techniker Dokumente koumlnnen mit dem Smartphone abfotoshygrafiert und sicher uumlbermittelt werden Damit geht die Techshyniker einen weiteren Schritt in Richtung digitaler Krankenkasse

Die TK-App ist fuumlr Kunden der Techniker kostenlos im Apple App Store und bei Google Play downloadbar Die Nutzung der App erfordert ein Smartphone mit dem Betriebssystem iOS oder Andshyroid Weitere Informationen finden Sie auf wwwtkde unter dem Webcode 937842

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Zusammenarbeit So agil ist die TK Schnell Ziele erreichen statt langwierige Plaumlne abzuarbeiten Aufshygaben teilen statt sie allein zu erledigen als Team entscheiden statt den Chef beschlieszligen zu lassen Die Techniker arbeitet zushynehmend agil Was das im Arbeitsalltag bringt verraten die Orshyganisationsentwicklerin Nadja Stephani die beim Einstieg in dieshyse Arbeitsweise unterstuumltzt und Randolf Sprengnether dessen Team Projekte agil managt

Frau Stephani warum kommt in der TK die agile Arbeitsweise zum Einsatz Stephani Agile Methoden kommen urspruumlnglich aus der Softshywareentwicklung und werden deshalb in unserer IT schon lange genutzt Seit 2016 fuumlhren wir die agile Arbeitsweise aber auch gezielt in anderen Bereichen bei uns ein ndash etwa in der Projektarshybeit oder im Versorgungsmanagement Wir wollen so flexibler werden und gerade bei komplexen Themen unsere Produkte noch enger auf den Kunden abstimmen

Herr Sprengnether was bringen Ihnen agile Techniken Sprengnether Wir nutzen diese Arbeitsweise um unser Intrashynet weiterzuentwickeln Anfangs war es ungewohnt sich als Team taumlglich uumlber den aktuellen Stand unserer Themen auszushytauschen und zusammen zu entscheiden welche Aufgaben geshyrade die wichtigsten sind Inzwischen profitieren wir davon Wir organisieren uns besser konzentrieren uns auf das Wesentliche und bekommen unsere Aufgaben schneller erledigt Und schlieszligshylich haben wir so auch ein staumlrkeres Wir-Gefuumlhl entwickelt denn wir bringen eine Sache gemeinsam voran und identifizieren uns als Team noch staumlrker mit unserer Arbeit

Nadja Stephani und Randolf Sprengnether schaumltzen die Flexibilitaumlt der agilen Arbeitsorganisation

Vernetzte Effizienz in der Pflege Peter Wilhelm leitet das neueste Pflegezentrum der Techniker Im Interview erlaumlutert er wie das Zentrum in die Pflegeinfrastruktur eingebunden arbeitet

Das dritte und somit juumlngste Pflegezentrum der Techniker eroumlffnete im Oktober ndash was wird dort geleistet Wilhelm Wir betreuen in Mainz aktuell mit rund 100 Mitarbeishytern Pflegefaumllle aus Hessen und dem Suumlden Nordrhein-Westfashylens Perspektivisch werden wir aber deutlich wachsen und unseshyre Aufgaben erweitern Wir wollen fuumlr pflegende Angehoumlrige ansprechbar sein und der Bedarf nimmt zu

Was waren die Herausforderungen beim Aufbau Wilhelm Wir haben die neue Infrastruktur im laufenden Betrieb aufgebaut ndash im Vorfeld der groumlszligten Neuerung in der Pflegeversishycherung zum Jahreswechsel in deren Rahmen die Kolleginnen und Kollegen unsere Versicherten umfassend informierten und deren Fragen beantworteten Parallel dazu arbeiteten die erfahshyrenen Kollegen aus den Zentren in Kiel und Dresden die Mitarbeishyter fuumlr den neuen Standort ein so dass das neue Zentrum ab dem Einzugstag eigene Kontingente bearbeiten konnte Das funktioshynierte dank teamuumlbergreifender Arbeit und enger Vernetzung zwischen den Zentren richtig gut

Wie ist das Zentrum in die Pflegeinfrastruktur integriert Wilhelm Ein Groszligteil der fachlichen Kommunikation zwischen Zentren und Unternehmenszentrale laumluft uumlber eine digitale Plattshyform Uumlber dieses Forum tauschen sich die fachlich Verantwortshylichen zentrumsuumlbergreifend zu Themenschwerpunkten wie etwa Pflegedienste oder Hospizbehandlung aus Das ermoumlglicht uns Loumlsungen fuumlr aktuelle Fragen fuumlr alle sichtbar und verbindshylich sowie schnell und effizient in die Praxis zu uumlberfuumlhren

Peter Wilhelm leitet das Pflegezentrum der Techniker in Mainz

30 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

Innovationsfonds neue Wege in der Versorgung

Der Innovationsfonds foumlrdert Versorgungsinnovationen und die Versorgungsforschung in Deutschland und wird vom Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) verwaltet Im Fokus stehen Projekte die verschiedene Sektoren des Gesundheitsshywesens einbeziehen und uumlber die bisherige Regelversorgung hinausgehen um die Versorgung der gesetzlichen Krankenkassen weiterzuentwickeln Im Bereich Versorgung hat die Techniker insgesamt 27 Foumlrderzusagen erhalten Fuumlnf dieser Projekte verantwortet die Techniker als sogenannte Konsortialfuumlhrerin also federfuumlhrend

NetzWerk GesundAktiv ndash laumlnger selbstbestimmt leben Wie koumlnnen aumlltere Menschen moumlglichst lange selbstbestimmt in den eigenen vier Waumlnden leben Das ist die zentrale Fragestellung des NetzWerk GesundAktiv in Hamburg Das Projekt ist ein sektorenshyuumlbergreifendes Hilfs- und Betreuungsnetzwerk im Quartier Es integriert und verbindet bestehende regionale Hilfs- und Versorshygungsangebote mit eigenen Bausteinen und erprobt ein technishysches Assistenzsystem

Im Zentrum steht die koordinierende Stelle (KS) im Hamburger Albertinen-Haus Dort durchlaufen die Teilnehmer Untersuchunshygen und Tests Sie erhalten einen individuellen Unterstuumltzungsshyplan und einen Tablet-PC Je nach persoumlnlichem Bedarf wird der Alltag der Teilnehmer durch Angebote des Projekts unterstuumltzt Der Tablet-PC dient als Kommunikationsplattform So koumlnnen die Teilnehmer etwa per Video mit der KS sprechen oder einen Notruf an die Johanniter-Unfall-Hilfe absetzen In weiteren Ausbaustushyfen sind auch Haussteuerungsfunktionen und eine intelligente Notfallerkennung mit Hilfe von angeschlossenen Bewegungsmelshydern moumlglich

Teledermatologie ndash Hautarztversorgung auf dem Land Wie laumlsst sich mit Hilfe der Telemedizin die Versorgung auf dem Land verbessern Die Dermatologie bietet dafuumlr gute Voraussetzunshygen Denn Hauterkrankungen sind fotografisch gut abbildbar und solche Fotos koumlnnen auf digitalem Weg in angemessener Qualitaumlt versendet werden Das nutzt das Projekt Teledermatoshylogie in Mecklenburg-Vorpommern Bereits heute ist eine flaumlchenshydeckende dermatologische Versorgung von Patienten dort nicht mehr sichergestellt Wartezeiten fuumlr Termine von mehreren Moshynaten sind uumlblich Die Praxen der rund 60 niedergelassenen Hautaumlrzte sind vor allem in den Staumldten konzentriert Das Projekt etabliert ein telemedizinisches Konsil zwischen Haus- und Fachaumlrzten Die Teilnehmer nutzen dabei eine App die Veraumlndeshyrungen der Haut abbildet Anschlieszligend leiten sie die Daten an die Dermatologie der Universitaumltsmedizin Greifswald oder an koshy

operierende niedergelassene Dermatologen weiter Von diesen Experten erhalten sie uumlber die App anschlieszligend eine konsiliarishysche Empfehlung zur weiteren Behandlung Sofern Patienten kurzfristig keinen Termin bei einem Dermatologen erhalten muumlsshysen sie nun nicht zwangslaumlufig eine Klinik aufsuchen Sie koumlnnen sich an ihren bereits behandelnden Hausarzt wenden und werden per Telekonsil trotzdem parallel von Spezialisten beraten oder behandelt

TransFIT ndash luumlckenlos in die Erwachsenenmedizin Zaumlhlt man alle Kinder- und Jugendvorsorgeuntersuchungen (U1 ndash U11 J1 und J2) und empfohlenen zahnaumlrztlichen Kontrolltermine zusamshymen kommt ein Kind bis zum 18 Geburtstag auf etwa 43 regushylaumlre Arztbesuche Allerdings ist die Versorgung in der sogenannshyten Transitionsphase der Uumlbergangsphase vom Jugendlichen zum Erwachsenen oft luumlckenhaft Besonders kritisch ist dies bei Kindern und Jugendlichen mit chronischen Erkrankungen wenn der bis dato behandelnde Kinderarzt mit der Volljaumlhrigkeit nicht mehr zustaumlndig ist

Diese Luumlcke will das Projekt TransFIT schlieszligen TransFIT steht fuumlr Fruumlhintervention zur Vorbereitung und Begleitung des Transitishyonsprozesses aus der Kinder- und Jugendmedizin in die Erwachshysenenmedizin Basierend auf dem regional bereits erfolgreichen Berliner TransitionsProgramm (BTP) sollen zeitliche Verzoumlgerunshygen waumlhrend des Arztwechsels durch ein telemedizinisch arbeishytendes Fallmanagement bundesweit vermieden werden Fallmashynager begleiten die Jugendlichen ab 12 Jahren und bereiten sie auf den Uumlbergang vor Ausgangspunkt ist ein ausfuumlhrliches Geshyspraumlch des Kinderarztes sowie daran anknuumlpfend eine systemashytische Einschaumltzung inwieweit bei den Jugendlichen Bedarf fuumlr eine spezifische Unterstuumltzung in der Uumlbergangsphase besteht Neben der kontinuierlichen telemedizinischen Begleitung komshymen sogenannte Transitionsschulungen zum Einsatz die die Faumlhigkeiten der jugendlichen Patienten zum eigenstaumlndigen Mashynagement ihrer chronischen Erkrankungen verbessern

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VERO ndash Die Versorgung von Menschen mit Rheuma optishymieren Rheumatoide Arthritis ist eine haumlufige chronische Gelenkerkrankung an der Schaumltzungen zufolge etwa 800000 Menschen in Deutschland leiden Mit dem Projekt VERO sollen Versorgungsqualitaumlt und Versorgungseffizienz bei der Theshyrapie verbessert werden indem die Arzneimitteltherapie opshytimiert wird

Bisher wird die Erkrankung unter anderem mit hochwirksamen entzuumlndungshemmenden Medikamenten und haumlufig auch mit Schmerzmitteln behandelt Seit mehreren Jahren sind fuumlr diese Indikation nun auch sogenannte Biologika verfuumlgbar Arzneimitshytel durch die immer mehr Patienten beschwerdefrei leben koumlnshynen Sind die Symptome abgeklungen und ist die Krankheitsaktishyvitaumlt gering koumlnnen die Medikamente reduziert oder sogar ganz abgesetzt werden In diesen Faumlllen spricht man von bdquoDeeskalatishyonldquo Bislang geschieht das in der Therapie der rheumatoiden Arshythritis nur selten VERO zielt darauf ab dass nur das notwendige Maszlig an Arzneimitteln zum Einsatz kommt und leistet somit auch einen Beitrag zur Erhoumlhung der Arzneimitteltherapiesicherheit

Mit VERO wird erstmals in Deutschland die schrittweise Deeskashylation von Menschen mit rheumatoider Arthritis systematisch in der Versorgungsrealitaumlt umgesetzt und evaluiert Dies geschieht im engen Austausch zwischen Arzt und Patient Ziel ist es den Patienten eine passgenaue Therapie anzubieten Neben einer engmaschigen Krankheitskontrolle soll vor allem das Selbstmashynagement des Patienten gestaumlrkt werden

LeIKD ndash Orientierung zur Gesundheit Diabetes Mellitus Typ 2 und Koronare Herzkrankheit bringen erhoumlhte kardiovaskulaumlre Risikofaktoren mit sich erhoumlhen also das Risiko etwa einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden Gesundheitsorienshytiertes Verhalten kann diese Risikofaktoren senken Dafuumlr ist jedoch ein veraumlnderter Lebensstil notwendig Auf diesem Weg begleitet das Programm LeIKD betroffene Hochrisikopatienten mit einem individuell abgestimmten Bewegungs- und Ernaumlhshyrungsprogramm Dabei kommen Aktivitaumlts- und Pulsmesser eine Kommunikations-App und bestehende Gesundheitsproshygramme der Techniker zum Einsatz Zudem werden Hausaumlrzte Diabetologen Kardiologen Ernaumlhrungs- und Physiotherapeushyten eingebunden

Alle Projekte in der Uumlbersicht wwwtkde Webcode 935240

Versorgungsforschung zehn Foumlrderzusagen Lassen sich unerwuumlnschte Neben- und Wechselwirshykungen von neu zugelassenen Praumlparaten mithilfe von Routinedaten fruumlhzeitig erkennen Wie muss ein Fehshylerberichts- und Lernsystem fuumlr die Arztpraxis ausseshyhen damit es auch tatsaumlchlich genutzt wird und die ambulante Behandlung sicherer macht Warum wershyden Patienten mit Brustschmerzen in bestimmten Reshygionen Deutschlands besonders oft per Linksherzkashytheter untersucht Das sind einige der Fragen denen die Techniker mit Partnern wie Universitaumlten und anshyderen Forschungseinrichtungen in insgesamt zehn Versorgungsforschungsprojekten auf den Grund geht

Die zehn Projekte haben Anfang 2017 vom Innovatishyonsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses Foumlrderzusagen in Houmlhe von 125 Millionen Euro erhalshyten Bei sieben der zehn bewilligten Projekte ist das WINEG das wissenschaftliche Institut der TK fuumlr Nutshyzen und Effizienz im Gesundheitswesen Konsortialshypartner

Bei einigen der Projekte geht es auch darum zu untershysuchen wie wirksam bestimmte Arzneimittel sind Mit Blick auf risikobehaftete Medikamente in der Schwanshygerschaft wird das WINEG beispielsweise eine neue wissenschaftliche Methodik entwickeln um mithilfe von Routinedaten bekannte Risiken systematisch zu uumlberpruumlfen weiter zu erforschen und bislang noch unshybekannte Risiken zu entdecken Um wichtige genetishysche Risikofaktoren bei der Arzneimitteltherapie zu identifizieren wird das WINEG ebenfalls Routinedaten analysieren und zudem mit pseudonymisierten Befrashygungsergebnissen verknuumlpfen

32 Geschaumlftsbericht 2016 Wir Techniker ndash

Wir Techniker Wie werden wissenschaftliche Ergebnisse praktisch nutzbar Wie kann man Eltern chronisch kranker Kinshyder unterstuumltzen Uumlber 13000 Mitarbeiter arbeiten nach dem Prinzip bdquovon Technikern fuumlr Technikerldquo

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Von Technikern fuumlr Techniker

Wir Techniker das sind uumlber 13000 Menschen die sich in ganz Deutschland nicht nur um die Anliegen von rund 98 Millionen Versicherten kuumlmmern sondern auch daran arbeiten die Angebote der Techniker stets in deren Sinne zu verbessern

Das beginnt beim Austausch mit den Versicherten fuumlr den untershyschiedliche Wege offen stehen

die wir Techniker stets ausbauen ndash von Anruf bis App Wir sorgen dafuumlr dass dieshyse Kommunikationspfade zuverlaumlssig schnell und effizient funktionieren und sich stets den Wuumlnschen der Versichershyten entsprechend weiterentwickeln

Wir Techniker stehen nicht nur mit Vershysicherten im permanenten Dialog sonshydern sind unterwegs um auf relevanten Foren in Sachen Versorgung Service oder Wissenschaft unsere Standpunkte und Innovationen vorzustellen aber auch Impulse aufzunehmen und zu deshybattieren Zu diesen Innovationen gehoumlshyren auch Angebote fuumlr Techniker von morgen vom Peer-to-Peer-Projekt in Sachen digitale Kompetenz fuumlr Schuumller bis zur Lern-App fuumlr unsere Auszubilshydenden

Auch das Thema Patientensicherheit ist fuumlr uns Techniker ein zentrales Anlieshygen Wie hier wissenschaftliche Inforshymationen fuumlr Versicherte unmittelbar praktisch nutzbar werden zeigt beishyspielsweise ein digitales Informationsshypaket uumlber Multiressistente Erreger (MRE) Fuumlr den Bruumlckenschlag zwischen wissenschaftlicher Forschung und anshywendbarem Wissen sorgen die Technishyker des Wissenschaftlichen Instituts der TK fuumlr Nutzen und Effizienz im Geshysundheitswesen (WINEG)

Das Prinzip bdquovon Technikern fuumlr Technishykerldquo setzt jedoch kein Hauptamt voraus Das beweisen die ehrenamtlichen Mitshyglieder des Verwaltungsrats Im houmlchsshyten Gremium der Techniker treffen sie alle Entscheidungen von grundsaumltzlicher Bedeutung kontrollieren im Sinne der Versicherten Vorstand und Verwaltung und legen zusaumltzliche Leistungen fest

34 Geschaumlftsbericht 2016 Wir Techniker

34 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker ndash

Techniker vernetzen Techniker Wer mit der Techniker in Kontakt treten will hat viele Moumlglichkeiten ndash von mobil bis postalisch Fuumlr Tempo bei der Vernetzung von uumlber 13000 Technikern und rund 98 Millionen Versicherten sorgen unter anderem diese Techniker

Postmanagement Fuumlr Dirk Stejskal beshydeutet Technikergeist in der taumlglichen Arbeit bis ins Detail ausgefeilte Qualitaumlt mit Houmlchstgeschwindigkeit zu verbinden Der gelernte Drucker arbeitet im Druckshyzentrum der Techniker wo 2016 rund 32 Millionen Brief-Sendungen produziert und versendet wurden Dort zaumlhlen houmlchste Datenschutzstandards technische Akkushyratesse und feste Zeitfenster

Dass alle Kunden so schnell wie moumlglich ihre Briefe erhalten dafuumlr sorgen neben Dirk Stejskal und seinen Kollegen zwei der modernsten Inkjetbasierten Rollen-Dishygitaldrucksysteme sowie drei Hochleisshytungskuvertiermaschinen bdquoWas die Kolleshyginnen und Kollegen an den Schreibtischen bundesweit verschicken wollen wird hier gedruckt kuvertiert und bis zum Versand fertig gemacht Uumlber den ganzen Prozess koumlnnen wir exakt verfolgen welcher Brief gerade wo ist ob alle notwendigen Forshymulare oder Beipacks enthalten sind und im Fall der Faumllle beschaumldigte Briefe sofort automatisch nachproduzierenldquo erlaumlutert der Operator Pro Stunde nehmen bis zu 23000 Standardbriefsendungen den Weg von der Druckdatei bis ins Kuvert denn rein rechtlich beduumlrfen viele Anliegen noch der klassischen Briefform

Cockpit Anne de Wilde und Florian Werg uumlberblicken als Workforce-Manager im soshygenannten Cockpit des Bereichs Kundenservice der Techniker den Groszligteil der Kundenshyanliegen Ob per Anruf E-Mail Chat oder Brief ndash das Cockpit-Team sorgt dafuumlr dass Kunden die Techniker gut erreichen und schnell eine Antwort erhalten Mittels Prognosen und Planung wird der Einsatz der Kollegen in den Servicezentren nah am Bedarf geplant und gesteuert

Im Schnitt verteilt das Cockpit so taumlglich uumlber 30000 Anrufe uumlber 2000 E-Mails uumlber 700 Chats und uumlber 7500 Anliegen auf dem Postweg bdquoDie Aufgabe ist komplex weil sie viele verschiedene Kanaumlle umfasst und wir saisonale Schwankungen ebenso wie zum Beispiel ungeplante Abwesenheiten bei den Kollegen abfedern muumlssenldquo erlaumlutert Florian Werg bdquoWir arbeiten hier mit vielen verschiedenen Techniken steuern diese so aus dass der Service stimmt Technikergeist ist besonders gefragt wenn eine dieser Techniken einmal ausfaumlllt Dann gilt es flexibel und schnell eine Loumlsung zu finden damit die Kunden dennoch schnell eine Antwort erhaltenldquo erklaumlrt Anne de Wilde bdquoUns motiviert es wenn wir die besten Voraussetzungen fuumlr die Kolleginnen und Kollegen im direkten Kundenshykontakt schaffen koumlnnenldquo

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SoVerMaFacunterdeFra

FuumlrdezusRuumlvorabwaauc

App Der erste Arbeitstag von Matthias Robbers fiel auf den Startschuss eines Projekts das Versicherten der Techniker neue Kommunikationswege zum Service ihrer Kasse ermoumlglicht Der Android-Entshywickler ist Teil des Teams das die TK-App umsetzt hat deren Weg von der Planung bis in den Google Play Store gefuumlhrt und arbeitet mit seinen Kollegen daran die Anshywendung stetig zu verbessern und weiteshyre Features fuumlr die Nutzer anzubieten

bdquoMich motiviert vor allem die Chance uumlber die App so vielen potenziellen Nutzern den Alltag zu erleichtern Heute ist es fuumlr viele Menschen alltaumlglich alles per Smartshyphone von unterwegs zu erledigen Das gilt jetzt auch fuumlr Anliegen an die Technishyker etwa Dokumente zu uumlbermittelnldquo ershylaumlutert Robbers Das Entwicklerteam arshybeitet beim weiteren Ausbau der App agil steht im Austausch mit den Nutzern und bindet Ruumlckmeldungen direkt in die aktushyelle Entwicklung mit ein Fuumlr Robbers geshyhoumlrt das zum Technikergeist bdquoEs geht darum einzelne Funktionen weiter zu entshywickeln dabei aber immer das groszlige Ganshyze und den Nutzen fuumlr den Versicherten im Blick zu habenldquo

ziale Netzwerke Auch die sozialen Netzwerke stehen den sicherten der Techniker zum Austausch offen Social Media nagerin Sandra Ebenau haumllt Versicherte mit ihren Kollegen auf ebook Twitter amp Co auf dem Laufenden bdquoDabei stimmen wir

s eng mit allen ab die fuumlr die Techniker kommunizierenldquo erlaumlushyt Ebenau Zum Job gehoumlrt auch das Community Management nn auf diesen Kanaumllen erreichen die Techniker auch zahlreiche gen und Anliegen von Versicherten und anderen Usern

schnelle Antworten arbeitet das Social Media Team eng mit n Kolleginnen und Kollegen aus dem Servicezentrum Hamburg ammen Dort arbeiten Ingo Kaiser und seine Kollegen an den

ckmeldungen an die Versicherten Neben Tempo zaumlhlt dabei allem inhaltliche Flexibilitaumlt bdquoDie Themen sind vielfaumlltig und

wechslungsreich und reichen von Krankengeld bis zur Sozialshyhlldquo erlaumlutert Ingo Kaiser Antworten gibt es rund um die Uhr h wenn die meisten Anfragen tagsuumlber eintreffen bdquoOumlffentlich

sichtbar informieren wir aber nur allgemein ndash wenn fuumlr eine Ausshykunft persoumlnliche Angaben noumltig sind vernetzen wir die Versishycherten mit dem richtigen Ansprechpartnerldquo so Kaiser

36 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

(Fuumlr) Techniker von morgen Die Techniker engagiert sich mit innovativen Projekten fuumlr die Gesundheit und Zukunft junger Versicherter und ihrer Familien ndash und mit Angeboten fuumlr Auszubildende der Techniker die 2016 besonders erfolgreich waren

Sicher durch die digitale Welt Generation bdquoKopf untenldquo Neun von zehn Zwoumllfjaumlhrigen besitzen ein Smartphone drei Stunden pro Tag verbringen sie durchschnittlich online Die digitale Welt gehoumlrt laumlngst zum Alltag im Kinderzimshymer Mit den Moumlglichkeiten des Internets und der Sozialen Medien ist jedoch auch die Anzahl der Risiken gestiegen bdquoNeue Phaumlnomene wie Cybermobbing oder Inshyternetsucht belasten immer mehr die Psyshyche von Kindern und Jugendlichen Wir haben gemeinsam mit dem Verein Condrobs das Praumlventionsprojekt Netzshygaumlnger 30 gestartet damit Kinder fruumlh lernen sich in der digitalen Welt zurechtshyzufindenldquo sagt Christian Bredl Leiter der TK-Landesvertretung Bayern Netzgaumlnger 30 unterstuumltzt Schuumller darin Gefahren in der digitalen Welt zu erkennen zu vermeishyden und einen maszligvollen Umgang mit dem Internet zu entwickeln Die Jugendlishychen lernen ihr eigenes Verhalten in der digitalen Welt kritisch zu reflektieren

Das Besondere bei Netzgaumlnger 30 Nicht Lehrer vermitteln die Inhalte sondern Schuumller Neunt- und Zehntklaumlssler wershyden zu sogenannten bdquoPeersldquo ausgebildet und geben ihr Wissen in Workshops an die juumlngeren Schuumller weiter Die Aumllteren haben Vorbildfunktion koumlnnen jedoch gleichzeitig auf Augenhoumlhe mit den Fuumlnft- und Sechstklaumlsslern kommunizieshyren Netzgaumlnger 30 ist 2016 mit zwoumllf Schulen im Muumlnchener Raum gestartet und wird weiter ausgebaut Mehr zum Projekt unter wwwtkde Webcode 815146

92 der Zwoumllfjaumlhrigen besitzen ein Smartphone

(JIM-Studie 2015)

Digitale Hilfe fuumlr Eltern kranker Kinder Experten schaumltzen dass fast jedes sechsshyte Kind in Deutschland chronisch krank ist Dabei wird die Belastung sehr untershyschiedlich empfunden die ein an Asthma Diabetes oder Mukoviszidose erkranktes Kind fuumlr Eltern und Geschwister mit sich bringt Nicht wenigen bereitet die staumlndishyge Sorge schlaflose Naumlchte und setzt sie dauerhaft unter Stress Ein Projekt der Techniker in Baden-Wuumlrttemberg und des Universitaumltsklinikums Ulm moumlchte Familishyen niederschwellige Hilfe anbieten bevor sie psychisch an ihre Grenzen stoszligen

bdquoBEcKIldquo steht fuumlr Beratung von Eltern chronisch kranker Kinder im Internet

Mit dem neuen Programm will die Technishyker Eltern gezielt bei der Bewaumlltigung der Erkrankung ihres Kindes unterstuumltzen Teilnehmen koumlnnen Eltern deren an Asthshyma erkranktes Kind im Disease-Manageshyment-Programm (DMP) eingeschrieben ist Die Teilnehmer treten mit ihrem Berashyter uumlber die gesicherte Plattform der Ulshymer Onlineklinik in Kontakt Uumlber einen Zeitraum von sechs bis zwoumllf Wochen wershy

den dann anhand von Schreibaufgaben die Themenfelder Krankheitsmanageshyment Angstbewaumlltigung und Selbstfuumlrshysorge bearbeitet

Diese Form der sogenannten internetshybasierten psychologischen Intervention hat den Vorteil dass die Teilnehmer von einem persoumlnlichen Therapeuten indivishyduell betreut werden gleichzeitig durch die online-Kommunikation aber keine festen Termine eingehalten werden muumlssen

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Per Lern-App zum Profi bdquoTKlerin19 fordert Dich zu einem Duell herausldquo Wenn Caren Koshyziol eine Nachricht mit diesem Betreff von Kollegin Vivian Slotshyta bekommt ist ihr ganzes Fachwissen gefragt Die beiden Auszubildenden aus dem Fachzentrum Krankengeld in Karlsrushyhe treten uumlber ihre Smartphones gegeneinander im Quiz an Die Fragen kommen dabei aus 47 verschiedenen Themengeshybieten rund um die Inhalte aus drei Ausbildungsjahren Die beishyden nutzen eine Lern-App die die Techniker fuumlr ihre aktuell rund 800 Auszubildenden entwickelt hat

Und so funktioniert die App Wer sich einloggt waumlhlt zunaumlchst einen Gegner aus und entscheidet sich fuumlr eine Themenkateshygorie Dann gilt es in jeweils 30 Sekunden fuumlnf Fragen zu beshyantworten Danach ist der Gegner dran

TK-Auszubildende ist Deutschlands Beste Kundenservice Leistungsangebot digitale Initiativen ndash alles was die Techniker auszeichnet verdankt sie ihren Mitarbeitern den Technikern Damit diese auch in Zukunft den Grundstein fuumlr den Erfolg legen hat die Ausbildung bei der Techniker einen besonders hohen Stellenwert Das Ergebnis Jedes Jahr zaumlhlen TK-Azubis zu den Besten der Branche 2016 etwa haben 77 der insgesamt 248 bdquoNachwuchs-Technikerldquo des Abschlussjahrshygangs ihre Pruumlfungen mit der Note 1 bestanden

In diesem Jahr machte eine Auszubildende die Techniker besonshyders stolz Kira Trefon ndash mittlerweile Kundenberaterin im Sershyvicezentrum Gelsenkirchen ndash hat ihre Ausbildung zur Kauffrau im Gesundheitswesen als beste in ganz Deutschland abgeshyschlossen bdquoAls ich erfuhr dass ich Bundesbeste bin konnte ich es zuerst nicht glauben und habe mich natuumlrlich sehr gefreut Vor allem dass sich die rund viermonatige Vorbereitung auf die Pruumlfungen ausgezahlt hatldquo so die 22-Jaumlhrige die haumlufig geshymeinsam mit ihren Azubi-Kollegen gelernt hat

Kira Trefon ist Kundenberaterin im Serviceshyzentrum Gelsenkirchen

38 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

Zehn Jahre WINEG Bekommen Patienten die Behandlung die den wissenschaftlichen Erkenntnissen entspricht Welche Effekte haben neue Versorgungsmodelle Wie wirken sich gesundheitspolitische Entscheidungen auf die Versicherten aus Das sind einige der Fragen denen das wissenschaftliche Institut der TK fuumlr Nutzen und Effizienz im Gesundshyheitswesen (WINEG) seit zehn Jahren auf den Grund geht

Die Entscheidung der Techniker mit der Institutsgruumlndung 2006 eigene wissenshyschaftliche Expertise aufzubauen hat sich als vorausschauend und innovativ erwiesen Die praxisnahe Versorgungsforschung des WINEG liefert evidenzbasierte Grundlagen und Transparenz fuumlr wichtige Entscheidungen der Techniker aber auch fuumlr das Gesundheitsweshysen insgesamt Im Mittelpunkt der Forschungsarbeit steht der Versorgungsbedarf der Versicherten und die Frage wie sich auf der Basis neuester Erkenntnisse eine effektishyve und qualitativ hochwertige Gesundheitsshyversorgung weiterentwickeln laumlsst

shy

Wissenschaft fuumlr Techniker

Wie Versicherte direkt von wissenschaftlicher Expertise profitieren zeigt ein Informationspaket zu multiresistenten Keimen Die Mitarbeiter des Wissenschaftlichen Instituts der TK (WINEG) forschen im Dienst der Versicherten

Patientensicherheit ndash profitieren von der Wissenschaft Wer Gesundheitsinformationen sucht fragt heutzutage immer oumlfter bdquoDr Googleldquo Doch wie serioumls sind die Inhalte die man im Internet findet Wer sich informieren und selbstbestimmt im Gesundheitsshywesen zurechtfinden will braucht verlaumlssliche wissenschaftlich gepruumlfte Erkenntnisse in verstaumlndlicher Form Die Techniker unshyterstuumltzt deshalb ihre Versicherten und foumlrdert deren Gesundshyheitskompetenz mit evidenzbasierten Informationen zu relevanshyten Themen etwa mit einem Informationspaket zu multiresistenten Keimen (MRE)

Die Erreger treten immer haumlufiger auf zugleich verlieren gaumlngige Antibiotika ihre Wirksamkeit gegen sie Die bislang schaumlrfste Wafshyfe gegen bakterielle Infektionen wird also stumpfer ndash ein Problem das auch die Politik weltweit aufruumlttelt Dabei ist man sich einig dass eine wirksame Infektionspraumlvention nur mit Hilfe der Patienshyten gelingen kann Die Techniker leistet einen Beitrag und klaumlrt mit einem digitalen Informationspaket auf wie Menschen einer Infektion vorbeugen koumlnnen

Katharina Rubin vom WINEG dem wissenschaftlichen Institut der TK bdquoWir haben fuumlr unsere Kunden multimedial aufbereitet was das fuumlr den Einzelnen bedeutet und wie er sich in seinem privaten Umfeld aktiv daran beteiligen kann dass sich MRE nicht weiter ausbreiten ndash auf Reisen in der Kuumlche im Krankenhausldquo Zum Inshyformationspaket gehoumlren auch ein Erklaumlrfilm und ein Online-Test um das eigene MRE-Risiko zu ermitteln Rubin bdquoNicht jede Erkranshykung verlangt ein Antibiotikum Gegen Viren ist es machtlos Der sorgsame Umgang mit Antibiotika hilft Resistenzen zu vermeishydenldquo Auch Patienten die notwendige Antibiotika zu fruumlh absetshyzen oder in geringerer Dosis als verordnet einnehmen tragen zur Resistenzbildung bei

Die Techniker hat auch ihre Vertragspartner in den Blick genomshymen Sie unterstuumltzt die bdquoAktion Saubere Haumlndeldquo die die Haumlndeshydesinfektion in Krankenhaumlusern verbessert und dadurch hilft Klinikinfektionen zu vermeiden Angesichts von jaumlhrlich rund 19 Millionen Krankenhausfaumlllen ein relevanter Faktor Das Informatishyonspaket online wwwtkde Webcode 889772

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bdquoDie Zukunft aufhalten weil man Angst davor hat ndash das hat noch nie funktioniertldquo

Dr Jens Baas

Techniker unterwegs Von der Zukunft des Gesundheitssystems bis zur Zukunft der Fuumlhrung im Unternehmen ndash Techniker pflegen den Austausch uumlber das Gesundheitssystem hinaus

Pathfinder leading the Future Sieben CEOs sieben prominente Vorshydenker und 800 bdquoYoung Leadersldquo fuumlhshyrender deutscher Unternehmen ndash geshymeinsam widmeten sie sich beim Pathfinder am 1 Mai 2016 einen ganshyzen Tag lang den draumlngendsten Fragen unserer Zeit und machten so den bdquoTag der Arbeitldquo zum bdquoTag des Nachdenshykensldquo Mit dabei Daimler-Chef Dr Dieter Zetsche Deutsche Bank-Vorstand Juumlrshygen Fitsche Joe Kaeser CEO von Sieshymens und TK-Chef Dr Jens Baas

Mit 100 Nachwuchsfuumlhrungskraumlften der Techniker reiste er nach Berlin um gemeinsam zu diskutieren worauf es in Unternehmen von morgen ankommt Das Ziel des Zukunftsgipfels des Hanshydelsblatts jungen Fuumlhrungskraumlften den Anstoszlig zu geben eigene und auch unshy

bequeme Wege zu gehen Im Mittelshypunkt des gemeinsamen Vortrags des TK-Chefs mit dem Informatiker und Kuumlnstler Professor Dr Juumlrgen Schmidshyhuber stand das Thema bdquoResponsibility ndash und wie Big Data die Medizin revolutishyonieren wirdldquo

Z2X ein Wochenende mit Visionaumlren Das Portal Zeit Online lud anlaumlsslich seines Gesundheitssystem kennenzulernen norieren wenn Versicherte etwas fuumlr 20-jaumlhrigen Bestehens im September 500 Im Workshop bdquoApp jetzt gesundldquo den ihre Gesundheit tun und dies mit digitashybdquoTwentysomethingsldquo also 20 - bis 29-Jaumlh- Thomas Heilmann Experte der Technishy len Daten belegen Die Teilnehmer disshyrige nach Berlin zu einem bdquoFestival der ker fuumlr digitale Versorgung leitete ging kutierten teils sehr kontrovers uumlber Visionaumlreldquo ein Die Techniker war als Part- es um den Einsatz von Fitnesstracker- Datensicherheit Vor- und Nachteile des ner dabei um die Ideen der sogenannten daten in der gesetzlichen Krankenversi- Solidarsystems und Bonus-Malus-Pro-Millennials fuumlr ein smartes und innovatives cherung Sollen Krankenkassen hoshy gramme

MEDICA Gesundheitsmarkt von morgen Lebende menschliche Zellstrukturen tropshyfen auf eine Unterlage bilden kleine Kreise und formen sich schlieszliglich zu einer dreishydimensionalen menschlichen Ader die sich sogar verzweigt ndash die Fachmesse MEshyDICA 2016 gab Einblick was sich in nur zwoumllf Monaten im internationalen Geshysundheitsmarkt entwickelt hat Zentrales Thema die Digitalisierung als der Innovashytionstreiber Auf dem Podium des ECON-Forums der Techniker diskutierten

Vertreter aus Politik Medien und Wissenshyschaft die Frage wie sich die Chancen der Digitalisierung auf das deutsche Gesundshyheitssystem uumlbertragen lassen In der Disshykussion waren sich der digitale Vordenker Sascha Lobo und Dr Jens Baas Vorshystandsvorsitzender der Techniker einig dass die breite Nutzung individueller Dashyten kuumlnftig nachgefragt werden wird Desshyhalb muumlsse man aktiv gestalten statt auf die Angebote milliardenschwerer US-Konshyzerne zu warten Die Techniker unterwegs auf der Fachmesse MEDICA

40 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

Ehrenamtlich fuumlr die Techniker

Der Verwaltungsrat ist das houmlchste Entscheidungsgremium der Techniker ndash seine 30 Mitglieder und ihre Stellvertreter leisten als Selbstverwaltung diese verantwortungsvolle und anspruchsshyvolle Aufgabe ehrenamtlich Der Verwaltungsrat setzt sich pashyritaumltisch aus je 15 Versicherten- und 15 Arbeitgebervertretern zusammen Ihre Legitimation erhalten die Selbstverwalter uumlber die alle sechs Jahre stattfindende Sozialwahl

Mit dieser Legitimation treffen die Ehrenamtlichen alle Entshyscheidungen die fuumlr die Techniker von grundsaumltzlicher Bedeushytung sind Auszligerdem entscheidet der Verwaltungsrat uumlber Satzungsleistungen von denen die Versicherten ganz unmitshytelbar profitieren So erleichtert eine im Juli verabschiedete Satzungsleistung zur Kostenuumlbernahme des innovativen Flash Glucose Messsystems insulinpflichtigen Diabetikern den Alltag Per Scanner koumlnnen sie ihren Blutzuckerwert bdquounblutigldquo und schmerzfrei ermitteln Dazu wird ein Sensor ins Unterhautfettshygewebe eingesetzt

Die Verwaltungsraumlte beschlieszligen zudem den Haushalt der Techniker ndash und den kassenindividuellen Zusatzbeitrag Der liegt bei der Techniker fuumlr 2017 mit 10 Prozent unter dem Durchschnitt der gesetzlichen Krankenversicherung

Austausch mit Entscheidungstraumlgern Daruumlber hinaus pflegen die gewaumlhlten Verwaltungsraumlte den Austausch mit Vertretern aus Politik und Gesundheitswesen Die Bundesshywahlbeauftragte fuumlr die Sozialversicherungswahlen Rita Pashywelski bekraumlftigte als Gastrednerin die Relevanz von Selbstshyverwaltung und Sozialwahl Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis (SPD) nahm vor den Ehrenamtlichen unter anderem zum Selbstverwaltungsstaumlrkungsgesetz Stellung Frank Plashyte Praumlsident des Bundesversicherungsamtes stellte dem Verwaltungsrat die Arbeit der Aufsichtsbehoumlrde vor EU-Exshyperte Guumlnter Danner erlaumluterte dem Gremium aktuelle Frashygen des europaumlischen Sozialrechts

Selbstverwaltung bedeutet Selbstgestaltung Die Ehrenamtlichen beziehen auch zu relevanten politischen Fragen Position Den Standpunkt des Gremiums zur Bundestagswahl 2017 finden Sie auf wwwtkde

Uumlbrigens Die Sitzungen des Verwalshytungsrats sind oumlffentlich Zudem informiert der Verwaltungsrat auf wwwtkde (Webcode 139012) in Text Bild und Video uumlber den Inhalt der Sitzungen

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bdquoWir wollen eine starke Selbstverwaltungldquo

Dieter F Maumlrtens und Dominik Kruchen sind die alternierenden Vorsitzenden des Verwaltungsrats Der Vorsitz wechselt jaumlhrlich zum 1 Januar

Wie arbeitet die Selbstverwaltung der Techniker

Dominik Kruchen Die Rolle des Verwaltungsrats laumlsst sich

durchaus mit der des Aufsichtsrats in Unternehmen vergleichen Selbstverwalter tragen eine enorme Verantwortung mit der Beshysonderheit dass wir diese Aufgabe ehrenamtlich uumlbernehmen Die Selbstverwaltung bestimmt den Kurs der Kasse uumlbt eine Konshytrollfunktion aus und trifft zentrale Entscheidungen ndash dabei ist

sie den Beitragszahlern verpflichtet

Dieter F Maumlrtens Entscheidungen von solcher Tragweite beshynoumltigen ein solides Fundament ndash das leisten bei der Techniker die

Fachausschuumlsse deren Mitglieder sich mit teilweise hochkompleshyxen Sachverhalten auseinandersetzen um die Beschluumlsse des

Gremiums vorzubereiten

Wie beurteilen Sie aktuell die Rolle der Selbstverwaltung im

Gesundheitssystem

Kruchen Die Selbstverwaltung ist eine tragende Saumlule des

deutschen Gesundheitssystems Auch der internationale Vershygleich belegt eindrucksvoll ndash etwa mit Blick auf die Situation in

Suumldeuropa ndash wie krisensicher und stabil dieses etablierte System

ist das eben nicht vollstaumlndig vom Staat abhaumlngig ist

Maumlrtens Obwohl sich diese Errungenschaft permanent beshywaumlhrt gibt es immer wieder Versuche ihre Autonomie und somit

auch die Handlungsfaumlhigkeit dieses Stabilitaumltsfaktors einzushyschraumlnken die Vorstoumlszlige der Politik zum sogenannten Selbstvershywaltungsstaumlrkungsgesetz sind hier nur ein Beispiel Hier gilt es

klare Kante zu zeigen und diese tragende Saumlule entschieden zu

verteidigen

Unikosmos Award Zukunft der Notfallmedizin In den rund 1200 Notaufnahmen in Deutschland zaumlhlt im Alltag oft jede Sekunde Wie diese Einheiten organisiert sind stellt die Weichen fuumlr den Behandlungserfolg Die Absolventin der APOLLON Hochschule der Gesundheitswissenschaft in Bremen Anna Christina Houmlrster widmete ihre Abschlussarbeit der Frage nach Prozessen und Qualitaumltsmanagement in Notaufnahmen Fuumlr ihre Analyse erhielt sie im Rahmen einer Verwaltungsratssitzung den Unikosmos Award 2016 den die Hamburger Presseagentur Public Address und die Techniker fuumlr innovative Konzepte von Nachwuchswissenschaftlern verleihen Perspektivisch stellt die Wissenschaftleshyrin auch die Frage wie das systematische Erfassen von Qualitaumltsfaktoren und der Aufbau eines nationalen Notaufnahmeregisters die Versorgungsqualitaumlt verbessern kann

42 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker Der Verwaltungsrat aktuell Auch 2017 stehen die Mitglieder des Verwaltungsrats zur Wahl Nach der Wahl konstituiert sich das Gremium am 29 September 2017 Hier finden Sie die aktuelle Mitgliederliste und die aktuell vertretenen Listen

Die Mitglieder des aktuellen Verwaltungsrats

Arbeitgebervertreter Dominik Kruchen Duumlsseldorf Alternierender Vorsitzender

Heiner Boumlgemann Bremen Rainer Bruns Nordstrand Uwe Buszligmeier Greven Joachim Feldmann Bremen Helmut Fitzke Woggersin Wilfried Grunau Edewecht-Friedrichsfehn Joumlrg Henschen Bremen Klaus H Kober Rheinmuumlnster Udo Nicolay Moumllln Mirko Knappe Hamburg (seit 01012017) Johannes Seiboldt Nidda Rainer Tietz Bottrop Roland Unzeitig Wettmershagen Bernd Wegner Riegelsberg

Vertretene Organisation ZI HSH Zahntechniker-Innung Hamburg und Schleswig Holstein 15 Sitze

Versichertenvertreter Dieter F Maumlrtens Offenbach Alternierender Vorsitzender

Rosemie Bilz Radebeul Detlef Decho Syke Peter Duchene Groszligrosseln Friedrich Gosewinkel Hamm Karla Hasenauer Suhl Uwe Klemens Muumlnchen Baumlrbel Richling Bremen Annette Stensitzky Troisdorf (seit 15072016) Norbert Schneider Schwerin Harald Schulte Koumlnigswinter Erika Streit Koumlln Johanna Vieweg Dresden Harald Wagner Sipplingen Gerard Wolny Remagen

Vertretene Organisationen TKG TK-Gemeinschaft unabhaumlngige Versichertengemeinshyschaft der Techniker Krankenkasse eV 12 Sitze verdi Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft 1 Sitz IGM Industriegewerkschaft Metall 1 Sitz ACA Katholische-Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Deutschshylands e V Kolpingwerk Deutschland Bundesverband Evanshygelischer Arbeitnehmerorganisationen eV 1 Sitz

43

Sozialwahl gelebte Teilhabe Demokratischer Taktgeber fuumlr den Verwaltungsrat sind die Sozialwahlen deren Ergebnis alle sechs Jahre die Zusammensetzung des houmlchsten Entscheidungsgremiums der Techniker festlegt

Bei der Techniker werden seit jeher die 15 Versichertenvershytreter per Urwahl ermittelt So haben die rund 74 Millionen Mitglieder eine echte Wahl und koumlnnen ihr Recht auf Mitbeshystimmung nutzen Damit die Stimmberechtigten bis zum 31 Mai 2017 ihre Stimmen geltend machen koumlnnen stand 2016 im Zeichen der Vorbereitungen fuumlr die Abstimmung im bdquoSushyperwahljahr 2017ldquo Federfuumlhrend in der Vorbereitung der Wahlausschuss unter Vorsitz des stellvertretenden Vorshystandsvorsitzenden Thomas Ballast Das Gremium ist unter anderem zustaumlndig fuumlr die Zulassung der antretenden Listen aber auch fuumlr die ordnungsgemaumlszlige Ermittlung des Wahlershygebnisses Eine Informationskampagne begleitete die Wahlshyvorbereitungen und ermoumlglichte Versicherten ebenso wie Multiplikatoren sich umfassend uumlber die Wahl zu informieren

Klares Ja zur Teilhabe Sozialwahl bedeutet demokratische Teilhabe nach dem Prinzip bdquoWer Beitraumlge einzahlt soll auch mitbestimmenldquo Im Vorfeld ermittelte die Techniker im Rahshymen einer Studie wie die Menschen in Deutschland zur Sozishyalwahl stehen Das klare Ergebnis der repraumlsentativen Forshysa-Umfrage Das Prinzip der ehrenamtlichen Selbstverwaltung und die Teilhabemoumlglichkeit durch die Sozialwahl stehen hoch im Kurs 68 Prozent der Befragten sprachen sich klar fuumlr die Sozialwahl aus Und Selbst 58 Prozent der Privatversicherten haumltten gerne diese Mitsprachemoumlglichkeit

Zudem halten 73 Prozent der Menschen in Deutschland die Verwaltungsraumlte fuumlr wichtig und befuumlrworten dass Versishycherte durch sie an Entscheidungen beteiligt werden Besonshyders hoch ist die Fuumlrsprache unter den Juumlngeren zwischen 18 und 39 Jahren Vier von fuumlnf sprachen sich hier fuumlr das Prinshyzip bdquoVersicherte fuumlr Versicherteldquo aus

55 der Menschen in Deutschland sind politisch stark

oder sehr stark interessiert

44 Geschaumlftsbericht 2016 Die Finanzen ndash

Die Finanzen Der Bereich Finanzen informiert uumlber Vermoumlgensshyrechnung Vermoumlgen Einnahmen und Ausgaben der Techniker Krankenkasse uumlber die Versicherten- und Mitgliederentwicklung sowie die Finanzen der Pflegeversicherung

45

Der Jahresruumlckblick in Zahlen Das Geschaumlftsjahr 2016 war erneut von einer guten wirtschaftlichen Konjunkshytur gepraumlgt die viel Geld in die Kassen der Sozialversicherungen gespuumllt hat Auszligerdem verzeichnet das System der gesetzlichen Krankenversicherungen weiterhin Zuwaumlchse an Versicherten Dem gegenuumlber stehen staumlndig steishygende Ausgaben im Gesundheitswesen und Verzerrungen des Wettbewerbs der Kassen untereinander So reichten auch im Haushaltsjahr 2016 die Zuweishysungen aus dem Gesundheitsfonds an die Techniker nicht aus um die Ausgashyben fuumlr die Versorgung der Versichershyten zu decken

Dennoch lag der kassenindividuelle Zushysatzbeitrag der Techniker mit 10 Proshyzent auch 2016 unter dem amtlichen Durchschnitt

Ausgaben der Krankenversicheshyrung Das Haushaltsjahr 2016 schlieszligt die Techniker mit einem Plus von etwa 22 Millionen Euro ab Zu dem ausgeglishychenen Haushalt tragen vor allem die schlanken Prozesse und die effektive Verwaltung bei Die wirtschaftliche Kulshytur im Unternehmen ist dafuumlr verantshywortlich dass der Fehlbetrag der Zushyweisungen aus dem Gesundheitsfonds aufgefangen werden konnte Die Vershywaltungskosten von 136 Euro je Versishycherten lagen somit auch deutlich unter den durchschnittlichen Verwaltungskosshyten in der gesetzlichen Krankenversicheshyrung (153 Euro)

Die Leistungsausgaben stiegen um 31 Prozent und damit etwas moderater als im Vorjahr Auffaumlllig ist dass die Ausgaben fuumlr Arzneimittel auf einem hohen Niveau noch einmal mit 39 Prozent zunehmen und auf 4 Milliarden Euro ansteigen Den groumlszligten Ausgashybenblock verzeichnet die Techniker bei den Kosten fuumlr die Krankenhausbehandlung Erstmals uumlbersteigt dieshyser Wert mit einem Zuwachs von 38 Prozent die Sieben-Milliarden-Euro-Marke Fuumlr aumlrztliche Behandshylungen wurden 46 Milliarden Euro ausgegeben was einen Anstieg von 29 Prozent bedeutet

Ausgaben der Pflegeversicherung Die Leistungsshyausgaben fuumlr die pflegebeduumlrftigen Versicherten beliefen sich auf rund 13 Milliarden Euro Mit 3 Milshyliarden Euro flieszligt der Groszligteil der Einnahmen der Pflegeversicherung an den Ausgleichsfonds Mit ihm werden andere Pflegekassen unterstuumltzt deren Ausgaben nicht ausreichend durch Einnahmen geshydeckt sind

Abnahmen Der Verwaltungsrat hat die Jahresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse und die Jahshyresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse Pflegeversicherung abgenommen und dem Vorstand dafuumlr Entlastung erteilt

Juli 2017

Dieter F Maumlrtens

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

Dominik Kruchen

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

46 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Vermoumlgensrechnung

Aktiva in Tsd Euro 2015 2016

A Langfristiges Vermoumlgen

I Verwaltungsvermoumlgen 294474 275331

II Mittel der Ruumlckstellungen 2034183 2429274

III Andere Geldanlagen 3077456 3612688

B Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 904561 937768

II Wertpapiere 1923105 1575117

III Kassenbestand und Giroguthaben 23552 15055

C Rechnungsabgrenzungsposten 7356 9010

D Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

Passiva in Tsd Euro 2015 2016

A Netto-Reinvermoumlgen 3076733 3098587

B Ruumlckstellungen 2034183 2429 274

C Verpfl ichtungen 3137799 3310071

D Rechnungsabgrenzungsposten 15972 16309

E Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

In dieser und in den folgenden Tabellen sind Rundungsdifferenzen moumlglich

47

Vermoumlgen

2015 2016

Netto-Reinvermoumlgen in Tsd Euro 3076733 3098587

je Versicherten in Euro 32980 32087

zum Vorjahr je Versicherten - 118 - 27

Davon

Betriebsmittel 1755959 1705756

je Versicherten in Euro 18822 17664

zum Vorjahr je Versicherten - 190 - 62

Ruumlcklagen 946300 1037500

je Versicherten in Euro 10144 10744

zum Vorjahr je Versicherten + 17 + 59

Verwaltungsvermoumlgen inkl Investitionsruumlcklage

374474 355331

je Versicherten in Euro 4014 3680

zum Vorjahr je Versicherten - 42 - 83

Erfolgsrechnung

in Tsd Euro 2015 2016

1 Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds 21313911 22724351

2 Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz 1287826 1709675

3 Erstattungen 42285 51670

4 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 58445 60767

5 Leistungsaufwand 21656712 23109954

6 Verwaltungskosten 1233733 1309365

7 Zinsergebnis 20949 17024

8 Sonstige Einnahmen 8043 7577

9 Sonstige Ausgaben 98417 129891

10 Jahresfehlbetrag (-)Jahresuumlberschuss - 257403 21854

48 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Einnahmen im Detail 2015 2016

Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 22745586 24594001

je Versicherten in Euro 243813 254678

zum Vorjahr je Versicherten + 28 + 45

Davon

Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds

absolut in Tsd Euro 21313911 22724351

je Versicherten in Euro 228467 235317

zum Vorjahr je Versicherten - 29 + 30

Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz absolut in Tsd Euro 1287826 1709675

je Versicherten in Euro 13804 17704

zum Vorjahr je Versicherten ndash + 283

Sonstige Einnahmen absolut in Tsd Euro 143849 159976

je Versicherten in Euro 1542 1657

zum Vorjahr je Versicherten - 154 + 74

Ausgaben im Detail 2015 2016

24572147 Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 23002989

je Versicherten in Euro 246572 254452

zum Vorjahr je Versicherten + 15 + 32

Davon

Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 21656712 23109954

je Versicherten in Euro 232142 239310

zum Vorjahr je Versicherten + 41 + 31

Davon

Aumlrztliche Behandlung absolut in Tsd Euro 4324921 4608482

je Versicherten in Euro 46359 47722

zum Vorjahr je Versicherten + 38 + 29

Zahnaumlrztliche Behandlung ohne Zahnersatz

absolut in Tsd Euro 1450491 1516045

je Versicherten in Euro 15548 15699

zum Vorjahr je Versicherten + 23 + 10

49

Ausgaben im Detail 2015 2016

Zahnersatz absolut in Tsd Euro 361938 363907

je Versicherten in Euro 3880 3768

zum Vorjahr je Versicherten + 18 - 29

Arzneimittel absolut in Tsd Euro 3708728 3988102

je Versicherten in Euro 39754 41298

zum Vorjahr je Versicherten + 54 + 39

Hilfsmittel absolut in Tsd Euro 762963 796889

je Versicherten in Euro 8178 8252

zum Vorjahr je Versicherten + 32 + 09

Heilmittel absolut in Tsd Euro 711308 777475

je Versicherten in Euro 7625 8051

zum Vorjahr je Versicherten + 88 + 56

Krankenhausbehandlung absolut in Tsd Euro 6520595 7003332

je Versicherten in Euro 69895 72522

zum Vorjahr je Versicherten + 25 + 38

Krankengeld absolut in Tsd Euro 1474940 1561341

je Versicherten in Euro 15810 16168

zum Vorjahr je Versicherten + 53 + 23

Fahrkosten absolut in Tsd Euro 374939 410294

je Versicherten in Euro 4019 4249

zum Vorjahr je Versicherten + 96 + 57

Vorsorge- und Rehabilitationsleistungen

absolut in Tsd Euro 306972 317177

je Versicherten in Euro 3290 3284

zum Vorjahr je Versicherten + 51 - 02

Schutzimpfung absolut in Tsd Euro 205930 220120

je Versicherten in Euro 2207 2279

zum Vorjahr je Versicherten + 138 + 33

Fruumlherkennungsmaszlignahmen absolut in Tsd Euro 324596 328676

je Versicherten in Euro 3479 3404

zum Vorjahr je Versicherten + 47 - 22

50 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Ausgaben im Detail 2015 2016

Schwangerscha und Mutterscha

ohne stat Entbindung absolut in Tsd Euro 243622 265110

je Versicherten in Euro 2611 2745

zum Vorjahr je Versicherten + 21 + 51

Behandlungspflege und haumlusliche Krankenpflege

absolut in Tsd Euro 364213 413436

je Versicherten in Euro 3904 4281

zum Vorjahr je Versicherten + 151 + 97

Dialyse absolut in Tsd Euro 136648 143130

je Versicherten in Euro 1465 1482

zum Vorjahr je Versicherten + 64 + 12

Sonstige Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 383907 396438

je Versicherten in Euro 4115 4105

zum Vorjahr je Versicherten + 20 - 02

Praumlvention absolut in Tsd Euro 744643 756656

je Versicherten in Euro 7982 7835

zum Vorjahr je Versicherten + 23 - 18

Verwaltungsausgaben absolut in Tsd Euro 1233733 1309365

je Versicherten in Euro 13225 13559

zum Vorjahr je Versicherten + 99 + 25

Sonstige Ausgaben absolut in Tsd Euro 112545 152828

je Versicherten in Euro 1206 1583

zum Vorjahr je Versicherten - 372 + 312

51

Pflegeversicherung

Vermoumlgensrechnung 2015 2016

Aktiva in Tsd Euro

A Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 102500 110008

II Kurzfristige Geldanlagen 396000 415005

III Kassenbestand und Giroguthaben 286 828

B Rechnungsabgrenzungsposten 25137 37673

523924 563513

Passiva in Tsd Euro

A Reinvermoumlgen 244790 272895

B Verpfl ichtungen 279134 290618

523924 563513

Erfolgsrechnung 2015 2016

in Tsd Euro

1 Beitraumlge 4187123 4471718

2 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 5310 3553

3 Leistungsaufwand der Pfl egeversicherung 1199331 1339563

4 Zahlungen an den Ausgleichsfonds 2826011 2972471

5 Verwaltungskosten 120294 134589

6 Zinsergebnis 108 - 436

7 Sonstige Einnahmen 1 0

8 Sonstige Ausgaben 98 107

9 Jahresuumlberschuss 46807 28105

52 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Leistungsausgaben Pflegeversicherung

Leistungsausgaben in Tsd Euro 2015 2016

Pfl egesachleistung 172597 189955

Pflegegeld 351752 384789

Leistungen fuumlr Pfl egepersonen 63020 68594

Stationaumlre Leistungen 380641 410093

Uumlbrige Leistungen 231321 286132

Leistungsausgaben insgesamt 1199331 1339563

53

Mitglieder- und Versichertenentwicklung

Stichtag Jahresdurchschnitt

01012016 01012017 2015 2016

Mitglieder 7044467 7342157 6874547 7205987

zum Vorjahr +48 +42 +56 +48

Familienangehoumlrige 2433683 2454518 2454552 2450915

Versicherte insgesamt 9478150 9796675 9329099 9656902

zum Vorjahr +35 +34 +46 +35

54 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Der Geschaumlftsbericht der Techniker ndash auch digital

Unter wwwtkdegeschaeftsbericht finden Sie die digitale Ausgabe des TK-Geschaumlftsberichts

Der Geschaumlftsbericht 2016 steht Ihnen auch als PDF zum Download unter wwwpressetkde zur Verfuumlgung

Zu Artikeln die mit diesem Symbol gekennzeichnet sind finden Sie ausfuumlhrliche Videos im digitalen Geschaumlftsbericht

Impressum ndash Verantwortlich fuumlr den Inhalt Techniker Krankenkasse Bramfelder Straszlige 140 22305 Hamburg Telefon 040-69 09-17 83 Internet wwwpressetkde E-Mail pressestelletkde Twitter wwwtwittercomtk_presse

Verantwortlich Prof Dr Volker Moumlws Redaktion Kerstin Grieszligmeier Inga Laboga Texte Kerstin Grieszligmeier Hermann Baumlrenfaumlnger Gabriele Baron Nicole Battenfeld Daniel Burgstaler Dennis Chytrek Jacqueline Dauster Philip Giewer Michaela Hombrecher Inga Laboga Katharina Lemke Natalie Quadbeck Heike Schmedemann Silvia Wirth

Konzept und Gestaltung Christina Bartheidel Produktion Tanja Klopsch Litho Hirte GmbH amp Co KG Hamburg Druck Eversfrank Berlin GmbH Berlin Bilder Andreas Friese Jan Pauls Jan Haas Getty Images

copy Alle Rechte vorbehalten Nachdruck und sonstige Formen der Vervielfaumlltigung ndash auch auszugsweise ndash nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung

Mehr Informationen gibt es online Die digitale Ausgabe des TK-Geschauml sberichts fi nden Sie unter wwwtkdegeschae sbericht

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2010

02

720

17

  • Geschaumlftsbericht 2016
    • Vorwort
      • Dr Jens Baas im Gespraumlch mit13Martina Koederitz
      • Auf das Wesentliche reduziert
      • Interview bdquoDie Technikerldquo schaumlrft13ihren Markenauftritt
      • Kampagne Weil die beste Technik13menschlich ist
      • Position beziehen
      • Digitalisierung Nicht ob sondern wie
      • Interview Digitalisierung aktiv gestalten
      • Die Vermessung der Gesundheitswelt
        • Inhalt
        • 1 Die Techniker
        • 2 Die Technik
          • Thomas Ballast im Gespraumlch mit xbird
          • SmartHealth
          • Smart vernetzt
          • Digitale Versorgung
          • Service digital
          • Interviews Agiles Arbeiten amp Pflege
          • Innovationsfonds neue Wege in der Versorgung
            • 3 Wir Techniker
              • Techniker vernetzenTechniker
              • (Fuumlr) Techniker von morgen
              • Wissenschaft fuumlr Techniker
              • Techniker unterwegs
              • Ehrenamtlich fuumlr die Techniker
              • Interview bdquoStarke Selbstverwaltungldquo
              • Verwaltungsrat konkret
              • Sozialwahl gelebte Teilhabe
                • 4 Die Finanzen
                  • Jahresruumlckblick in Zahlen
                  • Vermoumlgensrechnung
                  • Vermoumlgen
                  • Einnahmen amp Ausgaben
                  • Pflegeversicherung
                  • Leistungsausgaben Pflegeversicherung
                  • Mitglieder- und Versichertenentwicklung
                    • Impressum

21

Technische Loumlsungen Die beste Technik ist menschlich heiszligt es in der aktuellen Kampagne der Techniker Dahinter steht auch die Uumlberzeugung dass Technik immer zum Ziel haben muss dem Menschen zu nutzen Technische Loumlsungen muumlssen dazu beitragen die Versicherten optimal zu versorgen oder deren Alltag durch neue Services erleichtern

Wofuumlr steht dabei bdquoTechnikldquo Im engeren Sinne fuumlr ganz konshykrete technik- und technoloshy

giebasierte Leistungen etwa digitale Versorgungsangebote Dazu gehoumlren beispielsweise eine App fuumlr Betroffene von Migraumlne ebenso wie eCoaches die beim Erreichen persoumlnlicher Gesundshyheitsziele helfen bdquoTechnikldquo meint auch neue Wege im Bereich Service etwa die TK-App oder die elektronische Gesundshyheitsakte die die Techniker gemeinsam mit IBM entwickelt

Im weiteren Sinne steht bdquoTechnikldquo aber auch fuumlr eine Methode eine Art und Weise zu handeln Bei der Techniker heiszligt das auch zunehmend agil zu arshybeiten und sich staumlrker team- und standortuumlbergreifend zu vernetzen Auf der anderen Seite koumlnnen sich Vershysicherte etwa durch Angebote zum Selbstmanagement gezielt Techniken aneignen um die eigene Gesundheit positiv zu beeinflussen und die Gesundshyheitskompetenz zu staumlrken

Daruumlber hinaus unterstuumltzen Technik und Techniken Loumlsungen auf ganz konshykrete Herausforderungen im Gesundshyheitswesen Etwa wenn die Techniker im Rahmen eines Projekts gemeinsam mit Partnern erprobt wie ein telemedishyzinisches Konsil die Folgen mangelnder Facharztdichte im laumlndlichen Raum milshydern kann ndash und weitere Projekte die durch den Innovationsfonds gefoumlrdert werden

Partnerschaften bieten stets die Chance neuer Impulse Diese kommen immer oumlfshyter von Start-ups die ihre Ideen im Geshysundheitswesen etablieren wollen Die Techniker geht offen auf diese Impulsgeshyber zu und schafft konkrete Vernetshyzungs- und Foumlrderangebote Welche Poshytenziale die Zusammenarbeit zwischen Krankenkassen und Start-ups fuumlr die Zukunft der Gesundheit hat diskutiert Thomas Ballast stellvertretender Vorsitshyzender des Vorstands der Techniker mit Dr Jonas Harder und Sebastian Sujka Ihr Berliner Start-up xbird setzte sich im Pitch im Rahmen des Innovationstags durch und gewann eine Entwicklungsshykooperation mit der Techniker

22 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

bdquoNeue Produkte brauchen die Chance sich zu beweisenldquo Thomas Ballast stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Techniker diskutiert mit Dr Jonas Harder (Chief Medical Officer) und Sebastian Sujka (CEO) vom Berliner Start-up xbird wie Start-ups den Weg ins Gesundshyheitswesen finden koumlnnen Die Software des Unternehmens wertet Bewegungsdaten von Smartphones aus In Kombination mit medizinischen Informationen koumlnnen daraus Ruumlckschluumlsse auf beginnende oder eskalieshyrende Erkrankungen gezogen werden

Thomas Ballast Start-ups sind Teil des digitalen Wandels im Geshysundheitswesen den wir Techniker aktiv mitgestalten moumlchten Sie haben sich beim Innovationstag durchgesetzt und eine Entwicklungsshykooperation mit der Techniker gewonnen Wie sind Ihre Erfahrungen wenn Kasse auf Start-up trifft Stoszligen da zwei Kulturen aufeinander

Sebastian Sujka Wir hatten mit sehr langen Response Rates geshyrechnet Das war nicht der Fall Ein kultureller Unterschied ist viel-leicht dass wir spontan nach einem Telefonat loslegen auch uumlber Nacht wenn viel Arbeit ansteht Bei Ihnen werden viel mehr Leute eingebunden es gibt viel mehr Struktur

Dr Jonas Harder Positiv ist definitiv dass wir von Anfang an einen kompetenten Ansprechpartner bei der TK hatten der sich auch kurz-

fristig Zeit fuumlr uns nahm der uns verstand und die naumlchsten Schritte aufzeigte Haumltten Sie denn gerne mehr Start-up im Unternehmen

Ballast Manchmal schon Andererseits sind wir als Kasse auf Nachhaltigkeit Vertrauen und Sicherheit ausgerichtet Mit Start-ups verbinde ich Tempo und die Notwendigkeit schneller Ergebnisse Natuumlrlich treiben auch wir eigene Projekte voran entwickeln etwa Apps foumlrdern aber bewusst auch die Kooperashytion mit Start-ups Wir wollen Ideen von auszligen aufgreifen gemeinsam entwickeln und daraus Produkte schaffen die wir unseren Kunden anbieten koumlnnen Warum sucht xbird die Naumlhe zu einer Kasse

Sujka Unser Team ist zwar fokussiert und schnell ndash aber was Expertise Reichweite Schlagkraft Kundenshybindung und Vertrauen angeht koumlnnen wir uns nicht mit einem Unternehmen wie der TK vergleichen

Harder Wir kommen von der Technologie die wir sehr gut kennen bewegen uns mit dem Gesundshyheitswesen aber in einen Sektor fuumlr den uns Fachshy

shy

bdquoIn den USA wird mehr ausprobiertldquo

Dr Jonas Harder

23

wissen fehlt Es gibt schlieszliglich keine Webseiten die beschreishyben welche Schritte man gehen muss um erfolgreich zu sein Das ist wie ein Dschungel

Ballast Es ist sicher sinnvoll fruumlhzeitig gemeinsam den Weg von der Entwicklung bis zur Vermarktung durchzugehen um moumlgliche Stolpersteine zu identifizieren Deshalb ist es wichtig dass sich beide auf einen gemeinsamen Weg einlassen Eine gute Idee oder Technologie reicht in der Regel nicht aus Manchshymal habe ich den Eindruck dass Start-ups die Kundenperspekshytive ndash das heiszligt die Frage ob ein Produkt tatsaumlchlich Nutzen schafft oder vielleicht sogar Angst macht ndash vernachlaumlssigen

Sujka Start-ups brauchen fruumlhzeitig Klarheit uumlber moumlgliche Hindernisse die den Weg gefaumlhrden Fuumlr uns kann jeder Zeitshyverzug weil man zum Beispiel sein Konzept umschmeiszligen muss existenzgefaumlhrdend sein Ideal waumlre daher ein stanshydardisierbarer Prozess eine Art Leitfaden fuumlr alle die mit aumlhnlichen Herausforderungen kaumlmpfen

Ballast Diese Klarheit haben wir natuumlrlich auch nicht immer Wir stehen im staumlndigen Dialog mit den Aufsichtsbehoumlrden und muumlssen immer wieder herausfinden was unsere Kunshyden wollen Und manches ergibt sich erst im Prozess Fuumlr Start-ups besteht die grundsaumltzliche Herausforderung im Gesundheitssystem Hier treffen eine hohe Geschwindigkeit und kurze Innovationszyklen auf einen ausgepraumlgten regushylatorischen Rahmen Orientieren Sie sich angesichts dieser Hindernisse eher ins Ausland

Harder Der deutsche Markt ist fuumlr uns wichtig Wir sind aber oft in den USA dort geht die Digitalisierung schneller voran es wird mehr ausprobiert

Sujka Wir sehen hierzulande erste Fortschritte Ein Start-up zu gruumlnden ist schon fast Mainstream es gibt Wettbewerbe und Programme Sie haben ja auch Projekte und einen Wettshybewerb gestartet und sagen Wir machen einfach mal auch wenn nicht alles von Anfang an planbar ist Ich hoffe die Entshywicklungen gehen schnell genug voran damit sich nicht viele Start-ups in die USA verabschieden

Ballast Wir muumlssen deshalb an den Rahmenbedingungen arbeiten Unser Gesundheitssystem ist nicht auf das Temshypo der Digitalisierung vorbereitet Fuumlr Start-ups brauchen wir schnellere Zugangsmoumlglichkeiten einen Weg speziell fuumlr bdquodigitale Versorgungsprodukteldquo Sie muumlssen die Chance hashyben mit verringerten Anforderungen zu starten Gleichzeishytig sollten sie den Auftrag bekommen fruumlhzeitig Daten zu Wirksamkeit und Nutzen zu erheben Das muumlssen wir in den naumlchsten zwei bis drei Jahren auf den Weg bringen denn das Gesundheitswesen darf den Anschluss an die Digitalisierung nicht verlieren

Unter wwwtkdegeschaeftsbericht finden Sie das ganze Gespraumlch im Film

bdquoStart-ups brauchen fruumlhzeitig Klarheitldquo

Sebastian Sujka

24 Geschaumlftsbericht 2016 Die Technik

ndash

SmartHealth Die Bevoumllkerung ist bereit fuumlr digitale Gesundheitsangebote ndash so lautet das Fazit der Studie SmartHealth die Forsa im Auftrag der Techniker durchgefuumlhrt hat Untersucht wurde dabei nicht nur ob die technischen Voraussetzungen mittlerweile gegeben sind sondern auch wie ausgepraumlgt die Bereitschaft ist sich mit Gesundheitsdienstleistern zu vernetzen digitale Hilfsmittel beim Selbstmanagement der eigenen Gesundheit zu nutzen und einer vernetzen Nutzung der Daten zuzustimmen wenn dies der Forshyschung und der eigenen Gesundheitsprognose dient Schluumlsselshyworte sind in diesem Zusammenhang Selbstbestimmung Vershytrauen und tatsaumlchlicher Nutzen neuer Anwendungen ndash mit ihnen steigt die Akzeptanz der digitalen Medizin Der Studienband zum Download wwwtkde Webcode 915488

82 glauben dass Onlinekommunikation mit der Arztpraxis

in zehn Jahren alltaumlglich ist

61der Menschen in Deut

sc

hland wuumlrden

ihre medizinischen Daten anonym fuumlr Forschungszwecke spenden

Der Kontakt zur Krankenkasse wird digital Die Mehrheit erwartet in zehn Jahren eine deutliche Zunahme der Onlinekommunikation

3 1 9

48

40

ja wahrscheinlich weiszlig nicht

eher nicht Rundungsdifferenzen moumlglich

ja bestimmt nein bestimmt nicht

Wandert die Gesundheit in Zukunft in die digitale Sphaumlre In zehn Jahren wird dies bei Gesundheitsthemen ganz alltaumlglich sein

Internetrecherche

Einsatz von Apps

Austausch in sozialen Netzwerken

56

43

31

41

36

43

10 20 30 40 50

ja bestimmt ja wahrscheinlich

25

Smart vernetzt Die Techniker unterstuumltzt Versicherte in Sachen bdquoSelbstbestimmung als Patientldquo ndash und foumlrdert Innovashy tionstreiber die mit ihren Ideen die Gesundheitsversorgung im Sinne der Kunden voranbringen wollen

Starke Patienten nutzen Zeit beim Arzt besser Diabetes Uumlbergewicht Kopf- und Ruuml- Seminarangebot Patient sein kann man lernen Wie man lershyckenschmerzen ndash oft sind die groszligen nen kann bdquoselbstbestimmter Patientldquo zu sein zeigen die Kursrei-Volksleiden der Grund fuumlr medizinische he bdquoKompetent als Patientldquo und die gleichnamige Broschuumlre Behandlungen und Kosten in Milliarden- Darin erfahren Versicherte wie sie qualitativ hochwertige Inforshyhoumlhe Allen dreien ist es gemein dass der mationen recherchieren und Arztgespraumlche vor- und nachberei-Patient mit seinem Verhalten den Schluumlsshy ten koumlnnen So koumlnnen Arzt und Patient die oft knappe Zeit im sel fuumlr Verlauf und moumlgliche Folgeerkran- Behandlungszimmer fuumlr die bdquosprechende Medizinldquo die gemeinshykungen selbst in der Hand hat Studien same Therapieplanung und das Festlegen individueller Behandshyim Auftrag der Techniker zeigen Schon lungsziele nutzen Davon profitieren insbesondere chronisch das Wissen um die eigene Erkrankung kranke Patienten die oft im Laufe der Jahre ein fundiertes Wissen steigert die Therapietreue (Adhaumlrenz) uumlber ihre Erkrankung erwerben Im Arzt-Patienten-Gespraumlch geht

es fuumlr sie dann mehr darum den Therapieverlauf und die Prog-Die Techniker setzt deshalb auf Programshy nose zu besprechen und individualisierte Behandlungsziele geshyme die den Patienten in seiner Kompeshy meinsam festzulegen tenz staumlrken Dadurch koumlnnen sogar Operationen vermieden werden wie Als Patient Verantwortung zu uumlbernehmen etwa durch Beweshydas bdquoZweitmeinungsprogrammldquo der gung kann die Prognose verbessern Eine Studie der Universi-Techniker zeigt Neun von zehn aumlrztlich taumltsklinik Freiburg hat gezeigt Wer sich erreichbare Gesundheitsshyverordneten Ruumlcken-OPs konnten vershy ziele setzt und diese verfolgt verbessert den Gesundheitszustand mieden werden indem der Patient zuvor und die Adhaumlrenz Dieses Selbstmanagement unterstuumltzt die auf eine zweite Meinung setzte Techniker auch mit Online-Gesundheitscoachings

Old Economy meets New Economy Innovationen haben es im deutschen Gesundheitswesen oft Mehrere Workshop-Phasen vermittelshynicht leicht Ihr Nutzen muss erst wissenschaftlich belegt ten Kompetenzen in kundenorientierter sein Datenschutz und rechtlicher Rahmen stellen hohe An- Produktentwicklung Kenntnisse des forderungen an neue Angebote ndash aus Sicht vieler Start-ups Gesundheitswesens und Business-Exshysind das hohe Huumlrden Um Start-ups im Gesundheitswesen pertise zu vernetzen hat die Techniker die Health-i-Initiative gestarshytet die im TK-Innovationstag und der Health-i-Preisverlei- Im Herbst trafen sich schlieszliglich rund hung im November gipfelte 50 Akteure aus dem Gesundheitsweshy

sen sowie Vertreter von fuumlnf Start-ups bdquoSmarte Ideen fuumlr die Gesundheitsversorgung gesuchtldquo lau- auf dem TK-Innovationstag im Berliner tete der Aufruf der Techniker sich fuumlr den gemeinsam mit Soho House zu einer Open-Space-Konshydem Handelsblatt ausgelobten Health-i-Award zu bewerben ferenz mit Pitch Das Ziel Den Ausshyndash ihm folgten weit uumlber 100 Start-ups mit Ideen von der ad- tausch etablierter Akteure im Gesundshyhoc-Labordiagnostik uumlber die Schnell-Erkennung von Klinikshy heitswesen mit jungen Gruumlndern zu keimen bis zur Gedaumlchtnistraining-App fuumlr Schlaganfall- und foumlrdern Als Gewinner ging das Berliner Krebs-Patienten Start-up xbird hervor und gewann die

Entwicklungskooperation mit der Techniker

26 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

Digitale Versorgung die Zukunft aus der Hosentasche

Erfahrungen von Patienten sammeln Symptome beobachten Diagnosen stellen und einen Therapieplan festlegen ndash was Aumlrzte schon seit der Antike tun erlebt einen wahren Boom digitaler Unterstuumltzung

Elektronische Schmerztagebuumlcher liefern dem Arzt einen exakten Schmerz- und Medikationsverlauf die Dauer-Blutdruckmessung uumlbernimmt das Smartphone und selbst die verordnete Medizin kommt immer haumlufiger nicht als Saft oder Tablette daher sondern als individualisiertes Sportprogramm (gespeichert auf einem Chip) oder als Selbstmanagement-App die zu Entspannung oder Bewegung raumlt

Dabei wird der Arzt nicht ersetzt sondern in den Bereichen Patienteninformation Datengewinnung (also Anamnese) und bei Hausbesuchen via Videosprechstunde eher entlastet Die Rolle der Sensorik und des Trackings ndash also der routinemaumlszligigen Erfassung eines taumlglichen Bewegungsprofils des Krankheitsshyverlaufs oder des Medikamentengebrauchs ndash nimmt in starkem Maszlige zu So werden dem Mediziner in naher Zukunft schon

beim Erstgespraumlch mit dem Patienten viele valide Daten autoshymatisch zur Verfuumlgung stehen die er bei Diagnosestellung und Therapieplanung einbeziehen kann

Mobile Partner fuumlr unterwegs Dabei ist die Huumlrde bdquoMobilishytaumltldquo laumlngst genommen und die ersten medizinisch sinnvollen und auch notwendigen Apps stehen zur Verfuumlgung So wershyden elektronisch erfasste Daten wie im TK-DiabetesTagebuch zum staumlndigen Begleiter und der digitale Coach ndash egal ob in der Gesundheitspraumlvention oder Schmerzbehandlung ndash ein zuverlaumlssiger Partner fuumlr die Hosentasche Das ist ein erster Schritt ndash in Zukunft sind auf Grundlage dieser Daten dann auch Vorhersagemodelle zu bevorstehenden Gesundheitsershyeignissen wie Herzinfarkt oder Asthmaanfall moumlglich

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Migraumlne-App Bei chronischen Kopfschmerzen greifen viele nur zur Tablette ndash aber dabei zu kurz Hilfreich ist ein Selbstmanageshyment der Kopfschmerzen Dies faumlngt mit dem Dokumentieren der Schmerzattacken und Medikamenteneinnahmen an und reicht bis zur in die App integrierten progressiven Muskelentspannung

Die App bietet unter anderem bull ein Kopfschmerztagebuch mit Schmerzkalender bull eine Auswertungsfunktion mit pdf-Export fuumlr das Gespraumlch

mit dem Arzt bull die Moumlglichkeit mit Experten zu chatten und bull die Vernetzung mit anderen Patienten Weitere Informationen zur App wwwtkde Webcode 917996

Pilotstudie Valedo ndash digitale Ruumlckentherapie Ein Tablet zwei Senshysoren und eine Anwendung die wie ein Computerspiel aussieht ndash ein kleiner Koffer mit diesen Utensilien verspricht die Ruumlckenmuskulatur spielerisch zu trainieren Moumlglich machen dies die individuelle Einweishysung durch einen Schmerztherapeuten und ein spezielles Programm fuumlr zuhause Macht der Patient in der Spielsituation die richtigen Beweshygungen wird ihm das auf dem Bildschirm angezeigt ndash ebenso wie falshysche Bewegungen Das ermoumlglichen die an Brust- und Kreuzbein befesshytigten Bewegungssensoren die jede Bewegung messen

bull Fast jeder zehnte Fehltag ist ruumlckenbedingt bull Die digitale Ruumlckentherapie richtet sich an Patienten die schon

vier Wochen oder laumlnger wegen Ruumlckenbeschwerden arbeitsunfaumlhig sind bull Ergebnisse der Studie werden im Laufe von 2017 erwartet

eCoaches Knapp eine halbe Million Menschen in Deutschland hat bereits einen TK-GesundheitsCoach im Internet genutzt Ob mehr Bewegung weniger Kopfschmerzen oder Stress besser bewaumlltigen ndash die Coaches helfen mit acht bis 14 Wochen dauernden Programshymen dabei sich zu informieren persoumlnliche Gesundheitsziele zu erreichen und so das persoumlnliche Wohlbefinden Stuumlck fuumlr Stuumlck zu verbessern

bull Verschiedene Gesundheitsziele stehen zur persoumlnlichen Auswahl bull Durch das Smartphone wird der Coach zum virtuellen Begleiter

Tinnitracks Eine Aussicht auf Heilung haben viele der drei Millionen Tinnitus-Pashytienten in Deutschland kaum ndash eine erfolgreiche Therapie gibt es bisher nicht Eine Chance auf Linderung bietet die App bdquoTinnitracksldquo die die Lieblingsmusik um den Stoumlrton filtert und so zur Therapie wird Erste Ergebnisse der Patientenbefragung zeigen Bei jedem dritten Patienten lindert Tinnitracks die Beschwerden deutlich

Tinnitracks bull ist verfuumlgbar in Hamburg Bayern Hessen Nordrhein-Westfalen und Baden-Wuumlrttemberg bull ist Teil eines Versorgungsangebotes im Rahmen der Integrierten

Versorgung und wird vom teilnehmenden HNO-Arzt verordnet und bull wird bei 1000 Patienten unter Alltagsbedingungen auf seine Wirksamkeit gepruumlft

28 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

Kunden koumlnnen mit der TK-App unter anderem Ǵ Krankmeldungen und Dokumente an die Techniker uumlbermitteln Ǵ Nachrichten an die Techniker schicken Ǵ TK-Briefe online empfangen Ǵ das TK-Bonusprogramm digital nutzen Ǵ die verschriebenen Medikamente der letzten drei Jahre einsehen

Die TK-App wird kontinuierlich um weitere Funktionen erweitert

Service digital Digitale Angebote erleichtern es Versicherten Gesundheitsshyangelegenheiten flexibel in den Alltag zu integrieren Mit der TK-App und der Entwicklung der elektronischen Gesundheitsakte treibt die Techniker diese digitalen Moumlglichkeiten weiter voran

Die eGA Gesundheitsdaten in der Hand der Versicherten Die elektronische Gesundheitsakte (eGA) wird ein Speicherort fuumlr Dashyten werden den die Versicherten komplett selbst verwalten Jeshyder wird selbst bestimmen was in die Gesundheitsakte kommt und wer darauf zugreifen kann ndash ganz aumlhnlich wie bei einem Bankshyschlieszligfach IBM wird die Akte als Dienstleister zur Verfuumlgung stellen aber selbstverstaumlndlich keinen Zugriff auf die Daten hashyben Auch die Techniker wird als Krankenkasse nur mit Zustimshymung des Versicherten Zugriff bekommen ndash und auf Wunsch die Leistungsdaten zur Verfuumlgung stellen Nutzer koumlnnen dann zum Beispiel mit einem Klick sehen welche verschreibungspflichtigen Medikamente sie in den letzten drei Jahren bekommen haben Diese Liste kann dann jeder selbst um die Medikamente ergaumlnzen die nicht der Verschreibungspflicht unterliegen Auch weitere Dashy

ten soll jeder Versicherte selbst in seine Akte einpflegen koumlnnen Denkbar ist auszligerdem dass Sensordaten etwa von Fitnesstrashyckern direkt in die Akte flieszligen

TK-App Krankmeldungen uumlbermitteln TK-Briefe online empfangen oder Nachrichten an die Techniker schicken Die TK-App bietet viele Funktionen bequem per Smartphone Aufbauend auf der Online-Filiale bdquoMeine TKldquo ergaumlnzt die TK-App das bisherige Service- und Leistungsangebot So ist beishyspielsweise das TK-Bonusprogramm komplett digital nutzbar und die Medikamentenuumlbersicht bietet einen Uumlberblick uumlber die verordneten Medikamente der letzten drei Jahre Besonshyders nutzerfreundlich ist die vereinfachte Interaktion mit der Techniker Dokumente koumlnnen mit dem Smartphone abfotoshygrafiert und sicher uumlbermittelt werden Damit geht die Techshyniker einen weiteren Schritt in Richtung digitaler Krankenkasse

Die TK-App ist fuumlr Kunden der Techniker kostenlos im Apple App Store und bei Google Play downloadbar Die Nutzung der App erfordert ein Smartphone mit dem Betriebssystem iOS oder Andshyroid Weitere Informationen finden Sie auf wwwtkde unter dem Webcode 937842

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Zusammenarbeit So agil ist die TK Schnell Ziele erreichen statt langwierige Plaumlne abzuarbeiten Aufshygaben teilen statt sie allein zu erledigen als Team entscheiden statt den Chef beschlieszligen zu lassen Die Techniker arbeitet zushynehmend agil Was das im Arbeitsalltag bringt verraten die Orshyganisationsentwicklerin Nadja Stephani die beim Einstieg in dieshyse Arbeitsweise unterstuumltzt und Randolf Sprengnether dessen Team Projekte agil managt

Frau Stephani warum kommt in der TK die agile Arbeitsweise zum Einsatz Stephani Agile Methoden kommen urspruumlnglich aus der Softshywareentwicklung und werden deshalb in unserer IT schon lange genutzt Seit 2016 fuumlhren wir die agile Arbeitsweise aber auch gezielt in anderen Bereichen bei uns ein ndash etwa in der Projektarshybeit oder im Versorgungsmanagement Wir wollen so flexibler werden und gerade bei komplexen Themen unsere Produkte noch enger auf den Kunden abstimmen

Herr Sprengnether was bringen Ihnen agile Techniken Sprengnether Wir nutzen diese Arbeitsweise um unser Intrashynet weiterzuentwickeln Anfangs war es ungewohnt sich als Team taumlglich uumlber den aktuellen Stand unserer Themen auszushytauschen und zusammen zu entscheiden welche Aufgaben geshyrade die wichtigsten sind Inzwischen profitieren wir davon Wir organisieren uns besser konzentrieren uns auf das Wesentliche und bekommen unsere Aufgaben schneller erledigt Und schlieszligshylich haben wir so auch ein staumlrkeres Wir-Gefuumlhl entwickelt denn wir bringen eine Sache gemeinsam voran und identifizieren uns als Team noch staumlrker mit unserer Arbeit

Nadja Stephani und Randolf Sprengnether schaumltzen die Flexibilitaumlt der agilen Arbeitsorganisation

Vernetzte Effizienz in der Pflege Peter Wilhelm leitet das neueste Pflegezentrum der Techniker Im Interview erlaumlutert er wie das Zentrum in die Pflegeinfrastruktur eingebunden arbeitet

Das dritte und somit juumlngste Pflegezentrum der Techniker eroumlffnete im Oktober ndash was wird dort geleistet Wilhelm Wir betreuen in Mainz aktuell mit rund 100 Mitarbeishytern Pflegefaumllle aus Hessen und dem Suumlden Nordrhein-Westfashylens Perspektivisch werden wir aber deutlich wachsen und unseshyre Aufgaben erweitern Wir wollen fuumlr pflegende Angehoumlrige ansprechbar sein und der Bedarf nimmt zu

Was waren die Herausforderungen beim Aufbau Wilhelm Wir haben die neue Infrastruktur im laufenden Betrieb aufgebaut ndash im Vorfeld der groumlszligten Neuerung in der Pflegeversishycherung zum Jahreswechsel in deren Rahmen die Kolleginnen und Kollegen unsere Versicherten umfassend informierten und deren Fragen beantworteten Parallel dazu arbeiteten die erfahshyrenen Kollegen aus den Zentren in Kiel und Dresden die Mitarbeishyter fuumlr den neuen Standort ein so dass das neue Zentrum ab dem Einzugstag eigene Kontingente bearbeiten konnte Das funktioshynierte dank teamuumlbergreifender Arbeit und enger Vernetzung zwischen den Zentren richtig gut

Wie ist das Zentrum in die Pflegeinfrastruktur integriert Wilhelm Ein Groszligteil der fachlichen Kommunikation zwischen Zentren und Unternehmenszentrale laumluft uumlber eine digitale Plattshyform Uumlber dieses Forum tauschen sich die fachlich Verantwortshylichen zentrumsuumlbergreifend zu Themenschwerpunkten wie etwa Pflegedienste oder Hospizbehandlung aus Das ermoumlglicht uns Loumlsungen fuumlr aktuelle Fragen fuumlr alle sichtbar und verbindshylich sowie schnell und effizient in die Praxis zu uumlberfuumlhren

Peter Wilhelm leitet das Pflegezentrum der Techniker in Mainz

30 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

Innovationsfonds neue Wege in der Versorgung

Der Innovationsfonds foumlrdert Versorgungsinnovationen und die Versorgungsforschung in Deutschland und wird vom Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) verwaltet Im Fokus stehen Projekte die verschiedene Sektoren des Gesundheitsshywesens einbeziehen und uumlber die bisherige Regelversorgung hinausgehen um die Versorgung der gesetzlichen Krankenkassen weiterzuentwickeln Im Bereich Versorgung hat die Techniker insgesamt 27 Foumlrderzusagen erhalten Fuumlnf dieser Projekte verantwortet die Techniker als sogenannte Konsortialfuumlhrerin also federfuumlhrend

NetzWerk GesundAktiv ndash laumlnger selbstbestimmt leben Wie koumlnnen aumlltere Menschen moumlglichst lange selbstbestimmt in den eigenen vier Waumlnden leben Das ist die zentrale Fragestellung des NetzWerk GesundAktiv in Hamburg Das Projekt ist ein sektorenshyuumlbergreifendes Hilfs- und Betreuungsnetzwerk im Quartier Es integriert und verbindet bestehende regionale Hilfs- und Versorshygungsangebote mit eigenen Bausteinen und erprobt ein technishysches Assistenzsystem

Im Zentrum steht die koordinierende Stelle (KS) im Hamburger Albertinen-Haus Dort durchlaufen die Teilnehmer Untersuchunshygen und Tests Sie erhalten einen individuellen Unterstuumltzungsshyplan und einen Tablet-PC Je nach persoumlnlichem Bedarf wird der Alltag der Teilnehmer durch Angebote des Projekts unterstuumltzt Der Tablet-PC dient als Kommunikationsplattform So koumlnnen die Teilnehmer etwa per Video mit der KS sprechen oder einen Notruf an die Johanniter-Unfall-Hilfe absetzen In weiteren Ausbaustushyfen sind auch Haussteuerungsfunktionen und eine intelligente Notfallerkennung mit Hilfe von angeschlossenen Bewegungsmelshydern moumlglich

Teledermatologie ndash Hautarztversorgung auf dem Land Wie laumlsst sich mit Hilfe der Telemedizin die Versorgung auf dem Land verbessern Die Dermatologie bietet dafuumlr gute Voraussetzunshygen Denn Hauterkrankungen sind fotografisch gut abbildbar und solche Fotos koumlnnen auf digitalem Weg in angemessener Qualitaumlt versendet werden Das nutzt das Projekt Teledermatoshylogie in Mecklenburg-Vorpommern Bereits heute ist eine flaumlchenshydeckende dermatologische Versorgung von Patienten dort nicht mehr sichergestellt Wartezeiten fuumlr Termine von mehreren Moshynaten sind uumlblich Die Praxen der rund 60 niedergelassenen Hautaumlrzte sind vor allem in den Staumldten konzentriert Das Projekt etabliert ein telemedizinisches Konsil zwischen Haus- und Fachaumlrzten Die Teilnehmer nutzen dabei eine App die Veraumlndeshyrungen der Haut abbildet Anschlieszligend leiten sie die Daten an die Dermatologie der Universitaumltsmedizin Greifswald oder an koshy

operierende niedergelassene Dermatologen weiter Von diesen Experten erhalten sie uumlber die App anschlieszligend eine konsiliarishysche Empfehlung zur weiteren Behandlung Sofern Patienten kurzfristig keinen Termin bei einem Dermatologen erhalten muumlsshysen sie nun nicht zwangslaumlufig eine Klinik aufsuchen Sie koumlnnen sich an ihren bereits behandelnden Hausarzt wenden und werden per Telekonsil trotzdem parallel von Spezialisten beraten oder behandelt

TransFIT ndash luumlckenlos in die Erwachsenenmedizin Zaumlhlt man alle Kinder- und Jugendvorsorgeuntersuchungen (U1 ndash U11 J1 und J2) und empfohlenen zahnaumlrztlichen Kontrolltermine zusamshymen kommt ein Kind bis zum 18 Geburtstag auf etwa 43 regushylaumlre Arztbesuche Allerdings ist die Versorgung in der sogenannshyten Transitionsphase der Uumlbergangsphase vom Jugendlichen zum Erwachsenen oft luumlckenhaft Besonders kritisch ist dies bei Kindern und Jugendlichen mit chronischen Erkrankungen wenn der bis dato behandelnde Kinderarzt mit der Volljaumlhrigkeit nicht mehr zustaumlndig ist

Diese Luumlcke will das Projekt TransFIT schlieszligen TransFIT steht fuumlr Fruumlhintervention zur Vorbereitung und Begleitung des Transitishyonsprozesses aus der Kinder- und Jugendmedizin in die Erwachshysenenmedizin Basierend auf dem regional bereits erfolgreichen Berliner TransitionsProgramm (BTP) sollen zeitliche Verzoumlgerunshygen waumlhrend des Arztwechsels durch ein telemedizinisch arbeishytendes Fallmanagement bundesweit vermieden werden Fallmashynager begleiten die Jugendlichen ab 12 Jahren und bereiten sie auf den Uumlbergang vor Ausgangspunkt ist ein ausfuumlhrliches Geshyspraumlch des Kinderarztes sowie daran anknuumlpfend eine systemashytische Einschaumltzung inwieweit bei den Jugendlichen Bedarf fuumlr eine spezifische Unterstuumltzung in der Uumlbergangsphase besteht Neben der kontinuierlichen telemedizinischen Begleitung komshymen sogenannte Transitionsschulungen zum Einsatz die die Faumlhigkeiten der jugendlichen Patienten zum eigenstaumlndigen Mashynagement ihrer chronischen Erkrankungen verbessern

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VERO ndash Die Versorgung von Menschen mit Rheuma optishymieren Rheumatoide Arthritis ist eine haumlufige chronische Gelenkerkrankung an der Schaumltzungen zufolge etwa 800000 Menschen in Deutschland leiden Mit dem Projekt VERO sollen Versorgungsqualitaumlt und Versorgungseffizienz bei der Theshyrapie verbessert werden indem die Arzneimitteltherapie opshytimiert wird

Bisher wird die Erkrankung unter anderem mit hochwirksamen entzuumlndungshemmenden Medikamenten und haumlufig auch mit Schmerzmitteln behandelt Seit mehreren Jahren sind fuumlr diese Indikation nun auch sogenannte Biologika verfuumlgbar Arzneimitshytel durch die immer mehr Patienten beschwerdefrei leben koumlnshynen Sind die Symptome abgeklungen und ist die Krankheitsaktishyvitaumlt gering koumlnnen die Medikamente reduziert oder sogar ganz abgesetzt werden In diesen Faumlllen spricht man von bdquoDeeskalatishyonldquo Bislang geschieht das in der Therapie der rheumatoiden Arshythritis nur selten VERO zielt darauf ab dass nur das notwendige Maszlig an Arzneimitteln zum Einsatz kommt und leistet somit auch einen Beitrag zur Erhoumlhung der Arzneimitteltherapiesicherheit

Mit VERO wird erstmals in Deutschland die schrittweise Deeskashylation von Menschen mit rheumatoider Arthritis systematisch in der Versorgungsrealitaumlt umgesetzt und evaluiert Dies geschieht im engen Austausch zwischen Arzt und Patient Ziel ist es den Patienten eine passgenaue Therapie anzubieten Neben einer engmaschigen Krankheitskontrolle soll vor allem das Selbstmashynagement des Patienten gestaumlrkt werden

LeIKD ndash Orientierung zur Gesundheit Diabetes Mellitus Typ 2 und Koronare Herzkrankheit bringen erhoumlhte kardiovaskulaumlre Risikofaktoren mit sich erhoumlhen also das Risiko etwa einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden Gesundheitsorienshytiertes Verhalten kann diese Risikofaktoren senken Dafuumlr ist jedoch ein veraumlnderter Lebensstil notwendig Auf diesem Weg begleitet das Programm LeIKD betroffene Hochrisikopatienten mit einem individuell abgestimmten Bewegungs- und Ernaumlhshyrungsprogramm Dabei kommen Aktivitaumlts- und Pulsmesser eine Kommunikations-App und bestehende Gesundheitsproshygramme der Techniker zum Einsatz Zudem werden Hausaumlrzte Diabetologen Kardiologen Ernaumlhrungs- und Physiotherapeushyten eingebunden

Alle Projekte in der Uumlbersicht wwwtkde Webcode 935240

Versorgungsforschung zehn Foumlrderzusagen Lassen sich unerwuumlnschte Neben- und Wechselwirshykungen von neu zugelassenen Praumlparaten mithilfe von Routinedaten fruumlhzeitig erkennen Wie muss ein Fehshylerberichts- und Lernsystem fuumlr die Arztpraxis ausseshyhen damit es auch tatsaumlchlich genutzt wird und die ambulante Behandlung sicherer macht Warum wershyden Patienten mit Brustschmerzen in bestimmten Reshygionen Deutschlands besonders oft per Linksherzkashytheter untersucht Das sind einige der Fragen denen die Techniker mit Partnern wie Universitaumlten und anshyderen Forschungseinrichtungen in insgesamt zehn Versorgungsforschungsprojekten auf den Grund geht

Die zehn Projekte haben Anfang 2017 vom Innovatishyonsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses Foumlrderzusagen in Houmlhe von 125 Millionen Euro erhalshyten Bei sieben der zehn bewilligten Projekte ist das WINEG das wissenschaftliche Institut der TK fuumlr Nutshyzen und Effizienz im Gesundheitswesen Konsortialshypartner

Bei einigen der Projekte geht es auch darum zu untershysuchen wie wirksam bestimmte Arzneimittel sind Mit Blick auf risikobehaftete Medikamente in der Schwanshygerschaft wird das WINEG beispielsweise eine neue wissenschaftliche Methodik entwickeln um mithilfe von Routinedaten bekannte Risiken systematisch zu uumlberpruumlfen weiter zu erforschen und bislang noch unshybekannte Risiken zu entdecken Um wichtige genetishysche Risikofaktoren bei der Arzneimitteltherapie zu identifizieren wird das WINEG ebenfalls Routinedaten analysieren und zudem mit pseudonymisierten Befrashygungsergebnissen verknuumlpfen

32 Geschaumlftsbericht 2016 Wir Techniker ndash

Wir Techniker Wie werden wissenschaftliche Ergebnisse praktisch nutzbar Wie kann man Eltern chronisch kranker Kinshyder unterstuumltzen Uumlber 13000 Mitarbeiter arbeiten nach dem Prinzip bdquovon Technikern fuumlr Technikerldquo

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Von Technikern fuumlr Techniker

Wir Techniker das sind uumlber 13000 Menschen die sich in ganz Deutschland nicht nur um die Anliegen von rund 98 Millionen Versicherten kuumlmmern sondern auch daran arbeiten die Angebote der Techniker stets in deren Sinne zu verbessern

Das beginnt beim Austausch mit den Versicherten fuumlr den untershyschiedliche Wege offen stehen

die wir Techniker stets ausbauen ndash von Anruf bis App Wir sorgen dafuumlr dass dieshyse Kommunikationspfade zuverlaumlssig schnell und effizient funktionieren und sich stets den Wuumlnschen der Versichershyten entsprechend weiterentwickeln

Wir Techniker stehen nicht nur mit Vershysicherten im permanenten Dialog sonshydern sind unterwegs um auf relevanten Foren in Sachen Versorgung Service oder Wissenschaft unsere Standpunkte und Innovationen vorzustellen aber auch Impulse aufzunehmen und zu deshybattieren Zu diesen Innovationen gehoumlshyren auch Angebote fuumlr Techniker von morgen vom Peer-to-Peer-Projekt in Sachen digitale Kompetenz fuumlr Schuumller bis zur Lern-App fuumlr unsere Auszubilshydenden

Auch das Thema Patientensicherheit ist fuumlr uns Techniker ein zentrales Anlieshygen Wie hier wissenschaftliche Inforshymationen fuumlr Versicherte unmittelbar praktisch nutzbar werden zeigt beishyspielsweise ein digitales Informationsshypaket uumlber Multiressistente Erreger (MRE) Fuumlr den Bruumlckenschlag zwischen wissenschaftlicher Forschung und anshywendbarem Wissen sorgen die Technishyker des Wissenschaftlichen Instituts der TK fuumlr Nutzen und Effizienz im Geshysundheitswesen (WINEG)

Das Prinzip bdquovon Technikern fuumlr Technishykerldquo setzt jedoch kein Hauptamt voraus Das beweisen die ehrenamtlichen Mitshyglieder des Verwaltungsrats Im houmlchsshyten Gremium der Techniker treffen sie alle Entscheidungen von grundsaumltzlicher Bedeutung kontrollieren im Sinne der Versicherten Vorstand und Verwaltung und legen zusaumltzliche Leistungen fest

34 Geschaumlftsbericht 2016 Wir Techniker

34 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker ndash

Techniker vernetzen Techniker Wer mit der Techniker in Kontakt treten will hat viele Moumlglichkeiten ndash von mobil bis postalisch Fuumlr Tempo bei der Vernetzung von uumlber 13000 Technikern und rund 98 Millionen Versicherten sorgen unter anderem diese Techniker

Postmanagement Fuumlr Dirk Stejskal beshydeutet Technikergeist in der taumlglichen Arbeit bis ins Detail ausgefeilte Qualitaumlt mit Houmlchstgeschwindigkeit zu verbinden Der gelernte Drucker arbeitet im Druckshyzentrum der Techniker wo 2016 rund 32 Millionen Brief-Sendungen produziert und versendet wurden Dort zaumlhlen houmlchste Datenschutzstandards technische Akkushyratesse und feste Zeitfenster

Dass alle Kunden so schnell wie moumlglich ihre Briefe erhalten dafuumlr sorgen neben Dirk Stejskal und seinen Kollegen zwei der modernsten Inkjetbasierten Rollen-Dishygitaldrucksysteme sowie drei Hochleisshytungskuvertiermaschinen bdquoWas die Kolleshyginnen und Kollegen an den Schreibtischen bundesweit verschicken wollen wird hier gedruckt kuvertiert und bis zum Versand fertig gemacht Uumlber den ganzen Prozess koumlnnen wir exakt verfolgen welcher Brief gerade wo ist ob alle notwendigen Forshymulare oder Beipacks enthalten sind und im Fall der Faumllle beschaumldigte Briefe sofort automatisch nachproduzierenldquo erlaumlutert der Operator Pro Stunde nehmen bis zu 23000 Standardbriefsendungen den Weg von der Druckdatei bis ins Kuvert denn rein rechtlich beduumlrfen viele Anliegen noch der klassischen Briefform

Cockpit Anne de Wilde und Florian Werg uumlberblicken als Workforce-Manager im soshygenannten Cockpit des Bereichs Kundenservice der Techniker den Groszligteil der Kundenshyanliegen Ob per Anruf E-Mail Chat oder Brief ndash das Cockpit-Team sorgt dafuumlr dass Kunden die Techniker gut erreichen und schnell eine Antwort erhalten Mittels Prognosen und Planung wird der Einsatz der Kollegen in den Servicezentren nah am Bedarf geplant und gesteuert

Im Schnitt verteilt das Cockpit so taumlglich uumlber 30000 Anrufe uumlber 2000 E-Mails uumlber 700 Chats und uumlber 7500 Anliegen auf dem Postweg bdquoDie Aufgabe ist komplex weil sie viele verschiedene Kanaumlle umfasst und wir saisonale Schwankungen ebenso wie zum Beispiel ungeplante Abwesenheiten bei den Kollegen abfedern muumlssenldquo erlaumlutert Florian Werg bdquoWir arbeiten hier mit vielen verschiedenen Techniken steuern diese so aus dass der Service stimmt Technikergeist ist besonders gefragt wenn eine dieser Techniken einmal ausfaumlllt Dann gilt es flexibel und schnell eine Loumlsung zu finden damit die Kunden dennoch schnell eine Antwort erhaltenldquo erklaumlrt Anne de Wilde bdquoUns motiviert es wenn wir die besten Voraussetzungen fuumlr die Kolleginnen und Kollegen im direkten Kundenshykontakt schaffen koumlnnenldquo

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SoVerMaFacunterdeFra

FuumlrdezusRuumlvorabwaauc

App Der erste Arbeitstag von Matthias Robbers fiel auf den Startschuss eines Projekts das Versicherten der Techniker neue Kommunikationswege zum Service ihrer Kasse ermoumlglicht Der Android-Entshywickler ist Teil des Teams das die TK-App umsetzt hat deren Weg von der Planung bis in den Google Play Store gefuumlhrt und arbeitet mit seinen Kollegen daran die Anshywendung stetig zu verbessern und weiteshyre Features fuumlr die Nutzer anzubieten

bdquoMich motiviert vor allem die Chance uumlber die App so vielen potenziellen Nutzern den Alltag zu erleichtern Heute ist es fuumlr viele Menschen alltaumlglich alles per Smartshyphone von unterwegs zu erledigen Das gilt jetzt auch fuumlr Anliegen an die Technishyker etwa Dokumente zu uumlbermittelnldquo ershylaumlutert Robbers Das Entwicklerteam arshybeitet beim weiteren Ausbau der App agil steht im Austausch mit den Nutzern und bindet Ruumlckmeldungen direkt in die aktushyelle Entwicklung mit ein Fuumlr Robbers geshyhoumlrt das zum Technikergeist bdquoEs geht darum einzelne Funktionen weiter zu entshywickeln dabei aber immer das groszlige Ganshyze und den Nutzen fuumlr den Versicherten im Blick zu habenldquo

ziale Netzwerke Auch die sozialen Netzwerke stehen den sicherten der Techniker zum Austausch offen Social Media nagerin Sandra Ebenau haumllt Versicherte mit ihren Kollegen auf ebook Twitter amp Co auf dem Laufenden bdquoDabei stimmen wir

s eng mit allen ab die fuumlr die Techniker kommunizierenldquo erlaumlushyt Ebenau Zum Job gehoumlrt auch das Community Management nn auf diesen Kanaumllen erreichen die Techniker auch zahlreiche gen und Anliegen von Versicherten und anderen Usern

schnelle Antworten arbeitet das Social Media Team eng mit n Kolleginnen und Kollegen aus dem Servicezentrum Hamburg ammen Dort arbeiten Ingo Kaiser und seine Kollegen an den

ckmeldungen an die Versicherten Neben Tempo zaumlhlt dabei allem inhaltliche Flexibilitaumlt bdquoDie Themen sind vielfaumlltig und

wechslungsreich und reichen von Krankengeld bis zur Sozialshyhlldquo erlaumlutert Ingo Kaiser Antworten gibt es rund um die Uhr h wenn die meisten Anfragen tagsuumlber eintreffen bdquoOumlffentlich

sichtbar informieren wir aber nur allgemein ndash wenn fuumlr eine Ausshykunft persoumlnliche Angaben noumltig sind vernetzen wir die Versishycherten mit dem richtigen Ansprechpartnerldquo so Kaiser

36 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

(Fuumlr) Techniker von morgen Die Techniker engagiert sich mit innovativen Projekten fuumlr die Gesundheit und Zukunft junger Versicherter und ihrer Familien ndash und mit Angeboten fuumlr Auszubildende der Techniker die 2016 besonders erfolgreich waren

Sicher durch die digitale Welt Generation bdquoKopf untenldquo Neun von zehn Zwoumllfjaumlhrigen besitzen ein Smartphone drei Stunden pro Tag verbringen sie durchschnittlich online Die digitale Welt gehoumlrt laumlngst zum Alltag im Kinderzimshymer Mit den Moumlglichkeiten des Internets und der Sozialen Medien ist jedoch auch die Anzahl der Risiken gestiegen bdquoNeue Phaumlnomene wie Cybermobbing oder Inshyternetsucht belasten immer mehr die Psyshyche von Kindern und Jugendlichen Wir haben gemeinsam mit dem Verein Condrobs das Praumlventionsprojekt Netzshygaumlnger 30 gestartet damit Kinder fruumlh lernen sich in der digitalen Welt zurechtshyzufindenldquo sagt Christian Bredl Leiter der TK-Landesvertretung Bayern Netzgaumlnger 30 unterstuumltzt Schuumller darin Gefahren in der digitalen Welt zu erkennen zu vermeishyden und einen maszligvollen Umgang mit dem Internet zu entwickeln Die Jugendlishychen lernen ihr eigenes Verhalten in der digitalen Welt kritisch zu reflektieren

Das Besondere bei Netzgaumlnger 30 Nicht Lehrer vermitteln die Inhalte sondern Schuumller Neunt- und Zehntklaumlssler wershyden zu sogenannten bdquoPeersldquo ausgebildet und geben ihr Wissen in Workshops an die juumlngeren Schuumller weiter Die Aumllteren haben Vorbildfunktion koumlnnen jedoch gleichzeitig auf Augenhoumlhe mit den Fuumlnft- und Sechstklaumlsslern kommunizieshyren Netzgaumlnger 30 ist 2016 mit zwoumllf Schulen im Muumlnchener Raum gestartet und wird weiter ausgebaut Mehr zum Projekt unter wwwtkde Webcode 815146

92 der Zwoumllfjaumlhrigen besitzen ein Smartphone

(JIM-Studie 2015)

Digitale Hilfe fuumlr Eltern kranker Kinder Experten schaumltzen dass fast jedes sechsshyte Kind in Deutschland chronisch krank ist Dabei wird die Belastung sehr untershyschiedlich empfunden die ein an Asthma Diabetes oder Mukoviszidose erkranktes Kind fuumlr Eltern und Geschwister mit sich bringt Nicht wenigen bereitet die staumlndishyge Sorge schlaflose Naumlchte und setzt sie dauerhaft unter Stress Ein Projekt der Techniker in Baden-Wuumlrttemberg und des Universitaumltsklinikums Ulm moumlchte Familishyen niederschwellige Hilfe anbieten bevor sie psychisch an ihre Grenzen stoszligen

bdquoBEcKIldquo steht fuumlr Beratung von Eltern chronisch kranker Kinder im Internet

Mit dem neuen Programm will die Technishyker Eltern gezielt bei der Bewaumlltigung der Erkrankung ihres Kindes unterstuumltzen Teilnehmen koumlnnen Eltern deren an Asthshyma erkranktes Kind im Disease-Manageshyment-Programm (DMP) eingeschrieben ist Die Teilnehmer treten mit ihrem Berashyter uumlber die gesicherte Plattform der Ulshymer Onlineklinik in Kontakt Uumlber einen Zeitraum von sechs bis zwoumllf Wochen wershy

den dann anhand von Schreibaufgaben die Themenfelder Krankheitsmanageshyment Angstbewaumlltigung und Selbstfuumlrshysorge bearbeitet

Diese Form der sogenannten internetshybasierten psychologischen Intervention hat den Vorteil dass die Teilnehmer von einem persoumlnlichen Therapeuten indivishyduell betreut werden gleichzeitig durch die online-Kommunikation aber keine festen Termine eingehalten werden muumlssen

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Per Lern-App zum Profi bdquoTKlerin19 fordert Dich zu einem Duell herausldquo Wenn Caren Koshyziol eine Nachricht mit diesem Betreff von Kollegin Vivian Slotshyta bekommt ist ihr ganzes Fachwissen gefragt Die beiden Auszubildenden aus dem Fachzentrum Krankengeld in Karlsrushyhe treten uumlber ihre Smartphones gegeneinander im Quiz an Die Fragen kommen dabei aus 47 verschiedenen Themengeshybieten rund um die Inhalte aus drei Ausbildungsjahren Die beishyden nutzen eine Lern-App die die Techniker fuumlr ihre aktuell rund 800 Auszubildenden entwickelt hat

Und so funktioniert die App Wer sich einloggt waumlhlt zunaumlchst einen Gegner aus und entscheidet sich fuumlr eine Themenkateshygorie Dann gilt es in jeweils 30 Sekunden fuumlnf Fragen zu beshyantworten Danach ist der Gegner dran

TK-Auszubildende ist Deutschlands Beste Kundenservice Leistungsangebot digitale Initiativen ndash alles was die Techniker auszeichnet verdankt sie ihren Mitarbeitern den Technikern Damit diese auch in Zukunft den Grundstein fuumlr den Erfolg legen hat die Ausbildung bei der Techniker einen besonders hohen Stellenwert Das Ergebnis Jedes Jahr zaumlhlen TK-Azubis zu den Besten der Branche 2016 etwa haben 77 der insgesamt 248 bdquoNachwuchs-Technikerldquo des Abschlussjahrshygangs ihre Pruumlfungen mit der Note 1 bestanden

In diesem Jahr machte eine Auszubildende die Techniker besonshyders stolz Kira Trefon ndash mittlerweile Kundenberaterin im Sershyvicezentrum Gelsenkirchen ndash hat ihre Ausbildung zur Kauffrau im Gesundheitswesen als beste in ganz Deutschland abgeshyschlossen bdquoAls ich erfuhr dass ich Bundesbeste bin konnte ich es zuerst nicht glauben und habe mich natuumlrlich sehr gefreut Vor allem dass sich die rund viermonatige Vorbereitung auf die Pruumlfungen ausgezahlt hatldquo so die 22-Jaumlhrige die haumlufig geshymeinsam mit ihren Azubi-Kollegen gelernt hat

Kira Trefon ist Kundenberaterin im Serviceshyzentrum Gelsenkirchen

38 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

Zehn Jahre WINEG Bekommen Patienten die Behandlung die den wissenschaftlichen Erkenntnissen entspricht Welche Effekte haben neue Versorgungsmodelle Wie wirken sich gesundheitspolitische Entscheidungen auf die Versicherten aus Das sind einige der Fragen denen das wissenschaftliche Institut der TK fuumlr Nutzen und Effizienz im Gesundshyheitswesen (WINEG) seit zehn Jahren auf den Grund geht

Die Entscheidung der Techniker mit der Institutsgruumlndung 2006 eigene wissenshyschaftliche Expertise aufzubauen hat sich als vorausschauend und innovativ erwiesen Die praxisnahe Versorgungsforschung des WINEG liefert evidenzbasierte Grundlagen und Transparenz fuumlr wichtige Entscheidungen der Techniker aber auch fuumlr das Gesundheitsweshysen insgesamt Im Mittelpunkt der Forschungsarbeit steht der Versorgungsbedarf der Versicherten und die Frage wie sich auf der Basis neuester Erkenntnisse eine effektishyve und qualitativ hochwertige Gesundheitsshyversorgung weiterentwickeln laumlsst

shy

Wissenschaft fuumlr Techniker

Wie Versicherte direkt von wissenschaftlicher Expertise profitieren zeigt ein Informationspaket zu multiresistenten Keimen Die Mitarbeiter des Wissenschaftlichen Instituts der TK (WINEG) forschen im Dienst der Versicherten

Patientensicherheit ndash profitieren von der Wissenschaft Wer Gesundheitsinformationen sucht fragt heutzutage immer oumlfter bdquoDr Googleldquo Doch wie serioumls sind die Inhalte die man im Internet findet Wer sich informieren und selbstbestimmt im Gesundheitsshywesen zurechtfinden will braucht verlaumlssliche wissenschaftlich gepruumlfte Erkenntnisse in verstaumlndlicher Form Die Techniker unshyterstuumltzt deshalb ihre Versicherten und foumlrdert deren Gesundshyheitskompetenz mit evidenzbasierten Informationen zu relevanshyten Themen etwa mit einem Informationspaket zu multiresistenten Keimen (MRE)

Die Erreger treten immer haumlufiger auf zugleich verlieren gaumlngige Antibiotika ihre Wirksamkeit gegen sie Die bislang schaumlrfste Wafshyfe gegen bakterielle Infektionen wird also stumpfer ndash ein Problem das auch die Politik weltweit aufruumlttelt Dabei ist man sich einig dass eine wirksame Infektionspraumlvention nur mit Hilfe der Patienshyten gelingen kann Die Techniker leistet einen Beitrag und klaumlrt mit einem digitalen Informationspaket auf wie Menschen einer Infektion vorbeugen koumlnnen

Katharina Rubin vom WINEG dem wissenschaftlichen Institut der TK bdquoWir haben fuumlr unsere Kunden multimedial aufbereitet was das fuumlr den Einzelnen bedeutet und wie er sich in seinem privaten Umfeld aktiv daran beteiligen kann dass sich MRE nicht weiter ausbreiten ndash auf Reisen in der Kuumlche im Krankenhausldquo Zum Inshyformationspaket gehoumlren auch ein Erklaumlrfilm und ein Online-Test um das eigene MRE-Risiko zu ermitteln Rubin bdquoNicht jede Erkranshykung verlangt ein Antibiotikum Gegen Viren ist es machtlos Der sorgsame Umgang mit Antibiotika hilft Resistenzen zu vermeishydenldquo Auch Patienten die notwendige Antibiotika zu fruumlh absetshyzen oder in geringerer Dosis als verordnet einnehmen tragen zur Resistenzbildung bei

Die Techniker hat auch ihre Vertragspartner in den Blick genomshymen Sie unterstuumltzt die bdquoAktion Saubere Haumlndeldquo die die Haumlndeshydesinfektion in Krankenhaumlusern verbessert und dadurch hilft Klinikinfektionen zu vermeiden Angesichts von jaumlhrlich rund 19 Millionen Krankenhausfaumlllen ein relevanter Faktor Das Informatishyonspaket online wwwtkde Webcode 889772

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bdquoDie Zukunft aufhalten weil man Angst davor hat ndash das hat noch nie funktioniertldquo

Dr Jens Baas

Techniker unterwegs Von der Zukunft des Gesundheitssystems bis zur Zukunft der Fuumlhrung im Unternehmen ndash Techniker pflegen den Austausch uumlber das Gesundheitssystem hinaus

Pathfinder leading the Future Sieben CEOs sieben prominente Vorshydenker und 800 bdquoYoung Leadersldquo fuumlhshyrender deutscher Unternehmen ndash geshymeinsam widmeten sie sich beim Pathfinder am 1 Mai 2016 einen ganshyzen Tag lang den draumlngendsten Fragen unserer Zeit und machten so den bdquoTag der Arbeitldquo zum bdquoTag des Nachdenshykensldquo Mit dabei Daimler-Chef Dr Dieter Zetsche Deutsche Bank-Vorstand Juumlrshygen Fitsche Joe Kaeser CEO von Sieshymens und TK-Chef Dr Jens Baas

Mit 100 Nachwuchsfuumlhrungskraumlften der Techniker reiste er nach Berlin um gemeinsam zu diskutieren worauf es in Unternehmen von morgen ankommt Das Ziel des Zukunftsgipfels des Hanshydelsblatts jungen Fuumlhrungskraumlften den Anstoszlig zu geben eigene und auch unshy

bequeme Wege zu gehen Im Mittelshypunkt des gemeinsamen Vortrags des TK-Chefs mit dem Informatiker und Kuumlnstler Professor Dr Juumlrgen Schmidshyhuber stand das Thema bdquoResponsibility ndash und wie Big Data die Medizin revolutishyonieren wirdldquo

Z2X ein Wochenende mit Visionaumlren Das Portal Zeit Online lud anlaumlsslich seines Gesundheitssystem kennenzulernen norieren wenn Versicherte etwas fuumlr 20-jaumlhrigen Bestehens im September 500 Im Workshop bdquoApp jetzt gesundldquo den ihre Gesundheit tun und dies mit digitashybdquoTwentysomethingsldquo also 20 - bis 29-Jaumlh- Thomas Heilmann Experte der Technishy len Daten belegen Die Teilnehmer disshyrige nach Berlin zu einem bdquoFestival der ker fuumlr digitale Versorgung leitete ging kutierten teils sehr kontrovers uumlber Visionaumlreldquo ein Die Techniker war als Part- es um den Einsatz von Fitnesstracker- Datensicherheit Vor- und Nachteile des ner dabei um die Ideen der sogenannten daten in der gesetzlichen Krankenversi- Solidarsystems und Bonus-Malus-Pro-Millennials fuumlr ein smartes und innovatives cherung Sollen Krankenkassen hoshy gramme

MEDICA Gesundheitsmarkt von morgen Lebende menschliche Zellstrukturen tropshyfen auf eine Unterlage bilden kleine Kreise und formen sich schlieszliglich zu einer dreishydimensionalen menschlichen Ader die sich sogar verzweigt ndash die Fachmesse MEshyDICA 2016 gab Einblick was sich in nur zwoumllf Monaten im internationalen Geshysundheitsmarkt entwickelt hat Zentrales Thema die Digitalisierung als der Innovashytionstreiber Auf dem Podium des ECON-Forums der Techniker diskutierten

Vertreter aus Politik Medien und Wissenshyschaft die Frage wie sich die Chancen der Digitalisierung auf das deutsche Gesundshyheitssystem uumlbertragen lassen In der Disshykussion waren sich der digitale Vordenker Sascha Lobo und Dr Jens Baas Vorshystandsvorsitzender der Techniker einig dass die breite Nutzung individueller Dashyten kuumlnftig nachgefragt werden wird Desshyhalb muumlsse man aktiv gestalten statt auf die Angebote milliardenschwerer US-Konshyzerne zu warten Die Techniker unterwegs auf der Fachmesse MEDICA

40 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

Ehrenamtlich fuumlr die Techniker

Der Verwaltungsrat ist das houmlchste Entscheidungsgremium der Techniker ndash seine 30 Mitglieder und ihre Stellvertreter leisten als Selbstverwaltung diese verantwortungsvolle und anspruchsshyvolle Aufgabe ehrenamtlich Der Verwaltungsrat setzt sich pashyritaumltisch aus je 15 Versicherten- und 15 Arbeitgebervertretern zusammen Ihre Legitimation erhalten die Selbstverwalter uumlber die alle sechs Jahre stattfindende Sozialwahl

Mit dieser Legitimation treffen die Ehrenamtlichen alle Entshyscheidungen die fuumlr die Techniker von grundsaumltzlicher Bedeushytung sind Auszligerdem entscheidet der Verwaltungsrat uumlber Satzungsleistungen von denen die Versicherten ganz unmitshytelbar profitieren So erleichtert eine im Juli verabschiedete Satzungsleistung zur Kostenuumlbernahme des innovativen Flash Glucose Messsystems insulinpflichtigen Diabetikern den Alltag Per Scanner koumlnnen sie ihren Blutzuckerwert bdquounblutigldquo und schmerzfrei ermitteln Dazu wird ein Sensor ins Unterhautfettshygewebe eingesetzt

Die Verwaltungsraumlte beschlieszligen zudem den Haushalt der Techniker ndash und den kassenindividuellen Zusatzbeitrag Der liegt bei der Techniker fuumlr 2017 mit 10 Prozent unter dem Durchschnitt der gesetzlichen Krankenversicherung

Austausch mit Entscheidungstraumlgern Daruumlber hinaus pflegen die gewaumlhlten Verwaltungsraumlte den Austausch mit Vertretern aus Politik und Gesundheitswesen Die Bundesshywahlbeauftragte fuumlr die Sozialversicherungswahlen Rita Pashywelski bekraumlftigte als Gastrednerin die Relevanz von Selbstshyverwaltung und Sozialwahl Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis (SPD) nahm vor den Ehrenamtlichen unter anderem zum Selbstverwaltungsstaumlrkungsgesetz Stellung Frank Plashyte Praumlsident des Bundesversicherungsamtes stellte dem Verwaltungsrat die Arbeit der Aufsichtsbehoumlrde vor EU-Exshyperte Guumlnter Danner erlaumluterte dem Gremium aktuelle Frashygen des europaumlischen Sozialrechts

Selbstverwaltung bedeutet Selbstgestaltung Die Ehrenamtlichen beziehen auch zu relevanten politischen Fragen Position Den Standpunkt des Gremiums zur Bundestagswahl 2017 finden Sie auf wwwtkde

Uumlbrigens Die Sitzungen des Verwalshytungsrats sind oumlffentlich Zudem informiert der Verwaltungsrat auf wwwtkde (Webcode 139012) in Text Bild und Video uumlber den Inhalt der Sitzungen

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bdquoWir wollen eine starke Selbstverwaltungldquo

Dieter F Maumlrtens und Dominik Kruchen sind die alternierenden Vorsitzenden des Verwaltungsrats Der Vorsitz wechselt jaumlhrlich zum 1 Januar

Wie arbeitet die Selbstverwaltung der Techniker

Dominik Kruchen Die Rolle des Verwaltungsrats laumlsst sich

durchaus mit der des Aufsichtsrats in Unternehmen vergleichen Selbstverwalter tragen eine enorme Verantwortung mit der Beshysonderheit dass wir diese Aufgabe ehrenamtlich uumlbernehmen Die Selbstverwaltung bestimmt den Kurs der Kasse uumlbt eine Konshytrollfunktion aus und trifft zentrale Entscheidungen ndash dabei ist

sie den Beitragszahlern verpflichtet

Dieter F Maumlrtens Entscheidungen von solcher Tragweite beshynoumltigen ein solides Fundament ndash das leisten bei der Techniker die

Fachausschuumlsse deren Mitglieder sich mit teilweise hochkompleshyxen Sachverhalten auseinandersetzen um die Beschluumlsse des

Gremiums vorzubereiten

Wie beurteilen Sie aktuell die Rolle der Selbstverwaltung im

Gesundheitssystem

Kruchen Die Selbstverwaltung ist eine tragende Saumlule des

deutschen Gesundheitssystems Auch der internationale Vershygleich belegt eindrucksvoll ndash etwa mit Blick auf die Situation in

Suumldeuropa ndash wie krisensicher und stabil dieses etablierte System

ist das eben nicht vollstaumlndig vom Staat abhaumlngig ist

Maumlrtens Obwohl sich diese Errungenschaft permanent beshywaumlhrt gibt es immer wieder Versuche ihre Autonomie und somit

auch die Handlungsfaumlhigkeit dieses Stabilitaumltsfaktors einzushyschraumlnken die Vorstoumlszlige der Politik zum sogenannten Selbstvershywaltungsstaumlrkungsgesetz sind hier nur ein Beispiel Hier gilt es

klare Kante zu zeigen und diese tragende Saumlule entschieden zu

verteidigen

Unikosmos Award Zukunft der Notfallmedizin In den rund 1200 Notaufnahmen in Deutschland zaumlhlt im Alltag oft jede Sekunde Wie diese Einheiten organisiert sind stellt die Weichen fuumlr den Behandlungserfolg Die Absolventin der APOLLON Hochschule der Gesundheitswissenschaft in Bremen Anna Christina Houmlrster widmete ihre Abschlussarbeit der Frage nach Prozessen und Qualitaumltsmanagement in Notaufnahmen Fuumlr ihre Analyse erhielt sie im Rahmen einer Verwaltungsratssitzung den Unikosmos Award 2016 den die Hamburger Presseagentur Public Address und die Techniker fuumlr innovative Konzepte von Nachwuchswissenschaftlern verleihen Perspektivisch stellt die Wissenschaftleshyrin auch die Frage wie das systematische Erfassen von Qualitaumltsfaktoren und der Aufbau eines nationalen Notaufnahmeregisters die Versorgungsqualitaumlt verbessern kann

42 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker Der Verwaltungsrat aktuell Auch 2017 stehen die Mitglieder des Verwaltungsrats zur Wahl Nach der Wahl konstituiert sich das Gremium am 29 September 2017 Hier finden Sie die aktuelle Mitgliederliste und die aktuell vertretenen Listen

Die Mitglieder des aktuellen Verwaltungsrats

Arbeitgebervertreter Dominik Kruchen Duumlsseldorf Alternierender Vorsitzender

Heiner Boumlgemann Bremen Rainer Bruns Nordstrand Uwe Buszligmeier Greven Joachim Feldmann Bremen Helmut Fitzke Woggersin Wilfried Grunau Edewecht-Friedrichsfehn Joumlrg Henschen Bremen Klaus H Kober Rheinmuumlnster Udo Nicolay Moumllln Mirko Knappe Hamburg (seit 01012017) Johannes Seiboldt Nidda Rainer Tietz Bottrop Roland Unzeitig Wettmershagen Bernd Wegner Riegelsberg

Vertretene Organisation ZI HSH Zahntechniker-Innung Hamburg und Schleswig Holstein 15 Sitze

Versichertenvertreter Dieter F Maumlrtens Offenbach Alternierender Vorsitzender

Rosemie Bilz Radebeul Detlef Decho Syke Peter Duchene Groszligrosseln Friedrich Gosewinkel Hamm Karla Hasenauer Suhl Uwe Klemens Muumlnchen Baumlrbel Richling Bremen Annette Stensitzky Troisdorf (seit 15072016) Norbert Schneider Schwerin Harald Schulte Koumlnigswinter Erika Streit Koumlln Johanna Vieweg Dresden Harald Wagner Sipplingen Gerard Wolny Remagen

Vertretene Organisationen TKG TK-Gemeinschaft unabhaumlngige Versichertengemeinshyschaft der Techniker Krankenkasse eV 12 Sitze verdi Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft 1 Sitz IGM Industriegewerkschaft Metall 1 Sitz ACA Katholische-Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Deutschshylands e V Kolpingwerk Deutschland Bundesverband Evanshygelischer Arbeitnehmerorganisationen eV 1 Sitz

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Sozialwahl gelebte Teilhabe Demokratischer Taktgeber fuumlr den Verwaltungsrat sind die Sozialwahlen deren Ergebnis alle sechs Jahre die Zusammensetzung des houmlchsten Entscheidungsgremiums der Techniker festlegt

Bei der Techniker werden seit jeher die 15 Versichertenvershytreter per Urwahl ermittelt So haben die rund 74 Millionen Mitglieder eine echte Wahl und koumlnnen ihr Recht auf Mitbeshystimmung nutzen Damit die Stimmberechtigten bis zum 31 Mai 2017 ihre Stimmen geltend machen koumlnnen stand 2016 im Zeichen der Vorbereitungen fuumlr die Abstimmung im bdquoSushyperwahljahr 2017ldquo Federfuumlhrend in der Vorbereitung der Wahlausschuss unter Vorsitz des stellvertretenden Vorshystandsvorsitzenden Thomas Ballast Das Gremium ist unter anderem zustaumlndig fuumlr die Zulassung der antretenden Listen aber auch fuumlr die ordnungsgemaumlszlige Ermittlung des Wahlershygebnisses Eine Informationskampagne begleitete die Wahlshyvorbereitungen und ermoumlglichte Versicherten ebenso wie Multiplikatoren sich umfassend uumlber die Wahl zu informieren

Klares Ja zur Teilhabe Sozialwahl bedeutet demokratische Teilhabe nach dem Prinzip bdquoWer Beitraumlge einzahlt soll auch mitbestimmenldquo Im Vorfeld ermittelte die Techniker im Rahshymen einer Studie wie die Menschen in Deutschland zur Sozishyalwahl stehen Das klare Ergebnis der repraumlsentativen Forshysa-Umfrage Das Prinzip der ehrenamtlichen Selbstverwaltung und die Teilhabemoumlglichkeit durch die Sozialwahl stehen hoch im Kurs 68 Prozent der Befragten sprachen sich klar fuumlr die Sozialwahl aus Und Selbst 58 Prozent der Privatversicherten haumltten gerne diese Mitsprachemoumlglichkeit

Zudem halten 73 Prozent der Menschen in Deutschland die Verwaltungsraumlte fuumlr wichtig und befuumlrworten dass Versishycherte durch sie an Entscheidungen beteiligt werden Besonshyders hoch ist die Fuumlrsprache unter den Juumlngeren zwischen 18 und 39 Jahren Vier von fuumlnf sprachen sich hier fuumlr das Prinshyzip bdquoVersicherte fuumlr Versicherteldquo aus

55 der Menschen in Deutschland sind politisch stark

oder sehr stark interessiert

44 Geschaumlftsbericht 2016 Die Finanzen ndash

Die Finanzen Der Bereich Finanzen informiert uumlber Vermoumlgensshyrechnung Vermoumlgen Einnahmen und Ausgaben der Techniker Krankenkasse uumlber die Versicherten- und Mitgliederentwicklung sowie die Finanzen der Pflegeversicherung

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Der Jahresruumlckblick in Zahlen Das Geschaumlftsjahr 2016 war erneut von einer guten wirtschaftlichen Konjunkshytur gepraumlgt die viel Geld in die Kassen der Sozialversicherungen gespuumllt hat Auszligerdem verzeichnet das System der gesetzlichen Krankenversicherungen weiterhin Zuwaumlchse an Versicherten Dem gegenuumlber stehen staumlndig steishygende Ausgaben im Gesundheitswesen und Verzerrungen des Wettbewerbs der Kassen untereinander So reichten auch im Haushaltsjahr 2016 die Zuweishysungen aus dem Gesundheitsfonds an die Techniker nicht aus um die Ausgashyben fuumlr die Versorgung der Versichershyten zu decken

Dennoch lag der kassenindividuelle Zushysatzbeitrag der Techniker mit 10 Proshyzent auch 2016 unter dem amtlichen Durchschnitt

Ausgaben der Krankenversicheshyrung Das Haushaltsjahr 2016 schlieszligt die Techniker mit einem Plus von etwa 22 Millionen Euro ab Zu dem ausgeglishychenen Haushalt tragen vor allem die schlanken Prozesse und die effektive Verwaltung bei Die wirtschaftliche Kulshytur im Unternehmen ist dafuumlr verantshywortlich dass der Fehlbetrag der Zushyweisungen aus dem Gesundheitsfonds aufgefangen werden konnte Die Vershywaltungskosten von 136 Euro je Versishycherten lagen somit auch deutlich unter den durchschnittlichen Verwaltungskosshyten in der gesetzlichen Krankenversicheshyrung (153 Euro)

Die Leistungsausgaben stiegen um 31 Prozent und damit etwas moderater als im Vorjahr Auffaumlllig ist dass die Ausgaben fuumlr Arzneimittel auf einem hohen Niveau noch einmal mit 39 Prozent zunehmen und auf 4 Milliarden Euro ansteigen Den groumlszligten Ausgashybenblock verzeichnet die Techniker bei den Kosten fuumlr die Krankenhausbehandlung Erstmals uumlbersteigt dieshyser Wert mit einem Zuwachs von 38 Prozent die Sieben-Milliarden-Euro-Marke Fuumlr aumlrztliche Behandshylungen wurden 46 Milliarden Euro ausgegeben was einen Anstieg von 29 Prozent bedeutet

Ausgaben der Pflegeversicherung Die Leistungsshyausgaben fuumlr die pflegebeduumlrftigen Versicherten beliefen sich auf rund 13 Milliarden Euro Mit 3 Milshyliarden Euro flieszligt der Groszligteil der Einnahmen der Pflegeversicherung an den Ausgleichsfonds Mit ihm werden andere Pflegekassen unterstuumltzt deren Ausgaben nicht ausreichend durch Einnahmen geshydeckt sind

Abnahmen Der Verwaltungsrat hat die Jahresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse und die Jahshyresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse Pflegeversicherung abgenommen und dem Vorstand dafuumlr Entlastung erteilt

Juli 2017

Dieter F Maumlrtens

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

Dominik Kruchen

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

46 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Vermoumlgensrechnung

Aktiva in Tsd Euro 2015 2016

A Langfristiges Vermoumlgen

I Verwaltungsvermoumlgen 294474 275331

II Mittel der Ruumlckstellungen 2034183 2429274

III Andere Geldanlagen 3077456 3612688

B Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 904561 937768

II Wertpapiere 1923105 1575117

III Kassenbestand und Giroguthaben 23552 15055

C Rechnungsabgrenzungsposten 7356 9010

D Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

Passiva in Tsd Euro 2015 2016

A Netto-Reinvermoumlgen 3076733 3098587

B Ruumlckstellungen 2034183 2429 274

C Verpfl ichtungen 3137799 3310071

D Rechnungsabgrenzungsposten 15972 16309

E Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

In dieser und in den folgenden Tabellen sind Rundungsdifferenzen moumlglich

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Vermoumlgen

2015 2016

Netto-Reinvermoumlgen in Tsd Euro 3076733 3098587

je Versicherten in Euro 32980 32087

zum Vorjahr je Versicherten - 118 - 27

Davon

Betriebsmittel 1755959 1705756

je Versicherten in Euro 18822 17664

zum Vorjahr je Versicherten - 190 - 62

Ruumlcklagen 946300 1037500

je Versicherten in Euro 10144 10744

zum Vorjahr je Versicherten + 17 + 59

Verwaltungsvermoumlgen inkl Investitionsruumlcklage

374474 355331

je Versicherten in Euro 4014 3680

zum Vorjahr je Versicherten - 42 - 83

Erfolgsrechnung

in Tsd Euro 2015 2016

1 Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds 21313911 22724351

2 Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz 1287826 1709675

3 Erstattungen 42285 51670

4 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 58445 60767

5 Leistungsaufwand 21656712 23109954

6 Verwaltungskosten 1233733 1309365

7 Zinsergebnis 20949 17024

8 Sonstige Einnahmen 8043 7577

9 Sonstige Ausgaben 98417 129891

10 Jahresfehlbetrag (-)Jahresuumlberschuss - 257403 21854

48 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Einnahmen im Detail 2015 2016

Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 22745586 24594001

je Versicherten in Euro 243813 254678

zum Vorjahr je Versicherten + 28 + 45

Davon

Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds

absolut in Tsd Euro 21313911 22724351

je Versicherten in Euro 228467 235317

zum Vorjahr je Versicherten - 29 + 30

Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz absolut in Tsd Euro 1287826 1709675

je Versicherten in Euro 13804 17704

zum Vorjahr je Versicherten ndash + 283

Sonstige Einnahmen absolut in Tsd Euro 143849 159976

je Versicherten in Euro 1542 1657

zum Vorjahr je Versicherten - 154 + 74

Ausgaben im Detail 2015 2016

24572147 Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 23002989

je Versicherten in Euro 246572 254452

zum Vorjahr je Versicherten + 15 + 32

Davon

Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 21656712 23109954

je Versicherten in Euro 232142 239310

zum Vorjahr je Versicherten + 41 + 31

Davon

Aumlrztliche Behandlung absolut in Tsd Euro 4324921 4608482

je Versicherten in Euro 46359 47722

zum Vorjahr je Versicherten + 38 + 29

Zahnaumlrztliche Behandlung ohne Zahnersatz

absolut in Tsd Euro 1450491 1516045

je Versicherten in Euro 15548 15699

zum Vorjahr je Versicherten + 23 + 10

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Ausgaben im Detail 2015 2016

Zahnersatz absolut in Tsd Euro 361938 363907

je Versicherten in Euro 3880 3768

zum Vorjahr je Versicherten + 18 - 29

Arzneimittel absolut in Tsd Euro 3708728 3988102

je Versicherten in Euro 39754 41298

zum Vorjahr je Versicherten + 54 + 39

Hilfsmittel absolut in Tsd Euro 762963 796889

je Versicherten in Euro 8178 8252

zum Vorjahr je Versicherten + 32 + 09

Heilmittel absolut in Tsd Euro 711308 777475

je Versicherten in Euro 7625 8051

zum Vorjahr je Versicherten + 88 + 56

Krankenhausbehandlung absolut in Tsd Euro 6520595 7003332

je Versicherten in Euro 69895 72522

zum Vorjahr je Versicherten + 25 + 38

Krankengeld absolut in Tsd Euro 1474940 1561341

je Versicherten in Euro 15810 16168

zum Vorjahr je Versicherten + 53 + 23

Fahrkosten absolut in Tsd Euro 374939 410294

je Versicherten in Euro 4019 4249

zum Vorjahr je Versicherten + 96 + 57

Vorsorge- und Rehabilitationsleistungen

absolut in Tsd Euro 306972 317177

je Versicherten in Euro 3290 3284

zum Vorjahr je Versicherten + 51 - 02

Schutzimpfung absolut in Tsd Euro 205930 220120

je Versicherten in Euro 2207 2279

zum Vorjahr je Versicherten + 138 + 33

Fruumlherkennungsmaszlignahmen absolut in Tsd Euro 324596 328676

je Versicherten in Euro 3479 3404

zum Vorjahr je Versicherten + 47 - 22

50 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Ausgaben im Detail 2015 2016

Schwangerscha und Mutterscha

ohne stat Entbindung absolut in Tsd Euro 243622 265110

je Versicherten in Euro 2611 2745

zum Vorjahr je Versicherten + 21 + 51

Behandlungspflege und haumlusliche Krankenpflege

absolut in Tsd Euro 364213 413436

je Versicherten in Euro 3904 4281

zum Vorjahr je Versicherten + 151 + 97

Dialyse absolut in Tsd Euro 136648 143130

je Versicherten in Euro 1465 1482

zum Vorjahr je Versicherten + 64 + 12

Sonstige Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 383907 396438

je Versicherten in Euro 4115 4105

zum Vorjahr je Versicherten + 20 - 02

Praumlvention absolut in Tsd Euro 744643 756656

je Versicherten in Euro 7982 7835

zum Vorjahr je Versicherten + 23 - 18

Verwaltungsausgaben absolut in Tsd Euro 1233733 1309365

je Versicherten in Euro 13225 13559

zum Vorjahr je Versicherten + 99 + 25

Sonstige Ausgaben absolut in Tsd Euro 112545 152828

je Versicherten in Euro 1206 1583

zum Vorjahr je Versicherten - 372 + 312

51

Pflegeversicherung

Vermoumlgensrechnung 2015 2016

Aktiva in Tsd Euro

A Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 102500 110008

II Kurzfristige Geldanlagen 396000 415005

III Kassenbestand und Giroguthaben 286 828

B Rechnungsabgrenzungsposten 25137 37673

523924 563513

Passiva in Tsd Euro

A Reinvermoumlgen 244790 272895

B Verpfl ichtungen 279134 290618

523924 563513

Erfolgsrechnung 2015 2016

in Tsd Euro

1 Beitraumlge 4187123 4471718

2 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 5310 3553

3 Leistungsaufwand der Pfl egeversicherung 1199331 1339563

4 Zahlungen an den Ausgleichsfonds 2826011 2972471

5 Verwaltungskosten 120294 134589

6 Zinsergebnis 108 - 436

7 Sonstige Einnahmen 1 0

8 Sonstige Ausgaben 98 107

9 Jahresuumlberschuss 46807 28105

52 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Leistungsausgaben Pflegeversicherung

Leistungsausgaben in Tsd Euro 2015 2016

Pfl egesachleistung 172597 189955

Pflegegeld 351752 384789

Leistungen fuumlr Pfl egepersonen 63020 68594

Stationaumlre Leistungen 380641 410093

Uumlbrige Leistungen 231321 286132

Leistungsausgaben insgesamt 1199331 1339563

53

Mitglieder- und Versichertenentwicklung

Stichtag Jahresdurchschnitt

01012016 01012017 2015 2016

Mitglieder 7044467 7342157 6874547 7205987

zum Vorjahr +48 +42 +56 +48

Familienangehoumlrige 2433683 2454518 2454552 2450915

Versicherte insgesamt 9478150 9796675 9329099 9656902

zum Vorjahr +35 +34 +46 +35

54 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Der Geschaumlftsbericht der Techniker ndash auch digital

Unter wwwtkdegeschaeftsbericht finden Sie die digitale Ausgabe des TK-Geschaumlftsberichts

Der Geschaumlftsbericht 2016 steht Ihnen auch als PDF zum Download unter wwwpressetkde zur Verfuumlgung

Zu Artikeln die mit diesem Symbol gekennzeichnet sind finden Sie ausfuumlhrliche Videos im digitalen Geschaumlftsbericht

Impressum ndash Verantwortlich fuumlr den Inhalt Techniker Krankenkasse Bramfelder Straszlige 140 22305 Hamburg Telefon 040-69 09-17 83 Internet wwwpressetkde E-Mail pressestelletkde Twitter wwwtwittercomtk_presse

Verantwortlich Prof Dr Volker Moumlws Redaktion Kerstin Grieszligmeier Inga Laboga Texte Kerstin Grieszligmeier Hermann Baumlrenfaumlnger Gabriele Baron Nicole Battenfeld Daniel Burgstaler Dennis Chytrek Jacqueline Dauster Philip Giewer Michaela Hombrecher Inga Laboga Katharina Lemke Natalie Quadbeck Heike Schmedemann Silvia Wirth

Konzept und Gestaltung Christina Bartheidel Produktion Tanja Klopsch Litho Hirte GmbH amp Co KG Hamburg Druck Eversfrank Berlin GmbH Berlin Bilder Andreas Friese Jan Pauls Jan Haas Getty Images

copy Alle Rechte vorbehalten Nachdruck und sonstige Formen der Vervielfaumlltigung ndash auch auszugsweise ndash nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung

Mehr Informationen gibt es online Die digitale Ausgabe des TK-Geschauml sberichts fi nden Sie unter wwwtkdegeschae sbericht

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2010

02

720

17

  • Geschaumlftsbericht 2016
    • Vorwort
      • Dr Jens Baas im Gespraumlch mit13Martina Koederitz
      • Auf das Wesentliche reduziert
      • Interview bdquoDie Technikerldquo schaumlrft13ihren Markenauftritt
      • Kampagne Weil die beste Technik13menschlich ist
      • Position beziehen
      • Digitalisierung Nicht ob sondern wie
      • Interview Digitalisierung aktiv gestalten
      • Die Vermessung der Gesundheitswelt
        • Inhalt
        • 1 Die Techniker
        • 2 Die Technik
          • Thomas Ballast im Gespraumlch mit xbird
          • SmartHealth
          • Smart vernetzt
          • Digitale Versorgung
          • Service digital
          • Interviews Agiles Arbeiten amp Pflege
          • Innovationsfonds neue Wege in der Versorgung
            • 3 Wir Techniker
              • Techniker vernetzenTechniker
              • (Fuumlr) Techniker von morgen
              • Wissenschaft fuumlr Techniker
              • Techniker unterwegs
              • Ehrenamtlich fuumlr die Techniker
              • Interview bdquoStarke Selbstverwaltungldquo
              • Verwaltungsrat konkret
              • Sozialwahl gelebte Teilhabe
                • 4 Die Finanzen
                  • Jahresruumlckblick in Zahlen
                  • Vermoumlgensrechnung
                  • Vermoumlgen
                  • Einnahmen amp Ausgaben
                  • Pflegeversicherung
                  • Leistungsausgaben Pflegeversicherung
                  • Mitglieder- und Versichertenentwicklung
                    • Impressum

22 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

bdquoNeue Produkte brauchen die Chance sich zu beweisenldquo Thomas Ballast stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Techniker diskutiert mit Dr Jonas Harder (Chief Medical Officer) und Sebastian Sujka (CEO) vom Berliner Start-up xbird wie Start-ups den Weg ins Gesundshyheitswesen finden koumlnnen Die Software des Unternehmens wertet Bewegungsdaten von Smartphones aus In Kombination mit medizinischen Informationen koumlnnen daraus Ruumlckschluumlsse auf beginnende oder eskalieshyrende Erkrankungen gezogen werden

Thomas Ballast Start-ups sind Teil des digitalen Wandels im Geshysundheitswesen den wir Techniker aktiv mitgestalten moumlchten Sie haben sich beim Innovationstag durchgesetzt und eine Entwicklungsshykooperation mit der Techniker gewonnen Wie sind Ihre Erfahrungen wenn Kasse auf Start-up trifft Stoszligen da zwei Kulturen aufeinander

Sebastian Sujka Wir hatten mit sehr langen Response Rates geshyrechnet Das war nicht der Fall Ein kultureller Unterschied ist viel-leicht dass wir spontan nach einem Telefonat loslegen auch uumlber Nacht wenn viel Arbeit ansteht Bei Ihnen werden viel mehr Leute eingebunden es gibt viel mehr Struktur

Dr Jonas Harder Positiv ist definitiv dass wir von Anfang an einen kompetenten Ansprechpartner bei der TK hatten der sich auch kurz-

fristig Zeit fuumlr uns nahm der uns verstand und die naumlchsten Schritte aufzeigte Haumltten Sie denn gerne mehr Start-up im Unternehmen

Ballast Manchmal schon Andererseits sind wir als Kasse auf Nachhaltigkeit Vertrauen und Sicherheit ausgerichtet Mit Start-ups verbinde ich Tempo und die Notwendigkeit schneller Ergebnisse Natuumlrlich treiben auch wir eigene Projekte voran entwickeln etwa Apps foumlrdern aber bewusst auch die Kooperashytion mit Start-ups Wir wollen Ideen von auszligen aufgreifen gemeinsam entwickeln und daraus Produkte schaffen die wir unseren Kunden anbieten koumlnnen Warum sucht xbird die Naumlhe zu einer Kasse

Sujka Unser Team ist zwar fokussiert und schnell ndash aber was Expertise Reichweite Schlagkraft Kundenshybindung und Vertrauen angeht koumlnnen wir uns nicht mit einem Unternehmen wie der TK vergleichen

Harder Wir kommen von der Technologie die wir sehr gut kennen bewegen uns mit dem Gesundshyheitswesen aber in einen Sektor fuumlr den uns Fachshy

shy

bdquoIn den USA wird mehr ausprobiertldquo

Dr Jonas Harder

23

wissen fehlt Es gibt schlieszliglich keine Webseiten die beschreishyben welche Schritte man gehen muss um erfolgreich zu sein Das ist wie ein Dschungel

Ballast Es ist sicher sinnvoll fruumlhzeitig gemeinsam den Weg von der Entwicklung bis zur Vermarktung durchzugehen um moumlgliche Stolpersteine zu identifizieren Deshalb ist es wichtig dass sich beide auf einen gemeinsamen Weg einlassen Eine gute Idee oder Technologie reicht in der Regel nicht aus Manchshymal habe ich den Eindruck dass Start-ups die Kundenperspekshytive ndash das heiszligt die Frage ob ein Produkt tatsaumlchlich Nutzen schafft oder vielleicht sogar Angst macht ndash vernachlaumlssigen

Sujka Start-ups brauchen fruumlhzeitig Klarheit uumlber moumlgliche Hindernisse die den Weg gefaumlhrden Fuumlr uns kann jeder Zeitshyverzug weil man zum Beispiel sein Konzept umschmeiszligen muss existenzgefaumlhrdend sein Ideal waumlre daher ein stanshydardisierbarer Prozess eine Art Leitfaden fuumlr alle die mit aumlhnlichen Herausforderungen kaumlmpfen

Ballast Diese Klarheit haben wir natuumlrlich auch nicht immer Wir stehen im staumlndigen Dialog mit den Aufsichtsbehoumlrden und muumlssen immer wieder herausfinden was unsere Kunshyden wollen Und manches ergibt sich erst im Prozess Fuumlr Start-ups besteht die grundsaumltzliche Herausforderung im Gesundheitssystem Hier treffen eine hohe Geschwindigkeit und kurze Innovationszyklen auf einen ausgepraumlgten regushylatorischen Rahmen Orientieren Sie sich angesichts dieser Hindernisse eher ins Ausland

Harder Der deutsche Markt ist fuumlr uns wichtig Wir sind aber oft in den USA dort geht die Digitalisierung schneller voran es wird mehr ausprobiert

Sujka Wir sehen hierzulande erste Fortschritte Ein Start-up zu gruumlnden ist schon fast Mainstream es gibt Wettbewerbe und Programme Sie haben ja auch Projekte und einen Wettshybewerb gestartet und sagen Wir machen einfach mal auch wenn nicht alles von Anfang an planbar ist Ich hoffe die Entshywicklungen gehen schnell genug voran damit sich nicht viele Start-ups in die USA verabschieden

Ballast Wir muumlssen deshalb an den Rahmenbedingungen arbeiten Unser Gesundheitssystem ist nicht auf das Temshypo der Digitalisierung vorbereitet Fuumlr Start-ups brauchen wir schnellere Zugangsmoumlglichkeiten einen Weg speziell fuumlr bdquodigitale Versorgungsprodukteldquo Sie muumlssen die Chance hashyben mit verringerten Anforderungen zu starten Gleichzeishytig sollten sie den Auftrag bekommen fruumlhzeitig Daten zu Wirksamkeit und Nutzen zu erheben Das muumlssen wir in den naumlchsten zwei bis drei Jahren auf den Weg bringen denn das Gesundheitswesen darf den Anschluss an die Digitalisierung nicht verlieren

Unter wwwtkdegeschaeftsbericht finden Sie das ganze Gespraumlch im Film

bdquoStart-ups brauchen fruumlhzeitig Klarheitldquo

Sebastian Sujka

24 Geschaumlftsbericht 2016 Die Technik

ndash

SmartHealth Die Bevoumllkerung ist bereit fuumlr digitale Gesundheitsangebote ndash so lautet das Fazit der Studie SmartHealth die Forsa im Auftrag der Techniker durchgefuumlhrt hat Untersucht wurde dabei nicht nur ob die technischen Voraussetzungen mittlerweile gegeben sind sondern auch wie ausgepraumlgt die Bereitschaft ist sich mit Gesundheitsdienstleistern zu vernetzen digitale Hilfsmittel beim Selbstmanagement der eigenen Gesundheit zu nutzen und einer vernetzen Nutzung der Daten zuzustimmen wenn dies der Forshyschung und der eigenen Gesundheitsprognose dient Schluumlsselshyworte sind in diesem Zusammenhang Selbstbestimmung Vershytrauen und tatsaumlchlicher Nutzen neuer Anwendungen ndash mit ihnen steigt die Akzeptanz der digitalen Medizin Der Studienband zum Download wwwtkde Webcode 915488

82 glauben dass Onlinekommunikation mit der Arztpraxis

in zehn Jahren alltaumlglich ist

61der Menschen in Deut

sc

hland wuumlrden

ihre medizinischen Daten anonym fuumlr Forschungszwecke spenden

Der Kontakt zur Krankenkasse wird digital Die Mehrheit erwartet in zehn Jahren eine deutliche Zunahme der Onlinekommunikation

3 1 9

48

40

ja wahrscheinlich weiszlig nicht

eher nicht Rundungsdifferenzen moumlglich

ja bestimmt nein bestimmt nicht

Wandert die Gesundheit in Zukunft in die digitale Sphaumlre In zehn Jahren wird dies bei Gesundheitsthemen ganz alltaumlglich sein

Internetrecherche

Einsatz von Apps

Austausch in sozialen Netzwerken

56

43

31

41

36

43

10 20 30 40 50

ja bestimmt ja wahrscheinlich

25

Smart vernetzt Die Techniker unterstuumltzt Versicherte in Sachen bdquoSelbstbestimmung als Patientldquo ndash und foumlrdert Innovashy tionstreiber die mit ihren Ideen die Gesundheitsversorgung im Sinne der Kunden voranbringen wollen

Starke Patienten nutzen Zeit beim Arzt besser Diabetes Uumlbergewicht Kopf- und Ruuml- Seminarangebot Patient sein kann man lernen Wie man lershyckenschmerzen ndash oft sind die groszligen nen kann bdquoselbstbestimmter Patientldquo zu sein zeigen die Kursrei-Volksleiden der Grund fuumlr medizinische he bdquoKompetent als Patientldquo und die gleichnamige Broschuumlre Behandlungen und Kosten in Milliarden- Darin erfahren Versicherte wie sie qualitativ hochwertige Inforshyhoumlhe Allen dreien ist es gemein dass der mationen recherchieren und Arztgespraumlche vor- und nachberei-Patient mit seinem Verhalten den Schluumlsshy ten koumlnnen So koumlnnen Arzt und Patient die oft knappe Zeit im sel fuumlr Verlauf und moumlgliche Folgeerkran- Behandlungszimmer fuumlr die bdquosprechende Medizinldquo die gemeinshykungen selbst in der Hand hat Studien same Therapieplanung und das Festlegen individueller Behandshyim Auftrag der Techniker zeigen Schon lungsziele nutzen Davon profitieren insbesondere chronisch das Wissen um die eigene Erkrankung kranke Patienten die oft im Laufe der Jahre ein fundiertes Wissen steigert die Therapietreue (Adhaumlrenz) uumlber ihre Erkrankung erwerben Im Arzt-Patienten-Gespraumlch geht

es fuumlr sie dann mehr darum den Therapieverlauf und die Prog-Die Techniker setzt deshalb auf Programshy nose zu besprechen und individualisierte Behandlungsziele geshyme die den Patienten in seiner Kompeshy meinsam festzulegen tenz staumlrken Dadurch koumlnnen sogar Operationen vermieden werden wie Als Patient Verantwortung zu uumlbernehmen etwa durch Beweshydas bdquoZweitmeinungsprogrammldquo der gung kann die Prognose verbessern Eine Studie der Universi-Techniker zeigt Neun von zehn aumlrztlich taumltsklinik Freiburg hat gezeigt Wer sich erreichbare Gesundheitsshyverordneten Ruumlcken-OPs konnten vershy ziele setzt und diese verfolgt verbessert den Gesundheitszustand mieden werden indem der Patient zuvor und die Adhaumlrenz Dieses Selbstmanagement unterstuumltzt die auf eine zweite Meinung setzte Techniker auch mit Online-Gesundheitscoachings

Old Economy meets New Economy Innovationen haben es im deutschen Gesundheitswesen oft Mehrere Workshop-Phasen vermittelshynicht leicht Ihr Nutzen muss erst wissenschaftlich belegt ten Kompetenzen in kundenorientierter sein Datenschutz und rechtlicher Rahmen stellen hohe An- Produktentwicklung Kenntnisse des forderungen an neue Angebote ndash aus Sicht vieler Start-ups Gesundheitswesens und Business-Exshysind das hohe Huumlrden Um Start-ups im Gesundheitswesen pertise zu vernetzen hat die Techniker die Health-i-Initiative gestarshytet die im TK-Innovationstag und der Health-i-Preisverlei- Im Herbst trafen sich schlieszliglich rund hung im November gipfelte 50 Akteure aus dem Gesundheitsweshy

sen sowie Vertreter von fuumlnf Start-ups bdquoSmarte Ideen fuumlr die Gesundheitsversorgung gesuchtldquo lau- auf dem TK-Innovationstag im Berliner tete der Aufruf der Techniker sich fuumlr den gemeinsam mit Soho House zu einer Open-Space-Konshydem Handelsblatt ausgelobten Health-i-Award zu bewerben ferenz mit Pitch Das Ziel Den Ausshyndash ihm folgten weit uumlber 100 Start-ups mit Ideen von der ad- tausch etablierter Akteure im Gesundshyhoc-Labordiagnostik uumlber die Schnell-Erkennung von Klinikshy heitswesen mit jungen Gruumlndern zu keimen bis zur Gedaumlchtnistraining-App fuumlr Schlaganfall- und foumlrdern Als Gewinner ging das Berliner Krebs-Patienten Start-up xbird hervor und gewann die

Entwicklungskooperation mit der Techniker

26 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

Digitale Versorgung die Zukunft aus der Hosentasche

Erfahrungen von Patienten sammeln Symptome beobachten Diagnosen stellen und einen Therapieplan festlegen ndash was Aumlrzte schon seit der Antike tun erlebt einen wahren Boom digitaler Unterstuumltzung

Elektronische Schmerztagebuumlcher liefern dem Arzt einen exakten Schmerz- und Medikationsverlauf die Dauer-Blutdruckmessung uumlbernimmt das Smartphone und selbst die verordnete Medizin kommt immer haumlufiger nicht als Saft oder Tablette daher sondern als individualisiertes Sportprogramm (gespeichert auf einem Chip) oder als Selbstmanagement-App die zu Entspannung oder Bewegung raumlt

Dabei wird der Arzt nicht ersetzt sondern in den Bereichen Patienteninformation Datengewinnung (also Anamnese) und bei Hausbesuchen via Videosprechstunde eher entlastet Die Rolle der Sensorik und des Trackings ndash also der routinemaumlszligigen Erfassung eines taumlglichen Bewegungsprofils des Krankheitsshyverlaufs oder des Medikamentengebrauchs ndash nimmt in starkem Maszlige zu So werden dem Mediziner in naher Zukunft schon

beim Erstgespraumlch mit dem Patienten viele valide Daten autoshymatisch zur Verfuumlgung stehen die er bei Diagnosestellung und Therapieplanung einbeziehen kann

Mobile Partner fuumlr unterwegs Dabei ist die Huumlrde bdquoMobilishytaumltldquo laumlngst genommen und die ersten medizinisch sinnvollen und auch notwendigen Apps stehen zur Verfuumlgung So wershyden elektronisch erfasste Daten wie im TK-DiabetesTagebuch zum staumlndigen Begleiter und der digitale Coach ndash egal ob in der Gesundheitspraumlvention oder Schmerzbehandlung ndash ein zuverlaumlssiger Partner fuumlr die Hosentasche Das ist ein erster Schritt ndash in Zukunft sind auf Grundlage dieser Daten dann auch Vorhersagemodelle zu bevorstehenden Gesundheitsershyeignissen wie Herzinfarkt oder Asthmaanfall moumlglich

27

Migraumlne-App Bei chronischen Kopfschmerzen greifen viele nur zur Tablette ndash aber dabei zu kurz Hilfreich ist ein Selbstmanageshyment der Kopfschmerzen Dies faumlngt mit dem Dokumentieren der Schmerzattacken und Medikamenteneinnahmen an und reicht bis zur in die App integrierten progressiven Muskelentspannung

Die App bietet unter anderem bull ein Kopfschmerztagebuch mit Schmerzkalender bull eine Auswertungsfunktion mit pdf-Export fuumlr das Gespraumlch

mit dem Arzt bull die Moumlglichkeit mit Experten zu chatten und bull die Vernetzung mit anderen Patienten Weitere Informationen zur App wwwtkde Webcode 917996

Pilotstudie Valedo ndash digitale Ruumlckentherapie Ein Tablet zwei Senshysoren und eine Anwendung die wie ein Computerspiel aussieht ndash ein kleiner Koffer mit diesen Utensilien verspricht die Ruumlckenmuskulatur spielerisch zu trainieren Moumlglich machen dies die individuelle Einweishysung durch einen Schmerztherapeuten und ein spezielles Programm fuumlr zuhause Macht der Patient in der Spielsituation die richtigen Beweshygungen wird ihm das auf dem Bildschirm angezeigt ndash ebenso wie falshysche Bewegungen Das ermoumlglichen die an Brust- und Kreuzbein befesshytigten Bewegungssensoren die jede Bewegung messen

bull Fast jeder zehnte Fehltag ist ruumlckenbedingt bull Die digitale Ruumlckentherapie richtet sich an Patienten die schon

vier Wochen oder laumlnger wegen Ruumlckenbeschwerden arbeitsunfaumlhig sind bull Ergebnisse der Studie werden im Laufe von 2017 erwartet

eCoaches Knapp eine halbe Million Menschen in Deutschland hat bereits einen TK-GesundheitsCoach im Internet genutzt Ob mehr Bewegung weniger Kopfschmerzen oder Stress besser bewaumlltigen ndash die Coaches helfen mit acht bis 14 Wochen dauernden Programshymen dabei sich zu informieren persoumlnliche Gesundheitsziele zu erreichen und so das persoumlnliche Wohlbefinden Stuumlck fuumlr Stuumlck zu verbessern

bull Verschiedene Gesundheitsziele stehen zur persoumlnlichen Auswahl bull Durch das Smartphone wird der Coach zum virtuellen Begleiter

Tinnitracks Eine Aussicht auf Heilung haben viele der drei Millionen Tinnitus-Pashytienten in Deutschland kaum ndash eine erfolgreiche Therapie gibt es bisher nicht Eine Chance auf Linderung bietet die App bdquoTinnitracksldquo die die Lieblingsmusik um den Stoumlrton filtert und so zur Therapie wird Erste Ergebnisse der Patientenbefragung zeigen Bei jedem dritten Patienten lindert Tinnitracks die Beschwerden deutlich

Tinnitracks bull ist verfuumlgbar in Hamburg Bayern Hessen Nordrhein-Westfalen und Baden-Wuumlrttemberg bull ist Teil eines Versorgungsangebotes im Rahmen der Integrierten

Versorgung und wird vom teilnehmenden HNO-Arzt verordnet und bull wird bei 1000 Patienten unter Alltagsbedingungen auf seine Wirksamkeit gepruumlft

28 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

Kunden koumlnnen mit der TK-App unter anderem Ǵ Krankmeldungen und Dokumente an die Techniker uumlbermitteln Ǵ Nachrichten an die Techniker schicken Ǵ TK-Briefe online empfangen Ǵ das TK-Bonusprogramm digital nutzen Ǵ die verschriebenen Medikamente der letzten drei Jahre einsehen

Die TK-App wird kontinuierlich um weitere Funktionen erweitert

Service digital Digitale Angebote erleichtern es Versicherten Gesundheitsshyangelegenheiten flexibel in den Alltag zu integrieren Mit der TK-App und der Entwicklung der elektronischen Gesundheitsakte treibt die Techniker diese digitalen Moumlglichkeiten weiter voran

Die eGA Gesundheitsdaten in der Hand der Versicherten Die elektronische Gesundheitsakte (eGA) wird ein Speicherort fuumlr Dashyten werden den die Versicherten komplett selbst verwalten Jeshyder wird selbst bestimmen was in die Gesundheitsakte kommt und wer darauf zugreifen kann ndash ganz aumlhnlich wie bei einem Bankshyschlieszligfach IBM wird die Akte als Dienstleister zur Verfuumlgung stellen aber selbstverstaumlndlich keinen Zugriff auf die Daten hashyben Auch die Techniker wird als Krankenkasse nur mit Zustimshymung des Versicherten Zugriff bekommen ndash und auf Wunsch die Leistungsdaten zur Verfuumlgung stellen Nutzer koumlnnen dann zum Beispiel mit einem Klick sehen welche verschreibungspflichtigen Medikamente sie in den letzten drei Jahren bekommen haben Diese Liste kann dann jeder selbst um die Medikamente ergaumlnzen die nicht der Verschreibungspflicht unterliegen Auch weitere Dashy

ten soll jeder Versicherte selbst in seine Akte einpflegen koumlnnen Denkbar ist auszligerdem dass Sensordaten etwa von Fitnesstrashyckern direkt in die Akte flieszligen

TK-App Krankmeldungen uumlbermitteln TK-Briefe online empfangen oder Nachrichten an die Techniker schicken Die TK-App bietet viele Funktionen bequem per Smartphone Aufbauend auf der Online-Filiale bdquoMeine TKldquo ergaumlnzt die TK-App das bisherige Service- und Leistungsangebot So ist beishyspielsweise das TK-Bonusprogramm komplett digital nutzbar und die Medikamentenuumlbersicht bietet einen Uumlberblick uumlber die verordneten Medikamente der letzten drei Jahre Besonshyders nutzerfreundlich ist die vereinfachte Interaktion mit der Techniker Dokumente koumlnnen mit dem Smartphone abfotoshygrafiert und sicher uumlbermittelt werden Damit geht die Techshyniker einen weiteren Schritt in Richtung digitaler Krankenkasse

Die TK-App ist fuumlr Kunden der Techniker kostenlos im Apple App Store und bei Google Play downloadbar Die Nutzung der App erfordert ein Smartphone mit dem Betriebssystem iOS oder Andshyroid Weitere Informationen finden Sie auf wwwtkde unter dem Webcode 937842

29

Zusammenarbeit So agil ist die TK Schnell Ziele erreichen statt langwierige Plaumlne abzuarbeiten Aufshygaben teilen statt sie allein zu erledigen als Team entscheiden statt den Chef beschlieszligen zu lassen Die Techniker arbeitet zushynehmend agil Was das im Arbeitsalltag bringt verraten die Orshyganisationsentwicklerin Nadja Stephani die beim Einstieg in dieshyse Arbeitsweise unterstuumltzt und Randolf Sprengnether dessen Team Projekte agil managt

Frau Stephani warum kommt in der TK die agile Arbeitsweise zum Einsatz Stephani Agile Methoden kommen urspruumlnglich aus der Softshywareentwicklung und werden deshalb in unserer IT schon lange genutzt Seit 2016 fuumlhren wir die agile Arbeitsweise aber auch gezielt in anderen Bereichen bei uns ein ndash etwa in der Projektarshybeit oder im Versorgungsmanagement Wir wollen so flexibler werden und gerade bei komplexen Themen unsere Produkte noch enger auf den Kunden abstimmen

Herr Sprengnether was bringen Ihnen agile Techniken Sprengnether Wir nutzen diese Arbeitsweise um unser Intrashynet weiterzuentwickeln Anfangs war es ungewohnt sich als Team taumlglich uumlber den aktuellen Stand unserer Themen auszushytauschen und zusammen zu entscheiden welche Aufgaben geshyrade die wichtigsten sind Inzwischen profitieren wir davon Wir organisieren uns besser konzentrieren uns auf das Wesentliche und bekommen unsere Aufgaben schneller erledigt Und schlieszligshylich haben wir so auch ein staumlrkeres Wir-Gefuumlhl entwickelt denn wir bringen eine Sache gemeinsam voran und identifizieren uns als Team noch staumlrker mit unserer Arbeit

Nadja Stephani und Randolf Sprengnether schaumltzen die Flexibilitaumlt der agilen Arbeitsorganisation

Vernetzte Effizienz in der Pflege Peter Wilhelm leitet das neueste Pflegezentrum der Techniker Im Interview erlaumlutert er wie das Zentrum in die Pflegeinfrastruktur eingebunden arbeitet

Das dritte und somit juumlngste Pflegezentrum der Techniker eroumlffnete im Oktober ndash was wird dort geleistet Wilhelm Wir betreuen in Mainz aktuell mit rund 100 Mitarbeishytern Pflegefaumllle aus Hessen und dem Suumlden Nordrhein-Westfashylens Perspektivisch werden wir aber deutlich wachsen und unseshyre Aufgaben erweitern Wir wollen fuumlr pflegende Angehoumlrige ansprechbar sein und der Bedarf nimmt zu

Was waren die Herausforderungen beim Aufbau Wilhelm Wir haben die neue Infrastruktur im laufenden Betrieb aufgebaut ndash im Vorfeld der groumlszligten Neuerung in der Pflegeversishycherung zum Jahreswechsel in deren Rahmen die Kolleginnen und Kollegen unsere Versicherten umfassend informierten und deren Fragen beantworteten Parallel dazu arbeiteten die erfahshyrenen Kollegen aus den Zentren in Kiel und Dresden die Mitarbeishyter fuumlr den neuen Standort ein so dass das neue Zentrum ab dem Einzugstag eigene Kontingente bearbeiten konnte Das funktioshynierte dank teamuumlbergreifender Arbeit und enger Vernetzung zwischen den Zentren richtig gut

Wie ist das Zentrum in die Pflegeinfrastruktur integriert Wilhelm Ein Groszligteil der fachlichen Kommunikation zwischen Zentren und Unternehmenszentrale laumluft uumlber eine digitale Plattshyform Uumlber dieses Forum tauschen sich die fachlich Verantwortshylichen zentrumsuumlbergreifend zu Themenschwerpunkten wie etwa Pflegedienste oder Hospizbehandlung aus Das ermoumlglicht uns Loumlsungen fuumlr aktuelle Fragen fuumlr alle sichtbar und verbindshylich sowie schnell und effizient in die Praxis zu uumlberfuumlhren

Peter Wilhelm leitet das Pflegezentrum der Techniker in Mainz

30 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

Innovationsfonds neue Wege in der Versorgung

Der Innovationsfonds foumlrdert Versorgungsinnovationen und die Versorgungsforschung in Deutschland und wird vom Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) verwaltet Im Fokus stehen Projekte die verschiedene Sektoren des Gesundheitsshywesens einbeziehen und uumlber die bisherige Regelversorgung hinausgehen um die Versorgung der gesetzlichen Krankenkassen weiterzuentwickeln Im Bereich Versorgung hat die Techniker insgesamt 27 Foumlrderzusagen erhalten Fuumlnf dieser Projekte verantwortet die Techniker als sogenannte Konsortialfuumlhrerin also federfuumlhrend

NetzWerk GesundAktiv ndash laumlnger selbstbestimmt leben Wie koumlnnen aumlltere Menschen moumlglichst lange selbstbestimmt in den eigenen vier Waumlnden leben Das ist die zentrale Fragestellung des NetzWerk GesundAktiv in Hamburg Das Projekt ist ein sektorenshyuumlbergreifendes Hilfs- und Betreuungsnetzwerk im Quartier Es integriert und verbindet bestehende regionale Hilfs- und Versorshygungsangebote mit eigenen Bausteinen und erprobt ein technishysches Assistenzsystem

Im Zentrum steht die koordinierende Stelle (KS) im Hamburger Albertinen-Haus Dort durchlaufen die Teilnehmer Untersuchunshygen und Tests Sie erhalten einen individuellen Unterstuumltzungsshyplan und einen Tablet-PC Je nach persoumlnlichem Bedarf wird der Alltag der Teilnehmer durch Angebote des Projekts unterstuumltzt Der Tablet-PC dient als Kommunikationsplattform So koumlnnen die Teilnehmer etwa per Video mit der KS sprechen oder einen Notruf an die Johanniter-Unfall-Hilfe absetzen In weiteren Ausbaustushyfen sind auch Haussteuerungsfunktionen und eine intelligente Notfallerkennung mit Hilfe von angeschlossenen Bewegungsmelshydern moumlglich

Teledermatologie ndash Hautarztversorgung auf dem Land Wie laumlsst sich mit Hilfe der Telemedizin die Versorgung auf dem Land verbessern Die Dermatologie bietet dafuumlr gute Voraussetzunshygen Denn Hauterkrankungen sind fotografisch gut abbildbar und solche Fotos koumlnnen auf digitalem Weg in angemessener Qualitaumlt versendet werden Das nutzt das Projekt Teledermatoshylogie in Mecklenburg-Vorpommern Bereits heute ist eine flaumlchenshydeckende dermatologische Versorgung von Patienten dort nicht mehr sichergestellt Wartezeiten fuumlr Termine von mehreren Moshynaten sind uumlblich Die Praxen der rund 60 niedergelassenen Hautaumlrzte sind vor allem in den Staumldten konzentriert Das Projekt etabliert ein telemedizinisches Konsil zwischen Haus- und Fachaumlrzten Die Teilnehmer nutzen dabei eine App die Veraumlndeshyrungen der Haut abbildet Anschlieszligend leiten sie die Daten an die Dermatologie der Universitaumltsmedizin Greifswald oder an koshy

operierende niedergelassene Dermatologen weiter Von diesen Experten erhalten sie uumlber die App anschlieszligend eine konsiliarishysche Empfehlung zur weiteren Behandlung Sofern Patienten kurzfristig keinen Termin bei einem Dermatologen erhalten muumlsshysen sie nun nicht zwangslaumlufig eine Klinik aufsuchen Sie koumlnnen sich an ihren bereits behandelnden Hausarzt wenden und werden per Telekonsil trotzdem parallel von Spezialisten beraten oder behandelt

TransFIT ndash luumlckenlos in die Erwachsenenmedizin Zaumlhlt man alle Kinder- und Jugendvorsorgeuntersuchungen (U1 ndash U11 J1 und J2) und empfohlenen zahnaumlrztlichen Kontrolltermine zusamshymen kommt ein Kind bis zum 18 Geburtstag auf etwa 43 regushylaumlre Arztbesuche Allerdings ist die Versorgung in der sogenannshyten Transitionsphase der Uumlbergangsphase vom Jugendlichen zum Erwachsenen oft luumlckenhaft Besonders kritisch ist dies bei Kindern und Jugendlichen mit chronischen Erkrankungen wenn der bis dato behandelnde Kinderarzt mit der Volljaumlhrigkeit nicht mehr zustaumlndig ist

Diese Luumlcke will das Projekt TransFIT schlieszligen TransFIT steht fuumlr Fruumlhintervention zur Vorbereitung und Begleitung des Transitishyonsprozesses aus der Kinder- und Jugendmedizin in die Erwachshysenenmedizin Basierend auf dem regional bereits erfolgreichen Berliner TransitionsProgramm (BTP) sollen zeitliche Verzoumlgerunshygen waumlhrend des Arztwechsels durch ein telemedizinisch arbeishytendes Fallmanagement bundesweit vermieden werden Fallmashynager begleiten die Jugendlichen ab 12 Jahren und bereiten sie auf den Uumlbergang vor Ausgangspunkt ist ein ausfuumlhrliches Geshyspraumlch des Kinderarztes sowie daran anknuumlpfend eine systemashytische Einschaumltzung inwieweit bei den Jugendlichen Bedarf fuumlr eine spezifische Unterstuumltzung in der Uumlbergangsphase besteht Neben der kontinuierlichen telemedizinischen Begleitung komshymen sogenannte Transitionsschulungen zum Einsatz die die Faumlhigkeiten der jugendlichen Patienten zum eigenstaumlndigen Mashynagement ihrer chronischen Erkrankungen verbessern

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VERO ndash Die Versorgung von Menschen mit Rheuma optishymieren Rheumatoide Arthritis ist eine haumlufige chronische Gelenkerkrankung an der Schaumltzungen zufolge etwa 800000 Menschen in Deutschland leiden Mit dem Projekt VERO sollen Versorgungsqualitaumlt und Versorgungseffizienz bei der Theshyrapie verbessert werden indem die Arzneimitteltherapie opshytimiert wird

Bisher wird die Erkrankung unter anderem mit hochwirksamen entzuumlndungshemmenden Medikamenten und haumlufig auch mit Schmerzmitteln behandelt Seit mehreren Jahren sind fuumlr diese Indikation nun auch sogenannte Biologika verfuumlgbar Arzneimitshytel durch die immer mehr Patienten beschwerdefrei leben koumlnshynen Sind die Symptome abgeklungen und ist die Krankheitsaktishyvitaumlt gering koumlnnen die Medikamente reduziert oder sogar ganz abgesetzt werden In diesen Faumlllen spricht man von bdquoDeeskalatishyonldquo Bislang geschieht das in der Therapie der rheumatoiden Arshythritis nur selten VERO zielt darauf ab dass nur das notwendige Maszlig an Arzneimitteln zum Einsatz kommt und leistet somit auch einen Beitrag zur Erhoumlhung der Arzneimitteltherapiesicherheit

Mit VERO wird erstmals in Deutschland die schrittweise Deeskashylation von Menschen mit rheumatoider Arthritis systematisch in der Versorgungsrealitaumlt umgesetzt und evaluiert Dies geschieht im engen Austausch zwischen Arzt und Patient Ziel ist es den Patienten eine passgenaue Therapie anzubieten Neben einer engmaschigen Krankheitskontrolle soll vor allem das Selbstmashynagement des Patienten gestaumlrkt werden

LeIKD ndash Orientierung zur Gesundheit Diabetes Mellitus Typ 2 und Koronare Herzkrankheit bringen erhoumlhte kardiovaskulaumlre Risikofaktoren mit sich erhoumlhen also das Risiko etwa einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden Gesundheitsorienshytiertes Verhalten kann diese Risikofaktoren senken Dafuumlr ist jedoch ein veraumlnderter Lebensstil notwendig Auf diesem Weg begleitet das Programm LeIKD betroffene Hochrisikopatienten mit einem individuell abgestimmten Bewegungs- und Ernaumlhshyrungsprogramm Dabei kommen Aktivitaumlts- und Pulsmesser eine Kommunikations-App und bestehende Gesundheitsproshygramme der Techniker zum Einsatz Zudem werden Hausaumlrzte Diabetologen Kardiologen Ernaumlhrungs- und Physiotherapeushyten eingebunden

Alle Projekte in der Uumlbersicht wwwtkde Webcode 935240

Versorgungsforschung zehn Foumlrderzusagen Lassen sich unerwuumlnschte Neben- und Wechselwirshykungen von neu zugelassenen Praumlparaten mithilfe von Routinedaten fruumlhzeitig erkennen Wie muss ein Fehshylerberichts- und Lernsystem fuumlr die Arztpraxis ausseshyhen damit es auch tatsaumlchlich genutzt wird und die ambulante Behandlung sicherer macht Warum wershyden Patienten mit Brustschmerzen in bestimmten Reshygionen Deutschlands besonders oft per Linksherzkashytheter untersucht Das sind einige der Fragen denen die Techniker mit Partnern wie Universitaumlten und anshyderen Forschungseinrichtungen in insgesamt zehn Versorgungsforschungsprojekten auf den Grund geht

Die zehn Projekte haben Anfang 2017 vom Innovatishyonsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses Foumlrderzusagen in Houmlhe von 125 Millionen Euro erhalshyten Bei sieben der zehn bewilligten Projekte ist das WINEG das wissenschaftliche Institut der TK fuumlr Nutshyzen und Effizienz im Gesundheitswesen Konsortialshypartner

Bei einigen der Projekte geht es auch darum zu untershysuchen wie wirksam bestimmte Arzneimittel sind Mit Blick auf risikobehaftete Medikamente in der Schwanshygerschaft wird das WINEG beispielsweise eine neue wissenschaftliche Methodik entwickeln um mithilfe von Routinedaten bekannte Risiken systematisch zu uumlberpruumlfen weiter zu erforschen und bislang noch unshybekannte Risiken zu entdecken Um wichtige genetishysche Risikofaktoren bei der Arzneimitteltherapie zu identifizieren wird das WINEG ebenfalls Routinedaten analysieren und zudem mit pseudonymisierten Befrashygungsergebnissen verknuumlpfen

32 Geschaumlftsbericht 2016 Wir Techniker ndash

Wir Techniker Wie werden wissenschaftliche Ergebnisse praktisch nutzbar Wie kann man Eltern chronisch kranker Kinshyder unterstuumltzen Uumlber 13000 Mitarbeiter arbeiten nach dem Prinzip bdquovon Technikern fuumlr Technikerldquo

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Von Technikern fuumlr Techniker

Wir Techniker das sind uumlber 13000 Menschen die sich in ganz Deutschland nicht nur um die Anliegen von rund 98 Millionen Versicherten kuumlmmern sondern auch daran arbeiten die Angebote der Techniker stets in deren Sinne zu verbessern

Das beginnt beim Austausch mit den Versicherten fuumlr den untershyschiedliche Wege offen stehen

die wir Techniker stets ausbauen ndash von Anruf bis App Wir sorgen dafuumlr dass dieshyse Kommunikationspfade zuverlaumlssig schnell und effizient funktionieren und sich stets den Wuumlnschen der Versichershyten entsprechend weiterentwickeln

Wir Techniker stehen nicht nur mit Vershysicherten im permanenten Dialog sonshydern sind unterwegs um auf relevanten Foren in Sachen Versorgung Service oder Wissenschaft unsere Standpunkte und Innovationen vorzustellen aber auch Impulse aufzunehmen und zu deshybattieren Zu diesen Innovationen gehoumlshyren auch Angebote fuumlr Techniker von morgen vom Peer-to-Peer-Projekt in Sachen digitale Kompetenz fuumlr Schuumller bis zur Lern-App fuumlr unsere Auszubilshydenden

Auch das Thema Patientensicherheit ist fuumlr uns Techniker ein zentrales Anlieshygen Wie hier wissenschaftliche Inforshymationen fuumlr Versicherte unmittelbar praktisch nutzbar werden zeigt beishyspielsweise ein digitales Informationsshypaket uumlber Multiressistente Erreger (MRE) Fuumlr den Bruumlckenschlag zwischen wissenschaftlicher Forschung und anshywendbarem Wissen sorgen die Technishyker des Wissenschaftlichen Instituts der TK fuumlr Nutzen und Effizienz im Geshysundheitswesen (WINEG)

Das Prinzip bdquovon Technikern fuumlr Technishykerldquo setzt jedoch kein Hauptamt voraus Das beweisen die ehrenamtlichen Mitshyglieder des Verwaltungsrats Im houmlchsshyten Gremium der Techniker treffen sie alle Entscheidungen von grundsaumltzlicher Bedeutung kontrollieren im Sinne der Versicherten Vorstand und Verwaltung und legen zusaumltzliche Leistungen fest

34 Geschaumlftsbericht 2016 Wir Techniker

34 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker ndash

Techniker vernetzen Techniker Wer mit der Techniker in Kontakt treten will hat viele Moumlglichkeiten ndash von mobil bis postalisch Fuumlr Tempo bei der Vernetzung von uumlber 13000 Technikern und rund 98 Millionen Versicherten sorgen unter anderem diese Techniker

Postmanagement Fuumlr Dirk Stejskal beshydeutet Technikergeist in der taumlglichen Arbeit bis ins Detail ausgefeilte Qualitaumlt mit Houmlchstgeschwindigkeit zu verbinden Der gelernte Drucker arbeitet im Druckshyzentrum der Techniker wo 2016 rund 32 Millionen Brief-Sendungen produziert und versendet wurden Dort zaumlhlen houmlchste Datenschutzstandards technische Akkushyratesse und feste Zeitfenster

Dass alle Kunden so schnell wie moumlglich ihre Briefe erhalten dafuumlr sorgen neben Dirk Stejskal und seinen Kollegen zwei der modernsten Inkjetbasierten Rollen-Dishygitaldrucksysteme sowie drei Hochleisshytungskuvertiermaschinen bdquoWas die Kolleshyginnen und Kollegen an den Schreibtischen bundesweit verschicken wollen wird hier gedruckt kuvertiert und bis zum Versand fertig gemacht Uumlber den ganzen Prozess koumlnnen wir exakt verfolgen welcher Brief gerade wo ist ob alle notwendigen Forshymulare oder Beipacks enthalten sind und im Fall der Faumllle beschaumldigte Briefe sofort automatisch nachproduzierenldquo erlaumlutert der Operator Pro Stunde nehmen bis zu 23000 Standardbriefsendungen den Weg von der Druckdatei bis ins Kuvert denn rein rechtlich beduumlrfen viele Anliegen noch der klassischen Briefform

Cockpit Anne de Wilde und Florian Werg uumlberblicken als Workforce-Manager im soshygenannten Cockpit des Bereichs Kundenservice der Techniker den Groszligteil der Kundenshyanliegen Ob per Anruf E-Mail Chat oder Brief ndash das Cockpit-Team sorgt dafuumlr dass Kunden die Techniker gut erreichen und schnell eine Antwort erhalten Mittels Prognosen und Planung wird der Einsatz der Kollegen in den Servicezentren nah am Bedarf geplant und gesteuert

Im Schnitt verteilt das Cockpit so taumlglich uumlber 30000 Anrufe uumlber 2000 E-Mails uumlber 700 Chats und uumlber 7500 Anliegen auf dem Postweg bdquoDie Aufgabe ist komplex weil sie viele verschiedene Kanaumlle umfasst und wir saisonale Schwankungen ebenso wie zum Beispiel ungeplante Abwesenheiten bei den Kollegen abfedern muumlssenldquo erlaumlutert Florian Werg bdquoWir arbeiten hier mit vielen verschiedenen Techniken steuern diese so aus dass der Service stimmt Technikergeist ist besonders gefragt wenn eine dieser Techniken einmal ausfaumlllt Dann gilt es flexibel und schnell eine Loumlsung zu finden damit die Kunden dennoch schnell eine Antwort erhaltenldquo erklaumlrt Anne de Wilde bdquoUns motiviert es wenn wir die besten Voraussetzungen fuumlr die Kolleginnen und Kollegen im direkten Kundenshykontakt schaffen koumlnnenldquo

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SoVerMaFacunterdeFra

FuumlrdezusRuumlvorabwaauc

App Der erste Arbeitstag von Matthias Robbers fiel auf den Startschuss eines Projekts das Versicherten der Techniker neue Kommunikationswege zum Service ihrer Kasse ermoumlglicht Der Android-Entshywickler ist Teil des Teams das die TK-App umsetzt hat deren Weg von der Planung bis in den Google Play Store gefuumlhrt und arbeitet mit seinen Kollegen daran die Anshywendung stetig zu verbessern und weiteshyre Features fuumlr die Nutzer anzubieten

bdquoMich motiviert vor allem die Chance uumlber die App so vielen potenziellen Nutzern den Alltag zu erleichtern Heute ist es fuumlr viele Menschen alltaumlglich alles per Smartshyphone von unterwegs zu erledigen Das gilt jetzt auch fuumlr Anliegen an die Technishyker etwa Dokumente zu uumlbermittelnldquo ershylaumlutert Robbers Das Entwicklerteam arshybeitet beim weiteren Ausbau der App agil steht im Austausch mit den Nutzern und bindet Ruumlckmeldungen direkt in die aktushyelle Entwicklung mit ein Fuumlr Robbers geshyhoumlrt das zum Technikergeist bdquoEs geht darum einzelne Funktionen weiter zu entshywickeln dabei aber immer das groszlige Ganshyze und den Nutzen fuumlr den Versicherten im Blick zu habenldquo

ziale Netzwerke Auch die sozialen Netzwerke stehen den sicherten der Techniker zum Austausch offen Social Media nagerin Sandra Ebenau haumllt Versicherte mit ihren Kollegen auf ebook Twitter amp Co auf dem Laufenden bdquoDabei stimmen wir

s eng mit allen ab die fuumlr die Techniker kommunizierenldquo erlaumlushyt Ebenau Zum Job gehoumlrt auch das Community Management nn auf diesen Kanaumllen erreichen die Techniker auch zahlreiche gen und Anliegen von Versicherten und anderen Usern

schnelle Antworten arbeitet das Social Media Team eng mit n Kolleginnen und Kollegen aus dem Servicezentrum Hamburg ammen Dort arbeiten Ingo Kaiser und seine Kollegen an den

ckmeldungen an die Versicherten Neben Tempo zaumlhlt dabei allem inhaltliche Flexibilitaumlt bdquoDie Themen sind vielfaumlltig und

wechslungsreich und reichen von Krankengeld bis zur Sozialshyhlldquo erlaumlutert Ingo Kaiser Antworten gibt es rund um die Uhr h wenn die meisten Anfragen tagsuumlber eintreffen bdquoOumlffentlich

sichtbar informieren wir aber nur allgemein ndash wenn fuumlr eine Ausshykunft persoumlnliche Angaben noumltig sind vernetzen wir die Versishycherten mit dem richtigen Ansprechpartnerldquo so Kaiser

36 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

(Fuumlr) Techniker von morgen Die Techniker engagiert sich mit innovativen Projekten fuumlr die Gesundheit und Zukunft junger Versicherter und ihrer Familien ndash und mit Angeboten fuumlr Auszubildende der Techniker die 2016 besonders erfolgreich waren

Sicher durch die digitale Welt Generation bdquoKopf untenldquo Neun von zehn Zwoumllfjaumlhrigen besitzen ein Smartphone drei Stunden pro Tag verbringen sie durchschnittlich online Die digitale Welt gehoumlrt laumlngst zum Alltag im Kinderzimshymer Mit den Moumlglichkeiten des Internets und der Sozialen Medien ist jedoch auch die Anzahl der Risiken gestiegen bdquoNeue Phaumlnomene wie Cybermobbing oder Inshyternetsucht belasten immer mehr die Psyshyche von Kindern und Jugendlichen Wir haben gemeinsam mit dem Verein Condrobs das Praumlventionsprojekt Netzshygaumlnger 30 gestartet damit Kinder fruumlh lernen sich in der digitalen Welt zurechtshyzufindenldquo sagt Christian Bredl Leiter der TK-Landesvertretung Bayern Netzgaumlnger 30 unterstuumltzt Schuumller darin Gefahren in der digitalen Welt zu erkennen zu vermeishyden und einen maszligvollen Umgang mit dem Internet zu entwickeln Die Jugendlishychen lernen ihr eigenes Verhalten in der digitalen Welt kritisch zu reflektieren

Das Besondere bei Netzgaumlnger 30 Nicht Lehrer vermitteln die Inhalte sondern Schuumller Neunt- und Zehntklaumlssler wershyden zu sogenannten bdquoPeersldquo ausgebildet und geben ihr Wissen in Workshops an die juumlngeren Schuumller weiter Die Aumllteren haben Vorbildfunktion koumlnnen jedoch gleichzeitig auf Augenhoumlhe mit den Fuumlnft- und Sechstklaumlsslern kommunizieshyren Netzgaumlnger 30 ist 2016 mit zwoumllf Schulen im Muumlnchener Raum gestartet und wird weiter ausgebaut Mehr zum Projekt unter wwwtkde Webcode 815146

92 der Zwoumllfjaumlhrigen besitzen ein Smartphone

(JIM-Studie 2015)

Digitale Hilfe fuumlr Eltern kranker Kinder Experten schaumltzen dass fast jedes sechsshyte Kind in Deutschland chronisch krank ist Dabei wird die Belastung sehr untershyschiedlich empfunden die ein an Asthma Diabetes oder Mukoviszidose erkranktes Kind fuumlr Eltern und Geschwister mit sich bringt Nicht wenigen bereitet die staumlndishyge Sorge schlaflose Naumlchte und setzt sie dauerhaft unter Stress Ein Projekt der Techniker in Baden-Wuumlrttemberg und des Universitaumltsklinikums Ulm moumlchte Familishyen niederschwellige Hilfe anbieten bevor sie psychisch an ihre Grenzen stoszligen

bdquoBEcKIldquo steht fuumlr Beratung von Eltern chronisch kranker Kinder im Internet

Mit dem neuen Programm will die Technishyker Eltern gezielt bei der Bewaumlltigung der Erkrankung ihres Kindes unterstuumltzen Teilnehmen koumlnnen Eltern deren an Asthshyma erkranktes Kind im Disease-Manageshyment-Programm (DMP) eingeschrieben ist Die Teilnehmer treten mit ihrem Berashyter uumlber die gesicherte Plattform der Ulshymer Onlineklinik in Kontakt Uumlber einen Zeitraum von sechs bis zwoumllf Wochen wershy

den dann anhand von Schreibaufgaben die Themenfelder Krankheitsmanageshyment Angstbewaumlltigung und Selbstfuumlrshysorge bearbeitet

Diese Form der sogenannten internetshybasierten psychologischen Intervention hat den Vorteil dass die Teilnehmer von einem persoumlnlichen Therapeuten indivishyduell betreut werden gleichzeitig durch die online-Kommunikation aber keine festen Termine eingehalten werden muumlssen

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Per Lern-App zum Profi bdquoTKlerin19 fordert Dich zu einem Duell herausldquo Wenn Caren Koshyziol eine Nachricht mit diesem Betreff von Kollegin Vivian Slotshyta bekommt ist ihr ganzes Fachwissen gefragt Die beiden Auszubildenden aus dem Fachzentrum Krankengeld in Karlsrushyhe treten uumlber ihre Smartphones gegeneinander im Quiz an Die Fragen kommen dabei aus 47 verschiedenen Themengeshybieten rund um die Inhalte aus drei Ausbildungsjahren Die beishyden nutzen eine Lern-App die die Techniker fuumlr ihre aktuell rund 800 Auszubildenden entwickelt hat

Und so funktioniert die App Wer sich einloggt waumlhlt zunaumlchst einen Gegner aus und entscheidet sich fuumlr eine Themenkateshygorie Dann gilt es in jeweils 30 Sekunden fuumlnf Fragen zu beshyantworten Danach ist der Gegner dran

TK-Auszubildende ist Deutschlands Beste Kundenservice Leistungsangebot digitale Initiativen ndash alles was die Techniker auszeichnet verdankt sie ihren Mitarbeitern den Technikern Damit diese auch in Zukunft den Grundstein fuumlr den Erfolg legen hat die Ausbildung bei der Techniker einen besonders hohen Stellenwert Das Ergebnis Jedes Jahr zaumlhlen TK-Azubis zu den Besten der Branche 2016 etwa haben 77 der insgesamt 248 bdquoNachwuchs-Technikerldquo des Abschlussjahrshygangs ihre Pruumlfungen mit der Note 1 bestanden

In diesem Jahr machte eine Auszubildende die Techniker besonshyders stolz Kira Trefon ndash mittlerweile Kundenberaterin im Sershyvicezentrum Gelsenkirchen ndash hat ihre Ausbildung zur Kauffrau im Gesundheitswesen als beste in ganz Deutschland abgeshyschlossen bdquoAls ich erfuhr dass ich Bundesbeste bin konnte ich es zuerst nicht glauben und habe mich natuumlrlich sehr gefreut Vor allem dass sich die rund viermonatige Vorbereitung auf die Pruumlfungen ausgezahlt hatldquo so die 22-Jaumlhrige die haumlufig geshymeinsam mit ihren Azubi-Kollegen gelernt hat

Kira Trefon ist Kundenberaterin im Serviceshyzentrum Gelsenkirchen

38 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

Zehn Jahre WINEG Bekommen Patienten die Behandlung die den wissenschaftlichen Erkenntnissen entspricht Welche Effekte haben neue Versorgungsmodelle Wie wirken sich gesundheitspolitische Entscheidungen auf die Versicherten aus Das sind einige der Fragen denen das wissenschaftliche Institut der TK fuumlr Nutzen und Effizienz im Gesundshyheitswesen (WINEG) seit zehn Jahren auf den Grund geht

Die Entscheidung der Techniker mit der Institutsgruumlndung 2006 eigene wissenshyschaftliche Expertise aufzubauen hat sich als vorausschauend und innovativ erwiesen Die praxisnahe Versorgungsforschung des WINEG liefert evidenzbasierte Grundlagen und Transparenz fuumlr wichtige Entscheidungen der Techniker aber auch fuumlr das Gesundheitsweshysen insgesamt Im Mittelpunkt der Forschungsarbeit steht der Versorgungsbedarf der Versicherten und die Frage wie sich auf der Basis neuester Erkenntnisse eine effektishyve und qualitativ hochwertige Gesundheitsshyversorgung weiterentwickeln laumlsst

shy

Wissenschaft fuumlr Techniker

Wie Versicherte direkt von wissenschaftlicher Expertise profitieren zeigt ein Informationspaket zu multiresistenten Keimen Die Mitarbeiter des Wissenschaftlichen Instituts der TK (WINEG) forschen im Dienst der Versicherten

Patientensicherheit ndash profitieren von der Wissenschaft Wer Gesundheitsinformationen sucht fragt heutzutage immer oumlfter bdquoDr Googleldquo Doch wie serioumls sind die Inhalte die man im Internet findet Wer sich informieren und selbstbestimmt im Gesundheitsshywesen zurechtfinden will braucht verlaumlssliche wissenschaftlich gepruumlfte Erkenntnisse in verstaumlndlicher Form Die Techniker unshyterstuumltzt deshalb ihre Versicherten und foumlrdert deren Gesundshyheitskompetenz mit evidenzbasierten Informationen zu relevanshyten Themen etwa mit einem Informationspaket zu multiresistenten Keimen (MRE)

Die Erreger treten immer haumlufiger auf zugleich verlieren gaumlngige Antibiotika ihre Wirksamkeit gegen sie Die bislang schaumlrfste Wafshyfe gegen bakterielle Infektionen wird also stumpfer ndash ein Problem das auch die Politik weltweit aufruumlttelt Dabei ist man sich einig dass eine wirksame Infektionspraumlvention nur mit Hilfe der Patienshyten gelingen kann Die Techniker leistet einen Beitrag und klaumlrt mit einem digitalen Informationspaket auf wie Menschen einer Infektion vorbeugen koumlnnen

Katharina Rubin vom WINEG dem wissenschaftlichen Institut der TK bdquoWir haben fuumlr unsere Kunden multimedial aufbereitet was das fuumlr den Einzelnen bedeutet und wie er sich in seinem privaten Umfeld aktiv daran beteiligen kann dass sich MRE nicht weiter ausbreiten ndash auf Reisen in der Kuumlche im Krankenhausldquo Zum Inshyformationspaket gehoumlren auch ein Erklaumlrfilm und ein Online-Test um das eigene MRE-Risiko zu ermitteln Rubin bdquoNicht jede Erkranshykung verlangt ein Antibiotikum Gegen Viren ist es machtlos Der sorgsame Umgang mit Antibiotika hilft Resistenzen zu vermeishydenldquo Auch Patienten die notwendige Antibiotika zu fruumlh absetshyzen oder in geringerer Dosis als verordnet einnehmen tragen zur Resistenzbildung bei

Die Techniker hat auch ihre Vertragspartner in den Blick genomshymen Sie unterstuumltzt die bdquoAktion Saubere Haumlndeldquo die die Haumlndeshydesinfektion in Krankenhaumlusern verbessert und dadurch hilft Klinikinfektionen zu vermeiden Angesichts von jaumlhrlich rund 19 Millionen Krankenhausfaumlllen ein relevanter Faktor Das Informatishyonspaket online wwwtkde Webcode 889772

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bdquoDie Zukunft aufhalten weil man Angst davor hat ndash das hat noch nie funktioniertldquo

Dr Jens Baas

Techniker unterwegs Von der Zukunft des Gesundheitssystems bis zur Zukunft der Fuumlhrung im Unternehmen ndash Techniker pflegen den Austausch uumlber das Gesundheitssystem hinaus

Pathfinder leading the Future Sieben CEOs sieben prominente Vorshydenker und 800 bdquoYoung Leadersldquo fuumlhshyrender deutscher Unternehmen ndash geshymeinsam widmeten sie sich beim Pathfinder am 1 Mai 2016 einen ganshyzen Tag lang den draumlngendsten Fragen unserer Zeit und machten so den bdquoTag der Arbeitldquo zum bdquoTag des Nachdenshykensldquo Mit dabei Daimler-Chef Dr Dieter Zetsche Deutsche Bank-Vorstand Juumlrshygen Fitsche Joe Kaeser CEO von Sieshymens und TK-Chef Dr Jens Baas

Mit 100 Nachwuchsfuumlhrungskraumlften der Techniker reiste er nach Berlin um gemeinsam zu diskutieren worauf es in Unternehmen von morgen ankommt Das Ziel des Zukunftsgipfels des Hanshydelsblatts jungen Fuumlhrungskraumlften den Anstoszlig zu geben eigene und auch unshy

bequeme Wege zu gehen Im Mittelshypunkt des gemeinsamen Vortrags des TK-Chefs mit dem Informatiker und Kuumlnstler Professor Dr Juumlrgen Schmidshyhuber stand das Thema bdquoResponsibility ndash und wie Big Data die Medizin revolutishyonieren wirdldquo

Z2X ein Wochenende mit Visionaumlren Das Portal Zeit Online lud anlaumlsslich seines Gesundheitssystem kennenzulernen norieren wenn Versicherte etwas fuumlr 20-jaumlhrigen Bestehens im September 500 Im Workshop bdquoApp jetzt gesundldquo den ihre Gesundheit tun und dies mit digitashybdquoTwentysomethingsldquo also 20 - bis 29-Jaumlh- Thomas Heilmann Experte der Technishy len Daten belegen Die Teilnehmer disshyrige nach Berlin zu einem bdquoFestival der ker fuumlr digitale Versorgung leitete ging kutierten teils sehr kontrovers uumlber Visionaumlreldquo ein Die Techniker war als Part- es um den Einsatz von Fitnesstracker- Datensicherheit Vor- und Nachteile des ner dabei um die Ideen der sogenannten daten in der gesetzlichen Krankenversi- Solidarsystems und Bonus-Malus-Pro-Millennials fuumlr ein smartes und innovatives cherung Sollen Krankenkassen hoshy gramme

MEDICA Gesundheitsmarkt von morgen Lebende menschliche Zellstrukturen tropshyfen auf eine Unterlage bilden kleine Kreise und formen sich schlieszliglich zu einer dreishydimensionalen menschlichen Ader die sich sogar verzweigt ndash die Fachmesse MEshyDICA 2016 gab Einblick was sich in nur zwoumllf Monaten im internationalen Geshysundheitsmarkt entwickelt hat Zentrales Thema die Digitalisierung als der Innovashytionstreiber Auf dem Podium des ECON-Forums der Techniker diskutierten

Vertreter aus Politik Medien und Wissenshyschaft die Frage wie sich die Chancen der Digitalisierung auf das deutsche Gesundshyheitssystem uumlbertragen lassen In der Disshykussion waren sich der digitale Vordenker Sascha Lobo und Dr Jens Baas Vorshystandsvorsitzender der Techniker einig dass die breite Nutzung individueller Dashyten kuumlnftig nachgefragt werden wird Desshyhalb muumlsse man aktiv gestalten statt auf die Angebote milliardenschwerer US-Konshyzerne zu warten Die Techniker unterwegs auf der Fachmesse MEDICA

40 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

Ehrenamtlich fuumlr die Techniker

Der Verwaltungsrat ist das houmlchste Entscheidungsgremium der Techniker ndash seine 30 Mitglieder und ihre Stellvertreter leisten als Selbstverwaltung diese verantwortungsvolle und anspruchsshyvolle Aufgabe ehrenamtlich Der Verwaltungsrat setzt sich pashyritaumltisch aus je 15 Versicherten- und 15 Arbeitgebervertretern zusammen Ihre Legitimation erhalten die Selbstverwalter uumlber die alle sechs Jahre stattfindende Sozialwahl

Mit dieser Legitimation treffen die Ehrenamtlichen alle Entshyscheidungen die fuumlr die Techniker von grundsaumltzlicher Bedeushytung sind Auszligerdem entscheidet der Verwaltungsrat uumlber Satzungsleistungen von denen die Versicherten ganz unmitshytelbar profitieren So erleichtert eine im Juli verabschiedete Satzungsleistung zur Kostenuumlbernahme des innovativen Flash Glucose Messsystems insulinpflichtigen Diabetikern den Alltag Per Scanner koumlnnen sie ihren Blutzuckerwert bdquounblutigldquo und schmerzfrei ermitteln Dazu wird ein Sensor ins Unterhautfettshygewebe eingesetzt

Die Verwaltungsraumlte beschlieszligen zudem den Haushalt der Techniker ndash und den kassenindividuellen Zusatzbeitrag Der liegt bei der Techniker fuumlr 2017 mit 10 Prozent unter dem Durchschnitt der gesetzlichen Krankenversicherung

Austausch mit Entscheidungstraumlgern Daruumlber hinaus pflegen die gewaumlhlten Verwaltungsraumlte den Austausch mit Vertretern aus Politik und Gesundheitswesen Die Bundesshywahlbeauftragte fuumlr die Sozialversicherungswahlen Rita Pashywelski bekraumlftigte als Gastrednerin die Relevanz von Selbstshyverwaltung und Sozialwahl Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis (SPD) nahm vor den Ehrenamtlichen unter anderem zum Selbstverwaltungsstaumlrkungsgesetz Stellung Frank Plashyte Praumlsident des Bundesversicherungsamtes stellte dem Verwaltungsrat die Arbeit der Aufsichtsbehoumlrde vor EU-Exshyperte Guumlnter Danner erlaumluterte dem Gremium aktuelle Frashygen des europaumlischen Sozialrechts

Selbstverwaltung bedeutet Selbstgestaltung Die Ehrenamtlichen beziehen auch zu relevanten politischen Fragen Position Den Standpunkt des Gremiums zur Bundestagswahl 2017 finden Sie auf wwwtkde

Uumlbrigens Die Sitzungen des Verwalshytungsrats sind oumlffentlich Zudem informiert der Verwaltungsrat auf wwwtkde (Webcode 139012) in Text Bild und Video uumlber den Inhalt der Sitzungen

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bdquoWir wollen eine starke Selbstverwaltungldquo

Dieter F Maumlrtens und Dominik Kruchen sind die alternierenden Vorsitzenden des Verwaltungsrats Der Vorsitz wechselt jaumlhrlich zum 1 Januar

Wie arbeitet die Selbstverwaltung der Techniker

Dominik Kruchen Die Rolle des Verwaltungsrats laumlsst sich

durchaus mit der des Aufsichtsrats in Unternehmen vergleichen Selbstverwalter tragen eine enorme Verantwortung mit der Beshysonderheit dass wir diese Aufgabe ehrenamtlich uumlbernehmen Die Selbstverwaltung bestimmt den Kurs der Kasse uumlbt eine Konshytrollfunktion aus und trifft zentrale Entscheidungen ndash dabei ist

sie den Beitragszahlern verpflichtet

Dieter F Maumlrtens Entscheidungen von solcher Tragweite beshynoumltigen ein solides Fundament ndash das leisten bei der Techniker die

Fachausschuumlsse deren Mitglieder sich mit teilweise hochkompleshyxen Sachverhalten auseinandersetzen um die Beschluumlsse des

Gremiums vorzubereiten

Wie beurteilen Sie aktuell die Rolle der Selbstverwaltung im

Gesundheitssystem

Kruchen Die Selbstverwaltung ist eine tragende Saumlule des

deutschen Gesundheitssystems Auch der internationale Vershygleich belegt eindrucksvoll ndash etwa mit Blick auf die Situation in

Suumldeuropa ndash wie krisensicher und stabil dieses etablierte System

ist das eben nicht vollstaumlndig vom Staat abhaumlngig ist

Maumlrtens Obwohl sich diese Errungenschaft permanent beshywaumlhrt gibt es immer wieder Versuche ihre Autonomie und somit

auch die Handlungsfaumlhigkeit dieses Stabilitaumltsfaktors einzushyschraumlnken die Vorstoumlszlige der Politik zum sogenannten Selbstvershywaltungsstaumlrkungsgesetz sind hier nur ein Beispiel Hier gilt es

klare Kante zu zeigen und diese tragende Saumlule entschieden zu

verteidigen

Unikosmos Award Zukunft der Notfallmedizin In den rund 1200 Notaufnahmen in Deutschland zaumlhlt im Alltag oft jede Sekunde Wie diese Einheiten organisiert sind stellt die Weichen fuumlr den Behandlungserfolg Die Absolventin der APOLLON Hochschule der Gesundheitswissenschaft in Bremen Anna Christina Houmlrster widmete ihre Abschlussarbeit der Frage nach Prozessen und Qualitaumltsmanagement in Notaufnahmen Fuumlr ihre Analyse erhielt sie im Rahmen einer Verwaltungsratssitzung den Unikosmos Award 2016 den die Hamburger Presseagentur Public Address und die Techniker fuumlr innovative Konzepte von Nachwuchswissenschaftlern verleihen Perspektivisch stellt die Wissenschaftleshyrin auch die Frage wie das systematische Erfassen von Qualitaumltsfaktoren und der Aufbau eines nationalen Notaufnahmeregisters die Versorgungsqualitaumlt verbessern kann

42 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker Der Verwaltungsrat aktuell Auch 2017 stehen die Mitglieder des Verwaltungsrats zur Wahl Nach der Wahl konstituiert sich das Gremium am 29 September 2017 Hier finden Sie die aktuelle Mitgliederliste und die aktuell vertretenen Listen

Die Mitglieder des aktuellen Verwaltungsrats

Arbeitgebervertreter Dominik Kruchen Duumlsseldorf Alternierender Vorsitzender

Heiner Boumlgemann Bremen Rainer Bruns Nordstrand Uwe Buszligmeier Greven Joachim Feldmann Bremen Helmut Fitzke Woggersin Wilfried Grunau Edewecht-Friedrichsfehn Joumlrg Henschen Bremen Klaus H Kober Rheinmuumlnster Udo Nicolay Moumllln Mirko Knappe Hamburg (seit 01012017) Johannes Seiboldt Nidda Rainer Tietz Bottrop Roland Unzeitig Wettmershagen Bernd Wegner Riegelsberg

Vertretene Organisation ZI HSH Zahntechniker-Innung Hamburg und Schleswig Holstein 15 Sitze

Versichertenvertreter Dieter F Maumlrtens Offenbach Alternierender Vorsitzender

Rosemie Bilz Radebeul Detlef Decho Syke Peter Duchene Groszligrosseln Friedrich Gosewinkel Hamm Karla Hasenauer Suhl Uwe Klemens Muumlnchen Baumlrbel Richling Bremen Annette Stensitzky Troisdorf (seit 15072016) Norbert Schneider Schwerin Harald Schulte Koumlnigswinter Erika Streit Koumlln Johanna Vieweg Dresden Harald Wagner Sipplingen Gerard Wolny Remagen

Vertretene Organisationen TKG TK-Gemeinschaft unabhaumlngige Versichertengemeinshyschaft der Techniker Krankenkasse eV 12 Sitze verdi Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft 1 Sitz IGM Industriegewerkschaft Metall 1 Sitz ACA Katholische-Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Deutschshylands e V Kolpingwerk Deutschland Bundesverband Evanshygelischer Arbeitnehmerorganisationen eV 1 Sitz

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Sozialwahl gelebte Teilhabe Demokratischer Taktgeber fuumlr den Verwaltungsrat sind die Sozialwahlen deren Ergebnis alle sechs Jahre die Zusammensetzung des houmlchsten Entscheidungsgremiums der Techniker festlegt

Bei der Techniker werden seit jeher die 15 Versichertenvershytreter per Urwahl ermittelt So haben die rund 74 Millionen Mitglieder eine echte Wahl und koumlnnen ihr Recht auf Mitbeshystimmung nutzen Damit die Stimmberechtigten bis zum 31 Mai 2017 ihre Stimmen geltend machen koumlnnen stand 2016 im Zeichen der Vorbereitungen fuumlr die Abstimmung im bdquoSushyperwahljahr 2017ldquo Federfuumlhrend in der Vorbereitung der Wahlausschuss unter Vorsitz des stellvertretenden Vorshystandsvorsitzenden Thomas Ballast Das Gremium ist unter anderem zustaumlndig fuumlr die Zulassung der antretenden Listen aber auch fuumlr die ordnungsgemaumlszlige Ermittlung des Wahlershygebnisses Eine Informationskampagne begleitete die Wahlshyvorbereitungen und ermoumlglichte Versicherten ebenso wie Multiplikatoren sich umfassend uumlber die Wahl zu informieren

Klares Ja zur Teilhabe Sozialwahl bedeutet demokratische Teilhabe nach dem Prinzip bdquoWer Beitraumlge einzahlt soll auch mitbestimmenldquo Im Vorfeld ermittelte die Techniker im Rahshymen einer Studie wie die Menschen in Deutschland zur Sozishyalwahl stehen Das klare Ergebnis der repraumlsentativen Forshysa-Umfrage Das Prinzip der ehrenamtlichen Selbstverwaltung und die Teilhabemoumlglichkeit durch die Sozialwahl stehen hoch im Kurs 68 Prozent der Befragten sprachen sich klar fuumlr die Sozialwahl aus Und Selbst 58 Prozent der Privatversicherten haumltten gerne diese Mitsprachemoumlglichkeit

Zudem halten 73 Prozent der Menschen in Deutschland die Verwaltungsraumlte fuumlr wichtig und befuumlrworten dass Versishycherte durch sie an Entscheidungen beteiligt werden Besonshyders hoch ist die Fuumlrsprache unter den Juumlngeren zwischen 18 und 39 Jahren Vier von fuumlnf sprachen sich hier fuumlr das Prinshyzip bdquoVersicherte fuumlr Versicherteldquo aus

55 der Menschen in Deutschland sind politisch stark

oder sehr stark interessiert

44 Geschaumlftsbericht 2016 Die Finanzen ndash

Die Finanzen Der Bereich Finanzen informiert uumlber Vermoumlgensshyrechnung Vermoumlgen Einnahmen und Ausgaben der Techniker Krankenkasse uumlber die Versicherten- und Mitgliederentwicklung sowie die Finanzen der Pflegeversicherung

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Der Jahresruumlckblick in Zahlen Das Geschaumlftsjahr 2016 war erneut von einer guten wirtschaftlichen Konjunkshytur gepraumlgt die viel Geld in die Kassen der Sozialversicherungen gespuumllt hat Auszligerdem verzeichnet das System der gesetzlichen Krankenversicherungen weiterhin Zuwaumlchse an Versicherten Dem gegenuumlber stehen staumlndig steishygende Ausgaben im Gesundheitswesen und Verzerrungen des Wettbewerbs der Kassen untereinander So reichten auch im Haushaltsjahr 2016 die Zuweishysungen aus dem Gesundheitsfonds an die Techniker nicht aus um die Ausgashyben fuumlr die Versorgung der Versichershyten zu decken

Dennoch lag der kassenindividuelle Zushysatzbeitrag der Techniker mit 10 Proshyzent auch 2016 unter dem amtlichen Durchschnitt

Ausgaben der Krankenversicheshyrung Das Haushaltsjahr 2016 schlieszligt die Techniker mit einem Plus von etwa 22 Millionen Euro ab Zu dem ausgeglishychenen Haushalt tragen vor allem die schlanken Prozesse und die effektive Verwaltung bei Die wirtschaftliche Kulshytur im Unternehmen ist dafuumlr verantshywortlich dass der Fehlbetrag der Zushyweisungen aus dem Gesundheitsfonds aufgefangen werden konnte Die Vershywaltungskosten von 136 Euro je Versishycherten lagen somit auch deutlich unter den durchschnittlichen Verwaltungskosshyten in der gesetzlichen Krankenversicheshyrung (153 Euro)

Die Leistungsausgaben stiegen um 31 Prozent und damit etwas moderater als im Vorjahr Auffaumlllig ist dass die Ausgaben fuumlr Arzneimittel auf einem hohen Niveau noch einmal mit 39 Prozent zunehmen und auf 4 Milliarden Euro ansteigen Den groumlszligten Ausgashybenblock verzeichnet die Techniker bei den Kosten fuumlr die Krankenhausbehandlung Erstmals uumlbersteigt dieshyser Wert mit einem Zuwachs von 38 Prozent die Sieben-Milliarden-Euro-Marke Fuumlr aumlrztliche Behandshylungen wurden 46 Milliarden Euro ausgegeben was einen Anstieg von 29 Prozent bedeutet

Ausgaben der Pflegeversicherung Die Leistungsshyausgaben fuumlr die pflegebeduumlrftigen Versicherten beliefen sich auf rund 13 Milliarden Euro Mit 3 Milshyliarden Euro flieszligt der Groszligteil der Einnahmen der Pflegeversicherung an den Ausgleichsfonds Mit ihm werden andere Pflegekassen unterstuumltzt deren Ausgaben nicht ausreichend durch Einnahmen geshydeckt sind

Abnahmen Der Verwaltungsrat hat die Jahresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse und die Jahshyresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse Pflegeversicherung abgenommen und dem Vorstand dafuumlr Entlastung erteilt

Juli 2017

Dieter F Maumlrtens

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

Dominik Kruchen

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

46 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Vermoumlgensrechnung

Aktiva in Tsd Euro 2015 2016

A Langfristiges Vermoumlgen

I Verwaltungsvermoumlgen 294474 275331

II Mittel der Ruumlckstellungen 2034183 2429274

III Andere Geldanlagen 3077456 3612688

B Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 904561 937768

II Wertpapiere 1923105 1575117

III Kassenbestand und Giroguthaben 23552 15055

C Rechnungsabgrenzungsposten 7356 9010

D Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

Passiva in Tsd Euro 2015 2016

A Netto-Reinvermoumlgen 3076733 3098587

B Ruumlckstellungen 2034183 2429 274

C Verpfl ichtungen 3137799 3310071

D Rechnungsabgrenzungsposten 15972 16309

E Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

In dieser und in den folgenden Tabellen sind Rundungsdifferenzen moumlglich

47

Vermoumlgen

2015 2016

Netto-Reinvermoumlgen in Tsd Euro 3076733 3098587

je Versicherten in Euro 32980 32087

zum Vorjahr je Versicherten - 118 - 27

Davon

Betriebsmittel 1755959 1705756

je Versicherten in Euro 18822 17664

zum Vorjahr je Versicherten - 190 - 62

Ruumlcklagen 946300 1037500

je Versicherten in Euro 10144 10744

zum Vorjahr je Versicherten + 17 + 59

Verwaltungsvermoumlgen inkl Investitionsruumlcklage

374474 355331

je Versicherten in Euro 4014 3680

zum Vorjahr je Versicherten - 42 - 83

Erfolgsrechnung

in Tsd Euro 2015 2016

1 Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds 21313911 22724351

2 Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz 1287826 1709675

3 Erstattungen 42285 51670

4 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 58445 60767

5 Leistungsaufwand 21656712 23109954

6 Verwaltungskosten 1233733 1309365

7 Zinsergebnis 20949 17024

8 Sonstige Einnahmen 8043 7577

9 Sonstige Ausgaben 98417 129891

10 Jahresfehlbetrag (-)Jahresuumlberschuss - 257403 21854

48 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Einnahmen im Detail 2015 2016

Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 22745586 24594001

je Versicherten in Euro 243813 254678

zum Vorjahr je Versicherten + 28 + 45

Davon

Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds

absolut in Tsd Euro 21313911 22724351

je Versicherten in Euro 228467 235317

zum Vorjahr je Versicherten - 29 + 30

Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz absolut in Tsd Euro 1287826 1709675

je Versicherten in Euro 13804 17704

zum Vorjahr je Versicherten ndash + 283

Sonstige Einnahmen absolut in Tsd Euro 143849 159976

je Versicherten in Euro 1542 1657

zum Vorjahr je Versicherten - 154 + 74

Ausgaben im Detail 2015 2016

24572147 Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 23002989

je Versicherten in Euro 246572 254452

zum Vorjahr je Versicherten + 15 + 32

Davon

Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 21656712 23109954

je Versicherten in Euro 232142 239310

zum Vorjahr je Versicherten + 41 + 31

Davon

Aumlrztliche Behandlung absolut in Tsd Euro 4324921 4608482

je Versicherten in Euro 46359 47722

zum Vorjahr je Versicherten + 38 + 29

Zahnaumlrztliche Behandlung ohne Zahnersatz

absolut in Tsd Euro 1450491 1516045

je Versicherten in Euro 15548 15699

zum Vorjahr je Versicherten + 23 + 10

49

Ausgaben im Detail 2015 2016

Zahnersatz absolut in Tsd Euro 361938 363907

je Versicherten in Euro 3880 3768

zum Vorjahr je Versicherten + 18 - 29

Arzneimittel absolut in Tsd Euro 3708728 3988102

je Versicherten in Euro 39754 41298

zum Vorjahr je Versicherten + 54 + 39

Hilfsmittel absolut in Tsd Euro 762963 796889

je Versicherten in Euro 8178 8252

zum Vorjahr je Versicherten + 32 + 09

Heilmittel absolut in Tsd Euro 711308 777475

je Versicherten in Euro 7625 8051

zum Vorjahr je Versicherten + 88 + 56

Krankenhausbehandlung absolut in Tsd Euro 6520595 7003332

je Versicherten in Euro 69895 72522

zum Vorjahr je Versicherten + 25 + 38

Krankengeld absolut in Tsd Euro 1474940 1561341

je Versicherten in Euro 15810 16168

zum Vorjahr je Versicherten + 53 + 23

Fahrkosten absolut in Tsd Euro 374939 410294

je Versicherten in Euro 4019 4249

zum Vorjahr je Versicherten + 96 + 57

Vorsorge- und Rehabilitationsleistungen

absolut in Tsd Euro 306972 317177

je Versicherten in Euro 3290 3284

zum Vorjahr je Versicherten + 51 - 02

Schutzimpfung absolut in Tsd Euro 205930 220120

je Versicherten in Euro 2207 2279

zum Vorjahr je Versicherten + 138 + 33

Fruumlherkennungsmaszlignahmen absolut in Tsd Euro 324596 328676

je Versicherten in Euro 3479 3404

zum Vorjahr je Versicherten + 47 - 22

50 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Ausgaben im Detail 2015 2016

Schwangerscha und Mutterscha

ohne stat Entbindung absolut in Tsd Euro 243622 265110

je Versicherten in Euro 2611 2745

zum Vorjahr je Versicherten + 21 + 51

Behandlungspflege und haumlusliche Krankenpflege

absolut in Tsd Euro 364213 413436

je Versicherten in Euro 3904 4281

zum Vorjahr je Versicherten + 151 + 97

Dialyse absolut in Tsd Euro 136648 143130

je Versicherten in Euro 1465 1482

zum Vorjahr je Versicherten + 64 + 12

Sonstige Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 383907 396438

je Versicherten in Euro 4115 4105

zum Vorjahr je Versicherten + 20 - 02

Praumlvention absolut in Tsd Euro 744643 756656

je Versicherten in Euro 7982 7835

zum Vorjahr je Versicherten + 23 - 18

Verwaltungsausgaben absolut in Tsd Euro 1233733 1309365

je Versicherten in Euro 13225 13559

zum Vorjahr je Versicherten + 99 + 25

Sonstige Ausgaben absolut in Tsd Euro 112545 152828

je Versicherten in Euro 1206 1583

zum Vorjahr je Versicherten - 372 + 312

51

Pflegeversicherung

Vermoumlgensrechnung 2015 2016

Aktiva in Tsd Euro

A Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 102500 110008

II Kurzfristige Geldanlagen 396000 415005

III Kassenbestand und Giroguthaben 286 828

B Rechnungsabgrenzungsposten 25137 37673

523924 563513

Passiva in Tsd Euro

A Reinvermoumlgen 244790 272895

B Verpfl ichtungen 279134 290618

523924 563513

Erfolgsrechnung 2015 2016

in Tsd Euro

1 Beitraumlge 4187123 4471718

2 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 5310 3553

3 Leistungsaufwand der Pfl egeversicherung 1199331 1339563

4 Zahlungen an den Ausgleichsfonds 2826011 2972471

5 Verwaltungskosten 120294 134589

6 Zinsergebnis 108 - 436

7 Sonstige Einnahmen 1 0

8 Sonstige Ausgaben 98 107

9 Jahresuumlberschuss 46807 28105

52 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Leistungsausgaben Pflegeversicherung

Leistungsausgaben in Tsd Euro 2015 2016

Pfl egesachleistung 172597 189955

Pflegegeld 351752 384789

Leistungen fuumlr Pfl egepersonen 63020 68594

Stationaumlre Leistungen 380641 410093

Uumlbrige Leistungen 231321 286132

Leistungsausgaben insgesamt 1199331 1339563

53

Mitglieder- und Versichertenentwicklung

Stichtag Jahresdurchschnitt

01012016 01012017 2015 2016

Mitglieder 7044467 7342157 6874547 7205987

zum Vorjahr +48 +42 +56 +48

Familienangehoumlrige 2433683 2454518 2454552 2450915

Versicherte insgesamt 9478150 9796675 9329099 9656902

zum Vorjahr +35 +34 +46 +35

54 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Der Geschaumlftsbericht der Techniker ndash auch digital

Unter wwwtkdegeschaeftsbericht finden Sie die digitale Ausgabe des TK-Geschaumlftsberichts

Der Geschaumlftsbericht 2016 steht Ihnen auch als PDF zum Download unter wwwpressetkde zur Verfuumlgung

Zu Artikeln die mit diesem Symbol gekennzeichnet sind finden Sie ausfuumlhrliche Videos im digitalen Geschaumlftsbericht

Impressum ndash Verantwortlich fuumlr den Inhalt Techniker Krankenkasse Bramfelder Straszlige 140 22305 Hamburg Telefon 040-69 09-17 83 Internet wwwpressetkde E-Mail pressestelletkde Twitter wwwtwittercomtk_presse

Verantwortlich Prof Dr Volker Moumlws Redaktion Kerstin Grieszligmeier Inga Laboga Texte Kerstin Grieszligmeier Hermann Baumlrenfaumlnger Gabriele Baron Nicole Battenfeld Daniel Burgstaler Dennis Chytrek Jacqueline Dauster Philip Giewer Michaela Hombrecher Inga Laboga Katharina Lemke Natalie Quadbeck Heike Schmedemann Silvia Wirth

Konzept und Gestaltung Christina Bartheidel Produktion Tanja Klopsch Litho Hirte GmbH amp Co KG Hamburg Druck Eversfrank Berlin GmbH Berlin Bilder Andreas Friese Jan Pauls Jan Haas Getty Images

copy Alle Rechte vorbehalten Nachdruck und sonstige Formen der Vervielfaumlltigung ndash auch auszugsweise ndash nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung

Mehr Informationen gibt es online Die digitale Ausgabe des TK-Geschauml sberichts fi nden Sie unter wwwtkdegeschae sbericht

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2010

02

720

17

  • Geschaumlftsbericht 2016
    • Vorwort
      • Dr Jens Baas im Gespraumlch mit13Martina Koederitz
      • Auf das Wesentliche reduziert
      • Interview bdquoDie Technikerldquo schaumlrft13ihren Markenauftritt
      • Kampagne Weil die beste Technik13menschlich ist
      • Position beziehen
      • Digitalisierung Nicht ob sondern wie
      • Interview Digitalisierung aktiv gestalten
      • Die Vermessung der Gesundheitswelt
        • Inhalt
        • 1 Die Techniker
        • 2 Die Technik
          • Thomas Ballast im Gespraumlch mit xbird
          • SmartHealth
          • Smart vernetzt
          • Digitale Versorgung
          • Service digital
          • Interviews Agiles Arbeiten amp Pflege
          • Innovationsfonds neue Wege in der Versorgung
            • 3 Wir Techniker
              • Techniker vernetzenTechniker
              • (Fuumlr) Techniker von morgen
              • Wissenschaft fuumlr Techniker
              • Techniker unterwegs
              • Ehrenamtlich fuumlr die Techniker
              • Interview bdquoStarke Selbstverwaltungldquo
              • Verwaltungsrat konkret
              • Sozialwahl gelebte Teilhabe
                • 4 Die Finanzen
                  • Jahresruumlckblick in Zahlen
                  • Vermoumlgensrechnung
                  • Vermoumlgen
                  • Einnahmen amp Ausgaben
                  • Pflegeversicherung
                  • Leistungsausgaben Pflegeversicherung
                  • Mitglieder- und Versichertenentwicklung
                    • Impressum

23

wissen fehlt Es gibt schlieszliglich keine Webseiten die beschreishyben welche Schritte man gehen muss um erfolgreich zu sein Das ist wie ein Dschungel

Ballast Es ist sicher sinnvoll fruumlhzeitig gemeinsam den Weg von der Entwicklung bis zur Vermarktung durchzugehen um moumlgliche Stolpersteine zu identifizieren Deshalb ist es wichtig dass sich beide auf einen gemeinsamen Weg einlassen Eine gute Idee oder Technologie reicht in der Regel nicht aus Manchshymal habe ich den Eindruck dass Start-ups die Kundenperspekshytive ndash das heiszligt die Frage ob ein Produkt tatsaumlchlich Nutzen schafft oder vielleicht sogar Angst macht ndash vernachlaumlssigen

Sujka Start-ups brauchen fruumlhzeitig Klarheit uumlber moumlgliche Hindernisse die den Weg gefaumlhrden Fuumlr uns kann jeder Zeitshyverzug weil man zum Beispiel sein Konzept umschmeiszligen muss existenzgefaumlhrdend sein Ideal waumlre daher ein stanshydardisierbarer Prozess eine Art Leitfaden fuumlr alle die mit aumlhnlichen Herausforderungen kaumlmpfen

Ballast Diese Klarheit haben wir natuumlrlich auch nicht immer Wir stehen im staumlndigen Dialog mit den Aufsichtsbehoumlrden und muumlssen immer wieder herausfinden was unsere Kunshyden wollen Und manches ergibt sich erst im Prozess Fuumlr Start-ups besteht die grundsaumltzliche Herausforderung im Gesundheitssystem Hier treffen eine hohe Geschwindigkeit und kurze Innovationszyklen auf einen ausgepraumlgten regushylatorischen Rahmen Orientieren Sie sich angesichts dieser Hindernisse eher ins Ausland

Harder Der deutsche Markt ist fuumlr uns wichtig Wir sind aber oft in den USA dort geht die Digitalisierung schneller voran es wird mehr ausprobiert

Sujka Wir sehen hierzulande erste Fortschritte Ein Start-up zu gruumlnden ist schon fast Mainstream es gibt Wettbewerbe und Programme Sie haben ja auch Projekte und einen Wettshybewerb gestartet und sagen Wir machen einfach mal auch wenn nicht alles von Anfang an planbar ist Ich hoffe die Entshywicklungen gehen schnell genug voran damit sich nicht viele Start-ups in die USA verabschieden

Ballast Wir muumlssen deshalb an den Rahmenbedingungen arbeiten Unser Gesundheitssystem ist nicht auf das Temshypo der Digitalisierung vorbereitet Fuumlr Start-ups brauchen wir schnellere Zugangsmoumlglichkeiten einen Weg speziell fuumlr bdquodigitale Versorgungsprodukteldquo Sie muumlssen die Chance hashyben mit verringerten Anforderungen zu starten Gleichzeishytig sollten sie den Auftrag bekommen fruumlhzeitig Daten zu Wirksamkeit und Nutzen zu erheben Das muumlssen wir in den naumlchsten zwei bis drei Jahren auf den Weg bringen denn das Gesundheitswesen darf den Anschluss an die Digitalisierung nicht verlieren

Unter wwwtkdegeschaeftsbericht finden Sie das ganze Gespraumlch im Film

bdquoStart-ups brauchen fruumlhzeitig Klarheitldquo

Sebastian Sujka

24 Geschaumlftsbericht 2016 Die Technik

ndash

SmartHealth Die Bevoumllkerung ist bereit fuumlr digitale Gesundheitsangebote ndash so lautet das Fazit der Studie SmartHealth die Forsa im Auftrag der Techniker durchgefuumlhrt hat Untersucht wurde dabei nicht nur ob die technischen Voraussetzungen mittlerweile gegeben sind sondern auch wie ausgepraumlgt die Bereitschaft ist sich mit Gesundheitsdienstleistern zu vernetzen digitale Hilfsmittel beim Selbstmanagement der eigenen Gesundheit zu nutzen und einer vernetzen Nutzung der Daten zuzustimmen wenn dies der Forshyschung und der eigenen Gesundheitsprognose dient Schluumlsselshyworte sind in diesem Zusammenhang Selbstbestimmung Vershytrauen und tatsaumlchlicher Nutzen neuer Anwendungen ndash mit ihnen steigt die Akzeptanz der digitalen Medizin Der Studienband zum Download wwwtkde Webcode 915488

82 glauben dass Onlinekommunikation mit der Arztpraxis

in zehn Jahren alltaumlglich ist

61der Menschen in Deut

sc

hland wuumlrden

ihre medizinischen Daten anonym fuumlr Forschungszwecke spenden

Der Kontakt zur Krankenkasse wird digital Die Mehrheit erwartet in zehn Jahren eine deutliche Zunahme der Onlinekommunikation

3 1 9

48

40

ja wahrscheinlich weiszlig nicht

eher nicht Rundungsdifferenzen moumlglich

ja bestimmt nein bestimmt nicht

Wandert die Gesundheit in Zukunft in die digitale Sphaumlre In zehn Jahren wird dies bei Gesundheitsthemen ganz alltaumlglich sein

Internetrecherche

Einsatz von Apps

Austausch in sozialen Netzwerken

56

43

31

41

36

43

10 20 30 40 50

ja bestimmt ja wahrscheinlich

25

Smart vernetzt Die Techniker unterstuumltzt Versicherte in Sachen bdquoSelbstbestimmung als Patientldquo ndash und foumlrdert Innovashy tionstreiber die mit ihren Ideen die Gesundheitsversorgung im Sinne der Kunden voranbringen wollen

Starke Patienten nutzen Zeit beim Arzt besser Diabetes Uumlbergewicht Kopf- und Ruuml- Seminarangebot Patient sein kann man lernen Wie man lershyckenschmerzen ndash oft sind die groszligen nen kann bdquoselbstbestimmter Patientldquo zu sein zeigen die Kursrei-Volksleiden der Grund fuumlr medizinische he bdquoKompetent als Patientldquo und die gleichnamige Broschuumlre Behandlungen und Kosten in Milliarden- Darin erfahren Versicherte wie sie qualitativ hochwertige Inforshyhoumlhe Allen dreien ist es gemein dass der mationen recherchieren und Arztgespraumlche vor- und nachberei-Patient mit seinem Verhalten den Schluumlsshy ten koumlnnen So koumlnnen Arzt und Patient die oft knappe Zeit im sel fuumlr Verlauf und moumlgliche Folgeerkran- Behandlungszimmer fuumlr die bdquosprechende Medizinldquo die gemeinshykungen selbst in der Hand hat Studien same Therapieplanung und das Festlegen individueller Behandshyim Auftrag der Techniker zeigen Schon lungsziele nutzen Davon profitieren insbesondere chronisch das Wissen um die eigene Erkrankung kranke Patienten die oft im Laufe der Jahre ein fundiertes Wissen steigert die Therapietreue (Adhaumlrenz) uumlber ihre Erkrankung erwerben Im Arzt-Patienten-Gespraumlch geht

es fuumlr sie dann mehr darum den Therapieverlauf und die Prog-Die Techniker setzt deshalb auf Programshy nose zu besprechen und individualisierte Behandlungsziele geshyme die den Patienten in seiner Kompeshy meinsam festzulegen tenz staumlrken Dadurch koumlnnen sogar Operationen vermieden werden wie Als Patient Verantwortung zu uumlbernehmen etwa durch Beweshydas bdquoZweitmeinungsprogrammldquo der gung kann die Prognose verbessern Eine Studie der Universi-Techniker zeigt Neun von zehn aumlrztlich taumltsklinik Freiburg hat gezeigt Wer sich erreichbare Gesundheitsshyverordneten Ruumlcken-OPs konnten vershy ziele setzt und diese verfolgt verbessert den Gesundheitszustand mieden werden indem der Patient zuvor und die Adhaumlrenz Dieses Selbstmanagement unterstuumltzt die auf eine zweite Meinung setzte Techniker auch mit Online-Gesundheitscoachings

Old Economy meets New Economy Innovationen haben es im deutschen Gesundheitswesen oft Mehrere Workshop-Phasen vermittelshynicht leicht Ihr Nutzen muss erst wissenschaftlich belegt ten Kompetenzen in kundenorientierter sein Datenschutz und rechtlicher Rahmen stellen hohe An- Produktentwicklung Kenntnisse des forderungen an neue Angebote ndash aus Sicht vieler Start-ups Gesundheitswesens und Business-Exshysind das hohe Huumlrden Um Start-ups im Gesundheitswesen pertise zu vernetzen hat die Techniker die Health-i-Initiative gestarshytet die im TK-Innovationstag und der Health-i-Preisverlei- Im Herbst trafen sich schlieszliglich rund hung im November gipfelte 50 Akteure aus dem Gesundheitsweshy

sen sowie Vertreter von fuumlnf Start-ups bdquoSmarte Ideen fuumlr die Gesundheitsversorgung gesuchtldquo lau- auf dem TK-Innovationstag im Berliner tete der Aufruf der Techniker sich fuumlr den gemeinsam mit Soho House zu einer Open-Space-Konshydem Handelsblatt ausgelobten Health-i-Award zu bewerben ferenz mit Pitch Das Ziel Den Ausshyndash ihm folgten weit uumlber 100 Start-ups mit Ideen von der ad- tausch etablierter Akteure im Gesundshyhoc-Labordiagnostik uumlber die Schnell-Erkennung von Klinikshy heitswesen mit jungen Gruumlndern zu keimen bis zur Gedaumlchtnistraining-App fuumlr Schlaganfall- und foumlrdern Als Gewinner ging das Berliner Krebs-Patienten Start-up xbird hervor und gewann die

Entwicklungskooperation mit der Techniker

26 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

Digitale Versorgung die Zukunft aus der Hosentasche

Erfahrungen von Patienten sammeln Symptome beobachten Diagnosen stellen und einen Therapieplan festlegen ndash was Aumlrzte schon seit der Antike tun erlebt einen wahren Boom digitaler Unterstuumltzung

Elektronische Schmerztagebuumlcher liefern dem Arzt einen exakten Schmerz- und Medikationsverlauf die Dauer-Blutdruckmessung uumlbernimmt das Smartphone und selbst die verordnete Medizin kommt immer haumlufiger nicht als Saft oder Tablette daher sondern als individualisiertes Sportprogramm (gespeichert auf einem Chip) oder als Selbstmanagement-App die zu Entspannung oder Bewegung raumlt

Dabei wird der Arzt nicht ersetzt sondern in den Bereichen Patienteninformation Datengewinnung (also Anamnese) und bei Hausbesuchen via Videosprechstunde eher entlastet Die Rolle der Sensorik und des Trackings ndash also der routinemaumlszligigen Erfassung eines taumlglichen Bewegungsprofils des Krankheitsshyverlaufs oder des Medikamentengebrauchs ndash nimmt in starkem Maszlige zu So werden dem Mediziner in naher Zukunft schon

beim Erstgespraumlch mit dem Patienten viele valide Daten autoshymatisch zur Verfuumlgung stehen die er bei Diagnosestellung und Therapieplanung einbeziehen kann

Mobile Partner fuumlr unterwegs Dabei ist die Huumlrde bdquoMobilishytaumltldquo laumlngst genommen und die ersten medizinisch sinnvollen und auch notwendigen Apps stehen zur Verfuumlgung So wershyden elektronisch erfasste Daten wie im TK-DiabetesTagebuch zum staumlndigen Begleiter und der digitale Coach ndash egal ob in der Gesundheitspraumlvention oder Schmerzbehandlung ndash ein zuverlaumlssiger Partner fuumlr die Hosentasche Das ist ein erster Schritt ndash in Zukunft sind auf Grundlage dieser Daten dann auch Vorhersagemodelle zu bevorstehenden Gesundheitsershyeignissen wie Herzinfarkt oder Asthmaanfall moumlglich

27

Migraumlne-App Bei chronischen Kopfschmerzen greifen viele nur zur Tablette ndash aber dabei zu kurz Hilfreich ist ein Selbstmanageshyment der Kopfschmerzen Dies faumlngt mit dem Dokumentieren der Schmerzattacken und Medikamenteneinnahmen an und reicht bis zur in die App integrierten progressiven Muskelentspannung

Die App bietet unter anderem bull ein Kopfschmerztagebuch mit Schmerzkalender bull eine Auswertungsfunktion mit pdf-Export fuumlr das Gespraumlch

mit dem Arzt bull die Moumlglichkeit mit Experten zu chatten und bull die Vernetzung mit anderen Patienten Weitere Informationen zur App wwwtkde Webcode 917996

Pilotstudie Valedo ndash digitale Ruumlckentherapie Ein Tablet zwei Senshysoren und eine Anwendung die wie ein Computerspiel aussieht ndash ein kleiner Koffer mit diesen Utensilien verspricht die Ruumlckenmuskulatur spielerisch zu trainieren Moumlglich machen dies die individuelle Einweishysung durch einen Schmerztherapeuten und ein spezielles Programm fuumlr zuhause Macht der Patient in der Spielsituation die richtigen Beweshygungen wird ihm das auf dem Bildschirm angezeigt ndash ebenso wie falshysche Bewegungen Das ermoumlglichen die an Brust- und Kreuzbein befesshytigten Bewegungssensoren die jede Bewegung messen

bull Fast jeder zehnte Fehltag ist ruumlckenbedingt bull Die digitale Ruumlckentherapie richtet sich an Patienten die schon

vier Wochen oder laumlnger wegen Ruumlckenbeschwerden arbeitsunfaumlhig sind bull Ergebnisse der Studie werden im Laufe von 2017 erwartet

eCoaches Knapp eine halbe Million Menschen in Deutschland hat bereits einen TK-GesundheitsCoach im Internet genutzt Ob mehr Bewegung weniger Kopfschmerzen oder Stress besser bewaumlltigen ndash die Coaches helfen mit acht bis 14 Wochen dauernden Programshymen dabei sich zu informieren persoumlnliche Gesundheitsziele zu erreichen und so das persoumlnliche Wohlbefinden Stuumlck fuumlr Stuumlck zu verbessern

bull Verschiedene Gesundheitsziele stehen zur persoumlnlichen Auswahl bull Durch das Smartphone wird der Coach zum virtuellen Begleiter

Tinnitracks Eine Aussicht auf Heilung haben viele der drei Millionen Tinnitus-Pashytienten in Deutschland kaum ndash eine erfolgreiche Therapie gibt es bisher nicht Eine Chance auf Linderung bietet die App bdquoTinnitracksldquo die die Lieblingsmusik um den Stoumlrton filtert und so zur Therapie wird Erste Ergebnisse der Patientenbefragung zeigen Bei jedem dritten Patienten lindert Tinnitracks die Beschwerden deutlich

Tinnitracks bull ist verfuumlgbar in Hamburg Bayern Hessen Nordrhein-Westfalen und Baden-Wuumlrttemberg bull ist Teil eines Versorgungsangebotes im Rahmen der Integrierten

Versorgung und wird vom teilnehmenden HNO-Arzt verordnet und bull wird bei 1000 Patienten unter Alltagsbedingungen auf seine Wirksamkeit gepruumlft

28 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

Kunden koumlnnen mit der TK-App unter anderem Ǵ Krankmeldungen und Dokumente an die Techniker uumlbermitteln Ǵ Nachrichten an die Techniker schicken Ǵ TK-Briefe online empfangen Ǵ das TK-Bonusprogramm digital nutzen Ǵ die verschriebenen Medikamente der letzten drei Jahre einsehen

Die TK-App wird kontinuierlich um weitere Funktionen erweitert

Service digital Digitale Angebote erleichtern es Versicherten Gesundheitsshyangelegenheiten flexibel in den Alltag zu integrieren Mit der TK-App und der Entwicklung der elektronischen Gesundheitsakte treibt die Techniker diese digitalen Moumlglichkeiten weiter voran

Die eGA Gesundheitsdaten in der Hand der Versicherten Die elektronische Gesundheitsakte (eGA) wird ein Speicherort fuumlr Dashyten werden den die Versicherten komplett selbst verwalten Jeshyder wird selbst bestimmen was in die Gesundheitsakte kommt und wer darauf zugreifen kann ndash ganz aumlhnlich wie bei einem Bankshyschlieszligfach IBM wird die Akte als Dienstleister zur Verfuumlgung stellen aber selbstverstaumlndlich keinen Zugriff auf die Daten hashyben Auch die Techniker wird als Krankenkasse nur mit Zustimshymung des Versicherten Zugriff bekommen ndash und auf Wunsch die Leistungsdaten zur Verfuumlgung stellen Nutzer koumlnnen dann zum Beispiel mit einem Klick sehen welche verschreibungspflichtigen Medikamente sie in den letzten drei Jahren bekommen haben Diese Liste kann dann jeder selbst um die Medikamente ergaumlnzen die nicht der Verschreibungspflicht unterliegen Auch weitere Dashy

ten soll jeder Versicherte selbst in seine Akte einpflegen koumlnnen Denkbar ist auszligerdem dass Sensordaten etwa von Fitnesstrashyckern direkt in die Akte flieszligen

TK-App Krankmeldungen uumlbermitteln TK-Briefe online empfangen oder Nachrichten an die Techniker schicken Die TK-App bietet viele Funktionen bequem per Smartphone Aufbauend auf der Online-Filiale bdquoMeine TKldquo ergaumlnzt die TK-App das bisherige Service- und Leistungsangebot So ist beishyspielsweise das TK-Bonusprogramm komplett digital nutzbar und die Medikamentenuumlbersicht bietet einen Uumlberblick uumlber die verordneten Medikamente der letzten drei Jahre Besonshyders nutzerfreundlich ist die vereinfachte Interaktion mit der Techniker Dokumente koumlnnen mit dem Smartphone abfotoshygrafiert und sicher uumlbermittelt werden Damit geht die Techshyniker einen weiteren Schritt in Richtung digitaler Krankenkasse

Die TK-App ist fuumlr Kunden der Techniker kostenlos im Apple App Store und bei Google Play downloadbar Die Nutzung der App erfordert ein Smartphone mit dem Betriebssystem iOS oder Andshyroid Weitere Informationen finden Sie auf wwwtkde unter dem Webcode 937842

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Zusammenarbeit So agil ist die TK Schnell Ziele erreichen statt langwierige Plaumlne abzuarbeiten Aufshygaben teilen statt sie allein zu erledigen als Team entscheiden statt den Chef beschlieszligen zu lassen Die Techniker arbeitet zushynehmend agil Was das im Arbeitsalltag bringt verraten die Orshyganisationsentwicklerin Nadja Stephani die beim Einstieg in dieshyse Arbeitsweise unterstuumltzt und Randolf Sprengnether dessen Team Projekte agil managt

Frau Stephani warum kommt in der TK die agile Arbeitsweise zum Einsatz Stephani Agile Methoden kommen urspruumlnglich aus der Softshywareentwicklung und werden deshalb in unserer IT schon lange genutzt Seit 2016 fuumlhren wir die agile Arbeitsweise aber auch gezielt in anderen Bereichen bei uns ein ndash etwa in der Projektarshybeit oder im Versorgungsmanagement Wir wollen so flexibler werden und gerade bei komplexen Themen unsere Produkte noch enger auf den Kunden abstimmen

Herr Sprengnether was bringen Ihnen agile Techniken Sprengnether Wir nutzen diese Arbeitsweise um unser Intrashynet weiterzuentwickeln Anfangs war es ungewohnt sich als Team taumlglich uumlber den aktuellen Stand unserer Themen auszushytauschen und zusammen zu entscheiden welche Aufgaben geshyrade die wichtigsten sind Inzwischen profitieren wir davon Wir organisieren uns besser konzentrieren uns auf das Wesentliche und bekommen unsere Aufgaben schneller erledigt Und schlieszligshylich haben wir so auch ein staumlrkeres Wir-Gefuumlhl entwickelt denn wir bringen eine Sache gemeinsam voran und identifizieren uns als Team noch staumlrker mit unserer Arbeit

Nadja Stephani und Randolf Sprengnether schaumltzen die Flexibilitaumlt der agilen Arbeitsorganisation

Vernetzte Effizienz in der Pflege Peter Wilhelm leitet das neueste Pflegezentrum der Techniker Im Interview erlaumlutert er wie das Zentrum in die Pflegeinfrastruktur eingebunden arbeitet

Das dritte und somit juumlngste Pflegezentrum der Techniker eroumlffnete im Oktober ndash was wird dort geleistet Wilhelm Wir betreuen in Mainz aktuell mit rund 100 Mitarbeishytern Pflegefaumllle aus Hessen und dem Suumlden Nordrhein-Westfashylens Perspektivisch werden wir aber deutlich wachsen und unseshyre Aufgaben erweitern Wir wollen fuumlr pflegende Angehoumlrige ansprechbar sein und der Bedarf nimmt zu

Was waren die Herausforderungen beim Aufbau Wilhelm Wir haben die neue Infrastruktur im laufenden Betrieb aufgebaut ndash im Vorfeld der groumlszligten Neuerung in der Pflegeversishycherung zum Jahreswechsel in deren Rahmen die Kolleginnen und Kollegen unsere Versicherten umfassend informierten und deren Fragen beantworteten Parallel dazu arbeiteten die erfahshyrenen Kollegen aus den Zentren in Kiel und Dresden die Mitarbeishyter fuumlr den neuen Standort ein so dass das neue Zentrum ab dem Einzugstag eigene Kontingente bearbeiten konnte Das funktioshynierte dank teamuumlbergreifender Arbeit und enger Vernetzung zwischen den Zentren richtig gut

Wie ist das Zentrum in die Pflegeinfrastruktur integriert Wilhelm Ein Groszligteil der fachlichen Kommunikation zwischen Zentren und Unternehmenszentrale laumluft uumlber eine digitale Plattshyform Uumlber dieses Forum tauschen sich die fachlich Verantwortshylichen zentrumsuumlbergreifend zu Themenschwerpunkten wie etwa Pflegedienste oder Hospizbehandlung aus Das ermoumlglicht uns Loumlsungen fuumlr aktuelle Fragen fuumlr alle sichtbar und verbindshylich sowie schnell und effizient in die Praxis zu uumlberfuumlhren

Peter Wilhelm leitet das Pflegezentrum der Techniker in Mainz

30 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

Innovationsfonds neue Wege in der Versorgung

Der Innovationsfonds foumlrdert Versorgungsinnovationen und die Versorgungsforschung in Deutschland und wird vom Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) verwaltet Im Fokus stehen Projekte die verschiedene Sektoren des Gesundheitsshywesens einbeziehen und uumlber die bisherige Regelversorgung hinausgehen um die Versorgung der gesetzlichen Krankenkassen weiterzuentwickeln Im Bereich Versorgung hat die Techniker insgesamt 27 Foumlrderzusagen erhalten Fuumlnf dieser Projekte verantwortet die Techniker als sogenannte Konsortialfuumlhrerin also federfuumlhrend

NetzWerk GesundAktiv ndash laumlnger selbstbestimmt leben Wie koumlnnen aumlltere Menschen moumlglichst lange selbstbestimmt in den eigenen vier Waumlnden leben Das ist die zentrale Fragestellung des NetzWerk GesundAktiv in Hamburg Das Projekt ist ein sektorenshyuumlbergreifendes Hilfs- und Betreuungsnetzwerk im Quartier Es integriert und verbindet bestehende regionale Hilfs- und Versorshygungsangebote mit eigenen Bausteinen und erprobt ein technishysches Assistenzsystem

Im Zentrum steht die koordinierende Stelle (KS) im Hamburger Albertinen-Haus Dort durchlaufen die Teilnehmer Untersuchunshygen und Tests Sie erhalten einen individuellen Unterstuumltzungsshyplan und einen Tablet-PC Je nach persoumlnlichem Bedarf wird der Alltag der Teilnehmer durch Angebote des Projekts unterstuumltzt Der Tablet-PC dient als Kommunikationsplattform So koumlnnen die Teilnehmer etwa per Video mit der KS sprechen oder einen Notruf an die Johanniter-Unfall-Hilfe absetzen In weiteren Ausbaustushyfen sind auch Haussteuerungsfunktionen und eine intelligente Notfallerkennung mit Hilfe von angeschlossenen Bewegungsmelshydern moumlglich

Teledermatologie ndash Hautarztversorgung auf dem Land Wie laumlsst sich mit Hilfe der Telemedizin die Versorgung auf dem Land verbessern Die Dermatologie bietet dafuumlr gute Voraussetzunshygen Denn Hauterkrankungen sind fotografisch gut abbildbar und solche Fotos koumlnnen auf digitalem Weg in angemessener Qualitaumlt versendet werden Das nutzt das Projekt Teledermatoshylogie in Mecklenburg-Vorpommern Bereits heute ist eine flaumlchenshydeckende dermatologische Versorgung von Patienten dort nicht mehr sichergestellt Wartezeiten fuumlr Termine von mehreren Moshynaten sind uumlblich Die Praxen der rund 60 niedergelassenen Hautaumlrzte sind vor allem in den Staumldten konzentriert Das Projekt etabliert ein telemedizinisches Konsil zwischen Haus- und Fachaumlrzten Die Teilnehmer nutzen dabei eine App die Veraumlndeshyrungen der Haut abbildet Anschlieszligend leiten sie die Daten an die Dermatologie der Universitaumltsmedizin Greifswald oder an koshy

operierende niedergelassene Dermatologen weiter Von diesen Experten erhalten sie uumlber die App anschlieszligend eine konsiliarishysche Empfehlung zur weiteren Behandlung Sofern Patienten kurzfristig keinen Termin bei einem Dermatologen erhalten muumlsshysen sie nun nicht zwangslaumlufig eine Klinik aufsuchen Sie koumlnnen sich an ihren bereits behandelnden Hausarzt wenden und werden per Telekonsil trotzdem parallel von Spezialisten beraten oder behandelt

TransFIT ndash luumlckenlos in die Erwachsenenmedizin Zaumlhlt man alle Kinder- und Jugendvorsorgeuntersuchungen (U1 ndash U11 J1 und J2) und empfohlenen zahnaumlrztlichen Kontrolltermine zusamshymen kommt ein Kind bis zum 18 Geburtstag auf etwa 43 regushylaumlre Arztbesuche Allerdings ist die Versorgung in der sogenannshyten Transitionsphase der Uumlbergangsphase vom Jugendlichen zum Erwachsenen oft luumlckenhaft Besonders kritisch ist dies bei Kindern und Jugendlichen mit chronischen Erkrankungen wenn der bis dato behandelnde Kinderarzt mit der Volljaumlhrigkeit nicht mehr zustaumlndig ist

Diese Luumlcke will das Projekt TransFIT schlieszligen TransFIT steht fuumlr Fruumlhintervention zur Vorbereitung und Begleitung des Transitishyonsprozesses aus der Kinder- und Jugendmedizin in die Erwachshysenenmedizin Basierend auf dem regional bereits erfolgreichen Berliner TransitionsProgramm (BTP) sollen zeitliche Verzoumlgerunshygen waumlhrend des Arztwechsels durch ein telemedizinisch arbeishytendes Fallmanagement bundesweit vermieden werden Fallmashynager begleiten die Jugendlichen ab 12 Jahren und bereiten sie auf den Uumlbergang vor Ausgangspunkt ist ein ausfuumlhrliches Geshyspraumlch des Kinderarztes sowie daran anknuumlpfend eine systemashytische Einschaumltzung inwieweit bei den Jugendlichen Bedarf fuumlr eine spezifische Unterstuumltzung in der Uumlbergangsphase besteht Neben der kontinuierlichen telemedizinischen Begleitung komshymen sogenannte Transitionsschulungen zum Einsatz die die Faumlhigkeiten der jugendlichen Patienten zum eigenstaumlndigen Mashynagement ihrer chronischen Erkrankungen verbessern

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VERO ndash Die Versorgung von Menschen mit Rheuma optishymieren Rheumatoide Arthritis ist eine haumlufige chronische Gelenkerkrankung an der Schaumltzungen zufolge etwa 800000 Menschen in Deutschland leiden Mit dem Projekt VERO sollen Versorgungsqualitaumlt und Versorgungseffizienz bei der Theshyrapie verbessert werden indem die Arzneimitteltherapie opshytimiert wird

Bisher wird die Erkrankung unter anderem mit hochwirksamen entzuumlndungshemmenden Medikamenten und haumlufig auch mit Schmerzmitteln behandelt Seit mehreren Jahren sind fuumlr diese Indikation nun auch sogenannte Biologika verfuumlgbar Arzneimitshytel durch die immer mehr Patienten beschwerdefrei leben koumlnshynen Sind die Symptome abgeklungen und ist die Krankheitsaktishyvitaumlt gering koumlnnen die Medikamente reduziert oder sogar ganz abgesetzt werden In diesen Faumlllen spricht man von bdquoDeeskalatishyonldquo Bislang geschieht das in der Therapie der rheumatoiden Arshythritis nur selten VERO zielt darauf ab dass nur das notwendige Maszlig an Arzneimitteln zum Einsatz kommt und leistet somit auch einen Beitrag zur Erhoumlhung der Arzneimitteltherapiesicherheit

Mit VERO wird erstmals in Deutschland die schrittweise Deeskashylation von Menschen mit rheumatoider Arthritis systematisch in der Versorgungsrealitaumlt umgesetzt und evaluiert Dies geschieht im engen Austausch zwischen Arzt und Patient Ziel ist es den Patienten eine passgenaue Therapie anzubieten Neben einer engmaschigen Krankheitskontrolle soll vor allem das Selbstmashynagement des Patienten gestaumlrkt werden

LeIKD ndash Orientierung zur Gesundheit Diabetes Mellitus Typ 2 und Koronare Herzkrankheit bringen erhoumlhte kardiovaskulaumlre Risikofaktoren mit sich erhoumlhen also das Risiko etwa einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden Gesundheitsorienshytiertes Verhalten kann diese Risikofaktoren senken Dafuumlr ist jedoch ein veraumlnderter Lebensstil notwendig Auf diesem Weg begleitet das Programm LeIKD betroffene Hochrisikopatienten mit einem individuell abgestimmten Bewegungs- und Ernaumlhshyrungsprogramm Dabei kommen Aktivitaumlts- und Pulsmesser eine Kommunikations-App und bestehende Gesundheitsproshygramme der Techniker zum Einsatz Zudem werden Hausaumlrzte Diabetologen Kardiologen Ernaumlhrungs- und Physiotherapeushyten eingebunden

Alle Projekte in der Uumlbersicht wwwtkde Webcode 935240

Versorgungsforschung zehn Foumlrderzusagen Lassen sich unerwuumlnschte Neben- und Wechselwirshykungen von neu zugelassenen Praumlparaten mithilfe von Routinedaten fruumlhzeitig erkennen Wie muss ein Fehshylerberichts- und Lernsystem fuumlr die Arztpraxis ausseshyhen damit es auch tatsaumlchlich genutzt wird und die ambulante Behandlung sicherer macht Warum wershyden Patienten mit Brustschmerzen in bestimmten Reshygionen Deutschlands besonders oft per Linksherzkashytheter untersucht Das sind einige der Fragen denen die Techniker mit Partnern wie Universitaumlten und anshyderen Forschungseinrichtungen in insgesamt zehn Versorgungsforschungsprojekten auf den Grund geht

Die zehn Projekte haben Anfang 2017 vom Innovatishyonsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses Foumlrderzusagen in Houmlhe von 125 Millionen Euro erhalshyten Bei sieben der zehn bewilligten Projekte ist das WINEG das wissenschaftliche Institut der TK fuumlr Nutshyzen und Effizienz im Gesundheitswesen Konsortialshypartner

Bei einigen der Projekte geht es auch darum zu untershysuchen wie wirksam bestimmte Arzneimittel sind Mit Blick auf risikobehaftete Medikamente in der Schwanshygerschaft wird das WINEG beispielsweise eine neue wissenschaftliche Methodik entwickeln um mithilfe von Routinedaten bekannte Risiken systematisch zu uumlberpruumlfen weiter zu erforschen und bislang noch unshybekannte Risiken zu entdecken Um wichtige genetishysche Risikofaktoren bei der Arzneimitteltherapie zu identifizieren wird das WINEG ebenfalls Routinedaten analysieren und zudem mit pseudonymisierten Befrashygungsergebnissen verknuumlpfen

32 Geschaumlftsbericht 2016 Wir Techniker ndash

Wir Techniker Wie werden wissenschaftliche Ergebnisse praktisch nutzbar Wie kann man Eltern chronisch kranker Kinshyder unterstuumltzen Uumlber 13000 Mitarbeiter arbeiten nach dem Prinzip bdquovon Technikern fuumlr Technikerldquo

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Von Technikern fuumlr Techniker

Wir Techniker das sind uumlber 13000 Menschen die sich in ganz Deutschland nicht nur um die Anliegen von rund 98 Millionen Versicherten kuumlmmern sondern auch daran arbeiten die Angebote der Techniker stets in deren Sinne zu verbessern

Das beginnt beim Austausch mit den Versicherten fuumlr den untershyschiedliche Wege offen stehen

die wir Techniker stets ausbauen ndash von Anruf bis App Wir sorgen dafuumlr dass dieshyse Kommunikationspfade zuverlaumlssig schnell und effizient funktionieren und sich stets den Wuumlnschen der Versichershyten entsprechend weiterentwickeln

Wir Techniker stehen nicht nur mit Vershysicherten im permanenten Dialog sonshydern sind unterwegs um auf relevanten Foren in Sachen Versorgung Service oder Wissenschaft unsere Standpunkte und Innovationen vorzustellen aber auch Impulse aufzunehmen und zu deshybattieren Zu diesen Innovationen gehoumlshyren auch Angebote fuumlr Techniker von morgen vom Peer-to-Peer-Projekt in Sachen digitale Kompetenz fuumlr Schuumller bis zur Lern-App fuumlr unsere Auszubilshydenden

Auch das Thema Patientensicherheit ist fuumlr uns Techniker ein zentrales Anlieshygen Wie hier wissenschaftliche Inforshymationen fuumlr Versicherte unmittelbar praktisch nutzbar werden zeigt beishyspielsweise ein digitales Informationsshypaket uumlber Multiressistente Erreger (MRE) Fuumlr den Bruumlckenschlag zwischen wissenschaftlicher Forschung und anshywendbarem Wissen sorgen die Technishyker des Wissenschaftlichen Instituts der TK fuumlr Nutzen und Effizienz im Geshysundheitswesen (WINEG)

Das Prinzip bdquovon Technikern fuumlr Technishykerldquo setzt jedoch kein Hauptamt voraus Das beweisen die ehrenamtlichen Mitshyglieder des Verwaltungsrats Im houmlchsshyten Gremium der Techniker treffen sie alle Entscheidungen von grundsaumltzlicher Bedeutung kontrollieren im Sinne der Versicherten Vorstand und Verwaltung und legen zusaumltzliche Leistungen fest

34 Geschaumlftsbericht 2016 Wir Techniker

34 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker ndash

Techniker vernetzen Techniker Wer mit der Techniker in Kontakt treten will hat viele Moumlglichkeiten ndash von mobil bis postalisch Fuumlr Tempo bei der Vernetzung von uumlber 13000 Technikern und rund 98 Millionen Versicherten sorgen unter anderem diese Techniker

Postmanagement Fuumlr Dirk Stejskal beshydeutet Technikergeist in der taumlglichen Arbeit bis ins Detail ausgefeilte Qualitaumlt mit Houmlchstgeschwindigkeit zu verbinden Der gelernte Drucker arbeitet im Druckshyzentrum der Techniker wo 2016 rund 32 Millionen Brief-Sendungen produziert und versendet wurden Dort zaumlhlen houmlchste Datenschutzstandards technische Akkushyratesse und feste Zeitfenster

Dass alle Kunden so schnell wie moumlglich ihre Briefe erhalten dafuumlr sorgen neben Dirk Stejskal und seinen Kollegen zwei der modernsten Inkjetbasierten Rollen-Dishygitaldrucksysteme sowie drei Hochleisshytungskuvertiermaschinen bdquoWas die Kolleshyginnen und Kollegen an den Schreibtischen bundesweit verschicken wollen wird hier gedruckt kuvertiert und bis zum Versand fertig gemacht Uumlber den ganzen Prozess koumlnnen wir exakt verfolgen welcher Brief gerade wo ist ob alle notwendigen Forshymulare oder Beipacks enthalten sind und im Fall der Faumllle beschaumldigte Briefe sofort automatisch nachproduzierenldquo erlaumlutert der Operator Pro Stunde nehmen bis zu 23000 Standardbriefsendungen den Weg von der Druckdatei bis ins Kuvert denn rein rechtlich beduumlrfen viele Anliegen noch der klassischen Briefform

Cockpit Anne de Wilde und Florian Werg uumlberblicken als Workforce-Manager im soshygenannten Cockpit des Bereichs Kundenservice der Techniker den Groszligteil der Kundenshyanliegen Ob per Anruf E-Mail Chat oder Brief ndash das Cockpit-Team sorgt dafuumlr dass Kunden die Techniker gut erreichen und schnell eine Antwort erhalten Mittels Prognosen und Planung wird der Einsatz der Kollegen in den Servicezentren nah am Bedarf geplant und gesteuert

Im Schnitt verteilt das Cockpit so taumlglich uumlber 30000 Anrufe uumlber 2000 E-Mails uumlber 700 Chats und uumlber 7500 Anliegen auf dem Postweg bdquoDie Aufgabe ist komplex weil sie viele verschiedene Kanaumlle umfasst und wir saisonale Schwankungen ebenso wie zum Beispiel ungeplante Abwesenheiten bei den Kollegen abfedern muumlssenldquo erlaumlutert Florian Werg bdquoWir arbeiten hier mit vielen verschiedenen Techniken steuern diese so aus dass der Service stimmt Technikergeist ist besonders gefragt wenn eine dieser Techniken einmal ausfaumlllt Dann gilt es flexibel und schnell eine Loumlsung zu finden damit die Kunden dennoch schnell eine Antwort erhaltenldquo erklaumlrt Anne de Wilde bdquoUns motiviert es wenn wir die besten Voraussetzungen fuumlr die Kolleginnen und Kollegen im direkten Kundenshykontakt schaffen koumlnnenldquo

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SoVerMaFacunterdeFra

FuumlrdezusRuumlvorabwaauc

App Der erste Arbeitstag von Matthias Robbers fiel auf den Startschuss eines Projekts das Versicherten der Techniker neue Kommunikationswege zum Service ihrer Kasse ermoumlglicht Der Android-Entshywickler ist Teil des Teams das die TK-App umsetzt hat deren Weg von der Planung bis in den Google Play Store gefuumlhrt und arbeitet mit seinen Kollegen daran die Anshywendung stetig zu verbessern und weiteshyre Features fuumlr die Nutzer anzubieten

bdquoMich motiviert vor allem die Chance uumlber die App so vielen potenziellen Nutzern den Alltag zu erleichtern Heute ist es fuumlr viele Menschen alltaumlglich alles per Smartshyphone von unterwegs zu erledigen Das gilt jetzt auch fuumlr Anliegen an die Technishyker etwa Dokumente zu uumlbermittelnldquo ershylaumlutert Robbers Das Entwicklerteam arshybeitet beim weiteren Ausbau der App agil steht im Austausch mit den Nutzern und bindet Ruumlckmeldungen direkt in die aktushyelle Entwicklung mit ein Fuumlr Robbers geshyhoumlrt das zum Technikergeist bdquoEs geht darum einzelne Funktionen weiter zu entshywickeln dabei aber immer das groszlige Ganshyze und den Nutzen fuumlr den Versicherten im Blick zu habenldquo

ziale Netzwerke Auch die sozialen Netzwerke stehen den sicherten der Techniker zum Austausch offen Social Media nagerin Sandra Ebenau haumllt Versicherte mit ihren Kollegen auf ebook Twitter amp Co auf dem Laufenden bdquoDabei stimmen wir

s eng mit allen ab die fuumlr die Techniker kommunizierenldquo erlaumlushyt Ebenau Zum Job gehoumlrt auch das Community Management nn auf diesen Kanaumllen erreichen die Techniker auch zahlreiche gen und Anliegen von Versicherten und anderen Usern

schnelle Antworten arbeitet das Social Media Team eng mit n Kolleginnen und Kollegen aus dem Servicezentrum Hamburg ammen Dort arbeiten Ingo Kaiser und seine Kollegen an den

ckmeldungen an die Versicherten Neben Tempo zaumlhlt dabei allem inhaltliche Flexibilitaumlt bdquoDie Themen sind vielfaumlltig und

wechslungsreich und reichen von Krankengeld bis zur Sozialshyhlldquo erlaumlutert Ingo Kaiser Antworten gibt es rund um die Uhr h wenn die meisten Anfragen tagsuumlber eintreffen bdquoOumlffentlich

sichtbar informieren wir aber nur allgemein ndash wenn fuumlr eine Ausshykunft persoumlnliche Angaben noumltig sind vernetzen wir die Versishycherten mit dem richtigen Ansprechpartnerldquo so Kaiser

36 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

(Fuumlr) Techniker von morgen Die Techniker engagiert sich mit innovativen Projekten fuumlr die Gesundheit und Zukunft junger Versicherter und ihrer Familien ndash und mit Angeboten fuumlr Auszubildende der Techniker die 2016 besonders erfolgreich waren

Sicher durch die digitale Welt Generation bdquoKopf untenldquo Neun von zehn Zwoumllfjaumlhrigen besitzen ein Smartphone drei Stunden pro Tag verbringen sie durchschnittlich online Die digitale Welt gehoumlrt laumlngst zum Alltag im Kinderzimshymer Mit den Moumlglichkeiten des Internets und der Sozialen Medien ist jedoch auch die Anzahl der Risiken gestiegen bdquoNeue Phaumlnomene wie Cybermobbing oder Inshyternetsucht belasten immer mehr die Psyshyche von Kindern und Jugendlichen Wir haben gemeinsam mit dem Verein Condrobs das Praumlventionsprojekt Netzshygaumlnger 30 gestartet damit Kinder fruumlh lernen sich in der digitalen Welt zurechtshyzufindenldquo sagt Christian Bredl Leiter der TK-Landesvertretung Bayern Netzgaumlnger 30 unterstuumltzt Schuumller darin Gefahren in der digitalen Welt zu erkennen zu vermeishyden und einen maszligvollen Umgang mit dem Internet zu entwickeln Die Jugendlishychen lernen ihr eigenes Verhalten in der digitalen Welt kritisch zu reflektieren

Das Besondere bei Netzgaumlnger 30 Nicht Lehrer vermitteln die Inhalte sondern Schuumller Neunt- und Zehntklaumlssler wershyden zu sogenannten bdquoPeersldquo ausgebildet und geben ihr Wissen in Workshops an die juumlngeren Schuumller weiter Die Aumllteren haben Vorbildfunktion koumlnnen jedoch gleichzeitig auf Augenhoumlhe mit den Fuumlnft- und Sechstklaumlsslern kommunizieshyren Netzgaumlnger 30 ist 2016 mit zwoumllf Schulen im Muumlnchener Raum gestartet und wird weiter ausgebaut Mehr zum Projekt unter wwwtkde Webcode 815146

92 der Zwoumllfjaumlhrigen besitzen ein Smartphone

(JIM-Studie 2015)

Digitale Hilfe fuumlr Eltern kranker Kinder Experten schaumltzen dass fast jedes sechsshyte Kind in Deutschland chronisch krank ist Dabei wird die Belastung sehr untershyschiedlich empfunden die ein an Asthma Diabetes oder Mukoviszidose erkranktes Kind fuumlr Eltern und Geschwister mit sich bringt Nicht wenigen bereitet die staumlndishyge Sorge schlaflose Naumlchte und setzt sie dauerhaft unter Stress Ein Projekt der Techniker in Baden-Wuumlrttemberg und des Universitaumltsklinikums Ulm moumlchte Familishyen niederschwellige Hilfe anbieten bevor sie psychisch an ihre Grenzen stoszligen

bdquoBEcKIldquo steht fuumlr Beratung von Eltern chronisch kranker Kinder im Internet

Mit dem neuen Programm will die Technishyker Eltern gezielt bei der Bewaumlltigung der Erkrankung ihres Kindes unterstuumltzen Teilnehmen koumlnnen Eltern deren an Asthshyma erkranktes Kind im Disease-Manageshyment-Programm (DMP) eingeschrieben ist Die Teilnehmer treten mit ihrem Berashyter uumlber die gesicherte Plattform der Ulshymer Onlineklinik in Kontakt Uumlber einen Zeitraum von sechs bis zwoumllf Wochen wershy

den dann anhand von Schreibaufgaben die Themenfelder Krankheitsmanageshyment Angstbewaumlltigung und Selbstfuumlrshysorge bearbeitet

Diese Form der sogenannten internetshybasierten psychologischen Intervention hat den Vorteil dass die Teilnehmer von einem persoumlnlichen Therapeuten indivishyduell betreut werden gleichzeitig durch die online-Kommunikation aber keine festen Termine eingehalten werden muumlssen

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Per Lern-App zum Profi bdquoTKlerin19 fordert Dich zu einem Duell herausldquo Wenn Caren Koshyziol eine Nachricht mit diesem Betreff von Kollegin Vivian Slotshyta bekommt ist ihr ganzes Fachwissen gefragt Die beiden Auszubildenden aus dem Fachzentrum Krankengeld in Karlsrushyhe treten uumlber ihre Smartphones gegeneinander im Quiz an Die Fragen kommen dabei aus 47 verschiedenen Themengeshybieten rund um die Inhalte aus drei Ausbildungsjahren Die beishyden nutzen eine Lern-App die die Techniker fuumlr ihre aktuell rund 800 Auszubildenden entwickelt hat

Und so funktioniert die App Wer sich einloggt waumlhlt zunaumlchst einen Gegner aus und entscheidet sich fuumlr eine Themenkateshygorie Dann gilt es in jeweils 30 Sekunden fuumlnf Fragen zu beshyantworten Danach ist der Gegner dran

TK-Auszubildende ist Deutschlands Beste Kundenservice Leistungsangebot digitale Initiativen ndash alles was die Techniker auszeichnet verdankt sie ihren Mitarbeitern den Technikern Damit diese auch in Zukunft den Grundstein fuumlr den Erfolg legen hat die Ausbildung bei der Techniker einen besonders hohen Stellenwert Das Ergebnis Jedes Jahr zaumlhlen TK-Azubis zu den Besten der Branche 2016 etwa haben 77 der insgesamt 248 bdquoNachwuchs-Technikerldquo des Abschlussjahrshygangs ihre Pruumlfungen mit der Note 1 bestanden

In diesem Jahr machte eine Auszubildende die Techniker besonshyders stolz Kira Trefon ndash mittlerweile Kundenberaterin im Sershyvicezentrum Gelsenkirchen ndash hat ihre Ausbildung zur Kauffrau im Gesundheitswesen als beste in ganz Deutschland abgeshyschlossen bdquoAls ich erfuhr dass ich Bundesbeste bin konnte ich es zuerst nicht glauben und habe mich natuumlrlich sehr gefreut Vor allem dass sich die rund viermonatige Vorbereitung auf die Pruumlfungen ausgezahlt hatldquo so die 22-Jaumlhrige die haumlufig geshymeinsam mit ihren Azubi-Kollegen gelernt hat

Kira Trefon ist Kundenberaterin im Serviceshyzentrum Gelsenkirchen

38 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

Zehn Jahre WINEG Bekommen Patienten die Behandlung die den wissenschaftlichen Erkenntnissen entspricht Welche Effekte haben neue Versorgungsmodelle Wie wirken sich gesundheitspolitische Entscheidungen auf die Versicherten aus Das sind einige der Fragen denen das wissenschaftliche Institut der TK fuumlr Nutzen und Effizienz im Gesundshyheitswesen (WINEG) seit zehn Jahren auf den Grund geht

Die Entscheidung der Techniker mit der Institutsgruumlndung 2006 eigene wissenshyschaftliche Expertise aufzubauen hat sich als vorausschauend und innovativ erwiesen Die praxisnahe Versorgungsforschung des WINEG liefert evidenzbasierte Grundlagen und Transparenz fuumlr wichtige Entscheidungen der Techniker aber auch fuumlr das Gesundheitsweshysen insgesamt Im Mittelpunkt der Forschungsarbeit steht der Versorgungsbedarf der Versicherten und die Frage wie sich auf der Basis neuester Erkenntnisse eine effektishyve und qualitativ hochwertige Gesundheitsshyversorgung weiterentwickeln laumlsst

shy

Wissenschaft fuumlr Techniker

Wie Versicherte direkt von wissenschaftlicher Expertise profitieren zeigt ein Informationspaket zu multiresistenten Keimen Die Mitarbeiter des Wissenschaftlichen Instituts der TK (WINEG) forschen im Dienst der Versicherten

Patientensicherheit ndash profitieren von der Wissenschaft Wer Gesundheitsinformationen sucht fragt heutzutage immer oumlfter bdquoDr Googleldquo Doch wie serioumls sind die Inhalte die man im Internet findet Wer sich informieren und selbstbestimmt im Gesundheitsshywesen zurechtfinden will braucht verlaumlssliche wissenschaftlich gepruumlfte Erkenntnisse in verstaumlndlicher Form Die Techniker unshyterstuumltzt deshalb ihre Versicherten und foumlrdert deren Gesundshyheitskompetenz mit evidenzbasierten Informationen zu relevanshyten Themen etwa mit einem Informationspaket zu multiresistenten Keimen (MRE)

Die Erreger treten immer haumlufiger auf zugleich verlieren gaumlngige Antibiotika ihre Wirksamkeit gegen sie Die bislang schaumlrfste Wafshyfe gegen bakterielle Infektionen wird also stumpfer ndash ein Problem das auch die Politik weltweit aufruumlttelt Dabei ist man sich einig dass eine wirksame Infektionspraumlvention nur mit Hilfe der Patienshyten gelingen kann Die Techniker leistet einen Beitrag und klaumlrt mit einem digitalen Informationspaket auf wie Menschen einer Infektion vorbeugen koumlnnen

Katharina Rubin vom WINEG dem wissenschaftlichen Institut der TK bdquoWir haben fuumlr unsere Kunden multimedial aufbereitet was das fuumlr den Einzelnen bedeutet und wie er sich in seinem privaten Umfeld aktiv daran beteiligen kann dass sich MRE nicht weiter ausbreiten ndash auf Reisen in der Kuumlche im Krankenhausldquo Zum Inshyformationspaket gehoumlren auch ein Erklaumlrfilm und ein Online-Test um das eigene MRE-Risiko zu ermitteln Rubin bdquoNicht jede Erkranshykung verlangt ein Antibiotikum Gegen Viren ist es machtlos Der sorgsame Umgang mit Antibiotika hilft Resistenzen zu vermeishydenldquo Auch Patienten die notwendige Antibiotika zu fruumlh absetshyzen oder in geringerer Dosis als verordnet einnehmen tragen zur Resistenzbildung bei

Die Techniker hat auch ihre Vertragspartner in den Blick genomshymen Sie unterstuumltzt die bdquoAktion Saubere Haumlndeldquo die die Haumlndeshydesinfektion in Krankenhaumlusern verbessert und dadurch hilft Klinikinfektionen zu vermeiden Angesichts von jaumlhrlich rund 19 Millionen Krankenhausfaumlllen ein relevanter Faktor Das Informatishyonspaket online wwwtkde Webcode 889772

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bdquoDie Zukunft aufhalten weil man Angst davor hat ndash das hat noch nie funktioniertldquo

Dr Jens Baas

Techniker unterwegs Von der Zukunft des Gesundheitssystems bis zur Zukunft der Fuumlhrung im Unternehmen ndash Techniker pflegen den Austausch uumlber das Gesundheitssystem hinaus

Pathfinder leading the Future Sieben CEOs sieben prominente Vorshydenker und 800 bdquoYoung Leadersldquo fuumlhshyrender deutscher Unternehmen ndash geshymeinsam widmeten sie sich beim Pathfinder am 1 Mai 2016 einen ganshyzen Tag lang den draumlngendsten Fragen unserer Zeit und machten so den bdquoTag der Arbeitldquo zum bdquoTag des Nachdenshykensldquo Mit dabei Daimler-Chef Dr Dieter Zetsche Deutsche Bank-Vorstand Juumlrshygen Fitsche Joe Kaeser CEO von Sieshymens und TK-Chef Dr Jens Baas

Mit 100 Nachwuchsfuumlhrungskraumlften der Techniker reiste er nach Berlin um gemeinsam zu diskutieren worauf es in Unternehmen von morgen ankommt Das Ziel des Zukunftsgipfels des Hanshydelsblatts jungen Fuumlhrungskraumlften den Anstoszlig zu geben eigene und auch unshy

bequeme Wege zu gehen Im Mittelshypunkt des gemeinsamen Vortrags des TK-Chefs mit dem Informatiker und Kuumlnstler Professor Dr Juumlrgen Schmidshyhuber stand das Thema bdquoResponsibility ndash und wie Big Data die Medizin revolutishyonieren wirdldquo

Z2X ein Wochenende mit Visionaumlren Das Portal Zeit Online lud anlaumlsslich seines Gesundheitssystem kennenzulernen norieren wenn Versicherte etwas fuumlr 20-jaumlhrigen Bestehens im September 500 Im Workshop bdquoApp jetzt gesundldquo den ihre Gesundheit tun und dies mit digitashybdquoTwentysomethingsldquo also 20 - bis 29-Jaumlh- Thomas Heilmann Experte der Technishy len Daten belegen Die Teilnehmer disshyrige nach Berlin zu einem bdquoFestival der ker fuumlr digitale Versorgung leitete ging kutierten teils sehr kontrovers uumlber Visionaumlreldquo ein Die Techniker war als Part- es um den Einsatz von Fitnesstracker- Datensicherheit Vor- und Nachteile des ner dabei um die Ideen der sogenannten daten in der gesetzlichen Krankenversi- Solidarsystems und Bonus-Malus-Pro-Millennials fuumlr ein smartes und innovatives cherung Sollen Krankenkassen hoshy gramme

MEDICA Gesundheitsmarkt von morgen Lebende menschliche Zellstrukturen tropshyfen auf eine Unterlage bilden kleine Kreise und formen sich schlieszliglich zu einer dreishydimensionalen menschlichen Ader die sich sogar verzweigt ndash die Fachmesse MEshyDICA 2016 gab Einblick was sich in nur zwoumllf Monaten im internationalen Geshysundheitsmarkt entwickelt hat Zentrales Thema die Digitalisierung als der Innovashytionstreiber Auf dem Podium des ECON-Forums der Techniker diskutierten

Vertreter aus Politik Medien und Wissenshyschaft die Frage wie sich die Chancen der Digitalisierung auf das deutsche Gesundshyheitssystem uumlbertragen lassen In der Disshykussion waren sich der digitale Vordenker Sascha Lobo und Dr Jens Baas Vorshystandsvorsitzender der Techniker einig dass die breite Nutzung individueller Dashyten kuumlnftig nachgefragt werden wird Desshyhalb muumlsse man aktiv gestalten statt auf die Angebote milliardenschwerer US-Konshyzerne zu warten Die Techniker unterwegs auf der Fachmesse MEDICA

40 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

Ehrenamtlich fuumlr die Techniker

Der Verwaltungsrat ist das houmlchste Entscheidungsgremium der Techniker ndash seine 30 Mitglieder und ihre Stellvertreter leisten als Selbstverwaltung diese verantwortungsvolle und anspruchsshyvolle Aufgabe ehrenamtlich Der Verwaltungsrat setzt sich pashyritaumltisch aus je 15 Versicherten- und 15 Arbeitgebervertretern zusammen Ihre Legitimation erhalten die Selbstverwalter uumlber die alle sechs Jahre stattfindende Sozialwahl

Mit dieser Legitimation treffen die Ehrenamtlichen alle Entshyscheidungen die fuumlr die Techniker von grundsaumltzlicher Bedeushytung sind Auszligerdem entscheidet der Verwaltungsrat uumlber Satzungsleistungen von denen die Versicherten ganz unmitshytelbar profitieren So erleichtert eine im Juli verabschiedete Satzungsleistung zur Kostenuumlbernahme des innovativen Flash Glucose Messsystems insulinpflichtigen Diabetikern den Alltag Per Scanner koumlnnen sie ihren Blutzuckerwert bdquounblutigldquo und schmerzfrei ermitteln Dazu wird ein Sensor ins Unterhautfettshygewebe eingesetzt

Die Verwaltungsraumlte beschlieszligen zudem den Haushalt der Techniker ndash und den kassenindividuellen Zusatzbeitrag Der liegt bei der Techniker fuumlr 2017 mit 10 Prozent unter dem Durchschnitt der gesetzlichen Krankenversicherung

Austausch mit Entscheidungstraumlgern Daruumlber hinaus pflegen die gewaumlhlten Verwaltungsraumlte den Austausch mit Vertretern aus Politik und Gesundheitswesen Die Bundesshywahlbeauftragte fuumlr die Sozialversicherungswahlen Rita Pashywelski bekraumlftigte als Gastrednerin die Relevanz von Selbstshyverwaltung und Sozialwahl Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis (SPD) nahm vor den Ehrenamtlichen unter anderem zum Selbstverwaltungsstaumlrkungsgesetz Stellung Frank Plashyte Praumlsident des Bundesversicherungsamtes stellte dem Verwaltungsrat die Arbeit der Aufsichtsbehoumlrde vor EU-Exshyperte Guumlnter Danner erlaumluterte dem Gremium aktuelle Frashygen des europaumlischen Sozialrechts

Selbstverwaltung bedeutet Selbstgestaltung Die Ehrenamtlichen beziehen auch zu relevanten politischen Fragen Position Den Standpunkt des Gremiums zur Bundestagswahl 2017 finden Sie auf wwwtkde

Uumlbrigens Die Sitzungen des Verwalshytungsrats sind oumlffentlich Zudem informiert der Verwaltungsrat auf wwwtkde (Webcode 139012) in Text Bild und Video uumlber den Inhalt der Sitzungen

41

bdquoWir wollen eine starke Selbstverwaltungldquo

Dieter F Maumlrtens und Dominik Kruchen sind die alternierenden Vorsitzenden des Verwaltungsrats Der Vorsitz wechselt jaumlhrlich zum 1 Januar

Wie arbeitet die Selbstverwaltung der Techniker

Dominik Kruchen Die Rolle des Verwaltungsrats laumlsst sich

durchaus mit der des Aufsichtsrats in Unternehmen vergleichen Selbstverwalter tragen eine enorme Verantwortung mit der Beshysonderheit dass wir diese Aufgabe ehrenamtlich uumlbernehmen Die Selbstverwaltung bestimmt den Kurs der Kasse uumlbt eine Konshytrollfunktion aus und trifft zentrale Entscheidungen ndash dabei ist

sie den Beitragszahlern verpflichtet

Dieter F Maumlrtens Entscheidungen von solcher Tragweite beshynoumltigen ein solides Fundament ndash das leisten bei der Techniker die

Fachausschuumlsse deren Mitglieder sich mit teilweise hochkompleshyxen Sachverhalten auseinandersetzen um die Beschluumlsse des

Gremiums vorzubereiten

Wie beurteilen Sie aktuell die Rolle der Selbstverwaltung im

Gesundheitssystem

Kruchen Die Selbstverwaltung ist eine tragende Saumlule des

deutschen Gesundheitssystems Auch der internationale Vershygleich belegt eindrucksvoll ndash etwa mit Blick auf die Situation in

Suumldeuropa ndash wie krisensicher und stabil dieses etablierte System

ist das eben nicht vollstaumlndig vom Staat abhaumlngig ist

Maumlrtens Obwohl sich diese Errungenschaft permanent beshywaumlhrt gibt es immer wieder Versuche ihre Autonomie und somit

auch die Handlungsfaumlhigkeit dieses Stabilitaumltsfaktors einzushyschraumlnken die Vorstoumlszlige der Politik zum sogenannten Selbstvershywaltungsstaumlrkungsgesetz sind hier nur ein Beispiel Hier gilt es

klare Kante zu zeigen und diese tragende Saumlule entschieden zu

verteidigen

Unikosmos Award Zukunft der Notfallmedizin In den rund 1200 Notaufnahmen in Deutschland zaumlhlt im Alltag oft jede Sekunde Wie diese Einheiten organisiert sind stellt die Weichen fuumlr den Behandlungserfolg Die Absolventin der APOLLON Hochschule der Gesundheitswissenschaft in Bremen Anna Christina Houmlrster widmete ihre Abschlussarbeit der Frage nach Prozessen und Qualitaumltsmanagement in Notaufnahmen Fuumlr ihre Analyse erhielt sie im Rahmen einer Verwaltungsratssitzung den Unikosmos Award 2016 den die Hamburger Presseagentur Public Address und die Techniker fuumlr innovative Konzepte von Nachwuchswissenschaftlern verleihen Perspektivisch stellt die Wissenschaftleshyrin auch die Frage wie das systematische Erfassen von Qualitaumltsfaktoren und der Aufbau eines nationalen Notaufnahmeregisters die Versorgungsqualitaumlt verbessern kann

42 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker Der Verwaltungsrat aktuell Auch 2017 stehen die Mitglieder des Verwaltungsrats zur Wahl Nach der Wahl konstituiert sich das Gremium am 29 September 2017 Hier finden Sie die aktuelle Mitgliederliste und die aktuell vertretenen Listen

Die Mitglieder des aktuellen Verwaltungsrats

Arbeitgebervertreter Dominik Kruchen Duumlsseldorf Alternierender Vorsitzender

Heiner Boumlgemann Bremen Rainer Bruns Nordstrand Uwe Buszligmeier Greven Joachim Feldmann Bremen Helmut Fitzke Woggersin Wilfried Grunau Edewecht-Friedrichsfehn Joumlrg Henschen Bremen Klaus H Kober Rheinmuumlnster Udo Nicolay Moumllln Mirko Knappe Hamburg (seit 01012017) Johannes Seiboldt Nidda Rainer Tietz Bottrop Roland Unzeitig Wettmershagen Bernd Wegner Riegelsberg

Vertretene Organisation ZI HSH Zahntechniker-Innung Hamburg und Schleswig Holstein 15 Sitze

Versichertenvertreter Dieter F Maumlrtens Offenbach Alternierender Vorsitzender

Rosemie Bilz Radebeul Detlef Decho Syke Peter Duchene Groszligrosseln Friedrich Gosewinkel Hamm Karla Hasenauer Suhl Uwe Klemens Muumlnchen Baumlrbel Richling Bremen Annette Stensitzky Troisdorf (seit 15072016) Norbert Schneider Schwerin Harald Schulte Koumlnigswinter Erika Streit Koumlln Johanna Vieweg Dresden Harald Wagner Sipplingen Gerard Wolny Remagen

Vertretene Organisationen TKG TK-Gemeinschaft unabhaumlngige Versichertengemeinshyschaft der Techniker Krankenkasse eV 12 Sitze verdi Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft 1 Sitz IGM Industriegewerkschaft Metall 1 Sitz ACA Katholische-Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Deutschshylands e V Kolpingwerk Deutschland Bundesverband Evanshygelischer Arbeitnehmerorganisationen eV 1 Sitz

43

Sozialwahl gelebte Teilhabe Demokratischer Taktgeber fuumlr den Verwaltungsrat sind die Sozialwahlen deren Ergebnis alle sechs Jahre die Zusammensetzung des houmlchsten Entscheidungsgremiums der Techniker festlegt

Bei der Techniker werden seit jeher die 15 Versichertenvershytreter per Urwahl ermittelt So haben die rund 74 Millionen Mitglieder eine echte Wahl und koumlnnen ihr Recht auf Mitbeshystimmung nutzen Damit die Stimmberechtigten bis zum 31 Mai 2017 ihre Stimmen geltend machen koumlnnen stand 2016 im Zeichen der Vorbereitungen fuumlr die Abstimmung im bdquoSushyperwahljahr 2017ldquo Federfuumlhrend in der Vorbereitung der Wahlausschuss unter Vorsitz des stellvertretenden Vorshystandsvorsitzenden Thomas Ballast Das Gremium ist unter anderem zustaumlndig fuumlr die Zulassung der antretenden Listen aber auch fuumlr die ordnungsgemaumlszlige Ermittlung des Wahlershygebnisses Eine Informationskampagne begleitete die Wahlshyvorbereitungen und ermoumlglichte Versicherten ebenso wie Multiplikatoren sich umfassend uumlber die Wahl zu informieren

Klares Ja zur Teilhabe Sozialwahl bedeutet demokratische Teilhabe nach dem Prinzip bdquoWer Beitraumlge einzahlt soll auch mitbestimmenldquo Im Vorfeld ermittelte die Techniker im Rahshymen einer Studie wie die Menschen in Deutschland zur Sozishyalwahl stehen Das klare Ergebnis der repraumlsentativen Forshysa-Umfrage Das Prinzip der ehrenamtlichen Selbstverwaltung und die Teilhabemoumlglichkeit durch die Sozialwahl stehen hoch im Kurs 68 Prozent der Befragten sprachen sich klar fuumlr die Sozialwahl aus Und Selbst 58 Prozent der Privatversicherten haumltten gerne diese Mitsprachemoumlglichkeit

Zudem halten 73 Prozent der Menschen in Deutschland die Verwaltungsraumlte fuumlr wichtig und befuumlrworten dass Versishycherte durch sie an Entscheidungen beteiligt werden Besonshyders hoch ist die Fuumlrsprache unter den Juumlngeren zwischen 18 und 39 Jahren Vier von fuumlnf sprachen sich hier fuumlr das Prinshyzip bdquoVersicherte fuumlr Versicherteldquo aus

55 der Menschen in Deutschland sind politisch stark

oder sehr stark interessiert

44 Geschaumlftsbericht 2016 Die Finanzen ndash

Die Finanzen Der Bereich Finanzen informiert uumlber Vermoumlgensshyrechnung Vermoumlgen Einnahmen und Ausgaben der Techniker Krankenkasse uumlber die Versicherten- und Mitgliederentwicklung sowie die Finanzen der Pflegeversicherung

45

Der Jahresruumlckblick in Zahlen Das Geschaumlftsjahr 2016 war erneut von einer guten wirtschaftlichen Konjunkshytur gepraumlgt die viel Geld in die Kassen der Sozialversicherungen gespuumllt hat Auszligerdem verzeichnet das System der gesetzlichen Krankenversicherungen weiterhin Zuwaumlchse an Versicherten Dem gegenuumlber stehen staumlndig steishygende Ausgaben im Gesundheitswesen und Verzerrungen des Wettbewerbs der Kassen untereinander So reichten auch im Haushaltsjahr 2016 die Zuweishysungen aus dem Gesundheitsfonds an die Techniker nicht aus um die Ausgashyben fuumlr die Versorgung der Versichershyten zu decken

Dennoch lag der kassenindividuelle Zushysatzbeitrag der Techniker mit 10 Proshyzent auch 2016 unter dem amtlichen Durchschnitt

Ausgaben der Krankenversicheshyrung Das Haushaltsjahr 2016 schlieszligt die Techniker mit einem Plus von etwa 22 Millionen Euro ab Zu dem ausgeglishychenen Haushalt tragen vor allem die schlanken Prozesse und die effektive Verwaltung bei Die wirtschaftliche Kulshytur im Unternehmen ist dafuumlr verantshywortlich dass der Fehlbetrag der Zushyweisungen aus dem Gesundheitsfonds aufgefangen werden konnte Die Vershywaltungskosten von 136 Euro je Versishycherten lagen somit auch deutlich unter den durchschnittlichen Verwaltungskosshyten in der gesetzlichen Krankenversicheshyrung (153 Euro)

Die Leistungsausgaben stiegen um 31 Prozent und damit etwas moderater als im Vorjahr Auffaumlllig ist dass die Ausgaben fuumlr Arzneimittel auf einem hohen Niveau noch einmal mit 39 Prozent zunehmen und auf 4 Milliarden Euro ansteigen Den groumlszligten Ausgashybenblock verzeichnet die Techniker bei den Kosten fuumlr die Krankenhausbehandlung Erstmals uumlbersteigt dieshyser Wert mit einem Zuwachs von 38 Prozent die Sieben-Milliarden-Euro-Marke Fuumlr aumlrztliche Behandshylungen wurden 46 Milliarden Euro ausgegeben was einen Anstieg von 29 Prozent bedeutet

Ausgaben der Pflegeversicherung Die Leistungsshyausgaben fuumlr die pflegebeduumlrftigen Versicherten beliefen sich auf rund 13 Milliarden Euro Mit 3 Milshyliarden Euro flieszligt der Groszligteil der Einnahmen der Pflegeversicherung an den Ausgleichsfonds Mit ihm werden andere Pflegekassen unterstuumltzt deren Ausgaben nicht ausreichend durch Einnahmen geshydeckt sind

Abnahmen Der Verwaltungsrat hat die Jahresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse und die Jahshyresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse Pflegeversicherung abgenommen und dem Vorstand dafuumlr Entlastung erteilt

Juli 2017

Dieter F Maumlrtens

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

Dominik Kruchen

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

46 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Vermoumlgensrechnung

Aktiva in Tsd Euro 2015 2016

A Langfristiges Vermoumlgen

I Verwaltungsvermoumlgen 294474 275331

II Mittel der Ruumlckstellungen 2034183 2429274

III Andere Geldanlagen 3077456 3612688

B Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 904561 937768

II Wertpapiere 1923105 1575117

III Kassenbestand und Giroguthaben 23552 15055

C Rechnungsabgrenzungsposten 7356 9010

D Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

Passiva in Tsd Euro 2015 2016

A Netto-Reinvermoumlgen 3076733 3098587

B Ruumlckstellungen 2034183 2429 274

C Verpfl ichtungen 3137799 3310071

D Rechnungsabgrenzungsposten 15972 16309

E Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

In dieser und in den folgenden Tabellen sind Rundungsdifferenzen moumlglich

47

Vermoumlgen

2015 2016

Netto-Reinvermoumlgen in Tsd Euro 3076733 3098587

je Versicherten in Euro 32980 32087

zum Vorjahr je Versicherten - 118 - 27

Davon

Betriebsmittel 1755959 1705756

je Versicherten in Euro 18822 17664

zum Vorjahr je Versicherten - 190 - 62

Ruumlcklagen 946300 1037500

je Versicherten in Euro 10144 10744

zum Vorjahr je Versicherten + 17 + 59

Verwaltungsvermoumlgen inkl Investitionsruumlcklage

374474 355331

je Versicherten in Euro 4014 3680

zum Vorjahr je Versicherten - 42 - 83

Erfolgsrechnung

in Tsd Euro 2015 2016

1 Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds 21313911 22724351

2 Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz 1287826 1709675

3 Erstattungen 42285 51670

4 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 58445 60767

5 Leistungsaufwand 21656712 23109954

6 Verwaltungskosten 1233733 1309365

7 Zinsergebnis 20949 17024

8 Sonstige Einnahmen 8043 7577

9 Sonstige Ausgaben 98417 129891

10 Jahresfehlbetrag (-)Jahresuumlberschuss - 257403 21854

48 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Einnahmen im Detail 2015 2016

Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 22745586 24594001

je Versicherten in Euro 243813 254678

zum Vorjahr je Versicherten + 28 + 45

Davon

Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds

absolut in Tsd Euro 21313911 22724351

je Versicherten in Euro 228467 235317

zum Vorjahr je Versicherten - 29 + 30

Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz absolut in Tsd Euro 1287826 1709675

je Versicherten in Euro 13804 17704

zum Vorjahr je Versicherten ndash + 283

Sonstige Einnahmen absolut in Tsd Euro 143849 159976

je Versicherten in Euro 1542 1657

zum Vorjahr je Versicherten - 154 + 74

Ausgaben im Detail 2015 2016

24572147 Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 23002989

je Versicherten in Euro 246572 254452

zum Vorjahr je Versicherten + 15 + 32

Davon

Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 21656712 23109954

je Versicherten in Euro 232142 239310

zum Vorjahr je Versicherten + 41 + 31

Davon

Aumlrztliche Behandlung absolut in Tsd Euro 4324921 4608482

je Versicherten in Euro 46359 47722

zum Vorjahr je Versicherten + 38 + 29

Zahnaumlrztliche Behandlung ohne Zahnersatz

absolut in Tsd Euro 1450491 1516045

je Versicherten in Euro 15548 15699

zum Vorjahr je Versicherten + 23 + 10

49

Ausgaben im Detail 2015 2016

Zahnersatz absolut in Tsd Euro 361938 363907

je Versicherten in Euro 3880 3768

zum Vorjahr je Versicherten + 18 - 29

Arzneimittel absolut in Tsd Euro 3708728 3988102

je Versicherten in Euro 39754 41298

zum Vorjahr je Versicherten + 54 + 39

Hilfsmittel absolut in Tsd Euro 762963 796889

je Versicherten in Euro 8178 8252

zum Vorjahr je Versicherten + 32 + 09

Heilmittel absolut in Tsd Euro 711308 777475

je Versicherten in Euro 7625 8051

zum Vorjahr je Versicherten + 88 + 56

Krankenhausbehandlung absolut in Tsd Euro 6520595 7003332

je Versicherten in Euro 69895 72522

zum Vorjahr je Versicherten + 25 + 38

Krankengeld absolut in Tsd Euro 1474940 1561341

je Versicherten in Euro 15810 16168

zum Vorjahr je Versicherten + 53 + 23

Fahrkosten absolut in Tsd Euro 374939 410294

je Versicherten in Euro 4019 4249

zum Vorjahr je Versicherten + 96 + 57

Vorsorge- und Rehabilitationsleistungen

absolut in Tsd Euro 306972 317177

je Versicherten in Euro 3290 3284

zum Vorjahr je Versicherten + 51 - 02

Schutzimpfung absolut in Tsd Euro 205930 220120

je Versicherten in Euro 2207 2279

zum Vorjahr je Versicherten + 138 + 33

Fruumlherkennungsmaszlignahmen absolut in Tsd Euro 324596 328676

je Versicherten in Euro 3479 3404

zum Vorjahr je Versicherten + 47 - 22

50 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Ausgaben im Detail 2015 2016

Schwangerscha und Mutterscha

ohne stat Entbindung absolut in Tsd Euro 243622 265110

je Versicherten in Euro 2611 2745

zum Vorjahr je Versicherten + 21 + 51

Behandlungspflege und haumlusliche Krankenpflege

absolut in Tsd Euro 364213 413436

je Versicherten in Euro 3904 4281

zum Vorjahr je Versicherten + 151 + 97

Dialyse absolut in Tsd Euro 136648 143130

je Versicherten in Euro 1465 1482

zum Vorjahr je Versicherten + 64 + 12

Sonstige Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 383907 396438

je Versicherten in Euro 4115 4105

zum Vorjahr je Versicherten + 20 - 02

Praumlvention absolut in Tsd Euro 744643 756656

je Versicherten in Euro 7982 7835

zum Vorjahr je Versicherten + 23 - 18

Verwaltungsausgaben absolut in Tsd Euro 1233733 1309365

je Versicherten in Euro 13225 13559

zum Vorjahr je Versicherten + 99 + 25

Sonstige Ausgaben absolut in Tsd Euro 112545 152828

je Versicherten in Euro 1206 1583

zum Vorjahr je Versicherten - 372 + 312

51

Pflegeversicherung

Vermoumlgensrechnung 2015 2016

Aktiva in Tsd Euro

A Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 102500 110008

II Kurzfristige Geldanlagen 396000 415005

III Kassenbestand und Giroguthaben 286 828

B Rechnungsabgrenzungsposten 25137 37673

523924 563513

Passiva in Tsd Euro

A Reinvermoumlgen 244790 272895

B Verpfl ichtungen 279134 290618

523924 563513

Erfolgsrechnung 2015 2016

in Tsd Euro

1 Beitraumlge 4187123 4471718

2 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 5310 3553

3 Leistungsaufwand der Pfl egeversicherung 1199331 1339563

4 Zahlungen an den Ausgleichsfonds 2826011 2972471

5 Verwaltungskosten 120294 134589

6 Zinsergebnis 108 - 436

7 Sonstige Einnahmen 1 0

8 Sonstige Ausgaben 98 107

9 Jahresuumlberschuss 46807 28105

52 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Leistungsausgaben Pflegeversicherung

Leistungsausgaben in Tsd Euro 2015 2016

Pfl egesachleistung 172597 189955

Pflegegeld 351752 384789

Leistungen fuumlr Pfl egepersonen 63020 68594

Stationaumlre Leistungen 380641 410093

Uumlbrige Leistungen 231321 286132

Leistungsausgaben insgesamt 1199331 1339563

53

Mitglieder- und Versichertenentwicklung

Stichtag Jahresdurchschnitt

01012016 01012017 2015 2016

Mitglieder 7044467 7342157 6874547 7205987

zum Vorjahr +48 +42 +56 +48

Familienangehoumlrige 2433683 2454518 2454552 2450915

Versicherte insgesamt 9478150 9796675 9329099 9656902

zum Vorjahr +35 +34 +46 +35

54 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Der Geschaumlftsbericht der Techniker ndash auch digital

Unter wwwtkdegeschaeftsbericht finden Sie die digitale Ausgabe des TK-Geschaumlftsberichts

Der Geschaumlftsbericht 2016 steht Ihnen auch als PDF zum Download unter wwwpressetkde zur Verfuumlgung

Zu Artikeln die mit diesem Symbol gekennzeichnet sind finden Sie ausfuumlhrliche Videos im digitalen Geschaumlftsbericht

Impressum ndash Verantwortlich fuumlr den Inhalt Techniker Krankenkasse Bramfelder Straszlige 140 22305 Hamburg Telefon 040-69 09-17 83 Internet wwwpressetkde E-Mail pressestelletkde Twitter wwwtwittercomtk_presse

Verantwortlich Prof Dr Volker Moumlws Redaktion Kerstin Grieszligmeier Inga Laboga Texte Kerstin Grieszligmeier Hermann Baumlrenfaumlnger Gabriele Baron Nicole Battenfeld Daniel Burgstaler Dennis Chytrek Jacqueline Dauster Philip Giewer Michaela Hombrecher Inga Laboga Katharina Lemke Natalie Quadbeck Heike Schmedemann Silvia Wirth

Konzept und Gestaltung Christina Bartheidel Produktion Tanja Klopsch Litho Hirte GmbH amp Co KG Hamburg Druck Eversfrank Berlin GmbH Berlin Bilder Andreas Friese Jan Pauls Jan Haas Getty Images

copy Alle Rechte vorbehalten Nachdruck und sonstige Formen der Vervielfaumlltigung ndash auch auszugsweise ndash nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung

Mehr Informationen gibt es online Die digitale Ausgabe des TK-Geschauml sberichts fi nden Sie unter wwwtkdegeschae sbericht

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2010

02

720

17

  • Geschaumlftsbericht 2016
    • Vorwort
      • Dr Jens Baas im Gespraumlch mit13Martina Koederitz
      • Auf das Wesentliche reduziert
      • Interview bdquoDie Technikerldquo schaumlrft13ihren Markenauftritt
      • Kampagne Weil die beste Technik13menschlich ist
      • Position beziehen
      • Digitalisierung Nicht ob sondern wie
      • Interview Digitalisierung aktiv gestalten
      • Die Vermessung der Gesundheitswelt
        • Inhalt
        • 1 Die Techniker
        • 2 Die Technik
          • Thomas Ballast im Gespraumlch mit xbird
          • SmartHealth
          • Smart vernetzt
          • Digitale Versorgung
          • Service digital
          • Interviews Agiles Arbeiten amp Pflege
          • Innovationsfonds neue Wege in der Versorgung
            • 3 Wir Techniker
              • Techniker vernetzenTechniker
              • (Fuumlr) Techniker von morgen
              • Wissenschaft fuumlr Techniker
              • Techniker unterwegs
              • Ehrenamtlich fuumlr die Techniker
              • Interview bdquoStarke Selbstverwaltungldquo
              • Verwaltungsrat konkret
              • Sozialwahl gelebte Teilhabe
                • 4 Die Finanzen
                  • Jahresruumlckblick in Zahlen
                  • Vermoumlgensrechnung
                  • Vermoumlgen
                  • Einnahmen amp Ausgaben
                  • Pflegeversicherung
                  • Leistungsausgaben Pflegeversicherung
                  • Mitglieder- und Versichertenentwicklung
                    • Impressum

24 Geschaumlftsbericht 2016 Die Technik

ndash

SmartHealth Die Bevoumllkerung ist bereit fuumlr digitale Gesundheitsangebote ndash so lautet das Fazit der Studie SmartHealth die Forsa im Auftrag der Techniker durchgefuumlhrt hat Untersucht wurde dabei nicht nur ob die technischen Voraussetzungen mittlerweile gegeben sind sondern auch wie ausgepraumlgt die Bereitschaft ist sich mit Gesundheitsdienstleistern zu vernetzen digitale Hilfsmittel beim Selbstmanagement der eigenen Gesundheit zu nutzen und einer vernetzen Nutzung der Daten zuzustimmen wenn dies der Forshyschung und der eigenen Gesundheitsprognose dient Schluumlsselshyworte sind in diesem Zusammenhang Selbstbestimmung Vershytrauen und tatsaumlchlicher Nutzen neuer Anwendungen ndash mit ihnen steigt die Akzeptanz der digitalen Medizin Der Studienband zum Download wwwtkde Webcode 915488

82 glauben dass Onlinekommunikation mit der Arztpraxis

in zehn Jahren alltaumlglich ist

61der Menschen in Deut

sc

hland wuumlrden

ihre medizinischen Daten anonym fuumlr Forschungszwecke spenden

Der Kontakt zur Krankenkasse wird digital Die Mehrheit erwartet in zehn Jahren eine deutliche Zunahme der Onlinekommunikation

3 1 9

48

40

ja wahrscheinlich weiszlig nicht

eher nicht Rundungsdifferenzen moumlglich

ja bestimmt nein bestimmt nicht

Wandert die Gesundheit in Zukunft in die digitale Sphaumlre In zehn Jahren wird dies bei Gesundheitsthemen ganz alltaumlglich sein

Internetrecherche

Einsatz von Apps

Austausch in sozialen Netzwerken

56

43

31

41

36

43

10 20 30 40 50

ja bestimmt ja wahrscheinlich

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Smart vernetzt Die Techniker unterstuumltzt Versicherte in Sachen bdquoSelbstbestimmung als Patientldquo ndash und foumlrdert Innovashy tionstreiber die mit ihren Ideen die Gesundheitsversorgung im Sinne der Kunden voranbringen wollen

Starke Patienten nutzen Zeit beim Arzt besser Diabetes Uumlbergewicht Kopf- und Ruuml- Seminarangebot Patient sein kann man lernen Wie man lershyckenschmerzen ndash oft sind die groszligen nen kann bdquoselbstbestimmter Patientldquo zu sein zeigen die Kursrei-Volksleiden der Grund fuumlr medizinische he bdquoKompetent als Patientldquo und die gleichnamige Broschuumlre Behandlungen und Kosten in Milliarden- Darin erfahren Versicherte wie sie qualitativ hochwertige Inforshyhoumlhe Allen dreien ist es gemein dass der mationen recherchieren und Arztgespraumlche vor- und nachberei-Patient mit seinem Verhalten den Schluumlsshy ten koumlnnen So koumlnnen Arzt und Patient die oft knappe Zeit im sel fuumlr Verlauf und moumlgliche Folgeerkran- Behandlungszimmer fuumlr die bdquosprechende Medizinldquo die gemeinshykungen selbst in der Hand hat Studien same Therapieplanung und das Festlegen individueller Behandshyim Auftrag der Techniker zeigen Schon lungsziele nutzen Davon profitieren insbesondere chronisch das Wissen um die eigene Erkrankung kranke Patienten die oft im Laufe der Jahre ein fundiertes Wissen steigert die Therapietreue (Adhaumlrenz) uumlber ihre Erkrankung erwerben Im Arzt-Patienten-Gespraumlch geht

es fuumlr sie dann mehr darum den Therapieverlauf und die Prog-Die Techniker setzt deshalb auf Programshy nose zu besprechen und individualisierte Behandlungsziele geshyme die den Patienten in seiner Kompeshy meinsam festzulegen tenz staumlrken Dadurch koumlnnen sogar Operationen vermieden werden wie Als Patient Verantwortung zu uumlbernehmen etwa durch Beweshydas bdquoZweitmeinungsprogrammldquo der gung kann die Prognose verbessern Eine Studie der Universi-Techniker zeigt Neun von zehn aumlrztlich taumltsklinik Freiburg hat gezeigt Wer sich erreichbare Gesundheitsshyverordneten Ruumlcken-OPs konnten vershy ziele setzt und diese verfolgt verbessert den Gesundheitszustand mieden werden indem der Patient zuvor und die Adhaumlrenz Dieses Selbstmanagement unterstuumltzt die auf eine zweite Meinung setzte Techniker auch mit Online-Gesundheitscoachings

Old Economy meets New Economy Innovationen haben es im deutschen Gesundheitswesen oft Mehrere Workshop-Phasen vermittelshynicht leicht Ihr Nutzen muss erst wissenschaftlich belegt ten Kompetenzen in kundenorientierter sein Datenschutz und rechtlicher Rahmen stellen hohe An- Produktentwicklung Kenntnisse des forderungen an neue Angebote ndash aus Sicht vieler Start-ups Gesundheitswesens und Business-Exshysind das hohe Huumlrden Um Start-ups im Gesundheitswesen pertise zu vernetzen hat die Techniker die Health-i-Initiative gestarshytet die im TK-Innovationstag und der Health-i-Preisverlei- Im Herbst trafen sich schlieszliglich rund hung im November gipfelte 50 Akteure aus dem Gesundheitsweshy

sen sowie Vertreter von fuumlnf Start-ups bdquoSmarte Ideen fuumlr die Gesundheitsversorgung gesuchtldquo lau- auf dem TK-Innovationstag im Berliner tete der Aufruf der Techniker sich fuumlr den gemeinsam mit Soho House zu einer Open-Space-Konshydem Handelsblatt ausgelobten Health-i-Award zu bewerben ferenz mit Pitch Das Ziel Den Ausshyndash ihm folgten weit uumlber 100 Start-ups mit Ideen von der ad- tausch etablierter Akteure im Gesundshyhoc-Labordiagnostik uumlber die Schnell-Erkennung von Klinikshy heitswesen mit jungen Gruumlndern zu keimen bis zur Gedaumlchtnistraining-App fuumlr Schlaganfall- und foumlrdern Als Gewinner ging das Berliner Krebs-Patienten Start-up xbird hervor und gewann die

Entwicklungskooperation mit der Techniker

26 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

Digitale Versorgung die Zukunft aus der Hosentasche

Erfahrungen von Patienten sammeln Symptome beobachten Diagnosen stellen und einen Therapieplan festlegen ndash was Aumlrzte schon seit der Antike tun erlebt einen wahren Boom digitaler Unterstuumltzung

Elektronische Schmerztagebuumlcher liefern dem Arzt einen exakten Schmerz- und Medikationsverlauf die Dauer-Blutdruckmessung uumlbernimmt das Smartphone und selbst die verordnete Medizin kommt immer haumlufiger nicht als Saft oder Tablette daher sondern als individualisiertes Sportprogramm (gespeichert auf einem Chip) oder als Selbstmanagement-App die zu Entspannung oder Bewegung raumlt

Dabei wird der Arzt nicht ersetzt sondern in den Bereichen Patienteninformation Datengewinnung (also Anamnese) und bei Hausbesuchen via Videosprechstunde eher entlastet Die Rolle der Sensorik und des Trackings ndash also der routinemaumlszligigen Erfassung eines taumlglichen Bewegungsprofils des Krankheitsshyverlaufs oder des Medikamentengebrauchs ndash nimmt in starkem Maszlige zu So werden dem Mediziner in naher Zukunft schon

beim Erstgespraumlch mit dem Patienten viele valide Daten autoshymatisch zur Verfuumlgung stehen die er bei Diagnosestellung und Therapieplanung einbeziehen kann

Mobile Partner fuumlr unterwegs Dabei ist die Huumlrde bdquoMobilishytaumltldquo laumlngst genommen und die ersten medizinisch sinnvollen und auch notwendigen Apps stehen zur Verfuumlgung So wershyden elektronisch erfasste Daten wie im TK-DiabetesTagebuch zum staumlndigen Begleiter und der digitale Coach ndash egal ob in der Gesundheitspraumlvention oder Schmerzbehandlung ndash ein zuverlaumlssiger Partner fuumlr die Hosentasche Das ist ein erster Schritt ndash in Zukunft sind auf Grundlage dieser Daten dann auch Vorhersagemodelle zu bevorstehenden Gesundheitsershyeignissen wie Herzinfarkt oder Asthmaanfall moumlglich

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Migraumlne-App Bei chronischen Kopfschmerzen greifen viele nur zur Tablette ndash aber dabei zu kurz Hilfreich ist ein Selbstmanageshyment der Kopfschmerzen Dies faumlngt mit dem Dokumentieren der Schmerzattacken und Medikamenteneinnahmen an und reicht bis zur in die App integrierten progressiven Muskelentspannung

Die App bietet unter anderem bull ein Kopfschmerztagebuch mit Schmerzkalender bull eine Auswertungsfunktion mit pdf-Export fuumlr das Gespraumlch

mit dem Arzt bull die Moumlglichkeit mit Experten zu chatten und bull die Vernetzung mit anderen Patienten Weitere Informationen zur App wwwtkde Webcode 917996

Pilotstudie Valedo ndash digitale Ruumlckentherapie Ein Tablet zwei Senshysoren und eine Anwendung die wie ein Computerspiel aussieht ndash ein kleiner Koffer mit diesen Utensilien verspricht die Ruumlckenmuskulatur spielerisch zu trainieren Moumlglich machen dies die individuelle Einweishysung durch einen Schmerztherapeuten und ein spezielles Programm fuumlr zuhause Macht der Patient in der Spielsituation die richtigen Beweshygungen wird ihm das auf dem Bildschirm angezeigt ndash ebenso wie falshysche Bewegungen Das ermoumlglichen die an Brust- und Kreuzbein befesshytigten Bewegungssensoren die jede Bewegung messen

bull Fast jeder zehnte Fehltag ist ruumlckenbedingt bull Die digitale Ruumlckentherapie richtet sich an Patienten die schon

vier Wochen oder laumlnger wegen Ruumlckenbeschwerden arbeitsunfaumlhig sind bull Ergebnisse der Studie werden im Laufe von 2017 erwartet

eCoaches Knapp eine halbe Million Menschen in Deutschland hat bereits einen TK-GesundheitsCoach im Internet genutzt Ob mehr Bewegung weniger Kopfschmerzen oder Stress besser bewaumlltigen ndash die Coaches helfen mit acht bis 14 Wochen dauernden Programshymen dabei sich zu informieren persoumlnliche Gesundheitsziele zu erreichen und so das persoumlnliche Wohlbefinden Stuumlck fuumlr Stuumlck zu verbessern

bull Verschiedene Gesundheitsziele stehen zur persoumlnlichen Auswahl bull Durch das Smartphone wird der Coach zum virtuellen Begleiter

Tinnitracks Eine Aussicht auf Heilung haben viele der drei Millionen Tinnitus-Pashytienten in Deutschland kaum ndash eine erfolgreiche Therapie gibt es bisher nicht Eine Chance auf Linderung bietet die App bdquoTinnitracksldquo die die Lieblingsmusik um den Stoumlrton filtert und so zur Therapie wird Erste Ergebnisse der Patientenbefragung zeigen Bei jedem dritten Patienten lindert Tinnitracks die Beschwerden deutlich

Tinnitracks bull ist verfuumlgbar in Hamburg Bayern Hessen Nordrhein-Westfalen und Baden-Wuumlrttemberg bull ist Teil eines Versorgungsangebotes im Rahmen der Integrierten

Versorgung und wird vom teilnehmenden HNO-Arzt verordnet und bull wird bei 1000 Patienten unter Alltagsbedingungen auf seine Wirksamkeit gepruumlft

28 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

Kunden koumlnnen mit der TK-App unter anderem Ǵ Krankmeldungen und Dokumente an die Techniker uumlbermitteln Ǵ Nachrichten an die Techniker schicken Ǵ TK-Briefe online empfangen Ǵ das TK-Bonusprogramm digital nutzen Ǵ die verschriebenen Medikamente der letzten drei Jahre einsehen

Die TK-App wird kontinuierlich um weitere Funktionen erweitert

Service digital Digitale Angebote erleichtern es Versicherten Gesundheitsshyangelegenheiten flexibel in den Alltag zu integrieren Mit der TK-App und der Entwicklung der elektronischen Gesundheitsakte treibt die Techniker diese digitalen Moumlglichkeiten weiter voran

Die eGA Gesundheitsdaten in der Hand der Versicherten Die elektronische Gesundheitsakte (eGA) wird ein Speicherort fuumlr Dashyten werden den die Versicherten komplett selbst verwalten Jeshyder wird selbst bestimmen was in die Gesundheitsakte kommt und wer darauf zugreifen kann ndash ganz aumlhnlich wie bei einem Bankshyschlieszligfach IBM wird die Akte als Dienstleister zur Verfuumlgung stellen aber selbstverstaumlndlich keinen Zugriff auf die Daten hashyben Auch die Techniker wird als Krankenkasse nur mit Zustimshymung des Versicherten Zugriff bekommen ndash und auf Wunsch die Leistungsdaten zur Verfuumlgung stellen Nutzer koumlnnen dann zum Beispiel mit einem Klick sehen welche verschreibungspflichtigen Medikamente sie in den letzten drei Jahren bekommen haben Diese Liste kann dann jeder selbst um die Medikamente ergaumlnzen die nicht der Verschreibungspflicht unterliegen Auch weitere Dashy

ten soll jeder Versicherte selbst in seine Akte einpflegen koumlnnen Denkbar ist auszligerdem dass Sensordaten etwa von Fitnesstrashyckern direkt in die Akte flieszligen

TK-App Krankmeldungen uumlbermitteln TK-Briefe online empfangen oder Nachrichten an die Techniker schicken Die TK-App bietet viele Funktionen bequem per Smartphone Aufbauend auf der Online-Filiale bdquoMeine TKldquo ergaumlnzt die TK-App das bisherige Service- und Leistungsangebot So ist beishyspielsweise das TK-Bonusprogramm komplett digital nutzbar und die Medikamentenuumlbersicht bietet einen Uumlberblick uumlber die verordneten Medikamente der letzten drei Jahre Besonshyders nutzerfreundlich ist die vereinfachte Interaktion mit der Techniker Dokumente koumlnnen mit dem Smartphone abfotoshygrafiert und sicher uumlbermittelt werden Damit geht die Techshyniker einen weiteren Schritt in Richtung digitaler Krankenkasse

Die TK-App ist fuumlr Kunden der Techniker kostenlos im Apple App Store und bei Google Play downloadbar Die Nutzung der App erfordert ein Smartphone mit dem Betriebssystem iOS oder Andshyroid Weitere Informationen finden Sie auf wwwtkde unter dem Webcode 937842

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Zusammenarbeit So agil ist die TK Schnell Ziele erreichen statt langwierige Plaumlne abzuarbeiten Aufshygaben teilen statt sie allein zu erledigen als Team entscheiden statt den Chef beschlieszligen zu lassen Die Techniker arbeitet zushynehmend agil Was das im Arbeitsalltag bringt verraten die Orshyganisationsentwicklerin Nadja Stephani die beim Einstieg in dieshyse Arbeitsweise unterstuumltzt und Randolf Sprengnether dessen Team Projekte agil managt

Frau Stephani warum kommt in der TK die agile Arbeitsweise zum Einsatz Stephani Agile Methoden kommen urspruumlnglich aus der Softshywareentwicklung und werden deshalb in unserer IT schon lange genutzt Seit 2016 fuumlhren wir die agile Arbeitsweise aber auch gezielt in anderen Bereichen bei uns ein ndash etwa in der Projektarshybeit oder im Versorgungsmanagement Wir wollen so flexibler werden und gerade bei komplexen Themen unsere Produkte noch enger auf den Kunden abstimmen

Herr Sprengnether was bringen Ihnen agile Techniken Sprengnether Wir nutzen diese Arbeitsweise um unser Intrashynet weiterzuentwickeln Anfangs war es ungewohnt sich als Team taumlglich uumlber den aktuellen Stand unserer Themen auszushytauschen und zusammen zu entscheiden welche Aufgaben geshyrade die wichtigsten sind Inzwischen profitieren wir davon Wir organisieren uns besser konzentrieren uns auf das Wesentliche und bekommen unsere Aufgaben schneller erledigt Und schlieszligshylich haben wir so auch ein staumlrkeres Wir-Gefuumlhl entwickelt denn wir bringen eine Sache gemeinsam voran und identifizieren uns als Team noch staumlrker mit unserer Arbeit

Nadja Stephani und Randolf Sprengnether schaumltzen die Flexibilitaumlt der agilen Arbeitsorganisation

Vernetzte Effizienz in der Pflege Peter Wilhelm leitet das neueste Pflegezentrum der Techniker Im Interview erlaumlutert er wie das Zentrum in die Pflegeinfrastruktur eingebunden arbeitet

Das dritte und somit juumlngste Pflegezentrum der Techniker eroumlffnete im Oktober ndash was wird dort geleistet Wilhelm Wir betreuen in Mainz aktuell mit rund 100 Mitarbeishytern Pflegefaumllle aus Hessen und dem Suumlden Nordrhein-Westfashylens Perspektivisch werden wir aber deutlich wachsen und unseshyre Aufgaben erweitern Wir wollen fuumlr pflegende Angehoumlrige ansprechbar sein und der Bedarf nimmt zu

Was waren die Herausforderungen beim Aufbau Wilhelm Wir haben die neue Infrastruktur im laufenden Betrieb aufgebaut ndash im Vorfeld der groumlszligten Neuerung in der Pflegeversishycherung zum Jahreswechsel in deren Rahmen die Kolleginnen und Kollegen unsere Versicherten umfassend informierten und deren Fragen beantworteten Parallel dazu arbeiteten die erfahshyrenen Kollegen aus den Zentren in Kiel und Dresden die Mitarbeishyter fuumlr den neuen Standort ein so dass das neue Zentrum ab dem Einzugstag eigene Kontingente bearbeiten konnte Das funktioshynierte dank teamuumlbergreifender Arbeit und enger Vernetzung zwischen den Zentren richtig gut

Wie ist das Zentrum in die Pflegeinfrastruktur integriert Wilhelm Ein Groszligteil der fachlichen Kommunikation zwischen Zentren und Unternehmenszentrale laumluft uumlber eine digitale Plattshyform Uumlber dieses Forum tauschen sich die fachlich Verantwortshylichen zentrumsuumlbergreifend zu Themenschwerpunkten wie etwa Pflegedienste oder Hospizbehandlung aus Das ermoumlglicht uns Loumlsungen fuumlr aktuelle Fragen fuumlr alle sichtbar und verbindshylich sowie schnell und effizient in die Praxis zu uumlberfuumlhren

Peter Wilhelm leitet das Pflegezentrum der Techniker in Mainz

30 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

Innovationsfonds neue Wege in der Versorgung

Der Innovationsfonds foumlrdert Versorgungsinnovationen und die Versorgungsforschung in Deutschland und wird vom Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) verwaltet Im Fokus stehen Projekte die verschiedene Sektoren des Gesundheitsshywesens einbeziehen und uumlber die bisherige Regelversorgung hinausgehen um die Versorgung der gesetzlichen Krankenkassen weiterzuentwickeln Im Bereich Versorgung hat die Techniker insgesamt 27 Foumlrderzusagen erhalten Fuumlnf dieser Projekte verantwortet die Techniker als sogenannte Konsortialfuumlhrerin also federfuumlhrend

NetzWerk GesundAktiv ndash laumlnger selbstbestimmt leben Wie koumlnnen aumlltere Menschen moumlglichst lange selbstbestimmt in den eigenen vier Waumlnden leben Das ist die zentrale Fragestellung des NetzWerk GesundAktiv in Hamburg Das Projekt ist ein sektorenshyuumlbergreifendes Hilfs- und Betreuungsnetzwerk im Quartier Es integriert und verbindet bestehende regionale Hilfs- und Versorshygungsangebote mit eigenen Bausteinen und erprobt ein technishysches Assistenzsystem

Im Zentrum steht die koordinierende Stelle (KS) im Hamburger Albertinen-Haus Dort durchlaufen die Teilnehmer Untersuchunshygen und Tests Sie erhalten einen individuellen Unterstuumltzungsshyplan und einen Tablet-PC Je nach persoumlnlichem Bedarf wird der Alltag der Teilnehmer durch Angebote des Projekts unterstuumltzt Der Tablet-PC dient als Kommunikationsplattform So koumlnnen die Teilnehmer etwa per Video mit der KS sprechen oder einen Notruf an die Johanniter-Unfall-Hilfe absetzen In weiteren Ausbaustushyfen sind auch Haussteuerungsfunktionen und eine intelligente Notfallerkennung mit Hilfe von angeschlossenen Bewegungsmelshydern moumlglich

Teledermatologie ndash Hautarztversorgung auf dem Land Wie laumlsst sich mit Hilfe der Telemedizin die Versorgung auf dem Land verbessern Die Dermatologie bietet dafuumlr gute Voraussetzunshygen Denn Hauterkrankungen sind fotografisch gut abbildbar und solche Fotos koumlnnen auf digitalem Weg in angemessener Qualitaumlt versendet werden Das nutzt das Projekt Teledermatoshylogie in Mecklenburg-Vorpommern Bereits heute ist eine flaumlchenshydeckende dermatologische Versorgung von Patienten dort nicht mehr sichergestellt Wartezeiten fuumlr Termine von mehreren Moshynaten sind uumlblich Die Praxen der rund 60 niedergelassenen Hautaumlrzte sind vor allem in den Staumldten konzentriert Das Projekt etabliert ein telemedizinisches Konsil zwischen Haus- und Fachaumlrzten Die Teilnehmer nutzen dabei eine App die Veraumlndeshyrungen der Haut abbildet Anschlieszligend leiten sie die Daten an die Dermatologie der Universitaumltsmedizin Greifswald oder an koshy

operierende niedergelassene Dermatologen weiter Von diesen Experten erhalten sie uumlber die App anschlieszligend eine konsiliarishysche Empfehlung zur weiteren Behandlung Sofern Patienten kurzfristig keinen Termin bei einem Dermatologen erhalten muumlsshysen sie nun nicht zwangslaumlufig eine Klinik aufsuchen Sie koumlnnen sich an ihren bereits behandelnden Hausarzt wenden und werden per Telekonsil trotzdem parallel von Spezialisten beraten oder behandelt

TransFIT ndash luumlckenlos in die Erwachsenenmedizin Zaumlhlt man alle Kinder- und Jugendvorsorgeuntersuchungen (U1 ndash U11 J1 und J2) und empfohlenen zahnaumlrztlichen Kontrolltermine zusamshymen kommt ein Kind bis zum 18 Geburtstag auf etwa 43 regushylaumlre Arztbesuche Allerdings ist die Versorgung in der sogenannshyten Transitionsphase der Uumlbergangsphase vom Jugendlichen zum Erwachsenen oft luumlckenhaft Besonders kritisch ist dies bei Kindern und Jugendlichen mit chronischen Erkrankungen wenn der bis dato behandelnde Kinderarzt mit der Volljaumlhrigkeit nicht mehr zustaumlndig ist

Diese Luumlcke will das Projekt TransFIT schlieszligen TransFIT steht fuumlr Fruumlhintervention zur Vorbereitung und Begleitung des Transitishyonsprozesses aus der Kinder- und Jugendmedizin in die Erwachshysenenmedizin Basierend auf dem regional bereits erfolgreichen Berliner TransitionsProgramm (BTP) sollen zeitliche Verzoumlgerunshygen waumlhrend des Arztwechsels durch ein telemedizinisch arbeishytendes Fallmanagement bundesweit vermieden werden Fallmashynager begleiten die Jugendlichen ab 12 Jahren und bereiten sie auf den Uumlbergang vor Ausgangspunkt ist ein ausfuumlhrliches Geshyspraumlch des Kinderarztes sowie daran anknuumlpfend eine systemashytische Einschaumltzung inwieweit bei den Jugendlichen Bedarf fuumlr eine spezifische Unterstuumltzung in der Uumlbergangsphase besteht Neben der kontinuierlichen telemedizinischen Begleitung komshymen sogenannte Transitionsschulungen zum Einsatz die die Faumlhigkeiten der jugendlichen Patienten zum eigenstaumlndigen Mashynagement ihrer chronischen Erkrankungen verbessern

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VERO ndash Die Versorgung von Menschen mit Rheuma optishymieren Rheumatoide Arthritis ist eine haumlufige chronische Gelenkerkrankung an der Schaumltzungen zufolge etwa 800000 Menschen in Deutschland leiden Mit dem Projekt VERO sollen Versorgungsqualitaumlt und Versorgungseffizienz bei der Theshyrapie verbessert werden indem die Arzneimitteltherapie opshytimiert wird

Bisher wird die Erkrankung unter anderem mit hochwirksamen entzuumlndungshemmenden Medikamenten und haumlufig auch mit Schmerzmitteln behandelt Seit mehreren Jahren sind fuumlr diese Indikation nun auch sogenannte Biologika verfuumlgbar Arzneimitshytel durch die immer mehr Patienten beschwerdefrei leben koumlnshynen Sind die Symptome abgeklungen und ist die Krankheitsaktishyvitaumlt gering koumlnnen die Medikamente reduziert oder sogar ganz abgesetzt werden In diesen Faumlllen spricht man von bdquoDeeskalatishyonldquo Bislang geschieht das in der Therapie der rheumatoiden Arshythritis nur selten VERO zielt darauf ab dass nur das notwendige Maszlig an Arzneimitteln zum Einsatz kommt und leistet somit auch einen Beitrag zur Erhoumlhung der Arzneimitteltherapiesicherheit

Mit VERO wird erstmals in Deutschland die schrittweise Deeskashylation von Menschen mit rheumatoider Arthritis systematisch in der Versorgungsrealitaumlt umgesetzt und evaluiert Dies geschieht im engen Austausch zwischen Arzt und Patient Ziel ist es den Patienten eine passgenaue Therapie anzubieten Neben einer engmaschigen Krankheitskontrolle soll vor allem das Selbstmashynagement des Patienten gestaumlrkt werden

LeIKD ndash Orientierung zur Gesundheit Diabetes Mellitus Typ 2 und Koronare Herzkrankheit bringen erhoumlhte kardiovaskulaumlre Risikofaktoren mit sich erhoumlhen also das Risiko etwa einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden Gesundheitsorienshytiertes Verhalten kann diese Risikofaktoren senken Dafuumlr ist jedoch ein veraumlnderter Lebensstil notwendig Auf diesem Weg begleitet das Programm LeIKD betroffene Hochrisikopatienten mit einem individuell abgestimmten Bewegungs- und Ernaumlhshyrungsprogramm Dabei kommen Aktivitaumlts- und Pulsmesser eine Kommunikations-App und bestehende Gesundheitsproshygramme der Techniker zum Einsatz Zudem werden Hausaumlrzte Diabetologen Kardiologen Ernaumlhrungs- und Physiotherapeushyten eingebunden

Alle Projekte in der Uumlbersicht wwwtkde Webcode 935240

Versorgungsforschung zehn Foumlrderzusagen Lassen sich unerwuumlnschte Neben- und Wechselwirshykungen von neu zugelassenen Praumlparaten mithilfe von Routinedaten fruumlhzeitig erkennen Wie muss ein Fehshylerberichts- und Lernsystem fuumlr die Arztpraxis ausseshyhen damit es auch tatsaumlchlich genutzt wird und die ambulante Behandlung sicherer macht Warum wershyden Patienten mit Brustschmerzen in bestimmten Reshygionen Deutschlands besonders oft per Linksherzkashytheter untersucht Das sind einige der Fragen denen die Techniker mit Partnern wie Universitaumlten und anshyderen Forschungseinrichtungen in insgesamt zehn Versorgungsforschungsprojekten auf den Grund geht

Die zehn Projekte haben Anfang 2017 vom Innovatishyonsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses Foumlrderzusagen in Houmlhe von 125 Millionen Euro erhalshyten Bei sieben der zehn bewilligten Projekte ist das WINEG das wissenschaftliche Institut der TK fuumlr Nutshyzen und Effizienz im Gesundheitswesen Konsortialshypartner

Bei einigen der Projekte geht es auch darum zu untershysuchen wie wirksam bestimmte Arzneimittel sind Mit Blick auf risikobehaftete Medikamente in der Schwanshygerschaft wird das WINEG beispielsweise eine neue wissenschaftliche Methodik entwickeln um mithilfe von Routinedaten bekannte Risiken systematisch zu uumlberpruumlfen weiter zu erforschen und bislang noch unshybekannte Risiken zu entdecken Um wichtige genetishysche Risikofaktoren bei der Arzneimitteltherapie zu identifizieren wird das WINEG ebenfalls Routinedaten analysieren und zudem mit pseudonymisierten Befrashygungsergebnissen verknuumlpfen

32 Geschaumlftsbericht 2016 Wir Techniker ndash

Wir Techniker Wie werden wissenschaftliche Ergebnisse praktisch nutzbar Wie kann man Eltern chronisch kranker Kinshyder unterstuumltzen Uumlber 13000 Mitarbeiter arbeiten nach dem Prinzip bdquovon Technikern fuumlr Technikerldquo

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Von Technikern fuumlr Techniker

Wir Techniker das sind uumlber 13000 Menschen die sich in ganz Deutschland nicht nur um die Anliegen von rund 98 Millionen Versicherten kuumlmmern sondern auch daran arbeiten die Angebote der Techniker stets in deren Sinne zu verbessern

Das beginnt beim Austausch mit den Versicherten fuumlr den untershyschiedliche Wege offen stehen

die wir Techniker stets ausbauen ndash von Anruf bis App Wir sorgen dafuumlr dass dieshyse Kommunikationspfade zuverlaumlssig schnell und effizient funktionieren und sich stets den Wuumlnschen der Versichershyten entsprechend weiterentwickeln

Wir Techniker stehen nicht nur mit Vershysicherten im permanenten Dialog sonshydern sind unterwegs um auf relevanten Foren in Sachen Versorgung Service oder Wissenschaft unsere Standpunkte und Innovationen vorzustellen aber auch Impulse aufzunehmen und zu deshybattieren Zu diesen Innovationen gehoumlshyren auch Angebote fuumlr Techniker von morgen vom Peer-to-Peer-Projekt in Sachen digitale Kompetenz fuumlr Schuumller bis zur Lern-App fuumlr unsere Auszubilshydenden

Auch das Thema Patientensicherheit ist fuumlr uns Techniker ein zentrales Anlieshygen Wie hier wissenschaftliche Inforshymationen fuumlr Versicherte unmittelbar praktisch nutzbar werden zeigt beishyspielsweise ein digitales Informationsshypaket uumlber Multiressistente Erreger (MRE) Fuumlr den Bruumlckenschlag zwischen wissenschaftlicher Forschung und anshywendbarem Wissen sorgen die Technishyker des Wissenschaftlichen Instituts der TK fuumlr Nutzen und Effizienz im Geshysundheitswesen (WINEG)

Das Prinzip bdquovon Technikern fuumlr Technishykerldquo setzt jedoch kein Hauptamt voraus Das beweisen die ehrenamtlichen Mitshyglieder des Verwaltungsrats Im houmlchsshyten Gremium der Techniker treffen sie alle Entscheidungen von grundsaumltzlicher Bedeutung kontrollieren im Sinne der Versicherten Vorstand und Verwaltung und legen zusaumltzliche Leistungen fest

34 Geschaumlftsbericht 2016 Wir Techniker

34 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker ndash

Techniker vernetzen Techniker Wer mit der Techniker in Kontakt treten will hat viele Moumlglichkeiten ndash von mobil bis postalisch Fuumlr Tempo bei der Vernetzung von uumlber 13000 Technikern und rund 98 Millionen Versicherten sorgen unter anderem diese Techniker

Postmanagement Fuumlr Dirk Stejskal beshydeutet Technikergeist in der taumlglichen Arbeit bis ins Detail ausgefeilte Qualitaumlt mit Houmlchstgeschwindigkeit zu verbinden Der gelernte Drucker arbeitet im Druckshyzentrum der Techniker wo 2016 rund 32 Millionen Brief-Sendungen produziert und versendet wurden Dort zaumlhlen houmlchste Datenschutzstandards technische Akkushyratesse und feste Zeitfenster

Dass alle Kunden so schnell wie moumlglich ihre Briefe erhalten dafuumlr sorgen neben Dirk Stejskal und seinen Kollegen zwei der modernsten Inkjetbasierten Rollen-Dishygitaldrucksysteme sowie drei Hochleisshytungskuvertiermaschinen bdquoWas die Kolleshyginnen und Kollegen an den Schreibtischen bundesweit verschicken wollen wird hier gedruckt kuvertiert und bis zum Versand fertig gemacht Uumlber den ganzen Prozess koumlnnen wir exakt verfolgen welcher Brief gerade wo ist ob alle notwendigen Forshymulare oder Beipacks enthalten sind und im Fall der Faumllle beschaumldigte Briefe sofort automatisch nachproduzierenldquo erlaumlutert der Operator Pro Stunde nehmen bis zu 23000 Standardbriefsendungen den Weg von der Druckdatei bis ins Kuvert denn rein rechtlich beduumlrfen viele Anliegen noch der klassischen Briefform

Cockpit Anne de Wilde und Florian Werg uumlberblicken als Workforce-Manager im soshygenannten Cockpit des Bereichs Kundenservice der Techniker den Groszligteil der Kundenshyanliegen Ob per Anruf E-Mail Chat oder Brief ndash das Cockpit-Team sorgt dafuumlr dass Kunden die Techniker gut erreichen und schnell eine Antwort erhalten Mittels Prognosen und Planung wird der Einsatz der Kollegen in den Servicezentren nah am Bedarf geplant und gesteuert

Im Schnitt verteilt das Cockpit so taumlglich uumlber 30000 Anrufe uumlber 2000 E-Mails uumlber 700 Chats und uumlber 7500 Anliegen auf dem Postweg bdquoDie Aufgabe ist komplex weil sie viele verschiedene Kanaumlle umfasst und wir saisonale Schwankungen ebenso wie zum Beispiel ungeplante Abwesenheiten bei den Kollegen abfedern muumlssenldquo erlaumlutert Florian Werg bdquoWir arbeiten hier mit vielen verschiedenen Techniken steuern diese so aus dass der Service stimmt Technikergeist ist besonders gefragt wenn eine dieser Techniken einmal ausfaumlllt Dann gilt es flexibel und schnell eine Loumlsung zu finden damit die Kunden dennoch schnell eine Antwort erhaltenldquo erklaumlrt Anne de Wilde bdquoUns motiviert es wenn wir die besten Voraussetzungen fuumlr die Kolleginnen und Kollegen im direkten Kundenshykontakt schaffen koumlnnenldquo

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SoVerMaFacunterdeFra

FuumlrdezusRuumlvorabwaauc

App Der erste Arbeitstag von Matthias Robbers fiel auf den Startschuss eines Projekts das Versicherten der Techniker neue Kommunikationswege zum Service ihrer Kasse ermoumlglicht Der Android-Entshywickler ist Teil des Teams das die TK-App umsetzt hat deren Weg von der Planung bis in den Google Play Store gefuumlhrt und arbeitet mit seinen Kollegen daran die Anshywendung stetig zu verbessern und weiteshyre Features fuumlr die Nutzer anzubieten

bdquoMich motiviert vor allem die Chance uumlber die App so vielen potenziellen Nutzern den Alltag zu erleichtern Heute ist es fuumlr viele Menschen alltaumlglich alles per Smartshyphone von unterwegs zu erledigen Das gilt jetzt auch fuumlr Anliegen an die Technishyker etwa Dokumente zu uumlbermittelnldquo ershylaumlutert Robbers Das Entwicklerteam arshybeitet beim weiteren Ausbau der App agil steht im Austausch mit den Nutzern und bindet Ruumlckmeldungen direkt in die aktushyelle Entwicklung mit ein Fuumlr Robbers geshyhoumlrt das zum Technikergeist bdquoEs geht darum einzelne Funktionen weiter zu entshywickeln dabei aber immer das groszlige Ganshyze und den Nutzen fuumlr den Versicherten im Blick zu habenldquo

ziale Netzwerke Auch die sozialen Netzwerke stehen den sicherten der Techniker zum Austausch offen Social Media nagerin Sandra Ebenau haumllt Versicherte mit ihren Kollegen auf ebook Twitter amp Co auf dem Laufenden bdquoDabei stimmen wir

s eng mit allen ab die fuumlr die Techniker kommunizierenldquo erlaumlushyt Ebenau Zum Job gehoumlrt auch das Community Management nn auf diesen Kanaumllen erreichen die Techniker auch zahlreiche gen und Anliegen von Versicherten und anderen Usern

schnelle Antworten arbeitet das Social Media Team eng mit n Kolleginnen und Kollegen aus dem Servicezentrum Hamburg ammen Dort arbeiten Ingo Kaiser und seine Kollegen an den

ckmeldungen an die Versicherten Neben Tempo zaumlhlt dabei allem inhaltliche Flexibilitaumlt bdquoDie Themen sind vielfaumlltig und

wechslungsreich und reichen von Krankengeld bis zur Sozialshyhlldquo erlaumlutert Ingo Kaiser Antworten gibt es rund um die Uhr h wenn die meisten Anfragen tagsuumlber eintreffen bdquoOumlffentlich

sichtbar informieren wir aber nur allgemein ndash wenn fuumlr eine Ausshykunft persoumlnliche Angaben noumltig sind vernetzen wir die Versishycherten mit dem richtigen Ansprechpartnerldquo so Kaiser

36 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

(Fuumlr) Techniker von morgen Die Techniker engagiert sich mit innovativen Projekten fuumlr die Gesundheit und Zukunft junger Versicherter und ihrer Familien ndash und mit Angeboten fuumlr Auszubildende der Techniker die 2016 besonders erfolgreich waren

Sicher durch die digitale Welt Generation bdquoKopf untenldquo Neun von zehn Zwoumllfjaumlhrigen besitzen ein Smartphone drei Stunden pro Tag verbringen sie durchschnittlich online Die digitale Welt gehoumlrt laumlngst zum Alltag im Kinderzimshymer Mit den Moumlglichkeiten des Internets und der Sozialen Medien ist jedoch auch die Anzahl der Risiken gestiegen bdquoNeue Phaumlnomene wie Cybermobbing oder Inshyternetsucht belasten immer mehr die Psyshyche von Kindern und Jugendlichen Wir haben gemeinsam mit dem Verein Condrobs das Praumlventionsprojekt Netzshygaumlnger 30 gestartet damit Kinder fruumlh lernen sich in der digitalen Welt zurechtshyzufindenldquo sagt Christian Bredl Leiter der TK-Landesvertretung Bayern Netzgaumlnger 30 unterstuumltzt Schuumller darin Gefahren in der digitalen Welt zu erkennen zu vermeishyden und einen maszligvollen Umgang mit dem Internet zu entwickeln Die Jugendlishychen lernen ihr eigenes Verhalten in der digitalen Welt kritisch zu reflektieren

Das Besondere bei Netzgaumlnger 30 Nicht Lehrer vermitteln die Inhalte sondern Schuumller Neunt- und Zehntklaumlssler wershyden zu sogenannten bdquoPeersldquo ausgebildet und geben ihr Wissen in Workshops an die juumlngeren Schuumller weiter Die Aumllteren haben Vorbildfunktion koumlnnen jedoch gleichzeitig auf Augenhoumlhe mit den Fuumlnft- und Sechstklaumlsslern kommunizieshyren Netzgaumlnger 30 ist 2016 mit zwoumllf Schulen im Muumlnchener Raum gestartet und wird weiter ausgebaut Mehr zum Projekt unter wwwtkde Webcode 815146

92 der Zwoumllfjaumlhrigen besitzen ein Smartphone

(JIM-Studie 2015)

Digitale Hilfe fuumlr Eltern kranker Kinder Experten schaumltzen dass fast jedes sechsshyte Kind in Deutschland chronisch krank ist Dabei wird die Belastung sehr untershyschiedlich empfunden die ein an Asthma Diabetes oder Mukoviszidose erkranktes Kind fuumlr Eltern und Geschwister mit sich bringt Nicht wenigen bereitet die staumlndishyge Sorge schlaflose Naumlchte und setzt sie dauerhaft unter Stress Ein Projekt der Techniker in Baden-Wuumlrttemberg und des Universitaumltsklinikums Ulm moumlchte Familishyen niederschwellige Hilfe anbieten bevor sie psychisch an ihre Grenzen stoszligen

bdquoBEcKIldquo steht fuumlr Beratung von Eltern chronisch kranker Kinder im Internet

Mit dem neuen Programm will die Technishyker Eltern gezielt bei der Bewaumlltigung der Erkrankung ihres Kindes unterstuumltzen Teilnehmen koumlnnen Eltern deren an Asthshyma erkranktes Kind im Disease-Manageshyment-Programm (DMP) eingeschrieben ist Die Teilnehmer treten mit ihrem Berashyter uumlber die gesicherte Plattform der Ulshymer Onlineklinik in Kontakt Uumlber einen Zeitraum von sechs bis zwoumllf Wochen wershy

den dann anhand von Schreibaufgaben die Themenfelder Krankheitsmanageshyment Angstbewaumlltigung und Selbstfuumlrshysorge bearbeitet

Diese Form der sogenannten internetshybasierten psychologischen Intervention hat den Vorteil dass die Teilnehmer von einem persoumlnlichen Therapeuten indivishyduell betreut werden gleichzeitig durch die online-Kommunikation aber keine festen Termine eingehalten werden muumlssen

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Per Lern-App zum Profi bdquoTKlerin19 fordert Dich zu einem Duell herausldquo Wenn Caren Koshyziol eine Nachricht mit diesem Betreff von Kollegin Vivian Slotshyta bekommt ist ihr ganzes Fachwissen gefragt Die beiden Auszubildenden aus dem Fachzentrum Krankengeld in Karlsrushyhe treten uumlber ihre Smartphones gegeneinander im Quiz an Die Fragen kommen dabei aus 47 verschiedenen Themengeshybieten rund um die Inhalte aus drei Ausbildungsjahren Die beishyden nutzen eine Lern-App die die Techniker fuumlr ihre aktuell rund 800 Auszubildenden entwickelt hat

Und so funktioniert die App Wer sich einloggt waumlhlt zunaumlchst einen Gegner aus und entscheidet sich fuumlr eine Themenkateshygorie Dann gilt es in jeweils 30 Sekunden fuumlnf Fragen zu beshyantworten Danach ist der Gegner dran

TK-Auszubildende ist Deutschlands Beste Kundenservice Leistungsangebot digitale Initiativen ndash alles was die Techniker auszeichnet verdankt sie ihren Mitarbeitern den Technikern Damit diese auch in Zukunft den Grundstein fuumlr den Erfolg legen hat die Ausbildung bei der Techniker einen besonders hohen Stellenwert Das Ergebnis Jedes Jahr zaumlhlen TK-Azubis zu den Besten der Branche 2016 etwa haben 77 der insgesamt 248 bdquoNachwuchs-Technikerldquo des Abschlussjahrshygangs ihre Pruumlfungen mit der Note 1 bestanden

In diesem Jahr machte eine Auszubildende die Techniker besonshyders stolz Kira Trefon ndash mittlerweile Kundenberaterin im Sershyvicezentrum Gelsenkirchen ndash hat ihre Ausbildung zur Kauffrau im Gesundheitswesen als beste in ganz Deutschland abgeshyschlossen bdquoAls ich erfuhr dass ich Bundesbeste bin konnte ich es zuerst nicht glauben und habe mich natuumlrlich sehr gefreut Vor allem dass sich die rund viermonatige Vorbereitung auf die Pruumlfungen ausgezahlt hatldquo so die 22-Jaumlhrige die haumlufig geshymeinsam mit ihren Azubi-Kollegen gelernt hat

Kira Trefon ist Kundenberaterin im Serviceshyzentrum Gelsenkirchen

38 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

Zehn Jahre WINEG Bekommen Patienten die Behandlung die den wissenschaftlichen Erkenntnissen entspricht Welche Effekte haben neue Versorgungsmodelle Wie wirken sich gesundheitspolitische Entscheidungen auf die Versicherten aus Das sind einige der Fragen denen das wissenschaftliche Institut der TK fuumlr Nutzen und Effizienz im Gesundshyheitswesen (WINEG) seit zehn Jahren auf den Grund geht

Die Entscheidung der Techniker mit der Institutsgruumlndung 2006 eigene wissenshyschaftliche Expertise aufzubauen hat sich als vorausschauend und innovativ erwiesen Die praxisnahe Versorgungsforschung des WINEG liefert evidenzbasierte Grundlagen und Transparenz fuumlr wichtige Entscheidungen der Techniker aber auch fuumlr das Gesundheitsweshysen insgesamt Im Mittelpunkt der Forschungsarbeit steht der Versorgungsbedarf der Versicherten und die Frage wie sich auf der Basis neuester Erkenntnisse eine effektishyve und qualitativ hochwertige Gesundheitsshyversorgung weiterentwickeln laumlsst

shy

Wissenschaft fuumlr Techniker

Wie Versicherte direkt von wissenschaftlicher Expertise profitieren zeigt ein Informationspaket zu multiresistenten Keimen Die Mitarbeiter des Wissenschaftlichen Instituts der TK (WINEG) forschen im Dienst der Versicherten

Patientensicherheit ndash profitieren von der Wissenschaft Wer Gesundheitsinformationen sucht fragt heutzutage immer oumlfter bdquoDr Googleldquo Doch wie serioumls sind die Inhalte die man im Internet findet Wer sich informieren und selbstbestimmt im Gesundheitsshywesen zurechtfinden will braucht verlaumlssliche wissenschaftlich gepruumlfte Erkenntnisse in verstaumlndlicher Form Die Techniker unshyterstuumltzt deshalb ihre Versicherten und foumlrdert deren Gesundshyheitskompetenz mit evidenzbasierten Informationen zu relevanshyten Themen etwa mit einem Informationspaket zu multiresistenten Keimen (MRE)

Die Erreger treten immer haumlufiger auf zugleich verlieren gaumlngige Antibiotika ihre Wirksamkeit gegen sie Die bislang schaumlrfste Wafshyfe gegen bakterielle Infektionen wird also stumpfer ndash ein Problem das auch die Politik weltweit aufruumlttelt Dabei ist man sich einig dass eine wirksame Infektionspraumlvention nur mit Hilfe der Patienshyten gelingen kann Die Techniker leistet einen Beitrag und klaumlrt mit einem digitalen Informationspaket auf wie Menschen einer Infektion vorbeugen koumlnnen

Katharina Rubin vom WINEG dem wissenschaftlichen Institut der TK bdquoWir haben fuumlr unsere Kunden multimedial aufbereitet was das fuumlr den Einzelnen bedeutet und wie er sich in seinem privaten Umfeld aktiv daran beteiligen kann dass sich MRE nicht weiter ausbreiten ndash auf Reisen in der Kuumlche im Krankenhausldquo Zum Inshyformationspaket gehoumlren auch ein Erklaumlrfilm und ein Online-Test um das eigene MRE-Risiko zu ermitteln Rubin bdquoNicht jede Erkranshykung verlangt ein Antibiotikum Gegen Viren ist es machtlos Der sorgsame Umgang mit Antibiotika hilft Resistenzen zu vermeishydenldquo Auch Patienten die notwendige Antibiotika zu fruumlh absetshyzen oder in geringerer Dosis als verordnet einnehmen tragen zur Resistenzbildung bei

Die Techniker hat auch ihre Vertragspartner in den Blick genomshymen Sie unterstuumltzt die bdquoAktion Saubere Haumlndeldquo die die Haumlndeshydesinfektion in Krankenhaumlusern verbessert und dadurch hilft Klinikinfektionen zu vermeiden Angesichts von jaumlhrlich rund 19 Millionen Krankenhausfaumlllen ein relevanter Faktor Das Informatishyonspaket online wwwtkde Webcode 889772

39

bdquoDie Zukunft aufhalten weil man Angst davor hat ndash das hat noch nie funktioniertldquo

Dr Jens Baas

Techniker unterwegs Von der Zukunft des Gesundheitssystems bis zur Zukunft der Fuumlhrung im Unternehmen ndash Techniker pflegen den Austausch uumlber das Gesundheitssystem hinaus

Pathfinder leading the Future Sieben CEOs sieben prominente Vorshydenker und 800 bdquoYoung Leadersldquo fuumlhshyrender deutscher Unternehmen ndash geshymeinsam widmeten sie sich beim Pathfinder am 1 Mai 2016 einen ganshyzen Tag lang den draumlngendsten Fragen unserer Zeit und machten so den bdquoTag der Arbeitldquo zum bdquoTag des Nachdenshykensldquo Mit dabei Daimler-Chef Dr Dieter Zetsche Deutsche Bank-Vorstand Juumlrshygen Fitsche Joe Kaeser CEO von Sieshymens und TK-Chef Dr Jens Baas

Mit 100 Nachwuchsfuumlhrungskraumlften der Techniker reiste er nach Berlin um gemeinsam zu diskutieren worauf es in Unternehmen von morgen ankommt Das Ziel des Zukunftsgipfels des Hanshydelsblatts jungen Fuumlhrungskraumlften den Anstoszlig zu geben eigene und auch unshy

bequeme Wege zu gehen Im Mittelshypunkt des gemeinsamen Vortrags des TK-Chefs mit dem Informatiker und Kuumlnstler Professor Dr Juumlrgen Schmidshyhuber stand das Thema bdquoResponsibility ndash und wie Big Data die Medizin revolutishyonieren wirdldquo

Z2X ein Wochenende mit Visionaumlren Das Portal Zeit Online lud anlaumlsslich seines Gesundheitssystem kennenzulernen norieren wenn Versicherte etwas fuumlr 20-jaumlhrigen Bestehens im September 500 Im Workshop bdquoApp jetzt gesundldquo den ihre Gesundheit tun und dies mit digitashybdquoTwentysomethingsldquo also 20 - bis 29-Jaumlh- Thomas Heilmann Experte der Technishy len Daten belegen Die Teilnehmer disshyrige nach Berlin zu einem bdquoFestival der ker fuumlr digitale Versorgung leitete ging kutierten teils sehr kontrovers uumlber Visionaumlreldquo ein Die Techniker war als Part- es um den Einsatz von Fitnesstracker- Datensicherheit Vor- und Nachteile des ner dabei um die Ideen der sogenannten daten in der gesetzlichen Krankenversi- Solidarsystems und Bonus-Malus-Pro-Millennials fuumlr ein smartes und innovatives cherung Sollen Krankenkassen hoshy gramme

MEDICA Gesundheitsmarkt von morgen Lebende menschliche Zellstrukturen tropshyfen auf eine Unterlage bilden kleine Kreise und formen sich schlieszliglich zu einer dreishydimensionalen menschlichen Ader die sich sogar verzweigt ndash die Fachmesse MEshyDICA 2016 gab Einblick was sich in nur zwoumllf Monaten im internationalen Geshysundheitsmarkt entwickelt hat Zentrales Thema die Digitalisierung als der Innovashytionstreiber Auf dem Podium des ECON-Forums der Techniker diskutierten

Vertreter aus Politik Medien und Wissenshyschaft die Frage wie sich die Chancen der Digitalisierung auf das deutsche Gesundshyheitssystem uumlbertragen lassen In der Disshykussion waren sich der digitale Vordenker Sascha Lobo und Dr Jens Baas Vorshystandsvorsitzender der Techniker einig dass die breite Nutzung individueller Dashyten kuumlnftig nachgefragt werden wird Desshyhalb muumlsse man aktiv gestalten statt auf die Angebote milliardenschwerer US-Konshyzerne zu warten Die Techniker unterwegs auf der Fachmesse MEDICA

40 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

Ehrenamtlich fuumlr die Techniker

Der Verwaltungsrat ist das houmlchste Entscheidungsgremium der Techniker ndash seine 30 Mitglieder und ihre Stellvertreter leisten als Selbstverwaltung diese verantwortungsvolle und anspruchsshyvolle Aufgabe ehrenamtlich Der Verwaltungsrat setzt sich pashyritaumltisch aus je 15 Versicherten- und 15 Arbeitgebervertretern zusammen Ihre Legitimation erhalten die Selbstverwalter uumlber die alle sechs Jahre stattfindende Sozialwahl

Mit dieser Legitimation treffen die Ehrenamtlichen alle Entshyscheidungen die fuumlr die Techniker von grundsaumltzlicher Bedeushytung sind Auszligerdem entscheidet der Verwaltungsrat uumlber Satzungsleistungen von denen die Versicherten ganz unmitshytelbar profitieren So erleichtert eine im Juli verabschiedete Satzungsleistung zur Kostenuumlbernahme des innovativen Flash Glucose Messsystems insulinpflichtigen Diabetikern den Alltag Per Scanner koumlnnen sie ihren Blutzuckerwert bdquounblutigldquo und schmerzfrei ermitteln Dazu wird ein Sensor ins Unterhautfettshygewebe eingesetzt

Die Verwaltungsraumlte beschlieszligen zudem den Haushalt der Techniker ndash und den kassenindividuellen Zusatzbeitrag Der liegt bei der Techniker fuumlr 2017 mit 10 Prozent unter dem Durchschnitt der gesetzlichen Krankenversicherung

Austausch mit Entscheidungstraumlgern Daruumlber hinaus pflegen die gewaumlhlten Verwaltungsraumlte den Austausch mit Vertretern aus Politik und Gesundheitswesen Die Bundesshywahlbeauftragte fuumlr die Sozialversicherungswahlen Rita Pashywelski bekraumlftigte als Gastrednerin die Relevanz von Selbstshyverwaltung und Sozialwahl Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis (SPD) nahm vor den Ehrenamtlichen unter anderem zum Selbstverwaltungsstaumlrkungsgesetz Stellung Frank Plashyte Praumlsident des Bundesversicherungsamtes stellte dem Verwaltungsrat die Arbeit der Aufsichtsbehoumlrde vor EU-Exshyperte Guumlnter Danner erlaumluterte dem Gremium aktuelle Frashygen des europaumlischen Sozialrechts

Selbstverwaltung bedeutet Selbstgestaltung Die Ehrenamtlichen beziehen auch zu relevanten politischen Fragen Position Den Standpunkt des Gremiums zur Bundestagswahl 2017 finden Sie auf wwwtkde

Uumlbrigens Die Sitzungen des Verwalshytungsrats sind oumlffentlich Zudem informiert der Verwaltungsrat auf wwwtkde (Webcode 139012) in Text Bild und Video uumlber den Inhalt der Sitzungen

41

bdquoWir wollen eine starke Selbstverwaltungldquo

Dieter F Maumlrtens und Dominik Kruchen sind die alternierenden Vorsitzenden des Verwaltungsrats Der Vorsitz wechselt jaumlhrlich zum 1 Januar

Wie arbeitet die Selbstverwaltung der Techniker

Dominik Kruchen Die Rolle des Verwaltungsrats laumlsst sich

durchaus mit der des Aufsichtsrats in Unternehmen vergleichen Selbstverwalter tragen eine enorme Verantwortung mit der Beshysonderheit dass wir diese Aufgabe ehrenamtlich uumlbernehmen Die Selbstverwaltung bestimmt den Kurs der Kasse uumlbt eine Konshytrollfunktion aus und trifft zentrale Entscheidungen ndash dabei ist

sie den Beitragszahlern verpflichtet

Dieter F Maumlrtens Entscheidungen von solcher Tragweite beshynoumltigen ein solides Fundament ndash das leisten bei der Techniker die

Fachausschuumlsse deren Mitglieder sich mit teilweise hochkompleshyxen Sachverhalten auseinandersetzen um die Beschluumlsse des

Gremiums vorzubereiten

Wie beurteilen Sie aktuell die Rolle der Selbstverwaltung im

Gesundheitssystem

Kruchen Die Selbstverwaltung ist eine tragende Saumlule des

deutschen Gesundheitssystems Auch der internationale Vershygleich belegt eindrucksvoll ndash etwa mit Blick auf die Situation in

Suumldeuropa ndash wie krisensicher und stabil dieses etablierte System

ist das eben nicht vollstaumlndig vom Staat abhaumlngig ist

Maumlrtens Obwohl sich diese Errungenschaft permanent beshywaumlhrt gibt es immer wieder Versuche ihre Autonomie und somit

auch die Handlungsfaumlhigkeit dieses Stabilitaumltsfaktors einzushyschraumlnken die Vorstoumlszlige der Politik zum sogenannten Selbstvershywaltungsstaumlrkungsgesetz sind hier nur ein Beispiel Hier gilt es

klare Kante zu zeigen und diese tragende Saumlule entschieden zu

verteidigen

Unikosmos Award Zukunft der Notfallmedizin In den rund 1200 Notaufnahmen in Deutschland zaumlhlt im Alltag oft jede Sekunde Wie diese Einheiten organisiert sind stellt die Weichen fuumlr den Behandlungserfolg Die Absolventin der APOLLON Hochschule der Gesundheitswissenschaft in Bremen Anna Christina Houmlrster widmete ihre Abschlussarbeit der Frage nach Prozessen und Qualitaumltsmanagement in Notaufnahmen Fuumlr ihre Analyse erhielt sie im Rahmen einer Verwaltungsratssitzung den Unikosmos Award 2016 den die Hamburger Presseagentur Public Address und die Techniker fuumlr innovative Konzepte von Nachwuchswissenschaftlern verleihen Perspektivisch stellt die Wissenschaftleshyrin auch die Frage wie das systematische Erfassen von Qualitaumltsfaktoren und der Aufbau eines nationalen Notaufnahmeregisters die Versorgungsqualitaumlt verbessern kann

42 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker Der Verwaltungsrat aktuell Auch 2017 stehen die Mitglieder des Verwaltungsrats zur Wahl Nach der Wahl konstituiert sich das Gremium am 29 September 2017 Hier finden Sie die aktuelle Mitgliederliste und die aktuell vertretenen Listen

Die Mitglieder des aktuellen Verwaltungsrats

Arbeitgebervertreter Dominik Kruchen Duumlsseldorf Alternierender Vorsitzender

Heiner Boumlgemann Bremen Rainer Bruns Nordstrand Uwe Buszligmeier Greven Joachim Feldmann Bremen Helmut Fitzke Woggersin Wilfried Grunau Edewecht-Friedrichsfehn Joumlrg Henschen Bremen Klaus H Kober Rheinmuumlnster Udo Nicolay Moumllln Mirko Knappe Hamburg (seit 01012017) Johannes Seiboldt Nidda Rainer Tietz Bottrop Roland Unzeitig Wettmershagen Bernd Wegner Riegelsberg

Vertretene Organisation ZI HSH Zahntechniker-Innung Hamburg und Schleswig Holstein 15 Sitze

Versichertenvertreter Dieter F Maumlrtens Offenbach Alternierender Vorsitzender

Rosemie Bilz Radebeul Detlef Decho Syke Peter Duchene Groszligrosseln Friedrich Gosewinkel Hamm Karla Hasenauer Suhl Uwe Klemens Muumlnchen Baumlrbel Richling Bremen Annette Stensitzky Troisdorf (seit 15072016) Norbert Schneider Schwerin Harald Schulte Koumlnigswinter Erika Streit Koumlln Johanna Vieweg Dresden Harald Wagner Sipplingen Gerard Wolny Remagen

Vertretene Organisationen TKG TK-Gemeinschaft unabhaumlngige Versichertengemeinshyschaft der Techniker Krankenkasse eV 12 Sitze verdi Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft 1 Sitz IGM Industriegewerkschaft Metall 1 Sitz ACA Katholische-Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Deutschshylands e V Kolpingwerk Deutschland Bundesverband Evanshygelischer Arbeitnehmerorganisationen eV 1 Sitz

43

Sozialwahl gelebte Teilhabe Demokratischer Taktgeber fuumlr den Verwaltungsrat sind die Sozialwahlen deren Ergebnis alle sechs Jahre die Zusammensetzung des houmlchsten Entscheidungsgremiums der Techniker festlegt

Bei der Techniker werden seit jeher die 15 Versichertenvershytreter per Urwahl ermittelt So haben die rund 74 Millionen Mitglieder eine echte Wahl und koumlnnen ihr Recht auf Mitbeshystimmung nutzen Damit die Stimmberechtigten bis zum 31 Mai 2017 ihre Stimmen geltend machen koumlnnen stand 2016 im Zeichen der Vorbereitungen fuumlr die Abstimmung im bdquoSushyperwahljahr 2017ldquo Federfuumlhrend in der Vorbereitung der Wahlausschuss unter Vorsitz des stellvertretenden Vorshystandsvorsitzenden Thomas Ballast Das Gremium ist unter anderem zustaumlndig fuumlr die Zulassung der antretenden Listen aber auch fuumlr die ordnungsgemaumlszlige Ermittlung des Wahlershygebnisses Eine Informationskampagne begleitete die Wahlshyvorbereitungen und ermoumlglichte Versicherten ebenso wie Multiplikatoren sich umfassend uumlber die Wahl zu informieren

Klares Ja zur Teilhabe Sozialwahl bedeutet demokratische Teilhabe nach dem Prinzip bdquoWer Beitraumlge einzahlt soll auch mitbestimmenldquo Im Vorfeld ermittelte die Techniker im Rahshymen einer Studie wie die Menschen in Deutschland zur Sozishyalwahl stehen Das klare Ergebnis der repraumlsentativen Forshysa-Umfrage Das Prinzip der ehrenamtlichen Selbstverwaltung und die Teilhabemoumlglichkeit durch die Sozialwahl stehen hoch im Kurs 68 Prozent der Befragten sprachen sich klar fuumlr die Sozialwahl aus Und Selbst 58 Prozent der Privatversicherten haumltten gerne diese Mitsprachemoumlglichkeit

Zudem halten 73 Prozent der Menschen in Deutschland die Verwaltungsraumlte fuumlr wichtig und befuumlrworten dass Versishycherte durch sie an Entscheidungen beteiligt werden Besonshyders hoch ist die Fuumlrsprache unter den Juumlngeren zwischen 18 und 39 Jahren Vier von fuumlnf sprachen sich hier fuumlr das Prinshyzip bdquoVersicherte fuumlr Versicherteldquo aus

55 der Menschen in Deutschland sind politisch stark

oder sehr stark interessiert

44 Geschaumlftsbericht 2016 Die Finanzen ndash

Die Finanzen Der Bereich Finanzen informiert uumlber Vermoumlgensshyrechnung Vermoumlgen Einnahmen und Ausgaben der Techniker Krankenkasse uumlber die Versicherten- und Mitgliederentwicklung sowie die Finanzen der Pflegeversicherung

45

Der Jahresruumlckblick in Zahlen Das Geschaumlftsjahr 2016 war erneut von einer guten wirtschaftlichen Konjunkshytur gepraumlgt die viel Geld in die Kassen der Sozialversicherungen gespuumllt hat Auszligerdem verzeichnet das System der gesetzlichen Krankenversicherungen weiterhin Zuwaumlchse an Versicherten Dem gegenuumlber stehen staumlndig steishygende Ausgaben im Gesundheitswesen und Verzerrungen des Wettbewerbs der Kassen untereinander So reichten auch im Haushaltsjahr 2016 die Zuweishysungen aus dem Gesundheitsfonds an die Techniker nicht aus um die Ausgashyben fuumlr die Versorgung der Versichershyten zu decken

Dennoch lag der kassenindividuelle Zushysatzbeitrag der Techniker mit 10 Proshyzent auch 2016 unter dem amtlichen Durchschnitt

Ausgaben der Krankenversicheshyrung Das Haushaltsjahr 2016 schlieszligt die Techniker mit einem Plus von etwa 22 Millionen Euro ab Zu dem ausgeglishychenen Haushalt tragen vor allem die schlanken Prozesse und die effektive Verwaltung bei Die wirtschaftliche Kulshytur im Unternehmen ist dafuumlr verantshywortlich dass der Fehlbetrag der Zushyweisungen aus dem Gesundheitsfonds aufgefangen werden konnte Die Vershywaltungskosten von 136 Euro je Versishycherten lagen somit auch deutlich unter den durchschnittlichen Verwaltungskosshyten in der gesetzlichen Krankenversicheshyrung (153 Euro)

Die Leistungsausgaben stiegen um 31 Prozent und damit etwas moderater als im Vorjahr Auffaumlllig ist dass die Ausgaben fuumlr Arzneimittel auf einem hohen Niveau noch einmal mit 39 Prozent zunehmen und auf 4 Milliarden Euro ansteigen Den groumlszligten Ausgashybenblock verzeichnet die Techniker bei den Kosten fuumlr die Krankenhausbehandlung Erstmals uumlbersteigt dieshyser Wert mit einem Zuwachs von 38 Prozent die Sieben-Milliarden-Euro-Marke Fuumlr aumlrztliche Behandshylungen wurden 46 Milliarden Euro ausgegeben was einen Anstieg von 29 Prozent bedeutet

Ausgaben der Pflegeversicherung Die Leistungsshyausgaben fuumlr die pflegebeduumlrftigen Versicherten beliefen sich auf rund 13 Milliarden Euro Mit 3 Milshyliarden Euro flieszligt der Groszligteil der Einnahmen der Pflegeversicherung an den Ausgleichsfonds Mit ihm werden andere Pflegekassen unterstuumltzt deren Ausgaben nicht ausreichend durch Einnahmen geshydeckt sind

Abnahmen Der Verwaltungsrat hat die Jahresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse und die Jahshyresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse Pflegeversicherung abgenommen und dem Vorstand dafuumlr Entlastung erteilt

Juli 2017

Dieter F Maumlrtens

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

Dominik Kruchen

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

46 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Vermoumlgensrechnung

Aktiva in Tsd Euro 2015 2016

A Langfristiges Vermoumlgen

I Verwaltungsvermoumlgen 294474 275331

II Mittel der Ruumlckstellungen 2034183 2429274

III Andere Geldanlagen 3077456 3612688

B Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 904561 937768

II Wertpapiere 1923105 1575117

III Kassenbestand und Giroguthaben 23552 15055

C Rechnungsabgrenzungsposten 7356 9010

D Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

Passiva in Tsd Euro 2015 2016

A Netto-Reinvermoumlgen 3076733 3098587

B Ruumlckstellungen 2034183 2429 274

C Verpfl ichtungen 3137799 3310071

D Rechnungsabgrenzungsposten 15972 16309

E Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

In dieser und in den folgenden Tabellen sind Rundungsdifferenzen moumlglich

47

Vermoumlgen

2015 2016

Netto-Reinvermoumlgen in Tsd Euro 3076733 3098587

je Versicherten in Euro 32980 32087

zum Vorjahr je Versicherten - 118 - 27

Davon

Betriebsmittel 1755959 1705756

je Versicherten in Euro 18822 17664

zum Vorjahr je Versicherten - 190 - 62

Ruumlcklagen 946300 1037500

je Versicherten in Euro 10144 10744

zum Vorjahr je Versicherten + 17 + 59

Verwaltungsvermoumlgen inkl Investitionsruumlcklage

374474 355331

je Versicherten in Euro 4014 3680

zum Vorjahr je Versicherten - 42 - 83

Erfolgsrechnung

in Tsd Euro 2015 2016

1 Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds 21313911 22724351

2 Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz 1287826 1709675

3 Erstattungen 42285 51670

4 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 58445 60767

5 Leistungsaufwand 21656712 23109954

6 Verwaltungskosten 1233733 1309365

7 Zinsergebnis 20949 17024

8 Sonstige Einnahmen 8043 7577

9 Sonstige Ausgaben 98417 129891

10 Jahresfehlbetrag (-)Jahresuumlberschuss - 257403 21854

48 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Einnahmen im Detail 2015 2016

Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 22745586 24594001

je Versicherten in Euro 243813 254678

zum Vorjahr je Versicherten + 28 + 45

Davon

Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds

absolut in Tsd Euro 21313911 22724351

je Versicherten in Euro 228467 235317

zum Vorjahr je Versicherten - 29 + 30

Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz absolut in Tsd Euro 1287826 1709675

je Versicherten in Euro 13804 17704

zum Vorjahr je Versicherten ndash + 283

Sonstige Einnahmen absolut in Tsd Euro 143849 159976

je Versicherten in Euro 1542 1657

zum Vorjahr je Versicherten - 154 + 74

Ausgaben im Detail 2015 2016

24572147 Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 23002989

je Versicherten in Euro 246572 254452

zum Vorjahr je Versicherten + 15 + 32

Davon

Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 21656712 23109954

je Versicherten in Euro 232142 239310

zum Vorjahr je Versicherten + 41 + 31

Davon

Aumlrztliche Behandlung absolut in Tsd Euro 4324921 4608482

je Versicherten in Euro 46359 47722

zum Vorjahr je Versicherten + 38 + 29

Zahnaumlrztliche Behandlung ohne Zahnersatz

absolut in Tsd Euro 1450491 1516045

je Versicherten in Euro 15548 15699

zum Vorjahr je Versicherten + 23 + 10

49

Ausgaben im Detail 2015 2016

Zahnersatz absolut in Tsd Euro 361938 363907

je Versicherten in Euro 3880 3768

zum Vorjahr je Versicherten + 18 - 29

Arzneimittel absolut in Tsd Euro 3708728 3988102

je Versicherten in Euro 39754 41298

zum Vorjahr je Versicherten + 54 + 39

Hilfsmittel absolut in Tsd Euro 762963 796889

je Versicherten in Euro 8178 8252

zum Vorjahr je Versicherten + 32 + 09

Heilmittel absolut in Tsd Euro 711308 777475

je Versicherten in Euro 7625 8051

zum Vorjahr je Versicherten + 88 + 56

Krankenhausbehandlung absolut in Tsd Euro 6520595 7003332

je Versicherten in Euro 69895 72522

zum Vorjahr je Versicherten + 25 + 38

Krankengeld absolut in Tsd Euro 1474940 1561341

je Versicherten in Euro 15810 16168

zum Vorjahr je Versicherten + 53 + 23

Fahrkosten absolut in Tsd Euro 374939 410294

je Versicherten in Euro 4019 4249

zum Vorjahr je Versicherten + 96 + 57

Vorsorge- und Rehabilitationsleistungen

absolut in Tsd Euro 306972 317177

je Versicherten in Euro 3290 3284

zum Vorjahr je Versicherten + 51 - 02

Schutzimpfung absolut in Tsd Euro 205930 220120

je Versicherten in Euro 2207 2279

zum Vorjahr je Versicherten + 138 + 33

Fruumlherkennungsmaszlignahmen absolut in Tsd Euro 324596 328676

je Versicherten in Euro 3479 3404

zum Vorjahr je Versicherten + 47 - 22

50 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Ausgaben im Detail 2015 2016

Schwangerscha und Mutterscha

ohne stat Entbindung absolut in Tsd Euro 243622 265110

je Versicherten in Euro 2611 2745

zum Vorjahr je Versicherten + 21 + 51

Behandlungspflege und haumlusliche Krankenpflege

absolut in Tsd Euro 364213 413436

je Versicherten in Euro 3904 4281

zum Vorjahr je Versicherten + 151 + 97

Dialyse absolut in Tsd Euro 136648 143130

je Versicherten in Euro 1465 1482

zum Vorjahr je Versicherten + 64 + 12

Sonstige Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 383907 396438

je Versicherten in Euro 4115 4105

zum Vorjahr je Versicherten + 20 - 02

Praumlvention absolut in Tsd Euro 744643 756656

je Versicherten in Euro 7982 7835

zum Vorjahr je Versicherten + 23 - 18

Verwaltungsausgaben absolut in Tsd Euro 1233733 1309365

je Versicherten in Euro 13225 13559

zum Vorjahr je Versicherten + 99 + 25

Sonstige Ausgaben absolut in Tsd Euro 112545 152828

je Versicherten in Euro 1206 1583

zum Vorjahr je Versicherten - 372 + 312

51

Pflegeversicherung

Vermoumlgensrechnung 2015 2016

Aktiva in Tsd Euro

A Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 102500 110008

II Kurzfristige Geldanlagen 396000 415005

III Kassenbestand und Giroguthaben 286 828

B Rechnungsabgrenzungsposten 25137 37673

523924 563513

Passiva in Tsd Euro

A Reinvermoumlgen 244790 272895

B Verpfl ichtungen 279134 290618

523924 563513

Erfolgsrechnung 2015 2016

in Tsd Euro

1 Beitraumlge 4187123 4471718

2 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 5310 3553

3 Leistungsaufwand der Pfl egeversicherung 1199331 1339563

4 Zahlungen an den Ausgleichsfonds 2826011 2972471

5 Verwaltungskosten 120294 134589

6 Zinsergebnis 108 - 436

7 Sonstige Einnahmen 1 0

8 Sonstige Ausgaben 98 107

9 Jahresuumlberschuss 46807 28105

52 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Leistungsausgaben Pflegeversicherung

Leistungsausgaben in Tsd Euro 2015 2016

Pfl egesachleistung 172597 189955

Pflegegeld 351752 384789

Leistungen fuumlr Pfl egepersonen 63020 68594

Stationaumlre Leistungen 380641 410093

Uumlbrige Leistungen 231321 286132

Leistungsausgaben insgesamt 1199331 1339563

53

Mitglieder- und Versichertenentwicklung

Stichtag Jahresdurchschnitt

01012016 01012017 2015 2016

Mitglieder 7044467 7342157 6874547 7205987

zum Vorjahr +48 +42 +56 +48

Familienangehoumlrige 2433683 2454518 2454552 2450915

Versicherte insgesamt 9478150 9796675 9329099 9656902

zum Vorjahr +35 +34 +46 +35

54 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Der Geschaumlftsbericht der Techniker ndash auch digital

Unter wwwtkdegeschaeftsbericht finden Sie die digitale Ausgabe des TK-Geschaumlftsberichts

Der Geschaumlftsbericht 2016 steht Ihnen auch als PDF zum Download unter wwwpressetkde zur Verfuumlgung

Zu Artikeln die mit diesem Symbol gekennzeichnet sind finden Sie ausfuumlhrliche Videos im digitalen Geschaumlftsbericht

Impressum ndash Verantwortlich fuumlr den Inhalt Techniker Krankenkasse Bramfelder Straszlige 140 22305 Hamburg Telefon 040-69 09-17 83 Internet wwwpressetkde E-Mail pressestelletkde Twitter wwwtwittercomtk_presse

Verantwortlich Prof Dr Volker Moumlws Redaktion Kerstin Grieszligmeier Inga Laboga Texte Kerstin Grieszligmeier Hermann Baumlrenfaumlnger Gabriele Baron Nicole Battenfeld Daniel Burgstaler Dennis Chytrek Jacqueline Dauster Philip Giewer Michaela Hombrecher Inga Laboga Katharina Lemke Natalie Quadbeck Heike Schmedemann Silvia Wirth

Konzept und Gestaltung Christina Bartheidel Produktion Tanja Klopsch Litho Hirte GmbH amp Co KG Hamburg Druck Eversfrank Berlin GmbH Berlin Bilder Andreas Friese Jan Pauls Jan Haas Getty Images

copy Alle Rechte vorbehalten Nachdruck und sonstige Formen der Vervielfaumlltigung ndash auch auszugsweise ndash nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung

Mehr Informationen gibt es online Die digitale Ausgabe des TK-Geschauml sberichts fi nden Sie unter wwwtkdegeschae sbericht

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2010

02

720

17

  • Geschaumlftsbericht 2016
    • Vorwort
      • Dr Jens Baas im Gespraumlch mit13Martina Koederitz
      • Auf das Wesentliche reduziert
      • Interview bdquoDie Technikerldquo schaumlrft13ihren Markenauftritt
      • Kampagne Weil die beste Technik13menschlich ist
      • Position beziehen
      • Digitalisierung Nicht ob sondern wie
      • Interview Digitalisierung aktiv gestalten
      • Die Vermessung der Gesundheitswelt
        • Inhalt
        • 1 Die Techniker
        • 2 Die Technik
          • Thomas Ballast im Gespraumlch mit xbird
          • SmartHealth
          • Smart vernetzt
          • Digitale Versorgung
          • Service digital
          • Interviews Agiles Arbeiten amp Pflege
          • Innovationsfonds neue Wege in der Versorgung
            • 3 Wir Techniker
              • Techniker vernetzenTechniker
              • (Fuumlr) Techniker von morgen
              • Wissenschaft fuumlr Techniker
              • Techniker unterwegs
              • Ehrenamtlich fuumlr die Techniker
              • Interview bdquoStarke Selbstverwaltungldquo
              • Verwaltungsrat konkret
              • Sozialwahl gelebte Teilhabe
                • 4 Die Finanzen
                  • Jahresruumlckblick in Zahlen
                  • Vermoumlgensrechnung
                  • Vermoumlgen
                  • Einnahmen amp Ausgaben
                  • Pflegeversicherung
                  • Leistungsausgaben Pflegeversicherung
                  • Mitglieder- und Versichertenentwicklung
                    • Impressum

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Smart vernetzt Die Techniker unterstuumltzt Versicherte in Sachen bdquoSelbstbestimmung als Patientldquo ndash und foumlrdert Innovashy tionstreiber die mit ihren Ideen die Gesundheitsversorgung im Sinne der Kunden voranbringen wollen

Starke Patienten nutzen Zeit beim Arzt besser Diabetes Uumlbergewicht Kopf- und Ruuml- Seminarangebot Patient sein kann man lernen Wie man lershyckenschmerzen ndash oft sind die groszligen nen kann bdquoselbstbestimmter Patientldquo zu sein zeigen die Kursrei-Volksleiden der Grund fuumlr medizinische he bdquoKompetent als Patientldquo und die gleichnamige Broschuumlre Behandlungen und Kosten in Milliarden- Darin erfahren Versicherte wie sie qualitativ hochwertige Inforshyhoumlhe Allen dreien ist es gemein dass der mationen recherchieren und Arztgespraumlche vor- und nachberei-Patient mit seinem Verhalten den Schluumlsshy ten koumlnnen So koumlnnen Arzt und Patient die oft knappe Zeit im sel fuumlr Verlauf und moumlgliche Folgeerkran- Behandlungszimmer fuumlr die bdquosprechende Medizinldquo die gemeinshykungen selbst in der Hand hat Studien same Therapieplanung und das Festlegen individueller Behandshyim Auftrag der Techniker zeigen Schon lungsziele nutzen Davon profitieren insbesondere chronisch das Wissen um die eigene Erkrankung kranke Patienten die oft im Laufe der Jahre ein fundiertes Wissen steigert die Therapietreue (Adhaumlrenz) uumlber ihre Erkrankung erwerben Im Arzt-Patienten-Gespraumlch geht

es fuumlr sie dann mehr darum den Therapieverlauf und die Prog-Die Techniker setzt deshalb auf Programshy nose zu besprechen und individualisierte Behandlungsziele geshyme die den Patienten in seiner Kompeshy meinsam festzulegen tenz staumlrken Dadurch koumlnnen sogar Operationen vermieden werden wie Als Patient Verantwortung zu uumlbernehmen etwa durch Beweshydas bdquoZweitmeinungsprogrammldquo der gung kann die Prognose verbessern Eine Studie der Universi-Techniker zeigt Neun von zehn aumlrztlich taumltsklinik Freiburg hat gezeigt Wer sich erreichbare Gesundheitsshyverordneten Ruumlcken-OPs konnten vershy ziele setzt und diese verfolgt verbessert den Gesundheitszustand mieden werden indem der Patient zuvor und die Adhaumlrenz Dieses Selbstmanagement unterstuumltzt die auf eine zweite Meinung setzte Techniker auch mit Online-Gesundheitscoachings

Old Economy meets New Economy Innovationen haben es im deutschen Gesundheitswesen oft Mehrere Workshop-Phasen vermittelshynicht leicht Ihr Nutzen muss erst wissenschaftlich belegt ten Kompetenzen in kundenorientierter sein Datenschutz und rechtlicher Rahmen stellen hohe An- Produktentwicklung Kenntnisse des forderungen an neue Angebote ndash aus Sicht vieler Start-ups Gesundheitswesens und Business-Exshysind das hohe Huumlrden Um Start-ups im Gesundheitswesen pertise zu vernetzen hat die Techniker die Health-i-Initiative gestarshytet die im TK-Innovationstag und der Health-i-Preisverlei- Im Herbst trafen sich schlieszliglich rund hung im November gipfelte 50 Akteure aus dem Gesundheitsweshy

sen sowie Vertreter von fuumlnf Start-ups bdquoSmarte Ideen fuumlr die Gesundheitsversorgung gesuchtldquo lau- auf dem TK-Innovationstag im Berliner tete der Aufruf der Techniker sich fuumlr den gemeinsam mit Soho House zu einer Open-Space-Konshydem Handelsblatt ausgelobten Health-i-Award zu bewerben ferenz mit Pitch Das Ziel Den Ausshyndash ihm folgten weit uumlber 100 Start-ups mit Ideen von der ad- tausch etablierter Akteure im Gesundshyhoc-Labordiagnostik uumlber die Schnell-Erkennung von Klinikshy heitswesen mit jungen Gruumlndern zu keimen bis zur Gedaumlchtnistraining-App fuumlr Schlaganfall- und foumlrdern Als Gewinner ging das Berliner Krebs-Patienten Start-up xbird hervor und gewann die

Entwicklungskooperation mit der Techniker

26 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

Digitale Versorgung die Zukunft aus der Hosentasche

Erfahrungen von Patienten sammeln Symptome beobachten Diagnosen stellen und einen Therapieplan festlegen ndash was Aumlrzte schon seit der Antike tun erlebt einen wahren Boom digitaler Unterstuumltzung

Elektronische Schmerztagebuumlcher liefern dem Arzt einen exakten Schmerz- und Medikationsverlauf die Dauer-Blutdruckmessung uumlbernimmt das Smartphone und selbst die verordnete Medizin kommt immer haumlufiger nicht als Saft oder Tablette daher sondern als individualisiertes Sportprogramm (gespeichert auf einem Chip) oder als Selbstmanagement-App die zu Entspannung oder Bewegung raumlt

Dabei wird der Arzt nicht ersetzt sondern in den Bereichen Patienteninformation Datengewinnung (also Anamnese) und bei Hausbesuchen via Videosprechstunde eher entlastet Die Rolle der Sensorik und des Trackings ndash also der routinemaumlszligigen Erfassung eines taumlglichen Bewegungsprofils des Krankheitsshyverlaufs oder des Medikamentengebrauchs ndash nimmt in starkem Maszlige zu So werden dem Mediziner in naher Zukunft schon

beim Erstgespraumlch mit dem Patienten viele valide Daten autoshymatisch zur Verfuumlgung stehen die er bei Diagnosestellung und Therapieplanung einbeziehen kann

Mobile Partner fuumlr unterwegs Dabei ist die Huumlrde bdquoMobilishytaumltldquo laumlngst genommen und die ersten medizinisch sinnvollen und auch notwendigen Apps stehen zur Verfuumlgung So wershyden elektronisch erfasste Daten wie im TK-DiabetesTagebuch zum staumlndigen Begleiter und der digitale Coach ndash egal ob in der Gesundheitspraumlvention oder Schmerzbehandlung ndash ein zuverlaumlssiger Partner fuumlr die Hosentasche Das ist ein erster Schritt ndash in Zukunft sind auf Grundlage dieser Daten dann auch Vorhersagemodelle zu bevorstehenden Gesundheitsershyeignissen wie Herzinfarkt oder Asthmaanfall moumlglich

27

Migraumlne-App Bei chronischen Kopfschmerzen greifen viele nur zur Tablette ndash aber dabei zu kurz Hilfreich ist ein Selbstmanageshyment der Kopfschmerzen Dies faumlngt mit dem Dokumentieren der Schmerzattacken und Medikamenteneinnahmen an und reicht bis zur in die App integrierten progressiven Muskelentspannung

Die App bietet unter anderem bull ein Kopfschmerztagebuch mit Schmerzkalender bull eine Auswertungsfunktion mit pdf-Export fuumlr das Gespraumlch

mit dem Arzt bull die Moumlglichkeit mit Experten zu chatten und bull die Vernetzung mit anderen Patienten Weitere Informationen zur App wwwtkde Webcode 917996

Pilotstudie Valedo ndash digitale Ruumlckentherapie Ein Tablet zwei Senshysoren und eine Anwendung die wie ein Computerspiel aussieht ndash ein kleiner Koffer mit diesen Utensilien verspricht die Ruumlckenmuskulatur spielerisch zu trainieren Moumlglich machen dies die individuelle Einweishysung durch einen Schmerztherapeuten und ein spezielles Programm fuumlr zuhause Macht der Patient in der Spielsituation die richtigen Beweshygungen wird ihm das auf dem Bildschirm angezeigt ndash ebenso wie falshysche Bewegungen Das ermoumlglichen die an Brust- und Kreuzbein befesshytigten Bewegungssensoren die jede Bewegung messen

bull Fast jeder zehnte Fehltag ist ruumlckenbedingt bull Die digitale Ruumlckentherapie richtet sich an Patienten die schon

vier Wochen oder laumlnger wegen Ruumlckenbeschwerden arbeitsunfaumlhig sind bull Ergebnisse der Studie werden im Laufe von 2017 erwartet

eCoaches Knapp eine halbe Million Menschen in Deutschland hat bereits einen TK-GesundheitsCoach im Internet genutzt Ob mehr Bewegung weniger Kopfschmerzen oder Stress besser bewaumlltigen ndash die Coaches helfen mit acht bis 14 Wochen dauernden Programshymen dabei sich zu informieren persoumlnliche Gesundheitsziele zu erreichen und so das persoumlnliche Wohlbefinden Stuumlck fuumlr Stuumlck zu verbessern

bull Verschiedene Gesundheitsziele stehen zur persoumlnlichen Auswahl bull Durch das Smartphone wird der Coach zum virtuellen Begleiter

Tinnitracks Eine Aussicht auf Heilung haben viele der drei Millionen Tinnitus-Pashytienten in Deutschland kaum ndash eine erfolgreiche Therapie gibt es bisher nicht Eine Chance auf Linderung bietet die App bdquoTinnitracksldquo die die Lieblingsmusik um den Stoumlrton filtert und so zur Therapie wird Erste Ergebnisse der Patientenbefragung zeigen Bei jedem dritten Patienten lindert Tinnitracks die Beschwerden deutlich

Tinnitracks bull ist verfuumlgbar in Hamburg Bayern Hessen Nordrhein-Westfalen und Baden-Wuumlrttemberg bull ist Teil eines Versorgungsangebotes im Rahmen der Integrierten

Versorgung und wird vom teilnehmenden HNO-Arzt verordnet und bull wird bei 1000 Patienten unter Alltagsbedingungen auf seine Wirksamkeit gepruumlft

28 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

Kunden koumlnnen mit der TK-App unter anderem Ǵ Krankmeldungen und Dokumente an die Techniker uumlbermitteln Ǵ Nachrichten an die Techniker schicken Ǵ TK-Briefe online empfangen Ǵ das TK-Bonusprogramm digital nutzen Ǵ die verschriebenen Medikamente der letzten drei Jahre einsehen

Die TK-App wird kontinuierlich um weitere Funktionen erweitert

Service digital Digitale Angebote erleichtern es Versicherten Gesundheitsshyangelegenheiten flexibel in den Alltag zu integrieren Mit der TK-App und der Entwicklung der elektronischen Gesundheitsakte treibt die Techniker diese digitalen Moumlglichkeiten weiter voran

Die eGA Gesundheitsdaten in der Hand der Versicherten Die elektronische Gesundheitsakte (eGA) wird ein Speicherort fuumlr Dashyten werden den die Versicherten komplett selbst verwalten Jeshyder wird selbst bestimmen was in die Gesundheitsakte kommt und wer darauf zugreifen kann ndash ganz aumlhnlich wie bei einem Bankshyschlieszligfach IBM wird die Akte als Dienstleister zur Verfuumlgung stellen aber selbstverstaumlndlich keinen Zugriff auf die Daten hashyben Auch die Techniker wird als Krankenkasse nur mit Zustimshymung des Versicherten Zugriff bekommen ndash und auf Wunsch die Leistungsdaten zur Verfuumlgung stellen Nutzer koumlnnen dann zum Beispiel mit einem Klick sehen welche verschreibungspflichtigen Medikamente sie in den letzten drei Jahren bekommen haben Diese Liste kann dann jeder selbst um die Medikamente ergaumlnzen die nicht der Verschreibungspflicht unterliegen Auch weitere Dashy

ten soll jeder Versicherte selbst in seine Akte einpflegen koumlnnen Denkbar ist auszligerdem dass Sensordaten etwa von Fitnesstrashyckern direkt in die Akte flieszligen

TK-App Krankmeldungen uumlbermitteln TK-Briefe online empfangen oder Nachrichten an die Techniker schicken Die TK-App bietet viele Funktionen bequem per Smartphone Aufbauend auf der Online-Filiale bdquoMeine TKldquo ergaumlnzt die TK-App das bisherige Service- und Leistungsangebot So ist beishyspielsweise das TK-Bonusprogramm komplett digital nutzbar und die Medikamentenuumlbersicht bietet einen Uumlberblick uumlber die verordneten Medikamente der letzten drei Jahre Besonshyders nutzerfreundlich ist die vereinfachte Interaktion mit der Techniker Dokumente koumlnnen mit dem Smartphone abfotoshygrafiert und sicher uumlbermittelt werden Damit geht die Techshyniker einen weiteren Schritt in Richtung digitaler Krankenkasse

Die TK-App ist fuumlr Kunden der Techniker kostenlos im Apple App Store und bei Google Play downloadbar Die Nutzung der App erfordert ein Smartphone mit dem Betriebssystem iOS oder Andshyroid Weitere Informationen finden Sie auf wwwtkde unter dem Webcode 937842

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Zusammenarbeit So agil ist die TK Schnell Ziele erreichen statt langwierige Plaumlne abzuarbeiten Aufshygaben teilen statt sie allein zu erledigen als Team entscheiden statt den Chef beschlieszligen zu lassen Die Techniker arbeitet zushynehmend agil Was das im Arbeitsalltag bringt verraten die Orshyganisationsentwicklerin Nadja Stephani die beim Einstieg in dieshyse Arbeitsweise unterstuumltzt und Randolf Sprengnether dessen Team Projekte agil managt

Frau Stephani warum kommt in der TK die agile Arbeitsweise zum Einsatz Stephani Agile Methoden kommen urspruumlnglich aus der Softshywareentwicklung und werden deshalb in unserer IT schon lange genutzt Seit 2016 fuumlhren wir die agile Arbeitsweise aber auch gezielt in anderen Bereichen bei uns ein ndash etwa in der Projektarshybeit oder im Versorgungsmanagement Wir wollen so flexibler werden und gerade bei komplexen Themen unsere Produkte noch enger auf den Kunden abstimmen

Herr Sprengnether was bringen Ihnen agile Techniken Sprengnether Wir nutzen diese Arbeitsweise um unser Intrashynet weiterzuentwickeln Anfangs war es ungewohnt sich als Team taumlglich uumlber den aktuellen Stand unserer Themen auszushytauschen und zusammen zu entscheiden welche Aufgaben geshyrade die wichtigsten sind Inzwischen profitieren wir davon Wir organisieren uns besser konzentrieren uns auf das Wesentliche und bekommen unsere Aufgaben schneller erledigt Und schlieszligshylich haben wir so auch ein staumlrkeres Wir-Gefuumlhl entwickelt denn wir bringen eine Sache gemeinsam voran und identifizieren uns als Team noch staumlrker mit unserer Arbeit

Nadja Stephani und Randolf Sprengnether schaumltzen die Flexibilitaumlt der agilen Arbeitsorganisation

Vernetzte Effizienz in der Pflege Peter Wilhelm leitet das neueste Pflegezentrum der Techniker Im Interview erlaumlutert er wie das Zentrum in die Pflegeinfrastruktur eingebunden arbeitet

Das dritte und somit juumlngste Pflegezentrum der Techniker eroumlffnete im Oktober ndash was wird dort geleistet Wilhelm Wir betreuen in Mainz aktuell mit rund 100 Mitarbeishytern Pflegefaumllle aus Hessen und dem Suumlden Nordrhein-Westfashylens Perspektivisch werden wir aber deutlich wachsen und unseshyre Aufgaben erweitern Wir wollen fuumlr pflegende Angehoumlrige ansprechbar sein und der Bedarf nimmt zu

Was waren die Herausforderungen beim Aufbau Wilhelm Wir haben die neue Infrastruktur im laufenden Betrieb aufgebaut ndash im Vorfeld der groumlszligten Neuerung in der Pflegeversishycherung zum Jahreswechsel in deren Rahmen die Kolleginnen und Kollegen unsere Versicherten umfassend informierten und deren Fragen beantworteten Parallel dazu arbeiteten die erfahshyrenen Kollegen aus den Zentren in Kiel und Dresden die Mitarbeishyter fuumlr den neuen Standort ein so dass das neue Zentrum ab dem Einzugstag eigene Kontingente bearbeiten konnte Das funktioshynierte dank teamuumlbergreifender Arbeit und enger Vernetzung zwischen den Zentren richtig gut

Wie ist das Zentrum in die Pflegeinfrastruktur integriert Wilhelm Ein Groszligteil der fachlichen Kommunikation zwischen Zentren und Unternehmenszentrale laumluft uumlber eine digitale Plattshyform Uumlber dieses Forum tauschen sich die fachlich Verantwortshylichen zentrumsuumlbergreifend zu Themenschwerpunkten wie etwa Pflegedienste oder Hospizbehandlung aus Das ermoumlglicht uns Loumlsungen fuumlr aktuelle Fragen fuumlr alle sichtbar und verbindshylich sowie schnell und effizient in die Praxis zu uumlberfuumlhren

Peter Wilhelm leitet das Pflegezentrum der Techniker in Mainz

30 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

Innovationsfonds neue Wege in der Versorgung

Der Innovationsfonds foumlrdert Versorgungsinnovationen und die Versorgungsforschung in Deutschland und wird vom Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) verwaltet Im Fokus stehen Projekte die verschiedene Sektoren des Gesundheitsshywesens einbeziehen und uumlber die bisherige Regelversorgung hinausgehen um die Versorgung der gesetzlichen Krankenkassen weiterzuentwickeln Im Bereich Versorgung hat die Techniker insgesamt 27 Foumlrderzusagen erhalten Fuumlnf dieser Projekte verantwortet die Techniker als sogenannte Konsortialfuumlhrerin also federfuumlhrend

NetzWerk GesundAktiv ndash laumlnger selbstbestimmt leben Wie koumlnnen aumlltere Menschen moumlglichst lange selbstbestimmt in den eigenen vier Waumlnden leben Das ist die zentrale Fragestellung des NetzWerk GesundAktiv in Hamburg Das Projekt ist ein sektorenshyuumlbergreifendes Hilfs- und Betreuungsnetzwerk im Quartier Es integriert und verbindet bestehende regionale Hilfs- und Versorshygungsangebote mit eigenen Bausteinen und erprobt ein technishysches Assistenzsystem

Im Zentrum steht die koordinierende Stelle (KS) im Hamburger Albertinen-Haus Dort durchlaufen die Teilnehmer Untersuchunshygen und Tests Sie erhalten einen individuellen Unterstuumltzungsshyplan und einen Tablet-PC Je nach persoumlnlichem Bedarf wird der Alltag der Teilnehmer durch Angebote des Projekts unterstuumltzt Der Tablet-PC dient als Kommunikationsplattform So koumlnnen die Teilnehmer etwa per Video mit der KS sprechen oder einen Notruf an die Johanniter-Unfall-Hilfe absetzen In weiteren Ausbaustushyfen sind auch Haussteuerungsfunktionen und eine intelligente Notfallerkennung mit Hilfe von angeschlossenen Bewegungsmelshydern moumlglich

Teledermatologie ndash Hautarztversorgung auf dem Land Wie laumlsst sich mit Hilfe der Telemedizin die Versorgung auf dem Land verbessern Die Dermatologie bietet dafuumlr gute Voraussetzunshygen Denn Hauterkrankungen sind fotografisch gut abbildbar und solche Fotos koumlnnen auf digitalem Weg in angemessener Qualitaumlt versendet werden Das nutzt das Projekt Teledermatoshylogie in Mecklenburg-Vorpommern Bereits heute ist eine flaumlchenshydeckende dermatologische Versorgung von Patienten dort nicht mehr sichergestellt Wartezeiten fuumlr Termine von mehreren Moshynaten sind uumlblich Die Praxen der rund 60 niedergelassenen Hautaumlrzte sind vor allem in den Staumldten konzentriert Das Projekt etabliert ein telemedizinisches Konsil zwischen Haus- und Fachaumlrzten Die Teilnehmer nutzen dabei eine App die Veraumlndeshyrungen der Haut abbildet Anschlieszligend leiten sie die Daten an die Dermatologie der Universitaumltsmedizin Greifswald oder an koshy

operierende niedergelassene Dermatologen weiter Von diesen Experten erhalten sie uumlber die App anschlieszligend eine konsiliarishysche Empfehlung zur weiteren Behandlung Sofern Patienten kurzfristig keinen Termin bei einem Dermatologen erhalten muumlsshysen sie nun nicht zwangslaumlufig eine Klinik aufsuchen Sie koumlnnen sich an ihren bereits behandelnden Hausarzt wenden und werden per Telekonsil trotzdem parallel von Spezialisten beraten oder behandelt

TransFIT ndash luumlckenlos in die Erwachsenenmedizin Zaumlhlt man alle Kinder- und Jugendvorsorgeuntersuchungen (U1 ndash U11 J1 und J2) und empfohlenen zahnaumlrztlichen Kontrolltermine zusamshymen kommt ein Kind bis zum 18 Geburtstag auf etwa 43 regushylaumlre Arztbesuche Allerdings ist die Versorgung in der sogenannshyten Transitionsphase der Uumlbergangsphase vom Jugendlichen zum Erwachsenen oft luumlckenhaft Besonders kritisch ist dies bei Kindern und Jugendlichen mit chronischen Erkrankungen wenn der bis dato behandelnde Kinderarzt mit der Volljaumlhrigkeit nicht mehr zustaumlndig ist

Diese Luumlcke will das Projekt TransFIT schlieszligen TransFIT steht fuumlr Fruumlhintervention zur Vorbereitung und Begleitung des Transitishyonsprozesses aus der Kinder- und Jugendmedizin in die Erwachshysenenmedizin Basierend auf dem regional bereits erfolgreichen Berliner TransitionsProgramm (BTP) sollen zeitliche Verzoumlgerunshygen waumlhrend des Arztwechsels durch ein telemedizinisch arbeishytendes Fallmanagement bundesweit vermieden werden Fallmashynager begleiten die Jugendlichen ab 12 Jahren und bereiten sie auf den Uumlbergang vor Ausgangspunkt ist ein ausfuumlhrliches Geshyspraumlch des Kinderarztes sowie daran anknuumlpfend eine systemashytische Einschaumltzung inwieweit bei den Jugendlichen Bedarf fuumlr eine spezifische Unterstuumltzung in der Uumlbergangsphase besteht Neben der kontinuierlichen telemedizinischen Begleitung komshymen sogenannte Transitionsschulungen zum Einsatz die die Faumlhigkeiten der jugendlichen Patienten zum eigenstaumlndigen Mashynagement ihrer chronischen Erkrankungen verbessern

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VERO ndash Die Versorgung von Menschen mit Rheuma optishymieren Rheumatoide Arthritis ist eine haumlufige chronische Gelenkerkrankung an der Schaumltzungen zufolge etwa 800000 Menschen in Deutschland leiden Mit dem Projekt VERO sollen Versorgungsqualitaumlt und Versorgungseffizienz bei der Theshyrapie verbessert werden indem die Arzneimitteltherapie opshytimiert wird

Bisher wird die Erkrankung unter anderem mit hochwirksamen entzuumlndungshemmenden Medikamenten und haumlufig auch mit Schmerzmitteln behandelt Seit mehreren Jahren sind fuumlr diese Indikation nun auch sogenannte Biologika verfuumlgbar Arzneimitshytel durch die immer mehr Patienten beschwerdefrei leben koumlnshynen Sind die Symptome abgeklungen und ist die Krankheitsaktishyvitaumlt gering koumlnnen die Medikamente reduziert oder sogar ganz abgesetzt werden In diesen Faumlllen spricht man von bdquoDeeskalatishyonldquo Bislang geschieht das in der Therapie der rheumatoiden Arshythritis nur selten VERO zielt darauf ab dass nur das notwendige Maszlig an Arzneimitteln zum Einsatz kommt und leistet somit auch einen Beitrag zur Erhoumlhung der Arzneimitteltherapiesicherheit

Mit VERO wird erstmals in Deutschland die schrittweise Deeskashylation von Menschen mit rheumatoider Arthritis systematisch in der Versorgungsrealitaumlt umgesetzt und evaluiert Dies geschieht im engen Austausch zwischen Arzt und Patient Ziel ist es den Patienten eine passgenaue Therapie anzubieten Neben einer engmaschigen Krankheitskontrolle soll vor allem das Selbstmashynagement des Patienten gestaumlrkt werden

LeIKD ndash Orientierung zur Gesundheit Diabetes Mellitus Typ 2 und Koronare Herzkrankheit bringen erhoumlhte kardiovaskulaumlre Risikofaktoren mit sich erhoumlhen also das Risiko etwa einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden Gesundheitsorienshytiertes Verhalten kann diese Risikofaktoren senken Dafuumlr ist jedoch ein veraumlnderter Lebensstil notwendig Auf diesem Weg begleitet das Programm LeIKD betroffene Hochrisikopatienten mit einem individuell abgestimmten Bewegungs- und Ernaumlhshyrungsprogramm Dabei kommen Aktivitaumlts- und Pulsmesser eine Kommunikations-App und bestehende Gesundheitsproshygramme der Techniker zum Einsatz Zudem werden Hausaumlrzte Diabetologen Kardiologen Ernaumlhrungs- und Physiotherapeushyten eingebunden

Alle Projekte in der Uumlbersicht wwwtkde Webcode 935240

Versorgungsforschung zehn Foumlrderzusagen Lassen sich unerwuumlnschte Neben- und Wechselwirshykungen von neu zugelassenen Praumlparaten mithilfe von Routinedaten fruumlhzeitig erkennen Wie muss ein Fehshylerberichts- und Lernsystem fuumlr die Arztpraxis ausseshyhen damit es auch tatsaumlchlich genutzt wird und die ambulante Behandlung sicherer macht Warum wershyden Patienten mit Brustschmerzen in bestimmten Reshygionen Deutschlands besonders oft per Linksherzkashytheter untersucht Das sind einige der Fragen denen die Techniker mit Partnern wie Universitaumlten und anshyderen Forschungseinrichtungen in insgesamt zehn Versorgungsforschungsprojekten auf den Grund geht

Die zehn Projekte haben Anfang 2017 vom Innovatishyonsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses Foumlrderzusagen in Houmlhe von 125 Millionen Euro erhalshyten Bei sieben der zehn bewilligten Projekte ist das WINEG das wissenschaftliche Institut der TK fuumlr Nutshyzen und Effizienz im Gesundheitswesen Konsortialshypartner

Bei einigen der Projekte geht es auch darum zu untershysuchen wie wirksam bestimmte Arzneimittel sind Mit Blick auf risikobehaftete Medikamente in der Schwanshygerschaft wird das WINEG beispielsweise eine neue wissenschaftliche Methodik entwickeln um mithilfe von Routinedaten bekannte Risiken systematisch zu uumlberpruumlfen weiter zu erforschen und bislang noch unshybekannte Risiken zu entdecken Um wichtige genetishysche Risikofaktoren bei der Arzneimitteltherapie zu identifizieren wird das WINEG ebenfalls Routinedaten analysieren und zudem mit pseudonymisierten Befrashygungsergebnissen verknuumlpfen

32 Geschaumlftsbericht 2016 Wir Techniker ndash

Wir Techniker Wie werden wissenschaftliche Ergebnisse praktisch nutzbar Wie kann man Eltern chronisch kranker Kinshyder unterstuumltzen Uumlber 13000 Mitarbeiter arbeiten nach dem Prinzip bdquovon Technikern fuumlr Technikerldquo

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Von Technikern fuumlr Techniker

Wir Techniker das sind uumlber 13000 Menschen die sich in ganz Deutschland nicht nur um die Anliegen von rund 98 Millionen Versicherten kuumlmmern sondern auch daran arbeiten die Angebote der Techniker stets in deren Sinne zu verbessern

Das beginnt beim Austausch mit den Versicherten fuumlr den untershyschiedliche Wege offen stehen

die wir Techniker stets ausbauen ndash von Anruf bis App Wir sorgen dafuumlr dass dieshyse Kommunikationspfade zuverlaumlssig schnell und effizient funktionieren und sich stets den Wuumlnschen der Versichershyten entsprechend weiterentwickeln

Wir Techniker stehen nicht nur mit Vershysicherten im permanenten Dialog sonshydern sind unterwegs um auf relevanten Foren in Sachen Versorgung Service oder Wissenschaft unsere Standpunkte und Innovationen vorzustellen aber auch Impulse aufzunehmen und zu deshybattieren Zu diesen Innovationen gehoumlshyren auch Angebote fuumlr Techniker von morgen vom Peer-to-Peer-Projekt in Sachen digitale Kompetenz fuumlr Schuumller bis zur Lern-App fuumlr unsere Auszubilshydenden

Auch das Thema Patientensicherheit ist fuumlr uns Techniker ein zentrales Anlieshygen Wie hier wissenschaftliche Inforshymationen fuumlr Versicherte unmittelbar praktisch nutzbar werden zeigt beishyspielsweise ein digitales Informationsshypaket uumlber Multiressistente Erreger (MRE) Fuumlr den Bruumlckenschlag zwischen wissenschaftlicher Forschung und anshywendbarem Wissen sorgen die Technishyker des Wissenschaftlichen Instituts der TK fuumlr Nutzen und Effizienz im Geshysundheitswesen (WINEG)

Das Prinzip bdquovon Technikern fuumlr Technishykerldquo setzt jedoch kein Hauptamt voraus Das beweisen die ehrenamtlichen Mitshyglieder des Verwaltungsrats Im houmlchsshyten Gremium der Techniker treffen sie alle Entscheidungen von grundsaumltzlicher Bedeutung kontrollieren im Sinne der Versicherten Vorstand und Verwaltung und legen zusaumltzliche Leistungen fest

34 Geschaumlftsbericht 2016 Wir Techniker

34 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker ndash

Techniker vernetzen Techniker Wer mit der Techniker in Kontakt treten will hat viele Moumlglichkeiten ndash von mobil bis postalisch Fuumlr Tempo bei der Vernetzung von uumlber 13000 Technikern und rund 98 Millionen Versicherten sorgen unter anderem diese Techniker

Postmanagement Fuumlr Dirk Stejskal beshydeutet Technikergeist in der taumlglichen Arbeit bis ins Detail ausgefeilte Qualitaumlt mit Houmlchstgeschwindigkeit zu verbinden Der gelernte Drucker arbeitet im Druckshyzentrum der Techniker wo 2016 rund 32 Millionen Brief-Sendungen produziert und versendet wurden Dort zaumlhlen houmlchste Datenschutzstandards technische Akkushyratesse und feste Zeitfenster

Dass alle Kunden so schnell wie moumlglich ihre Briefe erhalten dafuumlr sorgen neben Dirk Stejskal und seinen Kollegen zwei der modernsten Inkjetbasierten Rollen-Dishygitaldrucksysteme sowie drei Hochleisshytungskuvertiermaschinen bdquoWas die Kolleshyginnen und Kollegen an den Schreibtischen bundesweit verschicken wollen wird hier gedruckt kuvertiert und bis zum Versand fertig gemacht Uumlber den ganzen Prozess koumlnnen wir exakt verfolgen welcher Brief gerade wo ist ob alle notwendigen Forshymulare oder Beipacks enthalten sind und im Fall der Faumllle beschaumldigte Briefe sofort automatisch nachproduzierenldquo erlaumlutert der Operator Pro Stunde nehmen bis zu 23000 Standardbriefsendungen den Weg von der Druckdatei bis ins Kuvert denn rein rechtlich beduumlrfen viele Anliegen noch der klassischen Briefform

Cockpit Anne de Wilde und Florian Werg uumlberblicken als Workforce-Manager im soshygenannten Cockpit des Bereichs Kundenservice der Techniker den Groszligteil der Kundenshyanliegen Ob per Anruf E-Mail Chat oder Brief ndash das Cockpit-Team sorgt dafuumlr dass Kunden die Techniker gut erreichen und schnell eine Antwort erhalten Mittels Prognosen und Planung wird der Einsatz der Kollegen in den Servicezentren nah am Bedarf geplant und gesteuert

Im Schnitt verteilt das Cockpit so taumlglich uumlber 30000 Anrufe uumlber 2000 E-Mails uumlber 700 Chats und uumlber 7500 Anliegen auf dem Postweg bdquoDie Aufgabe ist komplex weil sie viele verschiedene Kanaumlle umfasst und wir saisonale Schwankungen ebenso wie zum Beispiel ungeplante Abwesenheiten bei den Kollegen abfedern muumlssenldquo erlaumlutert Florian Werg bdquoWir arbeiten hier mit vielen verschiedenen Techniken steuern diese so aus dass der Service stimmt Technikergeist ist besonders gefragt wenn eine dieser Techniken einmal ausfaumlllt Dann gilt es flexibel und schnell eine Loumlsung zu finden damit die Kunden dennoch schnell eine Antwort erhaltenldquo erklaumlrt Anne de Wilde bdquoUns motiviert es wenn wir die besten Voraussetzungen fuumlr die Kolleginnen und Kollegen im direkten Kundenshykontakt schaffen koumlnnenldquo

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SoVerMaFacunterdeFra

FuumlrdezusRuumlvorabwaauc

App Der erste Arbeitstag von Matthias Robbers fiel auf den Startschuss eines Projekts das Versicherten der Techniker neue Kommunikationswege zum Service ihrer Kasse ermoumlglicht Der Android-Entshywickler ist Teil des Teams das die TK-App umsetzt hat deren Weg von der Planung bis in den Google Play Store gefuumlhrt und arbeitet mit seinen Kollegen daran die Anshywendung stetig zu verbessern und weiteshyre Features fuumlr die Nutzer anzubieten

bdquoMich motiviert vor allem die Chance uumlber die App so vielen potenziellen Nutzern den Alltag zu erleichtern Heute ist es fuumlr viele Menschen alltaumlglich alles per Smartshyphone von unterwegs zu erledigen Das gilt jetzt auch fuumlr Anliegen an die Technishyker etwa Dokumente zu uumlbermittelnldquo ershylaumlutert Robbers Das Entwicklerteam arshybeitet beim weiteren Ausbau der App agil steht im Austausch mit den Nutzern und bindet Ruumlckmeldungen direkt in die aktushyelle Entwicklung mit ein Fuumlr Robbers geshyhoumlrt das zum Technikergeist bdquoEs geht darum einzelne Funktionen weiter zu entshywickeln dabei aber immer das groszlige Ganshyze und den Nutzen fuumlr den Versicherten im Blick zu habenldquo

ziale Netzwerke Auch die sozialen Netzwerke stehen den sicherten der Techniker zum Austausch offen Social Media nagerin Sandra Ebenau haumllt Versicherte mit ihren Kollegen auf ebook Twitter amp Co auf dem Laufenden bdquoDabei stimmen wir

s eng mit allen ab die fuumlr die Techniker kommunizierenldquo erlaumlushyt Ebenau Zum Job gehoumlrt auch das Community Management nn auf diesen Kanaumllen erreichen die Techniker auch zahlreiche gen und Anliegen von Versicherten und anderen Usern

schnelle Antworten arbeitet das Social Media Team eng mit n Kolleginnen und Kollegen aus dem Servicezentrum Hamburg ammen Dort arbeiten Ingo Kaiser und seine Kollegen an den

ckmeldungen an die Versicherten Neben Tempo zaumlhlt dabei allem inhaltliche Flexibilitaumlt bdquoDie Themen sind vielfaumlltig und

wechslungsreich und reichen von Krankengeld bis zur Sozialshyhlldquo erlaumlutert Ingo Kaiser Antworten gibt es rund um die Uhr h wenn die meisten Anfragen tagsuumlber eintreffen bdquoOumlffentlich

sichtbar informieren wir aber nur allgemein ndash wenn fuumlr eine Ausshykunft persoumlnliche Angaben noumltig sind vernetzen wir die Versishycherten mit dem richtigen Ansprechpartnerldquo so Kaiser

36 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

(Fuumlr) Techniker von morgen Die Techniker engagiert sich mit innovativen Projekten fuumlr die Gesundheit und Zukunft junger Versicherter und ihrer Familien ndash und mit Angeboten fuumlr Auszubildende der Techniker die 2016 besonders erfolgreich waren

Sicher durch die digitale Welt Generation bdquoKopf untenldquo Neun von zehn Zwoumllfjaumlhrigen besitzen ein Smartphone drei Stunden pro Tag verbringen sie durchschnittlich online Die digitale Welt gehoumlrt laumlngst zum Alltag im Kinderzimshymer Mit den Moumlglichkeiten des Internets und der Sozialen Medien ist jedoch auch die Anzahl der Risiken gestiegen bdquoNeue Phaumlnomene wie Cybermobbing oder Inshyternetsucht belasten immer mehr die Psyshyche von Kindern und Jugendlichen Wir haben gemeinsam mit dem Verein Condrobs das Praumlventionsprojekt Netzshygaumlnger 30 gestartet damit Kinder fruumlh lernen sich in der digitalen Welt zurechtshyzufindenldquo sagt Christian Bredl Leiter der TK-Landesvertretung Bayern Netzgaumlnger 30 unterstuumltzt Schuumller darin Gefahren in der digitalen Welt zu erkennen zu vermeishyden und einen maszligvollen Umgang mit dem Internet zu entwickeln Die Jugendlishychen lernen ihr eigenes Verhalten in der digitalen Welt kritisch zu reflektieren

Das Besondere bei Netzgaumlnger 30 Nicht Lehrer vermitteln die Inhalte sondern Schuumller Neunt- und Zehntklaumlssler wershyden zu sogenannten bdquoPeersldquo ausgebildet und geben ihr Wissen in Workshops an die juumlngeren Schuumller weiter Die Aumllteren haben Vorbildfunktion koumlnnen jedoch gleichzeitig auf Augenhoumlhe mit den Fuumlnft- und Sechstklaumlsslern kommunizieshyren Netzgaumlnger 30 ist 2016 mit zwoumllf Schulen im Muumlnchener Raum gestartet und wird weiter ausgebaut Mehr zum Projekt unter wwwtkde Webcode 815146

92 der Zwoumllfjaumlhrigen besitzen ein Smartphone

(JIM-Studie 2015)

Digitale Hilfe fuumlr Eltern kranker Kinder Experten schaumltzen dass fast jedes sechsshyte Kind in Deutschland chronisch krank ist Dabei wird die Belastung sehr untershyschiedlich empfunden die ein an Asthma Diabetes oder Mukoviszidose erkranktes Kind fuumlr Eltern und Geschwister mit sich bringt Nicht wenigen bereitet die staumlndishyge Sorge schlaflose Naumlchte und setzt sie dauerhaft unter Stress Ein Projekt der Techniker in Baden-Wuumlrttemberg und des Universitaumltsklinikums Ulm moumlchte Familishyen niederschwellige Hilfe anbieten bevor sie psychisch an ihre Grenzen stoszligen

bdquoBEcKIldquo steht fuumlr Beratung von Eltern chronisch kranker Kinder im Internet

Mit dem neuen Programm will die Technishyker Eltern gezielt bei der Bewaumlltigung der Erkrankung ihres Kindes unterstuumltzen Teilnehmen koumlnnen Eltern deren an Asthshyma erkranktes Kind im Disease-Manageshyment-Programm (DMP) eingeschrieben ist Die Teilnehmer treten mit ihrem Berashyter uumlber die gesicherte Plattform der Ulshymer Onlineklinik in Kontakt Uumlber einen Zeitraum von sechs bis zwoumllf Wochen wershy

den dann anhand von Schreibaufgaben die Themenfelder Krankheitsmanageshyment Angstbewaumlltigung und Selbstfuumlrshysorge bearbeitet

Diese Form der sogenannten internetshybasierten psychologischen Intervention hat den Vorteil dass die Teilnehmer von einem persoumlnlichen Therapeuten indivishyduell betreut werden gleichzeitig durch die online-Kommunikation aber keine festen Termine eingehalten werden muumlssen

37

Per Lern-App zum Profi bdquoTKlerin19 fordert Dich zu einem Duell herausldquo Wenn Caren Koshyziol eine Nachricht mit diesem Betreff von Kollegin Vivian Slotshyta bekommt ist ihr ganzes Fachwissen gefragt Die beiden Auszubildenden aus dem Fachzentrum Krankengeld in Karlsrushyhe treten uumlber ihre Smartphones gegeneinander im Quiz an Die Fragen kommen dabei aus 47 verschiedenen Themengeshybieten rund um die Inhalte aus drei Ausbildungsjahren Die beishyden nutzen eine Lern-App die die Techniker fuumlr ihre aktuell rund 800 Auszubildenden entwickelt hat

Und so funktioniert die App Wer sich einloggt waumlhlt zunaumlchst einen Gegner aus und entscheidet sich fuumlr eine Themenkateshygorie Dann gilt es in jeweils 30 Sekunden fuumlnf Fragen zu beshyantworten Danach ist der Gegner dran

TK-Auszubildende ist Deutschlands Beste Kundenservice Leistungsangebot digitale Initiativen ndash alles was die Techniker auszeichnet verdankt sie ihren Mitarbeitern den Technikern Damit diese auch in Zukunft den Grundstein fuumlr den Erfolg legen hat die Ausbildung bei der Techniker einen besonders hohen Stellenwert Das Ergebnis Jedes Jahr zaumlhlen TK-Azubis zu den Besten der Branche 2016 etwa haben 77 der insgesamt 248 bdquoNachwuchs-Technikerldquo des Abschlussjahrshygangs ihre Pruumlfungen mit der Note 1 bestanden

In diesem Jahr machte eine Auszubildende die Techniker besonshyders stolz Kira Trefon ndash mittlerweile Kundenberaterin im Sershyvicezentrum Gelsenkirchen ndash hat ihre Ausbildung zur Kauffrau im Gesundheitswesen als beste in ganz Deutschland abgeshyschlossen bdquoAls ich erfuhr dass ich Bundesbeste bin konnte ich es zuerst nicht glauben und habe mich natuumlrlich sehr gefreut Vor allem dass sich die rund viermonatige Vorbereitung auf die Pruumlfungen ausgezahlt hatldquo so die 22-Jaumlhrige die haumlufig geshymeinsam mit ihren Azubi-Kollegen gelernt hat

Kira Trefon ist Kundenberaterin im Serviceshyzentrum Gelsenkirchen

38 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

Zehn Jahre WINEG Bekommen Patienten die Behandlung die den wissenschaftlichen Erkenntnissen entspricht Welche Effekte haben neue Versorgungsmodelle Wie wirken sich gesundheitspolitische Entscheidungen auf die Versicherten aus Das sind einige der Fragen denen das wissenschaftliche Institut der TK fuumlr Nutzen und Effizienz im Gesundshyheitswesen (WINEG) seit zehn Jahren auf den Grund geht

Die Entscheidung der Techniker mit der Institutsgruumlndung 2006 eigene wissenshyschaftliche Expertise aufzubauen hat sich als vorausschauend und innovativ erwiesen Die praxisnahe Versorgungsforschung des WINEG liefert evidenzbasierte Grundlagen und Transparenz fuumlr wichtige Entscheidungen der Techniker aber auch fuumlr das Gesundheitsweshysen insgesamt Im Mittelpunkt der Forschungsarbeit steht der Versorgungsbedarf der Versicherten und die Frage wie sich auf der Basis neuester Erkenntnisse eine effektishyve und qualitativ hochwertige Gesundheitsshyversorgung weiterentwickeln laumlsst

shy

Wissenschaft fuumlr Techniker

Wie Versicherte direkt von wissenschaftlicher Expertise profitieren zeigt ein Informationspaket zu multiresistenten Keimen Die Mitarbeiter des Wissenschaftlichen Instituts der TK (WINEG) forschen im Dienst der Versicherten

Patientensicherheit ndash profitieren von der Wissenschaft Wer Gesundheitsinformationen sucht fragt heutzutage immer oumlfter bdquoDr Googleldquo Doch wie serioumls sind die Inhalte die man im Internet findet Wer sich informieren und selbstbestimmt im Gesundheitsshywesen zurechtfinden will braucht verlaumlssliche wissenschaftlich gepruumlfte Erkenntnisse in verstaumlndlicher Form Die Techniker unshyterstuumltzt deshalb ihre Versicherten und foumlrdert deren Gesundshyheitskompetenz mit evidenzbasierten Informationen zu relevanshyten Themen etwa mit einem Informationspaket zu multiresistenten Keimen (MRE)

Die Erreger treten immer haumlufiger auf zugleich verlieren gaumlngige Antibiotika ihre Wirksamkeit gegen sie Die bislang schaumlrfste Wafshyfe gegen bakterielle Infektionen wird also stumpfer ndash ein Problem das auch die Politik weltweit aufruumlttelt Dabei ist man sich einig dass eine wirksame Infektionspraumlvention nur mit Hilfe der Patienshyten gelingen kann Die Techniker leistet einen Beitrag und klaumlrt mit einem digitalen Informationspaket auf wie Menschen einer Infektion vorbeugen koumlnnen

Katharina Rubin vom WINEG dem wissenschaftlichen Institut der TK bdquoWir haben fuumlr unsere Kunden multimedial aufbereitet was das fuumlr den Einzelnen bedeutet und wie er sich in seinem privaten Umfeld aktiv daran beteiligen kann dass sich MRE nicht weiter ausbreiten ndash auf Reisen in der Kuumlche im Krankenhausldquo Zum Inshyformationspaket gehoumlren auch ein Erklaumlrfilm und ein Online-Test um das eigene MRE-Risiko zu ermitteln Rubin bdquoNicht jede Erkranshykung verlangt ein Antibiotikum Gegen Viren ist es machtlos Der sorgsame Umgang mit Antibiotika hilft Resistenzen zu vermeishydenldquo Auch Patienten die notwendige Antibiotika zu fruumlh absetshyzen oder in geringerer Dosis als verordnet einnehmen tragen zur Resistenzbildung bei

Die Techniker hat auch ihre Vertragspartner in den Blick genomshymen Sie unterstuumltzt die bdquoAktion Saubere Haumlndeldquo die die Haumlndeshydesinfektion in Krankenhaumlusern verbessert und dadurch hilft Klinikinfektionen zu vermeiden Angesichts von jaumlhrlich rund 19 Millionen Krankenhausfaumlllen ein relevanter Faktor Das Informatishyonspaket online wwwtkde Webcode 889772

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bdquoDie Zukunft aufhalten weil man Angst davor hat ndash das hat noch nie funktioniertldquo

Dr Jens Baas

Techniker unterwegs Von der Zukunft des Gesundheitssystems bis zur Zukunft der Fuumlhrung im Unternehmen ndash Techniker pflegen den Austausch uumlber das Gesundheitssystem hinaus

Pathfinder leading the Future Sieben CEOs sieben prominente Vorshydenker und 800 bdquoYoung Leadersldquo fuumlhshyrender deutscher Unternehmen ndash geshymeinsam widmeten sie sich beim Pathfinder am 1 Mai 2016 einen ganshyzen Tag lang den draumlngendsten Fragen unserer Zeit und machten so den bdquoTag der Arbeitldquo zum bdquoTag des Nachdenshykensldquo Mit dabei Daimler-Chef Dr Dieter Zetsche Deutsche Bank-Vorstand Juumlrshygen Fitsche Joe Kaeser CEO von Sieshymens und TK-Chef Dr Jens Baas

Mit 100 Nachwuchsfuumlhrungskraumlften der Techniker reiste er nach Berlin um gemeinsam zu diskutieren worauf es in Unternehmen von morgen ankommt Das Ziel des Zukunftsgipfels des Hanshydelsblatts jungen Fuumlhrungskraumlften den Anstoszlig zu geben eigene und auch unshy

bequeme Wege zu gehen Im Mittelshypunkt des gemeinsamen Vortrags des TK-Chefs mit dem Informatiker und Kuumlnstler Professor Dr Juumlrgen Schmidshyhuber stand das Thema bdquoResponsibility ndash und wie Big Data die Medizin revolutishyonieren wirdldquo

Z2X ein Wochenende mit Visionaumlren Das Portal Zeit Online lud anlaumlsslich seines Gesundheitssystem kennenzulernen norieren wenn Versicherte etwas fuumlr 20-jaumlhrigen Bestehens im September 500 Im Workshop bdquoApp jetzt gesundldquo den ihre Gesundheit tun und dies mit digitashybdquoTwentysomethingsldquo also 20 - bis 29-Jaumlh- Thomas Heilmann Experte der Technishy len Daten belegen Die Teilnehmer disshyrige nach Berlin zu einem bdquoFestival der ker fuumlr digitale Versorgung leitete ging kutierten teils sehr kontrovers uumlber Visionaumlreldquo ein Die Techniker war als Part- es um den Einsatz von Fitnesstracker- Datensicherheit Vor- und Nachteile des ner dabei um die Ideen der sogenannten daten in der gesetzlichen Krankenversi- Solidarsystems und Bonus-Malus-Pro-Millennials fuumlr ein smartes und innovatives cherung Sollen Krankenkassen hoshy gramme

MEDICA Gesundheitsmarkt von morgen Lebende menschliche Zellstrukturen tropshyfen auf eine Unterlage bilden kleine Kreise und formen sich schlieszliglich zu einer dreishydimensionalen menschlichen Ader die sich sogar verzweigt ndash die Fachmesse MEshyDICA 2016 gab Einblick was sich in nur zwoumllf Monaten im internationalen Geshysundheitsmarkt entwickelt hat Zentrales Thema die Digitalisierung als der Innovashytionstreiber Auf dem Podium des ECON-Forums der Techniker diskutierten

Vertreter aus Politik Medien und Wissenshyschaft die Frage wie sich die Chancen der Digitalisierung auf das deutsche Gesundshyheitssystem uumlbertragen lassen In der Disshykussion waren sich der digitale Vordenker Sascha Lobo und Dr Jens Baas Vorshystandsvorsitzender der Techniker einig dass die breite Nutzung individueller Dashyten kuumlnftig nachgefragt werden wird Desshyhalb muumlsse man aktiv gestalten statt auf die Angebote milliardenschwerer US-Konshyzerne zu warten Die Techniker unterwegs auf der Fachmesse MEDICA

40 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

Ehrenamtlich fuumlr die Techniker

Der Verwaltungsrat ist das houmlchste Entscheidungsgremium der Techniker ndash seine 30 Mitglieder und ihre Stellvertreter leisten als Selbstverwaltung diese verantwortungsvolle und anspruchsshyvolle Aufgabe ehrenamtlich Der Verwaltungsrat setzt sich pashyritaumltisch aus je 15 Versicherten- und 15 Arbeitgebervertretern zusammen Ihre Legitimation erhalten die Selbstverwalter uumlber die alle sechs Jahre stattfindende Sozialwahl

Mit dieser Legitimation treffen die Ehrenamtlichen alle Entshyscheidungen die fuumlr die Techniker von grundsaumltzlicher Bedeushytung sind Auszligerdem entscheidet der Verwaltungsrat uumlber Satzungsleistungen von denen die Versicherten ganz unmitshytelbar profitieren So erleichtert eine im Juli verabschiedete Satzungsleistung zur Kostenuumlbernahme des innovativen Flash Glucose Messsystems insulinpflichtigen Diabetikern den Alltag Per Scanner koumlnnen sie ihren Blutzuckerwert bdquounblutigldquo und schmerzfrei ermitteln Dazu wird ein Sensor ins Unterhautfettshygewebe eingesetzt

Die Verwaltungsraumlte beschlieszligen zudem den Haushalt der Techniker ndash und den kassenindividuellen Zusatzbeitrag Der liegt bei der Techniker fuumlr 2017 mit 10 Prozent unter dem Durchschnitt der gesetzlichen Krankenversicherung

Austausch mit Entscheidungstraumlgern Daruumlber hinaus pflegen die gewaumlhlten Verwaltungsraumlte den Austausch mit Vertretern aus Politik und Gesundheitswesen Die Bundesshywahlbeauftragte fuumlr die Sozialversicherungswahlen Rita Pashywelski bekraumlftigte als Gastrednerin die Relevanz von Selbstshyverwaltung und Sozialwahl Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis (SPD) nahm vor den Ehrenamtlichen unter anderem zum Selbstverwaltungsstaumlrkungsgesetz Stellung Frank Plashyte Praumlsident des Bundesversicherungsamtes stellte dem Verwaltungsrat die Arbeit der Aufsichtsbehoumlrde vor EU-Exshyperte Guumlnter Danner erlaumluterte dem Gremium aktuelle Frashygen des europaumlischen Sozialrechts

Selbstverwaltung bedeutet Selbstgestaltung Die Ehrenamtlichen beziehen auch zu relevanten politischen Fragen Position Den Standpunkt des Gremiums zur Bundestagswahl 2017 finden Sie auf wwwtkde

Uumlbrigens Die Sitzungen des Verwalshytungsrats sind oumlffentlich Zudem informiert der Verwaltungsrat auf wwwtkde (Webcode 139012) in Text Bild und Video uumlber den Inhalt der Sitzungen

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bdquoWir wollen eine starke Selbstverwaltungldquo

Dieter F Maumlrtens und Dominik Kruchen sind die alternierenden Vorsitzenden des Verwaltungsrats Der Vorsitz wechselt jaumlhrlich zum 1 Januar

Wie arbeitet die Selbstverwaltung der Techniker

Dominik Kruchen Die Rolle des Verwaltungsrats laumlsst sich

durchaus mit der des Aufsichtsrats in Unternehmen vergleichen Selbstverwalter tragen eine enorme Verantwortung mit der Beshysonderheit dass wir diese Aufgabe ehrenamtlich uumlbernehmen Die Selbstverwaltung bestimmt den Kurs der Kasse uumlbt eine Konshytrollfunktion aus und trifft zentrale Entscheidungen ndash dabei ist

sie den Beitragszahlern verpflichtet

Dieter F Maumlrtens Entscheidungen von solcher Tragweite beshynoumltigen ein solides Fundament ndash das leisten bei der Techniker die

Fachausschuumlsse deren Mitglieder sich mit teilweise hochkompleshyxen Sachverhalten auseinandersetzen um die Beschluumlsse des

Gremiums vorzubereiten

Wie beurteilen Sie aktuell die Rolle der Selbstverwaltung im

Gesundheitssystem

Kruchen Die Selbstverwaltung ist eine tragende Saumlule des

deutschen Gesundheitssystems Auch der internationale Vershygleich belegt eindrucksvoll ndash etwa mit Blick auf die Situation in

Suumldeuropa ndash wie krisensicher und stabil dieses etablierte System

ist das eben nicht vollstaumlndig vom Staat abhaumlngig ist

Maumlrtens Obwohl sich diese Errungenschaft permanent beshywaumlhrt gibt es immer wieder Versuche ihre Autonomie und somit

auch die Handlungsfaumlhigkeit dieses Stabilitaumltsfaktors einzushyschraumlnken die Vorstoumlszlige der Politik zum sogenannten Selbstvershywaltungsstaumlrkungsgesetz sind hier nur ein Beispiel Hier gilt es

klare Kante zu zeigen und diese tragende Saumlule entschieden zu

verteidigen

Unikosmos Award Zukunft der Notfallmedizin In den rund 1200 Notaufnahmen in Deutschland zaumlhlt im Alltag oft jede Sekunde Wie diese Einheiten organisiert sind stellt die Weichen fuumlr den Behandlungserfolg Die Absolventin der APOLLON Hochschule der Gesundheitswissenschaft in Bremen Anna Christina Houmlrster widmete ihre Abschlussarbeit der Frage nach Prozessen und Qualitaumltsmanagement in Notaufnahmen Fuumlr ihre Analyse erhielt sie im Rahmen einer Verwaltungsratssitzung den Unikosmos Award 2016 den die Hamburger Presseagentur Public Address und die Techniker fuumlr innovative Konzepte von Nachwuchswissenschaftlern verleihen Perspektivisch stellt die Wissenschaftleshyrin auch die Frage wie das systematische Erfassen von Qualitaumltsfaktoren und der Aufbau eines nationalen Notaufnahmeregisters die Versorgungsqualitaumlt verbessern kann

42 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker Der Verwaltungsrat aktuell Auch 2017 stehen die Mitglieder des Verwaltungsrats zur Wahl Nach der Wahl konstituiert sich das Gremium am 29 September 2017 Hier finden Sie die aktuelle Mitgliederliste und die aktuell vertretenen Listen

Die Mitglieder des aktuellen Verwaltungsrats

Arbeitgebervertreter Dominik Kruchen Duumlsseldorf Alternierender Vorsitzender

Heiner Boumlgemann Bremen Rainer Bruns Nordstrand Uwe Buszligmeier Greven Joachim Feldmann Bremen Helmut Fitzke Woggersin Wilfried Grunau Edewecht-Friedrichsfehn Joumlrg Henschen Bremen Klaus H Kober Rheinmuumlnster Udo Nicolay Moumllln Mirko Knappe Hamburg (seit 01012017) Johannes Seiboldt Nidda Rainer Tietz Bottrop Roland Unzeitig Wettmershagen Bernd Wegner Riegelsberg

Vertretene Organisation ZI HSH Zahntechniker-Innung Hamburg und Schleswig Holstein 15 Sitze

Versichertenvertreter Dieter F Maumlrtens Offenbach Alternierender Vorsitzender

Rosemie Bilz Radebeul Detlef Decho Syke Peter Duchene Groszligrosseln Friedrich Gosewinkel Hamm Karla Hasenauer Suhl Uwe Klemens Muumlnchen Baumlrbel Richling Bremen Annette Stensitzky Troisdorf (seit 15072016) Norbert Schneider Schwerin Harald Schulte Koumlnigswinter Erika Streit Koumlln Johanna Vieweg Dresden Harald Wagner Sipplingen Gerard Wolny Remagen

Vertretene Organisationen TKG TK-Gemeinschaft unabhaumlngige Versichertengemeinshyschaft der Techniker Krankenkasse eV 12 Sitze verdi Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft 1 Sitz IGM Industriegewerkschaft Metall 1 Sitz ACA Katholische-Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Deutschshylands e V Kolpingwerk Deutschland Bundesverband Evanshygelischer Arbeitnehmerorganisationen eV 1 Sitz

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Sozialwahl gelebte Teilhabe Demokratischer Taktgeber fuumlr den Verwaltungsrat sind die Sozialwahlen deren Ergebnis alle sechs Jahre die Zusammensetzung des houmlchsten Entscheidungsgremiums der Techniker festlegt

Bei der Techniker werden seit jeher die 15 Versichertenvershytreter per Urwahl ermittelt So haben die rund 74 Millionen Mitglieder eine echte Wahl und koumlnnen ihr Recht auf Mitbeshystimmung nutzen Damit die Stimmberechtigten bis zum 31 Mai 2017 ihre Stimmen geltend machen koumlnnen stand 2016 im Zeichen der Vorbereitungen fuumlr die Abstimmung im bdquoSushyperwahljahr 2017ldquo Federfuumlhrend in der Vorbereitung der Wahlausschuss unter Vorsitz des stellvertretenden Vorshystandsvorsitzenden Thomas Ballast Das Gremium ist unter anderem zustaumlndig fuumlr die Zulassung der antretenden Listen aber auch fuumlr die ordnungsgemaumlszlige Ermittlung des Wahlershygebnisses Eine Informationskampagne begleitete die Wahlshyvorbereitungen und ermoumlglichte Versicherten ebenso wie Multiplikatoren sich umfassend uumlber die Wahl zu informieren

Klares Ja zur Teilhabe Sozialwahl bedeutet demokratische Teilhabe nach dem Prinzip bdquoWer Beitraumlge einzahlt soll auch mitbestimmenldquo Im Vorfeld ermittelte die Techniker im Rahshymen einer Studie wie die Menschen in Deutschland zur Sozishyalwahl stehen Das klare Ergebnis der repraumlsentativen Forshysa-Umfrage Das Prinzip der ehrenamtlichen Selbstverwaltung und die Teilhabemoumlglichkeit durch die Sozialwahl stehen hoch im Kurs 68 Prozent der Befragten sprachen sich klar fuumlr die Sozialwahl aus Und Selbst 58 Prozent der Privatversicherten haumltten gerne diese Mitsprachemoumlglichkeit

Zudem halten 73 Prozent der Menschen in Deutschland die Verwaltungsraumlte fuumlr wichtig und befuumlrworten dass Versishycherte durch sie an Entscheidungen beteiligt werden Besonshyders hoch ist die Fuumlrsprache unter den Juumlngeren zwischen 18 und 39 Jahren Vier von fuumlnf sprachen sich hier fuumlr das Prinshyzip bdquoVersicherte fuumlr Versicherteldquo aus

55 der Menschen in Deutschland sind politisch stark

oder sehr stark interessiert

44 Geschaumlftsbericht 2016 Die Finanzen ndash

Die Finanzen Der Bereich Finanzen informiert uumlber Vermoumlgensshyrechnung Vermoumlgen Einnahmen und Ausgaben der Techniker Krankenkasse uumlber die Versicherten- und Mitgliederentwicklung sowie die Finanzen der Pflegeversicherung

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Der Jahresruumlckblick in Zahlen Das Geschaumlftsjahr 2016 war erneut von einer guten wirtschaftlichen Konjunkshytur gepraumlgt die viel Geld in die Kassen der Sozialversicherungen gespuumllt hat Auszligerdem verzeichnet das System der gesetzlichen Krankenversicherungen weiterhin Zuwaumlchse an Versicherten Dem gegenuumlber stehen staumlndig steishygende Ausgaben im Gesundheitswesen und Verzerrungen des Wettbewerbs der Kassen untereinander So reichten auch im Haushaltsjahr 2016 die Zuweishysungen aus dem Gesundheitsfonds an die Techniker nicht aus um die Ausgashyben fuumlr die Versorgung der Versichershyten zu decken

Dennoch lag der kassenindividuelle Zushysatzbeitrag der Techniker mit 10 Proshyzent auch 2016 unter dem amtlichen Durchschnitt

Ausgaben der Krankenversicheshyrung Das Haushaltsjahr 2016 schlieszligt die Techniker mit einem Plus von etwa 22 Millionen Euro ab Zu dem ausgeglishychenen Haushalt tragen vor allem die schlanken Prozesse und die effektive Verwaltung bei Die wirtschaftliche Kulshytur im Unternehmen ist dafuumlr verantshywortlich dass der Fehlbetrag der Zushyweisungen aus dem Gesundheitsfonds aufgefangen werden konnte Die Vershywaltungskosten von 136 Euro je Versishycherten lagen somit auch deutlich unter den durchschnittlichen Verwaltungskosshyten in der gesetzlichen Krankenversicheshyrung (153 Euro)

Die Leistungsausgaben stiegen um 31 Prozent und damit etwas moderater als im Vorjahr Auffaumlllig ist dass die Ausgaben fuumlr Arzneimittel auf einem hohen Niveau noch einmal mit 39 Prozent zunehmen und auf 4 Milliarden Euro ansteigen Den groumlszligten Ausgashybenblock verzeichnet die Techniker bei den Kosten fuumlr die Krankenhausbehandlung Erstmals uumlbersteigt dieshyser Wert mit einem Zuwachs von 38 Prozent die Sieben-Milliarden-Euro-Marke Fuumlr aumlrztliche Behandshylungen wurden 46 Milliarden Euro ausgegeben was einen Anstieg von 29 Prozent bedeutet

Ausgaben der Pflegeversicherung Die Leistungsshyausgaben fuumlr die pflegebeduumlrftigen Versicherten beliefen sich auf rund 13 Milliarden Euro Mit 3 Milshyliarden Euro flieszligt der Groszligteil der Einnahmen der Pflegeversicherung an den Ausgleichsfonds Mit ihm werden andere Pflegekassen unterstuumltzt deren Ausgaben nicht ausreichend durch Einnahmen geshydeckt sind

Abnahmen Der Verwaltungsrat hat die Jahresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse und die Jahshyresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse Pflegeversicherung abgenommen und dem Vorstand dafuumlr Entlastung erteilt

Juli 2017

Dieter F Maumlrtens

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

Dominik Kruchen

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

46 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Vermoumlgensrechnung

Aktiva in Tsd Euro 2015 2016

A Langfristiges Vermoumlgen

I Verwaltungsvermoumlgen 294474 275331

II Mittel der Ruumlckstellungen 2034183 2429274

III Andere Geldanlagen 3077456 3612688

B Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 904561 937768

II Wertpapiere 1923105 1575117

III Kassenbestand und Giroguthaben 23552 15055

C Rechnungsabgrenzungsposten 7356 9010

D Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

Passiva in Tsd Euro 2015 2016

A Netto-Reinvermoumlgen 3076733 3098587

B Ruumlckstellungen 2034183 2429 274

C Verpfl ichtungen 3137799 3310071

D Rechnungsabgrenzungsposten 15972 16309

E Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

In dieser und in den folgenden Tabellen sind Rundungsdifferenzen moumlglich

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Vermoumlgen

2015 2016

Netto-Reinvermoumlgen in Tsd Euro 3076733 3098587

je Versicherten in Euro 32980 32087

zum Vorjahr je Versicherten - 118 - 27

Davon

Betriebsmittel 1755959 1705756

je Versicherten in Euro 18822 17664

zum Vorjahr je Versicherten - 190 - 62

Ruumlcklagen 946300 1037500

je Versicherten in Euro 10144 10744

zum Vorjahr je Versicherten + 17 + 59

Verwaltungsvermoumlgen inkl Investitionsruumlcklage

374474 355331

je Versicherten in Euro 4014 3680

zum Vorjahr je Versicherten - 42 - 83

Erfolgsrechnung

in Tsd Euro 2015 2016

1 Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds 21313911 22724351

2 Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz 1287826 1709675

3 Erstattungen 42285 51670

4 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 58445 60767

5 Leistungsaufwand 21656712 23109954

6 Verwaltungskosten 1233733 1309365

7 Zinsergebnis 20949 17024

8 Sonstige Einnahmen 8043 7577

9 Sonstige Ausgaben 98417 129891

10 Jahresfehlbetrag (-)Jahresuumlberschuss - 257403 21854

48 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Einnahmen im Detail 2015 2016

Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 22745586 24594001

je Versicherten in Euro 243813 254678

zum Vorjahr je Versicherten + 28 + 45

Davon

Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds

absolut in Tsd Euro 21313911 22724351

je Versicherten in Euro 228467 235317

zum Vorjahr je Versicherten - 29 + 30

Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz absolut in Tsd Euro 1287826 1709675

je Versicherten in Euro 13804 17704

zum Vorjahr je Versicherten ndash + 283

Sonstige Einnahmen absolut in Tsd Euro 143849 159976

je Versicherten in Euro 1542 1657

zum Vorjahr je Versicherten - 154 + 74

Ausgaben im Detail 2015 2016

24572147 Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 23002989

je Versicherten in Euro 246572 254452

zum Vorjahr je Versicherten + 15 + 32

Davon

Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 21656712 23109954

je Versicherten in Euro 232142 239310

zum Vorjahr je Versicherten + 41 + 31

Davon

Aumlrztliche Behandlung absolut in Tsd Euro 4324921 4608482

je Versicherten in Euro 46359 47722

zum Vorjahr je Versicherten + 38 + 29

Zahnaumlrztliche Behandlung ohne Zahnersatz

absolut in Tsd Euro 1450491 1516045

je Versicherten in Euro 15548 15699

zum Vorjahr je Versicherten + 23 + 10

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Ausgaben im Detail 2015 2016

Zahnersatz absolut in Tsd Euro 361938 363907

je Versicherten in Euro 3880 3768

zum Vorjahr je Versicherten + 18 - 29

Arzneimittel absolut in Tsd Euro 3708728 3988102

je Versicherten in Euro 39754 41298

zum Vorjahr je Versicherten + 54 + 39

Hilfsmittel absolut in Tsd Euro 762963 796889

je Versicherten in Euro 8178 8252

zum Vorjahr je Versicherten + 32 + 09

Heilmittel absolut in Tsd Euro 711308 777475

je Versicherten in Euro 7625 8051

zum Vorjahr je Versicherten + 88 + 56

Krankenhausbehandlung absolut in Tsd Euro 6520595 7003332

je Versicherten in Euro 69895 72522

zum Vorjahr je Versicherten + 25 + 38

Krankengeld absolut in Tsd Euro 1474940 1561341

je Versicherten in Euro 15810 16168

zum Vorjahr je Versicherten + 53 + 23

Fahrkosten absolut in Tsd Euro 374939 410294

je Versicherten in Euro 4019 4249

zum Vorjahr je Versicherten + 96 + 57

Vorsorge- und Rehabilitationsleistungen

absolut in Tsd Euro 306972 317177

je Versicherten in Euro 3290 3284

zum Vorjahr je Versicherten + 51 - 02

Schutzimpfung absolut in Tsd Euro 205930 220120

je Versicherten in Euro 2207 2279

zum Vorjahr je Versicherten + 138 + 33

Fruumlherkennungsmaszlignahmen absolut in Tsd Euro 324596 328676

je Versicherten in Euro 3479 3404

zum Vorjahr je Versicherten + 47 - 22

50 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Ausgaben im Detail 2015 2016

Schwangerscha und Mutterscha

ohne stat Entbindung absolut in Tsd Euro 243622 265110

je Versicherten in Euro 2611 2745

zum Vorjahr je Versicherten + 21 + 51

Behandlungspflege und haumlusliche Krankenpflege

absolut in Tsd Euro 364213 413436

je Versicherten in Euro 3904 4281

zum Vorjahr je Versicherten + 151 + 97

Dialyse absolut in Tsd Euro 136648 143130

je Versicherten in Euro 1465 1482

zum Vorjahr je Versicherten + 64 + 12

Sonstige Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 383907 396438

je Versicherten in Euro 4115 4105

zum Vorjahr je Versicherten + 20 - 02

Praumlvention absolut in Tsd Euro 744643 756656

je Versicherten in Euro 7982 7835

zum Vorjahr je Versicherten + 23 - 18

Verwaltungsausgaben absolut in Tsd Euro 1233733 1309365

je Versicherten in Euro 13225 13559

zum Vorjahr je Versicherten + 99 + 25

Sonstige Ausgaben absolut in Tsd Euro 112545 152828

je Versicherten in Euro 1206 1583

zum Vorjahr je Versicherten - 372 + 312

51

Pflegeversicherung

Vermoumlgensrechnung 2015 2016

Aktiva in Tsd Euro

A Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 102500 110008

II Kurzfristige Geldanlagen 396000 415005

III Kassenbestand und Giroguthaben 286 828

B Rechnungsabgrenzungsposten 25137 37673

523924 563513

Passiva in Tsd Euro

A Reinvermoumlgen 244790 272895

B Verpfl ichtungen 279134 290618

523924 563513

Erfolgsrechnung 2015 2016

in Tsd Euro

1 Beitraumlge 4187123 4471718

2 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 5310 3553

3 Leistungsaufwand der Pfl egeversicherung 1199331 1339563

4 Zahlungen an den Ausgleichsfonds 2826011 2972471

5 Verwaltungskosten 120294 134589

6 Zinsergebnis 108 - 436

7 Sonstige Einnahmen 1 0

8 Sonstige Ausgaben 98 107

9 Jahresuumlberschuss 46807 28105

52 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Leistungsausgaben Pflegeversicherung

Leistungsausgaben in Tsd Euro 2015 2016

Pfl egesachleistung 172597 189955

Pflegegeld 351752 384789

Leistungen fuumlr Pfl egepersonen 63020 68594

Stationaumlre Leistungen 380641 410093

Uumlbrige Leistungen 231321 286132

Leistungsausgaben insgesamt 1199331 1339563

53

Mitglieder- und Versichertenentwicklung

Stichtag Jahresdurchschnitt

01012016 01012017 2015 2016

Mitglieder 7044467 7342157 6874547 7205987

zum Vorjahr +48 +42 +56 +48

Familienangehoumlrige 2433683 2454518 2454552 2450915

Versicherte insgesamt 9478150 9796675 9329099 9656902

zum Vorjahr +35 +34 +46 +35

54 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Der Geschaumlftsbericht der Techniker ndash auch digital

Unter wwwtkdegeschaeftsbericht finden Sie die digitale Ausgabe des TK-Geschaumlftsberichts

Der Geschaumlftsbericht 2016 steht Ihnen auch als PDF zum Download unter wwwpressetkde zur Verfuumlgung

Zu Artikeln die mit diesem Symbol gekennzeichnet sind finden Sie ausfuumlhrliche Videos im digitalen Geschaumlftsbericht

Impressum ndash Verantwortlich fuumlr den Inhalt Techniker Krankenkasse Bramfelder Straszlige 140 22305 Hamburg Telefon 040-69 09-17 83 Internet wwwpressetkde E-Mail pressestelletkde Twitter wwwtwittercomtk_presse

Verantwortlich Prof Dr Volker Moumlws Redaktion Kerstin Grieszligmeier Inga Laboga Texte Kerstin Grieszligmeier Hermann Baumlrenfaumlnger Gabriele Baron Nicole Battenfeld Daniel Burgstaler Dennis Chytrek Jacqueline Dauster Philip Giewer Michaela Hombrecher Inga Laboga Katharina Lemke Natalie Quadbeck Heike Schmedemann Silvia Wirth

Konzept und Gestaltung Christina Bartheidel Produktion Tanja Klopsch Litho Hirte GmbH amp Co KG Hamburg Druck Eversfrank Berlin GmbH Berlin Bilder Andreas Friese Jan Pauls Jan Haas Getty Images

copy Alle Rechte vorbehalten Nachdruck und sonstige Formen der Vervielfaumlltigung ndash auch auszugsweise ndash nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung

Mehr Informationen gibt es online Die digitale Ausgabe des TK-Geschauml sberichts fi nden Sie unter wwwtkdegeschae sbericht

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2010

02

720

17

  • Geschaumlftsbericht 2016
    • Vorwort
      • Dr Jens Baas im Gespraumlch mit13Martina Koederitz
      • Auf das Wesentliche reduziert
      • Interview bdquoDie Technikerldquo schaumlrft13ihren Markenauftritt
      • Kampagne Weil die beste Technik13menschlich ist
      • Position beziehen
      • Digitalisierung Nicht ob sondern wie
      • Interview Digitalisierung aktiv gestalten
      • Die Vermessung der Gesundheitswelt
        • Inhalt
        • 1 Die Techniker
        • 2 Die Technik
          • Thomas Ballast im Gespraumlch mit xbird
          • SmartHealth
          • Smart vernetzt
          • Digitale Versorgung
          • Service digital
          • Interviews Agiles Arbeiten amp Pflege
          • Innovationsfonds neue Wege in der Versorgung
            • 3 Wir Techniker
              • Techniker vernetzenTechniker
              • (Fuumlr) Techniker von morgen
              • Wissenschaft fuumlr Techniker
              • Techniker unterwegs
              • Ehrenamtlich fuumlr die Techniker
              • Interview bdquoStarke Selbstverwaltungldquo
              • Verwaltungsrat konkret
              • Sozialwahl gelebte Teilhabe
                • 4 Die Finanzen
                  • Jahresruumlckblick in Zahlen
                  • Vermoumlgensrechnung
                  • Vermoumlgen
                  • Einnahmen amp Ausgaben
                  • Pflegeversicherung
                  • Leistungsausgaben Pflegeversicherung
                  • Mitglieder- und Versichertenentwicklung
                    • Impressum

26 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

Digitale Versorgung die Zukunft aus der Hosentasche

Erfahrungen von Patienten sammeln Symptome beobachten Diagnosen stellen und einen Therapieplan festlegen ndash was Aumlrzte schon seit der Antike tun erlebt einen wahren Boom digitaler Unterstuumltzung

Elektronische Schmerztagebuumlcher liefern dem Arzt einen exakten Schmerz- und Medikationsverlauf die Dauer-Blutdruckmessung uumlbernimmt das Smartphone und selbst die verordnete Medizin kommt immer haumlufiger nicht als Saft oder Tablette daher sondern als individualisiertes Sportprogramm (gespeichert auf einem Chip) oder als Selbstmanagement-App die zu Entspannung oder Bewegung raumlt

Dabei wird der Arzt nicht ersetzt sondern in den Bereichen Patienteninformation Datengewinnung (also Anamnese) und bei Hausbesuchen via Videosprechstunde eher entlastet Die Rolle der Sensorik und des Trackings ndash also der routinemaumlszligigen Erfassung eines taumlglichen Bewegungsprofils des Krankheitsshyverlaufs oder des Medikamentengebrauchs ndash nimmt in starkem Maszlige zu So werden dem Mediziner in naher Zukunft schon

beim Erstgespraumlch mit dem Patienten viele valide Daten autoshymatisch zur Verfuumlgung stehen die er bei Diagnosestellung und Therapieplanung einbeziehen kann

Mobile Partner fuumlr unterwegs Dabei ist die Huumlrde bdquoMobilishytaumltldquo laumlngst genommen und die ersten medizinisch sinnvollen und auch notwendigen Apps stehen zur Verfuumlgung So wershyden elektronisch erfasste Daten wie im TK-DiabetesTagebuch zum staumlndigen Begleiter und der digitale Coach ndash egal ob in der Gesundheitspraumlvention oder Schmerzbehandlung ndash ein zuverlaumlssiger Partner fuumlr die Hosentasche Das ist ein erster Schritt ndash in Zukunft sind auf Grundlage dieser Daten dann auch Vorhersagemodelle zu bevorstehenden Gesundheitsershyeignissen wie Herzinfarkt oder Asthmaanfall moumlglich

27

Migraumlne-App Bei chronischen Kopfschmerzen greifen viele nur zur Tablette ndash aber dabei zu kurz Hilfreich ist ein Selbstmanageshyment der Kopfschmerzen Dies faumlngt mit dem Dokumentieren der Schmerzattacken und Medikamenteneinnahmen an und reicht bis zur in die App integrierten progressiven Muskelentspannung

Die App bietet unter anderem bull ein Kopfschmerztagebuch mit Schmerzkalender bull eine Auswertungsfunktion mit pdf-Export fuumlr das Gespraumlch

mit dem Arzt bull die Moumlglichkeit mit Experten zu chatten und bull die Vernetzung mit anderen Patienten Weitere Informationen zur App wwwtkde Webcode 917996

Pilotstudie Valedo ndash digitale Ruumlckentherapie Ein Tablet zwei Senshysoren und eine Anwendung die wie ein Computerspiel aussieht ndash ein kleiner Koffer mit diesen Utensilien verspricht die Ruumlckenmuskulatur spielerisch zu trainieren Moumlglich machen dies die individuelle Einweishysung durch einen Schmerztherapeuten und ein spezielles Programm fuumlr zuhause Macht der Patient in der Spielsituation die richtigen Beweshygungen wird ihm das auf dem Bildschirm angezeigt ndash ebenso wie falshysche Bewegungen Das ermoumlglichen die an Brust- und Kreuzbein befesshytigten Bewegungssensoren die jede Bewegung messen

bull Fast jeder zehnte Fehltag ist ruumlckenbedingt bull Die digitale Ruumlckentherapie richtet sich an Patienten die schon

vier Wochen oder laumlnger wegen Ruumlckenbeschwerden arbeitsunfaumlhig sind bull Ergebnisse der Studie werden im Laufe von 2017 erwartet

eCoaches Knapp eine halbe Million Menschen in Deutschland hat bereits einen TK-GesundheitsCoach im Internet genutzt Ob mehr Bewegung weniger Kopfschmerzen oder Stress besser bewaumlltigen ndash die Coaches helfen mit acht bis 14 Wochen dauernden Programshymen dabei sich zu informieren persoumlnliche Gesundheitsziele zu erreichen und so das persoumlnliche Wohlbefinden Stuumlck fuumlr Stuumlck zu verbessern

bull Verschiedene Gesundheitsziele stehen zur persoumlnlichen Auswahl bull Durch das Smartphone wird der Coach zum virtuellen Begleiter

Tinnitracks Eine Aussicht auf Heilung haben viele der drei Millionen Tinnitus-Pashytienten in Deutschland kaum ndash eine erfolgreiche Therapie gibt es bisher nicht Eine Chance auf Linderung bietet die App bdquoTinnitracksldquo die die Lieblingsmusik um den Stoumlrton filtert und so zur Therapie wird Erste Ergebnisse der Patientenbefragung zeigen Bei jedem dritten Patienten lindert Tinnitracks die Beschwerden deutlich

Tinnitracks bull ist verfuumlgbar in Hamburg Bayern Hessen Nordrhein-Westfalen und Baden-Wuumlrttemberg bull ist Teil eines Versorgungsangebotes im Rahmen der Integrierten

Versorgung und wird vom teilnehmenden HNO-Arzt verordnet und bull wird bei 1000 Patienten unter Alltagsbedingungen auf seine Wirksamkeit gepruumlft

28 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

Kunden koumlnnen mit der TK-App unter anderem Ǵ Krankmeldungen und Dokumente an die Techniker uumlbermitteln Ǵ Nachrichten an die Techniker schicken Ǵ TK-Briefe online empfangen Ǵ das TK-Bonusprogramm digital nutzen Ǵ die verschriebenen Medikamente der letzten drei Jahre einsehen

Die TK-App wird kontinuierlich um weitere Funktionen erweitert

Service digital Digitale Angebote erleichtern es Versicherten Gesundheitsshyangelegenheiten flexibel in den Alltag zu integrieren Mit der TK-App und der Entwicklung der elektronischen Gesundheitsakte treibt die Techniker diese digitalen Moumlglichkeiten weiter voran

Die eGA Gesundheitsdaten in der Hand der Versicherten Die elektronische Gesundheitsakte (eGA) wird ein Speicherort fuumlr Dashyten werden den die Versicherten komplett selbst verwalten Jeshyder wird selbst bestimmen was in die Gesundheitsakte kommt und wer darauf zugreifen kann ndash ganz aumlhnlich wie bei einem Bankshyschlieszligfach IBM wird die Akte als Dienstleister zur Verfuumlgung stellen aber selbstverstaumlndlich keinen Zugriff auf die Daten hashyben Auch die Techniker wird als Krankenkasse nur mit Zustimshymung des Versicherten Zugriff bekommen ndash und auf Wunsch die Leistungsdaten zur Verfuumlgung stellen Nutzer koumlnnen dann zum Beispiel mit einem Klick sehen welche verschreibungspflichtigen Medikamente sie in den letzten drei Jahren bekommen haben Diese Liste kann dann jeder selbst um die Medikamente ergaumlnzen die nicht der Verschreibungspflicht unterliegen Auch weitere Dashy

ten soll jeder Versicherte selbst in seine Akte einpflegen koumlnnen Denkbar ist auszligerdem dass Sensordaten etwa von Fitnesstrashyckern direkt in die Akte flieszligen

TK-App Krankmeldungen uumlbermitteln TK-Briefe online empfangen oder Nachrichten an die Techniker schicken Die TK-App bietet viele Funktionen bequem per Smartphone Aufbauend auf der Online-Filiale bdquoMeine TKldquo ergaumlnzt die TK-App das bisherige Service- und Leistungsangebot So ist beishyspielsweise das TK-Bonusprogramm komplett digital nutzbar und die Medikamentenuumlbersicht bietet einen Uumlberblick uumlber die verordneten Medikamente der letzten drei Jahre Besonshyders nutzerfreundlich ist die vereinfachte Interaktion mit der Techniker Dokumente koumlnnen mit dem Smartphone abfotoshygrafiert und sicher uumlbermittelt werden Damit geht die Techshyniker einen weiteren Schritt in Richtung digitaler Krankenkasse

Die TK-App ist fuumlr Kunden der Techniker kostenlos im Apple App Store und bei Google Play downloadbar Die Nutzung der App erfordert ein Smartphone mit dem Betriebssystem iOS oder Andshyroid Weitere Informationen finden Sie auf wwwtkde unter dem Webcode 937842

29

Zusammenarbeit So agil ist die TK Schnell Ziele erreichen statt langwierige Plaumlne abzuarbeiten Aufshygaben teilen statt sie allein zu erledigen als Team entscheiden statt den Chef beschlieszligen zu lassen Die Techniker arbeitet zushynehmend agil Was das im Arbeitsalltag bringt verraten die Orshyganisationsentwicklerin Nadja Stephani die beim Einstieg in dieshyse Arbeitsweise unterstuumltzt und Randolf Sprengnether dessen Team Projekte agil managt

Frau Stephani warum kommt in der TK die agile Arbeitsweise zum Einsatz Stephani Agile Methoden kommen urspruumlnglich aus der Softshywareentwicklung und werden deshalb in unserer IT schon lange genutzt Seit 2016 fuumlhren wir die agile Arbeitsweise aber auch gezielt in anderen Bereichen bei uns ein ndash etwa in der Projektarshybeit oder im Versorgungsmanagement Wir wollen so flexibler werden und gerade bei komplexen Themen unsere Produkte noch enger auf den Kunden abstimmen

Herr Sprengnether was bringen Ihnen agile Techniken Sprengnether Wir nutzen diese Arbeitsweise um unser Intrashynet weiterzuentwickeln Anfangs war es ungewohnt sich als Team taumlglich uumlber den aktuellen Stand unserer Themen auszushytauschen und zusammen zu entscheiden welche Aufgaben geshyrade die wichtigsten sind Inzwischen profitieren wir davon Wir organisieren uns besser konzentrieren uns auf das Wesentliche und bekommen unsere Aufgaben schneller erledigt Und schlieszligshylich haben wir so auch ein staumlrkeres Wir-Gefuumlhl entwickelt denn wir bringen eine Sache gemeinsam voran und identifizieren uns als Team noch staumlrker mit unserer Arbeit

Nadja Stephani und Randolf Sprengnether schaumltzen die Flexibilitaumlt der agilen Arbeitsorganisation

Vernetzte Effizienz in der Pflege Peter Wilhelm leitet das neueste Pflegezentrum der Techniker Im Interview erlaumlutert er wie das Zentrum in die Pflegeinfrastruktur eingebunden arbeitet

Das dritte und somit juumlngste Pflegezentrum der Techniker eroumlffnete im Oktober ndash was wird dort geleistet Wilhelm Wir betreuen in Mainz aktuell mit rund 100 Mitarbeishytern Pflegefaumllle aus Hessen und dem Suumlden Nordrhein-Westfashylens Perspektivisch werden wir aber deutlich wachsen und unseshyre Aufgaben erweitern Wir wollen fuumlr pflegende Angehoumlrige ansprechbar sein und der Bedarf nimmt zu

Was waren die Herausforderungen beim Aufbau Wilhelm Wir haben die neue Infrastruktur im laufenden Betrieb aufgebaut ndash im Vorfeld der groumlszligten Neuerung in der Pflegeversishycherung zum Jahreswechsel in deren Rahmen die Kolleginnen und Kollegen unsere Versicherten umfassend informierten und deren Fragen beantworteten Parallel dazu arbeiteten die erfahshyrenen Kollegen aus den Zentren in Kiel und Dresden die Mitarbeishyter fuumlr den neuen Standort ein so dass das neue Zentrum ab dem Einzugstag eigene Kontingente bearbeiten konnte Das funktioshynierte dank teamuumlbergreifender Arbeit und enger Vernetzung zwischen den Zentren richtig gut

Wie ist das Zentrum in die Pflegeinfrastruktur integriert Wilhelm Ein Groszligteil der fachlichen Kommunikation zwischen Zentren und Unternehmenszentrale laumluft uumlber eine digitale Plattshyform Uumlber dieses Forum tauschen sich die fachlich Verantwortshylichen zentrumsuumlbergreifend zu Themenschwerpunkten wie etwa Pflegedienste oder Hospizbehandlung aus Das ermoumlglicht uns Loumlsungen fuumlr aktuelle Fragen fuumlr alle sichtbar und verbindshylich sowie schnell und effizient in die Praxis zu uumlberfuumlhren

Peter Wilhelm leitet das Pflegezentrum der Techniker in Mainz

30 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

Innovationsfonds neue Wege in der Versorgung

Der Innovationsfonds foumlrdert Versorgungsinnovationen und die Versorgungsforschung in Deutschland und wird vom Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) verwaltet Im Fokus stehen Projekte die verschiedene Sektoren des Gesundheitsshywesens einbeziehen und uumlber die bisherige Regelversorgung hinausgehen um die Versorgung der gesetzlichen Krankenkassen weiterzuentwickeln Im Bereich Versorgung hat die Techniker insgesamt 27 Foumlrderzusagen erhalten Fuumlnf dieser Projekte verantwortet die Techniker als sogenannte Konsortialfuumlhrerin also federfuumlhrend

NetzWerk GesundAktiv ndash laumlnger selbstbestimmt leben Wie koumlnnen aumlltere Menschen moumlglichst lange selbstbestimmt in den eigenen vier Waumlnden leben Das ist die zentrale Fragestellung des NetzWerk GesundAktiv in Hamburg Das Projekt ist ein sektorenshyuumlbergreifendes Hilfs- und Betreuungsnetzwerk im Quartier Es integriert und verbindet bestehende regionale Hilfs- und Versorshygungsangebote mit eigenen Bausteinen und erprobt ein technishysches Assistenzsystem

Im Zentrum steht die koordinierende Stelle (KS) im Hamburger Albertinen-Haus Dort durchlaufen die Teilnehmer Untersuchunshygen und Tests Sie erhalten einen individuellen Unterstuumltzungsshyplan und einen Tablet-PC Je nach persoumlnlichem Bedarf wird der Alltag der Teilnehmer durch Angebote des Projekts unterstuumltzt Der Tablet-PC dient als Kommunikationsplattform So koumlnnen die Teilnehmer etwa per Video mit der KS sprechen oder einen Notruf an die Johanniter-Unfall-Hilfe absetzen In weiteren Ausbaustushyfen sind auch Haussteuerungsfunktionen und eine intelligente Notfallerkennung mit Hilfe von angeschlossenen Bewegungsmelshydern moumlglich

Teledermatologie ndash Hautarztversorgung auf dem Land Wie laumlsst sich mit Hilfe der Telemedizin die Versorgung auf dem Land verbessern Die Dermatologie bietet dafuumlr gute Voraussetzunshygen Denn Hauterkrankungen sind fotografisch gut abbildbar und solche Fotos koumlnnen auf digitalem Weg in angemessener Qualitaumlt versendet werden Das nutzt das Projekt Teledermatoshylogie in Mecklenburg-Vorpommern Bereits heute ist eine flaumlchenshydeckende dermatologische Versorgung von Patienten dort nicht mehr sichergestellt Wartezeiten fuumlr Termine von mehreren Moshynaten sind uumlblich Die Praxen der rund 60 niedergelassenen Hautaumlrzte sind vor allem in den Staumldten konzentriert Das Projekt etabliert ein telemedizinisches Konsil zwischen Haus- und Fachaumlrzten Die Teilnehmer nutzen dabei eine App die Veraumlndeshyrungen der Haut abbildet Anschlieszligend leiten sie die Daten an die Dermatologie der Universitaumltsmedizin Greifswald oder an koshy

operierende niedergelassene Dermatologen weiter Von diesen Experten erhalten sie uumlber die App anschlieszligend eine konsiliarishysche Empfehlung zur weiteren Behandlung Sofern Patienten kurzfristig keinen Termin bei einem Dermatologen erhalten muumlsshysen sie nun nicht zwangslaumlufig eine Klinik aufsuchen Sie koumlnnen sich an ihren bereits behandelnden Hausarzt wenden und werden per Telekonsil trotzdem parallel von Spezialisten beraten oder behandelt

TransFIT ndash luumlckenlos in die Erwachsenenmedizin Zaumlhlt man alle Kinder- und Jugendvorsorgeuntersuchungen (U1 ndash U11 J1 und J2) und empfohlenen zahnaumlrztlichen Kontrolltermine zusamshymen kommt ein Kind bis zum 18 Geburtstag auf etwa 43 regushylaumlre Arztbesuche Allerdings ist die Versorgung in der sogenannshyten Transitionsphase der Uumlbergangsphase vom Jugendlichen zum Erwachsenen oft luumlckenhaft Besonders kritisch ist dies bei Kindern und Jugendlichen mit chronischen Erkrankungen wenn der bis dato behandelnde Kinderarzt mit der Volljaumlhrigkeit nicht mehr zustaumlndig ist

Diese Luumlcke will das Projekt TransFIT schlieszligen TransFIT steht fuumlr Fruumlhintervention zur Vorbereitung und Begleitung des Transitishyonsprozesses aus der Kinder- und Jugendmedizin in die Erwachshysenenmedizin Basierend auf dem regional bereits erfolgreichen Berliner TransitionsProgramm (BTP) sollen zeitliche Verzoumlgerunshygen waumlhrend des Arztwechsels durch ein telemedizinisch arbeishytendes Fallmanagement bundesweit vermieden werden Fallmashynager begleiten die Jugendlichen ab 12 Jahren und bereiten sie auf den Uumlbergang vor Ausgangspunkt ist ein ausfuumlhrliches Geshyspraumlch des Kinderarztes sowie daran anknuumlpfend eine systemashytische Einschaumltzung inwieweit bei den Jugendlichen Bedarf fuumlr eine spezifische Unterstuumltzung in der Uumlbergangsphase besteht Neben der kontinuierlichen telemedizinischen Begleitung komshymen sogenannte Transitionsschulungen zum Einsatz die die Faumlhigkeiten der jugendlichen Patienten zum eigenstaumlndigen Mashynagement ihrer chronischen Erkrankungen verbessern

31

VERO ndash Die Versorgung von Menschen mit Rheuma optishymieren Rheumatoide Arthritis ist eine haumlufige chronische Gelenkerkrankung an der Schaumltzungen zufolge etwa 800000 Menschen in Deutschland leiden Mit dem Projekt VERO sollen Versorgungsqualitaumlt und Versorgungseffizienz bei der Theshyrapie verbessert werden indem die Arzneimitteltherapie opshytimiert wird

Bisher wird die Erkrankung unter anderem mit hochwirksamen entzuumlndungshemmenden Medikamenten und haumlufig auch mit Schmerzmitteln behandelt Seit mehreren Jahren sind fuumlr diese Indikation nun auch sogenannte Biologika verfuumlgbar Arzneimitshytel durch die immer mehr Patienten beschwerdefrei leben koumlnshynen Sind die Symptome abgeklungen und ist die Krankheitsaktishyvitaumlt gering koumlnnen die Medikamente reduziert oder sogar ganz abgesetzt werden In diesen Faumlllen spricht man von bdquoDeeskalatishyonldquo Bislang geschieht das in der Therapie der rheumatoiden Arshythritis nur selten VERO zielt darauf ab dass nur das notwendige Maszlig an Arzneimitteln zum Einsatz kommt und leistet somit auch einen Beitrag zur Erhoumlhung der Arzneimitteltherapiesicherheit

Mit VERO wird erstmals in Deutschland die schrittweise Deeskashylation von Menschen mit rheumatoider Arthritis systematisch in der Versorgungsrealitaumlt umgesetzt und evaluiert Dies geschieht im engen Austausch zwischen Arzt und Patient Ziel ist es den Patienten eine passgenaue Therapie anzubieten Neben einer engmaschigen Krankheitskontrolle soll vor allem das Selbstmashynagement des Patienten gestaumlrkt werden

LeIKD ndash Orientierung zur Gesundheit Diabetes Mellitus Typ 2 und Koronare Herzkrankheit bringen erhoumlhte kardiovaskulaumlre Risikofaktoren mit sich erhoumlhen also das Risiko etwa einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden Gesundheitsorienshytiertes Verhalten kann diese Risikofaktoren senken Dafuumlr ist jedoch ein veraumlnderter Lebensstil notwendig Auf diesem Weg begleitet das Programm LeIKD betroffene Hochrisikopatienten mit einem individuell abgestimmten Bewegungs- und Ernaumlhshyrungsprogramm Dabei kommen Aktivitaumlts- und Pulsmesser eine Kommunikations-App und bestehende Gesundheitsproshygramme der Techniker zum Einsatz Zudem werden Hausaumlrzte Diabetologen Kardiologen Ernaumlhrungs- und Physiotherapeushyten eingebunden

Alle Projekte in der Uumlbersicht wwwtkde Webcode 935240

Versorgungsforschung zehn Foumlrderzusagen Lassen sich unerwuumlnschte Neben- und Wechselwirshykungen von neu zugelassenen Praumlparaten mithilfe von Routinedaten fruumlhzeitig erkennen Wie muss ein Fehshylerberichts- und Lernsystem fuumlr die Arztpraxis ausseshyhen damit es auch tatsaumlchlich genutzt wird und die ambulante Behandlung sicherer macht Warum wershyden Patienten mit Brustschmerzen in bestimmten Reshygionen Deutschlands besonders oft per Linksherzkashytheter untersucht Das sind einige der Fragen denen die Techniker mit Partnern wie Universitaumlten und anshyderen Forschungseinrichtungen in insgesamt zehn Versorgungsforschungsprojekten auf den Grund geht

Die zehn Projekte haben Anfang 2017 vom Innovatishyonsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses Foumlrderzusagen in Houmlhe von 125 Millionen Euro erhalshyten Bei sieben der zehn bewilligten Projekte ist das WINEG das wissenschaftliche Institut der TK fuumlr Nutshyzen und Effizienz im Gesundheitswesen Konsortialshypartner

Bei einigen der Projekte geht es auch darum zu untershysuchen wie wirksam bestimmte Arzneimittel sind Mit Blick auf risikobehaftete Medikamente in der Schwanshygerschaft wird das WINEG beispielsweise eine neue wissenschaftliche Methodik entwickeln um mithilfe von Routinedaten bekannte Risiken systematisch zu uumlberpruumlfen weiter zu erforschen und bislang noch unshybekannte Risiken zu entdecken Um wichtige genetishysche Risikofaktoren bei der Arzneimitteltherapie zu identifizieren wird das WINEG ebenfalls Routinedaten analysieren und zudem mit pseudonymisierten Befrashygungsergebnissen verknuumlpfen

32 Geschaumlftsbericht 2016 Wir Techniker ndash

Wir Techniker Wie werden wissenschaftliche Ergebnisse praktisch nutzbar Wie kann man Eltern chronisch kranker Kinshyder unterstuumltzen Uumlber 13000 Mitarbeiter arbeiten nach dem Prinzip bdquovon Technikern fuumlr Technikerldquo

33

Von Technikern fuumlr Techniker

Wir Techniker das sind uumlber 13000 Menschen die sich in ganz Deutschland nicht nur um die Anliegen von rund 98 Millionen Versicherten kuumlmmern sondern auch daran arbeiten die Angebote der Techniker stets in deren Sinne zu verbessern

Das beginnt beim Austausch mit den Versicherten fuumlr den untershyschiedliche Wege offen stehen

die wir Techniker stets ausbauen ndash von Anruf bis App Wir sorgen dafuumlr dass dieshyse Kommunikationspfade zuverlaumlssig schnell und effizient funktionieren und sich stets den Wuumlnschen der Versichershyten entsprechend weiterentwickeln

Wir Techniker stehen nicht nur mit Vershysicherten im permanenten Dialog sonshydern sind unterwegs um auf relevanten Foren in Sachen Versorgung Service oder Wissenschaft unsere Standpunkte und Innovationen vorzustellen aber auch Impulse aufzunehmen und zu deshybattieren Zu diesen Innovationen gehoumlshyren auch Angebote fuumlr Techniker von morgen vom Peer-to-Peer-Projekt in Sachen digitale Kompetenz fuumlr Schuumller bis zur Lern-App fuumlr unsere Auszubilshydenden

Auch das Thema Patientensicherheit ist fuumlr uns Techniker ein zentrales Anlieshygen Wie hier wissenschaftliche Inforshymationen fuumlr Versicherte unmittelbar praktisch nutzbar werden zeigt beishyspielsweise ein digitales Informationsshypaket uumlber Multiressistente Erreger (MRE) Fuumlr den Bruumlckenschlag zwischen wissenschaftlicher Forschung und anshywendbarem Wissen sorgen die Technishyker des Wissenschaftlichen Instituts der TK fuumlr Nutzen und Effizienz im Geshysundheitswesen (WINEG)

Das Prinzip bdquovon Technikern fuumlr Technishykerldquo setzt jedoch kein Hauptamt voraus Das beweisen die ehrenamtlichen Mitshyglieder des Verwaltungsrats Im houmlchsshyten Gremium der Techniker treffen sie alle Entscheidungen von grundsaumltzlicher Bedeutung kontrollieren im Sinne der Versicherten Vorstand und Verwaltung und legen zusaumltzliche Leistungen fest

34 Geschaumlftsbericht 2016 Wir Techniker

34 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker ndash

Techniker vernetzen Techniker Wer mit der Techniker in Kontakt treten will hat viele Moumlglichkeiten ndash von mobil bis postalisch Fuumlr Tempo bei der Vernetzung von uumlber 13000 Technikern und rund 98 Millionen Versicherten sorgen unter anderem diese Techniker

Postmanagement Fuumlr Dirk Stejskal beshydeutet Technikergeist in der taumlglichen Arbeit bis ins Detail ausgefeilte Qualitaumlt mit Houmlchstgeschwindigkeit zu verbinden Der gelernte Drucker arbeitet im Druckshyzentrum der Techniker wo 2016 rund 32 Millionen Brief-Sendungen produziert und versendet wurden Dort zaumlhlen houmlchste Datenschutzstandards technische Akkushyratesse und feste Zeitfenster

Dass alle Kunden so schnell wie moumlglich ihre Briefe erhalten dafuumlr sorgen neben Dirk Stejskal und seinen Kollegen zwei der modernsten Inkjetbasierten Rollen-Dishygitaldrucksysteme sowie drei Hochleisshytungskuvertiermaschinen bdquoWas die Kolleshyginnen und Kollegen an den Schreibtischen bundesweit verschicken wollen wird hier gedruckt kuvertiert und bis zum Versand fertig gemacht Uumlber den ganzen Prozess koumlnnen wir exakt verfolgen welcher Brief gerade wo ist ob alle notwendigen Forshymulare oder Beipacks enthalten sind und im Fall der Faumllle beschaumldigte Briefe sofort automatisch nachproduzierenldquo erlaumlutert der Operator Pro Stunde nehmen bis zu 23000 Standardbriefsendungen den Weg von der Druckdatei bis ins Kuvert denn rein rechtlich beduumlrfen viele Anliegen noch der klassischen Briefform

Cockpit Anne de Wilde und Florian Werg uumlberblicken als Workforce-Manager im soshygenannten Cockpit des Bereichs Kundenservice der Techniker den Groszligteil der Kundenshyanliegen Ob per Anruf E-Mail Chat oder Brief ndash das Cockpit-Team sorgt dafuumlr dass Kunden die Techniker gut erreichen und schnell eine Antwort erhalten Mittels Prognosen und Planung wird der Einsatz der Kollegen in den Servicezentren nah am Bedarf geplant und gesteuert

Im Schnitt verteilt das Cockpit so taumlglich uumlber 30000 Anrufe uumlber 2000 E-Mails uumlber 700 Chats und uumlber 7500 Anliegen auf dem Postweg bdquoDie Aufgabe ist komplex weil sie viele verschiedene Kanaumlle umfasst und wir saisonale Schwankungen ebenso wie zum Beispiel ungeplante Abwesenheiten bei den Kollegen abfedern muumlssenldquo erlaumlutert Florian Werg bdquoWir arbeiten hier mit vielen verschiedenen Techniken steuern diese so aus dass der Service stimmt Technikergeist ist besonders gefragt wenn eine dieser Techniken einmal ausfaumlllt Dann gilt es flexibel und schnell eine Loumlsung zu finden damit die Kunden dennoch schnell eine Antwort erhaltenldquo erklaumlrt Anne de Wilde bdquoUns motiviert es wenn wir die besten Voraussetzungen fuumlr die Kolleginnen und Kollegen im direkten Kundenshykontakt schaffen koumlnnenldquo

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SoVerMaFacunterdeFra

FuumlrdezusRuumlvorabwaauc

App Der erste Arbeitstag von Matthias Robbers fiel auf den Startschuss eines Projekts das Versicherten der Techniker neue Kommunikationswege zum Service ihrer Kasse ermoumlglicht Der Android-Entshywickler ist Teil des Teams das die TK-App umsetzt hat deren Weg von der Planung bis in den Google Play Store gefuumlhrt und arbeitet mit seinen Kollegen daran die Anshywendung stetig zu verbessern und weiteshyre Features fuumlr die Nutzer anzubieten

bdquoMich motiviert vor allem die Chance uumlber die App so vielen potenziellen Nutzern den Alltag zu erleichtern Heute ist es fuumlr viele Menschen alltaumlglich alles per Smartshyphone von unterwegs zu erledigen Das gilt jetzt auch fuumlr Anliegen an die Technishyker etwa Dokumente zu uumlbermittelnldquo ershylaumlutert Robbers Das Entwicklerteam arshybeitet beim weiteren Ausbau der App agil steht im Austausch mit den Nutzern und bindet Ruumlckmeldungen direkt in die aktushyelle Entwicklung mit ein Fuumlr Robbers geshyhoumlrt das zum Technikergeist bdquoEs geht darum einzelne Funktionen weiter zu entshywickeln dabei aber immer das groszlige Ganshyze und den Nutzen fuumlr den Versicherten im Blick zu habenldquo

ziale Netzwerke Auch die sozialen Netzwerke stehen den sicherten der Techniker zum Austausch offen Social Media nagerin Sandra Ebenau haumllt Versicherte mit ihren Kollegen auf ebook Twitter amp Co auf dem Laufenden bdquoDabei stimmen wir

s eng mit allen ab die fuumlr die Techniker kommunizierenldquo erlaumlushyt Ebenau Zum Job gehoumlrt auch das Community Management nn auf diesen Kanaumllen erreichen die Techniker auch zahlreiche gen und Anliegen von Versicherten und anderen Usern

schnelle Antworten arbeitet das Social Media Team eng mit n Kolleginnen und Kollegen aus dem Servicezentrum Hamburg ammen Dort arbeiten Ingo Kaiser und seine Kollegen an den

ckmeldungen an die Versicherten Neben Tempo zaumlhlt dabei allem inhaltliche Flexibilitaumlt bdquoDie Themen sind vielfaumlltig und

wechslungsreich und reichen von Krankengeld bis zur Sozialshyhlldquo erlaumlutert Ingo Kaiser Antworten gibt es rund um die Uhr h wenn die meisten Anfragen tagsuumlber eintreffen bdquoOumlffentlich

sichtbar informieren wir aber nur allgemein ndash wenn fuumlr eine Ausshykunft persoumlnliche Angaben noumltig sind vernetzen wir die Versishycherten mit dem richtigen Ansprechpartnerldquo so Kaiser

36 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

(Fuumlr) Techniker von morgen Die Techniker engagiert sich mit innovativen Projekten fuumlr die Gesundheit und Zukunft junger Versicherter und ihrer Familien ndash und mit Angeboten fuumlr Auszubildende der Techniker die 2016 besonders erfolgreich waren

Sicher durch die digitale Welt Generation bdquoKopf untenldquo Neun von zehn Zwoumllfjaumlhrigen besitzen ein Smartphone drei Stunden pro Tag verbringen sie durchschnittlich online Die digitale Welt gehoumlrt laumlngst zum Alltag im Kinderzimshymer Mit den Moumlglichkeiten des Internets und der Sozialen Medien ist jedoch auch die Anzahl der Risiken gestiegen bdquoNeue Phaumlnomene wie Cybermobbing oder Inshyternetsucht belasten immer mehr die Psyshyche von Kindern und Jugendlichen Wir haben gemeinsam mit dem Verein Condrobs das Praumlventionsprojekt Netzshygaumlnger 30 gestartet damit Kinder fruumlh lernen sich in der digitalen Welt zurechtshyzufindenldquo sagt Christian Bredl Leiter der TK-Landesvertretung Bayern Netzgaumlnger 30 unterstuumltzt Schuumller darin Gefahren in der digitalen Welt zu erkennen zu vermeishyden und einen maszligvollen Umgang mit dem Internet zu entwickeln Die Jugendlishychen lernen ihr eigenes Verhalten in der digitalen Welt kritisch zu reflektieren

Das Besondere bei Netzgaumlnger 30 Nicht Lehrer vermitteln die Inhalte sondern Schuumller Neunt- und Zehntklaumlssler wershyden zu sogenannten bdquoPeersldquo ausgebildet und geben ihr Wissen in Workshops an die juumlngeren Schuumller weiter Die Aumllteren haben Vorbildfunktion koumlnnen jedoch gleichzeitig auf Augenhoumlhe mit den Fuumlnft- und Sechstklaumlsslern kommunizieshyren Netzgaumlnger 30 ist 2016 mit zwoumllf Schulen im Muumlnchener Raum gestartet und wird weiter ausgebaut Mehr zum Projekt unter wwwtkde Webcode 815146

92 der Zwoumllfjaumlhrigen besitzen ein Smartphone

(JIM-Studie 2015)

Digitale Hilfe fuumlr Eltern kranker Kinder Experten schaumltzen dass fast jedes sechsshyte Kind in Deutschland chronisch krank ist Dabei wird die Belastung sehr untershyschiedlich empfunden die ein an Asthma Diabetes oder Mukoviszidose erkranktes Kind fuumlr Eltern und Geschwister mit sich bringt Nicht wenigen bereitet die staumlndishyge Sorge schlaflose Naumlchte und setzt sie dauerhaft unter Stress Ein Projekt der Techniker in Baden-Wuumlrttemberg und des Universitaumltsklinikums Ulm moumlchte Familishyen niederschwellige Hilfe anbieten bevor sie psychisch an ihre Grenzen stoszligen

bdquoBEcKIldquo steht fuumlr Beratung von Eltern chronisch kranker Kinder im Internet

Mit dem neuen Programm will die Technishyker Eltern gezielt bei der Bewaumlltigung der Erkrankung ihres Kindes unterstuumltzen Teilnehmen koumlnnen Eltern deren an Asthshyma erkranktes Kind im Disease-Manageshyment-Programm (DMP) eingeschrieben ist Die Teilnehmer treten mit ihrem Berashyter uumlber die gesicherte Plattform der Ulshymer Onlineklinik in Kontakt Uumlber einen Zeitraum von sechs bis zwoumllf Wochen wershy

den dann anhand von Schreibaufgaben die Themenfelder Krankheitsmanageshyment Angstbewaumlltigung und Selbstfuumlrshysorge bearbeitet

Diese Form der sogenannten internetshybasierten psychologischen Intervention hat den Vorteil dass die Teilnehmer von einem persoumlnlichen Therapeuten indivishyduell betreut werden gleichzeitig durch die online-Kommunikation aber keine festen Termine eingehalten werden muumlssen

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Per Lern-App zum Profi bdquoTKlerin19 fordert Dich zu einem Duell herausldquo Wenn Caren Koshyziol eine Nachricht mit diesem Betreff von Kollegin Vivian Slotshyta bekommt ist ihr ganzes Fachwissen gefragt Die beiden Auszubildenden aus dem Fachzentrum Krankengeld in Karlsrushyhe treten uumlber ihre Smartphones gegeneinander im Quiz an Die Fragen kommen dabei aus 47 verschiedenen Themengeshybieten rund um die Inhalte aus drei Ausbildungsjahren Die beishyden nutzen eine Lern-App die die Techniker fuumlr ihre aktuell rund 800 Auszubildenden entwickelt hat

Und so funktioniert die App Wer sich einloggt waumlhlt zunaumlchst einen Gegner aus und entscheidet sich fuumlr eine Themenkateshygorie Dann gilt es in jeweils 30 Sekunden fuumlnf Fragen zu beshyantworten Danach ist der Gegner dran

TK-Auszubildende ist Deutschlands Beste Kundenservice Leistungsangebot digitale Initiativen ndash alles was die Techniker auszeichnet verdankt sie ihren Mitarbeitern den Technikern Damit diese auch in Zukunft den Grundstein fuumlr den Erfolg legen hat die Ausbildung bei der Techniker einen besonders hohen Stellenwert Das Ergebnis Jedes Jahr zaumlhlen TK-Azubis zu den Besten der Branche 2016 etwa haben 77 der insgesamt 248 bdquoNachwuchs-Technikerldquo des Abschlussjahrshygangs ihre Pruumlfungen mit der Note 1 bestanden

In diesem Jahr machte eine Auszubildende die Techniker besonshyders stolz Kira Trefon ndash mittlerweile Kundenberaterin im Sershyvicezentrum Gelsenkirchen ndash hat ihre Ausbildung zur Kauffrau im Gesundheitswesen als beste in ganz Deutschland abgeshyschlossen bdquoAls ich erfuhr dass ich Bundesbeste bin konnte ich es zuerst nicht glauben und habe mich natuumlrlich sehr gefreut Vor allem dass sich die rund viermonatige Vorbereitung auf die Pruumlfungen ausgezahlt hatldquo so die 22-Jaumlhrige die haumlufig geshymeinsam mit ihren Azubi-Kollegen gelernt hat

Kira Trefon ist Kundenberaterin im Serviceshyzentrum Gelsenkirchen

38 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

Zehn Jahre WINEG Bekommen Patienten die Behandlung die den wissenschaftlichen Erkenntnissen entspricht Welche Effekte haben neue Versorgungsmodelle Wie wirken sich gesundheitspolitische Entscheidungen auf die Versicherten aus Das sind einige der Fragen denen das wissenschaftliche Institut der TK fuumlr Nutzen und Effizienz im Gesundshyheitswesen (WINEG) seit zehn Jahren auf den Grund geht

Die Entscheidung der Techniker mit der Institutsgruumlndung 2006 eigene wissenshyschaftliche Expertise aufzubauen hat sich als vorausschauend und innovativ erwiesen Die praxisnahe Versorgungsforschung des WINEG liefert evidenzbasierte Grundlagen und Transparenz fuumlr wichtige Entscheidungen der Techniker aber auch fuumlr das Gesundheitsweshysen insgesamt Im Mittelpunkt der Forschungsarbeit steht der Versorgungsbedarf der Versicherten und die Frage wie sich auf der Basis neuester Erkenntnisse eine effektishyve und qualitativ hochwertige Gesundheitsshyversorgung weiterentwickeln laumlsst

shy

Wissenschaft fuumlr Techniker

Wie Versicherte direkt von wissenschaftlicher Expertise profitieren zeigt ein Informationspaket zu multiresistenten Keimen Die Mitarbeiter des Wissenschaftlichen Instituts der TK (WINEG) forschen im Dienst der Versicherten

Patientensicherheit ndash profitieren von der Wissenschaft Wer Gesundheitsinformationen sucht fragt heutzutage immer oumlfter bdquoDr Googleldquo Doch wie serioumls sind die Inhalte die man im Internet findet Wer sich informieren und selbstbestimmt im Gesundheitsshywesen zurechtfinden will braucht verlaumlssliche wissenschaftlich gepruumlfte Erkenntnisse in verstaumlndlicher Form Die Techniker unshyterstuumltzt deshalb ihre Versicherten und foumlrdert deren Gesundshyheitskompetenz mit evidenzbasierten Informationen zu relevanshyten Themen etwa mit einem Informationspaket zu multiresistenten Keimen (MRE)

Die Erreger treten immer haumlufiger auf zugleich verlieren gaumlngige Antibiotika ihre Wirksamkeit gegen sie Die bislang schaumlrfste Wafshyfe gegen bakterielle Infektionen wird also stumpfer ndash ein Problem das auch die Politik weltweit aufruumlttelt Dabei ist man sich einig dass eine wirksame Infektionspraumlvention nur mit Hilfe der Patienshyten gelingen kann Die Techniker leistet einen Beitrag und klaumlrt mit einem digitalen Informationspaket auf wie Menschen einer Infektion vorbeugen koumlnnen

Katharina Rubin vom WINEG dem wissenschaftlichen Institut der TK bdquoWir haben fuumlr unsere Kunden multimedial aufbereitet was das fuumlr den Einzelnen bedeutet und wie er sich in seinem privaten Umfeld aktiv daran beteiligen kann dass sich MRE nicht weiter ausbreiten ndash auf Reisen in der Kuumlche im Krankenhausldquo Zum Inshyformationspaket gehoumlren auch ein Erklaumlrfilm und ein Online-Test um das eigene MRE-Risiko zu ermitteln Rubin bdquoNicht jede Erkranshykung verlangt ein Antibiotikum Gegen Viren ist es machtlos Der sorgsame Umgang mit Antibiotika hilft Resistenzen zu vermeishydenldquo Auch Patienten die notwendige Antibiotika zu fruumlh absetshyzen oder in geringerer Dosis als verordnet einnehmen tragen zur Resistenzbildung bei

Die Techniker hat auch ihre Vertragspartner in den Blick genomshymen Sie unterstuumltzt die bdquoAktion Saubere Haumlndeldquo die die Haumlndeshydesinfektion in Krankenhaumlusern verbessert und dadurch hilft Klinikinfektionen zu vermeiden Angesichts von jaumlhrlich rund 19 Millionen Krankenhausfaumlllen ein relevanter Faktor Das Informatishyonspaket online wwwtkde Webcode 889772

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bdquoDie Zukunft aufhalten weil man Angst davor hat ndash das hat noch nie funktioniertldquo

Dr Jens Baas

Techniker unterwegs Von der Zukunft des Gesundheitssystems bis zur Zukunft der Fuumlhrung im Unternehmen ndash Techniker pflegen den Austausch uumlber das Gesundheitssystem hinaus

Pathfinder leading the Future Sieben CEOs sieben prominente Vorshydenker und 800 bdquoYoung Leadersldquo fuumlhshyrender deutscher Unternehmen ndash geshymeinsam widmeten sie sich beim Pathfinder am 1 Mai 2016 einen ganshyzen Tag lang den draumlngendsten Fragen unserer Zeit und machten so den bdquoTag der Arbeitldquo zum bdquoTag des Nachdenshykensldquo Mit dabei Daimler-Chef Dr Dieter Zetsche Deutsche Bank-Vorstand Juumlrshygen Fitsche Joe Kaeser CEO von Sieshymens und TK-Chef Dr Jens Baas

Mit 100 Nachwuchsfuumlhrungskraumlften der Techniker reiste er nach Berlin um gemeinsam zu diskutieren worauf es in Unternehmen von morgen ankommt Das Ziel des Zukunftsgipfels des Hanshydelsblatts jungen Fuumlhrungskraumlften den Anstoszlig zu geben eigene und auch unshy

bequeme Wege zu gehen Im Mittelshypunkt des gemeinsamen Vortrags des TK-Chefs mit dem Informatiker und Kuumlnstler Professor Dr Juumlrgen Schmidshyhuber stand das Thema bdquoResponsibility ndash und wie Big Data die Medizin revolutishyonieren wirdldquo

Z2X ein Wochenende mit Visionaumlren Das Portal Zeit Online lud anlaumlsslich seines Gesundheitssystem kennenzulernen norieren wenn Versicherte etwas fuumlr 20-jaumlhrigen Bestehens im September 500 Im Workshop bdquoApp jetzt gesundldquo den ihre Gesundheit tun und dies mit digitashybdquoTwentysomethingsldquo also 20 - bis 29-Jaumlh- Thomas Heilmann Experte der Technishy len Daten belegen Die Teilnehmer disshyrige nach Berlin zu einem bdquoFestival der ker fuumlr digitale Versorgung leitete ging kutierten teils sehr kontrovers uumlber Visionaumlreldquo ein Die Techniker war als Part- es um den Einsatz von Fitnesstracker- Datensicherheit Vor- und Nachteile des ner dabei um die Ideen der sogenannten daten in der gesetzlichen Krankenversi- Solidarsystems und Bonus-Malus-Pro-Millennials fuumlr ein smartes und innovatives cherung Sollen Krankenkassen hoshy gramme

MEDICA Gesundheitsmarkt von morgen Lebende menschliche Zellstrukturen tropshyfen auf eine Unterlage bilden kleine Kreise und formen sich schlieszliglich zu einer dreishydimensionalen menschlichen Ader die sich sogar verzweigt ndash die Fachmesse MEshyDICA 2016 gab Einblick was sich in nur zwoumllf Monaten im internationalen Geshysundheitsmarkt entwickelt hat Zentrales Thema die Digitalisierung als der Innovashytionstreiber Auf dem Podium des ECON-Forums der Techniker diskutierten

Vertreter aus Politik Medien und Wissenshyschaft die Frage wie sich die Chancen der Digitalisierung auf das deutsche Gesundshyheitssystem uumlbertragen lassen In der Disshykussion waren sich der digitale Vordenker Sascha Lobo und Dr Jens Baas Vorshystandsvorsitzender der Techniker einig dass die breite Nutzung individueller Dashyten kuumlnftig nachgefragt werden wird Desshyhalb muumlsse man aktiv gestalten statt auf die Angebote milliardenschwerer US-Konshyzerne zu warten Die Techniker unterwegs auf der Fachmesse MEDICA

40 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

Ehrenamtlich fuumlr die Techniker

Der Verwaltungsrat ist das houmlchste Entscheidungsgremium der Techniker ndash seine 30 Mitglieder und ihre Stellvertreter leisten als Selbstverwaltung diese verantwortungsvolle und anspruchsshyvolle Aufgabe ehrenamtlich Der Verwaltungsrat setzt sich pashyritaumltisch aus je 15 Versicherten- und 15 Arbeitgebervertretern zusammen Ihre Legitimation erhalten die Selbstverwalter uumlber die alle sechs Jahre stattfindende Sozialwahl

Mit dieser Legitimation treffen die Ehrenamtlichen alle Entshyscheidungen die fuumlr die Techniker von grundsaumltzlicher Bedeushytung sind Auszligerdem entscheidet der Verwaltungsrat uumlber Satzungsleistungen von denen die Versicherten ganz unmitshytelbar profitieren So erleichtert eine im Juli verabschiedete Satzungsleistung zur Kostenuumlbernahme des innovativen Flash Glucose Messsystems insulinpflichtigen Diabetikern den Alltag Per Scanner koumlnnen sie ihren Blutzuckerwert bdquounblutigldquo und schmerzfrei ermitteln Dazu wird ein Sensor ins Unterhautfettshygewebe eingesetzt

Die Verwaltungsraumlte beschlieszligen zudem den Haushalt der Techniker ndash und den kassenindividuellen Zusatzbeitrag Der liegt bei der Techniker fuumlr 2017 mit 10 Prozent unter dem Durchschnitt der gesetzlichen Krankenversicherung

Austausch mit Entscheidungstraumlgern Daruumlber hinaus pflegen die gewaumlhlten Verwaltungsraumlte den Austausch mit Vertretern aus Politik und Gesundheitswesen Die Bundesshywahlbeauftragte fuumlr die Sozialversicherungswahlen Rita Pashywelski bekraumlftigte als Gastrednerin die Relevanz von Selbstshyverwaltung und Sozialwahl Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis (SPD) nahm vor den Ehrenamtlichen unter anderem zum Selbstverwaltungsstaumlrkungsgesetz Stellung Frank Plashyte Praumlsident des Bundesversicherungsamtes stellte dem Verwaltungsrat die Arbeit der Aufsichtsbehoumlrde vor EU-Exshyperte Guumlnter Danner erlaumluterte dem Gremium aktuelle Frashygen des europaumlischen Sozialrechts

Selbstverwaltung bedeutet Selbstgestaltung Die Ehrenamtlichen beziehen auch zu relevanten politischen Fragen Position Den Standpunkt des Gremiums zur Bundestagswahl 2017 finden Sie auf wwwtkde

Uumlbrigens Die Sitzungen des Verwalshytungsrats sind oumlffentlich Zudem informiert der Verwaltungsrat auf wwwtkde (Webcode 139012) in Text Bild und Video uumlber den Inhalt der Sitzungen

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bdquoWir wollen eine starke Selbstverwaltungldquo

Dieter F Maumlrtens und Dominik Kruchen sind die alternierenden Vorsitzenden des Verwaltungsrats Der Vorsitz wechselt jaumlhrlich zum 1 Januar

Wie arbeitet die Selbstverwaltung der Techniker

Dominik Kruchen Die Rolle des Verwaltungsrats laumlsst sich

durchaus mit der des Aufsichtsrats in Unternehmen vergleichen Selbstverwalter tragen eine enorme Verantwortung mit der Beshysonderheit dass wir diese Aufgabe ehrenamtlich uumlbernehmen Die Selbstverwaltung bestimmt den Kurs der Kasse uumlbt eine Konshytrollfunktion aus und trifft zentrale Entscheidungen ndash dabei ist

sie den Beitragszahlern verpflichtet

Dieter F Maumlrtens Entscheidungen von solcher Tragweite beshynoumltigen ein solides Fundament ndash das leisten bei der Techniker die

Fachausschuumlsse deren Mitglieder sich mit teilweise hochkompleshyxen Sachverhalten auseinandersetzen um die Beschluumlsse des

Gremiums vorzubereiten

Wie beurteilen Sie aktuell die Rolle der Selbstverwaltung im

Gesundheitssystem

Kruchen Die Selbstverwaltung ist eine tragende Saumlule des

deutschen Gesundheitssystems Auch der internationale Vershygleich belegt eindrucksvoll ndash etwa mit Blick auf die Situation in

Suumldeuropa ndash wie krisensicher und stabil dieses etablierte System

ist das eben nicht vollstaumlndig vom Staat abhaumlngig ist

Maumlrtens Obwohl sich diese Errungenschaft permanent beshywaumlhrt gibt es immer wieder Versuche ihre Autonomie und somit

auch die Handlungsfaumlhigkeit dieses Stabilitaumltsfaktors einzushyschraumlnken die Vorstoumlszlige der Politik zum sogenannten Selbstvershywaltungsstaumlrkungsgesetz sind hier nur ein Beispiel Hier gilt es

klare Kante zu zeigen und diese tragende Saumlule entschieden zu

verteidigen

Unikosmos Award Zukunft der Notfallmedizin In den rund 1200 Notaufnahmen in Deutschland zaumlhlt im Alltag oft jede Sekunde Wie diese Einheiten organisiert sind stellt die Weichen fuumlr den Behandlungserfolg Die Absolventin der APOLLON Hochschule der Gesundheitswissenschaft in Bremen Anna Christina Houmlrster widmete ihre Abschlussarbeit der Frage nach Prozessen und Qualitaumltsmanagement in Notaufnahmen Fuumlr ihre Analyse erhielt sie im Rahmen einer Verwaltungsratssitzung den Unikosmos Award 2016 den die Hamburger Presseagentur Public Address und die Techniker fuumlr innovative Konzepte von Nachwuchswissenschaftlern verleihen Perspektivisch stellt die Wissenschaftleshyrin auch die Frage wie das systematische Erfassen von Qualitaumltsfaktoren und der Aufbau eines nationalen Notaufnahmeregisters die Versorgungsqualitaumlt verbessern kann

42 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker Der Verwaltungsrat aktuell Auch 2017 stehen die Mitglieder des Verwaltungsrats zur Wahl Nach der Wahl konstituiert sich das Gremium am 29 September 2017 Hier finden Sie die aktuelle Mitgliederliste und die aktuell vertretenen Listen

Die Mitglieder des aktuellen Verwaltungsrats

Arbeitgebervertreter Dominik Kruchen Duumlsseldorf Alternierender Vorsitzender

Heiner Boumlgemann Bremen Rainer Bruns Nordstrand Uwe Buszligmeier Greven Joachim Feldmann Bremen Helmut Fitzke Woggersin Wilfried Grunau Edewecht-Friedrichsfehn Joumlrg Henschen Bremen Klaus H Kober Rheinmuumlnster Udo Nicolay Moumllln Mirko Knappe Hamburg (seit 01012017) Johannes Seiboldt Nidda Rainer Tietz Bottrop Roland Unzeitig Wettmershagen Bernd Wegner Riegelsberg

Vertretene Organisation ZI HSH Zahntechniker-Innung Hamburg und Schleswig Holstein 15 Sitze

Versichertenvertreter Dieter F Maumlrtens Offenbach Alternierender Vorsitzender

Rosemie Bilz Radebeul Detlef Decho Syke Peter Duchene Groszligrosseln Friedrich Gosewinkel Hamm Karla Hasenauer Suhl Uwe Klemens Muumlnchen Baumlrbel Richling Bremen Annette Stensitzky Troisdorf (seit 15072016) Norbert Schneider Schwerin Harald Schulte Koumlnigswinter Erika Streit Koumlln Johanna Vieweg Dresden Harald Wagner Sipplingen Gerard Wolny Remagen

Vertretene Organisationen TKG TK-Gemeinschaft unabhaumlngige Versichertengemeinshyschaft der Techniker Krankenkasse eV 12 Sitze verdi Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft 1 Sitz IGM Industriegewerkschaft Metall 1 Sitz ACA Katholische-Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Deutschshylands e V Kolpingwerk Deutschland Bundesverband Evanshygelischer Arbeitnehmerorganisationen eV 1 Sitz

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Sozialwahl gelebte Teilhabe Demokratischer Taktgeber fuumlr den Verwaltungsrat sind die Sozialwahlen deren Ergebnis alle sechs Jahre die Zusammensetzung des houmlchsten Entscheidungsgremiums der Techniker festlegt

Bei der Techniker werden seit jeher die 15 Versichertenvershytreter per Urwahl ermittelt So haben die rund 74 Millionen Mitglieder eine echte Wahl und koumlnnen ihr Recht auf Mitbeshystimmung nutzen Damit die Stimmberechtigten bis zum 31 Mai 2017 ihre Stimmen geltend machen koumlnnen stand 2016 im Zeichen der Vorbereitungen fuumlr die Abstimmung im bdquoSushyperwahljahr 2017ldquo Federfuumlhrend in der Vorbereitung der Wahlausschuss unter Vorsitz des stellvertretenden Vorshystandsvorsitzenden Thomas Ballast Das Gremium ist unter anderem zustaumlndig fuumlr die Zulassung der antretenden Listen aber auch fuumlr die ordnungsgemaumlszlige Ermittlung des Wahlershygebnisses Eine Informationskampagne begleitete die Wahlshyvorbereitungen und ermoumlglichte Versicherten ebenso wie Multiplikatoren sich umfassend uumlber die Wahl zu informieren

Klares Ja zur Teilhabe Sozialwahl bedeutet demokratische Teilhabe nach dem Prinzip bdquoWer Beitraumlge einzahlt soll auch mitbestimmenldquo Im Vorfeld ermittelte die Techniker im Rahshymen einer Studie wie die Menschen in Deutschland zur Sozishyalwahl stehen Das klare Ergebnis der repraumlsentativen Forshysa-Umfrage Das Prinzip der ehrenamtlichen Selbstverwaltung und die Teilhabemoumlglichkeit durch die Sozialwahl stehen hoch im Kurs 68 Prozent der Befragten sprachen sich klar fuumlr die Sozialwahl aus Und Selbst 58 Prozent der Privatversicherten haumltten gerne diese Mitsprachemoumlglichkeit

Zudem halten 73 Prozent der Menschen in Deutschland die Verwaltungsraumlte fuumlr wichtig und befuumlrworten dass Versishycherte durch sie an Entscheidungen beteiligt werden Besonshyders hoch ist die Fuumlrsprache unter den Juumlngeren zwischen 18 und 39 Jahren Vier von fuumlnf sprachen sich hier fuumlr das Prinshyzip bdquoVersicherte fuumlr Versicherteldquo aus

55 der Menschen in Deutschland sind politisch stark

oder sehr stark interessiert

44 Geschaumlftsbericht 2016 Die Finanzen ndash

Die Finanzen Der Bereich Finanzen informiert uumlber Vermoumlgensshyrechnung Vermoumlgen Einnahmen und Ausgaben der Techniker Krankenkasse uumlber die Versicherten- und Mitgliederentwicklung sowie die Finanzen der Pflegeversicherung

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Der Jahresruumlckblick in Zahlen Das Geschaumlftsjahr 2016 war erneut von einer guten wirtschaftlichen Konjunkshytur gepraumlgt die viel Geld in die Kassen der Sozialversicherungen gespuumllt hat Auszligerdem verzeichnet das System der gesetzlichen Krankenversicherungen weiterhin Zuwaumlchse an Versicherten Dem gegenuumlber stehen staumlndig steishygende Ausgaben im Gesundheitswesen und Verzerrungen des Wettbewerbs der Kassen untereinander So reichten auch im Haushaltsjahr 2016 die Zuweishysungen aus dem Gesundheitsfonds an die Techniker nicht aus um die Ausgashyben fuumlr die Versorgung der Versichershyten zu decken

Dennoch lag der kassenindividuelle Zushysatzbeitrag der Techniker mit 10 Proshyzent auch 2016 unter dem amtlichen Durchschnitt

Ausgaben der Krankenversicheshyrung Das Haushaltsjahr 2016 schlieszligt die Techniker mit einem Plus von etwa 22 Millionen Euro ab Zu dem ausgeglishychenen Haushalt tragen vor allem die schlanken Prozesse und die effektive Verwaltung bei Die wirtschaftliche Kulshytur im Unternehmen ist dafuumlr verantshywortlich dass der Fehlbetrag der Zushyweisungen aus dem Gesundheitsfonds aufgefangen werden konnte Die Vershywaltungskosten von 136 Euro je Versishycherten lagen somit auch deutlich unter den durchschnittlichen Verwaltungskosshyten in der gesetzlichen Krankenversicheshyrung (153 Euro)

Die Leistungsausgaben stiegen um 31 Prozent und damit etwas moderater als im Vorjahr Auffaumlllig ist dass die Ausgaben fuumlr Arzneimittel auf einem hohen Niveau noch einmal mit 39 Prozent zunehmen und auf 4 Milliarden Euro ansteigen Den groumlszligten Ausgashybenblock verzeichnet die Techniker bei den Kosten fuumlr die Krankenhausbehandlung Erstmals uumlbersteigt dieshyser Wert mit einem Zuwachs von 38 Prozent die Sieben-Milliarden-Euro-Marke Fuumlr aumlrztliche Behandshylungen wurden 46 Milliarden Euro ausgegeben was einen Anstieg von 29 Prozent bedeutet

Ausgaben der Pflegeversicherung Die Leistungsshyausgaben fuumlr die pflegebeduumlrftigen Versicherten beliefen sich auf rund 13 Milliarden Euro Mit 3 Milshyliarden Euro flieszligt der Groszligteil der Einnahmen der Pflegeversicherung an den Ausgleichsfonds Mit ihm werden andere Pflegekassen unterstuumltzt deren Ausgaben nicht ausreichend durch Einnahmen geshydeckt sind

Abnahmen Der Verwaltungsrat hat die Jahresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse und die Jahshyresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse Pflegeversicherung abgenommen und dem Vorstand dafuumlr Entlastung erteilt

Juli 2017

Dieter F Maumlrtens

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

Dominik Kruchen

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

46 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Vermoumlgensrechnung

Aktiva in Tsd Euro 2015 2016

A Langfristiges Vermoumlgen

I Verwaltungsvermoumlgen 294474 275331

II Mittel der Ruumlckstellungen 2034183 2429274

III Andere Geldanlagen 3077456 3612688

B Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 904561 937768

II Wertpapiere 1923105 1575117

III Kassenbestand und Giroguthaben 23552 15055

C Rechnungsabgrenzungsposten 7356 9010

D Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

Passiva in Tsd Euro 2015 2016

A Netto-Reinvermoumlgen 3076733 3098587

B Ruumlckstellungen 2034183 2429 274

C Verpfl ichtungen 3137799 3310071

D Rechnungsabgrenzungsposten 15972 16309

E Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

In dieser und in den folgenden Tabellen sind Rundungsdifferenzen moumlglich

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Vermoumlgen

2015 2016

Netto-Reinvermoumlgen in Tsd Euro 3076733 3098587

je Versicherten in Euro 32980 32087

zum Vorjahr je Versicherten - 118 - 27

Davon

Betriebsmittel 1755959 1705756

je Versicherten in Euro 18822 17664

zum Vorjahr je Versicherten - 190 - 62

Ruumlcklagen 946300 1037500

je Versicherten in Euro 10144 10744

zum Vorjahr je Versicherten + 17 + 59

Verwaltungsvermoumlgen inkl Investitionsruumlcklage

374474 355331

je Versicherten in Euro 4014 3680

zum Vorjahr je Versicherten - 42 - 83

Erfolgsrechnung

in Tsd Euro 2015 2016

1 Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds 21313911 22724351

2 Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz 1287826 1709675

3 Erstattungen 42285 51670

4 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 58445 60767

5 Leistungsaufwand 21656712 23109954

6 Verwaltungskosten 1233733 1309365

7 Zinsergebnis 20949 17024

8 Sonstige Einnahmen 8043 7577

9 Sonstige Ausgaben 98417 129891

10 Jahresfehlbetrag (-)Jahresuumlberschuss - 257403 21854

48 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Einnahmen im Detail 2015 2016

Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 22745586 24594001

je Versicherten in Euro 243813 254678

zum Vorjahr je Versicherten + 28 + 45

Davon

Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds

absolut in Tsd Euro 21313911 22724351

je Versicherten in Euro 228467 235317

zum Vorjahr je Versicherten - 29 + 30

Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz absolut in Tsd Euro 1287826 1709675

je Versicherten in Euro 13804 17704

zum Vorjahr je Versicherten ndash + 283

Sonstige Einnahmen absolut in Tsd Euro 143849 159976

je Versicherten in Euro 1542 1657

zum Vorjahr je Versicherten - 154 + 74

Ausgaben im Detail 2015 2016

24572147 Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 23002989

je Versicherten in Euro 246572 254452

zum Vorjahr je Versicherten + 15 + 32

Davon

Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 21656712 23109954

je Versicherten in Euro 232142 239310

zum Vorjahr je Versicherten + 41 + 31

Davon

Aumlrztliche Behandlung absolut in Tsd Euro 4324921 4608482

je Versicherten in Euro 46359 47722

zum Vorjahr je Versicherten + 38 + 29

Zahnaumlrztliche Behandlung ohne Zahnersatz

absolut in Tsd Euro 1450491 1516045

je Versicherten in Euro 15548 15699

zum Vorjahr je Versicherten + 23 + 10

49

Ausgaben im Detail 2015 2016

Zahnersatz absolut in Tsd Euro 361938 363907

je Versicherten in Euro 3880 3768

zum Vorjahr je Versicherten + 18 - 29

Arzneimittel absolut in Tsd Euro 3708728 3988102

je Versicherten in Euro 39754 41298

zum Vorjahr je Versicherten + 54 + 39

Hilfsmittel absolut in Tsd Euro 762963 796889

je Versicherten in Euro 8178 8252

zum Vorjahr je Versicherten + 32 + 09

Heilmittel absolut in Tsd Euro 711308 777475

je Versicherten in Euro 7625 8051

zum Vorjahr je Versicherten + 88 + 56

Krankenhausbehandlung absolut in Tsd Euro 6520595 7003332

je Versicherten in Euro 69895 72522

zum Vorjahr je Versicherten + 25 + 38

Krankengeld absolut in Tsd Euro 1474940 1561341

je Versicherten in Euro 15810 16168

zum Vorjahr je Versicherten + 53 + 23

Fahrkosten absolut in Tsd Euro 374939 410294

je Versicherten in Euro 4019 4249

zum Vorjahr je Versicherten + 96 + 57

Vorsorge- und Rehabilitationsleistungen

absolut in Tsd Euro 306972 317177

je Versicherten in Euro 3290 3284

zum Vorjahr je Versicherten + 51 - 02

Schutzimpfung absolut in Tsd Euro 205930 220120

je Versicherten in Euro 2207 2279

zum Vorjahr je Versicherten + 138 + 33

Fruumlherkennungsmaszlignahmen absolut in Tsd Euro 324596 328676

je Versicherten in Euro 3479 3404

zum Vorjahr je Versicherten + 47 - 22

50 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Ausgaben im Detail 2015 2016

Schwangerscha und Mutterscha

ohne stat Entbindung absolut in Tsd Euro 243622 265110

je Versicherten in Euro 2611 2745

zum Vorjahr je Versicherten + 21 + 51

Behandlungspflege und haumlusliche Krankenpflege

absolut in Tsd Euro 364213 413436

je Versicherten in Euro 3904 4281

zum Vorjahr je Versicherten + 151 + 97

Dialyse absolut in Tsd Euro 136648 143130

je Versicherten in Euro 1465 1482

zum Vorjahr je Versicherten + 64 + 12

Sonstige Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 383907 396438

je Versicherten in Euro 4115 4105

zum Vorjahr je Versicherten + 20 - 02

Praumlvention absolut in Tsd Euro 744643 756656

je Versicherten in Euro 7982 7835

zum Vorjahr je Versicherten + 23 - 18

Verwaltungsausgaben absolut in Tsd Euro 1233733 1309365

je Versicherten in Euro 13225 13559

zum Vorjahr je Versicherten + 99 + 25

Sonstige Ausgaben absolut in Tsd Euro 112545 152828

je Versicherten in Euro 1206 1583

zum Vorjahr je Versicherten - 372 + 312

51

Pflegeversicherung

Vermoumlgensrechnung 2015 2016

Aktiva in Tsd Euro

A Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 102500 110008

II Kurzfristige Geldanlagen 396000 415005

III Kassenbestand und Giroguthaben 286 828

B Rechnungsabgrenzungsposten 25137 37673

523924 563513

Passiva in Tsd Euro

A Reinvermoumlgen 244790 272895

B Verpfl ichtungen 279134 290618

523924 563513

Erfolgsrechnung 2015 2016

in Tsd Euro

1 Beitraumlge 4187123 4471718

2 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 5310 3553

3 Leistungsaufwand der Pfl egeversicherung 1199331 1339563

4 Zahlungen an den Ausgleichsfonds 2826011 2972471

5 Verwaltungskosten 120294 134589

6 Zinsergebnis 108 - 436

7 Sonstige Einnahmen 1 0

8 Sonstige Ausgaben 98 107

9 Jahresuumlberschuss 46807 28105

52 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Leistungsausgaben Pflegeversicherung

Leistungsausgaben in Tsd Euro 2015 2016

Pfl egesachleistung 172597 189955

Pflegegeld 351752 384789

Leistungen fuumlr Pfl egepersonen 63020 68594

Stationaumlre Leistungen 380641 410093

Uumlbrige Leistungen 231321 286132

Leistungsausgaben insgesamt 1199331 1339563

53

Mitglieder- und Versichertenentwicklung

Stichtag Jahresdurchschnitt

01012016 01012017 2015 2016

Mitglieder 7044467 7342157 6874547 7205987

zum Vorjahr +48 +42 +56 +48

Familienangehoumlrige 2433683 2454518 2454552 2450915

Versicherte insgesamt 9478150 9796675 9329099 9656902

zum Vorjahr +35 +34 +46 +35

54 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Der Geschaumlftsbericht der Techniker ndash auch digital

Unter wwwtkdegeschaeftsbericht finden Sie die digitale Ausgabe des TK-Geschaumlftsberichts

Der Geschaumlftsbericht 2016 steht Ihnen auch als PDF zum Download unter wwwpressetkde zur Verfuumlgung

Zu Artikeln die mit diesem Symbol gekennzeichnet sind finden Sie ausfuumlhrliche Videos im digitalen Geschaumlftsbericht

Impressum ndash Verantwortlich fuumlr den Inhalt Techniker Krankenkasse Bramfelder Straszlige 140 22305 Hamburg Telefon 040-69 09-17 83 Internet wwwpressetkde E-Mail pressestelletkde Twitter wwwtwittercomtk_presse

Verantwortlich Prof Dr Volker Moumlws Redaktion Kerstin Grieszligmeier Inga Laboga Texte Kerstin Grieszligmeier Hermann Baumlrenfaumlnger Gabriele Baron Nicole Battenfeld Daniel Burgstaler Dennis Chytrek Jacqueline Dauster Philip Giewer Michaela Hombrecher Inga Laboga Katharina Lemke Natalie Quadbeck Heike Schmedemann Silvia Wirth

Konzept und Gestaltung Christina Bartheidel Produktion Tanja Klopsch Litho Hirte GmbH amp Co KG Hamburg Druck Eversfrank Berlin GmbH Berlin Bilder Andreas Friese Jan Pauls Jan Haas Getty Images

copy Alle Rechte vorbehalten Nachdruck und sonstige Formen der Vervielfaumlltigung ndash auch auszugsweise ndash nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung

Mehr Informationen gibt es online Die digitale Ausgabe des TK-Geschauml sberichts fi nden Sie unter wwwtkdegeschae sbericht

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2010

02

720

17

  • Geschaumlftsbericht 2016
    • Vorwort
      • Dr Jens Baas im Gespraumlch mit13Martina Koederitz
      • Auf das Wesentliche reduziert
      • Interview bdquoDie Technikerldquo schaumlrft13ihren Markenauftritt
      • Kampagne Weil die beste Technik13menschlich ist
      • Position beziehen
      • Digitalisierung Nicht ob sondern wie
      • Interview Digitalisierung aktiv gestalten
      • Die Vermessung der Gesundheitswelt
        • Inhalt
        • 1 Die Techniker
        • 2 Die Technik
          • Thomas Ballast im Gespraumlch mit xbird
          • SmartHealth
          • Smart vernetzt
          • Digitale Versorgung
          • Service digital
          • Interviews Agiles Arbeiten amp Pflege
          • Innovationsfonds neue Wege in der Versorgung
            • 3 Wir Techniker
              • Techniker vernetzenTechniker
              • (Fuumlr) Techniker von morgen
              • Wissenschaft fuumlr Techniker
              • Techniker unterwegs
              • Ehrenamtlich fuumlr die Techniker
              • Interview bdquoStarke Selbstverwaltungldquo
              • Verwaltungsrat konkret
              • Sozialwahl gelebte Teilhabe
                • 4 Die Finanzen
                  • Jahresruumlckblick in Zahlen
                  • Vermoumlgensrechnung
                  • Vermoumlgen
                  • Einnahmen amp Ausgaben
                  • Pflegeversicherung
                  • Leistungsausgaben Pflegeversicherung
                  • Mitglieder- und Versichertenentwicklung
                    • Impressum

27

Migraumlne-App Bei chronischen Kopfschmerzen greifen viele nur zur Tablette ndash aber dabei zu kurz Hilfreich ist ein Selbstmanageshyment der Kopfschmerzen Dies faumlngt mit dem Dokumentieren der Schmerzattacken und Medikamenteneinnahmen an und reicht bis zur in die App integrierten progressiven Muskelentspannung

Die App bietet unter anderem bull ein Kopfschmerztagebuch mit Schmerzkalender bull eine Auswertungsfunktion mit pdf-Export fuumlr das Gespraumlch

mit dem Arzt bull die Moumlglichkeit mit Experten zu chatten und bull die Vernetzung mit anderen Patienten Weitere Informationen zur App wwwtkde Webcode 917996

Pilotstudie Valedo ndash digitale Ruumlckentherapie Ein Tablet zwei Senshysoren und eine Anwendung die wie ein Computerspiel aussieht ndash ein kleiner Koffer mit diesen Utensilien verspricht die Ruumlckenmuskulatur spielerisch zu trainieren Moumlglich machen dies die individuelle Einweishysung durch einen Schmerztherapeuten und ein spezielles Programm fuumlr zuhause Macht der Patient in der Spielsituation die richtigen Beweshygungen wird ihm das auf dem Bildschirm angezeigt ndash ebenso wie falshysche Bewegungen Das ermoumlglichen die an Brust- und Kreuzbein befesshytigten Bewegungssensoren die jede Bewegung messen

bull Fast jeder zehnte Fehltag ist ruumlckenbedingt bull Die digitale Ruumlckentherapie richtet sich an Patienten die schon

vier Wochen oder laumlnger wegen Ruumlckenbeschwerden arbeitsunfaumlhig sind bull Ergebnisse der Studie werden im Laufe von 2017 erwartet

eCoaches Knapp eine halbe Million Menschen in Deutschland hat bereits einen TK-GesundheitsCoach im Internet genutzt Ob mehr Bewegung weniger Kopfschmerzen oder Stress besser bewaumlltigen ndash die Coaches helfen mit acht bis 14 Wochen dauernden Programshymen dabei sich zu informieren persoumlnliche Gesundheitsziele zu erreichen und so das persoumlnliche Wohlbefinden Stuumlck fuumlr Stuumlck zu verbessern

bull Verschiedene Gesundheitsziele stehen zur persoumlnlichen Auswahl bull Durch das Smartphone wird der Coach zum virtuellen Begleiter

Tinnitracks Eine Aussicht auf Heilung haben viele der drei Millionen Tinnitus-Pashytienten in Deutschland kaum ndash eine erfolgreiche Therapie gibt es bisher nicht Eine Chance auf Linderung bietet die App bdquoTinnitracksldquo die die Lieblingsmusik um den Stoumlrton filtert und so zur Therapie wird Erste Ergebnisse der Patientenbefragung zeigen Bei jedem dritten Patienten lindert Tinnitracks die Beschwerden deutlich

Tinnitracks bull ist verfuumlgbar in Hamburg Bayern Hessen Nordrhein-Westfalen und Baden-Wuumlrttemberg bull ist Teil eines Versorgungsangebotes im Rahmen der Integrierten

Versorgung und wird vom teilnehmenden HNO-Arzt verordnet und bull wird bei 1000 Patienten unter Alltagsbedingungen auf seine Wirksamkeit gepruumlft

28 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

Kunden koumlnnen mit der TK-App unter anderem Ǵ Krankmeldungen und Dokumente an die Techniker uumlbermitteln Ǵ Nachrichten an die Techniker schicken Ǵ TK-Briefe online empfangen Ǵ das TK-Bonusprogramm digital nutzen Ǵ die verschriebenen Medikamente der letzten drei Jahre einsehen

Die TK-App wird kontinuierlich um weitere Funktionen erweitert

Service digital Digitale Angebote erleichtern es Versicherten Gesundheitsshyangelegenheiten flexibel in den Alltag zu integrieren Mit der TK-App und der Entwicklung der elektronischen Gesundheitsakte treibt die Techniker diese digitalen Moumlglichkeiten weiter voran

Die eGA Gesundheitsdaten in der Hand der Versicherten Die elektronische Gesundheitsakte (eGA) wird ein Speicherort fuumlr Dashyten werden den die Versicherten komplett selbst verwalten Jeshyder wird selbst bestimmen was in die Gesundheitsakte kommt und wer darauf zugreifen kann ndash ganz aumlhnlich wie bei einem Bankshyschlieszligfach IBM wird die Akte als Dienstleister zur Verfuumlgung stellen aber selbstverstaumlndlich keinen Zugriff auf die Daten hashyben Auch die Techniker wird als Krankenkasse nur mit Zustimshymung des Versicherten Zugriff bekommen ndash und auf Wunsch die Leistungsdaten zur Verfuumlgung stellen Nutzer koumlnnen dann zum Beispiel mit einem Klick sehen welche verschreibungspflichtigen Medikamente sie in den letzten drei Jahren bekommen haben Diese Liste kann dann jeder selbst um die Medikamente ergaumlnzen die nicht der Verschreibungspflicht unterliegen Auch weitere Dashy

ten soll jeder Versicherte selbst in seine Akte einpflegen koumlnnen Denkbar ist auszligerdem dass Sensordaten etwa von Fitnesstrashyckern direkt in die Akte flieszligen

TK-App Krankmeldungen uumlbermitteln TK-Briefe online empfangen oder Nachrichten an die Techniker schicken Die TK-App bietet viele Funktionen bequem per Smartphone Aufbauend auf der Online-Filiale bdquoMeine TKldquo ergaumlnzt die TK-App das bisherige Service- und Leistungsangebot So ist beishyspielsweise das TK-Bonusprogramm komplett digital nutzbar und die Medikamentenuumlbersicht bietet einen Uumlberblick uumlber die verordneten Medikamente der letzten drei Jahre Besonshyders nutzerfreundlich ist die vereinfachte Interaktion mit der Techniker Dokumente koumlnnen mit dem Smartphone abfotoshygrafiert und sicher uumlbermittelt werden Damit geht die Techshyniker einen weiteren Schritt in Richtung digitaler Krankenkasse

Die TK-App ist fuumlr Kunden der Techniker kostenlos im Apple App Store und bei Google Play downloadbar Die Nutzung der App erfordert ein Smartphone mit dem Betriebssystem iOS oder Andshyroid Weitere Informationen finden Sie auf wwwtkde unter dem Webcode 937842

29

Zusammenarbeit So agil ist die TK Schnell Ziele erreichen statt langwierige Plaumlne abzuarbeiten Aufshygaben teilen statt sie allein zu erledigen als Team entscheiden statt den Chef beschlieszligen zu lassen Die Techniker arbeitet zushynehmend agil Was das im Arbeitsalltag bringt verraten die Orshyganisationsentwicklerin Nadja Stephani die beim Einstieg in dieshyse Arbeitsweise unterstuumltzt und Randolf Sprengnether dessen Team Projekte agil managt

Frau Stephani warum kommt in der TK die agile Arbeitsweise zum Einsatz Stephani Agile Methoden kommen urspruumlnglich aus der Softshywareentwicklung und werden deshalb in unserer IT schon lange genutzt Seit 2016 fuumlhren wir die agile Arbeitsweise aber auch gezielt in anderen Bereichen bei uns ein ndash etwa in der Projektarshybeit oder im Versorgungsmanagement Wir wollen so flexibler werden und gerade bei komplexen Themen unsere Produkte noch enger auf den Kunden abstimmen

Herr Sprengnether was bringen Ihnen agile Techniken Sprengnether Wir nutzen diese Arbeitsweise um unser Intrashynet weiterzuentwickeln Anfangs war es ungewohnt sich als Team taumlglich uumlber den aktuellen Stand unserer Themen auszushytauschen und zusammen zu entscheiden welche Aufgaben geshyrade die wichtigsten sind Inzwischen profitieren wir davon Wir organisieren uns besser konzentrieren uns auf das Wesentliche und bekommen unsere Aufgaben schneller erledigt Und schlieszligshylich haben wir so auch ein staumlrkeres Wir-Gefuumlhl entwickelt denn wir bringen eine Sache gemeinsam voran und identifizieren uns als Team noch staumlrker mit unserer Arbeit

Nadja Stephani und Randolf Sprengnether schaumltzen die Flexibilitaumlt der agilen Arbeitsorganisation

Vernetzte Effizienz in der Pflege Peter Wilhelm leitet das neueste Pflegezentrum der Techniker Im Interview erlaumlutert er wie das Zentrum in die Pflegeinfrastruktur eingebunden arbeitet

Das dritte und somit juumlngste Pflegezentrum der Techniker eroumlffnete im Oktober ndash was wird dort geleistet Wilhelm Wir betreuen in Mainz aktuell mit rund 100 Mitarbeishytern Pflegefaumllle aus Hessen und dem Suumlden Nordrhein-Westfashylens Perspektivisch werden wir aber deutlich wachsen und unseshyre Aufgaben erweitern Wir wollen fuumlr pflegende Angehoumlrige ansprechbar sein und der Bedarf nimmt zu

Was waren die Herausforderungen beim Aufbau Wilhelm Wir haben die neue Infrastruktur im laufenden Betrieb aufgebaut ndash im Vorfeld der groumlszligten Neuerung in der Pflegeversishycherung zum Jahreswechsel in deren Rahmen die Kolleginnen und Kollegen unsere Versicherten umfassend informierten und deren Fragen beantworteten Parallel dazu arbeiteten die erfahshyrenen Kollegen aus den Zentren in Kiel und Dresden die Mitarbeishyter fuumlr den neuen Standort ein so dass das neue Zentrum ab dem Einzugstag eigene Kontingente bearbeiten konnte Das funktioshynierte dank teamuumlbergreifender Arbeit und enger Vernetzung zwischen den Zentren richtig gut

Wie ist das Zentrum in die Pflegeinfrastruktur integriert Wilhelm Ein Groszligteil der fachlichen Kommunikation zwischen Zentren und Unternehmenszentrale laumluft uumlber eine digitale Plattshyform Uumlber dieses Forum tauschen sich die fachlich Verantwortshylichen zentrumsuumlbergreifend zu Themenschwerpunkten wie etwa Pflegedienste oder Hospizbehandlung aus Das ermoumlglicht uns Loumlsungen fuumlr aktuelle Fragen fuumlr alle sichtbar und verbindshylich sowie schnell und effizient in die Praxis zu uumlberfuumlhren

Peter Wilhelm leitet das Pflegezentrum der Techniker in Mainz

30 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

Innovationsfonds neue Wege in der Versorgung

Der Innovationsfonds foumlrdert Versorgungsinnovationen und die Versorgungsforschung in Deutschland und wird vom Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) verwaltet Im Fokus stehen Projekte die verschiedene Sektoren des Gesundheitsshywesens einbeziehen und uumlber die bisherige Regelversorgung hinausgehen um die Versorgung der gesetzlichen Krankenkassen weiterzuentwickeln Im Bereich Versorgung hat die Techniker insgesamt 27 Foumlrderzusagen erhalten Fuumlnf dieser Projekte verantwortet die Techniker als sogenannte Konsortialfuumlhrerin also federfuumlhrend

NetzWerk GesundAktiv ndash laumlnger selbstbestimmt leben Wie koumlnnen aumlltere Menschen moumlglichst lange selbstbestimmt in den eigenen vier Waumlnden leben Das ist die zentrale Fragestellung des NetzWerk GesundAktiv in Hamburg Das Projekt ist ein sektorenshyuumlbergreifendes Hilfs- und Betreuungsnetzwerk im Quartier Es integriert und verbindet bestehende regionale Hilfs- und Versorshygungsangebote mit eigenen Bausteinen und erprobt ein technishysches Assistenzsystem

Im Zentrum steht die koordinierende Stelle (KS) im Hamburger Albertinen-Haus Dort durchlaufen die Teilnehmer Untersuchunshygen und Tests Sie erhalten einen individuellen Unterstuumltzungsshyplan und einen Tablet-PC Je nach persoumlnlichem Bedarf wird der Alltag der Teilnehmer durch Angebote des Projekts unterstuumltzt Der Tablet-PC dient als Kommunikationsplattform So koumlnnen die Teilnehmer etwa per Video mit der KS sprechen oder einen Notruf an die Johanniter-Unfall-Hilfe absetzen In weiteren Ausbaustushyfen sind auch Haussteuerungsfunktionen und eine intelligente Notfallerkennung mit Hilfe von angeschlossenen Bewegungsmelshydern moumlglich

Teledermatologie ndash Hautarztversorgung auf dem Land Wie laumlsst sich mit Hilfe der Telemedizin die Versorgung auf dem Land verbessern Die Dermatologie bietet dafuumlr gute Voraussetzunshygen Denn Hauterkrankungen sind fotografisch gut abbildbar und solche Fotos koumlnnen auf digitalem Weg in angemessener Qualitaumlt versendet werden Das nutzt das Projekt Teledermatoshylogie in Mecklenburg-Vorpommern Bereits heute ist eine flaumlchenshydeckende dermatologische Versorgung von Patienten dort nicht mehr sichergestellt Wartezeiten fuumlr Termine von mehreren Moshynaten sind uumlblich Die Praxen der rund 60 niedergelassenen Hautaumlrzte sind vor allem in den Staumldten konzentriert Das Projekt etabliert ein telemedizinisches Konsil zwischen Haus- und Fachaumlrzten Die Teilnehmer nutzen dabei eine App die Veraumlndeshyrungen der Haut abbildet Anschlieszligend leiten sie die Daten an die Dermatologie der Universitaumltsmedizin Greifswald oder an koshy

operierende niedergelassene Dermatologen weiter Von diesen Experten erhalten sie uumlber die App anschlieszligend eine konsiliarishysche Empfehlung zur weiteren Behandlung Sofern Patienten kurzfristig keinen Termin bei einem Dermatologen erhalten muumlsshysen sie nun nicht zwangslaumlufig eine Klinik aufsuchen Sie koumlnnen sich an ihren bereits behandelnden Hausarzt wenden und werden per Telekonsil trotzdem parallel von Spezialisten beraten oder behandelt

TransFIT ndash luumlckenlos in die Erwachsenenmedizin Zaumlhlt man alle Kinder- und Jugendvorsorgeuntersuchungen (U1 ndash U11 J1 und J2) und empfohlenen zahnaumlrztlichen Kontrolltermine zusamshymen kommt ein Kind bis zum 18 Geburtstag auf etwa 43 regushylaumlre Arztbesuche Allerdings ist die Versorgung in der sogenannshyten Transitionsphase der Uumlbergangsphase vom Jugendlichen zum Erwachsenen oft luumlckenhaft Besonders kritisch ist dies bei Kindern und Jugendlichen mit chronischen Erkrankungen wenn der bis dato behandelnde Kinderarzt mit der Volljaumlhrigkeit nicht mehr zustaumlndig ist

Diese Luumlcke will das Projekt TransFIT schlieszligen TransFIT steht fuumlr Fruumlhintervention zur Vorbereitung und Begleitung des Transitishyonsprozesses aus der Kinder- und Jugendmedizin in die Erwachshysenenmedizin Basierend auf dem regional bereits erfolgreichen Berliner TransitionsProgramm (BTP) sollen zeitliche Verzoumlgerunshygen waumlhrend des Arztwechsels durch ein telemedizinisch arbeishytendes Fallmanagement bundesweit vermieden werden Fallmashynager begleiten die Jugendlichen ab 12 Jahren und bereiten sie auf den Uumlbergang vor Ausgangspunkt ist ein ausfuumlhrliches Geshyspraumlch des Kinderarztes sowie daran anknuumlpfend eine systemashytische Einschaumltzung inwieweit bei den Jugendlichen Bedarf fuumlr eine spezifische Unterstuumltzung in der Uumlbergangsphase besteht Neben der kontinuierlichen telemedizinischen Begleitung komshymen sogenannte Transitionsschulungen zum Einsatz die die Faumlhigkeiten der jugendlichen Patienten zum eigenstaumlndigen Mashynagement ihrer chronischen Erkrankungen verbessern

31

VERO ndash Die Versorgung von Menschen mit Rheuma optishymieren Rheumatoide Arthritis ist eine haumlufige chronische Gelenkerkrankung an der Schaumltzungen zufolge etwa 800000 Menschen in Deutschland leiden Mit dem Projekt VERO sollen Versorgungsqualitaumlt und Versorgungseffizienz bei der Theshyrapie verbessert werden indem die Arzneimitteltherapie opshytimiert wird

Bisher wird die Erkrankung unter anderem mit hochwirksamen entzuumlndungshemmenden Medikamenten und haumlufig auch mit Schmerzmitteln behandelt Seit mehreren Jahren sind fuumlr diese Indikation nun auch sogenannte Biologika verfuumlgbar Arzneimitshytel durch die immer mehr Patienten beschwerdefrei leben koumlnshynen Sind die Symptome abgeklungen und ist die Krankheitsaktishyvitaumlt gering koumlnnen die Medikamente reduziert oder sogar ganz abgesetzt werden In diesen Faumlllen spricht man von bdquoDeeskalatishyonldquo Bislang geschieht das in der Therapie der rheumatoiden Arshythritis nur selten VERO zielt darauf ab dass nur das notwendige Maszlig an Arzneimitteln zum Einsatz kommt und leistet somit auch einen Beitrag zur Erhoumlhung der Arzneimitteltherapiesicherheit

Mit VERO wird erstmals in Deutschland die schrittweise Deeskashylation von Menschen mit rheumatoider Arthritis systematisch in der Versorgungsrealitaumlt umgesetzt und evaluiert Dies geschieht im engen Austausch zwischen Arzt und Patient Ziel ist es den Patienten eine passgenaue Therapie anzubieten Neben einer engmaschigen Krankheitskontrolle soll vor allem das Selbstmashynagement des Patienten gestaumlrkt werden

LeIKD ndash Orientierung zur Gesundheit Diabetes Mellitus Typ 2 und Koronare Herzkrankheit bringen erhoumlhte kardiovaskulaumlre Risikofaktoren mit sich erhoumlhen also das Risiko etwa einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden Gesundheitsorienshytiertes Verhalten kann diese Risikofaktoren senken Dafuumlr ist jedoch ein veraumlnderter Lebensstil notwendig Auf diesem Weg begleitet das Programm LeIKD betroffene Hochrisikopatienten mit einem individuell abgestimmten Bewegungs- und Ernaumlhshyrungsprogramm Dabei kommen Aktivitaumlts- und Pulsmesser eine Kommunikations-App und bestehende Gesundheitsproshygramme der Techniker zum Einsatz Zudem werden Hausaumlrzte Diabetologen Kardiologen Ernaumlhrungs- und Physiotherapeushyten eingebunden

Alle Projekte in der Uumlbersicht wwwtkde Webcode 935240

Versorgungsforschung zehn Foumlrderzusagen Lassen sich unerwuumlnschte Neben- und Wechselwirshykungen von neu zugelassenen Praumlparaten mithilfe von Routinedaten fruumlhzeitig erkennen Wie muss ein Fehshylerberichts- und Lernsystem fuumlr die Arztpraxis ausseshyhen damit es auch tatsaumlchlich genutzt wird und die ambulante Behandlung sicherer macht Warum wershyden Patienten mit Brustschmerzen in bestimmten Reshygionen Deutschlands besonders oft per Linksherzkashytheter untersucht Das sind einige der Fragen denen die Techniker mit Partnern wie Universitaumlten und anshyderen Forschungseinrichtungen in insgesamt zehn Versorgungsforschungsprojekten auf den Grund geht

Die zehn Projekte haben Anfang 2017 vom Innovatishyonsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses Foumlrderzusagen in Houmlhe von 125 Millionen Euro erhalshyten Bei sieben der zehn bewilligten Projekte ist das WINEG das wissenschaftliche Institut der TK fuumlr Nutshyzen und Effizienz im Gesundheitswesen Konsortialshypartner

Bei einigen der Projekte geht es auch darum zu untershysuchen wie wirksam bestimmte Arzneimittel sind Mit Blick auf risikobehaftete Medikamente in der Schwanshygerschaft wird das WINEG beispielsweise eine neue wissenschaftliche Methodik entwickeln um mithilfe von Routinedaten bekannte Risiken systematisch zu uumlberpruumlfen weiter zu erforschen und bislang noch unshybekannte Risiken zu entdecken Um wichtige genetishysche Risikofaktoren bei der Arzneimitteltherapie zu identifizieren wird das WINEG ebenfalls Routinedaten analysieren und zudem mit pseudonymisierten Befrashygungsergebnissen verknuumlpfen

32 Geschaumlftsbericht 2016 Wir Techniker ndash

Wir Techniker Wie werden wissenschaftliche Ergebnisse praktisch nutzbar Wie kann man Eltern chronisch kranker Kinshyder unterstuumltzen Uumlber 13000 Mitarbeiter arbeiten nach dem Prinzip bdquovon Technikern fuumlr Technikerldquo

33

Von Technikern fuumlr Techniker

Wir Techniker das sind uumlber 13000 Menschen die sich in ganz Deutschland nicht nur um die Anliegen von rund 98 Millionen Versicherten kuumlmmern sondern auch daran arbeiten die Angebote der Techniker stets in deren Sinne zu verbessern

Das beginnt beim Austausch mit den Versicherten fuumlr den untershyschiedliche Wege offen stehen

die wir Techniker stets ausbauen ndash von Anruf bis App Wir sorgen dafuumlr dass dieshyse Kommunikationspfade zuverlaumlssig schnell und effizient funktionieren und sich stets den Wuumlnschen der Versichershyten entsprechend weiterentwickeln

Wir Techniker stehen nicht nur mit Vershysicherten im permanenten Dialog sonshydern sind unterwegs um auf relevanten Foren in Sachen Versorgung Service oder Wissenschaft unsere Standpunkte und Innovationen vorzustellen aber auch Impulse aufzunehmen und zu deshybattieren Zu diesen Innovationen gehoumlshyren auch Angebote fuumlr Techniker von morgen vom Peer-to-Peer-Projekt in Sachen digitale Kompetenz fuumlr Schuumller bis zur Lern-App fuumlr unsere Auszubilshydenden

Auch das Thema Patientensicherheit ist fuumlr uns Techniker ein zentrales Anlieshygen Wie hier wissenschaftliche Inforshymationen fuumlr Versicherte unmittelbar praktisch nutzbar werden zeigt beishyspielsweise ein digitales Informationsshypaket uumlber Multiressistente Erreger (MRE) Fuumlr den Bruumlckenschlag zwischen wissenschaftlicher Forschung und anshywendbarem Wissen sorgen die Technishyker des Wissenschaftlichen Instituts der TK fuumlr Nutzen und Effizienz im Geshysundheitswesen (WINEG)

Das Prinzip bdquovon Technikern fuumlr Technishykerldquo setzt jedoch kein Hauptamt voraus Das beweisen die ehrenamtlichen Mitshyglieder des Verwaltungsrats Im houmlchsshyten Gremium der Techniker treffen sie alle Entscheidungen von grundsaumltzlicher Bedeutung kontrollieren im Sinne der Versicherten Vorstand und Verwaltung und legen zusaumltzliche Leistungen fest

34 Geschaumlftsbericht 2016 Wir Techniker

34 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker ndash

Techniker vernetzen Techniker Wer mit der Techniker in Kontakt treten will hat viele Moumlglichkeiten ndash von mobil bis postalisch Fuumlr Tempo bei der Vernetzung von uumlber 13000 Technikern und rund 98 Millionen Versicherten sorgen unter anderem diese Techniker

Postmanagement Fuumlr Dirk Stejskal beshydeutet Technikergeist in der taumlglichen Arbeit bis ins Detail ausgefeilte Qualitaumlt mit Houmlchstgeschwindigkeit zu verbinden Der gelernte Drucker arbeitet im Druckshyzentrum der Techniker wo 2016 rund 32 Millionen Brief-Sendungen produziert und versendet wurden Dort zaumlhlen houmlchste Datenschutzstandards technische Akkushyratesse und feste Zeitfenster

Dass alle Kunden so schnell wie moumlglich ihre Briefe erhalten dafuumlr sorgen neben Dirk Stejskal und seinen Kollegen zwei der modernsten Inkjetbasierten Rollen-Dishygitaldrucksysteme sowie drei Hochleisshytungskuvertiermaschinen bdquoWas die Kolleshyginnen und Kollegen an den Schreibtischen bundesweit verschicken wollen wird hier gedruckt kuvertiert und bis zum Versand fertig gemacht Uumlber den ganzen Prozess koumlnnen wir exakt verfolgen welcher Brief gerade wo ist ob alle notwendigen Forshymulare oder Beipacks enthalten sind und im Fall der Faumllle beschaumldigte Briefe sofort automatisch nachproduzierenldquo erlaumlutert der Operator Pro Stunde nehmen bis zu 23000 Standardbriefsendungen den Weg von der Druckdatei bis ins Kuvert denn rein rechtlich beduumlrfen viele Anliegen noch der klassischen Briefform

Cockpit Anne de Wilde und Florian Werg uumlberblicken als Workforce-Manager im soshygenannten Cockpit des Bereichs Kundenservice der Techniker den Groszligteil der Kundenshyanliegen Ob per Anruf E-Mail Chat oder Brief ndash das Cockpit-Team sorgt dafuumlr dass Kunden die Techniker gut erreichen und schnell eine Antwort erhalten Mittels Prognosen und Planung wird der Einsatz der Kollegen in den Servicezentren nah am Bedarf geplant und gesteuert

Im Schnitt verteilt das Cockpit so taumlglich uumlber 30000 Anrufe uumlber 2000 E-Mails uumlber 700 Chats und uumlber 7500 Anliegen auf dem Postweg bdquoDie Aufgabe ist komplex weil sie viele verschiedene Kanaumlle umfasst und wir saisonale Schwankungen ebenso wie zum Beispiel ungeplante Abwesenheiten bei den Kollegen abfedern muumlssenldquo erlaumlutert Florian Werg bdquoWir arbeiten hier mit vielen verschiedenen Techniken steuern diese so aus dass der Service stimmt Technikergeist ist besonders gefragt wenn eine dieser Techniken einmal ausfaumlllt Dann gilt es flexibel und schnell eine Loumlsung zu finden damit die Kunden dennoch schnell eine Antwort erhaltenldquo erklaumlrt Anne de Wilde bdquoUns motiviert es wenn wir die besten Voraussetzungen fuumlr die Kolleginnen und Kollegen im direkten Kundenshykontakt schaffen koumlnnenldquo

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SoVerMaFacunterdeFra

FuumlrdezusRuumlvorabwaauc

App Der erste Arbeitstag von Matthias Robbers fiel auf den Startschuss eines Projekts das Versicherten der Techniker neue Kommunikationswege zum Service ihrer Kasse ermoumlglicht Der Android-Entshywickler ist Teil des Teams das die TK-App umsetzt hat deren Weg von der Planung bis in den Google Play Store gefuumlhrt und arbeitet mit seinen Kollegen daran die Anshywendung stetig zu verbessern und weiteshyre Features fuumlr die Nutzer anzubieten

bdquoMich motiviert vor allem die Chance uumlber die App so vielen potenziellen Nutzern den Alltag zu erleichtern Heute ist es fuumlr viele Menschen alltaumlglich alles per Smartshyphone von unterwegs zu erledigen Das gilt jetzt auch fuumlr Anliegen an die Technishyker etwa Dokumente zu uumlbermittelnldquo ershylaumlutert Robbers Das Entwicklerteam arshybeitet beim weiteren Ausbau der App agil steht im Austausch mit den Nutzern und bindet Ruumlckmeldungen direkt in die aktushyelle Entwicklung mit ein Fuumlr Robbers geshyhoumlrt das zum Technikergeist bdquoEs geht darum einzelne Funktionen weiter zu entshywickeln dabei aber immer das groszlige Ganshyze und den Nutzen fuumlr den Versicherten im Blick zu habenldquo

ziale Netzwerke Auch die sozialen Netzwerke stehen den sicherten der Techniker zum Austausch offen Social Media nagerin Sandra Ebenau haumllt Versicherte mit ihren Kollegen auf ebook Twitter amp Co auf dem Laufenden bdquoDabei stimmen wir

s eng mit allen ab die fuumlr die Techniker kommunizierenldquo erlaumlushyt Ebenau Zum Job gehoumlrt auch das Community Management nn auf diesen Kanaumllen erreichen die Techniker auch zahlreiche gen und Anliegen von Versicherten und anderen Usern

schnelle Antworten arbeitet das Social Media Team eng mit n Kolleginnen und Kollegen aus dem Servicezentrum Hamburg ammen Dort arbeiten Ingo Kaiser und seine Kollegen an den

ckmeldungen an die Versicherten Neben Tempo zaumlhlt dabei allem inhaltliche Flexibilitaumlt bdquoDie Themen sind vielfaumlltig und

wechslungsreich und reichen von Krankengeld bis zur Sozialshyhlldquo erlaumlutert Ingo Kaiser Antworten gibt es rund um die Uhr h wenn die meisten Anfragen tagsuumlber eintreffen bdquoOumlffentlich

sichtbar informieren wir aber nur allgemein ndash wenn fuumlr eine Ausshykunft persoumlnliche Angaben noumltig sind vernetzen wir die Versishycherten mit dem richtigen Ansprechpartnerldquo so Kaiser

36 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

(Fuumlr) Techniker von morgen Die Techniker engagiert sich mit innovativen Projekten fuumlr die Gesundheit und Zukunft junger Versicherter und ihrer Familien ndash und mit Angeboten fuumlr Auszubildende der Techniker die 2016 besonders erfolgreich waren

Sicher durch die digitale Welt Generation bdquoKopf untenldquo Neun von zehn Zwoumllfjaumlhrigen besitzen ein Smartphone drei Stunden pro Tag verbringen sie durchschnittlich online Die digitale Welt gehoumlrt laumlngst zum Alltag im Kinderzimshymer Mit den Moumlglichkeiten des Internets und der Sozialen Medien ist jedoch auch die Anzahl der Risiken gestiegen bdquoNeue Phaumlnomene wie Cybermobbing oder Inshyternetsucht belasten immer mehr die Psyshyche von Kindern und Jugendlichen Wir haben gemeinsam mit dem Verein Condrobs das Praumlventionsprojekt Netzshygaumlnger 30 gestartet damit Kinder fruumlh lernen sich in der digitalen Welt zurechtshyzufindenldquo sagt Christian Bredl Leiter der TK-Landesvertretung Bayern Netzgaumlnger 30 unterstuumltzt Schuumller darin Gefahren in der digitalen Welt zu erkennen zu vermeishyden und einen maszligvollen Umgang mit dem Internet zu entwickeln Die Jugendlishychen lernen ihr eigenes Verhalten in der digitalen Welt kritisch zu reflektieren

Das Besondere bei Netzgaumlnger 30 Nicht Lehrer vermitteln die Inhalte sondern Schuumller Neunt- und Zehntklaumlssler wershyden zu sogenannten bdquoPeersldquo ausgebildet und geben ihr Wissen in Workshops an die juumlngeren Schuumller weiter Die Aumllteren haben Vorbildfunktion koumlnnen jedoch gleichzeitig auf Augenhoumlhe mit den Fuumlnft- und Sechstklaumlsslern kommunizieshyren Netzgaumlnger 30 ist 2016 mit zwoumllf Schulen im Muumlnchener Raum gestartet und wird weiter ausgebaut Mehr zum Projekt unter wwwtkde Webcode 815146

92 der Zwoumllfjaumlhrigen besitzen ein Smartphone

(JIM-Studie 2015)

Digitale Hilfe fuumlr Eltern kranker Kinder Experten schaumltzen dass fast jedes sechsshyte Kind in Deutschland chronisch krank ist Dabei wird die Belastung sehr untershyschiedlich empfunden die ein an Asthma Diabetes oder Mukoviszidose erkranktes Kind fuumlr Eltern und Geschwister mit sich bringt Nicht wenigen bereitet die staumlndishyge Sorge schlaflose Naumlchte und setzt sie dauerhaft unter Stress Ein Projekt der Techniker in Baden-Wuumlrttemberg und des Universitaumltsklinikums Ulm moumlchte Familishyen niederschwellige Hilfe anbieten bevor sie psychisch an ihre Grenzen stoszligen

bdquoBEcKIldquo steht fuumlr Beratung von Eltern chronisch kranker Kinder im Internet

Mit dem neuen Programm will die Technishyker Eltern gezielt bei der Bewaumlltigung der Erkrankung ihres Kindes unterstuumltzen Teilnehmen koumlnnen Eltern deren an Asthshyma erkranktes Kind im Disease-Manageshyment-Programm (DMP) eingeschrieben ist Die Teilnehmer treten mit ihrem Berashyter uumlber die gesicherte Plattform der Ulshymer Onlineklinik in Kontakt Uumlber einen Zeitraum von sechs bis zwoumllf Wochen wershy

den dann anhand von Schreibaufgaben die Themenfelder Krankheitsmanageshyment Angstbewaumlltigung und Selbstfuumlrshysorge bearbeitet

Diese Form der sogenannten internetshybasierten psychologischen Intervention hat den Vorteil dass die Teilnehmer von einem persoumlnlichen Therapeuten indivishyduell betreut werden gleichzeitig durch die online-Kommunikation aber keine festen Termine eingehalten werden muumlssen

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Per Lern-App zum Profi bdquoTKlerin19 fordert Dich zu einem Duell herausldquo Wenn Caren Koshyziol eine Nachricht mit diesem Betreff von Kollegin Vivian Slotshyta bekommt ist ihr ganzes Fachwissen gefragt Die beiden Auszubildenden aus dem Fachzentrum Krankengeld in Karlsrushyhe treten uumlber ihre Smartphones gegeneinander im Quiz an Die Fragen kommen dabei aus 47 verschiedenen Themengeshybieten rund um die Inhalte aus drei Ausbildungsjahren Die beishyden nutzen eine Lern-App die die Techniker fuumlr ihre aktuell rund 800 Auszubildenden entwickelt hat

Und so funktioniert die App Wer sich einloggt waumlhlt zunaumlchst einen Gegner aus und entscheidet sich fuumlr eine Themenkateshygorie Dann gilt es in jeweils 30 Sekunden fuumlnf Fragen zu beshyantworten Danach ist der Gegner dran

TK-Auszubildende ist Deutschlands Beste Kundenservice Leistungsangebot digitale Initiativen ndash alles was die Techniker auszeichnet verdankt sie ihren Mitarbeitern den Technikern Damit diese auch in Zukunft den Grundstein fuumlr den Erfolg legen hat die Ausbildung bei der Techniker einen besonders hohen Stellenwert Das Ergebnis Jedes Jahr zaumlhlen TK-Azubis zu den Besten der Branche 2016 etwa haben 77 der insgesamt 248 bdquoNachwuchs-Technikerldquo des Abschlussjahrshygangs ihre Pruumlfungen mit der Note 1 bestanden

In diesem Jahr machte eine Auszubildende die Techniker besonshyders stolz Kira Trefon ndash mittlerweile Kundenberaterin im Sershyvicezentrum Gelsenkirchen ndash hat ihre Ausbildung zur Kauffrau im Gesundheitswesen als beste in ganz Deutschland abgeshyschlossen bdquoAls ich erfuhr dass ich Bundesbeste bin konnte ich es zuerst nicht glauben und habe mich natuumlrlich sehr gefreut Vor allem dass sich die rund viermonatige Vorbereitung auf die Pruumlfungen ausgezahlt hatldquo so die 22-Jaumlhrige die haumlufig geshymeinsam mit ihren Azubi-Kollegen gelernt hat

Kira Trefon ist Kundenberaterin im Serviceshyzentrum Gelsenkirchen

38 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

Zehn Jahre WINEG Bekommen Patienten die Behandlung die den wissenschaftlichen Erkenntnissen entspricht Welche Effekte haben neue Versorgungsmodelle Wie wirken sich gesundheitspolitische Entscheidungen auf die Versicherten aus Das sind einige der Fragen denen das wissenschaftliche Institut der TK fuumlr Nutzen und Effizienz im Gesundshyheitswesen (WINEG) seit zehn Jahren auf den Grund geht

Die Entscheidung der Techniker mit der Institutsgruumlndung 2006 eigene wissenshyschaftliche Expertise aufzubauen hat sich als vorausschauend und innovativ erwiesen Die praxisnahe Versorgungsforschung des WINEG liefert evidenzbasierte Grundlagen und Transparenz fuumlr wichtige Entscheidungen der Techniker aber auch fuumlr das Gesundheitsweshysen insgesamt Im Mittelpunkt der Forschungsarbeit steht der Versorgungsbedarf der Versicherten und die Frage wie sich auf der Basis neuester Erkenntnisse eine effektishyve und qualitativ hochwertige Gesundheitsshyversorgung weiterentwickeln laumlsst

shy

Wissenschaft fuumlr Techniker

Wie Versicherte direkt von wissenschaftlicher Expertise profitieren zeigt ein Informationspaket zu multiresistenten Keimen Die Mitarbeiter des Wissenschaftlichen Instituts der TK (WINEG) forschen im Dienst der Versicherten

Patientensicherheit ndash profitieren von der Wissenschaft Wer Gesundheitsinformationen sucht fragt heutzutage immer oumlfter bdquoDr Googleldquo Doch wie serioumls sind die Inhalte die man im Internet findet Wer sich informieren und selbstbestimmt im Gesundheitsshywesen zurechtfinden will braucht verlaumlssliche wissenschaftlich gepruumlfte Erkenntnisse in verstaumlndlicher Form Die Techniker unshyterstuumltzt deshalb ihre Versicherten und foumlrdert deren Gesundshyheitskompetenz mit evidenzbasierten Informationen zu relevanshyten Themen etwa mit einem Informationspaket zu multiresistenten Keimen (MRE)

Die Erreger treten immer haumlufiger auf zugleich verlieren gaumlngige Antibiotika ihre Wirksamkeit gegen sie Die bislang schaumlrfste Wafshyfe gegen bakterielle Infektionen wird also stumpfer ndash ein Problem das auch die Politik weltweit aufruumlttelt Dabei ist man sich einig dass eine wirksame Infektionspraumlvention nur mit Hilfe der Patienshyten gelingen kann Die Techniker leistet einen Beitrag und klaumlrt mit einem digitalen Informationspaket auf wie Menschen einer Infektion vorbeugen koumlnnen

Katharina Rubin vom WINEG dem wissenschaftlichen Institut der TK bdquoWir haben fuumlr unsere Kunden multimedial aufbereitet was das fuumlr den Einzelnen bedeutet und wie er sich in seinem privaten Umfeld aktiv daran beteiligen kann dass sich MRE nicht weiter ausbreiten ndash auf Reisen in der Kuumlche im Krankenhausldquo Zum Inshyformationspaket gehoumlren auch ein Erklaumlrfilm und ein Online-Test um das eigene MRE-Risiko zu ermitteln Rubin bdquoNicht jede Erkranshykung verlangt ein Antibiotikum Gegen Viren ist es machtlos Der sorgsame Umgang mit Antibiotika hilft Resistenzen zu vermeishydenldquo Auch Patienten die notwendige Antibiotika zu fruumlh absetshyzen oder in geringerer Dosis als verordnet einnehmen tragen zur Resistenzbildung bei

Die Techniker hat auch ihre Vertragspartner in den Blick genomshymen Sie unterstuumltzt die bdquoAktion Saubere Haumlndeldquo die die Haumlndeshydesinfektion in Krankenhaumlusern verbessert und dadurch hilft Klinikinfektionen zu vermeiden Angesichts von jaumlhrlich rund 19 Millionen Krankenhausfaumlllen ein relevanter Faktor Das Informatishyonspaket online wwwtkde Webcode 889772

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bdquoDie Zukunft aufhalten weil man Angst davor hat ndash das hat noch nie funktioniertldquo

Dr Jens Baas

Techniker unterwegs Von der Zukunft des Gesundheitssystems bis zur Zukunft der Fuumlhrung im Unternehmen ndash Techniker pflegen den Austausch uumlber das Gesundheitssystem hinaus

Pathfinder leading the Future Sieben CEOs sieben prominente Vorshydenker und 800 bdquoYoung Leadersldquo fuumlhshyrender deutscher Unternehmen ndash geshymeinsam widmeten sie sich beim Pathfinder am 1 Mai 2016 einen ganshyzen Tag lang den draumlngendsten Fragen unserer Zeit und machten so den bdquoTag der Arbeitldquo zum bdquoTag des Nachdenshykensldquo Mit dabei Daimler-Chef Dr Dieter Zetsche Deutsche Bank-Vorstand Juumlrshygen Fitsche Joe Kaeser CEO von Sieshymens und TK-Chef Dr Jens Baas

Mit 100 Nachwuchsfuumlhrungskraumlften der Techniker reiste er nach Berlin um gemeinsam zu diskutieren worauf es in Unternehmen von morgen ankommt Das Ziel des Zukunftsgipfels des Hanshydelsblatts jungen Fuumlhrungskraumlften den Anstoszlig zu geben eigene und auch unshy

bequeme Wege zu gehen Im Mittelshypunkt des gemeinsamen Vortrags des TK-Chefs mit dem Informatiker und Kuumlnstler Professor Dr Juumlrgen Schmidshyhuber stand das Thema bdquoResponsibility ndash und wie Big Data die Medizin revolutishyonieren wirdldquo

Z2X ein Wochenende mit Visionaumlren Das Portal Zeit Online lud anlaumlsslich seines Gesundheitssystem kennenzulernen norieren wenn Versicherte etwas fuumlr 20-jaumlhrigen Bestehens im September 500 Im Workshop bdquoApp jetzt gesundldquo den ihre Gesundheit tun und dies mit digitashybdquoTwentysomethingsldquo also 20 - bis 29-Jaumlh- Thomas Heilmann Experte der Technishy len Daten belegen Die Teilnehmer disshyrige nach Berlin zu einem bdquoFestival der ker fuumlr digitale Versorgung leitete ging kutierten teils sehr kontrovers uumlber Visionaumlreldquo ein Die Techniker war als Part- es um den Einsatz von Fitnesstracker- Datensicherheit Vor- und Nachteile des ner dabei um die Ideen der sogenannten daten in der gesetzlichen Krankenversi- Solidarsystems und Bonus-Malus-Pro-Millennials fuumlr ein smartes und innovatives cherung Sollen Krankenkassen hoshy gramme

MEDICA Gesundheitsmarkt von morgen Lebende menschliche Zellstrukturen tropshyfen auf eine Unterlage bilden kleine Kreise und formen sich schlieszliglich zu einer dreishydimensionalen menschlichen Ader die sich sogar verzweigt ndash die Fachmesse MEshyDICA 2016 gab Einblick was sich in nur zwoumllf Monaten im internationalen Geshysundheitsmarkt entwickelt hat Zentrales Thema die Digitalisierung als der Innovashytionstreiber Auf dem Podium des ECON-Forums der Techniker diskutierten

Vertreter aus Politik Medien und Wissenshyschaft die Frage wie sich die Chancen der Digitalisierung auf das deutsche Gesundshyheitssystem uumlbertragen lassen In der Disshykussion waren sich der digitale Vordenker Sascha Lobo und Dr Jens Baas Vorshystandsvorsitzender der Techniker einig dass die breite Nutzung individueller Dashyten kuumlnftig nachgefragt werden wird Desshyhalb muumlsse man aktiv gestalten statt auf die Angebote milliardenschwerer US-Konshyzerne zu warten Die Techniker unterwegs auf der Fachmesse MEDICA

40 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

Ehrenamtlich fuumlr die Techniker

Der Verwaltungsrat ist das houmlchste Entscheidungsgremium der Techniker ndash seine 30 Mitglieder und ihre Stellvertreter leisten als Selbstverwaltung diese verantwortungsvolle und anspruchsshyvolle Aufgabe ehrenamtlich Der Verwaltungsrat setzt sich pashyritaumltisch aus je 15 Versicherten- und 15 Arbeitgebervertretern zusammen Ihre Legitimation erhalten die Selbstverwalter uumlber die alle sechs Jahre stattfindende Sozialwahl

Mit dieser Legitimation treffen die Ehrenamtlichen alle Entshyscheidungen die fuumlr die Techniker von grundsaumltzlicher Bedeushytung sind Auszligerdem entscheidet der Verwaltungsrat uumlber Satzungsleistungen von denen die Versicherten ganz unmitshytelbar profitieren So erleichtert eine im Juli verabschiedete Satzungsleistung zur Kostenuumlbernahme des innovativen Flash Glucose Messsystems insulinpflichtigen Diabetikern den Alltag Per Scanner koumlnnen sie ihren Blutzuckerwert bdquounblutigldquo und schmerzfrei ermitteln Dazu wird ein Sensor ins Unterhautfettshygewebe eingesetzt

Die Verwaltungsraumlte beschlieszligen zudem den Haushalt der Techniker ndash und den kassenindividuellen Zusatzbeitrag Der liegt bei der Techniker fuumlr 2017 mit 10 Prozent unter dem Durchschnitt der gesetzlichen Krankenversicherung

Austausch mit Entscheidungstraumlgern Daruumlber hinaus pflegen die gewaumlhlten Verwaltungsraumlte den Austausch mit Vertretern aus Politik und Gesundheitswesen Die Bundesshywahlbeauftragte fuumlr die Sozialversicherungswahlen Rita Pashywelski bekraumlftigte als Gastrednerin die Relevanz von Selbstshyverwaltung und Sozialwahl Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis (SPD) nahm vor den Ehrenamtlichen unter anderem zum Selbstverwaltungsstaumlrkungsgesetz Stellung Frank Plashyte Praumlsident des Bundesversicherungsamtes stellte dem Verwaltungsrat die Arbeit der Aufsichtsbehoumlrde vor EU-Exshyperte Guumlnter Danner erlaumluterte dem Gremium aktuelle Frashygen des europaumlischen Sozialrechts

Selbstverwaltung bedeutet Selbstgestaltung Die Ehrenamtlichen beziehen auch zu relevanten politischen Fragen Position Den Standpunkt des Gremiums zur Bundestagswahl 2017 finden Sie auf wwwtkde

Uumlbrigens Die Sitzungen des Verwalshytungsrats sind oumlffentlich Zudem informiert der Verwaltungsrat auf wwwtkde (Webcode 139012) in Text Bild und Video uumlber den Inhalt der Sitzungen

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bdquoWir wollen eine starke Selbstverwaltungldquo

Dieter F Maumlrtens und Dominik Kruchen sind die alternierenden Vorsitzenden des Verwaltungsrats Der Vorsitz wechselt jaumlhrlich zum 1 Januar

Wie arbeitet die Selbstverwaltung der Techniker

Dominik Kruchen Die Rolle des Verwaltungsrats laumlsst sich

durchaus mit der des Aufsichtsrats in Unternehmen vergleichen Selbstverwalter tragen eine enorme Verantwortung mit der Beshysonderheit dass wir diese Aufgabe ehrenamtlich uumlbernehmen Die Selbstverwaltung bestimmt den Kurs der Kasse uumlbt eine Konshytrollfunktion aus und trifft zentrale Entscheidungen ndash dabei ist

sie den Beitragszahlern verpflichtet

Dieter F Maumlrtens Entscheidungen von solcher Tragweite beshynoumltigen ein solides Fundament ndash das leisten bei der Techniker die

Fachausschuumlsse deren Mitglieder sich mit teilweise hochkompleshyxen Sachverhalten auseinandersetzen um die Beschluumlsse des

Gremiums vorzubereiten

Wie beurteilen Sie aktuell die Rolle der Selbstverwaltung im

Gesundheitssystem

Kruchen Die Selbstverwaltung ist eine tragende Saumlule des

deutschen Gesundheitssystems Auch der internationale Vershygleich belegt eindrucksvoll ndash etwa mit Blick auf die Situation in

Suumldeuropa ndash wie krisensicher und stabil dieses etablierte System

ist das eben nicht vollstaumlndig vom Staat abhaumlngig ist

Maumlrtens Obwohl sich diese Errungenschaft permanent beshywaumlhrt gibt es immer wieder Versuche ihre Autonomie und somit

auch die Handlungsfaumlhigkeit dieses Stabilitaumltsfaktors einzushyschraumlnken die Vorstoumlszlige der Politik zum sogenannten Selbstvershywaltungsstaumlrkungsgesetz sind hier nur ein Beispiel Hier gilt es

klare Kante zu zeigen und diese tragende Saumlule entschieden zu

verteidigen

Unikosmos Award Zukunft der Notfallmedizin In den rund 1200 Notaufnahmen in Deutschland zaumlhlt im Alltag oft jede Sekunde Wie diese Einheiten organisiert sind stellt die Weichen fuumlr den Behandlungserfolg Die Absolventin der APOLLON Hochschule der Gesundheitswissenschaft in Bremen Anna Christina Houmlrster widmete ihre Abschlussarbeit der Frage nach Prozessen und Qualitaumltsmanagement in Notaufnahmen Fuumlr ihre Analyse erhielt sie im Rahmen einer Verwaltungsratssitzung den Unikosmos Award 2016 den die Hamburger Presseagentur Public Address und die Techniker fuumlr innovative Konzepte von Nachwuchswissenschaftlern verleihen Perspektivisch stellt die Wissenschaftleshyrin auch die Frage wie das systematische Erfassen von Qualitaumltsfaktoren und der Aufbau eines nationalen Notaufnahmeregisters die Versorgungsqualitaumlt verbessern kann

42 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker Der Verwaltungsrat aktuell Auch 2017 stehen die Mitglieder des Verwaltungsrats zur Wahl Nach der Wahl konstituiert sich das Gremium am 29 September 2017 Hier finden Sie die aktuelle Mitgliederliste und die aktuell vertretenen Listen

Die Mitglieder des aktuellen Verwaltungsrats

Arbeitgebervertreter Dominik Kruchen Duumlsseldorf Alternierender Vorsitzender

Heiner Boumlgemann Bremen Rainer Bruns Nordstrand Uwe Buszligmeier Greven Joachim Feldmann Bremen Helmut Fitzke Woggersin Wilfried Grunau Edewecht-Friedrichsfehn Joumlrg Henschen Bremen Klaus H Kober Rheinmuumlnster Udo Nicolay Moumllln Mirko Knappe Hamburg (seit 01012017) Johannes Seiboldt Nidda Rainer Tietz Bottrop Roland Unzeitig Wettmershagen Bernd Wegner Riegelsberg

Vertretene Organisation ZI HSH Zahntechniker-Innung Hamburg und Schleswig Holstein 15 Sitze

Versichertenvertreter Dieter F Maumlrtens Offenbach Alternierender Vorsitzender

Rosemie Bilz Radebeul Detlef Decho Syke Peter Duchene Groszligrosseln Friedrich Gosewinkel Hamm Karla Hasenauer Suhl Uwe Klemens Muumlnchen Baumlrbel Richling Bremen Annette Stensitzky Troisdorf (seit 15072016) Norbert Schneider Schwerin Harald Schulte Koumlnigswinter Erika Streit Koumlln Johanna Vieweg Dresden Harald Wagner Sipplingen Gerard Wolny Remagen

Vertretene Organisationen TKG TK-Gemeinschaft unabhaumlngige Versichertengemeinshyschaft der Techniker Krankenkasse eV 12 Sitze verdi Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft 1 Sitz IGM Industriegewerkschaft Metall 1 Sitz ACA Katholische-Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Deutschshylands e V Kolpingwerk Deutschland Bundesverband Evanshygelischer Arbeitnehmerorganisationen eV 1 Sitz

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Sozialwahl gelebte Teilhabe Demokratischer Taktgeber fuumlr den Verwaltungsrat sind die Sozialwahlen deren Ergebnis alle sechs Jahre die Zusammensetzung des houmlchsten Entscheidungsgremiums der Techniker festlegt

Bei der Techniker werden seit jeher die 15 Versichertenvershytreter per Urwahl ermittelt So haben die rund 74 Millionen Mitglieder eine echte Wahl und koumlnnen ihr Recht auf Mitbeshystimmung nutzen Damit die Stimmberechtigten bis zum 31 Mai 2017 ihre Stimmen geltend machen koumlnnen stand 2016 im Zeichen der Vorbereitungen fuumlr die Abstimmung im bdquoSushyperwahljahr 2017ldquo Federfuumlhrend in der Vorbereitung der Wahlausschuss unter Vorsitz des stellvertretenden Vorshystandsvorsitzenden Thomas Ballast Das Gremium ist unter anderem zustaumlndig fuumlr die Zulassung der antretenden Listen aber auch fuumlr die ordnungsgemaumlszlige Ermittlung des Wahlershygebnisses Eine Informationskampagne begleitete die Wahlshyvorbereitungen und ermoumlglichte Versicherten ebenso wie Multiplikatoren sich umfassend uumlber die Wahl zu informieren

Klares Ja zur Teilhabe Sozialwahl bedeutet demokratische Teilhabe nach dem Prinzip bdquoWer Beitraumlge einzahlt soll auch mitbestimmenldquo Im Vorfeld ermittelte die Techniker im Rahshymen einer Studie wie die Menschen in Deutschland zur Sozishyalwahl stehen Das klare Ergebnis der repraumlsentativen Forshysa-Umfrage Das Prinzip der ehrenamtlichen Selbstverwaltung und die Teilhabemoumlglichkeit durch die Sozialwahl stehen hoch im Kurs 68 Prozent der Befragten sprachen sich klar fuumlr die Sozialwahl aus Und Selbst 58 Prozent der Privatversicherten haumltten gerne diese Mitsprachemoumlglichkeit

Zudem halten 73 Prozent der Menschen in Deutschland die Verwaltungsraumlte fuumlr wichtig und befuumlrworten dass Versishycherte durch sie an Entscheidungen beteiligt werden Besonshyders hoch ist die Fuumlrsprache unter den Juumlngeren zwischen 18 und 39 Jahren Vier von fuumlnf sprachen sich hier fuumlr das Prinshyzip bdquoVersicherte fuumlr Versicherteldquo aus

55 der Menschen in Deutschland sind politisch stark

oder sehr stark interessiert

44 Geschaumlftsbericht 2016 Die Finanzen ndash

Die Finanzen Der Bereich Finanzen informiert uumlber Vermoumlgensshyrechnung Vermoumlgen Einnahmen und Ausgaben der Techniker Krankenkasse uumlber die Versicherten- und Mitgliederentwicklung sowie die Finanzen der Pflegeversicherung

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Der Jahresruumlckblick in Zahlen Das Geschaumlftsjahr 2016 war erneut von einer guten wirtschaftlichen Konjunkshytur gepraumlgt die viel Geld in die Kassen der Sozialversicherungen gespuumllt hat Auszligerdem verzeichnet das System der gesetzlichen Krankenversicherungen weiterhin Zuwaumlchse an Versicherten Dem gegenuumlber stehen staumlndig steishygende Ausgaben im Gesundheitswesen und Verzerrungen des Wettbewerbs der Kassen untereinander So reichten auch im Haushaltsjahr 2016 die Zuweishysungen aus dem Gesundheitsfonds an die Techniker nicht aus um die Ausgashyben fuumlr die Versorgung der Versichershyten zu decken

Dennoch lag der kassenindividuelle Zushysatzbeitrag der Techniker mit 10 Proshyzent auch 2016 unter dem amtlichen Durchschnitt

Ausgaben der Krankenversicheshyrung Das Haushaltsjahr 2016 schlieszligt die Techniker mit einem Plus von etwa 22 Millionen Euro ab Zu dem ausgeglishychenen Haushalt tragen vor allem die schlanken Prozesse und die effektive Verwaltung bei Die wirtschaftliche Kulshytur im Unternehmen ist dafuumlr verantshywortlich dass der Fehlbetrag der Zushyweisungen aus dem Gesundheitsfonds aufgefangen werden konnte Die Vershywaltungskosten von 136 Euro je Versishycherten lagen somit auch deutlich unter den durchschnittlichen Verwaltungskosshyten in der gesetzlichen Krankenversicheshyrung (153 Euro)

Die Leistungsausgaben stiegen um 31 Prozent und damit etwas moderater als im Vorjahr Auffaumlllig ist dass die Ausgaben fuumlr Arzneimittel auf einem hohen Niveau noch einmal mit 39 Prozent zunehmen und auf 4 Milliarden Euro ansteigen Den groumlszligten Ausgashybenblock verzeichnet die Techniker bei den Kosten fuumlr die Krankenhausbehandlung Erstmals uumlbersteigt dieshyser Wert mit einem Zuwachs von 38 Prozent die Sieben-Milliarden-Euro-Marke Fuumlr aumlrztliche Behandshylungen wurden 46 Milliarden Euro ausgegeben was einen Anstieg von 29 Prozent bedeutet

Ausgaben der Pflegeversicherung Die Leistungsshyausgaben fuumlr die pflegebeduumlrftigen Versicherten beliefen sich auf rund 13 Milliarden Euro Mit 3 Milshyliarden Euro flieszligt der Groszligteil der Einnahmen der Pflegeversicherung an den Ausgleichsfonds Mit ihm werden andere Pflegekassen unterstuumltzt deren Ausgaben nicht ausreichend durch Einnahmen geshydeckt sind

Abnahmen Der Verwaltungsrat hat die Jahresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse und die Jahshyresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse Pflegeversicherung abgenommen und dem Vorstand dafuumlr Entlastung erteilt

Juli 2017

Dieter F Maumlrtens

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

Dominik Kruchen

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

46 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Vermoumlgensrechnung

Aktiva in Tsd Euro 2015 2016

A Langfristiges Vermoumlgen

I Verwaltungsvermoumlgen 294474 275331

II Mittel der Ruumlckstellungen 2034183 2429274

III Andere Geldanlagen 3077456 3612688

B Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 904561 937768

II Wertpapiere 1923105 1575117

III Kassenbestand und Giroguthaben 23552 15055

C Rechnungsabgrenzungsposten 7356 9010

D Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

Passiva in Tsd Euro 2015 2016

A Netto-Reinvermoumlgen 3076733 3098587

B Ruumlckstellungen 2034183 2429 274

C Verpfl ichtungen 3137799 3310071

D Rechnungsabgrenzungsposten 15972 16309

E Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

In dieser und in den folgenden Tabellen sind Rundungsdifferenzen moumlglich

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Vermoumlgen

2015 2016

Netto-Reinvermoumlgen in Tsd Euro 3076733 3098587

je Versicherten in Euro 32980 32087

zum Vorjahr je Versicherten - 118 - 27

Davon

Betriebsmittel 1755959 1705756

je Versicherten in Euro 18822 17664

zum Vorjahr je Versicherten - 190 - 62

Ruumlcklagen 946300 1037500

je Versicherten in Euro 10144 10744

zum Vorjahr je Versicherten + 17 + 59

Verwaltungsvermoumlgen inkl Investitionsruumlcklage

374474 355331

je Versicherten in Euro 4014 3680

zum Vorjahr je Versicherten - 42 - 83

Erfolgsrechnung

in Tsd Euro 2015 2016

1 Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds 21313911 22724351

2 Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz 1287826 1709675

3 Erstattungen 42285 51670

4 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 58445 60767

5 Leistungsaufwand 21656712 23109954

6 Verwaltungskosten 1233733 1309365

7 Zinsergebnis 20949 17024

8 Sonstige Einnahmen 8043 7577

9 Sonstige Ausgaben 98417 129891

10 Jahresfehlbetrag (-)Jahresuumlberschuss - 257403 21854

48 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Einnahmen im Detail 2015 2016

Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 22745586 24594001

je Versicherten in Euro 243813 254678

zum Vorjahr je Versicherten + 28 + 45

Davon

Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds

absolut in Tsd Euro 21313911 22724351

je Versicherten in Euro 228467 235317

zum Vorjahr je Versicherten - 29 + 30

Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz absolut in Tsd Euro 1287826 1709675

je Versicherten in Euro 13804 17704

zum Vorjahr je Versicherten ndash + 283

Sonstige Einnahmen absolut in Tsd Euro 143849 159976

je Versicherten in Euro 1542 1657

zum Vorjahr je Versicherten - 154 + 74

Ausgaben im Detail 2015 2016

24572147 Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 23002989

je Versicherten in Euro 246572 254452

zum Vorjahr je Versicherten + 15 + 32

Davon

Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 21656712 23109954

je Versicherten in Euro 232142 239310

zum Vorjahr je Versicherten + 41 + 31

Davon

Aumlrztliche Behandlung absolut in Tsd Euro 4324921 4608482

je Versicherten in Euro 46359 47722

zum Vorjahr je Versicherten + 38 + 29

Zahnaumlrztliche Behandlung ohne Zahnersatz

absolut in Tsd Euro 1450491 1516045

je Versicherten in Euro 15548 15699

zum Vorjahr je Versicherten + 23 + 10

49

Ausgaben im Detail 2015 2016

Zahnersatz absolut in Tsd Euro 361938 363907

je Versicherten in Euro 3880 3768

zum Vorjahr je Versicherten + 18 - 29

Arzneimittel absolut in Tsd Euro 3708728 3988102

je Versicherten in Euro 39754 41298

zum Vorjahr je Versicherten + 54 + 39

Hilfsmittel absolut in Tsd Euro 762963 796889

je Versicherten in Euro 8178 8252

zum Vorjahr je Versicherten + 32 + 09

Heilmittel absolut in Tsd Euro 711308 777475

je Versicherten in Euro 7625 8051

zum Vorjahr je Versicherten + 88 + 56

Krankenhausbehandlung absolut in Tsd Euro 6520595 7003332

je Versicherten in Euro 69895 72522

zum Vorjahr je Versicherten + 25 + 38

Krankengeld absolut in Tsd Euro 1474940 1561341

je Versicherten in Euro 15810 16168

zum Vorjahr je Versicherten + 53 + 23

Fahrkosten absolut in Tsd Euro 374939 410294

je Versicherten in Euro 4019 4249

zum Vorjahr je Versicherten + 96 + 57

Vorsorge- und Rehabilitationsleistungen

absolut in Tsd Euro 306972 317177

je Versicherten in Euro 3290 3284

zum Vorjahr je Versicherten + 51 - 02

Schutzimpfung absolut in Tsd Euro 205930 220120

je Versicherten in Euro 2207 2279

zum Vorjahr je Versicherten + 138 + 33

Fruumlherkennungsmaszlignahmen absolut in Tsd Euro 324596 328676

je Versicherten in Euro 3479 3404

zum Vorjahr je Versicherten + 47 - 22

50 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Ausgaben im Detail 2015 2016

Schwangerscha und Mutterscha

ohne stat Entbindung absolut in Tsd Euro 243622 265110

je Versicherten in Euro 2611 2745

zum Vorjahr je Versicherten + 21 + 51

Behandlungspflege und haumlusliche Krankenpflege

absolut in Tsd Euro 364213 413436

je Versicherten in Euro 3904 4281

zum Vorjahr je Versicherten + 151 + 97

Dialyse absolut in Tsd Euro 136648 143130

je Versicherten in Euro 1465 1482

zum Vorjahr je Versicherten + 64 + 12

Sonstige Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 383907 396438

je Versicherten in Euro 4115 4105

zum Vorjahr je Versicherten + 20 - 02

Praumlvention absolut in Tsd Euro 744643 756656

je Versicherten in Euro 7982 7835

zum Vorjahr je Versicherten + 23 - 18

Verwaltungsausgaben absolut in Tsd Euro 1233733 1309365

je Versicherten in Euro 13225 13559

zum Vorjahr je Versicherten + 99 + 25

Sonstige Ausgaben absolut in Tsd Euro 112545 152828

je Versicherten in Euro 1206 1583

zum Vorjahr je Versicherten - 372 + 312

51

Pflegeversicherung

Vermoumlgensrechnung 2015 2016

Aktiva in Tsd Euro

A Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 102500 110008

II Kurzfristige Geldanlagen 396000 415005

III Kassenbestand und Giroguthaben 286 828

B Rechnungsabgrenzungsposten 25137 37673

523924 563513

Passiva in Tsd Euro

A Reinvermoumlgen 244790 272895

B Verpfl ichtungen 279134 290618

523924 563513

Erfolgsrechnung 2015 2016

in Tsd Euro

1 Beitraumlge 4187123 4471718

2 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 5310 3553

3 Leistungsaufwand der Pfl egeversicherung 1199331 1339563

4 Zahlungen an den Ausgleichsfonds 2826011 2972471

5 Verwaltungskosten 120294 134589

6 Zinsergebnis 108 - 436

7 Sonstige Einnahmen 1 0

8 Sonstige Ausgaben 98 107

9 Jahresuumlberschuss 46807 28105

52 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Leistungsausgaben Pflegeversicherung

Leistungsausgaben in Tsd Euro 2015 2016

Pfl egesachleistung 172597 189955

Pflegegeld 351752 384789

Leistungen fuumlr Pfl egepersonen 63020 68594

Stationaumlre Leistungen 380641 410093

Uumlbrige Leistungen 231321 286132

Leistungsausgaben insgesamt 1199331 1339563

53

Mitglieder- und Versichertenentwicklung

Stichtag Jahresdurchschnitt

01012016 01012017 2015 2016

Mitglieder 7044467 7342157 6874547 7205987

zum Vorjahr +48 +42 +56 +48

Familienangehoumlrige 2433683 2454518 2454552 2450915

Versicherte insgesamt 9478150 9796675 9329099 9656902

zum Vorjahr +35 +34 +46 +35

54 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Der Geschaumlftsbericht der Techniker ndash auch digital

Unter wwwtkdegeschaeftsbericht finden Sie die digitale Ausgabe des TK-Geschaumlftsberichts

Der Geschaumlftsbericht 2016 steht Ihnen auch als PDF zum Download unter wwwpressetkde zur Verfuumlgung

Zu Artikeln die mit diesem Symbol gekennzeichnet sind finden Sie ausfuumlhrliche Videos im digitalen Geschaumlftsbericht

Impressum ndash Verantwortlich fuumlr den Inhalt Techniker Krankenkasse Bramfelder Straszlige 140 22305 Hamburg Telefon 040-69 09-17 83 Internet wwwpressetkde E-Mail pressestelletkde Twitter wwwtwittercomtk_presse

Verantwortlich Prof Dr Volker Moumlws Redaktion Kerstin Grieszligmeier Inga Laboga Texte Kerstin Grieszligmeier Hermann Baumlrenfaumlnger Gabriele Baron Nicole Battenfeld Daniel Burgstaler Dennis Chytrek Jacqueline Dauster Philip Giewer Michaela Hombrecher Inga Laboga Katharina Lemke Natalie Quadbeck Heike Schmedemann Silvia Wirth

Konzept und Gestaltung Christina Bartheidel Produktion Tanja Klopsch Litho Hirte GmbH amp Co KG Hamburg Druck Eversfrank Berlin GmbH Berlin Bilder Andreas Friese Jan Pauls Jan Haas Getty Images

copy Alle Rechte vorbehalten Nachdruck und sonstige Formen der Vervielfaumlltigung ndash auch auszugsweise ndash nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung

Mehr Informationen gibt es online Die digitale Ausgabe des TK-Geschauml sberichts fi nden Sie unter wwwtkdegeschae sbericht

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2010

02

720

17

  • Geschaumlftsbericht 2016
    • Vorwort
      • Dr Jens Baas im Gespraumlch mit13Martina Koederitz
      • Auf das Wesentliche reduziert
      • Interview bdquoDie Technikerldquo schaumlrft13ihren Markenauftritt
      • Kampagne Weil die beste Technik13menschlich ist
      • Position beziehen
      • Digitalisierung Nicht ob sondern wie
      • Interview Digitalisierung aktiv gestalten
      • Die Vermessung der Gesundheitswelt
        • Inhalt
        • 1 Die Techniker
        • 2 Die Technik
          • Thomas Ballast im Gespraumlch mit xbird
          • SmartHealth
          • Smart vernetzt
          • Digitale Versorgung
          • Service digital
          • Interviews Agiles Arbeiten amp Pflege
          • Innovationsfonds neue Wege in der Versorgung
            • 3 Wir Techniker
              • Techniker vernetzenTechniker
              • (Fuumlr) Techniker von morgen
              • Wissenschaft fuumlr Techniker
              • Techniker unterwegs
              • Ehrenamtlich fuumlr die Techniker
              • Interview bdquoStarke Selbstverwaltungldquo
              • Verwaltungsrat konkret
              • Sozialwahl gelebte Teilhabe
                • 4 Die Finanzen
                  • Jahresruumlckblick in Zahlen
                  • Vermoumlgensrechnung
                  • Vermoumlgen
                  • Einnahmen amp Ausgaben
                  • Pflegeversicherung
                  • Leistungsausgaben Pflegeversicherung
                  • Mitglieder- und Versichertenentwicklung
                    • Impressum

28 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

Kunden koumlnnen mit der TK-App unter anderem Ǵ Krankmeldungen und Dokumente an die Techniker uumlbermitteln Ǵ Nachrichten an die Techniker schicken Ǵ TK-Briefe online empfangen Ǵ das TK-Bonusprogramm digital nutzen Ǵ die verschriebenen Medikamente der letzten drei Jahre einsehen

Die TK-App wird kontinuierlich um weitere Funktionen erweitert

Service digital Digitale Angebote erleichtern es Versicherten Gesundheitsshyangelegenheiten flexibel in den Alltag zu integrieren Mit der TK-App und der Entwicklung der elektronischen Gesundheitsakte treibt die Techniker diese digitalen Moumlglichkeiten weiter voran

Die eGA Gesundheitsdaten in der Hand der Versicherten Die elektronische Gesundheitsakte (eGA) wird ein Speicherort fuumlr Dashyten werden den die Versicherten komplett selbst verwalten Jeshyder wird selbst bestimmen was in die Gesundheitsakte kommt und wer darauf zugreifen kann ndash ganz aumlhnlich wie bei einem Bankshyschlieszligfach IBM wird die Akte als Dienstleister zur Verfuumlgung stellen aber selbstverstaumlndlich keinen Zugriff auf die Daten hashyben Auch die Techniker wird als Krankenkasse nur mit Zustimshymung des Versicherten Zugriff bekommen ndash und auf Wunsch die Leistungsdaten zur Verfuumlgung stellen Nutzer koumlnnen dann zum Beispiel mit einem Klick sehen welche verschreibungspflichtigen Medikamente sie in den letzten drei Jahren bekommen haben Diese Liste kann dann jeder selbst um die Medikamente ergaumlnzen die nicht der Verschreibungspflicht unterliegen Auch weitere Dashy

ten soll jeder Versicherte selbst in seine Akte einpflegen koumlnnen Denkbar ist auszligerdem dass Sensordaten etwa von Fitnesstrashyckern direkt in die Akte flieszligen

TK-App Krankmeldungen uumlbermitteln TK-Briefe online empfangen oder Nachrichten an die Techniker schicken Die TK-App bietet viele Funktionen bequem per Smartphone Aufbauend auf der Online-Filiale bdquoMeine TKldquo ergaumlnzt die TK-App das bisherige Service- und Leistungsangebot So ist beishyspielsweise das TK-Bonusprogramm komplett digital nutzbar und die Medikamentenuumlbersicht bietet einen Uumlberblick uumlber die verordneten Medikamente der letzten drei Jahre Besonshyders nutzerfreundlich ist die vereinfachte Interaktion mit der Techniker Dokumente koumlnnen mit dem Smartphone abfotoshygrafiert und sicher uumlbermittelt werden Damit geht die Techshyniker einen weiteren Schritt in Richtung digitaler Krankenkasse

Die TK-App ist fuumlr Kunden der Techniker kostenlos im Apple App Store und bei Google Play downloadbar Die Nutzung der App erfordert ein Smartphone mit dem Betriebssystem iOS oder Andshyroid Weitere Informationen finden Sie auf wwwtkde unter dem Webcode 937842

29

Zusammenarbeit So agil ist die TK Schnell Ziele erreichen statt langwierige Plaumlne abzuarbeiten Aufshygaben teilen statt sie allein zu erledigen als Team entscheiden statt den Chef beschlieszligen zu lassen Die Techniker arbeitet zushynehmend agil Was das im Arbeitsalltag bringt verraten die Orshyganisationsentwicklerin Nadja Stephani die beim Einstieg in dieshyse Arbeitsweise unterstuumltzt und Randolf Sprengnether dessen Team Projekte agil managt

Frau Stephani warum kommt in der TK die agile Arbeitsweise zum Einsatz Stephani Agile Methoden kommen urspruumlnglich aus der Softshywareentwicklung und werden deshalb in unserer IT schon lange genutzt Seit 2016 fuumlhren wir die agile Arbeitsweise aber auch gezielt in anderen Bereichen bei uns ein ndash etwa in der Projektarshybeit oder im Versorgungsmanagement Wir wollen so flexibler werden und gerade bei komplexen Themen unsere Produkte noch enger auf den Kunden abstimmen

Herr Sprengnether was bringen Ihnen agile Techniken Sprengnether Wir nutzen diese Arbeitsweise um unser Intrashynet weiterzuentwickeln Anfangs war es ungewohnt sich als Team taumlglich uumlber den aktuellen Stand unserer Themen auszushytauschen und zusammen zu entscheiden welche Aufgaben geshyrade die wichtigsten sind Inzwischen profitieren wir davon Wir organisieren uns besser konzentrieren uns auf das Wesentliche und bekommen unsere Aufgaben schneller erledigt Und schlieszligshylich haben wir so auch ein staumlrkeres Wir-Gefuumlhl entwickelt denn wir bringen eine Sache gemeinsam voran und identifizieren uns als Team noch staumlrker mit unserer Arbeit

Nadja Stephani und Randolf Sprengnether schaumltzen die Flexibilitaumlt der agilen Arbeitsorganisation

Vernetzte Effizienz in der Pflege Peter Wilhelm leitet das neueste Pflegezentrum der Techniker Im Interview erlaumlutert er wie das Zentrum in die Pflegeinfrastruktur eingebunden arbeitet

Das dritte und somit juumlngste Pflegezentrum der Techniker eroumlffnete im Oktober ndash was wird dort geleistet Wilhelm Wir betreuen in Mainz aktuell mit rund 100 Mitarbeishytern Pflegefaumllle aus Hessen und dem Suumlden Nordrhein-Westfashylens Perspektivisch werden wir aber deutlich wachsen und unseshyre Aufgaben erweitern Wir wollen fuumlr pflegende Angehoumlrige ansprechbar sein und der Bedarf nimmt zu

Was waren die Herausforderungen beim Aufbau Wilhelm Wir haben die neue Infrastruktur im laufenden Betrieb aufgebaut ndash im Vorfeld der groumlszligten Neuerung in der Pflegeversishycherung zum Jahreswechsel in deren Rahmen die Kolleginnen und Kollegen unsere Versicherten umfassend informierten und deren Fragen beantworteten Parallel dazu arbeiteten die erfahshyrenen Kollegen aus den Zentren in Kiel und Dresden die Mitarbeishyter fuumlr den neuen Standort ein so dass das neue Zentrum ab dem Einzugstag eigene Kontingente bearbeiten konnte Das funktioshynierte dank teamuumlbergreifender Arbeit und enger Vernetzung zwischen den Zentren richtig gut

Wie ist das Zentrum in die Pflegeinfrastruktur integriert Wilhelm Ein Groszligteil der fachlichen Kommunikation zwischen Zentren und Unternehmenszentrale laumluft uumlber eine digitale Plattshyform Uumlber dieses Forum tauschen sich die fachlich Verantwortshylichen zentrumsuumlbergreifend zu Themenschwerpunkten wie etwa Pflegedienste oder Hospizbehandlung aus Das ermoumlglicht uns Loumlsungen fuumlr aktuelle Fragen fuumlr alle sichtbar und verbindshylich sowie schnell und effizient in die Praxis zu uumlberfuumlhren

Peter Wilhelm leitet das Pflegezentrum der Techniker in Mainz

30 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

Innovationsfonds neue Wege in der Versorgung

Der Innovationsfonds foumlrdert Versorgungsinnovationen und die Versorgungsforschung in Deutschland und wird vom Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) verwaltet Im Fokus stehen Projekte die verschiedene Sektoren des Gesundheitsshywesens einbeziehen und uumlber die bisherige Regelversorgung hinausgehen um die Versorgung der gesetzlichen Krankenkassen weiterzuentwickeln Im Bereich Versorgung hat die Techniker insgesamt 27 Foumlrderzusagen erhalten Fuumlnf dieser Projekte verantwortet die Techniker als sogenannte Konsortialfuumlhrerin also federfuumlhrend

NetzWerk GesundAktiv ndash laumlnger selbstbestimmt leben Wie koumlnnen aumlltere Menschen moumlglichst lange selbstbestimmt in den eigenen vier Waumlnden leben Das ist die zentrale Fragestellung des NetzWerk GesundAktiv in Hamburg Das Projekt ist ein sektorenshyuumlbergreifendes Hilfs- und Betreuungsnetzwerk im Quartier Es integriert und verbindet bestehende regionale Hilfs- und Versorshygungsangebote mit eigenen Bausteinen und erprobt ein technishysches Assistenzsystem

Im Zentrum steht die koordinierende Stelle (KS) im Hamburger Albertinen-Haus Dort durchlaufen die Teilnehmer Untersuchunshygen und Tests Sie erhalten einen individuellen Unterstuumltzungsshyplan und einen Tablet-PC Je nach persoumlnlichem Bedarf wird der Alltag der Teilnehmer durch Angebote des Projekts unterstuumltzt Der Tablet-PC dient als Kommunikationsplattform So koumlnnen die Teilnehmer etwa per Video mit der KS sprechen oder einen Notruf an die Johanniter-Unfall-Hilfe absetzen In weiteren Ausbaustushyfen sind auch Haussteuerungsfunktionen und eine intelligente Notfallerkennung mit Hilfe von angeschlossenen Bewegungsmelshydern moumlglich

Teledermatologie ndash Hautarztversorgung auf dem Land Wie laumlsst sich mit Hilfe der Telemedizin die Versorgung auf dem Land verbessern Die Dermatologie bietet dafuumlr gute Voraussetzunshygen Denn Hauterkrankungen sind fotografisch gut abbildbar und solche Fotos koumlnnen auf digitalem Weg in angemessener Qualitaumlt versendet werden Das nutzt das Projekt Teledermatoshylogie in Mecklenburg-Vorpommern Bereits heute ist eine flaumlchenshydeckende dermatologische Versorgung von Patienten dort nicht mehr sichergestellt Wartezeiten fuumlr Termine von mehreren Moshynaten sind uumlblich Die Praxen der rund 60 niedergelassenen Hautaumlrzte sind vor allem in den Staumldten konzentriert Das Projekt etabliert ein telemedizinisches Konsil zwischen Haus- und Fachaumlrzten Die Teilnehmer nutzen dabei eine App die Veraumlndeshyrungen der Haut abbildet Anschlieszligend leiten sie die Daten an die Dermatologie der Universitaumltsmedizin Greifswald oder an koshy

operierende niedergelassene Dermatologen weiter Von diesen Experten erhalten sie uumlber die App anschlieszligend eine konsiliarishysche Empfehlung zur weiteren Behandlung Sofern Patienten kurzfristig keinen Termin bei einem Dermatologen erhalten muumlsshysen sie nun nicht zwangslaumlufig eine Klinik aufsuchen Sie koumlnnen sich an ihren bereits behandelnden Hausarzt wenden und werden per Telekonsil trotzdem parallel von Spezialisten beraten oder behandelt

TransFIT ndash luumlckenlos in die Erwachsenenmedizin Zaumlhlt man alle Kinder- und Jugendvorsorgeuntersuchungen (U1 ndash U11 J1 und J2) und empfohlenen zahnaumlrztlichen Kontrolltermine zusamshymen kommt ein Kind bis zum 18 Geburtstag auf etwa 43 regushylaumlre Arztbesuche Allerdings ist die Versorgung in der sogenannshyten Transitionsphase der Uumlbergangsphase vom Jugendlichen zum Erwachsenen oft luumlckenhaft Besonders kritisch ist dies bei Kindern und Jugendlichen mit chronischen Erkrankungen wenn der bis dato behandelnde Kinderarzt mit der Volljaumlhrigkeit nicht mehr zustaumlndig ist

Diese Luumlcke will das Projekt TransFIT schlieszligen TransFIT steht fuumlr Fruumlhintervention zur Vorbereitung und Begleitung des Transitishyonsprozesses aus der Kinder- und Jugendmedizin in die Erwachshysenenmedizin Basierend auf dem regional bereits erfolgreichen Berliner TransitionsProgramm (BTP) sollen zeitliche Verzoumlgerunshygen waumlhrend des Arztwechsels durch ein telemedizinisch arbeishytendes Fallmanagement bundesweit vermieden werden Fallmashynager begleiten die Jugendlichen ab 12 Jahren und bereiten sie auf den Uumlbergang vor Ausgangspunkt ist ein ausfuumlhrliches Geshyspraumlch des Kinderarztes sowie daran anknuumlpfend eine systemashytische Einschaumltzung inwieweit bei den Jugendlichen Bedarf fuumlr eine spezifische Unterstuumltzung in der Uumlbergangsphase besteht Neben der kontinuierlichen telemedizinischen Begleitung komshymen sogenannte Transitionsschulungen zum Einsatz die die Faumlhigkeiten der jugendlichen Patienten zum eigenstaumlndigen Mashynagement ihrer chronischen Erkrankungen verbessern

31

VERO ndash Die Versorgung von Menschen mit Rheuma optishymieren Rheumatoide Arthritis ist eine haumlufige chronische Gelenkerkrankung an der Schaumltzungen zufolge etwa 800000 Menschen in Deutschland leiden Mit dem Projekt VERO sollen Versorgungsqualitaumlt und Versorgungseffizienz bei der Theshyrapie verbessert werden indem die Arzneimitteltherapie opshytimiert wird

Bisher wird die Erkrankung unter anderem mit hochwirksamen entzuumlndungshemmenden Medikamenten und haumlufig auch mit Schmerzmitteln behandelt Seit mehreren Jahren sind fuumlr diese Indikation nun auch sogenannte Biologika verfuumlgbar Arzneimitshytel durch die immer mehr Patienten beschwerdefrei leben koumlnshynen Sind die Symptome abgeklungen und ist die Krankheitsaktishyvitaumlt gering koumlnnen die Medikamente reduziert oder sogar ganz abgesetzt werden In diesen Faumlllen spricht man von bdquoDeeskalatishyonldquo Bislang geschieht das in der Therapie der rheumatoiden Arshythritis nur selten VERO zielt darauf ab dass nur das notwendige Maszlig an Arzneimitteln zum Einsatz kommt und leistet somit auch einen Beitrag zur Erhoumlhung der Arzneimitteltherapiesicherheit

Mit VERO wird erstmals in Deutschland die schrittweise Deeskashylation von Menschen mit rheumatoider Arthritis systematisch in der Versorgungsrealitaumlt umgesetzt und evaluiert Dies geschieht im engen Austausch zwischen Arzt und Patient Ziel ist es den Patienten eine passgenaue Therapie anzubieten Neben einer engmaschigen Krankheitskontrolle soll vor allem das Selbstmashynagement des Patienten gestaumlrkt werden

LeIKD ndash Orientierung zur Gesundheit Diabetes Mellitus Typ 2 und Koronare Herzkrankheit bringen erhoumlhte kardiovaskulaumlre Risikofaktoren mit sich erhoumlhen also das Risiko etwa einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden Gesundheitsorienshytiertes Verhalten kann diese Risikofaktoren senken Dafuumlr ist jedoch ein veraumlnderter Lebensstil notwendig Auf diesem Weg begleitet das Programm LeIKD betroffene Hochrisikopatienten mit einem individuell abgestimmten Bewegungs- und Ernaumlhshyrungsprogramm Dabei kommen Aktivitaumlts- und Pulsmesser eine Kommunikations-App und bestehende Gesundheitsproshygramme der Techniker zum Einsatz Zudem werden Hausaumlrzte Diabetologen Kardiologen Ernaumlhrungs- und Physiotherapeushyten eingebunden

Alle Projekte in der Uumlbersicht wwwtkde Webcode 935240

Versorgungsforschung zehn Foumlrderzusagen Lassen sich unerwuumlnschte Neben- und Wechselwirshykungen von neu zugelassenen Praumlparaten mithilfe von Routinedaten fruumlhzeitig erkennen Wie muss ein Fehshylerberichts- und Lernsystem fuumlr die Arztpraxis ausseshyhen damit es auch tatsaumlchlich genutzt wird und die ambulante Behandlung sicherer macht Warum wershyden Patienten mit Brustschmerzen in bestimmten Reshygionen Deutschlands besonders oft per Linksherzkashytheter untersucht Das sind einige der Fragen denen die Techniker mit Partnern wie Universitaumlten und anshyderen Forschungseinrichtungen in insgesamt zehn Versorgungsforschungsprojekten auf den Grund geht

Die zehn Projekte haben Anfang 2017 vom Innovatishyonsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses Foumlrderzusagen in Houmlhe von 125 Millionen Euro erhalshyten Bei sieben der zehn bewilligten Projekte ist das WINEG das wissenschaftliche Institut der TK fuumlr Nutshyzen und Effizienz im Gesundheitswesen Konsortialshypartner

Bei einigen der Projekte geht es auch darum zu untershysuchen wie wirksam bestimmte Arzneimittel sind Mit Blick auf risikobehaftete Medikamente in der Schwanshygerschaft wird das WINEG beispielsweise eine neue wissenschaftliche Methodik entwickeln um mithilfe von Routinedaten bekannte Risiken systematisch zu uumlberpruumlfen weiter zu erforschen und bislang noch unshybekannte Risiken zu entdecken Um wichtige genetishysche Risikofaktoren bei der Arzneimitteltherapie zu identifizieren wird das WINEG ebenfalls Routinedaten analysieren und zudem mit pseudonymisierten Befrashygungsergebnissen verknuumlpfen

32 Geschaumlftsbericht 2016 Wir Techniker ndash

Wir Techniker Wie werden wissenschaftliche Ergebnisse praktisch nutzbar Wie kann man Eltern chronisch kranker Kinshyder unterstuumltzen Uumlber 13000 Mitarbeiter arbeiten nach dem Prinzip bdquovon Technikern fuumlr Technikerldquo

33

Von Technikern fuumlr Techniker

Wir Techniker das sind uumlber 13000 Menschen die sich in ganz Deutschland nicht nur um die Anliegen von rund 98 Millionen Versicherten kuumlmmern sondern auch daran arbeiten die Angebote der Techniker stets in deren Sinne zu verbessern

Das beginnt beim Austausch mit den Versicherten fuumlr den untershyschiedliche Wege offen stehen

die wir Techniker stets ausbauen ndash von Anruf bis App Wir sorgen dafuumlr dass dieshyse Kommunikationspfade zuverlaumlssig schnell und effizient funktionieren und sich stets den Wuumlnschen der Versichershyten entsprechend weiterentwickeln

Wir Techniker stehen nicht nur mit Vershysicherten im permanenten Dialog sonshydern sind unterwegs um auf relevanten Foren in Sachen Versorgung Service oder Wissenschaft unsere Standpunkte und Innovationen vorzustellen aber auch Impulse aufzunehmen und zu deshybattieren Zu diesen Innovationen gehoumlshyren auch Angebote fuumlr Techniker von morgen vom Peer-to-Peer-Projekt in Sachen digitale Kompetenz fuumlr Schuumller bis zur Lern-App fuumlr unsere Auszubilshydenden

Auch das Thema Patientensicherheit ist fuumlr uns Techniker ein zentrales Anlieshygen Wie hier wissenschaftliche Inforshymationen fuumlr Versicherte unmittelbar praktisch nutzbar werden zeigt beishyspielsweise ein digitales Informationsshypaket uumlber Multiressistente Erreger (MRE) Fuumlr den Bruumlckenschlag zwischen wissenschaftlicher Forschung und anshywendbarem Wissen sorgen die Technishyker des Wissenschaftlichen Instituts der TK fuumlr Nutzen und Effizienz im Geshysundheitswesen (WINEG)

Das Prinzip bdquovon Technikern fuumlr Technishykerldquo setzt jedoch kein Hauptamt voraus Das beweisen die ehrenamtlichen Mitshyglieder des Verwaltungsrats Im houmlchsshyten Gremium der Techniker treffen sie alle Entscheidungen von grundsaumltzlicher Bedeutung kontrollieren im Sinne der Versicherten Vorstand und Verwaltung und legen zusaumltzliche Leistungen fest

34 Geschaumlftsbericht 2016 Wir Techniker

34 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker ndash

Techniker vernetzen Techniker Wer mit der Techniker in Kontakt treten will hat viele Moumlglichkeiten ndash von mobil bis postalisch Fuumlr Tempo bei der Vernetzung von uumlber 13000 Technikern und rund 98 Millionen Versicherten sorgen unter anderem diese Techniker

Postmanagement Fuumlr Dirk Stejskal beshydeutet Technikergeist in der taumlglichen Arbeit bis ins Detail ausgefeilte Qualitaumlt mit Houmlchstgeschwindigkeit zu verbinden Der gelernte Drucker arbeitet im Druckshyzentrum der Techniker wo 2016 rund 32 Millionen Brief-Sendungen produziert und versendet wurden Dort zaumlhlen houmlchste Datenschutzstandards technische Akkushyratesse und feste Zeitfenster

Dass alle Kunden so schnell wie moumlglich ihre Briefe erhalten dafuumlr sorgen neben Dirk Stejskal und seinen Kollegen zwei der modernsten Inkjetbasierten Rollen-Dishygitaldrucksysteme sowie drei Hochleisshytungskuvertiermaschinen bdquoWas die Kolleshyginnen und Kollegen an den Schreibtischen bundesweit verschicken wollen wird hier gedruckt kuvertiert und bis zum Versand fertig gemacht Uumlber den ganzen Prozess koumlnnen wir exakt verfolgen welcher Brief gerade wo ist ob alle notwendigen Forshymulare oder Beipacks enthalten sind und im Fall der Faumllle beschaumldigte Briefe sofort automatisch nachproduzierenldquo erlaumlutert der Operator Pro Stunde nehmen bis zu 23000 Standardbriefsendungen den Weg von der Druckdatei bis ins Kuvert denn rein rechtlich beduumlrfen viele Anliegen noch der klassischen Briefform

Cockpit Anne de Wilde und Florian Werg uumlberblicken als Workforce-Manager im soshygenannten Cockpit des Bereichs Kundenservice der Techniker den Groszligteil der Kundenshyanliegen Ob per Anruf E-Mail Chat oder Brief ndash das Cockpit-Team sorgt dafuumlr dass Kunden die Techniker gut erreichen und schnell eine Antwort erhalten Mittels Prognosen und Planung wird der Einsatz der Kollegen in den Servicezentren nah am Bedarf geplant und gesteuert

Im Schnitt verteilt das Cockpit so taumlglich uumlber 30000 Anrufe uumlber 2000 E-Mails uumlber 700 Chats und uumlber 7500 Anliegen auf dem Postweg bdquoDie Aufgabe ist komplex weil sie viele verschiedene Kanaumlle umfasst und wir saisonale Schwankungen ebenso wie zum Beispiel ungeplante Abwesenheiten bei den Kollegen abfedern muumlssenldquo erlaumlutert Florian Werg bdquoWir arbeiten hier mit vielen verschiedenen Techniken steuern diese so aus dass der Service stimmt Technikergeist ist besonders gefragt wenn eine dieser Techniken einmal ausfaumlllt Dann gilt es flexibel und schnell eine Loumlsung zu finden damit die Kunden dennoch schnell eine Antwort erhaltenldquo erklaumlrt Anne de Wilde bdquoUns motiviert es wenn wir die besten Voraussetzungen fuumlr die Kolleginnen und Kollegen im direkten Kundenshykontakt schaffen koumlnnenldquo

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SoVerMaFacunterdeFra

FuumlrdezusRuumlvorabwaauc

App Der erste Arbeitstag von Matthias Robbers fiel auf den Startschuss eines Projekts das Versicherten der Techniker neue Kommunikationswege zum Service ihrer Kasse ermoumlglicht Der Android-Entshywickler ist Teil des Teams das die TK-App umsetzt hat deren Weg von der Planung bis in den Google Play Store gefuumlhrt und arbeitet mit seinen Kollegen daran die Anshywendung stetig zu verbessern und weiteshyre Features fuumlr die Nutzer anzubieten

bdquoMich motiviert vor allem die Chance uumlber die App so vielen potenziellen Nutzern den Alltag zu erleichtern Heute ist es fuumlr viele Menschen alltaumlglich alles per Smartshyphone von unterwegs zu erledigen Das gilt jetzt auch fuumlr Anliegen an die Technishyker etwa Dokumente zu uumlbermittelnldquo ershylaumlutert Robbers Das Entwicklerteam arshybeitet beim weiteren Ausbau der App agil steht im Austausch mit den Nutzern und bindet Ruumlckmeldungen direkt in die aktushyelle Entwicklung mit ein Fuumlr Robbers geshyhoumlrt das zum Technikergeist bdquoEs geht darum einzelne Funktionen weiter zu entshywickeln dabei aber immer das groszlige Ganshyze und den Nutzen fuumlr den Versicherten im Blick zu habenldquo

ziale Netzwerke Auch die sozialen Netzwerke stehen den sicherten der Techniker zum Austausch offen Social Media nagerin Sandra Ebenau haumllt Versicherte mit ihren Kollegen auf ebook Twitter amp Co auf dem Laufenden bdquoDabei stimmen wir

s eng mit allen ab die fuumlr die Techniker kommunizierenldquo erlaumlushyt Ebenau Zum Job gehoumlrt auch das Community Management nn auf diesen Kanaumllen erreichen die Techniker auch zahlreiche gen und Anliegen von Versicherten und anderen Usern

schnelle Antworten arbeitet das Social Media Team eng mit n Kolleginnen und Kollegen aus dem Servicezentrum Hamburg ammen Dort arbeiten Ingo Kaiser und seine Kollegen an den

ckmeldungen an die Versicherten Neben Tempo zaumlhlt dabei allem inhaltliche Flexibilitaumlt bdquoDie Themen sind vielfaumlltig und

wechslungsreich und reichen von Krankengeld bis zur Sozialshyhlldquo erlaumlutert Ingo Kaiser Antworten gibt es rund um die Uhr h wenn die meisten Anfragen tagsuumlber eintreffen bdquoOumlffentlich

sichtbar informieren wir aber nur allgemein ndash wenn fuumlr eine Ausshykunft persoumlnliche Angaben noumltig sind vernetzen wir die Versishycherten mit dem richtigen Ansprechpartnerldquo so Kaiser

36 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

(Fuumlr) Techniker von morgen Die Techniker engagiert sich mit innovativen Projekten fuumlr die Gesundheit und Zukunft junger Versicherter und ihrer Familien ndash und mit Angeboten fuumlr Auszubildende der Techniker die 2016 besonders erfolgreich waren

Sicher durch die digitale Welt Generation bdquoKopf untenldquo Neun von zehn Zwoumllfjaumlhrigen besitzen ein Smartphone drei Stunden pro Tag verbringen sie durchschnittlich online Die digitale Welt gehoumlrt laumlngst zum Alltag im Kinderzimshymer Mit den Moumlglichkeiten des Internets und der Sozialen Medien ist jedoch auch die Anzahl der Risiken gestiegen bdquoNeue Phaumlnomene wie Cybermobbing oder Inshyternetsucht belasten immer mehr die Psyshyche von Kindern und Jugendlichen Wir haben gemeinsam mit dem Verein Condrobs das Praumlventionsprojekt Netzshygaumlnger 30 gestartet damit Kinder fruumlh lernen sich in der digitalen Welt zurechtshyzufindenldquo sagt Christian Bredl Leiter der TK-Landesvertretung Bayern Netzgaumlnger 30 unterstuumltzt Schuumller darin Gefahren in der digitalen Welt zu erkennen zu vermeishyden und einen maszligvollen Umgang mit dem Internet zu entwickeln Die Jugendlishychen lernen ihr eigenes Verhalten in der digitalen Welt kritisch zu reflektieren

Das Besondere bei Netzgaumlnger 30 Nicht Lehrer vermitteln die Inhalte sondern Schuumller Neunt- und Zehntklaumlssler wershyden zu sogenannten bdquoPeersldquo ausgebildet und geben ihr Wissen in Workshops an die juumlngeren Schuumller weiter Die Aumllteren haben Vorbildfunktion koumlnnen jedoch gleichzeitig auf Augenhoumlhe mit den Fuumlnft- und Sechstklaumlsslern kommunizieshyren Netzgaumlnger 30 ist 2016 mit zwoumllf Schulen im Muumlnchener Raum gestartet und wird weiter ausgebaut Mehr zum Projekt unter wwwtkde Webcode 815146

92 der Zwoumllfjaumlhrigen besitzen ein Smartphone

(JIM-Studie 2015)

Digitale Hilfe fuumlr Eltern kranker Kinder Experten schaumltzen dass fast jedes sechsshyte Kind in Deutschland chronisch krank ist Dabei wird die Belastung sehr untershyschiedlich empfunden die ein an Asthma Diabetes oder Mukoviszidose erkranktes Kind fuumlr Eltern und Geschwister mit sich bringt Nicht wenigen bereitet die staumlndishyge Sorge schlaflose Naumlchte und setzt sie dauerhaft unter Stress Ein Projekt der Techniker in Baden-Wuumlrttemberg und des Universitaumltsklinikums Ulm moumlchte Familishyen niederschwellige Hilfe anbieten bevor sie psychisch an ihre Grenzen stoszligen

bdquoBEcKIldquo steht fuumlr Beratung von Eltern chronisch kranker Kinder im Internet

Mit dem neuen Programm will die Technishyker Eltern gezielt bei der Bewaumlltigung der Erkrankung ihres Kindes unterstuumltzen Teilnehmen koumlnnen Eltern deren an Asthshyma erkranktes Kind im Disease-Manageshyment-Programm (DMP) eingeschrieben ist Die Teilnehmer treten mit ihrem Berashyter uumlber die gesicherte Plattform der Ulshymer Onlineklinik in Kontakt Uumlber einen Zeitraum von sechs bis zwoumllf Wochen wershy

den dann anhand von Schreibaufgaben die Themenfelder Krankheitsmanageshyment Angstbewaumlltigung und Selbstfuumlrshysorge bearbeitet

Diese Form der sogenannten internetshybasierten psychologischen Intervention hat den Vorteil dass die Teilnehmer von einem persoumlnlichen Therapeuten indivishyduell betreut werden gleichzeitig durch die online-Kommunikation aber keine festen Termine eingehalten werden muumlssen

37

Per Lern-App zum Profi bdquoTKlerin19 fordert Dich zu einem Duell herausldquo Wenn Caren Koshyziol eine Nachricht mit diesem Betreff von Kollegin Vivian Slotshyta bekommt ist ihr ganzes Fachwissen gefragt Die beiden Auszubildenden aus dem Fachzentrum Krankengeld in Karlsrushyhe treten uumlber ihre Smartphones gegeneinander im Quiz an Die Fragen kommen dabei aus 47 verschiedenen Themengeshybieten rund um die Inhalte aus drei Ausbildungsjahren Die beishyden nutzen eine Lern-App die die Techniker fuumlr ihre aktuell rund 800 Auszubildenden entwickelt hat

Und so funktioniert die App Wer sich einloggt waumlhlt zunaumlchst einen Gegner aus und entscheidet sich fuumlr eine Themenkateshygorie Dann gilt es in jeweils 30 Sekunden fuumlnf Fragen zu beshyantworten Danach ist der Gegner dran

TK-Auszubildende ist Deutschlands Beste Kundenservice Leistungsangebot digitale Initiativen ndash alles was die Techniker auszeichnet verdankt sie ihren Mitarbeitern den Technikern Damit diese auch in Zukunft den Grundstein fuumlr den Erfolg legen hat die Ausbildung bei der Techniker einen besonders hohen Stellenwert Das Ergebnis Jedes Jahr zaumlhlen TK-Azubis zu den Besten der Branche 2016 etwa haben 77 der insgesamt 248 bdquoNachwuchs-Technikerldquo des Abschlussjahrshygangs ihre Pruumlfungen mit der Note 1 bestanden

In diesem Jahr machte eine Auszubildende die Techniker besonshyders stolz Kira Trefon ndash mittlerweile Kundenberaterin im Sershyvicezentrum Gelsenkirchen ndash hat ihre Ausbildung zur Kauffrau im Gesundheitswesen als beste in ganz Deutschland abgeshyschlossen bdquoAls ich erfuhr dass ich Bundesbeste bin konnte ich es zuerst nicht glauben und habe mich natuumlrlich sehr gefreut Vor allem dass sich die rund viermonatige Vorbereitung auf die Pruumlfungen ausgezahlt hatldquo so die 22-Jaumlhrige die haumlufig geshymeinsam mit ihren Azubi-Kollegen gelernt hat

Kira Trefon ist Kundenberaterin im Serviceshyzentrum Gelsenkirchen

38 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

Zehn Jahre WINEG Bekommen Patienten die Behandlung die den wissenschaftlichen Erkenntnissen entspricht Welche Effekte haben neue Versorgungsmodelle Wie wirken sich gesundheitspolitische Entscheidungen auf die Versicherten aus Das sind einige der Fragen denen das wissenschaftliche Institut der TK fuumlr Nutzen und Effizienz im Gesundshyheitswesen (WINEG) seit zehn Jahren auf den Grund geht

Die Entscheidung der Techniker mit der Institutsgruumlndung 2006 eigene wissenshyschaftliche Expertise aufzubauen hat sich als vorausschauend und innovativ erwiesen Die praxisnahe Versorgungsforschung des WINEG liefert evidenzbasierte Grundlagen und Transparenz fuumlr wichtige Entscheidungen der Techniker aber auch fuumlr das Gesundheitsweshysen insgesamt Im Mittelpunkt der Forschungsarbeit steht der Versorgungsbedarf der Versicherten und die Frage wie sich auf der Basis neuester Erkenntnisse eine effektishyve und qualitativ hochwertige Gesundheitsshyversorgung weiterentwickeln laumlsst

shy

Wissenschaft fuumlr Techniker

Wie Versicherte direkt von wissenschaftlicher Expertise profitieren zeigt ein Informationspaket zu multiresistenten Keimen Die Mitarbeiter des Wissenschaftlichen Instituts der TK (WINEG) forschen im Dienst der Versicherten

Patientensicherheit ndash profitieren von der Wissenschaft Wer Gesundheitsinformationen sucht fragt heutzutage immer oumlfter bdquoDr Googleldquo Doch wie serioumls sind die Inhalte die man im Internet findet Wer sich informieren und selbstbestimmt im Gesundheitsshywesen zurechtfinden will braucht verlaumlssliche wissenschaftlich gepruumlfte Erkenntnisse in verstaumlndlicher Form Die Techniker unshyterstuumltzt deshalb ihre Versicherten und foumlrdert deren Gesundshyheitskompetenz mit evidenzbasierten Informationen zu relevanshyten Themen etwa mit einem Informationspaket zu multiresistenten Keimen (MRE)

Die Erreger treten immer haumlufiger auf zugleich verlieren gaumlngige Antibiotika ihre Wirksamkeit gegen sie Die bislang schaumlrfste Wafshyfe gegen bakterielle Infektionen wird also stumpfer ndash ein Problem das auch die Politik weltweit aufruumlttelt Dabei ist man sich einig dass eine wirksame Infektionspraumlvention nur mit Hilfe der Patienshyten gelingen kann Die Techniker leistet einen Beitrag und klaumlrt mit einem digitalen Informationspaket auf wie Menschen einer Infektion vorbeugen koumlnnen

Katharina Rubin vom WINEG dem wissenschaftlichen Institut der TK bdquoWir haben fuumlr unsere Kunden multimedial aufbereitet was das fuumlr den Einzelnen bedeutet und wie er sich in seinem privaten Umfeld aktiv daran beteiligen kann dass sich MRE nicht weiter ausbreiten ndash auf Reisen in der Kuumlche im Krankenhausldquo Zum Inshyformationspaket gehoumlren auch ein Erklaumlrfilm und ein Online-Test um das eigene MRE-Risiko zu ermitteln Rubin bdquoNicht jede Erkranshykung verlangt ein Antibiotikum Gegen Viren ist es machtlos Der sorgsame Umgang mit Antibiotika hilft Resistenzen zu vermeishydenldquo Auch Patienten die notwendige Antibiotika zu fruumlh absetshyzen oder in geringerer Dosis als verordnet einnehmen tragen zur Resistenzbildung bei

Die Techniker hat auch ihre Vertragspartner in den Blick genomshymen Sie unterstuumltzt die bdquoAktion Saubere Haumlndeldquo die die Haumlndeshydesinfektion in Krankenhaumlusern verbessert und dadurch hilft Klinikinfektionen zu vermeiden Angesichts von jaumlhrlich rund 19 Millionen Krankenhausfaumlllen ein relevanter Faktor Das Informatishyonspaket online wwwtkde Webcode 889772

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bdquoDie Zukunft aufhalten weil man Angst davor hat ndash das hat noch nie funktioniertldquo

Dr Jens Baas

Techniker unterwegs Von der Zukunft des Gesundheitssystems bis zur Zukunft der Fuumlhrung im Unternehmen ndash Techniker pflegen den Austausch uumlber das Gesundheitssystem hinaus

Pathfinder leading the Future Sieben CEOs sieben prominente Vorshydenker und 800 bdquoYoung Leadersldquo fuumlhshyrender deutscher Unternehmen ndash geshymeinsam widmeten sie sich beim Pathfinder am 1 Mai 2016 einen ganshyzen Tag lang den draumlngendsten Fragen unserer Zeit und machten so den bdquoTag der Arbeitldquo zum bdquoTag des Nachdenshykensldquo Mit dabei Daimler-Chef Dr Dieter Zetsche Deutsche Bank-Vorstand Juumlrshygen Fitsche Joe Kaeser CEO von Sieshymens und TK-Chef Dr Jens Baas

Mit 100 Nachwuchsfuumlhrungskraumlften der Techniker reiste er nach Berlin um gemeinsam zu diskutieren worauf es in Unternehmen von morgen ankommt Das Ziel des Zukunftsgipfels des Hanshydelsblatts jungen Fuumlhrungskraumlften den Anstoszlig zu geben eigene und auch unshy

bequeme Wege zu gehen Im Mittelshypunkt des gemeinsamen Vortrags des TK-Chefs mit dem Informatiker und Kuumlnstler Professor Dr Juumlrgen Schmidshyhuber stand das Thema bdquoResponsibility ndash und wie Big Data die Medizin revolutishyonieren wirdldquo

Z2X ein Wochenende mit Visionaumlren Das Portal Zeit Online lud anlaumlsslich seines Gesundheitssystem kennenzulernen norieren wenn Versicherte etwas fuumlr 20-jaumlhrigen Bestehens im September 500 Im Workshop bdquoApp jetzt gesundldquo den ihre Gesundheit tun und dies mit digitashybdquoTwentysomethingsldquo also 20 - bis 29-Jaumlh- Thomas Heilmann Experte der Technishy len Daten belegen Die Teilnehmer disshyrige nach Berlin zu einem bdquoFestival der ker fuumlr digitale Versorgung leitete ging kutierten teils sehr kontrovers uumlber Visionaumlreldquo ein Die Techniker war als Part- es um den Einsatz von Fitnesstracker- Datensicherheit Vor- und Nachteile des ner dabei um die Ideen der sogenannten daten in der gesetzlichen Krankenversi- Solidarsystems und Bonus-Malus-Pro-Millennials fuumlr ein smartes und innovatives cherung Sollen Krankenkassen hoshy gramme

MEDICA Gesundheitsmarkt von morgen Lebende menschliche Zellstrukturen tropshyfen auf eine Unterlage bilden kleine Kreise und formen sich schlieszliglich zu einer dreishydimensionalen menschlichen Ader die sich sogar verzweigt ndash die Fachmesse MEshyDICA 2016 gab Einblick was sich in nur zwoumllf Monaten im internationalen Geshysundheitsmarkt entwickelt hat Zentrales Thema die Digitalisierung als der Innovashytionstreiber Auf dem Podium des ECON-Forums der Techniker diskutierten

Vertreter aus Politik Medien und Wissenshyschaft die Frage wie sich die Chancen der Digitalisierung auf das deutsche Gesundshyheitssystem uumlbertragen lassen In der Disshykussion waren sich der digitale Vordenker Sascha Lobo und Dr Jens Baas Vorshystandsvorsitzender der Techniker einig dass die breite Nutzung individueller Dashyten kuumlnftig nachgefragt werden wird Desshyhalb muumlsse man aktiv gestalten statt auf die Angebote milliardenschwerer US-Konshyzerne zu warten Die Techniker unterwegs auf der Fachmesse MEDICA

40 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

Ehrenamtlich fuumlr die Techniker

Der Verwaltungsrat ist das houmlchste Entscheidungsgremium der Techniker ndash seine 30 Mitglieder und ihre Stellvertreter leisten als Selbstverwaltung diese verantwortungsvolle und anspruchsshyvolle Aufgabe ehrenamtlich Der Verwaltungsrat setzt sich pashyritaumltisch aus je 15 Versicherten- und 15 Arbeitgebervertretern zusammen Ihre Legitimation erhalten die Selbstverwalter uumlber die alle sechs Jahre stattfindende Sozialwahl

Mit dieser Legitimation treffen die Ehrenamtlichen alle Entshyscheidungen die fuumlr die Techniker von grundsaumltzlicher Bedeushytung sind Auszligerdem entscheidet der Verwaltungsrat uumlber Satzungsleistungen von denen die Versicherten ganz unmitshytelbar profitieren So erleichtert eine im Juli verabschiedete Satzungsleistung zur Kostenuumlbernahme des innovativen Flash Glucose Messsystems insulinpflichtigen Diabetikern den Alltag Per Scanner koumlnnen sie ihren Blutzuckerwert bdquounblutigldquo und schmerzfrei ermitteln Dazu wird ein Sensor ins Unterhautfettshygewebe eingesetzt

Die Verwaltungsraumlte beschlieszligen zudem den Haushalt der Techniker ndash und den kassenindividuellen Zusatzbeitrag Der liegt bei der Techniker fuumlr 2017 mit 10 Prozent unter dem Durchschnitt der gesetzlichen Krankenversicherung

Austausch mit Entscheidungstraumlgern Daruumlber hinaus pflegen die gewaumlhlten Verwaltungsraumlte den Austausch mit Vertretern aus Politik und Gesundheitswesen Die Bundesshywahlbeauftragte fuumlr die Sozialversicherungswahlen Rita Pashywelski bekraumlftigte als Gastrednerin die Relevanz von Selbstshyverwaltung und Sozialwahl Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis (SPD) nahm vor den Ehrenamtlichen unter anderem zum Selbstverwaltungsstaumlrkungsgesetz Stellung Frank Plashyte Praumlsident des Bundesversicherungsamtes stellte dem Verwaltungsrat die Arbeit der Aufsichtsbehoumlrde vor EU-Exshyperte Guumlnter Danner erlaumluterte dem Gremium aktuelle Frashygen des europaumlischen Sozialrechts

Selbstverwaltung bedeutet Selbstgestaltung Die Ehrenamtlichen beziehen auch zu relevanten politischen Fragen Position Den Standpunkt des Gremiums zur Bundestagswahl 2017 finden Sie auf wwwtkde

Uumlbrigens Die Sitzungen des Verwalshytungsrats sind oumlffentlich Zudem informiert der Verwaltungsrat auf wwwtkde (Webcode 139012) in Text Bild und Video uumlber den Inhalt der Sitzungen

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bdquoWir wollen eine starke Selbstverwaltungldquo

Dieter F Maumlrtens und Dominik Kruchen sind die alternierenden Vorsitzenden des Verwaltungsrats Der Vorsitz wechselt jaumlhrlich zum 1 Januar

Wie arbeitet die Selbstverwaltung der Techniker

Dominik Kruchen Die Rolle des Verwaltungsrats laumlsst sich

durchaus mit der des Aufsichtsrats in Unternehmen vergleichen Selbstverwalter tragen eine enorme Verantwortung mit der Beshysonderheit dass wir diese Aufgabe ehrenamtlich uumlbernehmen Die Selbstverwaltung bestimmt den Kurs der Kasse uumlbt eine Konshytrollfunktion aus und trifft zentrale Entscheidungen ndash dabei ist

sie den Beitragszahlern verpflichtet

Dieter F Maumlrtens Entscheidungen von solcher Tragweite beshynoumltigen ein solides Fundament ndash das leisten bei der Techniker die

Fachausschuumlsse deren Mitglieder sich mit teilweise hochkompleshyxen Sachverhalten auseinandersetzen um die Beschluumlsse des

Gremiums vorzubereiten

Wie beurteilen Sie aktuell die Rolle der Selbstverwaltung im

Gesundheitssystem

Kruchen Die Selbstverwaltung ist eine tragende Saumlule des

deutschen Gesundheitssystems Auch der internationale Vershygleich belegt eindrucksvoll ndash etwa mit Blick auf die Situation in

Suumldeuropa ndash wie krisensicher und stabil dieses etablierte System

ist das eben nicht vollstaumlndig vom Staat abhaumlngig ist

Maumlrtens Obwohl sich diese Errungenschaft permanent beshywaumlhrt gibt es immer wieder Versuche ihre Autonomie und somit

auch die Handlungsfaumlhigkeit dieses Stabilitaumltsfaktors einzushyschraumlnken die Vorstoumlszlige der Politik zum sogenannten Selbstvershywaltungsstaumlrkungsgesetz sind hier nur ein Beispiel Hier gilt es

klare Kante zu zeigen und diese tragende Saumlule entschieden zu

verteidigen

Unikosmos Award Zukunft der Notfallmedizin In den rund 1200 Notaufnahmen in Deutschland zaumlhlt im Alltag oft jede Sekunde Wie diese Einheiten organisiert sind stellt die Weichen fuumlr den Behandlungserfolg Die Absolventin der APOLLON Hochschule der Gesundheitswissenschaft in Bremen Anna Christina Houmlrster widmete ihre Abschlussarbeit der Frage nach Prozessen und Qualitaumltsmanagement in Notaufnahmen Fuumlr ihre Analyse erhielt sie im Rahmen einer Verwaltungsratssitzung den Unikosmos Award 2016 den die Hamburger Presseagentur Public Address und die Techniker fuumlr innovative Konzepte von Nachwuchswissenschaftlern verleihen Perspektivisch stellt die Wissenschaftleshyrin auch die Frage wie das systematische Erfassen von Qualitaumltsfaktoren und der Aufbau eines nationalen Notaufnahmeregisters die Versorgungsqualitaumlt verbessern kann

42 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker Der Verwaltungsrat aktuell Auch 2017 stehen die Mitglieder des Verwaltungsrats zur Wahl Nach der Wahl konstituiert sich das Gremium am 29 September 2017 Hier finden Sie die aktuelle Mitgliederliste und die aktuell vertretenen Listen

Die Mitglieder des aktuellen Verwaltungsrats

Arbeitgebervertreter Dominik Kruchen Duumlsseldorf Alternierender Vorsitzender

Heiner Boumlgemann Bremen Rainer Bruns Nordstrand Uwe Buszligmeier Greven Joachim Feldmann Bremen Helmut Fitzke Woggersin Wilfried Grunau Edewecht-Friedrichsfehn Joumlrg Henschen Bremen Klaus H Kober Rheinmuumlnster Udo Nicolay Moumllln Mirko Knappe Hamburg (seit 01012017) Johannes Seiboldt Nidda Rainer Tietz Bottrop Roland Unzeitig Wettmershagen Bernd Wegner Riegelsberg

Vertretene Organisation ZI HSH Zahntechniker-Innung Hamburg und Schleswig Holstein 15 Sitze

Versichertenvertreter Dieter F Maumlrtens Offenbach Alternierender Vorsitzender

Rosemie Bilz Radebeul Detlef Decho Syke Peter Duchene Groszligrosseln Friedrich Gosewinkel Hamm Karla Hasenauer Suhl Uwe Klemens Muumlnchen Baumlrbel Richling Bremen Annette Stensitzky Troisdorf (seit 15072016) Norbert Schneider Schwerin Harald Schulte Koumlnigswinter Erika Streit Koumlln Johanna Vieweg Dresden Harald Wagner Sipplingen Gerard Wolny Remagen

Vertretene Organisationen TKG TK-Gemeinschaft unabhaumlngige Versichertengemeinshyschaft der Techniker Krankenkasse eV 12 Sitze verdi Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft 1 Sitz IGM Industriegewerkschaft Metall 1 Sitz ACA Katholische-Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Deutschshylands e V Kolpingwerk Deutschland Bundesverband Evanshygelischer Arbeitnehmerorganisationen eV 1 Sitz

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Sozialwahl gelebte Teilhabe Demokratischer Taktgeber fuumlr den Verwaltungsrat sind die Sozialwahlen deren Ergebnis alle sechs Jahre die Zusammensetzung des houmlchsten Entscheidungsgremiums der Techniker festlegt

Bei der Techniker werden seit jeher die 15 Versichertenvershytreter per Urwahl ermittelt So haben die rund 74 Millionen Mitglieder eine echte Wahl und koumlnnen ihr Recht auf Mitbeshystimmung nutzen Damit die Stimmberechtigten bis zum 31 Mai 2017 ihre Stimmen geltend machen koumlnnen stand 2016 im Zeichen der Vorbereitungen fuumlr die Abstimmung im bdquoSushyperwahljahr 2017ldquo Federfuumlhrend in der Vorbereitung der Wahlausschuss unter Vorsitz des stellvertretenden Vorshystandsvorsitzenden Thomas Ballast Das Gremium ist unter anderem zustaumlndig fuumlr die Zulassung der antretenden Listen aber auch fuumlr die ordnungsgemaumlszlige Ermittlung des Wahlershygebnisses Eine Informationskampagne begleitete die Wahlshyvorbereitungen und ermoumlglichte Versicherten ebenso wie Multiplikatoren sich umfassend uumlber die Wahl zu informieren

Klares Ja zur Teilhabe Sozialwahl bedeutet demokratische Teilhabe nach dem Prinzip bdquoWer Beitraumlge einzahlt soll auch mitbestimmenldquo Im Vorfeld ermittelte die Techniker im Rahshymen einer Studie wie die Menschen in Deutschland zur Sozishyalwahl stehen Das klare Ergebnis der repraumlsentativen Forshysa-Umfrage Das Prinzip der ehrenamtlichen Selbstverwaltung und die Teilhabemoumlglichkeit durch die Sozialwahl stehen hoch im Kurs 68 Prozent der Befragten sprachen sich klar fuumlr die Sozialwahl aus Und Selbst 58 Prozent der Privatversicherten haumltten gerne diese Mitsprachemoumlglichkeit

Zudem halten 73 Prozent der Menschen in Deutschland die Verwaltungsraumlte fuumlr wichtig und befuumlrworten dass Versishycherte durch sie an Entscheidungen beteiligt werden Besonshyders hoch ist die Fuumlrsprache unter den Juumlngeren zwischen 18 und 39 Jahren Vier von fuumlnf sprachen sich hier fuumlr das Prinshyzip bdquoVersicherte fuumlr Versicherteldquo aus

55 der Menschen in Deutschland sind politisch stark

oder sehr stark interessiert

44 Geschaumlftsbericht 2016 Die Finanzen ndash

Die Finanzen Der Bereich Finanzen informiert uumlber Vermoumlgensshyrechnung Vermoumlgen Einnahmen und Ausgaben der Techniker Krankenkasse uumlber die Versicherten- und Mitgliederentwicklung sowie die Finanzen der Pflegeversicherung

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Der Jahresruumlckblick in Zahlen Das Geschaumlftsjahr 2016 war erneut von einer guten wirtschaftlichen Konjunkshytur gepraumlgt die viel Geld in die Kassen der Sozialversicherungen gespuumllt hat Auszligerdem verzeichnet das System der gesetzlichen Krankenversicherungen weiterhin Zuwaumlchse an Versicherten Dem gegenuumlber stehen staumlndig steishygende Ausgaben im Gesundheitswesen und Verzerrungen des Wettbewerbs der Kassen untereinander So reichten auch im Haushaltsjahr 2016 die Zuweishysungen aus dem Gesundheitsfonds an die Techniker nicht aus um die Ausgashyben fuumlr die Versorgung der Versichershyten zu decken

Dennoch lag der kassenindividuelle Zushysatzbeitrag der Techniker mit 10 Proshyzent auch 2016 unter dem amtlichen Durchschnitt

Ausgaben der Krankenversicheshyrung Das Haushaltsjahr 2016 schlieszligt die Techniker mit einem Plus von etwa 22 Millionen Euro ab Zu dem ausgeglishychenen Haushalt tragen vor allem die schlanken Prozesse und die effektive Verwaltung bei Die wirtschaftliche Kulshytur im Unternehmen ist dafuumlr verantshywortlich dass der Fehlbetrag der Zushyweisungen aus dem Gesundheitsfonds aufgefangen werden konnte Die Vershywaltungskosten von 136 Euro je Versishycherten lagen somit auch deutlich unter den durchschnittlichen Verwaltungskosshyten in der gesetzlichen Krankenversicheshyrung (153 Euro)

Die Leistungsausgaben stiegen um 31 Prozent und damit etwas moderater als im Vorjahr Auffaumlllig ist dass die Ausgaben fuumlr Arzneimittel auf einem hohen Niveau noch einmal mit 39 Prozent zunehmen und auf 4 Milliarden Euro ansteigen Den groumlszligten Ausgashybenblock verzeichnet die Techniker bei den Kosten fuumlr die Krankenhausbehandlung Erstmals uumlbersteigt dieshyser Wert mit einem Zuwachs von 38 Prozent die Sieben-Milliarden-Euro-Marke Fuumlr aumlrztliche Behandshylungen wurden 46 Milliarden Euro ausgegeben was einen Anstieg von 29 Prozent bedeutet

Ausgaben der Pflegeversicherung Die Leistungsshyausgaben fuumlr die pflegebeduumlrftigen Versicherten beliefen sich auf rund 13 Milliarden Euro Mit 3 Milshyliarden Euro flieszligt der Groszligteil der Einnahmen der Pflegeversicherung an den Ausgleichsfonds Mit ihm werden andere Pflegekassen unterstuumltzt deren Ausgaben nicht ausreichend durch Einnahmen geshydeckt sind

Abnahmen Der Verwaltungsrat hat die Jahresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse und die Jahshyresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse Pflegeversicherung abgenommen und dem Vorstand dafuumlr Entlastung erteilt

Juli 2017

Dieter F Maumlrtens

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

Dominik Kruchen

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

46 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Vermoumlgensrechnung

Aktiva in Tsd Euro 2015 2016

A Langfristiges Vermoumlgen

I Verwaltungsvermoumlgen 294474 275331

II Mittel der Ruumlckstellungen 2034183 2429274

III Andere Geldanlagen 3077456 3612688

B Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 904561 937768

II Wertpapiere 1923105 1575117

III Kassenbestand und Giroguthaben 23552 15055

C Rechnungsabgrenzungsposten 7356 9010

D Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

Passiva in Tsd Euro 2015 2016

A Netto-Reinvermoumlgen 3076733 3098587

B Ruumlckstellungen 2034183 2429 274

C Verpfl ichtungen 3137799 3310071

D Rechnungsabgrenzungsposten 15972 16309

E Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

In dieser und in den folgenden Tabellen sind Rundungsdifferenzen moumlglich

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Vermoumlgen

2015 2016

Netto-Reinvermoumlgen in Tsd Euro 3076733 3098587

je Versicherten in Euro 32980 32087

zum Vorjahr je Versicherten - 118 - 27

Davon

Betriebsmittel 1755959 1705756

je Versicherten in Euro 18822 17664

zum Vorjahr je Versicherten - 190 - 62

Ruumlcklagen 946300 1037500

je Versicherten in Euro 10144 10744

zum Vorjahr je Versicherten + 17 + 59

Verwaltungsvermoumlgen inkl Investitionsruumlcklage

374474 355331

je Versicherten in Euro 4014 3680

zum Vorjahr je Versicherten - 42 - 83

Erfolgsrechnung

in Tsd Euro 2015 2016

1 Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds 21313911 22724351

2 Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz 1287826 1709675

3 Erstattungen 42285 51670

4 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 58445 60767

5 Leistungsaufwand 21656712 23109954

6 Verwaltungskosten 1233733 1309365

7 Zinsergebnis 20949 17024

8 Sonstige Einnahmen 8043 7577

9 Sonstige Ausgaben 98417 129891

10 Jahresfehlbetrag (-)Jahresuumlberschuss - 257403 21854

48 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Einnahmen im Detail 2015 2016

Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 22745586 24594001

je Versicherten in Euro 243813 254678

zum Vorjahr je Versicherten + 28 + 45

Davon

Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds

absolut in Tsd Euro 21313911 22724351

je Versicherten in Euro 228467 235317

zum Vorjahr je Versicherten - 29 + 30

Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz absolut in Tsd Euro 1287826 1709675

je Versicherten in Euro 13804 17704

zum Vorjahr je Versicherten ndash + 283

Sonstige Einnahmen absolut in Tsd Euro 143849 159976

je Versicherten in Euro 1542 1657

zum Vorjahr je Versicherten - 154 + 74

Ausgaben im Detail 2015 2016

24572147 Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 23002989

je Versicherten in Euro 246572 254452

zum Vorjahr je Versicherten + 15 + 32

Davon

Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 21656712 23109954

je Versicherten in Euro 232142 239310

zum Vorjahr je Versicherten + 41 + 31

Davon

Aumlrztliche Behandlung absolut in Tsd Euro 4324921 4608482

je Versicherten in Euro 46359 47722

zum Vorjahr je Versicherten + 38 + 29

Zahnaumlrztliche Behandlung ohne Zahnersatz

absolut in Tsd Euro 1450491 1516045

je Versicherten in Euro 15548 15699

zum Vorjahr je Versicherten + 23 + 10

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Ausgaben im Detail 2015 2016

Zahnersatz absolut in Tsd Euro 361938 363907

je Versicherten in Euro 3880 3768

zum Vorjahr je Versicherten + 18 - 29

Arzneimittel absolut in Tsd Euro 3708728 3988102

je Versicherten in Euro 39754 41298

zum Vorjahr je Versicherten + 54 + 39

Hilfsmittel absolut in Tsd Euro 762963 796889

je Versicherten in Euro 8178 8252

zum Vorjahr je Versicherten + 32 + 09

Heilmittel absolut in Tsd Euro 711308 777475

je Versicherten in Euro 7625 8051

zum Vorjahr je Versicherten + 88 + 56

Krankenhausbehandlung absolut in Tsd Euro 6520595 7003332

je Versicherten in Euro 69895 72522

zum Vorjahr je Versicherten + 25 + 38

Krankengeld absolut in Tsd Euro 1474940 1561341

je Versicherten in Euro 15810 16168

zum Vorjahr je Versicherten + 53 + 23

Fahrkosten absolut in Tsd Euro 374939 410294

je Versicherten in Euro 4019 4249

zum Vorjahr je Versicherten + 96 + 57

Vorsorge- und Rehabilitationsleistungen

absolut in Tsd Euro 306972 317177

je Versicherten in Euro 3290 3284

zum Vorjahr je Versicherten + 51 - 02

Schutzimpfung absolut in Tsd Euro 205930 220120

je Versicherten in Euro 2207 2279

zum Vorjahr je Versicherten + 138 + 33

Fruumlherkennungsmaszlignahmen absolut in Tsd Euro 324596 328676

je Versicherten in Euro 3479 3404

zum Vorjahr je Versicherten + 47 - 22

50 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Ausgaben im Detail 2015 2016

Schwangerscha und Mutterscha

ohne stat Entbindung absolut in Tsd Euro 243622 265110

je Versicherten in Euro 2611 2745

zum Vorjahr je Versicherten + 21 + 51

Behandlungspflege und haumlusliche Krankenpflege

absolut in Tsd Euro 364213 413436

je Versicherten in Euro 3904 4281

zum Vorjahr je Versicherten + 151 + 97

Dialyse absolut in Tsd Euro 136648 143130

je Versicherten in Euro 1465 1482

zum Vorjahr je Versicherten + 64 + 12

Sonstige Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 383907 396438

je Versicherten in Euro 4115 4105

zum Vorjahr je Versicherten + 20 - 02

Praumlvention absolut in Tsd Euro 744643 756656

je Versicherten in Euro 7982 7835

zum Vorjahr je Versicherten + 23 - 18

Verwaltungsausgaben absolut in Tsd Euro 1233733 1309365

je Versicherten in Euro 13225 13559

zum Vorjahr je Versicherten + 99 + 25

Sonstige Ausgaben absolut in Tsd Euro 112545 152828

je Versicherten in Euro 1206 1583

zum Vorjahr je Versicherten - 372 + 312

51

Pflegeversicherung

Vermoumlgensrechnung 2015 2016

Aktiva in Tsd Euro

A Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 102500 110008

II Kurzfristige Geldanlagen 396000 415005

III Kassenbestand und Giroguthaben 286 828

B Rechnungsabgrenzungsposten 25137 37673

523924 563513

Passiva in Tsd Euro

A Reinvermoumlgen 244790 272895

B Verpfl ichtungen 279134 290618

523924 563513

Erfolgsrechnung 2015 2016

in Tsd Euro

1 Beitraumlge 4187123 4471718

2 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 5310 3553

3 Leistungsaufwand der Pfl egeversicherung 1199331 1339563

4 Zahlungen an den Ausgleichsfonds 2826011 2972471

5 Verwaltungskosten 120294 134589

6 Zinsergebnis 108 - 436

7 Sonstige Einnahmen 1 0

8 Sonstige Ausgaben 98 107

9 Jahresuumlberschuss 46807 28105

52 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Leistungsausgaben Pflegeversicherung

Leistungsausgaben in Tsd Euro 2015 2016

Pfl egesachleistung 172597 189955

Pflegegeld 351752 384789

Leistungen fuumlr Pfl egepersonen 63020 68594

Stationaumlre Leistungen 380641 410093

Uumlbrige Leistungen 231321 286132

Leistungsausgaben insgesamt 1199331 1339563

53

Mitglieder- und Versichertenentwicklung

Stichtag Jahresdurchschnitt

01012016 01012017 2015 2016

Mitglieder 7044467 7342157 6874547 7205987

zum Vorjahr +48 +42 +56 +48

Familienangehoumlrige 2433683 2454518 2454552 2450915

Versicherte insgesamt 9478150 9796675 9329099 9656902

zum Vorjahr +35 +34 +46 +35

54 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Der Geschaumlftsbericht der Techniker ndash auch digital

Unter wwwtkdegeschaeftsbericht finden Sie die digitale Ausgabe des TK-Geschaumlftsberichts

Der Geschaumlftsbericht 2016 steht Ihnen auch als PDF zum Download unter wwwpressetkde zur Verfuumlgung

Zu Artikeln die mit diesem Symbol gekennzeichnet sind finden Sie ausfuumlhrliche Videos im digitalen Geschaumlftsbericht

Impressum ndash Verantwortlich fuumlr den Inhalt Techniker Krankenkasse Bramfelder Straszlige 140 22305 Hamburg Telefon 040-69 09-17 83 Internet wwwpressetkde E-Mail pressestelletkde Twitter wwwtwittercomtk_presse

Verantwortlich Prof Dr Volker Moumlws Redaktion Kerstin Grieszligmeier Inga Laboga Texte Kerstin Grieszligmeier Hermann Baumlrenfaumlnger Gabriele Baron Nicole Battenfeld Daniel Burgstaler Dennis Chytrek Jacqueline Dauster Philip Giewer Michaela Hombrecher Inga Laboga Katharina Lemke Natalie Quadbeck Heike Schmedemann Silvia Wirth

Konzept und Gestaltung Christina Bartheidel Produktion Tanja Klopsch Litho Hirte GmbH amp Co KG Hamburg Druck Eversfrank Berlin GmbH Berlin Bilder Andreas Friese Jan Pauls Jan Haas Getty Images

copy Alle Rechte vorbehalten Nachdruck und sonstige Formen der Vervielfaumlltigung ndash auch auszugsweise ndash nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung

Mehr Informationen gibt es online Die digitale Ausgabe des TK-Geschauml sberichts fi nden Sie unter wwwtkdegeschae sbericht

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2010

02

720

17

  • Geschaumlftsbericht 2016
    • Vorwort
      • Dr Jens Baas im Gespraumlch mit13Martina Koederitz
      • Auf das Wesentliche reduziert
      • Interview bdquoDie Technikerldquo schaumlrft13ihren Markenauftritt
      • Kampagne Weil die beste Technik13menschlich ist
      • Position beziehen
      • Digitalisierung Nicht ob sondern wie
      • Interview Digitalisierung aktiv gestalten
      • Die Vermessung der Gesundheitswelt
        • Inhalt
        • 1 Die Techniker
        • 2 Die Technik
          • Thomas Ballast im Gespraumlch mit xbird
          • SmartHealth
          • Smart vernetzt
          • Digitale Versorgung
          • Service digital
          • Interviews Agiles Arbeiten amp Pflege
          • Innovationsfonds neue Wege in der Versorgung
            • 3 Wir Techniker
              • Techniker vernetzenTechniker
              • (Fuumlr) Techniker von morgen
              • Wissenschaft fuumlr Techniker
              • Techniker unterwegs
              • Ehrenamtlich fuumlr die Techniker
              • Interview bdquoStarke Selbstverwaltungldquo
              • Verwaltungsrat konkret
              • Sozialwahl gelebte Teilhabe
                • 4 Die Finanzen
                  • Jahresruumlckblick in Zahlen
                  • Vermoumlgensrechnung
                  • Vermoumlgen
                  • Einnahmen amp Ausgaben
                  • Pflegeversicherung
                  • Leistungsausgaben Pflegeversicherung
                  • Mitglieder- und Versichertenentwicklung
                    • Impressum

29

Zusammenarbeit So agil ist die TK Schnell Ziele erreichen statt langwierige Plaumlne abzuarbeiten Aufshygaben teilen statt sie allein zu erledigen als Team entscheiden statt den Chef beschlieszligen zu lassen Die Techniker arbeitet zushynehmend agil Was das im Arbeitsalltag bringt verraten die Orshyganisationsentwicklerin Nadja Stephani die beim Einstieg in dieshyse Arbeitsweise unterstuumltzt und Randolf Sprengnether dessen Team Projekte agil managt

Frau Stephani warum kommt in der TK die agile Arbeitsweise zum Einsatz Stephani Agile Methoden kommen urspruumlnglich aus der Softshywareentwicklung und werden deshalb in unserer IT schon lange genutzt Seit 2016 fuumlhren wir die agile Arbeitsweise aber auch gezielt in anderen Bereichen bei uns ein ndash etwa in der Projektarshybeit oder im Versorgungsmanagement Wir wollen so flexibler werden und gerade bei komplexen Themen unsere Produkte noch enger auf den Kunden abstimmen

Herr Sprengnether was bringen Ihnen agile Techniken Sprengnether Wir nutzen diese Arbeitsweise um unser Intrashynet weiterzuentwickeln Anfangs war es ungewohnt sich als Team taumlglich uumlber den aktuellen Stand unserer Themen auszushytauschen und zusammen zu entscheiden welche Aufgaben geshyrade die wichtigsten sind Inzwischen profitieren wir davon Wir organisieren uns besser konzentrieren uns auf das Wesentliche und bekommen unsere Aufgaben schneller erledigt Und schlieszligshylich haben wir so auch ein staumlrkeres Wir-Gefuumlhl entwickelt denn wir bringen eine Sache gemeinsam voran und identifizieren uns als Team noch staumlrker mit unserer Arbeit

Nadja Stephani und Randolf Sprengnether schaumltzen die Flexibilitaumlt der agilen Arbeitsorganisation

Vernetzte Effizienz in der Pflege Peter Wilhelm leitet das neueste Pflegezentrum der Techniker Im Interview erlaumlutert er wie das Zentrum in die Pflegeinfrastruktur eingebunden arbeitet

Das dritte und somit juumlngste Pflegezentrum der Techniker eroumlffnete im Oktober ndash was wird dort geleistet Wilhelm Wir betreuen in Mainz aktuell mit rund 100 Mitarbeishytern Pflegefaumllle aus Hessen und dem Suumlden Nordrhein-Westfashylens Perspektivisch werden wir aber deutlich wachsen und unseshyre Aufgaben erweitern Wir wollen fuumlr pflegende Angehoumlrige ansprechbar sein und der Bedarf nimmt zu

Was waren die Herausforderungen beim Aufbau Wilhelm Wir haben die neue Infrastruktur im laufenden Betrieb aufgebaut ndash im Vorfeld der groumlszligten Neuerung in der Pflegeversishycherung zum Jahreswechsel in deren Rahmen die Kolleginnen und Kollegen unsere Versicherten umfassend informierten und deren Fragen beantworteten Parallel dazu arbeiteten die erfahshyrenen Kollegen aus den Zentren in Kiel und Dresden die Mitarbeishyter fuumlr den neuen Standort ein so dass das neue Zentrum ab dem Einzugstag eigene Kontingente bearbeiten konnte Das funktioshynierte dank teamuumlbergreifender Arbeit und enger Vernetzung zwischen den Zentren richtig gut

Wie ist das Zentrum in die Pflegeinfrastruktur integriert Wilhelm Ein Groszligteil der fachlichen Kommunikation zwischen Zentren und Unternehmenszentrale laumluft uumlber eine digitale Plattshyform Uumlber dieses Forum tauschen sich die fachlich Verantwortshylichen zentrumsuumlbergreifend zu Themenschwerpunkten wie etwa Pflegedienste oder Hospizbehandlung aus Das ermoumlglicht uns Loumlsungen fuumlr aktuelle Fragen fuumlr alle sichtbar und verbindshylich sowie schnell und effizient in die Praxis zu uumlberfuumlhren

Peter Wilhelm leitet das Pflegezentrum der Techniker in Mainz

30 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

Innovationsfonds neue Wege in der Versorgung

Der Innovationsfonds foumlrdert Versorgungsinnovationen und die Versorgungsforschung in Deutschland und wird vom Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) verwaltet Im Fokus stehen Projekte die verschiedene Sektoren des Gesundheitsshywesens einbeziehen und uumlber die bisherige Regelversorgung hinausgehen um die Versorgung der gesetzlichen Krankenkassen weiterzuentwickeln Im Bereich Versorgung hat die Techniker insgesamt 27 Foumlrderzusagen erhalten Fuumlnf dieser Projekte verantwortet die Techniker als sogenannte Konsortialfuumlhrerin also federfuumlhrend

NetzWerk GesundAktiv ndash laumlnger selbstbestimmt leben Wie koumlnnen aumlltere Menschen moumlglichst lange selbstbestimmt in den eigenen vier Waumlnden leben Das ist die zentrale Fragestellung des NetzWerk GesundAktiv in Hamburg Das Projekt ist ein sektorenshyuumlbergreifendes Hilfs- und Betreuungsnetzwerk im Quartier Es integriert und verbindet bestehende regionale Hilfs- und Versorshygungsangebote mit eigenen Bausteinen und erprobt ein technishysches Assistenzsystem

Im Zentrum steht die koordinierende Stelle (KS) im Hamburger Albertinen-Haus Dort durchlaufen die Teilnehmer Untersuchunshygen und Tests Sie erhalten einen individuellen Unterstuumltzungsshyplan und einen Tablet-PC Je nach persoumlnlichem Bedarf wird der Alltag der Teilnehmer durch Angebote des Projekts unterstuumltzt Der Tablet-PC dient als Kommunikationsplattform So koumlnnen die Teilnehmer etwa per Video mit der KS sprechen oder einen Notruf an die Johanniter-Unfall-Hilfe absetzen In weiteren Ausbaustushyfen sind auch Haussteuerungsfunktionen und eine intelligente Notfallerkennung mit Hilfe von angeschlossenen Bewegungsmelshydern moumlglich

Teledermatologie ndash Hautarztversorgung auf dem Land Wie laumlsst sich mit Hilfe der Telemedizin die Versorgung auf dem Land verbessern Die Dermatologie bietet dafuumlr gute Voraussetzunshygen Denn Hauterkrankungen sind fotografisch gut abbildbar und solche Fotos koumlnnen auf digitalem Weg in angemessener Qualitaumlt versendet werden Das nutzt das Projekt Teledermatoshylogie in Mecklenburg-Vorpommern Bereits heute ist eine flaumlchenshydeckende dermatologische Versorgung von Patienten dort nicht mehr sichergestellt Wartezeiten fuumlr Termine von mehreren Moshynaten sind uumlblich Die Praxen der rund 60 niedergelassenen Hautaumlrzte sind vor allem in den Staumldten konzentriert Das Projekt etabliert ein telemedizinisches Konsil zwischen Haus- und Fachaumlrzten Die Teilnehmer nutzen dabei eine App die Veraumlndeshyrungen der Haut abbildet Anschlieszligend leiten sie die Daten an die Dermatologie der Universitaumltsmedizin Greifswald oder an koshy

operierende niedergelassene Dermatologen weiter Von diesen Experten erhalten sie uumlber die App anschlieszligend eine konsiliarishysche Empfehlung zur weiteren Behandlung Sofern Patienten kurzfristig keinen Termin bei einem Dermatologen erhalten muumlsshysen sie nun nicht zwangslaumlufig eine Klinik aufsuchen Sie koumlnnen sich an ihren bereits behandelnden Hausarzt wenden und werden per Telekonsil trotzdem parallel von Spezialisten beraten oder behandelt

TransFIT ndash luumlckenlos in die Erwachsenenmedizin Zaumlhlt man alle Kinder- und Jugendvorsorgeuntersuchungen (U1 ndash U11 J1 und J2) und empfohlenen zahnaumlrztlichen Kontrolltermine zusamshymen kommt ein Kind bis zum 18 Geburtstag auf etwa 43 regushylaumlre Arztbesuche Allerdings ist die Versorgung in der sogenannshyten Transitionsphase der Uumlbergangsphase vom Jugendlichen zum Erwachsenen oft luumlckenhaft Besonders kritisch ist dies bei Kindern und Jugendlichen mit chronischen Erkrankungen wenn der bis dato behandelnde Kinderarzt mit der Volljaumlhrigkeit nicht mehr zustaumlndig ist

Diese Luumlcke will das Projekt TransFIT schlieszligen TransFIT steht fuumlr Fruumlhintervention zur Vorbereitung und Begleitung des Transitishyonsprozesses aus der Kinder- und Jugendmedizin in die Erwachshysenenmedizin Basierend auf dem regional bereits erfolgreichen Berliner TransitionsProgramm (BTP) sollen zeitliche Verzoumlgerunshygen waumlhrend des Arztwechsels durch ein telemedizinisch arbeishytendes Fallmanagement bundesweit vermieden werden Fallmashynager begleiten die Jugendlichen ab 12 Jahren und bereiten sie auf den Uumlbergang vor Ausgangspunkt ist ein ausfuumlhrliches Geshyspraumlch des Kinderarztes sowie daran anknuumlpfend eine systemashytische Einschaumltzung inwieweit bei den Jugendlichen Bedarf fuumlr eine spezifische Unterstuumltzung in der Uumlbergangsphase besteht Neben der kontinuierlichen telemedizinischen Begleitung komshymen sogenannte Transitionsschulungen zum Einsatz die die Faumlhigkeiten der jugendlichen Patienten zum eigenstaumlndigen Mashynagement ihrer chronischen Erkrankungen verbessern

31

VERO ndash Die Versorgung von Menschen mit Rheuma optishymieren Rheumatoide Arthritis ist eine haumlufige chronische Gelenkerkrankung an der Schaumltzungen zufolge etwa 800000 Menschen in Deutschland leiden Mit dem Projekt VERO sollen Versorgungsqualitaumlt und Versorgungseffizienz bei der Theshyrapie verbessert werden indem die Arzneimitteltherapie opshytimiert wird

Bisher wird die Erkrankung unter anderem mit hochwirksamen entzuumlndungshemmenden Medikamenten und haumlufig auch mit Schmerzmitteln behandelt Seit mehreren Jahren sind fuumlr diese Indikation nun auch sogenannte Biologika verfuumlgbar Arzneimitshytel durch die immer mehr Patienten beschwerdefrei leben koumlnshynen Sind die Symptome abgeklungen und ist die Krankheitsaktishyvitaumlt gering koumlnnen die Medikamente reduziert oder sogar ganz abgesetzt werden In diesen Faumlllen spricht man von bdquoDeeskalatishyonldquo Bislang geschieht das in der Therapie der rheumatoiden Arshythritis nur selten VERO zielt darauf ab dass nur das notwendige Maszlig an Arzneimitteln zum Einsatz kommt und leistet somit auch einen Beitrag zur Erhoumlhung der Arzneimitteltherapiesicherheit

Mit VERO wird erstmals in Deutschland die schrittweise Deeskashylation von Menschen mit rheumatoider Arthritis systematisch in der Versorgungsrealitaumlt umgesetzt und evaluiert Dies geschieht im engen Austausch zwischen Arzt und Patient Ziel ist es den Patienten eine passgenaue Therapie anzubieten Neben einer engmaschigen Krankheitskontrolle soll vor allem das Selbstmashynagement des Patienten gestaumlrkt werden

LeIKD ndash Orientierung zur Gesundheit Diabetes Mellitus Typ 2 und Koronare Herzkrankheit bringen erhoumlhte kardiovaskulaumlre Risikofaktoren mit sich erhoumlhen also das Risiko etwa einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden Gesundheitsorienshytiertes Verhalten kann diese Risikofaktoren senken Dafuumlr ist jedoch ein veraumlnderter Lebensstil notwendig Auf diesem Weg begleitet das Programm LeIKD betroffene Hochrisikopatienten mit einem individuell abgestimmten Bewegungs- und Ernaumlhshyrungsprogramm Dabei kommen Aktivitaumlts- und Pulsmesser eine Kommunikations-App und bestehende Gesundheitsproshygramme der Techniker zum Einsatz Zudem werden Hausaumlrzte Diabetologen Kardiologen Ernaumlhrungs- und Physiotherapeushyten eingebunden

Alle Projekte in der Uumlbersicht wwwtkde Webcode 935240

Versorgungsforschung zehn Foumlrderzusagen Lassen sich unerwuumlnschte Neben- und Wechselwirshykungen von neu zugelassenen Praumlparaten mithilfe von Routinedaten fruumlhzeitig erkennen Wie muss ein Fehshylerberichts- und Lernsystem fuumlr die Arztpraxis ausseshyhen damit es auch tatsaumlchlich genutzt wird und die ambulante Behandlung sicherer macht Warum wershyden Patienten mit Brustschmerzen in bestimmten Reshygionen Deutschlands besonders oft per Linksherzkashytheter untersucht Das sind einige der Fragen denen die Techniker mit Partnern wie Universitaumlten und anshyderen Forschungseinrichtungen in insgesamt zehn Versorgungsforschungsprojekten auf den Grund geht

Die zehn Projekte haben Anfang 2017 vom Innovatishyonsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses Foumlrderzusagen in Houmlhe von 125 Millionen Euro erhalshyten Bei sieben der zehn bewilligten Projekte ist das WINEG das wissenschaftliche Institut der TK fuumlr Nutshyzen und Effizienz im Gesundheitswesen Konsortialshypartner

Bei einigen der Projekte geht es auch darum zu untershysuchen wie wirksam bestimmte Arzneimittel sind Mit Blick auf risikobehaftete Medikamente in der Schwanshygerschaft wird das WINEG beispielsweise eine neue wissenschaftliche Methodik entwickeln um mithilfe von Routinedaten bekannte Risiken systematisch zu uumlberpruumlfen weiter zu erforschen und bislang noch unshybekannte Risiken zu entdecken Um wichtige genetishysche Risikofaktoren bei der Arzneimitteltherapie zu identifizieren wird das WINEG ebenfalls Routinedaten analysieren und zudem mit pseudonymisierten Befrashygungsergebnissen verknuumlpfen

32 Geschaumlftsbericht 2016 Wir Techniker ndash

Wir Techniker Wie werden wissenschaftliche Ergebnisse praktisch nutzbar Wie kann man Eltern chronisch kranker Kinshyder unterstuumltzen Uumlber 13000 Mitarbeiter arbeiten nach dem Prinzip bdquovon Technikern fuumlr Technikerldquo

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Von Technikern fuumlr Techniker

Wir Techniker das sind uumlber 13000 Menschen die sich in ganz Deutschland nicht nur um die Anliegen von rund 98 Millionen Versicherten kuumlmmern sondern auch daran arbeiten die Angebote der Techniker stets in deren Sinne zu verbessern

Das beginnt beim Austausch mit den Versicherten fuumlr den untershyschiedliche Wege offen stehen

die wir Techniker stets ausbauen ndash von Anruf bis App Wir sorgen dafuumlr dass dieshyse Kommunikationspfade zuverlaumlssig schnell und effizient funktionieren und sich stets den Wuumlnschen der Versichershyten entsprechend weiterentwickeln

Wir Techniker stehen nicht nur mit Vershysicherten im permanenten Dialog sonshydern sind unterwegs um auf relevanten Foren in Sachen Versorgung Service oder Wissenschaft unsere Standpunkte und Innovationen vorzustellen aber auch Impulse aufzunehmen und zu deshybattieren Zu diesen Innovationen gehoumlshyren auch Angebote fuumlr Techniker von morgen vom Peer-to-Peer-Projekt in Sachen digitale Kompetenz fuumlr Schuumller bis zur Lern-App fuumlr unsere Auszubilshydenden

Auch das Thema Patientensicherheit ist fuumlr uns Techniker ein zentrales Anlieshygen Wie hier wissenschaftliche Inforshymationen fuumlr Versicherte unmittelbar praktisch nutzbar werden zeigt beishyspielsweise ein digitales Informationsshypaket uumlber Multiressistente Erreger (MRE) Fuumlr den Bruumlckenschlag zwischen wissenschaftlicher Forschung und anshywendbarem Wissen sorgen die Technishyker des Wissenschaftlichen Instituts der TK fuumlr Nutzen und Effizienz im Geshysundheitswesen (WINEG)

Das Prinzip bdquovon Technikern fuumlr Technishykerldquo setzt jedoch kein Hauptamt voraus Das beweisen die ehrenamtlichen Mitshyglieder des Verwaltungsrats Im houmlchsshyten Gremium der Techniker treffen sie alle Entscheidungen von grundsaumltzlicher Bedeutung kontrollieren im Sinne der Versicherten Vorstand und Verwaltung und legen zusaumltzliche Leistungen fest

34 Geschaumlftsbericht 2016 Wir Techniker

34 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker ndash

Techniker vernetzen Techniker Wer mit der Techniker in Kontakt treten will hat viele Moumlglichkeiten ndash von mobil bis postalisch Fuumlr Tempo bei der Vernetzung von uumlber 13000 Technikern und rund 98 Millionen Versicherten sorgen unter anderem diese Techniker

Postmanagement Fuumlr Dirk Stejskal beshydeutet Technikergeist in der taumlglichen Arbeit bis ins Detail ausgefeilte Qualitaumlt mit Houmlchstgeschwindigkeit zu verbinden Der gelernte Drucker arbeitet im Druckshyzentrum der Techniker wo 2016 rund 32 Millionen Brief-Sendungen produziert und versendet wurden Dort zaumlhlen houmlchste Datenschutzstandards technische Akkushyratesse und feste Zeitfenster

Dass alle Kunden so schnell wie moumlglich ihre Briefe erhalten dafuumlr sorgen neben Dirk Stejskal und seinen Kollegen zwei der modernsten Inkjetbasierten Rollen-Dishygitaldrucksysteme sowie drei Hochleisshytungskuvertiermaschinen bdquoWas die Kolleshyginnen und Kollegen an den Schreibtischen bundesweit verschicken wollen wird hier gedruckt kuvertiert und bis zum Versand fertig gemacht Uumlber den ganzen Prozess koumlnnen wir exakt verfolgen welcher Brief gerade wo ist ob alle notwendigen Forshymulare oder Beipacks enthalten sind und im Fall der Faumllle beschaumldigte Briefe sofort automatisch nachproduzierenldquo erlaumlutert der Operator Pro Stunde nehmen bis zu 23000 Standardbriefsendungen den Weg von der Druckdatei bis ins Kuvert denn rein rechtlich beduumlrfen viele Anliegen noch der klassischen Briefform

Cockpit Anne de Wilde und Florian Werg uumlberblicken als Workforce-Manager im soshygenannten Cockpit des Bereichs Kundenservice der Techniker den Groszligteil der Kundenshyanliegen Ob per Anruf E-Mail Chat oder Brief ndash das Cockpit-Team sorgt dafuumlr dass Kunden die Techniker gut erreichen und schnell eine Antwort erhalten Mittels Prognosen und Planung wird der Einsatz der Kollegen in den Servicezentren nah am Bedarf geplant und gesteuert

Im Schnitt verteilt das Cockpit so taumlglich uumlber 30000 Anrufe uumlber 2000 E-Mails uumlber 700 Chats und uumlber 7500 Anliegen auf dem Postweg bdquoDie Aufgabe ist komplex weil sie viele verschiedene Kanaumlle umfasst und wir saisonale Schwankungen ebenso wie zum Beispiel ungeplante Abwesenheiten bei den Kollegen abfedern muumlssenldquo erlaumlutert Florian Werg bdquoWir arbeiten hier mit vielen verschiedenen Techniken steuern diese so aus dass der Service stimmt Technikergeist ist besonders gefragt wenn eine dieser Techniken einmal ausfaumlllt Dann gilt es flexibel und schnell eine Loumlsung zu finden damit die Kunden dennoch schnell eine Antwort erhaltenldquo erklaumlrt Anne de Wilde bdquoUns motiviert es wenn wir die besten Voraussetzungen fuumlr die Kolleginnen und Kollegen im direkten Kundenshykontakt schaffen koumlnnenldquo

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SoVerMaFacunterdeFra

FuumlrdezusRuumlvorabwaauc

App Der erste Arbeitstag von Matthias Robbers fiel auf den Startschuss eines Projekts das Versicherten der Techniker neue Kommunikationswege zum Service ihrer Kasse ermoumlglicht Der Android-Entshywickler ist Teil des Teams das die TK-App umsetzt hat deren Weg von der Planung bis in den Google Play Store gefuumlhrt und arbeitet mit seinen Kollegen daran die Anshywendung stetig zu verbessern und weiteshyre Features fuumlr die Nutzer anzubieten

bdquoMich motiviert vor allem die Chance uumlber die App so vielen potenziellen Nutzern den Alltag zu erleichtern Heute ist es fuumlr viele Menschen alltaumlglich alles per Smartshyphone von unterwegs zu erledigen Das gilt jetzt auch fuumlr Anliegen an die Technishyker etwa Dokumente zu uumlbermittelnldquo ershylaumlutert Robbers Das Entwicklerteam arshybeitet beim weiteren Ausbau der App agil steht im Austausch mit den Nutzern und bindet Ruumlckmeldungen direkt in die aktushyelle Entwicklung mit ein Fuumlr Robbers geshyhoumlrt das zum Technikergeist bdquoEs geht darum einzelne Funktionen weiter zu entshywickeln dabei aber immer das groszlige Ganshyze und den Nutzen fuumlr den Versicherten im Blick zu habenldquo

ziale Netzwerke Auch die sozialen Netzwerke stehen den sicherten der Techniker zum Austausch offen Social Media nagerin Sandra Ebenau haumllt Versicherte mit ihren Kollegen auf ebook Twitter amp Co auf dem Laufenden bdquoDabei stimmen wir

s eng mit allen ab die fuumlr die Techniker kommunizierenldquo erlaumlushyt Ebenau Zum Job gehoumlrt auch das Community Management nn auf diesen Kanaumllen erreichen die Techniker auch zahlreiche gen und Anliegen von Versicherten und anderen Usern

schnelle Antworten arbeitet das Social Media Team eng mit n Kolleginnen und Kollegen aus dem Servicezentrum Hamburg ammen Dort arbeiten Ingo Kaiser und seine Kollegen an den

ckmeldungen an die Versicherten Neben Tempo zaumlhlt dabei allem inhaltliche Flexibilitaumlt bdquoDie Themen sind vielfaumlltig und

wechslungsreich und reichen von Krankengeld bis zur Sozialshyhlldquo erlaumlutert Ingo Kaiser Antworten gibt es rund um die Uhr h wenn die meisten Anfragen tagsuumlber eintreffen bdquoOumlffentlich

sichtbar informieren wir aber nur allgemein ndash wenn fuumlr eine Ausshykunft persoumlnliche Angaben noumltig sind vernetzen wir die Versishycherten mit dem richtigen Ansprechpartnerldquo so Kaiser

36 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

(Fuumlr) Techniker von morgen Die Techniker engagiert sich mit innovativen Projekten fuumlr die Gesundheit und Zukunft junger Versicherter und ihrer Familien ndash und mit Angeboten fuumlr Auszubildende der Techniker die 2016 besonders erfolgreich waren

Sicher durch die digitale Welt Generation bdquoKopf untenldquo Neun von zehn Zwoumllfjaumlhrigen besitzen ein Smartphone drei Stunden pro Tag verbringen sie durchschnittlich online Die digitale Welt gehoumlrt laumlngst zum Alltag im Kinderzimshymer Mit den Moumlglichkeiten des Internets und der Sozialen Medien ist jedoch auch die Anzahl der Risiken gestiegen bdquoNeue Phaumlnomene wie Cybermobbing oder Inshyternetsucht belasten immer mehr die Psyshyche von Kindern und Jugendlichen Wir haben gemeinsam mit dem Verein Condrobs das Praumlventionsprojekt Netzshygaumlnger 30 gestartet damit Kinder fruumlh lernen sich in der digitalen Welt zurechtshyzufindenldquo sagt Christian Bredl Leiter der TK-Landesvertretung Bayern Netzgaumlnger 30 unterstuumltzt Schuumller darin Gefahren in der digitalen Welt zu erkennen zu vermeishyden und einen maszligvollen Umgang mit dem Internet zu entwickeln Die Jugendlishychen lernen ihr eigenes Verhalten in der digitalen Welt kritisch zu reflektieren

Das Besondere bei Netzgaumlnger 30 Nicht Lehrer vermitteln die Inhalte sondern Schuumller Neunt- und Zehntklaumlssler wershyden zu sogenannten bdquoPeersldquo ausgebildet und geben ihr Wissen in Workshops an die juumlngeren Schuumller weiter Die Aumllteren haben Vorbildfunktion koumlnnen jedoch gleichzeitig auf Augenhoumlhe mit den Fuumlnft- und Sechstklaumlsslern kommunizieshyren Netzgaumlnger 30 ist 2016 mit zwoumllf Schulen im Muumlnchener Raum gestartet und wird weiter ausgebaut Mehr zum Projekt unter wwwtkde Webcode 815146

92 der Zwoumllfjaumlhrigen besitzen ein Smartphone

(JIM-Studie 2015)

Digitale Hilfe fuumlr Eltern kranker Kinder Experten schaumltzen dass fast jedes sechsshyte Kind in Deutschland chronisch krank ist Dabei wird die Belastung sehr untershyschiedlich empfunden die ein an Asthma Diabetes oder Mukoviszidose erkranktes Kind fuumlr Eltern und Geschwister mit sich bringt Nicht wenigen bereitet die staumlndishyge Sorge schlaflose Naumlchte und setzt sie dauerhaft unter Stress Ein Projekt der Techniker in Baden-Wuumlrttemberg und des Universitaumltsklinikums Ulm moumlchte Familishyen niederschwellige Hilfe anbieten bevor sie psychisch an ihre Grenzen stoszligen

bdquoBEcKIldquo steht fuumlr Beratung von Eltern chronisch kranker Kinder im Internet

Mit dem neuen Programm will die Technishyker Eltern gezielt bei der Bewaumlltigung der Erkrankung ihres Kindes unterstuumltzen Teilnehmen koumlnnen Eltern deren an Asthshyma erkranktes Kind im Disease-Manageshyment-Programm (DMP) eingeschrieben ist Die Teilnehmer treten mit ihrem Berashyter uumlber die gesicherte Plattform der Ulshymer Onlineklinik in Kontakt Uumlber einen Zeitraum von sechs bis zwoumllf Wochen wershy

den dann anhand von Schreibaufgaben die Themenfelder Krankheitsmanageshyment Angstbewaumlltigung und Selbstfuumlrshysorge bearbeitet

Diese Form der sogenannten internetshybasierten psychologischen Intervention hat den Vorteil dass die Teilnehmer von einem persoumlnlichen Therapeuten indivishyduell betreut werden gleichzeitig durch die online-Kommunikation aber keine festen Termine eingehalten werden muumlssen

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Per Lern-App zum Profi bdquoTKlerin19 fordert Dich zu einem Duell herausldquo Wenn Caren Koshyziol eine Nachricht mit diesem Betreff von Kollegin Vivian Slotshyta bekommt ist ihr ganzes Fachwissen gefragt Die beiden Auszubildenden aus dem Fachzentrum Krankengeld in Karlsrushyhe treten uumlber ihre Smartphones gegeneinander im Quiz an Die Fragen kommen dabei aus 47 verschiedenen Themengeshybieten rund um die Inhalte aus drei Ausbildungsjahren Die beishyden nutzen eine Lern-App die die Techniker fuumlr ihre aktuell rund 800 Auszubildenden entwickelt hat

Und so funktioniert die App Wer sich einloggt waumlhlt zunaumlchst einen Gegner aus und entscheidet sich fuumlr eine Themenkateshygorie Dann gilt es in jeweils 30 Sekunden fuumlnf Fragen zu beshyantworten Danach ist der Gegner dran

TK-Auszubildende ist Deutschlands Beste Kundenservice Leistungsangebot digitale Initiativen ndash alles was die Techniker auszeichnet verdankt sie ihren Mitarbeitern den Technikern Damit diese auch in Zukunft den Grundstein fuumlr den Erfolg legen hat die Ausbildung bei der Techniker einen besonders hohen Stellenwert Das Ergebnis Jedes Jahr zaumlhlen TK-Azubis zu den Besten der Branche 2016 etwa haben 77 der insgesamt 248 bdquoNachwuchs-Technikerldquo des Abschlussjahrshygangs ihre Pruumlfungen mit der Note 1 bestanden

In diesem Jahr machte eine Auszubildende die Techniker besonshyders stolz Kira Trefon ndash mittlerweile Kundenberaterin im Sershyvicezentrum Gelsenkirchen ndash hat ihre Ausbildung zur Kauffrau im Gesundheitswesen als beste in ganz Deutschland abgeshyschlossen bdquoAls ich erfuhr dass ich Bundesbeste bin konnte ich es zuerst nicht glauben und habe mich natuumlrlich sehr gefreut Vor allem dass sich die rund viermonatige Vorbereitung auf die Pruumlfungen ausgezahlt hatldquo so die 22-Jaumlhrige die haumlufig geshymeinsam mit ihren Azubi-Kollegen gelernt hat

Kira Trefon ist Kundenberaterin im Serviceshyzentrum Gelsenkirchen

38 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

Zehn Jahre WINEG Bekommen Patienten die Behandlung die den wissenschaftlichen Erkenntnissen entspricht Welche Effekte haben neue Versorgungsmodelle Wie wirken sich gesundheitspolitische Entscheidungen auf die Versicherten aus Das sind einige der Fragen denen das wissenschaftliche Institut der TK fuumlr Nutzen und Effizienz im Gesundshyheitswesen (WINEG) seit zehn Jahren auf den Grund geht

Die Entscheidung der Techniker mit der Institutsgruumlndung 2006 eigene wissenshyschaftliche Expertise aufzubauen hat sich als vorausschauend und innovativ erwiesen Die praxisnahe Versorgungsforschung des WINEG liefert evidenzbasierte Grundlagen und Transparenz fuumlr wichtige Entscheidungen der Techniker aber auch fuumlr das Gesundheitsweshysen insgesamt Im Mittelpunkt der Forschungsarbeit steht der Versorgungsbedarf der Versicherten und die Frage wie sich auf der Basis neuester Erkenntnisse eine effektishyve und qualitativ hochwertige Gesundheitsshyversorgung weiterentwickeln laumlsst

shy

Wissenschaft fuumlr Techniker

Wie Versicherte direkt von wissenschaftlicher Expertise profitieren zeigt ein Informationspaket zu multiresistenten Keimen Die Mitarbeiter des Wissenschaftlichen Instituts der TK (WINEG) forschen im Dienst der Versicherten

Patientensicherheit ndash profitieren von der Wissenschaft Wer Gesundheitsinformationen sucht fragt heutzutage immer oumlfter bdquoDr Googleldquo Doch wie serioumls sind die Inhalte die man im Internet findet Wer sich informieren und selbstbestimmt im Gesundheitsshywesen zurechtfinden will braucht verlaumlssliche wissenschaftlich gepruumlfte Erkenntnisse in verstaumlndlicher Form Die Techniker unshyterstuumltzt deshalb ihre Versicherten und foumlrdert deren Gesundshyheitskompetenz mit evidenzbasierten Informationen zu relevanshyten Themen etwa mit einem Informationspaket zu multiresistenten Keimen (MRE)

Die Erreger treten immer haumlufiger auf zugleich verlieren gaumlngige Antibiotika ihre Wirksamkeit gegen sie Die bislang schaumlrfste Wafshyfe gegen bakterielle Infektionen wird also stumpfer ndash ein Problem das auch die Politik weltweit aufruumlttelt Dabei ist man sich einig dass eine wirksame Infektionspraumlvention nur mit Hilfe der Patienshyten gelingen kann Die Techniker leistet einen Beitrag und klaumlrt mit einem digitalen Informationspaket auf wie Menschen einer Infektion vorbeugen koumlnnen

Katharina Rubin vom WINEG dem wissenschaftlichen Institut der TK bdquoWir haben fuumlr unsere Kunden multimedial aufbereitet was das fuumlr den Einzelnen bedeutet und wie er sich in seinem privaten Umfeld aktiv daran beteiligen kann dass sich MRE nicht weiter ausbreiten ndash auf Reisen in der Kuumlche im Krankenhausldquo Zum Inshyformationspaket gehoumlren auch ein Erklaumlrfilm und ein Online-Test um das eigene MRE-Risiko zu ermitteln Rubin bdquoNicht jede Erkranshykung verlangt ein Antibiotikum Gegen Viren ist es machtlos Der sorgsame Umgang mit Antibiotika hilft Resistenzen zu vermeishydenldquo Auch Patienten die notwendige Antibiotika zu fruumlh absetshyzen oder in geringerer Dosis als verordnet einnehmen tragen zur Resistenzbildung bei

Die Techniker hat auch ihre Vertragspartner in den Blick genomshymen Sie unterstuumltzt die bdquoAktion Saubere Haumlndeldquo die die Haumlndeshydesinfektion in Krankenhaumlusern verbessert und dadurch hilft Klinikinfektionen zu vermeiden Angesichts von jaumlhrlich rund 19 Millionen Krankenhausfaumlllen ein relevanter Faktor Das Informatishyonspaket online wwwtkde Webcode 889772

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bdquoDie Zukunft aufhalten weil man Angst davor hat ndash das hat noch nie funktioniertldquo

Dr Jens Baas

Techniker unterwegs Von der Zukunft des Gesundheitssystems bis zur Zukunft der Fuumlhrung im Unternehmen ndash Techniker pflegen den Austausch uumlber das Gesundheitssystem hinaus

Pathfinder leading the Future Sieben CEOs sieben prominente Vorshydenker und 800 bdquoYoung Leadersldquo fuumlhshyrender deutscher Unternehmen ndash geshymeinsam widmeten sie sich beim Pathfinder am 1 Mai 2016 einen ganshyzen Tag lang den draumlngendsten Fragen unserer Zeit und machten so den bdquoTag der Arbeitldquo zum bdquoTag des Nachdenshykensldquo Mit dabei Daimler-Chef Dr Dieter Zetsche Deutsche Bank-Vorstand Juumlrshygen Fitsche Joe Kaeser CEO von Sieshymens und TK-Chef Dr Jens Baas

Mit 100 Nachwuchsfuumlhrungskraumlften der Techniker reiste er nach Berlin um gemeinsam zu diskutieren worauf es in Unternehmen von morgen ankommt Das Ziel des Zukunftsgipfels des Hanshydelsblatts jungen Fuumlhrungskraumlften den Anstoszlig zu geben eigene und auch unshy

bequeme Wege zu gehen Im Mittelshypunkt des gemeinsamen Vortrags des TK-Chefs mit dem Informatiker und Kuumlnstler Professor Dr Juumlrgen Schmidshyhuber stand das Thema bdquoResponsibility ndash und wie Big Data die Medizin revolutishyonieren wirdldquo

Z2X ein Wochenende mit Visionaumlren Das Portal Zeit Online lud anlaumlsslich seines Gesundheitssystem kennenzulernen norieren wenn Versicherte etwas fuumlr 20-jaumlhrigen Bestehens im September 500 Im Workshop bdquoApp jetzt gesundldquo den ihre Gesundheit tun und dies mit digitashybdquoTwentysomethingsldquo also 20 - bis 29-Jaumlh- Thomas Heilmann Experte der Technishy len Daten belegen Die Teilnehmer disshyrige nach Berlin zu einem bdquoFestival der ker fuumlr digitale Versorgung leitete ging kutierten teils sehr kontrovers uumlber Visionaumlreldquo ein Die Techniker war als Part- es um den Einsatz von Fitnesstracker- Datensicherheit Vor- und Nachteile des ner dabei um die Ideen der sogenannten daten in der gesetzlichen Krankenversi- Solidarsystems und Bonus-Malus-Pro-Millennials fuumlr ein smartes und innovatives cherung Sollen Krankenkassen hoshy gramme

MEDICA Gesundheitsmarkt von morgen Lebende menschliche Zellstrukturen tropshyfen auf eine Unterlage bilden kleine Kreise und formen sich schlieszliglich zu einer dreishydimensionalen menschlichen Ader die sich sogar verzweigt ndash die Fachmesse MEshyDICA 2016 gab Einblick was sich in nur zwoumllf Monaten im internationalen Geshysundheitsmarkt entwickelt hat Zentrales Thema die Digitalisierung als der Innovashytionstreiber Auf dem Podium des ECON-Forums der Techniker diskutierten

Vertreter aus Politik Medien und Wissenshyschaft die Frage wie sich die Chancen der Digitalisierung auf das deutsche Gesundshyheitssystem uumlbertragen lassen In der Disshykussion waren sich der digitale Vordenker Sascha Lobo und Dr Jens Baas Vorshystandsvorsitzender der Techniker einig dass die breite Nutzung individueller Dashyten kuumlnftig nachgefragt werden wird Desshyhalb muumlsse man aktiv gestalten statt auf die Angebote milliardenschwerer US-Konshyzerne zu warten Die Techniker unterwegs auf der Fachmesse MEDICA

40 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

Ehrenamtlich fuumlr die Techniker

Der Verwaltungsrat ist das houmlchste Entscheidungsgremium der Techniker ndash seine 30 Mitglieder und ihre Stellvertreter leisten als Selbstverwaltung diese verantwortungsvolle und anspruchsshyvolle Aufgabe ehrenamtlich Der Verwaltungsrat setzt sich pashyritaumltisch aus je 15 Versicherten- und 15 Arbeitgebervertretern zusammen Ihre Legitimation erhalten die Selbstverwalter uumlber die alle sechs Jahre stattfindende Sozialwahl

Mit dieser Legitimation treffen die Ehrenamtlichen alle Entshyscheidungen die fuumlr die Techniker von grundsaumltzlicher Bedeushytung sind Auszligerdem entscheidet der Verwaltungsrat uumlber Satzungsleistungen von denen die Versicherten ganz unmitshytelbar profitieren So erleichtert eine im Juli verabschiedete Satzungsleistung zur Kostenuumlbernahme des innovativen Flash Glucose Messsystems insulinpflichtigen Diabetikern den Alltag Per Scanner koumlnnen sie ihren Blutzuckerwert bdquounblutigldquo und schmerzfrei ermitteln Dazu wird ein Sensor ins Unterhautfettshygewebe eingesetzt

Die Verwaltungsraumlte beschlieszligen zudem den Haushalt der Techniker ndash und den kassenindividuellen Zusatzbeitrag Der liegt bei der Techniker fuumlr 2017 mit 10 Prozent unter dem Durchschnitt der gesetzlichen Krankenversicherung

Austausch mit Entscheidungstraumlgern Daruumlber hinaus pflegen die gewaumlhlten Verwaltungsraumlte den Austausch mit Vertretern aus Politik und Gesundheitswesen Die Bundesshywahlbeauftragte fuumlr die Sozialversicherungswahlen Rita Pashywelski bekraumlftigte als Gastrednerin die Relevanz von Selbstshyverwaltung und Sozialwahl Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis (SPD) nahm vor den Ehrenamtlichen unter anderem zum Selbstverwaltungsstaumlrkungsgesetz Stellung Frank Plashyte Praumlsident des Bundesversicherungsamtes stellte dem Verwaltungsrat die Arbeit der Aufsichtsbehoumlrde vor EU-Exshyperte Guumlnter Danner erlaumluterte dem Gremium aktuelle Frashygen des europaumlischen Sozialrechts

Selbstverwaltung bedeutet Selbstgestaltung Die Ehrenamtlichen beziehen auch zu relevanten politischen Fragen Position Den Standpunkt des Gremiums zur Bundestagswahl 2017 finden Sie auf wwwtkde

Uumlbrigens Die Sitzungen des Verwalshytungsrats sind oumlffentlich Zudem informiert der Verwaltungsrat auf wwwtkde (Webcode 139012) in Text Bild und Video uumlber den Inhalt der Sitzungen

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bdquoWir wollen eine starke Selbstverwaltungldquo

Dieter F Maumlrtens und Dominik Kruchen sind die alternierenden Vorsitzenden des Verwaltungsrats Der Vorsitz wechselt jaumlhrlich zum 1 Januar

Wie arbeitet die Selbstverwaltung der Techniker

Dominik Kruchen Die Rolle des Verwaltungsrats laumlsst sich

durchaus mit der des Aufsichtsrats in Unternehmen vergleichen Selbstverwalter tragen eine enorme Verantwortung mit der Beshysonderheit dass wir diese Aufgabe ehrenamtlich uumlbernehmen Die Selbstverwaltung bestimmt den Kurs der Kasse uumlbt eine Konshytrollfunktion aus und trifft zentrale Entscheidungen ndash dabei ist

sie den Beitragszahlern verpflichtet

Dieter F Maumlrtens Entscheidungen von solcher Tragweite beshynoumltigen ein solides Fundament ndash das leisten bei der Techniker die

Fachausschuumlsse deren Mitglieder sich mit teilweise hochkompleshyxen Sachverhalten auseinandersetzen um die Beschluumlsse des

Gremiums vorzubereiten

Wie beurteilen Sie aktuell die Rolle der Selbstverwaltung im

Gesundheitssystem

Kruchen Die Selbstverwaltung ist eine tragende Saumlule des

deutschen Gesundheitssystems Auch der internationale Vershygleich belegt eindrucksvoll ndash etwa mit Blick auf die Situation in

Suumldeuropa ndash wie krisensicher und stabil dieses etablierte System

ist das eben nicht vollstaumlndig vom Staat abhaumlngig ist

Maumlrtens Obwohl sich diese Errungenschaft permanent beshywaumlhrt gibt es immer wieder Versuche ihre Autonomie und somit

auch die Handlungsfaumlhigkeit dieses Stabilitaumltsfaktors einzushyschraumlnken die Vorstoumlszlige der Politik zum sogenannten Selbstvershywaltungsstaumlrkungsgesetz sind hier nur ein Beispiel Hier gilt es

klare Kante zu zeigen und diese tragende Saumlule entschieden zu

verteidigen

Unikosmos Award Zukunft der Notfallmedizin In den rund 1200 Notaufnahmen in Deutschland zaumlhlt im Alltag oft jede Sekunde Wie diese Einheiten organisiert sind stellt die Weichen fuumlr den Behandlungserfolg Die Absolventin der APOLLON Hochschule der Gesundheitswissenschaft in Bremen Anna Christina Houmlrster widmete ihre Abschlussarbeit der Frage nach Prozessen und Qualitaumltsmanagement in Notaufnahmen Fuumlr ihre Analyse erhielt sie im Rahmen einer Verwaltungsratssitzung den Unikosmos Award 2016 den die Hamburger Presseagentur Public Address und die Techniker fuumlr innovative Konzepte von Nachwuchswissenschaftlern verleihen Perspektivisch stellt die Wissenschaftleshyrin auch die Frage wie das systematische Erfassen von Qualitaumltsfaktoren und der Aufbau eines nationalen Notaufnahmeregisters die Versorgungsqualitaumlt verbessern kann

42 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker Der Verwaltungsrat aktuell Auch 2017 stehen die Mitglieder des Verwaltungsrats zur Wahl Nach der Wahl konstituiert sich das Gremium am 29 September 2017 Hier finden Sie die aktuelle Mitgliederliste und die aktuell vertretenen Listen

Die Mitglieder des aktuellen Verwaltungsrats

Arbeitgebervertreter Dominik Kruchen Duumlsseldorf Alternierender Vorsitzender

Heiner Boumlgemann Bremen Rainer Bruns Nordstrand Uwe Buszligmeier Greven Joachim Feldmann Bremen Helmut Fitzke Woggersin Wilfried Grunau Edewecht-Friedrichsfehn Joumlrg Henschen Bremen Klaus H Kober Rheinmuumlnster Udo Nicolay Moumllln Mirko Knappe Hamburg (seit 01012017) Johannes Seiboldt Nidda Rainer Tietz Bottrop Roland Unzeitig Wettmershagen Bernd Wegner Riegelsberg

Vertretene Organisation ZI HSH Zahntechniker-Innung Hamburg und Schleswig Holstein 15 Sitze

Versichertenvertreter Dieter F Maumlrtens Offenbach Alternierender Vorsitzender

Rosemie Bilz Radebeul Detlef Decho Syke Peter Duchene Groszligrosseln Friedrich Gosewinkel Hamm Karla Hasenauer Suhl Uwe Klemens Muumlnchen Baumlrbel Richling Bremen Annette Stensitzky Troisdorf (seit 15072016) Norbert Schneider Schwerin Harald Schulte Koumlnigswinter Erika Streit Koumlln Johanna Vieweg Dresden Harald Wagner Sipplingen Gerard Wolny Remagen

Vertretene Organisationen TKG TK-Gemeinschaft unabhaumlngige Versichertengemeinshyschaft der Techniker Krankenkasse eV 12 Sitze verdi Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft 1 Sitz IGM Industriegewerkschaft Metall 1 Sitz ACA Katholische-Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Deutschshylands e V Kolpingwerk Deutschland Bundesverband Evanshygelischer Arbeitnehmerorganisationen eV 1 Sitz

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Sozialwahl gelebte Teilhabe Demokratischer Taktgeber fuumlr den Verwaltungsrat sind die Sozialwahlen deren Ergebnis alle sechs Jahre die Zusammensetzung des houmlchsten Entscheidungsgremiums der Techniker festlegt

Bei der Techniker werden seit jeher die 15 Versichertenvershytreter per Urwahl ermittelt So haben die rund 74 Millionen Mitglieder eine echte Wahl und koumlnnen ihr Recht auf Mitbeshystimmung nutzen Damit die Stimmberechtigten bis zum 31 Mai 2017 ihre Stimmen geltend machen koumlnnen stand 2016 im Zeichen der Vorbereitungen fuumlr die Abstimmung im bdquoSushyperwahljahr 2017ldquo Federfuumlhrend in der Vorbereitung der Wahlausschuss unter Vorsitz des stellvertretenden Vorshystandsvorsitzenden Thomas Ballast Das Gremium ist unter anderem zustaumlndig fuumlr die Zulassung der antretenden Listen aber auch fuumlr die ordnungsgemaumlszlige Ermittlung des Wahlershygebnisses Eine Informationskampagne begleitete die Wahlshyvorbereitungen und ermoumlglichte Versicherten ebenso wie Multiplikatoren sich umfassend uumlber die Wahl zu informieren

Klares Ja zur Teilhabe Sozialwahl bedeutet demokratische Teilhabe nach dem Prinzip bdquoWer Beitraumlge einzahlt soll auch mitbestimmenldquo Im Vorfeld ermittelte die Techniker im Rahshymen einer Studie wie die Menschen in Deutschland zur Sozishyalwahl stehen Das klare Ergebnis der repraumlsentativen Forshysa-Umfrage Das Prinzip der ehrenamtlichen Selbstverwaltung und die Teilhabemoumlglichkeit durch die Sozialwahl stehen hoch im Kurs 68 Prozent der Befragten sprachen sich klar fuumlr die Sozialwahl aus Und Selbst 58 Prozent der Privatversicherten haumltten gerne diese Mitsprachemoumlglichkeit

Zudem halten 73 Prozent der Menschen in Deutschland die Verwaltungsraumlte fuumlr wichtig und befuumlrworten dass Versishycherte durch sie an Entscheidungen beteiligt werden Besonshyders hoch ist die Fuumlrsprache unter den Juumlngeren zwischen 18 und 39 Jahren Vier von fuumlnf sprachen sich hier fuumlr das Prinshyzip bdquoVersicherte fuumlr Versicherteldquo aus

55 der Menschen in Deutschland sind politisch stark

oder sehr stark interessiert

44 Geschaumlftsbericht 2016 Die Finanzen ndash

Die Finanzen Der Bereich Finanzen informiert uumlber Vermoumlgensshyrechnung Vermoumlgen Einnahmen und Ausgaben der Techniker Krankenkasse uumlber die Versicherten- und Mitgliederentwicklung sowie die Finanzen der Pflegeversicherung

45

Der Jahresruumlckblick in Zahlen Das Geschaumlftsjahr 2016 war erneut von einer guten wirtschaftlichen Konjunkshytur gepraumlgt die viel Geld in die Kassen der Sozialversicherungen gespuumllt hat Auszligerdem verzeichnet das System der gesetzlichen Krankenversicherungen weiterhin Zuwaumlchse an Versicherten Dem gegenuumlber stehen staumlndig steishygende Ausgaben im Gesundheitswesen und Verzerrungen des Wettbewerbs der Kassen untereinander So reichten auch im Haushaltsjahr 2016 die Zuweishysungen aus dem Gesundheitsfonds an die Techniker nicht aus um die Ausgashyben fuumlr die Versorgung der Versichershyten zu decken

Dennoch lag der kassenindividuelle Zushysatzbeitrag der Techniker mit 10 Proshyzent auch 2016 unter dem amtlichen Durchschnitt

Ausgaben der Krankenversicheshyrung Das Haushaltsjahr 2016 schlieszligt die Techniker mit einem Plus von etwa 22 Millionen Euro ab Zu dem ausgeglishychenen Haushalt tragen vor allem die schlanken Prozesse und die effektive Verwaltung bei Die wirtschaftliche Kulshytur im Unternehmen ist dafuumlr verantshywortlich dass der Fehlbetrag der Zushyweisungen aus dem Gesundheitsfonds aufgefangen werden konnte Die Vershywaltungskosten von 136 Euro je Versishycherten lagen somit auch deutlich unter den durchschnittlichen Verwaltungskosshyten in der gesetzlichen Krankenversicheshyrung (153 Euro)

Die Leistungsausgaben stiegen um 31 Prozent und damit etwas moderater als im Vorjahr Auffaumlllig ist dass die Ausgaben fuumlr Arzneimittel auf einem hohen Niveau noch einmal mit 39 Prozent zunehmen und auf 4 Milliarden Euro ansteigen Den groumlszligten Ausgashybenblock verzeichnet die Techniker bei den Kosten fuumlr die Krankenhausbehandlung Erstmals uumlbersteigt dieshyser Wert mit einem Zuwachs von 38 Prozent die Sieben-Milliarden-Euro-Marke Fuumlr aumlrztliche Behandshylungen wurden 46 Milliarden Euro ausgegeben was einen Anstieg von 29 Prozent bedeutet

Ausgaben der Pflegeversicherung Die Leistungsshyausgaben fuumlr die pflegebeduumlrftigen Versicherten beliefen sich auf rund 13 Milliarden Euro Mit 3 Milshyliarden Euro flieszligt der Groszligteil der Einnahmen der Pflegeversicherung an den Ausgleichsfonds Mit ihm werden andere Pflegekassen unterstuumltzt deren Ausgaben nicht ausreichend durch Einnahmen geshydeckt sind

Abnahmen Der Verwaltungsrat hat die Jahresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse und die Jahshyresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse Pflegeversicherung abgenommen und dem Vorstand dafuumlr Entlastung erteilt

Juli 2017

Dieter F Maumlrtens

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

Dominik Kruchen

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

46 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Vermoumlgensrechnung

Aktiva in Tsd Euro 2015 2016

A Langfristiges Vermoumlgen

I Verwaltungsvermoumlgen 294474 275331

II Mittel der Ruumlckstellungen 2034183 2429274

III Andere Geldanlagen 3077456 3612688

B Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 904561 937768

II Wertpapiere 1923105 1575117

III Kassenbestand und Giroguthaben 23552 15055

C Rechnungsabgrenzungsposten 7356 9010

D Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

Passiva in Tsd Euro 2015 2016

A Netto-Reinvermoumlgen 3076733 3098587

B Ruumlckstellungen 2034183 2429 274

C Verpfl ichtungen 3137799 3310071

D Rechnungsabgrenzungsposten 15972 16309

E Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

In dieser und in den folgenden Tabellen sind Rundungsdifferenzen moumlglich

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Vermoumlgen

2015 2016

Netto-Reinvermoumlgen in Tsd Euro 3076733 3098587

je Versicherten in Euro 32980 32087

zum Vorjahr je Versicherten - 118 - 27

Davon

Betriebsmittel 1755959 1705756

je Versicherten in Euro 18822 17664

zum Vorjahr je Versicherten - 190 - 62

Ruumlcklagen 946300 1037500

je Versicherten in Euro 10144 10744

zum Vorjahr je Versicherten + 17 + 59

Verwaltungsvermoumlgen inkl Investitionsruumlcklage

374474 355331

je Versicherten in Euro 4014 3680

zum Vorjahr je Versicherten - 42 - 83

Erfolgsrechnung

in Tsd Euro 2015 2016

1 Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds 21313911 22724351

2 Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz 1287826 1709675

3 Erstattungen 42285 51670

4 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 58445 60767

5 Leistungsaufwand 21656712 23109954

6 Verwaltungskosten 1233733 1309365

7 Zinsergebnis 20949 17024

8 Sonstige Einnahmen 8043 7577

9 Sonstige Ausgaben 98417 129891

10 Jahresfehlbetrag (-)Jahresuumlberschuss - 257403 21854

48 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Einnahmen im Detail 2015 2016

Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 22745586 24594001

je Versicherten in Euro 243813 254678

zum Vorjahr je Versicherten + 28 + 45

Davon

Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds

absolut in Tsd Euro 21313911 22724351

je Versicherten in Euro 228467 235317

zum Vorjahr je Versicherten - 29 + 30

Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz absolut in Tsd Euro 1287826 1709675

je Versicherten in Euro 13804 17704

zum Vorjahr je Versicherten ndash + 283

Sonstige Einnahmen absolut in Tsd Euro 143849 159976

je Versicherten in Euro 1542 1657

zum Vorjahr je Versicherten - 154 + 74

Ausgaben im Detail 2015 2016

24572147 Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 23002989

je Versicherten in Euro 246572 254452

zum Vorjahr je Versicherten + 15 + 32

Davon

Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 21656712 23109954

je Versicherten in Euro 232142 239310

zum Vorjahr je Versicherten + 41 + 31

Davon

Aumlrztliche Behandlung absolut in Tsd Euro 4324921 4608482

je Versicherten in Euro 46359 47722

zum Vorjahr je Versicherten + 38 + 29

Zahnaumlrztliche Behandlung ohne Zahnersatz

absolut in Tsd Euro 1450491 1516045

je Versicherten in Euro 15548 15699

zum Vorjahr je Versicherten + 23 + 10

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Ausgaben im Detail 2015 2016

Zahnersatz absolut in Tsd Euro 361938 363907

je Versicherten in Euro 3880 3768

zum Vorjahr je Versicherten + 18 - 29

Arzneimittel absolut in Tsd Euro 3708728 3988102

je Versicherten in Euro 39754 41298

zum Vorjahr je Versicherten + 54 + 39

Hilfsmittel absolut in Tsd Euro 762963 796889

je Versicherten in Euro 8178 8252

zum Vorjahr je Versicherten + 32 + 09

Heilmittel absolut in Tsd Euro 711308 777475

je Versicherten in Euro 7625 8051

zum Vorjahr je Versicherten + 88 + 56

Krankenhausbehandlung absolut in Tsd Euro 6520595 7003332

je Versicherten in Euro 69895 72522

zum Vorjahr je Versicherten + 25 + 38

Krankengeld absolut in Tsd Euro 1474940 1561341

je Versicherten in Euro 15810 16168

zum Vorjahr je Versicherten + 53 + 23

Fahrkosten absolut in Tsd Euro 374939 410294

je Versicherten in Euro 4019 4249

zum Vorjahr je Versicherten + 96 + 57

Vorsorge- und Rehabilitationsleistungen

absolut in Tsd Euro 306972 317177

je Versicherten in Euro 3290 3284

zum Vorjahr je Versicherten + 51 - 02

Schutzimpfung absolut in Tsd Euro 205930 220120

je Versicherten in Euro 2207 2279

zum Vorjahr je Versicherten + 138 + 33

Fruumlherkennungsmaszlignahmen absolut in Tsd Euro 324596 328676

je Versicherten in Euro 3479 3404

zum Vorjahr je Versicherten + 47 - 22

50 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Ausgaben im Detail 2015 2016

Schwangerscha und Mutterscha

ohne stat Entbindung absolut in Tsd Euro 243622 265110

je Versicherten in Euro 2611 2745

zum Vorjahr je Versicherten + 21 + 51

Behandlungspflege und haumlusliche Krankenpflege

absolut in Tsd Euro 364213 413436

je Versicherten in Euro 3904 4281

zum Vorjahr je Versicherten + 151 + 97

Dialyse absolut in Tsd Euro 136648 143130

je Versicherten in Euro 1465 1482

zum Vorjahr je Versicherten + 64 + 12

Sonstige Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 383907 396438

je Versicherten in Euro 4115 4105

zum Vorjahr je Versicherten + 20 - 02

Praumlvention absolut in Tsd Euro 744643 756656

je Versicherten in Euro 7982 7835

zum Vorjahr je Versicherten + 23 - 18

Verwaltungsausgaben absolut in Tsd Euro 1233733 1309365

je Versicherten in Euro 13225 13559

zum Vorjahr je Versicherten + 99 + 25

Sonstige Ausgaben absolut in Tsd Euro 112545 152828

je Versicherten in Euro 1206 1583

zum Vorjahr je Versicherten - 372 + 312

51

Pflegeversicherung

Vermoumlgensrechnung 2015 2016

Aktiva in Tsd Euro

A Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 102500 110008

II Kurzfristige Geldanlagen 396000 415005

III Kassenbestand und Giroguthaben 286 828

B Rechnungsabgrenzungsposten 25137 37673

523924 563513

Passiva in Tsd Euro

A Reinvermoumlgen 244790 272895

B Verpfl ichtungen 279134 290618

523924 563513

Erfolgsrechnung 2015 2016

in Tsd Euro

1 Beitraumlge 4187123 4471718

2 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 5310 3553

3 Leistungsaufwand der Pfl egeversicherung 1199331 1339563

4 Zahlungen an den Ausgleichsfonds 2826011 2972471

5 Verwaltungskosten 120294 134589

6 Zinsergebnis 108 - 436

7 Sonstige Einnahmen 1 0

8 Sonstige Ausgaben 98 107

9 Jahresuumlberschuss 46807 28105

52 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Leistungsausgaben Pflegeversicherung

Leistungsausgaben in Tsd Euro 2015 2016

Pfl egesachleistung 172597 189955

Pflegegeld 351752 384789

Leistungen fuumlr Pfl egepersonen 63020 68594

Stationaumlre Leistungen 380641 410093

Uumlbrige Leistungen 231321 286132

Leistungsausgaben insgesamt 1199331 1339563

53

Mitglieder- und Versichertenentwicklung

Stichtag Jahresdurchschnitt

01012016 01012017 2015 2016

Mitglieder 7044467 7342157 6874547 7205987

zum Vorjahr +48 +42 +56 +48

Familienangehoumlrige 2433683 2454518 2454552 2450915

Versicherte insgesamt 9478150 9796675 9329099 9656902

zum Vorjahr +35 +34 +46 +35

54 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Der Geschaumlftsbericht der Techniker ndash auch digital

Unter wwwtkdegeschaeftsbericht finden Sie die digitale Ausgabe des TK-Geschaumlftsberichts

Der Geschaumlftsbericht 2016 steht Ihnen auch als PDF zum Download unter wwwpressetkde zur Verfuumlgung

Zu Artikeln die mit diesem Symbol gekennzeichnet sind finden Sie ausfuumlhrliche Videos im digitalen Geschaumlftsbericht

Impressum ndash Verantwortlich fuumlr den Inhalt Techniker Krankenkasse Bramfelder Straszlige 140 22305 Hamburg Telefon 040-69 09-17 83 Internet wwwpressetkde E-Mail pressestelletkde Twitter wwwtwittercomtk_presse

Verantwortlich Prof Dr Volker Moumlws Redaktion Kerstin Grieszligmeier Inga Laboga Texte Kerstin Grieszligmeier Hermann Baumlrenfaumlnger Gabriele Baron Nicole Battenfeld Daniel Burgstaler Dennis Chytrek Jacqueline Dauster Philip Giewer Michaela Hombrecher Inga Laboga Katharina Lemke Natalie Quadbeck Heike Schmedemann Silvia Wirth

Konzept und Gestaltung Christina Bartheidel Produktion Tanja Klopsch Litho Hirte GmbH amp Co KG Hamburg Druck Eversfrank Berlin GmbH Berlin Bilder Andreas Friese Jan Pauls Jan Haas Getty Images

copy Alle Rechte vorbehalten Nachdruck und sonstige Formen der Vervielfaumlltigung ndash auch auszugsweise ndash nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung

Mehr Informationen gibt es online Die digitale Ausgabe des TK-Geschauml sberichts fi nden Sie unter wwwtkdegeschae sbericht

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2010

02

720

17

  • Geschaumlftsbericht 2016
    • Vorwort
      • Dr Jens Baas im Gespraumlch mit13Martina Koederitz
      • Auf das Wesentliche reduziert
      • Interview bdquoDie Technikerldquo schaumlrft13ihren Markenauftritt
      • Kampagne Weil die beste Technik13menschlich ist
      • Position beziehen
      • Digitalisierung Nicht ob sondern wie
      • Interview Digitalisierung aktiv gestalten
      • Die Vermessung der Gesundheitswelt
        • Inhalt
        • 1 Die Techniker
        • 2 Die Technik
          • Thomas Ballast im Gespraumlch mit xbird
          • SmartHealth
          • Smart vernetzt
          • Digitale Versorgung
          • Service digital
          • Interviews Agiles Arbeiten amp Pflege
          • Innovationsfonds neue Wege in der Versorgung
            • 3 Wir Techniker
              • Techniker vernetzenTechniker
              • (Fuumlr) Techniker von morgen
              • Wissenschaft fuumlr Techniker
              • Techniker unterwegs
              • Ehrenamtlich fuumlr die Techniker
              • Interview bdquoStarke Selbstverwaltungldquo
              • Verwaltungsrat konkret
              • Sozialwahl gelebte Teilhabe
                • 4 Die Finanzen
                  • Jahresruumlckblick in Zahlen
                  • Vermoumlgensrechnung
                  • Vermoumlgen
                  • Einnahmen amp Ausgaben
                  • Pflegeversicherung
                  • Leistungsausgaben Pflegeversicherung
                  • Mitglieder- und Versichertenentwicklung
                    • Impressum

30 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Technik

Innovationsfonds neue Wege in der Versorgung

Der Innovationsfonds foumlrdert Versorgungsinnovationen und die Versorgungsforschung in Deutschland und wird vom Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) verwaltet Im Fokus stehen Projekte die verschiedene Sektoren des Gesundheitsshywesens einbeziehen und uumlber die bisherige Regelversorgung hinausgehen um die Versorgung der gesetzlichen Krankenkassen weiterzuentwickeln Im Bereich Versorgung hat die Techniker insgesamt 27 Foumlrderzusagen erhalten Fuumlnf dieser Projekte verantwortet die Techniker als sogenannte Konsortialfuumlhrerin also federfuumlhrend

NetzWerk GesundAktiv ndash laumlnger selbstbestimmt leben Wie koumlnnen aumlltere Menschen moumlglichst lange selbstbestimmt in den eigenen vier Waumlnden leben Das ist die zentrale Fragestellung des NetzWerk GesundAktiv in Hamburg Das Projekt ist ein sektorenshyuumlbergreifendes Hilfs- und Betreuungsnetzwerk im Quartier Es integriert und verbindet bestehende regionale Hilfs- und Versorshygungsangebote mit eigenen Bausteinen und erprobt ein technishysches Assistenzsystem

Im Zentrum steht die koordinierende Stelle (KS) im Hamburger Albertinen-Haus Dort durchlaufen die Teilnehmer Untersuchunshygen und Tests Sie erhalten einen individuellen Unterstuumltzungsshyplan und einen Tablet-PC Je nach persoumlnlichem Bedarf wird der Alltag der Teilnehmer durch Angebote des Projekts unterstuumltzt Der Tablet-PC dient als Kommunikationsplattform So koumlnnen die Teilnehmer etwa per Video mit der KS sprechen oder einen Notruf an die Johanniter-Unfall-Hilfe absetzen In weiteren Ausbaustushyfen sind auch Haussteuerungsfunktionen und eine intelligente Notfallerkennung mit Hilfe von angeschlossenen Bewegungsmelshydern moumlglich

Teledermatologie ndash Hautarztversorgung auf dem Land Wie laumlsst sich mit Hilfe der Telemedizin die Versorgung auf dem Land verbessern Die Dermatologie bietet dafuumlr gute Voraussetzunshygen Denn Hauterkrankungen sind fotografisch gut abbildbar und solche Fotos koumlnnen auf digitalem Weg in angemessener Qualitaumlt versendet werden Das nutzt das Projekt Teledermatoshylogie in Mecklenburg-Vorpommern Bereits heute ist eine flaumlchenshydeckende dermatologische Versorgung von Patienten dort nicht mehr sichergestellt Wartezeiten fuumlr Termine von mehreren Moshynaten sind uumlblich Die Praxen der rund 60 niedergelassenen Hautaumlrzte sind vor allem in den Staumldten konzentriert Das Projekt etabliert ein telemedizinisches Konsil zwischen Haus- und Fachaumlrzten Die Teilnehmer nutzen dabei eine App die Veraumlndeshyrungen der Haut abbildet Anschlieszligend leiten sie die Daten an die Dermatologie der Universitaumltsmedizin Greifswald oder an koshy

operierende niedergelassene Dermatologen weiter Von diesen Experten erhalten sie uumlber die App anschlieszligend eine konsiliarishysche Empfehlung zur weiteren Behandlung Sofern Patienten kurzfristig keinen Termin bei einem Dermatologen erhalten muumlsshysen sie nun nicht zwangslaumlufig eine Klinik aufsuchen Sie koumlnnen sich an ihren bereits behandelnden Hausarzt wenden und werden per Telekonsil trotzdem parallel von Spezialisten beraten oder behandelt

TransFIT ndash luumlckenlos in die Erwachsenenmedizin Zaumlhlt man alle Kinder- und Jugendvorsorgeuntersuchungen (U1 ndash U11 J1 und J2) und empfohlenen zahnaumlrztlichen Kontrolltermine zusamshymen kommt ein Kind bis zum 18 Geburtstag auf etwa 43 regushylaumlre Arztbesuche Allerdings ist die Versorgung in der sogenannshyten Transitionsphase der Uumlbergangsphase vom Jugendlichen zum Erwachsenen oft luumlckenhaft Besonders kritisch ist dies bei Kindern und Jugendlichen mit chronischen Erkrankungen wenn der bis dato behandelnde Kinderarzt mit der Volljaumlhrigkeit nicht mehr zustaumlndig ist

Diese Luumlcke will das Projekt TransFIT schlieszligen TransFIT steht fuumlr Fruumlhintervention zur Vorbereitung und Begleitung des Transitishyonsprozesses aus der Kinder- und Jugendmedizin in die Erwachshysenenmedizin Basierend auf dem regional bereits erfolgreichen Berliner TransitionsProgramm (BTP) sollen zeitliche Verzoumlgerunshygen waumlhrend des Arztwechsels durch ein telemedizinisch arbeishytendes Fallmanagement bundesweit vermieden werden Fallmashynager begleiten die Jugendlichen ab 12 Jahren und bereiten sie auf den Uumlbergang vor Ausgangspunkt ist ein ausfuumlhrliches Geshyspraumlch des Kinderarztes sowie daran anknuumlpfend eine systemashytische Einschaumltzung inwieweit bei den Jugendlichen Bedarf fuumlr eine spezifische Unterstuumltzung in der Uumlbergangsphase besteht Neben der kontinuierlichen telemedizinischen Begleitung komshymen sogenannte Transitionsschulungen zum Einsatz die die Faumlhigkeiten der jugendlichen Patienten zum eigenstaumlndigen Mashynagement ihrer chronischen Erkrankungen verbessern

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VERO ndash Die Versorgung von Menschen mit Rheuma optishymieren Rheumatoide Arthritis ist eine haumlufige chronische Gelenkerkrankung an der Schaumltzungen zufolge etwa 800000 Menschen in Deutschland leiden Mit dem Projekt VERO sollen Versorgungsqualitaumlt und Versorgungseffizienz bei der Theshyrapie verbessert werden indem die Arzneimitteltherapie opshytimiert wird

Bisher wird die Erkrankung unter anderem mit hochwirksamen entzuumlndungshemmenden Medikamenten und haumlufig auch mit Schmerzmitteln behandelt Seit mehreren Jahren sind fuumlr diese Indikation nun auch sogenannte Biologika verfuumlgbar Arzneimitshytel durch die immer mehr Patienten beschwerdefrei leben koumlnshynen Sind die Symptome abgeklungen und ist die Krankheitsaktishyvitaumlt gering koumlnnen die Medikamente reduziert oder sogar ganz abgesetzt werden In diesen Faumlllen spricht man von bdquoDeeskalatishyonldquo Bislang geschieht das in der Therapie der rheumatoiden Arshythritis nur selten VERO zielt darauf ab dass nur das notwendige Maszlig an Arzneimitteln zum Einsatz kommt und leistet somit auch einen Beitrag zur Erhoumlhung der Arzneimitteltherapiesicherheit

Mit VERO wird erstmals in Deutschland die schrittweise Deeskashylation von Menschen mit rheumatoider Arthritis systematisch in der Versorgungsrealitaumlt umgesetzt und evaluiert Dies geschieht im engen Austausch zwischen Arzt und Patient Ziel ist es den Patienten eine passgenaue Therapie anzubieten Neben einer engmaschigen Krankheitskontrolle soll vor allem das Selbstmashynagement des Patienten gestaumlrkt werden

LeIKD ndash Orientierung zur Gesundheit Diabetes Mellitus Typ 2 und Koronare Herzkrankheit bringen erhoumlhte kardiovaskulaumlre Risikofaktoren mit sich erhoumlhen also das Risiko etwa einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden Gesundheitsorienshytiertes Verhalten kann diese Risikofaktoren senken Dafuumlr ist jedoch ein veraumlnderter Lebensstil notwendig Auf diesem Weg begleitet das Programm LeIKD betroffene Hochrisikopatienten mit einem individuell abgestimmten Bewegungs- und Ernaumlhshyrungsprogramm Dabei kommen Aktivitaumlts- und Pulsmesser eine Kommunikations-App und bestehende Gesundheitsproshygramme der Techniker zum Einsatz Zudem werden Hausaumlrzte Diabetologen Kardiologen Ernaumlhrungs- und Physiotherapeushyten eingebunden

Alle Projekte in der Uumlbersicht wwwtkde Webcode 935240

Versorgungsforschung zehn Foumlrderzusagen Lassen sich unerwuumlnschte Neben- und Wechselwirshykungen von neu zugelassenen Praumlparaten mithilfe von Routinedaten fruumlhzeitig erkennen Wie muss ein Fehshylerberichts- und Lernsystem fuumlr die Arztpraxis ausseshyhen damit es auch tatsaumlchlich genutzt wird und die ambulante Behandlung sicherer macht Warum wershyden Patienten mit Brustschmerzen in bestimmten Reshygionen Deutschlands besonders oft per Linksherzkashytheter untersucht Das sind einige der Fragen denen die Techniker mit Partnern wie Universitaumlten und anshyderen Forschungseinrichtungen in insgesamt zehn Versorgungsforschungsprojekten auf den Grund geht

Die zehn Projekte haben Anfang 2017 vom Innovatishyonsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses Foumlrderzusagen in Houmlhe von 125 Millionen Euro erhalshyten Bei sieben der zehn bewilligten Projekte ist das WINEG das wissenschaftliche Institut der TK fuumlr Nutshyzen und Effizienz im Gesundheitswesen Konsortialshypartner

Bei einigen der Projekte geht es auch darum zu untershysuchen wie wirksam bestimmte Arzneimittel sind Mit Blick auf risikobehaftete Medikamente in der Schwanshygerschaft wird das WINEG beispielsweise eine neue wissenschaftliche Methodik entwickeln um mithilfe von Routinedaten bekannte Risiken systematisch zu uumlberpruumlfen weiter zu erforschen und bislang noch unshybekannte Risiken zu entdecken Um wichtige genetishysche Risikofaktoren bei der Arzneimitteltherapie zu identifizieren wird das WINEG ebenfalls Routinedaten analysieren und zudem mit pseudonymisierten Befrashygungsergebnissen verknuumlpfen

32 Geschaumlftsbericht 2016 Wir Techniker ndash

Wir Techniker Wie werden wissenschaftliche Ergebnisse praktisch nutzbar Wie kann man Eltern chronisch kranker Kinshyder unterstuumltzen Uumlber 13000 Mitarbeiter arbeiten nach dem Prinzip bdquovon Technikern fuumlr Technikerldquo

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Von Technikern fuumlr Techniker

Wir Techniker das sind uumlber 13000 Menschen die sich in ganz Deutschland nicht nur um die Anliegen von rund 98 Millionen Versicherten kuumlmmern sondern auch daran arbeiten die Angebote der Techniker stets in deren Sinne zu verbessern

Das beginnt beim Austausch mit den Versicherten fuumlr den untershyschiedliche Wege offen stehen

die wir Techniker stets ausbauen ndash von Anruf bis App Wir sorgen dafuumlr dass dieshyse Kommunikationspfade zuverlaumlssig schnell und effizient funktionieren und sich stets den Wuumlnschen der Versichershyten entsprechend weiterentwickeln

Wir Techniker stehen nicht nur mit Vershysicherten im permanenten Dialog sonshydern sind unterwegs um auf relevanten Foren in Sachen Versorgung Service oder Wissenschaft unsere Standpunkte und Innovationen vorzustellen aber auch Impulse aufzunehmen und zu deshybattieren Zu diesen Innovationen gehoumlshyren auch Angebote fuumlr Techniker von morgen vom Peer-to-Peer-Projekt in Sachen digitale Kompetenz fuumlr Schuumller bis zur Lern-App fuumlr unsere Auszubilshydenden

Auch das Thema Patientensicherheit ist fuumlr uns Techniker ein zentrales Anlieshygen Wie hier wissenschaftliche Inforshymationen fuumlr Versicherte unmittelbar praktisch nutzbar werden zeigt beishyspielsweise ein digitales Informationsshypaket uumlber Multiressistente Erreger (MRE) Fuumlr den Bruumlckenschlag zwischen wissenschaftlicher Forschung und anshywendbarem Wissen sorgen die Technishyker des Wissenschaftlichen Instituts der TK fuumlr Nutzen und Effizienz im Geshysundheitswesen (WINEG)

Das Prinzip bdquovon Technikern fuumlr Technishykerldquo setzt jedoch kein Hauptamt voraus Das beweisen die ehrenamtlichen Mitshyglieder des Verwaltungsrats Im houmlchsshyten Gremium der Techniker treffen sie alle Entscheidungen von grundsaumltzlicher Bedeutung kontrollieren im Sinne der Versicherten Vorstand und Verwaltung und legen zusaumltzliche Leistungen fest

34 Geschaumlftsbericht 2016 Wir Techniker

34 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker ndash

Techniker vernetzen Techniker Wer mit der Techniker in Kontakt treten will hat viele Moumlglichkeiten ndash von mobil bis postalisch Fuumlr Tempo bei der Vernetzung von uumlber 13000 Technikern und rund 98 Millionen Versicherten sorgen unter anderem diese Techniker

Postmanagement Fuumlr Dirk Stejskal beshydeutet Technikergeist in der taumlglichen Arbeit bis ins Detail ausgefeilte Qualitaumlt mit Houmlchstgeschwindigkeit zu verbinden Der gelernte Drucker arbeitet im Druckshyzentrum der Techniker wo 2016 rund 32 Millionen Brief-Sendungen produziert und versendet wurden Dort zaumlhlen houmlchste Datenschutzstandards technische Akkushyratesse und feste Zeitfenster

Dass alle Kunden so schnell wie moumlglich ihre Briefe erhalten dafuumlr sorgen neben Dirk Stejskal und seinen Kollegen zwei der modernsten Inkjetbasierten Rollen-Dishygitaldrucksysteme sowie drei Hochleisshytungskuvertiermaschinen bdquoWas die Kolleshyginnen und Kollegen an den Schreibtischen bundesweit verschicken wollen wird hier gedruckt kuvertiert und bis zum Versand fertig gemacht Uumlber den ganzen Prozess koumlnnen wir exakt verfolgen welcher Brief gerade wo ist ob alle notwendigen Forshymulare oder Beipacks enthalten sind und im Fall der Faumllle beschaumldigte Briefe sofort automatisch nachproduzierenldquo erlaumlutert der Operator Pro Stunde nehmen bis zu 23000 Standardbriefsendungen den Weg von der Druckdatei bis ins Kuvert denn rein rechtlich beduumlrfen viele Anliegen noch der klassischen Briefform

Cockpit Anne de Wilde und Florian Werg uumlberblicken als Workforce-Manager im soshygenannten Cockpit des Bereichs Kundenservice der Techniker den Groszligteil der Kundenshyanliegen Ob per Anruf E-Mail Chat oder Brief ndash das Cockpit-Team sorgt dafuumlr dass Kunden die Techniker gut erreichen und schnell eine Antwort erhalten Mittels Prognosen und Planung wird der Einsatz der Kollegen in den Servicezentren nah am Bedarf geplant und gesteuert

Im Schnitt verteilt das Cockpit so taumlglich uumlber 30000 Anrufe uumlber 2000 E-Mails uumlber 700 Chats und uumlber 7500 Anliegen auf dem Postweg bdquoDie Aufgabe ist komplex weil sie viele verschiedene Kanaumlle umfasst und wir saisonale Schwankungen ebenso wie zum Beispiel ungeplante Abwesenheiten bei den Kollegen abfedern muumlssenldquo erlaumlutert Florian Werg bdquoWir arbeiten hier mit vielen verschiedenen Techniken steuern diese so aus dass der Service stimmt Technikergeist ist besonders gefragt wenn eine dieser Techniken einmal ausfaumlllt Dann gilt es flexibel und schnell eine Loumlsung zu finden damit die Kunden dennoch schnell eine Antwort erhaltenldquo erklaumlrt Anne de Wilde bdquoUns motiviert es wenn wir die besten Voraussetzungen fuumlr die Kolleginnen und Kollegen im direkten Kundenshykontakt schaffen koumlnnenldquo

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SoVerMaFacunterdeFra

FuumlrdezusRuumlvorabwaauc

App Der erste Arbeitstag von Matthias Robbers fiel auf den Startschuss eines Projekts das Versicherten der Techniker neue Kommunikationswege zum Service ihrer Kasse ermoumlglicht Der Android-Entshywickler ist Teil des Teams das die TK-App umsetzt hat deren Weg von der Planung bis in den Google Play Store gefuumlhrt und arbeitet mit seinen Kollegen daran die Anshywendung stetig zu verbessern und weiteshyre Features fuumlr die Nutzer anzubieten

bdquoMich motiviert vor allem die Chance uumlber die App so vielen potenziellen Nutzern den Alltag zu erleichtern Heute ist es fuumlr viele Menschen alltaumlglich alles per Smartshyphone von unterwegs zu erledigen Das gilt jetzt auch fuumlr Anliegen an die Technishyker etwa Dokumente zu uumlbermittelnldquo ershylaumlutert Robbers Das Entwicklerteam arshybeitet beim weiteren Ausbau der App agil steht im Austausch mit den Nutzern und bindet Ruumlckmeldungen direkt in die aktushyelle Entwicklung mit ein Fuumlr Robbers geshyhoumlrt das zum Technikergeist bdquoEs geht darum einzelne Funktionen weiter zu entshywickeln dabei aber immer das groszlige Ganshyze und den Nutzen fuumlr den Versicherten im Blick zu habenldquo

ziale Netzwerke Auch die sozialen Netzwerke stehen den sicherten der Techniker zum Austausch offen Social Media nagerin Sandra Ebenau haumllt Versicherte mit ihren Kollegen auf ebook Twitter amp Co auf dem Laufenden bdquoDabei stimmen wir

s eng mit allen ab die fuumlr die Techniker kommunizierenldquo erlaumlushyt Ebenau Zum Job gehoumlrt auch das Community Management nn auf diesen Kanaumllen erreichen die Techniker auch zahlreiche gen und Anliegen von Versicherten und anderen Usern

schnelle Antworten arbeitet das Social Media Team eng mit n Kolleginnen und Kollegen aus dem Servicezentrum Hamburg ammen Dort arbeiten Ingo Kaiser und seine Kollegen an den

ckmeldungen an die Versicherten Neben Tempo zaumlhlt dabei allem inhaltliche Flexibilitaumlt bdquoDie Themen sind vielfaumlltig und

wechslungsreich und reichen von Krankengeld bis zur Sozialshyhlldquo erlaumlutert Ingo Kaiser Antworten gibt es rund um die Uhr h wenn die meisten Anfragen tagsuumlber eintreffen bdquoOumlffentlich

sichtbar informieren wir aber nur allgemein ndash wenn fuumlr eine Ausshykunft persoumlnliche Angaben noumltig sind vernetzen wir die Versishycherten mit dem richtigen Ansprechpartnerldquo so Kaiser

36 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

(Fuumlr) Techniker von morgen Die Techniker engagiert sich mit innovativen Projekten fuumlr die Gesundheit und Zukunft junger Versicherter und ihrer Familien ndash und mit Angeboten fuumlr Auszubildende der Techniker die 2016 besonders erfolgreich waren

Sicher durch die digitale Welt Generation bdquoKopf untenldquo Neun von zehn Zwoumllfjaumlhrigen besitzen ein Smartphone drei Stunden pro Tag verbringen sie durchschnittlich online Die digitale Welt gehoumlrt laumlngst zum Alltag im Kinderzimshymer Mit den Moumlglichkeiten des Internets und der Sozialen Medien ist jedoch auch die Anzahl der Risiken gestiegen bdquoNeue Phaumlnomene wie Cybermobbing oder Inshyternetsucht belasten immer mehr die Psyshyche von Kindern und Jugendlichen Wir haben gemeinsam mit dem Verein Condrobs das Praumlventionsprojekt Netzshygaumlnger 30 gestartet damit Kinder fruumlh lernen sich in der digitalen Welt zurechtshyzufindenldquo sagt Christian Bredl Leiter der TK-Landesvertretung Bayern Netzgaumlnger 30 unterstuumltzt Schuumller darin Gefahren in der digitalen Welt zu erkennen zu vermeishyden und einen maszligvollen Umgang mit dem Internet zu entwickeln Die Jugendlishychen lernen ihr eigenes Verhalten in der digitalen Welt kritisch zu reflektieren

Das Besondere bei Netzgaumlnger 30 Nicht Lehrer vermitteln die Inhalte sondern Schuumller Neunt- und Zehntklaumlssler wershyden zu sogenannten bdquoPeersldquo ausgebildet und geben ihr Wissen in Workshops an die juumlngeren Schuumller weiter Die Aumllteren haben Vorbildfunktion koumlnnen jedoch gleichzeitig auf Augenhoumlhe mit den Fuumlnft- und Sechstklaumlsslern kommunizieshyren Netzgaumlnger 30 ist 2016 mit zwoumllf Schulen im Muumlnchener Raum gestartet und wird weiter ausgebaut Mehr zum Projekt unter wwwtkde Webcode 815146

92 der Zwoumllfjaumlhrigen besitzen ein Smartphone

(JIM-Studie 2015)

Digitale Hilfe fuumlr Eltern kranker Kinder Experten schaumltzen dass fast jedes sechsshyte Kind in Deutschland chronisch krank ist Dabei wird die Belastung sehr untershyschiedlich empfunden die ein an Asthma Diabetes oder Mukoviszidose erkranktes Kind fuumlr Eltern und Geschwister mit sich bringt Nicht wenigen bereitet die staumlndishyge Sorge schlaflose Naumlchte und setzt sie dauerhaft unter Stress Ein Projekt der Techniker in Baden-Wuumlrttemberg und des Universitaumltsklinikums Ulm moumlchte Familishyen niederschwellige Hilfe anbieten bevor sie psychisch an ihre Grenzen stoszligen

bdquoBEcKIldquo steht fuumlr Beratung von Eltern chronisch kranker Kinder im Internet

Mit dem neuen Programm will die Technishyker Eltern gezielt bei der Bewaumlltigung der Erkrankung ihres Kindes unterstuumltzen Teilnehmen koumlnnen Eltern deren an Asthshyma erkranktes Kind im Disease-Manageshyment-Programm (DMP) eingeschrieben ist Die Teilnehmer treten mit ihrem Berashyter uumlber die gesicherte Plattform der Ulshymer Onlineklinik in Kontakt Uumlber einen Zeitraum von sechs bis zwoumllf Wochen wershy

den dann anhand von Schreibaufgaben die Themenfelder Krankheitsmanageshyment Angstbewaumlltigung und Selbstfuumlrshysorge bearbeitet

Diese Form der sogenannten internetshybasierten psychologischen Intervention hat den Vorteil dass die Teilnehmer von einem persoumlnlichen Therapeuten indivishyduell betreut werden gleichzeitig durch die online-Kommunikation aber keine festen Termine eingehalten werden muumlssen

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Per Lern-App zum Profi bdquoTKlerin19 fordert Dich zu einem Duell herausldquo Wenn Caren Koshyziol eine Nachricht mit diesem Betreff von Kollegin Vivian Slotshyta bekommt ist ihr ganzes Fachwissen gefragt Die beiden Auszubildenden aus dem Fachzentrum Krankengeld in Karlsrushyhe treten uumlber ihre Smartphones gegeneinander im Quiz an Die Fragen kommen dabei aus 47 verschiedenen Themengeshybieten rund um die Inhalte aus drei Ausbildungsjahren Die beishyden nutzen eine Lern-App die die Techniker fuumlr ihre aktuell rund 800 Auszubildenden entwickelt hat

Und so funktioniert die App Wer sich einloggt waumlhlt zunaumlchst einen Gegner aus und entscheidet sich fuumlr eine Themenkateshygorie Dann gilt es in jeweils 30 Sekunden fuumlnf Fragen zu beshyantworten Danach ist der Gegner dran

TK-Auszubildende ist Deutschlands Beste Kundenservice Leistungsangebot digitale Initiativen ndash alles was die Techniker auszeichnet verdankt sie ihren Mitarbeitern den Technikern Damit diese auch in Zukunft den Grundstein fuumlr den Erfolg legen hat die Ausbildung bei der Techniker einen besonders hohen Stellenwert Das Ergebnis Jedes Jahr zaumlhlen TK-Azubis zu den Besten der Branche 2016 etwa haben 77 der insgesamt 248 bdquoNachwuchs-Technikerldquo des Abschlussjahrshygangs ihre Pruumlfungen mit der Note 1 bestanden

In diesem Jahr machte eine Auszubildende die Techniker besonshyders stolz Kira Trefon ndash mittlerweile Kundenberaterin im Sershyvicezentrum Gelsenkirchen ndash hat ihre Ausbildung zur Kauffrau im Gesundheitswesen als beste in ganz Deutschland abgeshyschlossen bdquoAls ich erfuhr dass ich Bundesbeste bin konnte ich es zuerst nicht glauben und habe mich natuumlrlich sehr gefreut Vor allem dass sich die rund viermonatige Vorbereitung auf die Pruumlfungen ausgezahlt hatldquo so die 22-Jaumlhrige die haumlufig geshymeinsam mit ihren Azubi-Kollegen gelernt hat

Kira Trefon ist Kundenberaterin im Serviceshyzentrum Gelsenkirchen

38 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

Zehn Jahre WINEG Bekommen Patienten die Behandlung die den wissenschaftlichen Erkenntnissen entspricht Welche Effekte haben neue Versorgungsmodelle Wie wirken sich gesundheitspolitische Entscheidungen auf die Versicherten aus Das sind einige der Fragen denen das wissenschaftliche Institut der TK fuumlr Nutzen und Effizienz im Gesundshyheitswesen (WINEG) seit zehn Jahren auf den Grund geht

Die Entscheidung der Techniker mit der Institutsgruumlndung 2006 eigene wissenshyschaftliche Expertise aufzubauen hat sich als vorausschauend und innovativ erwiesen Die praxisnahe Versorgungsforschung des WINEG liefert evidenzbasierte Grundlagen und Transparenz fuumlr wichtige Entscheidungen der Techniker aber auch fuumlr das Gesundheitsweshysen insgesamt Im Mittelpunkt der Forschungsarbeit steht der Versorgungsbedarf der Versicherten und die Frage wie sich auf der Basis neuester Erkenntnisse eine effektishyve und qualitativ hochwertige Gesundheitsshyversorgung weiterentwickeln laumlsst

shy

Wissenschaft fuumlr Techniker

Wie Versicherte direkt von wissenschaftlicher Expertise profitieren zeigt ein Informationspaket zu multiresistenten Keimen Die Mitarbeiter des Wissenschaftlichen Instituts der TK (WINEG) forschen im Dienst der Versicherten

Patientensicherheit ndash profitieren von der Wissenschaft Wer Gesundheitsinformationen sucht fragt heutzutage immer oumlfter bdquoDr Googleldquo Doch wie serioumls sind die Inhalte die man im Internet findet Wer sich informieren und selbstbestimmt im Gesundheitsshywesen zurechtfinden will braucht verlaumlssliche wissenschaftlich gepruumlfte Erkenntnisse in verstaumlndlicher Form Die Techniker unshyterstuumltzt deshalb ihre Versicherten und foumlrdert deren Gesundshyheitskompetenz mit evidenzbasierten Informationen zu relevanshyten Themen etwa mit einem Informationspaket zu multiresistenten Keimen (MRE)

Die Erreger treten immer haumlufiger auf zugleich verlieren gaumlngige Antibiotika ihre Wirksamkeit gegen sie Die bislang schaumlrfste Wafshyfe gegen bakterielle Infektionen wird also stumpfer ndash ein Problem das auch die Politik weltweit aufruumlttelt Dabei ist man sich einig dass eine wirksame Infektionspraumlvention nur mit Hilfe der Patienshyten gelingen kann Die Techniker leistet einen Beitrag und klaumlrt mit einem digitalen Informationspaket auf wie Menschen einer Infektion vorbeugen koumlnnen

Katharina Rubin vom WINEG dem wissenschaftlichen Institut der TK bdquoWir haben fuumlr unsere Kunden multimedial aufbereitet was das fuumlr den Einzelnen bedeutet und wie er sich in seinem privaten Umfeld aktiv daran beteiligen kann dass sich MRE nicht weiter ausbreiten ndash auf Reisen in der Kuumlche im Krankenhausldquo Zum Inshyformationspaket gehoumlren auch ein Erklaumlrfilm und ein Online-Test um das eigene MRE-Risiko zu ermitteln Rubin bdquoNicht jede Erkranshykung verlangt ein Antibiotikum Gegen Viren ist es machtlos Der sorgsame Umgang mit Antibiotika hilft Resistenzen zu vermeishydenldquo Auch Patienten die notwendige Antibiotika zu fruumlh absetshyzen oder in geringerer Dosis als verordnet einnehmen tragen zur Resistenzbildung bei

Die Techniker hat auch ihre Vertragspartner in den Blick genomshymen Sie unterstuumltzt die bdquoAktion Saubere Haumlndeldquo die die Haumlndeshydesinfektion in Krankenhaumlusern verbessert und dadurch hilft Klinikinfektionen zu vermeiden Angesichts von jaumlhrlich rund 19 Millionen Krankenhausfaumlllen ein relevanter Faktor Das Informatishyonspaket online wwwtkde Webcode 889772

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bdquoDie Zukunft aufhalten weil man Angst davor hat ndash das hat noch nie funktioniertldquo

Dr Jens Baas

Techniker unterwegs Von der Zukunft des Gesundheitssystems bis zur Zukunft der Fuumlhrung im Unternehmen ndash Techniker pflegen den Austausch uumlber das Gesundheitssystem hinaus

Pathfinder leading the Future Sieben CEOs sieben prominente Vorshydenker und 800 bdquoYoung Leadersldquo fuumlhshyrender deutscher Unternehmen ndash geshymeinsam widmeten sie sich beim Pathfinder am 1 Mai 2016 einen ganshyzen Tag lang den draumlngendsten Fragen unserer Zeit und machten so den bdquoTag der Arbeitldquo zum bdquoTag des Nachdenshykensldquo Mit dabei Daimler-Chef Dr Dieter Zetsche Deutsche Bank-Vorstand Juumlrshygen Fitsche Joe Kaeser CEO von Sieshymens und TK-Chef Dr Jens Baas

Mit 100 Nachwuchsfuumlhrungskraumlften der Techniker reiste er nach Berlin um gemeinsam zu diskutieren worauf es in Unternehmen von morgen ankommt Das Ziel des Zukunftsgipfels des Hanshydelsblatts jungen Fuumlhrungskraumlften den Anstoszlig zu geben eigene und auch unshy

bequeme Wege zu gehen Im Mittelshypunkt des gemeinsamen Vortrags des TK-Chefs mit dem Informatiker und Kuumlnstler Professor Dr Juumlrgen Schmidshyhuber stand das Thema bdquoResponsibility ndash und wie Big Data die Medizin revolutishyonieren wirdldquo

Z2X ein Wochenende mit Visionaumlren Das Portal Zeit Online lud anlaumlsslich seines Gesundheitssystem kennenzulernen norieren wenn Versicherte etwas fuumlr 20-jaumlhrigen Bestehens im September 500 Im Workshop bdquoApp jetzt gesundldquo den ihre Gesundheit tun und dies mit digitashybdquoTwentysomethingsldquo also 20 - bis 29-Jaumlh- Thomas Heilmann Experte der Technishy len Daten belegen Die Teilnehmer disshyrige nach Berlin zu einem bdquoFestival der ker fuumlr digitale Versorgung leitete ging kutierten teils sehr kontrovers uumlber Visionaumlreldquo ein Die Techniker war als Part- es um den Einsatz von Fitnesstracker- Datensicherheit Vor- und Nachteile des ner dabei um die Ideen der sogenannten daten in der gesetzlichen Krankenversi- Solidarsystems und Bonus-Malus-Pro-Millennials fuumlr ein smartes und innovatives cherung Sollen Krankenkassen hoshy gramme

MEDICA Gesundheitsmarkt von morgen Lebende menschliche Zellstrukturen tropshyfen auf eine Unterlage bilden kleine Kreise und formen sich schlieszliglich zu einer dreishydimensionalen menschlichen Ader die sich sogar verzweigt ndash die Fachmesse MEshyDICA 2016 gab Einblick was sich in nur zwoumllf Monaten im internationalen Geshysundheitsmarkt entwickelt hat Zentrales Thema die Digitalisierung als der Innovashytionstreiber Auf dem Podium des ECON-Forums der Techniker diskutierten

Vertreter aus Politik Medien und Wissenshyschaft die Frage wie sich die Chancen der Digitalisierung auf das deutsche Gesundshyheitssystem uumlbertragen lassen In der Disshykussion waren sich der digitale Vordenker Sascha Lobo und Dr Jens Baas Vorshystandsvorsitzender der Techniker einig dass die breite Nutzung individueller Dashyten kuumlnftig nachgefragt werden wird Desshyhalb muumlsse man aktiv gestalten statt auf die Angebote milliardenschwerer US-Konshyzerne zu warten Die Techniker unterwegs auf der Fachmesse MEDICA

40 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

Ehrenamtlich fuumlr die Techniker

Der Verwaltungsrat ist das houmlchste Entscheidungsgremium der Techniker ndash seine 30 Mitglieder und ihre Stellvertreter leisten als Selbstverwaltung diese verantwortungsvolle und anspruchsshyvolle Aufgabe ehrenamtlich Der Verwaltungsrat setzt sich pashyritaumltisch aus je 15 Versicherten- und 15 Arbeitgebervertretern zusammen Ihre Legitimation erhalten die Selbstverwalter uumlber die alle sechs Jahre stattfindende Sozialwahl

Mit dieser Legitimation treffen die Ehrenamtlichen alle Entshyscheidungen die fuumlr die Techniker von grundsaumltzlicher Bedeushytung sind Auszligerdem entscheidet der Verwaltungsrat uumlber Satzungsleistungen von denen die Versicherten ganz unmitshytelbar profitieren So erleichtert eine im Juli verabschiedete Satzungsleistung zur Kostenuumlbernahme des innovativen Flash Glucose Messsystems insulinpflichtigen Diabetikern den Alltag Per Scanner koumlnnen sie ihren Blutzuckerwert bdquounblutigldquo und schmerzfrei ermitteln Dazu wird ein Sensor ins Unterhautfettshygewebe eingesetzt

Die Verwaltungsraumlte beschlieszligen zudem den Haushalt der Techniker ndash und den kassenindividuellen Zusatzbeitrag Der liegt bei der Techniker fuumlr 2017 mit 10 Prozent unter dem Durchschnitt der gesetzlichen Krankenversicherung

Austausch mit Entscheidungstraumlgern Daruumlber hinaus pflegen die gewaumlhlten Verwaltungsraumlte den Austausch mit Vertretern aus Politik und Gesundheitswesen Die Bundesshywahlbeauftragte fuumlr die Sozialversicherungswahlen Rita Pashywelski bekraumlftigte als Gastrednerin die Relevanz von Selbstshyverwaltung und Sozialwahl Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis (SPD) nahm vor den Ehrenamtlichen unter anderem zum Selbstverwaltungsstaumlrkungsgesetz Stellung Frank Plashyte Praumlsident des Bundesversicherungsamtes stellte dem Verwaltungsrat die Arbeit der Aufsichtsbehoumlrde vor EU-Exshyperte Guumlnter Danner erlaumluterte dem Gremium aktuelle Frashygen des europaumlischen Sozialrechts

Selbstverwaltung bedeutet Selbstgestaltung Die Ehrenamtlichen beziehen auch zu relevanten politischen Fragen Position Den Standpunkt des Gremiums zur Bundestagswahl 2017 finden Sie auf wwwtkde

Uumlbrigens Die Sitzungen des Verwalshytungsrats sind oumlffentlich Zudem informiert der Verwaltungsrat auf wwwtkde (Webcode 139012) in Text Bild und Video uumlber den Inhalt der Sitzungen

41

bdquoWir wollen eine starke Selbstverwaltungldquo

Dieter F Maumlrtens und Dominik Kruchen sind die alternierenden Vorsitzenden des Verwaltungsrats Der Vorsitz wechselt jaumlhrlich zum 1 Januar

Wie arbeitet die Selbstverwaltung der Techniker

Dominik Kruchen Die Rolle des Verwaltungsrats laumlsst sich

durchaus mit der des Aufsichtsrats in Unternehmen vergleichen Selbstverwalter tragen eine enorme Verantwortung mit der Beshysonderheit dass wir diese Aufgabe ehrenamtlich uumlbernehmen Die Selbstverwaltung bestimmt den Kurs der Kasse uumlbt eine Konshytrollfunktion aus und trifft zentrale Entscheidungen ndash dabei ist

sie den Beitragszahlern verpflichtet

Dieter F Maumlrtens Entscheidungen von solcher Tragweite beshynoumltigen ein solides Fundament ndash das leisten bei der Techniker die

Fachausschuumlsse deren Mitglieder sich mit teilweise hochkompleshyxen Sachverhalten auseinandersetzen um die Beschluumlsse des

Gremiums vorzubereiten

Wie beurteilen Sie aktuell die Rolle der Selbstverwaltung im

Gesundheitssystem

Kruchen Die Selbstverwaltung ist eine tragende Saumlule des

deutschen Gesundheitssystems Auch der internationale Vershygleich belegt eindrucksvoll ndash etwa mit Blick auf die Situation in

Suumldeuropa ndash wie krisensicher und stabil dieses etablierte System

ist das eben nicht vollstaumlndig vom Staat abhaumlngig ist

Maumlrtens Obwohl sich diese Errungenschaft permanent beshywaumlhrt gibt es immer wieder Versuche ihre Autonomie und somit

auch die Handlungsfaumlhigkeit dieses Stabilitaumltsfaktors einzushyschraumlnken die Vorstoumlszlige der Politik zum sogenannten Selbstvershywaltungsstaumlrkungsgesetz sind hier nur ein Beispiel Hier gilt es

klare Kante zu zeigen und diese tragende Saumlule entschieden zu

verteidigen

Unikosmos Award Zukunft der Notfallmedizin In den rund 1200 Notaufnahmen in Deutschland zaumlhlt im Alltag oft jede Sekunde Wie diese Einheiten organisiert sind stellt die Weichen fuumlr den Behandlungserfolg Die Absolventin der APOLLON Hochschule der Gesundheitswissenschaft in Bremen Anna Christina Houmlrster widmete ihre Abschlussarbeit der Frage nach Prozessen und Qualitaumltsmanagement in Notaufnahmen Fuumlr ihre Analyse erhielt sie im Rahmen einer Verwaltungsratssitzung den Unikosmos Award 2016 den die Hamburger Presseagentur Public Address und die Techniker fuumlr innovative Konzepte von Nachwuchswissenschaftlern verleihen Perspektivisch stellt die Wissenschaftleshyrin auch die Frage wie das systematische Erfassen von Qualitaumltsfaktoren und der Aufbau eines nationalen Notaufnahmeregisters die Versorgungsqualitaumlt verbessern kann

42 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker Der Verwaltungsrat aktuell Auch 2017 stehen die Mitglieder des Verwaltungsrats zur Wahl Nach der Wahl konstituiert sich das Gremium am 29 September 2017 Hier finden Sie die aktuelle Mitgliederliste und die aktuell vertretenen Listen

Die Mitglieder des aktuellen Verwaltungsrats

Arbeitgebervertreter Dominik Kruchen Duumlsseldorf Alternierender Vorsitzender

Heiner Boumlgemann Bremen Rainer Bruns Nordstrand Uwe Buszligmeier Greven Joachim Feldmann Bremen Helmut Fitzke Woggersin Wilfried Grunau Edewecht-Friedrichsfehn Joumlrg Henschen Bremen Klaus H Kober Rheinmuumlnster Udo Nicolay Moumllln Mirko Knappe Hamburg (seit 01012017) Johannes Seiboldt Nidda Rainer Tietz Bottrop Roland Unzeitig Wettmershagen Bernd Wegner Riegelsberg

Vertretene Organisation ZI HSH Zahntechniker-Innung Hamburg und Schleswig Holstein 15 Sitze

Versichertenvertreter Dieter F Maumlrtens Offenbach Alternierender Vorsitzender

Rosemie Bilz Radebeul Detlef Decho Syke Peter Duchene Groszligrosseln Friedrich Gosewinkel Hamm Karla Hasenauer Suhl Uwe Klemens Muumlnchen Baumlrbel Richling Bremen Annette Stensitzky Troisdorf (seit 15072016) Norbert Schneider Schwerin Harald Schulte Koumlnigswinter Erika Streit Koumlln Johanna Vieweg Dresden Harald Wagner Sipplingen Gerard Wolny Remagen

Vertretene Organisationen TKG TK-Gemeinschaft unabhaumlngige Versichertengemeinshyschaft der Techniker Krankenkasse eV 12 Sitze verdi Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft 1 Sitz IGM Industriegewerkschaft Metall 1 Sitz ACA Katholische-Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Deutschshylands e V Kolpingwerk Deutschland Bundesverband Evanshygelischer Arbeitnehmerorganisationen eV 1 Sitz

43

Sozialwahl gelebte Teilhabe Demokratischer Taktgeber fuumlr den Verwaltungsrat sind die Sozialwahlen deren Ergebnis alle sechs Jahre die Zusammensetzung des houmlchsten Entscheidungsgremiums der Techniker festlegt

Bei der Techniker werden seit jeher die 15 Versichertenvershytreter per Urwahl ermittelt So haben die rund 74 Millionen Mitglieder eine echte Wahl und koumlnnen ihr Recht auf Mitbeshystimmung nutzen Damit die Stimmberechtigten bis zum 31 Mai 2017 ihre Stimmen geltend machen koumlnnen stand 2016 im Zeichen der Vorbereitungen fuumlr die Abstimmung im bdquoSushyperwahljahr 2017ldquo Federfuumlhrend in der Vorbereitung der Wahlausschuss unter Vorsitz des stellvertretenden Vorshystandsvorsitzenden Thomas Ballast Das Gremium ist unter anderem zustaumlndig fuumlr die Zulassung der antretenden Listen aber auch fuumlr die ordnungsgemaumlszlige Ermittlung des Wahlershygebnisses Eine Informationskampagne begleitete die Wahlshyvorbereitungen und ermoumlglichte Versicherten ebenso wie Multiplikatoren sich umfassend uumlber die Wahl zu informieren

Klares Ja zur Teilhabe Sozialwahl bedeutet demokratische Teilhabe nach dem Prinzip bdquoWer Beitraumlge einzahlt soll auch mitbestimmenldquo Im Vorfeld ermittelte die Techniker im Rahshymen einer Studie wie die Menschen in Deutschland zur Sozishyalwahl stehen Das klare Ergebnis der repraumlsentativen Forshysa-Umfrage Das Prinzip der ehrenamtlichen Selbstverwaltung und die Teilhabemoumlglichkeit durch die Sozialwahl stehen hoch im Kurs 68 Prozent der Befragten sprachen sich klar fuumlr die Sozialwahl aus Und Selbst 58 Prozent der Privatversicherten haumltten gerne diese Mitsprachemoumlglichkeit

Zudem halten 73 Prozent der Menschen in Deutschland die Verwaltungsraumlte fuumlr wichtig und befuumlrworten dass Versishycherte durch sie an Entscheidungen beteiligt werden Besonshyders hoch ist die Fuumlrsprache unter den Juumlngeren zwischen 18 und 39 Jahren Vier von fuumlnf sprachen sich hier fuumlr das Prinshyzip bdquoVersicherte fuumlr Versicherteldquo aus

55 der Menschen in Deutschland sind politisch stark

oder sehr stark interessiert

44 Geschaumlftsbericht 2016 Die Finanzen ndash

Die Finanzen Der Bereich Finanzen informiert uumlber Vermoumlgensshyrechnung Vermoumlgen Einnahmen und Ausgaben der Techniker Krankenkasse uumlber die Versicherten- und Mitgliederentwicklung sowie die Finanzen der Pflegeversicherung

45

Der Jahresruumlckblick in Zahlen Das Geschaumlftsjahr 2016 war erneut von einer guten wirtschaftlichen Konjunkshytur gepraumlgt die viel Geld in die Kassen der Sozialversicherungen gespuumllt hat Auszligerdem verzeichnet das System der gesetzlichen Krankenversicherungen weiterhin Zuwaumlchse an Versicherten Dem gegenuumlber stehen staumlndig steishygende Ausgaben im Gesundheitswesen und Verzerrungen des Wettbewerbs der Kassen untereinander So reichten auch im Haushaltsjahr 2016 die Zuweishysungen aus dem Gesundheitsfonds an die Techniker nicht aus um die Ausgashyben fuumlr die Versorgung der Versichershyten zu decken

Dennoch lag der kassenindividuelle Zushysatzbeitrag der Techniker mit 10 Proshyzent auch 2016 unter dem amtlichen Durchschnitt

Ausgaben der Krankenversicheshyrung Das Haushaltsjahr 2016 schlieszligt die Techniker mit einem Plus von etwa 22 Millionen Euro ab Zu dem ausgeglishychenen Haushalt tragen vor allem die schlanken Prozesse und die effektive Verwaltung bei Die wirtschaftliche Kulshytur im Unternehmen ist dafuumlr verantshywortlich dass der Fehlbetrag der Zushyweisungen aus dem Gesundheitsfonds aufgefangen werden konnte Die Vershywaltungskosten von 136 Euro je Versishycherten lagen somit auch deutlich unter den durchschnittlichen Verwaltungskosshyten in der gesetzlichen Krankenversicheshyrung (153 Euro)

Die Leistungsausgaben stiegen um 31 Prozent und damit etwas moderater als im Vorjahr Auffaumlllig ist dass die Ausgaben fuumlr Arzneimittel auf einem hohen Niveau noch einmal mit 39 Prozent zunehmen und auf 4 Milliarden Euro ansteigen Den groumlszligten Ausgashybenblock verzeichnet die Techniker bei den Kosten fuumlr die Krankenhausbehandlung Erstmals uumlbersteigt dieshyser Wert mit einem Zuwachs von 38 Prozent die Sieben-Milliarden-Euro-Marke Fuumlr aumlrztliche Behandshylungen wurden 46 Milliarden Euro ausgegeben was einen Anstieg von 29 Prozent bedeutet

Ausgaben der Pflegeversicherung Die Leistungsshyausgaben fuumlr die pflegebeduumlrftigen Versicherten beliefen sich auf rund 13 Milliarden Euro Mit 3 Milshyliarden Euro flieszligt der Groszligteil der Einnahmen der Pflegeversicherung an den Ausgleichsfonds Mit ihm werden andere Pflegekassen unterstuumltzt deren Ausgaben nicht ausreichend durch Einnahmen geshydeckt sind

Abnahmen Der Verwaltungsrat hat die Jahresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse und die Jahshyresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse Pflegeversicherung abgenommen und dem Vorstand dafuumlr Entlastung erteilt

Juli 2017

Dieter F Maumlrtens

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

Dominik Kruchen

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

46 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Vermoumlgensrechnung

Aktiva in Tsd Euro 2015 2016

A Langfristiges Vermoumlgen

I Verwaltungsvermoumlgen 294474 275331

II Mittel der Ruumlckstellungen 2034183 2429274

III Andere Geldanlagen 3077456 3612688

B Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 904561 937768

II Wertpapiere 1923105 1575117

III Kassenbestand und Giroguthaben 23552 15055

C Rechnungsabgrenzungsposten 7356 9010

D Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

Passiva in Tsd Euro 2015 2016

A Netto-Reinvermoumlgen 3076733 3098587

B Ruumlckstellungen 2034183 2429 274

C Verpfl ichtungen 3137799 3310071

D Rechnungsabgrenzungsposten 15972 16309

E Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

In dieser und in den folgenden Tabellen sind Rundungsdifferenzen moumlglich

47

Vermoumlgen

2015 2016

Netto-Reinvermoumlgen in Tsd Euro 3076733 3098587

je Versicherten in Euro 32980 32087

zum Vorjahr je Versicherten - 118 - 27

Davon

Betriebsmittel 1755959 1705756

je Versicherten in Euro 18822 17664

zum Vorjahr je Versicherten - 190 - 62

Ruumlcklagen 946300 1037500

je Versicherten in Euro 10144 10744

zum Vorjahr je Versicherten + 17 + 59

Verwaltungsvermoumlgen inkl Investitionsruumlcklage

374474 355331

je Versicherten in Euro 4014 3680

zum Vorjahr je Versicherten - 42 - 83

Erfolgsrechnung

in Tsd Euro 2015 2016

1 Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds 21313911 22724351

2 Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz 1287826 1709675

3 Erstattungen 42285 51670

4 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 58445 60767

5 Leistungsaufwand 21656712 23109954

6 Verwaltungskosten 1233733 1309365

7 Zinsergebnis 20949 17024

8 Sonstige Einnahmen 8043 7577

9 Sonstige Ausgaben 98417 129891

10 Jahresfehlbetrag (-)Jahresuumlberschuss - 257403 21854

48 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Einnahmen im Detail 2015 2016

Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 22745586 24594001

je Versicherten in Euro 243813 254678

zum Vorjahr je Versicherten + 28 + 45

Davon

Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds

absolut in Tsd Euro 21313911 22724351

je Versicherten in Euro 228467 235317

zum Vorjahr je Versicherten - 29 + 30

Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz absolut in Tsd Euro 1287826 1709675

je Versicherten in Euro 13804 17704

zum Vorjahr je Versicherten ndash + 283

Sonstige Einnahmen absolut in Tsd Euro 143849 159976

je Versicherten in Euro 1542 1657

zum Vorjahr je Versicherten - 154 + 74

Ausgaben im Detail 2015 2016

24572147 Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 23002989

je Versicherten in Euro 246572 254452

zum Vorjahr je Versicherten + 15 + 32

Davon

Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 21656712 23109954

je Versicherten in Euro 232142 239310

zum Vorjahr je Versicherten + 41 + 31

Davon

Aumlrztliche Behandlung absolut in Tsd Euro 4324921 4608482

je Versicherten in Euro 46359 47722

zum Vorjahr je Versicherten + 38 + 29

Zahnaumlrztliche Behandlung ohne Zahnersatz

absolut in Tsd Euro 1450491 1516045

je Versicherten in Euro 15548 15699

zum Vorjahr je Versicherten + 23 + 10

49

Ausgaben im Detail 2015 2016

Zahnersatz absolut in Tsd Euro 361938 363907

je Versicherten in Euro 3880 3768

zum Vorjahr je Versicherten + 18 - 29

Arzneimittel absolut in Tsd Euro 3708728 3988102

je Versicherten in Euro 39754 41298

zum Vorjahr je Versicherten + 54 + 39

Hilfsmittel absolut in Tsd Euro 762963 796889

je Versicherten in Euro 8178 8252

zum Vorjahr je Versicherten + 32 + 09

Heilmittel absolut in Tsd Euro 711308 777475

je Versicherten in Euro 7625 8051

zum Vorjahr je Versicherten + 88 + 56

Krankenhausbehandlung absolut in Tsd Euro 6520595 7003332

je Versicherten in Euro 69895 72522

zum Vorjahr je Versicherten + 25 + 38

Krankengeld absolut in Tsd Euro 1474940 1561341

je Versicherten in Euro 15810 16168

zum Vorjahr je Versicherten + 53 + 23

Fahrkosten absolut in Tsd Euro 374939 410294

je Versicherten in Euro 4019 4249

zum Vorjahr je Versicherten + 96 + 57

Vorsorge- und Rehabilitationsleistungen

absolut in Tsd Euro 306972 317177

je Versicherten in Euro 3290 3284

zum Vorjahr je Versicherten + 51 - 02

Schutzimpfung absolut in Tsd Euro 205930 220120

je Versicherten in Euro 2207 2279

zum Vorjahr je Versicherten + 138 + 33

Fruumlherkennungsmaszlignahmen absolut in Tsd Euro 324596 328676

je Versicherten in Euro 3479 3404

zum Vorjahr je Versicherten + 47 - 22

50 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Ausgaben im Detail 2015 2016

Schwangerscha und Mutterscha

ohne stat Entbindung absolut in Tsd Euro 243622 265110

je Versicherten in Euro 2611 2745

zum Vorjahr je Versicherten + 21 + 51

Behandlungspflege und haumlusliche Krankenpflege

absolut in Tsd Euro 364213 413436

je Versicherten in Euro 3904 4281

zum Vorjahr je Versicherten + 151 + 97

Dialyse absolut in Tsd Euro 136648 143130

je Versicherten in Euro 1465 1482

zum Vorjahr je Versicherten + 64 + 12

Sonstige Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 383907 396438

je Versicherten in Euro 4115 4105

zum Vorjahr je Versicherten + 20 - 02

Praumlvention absolut in Tsd Euro 744643 756656

je Versicherten in Euro 7982 7835

zum Vorjahr je Versicherten + 23 - 18

Verwaltungsausgaben absolut in Tsd Euro 1233733 1309365

je Versicherten in Euro 13225 13559

zum Vorjahr je Versicherten + 99 + 25

Sonstige Ausgaben absolut in Tsd Euro 112545 152828

je Versicherten in Euro 1206 1583

zum Vorjahr je Versicherten - 372 + 312

51

Pflegeversicherung

Vermoumlgensrechnung 2015 2016

Aktiva in Tsd Euro

A Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 102500 110008

II Kurzfristige Geldanlagen 396000 415005

III Kassenbestand und Giroguthaben 286 828

B Rechnungsabgrenzungsposten 25137 37673

523924 563513

Passiva in Tsd Euro

A Reinvermoumlgen 244790 272895

B Verpfl ichtungen 279134 290618

523924 563513

Erfolgsrechnung 2015 2016

in Tsd Euro

1 Beitraumlge 4187123 4471718

2 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 5310 3553

3 Leistungsaufwand der Pfl egeversicherung 1199331 1339563

4 Zahlungen an den Ausgleichsfonds 2826011 2972471

5 Verwaltungskosten 120294 134589

6 Zinsergebnis 108 - 436

7 Sonstige Einnahmen 1 0

8 Sonstige Ausgaben 98 107

9 Jahresuumlberschuss 46807 28105

52 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Leistungsausgaben Pflegeversicherung

Leistungsausgaben in Tsd Euro 2015 2016

Pfl egesachleistung 172597 189955

Pflegegeld 351752 384789

Leistungen fuumlr Pfl egepersonen 63020 68594

Stationaumlre Leistungen 380641 410093

Uumlbrige Leistungen 231321 286132

Leistungsausgaben insgesamt 1199331 1339563

53

Mitglieder- und Versichertenentwicklung

Stichtag Jahresdurchschnitt

01012016 01012017 2015 2016

Mitglieder 7044467 7342157 6874547 7205987

zum Vorjahr +48 +42 +56 +48

Familienangehoumlrige 2433683 2454518 2454552 2450915

Versicherte insgesamt 9478150 9796675 9329099 9656902

zum Vorjahr +35 +34 +46 +35

54 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Der Geschaumlftsbericht der Techniker ndash auch digital

Unter wwwtkdegeschaeftsbericht finden Sie die digitale Ausgabe des TK-Geschaumlftsberichts

Der Geschaumlftsbericht 2016 steht Ihnen auch als PDF zum Download unter wwwpressetkde zur Verfuumlgung

Zu Artikeln die mit diesem Symbol gekennzeichnet sind finden Sie ausfuumlhrliche Videos im digitalen Geschaumlftsbericht

Impressum ndash Verantwortlich fuumlr den Inhalt Techniker Krankenkasse Bramfelder Straszlige 140 22305 Hamburg Telefon 040-69 09-17 83 Internet wwwpressetkde E-Mail pressestelletkde Twitter wwwtwittercomtk_presse

Verantwortlich Prof Dr Volker Moumlws Redaktion Kerstin Grieszligmeier Inga Laboga Texte Kerstin Grieszligmeier Hermann Baumlrenfaumlnger Gabriele Baron Nicole Battenfeld Daniel Burgstaler Dennis Chytrek Jacqueline Dauster Philip Giewer Michaela Hombrecher Inga Laboga Katharina Lemke Natalie Quadbeck Heike Schmedemann Silvia Wirth

Konzept und Gestaltung Christina Bartheidel Produktion Tanja Klopsch Litho Hirte GmbH amp Co KG Hamburg Druck Eversfrank Berlin GmbH Berlin Bilder Andreas Friese Jan Pauls Jan Haas Getty Images

copy Alle Rechte vorbehalten Nachdruck und sonstige Formen der Vervielfaumlltigung ndash auch auszugsweise ndash nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung

Mehr Informationen gibt es online Die digitale Ausgabe des TK-Geschauml sberichts fi nden Sie unter wwwtkdegeschae sbericht

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2010

02

720

17

  • Geschaumlftsbericht 2016
    • Vorwort
      • Dr Jens Baas im Gespraumlch mit13Martina Koederitz
      • Auf das Wesentliche reduziert
      • Interview bdquoDie Technikerldquo schaumlrft13ihren Markenauftritt
      • Kampagne Weil die beste Technik13menschlich ist
      • Position beziehen
      • Digitalisierung Nicht ob sondern wie
      • Interview Digitalisierung aktiv gestalten
      • Die Vermessung der Gesundheitswelt
        • Inhalt
        • 1 Die Techniker
        • 2 Die Technik
          • Thomas Ballast im Gespraumlch mit xbird
          • SmartHealth
          • Smart vernetzt
          • Digitale Versorgung
          • Service digital
          • Interviews Agiles Arbeiten amp Pflege
          • Innovationsfonds neue Wege in der Versorgung
            • 3 Wir Techniker
              • Techniker vernetzenTechniker
              • (Fuumlr) Techniker von morgen
              • Wissenschaft fuumlr Techniker
              • Techniker unterwegs
              • Ehrenamtlich fuumlr die Techniker
              • Interview bdquoStarke Selbstverwaltungldquo
              • Verwaltungsrat konkret
              • Sozialwahl gelebte Teilhabe
                • 4 Die Finanzen
                  • Jahresruumlckblick in Zahlen
                  • Vermoumlgensrechnung
                  • Vermoumlgen
                  • Einnahmen amp Ausgaben
                  • Pflegeversicherung
                  • Leistungsausgaben Pflegeversicherung
                  • Mitglieder- und Versichertenentwicklung
                    • Impressum

31

VERO ndash Die Versorgung von Menschen mit Rheuma optishymieren Rheumatoide Arthritis ist eine haumlufige chronische Gelenkerkrankung an der Schaumltzungen zufolge etwa 800000 Menschen in Deutschland leiden Mit dem Projekt VERO sollen Versorgungsqualitaumlt und Versorgungseffizienz bei der Theshyrapie verbessert werden indem die Arzneimitteltherapie opshytimiert wird

Bisher wird die Erkrankung unter anderem mit hochwirksamen entzuumlndungshemmenden Medikamenten und haumlufig auch mit Schmerzmitteln behandelt Seit mehreren Jahren sind fuumlr diese Indikation nun auch sogenannte Biologika verfuumlgbar Arzneimitshytel durch die immer mehr Patienten beschwerdefrei leben koumlnshynen Sind die Symptome abgeklungen und ist die Krankheitsaktishyvitaumlt gering koumlnnen die Medikamente reduziert oder sogar ganz abgesetzt werden In diesen Faumlllen spricht man von bdquoDeeskalatishyonldquo Bislang geschieht das in der Therapie der rheumatoiden Arshythritis nur selten VERO zielt darauf ab dass nur das notwendige Maszlig an Arzneimitteln zum Einsatz kommt und leistet somit auch einen Beitrag zur Erhoumlhung der Arzneimitteltherapiesicherheit

Mit VERO wird erstmals in Deutschland die schrittweise Deeskashylation von Menschen mit rheumatoider Arthritis systematisch in der Versorgungsrealitaumlt umgesetzt und evaluiert Dies geschieht im engen Austausch zwischen Arzt und Patient Ziel ist es den Patienten eine passgenaue Therapie anzubieten Neben einer engmaschigen Krankheitskontrolle soll vor allem das Selbstmashynagement des Patienten gestaumlrkt werden

LeIKD ndash Orientierung zur Gesundheit Diabetes Mellitus Typ 2 und Koronare Herzkrankheit bringen erhoumlhte kardiovaskulaumlre Risikofaktoren mit sich erhoumlhen also das Risiko etwa einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden Gesundheitsorienshytiertes Verhalten kann diese Risikofaktoren senken Dafuumlr ist jedoch ein veraumlnderter Lebensstil notwendig Auf diesem Weg begleitet das Programm LeIKD betroffene Hochrisikopatienten mit einem individuell abgestimmten Bewegungs- und Ernaumlhshyrungsprogramm Dabei kommen Aktivitaumlts- und Pulsmesser eine Kommunikations-App und bestehende Gesundheitsproshygramme der Techniker zum Einsatz Zudem werden Hausaumlrzte Diabetologen Kardiologen Ernaumlhrungs- und Physiotherapeushyten eingebunden

Alle Projekte in der Uumlbersicht wwwtkde Webcode 935240

Versorgungsforschung zehn Foumlrderzusagen Lassen sich unerwuumlnschte Neben- und Wechselwirshykungen von neu zugelassenen Praumlparaten mithilfe von Routinedaten fruumlhzeitig erkennen Wie muss ein Fehshylerberichts- und Lernsystem fuumlr die Arztpraxis ausseshyhen damit es auch tatsaumlchlich genutzt wird und die ambulante Behandlung sicherer macht Warum wershyden Patienten mit Brustschmerzen in bestimmten Reshygionen Deutschlands besonders oft per Linksherzkashytheter untersucht Das sind einige der Fragen denen die Techniker mit Partnern wie Universitaumlten und anshyderen Forschungseinrichtungen in insgesamt zehn Versorgungsforschungsprojekten auf den Grund geht

Die zehn Projekte haben Anfang 2017 vom Innovatishyonsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses Foumlrderzusagen in Houmlhe von 125 Millionen Euro erhalshyten Bei sieben der zehn bewilligten Projekte ist das WINEG das wissenschaftliche Institut der TK fuumlr Nutshyzen und Effizienz im Gesundheitswesen Konsortialshypartner

Bei einigen der Projekte geht es auch darum zu untershysuchen wie wirksam bestimmte Arzneimittel sind Mit Blick auf risikobehaftete Medikamente in der Schwanshygerschaft wird das WINEG beispielsweise eine neue wissenschaftliche Methodik entwickeln um mithilfe von Routinedaten bekannte Risiken systematisch zu uumlberpruumlfen weiter zu erforschen und bislang noch unshybekannte Risiken zu entdecken Um wichtige genetishysche Risikofaktoren bei der Arzneimitteltherapie zu identifizieren wird das WINEG ebenfalls Routinedaten analysieren und zudem mit pseudonymisierten Befrashygungsergebnissen verknuumlpfen

32 Geschaumlftsbericht 2016 Wir Techniker ndash

Wir Techniker Wie werden wissenschaftliche Ergebnisse praktisch nutzbar Wie kann man Eltern chronisch kranker Kinshyder unterstuumltzen Uumlber 13000 Mitarbeiter arbeiten nach dem Prinzip bdquovon Technikern fuumlr Technikerldquo

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Von Technikern fuumlr Techniker

Wir Techniker das sind uumlber 13000 Menschen die sich in ganz Deutschland nicht nur um die Anliegen von rund 98 Millionen Versicherten kuumlmmern sondern auch daran arbeiten die Angebote der Techniker stets in deren Sinne zu verbessern

Das beginnt beim Austausch mit den Versicherten fuumlr den untershyschiedliche Wege offen stehen

die wir Techniker stets ausbauen ndash von Anruf bis App Wir sorgen dafuumlr dass dieshyse Kommunikationspfade zuverlaumlssig schnell und effizient funktionieren und sich stets den Wuumlnschen der Versichershyten entsprechend weiterentwickeln

Wir Techniker stehen nicht nur mit Vershysicherten im permanenten Dialog sonshydern sind unterwegs um auf relevanten Foren in Sachen Versorgung Service oder Wissenschaft unsere Standpunkte und Innovationen vorzustellen aber auch Impulse aufzunehmen und zu deshybattieren Zu diesen Innovationen gehoumlshyren auch Angebote fuumlr Techniker von morgen vom Peer-to-Peer-Projekt in Sachen digitale Kompetenz fuumlr Schuumller bis zur Lern-App fuumlr unsere Auszubilshydenden

Auch das Thema Patientensicherheit ist fuumlr uns Techniker ein zentrales Anlieshygen Wie hier wissenschaftliche Inforshymationen fuumlr Versicherte unmittelbar praktisch nutzbar werden zeigt beishyspielsweise ein digitales Informationsshypaket uumlber Multiressistente Erreger (MRE) Fuumlr den Bruumlckenschlag zwischen wissenschaftlicher Forschung und anshywendbarem Wissen sorgen die Technishyker des Wissenschaftlichen Instituts der TK fuumlr Nutzen und Effizienz im Geshysundheitswesen (WINEG)

Das Prinzip bdquovon Technikern fuumlr Technishykerldquo setzt jedoch kein Hauptamt voraus Das beweisen die ehrenamtlichen Mitshyglieder des Verwaltungsrats Im houmlchsshyten Gremium der Techniker treffen sie alle Entscheidungen von grundsaumltzlicher Bedeutung kontrollieren im Sinne der Versicherten Vorstand und Verwaltung und legen zusaumltzliche Leistungen fest

34 Geschaumlftsbericht 2016 Wir Techniker

34 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker ndash

Techniker vernetzen Techniker Wer mit der Techniker in Kontakt treten will hat viele Moumlglichkeiten ndash von mobil bis postalisch Fuumlr Tempo bei der Vernetzung von uumlber 13000 Technikern und rund 98 Millionen Versicherten sorgen unter anderem diese Techniker

Postmanagement Fuumlr Dirk Stejskal beshydeutet Technikergeist in der taumlglichen Arbeit bis ins Detail ausgefeilte Qualitaumlt mit Houmlchstgeschwindigkeit zu verbinden Der gelernte Drucker arbeitet im Druckshyzentrum der Techniker wo 2016 rund 32 Millionen Brief-Sendungen produziert und versendet wurden Dort zaumlhlen houmlchste Datenschutzstandards technische Akkushyratesse und feste Zeitfenster

Dass alle Kunden so schnell wie moumlglich ihre Briefe erhalten dafuumlr sorgen neben Dirk Stejskal und seinen Kollegen zwei der modernsten Inkjetbasierten Rollen-Dishygitaldrucksysteme sowie drei Hochleisshytungskuvertiermaschinen bdquoWas die Kolleshyginnen und Kollegen an den Schreibtischen bundesweit verschicken wollen wird hier gedruckt kuvertiert und bis zum Versand fertig gemacht Uumlber den ganzen Prozess koumlnnen wir exakt verfolgen welcher Brief gerade wo ist ob alle notwendigen Forshymulare oder Beipacks enthalten sind und im Fall der Faumllle beschaumldigte Briefe sofort automatisch nachproduzierenldquo erlaumlutert der Operator Pro Stunde nehmen bis zu 23000 Standardbriefsendungen den Weg von der Druckdatei bis ins Kuvert denn rein rechtlich beduumlrfen viele Anliegen noch der klassischen Briefform

Cockpit Anne de Wilde und Florian Werg uumlberblicken als Workforce-Manager im soshygenannten Cockpit des Bereichs Kundenservice der Techniker den Groszligteil der Kundenshyanliegen Ob per Anruf E-Mail Chat oder Brief ndash das Cockpit-Team sorgt dafuumlr dass Kunden die Techniker gut erreichen und schnell eine Antwort erhalten Mittels Prognosen und Planung wird der Einsatz der Kollegen in den Servicezentren nah am Bedarf geplant und gesteuert

Im Schnitt verteilt das Cockpit so taumlglich uumlber 30000 Anrufe uumlber 2000 E-Mails uumlber 700 Chats und uumlber 7500 Anliegen auf dem Postweg bdquoDie Aufgabe ist komplex weil sie viele verschiedene Kanaumlle umfasst und wir saisonale Schwankungen ebenso wie zum Beispiel ungeplante Abwesenheiten bei den Kollegen abfedern muumlssenldquo erlaumlutert Florian Werg bdquoWir arbeiten hier mit vielen verschiedenen Techniken steuern diese so aus dass der Service stimmt Technikergeist ist besonders gefragt wenn eine dieser Techniken einmal ausfaumlllt Dann gilt es flexibel und schnell eine Loumlsung zu finden damit die Kunden dennoch schnell eine Antwort erhaltenldquo erklaumlrt Anne de Wilde bdquoUns motiviert es wenn wir die besten Voraussetzungen fuumlr die Kolleginnen und Kollegen im direkten Kundenshykontakt schaffen koumlnnenldquo

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SoVerMaFacunterdeFra

FuumlrdezusRuumlvorabwaauc

App Der erste Arbeitstag von Matthias Robbers fiel auf den Startschuss eines Projekts das Versicherten der Techniker neue Kommunikationswege zum Service ihrer Kasse ermoumlglicht Der Android-Entshywickler ist Teil des Teams das die TK-App umsetzt hat deren Weg von der Planung bis in den Google Play Store gefuumlhrt und arbeitet mit seinen Kollegen daran die Anshywendung stetig zu verbessern und weiteshyre Features fuumlr die Nutzer anzubieten

bdquoMich motiviert vor allem die Chance uumlber die App so vielen potenziellen Nutzern den Alltag zu erleichtern Heute ist es fuumlr viele Menschen alltaumlglich alles per Smartshyphone von unterwegs zu erledigen Das gilt jetzt auch fuumlr Anliegen an die Technishyker etwa Dokumente zu uumlbermittelnldquo ershylaumlutert Robbers Das Entwicklerteam arshybeitet beim weiteren Ausbau der App agil steht im Austausch mit den Nutzern und bindet Ruumlckmeldungen direkt in die aktushyelle Entwicklung mit ein Fuumlr Robbers geshyhoumlrt das zum Technikergeist bdquoEs geht darum einzelne Funktionen weiter zu entshywickeln dabei aber immer das groszlige Ganshyze und den Nutzen fuumlr den Versicherten im Blick zu habenldquo

ziale Netzwerke Auch die sozialen Netzwerke stehen den sicherten der Techniker zum Austausch offen Social Media nagerin Sandra Ebenau haumllt Versicherte mit ihren Kollegen auf ebook Twitter amp Co auf dem Laufenden bdquoDabei stimmen wir

s eng mit allen ab die fuumlr die Techniker kommunizierenldquo erlaumlushyt Ebenau Zum Job gehoumlrt auch das Community Management nn auf diesen Kanaumllen erreichen die Techniker auch zahlreiche gen und Anliegen von Versicherten und anderen Usern

schnelle Antworten arbeitet das Social Media Team eng mit n Kolleginnen und Kollegen aus dem Servicezentrum Hamburg ammen Dort arbeiten Ingo Kaiser und seine Kollegen an den

ckmeldungen an die Versicherten Neben Tempo zaumlhlt dabei allem inhaltliche Flexibilitaumlt bdquoDie Themen sind vielfaumlltig und

wechslungsreich und reichen von Krankengeld bis zur Sozialshyhlldquo erlaumlutert Ingo Kaiser Antworten gibt es rund um die Uhr h wenn die meisten Anfragen tagsuumlber eintreffen bdquoOumlffentlich

sichtbar informieren wir aber nur allgemein ndash wenn fuumlr eine Ausshykunft persoumlnliche Angaben noumltig sind vernetzen wir die Versishycherten mit dem richtigen Ansprechpartnerldquo so Kaiser

36 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

(Fuumlr) Techniker von morgen Die Techniker engagiert sich mit innovativen Projekten fuumlr die Gesundheit und Zukunft junger Versicherter und ihrer Familien ndash und mit Angeboten fuumlr Auszubildende der Techniker die 2016 besonders erfolgreich waren

Sicher durch die digitale Welt Generation bdquoKopf untenldquo Neun von zehn Zwoumllfjaumlhrigen besitzen ein Smartphone drei Stunden pro Tag verbringen sie durchschnittlich online Die digitale Welt gehoumlrt laumlngst zum Alltag im Kinderzimshymer Mit den Moumlglichkeiten des Internets und der Sozialen Medien ist jedoch auch die Anzahl der Risiken gestiegen bdquoNeue Phaumlnomene wie Cybermobbing oder Inshyternetsucht belasten immer mehr die Psyshyche von Kindern und Jugendlichen Wir haben gemeinsam mit dem Verein Condrobs das Praumlventionsprojekt Netzshygaumlnger 30 gestartet damit Kinder fruumlh lernen sich in der digitalen Welt zurechtshyzufindenldquo sagt Christian Bredl Leiter der TK-Landesvertretung Bayern Netzgaumlnger 30 unterstuumltzt Schuumller darin Gefahren in der digitalen Welt zu erkennen zu vermeishyden und einen maszligvollen Umgang mit dem Internet zu entwickeln Die Jugendlishychen lernen ihr eigenes Verhalten in der digitalen Welt kritisch zu reflektieren

Das Besondere bei Netzgaumlnger 30 Nicht Lehrer vermitteln die Inhalte sondern Schuumller Neunt- und Zehntklaumlssler wershyden zu sogenannten bdquoPeersldquo ausgebildet und geben ihr Wissen in Workshops an die juumlngeren Schuumller weiter Die Aumllteren haben Vorbildfunktion koumlnnen jedoch gleichzeitig auf Augenhoumlhe mit den Fuumlnft- und Sechstklaumlsslern kommunizieshyren Netzgaumlnger 30 ist 2016 mit zwoumllf Schulen im Muumlnchener Raum gestartet und wird weiter ausgebaut Mehr zum Projekt unter wwwtkde Webcode 815146

92 der Zwoumllfjaumlhrigen besitzen ein Smartphone

(JIM-Studie 2015)

Digitale Hilfe fuumlr Eltern kranker Kinder Experten schaumltzen dass fast jedes sechsshyte Kind in Deutschland chronisch krank ist Dabei wird die Belastung sehr untershyschiedlich empfunden die ein an Asthma Diabetes oder Mukoviszidose erkranktes Kind fuumlr Eltern und Geschwister mit sich bringt Nicht wenigen bereitet die staumlndishyge Sorge schlaflose Naumlchte und setzt sie dauerhaft unter Stress Ein Projekt der Techniker in Baden-Wuumlrttemberg und des Universitaumltsklinikums Ulm moumlchte Familishyen niederschwellige Hilfe anbieten bevor sie psychisch an ihre Grenzen stoszligen

bdquoBEcKIldquo steht fuumlr Beratung von Eltern chronisch kranker Kinder im Internet

Mit dem neuen Programm will die Technishyker Eltern gezielt bei der Bewaumlltigung der Erkrankung ihres Kindes unterstuumltzen Teilnehmen koumlnnen Eltern deren an Asthshyma erkranktes Kind im Disease-Manageshyment-Programm (DMP) eingeschrieben ist Die Teilnehmer treten mit ihrem Berashyter uumlber die gesicherte Plattform der Ulshymer Onlineklinik in Kontakt Uumlber einen Zeitraum von sechs bis zwoumllf Wochen wershy

den dann anhand von Schreibaufgaben die Themenfelder Krankheitsmanageshyment Angstbewaumlltigung und Selbstfuumlrshysorge bearbeitet

Diese Form der sogenannten internetshybasierten psychologischen Intervention hat den Vorteil dass die Teilnehmer von einem persoumlnlichen Therapeuten indivishyduell betreut werden gleichzeitig durch die online-Kommunikation aber keine festen Termine eingehalten werden muumlssen

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Per Lern-App zum Profi bdquoTKlerin19 fordert Dich zu einem Duell herausldquo Wenn Caren Koshyziol eine Nachricht mit diesem Betreff von Kollegin Vivian Slotshyta bekommt ist ihr ganzes Fachwissen gefragt Die beiden Auszubildenden aus dem Fachzentrum Krankengeld in Karlsrushyhe treten uumlber ihre Smartphones gegeneinander im Quiz an Die Fragen kommen dabei aus 47 verschiedenen Themengeshybieten rund um die Inhalte aus drei Ausbildungsjahren Die beishyden nutzen eine Lern-App die die Techniker fuumlr ihre aktuell rund 800 Auszubildenden entwickelt hat

Und so funktioniert die App Wer sich einloggt waumlhlt zunaumlchst einen Gegner aus und entscheidet sich fuumlr eine Themenkateshygorie Dann gilt es in jeweils 30 Sekunden fuumlnf Fragen zu beshyantworten Danach ist der Gegner dran

TK-Auszubildende ist Deutschlands Beste Kundenservice Leistungsangebot digitale Initiativen ndash alles was die Techniker auszeichnet verdankt sie ihren Mitarbeitern den Technikern Damit diese auch in Zukunft den Grundstein fuumlr den Erfolg legen hat die Ausbildung bei der Techniker einen besonders hohen Stellenwert Das Ergebnis Jedes Jahr zaumlhlen TK-Azubis zu den Besten der Branche 2016 etwa haben 77 der insgesamt 248 bdquoNachwuchs-Technikerldquo des Abschlussjahrshygangs ihre Pruumlfungen mit der Note 1 bestanden

In diesem Jahr machte eine Auszubildende die Techniker besonshyders stolz Kira Trefon ndash mittlerweile Kundenberaterin im Sershyvicezentrum Gelsenkirchen ndash hat ihre Ausbildung zur Kauffrau im Gesundheitswesen als beste in ganz Deutschland abgeshyschlossen bdquoAls ich erfuhr dass ich Bundesbeste bin konnte ich es zuerst nicht glauben und habe mich natuumlrlich sehr gefreut Vor allem dass sich die rund viermonatige Vorbereitung auf die Pruumlfungen ausgezahlt hatldquo so die 22-Jaumlhrige die haumlufig geshymeinsam mit ihren Azubi-Kollegen gelernt hat

Kira Trefon ist Kundenberaterin im Serviceshyzentrum Gelsenkirchen

38 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

Zehn Jahre WINEG Bekommen Patienten die Behandlung die den wissenschaftlichen Erkenntnissen entspricht Welche Effekte haben neue Versorgungsmodelle Wie wirken sich gesundheitspolitische Entscheidungen auf die Versicherten aus Das sind einige der Fragen denen das wissenschaftliche Institut der TK fuumlr Nutzen und Effizienz im Gesundshyheitswesen (WINEG) seit zehn Jahren auf den Grund geht

Die Entscheidung der Techniker mit der Institutsgruumlndung 2006 eigene wissenshyschaftliche Expertise aufzubauen hat sich als vorausschauend und innovativ erwiesen Die praxisnahe Versorgungsforschung des WINEG liefert evidenzbasierte Grundlagen und Transparenz fuumlr wichtige Entscheidungen der Techniker aber auch fuumlr das Gesundheitsweshysen insgesamt Im Mittelpunkt der Forschungsarbeit steht der Versorgungsbedarf der Versicherten und die Frage wie sich auf der Basis neuester Erkenntnisse eine effektishyve und qualitativ hochwertige Gesundheitsshyversorgung weiterentwickeln laumlsst

shy

Wissenschaft fuumlr Techniker

Wie Versicherte direkt von wissenschaftlicher Expertise profitieren zeigt ein Informationspaket zu multiresistenten Keimen Die Mitarbeiter des Wissenschaftlichen Instituts der TK (WINEG) forschen im Dienst der Versicherten

Patientensicherheit ndash profitieren von der Wissenschaft Wer Gesundheitsinformationen sucht fragt heutzutage immer oumlfter bdquoDr Googleldquo Doch wie serioumls sind die Inhalte die man im Internet findet Wer sich informieren und selbstbestimmt im Gesundheitsshywesen zurechtfinden will braucht verlaumlssliche wissenschaftlich gepruumlfte Erkenntnisse in verstaumlndlicher Form Die Techniker unshyterstuumltzt deshalb ihre Versicherten und foumlrdert deren Gesundshyheitskompetenz mit evidenzbasierten Informationen zu relevanshyten Themen etwa mit einem Informationspaket zu multiresistenten Keimen (MRE)

Die Erreger treten immer haumlufiger auf zugleich verlieren gaumlngige Antibiotika ihre Wirksamkeit gegen sie Die bislang schaumlrfste Wafshyfe gegen bakterielle Infektionen wird also stumpfer ndash ein Problem das auch die Politik weltweit aufruumlttelt Dabei ist man sich einig dass eine wirksame Infektionspraumlvention nur mit Hilfe der Patienshyten gelingen kann Die Techniker leistet einen Beitrag und klaumlrt mit einem digitalen Informationspaket auf wie Menschen einer Infektion vorbeugen koumlnnen

Katharina Rubin vom WINEG dem wissenschaftlichen Institut der TK bdquoWir haben fuumlr unsere Kunden multimedial aufbereitet was das fuumlr den Einzelnen bedeutet und wie er sich in seinem privaten Umfeld aktiv daran beteiligen kann dass sich MRE nicht weiter ausbreiten ndash auf Reisen in der Kuumlche im Krankenhausldquo Zum Inshyformationspaket gehoumlren auch ein Erklaumlrfilm und ein Online-Test um das eigene MRE-Risiko zu ermitteln Rubin bdquoNicht jede Erkranshykung verlangt ein Antibiotikum Gegen Viren ist es machtlos Der sorgsame Umgang mit Antibiotika hilft Resistenzen zu vermeishydenldquo Auch Patienten die notwendige Antibiotika zu fruumlh absetshyzen oder in geringerer Dosis als verordnet einnehmen tragen zur Resistenzbildung bei

Die Techniker hat auch ihre Vertragspartner in den Blick genomshymen Sie unterstuumltzt die bdquoAktion Saubere Haumlndeldquo die die Haumlndeshydesinfektion in Krankenhaumlusern verbessert und dadurch hilft Klinikinfektionen zu vermeiden Angesichts von jaumlhrlich rund 19 Millionen Krankenhausfaumlllen ein relevanter Faktor Das Informatishyonspaket online wwwtkde Webcode 889772

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bdquoDie Zukunft aufhalten weil man Angst davor hat ndash das hat noch nie funktioniertldquo

Dr Jens Baas

Techniker unterwegs Von der Zukunft des Gesundheitssystems bis zur Zukunft der Fuumlhrung im Unternehmen ndash Techniker pflegen den Austausch uumlber das Gesundheitssystem hinaus

Pathfinder leading the Future Sieben CEOs sieben prominente Vorshydenker und 800 bdquoYoung Leadersldquo fuumlhshyrender deutscher Unternehmen ndash geshymeinsam widmeten sie sich beim Pathfinder am 1 Mai 2016 einen ganshyzen Tag lang den draumlngendsten Fragen unserer Zeit und machten so den bdquoTag der Arbeitldquo zum bdquoTag des Nachdenshykensldquo Mit dabei Daimler-Chef Dr Dieter Zetsche Deutsche Bank-Vorstand Juumlrshygen Fitsche Joe Kaeser CEO von Sieshymens und TK-Chef Dr Jens Baas

Mit 100 Nachwuchsfuumlhrungskraumlften der Techniker reiste er nach Berlin um gemeinsam zu diskutieren worauf es in Unternehmen von morgen ankommt Das Ziel des Zukunftsgipfels des Hanshydelsblatts jungen Fuumlhrungskraumlften den Anstoszlig zu geben eigene und auch unshy

bequeme Wege zu gehen Im Mittelshypunkt des gemeinsamen Vortrags des TK-Chefs mit dem Informatiker und Kuumlnstler Professor Dr Juumlrgen Schmidshyhuber stand das Thema bdquoResponsibility ndash und wie Big Data die Medizin revolutishyonieren wirdldquo

Z2X ein Wochenende mit Visionaumlren Das Portal Zeit Online lud anlaumlsslich seines Gesundheitssystem kennenzulernen norieren wenn Versicherte etwas fuumlr 20-jaumlhrigen Bestehens im September 500 Im Workshop bdquoApp jetzt gesundldquo den ihre Gesundheit tun und dies mit digitashybdquoTwentysomethingsldquo also 20 - bis 29-Jaumlh- Thomas Heilmann Experte der Technishy len Daten belegen Die Teilnehmer disshyrige nach Berlin zu einem bdquoFestival der ker fuumlr digitale Versorgung leitete ging kutierten teils sehr kontrovers uumlber Visionaumlreldquo ein Die Techniker war als Part- es um den Einsatz von Fitnesstracker- Datensicherheit Vor- und Nachteile des ner dabei um die Ideen der sogenannten daten in der gesetzlichen Krankenversi- Solidarsystems und Bonus-Malus-Pro-Millennials fuumlr ein smartes und innovatives cherung Sollen Krankenkassen hoshy gramme

MEDICA Gesundheitsmarkt von morgen Lebende menschliche Zellstrukturen tropshyfen auf eine Unterlage bilden kleine Kreise und formen sich schlieszliglich zu einer dreishydimensionalen menschlichen Ader die sich sogar verzweigt ndash die Fachmesse MEshyDICA 2016 gab Einblick was sich in nur zwoumllf Monaten im internationalen Geshysundheitsmarkt entwickelt hat Zentrales Thema die Digitalisierung als der Innovashytionstreiber Auf dem Podium des ECON-Forums der Techniker diskutierten

Vertreter aus Politik Medien und Wissenshyschaft die Frage wie sich die Chancen der Digitalisierung auf das deutsche Gesundshyheitssystem uumlbertragen lassen In der Disshykussion waren sich der digitale Vordenker Sascha Lobo und Dr Jens Baas Vorshystandsvorsitzender der Techniker einig dass die breite Nutzung individueller Dashyten kuumlnftig nachgefragt werden wird Desshyhalb muumlsse man aktiv gestalten statt auf die Angebote milliardenschwerer US-Konshyzerne zu warten Die Techniker unterwegs auf der Fachmesse MEDICA

40 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

Ehrenamtlich fuumlr die Techniker

Der Verwaltungsrat ist das houmlchste Entscheidungsgremium der Techniker ndash seine 30 Mitglieder und ihre Stellvertreter leisten als Selbstverwaltung diese verantwortungsvolle und anspruchsshyvolle Aufgabe ehrenamtlich Der Verwaltungsrat setzt sich pashyritaumltisch aus je 15 Versicherten- und 15 Arbeitgebervertretern zusammen Ihre Legitimation erhalten die Selbstverwalter uumlber die alle sechs Jahre stattfindende Sozialwahl

Mit dieser Legitimation treffen die Ehrenamtlichen alle Entshyscheidungen die fuumlr die Techniker von grundsaumltzlicher Bedeushytung sind Auszligerdem entscheidet der Verwaltungsrat uumlber Satzungsleistungen von denen die Versicherten ganz unmitshytelbar profitieren So erleichtert eine im Juli verabschiedete Satzungsleistung zur Kostenuumlbernahme des innovativen Flash Glucose Messsystems insulinpflichtigen Diabetikern den Alltag Per Scanner koumlnnen sie ihren Blutzuckerwert bdquounblutigldquo und schmerzfrei ermitteln Dazu wird ein Sensor ins Unterhautfettshygewebe eingesetzt

Die Verwaltungsraumlte beschlieszligen zudem den Haushalt der Techniker ndash und den kassenindividuellen Zusatzbeitrag Der liegt bei der Techniker fuumlr 2017 mit 10 Prozent unter dem Durchschnitt der gesetzlichen Krankenversicherung

Austausch mit Entscheidungstraumlgern Daruumlber hinaus pflegen die gewaumlhlten Verwaltungsraumlte den Austausch mit Vertretern aus Politik und Gesundheitswesen Die Bundesshywahlbeauftragte fuumlr die Sozialversicherungswahlen Rita Pashywelski bekraumlftigte als Gastrednerin die Relevanz von Selbstshyverwaltung und Sozialwahl Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis (SPD) nahm vor den Ehrenamtlichen unter anderem zum Selbstverwaltungsstaumlrkungsgesetz Stellung Frank Plashyte Praumlsident des Bundesversicherungsamtes stellte dem Verwaltungsrat die Arbeit der Aufsichtsbehoumlrde vor EU-Exshyperte Guumlnter Danner erlaumluterte dem Gremium aktuelle Frashygen des europaumlischen Sozialrechts

Selbstverwaltung bedeutet Selbstgestaltung Die Ehrenamtlichen beziehen auch zu relevanten politischen Fragen Position Den Standpunkt des Gremiums zur Bundestagswahl 2017 finden Sie auf wwwtkde

Uumlbrigens Die Sitzungen des Verwalshytungsrats sind oumlffentlich Zudem informiert der Verwaltungsrat auf wwwtkde (Webcode 139012) in Text Bild und Video uumlber den Inhalt der Sitzungen

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bdquoWir wollen eine starke Selbstverwaltungldquo

Dieter F Maumlrtens und Dominik Kruchen sind die alternierenden Vorsitzenden des Verwaltungsrats Der Vorsitz wechselt jaumlhrlich zum 1 Januar

Wie arbeitet die Selbstverwaltung der Techniker

Dominik Kruchen Die Rolle des Verwaltungsrats laumlsst sich

durchaus mit der des Aufsichtsrats in Unternehmen vergleichen Selbstverwalter tragen eine enorme Verantwortung mit der Beshysonderheit dass wir diese Aufgabe ehrenamtlich uumlbernehmen Die Selbstverwaltung bestimmt den Kurs der Kasse uumlbt eine Konshytrollfunktion aus und trifft zentrale Entscheidungen ndash dabei ist

sie den Beitragszahlern verpflichtet

Dieter F Maumlrtens Entscheidungen von solcher Tragweite beshynoumltigen ein solides Fundament ndash das leisten bei der Techniker die

Fachausschuumlsse deren Mitglieder sich mit teilweise hochkompleshyxen Sachverhalten auseinandersetzen um die Beschluumlsse des

Gremiums vorzubereiten

Wie beurteilen Sie aktuell die Rolle der Selbstverwaltung im

Gesundheitssystem

Kruchen Die Selbstverwaltung ist eine tragende Saumlule des

deutschen Gesundheitssystems Auch der internationale Vershygleich belegt eindrucksvoll ndash etwa mit Blick auf die Situation in

Suumldeuropa ndash wie krisensicher und stabil dieses etablierte System

ist das eben nicht vollstaumlndig vom Staat abhaumlngig ist

Maumlrtens Obwohl sich diese Errungenschaft permanent beshywaumlhrt gibt es immer wieder Versuche ihre Autonomie und somit

auch die Handlungsfaumlhigkeit dieses Stabilitaumltsfaktors einzushyschraumlnken die Vorstoumlszlige der Politik zum sogenannten Selbstvershywaltungsstaumlrkungsgesetz sind hier nur ein Beispiel Hier gilt es

klare Kante zu zeigen und diese tragende Saumlule entschieden zu

verteidigen

Unikosmos Award Zukunft der Notfallmedizin In den rund 1200 Notaufnahmen in Deutschland zaumlhlt im Alltag oft jede Sekunde Wie diese Einheiten organisiert sind stellt die Weichen fuumlr den Behandlungserfolg Die Absolventin der APOLLON Hochschule der Gesundheitswissenschaft in Bremen Anna Christina Houmlrster widmete ihre Abschlussarbeit der Frage nach Prozessen und Qualitaumltsmanagement in Notaufnahmen Fuumlr ihre Analyse erhielt sie im Rahmen einer Verwaltungsratssitzung den Unikosmos Award 2016 den die Hamburger Presseagentur Public Address und die Techniker fuumlr innovative Konzepte von Nachwuchswissenschaftlern verleihen Perspektivisch stellt die Wissenschaftleshyrin auch die Frage wie das systematische Erfassen von Qualitaumltsfaktoren und der Aufbau eines nationalen Notaufnahmeregisters die Versorgungsqualitaumlt verbessern kann

42 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker Der Verwaltungsrat aktuell Auch 2017 stehen die Mitglieder des Verwaltungsrats zur Wahl Nach der Wahl konstituiert sich das Gremium am 29 September 2017 Hier finden Sie die aktuelle Mitgliederliste und die aktuell vertretenen Listen

Die Mitglieder des aktuellen Verwaltungsrats

Arbeitgebervertreter Dominik Kruchen Duumlsseldorf Alternierender Vorsitzender

Heiner Boumlgemann Bremen Rainer Bruns Nordstrand Uwe Buszligmeier Greven Joachim Feldmann Bremen Helmut Fitzke Woggersin Wilfried Grunau Edewecht-Friedrichsfehn Joumlrg Henschen Bremen Klaus H Kober Rheinmuumlnster Udo Nicolay Moumllln Mirko Knappe Hamburg (seit 01012017) Johannes Seiboldt Nidda Rainer Tietz Bottrop Roland Unzeitig Wettmershagen Bernd Wegner Riegelsberg

Vertretene Organisation ZI HSH Zahntechniker-Innung Hamburg und Schleswig Holstein 15 Sitze

Versichertenvertreter Dieter F Maumlrtens Offenbach Alternierender Vorsitzender

Rosemie Bilz Radebeul Detlef Decho Syke Peter Duchene Groszligrosseln Friedrich Gosewinkel Hamm Karla Hasenauer Suhl Uwe Klemens Muumlnchen Baumlrbel Richling Bremen Annette Stensitzky Troisdorf (seit 15072016) Norbert Schneider Schwerin Harald Schulte Koumlnigswinter Erika Streit Koumlln Johanna Vieweg Dresden Harald Wagner Sipplingen Gerard Wolny Remagen

Vertretene Organisationen TKG TK-Gemeinschaft unabhaumlngige Versichertengemeinshyschaft der Techniker Krankenkasse eV 12 Sitze verdi Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft 1 Sitz IGM Industriegewerkschaft Metall 1 Sitz ACA Katholische-Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Deutschshylands e V Kolpingwerk Deutschland Bundesverband Evanshygelischer Arbeitnehmerorganisationen eV 1 Sitz

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Sozialwahl gelebte Teilhabe Demokratischer Taktgeber fuumlr den Verwaltungsrat sind die Sozialwahlen deren Ergebnis alle sechs Jahre die Zusammensetzung des houmlchsten Entscheidungsgremiums der Techniker festlegt

Bei der Techniker werden seit jeher die 15 Versichertenvershytreter per Urwahl ermittelt So haben die rund 74 Millionen Mitglieder eine echte Wahl und koumlnnen ihr Recht auf Mitbeshystimmung nutzen Damit die Stimmberechtigten bis zum 31 Mai 2017 ihre Stimmen geltend machen koumlnnen stand 2016 im Zeichen der Vorbereitungen fuumlr die Abstimmung im bdquoSushyperwahljahr 2017ldquo Federfuumlhrend in der Vorbereitung der Wahlausschuss unter Vorsitz des stellvertretenden Vorshystandsvorsitzenden Thomas Ballast Das Gremium ist unter anderem zustaumlndig fuumlr die Zulassung der antretenden Listen aber auch fuumlr die ordnungsgemaumlszlige Ermittlung des Wahlershygebnisses Eine Informationskampagne begleitete die Wahlshyvorbereitungen und ermoumlglichte Versicherten ebenso wie Multiplikatoren sich umfassend uumlber die Wahl zu informieren

Klares Ja zur Teilhabe Sozialwahl bedeutet demokratische Teilhabe nach dem Prinzip bdquoWer Beitraumlge einzahlt soll auch mitbestimmenldquo Im Vorfeld ermittelte die Techniker im Rahshymen einer Studie wie die Menschen in Deutschland zur Sozishyalwahl stehen Das klare Ergebnis der repraumlsentativen Forshysa-Umfrage Das Prinzip der ehrenamtlichen Selbstverwaltung und die Teilhabemoumlglichkeit durch die Sozialwahl stehen hoch im Kurs 68 Prozent der Befragten sprachen sich klar fuumlr die Sozialwahl aus Und Selbst 58 Prozent der Privatversicherten haumltten gerne diese Mitsprachemoumlglichkeit

Zudem halten 73 Prozent der Menschen in Deutschland die Verwaltungsraumlte fuumlr wichtig und befuumlrworten dass Versishycherte durch sie an Entscheidungen beteiligt werden Besonshyders hoch ist die Fuumlrsprache unter den Juumlngeren zwischen 18 und 39 Jahren Vier von fuumlnf sprachen sich hier fuumlr das Prinshyzip bdquoVersicherte fuumlr Versicherteldquo aus

55 der Menschen in Deutschland sind politisch stark

oder sehr stark interessiert

44 Geschaumlftsbericht 2016 Die Finanzen ndash

Die Finanzen Der Bereich Finanzen informiert uumlber Vermoumlgensshyrechnung Vermoumlgen Einnahmen und Ausgaben der Techniker Krankenkasse uumlber die Versicherten- und Mitgliederentwicklung sowie die Finanzen der Pflegeversicherung

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Der Jahresruumlckblick in Zahlen Das Geschaumlftsjahr 2016 war erneut von einer guten wirtschaftlichen Konjunkshytur gepraumlgt die viel Geld in die Kassen der Sozialversicherungen gespuumllt hat Auszligerdem verzeichnet das System der gesetzlichen Krankenversicherungen weiterhin Zuwaumlchse an Versicherten Dem gegenuumlber stehen staumlndig steishygende Ausgaben im Gesundheitswesen und Verzerrungen des Wettbewerbs der Kassen untereinander So reichten auch im Haushaltsjahr 2016 die Zuweishysungen aus dem Gesundheitsfonds an die Techniker nicht aus um die Ausgashyben fuumlr die Versorgung der Versichershyten zu decken

Dennoch lag der kassenindividuelle Zushysatzbeitrag der Techniker mit 10 Proshyzent auch 2016 unter dem amtlichen Durchschnitt

Ausgaben der Krankenversicheshyrung Das Haushaltsjahr 2016 schlieszligt die Techniker mit einem Plus von etwa 22 Millionen Euro ab Zu dem ausgeglishychenen Haushalt tragen vor allem die schlanken Prozesse und die effektive Verwaltung bei Die wirtschaftliche Kulshytur im Unternehmen ist dafuumlr verantshywortlich dass der Fehlbetrag der Zushyweisungen aus dem Gesundheitsfonds aufgefangen werden konnte Die Vershywaltungskosten von 136 Euro je Versishycherten lagen somit auch deutlich unter den durchschnittlichen Verwaltungskosshyten in der gesetzlichen Krankenversicheshyrung (153 Euro)

Die Leistungsausgaben stiegen um 31 Prozent und damit etwas moderater als im Vorjahr Auffaumlllig ist dass die Ausgaben fuumlr Arzneimittel auf einem hohen Niveau noch einmal mit 39 Prozent zunehmen und auf 4 Milliarden Euro ansteigen Den groumlszligten Ausgashybenblock verzeichnet die Techniker bei den Kosten fuumlr die Krankenhausbehandlung Erstmals uumlbersteigt dieshyser Wert mit einem Zuwachs von 38 Prozent die Sieben-Milliarden-Euro-Marke Fuumlr aumlrztliche Behandshylungen wurden 46 Milliarden Euro ausgegeben was einen Anstieg von 29 Prozent bedeutet

Ausgaben der Pflegeversicherung Die Leistungsshyausgaben fuumlr die pflegebeduumlrftigen Versicherten beliefen sich auf rund 13 Milliarden Euro Mit 3 Milshyliarden Euro flieszligt der Groszligteil der Einnahmen der Pflegeversicherung an den Ausgleichsfonds Mit ihm werden andere Pflegekassen unterstuumltzt deren Ausgaben nicht ausreichend durch Einnahmen geshydeckt sind

Abnahmen Der Verwaltungsrat hat die Jahresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse und die Jahshyresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse Pflegeversicherung abgenommen und dem Vorstand dafuumlr Entlastung erteilt

Juli 2017

Dieter F Maumlrtens

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

Dominik Kruchen

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

46 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Vermoumlgensrechnung

Aktiva in Tsd Euro 2015 2016

A Langfristiges Vermoumlgen

I Verwaltungsvermoumlgen 294474 275331

II Mittel der Ruumlckstellungen 2034183 2429274

III Andere Geldanlagen 3077456 3612688

B Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 904561 937768

II Wertpapiere 1923105 1575117

III Kassenbestand und Giroguthaben 23552 15055

C Rechnungsabgrenzungsposten 7356 9010

D Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

Passiva in Tsd Euro 2015 2016

A Netto-Reinvermoumlgen 3076733 3098587

B Ruumlckstellungen 2034183 2429 274

C Verpfl ichtungen 3137799 3310071

D Rechnungsabgrenzungsposten 15972 16309

E Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

In dieser und in den folgenden Tabellen sind Rundungsdifferenzen moumlglich

47

Vermoumlgen

2015 2016

Netto-Reinvermoumlgen in Tsd Euro 3076733 3098587

je Versicherten in Euro 32980 32087

zum Vorjahr je Versicherten - 118 - 27

Davon

Betriebsmittel 1755959 1705756

je Versicherten in Euro 18822 17664

zum Vorjahr je Versicherten - 190 - 62

Ruumlcklagen 946300 1037500

je Versicherten in Euro 10144 10744

zum Vorjahr je Versicherten + 17 + 59

Verwaltungsvermoumlgen inkl Investitionsruumlcklage

374474 355331

je Versicherten in Euro 4014 3680

zum Vorjahr je Versicherten - 42 - 83

Erfolgsrechnung

in Tsd Euro 2015 2016

1 Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds 21313911 22724351

2 Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz 1287826 1709675

3 Erstattungen 42285 51670

4 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 58445 60767

5 Leistungsaufwand 21656712 23109954

6 Verwaltungskosten 1233733 1309365

7 Zinsergebnis 20949 17024

8 Sonstige Einnahmen 8043 7577

9 Sonstige Ausgaben 98417 129891

10 Jahresfehlbetrag (-)Jahresuumlberschuss - 257403 21854

48 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Einnahmen im Detail 2015 2016

Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 22745586 24594001

je Versicherten in Euro 243813 254678

zum Vorjahr je Versicherten + 28 + 45

Davon

Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds

absolut in Tsd Euro 21313911 22724351

je Versicherten in Euro 228467 235317

zum Vorjahr je Versicherten - 29 + 30

Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz absolut in Tsd Euro 1287826 1709675

je Versicherten in Euro 13804 17704

zum Vorjahr je Versicherten ndash + 283

Sonstige Einnahmen absolut in Tsd Euro 143849 159976

je Versicherten in Euro 1542 1657

zum Vorjahr je Versicherten - 154 + 74

Ausgaben im Detail 2015 2016

24572147 Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 23002989

je Versicherten in Euro 246572 254452

zum Vorjahr je Versicherten + 15 + 32

Davon

Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 21656712 23109954

je Versicherten in Euro 232142 239310

zum Vorjahr je Versicherten + 41 + 31

Davon

Aumlrztliche Behandlung absolut in Tsd Euro 4324921 4608482

je Versicherten in Euro 46359 47722

zum Vorjahr je Versicherten + 38 + 29

Zahnaumlrztliche Behandlung ohne Zahnersatz

absolut in Tsd Euro 1450491 1516045

je Versicherten in Euro 15548 15699

zum Vorjahr je Versicherten + 23 + 10

49

Ausgaben im Detail 2015 2016

Zahnersatz absolut in Tsd Euro 361938 363907

je Versicherten in Euro 3880 3768

zum Vorjahr je Versicherten + 18 - 29

Arzneimittel absolut in Tsd Euro 3708728 3988102

je Versicherten in Euro 39754 41298

zum Vorjahr je Versicherten + 54 + 39

Hilfsmittel absolut in Tsd Euro 762963 796889

je Versicherten in Euro 8178 8252

zum Vorjahr je Versicherten + 32 + 09

Heilmittel absolut in Tsd Euro 711308 777475

je Versicherten in Euro 7625 8051

zum Vorjahr je Versicherten + 88 + 56

Krankenhausbehandlung absolut in Tsd Euro 6520595 7003332

je Versicherten in Euro 69895 72522

zum Vorjahr je Versicherten + 25 + 38

Krankengeld absolut in Tsd Euro 1474940 1561341

je Versicherten in Euro 15810 16168

zum Vorjahr je Versicherten + 53 + 23

Fahrkosten absolut in Tsd Euro 374939 410294

je Versicherten in Euro 4019 4249

zum Vorjahr je Versicherten + 96 + 57

Vorsorge- und Rehabilitationsleistungen

absolut in Tsd Euro 306972 317177

je Versicherten in Euro 3290 3284

zum Vorjahr je Versicherten + 51 - 02

Schutzimpfung absolut in Tsd Euro 205930 220120

je Versicherten in Euro 2207 2279

zum Vorjahr je Versicherten + 138 + 33

Fruumlherkennungsmaszlignahmen absolut in Tsd Euro 324596 328676

je Versicherten in Euro 3479 3404

zum Vorjahr je Versicherten + 47 - 22

50 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Ausgaben im Detail 2015 2016

Schwangerscha und Mutterscha

ohne stat Entbindung absolut in Tsd Euro 243622 265110

je Versicherten in Euro 2611 2745

zum Vorjahr je Versicherten + 21 + 51

Behandlungspflege und haumlusliche Krankenpflege

absolut in Tsd Euro 364213 413436

je Versicherten in Euro 3904 4281

zum Vorjahr je Versicherten + 151 + 97

Dialyse absolut in Tsd Euro 136648 143130

je Versicherten in Euro 1465 1482

zum Vorjahr je Versicherten + 64 + 12

Sonstige Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 383907 396438

je Versicherten in Euro 4115 4105

zum Vorjahr je Versicherten + 20 - 02

Praumlvention absolut in Tsd Euro 744643 756656

je Versicherten in Euro 7982 7835

zum Vorjahr je Versicherten + 23 - 18

Verwaltungsausgaben absolut in Tsd Euro 1233733 1309365

je Versicherten in Euro 13225 13559

zum Vorjahr je Versicherten + 99 + 25

Sonstige Ausgaben absolut in Tsd Euro 112545 152828

je Versicherten in Euro 1206 1583

zum Vorjahr je Versicherten - 372 + 312

51

Pflegeversicherung

Vermoumlgensrechnung 2015 2016

Aktiva in Tsd Euro

A Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 102500 110008

II Kurzfristige Geldanlagen 396000 415005

III Kassenbestand und Giroguthaben 286 828

B Rechnungsabgrenzungsposten 25137 37673

523924 563513

Passiva in Tsd Euro

A Reinvermoumlgen 244790 272895

B Verpfl ichtungen 279134 290618

523924 563513

Erfolgsrechnung 2015 2016

in Tsd Euro

1 Beitraumlge 4187123 4471718

2 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 5310 3553

3 Leistungsaufwand der Pfl egeversicherung 1199331 1339563

4 Zahlungen an den Ausgleichsfonds 2826011 2972471

5 Verwaltungskosten 120294 134589

6 Zinsergebnis 108 - 436

7 Sonstige Einnahmen 1 0

8 Sonstige Ausgaben 98 107

9 Jahresuumlberschuss 46807 28105

52 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Leistungsausgaben Pflegeversicherung

Leistungsausgaben in Tsd Euro 2015 2016

Pfl egesachleistung 172597 189955

Pflegegeld 351752 384789

Leistungen fuumlr Pfl egepersonen 63020 68594

Stationaumlre Leistungen 380641 410093

Uumlbrige Leistungen 231321 286132

Leistungsausgaben insgesamt 1199331 1339563

53

Mitglieder- und Versichertenentwicklung

Stichtag Jahresdurchschnitt

01012016 01012017 2015 2016

Mitglieder 7044467 7342157 6874547 7205987

zum Vorjahr +48 +42 +56 +48

Familienangehoumlrige 2433683 2454518 2454552 2450915

Versicherte insgesamt 9478150 9796675 9329099 9656902

zum Vorjahr +35 +34 +46 +35

54 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Der Geschaumlftsbericht der Techniker ndash auch digital

Unter wwwtkdegeschaeftsbericht finden Sie die digitale Ausgabe des TK-Geschaumlftsberichts

Der Geschaumlftsbericht 2016 steht Ihnen auch als PDF zum Download unter wwwpressetkde zur Verfuumlgung

Zu Artikeln die mit diesem Symbol gekennzeichnet sind finden Sie ausfuumlhrliche Videos im digitalen Geschaumlftsbericht

Impressum ndash Verantwortlich fuumlr den Inhalt Techniker Krankenkasse Bramfelder Straszlige 140 22305 Hamburg Telefon 040-69 09-17 83 Internet wwwpressetkde E-Mail pressestelletkde Twitter wwwtwittercomtk_presse

Verantwortlich Prof Dr Volker Moumlws Redaktion Kerstin Grieszligmeier Inga Laboga Texte Kerstin Grieszligmeier Hermann Baumlrenfaumlnger Gabriele Baron Nicole Battenfeld Daniel Burgstaler Dennis Chytrek Jacqueline Dauster Philip Giewer Michaela Hombrecher Inga Laboga Katharina Lemke Natalie Quadbeck Heike Schmedemann Silvia Wirth

Konzept und Gestaltung Christina Bartheidel Produktion Tanja Klopsch Litho Hirte GmbH amp Co KG Hamburg Druck Eversfrank Berlin GmbH Berlin Bilder Andreas Friese Jan Pauls Jan Haas Getty Images

copy Alle Rechte vorbehalten Nachdruck und sonstige Formen der Vervielfaumlltigung ndash auch auszugsweise ndash nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung

Mehr Informationen gibt es online Die digitale Ausgabe des TK-Geschauml sberichts fi nden Sie unter wwwtkdegeschae sbericht

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2010

02

720

17

  • Geschaumlftsbericht 2016
    • Vorwort
      • Dr Jens Baas im Gespraumlch mit13Martina Koederitz
      • Auf das Wesentliche reduziert
      • Interview bdquoDie Technikerldquo schaumlrft13ihren Markenauftritt
      • Kampagne Weil die beste Technik13menschlich ist
      • Position beziehen
      • Digitalisierung Nicht ob sondern wie
      • Interview Digitalisierung aktiv gestalten
      • Die Vermessung der Gesundheitswelt
        • Inhalt
        • 1 Die Techniker
        • 2 Die Technik
          • Thomas Ballast im Gespraumlch mit xbird
          • SmartHealth
          • Smart vernetzt
          • Digitale Versorgung
          • Service digital
          • Interviews Agiles Arbeiten amp Pflege
          • Innovationsfonds neue Wege in der Versorgung
            • 3 Wir Techniker
              • Techniker vernetzenTechniker
              • (Fuumlr) Techniker von morgen
              • Wissenschaft fuumlr Techniker
              • Techniker unterwegs
              • Ehrenamtlich fuumlr die Techniker
              • Interview bdquoStarke Selbstverwaltungldquo
              • Verwaltungsrat konkret
              • Sozialwahl gelebte Teilhabe
                • 4 Die Finanzen
                  • Jahresruumlckblick in Zahlen
                  • Vermoumlgensrechnung
                  • Vermoumlgen
                  • Einnahmen amp Ausgaben
                  • Pflegeversicherung
                  • Leistungsausgaben Pflegeversicherung
                  • Mitglieder- und Versichertenentwicklung
                    • Impressum

32 Geschaumlftsbericht 2016 Wir Techniker ndash

Wir Techniker Wie werden wissenschaftliche Ergebnisse praktisch nutzbar Wie kann man Eltern chronisch kranker Kinshyder unterstuumltzen Uumlber 13000 Mitarbeiter arbeiten nach dem Prinzip bdquovon Technikern fuumlr Technikerldquo

33

Von Technikern fuumlr Techniker

Wir Techniker das sind uumlber 13000 Menschen die sich in ganz Deutschland nicht nur um die Anliegen von rund 98 Millionen Versicherten kuumlmmern sondern auch daran arbeiten die Angebote der Techniker stets in deren Sinne zu verbessern

Das beginnt beim Austausch mit den Versicherten fuumlr den untershyschiedliche Wege offen stehen

die wir Techniker stets ausbauen ndash von Anruf bis App Wir sorgen dafuumlr dass dieshyse Kommunikationspfade zuverlaumlssig schnell und effizient funktionieren und sich stets den Wuumlnschen der Versichershyten entsprechend weiterentwickeln

Wir Techniker stehen nicht nur mit Vershysicherten im permanenten Dialog sonshydern sind unterwegs um auf relevanten Foren in Sachen Versorgung Service oder Wissenschaft unsere Standpunkte und Innovationen vorzustellen aber auch Impulse aufzunehmen und zu deshybattieren Zu diesen Innovationen gehoumlshyren auch Angebote fuumlr Techniker von morgen vom Peer-to-Peer-Projekt in Sachen digitale Kompetenz fuumlr Schuumller bis zur Lern-App fuumlr unsere Auszubilshydenden

Auch das Thema Patientensicherheit ist fuumlr uns Techniker ein zentrales Anlieshygen Wie hier wissenschaftliche Inforshymationen fuumlr Versicherte unmittelbar praktisch nutzbar werden zeigt beishyspielsweise ein digitales Informationsshypaket uumlber Multiressistente Erreger (MRE) Fuumlr den Bruumlckenschlag zwischen wissenschaftlicher Forschung und anshywendbarem Wissen sorgen die Technishyker des Wissenschaftlichen Instituts der TK fuumlr Nutzen und Effizienz im Geshysundheitswesen (WINEG)

Das Prinzip bdquovon Technikern fuumlr Technishykerldquo setzt jedoch kein Hauptamt voraus Das beweisen die ehrenamtlichen Mitshyglieder des Verwaltungsrats Im houmlchsshyten Gremium der Techniker treffen sie alle Entscheidungen von grundsaumltzlicher Bedeutung kontrollieren im Sinne der Versicherten Vorstand und Verwaltung und legen zusaumltzliche Leistungen fest

34 Geschaumlftsbericht 2016 Wir Techniker

34 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker ndash

Techniker vernetzen Techniker Wer mit der Techniker in Kontakt treten will hat viele Moumlglichkeiten ndash von mobil bis postalisch Fuumlr Tempo bei der Vernetzung von uumlber 13000 Technikern und rund 98 Millionen Versicherten sorgen unter anderem diese Techniker

Postmanagement Fuumlr Dirk Stejskal beshydeutet Technikergeist in der taumlglichen Arbeit bis ins Detail ausgefeilte Qualitaumlt mit Houmlchstgeschwindigkeit zu verbinden Der gelernte Drucker arbeitet im Druckshyzentrum der Techniker wo 2016 rund 32 Millionen Brief-Sendungen produziert und versendet wurden Dort zaumlhlen houmlchste Datenschutzstandards technische Akkushyratesse und feste Zeitfenster

Dass alle Kunden so schnell wie moumlglich ihre Briefe erhalten dafuumlr sorgen neben Dirk Stejskal und seinen Kollegen zwei der modernsten Inkjetbasierten Rollen-Dishygitaldrucksysteme sowie drei Hochleisshytungskuvertiermaschinen bdquoWas die Kolleshyginnen und Kollegen an den Schreibtischen bundesweit verschicken wollen wird hier gedruckt kuvertiert und bis zum Versand fertig gemacht Uumlber den ganzen Prozess koumlnnen wir exakt verfolgen welcher Brief gerade wo ist ob alle notwendigen Forshymulare oder Beipacks enthalten sind und im Fall der Faumllle beschaumldigte Briefe sofort automatisch nachproduzierenldquo erlaumlutert der Operator Pro Stunde nehmen bis zu 23000 Standardbriefsendungen den Weg von der Druckdatei bis ins Kuvert denn rein rechtlich beduumlrfen viele Anliegen noch der klassischen Briefform

Cockpit Anne de Wilde und Florian Werg uumlberblicken als Workforce-Manager im soshygenannten Cockpit des Bereichs Kundenservice der Techniker den Groszligteil der Kundenshyanliegen Ob per Anruf E-Mail Chat oder Brief ndash das Cockpit-Team sorgt dafuumlr dass Kunden die Techniker gut erreichen und schnell eine Antwort erhalten Mittels Prognosen und Planung wird der Einsatz der Kollegen in den Servicezentren nah am Bedarf geplant und gesteuert

Im Schnitt verteilt das Cockpit so taumlglich uumlber 30000 Anrufe uumlber 2000 E-Mails uumlber 700 Chats und uumlber 7500 Anliegen auf dem Postweg bdquoDie Aufgabe ist komplex weil sie viele verschiedene Kanaumlle umfasst und wir saisonale Schwankungen ebenso wie zum Beispiel ungeplante Abwesenheiten bei den Kollegen abfedern muumlssenldquo erlaumlutert Florian Werg bdquoWir arbeiten hier mit vielen verschiedenen Techniken steuern diese so aus dass der Service stimmt Technikergeist ist besonders gefragt wenn eine dieser Techniken einmal ausfaumlllt Dann gilt es flexibel und schnell eine Loumlsung zu finden damit die Kunden dennoch schnell eine Antwort erhaltenldquo erklaumlrt Anne de Wilde bdquoUns motiviert es wenn wir die besten Voraussetzungen fuumlr die Kolleginnen und Kollegen im direkten Kundenshykontakt schaffen koumlnnenldquo

35

SoVerMaFacunterdeFra

FuumlrdezusRuumlvorabwaauc

App Der erste Arbeitstag von Matthias Robbers fiel auf den Startschuss eines Projekts das Versicherten der Techniker neue Kommunikationswege zum Service ihrer Kasse ermoumlglicht Der Android-Entshywickler ist Teil des Teams das die TK-App umsetzt hat deren Weg von der Planung bis in den Google Play Store gefuumlhrt und arbeitet mit seinen Kollegen daran die Anshywendung stetig zu verbessern und weiteshyre Features fuumlr die Nutzer anzubieten

bdquoMich motiviert vor allem die Chance uumlber die App so vielen potenziellen Nutzern den Alltag zu erleichtern Heute ist es fuumlr viele Menschen alltaumlglich alles per Smartshyphone von unterwegs zu erledigen Das gilt jetzt auch fuumlr Anliegen an die Technishyker etwa Dokumente zu uumlbermittelnldquo ershylaumlutert Robbers Das Entwicklerteam arshybeitet beim weiteren Ausbau der App agil steht im Austausch mit den Nutzern und bindet Ruumlckmeldungen direkt in die aktushyelle Entwicklung mit ein Fuumlr Robbers geshyhoumlrt das zum Technikergeist bdquoEs geht darum einzelne Funktionen weiter zu entshywickeln dabei aber immer das groszlige Ganshyze und den Nutzen fuumlr den Versicherten im Blick zu habenldquo

ziale Netzwerke Auch die sozialen Netzwerke stehen den sicherten der Techniker zum Austausch offen Social Media nagerin Sandra Ebenau haumllt Versicherte mit ihren Kollegen auf ebook Twitter amp Co auf dem Laufenden bdquoDabei stimmen wir

s eng mit allen ab die fuumlr die Techniker kommunizierenldquo erlaumlushyt Ebenau Zum Job gehoumlrt auch das Community Management nn auf diesen Kanaumllen erreichen die Techniker auch zahlreiche gen und Anliegen von Versicherten und anderen Usern

schnelle Antworten arbeitet das Social Media Team eng mit n Kolleginnen und Kollegen aus dem Servicezentrum Hamburg ammen Dort arbeiten Ingo Kaiser und seine Kollegen an den

ckmeldungen an die Versicherten Neben Tempo zaumlhlt dabei allem inhaltliche Flexibilitaumlt bdquoDie Themen sind vielfaumlltig und

wechslungsreich und reichen von Krankengeld bis zur Sozialshyhlldquo erlaumlutert Ingo Kaiser Antworten gibt es rund um die Uhr h wenn die meisten Anfragen tagsuumlber eintreffen bdquoOumlffentlich

sichtbar informieren wir aber nur allgemein ndash wenn fuumlr eine Ausshykunft persoumlnliche Angaben noumltig sind vernetzen wir die Versishycherten mit dem richtigen Ansprechpartnerldquo so Kaiser

36 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

(Fuumlr) Techniker von morgen Die Techniker engagiert sich mit innovativen Projekten fuumlr die Gesundheit und Zukunft junger Versicherter und ihrer Familien ndash und mit Angeboten fuumlr Auszubildende der Techniker die 2016 besonders erfolgreich waren

Sicher durch die digitale Welt Generation bdquoKopf untenldquo Neun von zehn Zwoumllfjaumlhrigen besitzen ein Smartphone drei Stunden pro Tag verbringen sie durchschnittlich online Die digitale Welt gehoumlrt laumlngst zum Alltag im Kinderzimshymer Mit den Moumlglichkeiten des Internets und der Sozialen Medien ist jedoch auch die Anzahl der Risiken gestiegen bdquoNeue Phaumlnomene wie Cybermobbing oder Inshyternetsucht belasten immer mehr die Psyshyche von Kindern und Jugendlichen Wir haben gemeinsam mit dem Verein Condrobs das Praumlventionsprojekt Netzshygaumlnger 30 gestartet damit Kinder fruumlh lernen sich in der digitalen Welt zurechtshyzufindenldquo sagt Christian Bredl Leiter der TK-Landesvertretung Bayern Netzgaumlnger 30 unterstuumltzt Schuumller darin Gefahren in der digitalen Welt zu erkennen zu vermeishyden und einen maszligvollen Umgang mit dem Internet zu entwickeln Die Jugendlishychen lernen ihr eigenes Verhalten in der digitalen Welt kritisch zu reflektieren

Das Besondere bei Netzgaumlnger 30 Nicht Lehrer vermitteln die Inhalte sondern Schuumller Neunt- und Zehntklaumlssler wershyden zu sogenannten bdquoPeersldquo ausgebildet und geben ihr Wissen in Workshops an die juumlngeren Schuumller weiter Die Aumllteren haben Vorbildfunktion koumlnnen jedoch gleichzeitig auf Augenhoumlhe mit den Fuumlnft- und Sechstklaumlsslern kommunizieshyren Netzgaumlnger 30 ist 2016 mit zwoumllf Schulen im Muumlnchener Raum gestartet und wird weiter ausgebaut Mehr zum Projekt unter wwwtkde Webcode 815146

92 der Zwoumllfjaumlhrigen besitzen ein Smartphone

(JIM-Studie 2015)

Digitale Hilfe fuumlr Eltern kranker Kinder Experten schaumltzen dass fast jedes sechsshyte Kind in Deutschland chronisch krank ist Dabei wird die Belastung sehr untershyschiedlich empfunden die ein an Asthma Diabetes oder Mukoviszidose erkranktes Kind fuumlr Eltern und Geschwister mit sich bringt Nicht wenigen bereitet die staumlndishyge Sorge schlaflose Naumlchte und setzt sie dauerhaft unter Stress Ein Projekt der Techniker in Baden-Wuumlrttemberg und des Universitaumltsklinikums Ulm moumlchte Familishyen niederschwellige Hilfe anbieten bevor sie psychisch an ihre Grenzen stoszligen

bdquoBEcKIldquo steht fuumlr Beratung von Eltern chronisch kranker Kinder im Internet

Mit dem neuen Programm will die Technishyker Eltern gezielt bei der Bewaumlltigung der Erkrankung ihres Kindes unterstuumltzen Teilnehmen koumlnnen Eltern deren an Asthshyma erkranktes Kind im Disease-Manageshyment-Programm (DMP) eingeschrieben ist Die Teilnehmer treten mit ihrem Berashyter uumlber die gesicherte Plattform der Ulshymer Onlineklinik in Kontakt Uumlber einen Zeitraum von sechs bis zwoumllf Wochen wershy

den dann anhand von Schreibaufgaben die Themenfelder Krankheitsmanageshyment Angstbewaumlltigung und Selbstfuumlrshysorge bearbeitet

Diese Form der sogenannten internetshybasierten psychologischen Intervention hat den Vorteil dass die Teilnehmer von einem persoumlnlichen Therapeuten indivishyduell betreut werden gleichzeitig durch die online-Kommunikation aber keine festen Termine eingehalten werden muumlssen

37

Per Lern-App zum Profi bdquoTKlerin19 fordert Dich zu einem Duell herausldquo Wenn Caren Koshyziol eine Nachricht mit diesem Betreff von Kollegin Vivian Slotshyta bekommt ist ihr ganzes Fachwissen gefragt Die beiden Auszubildenden aus dem Fachzentrum Krankengeld in Karlsrushyhe treten uumlber ihre Smartphones gegeneinander im Quiz an Die Fragen kommen dabei aus 47 verschiedenen Themengeshybieten rund um die Inhalte aus drei Ausbildungsjahren Die beishyden nutzen eine Lern-App die die Techniker fuumlr ihre aktuell rund 800 Auszubildenden entwickelt hat

Und so funktioniert die App Wer sich einloggt waumlhlt zunaumlchst einen Gegner aus und entscheidet sich fuumlr eine Themenkateshygorie Dann gilt es in jeweils 30 Sekunden fuumlnf Fragen zu beshyantworten Danach ist der Gegner dran

TK-Auszubildende ist Deutschlands Beste Kundenservice Leistungsangebot digitale Initiativen ndash alles was die Techniker auszeichnet verdankt sie ihren Mitarbeitern den Technikern Damit diese auch in Zukunft den Grundstein fuumlr den Erfolg legen hat die Ausbildung bei der Techniker einen besonders hohen Stellenwert Das Ergebnis Jedes Jahr zaumlhlen TK-Azubis zu den Besten der Branche 2016 etwa haben 77 der insgesamt 248 bdquoNachwuchs-Technikerldquo des Abschlussjahrshygangs ihre Pruumlfungen mit der Note 1 bestanden

In diesem Jahr machte eine Auszubildende die Techniker besonshyders stolz Kira Trefon ndash mittlerweile Kundenberaterin im Sershyvicezentrum Gelsenkirchen ndash hat ihre Ausbildung zur Kauffrau im Gesundheitswesen als beste in ganz Deutschland abgeshyschlossen bdquoAls ich erfuhr dass ich Bundesbeste bin konnte ich es zuerst nicht glauben und habe mich natuumlrlich sehr gefreut Vor allem dass sich die rund viermonatige Vorbereitung auf die Pruumlfungen ausgezahlt hatldquo so die 22-Jaumlhrige die haumlufig geshymeinsam mit ihren Azubi-Kollegen gelernt hat

Kira Trefon ist Kundenberaterin im Serviceshyzentrum Gelsenkirchen

38 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

Zehn Jahre WINEG Bekommen Patienten die Behandlung die den wissenschaftlichen Erkenntnissen entspricht Welche Effekte haben neue Versorgungsmodelle Wie wirken sich gesundheitspolitische Entscheidungen auf die Versicherten aus Das sind einige der Fragen denen das wissenschaftliche Institut der TK fuumlr Nutzen und Effizienz im Gesundshyheitswesen (WINEG) seit zehn Jahren auf den Grund geht

Die Entscheidung der Techniker mit der Institutsgruumlndung 2006 eigene wissenshyschaftliche Expertise aufzubauen hat sich als vorausschauend und innovativ erwiesen Die praxisnahe Versorgungsforschung des WINEG liefert evidenzbasierte Grundlagen und Transparenz fuumlr wichtige Entscheidungen der Techniker aber auch fuumlr das Gesundheitsweshysen insgesamt Im Mittelpunkt der Forschungsarbeit steht der Versorgungsbedarf der Versicherten und die Frage wie sich auf der Basis neuester Erkenntnisse eine effektishyve und qualitativ hochwertige Gesundheitsshyversorgung weiterentwickeln laumlsst

shy

Wissenschaft fuumlr Techniker

Wie Versicherte direkt von wissenschaftlicher Expertise profitieren zeigt ein Informationspaket zu multiresistenten Keimen Die Mitarbeiter des Wissenschaftlichen Instituts der TK (WINEG) forschen im Dienst der Versicherten

Patientensicherheit ndash profitieren von der Wissenschaft Wer Gesundheitsinformationen sucht fragt heutzutage immer oumlfter bdquoDr Googleldquo Doch wie serioumls sind die Inhalte die man im Internet findet Wer sich informieren und selbstbestimmt im Gesundheitsshywesen zurechtfinden will braucht verlaumlssliche wissenschaftlich gepruumlfte Erkenntnisse in verstaumlndlicher Form Die Techniker unshyterstuumltzt deshalb ihre Versicherten und foumlrdert deren Gesundshyheitskompetenz mit evidenzbasierten Informationen zu relevanshyten Themen etwa mit einem Informationspaket zu multiresistenten Keimen (MRE)

Die Erreger treten immer haumlufiger auf zugleich verlieren gaumlngige Antibiotika ihre Wirksamkeit gegen sie Die bislang schaumlrfste Wafshyfe gegen bakterielle Infektionen wird also stumpfer ndash ein Problem das auch die Politik weltweit aufruumlttelt Dabei ist man sich einig dass eine wirksame Infektionspraumlvention nur mit Hilfe der Patienshyten gelingen kann Die Techniker leistet einen Beitrag und klaumlrt mit einem digitalen Informationspaket auf wie Menschen einer Infektion vorbeugen koumlnnen

Katharina Rubin vom WINEG dem wissenschaftlichen Institut der TK bdquoWir haben fuumlr unsere Kunden multimedial aufbereitet was das fuumlr den Einzelnen bedeutet und wie er sich in seinem privaten Umfeld aktiv daran beteiligen kann dass sich MRE nicht weiter ausbreiten ndash auf Reisen in der Kuumlche im Krankenhausldquo Zum Inshyformationspaket gehoumlren auch ein Erklaumlrfilm und ein Online-Test um das eigene MRE-Risiko zu ermitteln Rubin bdquoNicht jede Erkranshykung verlangt ein Antibiotikum Gegen Viren ist es machtlos Der sorgsame Umgang mit Antibiotika hilft Resistenzen zu vermeishydenldquo Auch Patienten die notwendige Antibiotika zu fruumlh absetshyzen oder in geringerer Dosis als verordnet einnehmen tragen zur Resistenzbildung bei

Die Techniker hat auch ihre Vertragspartner in den Blick genomshymen Sie unterstuumltzt die bdquoAktion Saubere Haumlndeldquo die die Haumlndeshydesinfektion in Krankenhaumlusern verbessert und dadurch hilft Klinikinfektionen zu vermeiden Angesichts von jaumlhrlich rund 19 Millionen Krankenhausfaumlllen ein relevanter Faktor Das Informatishyonspaket online wwwtkde Webcode 889772

39

bdquoDie Zukunft aufhalten weil man Angst davor hat ndash das hat noch nie funktioniertldquo

Dr Jens Baas

Techniker unterwegs Von der Zukunft des Gesundheitssystems bis zur Zukunft der Fuumlhrung im Unternehmen ndash Techniker pflegen den Austausch uumlber das Gesundheitssystem hinaus

Pathfinder leading the Future Sieben CEOs sieben prominente Vorshydenker und 800 bdquoYoung Leadersldquo fuumlhshyrender deutscher Unternehmen ndash geshymeinsam widmeten sie sich beim Pathfinder am 1 Mai 2016 einen ganshyzen Tag lang den draumlngendsten Fragen unserer Zeit und machten so den bdquoTag der Arbeitldquo zum bdquoTag des Nachdenshykensldquo Mit dabei Daimler-Chef Dr Dieter Zetsche Deutsche Bank-Vorstand Juumlrshygen Fitsche Joe Kaeser CEO von Sieshymens und TK-Chef Dr Jens Baas

Mit 100 Nachwuchsfuumlhrungskraumlften der Techniker reiste er nach Berlin um gemeinsam zu diskutieren worauf es in Unternehmen von morgen ankommt Das Ziel des Zukunftsgipfels des Hanshydelsblatts jungen Fuumlhrungskraumlften den Anstoszlig zu geben eigene und auch unshy

bequeme Wege zu gehen Im Mittelshypunkt des gemeinsamen Vortrags des TK-Chefs mit dem Informatiker und Kuumlnstler Professor Dr Juumlrgen Schmidshyhuber stand das Thema bdquoResponsibility ndash und wie Big Data die Medizin revolutishyonieren wirdldquo

Z2X ein Wochenende mit Visionaumlren Das Portal Zeit Online lud anlaumlsslich seines Gesundheitssystem kennenzulernen norieren wenn Versicherte etwas fuumlr 20-jaumlhrigen Bestehens im September 500 Im Workshop bdquoApp jetzt gesundldquo den ihre Gesundheit tun und dies mit digitashybdquoTwentysomethingsldquo also 20 - bis 29-Jaumlh- Thomas Heilmann Experte der Technishy len Daten belegen Die Teilnehmer disshyrige nach Berlin zu einem bdquoFestival der ker fuumlr digitale Versorgung leitete ging kutierten teils sehr kontrovers uumlber Visionaumlreldquo ein Die Techniker war als Part- es um den Einsatz von Fitnesstracker- Datensicherheit Vor- und Nachteile des ner dabei um die Ideen der sogenannten daten in der gesetzlichen Krankenversi- Solidarsystems und Bonus-Malus-Pro-Millennials fuumlr ein smartes und innovatives cherung Sollen Krankenkassen hoshy gramme

MEDICA Gesundheitsmarkt von morgen Lebende menschliche Zellstrukturen tropshyfen auf eine Unterlage bilden kleine Kreise und formen sich schlieszliglich zu einer dreishydimensionalen menschlichen Ader die sich sogar verzweigt ndash die Fachmesse MEshyDICA 2016 gab Einblick was sich in nur zwoumllf Monaten im internationalen Geshysundheitsmarkt entwickelt hat Zentrales Thema die Digitalisierung als der Innovashytionstreiber Auf dem Podium des ECON-Forums der Techniker diskutierten

Vertreter aus Politik Medien und Wissenshyschaft die Frage wie sich die Chancen der Digitalisierung auf das deutsche Gesundshyheitssystem uumlbertragen lassen In der Disshykussion waren sich der digitale Vordenker Sascha Lobo und Dr Jens Baas Vorshystandsvorsitzender der Techniker einig dass die breite Nutzung individueller Dashyten kuumlnftig nachgefragt werden wird Desshyhalb muumlsse man aktiv gestalten statt auf die Angebote milliardenschwerer US-Konshyzerne zu warten Die Techniker unterwegs auf der Fachmesse MEDICA

40 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

Ehrenamtlich fuumlr die Techniker

Der Verwaltungsrat ist das houmlchste Entscheidungsgremium der Techniker ndash seine 30 Mitglieder und ihre Stellvertreter leisten als Selbstverwaltung diese verantwortungsvolle und anspruchsshyvolle Aufgabe ehrenamtlich Der Verwaltungsrat setzt sich pashyritaumltisch aus je 15 Versicherten- und 15 Arbeitgebervertretern zusammen Ihre Legitimation erhalten die Selbstverwalter uumlber die alle sechs Jahre stattfindende Sozialwahl

Mit dieser Legitimation treffen die Ehrenamtlichen alle Entshyscheidungen die fuumlr die Techniker von grundsaumltzlicher Bedeushytung sind Auszligerdem entscheidet der Verwaltungsrat uumlber Satzungsleistungen von denen die Versicherten ganz unmitshytelbar profitieren So erleichtert eine im Juli verabschiedete Satzungsleistung zur Kostenuumlbernahme des innovativen Flash Glucose Messsystems insulinpflichtigen Diabetikern den Alltag Per Scanner koumlnnen sie ihren Blutzuckerwert bdquounblutigldquo und schmerzfrei ermitteln Dazu wird ein Sensor ins Unterhautfettshygewebe eingesetzt

Die Verwaltungsraumlte beschlieszligen zudem den Haushalt der Techniker ndash und den kassenindividuellen Zusatzbeitrag Der liegt bei der Techniker fuumlr 2017 mit 10 Prozent unter dem Durchschnitt der gesetzlichen Krankenversicherung

Austausch mit Entscheidungstraumlgern Daruumlber hinaus pflegen die gewaumlhlten Verwaltungsraumlte den Austausch mit Vertretern aus Politik und Gesundheitswesen Die Bundesshywahlbeauftragte fuumlr die Sozialversicherungswahlen Rita Pashywelski bekraumlftigte als Gastrednerin die Relevanz von Selbstshyverwaltung und Sozialwahl Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis (SPD) nahm vor den Ehrenamtlichen unter anderem zum Selbstverwaltungsstaumlrkungsgesetz Stellung Frank Plashyte Praumlsident des Bundesversicherungsamtes stellte dem Verwaltungsrat die Arbeit der Aufsichtsbehoumlrde vor EU-Exshyperte Guumlnter Danner erlaumluterte dem Gremium aktuelle Frashygen des europaumlischen Sozialrechts

Selbstverwaltung bedeutet Selbstgestaltung Die Ehrenamtlichen beziehen auch zu relevanten politischen Fragen Position Den Standpunkt des Gremiums zur Bundestagswahl 2017 finden Sie auf wwwtkde

Uumlbrigens Die Sitzungen des Verwalshytungsrats sind oumlffentlich Zudem informiert der Verwaltungsrat auf wwwtkde (Webcode 139012) in Text Bild und Video uumlber den Inhalt der Sitzungen

41

bdquoWir wollen eine starke Selbstverwaltungldquo

Dieter F Maumlrtens und Dominik Kruchen sind die alternierenden Vorsitzenden des Verwaltungsrats Der Vorsitz wechselt jaumlhrlich zum 1 Januar

Wie arbeitet die Selbstverwaltung der Techniker

Dominik Kruchen Die Rolle des Verwaltungsrats laumlsst sich

durchaus mit der des Aufsichtsrats in Unternehmen vergleichen Selbstverwalter tragen eine enorme Verantwortung mit der Beshysonderheit dass wir diese Aufgabe ehrenamtlich uumlbernehmen Die Selbstverwaltung bestimmt den Kurs der Kasse uumlbt eine Konshytrollfunktion aus und trifft zentrale Entscheidungen ndash dabei ist

sie den Beitragszahlern verpflichtet

Dieter F Maumlrtens Entscheidungen von solcher Tragweite beshynoumltigen ein solides Fundament ndash das leisten bei der Techniker die

Fachausschuumlsse deren Mitglieder sich mit teilweise hochkompleshyxen Sachverhalten auseinandersetzen um die Beschluumlsse des

Gremiums vorzubereiten

Wie beurteilen Sie aktuell die Rolle der Selbstverwaltung im

Gesundheitssystem

Kruchen Die Selbstverwaltung ist eine tragende Saumlule des

deutschen Gesundheitssystems Auch der internationale Vershygleich belegt eindrucksvoll ndash etwa mit Blick auf die Situation in

Suumldeuropa ndash wie krisensicher und stabil dieses etablierte System

ist das eben nicht vollstaumlndig vom Staat abhaumlngig ist

Maumlrtens Obwohl sich diese Errungenschaft permanent beshywaumlhrt gibt es immer wieder Versuche ihre Autonomie und somit

auch die Handlungsfaumlhigkeit dieses Stabilitaumltsfaktors einzushyschraumlnken die Vorstoumlszlige der Politik zum sogenannten Selbstvershywaltungsstaumlrkungsgesetz sind hier nur ein Beispiel Hier gilt es

klare Kante zu zeigen und diese tragende Saumlule entschieden zu

verteidigen

Unikosmos Award Zukunft der Notfallmedizin In den rund 1200 Notaufnahmen in Deutschland zaumlhlt im Alltag oft jede Sekunde Wie diese Einheiten organisiert sind stellt die Weichen fuumlr den Behandlungserfolg Die Absolventin der APOLLON Hochschule der Gesundheitswissenschaft in Bremen Anna Christina Houmlrster widmete ihre Abschlussarbeit der Frage nach Prozessen und Qualitaumltsmanagement in Notaufnahmen Fuumlr ihre Analyse erhielt sie im Rahmen einer Verwaltungsratssitzung den Unikosmos Award 2016 den die Hamburger Presseagentur Public Address und die Techniker fuumlr innovative Konzepte von Nachwuchswissenschaftlern verleihen Perspektivisch stellt die Wissenschaftleshyrin auch die Frage wie das systematische Erfassen von Qualitaumltsfaktoren und der Aufbau eines nationalen Notaufnahmeregisters die Versorgungsqualitaumlt verbessern kann

42 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker Der Verwaltungsrat aktuell Auch 2017 stehen die Mitglieder des Verwaltungsrats zur Wahl Nach der Wahl konstituiert sich das Gremium am 29 September 2017 Hier finden Sie die aktuelle Mitgliederliste und die aktuell vertretenen Listen

Die Mitglieder des aktuellen Verwaltungsrats

Arbeitgebervertreter Dominik Kruchen Duumlsseldorf Alternierender Vorsitzender

Heiner Boumlgemann Bremen Rainer Bruns Nordstrand Uwe Buszligmeier Greven Joachim Feldmann Bremen Helmut Fitzke Woggersin Wilfried Grunau Edewecht-Friedrichsfehn Joumlrg Henschen Bremen Klaus H Kober Rheinmuumlnster Udo Nicolay Moumllln Mirko Knappe Hamburg (seit 01012017) Johannes Seiboldt Nidda Rainer Tietz Bottrop Roland Unzeitig Wettmershagen Bernd Wegner Riegelsberg

Vertretene Organisation ZI HSH Zahntechniker-Innung Hamburg und Schleswig Holstein 15 Sitze

Versichertenvertreter Dieter F Maumlrtens Offenbach Alternierender Vorsitzender

Rosemie Bilz Radebeul Detlef Decho Syke Peter Duchene Groszligrosseln Friedrich Gosewinkel Hamm Karla Hasenauer Suhl Uwe Klemens Muumlnchen Baumlrbel Richling Bremen Annette Stensitzky Troisdorf (seit 15072016) Norbert Schneider Schwerin Harald Schulte Koumlnigswinter Erika Streit Koumlln Johanna Vieweg Dresden Harald Wagner Sipplingen Gerard Wolny Remagen

Vertretene Organisationen TKG TK-Gemeinschaft unabhaumlngige Versichertengemeinshyschaft der Techniker Krankenkasse eV 12 Sitze verdi Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft 1 Sitz IGM Industriegewerkschaft Metall 1 Sitz ACA Katholische-Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Deutschshylands e V Kolpingwerk Deutschland Bundesverband Evanshygelischer Arbeitnehmerorganisationen eV 1 Sitz

43

Sozialwahl gelebte Teilhabe Demokratischer Taktgeber fuumlr den Verwaltungsrat sind die Sozialwahlen deren Ergebnis alle sechs Jahre die Zusammensetzung des houmlchsten Entscheidungsgremiums der Techniker festlegt

Bei der Techniker werden seit jeher die 15 Versichertenvershytreter per Urwahl ermittelt So haben die rund 74 Millionen Mitglieder eine echte Wahl und koumlnnen ihr Recht auf Mitbeshystimmung nutzen Damit die Stimmberechtigten bis zum 31 Mai 2017 ihre Stimmen geltend machen koumlnnen stand 2016 im Zeichen der Vorbereitungen fuumlr die Abstimmung im bdquoSushyperwahljahr 2017ldquo Federfuumlhrend in der Vorbereitung der Wahlausschuss unter Vorsitz des stellvertretenden Vorshystandsvorsitzenden Thomas Ballast Das Gremium ist unter anderem zustaumlndig fuumlr die Zulassung der antretenden Listen aber auch fuumlr die ordnungsgemaumlszlige Ermittlung des Wahlershygebnisses Eine Informationskampagne begleitete die Wahlshyvorbereitungen und ermoumlglichte Versicherten ebenso wie Multiplikatoren sich umfassend uumlber die Wahl zu informieren

Klares Ja zur Teilhabe Sozialwahl bedeutet demokratische Teilhabe nach dem Prinzip bdquoWer Beitraumlge einzahlt soll auch mitbestimmenldquo Im Vorfeld ermittelte die Techniker im Rahshymen einer Studie wie die Menschen in Deutschland zur Sozishyalwahl stehen Das klare Ergebnis der repraumlsentativen Forshysa-Umfrage Das Prinzip der ehrenamtlichen Selbstverwaltung und die Teilhabemoumlglichkeit durch die Sozialwahl stehen hoch im Kurs 68 Prozent der Befragten sprachen sich klar fuumlr die Sozialwahl aus Und Selbst 58 Prozent der Privatversicherten haumltten gerne diese Mitsprachemoumlglichkeit

Zudem halten 73 Prozent der Menschen in Deutschland die Verwaltungsraumlte fuumlr wichtig und befuumlrworten dass Versishycherte durch sie an Entscheidungen beteiligt werden Besonshyders hoch ist die Fuumlrsprache unter den Juumlngeren zwischen 18 und 39 Jahren Vier von fuumlnf sprachen sich hier fuumlr das Prinshyzip bdquoVersicherte fuumlr Versicherteldquo aus

55 der Menschen in Deutschland sind politisch stark

oder sehr stark interessiert

44 Geschaumlftsbericht 2016 Die Finanzen ndash

Die Finanzen Der Bereich Finanzen informiert uumlber Vermoumlgensshyrechnung Vermoumlgen Einnahmen und Ausgaben der Techniker Krankenkasse uumlber die Versicherten- und Mitgliederentwicklung sowie die Finanzen der Pflegeversicherung

45

Der Jahresruumlckblick in Zahlen Das Geschaumlftsjahr 2016 war erneut von einer guten wirtschaftlichen Konjunkshytur gepraumlgt die viel Geld in die Kassen der Sozialversicherungen gespuumllt hat Auszligerdem verzeichnet das System der gesetzlichen Krankenversicherungen weiterhin Zuwaumlchse an Versicherten Dem gegenuumlber stehen staumlndig steishygende Ausgaben im Gesundheitswesen und Verzerrungen des Wettbewerbs der Kassen untereinander So reichten auch im Haushaltsjahr 2016 die Zuweishysungen aus dem Gesundheitsfonds an die Techniker nicht aus um die Ausgashyben fuumlr die Versorgung der Versichershyten zu decken

Dennoch lag der kassenindividuelle Zushysatzbeitrag der Techniker mit 10 Proshyzent auch 2016 unter dem amtlichen Durchschnitt

Ausgaben der Krankenversicheshyrung Das Haushaltsjahr 2016 schlieszligt die Techniker mit einem Plus von etwa 22 Millionen Euro ab Zu dem ausgeglishychenen Haushalt tragen vor allem die schlanken Prozesse und die effektive Verwaltung bei Die wirtschaftliche Kulshytur im Unternehmen ist dafuumlr verantshywortlich dass der Fehlbetrag der Zushyweisungen aus dem Gesundheitsfonds aufgefangen werden konnte Die Vershywaltungskosten von 136 Euro je Versishycherten lagen somit auch deutlich unter den durchschnittlichen Verwaltungskosshyten in der gesetzlichen Krankenversicheshyrung (153 Euro)

Die Leistungsausgaben stiegen um 31 Prozent und damit etwas moderater als im Vorjahr Auffaumlllig ist dass die Ausgaben fuumlr Arzneimittel auf einem hohen Niveau noch einmal mit 39 Prozent zunehmen und auf 4 Milliarden Euro ansteigen Den groumlszligten Ausgashybenblock verzeichnet die Techniker bei den Kosten fuumlr die Krankenhausbehandlung Erstmals uumlbersteigt dieshyser Wert mit einem Zuwachs von 38 Prozent die Sieben-Milliarden-Euro-Marke Fuumlr aumlrztliche Behandshylungen wurden 46 Milliarden Euro ausgegeben was einen Anstieg von 29 Prozent bedeutet

Ausgaben der Pflegeversicherung Die Leistungsshyausgaben fuumlr die pflegebeduumlrftigen Versicherten beliefen sich auf rund 13 Milliarden Euro Mit 3 Milshyliarden Euro flieszligt der Groszligteil der Einnahmen der Pflegeversicherung an den Ausgleichsfonds Mit ihm werden andere Pflegekassen unterstuumltzt deren Ausgaben nicht ausreichend durch Einnahmen geshydeckt sind

Abnahmen Der Verwaltungsrat hat die Jahresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse und die Jahshyresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse Pflegeversicherung abgenommen und dem Vorstand dafuumlr Entlastung erteilt

Juli 2017

Dieter F Maumlrtens

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

Dominik Kruchen

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

46 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Vermoumlgensrechnung

Aktiva in Tsd Euro 2015 2016

A Langfristiges Vermoumlgen

I Verwaltungsvermoumlgen 294474 275331

II Mittel der Ruumlckstellungen 2034183 2429274

III Andere Geldanlagen 3077456 3612688

B Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 904561 937768

II Wertpapiere 1923105 1575117

III Kassenbestand und Giroguthaben 23552 15055

C Rechnungsabgrenzungsposten 7356 9010

D Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

Passiva in Tsd Euro 2015 2016

A Netto-Reinvermoumlgen 3076733 3098587

B Ruumlckstellungen 2034183 2429 274

C Verpfl ichtungen 3137799 3310071

D Rechnungsabgrenzungsposten 15972 16309

E Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

In dieser und in den folgenden Tabellen sind Rundungsdifferenzen moumlglich

47

Vermoumlgen

2015 2016

Netto-Reinvermoumlgen in Tsd Euro 3076733 3098587

je Versicherten in Euro 32980 32087

zum Vorjahr je Versicherten - 118 - 27

Davon

Betriebsmittel 1755959 1705756

je Versicherten in Euro 18822 17664

zum Vorjahr je Versicherten - 190 - 62

Ruumlcklagen 946300 1037500

je Versicherten in Euro 10144 10744

zum Vorjahr je Versicherten + 17 + 59

Verwaltungsvermoumlgen inkl Investitionsruumlcklage

374474 355331

je Versicherten in Euro 4014 3680

zum Vorjahr je Versicherten - 42 - 83

Erfolgsrechnung

in Tsd Euro 2015 2016

1 Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds 21313911 22724351

2 Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz 1287826 1709675

3 Erstattungen 42285 51670

4 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 58445 60767

5 Leistungsaufwand 21656712 23109954

6 Verwaltungskosten 1233733 1309365

7 Zinsergebnis 20949 17024

8 Sonstige Einnahmen 8043 7577

9 Sonstige Ausgaben 98417 129891

10 Jahresfehlbetrag (-)Jahresuumlberschuss - 257403 21854

48 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Einnahmen im Detail 2015 2016

Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 22745586 24594001

je Versicherten in Euro 243813 254678

zum Vorjahr je Versicherten + 28 + 45

Davon

Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds

absolut in Tsd Euro 21313911 22724351

je Versicherten in Euro 228467 235317

zum Vorjahr je Versicherten - 29 + 30

Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz absolut in Tsd Euro 1287826 1709675

je Versicherten in Euro 13804 17704

zum Vorjahr je Versicherten ndash + 283

Sonstige Einnahmen absolut in Tsd Euro 143849 159976

je Versicherten in Euro 1542 1657

zum Vorjahr je Versicherten - 154 + 74

Ausgaben im Detail 2015 2016

24572147 Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 23002989

je Versicherten in Euro 246572 254452

zum Vorjahr je Versicherten + 15 + 32

Davon

Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 21656712 23109954

je Versicherten in Euro 232142 239310

zum Vorjahr je Versicherten + 41 + 31

Davon

Aumlrztliche Behandlung absolut in Tsd Euro 4324921 4608482

je Versicherten in Euro 46359 47722

zum Vorjahr je Versicherten + 38 + 29

Zahnaumlrztliche Behandlung ohne Zahnersatz

absolut in Tsd Euro 1450491 1516045

je Versicherten in Euro 15548 15699

zum Vorjahr je Versicherten + 23 + 10

49

Ausgaben im Detail 2015 2016

Zahnersatz absolut in Tsd Euro 361938 363907

je Versicherten in Euro 3880 3768

zum Vorjahr je Versicherten + 18 - 29

Arzneimittel absolut in Tsd Euro 3708728 3988102

je Versicherten in Euro 39754 41298

zum Vorjahr je Versicherten + 54 + 39

Hilfsmittel absolut in Tsd Euro 762963 796889

je Versicherten in Euro 8178 8252

zum Vorjahr je Versicherten + 32 + 09

Heilmittel absolut in Tsd Euro 711308 777475

je Versicherten in Euro 7625 8051

zum Vorjahr je Versicherten + 88 + 56

Krankenhausbehandlung absolut in Tsd Euro 6520595 7003332

je Versicherten in Euro 69895 72522

zum Vorjahr je Versicherten + 25 + 38

Krankengeld absolut in Tsd Euro 1474940 1561341

je Versicherten in Euro 15810 16168

zum Vorjahr je Versicherten + 53 + 23

Fahrkosten absolut in Tsd Euro 374939 410294

je Versicherten in Euro 4019 4249

zum Vorjahr je Versicherten + 96 + 57

Vorsorge- und Rehabilitationsleistungen

absolut in Tsd Euro 306972 317177

je Versicherten in Euro 3290 3284

zum Vorjahr je Versicherten + 51 - 02

Schutzimpfung absolut in Tsd Euro 205930 220120

je Versicherten in Euro 2207 2279

zum Vorjahr je Versicherten + 138 + 33

Fruumlherkennungsmaszlignahmen absolut in Tsd Euro 324596 328676

je Versicherten in Euro 3479 3404

zum Vorjahr je Versicherten + 47 - 22

50 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Ausgaben im Detail 2015 2016

Schwangerscha und Mutterscha

ohne stat Entbindung absolut in Tsd Euro 243622 265110

je Versicherten in Euro 2611 2745

zum Vorjahr je Versicherten + 21 + 51

Behandlungspflege und haumlusliche Krankenpflege

absolut in Tsd Euro 364213 413436

je Versicherten in Euro 3904 4281

zum Vorjahr je Versicherten + 151 + 97

Dialyse absolut in Tsd Euro 136648 143130

je Versicherten in Euro 1465 1482

zum Vorjahr je Versicherten + 64 + 12

Sonstige Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 383907 396438

je Versicherten in Euro 4115 4105

zum Vorjahr je Versicherten + 20 - 02

Praumlvention absolut in Tsd Euro 744643 756656

je Versicherten in Euro 7982 7835

zum Vorjahr je Versicherten + 23 - 18

Verwaltungsausgaben absolut in Tsd Euro 1233733 1309365

je Versicherten in Euro 13225 13559

zum Vorjahr je Versicherten + 99 + 25

Sonstige Ausgaben absolut in Tsd Euro 112545 152828

je Versicherten in Euro 1206 1583

zum Vorjahr je Versicherten - 372 + 312

51

Pflegeversicherung

Vermoumlgensrechnung 2015 2016

Aktiva in Tsd Euro

A Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 102500 110008

II Kurzfristige Geldanlagen 396000 415005

III Kassenbestand und Giroguthaben 286 828

B Rechnungsabgrenzungsposten 25137 37673

523924 563513

Passiva in Tsd Euro

A Reinvermoumlgen 244790 272895

B Verpfl ichtungen 279134 290618

523924 563513

Erfolgsrechnung 2015 2016

in Tsd Euro

1 Beitraumlge 4187123 4471718

2 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 5310 3553

3 Leistungsaufwand der Pfl egeversicherung 1199331 1339563

4 Zahlungen an den Ausgleichsfonds 2826011 2972471

5 Verwaltungskosten 120294 134589

6 Zinsergebnis 108 - 436

7 Sonstige Einnahmen 1 0

8 Sonstige Ausgaben 98 107

9 Jahresuumlberschuss 46807 28105

52 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Leistungsausgaben Pflegeversicherung

Leistungsausgaben in Tsd Euro 2015 2016

Pfl egesachleistung 172597 189955

Pflegegeld 351752 384789

Leistungen fuumlr Pfl egepersonen 63020 68594

Stationaumlre Leistungen 380641 410093

Uumlbrige Leistungen 231321 286132

Leistungsausgaben insgesamt 1199331 1339563

53

Mitglieder- und Versichertenentwicklung

Stichtag Jahresdurchschnitt

01012016 01012017 2015 2016

Mitglieder 7044467 7342157 6874547 7205987

zum Vorjahr +48 +42 +56 +48

Familienangehoumlrige 2433683 2454518 2454552 2450915

Versicherte insgesamt 9478150 9796675 9329099 9656902

zum Vorjahr +35 +34 +46 +35

54 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Der Geschaumlftsbericht der Techniker ndash auch digital

Unter wwwtkdegeschaeftsbericht finden Sie die digitale Ausgabe des TK-Geschaumlftsberichts

Der Geschaumlftsbericht 2016 steht Ihnen auch als PDF zum Download unter wwwpressetkde zur Verfuumlgung

Zu Artikeln die mit diesem Symbol gekennzeichnet sind finden Sie ausfuumlhrliche Videos im digitalen Geschaumlftsbericht

Impressum ndash Verantwortlich fuumlr den Inhalt Techniker Krankenkasse Bramfelder Straszlige 140 22305 Hamburg Telefon 040-69 09-17 83 Internet wwwpressetkde E-Mail pressestelletkde Twitter wwwtwittercomtk_presse

Verantwortlich Prof Dr Volker Moumlws Redaktion Kerstin Grieszligmeier Inga Laboga Texte Kerstin Grieszligmeier Hermann Baumlrenfaumlnger Gabriele Baron Nicole Battenfeld Daniel Burgstaler Dennis Chytrek Jacqueline Dauster Philip Giewer Michaela Hombrecher Inga Laboga Katharina Lemke Natalie Quadbeck Heike Schmedemann Silvia Wirth

Konzept und Gestaltung Christina Bartheidel Produktion Tanja Klopsch Litho Hirte GmbH amp Co KG Hamburg Druck Eversfrank Berlin GmbH Berlin Bilder Andreas Friese Jan Pauls Jan Haas Getty Images

copy Alle Rechte vorbehalten Nachdruck und sonstige Formen der Vervielfaumlltigung ndash auch auszugsweise ndash nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung

Mehr Informationen gibt es online Die digitale Ausgabe des TK-Geschauml sberichts fi nden Sie unter wwwtkdegeschae sbericht

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2010

02

720

17

  • Geschaumlftsbericht 2016
    • Vorwort
      • Dr Jens Baas im Gespraumlch mit13Martina Koederitz
      • Auf das Wesentliche reduziert
      • Interview bdquoDie Technikerldquo schaumlrft13ihren Markenauftritt
      • Kampagne Weil die beste Technik13menschlich ist
      • Position beziehen
      • Digitalisierung Nicht ob sondern wie
      • Interview Digitalisierung aktiv gestalten
      • Die Vermessung der Gesundheitswelt
        • Inhalt
        • 1 Die Techniker
        • 2 Die Technik
          • Thomas Ballast im Gespraumlch mit xbird
          • SmartHealth
          • Smart vernetzt
          • Digitale Versorgung
          • Service digital
          • Interviews Agiles Arbeiten amp Pflege
          • Innovationsfonds neue Wege in der Versorgung
            • 3 Wir Techniker
              • Techniker vernetzenTechniker
              • (Fuumlr) Techniker von morgen
              • Wissenschaft fuumlr Techniker
              • Techniker unterwegs
              • Ehrenamtlich fuumlr die Techniker
              • Interview bdquoStarke Selbstverwaltungldquo
              • Verwaltungsrat konkret
              • Sozialwahl gelebte Teilhabe
                • 4 Die Finanzen
                  • Jahresruumlckblick in Zahlen
                  • Vermoumlgensrechnung
                  • Vermoumlgen
                  • Einnahmen amp Ausgaben
                  • Pflegeversicherung
                  • Leistungsausgaben Pflegeversicherung
                  • Mitglieder- und Versichertenentwicklung
                    • Impressum

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Von Technikern fuumlr Techniker

Wir Techniker das sind uumlber 13000 Menschen die sich in ganz Deutschland nicht nur um die Anliegen von rund 98 Millionen Versicherten kuumlmmern sondern auch daran arbeiten die Angebote der Techniker stets in deren Sinne zu verbessern

Das beginnt beim Austausch mit den Versicherten fuumlr den untershyschiedliche Wege offen stehen

die wir Techniker stets ausbauen ndash von Anruf bis App Wir sorgen dafuumlr dass dieshyse Kommunikationspfade zuverlaumlssig schnell und effizient funktionieren und sich stets den Wuumlnschen der Versichershyten entsprechend weiterentwickeln

Wir Techniker stehen nicht nur mit Vershysicherten im permanenten Dialog sonshydern sind unterwegs um auf relevanten Foren in Sachen Versorgung Service oder Wissenschaft unsere Standpunkte und Innovationen vorzustellen aber auch Impulse aufzunehmen und zu deshybattieren Zu diesen Innovationen gehoumlshyren auch Angebote fuumlr Techniker von morgen vom Peer-to-Peer-Projekt in Sachen digitale Kompetenz fuumlr Schuumller bis zur Lern-App fuumlr unsere Auszubilshydenden

Auch das Thema Patientensicherheit ist fuumlr uns Techniker ein zentrales Anlieshygen Wie hier wissenschaftliche Inforshymationen fuumlr Versicherte unmittelbar praktisch nutzbar werden zeigt beishyspielsweise ein digitales Informationsshypaket uumlber Multiressistente Erreger (MRE) Fuumlr den Bruumlckenschlag zwischen wissenschaftlicher Forschung und anshywendbarem Wissen sorgen die Technishyker des Wissenschaftlichen Instituts der TK fuumlr Nutzen und Effizienz im Geshysundheitswesen (WINEG)

Das Prinzip bdquovon Technikern fuumlr Technishykerldquo setzt jedoch kein Hauptamt voraus Das beweisen die ehrenamtlichen Mitshyglieder des Verwaltungsrats Im houmlchsshyten Gremium der Techniker treffen sie alle Entscheidungen von grundsaumltzlicher Bedeutung kontrollieren im Sinne der Versicherten Vorstand und Verwaltung und legen zusaumltzliche Leistungen fest

34 Geschaumlftsbericht 2016 Wir Techniker

34 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker ndash

Techniker vernetzen Techniker Wer mit der Techniker in Kontakt treten will hat viele Moumlglichkeiten ndash von mobil bis postalisch Fuumlr Tempo bei der Vernetzung von uumlber 13000 Technikern und rund 98 Millionen Versicherten sorgen unter anderem diese Techniker

Postmanagement Fuumlr Dirk Stejskal beshydeutet Technikergeist in der taumlglichen Arbeit bis ins Detail ausgefeilte Qualitaumlt mit Houmlchstgeschwindigkeit zu verbinden Der gelernte Drucker arbeitet im Druckshyzentrum der Techniker wo 2016 rund 32 Millionen Brief-Sendungen produziert und versendet wurden Dort zaumlhlen houmlchste Datenschutzstandards technische Akkushyratesse und feste Zeitfenster

Dass alle Kunden so schnell wie moumlglich ihre Briefe erhalten dafuumlr sorgen neben Dirk Stejskal und seinen Kollegen zwei der modernsten Inkjetbasierten Rollen-Dishygitaldrucksysteme sowie drei Hochleisshytungskuvertiermaschinen bdquoWas die Kolleshyginnen und Kollegen an den Schreibtischen bundesweit verschicken wollen wird hier gedruckt kuvertiert und bis zum Versand fertig gemacht Uumlber den ganzen Prozess koumlnnen wir exakt verfolgen welcher Brief gerade wo ist ob alle notwendigen Forshymulare oder Beipacks enthalten sind und im Fall der Faumllle beschaumldigte Briefe sofort automatisch nachproduzierenldquo erlaumlutert der Operator Pro Stunde nehmen bis zu 23000 Standardbriefsendungen den Weg von der Druckdatei bis ins Kuvert denn rein rechtlich beduumlrfen viele Anliegen noch der klassischen Briefform

Cockpit Anne de Wilde und Florian Werg uumlberblicken als Workforce-Manager im soshygenannten Cockpit des Bereichs Kundenservice der Techniker den Groszligteil der Kundenshyanliegen Ob per Anruf E-Mail Chat oder Brief ndash das Cockpit-Team sorgt dafuumlr dass Kunden die Techniker gut erreichen und schnell eine Antwort erhalten Mittels Prognosen und Planung wird der Einsatz der Kollegen in den Servicezentren nah am Bedarf geplant und gesteuert

Im Schnitt verteilt das Cockpit so taumlglich uumlber 30000 Anrufe uumlber 2000 E-Mails uumlber 700 Chats und uumlber 7500 Anliegen auf dem Postweg bdquoDie Aufgabe ist komplex weil sie viele verschiedene Kanaumlle umfasst und wir saisonale Schwankungen ebenso wie zum Beispiel ungeplante Abwesenheiten bei den Kollegen abfedern muumlssenldquo erlaumlutert Florian Werg bdquoWir arbeiten hier mit vielen verschiedenen Techniken steuern diese so aus dass der Service stimmt Technikergeist ist besonders gefragt wenn eine dieser Techniken einmal ausfaumlllt Dann gilt es flexibel und schnell eine Loumlsung zu finden damit die Kunden dennoch schnell eine Antwort erhaltenldquo erklaumlrt Anne de Wilde bdquoUns motiviert es wenn wir die besten Voraussetzungen fuumlr die Kolleginnen und Kollegen im direkten Kundenshykontakt schaffen koumlnnenldquo

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SoVerMaFacunterdeFra

FuumlrdezusRuumlvorabwaauc

App Der erste Arbeitstag von Matthias Robbers fiel auf den Startschuss eines Projekts das Versicherten der Techniker neue Kommunikationswege zum Service ihrer Kasse ermoumlglicht Der Android-Entshywickler ist Teil des Teams das die TK-App umsetzt hat deren Weg von der Planung bis in den Google Play Store gefuumlhrt und arbeitet mit seinen Kollegen daran die Anshywendung stetig zu verbessern und weiteshyre Features fuumlr die Nutzer anzubieten

bdquoMich motiviert vor allem die Chance uumlber die App so vielen potenziellen Nutzern den Alltag zu erleichtern Heute ist es fuumlr viele Menschen alltaumlglich alles per Smartshyphone von unterwegs zu erledigen Das gilt jetzt auch fuumlr Anliegen an die Technishyker etwa Dokumente zu uumlbermittelnldquo ershylaumlutert Robbers Das Entwicklerteam arshybeitet beim weiteren Ausbau der App agil steht im Austausch mit den Nutzern und bindet Ruumlckmeldungen direkt in die aktushyelle Entwicklung mit ein Fuumlr Robbers geshyhoumlrt das zum Technikergeist bdquoEs geht darum einzelne Funktionen weiter zu entshywickeln dabei aber immer das groszlige Ganshyze und den Nutzen fuumlr den Versicherten im Blick zu habenldquo

ziale Netzwerke Auch die sozialen Netzwerke stehen den sicherten der Techniker zum Austausch offen Social Media nagerin Sandra Ebenau haumllt Versicherte mit ihren Kollegen auf ebook Twitter amp Co auf dem Laufenden bdquoDabei stimmen wir

s eng mit allen ab die fuumlr die Techniker kommunizierenldquo erlaumlushyt Ebenau Zum Job gehoumlrt auch das Community Management nn auf diesen Kanaumllen erreichen die Techniker auch zahlreiche gen und Anliegen von Versicherten und anderen Usern

schnelle Antworten arbeitet das Social Media Team eng mit n Kolleginnen und Kollegen aus dem Servicezentrum Hamburg ammen Dort arbeiten Ingo Kaiser und seine Kollegen an den

ckmeldungen an die Versicherten Neben Tempo zaumlhlt dabei allem inhaltliche Flexibilitaumlt bdquoDie Themen sind vielfaumlltig und

wechslungsreich und reichen von Krankengeld bis zur Sozialshyhlldquo erlaumlutert Ingo Kaiser Antworten gibt es rund um die Uhr h wenn die meisten Anfragen tagsuumlber eintreffen bdquoOumlffentlich

sichtbar informieren wir aber nur allgemein ndash wenn fuumlr eine Ausshykunft persoumlnliche Angaben noumltig sind vernetzen wir die Versishycherten mit dem richtigen Ansprechpartnerldquo so Kaiser

36 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

(Fuumlr) Techniker von morgen Die Techniker engagiert sich mit innovativen Projekten fuumlr die Gesundheit und Zukunft junger Versicherter und ihrer Familien ndash und mit Angeboten fuumlr Auszubildende der Techniker die 2016 besonders erfolgreich waren

Sicher durch die digitale Welt Generation bdquoKopf untenldquo Neun von zehn Zwoumllfjaumlhrigen besitzen ein Smartphone drei Stunden pro Tag verbringen sie durchschnittlich online Die digitale Welt gehoumlrt laumlngst zum Alltag im Kinderzimshymer Mit den Moumlglichkeiten des Internets und der Sozialen Medien ist jedoch auch die Anzahl der Risiken gestiegen bdquoNeue Phaumlnomene wie Cybermobbing oder Inshyternetsucht belasten immer mehr die Psyshyche von Kindern und Jugendlichen Wir haben gemeinsam mit dem Verein Condrobs das Praumlventionsprojekt Netzshygaumlnger 30 gestartet damit Kinder fruumlh lernen sich in der digitalen Welt zurechtshyzufindenldquo sagt Christian Bredl Leiter der TK-Landesvertretung Bayern Netzgaumlnger 30 unterstuumltzt Schuumller darin Gefahren in der digitalen Welt zu erkennen zu vermeishyden und einen maszligvollen Umgang mit dem Internet zu entwickeln Die Jugendlishychen lernen ihr eigenes Verhalten in der digitalen Welt kritisch zu reflektieren

Das Besondere bei Netzgaumlnger 30 Nicht Lehrer vermitteln die Inhalte sondern Schuumller Neunt- und Zehntklaumlssler wershyden zu sogenannten bdquoPeersldquo ausgebildet und geben ihr Wissen in Workshops an die juumlngeren Schuumller weiter Die Aumllteren haben Vorbildfunktion koumlnnen jedoch gleichzeitig auf Augenhoumlhe mit den Fuumlnft- und Sechstklaumlsslern kommunizieshyren Netzgaumlnger 30 ist 2016 mit zwoumllf Schulen im Muumlnchener Raum gestartet und wird weiter ausgebaut Mehr zum Projekt unter wwwtkde Webcode 815146

92 der Zwoumllfjaumlhrigen besitzen ein Smartphone

(JIM-Studie 2015)

Digitale Hilfe fuumlr Eltern kranker Kinder Experten schaumltzen dass fast jedes sechsshyte Kind in Deutschland chronisch krank ist Dabei wird die Belastung sehr untershyschiedlich empfunden die ein an Asthma Diabetes oder Mukoviszidose erkranktes Kind fuumlr Eltern und Geschwister mit sich bringt Nicht wenigen bereitet die staumlndishyge Sorge schlaflose Naumlchte und setzt sie dauerhaft unter Stress Ein Projekt der Techniker in Baden-Wuumlrttemberg und des Universitaumltsklinikums Ulm moumlchte Familishyen niederschwellige Hilfe anbieten bevor sie psychisch an ihre Grenzen stoszligen

bdquoBEcKIldquo steht fuumlr Beratung von Eltern chronisch kranker Kinder im Internet

Mit dem neuen Programm will die Technishyker Eltern gezielt bei der Bewaumlltigung der Erkrankung ihres Kindes unterstuumltzen Teilnehmen koumlnnen Eltern deren an Asthshyma erkranktes Kind im Disease-Manageshyment-Programm (DMP) eingeschrieben ist Die Teilnehmer treten mit ihrem Berashyter uumlber die gesicherte Plattform der Ulshymer Onlineklinik in Kontakt Uumlber einen Zeitraum von sechs bis zwoumllf Wochen wershy

den dann anhand von Schreibaufgaben die Themenfelder Krankheitsmanageshyment Angstbewaumlltigung und Selbstfuumlrshysorge bearbeitet

Diese Form der sogenannten internetshybasierten psychologischen Intervention hat den Vorteil dass die Teilnehmer von einem persoumlnlichen Therapeuten indivishyduell betreut werden gleichzeitig durch die online-Kommunikation aber keine festen Termine eingehalten werden muumlssen

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Per Lern-App zum Profi bdquoTKlerin19 fordert Dich zu einem Duell herausldquo Wenn Caren Koshyziol eine Nachricht mit diesem Betreff von Kollegin Vivian Slotshyta bekommt ist ihr ganzes Fachwissen gefragt Die beiden Auszubildenden aus dem Fachzentrum Krankengeld in Karlsrushyhe treten uumlber ihre Smartphones gegeneinander im Quiz an Die Fragen kommen dabei aus 47 verschiedenen Themengeshybieten rund um die Inhalte aus drei Ausbildungsjahren Die beishyden nutzen eine Lern-App die die Techniker fuumlr ihre aktuell rund 800 Auszubildenden entwickelt hat

Und so funktioniert die App Wer sich einloggt waumlhlt zunaumlchst einen Gegner aus und entscheidet sich fuumlr eine Themenkateshygorie Dann gilt es in jeweils 30 Sekunden fuumlnf Fragen zu beshyantworten Danach ist der Gegner dran

TK-Auszubildende ist Deutschlands Beste Kundenservice Leistungsangebot digitale Initiativen ndash alles was die Techniker auszeichnet verdankt sie ihren Mitarbeitern den Technikern Damit diese auch in Zukunft den Grundstein fuumlr den Erfolg legen hat die Ausbildung bei der Techniker einen besonders hohen Stellenwert Das Ergebnis Jedes Jahr zaumlhlen TK-Azubis zu den Besten der Branche 2016 etwa haben 77 der insgesamt 248 bdquoNachwuchs-Technikerldquo des Abschlussjahrshygangs ihre Pruumlfungen mit der Note 1 bestanden

In diesem Jahr machte eine Auszubildende die Techniker besonshyders stolz Kira Trefon ndash mittlerweile Kundenberaterin im Sershyvicezentrum Gelsenkirchen ndash hat ihre Ausbildung zur Kauffrau im Gesundheitswesen als beste in ganz Deutschland abgeshyschlossen bdquoAls ich erfuhr dass ich Bundesbeste bin konnte ich es zuerst nicht glauben und habe mich natuumlrlich sehr gefreut Vor allem dass sich die rund viermonatige Vorbereitung auf die Pruumlfungen ausgezahlt hatldquo so die 22-Jaumlhrige die haumlufig geshymeinsam mit ihren Azubi-Kollegen gelernt hat

Kira Trefon ist Kundenberaterin im Serviceshyzentrum Gelsenkirchen

38 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

Zehn Jahre WINEG Bekommen Patienten die Behandlung die den wissenschaftlichen Erkenntnissen entspricht Welche Effekte haben neue Versorgungsmodelle Wie wirken sich gesundheitspolitische Entscheidungen auf die Versicherten aus Das sind einige der Fragen denen das wissenschaftliche Institut der TK fuumlr Nutzen und Effizienz im Gesundshyheitswesen (WINEG) seit zehn Jahren auf den Grund geht

Die Entscheidung der Techniker mit der Institutsgruumlndung 2006 eigene wissenshyschaftliche Expertise aufzubauen hat sich als vorausschauend und innovativ erwiesen Die praxisnahe Versorgungsforschung des WINEG liefert evidenzbasierte Grundlagen und Transparenz fuumlr wichtige Entscheidungen der Techniker aber auch fuumlr das Gesundheitsweshysen insgesamt Im Mittelpunkt der Forschungsarbeit steht der Versorgungsbedarf der Versicherten und die Frage wie sich auf der Basis neuester Erkenntnisse eine effektishyve und qualitativ hochwertige Gesundheitsshyversorgung weiterentwickeln laumlsst

shy

Wissenschaft fuumlr Techniker

Wie Versicherte direkt von wissenschaftlicher Expertise profitieren zeigt ein Informationspaket zu multiresistenten Keimen Die Mitarbeiter des Wissenschaftlichen Instituts der TK (WINEG) forschen im Dienst der Versicherten

Patientensicherheit ndash profitieren von der Wissenschaft Wer Gesundheitsinformationen sucht fragt heutzutage immer oumlfter bdquoDr Googleldquo Doch wie serioumls sind die Inhalte die man im Internet findet Wer sich informieren und selbstbestimmt im Gesundheitsshywesen zurechtfinden will braucht verlaumlssliche wissenschaftlich gepruumlfte Erkenntnisse in verstaumlndlicher Form Die Techniker unshyterstuumltzt deshalb ihre Versicherten und foumlrdert deren Gesundshyheitskompetenz mit evidenzbasierten Informationen zu relevanshyten Themen etwa mit einem Informationspaket zu multiresistenten Keimen (MRE)

Die Erreger treten immer haumlufiger auf zugleich verlieren gaumlngige Antibiotika ihre Wirksamkeit gegen sie Die bislang schaumlrfste Wafshyfe gegen bakterielle Infektionen wird also stumpfer ndash ein Problem das auch die Politik weltweit aufruumlttelt Dabei ist man sich einig dass eine wirksame Infektionspraumlvention nur mit Hilfe der Patienshyten gelingen kann Die Techniker leistet einen Beitrag und klaumlrt mit einem digitalen Informationspaket auf wie Menschen einer Infektion vorbeugen koumlnnen

Katharina Rubin vom WINEG dem wissenschaftlichen Institut der TK bdquoWir haben fuumlr unsere Kunden multimedial aufbereitet was das fuumlr den Einzelnen bedeutet und wie er sich in seinem privaten Umfeld aktiv daran beteiligen kann dass sich MRE nicht weiter ausbreiten ndash auf Reisen in der Kuumlche im Krankenhausldquo Zum Inshyformationspaket gehoumlren auch ein Erklaumlrfilm und ein Online-Test um das eigene MRE-Risiko zu ermitteln Rubin bdquoNicht jede Erkranshykung verlangt ein Antibiotikum Gegen Viren ist es machtlos Der sorgsame Umgang mit Antibiotika hilft Resistenzen zu vermeishydenldquo Auch Patienten die notwendige Antibiotika zu fruumlh absetshyzen oder in geringerer Dosis als verordnet einnehmen tragen zur Resistenzbildung bei

Die Techniker hat auch ihre Vertragspartner in den Blick genomshymen Sie unterstuumltzt die bdquoAktion Saubere Haumlndeldquo die die Haumlndeshydesinfektion in Krankenhaumlusern verbessert und dadurch hilft Klinikinfektionen zu vermeiden Angesichts von jaumlhrlich rund 19 Millionen Krankenhausfaumlllen ein relevanter Faktor Das Informatishyonspaket online wwwtkde Webcode 889772

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bdquoDie Zukunft aufhalten weil man Angst davor hat ndash das hat noch nie funktioniertldquo

Dr Jens Baas

Techniker unterwegs Von der Zukunft des Gesundheitssystems bis zur Zukunft der Fuumlhrung im Unternehmen ndash Techniker pflegen den Austausch uumlber das Gesundheitssystem hinaus

Pathfinder leading the Future Sieben CEOs sieben prominente Vorshydenker und 800 bdquoYoung Leadersldquo fuumlhshyrender deutscher Unternehmen ndash geshymeinsam widmeten sie sich beim Pathfinder am 1 Mai 2016 einen ganshyzen Tag lang den draumlngendsten Fragen unserer Zeit und machten so den bdquoTag der Arbeitldquo zum bdquoTag des Nachdenshykensldquo Mit dabei Daimler-Chef Dr Dieter Zetsche Deutsche Bank-Vorstand Juumlrshygen Fitsche Joe Kaeser CEO von Sieshymens und TK-Chef Dr Jens Baas

Mit 100 Nachwuchsfuumlhrungskraumlften der Techniker reiste er nach Berlin um gemeinsam zu diskutieren worauf es in Unternehmen von morgen ankommt Das Ziel des Zukunftsgipfels des Hanshydelsblatts jungen Fuumlhrungskraumlften den Anstoszlig zu geben eigene und auch unshy

bequeme Wege zu gehen Im Mittelshypunkt des gemeinsamen Vortrags des TK-Chefs mit dem Informatiker und Kuumlnstler Professor Dr Juumlrgen Schmidshyhuber stand das Thema bdquoResponsibility ndash und wie Big Data die Medizin revolutishyonieren wirdldquo

Z2X ein Wochenende mit Visionaumlren Das Portal Zeit Online lud anlaumlsslich seines Gesundheitssystem kennenzulernen norieren wenn Versicherte etwas fuumlr 20-jaumlhrigen Bestehens im September 500 Im Workshop bdquoApp jetzt gesundldquo den ihre Gesundheit tun und dies mit digitashybdquoTwentysomethingsldquo also 20 - bis 29-Jaumlh- Thomas Heilmann Experte der Technishy len Daten belegen Die Teilnehmer disshyrige nach Berlin zu einem bdquoFestival der ker fuumlr digitale Versorgung leitete ging kutierten teils sehr kontrovers uumlber Visionaumlreldquo ein Die Techniker war als Part- es um den Einsatz von Fitnesstracker- Datensicherheit Vor- und Nachteile des ner dabei um die Ideen der sogenannten daten in der gesetzlichen Krankenversi- Solidarsystems und Bonus-Malus-Pro-Millennials fuumlr ein smartes und innovatives cherung Sollen Krankenkassen hoshy gramme

MEDICA Gesundheitsmarkt von morgen Lebende menschliche Zellstrukturen tropshyfen auf eine Unterlage bilden kleine Kreise und formen sich schlieszliglich zu einer dreishydimensionalen menschlichen Ader die sich sogar verzweigt ndash die Fachmesse MEshyDICA 2016 gab Einblick was sich in nur zwoumllf Monaten im internationalen Geshysundheitsmarkt entwickelt hat Zentrales Thema die Digitalisierung als der Innovashytionstreiber Auf dem Podium des ECON-Forums der Techniker diskutierten

Vertreter aus Politik Medien und Wissenshyschaft die Frage wie sich die Chancen der Digitalisierung auf das deutsche Gesundshyheitssystem uumlbertragen lassen In der Disshykussion waren sich der digitale Vordenker Sascha Lobo und Dr Jens Baas Vorshystandsvorsitzender der Techniker einig dass die breite Nutzung individueller Dashyten kuumlnftig nachgefragt werden wird Desshyhalb muumlsse man aktiv gestalten statt auf die Angebote milliardenschwerer US-Konshyzerne zu warten Die Techniker unterwegs auf der Fachmesse MEDICA

40 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

Ehrenamtlich fuumlr die Techniker

Der Verwaltungsrat ist das houmlchste Entscheidungsgremium der Techniker ndash seine 30 Mitglieder und ihre Stellvertreter leisten als Selbstverwaltung diese verantwortungsvolle und anspruchsshyvolle Aufgabe ehrenamtlich Der Verwaltungsrat setzt sich pashyritaumltisch aus je 15 Versicherten- und 15 Arbeitgebervertretern zusammen Ihre Legitimation erhalten die Selbstverwalter uumlber die alle sechs Jahre stattfindende Sozialwahl

Mit dieser Legitimation treffen die Ehrenamtlichen alle Entshyscheidungen die fuumlr die Techniker von grundsaumltzlicher Bedeushytung sind Auszligerdem entscheidet der Verwaltungsrat uumlber Satzungsleistungen von denen die Versicherten ganz unmitshytelbar profitieren So erleichtert eine im Juli verabschiedete Satzungsleistung zur Kostenuumlbernahme des innovativen Flash Glucose Messsystems insulinpflichtigen Diabetikern den Alltag Per Scanner koumlnnen sie ihren Blutzuckerwert bdquounblutigldquo und schmerzfrei ermitteln Dazu wird ein Sensor ins Unterhautfettshygewebe eingesetzt

Die Verwaltungsraumlte beschlieszligen zudem den Haushalt der Techniker ndash und den kassenindividuellen Zusatzbeitrag Der liegt bei der Techniker fuumlr 2017 mit 10 Prozent unter dem Durchschnitt der gesetzlichen Krankenversicherung

Austausch mit Entscheidungstraumlgern Daruumlber hinaus pflegen die gewaumlhlten Verwaltungsraumlte den Austausch mit Vertretern aus Politik und Gesundheitswesen Die Bundesshywahlbeauftragte fuumlr die Sozialversicherungswahlen Rita Pashywelski bekraumlftigte als Gastrednerin die Relevanz von Selbstshyverwaltung und Sozialwahl Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis (SPD) nahm vor den Ehrenamtlichen unter anderem zum Selbstverwaltungsstaumlrkungsgesetz Stellung Frank Plashyte Praumlsident des Bundesversicherungsamtes stellte dem Verwaltungsrat die Arbeit der Aufsichtsbehoumlrde vor EU-Exshyperte Guumlnter Danner erlaumluterte dem Gremium aktuelle Frashygen des europaumlischen Sozialrechts

Selbstverwaltung bedeutet Selbstgestaltung Die Ehrenamtlichen beziehen auch zu relevanten politischen Fragen Position Den Standpunkt des Gremiums zur Bundestagswahl 2017 finden Sie auf wwwtkde

Uumlbrigens Die Sitzungen des Verwalshytungsrats sind oumlffentlich Zudem informiert der Verwaltungsrat auf wwwtkde (Webcode 139012) in Text Bild und Video uumlber den Inhalt der Sitzungen

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bdquoWir wollen eine starke Selbstverwaltungldquo

Dieter F Maumlrtens und Dominik Kruchen sind die alternierenden Vorsitzenden des Verwaltungsrats Der Vorsitz wechselt jaumlhrlich zum 1 Januar

Wie arbeitet die Selbstverwaltung der Techniker

Dominik Kruchen Die Rolle des Verwaltungsrats laumlsst sich

durchaus mit der des Aufsichtsrats in Unternehmen vergleichen Selbstverwalter tragen eine enorme Verantwortung mit der Beshysonderheit dass wir diese Aufgabe ehrenamtlich uumlbernehmen Die Selbstverwaltung bestimmt den Kurs der Kasse uumlbt eine Konshytrollfunktion aus und trifft zentrale Entscheidungen ndash dabei ist

sie den Beitragszahlern verpflichtet

Dieter F Maumlrtens Entscheidungen von solcher Tragweite beshynoumltigen ein solides Fundament ndash das leisten bei der Techniker die

Fachausschuumlsse deren Mitglieder sich mit teilweise hochkompleshyxen Sachverhalten auseinandersetzen um die Beschluumlsse des

Gremiums vorzubereiten

Wie beurteilen Sie aktuell die Rolle der Selbstverwaltung im

Gesundheitssystem

Kruchen Die Selbstverwaltung ist eine tragende Saumlule des

deutschen Gesundheitssystems Auch der internationale Vershygleich belegt eindrucksvoll ndash etwa mit Blick auf die Situation in

Suumldeuropa ndash wie krisensicher und stabil dieses etablierte System

ist das eben nicht vollstaumlndig vom Staat abhaumlngig ist

Maumlrtens Obwohl sich diese Errungenschaft permanent beshywaumlhrt gibt es immer wieder Versuche ihre Autonomie und somit

auch die Handlungsfaumlhigkeit dieses Stabilitaumltsfaktors einzushyschraumlnken die Vorstoumlszlige der Politik zum sogenannten Selbstvershywaltungsstaumlrkungsgesetz sind hier nur ein Beispiel Hier gilt es

klare Kante zu zeigen und diese tragende Saumlule entschieden zu

verteidigen

Unikosmos Award Zukunft der Notfallmedizin In den rund 1200 Notaufnahmen in Deutschland zaumlhlt im Alltag oft jede Sekunde Wie diese Einheiten organisiert sind stellt die Weichen fuumlr den Behandlungserfolg Die Absolventin der APOLLON Hochschule der Gesundheitswissenschaft in Bremen Anna Christina Houmlrster widmete ihre Abschlussarbeit der Frage nach Prozessen und Qualitaumltsmanagement in Notaufnahmen Fuumlr ihre Analyse erhielt sie im Rahmen einer Verwaltungsratssitzung den Unikosmos Award 2016 den die Hamburger Presseagentur Public Address und die Techniker fuumlr innovative Konzepte von Nachwuchswissenschaftlern verleihen Perspektivisch stellt die Wissenschaftleshyrin auch die Frage wie das systematische Erfassen von Qualitaumltsfaktoren und der Aufbau eines nationalen Notaufnahmeregisters die Versorgungsqualitaumlt verbessern kann

42 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker Der Verwaltungsrat aktuell Auch 2017 stehen die Mitglieder des Verwaltungsrats zur Wahl Nach der Wahl konstituiert sich das Gremium am 29 September 2017 Hier finden Sie die aktuelle Mitgliederliste und die aktuell vertretenen Listen

Die Mitglieder des aktuellen Verwaltungsrats

Arbeitgebervertreter Dominik Kruchen Duumlsseldorf Alternierender Vorsitzender

Heiner Boumlgemann Bremen Rainer Bruns Nordstrand Uwe Buszligmeier Greven Joachim Feldmann Bremen Helmut Fitzke Woggersin Wilfried Grunau Edewecht-Friedrichsfehn Joumlrg Henschen Bremen Klaus H Kober Rheinmuumlnster Udo Nicolay Moumllln Mirko Knappe Hamburg (seit 01012017) Johannes Seiboldt Nidda Rainer Tietz Bottrop Roland Unzeitig Wettmershagen Bernd Wegner Riegelsberg

Vertretene Organisation ZI HSH Zahntechniker-Innung Hamburg und Schleswig Holstein 15 Sitze

Versichertenvertreter Dieter F Maumlrtens Offenbach Alternierender Vorsitzender

Rosemie Bilz Radebeul Detlef Decho Syke Peter Duchene Groszligrosseln Friedrich Gosewinkel Hamm Karla Hasenauer Suhl Uwe Klemens Muumlnchen Baumlrbel Richling Bremen Annette Stensitzky Troisdorf (seit 15072016) Norbert Schneider Schwerin Harald Schulte Koumlnigswinter Erika Streit Koumlln Johanna Vieweg Dresden Harald Wagner Sipplingen Gerard Wolny Remagen

Vertretene Organisationen TKG TK-Gemeinschaft unabhaumlngige Versichertengemeinshyschaft der Techniker Krankenkasse eV 12 Sitze verdi Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft 1 Sitz IGM Industriegewerkschaft Metall 1 Sitz ACA Katholische-Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Deutschshylands e V Kolpingwerk Deutschland Bundesverband Evanshygelischer Arbeitnehmerorganisationen eV 1 Sitz

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Sozialwahl gelebte Teilhabe Demokratischer Taktgeber fuumlr den Verwaltungsrat sind die Sozialwahlen deren Ergebnis alle sechs Jahre die Zusammensetzung des houmlchsten Entscheidungsgremiums der Techniker festlegt

Bei der Techniker werden seit jeher die 15 Versichertenvershytreter per Urwahl ermittelt So haben die rund 74 Millionen Mitglieder eine echte Wahl und koumlnnen ihr Recht auf Mitbeshystimmung nutzen Damit die Stimmberechtigten bis zum 31 Mai 2017 ihre Stimmen geltend machen koumlnnen stand 2016 im Zeichen der Vorbereitungen fuumlr die Abstimmung im bdquoSushyperwahljahr 2017ldquo Federfuumlhrend in der Vorbereitung der Wahlausschuss unter Vorsitz des stellvertretenden Vorshystandsvorsitzenden Thomas Ballast Das Gremium ist unter anderem zustaumlndig fuumlr die Zulassung der antretenden Listen aber auch fuumlr die ordnungsgemaumlszlige Ermittlung des Wahlershygebnisses Eine Informationskampagne begleitete die Wahlshyvorbereitungen und ermoumlglichte Versicherten ebenso wie Multiplikatoren sich umfassend uumlber die Wahl zu informieren

Klares Ja zur Teilhabe Sozialwahl bedeutet demokratische Teilhabe nach dem Prinzip bdquoWer Beitraumlge einzahlt soll auch mitbestimmenldquo Im Vorfeld ermittelte die Techniker im Rahshymen einer Studie wie die Menschen in Deutschland zur Sozishyalwahl stehen Das klare Ergebnis der repraumlsentativen Forshysa-Umfrage Das Prinzip der ehrenamtlichen Selbstverwaltung und die Teilhabemoumlglichkeit durch die Sozialwahl stehen hoch im Kurs 68 Prozent der Befragten sprachen sich klar fuumlr die Sozialwahl aus Und Selbst 58 Prozent der Privatversicherten haumltten gerne diese Mitsprachemoumlglichkeit

Zudem halten 73 Prozent der Menschen in Deutschland die Verwaltungsraumlte fuumlr wichtig und befuumlrworten dass Versishycherte durch sie an Entscheidungen beteiligt werden Besonshyders hoch ist die Fuumlrsprache unter den Juumlngeren zwischen 18 und 39 Jahren Vier von fuumlnf sprachen sich hier fuumlr das Prinshyzip bdquoVersicherte fuumlr Versicherteldquo aus

55 der Menschen in Deutschland sind politisch stark

oder sehr stark interessiert

44 Geschaumlftsbericht 2016 Die Finanzen ndash

Die Finanzen Der Bereich Finanzen informiert uumlber Vermoumlgensshyrechnung Vermoumlgen Einnahmen und Ausgaben der Techniker Krankenkasse uumlber die Versicherten- und Mitgliederentwicklung sowie die Finanzen der Pflegeversicherung

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Der Jahresruumlckblick in Zahlen Das Geschaumlftsjahr 2016 war erneut von einer guten wirtschaftlichen Konjunkshytur gepraumlgt die viel Geld in die Kassen der Sozialversicherungen gespuumllt hat Auszligerdem verzeichnet das System der gesetzlichen Krankenversicherungen weiterhin Zuwaumlchse an Versicherten Dem gegenuumlber stehen staumlndig steishygende Ausgaben im Gesundheitswesen und Verzerrungen des Wettbewerbs der Kassen untereinander So reichten auch im Haushaltsjahr 2016 die Zuweishysungen aus dem Gesundheitsfonds an die Techniker nicht aus um die Ausgashyben fuumlr die Versorgung der Versichershyten zu decken

Dennoch lag der kassenindividuelle Zushysatzbeitrag der Techniker mit 10 Proshyzent auch 2016 unter dem amtlichen Durchschnitt

Ausgaben der Krankenversicheshyrung Das Haushaltsjahr 2016 schlieszligt die Techniker mit einem Plus von etwa 22 Millionen Euro ab Zu dem ausgeglishychenen Haushalt tragen vor allem die schlanken Prozesse und die effektive Verwaltung bei Die wirtschaftliche Kulshytur im Unternehmen ist dafuumlr verantshywortlich dass der Fehlbetrag der Zushyweisungen aus dem Gesundheitsfonds aufgefangen werden konnte Die Vershywaltungskosten von 136 Euro je Versishycherten lagen somit auch deutlich unter den durchschnittlichen Verwaltungskosshyten in der gesetzlichen Krankenversicheshyrung (153 Euro)

Die Leistungsausgaben stiegen um 31 Prozent und damit etwas moderater als im Vorjahr Auffaumlllig ist dass die Ausgaben fuumlr Arzneimittel auf einem hohen Niveau noch einmal mit 39 Prozent zunehmen und auf 4 Milliarden Euro ansteigen Den groumlszligten Ausgashybenblock verzeichnet die Techniker bei den Kosten fuumlr die Krankenhausbehandlung Erstmals uumlbersteigt dieshyser Wert mit einem Zuwachs von 38 Prozent die Sieben-Milliarden-Euro-Marke Fuumlr aumlrztliche Behandshylungen wurden 46 Milliarden Euro ausgegeben was einen Anstieg von 29 Prozent bedeutet

Ausgaben der Pflegeversicherung Die Leistungsshyausgaben fuumlr die pflegebeduumlrftigen Versicherten beliefen sich auf rund 13 Milliarden Euro Mit 3 Milshyliarden Euro flieszligt der Groszligteil der Einnahmen der Pflegeversicherung an den Ausgleichsfonds Mit ihm werden andere Pflegekassen unterstuumltzt deren Ausgaben nicht ausreichend durch Einnahmen geshydeckt sind

Abnahmen Der Verwaltungsrat hat die Jahresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse und die Jahshyresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse Pflegeversicherung abgenommen und dem Vorstand dafuumlr Entlastung erteilt

Juli 2017

Dieter F Maumlrtens

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

Dominik Kruchen

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

46 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Vermoumlgensrechnung

Aktiva in Tsd Euro 2015 2016

A Langfristiges Vermoumlgen

I Verwaltungsvermoumlgen 294474 275331

II Mittel der Ruumlckstellungen 2034183 2429274

III Andere Geldanlagen 3077456 3612688

B Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 904561 937768

II Wertpapiere 1923105 1575117

III Kassenbestand und Giroguthaben 23552 15055

C Rechnungsabgrenzungsposten 7356 9010

D Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

Passiva in Tsd Euro 2015 2016

A Netto-Reinvermoumlgen 3076733 3098587

B Ruumlckstellungen 2034183 2429 274

C Verpfl ichtungen 3137799 3310071

D Rechnungsabgrenzungsposten 15972 16309

E Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

In dieser und in den folgenden Tabellen sind Rundungsdifferenzen moumlglich

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Vermoumlgen

2015 2016

Netto-Reinvermoumlgen in Tsd Euro 3076733 3098587

je Versicherten in Euro 32980 32087

zum Vorjahr je Versicherten - 118 - 27

Davon

Betriebsmittel 1755959 1705756

je Versicherten in Euro 18822 17664

zum Vorjahr je Versicherten - 190 - 62

Ruumlcklagen 946300 1037500

je Versicherten in Euro 10144 10744

zum Vorjahr je Versicherten + 17 + 59

Verwaltungsvermoumlgen inkl Investitionsruumlcklage

374474 355331

je Versicherten in Euro 4014 3680

zum Vorjahr je Versicherten - 42 - 83

Erfolgsrechnung

in Tsd Euro 2015 2016

1 Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds 21313911 22724351

2 Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz 1287826 1709675

3 Erstattungen 42285 51670

4 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 58445 60767

5 Leistungsaufwand 21656712 23109954

6 Verwaltungskosten 1233733 1309365

7 Zinsergebnis 20949 17024

8 Sonstige Einnahmen 8043 7577

9 Sonstige Ausgaben 98417 129891

10 Jahresfehlbetrag (-)Jahresuumlberschuss - 257403 21854

48 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Einnahmen im Detail 2015 2016

Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 22745586 24594001

je Versicherten in Euro 243813 254678

zum Vorjahr je Versicherten + 28 + 45

Davon

Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds

absolut in Tsd Euro 21313911 22724351

je Versicherten in Euro 228467 235317

zum Vorjahr je Versicherten - 29 + 30

Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz absolut in Tsd Euro 1287826 1709675

je Versicherten in Euro 13804 17704

zum Vorjahr je Versicherten ndash + 283

Sonstige Einnahmen absolut in Tsd Euro 143849 159976

je Versicherten in Euro 1542 1657

zum Vorjahr je Versicherten - 154 + 74

Ausgaben im Detail 2015 2016

24572147 Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 23002989

je Versicherten in Euro 246572 254452

zum Vorjahr je Versicherten + 15 + 32

Davon

Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 21656712 23109954

je Versicherten in Euro 232142 239310

zum Vorjahr je Versicherten + 41 + 31

Davon

Aumlrztliche Behandlung absolut in Tsd Euro 4324921 4608482

je Versicherten in Euro 46359 47722

zum Vorjahr je Versicherten + 38 + 29

Zahnaumlrztliche Behandlung ohne Zahnersatz

absolut in Tsd Euro 1450491 1516045

je Versicherten in Euro 15548 15699

zum Vorjahr je Versicherten + 23 + 10

49

Ausgaben im Detail 2015 2016

Zahnersatz absolut in Tsd Euro 361938 363907

je Versicherten in Euro 3880 3768

zum Vorjahr je Versicherten + 18 - 29

Arzneimittel absolut in Tsd Euro 3708728 3988102

je Versicherten in Euro 39754 41298

zum Vorjahr je Versicherten + 54 + 39

Hilfsmittel absolut in Tsd Euro 762963 796889

je Versicherten in Euro 8178 8252

zum Vorjahr je Versicherten + 32 + 09

Heilmittel absolut in Tsd Euro 711308 777475

je Versicherten in Euro 7625 8051

zum Vorjahr je Versicherten + 88 + 56

Krankenhausbehandlung absolut in Tsd Euro 6520595 7003332

je Versicherten in Euro 69895 72522

zum Vorjahr je Versicherten + 25 + 38

Krankengeld absolut in Tsd Euro 1474940 1561341

je Versicherten in Euro 15810 16168

zum Vorjahr je Versicherten + 53 + 23

Fahrkosten absolut in Tsd Euro 374939 410294

je Versicherten in Euro 4019 4249

zum Vorjahr je Versicherten + 96 + 57

Vorsorge- und Rehabilitationsleistungen

absolut in Tsd Euro 306972 317177

je Versicherten in Euro 3290 3284

zum Vorjahr je Versicherten + 51 - 02

Schutzimpfung absolut in Tsd Euro 205930 220120

je Versicherten in Euro 2207 2279

zum Vorjahr je Versicherten + 138 + 33

Fruumlherkennungsmaszlignahmen absolut in Tsd Euro 324596 328676

je Versicherten in Euro 3479 3404

zum Vorjahr je Versicherten + 47 - 22

50 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Ausgaben im Detail 2015 2016

Schwangerscha und Mutterscha

ohne stat Entbindung absolut in Tsd Euro 243622 265110

je Versicherten in Euro 2611 2745

zum Vorjahr je Versicherten + 21 + 51

Behandlungspflege und haumlusliche Krankenpflege

absolut in Tsd Euro 364213 413436

je Versicherten in Euro 3904 4281

zum Vorjahr je Versicherten + 151 + 97

Dialyse absolut in Tsd Euro 136648 143130

je Versicherten in Euro 1465 1482

zum Vorjahr je Versicherten + 64 + 12

Sonstige Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 383907 396438

je Versicherten in Euro 4115 4105

zum Vorjahr je Versicherten + 20 - 02

Praumlvention absolut in Tsd Euro 744643 756656

je Versicherten in Euro 7982 7835

zum Vorjahr je Versicherten + 23 - 18

Verwaltungsausgaben absolut in Tsd Euro 1233733 1309365

je Versicherten in Euro 13225 13559

zum Vorjahr je Versicherten + 99 + 25

Sonstige Ausgaben absolut in Tsd Euro 112545 152828

je Versicherten in Euro 1206 1583

zum Vorjahr je Versicherten - 372 + 312

51

Pflegeversicherung

Vermoumlgensrechnung 2015 2016

Aktiva in Tsd Euro

A Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 102500 110008

II Kurzfristige Geldanlagen 396000 415005

III Kassenbestand und Giroguthaben 286 828

B Rechnungsabgrenzungsposten 25137 37673

523924 563513

Passiva in Tsd Euro

A Reinvermoumlgen 244790 272895

B Verpfl ichtungen 279134 290618

523924 563513

Erfolgsrechnung 2015 2016

in Tsd Euro

1 Beitraumlge 4187123 4471718

2 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 5310 3553

3 Leistungsaufwand der Pfl egeversicherung 1199331 1339563

4 Zahlungen an den Ausgleichsfonds 2826011 2972471

5 Verwaltungskosten 120294 134589

6 Zinsergebnis 108 - 436

7 Sonstige Einnahmen 1 0

8 Sonstige Ausgaben 98 107

9 Jahresuumlberschuss 46807 28105

52 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Leistungsausgaben Pflegeversicherung

Leistungsausgaben in Tsd Euro 2015 2016

Pfl egesachleistung 172597 189955

Pflegegeld 351752 384789

Leistungen fuumlr Pfl egepersonen 63020 68594

Stationaumlre Leistungen 380641 410093

Uumlbrige Leistungen 231321 286132

Leistungsausgaben insgesamt 1199331 1339563

53

Mitglieder- und Versichertenentwicklung

Stichtag Jahresdurchschnitt

01012016 01012017 2015 2016

Mitglieder 7044467 7342157 6874547 7205987

zum Vorjahr +48 +42 +56 +48

Familienangehoumlrige 2433683 2454518 2454552 2450915

Versicherte insgesamt 9478150 9796675 9329099 9656902

zum Vorjahr +35 +34 +46 +35

54 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Der Geschaumlftsbericht der Techniker ndash auch digital

Unter wwwtkdegeschaeftsbericht finden Sie die digitale Ausgabe des TK-Geschaumlftsberichts

Der Geschaumlftsbericht 2016 steht Ihnen auch als PDF zum Download unter wwwpressetkde zur Verfuumlgung

Zu Artikeln die mit diesem Symbol gekennzeichnet sind finden Sie ausfuumlhrliche Videos im digitalen Geschaumlftsbericht

Impressum ndash Verantwortlich fuumlr den Inhalt Techniker Krankenkasse Bramfelder Straszlige 140 22305 Hamburg Telefon 040-69 09-17 83 Internet wwwpressetkde E-Mail pressestelletkde Twitter wwwtwittercomtk_presse

Verantwortlich Prof Dr Volker Moumlws Redaktion Kerstin Grieszligmeier Inga Laboga Texte Kerstin Grieszligmeier Hermann Baumlrenfaumlnger Gabriele Baron Nicole Battenfeld Daniel Burgstaler Dennis Chytrek Jacqueline Dauster Philip Giewer Michaela Hombrecher Inga Laboga Katharina Lemke Natalie Quadbeck Heike Schmedemann Silvia Wirth

Konzept und Gestaltung Christina Bartheidel Produktion Tanja Klopsch Litho Hirte GmbH amp Co KG Hamburg Druck Eversfrank Berlin GmbH Berlin Bilder Andreas Friese Jan Pauls Jan Haas Getty Images

copy Alle Rechte vorbehalten Nachdruck und sonstige Formen der Vervielfaumlltigung ndash auch auszugsweise ndash nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung

Mehr Informationen gibt es online Die digitale Ausgabe des TK-Geschauml sberichts fi nden Sie unter wwwtkdegeschae sbericht

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2010

02

720

17

  • Geschaumlftsbericht 2016
    • Vorwort
      • Dr Jens Baas im Gespraumlch mit13Martina Koederitz
      • Auf das Wesentliche reduziert
      • Interview bdquoDie Technikerldquo schaumlrft13ihren Markenauftritt
      • Kampagne Weil die beste Technik13menschlich ist
      • Position beziehen
      • Digitalisierung Nicht ob sondern wie
      • Interview Digitalisierung aktiv gestalten
      • Die Vermessung der Gesundheitswelt
        • Inhalt
        • 1 Die Techniker
        • 2 Die Technik
          • Thomas Ballast im Gespraumlch mit xbird
          • SmartHealth
          • Smart vernetzt
          • Digitale Versorgung
          • Service digital
          • Interviews Agiles Arbeiten amp Pflege
          • Innovationsfonds neue Wege in der Versorgung
            • 3 Wir Techniker
              • Techniker vernetzenTechniker
              • (Fuumlr) Techniker von morgen
              • Wissenschaft fuumlr Techniker
              • Techniker unterwegs
              • Ehrenamtlich fuumlr die Techniker
              • Interview bdquoStarke Selbstverwaltungldquo
              • Verwaltungsrat konkret
              • Sozialwahl gelebte Teilhabe
                • 4 Die Finanzen
                  • Jahresruumlckblick in Zahlen
                  • Vermoumlgensrechnung
                  • Vermoumlgen
                  • Einnahmen amp Ausgaben
                  • Pflegeversicherung
                  • Leistungsausgaben Pflegeversicherung
                  • Mitglieder- und Versichertenentwicklung
                    • Impressum

34 Geschaumlftsbericht 2016 Wir Techniker

34 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker ndash

Techniker vernetzen Techniker Wer mit der Techniker in Kontakt treten will hat viele Moumlglichkeiten ndash von mobil bis postalisch Fuumlr Tempo bei der Vernetzung von uumlber 13000 Technikern und rund 98 Millionen Versicherten sorgen unter anderem diese Techniker

Postmanagement Fuumlr Dirk Stejskal beshydeutet Technikergeist in der taumlglichen Arbeit bis ins Detail ausgefeilte Qualitaumlt mit Houmlchstgeschwindigkeit zu verbinden Der gelernte Drucker arbeitet im Druckshyzentrum der Techniker wo 2016 rund 32 Millionen Brief-Sendungen produziert und versendet wurden Dort zaumlhlen houmlchste Datenschutzstandards technische Akkushyratesse und feste Zeitfenster

Dass alle Kunden so schnell wie moumlglich ihre Briefe erhalten dafuumlr sorgen neben Dirk Stejskal und seinen Kollegen zwei der modernsten Inkjetbasierten Rollen-Dishygitaldrucksysteme sowie drei Hochleisshytungskuvertiermaschinen bdquoWas die Kolleshyginnen und Kollegen an den Schreibtischen bundesweit verschicken wollen wird hier gedruckt kuvertiert und bis zum Versand fertig gemacht Uumlber den ganzen Prozess koumlnnen wir exakt verfolgen welcher Brief gerade wo ist ob alle notwendigen Forshymulare oder Beipacks enthalten sind und im Fall der Faumllle beschaumldigte Briefe sofort automatisch nachproduzierenldquo erlaumlutert der Operator Pro Stunde nehmen bis zu 23000 Standardbriefsendungen den Weg von der Druckdatei bis ins Kuvert denn rein rechtlich beduumlrfen viele Anliegen noch der klassischen Briefform

Cockpit Anne de Wilde und Florian Werg uumlberblicken als Workforce-Manager im soshygenannten Cockpit des Bereichs Kundenservice der Techniker den Groszligteil der Kundenshyanliegen Ob per Anruf E-Mail Chat oder Brief ndash das Cockpit-Team sorgt dafuumlr dass Kunden die Techniker gut erreichen und schnell eine Antwort erhalten Mittels Prognosen und Planung wird der Einsatz der Kollegen in den Servicezentren nah am Bedarf geplant und gesteuert

Im Schnitt verteilt das Cockpit so taumlglich uumlber 30000 Anrufe uumlber 2000 E-Mails uumlber 700 Chats und uumlber 7500 Anliegen auf dem Postweg bdquoDie Aufgabe ist komplex weil sie viele verschiedene Kanaumlle umfasst und wir saisonale Schwankungen ebenso wie zum Beispiel ungeplante Abwesenheiten bei den Kollegen abfedern muumlssenldquo erlaumlutert Florian Werg bdquoWir arbeiten hier mit vielen verschiedenen Techniken steuern diese so aus dass der Service stimmt Technikergeist ist besonders gefragt wenn eine dieser Techniken einmal ausfaumlllt Dann gilt es flexibel und schnell eine Loumlsung zu finden damit die Kunden dennoch schnell eine Antwort erhaltenldquo erklaumlrt Anne de Wilde bdquoUns motiviert es wenn wir die besten Voraussetzungen fuumlr die Kolleginnen und Kollegen im direkten Kundenshykontakt schaffen koumlnnenldquo

35

SoVerMaFacunterdeFra

FuumlrdezusRuumlvorabwaauc

App Der erste Arbeitstag von Matthias Robbers fiel auf den Startschuss eines Projekts das Versicherten der Techniker neue Kommunikationswege zum Service ihrer Kasse ermoumlglicht Der Android-Entshywickler ist Teil des Teams das die TK-App umsetzt hat deren Weg von der Planung bis in den Google Play Store gefuumlhrt und arbeitet mit seinen Kollegen daran die Anshywendung stetig zu verbessern und weiteshyre Features fuumlr die Nutzer anzubieten

bdquoMich motiviert vor allem die Chance uumlber die App so vielen potenziellen Nutzern den Alltag zu erleichtern Heute ist es fuumlr viele Menschen alltaumlglich alles per Smartshyphone von unterwegs zu erledigen Das gilt jetzt auch fuumlr Anliegen an die Technishyker etwa Dokumente zu uumlbermittelnldquo ershylaumlutert Robbers Das Entwicklerteam arshybeitet beim weiteren Ausbau der App agil steht im Austausch mit den Nutzern und bindet Ruumlckmeldungen direkt in die aktushyelle Entwicklung mit ein Fuumlr Robbers geshyhoumlrt das zum Technikergeist bdquoEs geht darum einzelne Funktionen weiter zu entshywickeln dabei aber immer das groszlige Ganshyze und den Nutzen fuumlr den Versicherten im Blick zu habenldquo

ziale Netzwerke Auch die sozialen Netzwerke stehen den sicherten der Techniker zum Austausch offen Social Media nagerin Sandra Ebenau haumllt Versicherte mit ihren Kollegen auf ebook Twitter amp Co auf dem Laufenden bdquoDabei stimmen wir

s eng mit allen ab die fuumlr die Techniker kommunizierenldquo erlaumlushyt Ebenau Zum Job gehoumlrt auch das Community Management nn auf diesen Kanaumllen erreichen die Techniker auch zahlreiche gen und Anliegen von Versicherten und anderen Usern

schnelle Antworten arbeitet das Social Media Team eng mit n Kolleginnen und Kollegen aus dem Servicezentrum Hamburg ammen Dort arbeiten Ingo Kaiser und seine Kollegen an den

ckmeldungen an die Versicherten Neben Tempo zaumlhlt dabei allem inhaltliche Flexibilitaumlt bdquoDie Themen sind vielfaumlltig und

wechslungsreich und reichen von Krankengeld bis zur Sozialshyhlldquo erlaumlutert Ingo Kaiser Antworten gibt es rund um die Uhr h wenn die meisten Anfragen tagsuumlber eintreffen bdquoOumlffentlich

sichtbar informieren wir aber nur allgemein ndash wenn fuumlr eine Ausshykunft persoumlnliche Angaben noumltig sind vernetzen wir die Versishycherten mit dem richtigen Ansprechpartnerldquo so Kaiser

36 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

(Fuumlr) Techniker von morgen Die Techniker engagiert sich mit innovativen Projekten fuumlr die Gesundheit und Zukunft junger Versicherter und ihrer Familien ndash und mit Angeboten fuumlr Auszubildende der Techniker die 2016 besonders erfolgreich waren

Sicher durch die digitale Welt Generation bdquoKopf untenldquo Neun von zehn Zwoumllfjaumlhrigen besitzen ein Smartphone drei Stunden pro Tag verbringen sie durchschnittlich online Die digitale Welt gehoumlrt laumlngst zum Alltag im Kinderzimshymer Mit den Moumlglichkeiten des Internets und der Sozialen Medien ist jedoch auch die Anzahl der Risiken gestiegen bdquoNeue Phaumlnomene wie Cybermobbing oder Inshyternetsucht belasten immer mehr die Psyshyche von Kindern und Jugendlichen Wir haben gemeinsam mit dem Verein Condrobs das Praumlventionsprojekt Netzshygaumlnger 30 gestartet damit Kinder fruumlh lernen sich in der digitalen Welt zurechtshyzufindenldquo sagt Christian Bredl Leiter der TK-Landesvertretung Bayern Netzgaumlnger 30 unterstuumltzt Schuumller darin Gefahren in der digitalen Welt zu erkennen zu vermeishyden und einen maszligvollen Umgang mit dem Internet zu entwickeln Die Jugendlishychen lernen ihr eigenes Verhalten in der digitalen Welt kritisch zu reflektieren

Das Besondere bei Netzgaumlnger 30 Nicht Lehrer vermitteln die Inhalte sondern Schuumller Neunt- und Zehntklaumlssler wershyden zu sogenannten bdquoPeersldquo ausgebildet und geben ihr Wissen in Workshops an die juumlngeren Schuumller weiter Die Aumllteren haben Vorbildfunktion koumlnnen jedoch gleichzeitig auf Augenhoumlhe mit den Fuumlnft- und Sechstklaumlsslern kommunizieshyren Netzgaumlnger 30 ist 2016 mit zwoumllf Schulen im Muumlnchener Raum gestartet und wird weiter ausgebaut Mehr zum Projekt unter wwwtkde Webcode 815146

92 der Zwoumllfjaumlhrigen besitzen ein Smartphone

(JIM-Studie 2015)

Digitale Hilfe fuumlr Eltern kranker Kinder Experten schaumltzen dass fast jedes sechsshyte Kind in Deutschland chronisch krank ist Dabei wird die Belastung sehr untershyschiedlich empfunden die ein an Asthma Diabetes oder Mukoviszidose erkranktes Kind fuumlr Eltern und Geschwister mit sich bringt Nicht wenigen bereitet die staumlndishyge Sorge schlaflose Naumlchte und setzt sie dauerhaft unter Stress Ein Projekt der Techniker in Baden-Wuumlrttemberg und des Universitaumltsklinikums Ulm moumlchte Familishyen niederschwellige Hilfe anbieten bevor sie psychisch an ihre Grenzen stoszligen

bdquoBEcKIldquo steht fuumlr Beratung von Eltern chronisch kranker Kinder im Internet

Mit dem neuen Programm will die Technishyker Eltern gezielt bei der Bewaumlltigung der Erkrankung ihres Kindes unterstuumltzen Teilnehmen koumlnnen Eltern deren an Asthshyma erkranktes Kind im Disease-Manageshyment-Programm (DMP) eingeschrieben ist Die Teilnehmer treten mit ihrem Berashyter uumlber die gesicherte Plattform der Ulshymer Onlineklinik in Kontakt Uumlber einen Zeitraum von sechs bis zwoumllf Wochen wershy

den dann anhand von Schreibaufgaben die Themenfelder Krankheitsmanageshyment Angstbewaumlltigung und Selbstfuumlrshysorge bearbeitet

Diese Form der sogenannten internetshybasierten psychologischen Intervention hat den Vorteil dass die Teilnehmer von einem persoumlnlichen Therapeuten indivishyduell betreut werden gleichzeitig durch die online-Kommunikation aber keine festen Termine eingehalten werden muumlssen

37

Per Lern-App zum Profi bdquoTKlerin19 fordert Dich zu einem Duell herausldquo Wenn Caren Koshyziol eine Nachricht mit diesem Betreff von Kollegin Vivian Slotshyta bekommt ist ihr ganzes Fachwissen gefragt Die beiden Auszubildenden aus dem Fachzentrum Krankengeld in Karlsrushyhe treten uumlber ihre Smartphones gegeneinander im Quiz an Die Fragen kommen dabei aus 47 verschiedenen Themengeshybieten rund um die Inhalte aus drei Ausbildungsjahren Die beishyden nutzen eine Lern-App die die Techniker fuumlr ihre aktuell rund 800 Auszubildenden entwickelt hat

Und so funktioniert die App Wer sich einloggt waumlhlt zunaumlchst einen Gegner aus und entscheidet sich fuumlr eine Themenkateshygorie Dann gilt es in jeweils 30 Sekunden fuumlnf Fragen zu beshyantworten Danach ist der Gegner dran

TK-Auszubildende ist Deutschlands Beste Kundenservice Leistungsangebot digitale Initiativen ndash alles was die Techniker auszeichnet verdankt sie ihren Mitarbeitern den Technikern Damit diese auch in Zukunft den Grundstein fuumlr den Erfolg legen hat die Ausbildung bei der Techniker einen besonders hohen Stellenwert Das Ergebnis Jedes Jahr zaumlhlen TK-Azubis zu den Besten der Branche 2016 etwa haben 77 der insgesamt 248 bdquoNachwuchs-Technikerldquo des Abschlussjahrshygangs ihre Pruumlfungen mit der Note 1 bestanden

In diesem Jahr machte eine Auszubildende die Techniker besonshyders stolz Kira Trefon ndash mittlerweile Kundenberaterin im Sershyvicezentrum Gelsenkirchen ndash hat ihre Ausbildung zur Kauffrau im Gesundheitswesen als beste in ganz Deutschland abgeshyschlossen bdquoAls ich erfuhr dass ich Bundesbeste bin konnte ich es zuerst nicht glauben und habe mich natuumlrlich sehr gefreut Vor allem dass sich die rund viermonatige Vorbereitung auf die Pruumlfungen ausgezahlt hatldquo so die 22-Jaumlhrige die haumlufig geshymeinsam mit ihren Azubi-Kollegen gelernt hat

Kira Trefon ist Kundenberaterin im Serviceshyzentrum Gelsenkirchen

38 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

Zehn Jahre WINEG Bekommen Patienten die Behandlung die den wissenschaftlichen Erkenntnissen entspricht Welche Effekte haben neue Versorgungsmodelle Wie wirken sich gesundheitspolitische Entscheidungen auf die Versicherten aus Das sind einige der Fragen denen das wissenschaftliche Institut der TK fuumlr Nutzen und Effizienz im Gesundshyheitswesen (WINEG) seit zehn Jahren auf den Grund geht

Die Entscheidung der Techniker mit der Institutsgruumlndung 2006 eigene wissenshyschaftliche Expertise aufzubauen hat sich als vorausschauend und innovativ erwiesen Die praxisnahe Versorgungsforschung des WINEG liefert evidenzbasierte Grundlagen und Transparenz fuumlr wichtige Entscheidungen der Techniker aber auch fuumlr das Gesundheitsweshysen insgesamt Im Mittelpunkt der Forschungsarbeit steht der Versorgungsbedarf der Versicherten und die Frage wie sich auf der Basis neuester Erkenntnisse eine effektishyve und qualitativ hochwertige Gesundheitsshyversorgung weiterentwickeln laumlsst

shy

Wissenschaft fuumlr Techniker

Wie Versicherte direkt von wissenschaftlicher Expertise profitieren zeigt ein Informationspaket zu multiresistenten Keimen Die Mitarbeiter des Wissenschaftlichen Instituts der TK (WINEG) forschen im Dienst der Versicherten

Patientensicherheit ndash profitieren von der Wissenschaft Wer Gesundheitsinformationen sucht fragt heutzutage immer oumlfter bdquoDr Googleldquo Doch wie serioumls sind die Inhalte die man im Internet findet Wer sich informieren und selbstbestimmt im Gesundheitsshywesen zurechtfinden will braucht verlaumlssliche wissenschaftlich gepruumlfte Erkenntnisse in verstaumlndlicher Form Die Techniker unshyterstuumltzt deshalb ihre Versicherten und foumlrdert deren Gesundshyheitskompetenz mit evidenzbasierten Informationen zu relevanshyten Themen etwa mit einem Informationspaket zu multiresistenten Keimen (MRE)

Die Erreger treten immer haumlufiger auf zugleich verlieren gaumlngige Antibiotika ihre Wirksamkeit gegen sie Die bislang schaumlrfste Wafshyfe gegen bakterielle Infektionen wird also stumpfer ndash ein Problem das auch die Politik weltweit aufruumlttelt Dabei ist man sich einig dass eine wirksame Infektionspraumlvention nur mit Hilfe der Patienshyten gelingen kann Die Techniker leistet einen Beitrag und klaumlrt mit einem digitalen Informationspaket auf wie Menschen einer Infektion vorbeugen koumlnnen

Katharina Rubin vom WINEG dem wissenschaftlichen Institut der TK bdquoWir haben fuumlr unsere Kunden multimedial aufbereitet was das fuumlr den Einzelnen bedeutet und wie er sich in seinem privaten Umfeld aktiv daran beteiligen kann dass sich MRE nicht weiter ausbreiten ndash auf Reisen in der Kuumlche im Krankenhausldquo Zum Inshyformationspaket gehoumlren auch ein Erklaumlrfilm und ein Online-Test um das eigene MRE-Risiko zu ermitteln Rubin bdquoNicht jede Erkranshykung verlangt ein Antibiotikum Gegen Viren ist es machtlos Der sorgsame Umgang mit Antibiotika hilft Resistenzen zu vermeishydenldquo Auch Patienten die notwendige Antibiotika zu fruumlh absetshyzen oder in geringerer Dosis als verordnet einnehmen tragen zur Resistenzbildung bei

Die Techniker hat auch ihre Vertragspartner in den Blick genomshymen Sie unterstuumltzt die bdquoAktion Saubere Haumlndeldquo die die Haumlndeshydesinfektion in Krankenhaumlusern verbessert und dadurch hilft Klinikinfektionen zu vermeiden Angesichts von jaumlhrlich rund 19 Millionen Krankenhausfaumlllen ein relevanter Faktor Das Informatishyonspaket online wwwtkde Webcode 889772

39

bdquoDie Zukunft aufhalten weil man Angst davor hat ndash das hat noch nie funktioniertldquo

Dr Jens Baas

Techniker unterwegs Von der Zukunft des Gesundheitssystems bis zur Zukunft der Fuumlhrung im Unternehmen ndash Techniker pflegen den Austausch uumlber das Gesundheitssystem hinaus

Pathfinder leading the Future Sieben CEOs sieben prominente Vorshydenker und 800 bdquoYoung Leadersldquo fuumlhshyrender deutscher Unternehmen ndash geshymeinsam widmeten sie sich beim Pathfinder am 1 Mai 2016 einen ganshyzen Tag lang den draumlngendsten Fragen unserer Zeit und machten so den bdquoTag der Arbeitldquo zum bdquoTag des Nachdenshykensldquo Mit dabei Daimler-Chef Dr Dieter Zetsche Deutsche Bank-Vorstand Juumlrshygen Fitsche Joe Kaeser CEO von Sieshymens und TK-Chef Dr Jens Baas

Mit 100 Nachwuchsfuumlhrungskraumlften der Techniker reiste er nach Berlin um gemeinsam zu diskutieren worauf es in Unternehmen von morgen ankommt Das Ziel des Zukunftsgipfels des Hanshydelsblatts jungen Fuumlhrungskraumlften den Anstoszlig zu geben eigene und auch unshy

bequeme Wege zu gehen Im Mittelshypunkt des gemeinsamen Vortrags des TK-Chefs mit dem Informatiker und Kuumlnstler Professor Dr Juumlrgen Schmidshyhuber stand das Thema bdquoResponsibility ndash und wie Big Data die Medizin revolutishyonieren wirdldquo

Z2X ein Wochenende mit Visionaumlren Das Portal Zeit Online lud anlaumlsslich seines Gesundheitssystem kennenzulernen norieren wenn Versicherte etwas fuumlr 20-jaumlhrigen Bestehens im September 500 Im Workshop bdquoApp jetzt gesundldquo den ihre Gesundheit tun und dies mit digitashybdquoTwentysomethingsldquo also 20 - bis 29-Jaumlh- Thomas Heilmann Experte der Technishy len Daten belegen Die Teilnehmer disshyrige nach Berlin zu einem bdquoFestival der ker fuumlr digitale Versorgung leitete ging kutierten teils sehr kontrovers uumlber Visionaumlreldquo ein Die Techniker war als Part- es um den Einsatz von Fitnesstracker- Datensicherheit Vor- und Nachteile des ner dabei um die Ideen der sogenannten daten in der gesetzlichen Krankenversi- Solidarsystems und Bonus-Malus-Pro-Millennials fuumlr ein smartes und innovatives cherung Sollen Krankenkassen hoshy gramme

MEDICA Gesundheitsmarkt von morgen Lebende menschliche Zellstrukturen tropshyfen auf eine Unterlage bilden kleine Kreise und formen sich schlieszliglich zu einer dreishydimensionalen menschlichen Ader die sich sogar verzweigt ndash die Fachmesse MEshyDICA 2016 gab Einblick was sich in nur zwoumllf Monaten im internationalen Geshysundheitsmarkt entwickelt hat Zentrales Thema die Digitalisierung als der Innovashytionstreiber Auf dem Podium des ECON-Forums der Techniker diskutierten

Vertreter aus Politik Medien und Wissenshyschaft die Frage wie sich die Chancen der Digitalisierung auf das deutsche Gesundshyheitssystem uumlbertragen lassen In der Disshykussion waren sich der digitale Vordenker Sascha Lobo und Dr Jens Baas Vorshystandsvorsitzender der Techniker einig dass die breite Nutzung individueller Dashyten kuumlnftig nachgefragt werden wird Desshyhalb muumlsse man aktiv gestalten statt auf die Angebote milliardenschwerer US-Konshyzerne zu warten Die Techniker unterwegs auf der Fachmesse MEDICA

40 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

Ehrenamtlich fuumlr die Techniker

Der Verwaltungsrat ist das houmlchste Entscheidungsgremium der Techniker ndash seine 30 Mitglieder und ihre Stellvertreter leisten als Selbstverwaltung diese verantwortungsvolle und anspruchsshyvolle Aufgabe ehrenamtlich Der Verwaltungsrat setzt sich pashyritaumltisch aus je 15 Versicherten- und 15 Arbeitgebervertretern zusammen Ihre Legitimation erhalten die Selbstverwalter uumlber die alle sechs Jahre stattfindende Sozialwahl

Mit dieser Legitimation treffen die Ehrenamtlichen alle Entshyscheidungen die fuumlr die Techniker von grundsaumltzlicher Bedeushytung sind Auszligerdem entscheidet der Verwaltungsrat uumlber Satzungsleistungen von denen die Versicherten ganz unmitshytelbar profitieren So erleichtert eine im Juli verabschiedete Satzungsleistung zur Kostenuumlbernahme des innovativen Flash Glucose Messsystems insulinpflichtigen Diabetikern den Alltag Per Scanner koumlnnen sie ihren Blutzuckerwert bdquounblutigldquo und schmerzfrei ermitteln Dazu wird ein Sensor ins Unterhautfettshygewebe eingesetzt

Die Verwaltungsraumlte beschlieszligen zudem den Haushalt der Techniker ndash und den kassenindividuellen Zusatzbeitrag Der liegt bei der Techniker fuumlr 2017 mit 10 Prozent unter dem Durchschnitt der gesetzlichen Krankenversicherung

Austausch mit Entscheidungstraumlgern Daruumlber hinaus pflegen die gewaumlhlten Verwaltungsraumlte den Austausch mit Vertretern aus Politik und Gesundheitswesen Die Bundesshywahlbeauftragte fuumlr die Sozialversicherungswahlen Rita Pashywelski bekraumlftigte als Gastrednerin die Relevanz von Selbstshyverwaltung und Sozialwahl Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis (SPD) nahm vor den Ehrenamtlichen unter anderem zum Selbstverwaltungsstaumlrkungsgesetz Stellung Frank Plashyte Praumlsident des Bundesversicherungsamtes stellte dem Verwaltungsrat die Arbeit der Aufsichtsbehoumlrde vor EU-Exshyperte Guumlnter Danner erlaumluterte dem Gremium aktuelle Frashygen des europaumlischen Sozialrechts

Selbstverwaltung bedeutet Selbstgestaltung Die Ehrenamtlichen beziehen auch zu relevanten politischen Fragen Position Den Standpunkt des Gremiums zur Bundestagswahl 2017 finden Sie auf wwwtkde

Uumlbrigens Die Sitzungen des Verwalshytungsrats sind oumlffentlich Zudem informiert der Verwaltungsrat auf wwwtkde (Webcode 139012) in Text Bild und Video uumlber den Inhalt der Sitzungen

41

bdquoWir wollen eine starke Selbstverwaltungldquo

Dieter F Maumlrtens und Dominik Kruchen sind die alternierenden Vorsitzenden des Verwaltungsrats Der Vorsitz wechselt jaumlhrlich zum 1 Januar

Wie arbeitet die Selbstverwaltung der Techniker

Dominik Kruchen Die Rolle des Verwaltungsrats laumlsst sich

durchaus mit der des Aufsichtsrats in Unternehmen vergleichen Selbstverwalter tragen eine enorme Verantwortung mit der Beshysonderheit dass wir diese Aufgabe ehrenamtlich uumlbernehmen Die Selbstverwaltung bestimmt den Kurs der Kasse uumlbt eine Konshytrollfunktion aus und trifft zentrale Entscheidungen ndash dabei ist

sie den Beitragszahlern verpflichtet

Dieter F Maumlrtens Entscheidungen von solcher Tragweite beshynoumltigen ein solides Fundament ndash das leisten bei der Techniker die

Fachausschuumlsse deren Mitglieder sich mit teilweise hochkompleshyxen Sachverhalten auseinandersetzen um die Beschluumlsse des

Gremiums vorzubereiten

Wie beurteilen Sie aktuell die Rolle der Selbstverwaltung im

Gesundheitssystem

Kruchen Die Selbstverwaltung ist eine tragende Saumlule des

deutschen Gesundheitssystems Auch der internationale Vershygleich belegt eindrucksvoll ndash etwa mit Blick auf die Situation in

Suumldeuropa ndash wie krisensicher und stabil dieses etablierte System

ist das eben nicht vollstaumlndig vom Staat abhaumlngig ist

Maumlrtens Obwohl sich diese Errungenschaft permanent beshywaumlhrt gibt es immer wieder Versuche ihre Autonomie und somit

auch die Handlungsfaumlhigkeit dieses Stabilitaumltsfaktors einzushyschraumlnken die Vorstoumlszlige der Politik zum sogenannten Selbstvershywaltungsstaumlrkungsgesetz sind hier nur ein Beispiel Hier gilt es

klare Kante zu zeigen und diese tragende Saumlule entschieden zu

verteidigen

Unikosmos Award Zukunft der Notfallmedizin In den rund 1200 Notaufnahmen in Deutschland zaumlhlt im Alltag oft jede Sekunde Wie diese Einheiten organisiert sind stellt die Weichen fuumlr den Behandlungserfolg Die Absolventin der APOLLON Hochschule der Gesundheitswissenschaft in Bremen Anna Christina Houmlrster widmete ihre Abschlussarbeit der Frage nach Prozessen und Qualitaumltsmanagement in Notaufnahmen Fuumlr ihre Analyse erhielt sie im Rahmen einer Verwaltungsratssitzung den Unikosmos Award 2016 den die Hamburger Presseagentur Public Address und die Techniker fuumlr innovative Konzepte von Nachwuchswissenschaftlern verleihen Perspektivisch stellt die Wissenschaftleshyrin auch die Frage wie das systematische Erfassen von Qualitaumltsfaktoren und der Aufbau eines nationalen Notaufnahmeregisters die Versorgungsqualitaumlt verbessern kann

42 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker Der Verwaltungsrat aktuell Auch 2017 stehen die Mitglieder des Verwaltungsrats zur Wahl Nach der Wahl konstituiert sich das Gremium am 29 September 2017 Hier finden Sie die aktuelle Mitgliederliste und die aktuell vertretenen Listen

Die Mitglieder des aktuellen Verwaltungsrats

Arbeitgebervertreter Dominik Kruchen Duumlsseldorf Alternierender Vorsitzender

Heiner Boumlgemann Bremen Rainer Bruns Nordstrand Uwe Buszligmeier Greven Joachim Feldmann Bremen Helmut Fitzke Woggersin Wilfried Grunau Edewecht-Friedrichsfehn Joumlrg Henschen Bremen Klaus H Kober Rheinmuumlnster Udo Nicolay Moumllln Mirko Knappe Hamburg (seit 01012017) Johannes Seiboldt Nidda Rainer Tietz Bottrop Roland Unzeitig Wettmershagen Bernd Wegner Riegelsberg

Vertretene Organisation ZI HSH Zahntechniker-Innung Hamburg und Schleswig Holstein 15 Sitze

Versichertenvertreter Dieter F Maumlrtens Offenbach Alternierender Vorsitzender

Rosemie Bilz Radebeul Detlef Decho Syke Peter Duchene Groszligrosseln Friedrich Gosewinkel Hamm Karla Hasenauer Suhl Uwe Klemens Muumlnchen Baumlrbel Richling Bremen Annette Stensitzky Troisdorf (seit 15072016) Norbert Schneider Schwerin Harald Schulte Koumlnigswinter Erika Streit Koumlln Johanna Vieweg Dresden Harald Wagner Sipplingen Gerard Wolny Remagen

Vertretene Organisationen TKG TK-Gemeinschaft unabhaumlngige Versichertengemeinshyschaft der Techniker Krankenkasse eV 12 Sitze verdi Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft 1 Sitz IGM Industriegewerkschaft Metall 1 Sitz ACA Katholische-Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Deutschshylands e V Kolpingwerk Deutschland Bundesverband Evanshygelischer Arbeitnehmerorganisationen eV 1 Sitz

43

Sozialwahl gelebte Teilhabe Demokratischer Taktgeber fuumlr den Verwaltungsrat sind die Sozialwahlen deren Ergebnis alle sechs Jahre die Zusammensetzung des houmlchsten Entscheidungsgremiums der Techniker festlegt

Bei der Techniker werden seit jeher die 15 Versichertenvershytreter per Urwahl ermittelt So haben die rund 74 Millionen Mitglieder eine echte Wahl und koumlnnen ihr Recht auf Mitbeshystimmung nutzen Damit die Stimmberechtigten bis zum 31 Mai 2017 ihre Stimmen geltend machen koumlnnen stand 2016 im Zeichen der Vorbereitungen fuumlr die Abstimmung im bdquoSushyperwahljahr 2017ldquo Federfuumlhrend in der Vorbereitung der Wahlausschuss unter Vorsitz des stellvertretenden Vorshystandsvorsitzenden Thomas Ballast Das Gremium ist unter anderem zustaumlndig fuumlr die Zulassung der antretenden Listen aber auch fuumlr die ordnungsgemaumlszlige Ermittlung des Wahlershygebnisses Eine Informationskampagne begleitete die Wahlshyvorbereitungen und ermoumlglichte Versicherten ebenso wie Multiplikatoren sich umfassend uumlber die Wahl zu informieren

Klares Ja zur Teilhabe Sozialwahl bedeutet demokratische Teilhabe nach dem Prinzip bdquoWer Beitraumlge einzahlt soll auch mitbestimmenldquo Im Vorfeld ermittelte die Techniker im Rahshymen einer Studie wie die Menschen in Deutschland zur Sozishyalwahl stehen Das klare Ergebnis der repraumlsentativen Forshysa-Umfrage Das Prinzip der ehrenamtlichen Selbstverwaltung und die Teilhabemoumlglichkeit durch die Sozialwahl stehen hoch im Kurs 68 Prozent der Befragten sprachen sich klar fuumlr die Sozialwahl aus Und Selbst 58 Prozent der Privatversicherten haumltten gerne diese Mitsprachemoumlglichkeit

Zudem halten 73 Prozent der Menschen in Deutschland die Verwaltungsraumlte fuumlr wichtig und befuumlrworten dass Versishycherte durch sie an Entscheidungen beteiligt werden Besonshyders hoch ist die Fuumlrsprache unter den Juumlngeren zwischen 18 und 39 Jahren Vier von fuumlnf sprachen sich hier fuumlr das Prinshyzip bdquoVersicherte fuumlr Versicherteldquo aus

55 der Menschen in Deutschland sind politisch stark

oder sehr stark interessiert

44 Geschaumlftsbericht 2016 Die Finanzen ndash

Die Finanzen Der Bereich Finanzen informiert uumlber Vermoumlgensshyrechnung Vermoumlgen Einnahmen und Ausgaben der Techniker Krankenkasse uumlber die Versicherten- und Mitgliederentwicklung sowie die Finanzen der Pflegeversicherung

45

Der Jahresruumlckblick in Zahlen Das Geschaumlftsjahr 2016 war erneut von einer guten wirtschaftlichen Konjunkshytur gepraumlgt die viel Geld in die Kassen der Sozialversicherungen gespuumllt hat Auszligerdem verzeichnet das System der gesetzlichen Krankenversicherungen weiterhin Zuwaumlchse an Versicherten Dem gegenuumlber stehen staumlndig steishygende Ausgaben im Gesundheitswesen und Verzerrungen des Wettbewerbs der Kassen untereinander So reichten auch im Haushaltsjahr 2016 die Zuweishysungen aus dem Gesundheitsfonds an die Techniker nicht aus um die Ausgashyben fuumlr die Versorgung der Versichershyten zu decken

Dennoch lag der kassenindividuelle Zushysatzbeitrag der Techniker mit 10 Proshyzent auch 2016 unter dem amtlichen Durchschnitt

Ausgaben der Krankenversicheshyrung Das Haushaltsjahr 2016 schlieszligt die Techniker mit einem Plus von etwa 22 Millionen Euro ab Zu dem ausgeglishychenen Haushalt tragen vor allem die schlanken Prozesse und die effektive Verwaltung bei Die wirtschaftliche Kulshytur im Unternehmen ist dafuumlr verantshywortlich dass der Fehlbetrag der Zushyweisungen aus dem Gesundheitsfonds aufgefangen werden konnte Die Vershywaltungskosten von 136 Euro je Versishycherten lagen somit auch deutlich unter den durchschnittlichen Verwaltungskosshyten in der gesetzlichen Krankenversicheshyrung (153 Euro)

Die Leistungsausgaben stiegen um 31 Prozent und damit etwas moderater als im Vorjahr Auffaumlllig ist dass die Ausgaben fuumlr Arzneimittel auf einem hohen Niveau noch einmal mit 39 Prozent zunehmen und auf 4 Milliarden Euro ansteigen Den groumlszligten Ausgashybenblock verzeichnet die Techniker bei den Kosten fuumlr die Krankenhausbehandlung Erstmals uumlbersteigt dieshyser Wert mit einem Zuwachs von 38 Prozent die Sieben-Milliarden-Euro-Marke Fuumlr aumlrztliche Behandshylungen wurden 46 Milliarden Euro ausgegeben was einen Anstieg von 29 Prozent bedeutet

Ausgaben der Pflegeversicherung Die Leistungsshyausgaben fuumlr die pflegebeduumlrftigen Versicherten beliefen sich auf rund 13 Milliarden Euro Mit 3 Milshyliarden Euro flieszligt der Groszligteil der Einnahmen der Pflegeversicherung an den Ausgleichsfonds Mit ihm werden andere Pflegekassen unterstuumltzt deren Ausgaben nicht ausreichend durch Einnahmen geshydeckt sind

Abnahmen Der Verwaltungsrat hat die Jahresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse und die Jahshyresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse Pflegeversicherung abgenommen und dem Vorstand dafuumlr Entlastung erteilt

Juli 2017

Dieter F Maumlrtens

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

Dominik Kruchen

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

46 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Vermoumlgensrechnung

Aktiva in Tsd Euro 2015 2016

A Langfristiges Vermoumlgen

I Verwaltungsvermoumlgen 294474 275331

II Mittel der Ruumlckstellungen 2034183 2429274

III Andere Geldanlagen 3077456 3612688

B Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 904561 937768

II Wertpapiere 1923105 1575117

III Kassenbestand und Giroguthaben 23552 15055

C Rechnungsabgrenzungsposten 7356 9010

D Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

Passiva in Tsd Euro 2015 2016

A Netto-Reinvermoumlgen 3076733 3098587

B Ruumlckstellungen 2034183 2429 274

C Verpfl ichtungen 3137799 3310071

D Rechnungsabgrenzungsposten 15972 16309

E Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

In dieser und in den folgenden Tabellen sind Rundungsdifferenzen moumlglich

47

Vermoumlgen

2015 2016

Netto-Reinvermoumlgen in Tsd Euro 3076733 3098587

je Versicherten in Euro 32980 32087

zum Vorjahr je Versicherten - 118 - 27

Davon

Betriebsmittel 1755959 1705756

je Versicherten in Euro 18822 17664

zum Vorjahr je Versicherten - 190 - 62

Ruumlcklagen 946300 1037500

je Versicherten in Euro 10144 10744

zum Vorjahr je Versicherten + 17 + 59

Verwaltungsvermoumlgen inkl Investitionsruumlcklage

374474 355331

je Versicherten in Euro 4014 3680

zum Vorjahr je Versicherten - 42 - 83

Erfolgsrechnung

in Tsd Euro 2015 2016

1 Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds 21313911 22724351

2 Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz 1287826 1709675

3 Erstattungen 42285 51670

4 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 58445 60767

5 Leistungsaufwand 21656712 23109954

6 Verwaltungskosten 1233733 1309365

7 Zinsergebnis 20949 17024

8 Sonstige Einnahmen 8043 7577

9 Sonstige Ausgaben 98417 129891

10 Jahresfehlbetrag (-)Jahresuumlberschuss - 257403 21854

48 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Einnahmen im Detail 2015 2016

Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 22745586 24594001

je Versicherten in Euro 243813 254678

zum Vorjahr je Versicherten + 28 + 45

Davon

Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds

absolut in Tsd Euro 21313911 22724351

je Versicherten in Euro 228467 235317

zum Vorjahr je Versicherten - 29 + 30

Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz absolut in Tsd Euro 1287826 1709675

je Versicherten in Euro 13804 17704

zum Vorjahr je Versicherten ndash + 283

Sonstige Einnahmen absolut in Tsd Euro 143849 159976

je Versicherten in Euro 1542 1657

zum Vorjahr je Versicherten - 154 + 74

Ausgaben im Detail 2015 2016

24572147 Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 23002989

je Versicherten in Euro 246572 254452

zum Vorjahr je Versicherten + 15 + 32

Davon

Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 21656712 23109954

je Versicherten in Euro 232142 239310

zum Vorjahr je Versicherten + 41 + 31

Davon

Aumlrztliche Behandlung absolut in Tsd Euro 4324921 4608482

je Versicherten in Euro 46359 47722

zum Vorjahr je Versicherten + 38 + 29

Zahnaumlrztliche Behandlung ohne Zahnersatz

absolut in Tsd Euro 1450491 1516045

je Versicherten in Euro 15548 15699

zum Vorjahr je Versicherten + 23 + 10

49

Ausgaben im Detail 2015 2016

Zahnersatz absolut in Tsd Euro 361938 363907

je Versicherten in Euro 3880 3768

zum Vorjahr je Versicherten + 18 - 29

Arzneimittel absolut in Tsd Euro 3708728 3988102

je Versicherten in Euro 39754 41298

zum Vorjahr je Versicherten + 54 + 39

Hilfsmittel absolut in Tsd Euro 762963 796889

je Versicherten in Euro 8178 8252

zum Vorjahr je Versicherten + 32 + 09

Heilmittel absolut in Tsd Euro 711308 777475

je Versicherten in Euro 7625 8051

zum Vorjahr je Versicherten + 88 + 56

Krankenhausbehandlung absolut in Tsd Euro 6520595 7003332

je Versicherten in Euro 69895 72522

zum Vorjahr je Versicherten + 25 + 38

Krankengeld absolut in Tsd Euro 1474940 1561341

je Versicherten in Euro 15810 16168

zum Vorjahr je Versicherten + 53 + 23

Fahrkosten absolut in Tsd Euro 374939 410294

je Versicherten in Euro 4019 4249

zum Vorjahr je Versicherten + 96 + 57

Vorsorge- und Rehabilitationsleistungen

absolut in Tsd Euro 306972 317177

je Versicherten in Euro 3290 3284

zum Vorjahr je Versicherten + 51 - 02

Schutzimpfung absolut in Tsd Euro 205930 220120

je Versicherten in Euro 2207 2279

zum Vorjahr je Versicherten + 138 + 33

Fruumlherkennungsmaszlignahmen absolut in Tsd Euro 324596 328676

je Versicherten in Euro 3479 3404

zum Vorjahr je Versicherten + 47 - 22

50 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Ausgaben im Detail 2015 2016

Schwangerscha und Mutterscha

ohne stat Entbindung absolut in Tsd Euro 243622 265110

je Versicherten in Euro 2611 2745

zum Vorjahr je Versicherten + 21 + 51

Behandlungspflege und haumlusliche Krankenpflege

absolut in Tsd Euro 364213 413436

je Versicherten in Euro 3904 4281

zum Vorjahr je Versicherten + 151 + 97

Dialyse absolut in Tsd Euro 136648 143130

je Versicherten in Euro 1465 1482

zum Vorjahr je Versicherten + 64 + 12

Sonstige Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 383907 396438

je Versicherten in Euro 4115 4105

zum Vorjahr je Versicherten + 20 - 02

Praumlvention absolut in Tsd Euro 744643 756656

je Versicherten in Euro 7982 7835

zum Vorjahr je Versicherten + 23 - 18

Verwaltungsausgaben absolut in Tsd Euro 1233733 1309365

je Versicherten in Euro 13225 13559

zum Vorjahr je Versicherten + 99 + 25

Sonstige Ausgaben absolut in Tsd Euro 112545 152828

je Versicherten in Euro 1206 1583

zum Vorjahr je Versicherten - 372 + 312

51

Pflegeversicherung

Vermoumlgensrechnung 2015 2016

Aktiva in Tsd Euro

A Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 102500 110008

II Kurzfristige Geldanlagen 396000 415005

III Kassenbestand und Giroguthaben 286 828

B Rechnungsabgrenzungsposten 25137 37673

523924 563513

Passiva in Tsd Euro

A Reinvermoumlgen 244790 272895

B Verpfl ichtungen 279134 290618

523924 563513

Erfolgsrechnung 2015 2016

in Tsd Euro

1 Beitraumlge 4187123 4471718

2 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 5310 3553

3 Leistungsaufwand der Pfl egeversicherung 1199331 1339563

4 Zahlungen an den Ausgleichsfonds 2826011 2972471

5 Verwaltungskosten 120294 134589

6 Zinsergebnis 108 - 436

7 Sonstige Einnahmen 1 0

8 Sonstige Ausgaben 98 107

9 Jahresuumlberschuss 46807 28105

52 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Leistungsausgaben Pflegeversicherung

Leistungsausgaben in Tsd Euro 2015 2016

Pfl egesachleistung 172597 189955

Pflegegeld 351752 384789

Leistungen fuumlr Pfl egepersonen 63020 68594

Stationaumlre Leistungen 380641 410093

Uumlbrige Leistungen 231321 286132

Leistungsausgaben insgesamt 1199331 1339563

53

Mitglieder- und Versichertenentwicklung

Stichtag Jahresdurchschnitt

01012016 01012017 2015 2016

Mitglieder 7044467 7342157 6874547 7205987

zum Vorjahr +48 +42 +56 +48

Familienangehoumlrige 2433683 2454518 2454552 2450915

Versicherte insgesamt 9478150 9796675 9329099 9656902

zum Vorjahr +35 +34 +46 +35

54 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Der Geschaumlftsbericht der Techniker ndash auch digital

Unter wwwtkdegeschaeftsbericht finden Sie die digitale Ausgabe des TK-Geschaumlftsberichts

Der Geschaumlftsbericht 2016 steht Ihnen auch als PDF zum Download unter wwwpressetkde zur Verfuumlgung

Zu Artikeln die mit diesem Symbol gekennzeichnet sind finden Sie ausfuumlhrliche Videos im digitalen Geschaumlftsbericht

Impressum ndash Verantwortlich fuumlr den Inhalt Techniker Krankenkasse Bramfelder Straszlige 140 22305 Hamburg Telefon 040-69 09-17 83 Internet wwwpressetkde E-Mail pressestelletkde Twitter wwwtwittercomtk_presse

Verantwortlich Prof Dr Volker Moumlws Redaktion Kerstin Grieszligmeier Inga Laboga Texte Kerstin Grieszligmeier Hermann Baumlrenfaumlnger Gabriele Baron Nicole Battenfeld Daniel Burgstaler Dennis Chytrek Jacqueline Dauster Philip Giewer Michaela Hombrecher Inga Laboga Katharina Lemke Natalie Quadbeck Heike Schmedemann Silvia Wirth

Konzept und Gestaltung Christina Bartheidel Produktion Tanja Klopsch Litho Hirte GmbH amp Co KG Hamburg Druck Eversfrank Berlin GmbH Berlin Bilder Andreas Friese Jan Pauls Jan Haas Getty Images

copy Alle Rechte vorbehalten Nachdruck und sonstige Formen der Vervielfaumlltigung ndash auch auszugsweise ndash nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung

Mehr Informationen gibt es online Die digitale Ausgabe des TK-Geschauml sberichts fi nden Sie unter wwwtkdegeschae sbericht

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2010

02

720

17

  • Geschaumlftsbericht 2016
    • Vorwort
      • Dr Jens Baas im Gespraumlch mit13Martina Koederitz
      • Auf das Wesentliche reduziert
      • Interview bdquoDie Technikerldquo schaumlrft13ihren Markenauftritt
      • Kampagne Weil die beste Technik13menschlich ist
      • Position beziehen
      • Digitalisierung Nicht ob sondern wie
      • Interview Digitalisierung aktiv gestalten
      • Die Vermessung der Gesundheitswelt
        • Inhalt
        • 1 Die Techniker
        • 2 Die Technik
          • Thomas Ballast im Gespraumlch mit xbird
          • SmartHealth
          • Smart vernetzt
          • Digitale Versorgung
          • Service digital
          • Interviews Agiles Arbeiten amp Pflege
          • Innovationsfonds neue Wege in der Versorgung
            • 3 Wir Techniker
              • Techniker vernetzenTechniker
              • (Fuumlr) Techniker von morgen
              • Wissenschaft fuumlr Techniker
              • Techniker unterwegs
              • Ehrenamtlich fuumlr die Techniker
              • Interview bdquoStarke Selbstverwaltungldquo
              • Verwaltungsrat konkret
              • Sozialwahl gelebte Teilhabe
                • 4 Die Finanzen
                  • Jahresruumlckblick in Zahlen
                  • Vermoumlgensrechnung
                  • Vermoumlgen
                  • Einnahmen amp Ausgaben
                  • Pflegeversicherung
                  • Leistungsausgaben Pflegeversicherung
                  • Mitglieder- und Versichertenentwicklung
                    • Impressum

35

SoVerMaFacunterdeFra

FuumlrdezusRuumlvorabwaauc

App Der erste Arbeitstag von Matthias Robbers fiel auf den Startschuss eines Projekts das Versicherten der Techniker neue Kommunikationswege zum Service ihrer Kasse ermoumlglicht Der Android-Entshywickler ist Teil des Teams das die TK-App umsetzt hat deren Weg von der Planung bis in den Google Play Store gefuumlhrt und arbeitet mit seinen Kollegen daran die Anshywendung stetig zu verbessern und weiteshyre Features fuumlr die Nutzer anzubieten

bdquoMich motiviert vor allem die Chance uumlber die App so vielen potenziellen Nutzern den Alltag zu erleichtern Heute ist es fuumlr viele Menschen alltaumlglich alles per Smartshyphone von unterwegs zu erledigen Das gilt jetzt auch fuumlr Anliegen an die Technishyker etwa Dokumente zu uumlbermittelnldquo ershylaumlutert Robbers Das Entwicklerteam arshybeitet beim weiteren Ausbau der App agil steht im Austausch mit den Nutzern und bindet Ruumlckmeldungen direkt in die aktushyelle Entwicklung mit ein Fuumlr Robbers geshyhoumlrt das zum Technikergeist bdquoEs geht darum einzelne Funktionen weiter zu entshywickeln dabei aber immer das groszlige Ganshyze und den Nutzen fuumlr den Versicherten im Blick zu habenldquo

ziale Netzwerke Auch die sozialen Netzwerke stehen den sicherten der Techniker zum Austausch offen Social Media nagerin Sandra Ebenau haumllt Versicherte mit ihren Kollegen auf ebook Twitter amp Co auf dem Laufenden bdquoDabei stimmen wir

s eng mit allen ab die fuumlr die Techniker kommunizierenldquo erlaumlushyt Ebenau Zum Job gehoumlrt auch das Community Management nn auf diesen Kanaumllen erreichen die Techniker auch zahlreiche gen und Anliegen von Versicherten und anderen Usern

schnelle Antworten arbeitet das Social Media Team eng mit n Kolleginnen und Kollegen aus dem Servicezentrum Hamburg ammen Dort arbeiten Ingo Kaiser und seine Kollegen an den

ckmeldungen an die Versicherten Neben Tempo zaumlhlt dabei allem inhaltliche Flexibilitaumlt bdquoDie Themen sind vielfaumlltig und

wechslungsreich und reichen von Krankengeld bis zur Sozialshyhlldquo erlaumlutert Ingo Kaiser Antworten gibt es rund um die Uhr h wenn die meisten Anfragen tagsuumlber eintreffen bdquoOumlffentlich

sichtbar informieren wir aber nur allgemein ndash wenn fuumlr eine Ausshykunft persoumlnliche Angaben noumltig sind vernetzen wir die Versishycherten mit dem richtigen Ansprechpartnerldquo so Kaiser

36 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

(Fuumlr) Techniker von morgen Die Techniker engagiert sich mit innovativen Projekten fuumlr die Gesundheit und Zukunft junger Versicherter und ihrer Familien ndash und mit Angeboten fuumlr Auszubildende der Techniker die 2016 besonders erfolgreich waren

Sicher durch die digitale Welt Generation bdquoKopf untenldquo Neun von zehn Zwoumllfjaumlhrigen besitzen ein Smartphone drei Stunden pro Tag verbringen sie durchschnittlich online Die digitale Welt gehoumlrt laumlngst zum Alltag im Kinderzimshymer Mit den Moumlglichkeiten des Internets und der Sozialen Medien ist jedoch auch die Anzahl der Risiken gestiegen bdquoNeue Phaumlnomene wie Cybermobbing oder Inshyternetsucht belasten immer mehr die Psyshyche von Kindern und Jugendlichen Wir haben gemeinsam mit dem Verein Condrobs das Praumlventionsprojekt Netzshygaumlnger 30 gestartet damit Kinder fruumlh lernen sich in der digitalen Welt zurechtshyzufindenldquo sagt Christian Bredl Leiter der TK-Landesvertretung Bayern Netzgaumlnger 30 unterstuumltzt Schuumller darin Gefahren in der digitalen Welt zu erkennen zu vermeishyden und einen maszligvollen Umgang mit dem Internet zu entwickeln Die Jugendlishychen lernen ihr eigenes Verhalten in der digitalen Welt kritisch zu reflektieren

Das Besondere bei Netzgaumlnger 30 Nicht Lehrer vermitteln die Inhalte sondern Schuumller Neunt- und Zehntklaumlssler wershyden zu sogenannten bdquoPeersldquo ausgebildet und geben ihr Wissen in Workshops an die juumlngeren Schuumller weiter Die Aumllteren haben Vorbildfunktion koumlnnen jedoch gleichzeitig auf Augenhoumlhe mit den Fuumlnft- und Sechstklaumlsslern kommunizieshyren Netzgaumlnger 30 ist 2016 mit zwoumllf Schulen im Muumlnchener Raum gestartet und wird weiter ausgebaut Mehr zum Projekt unter wwwtkde Webcode 815146

92 der Zwoumllfjaumlhrigen besitzen ein Smartphone

(JIM-Studie 2015)

Digitale Hilfe fuumlr Eltern kranker Kinder Experten schaumltzen dass fast jedes sechsshyte Kind in Deutschland chronisch krank ist Dabei wird die Belastung sehr untershyschiedlich empfunden die ein an Asthma Diabetes oder Mukoviszidose erkranktes Kind fuumlr Eltern und Geschwister mit sich bringt Nicht wenigen bereitet die staumlndishyge Sorge schlaflose Naumlchte und setzt sie dauerhaft unter Stress Ein Projekt der Techniker in Baden-Wuumlrttemberg und des Universitaumltsklinikums Ulm moumlchte Familishyen niederschwellige Hilfe anbieten bevor sie psychisch an ihre Grenzen stoszligen

bdquoBEcKIldquo steht fuumlr Beratung von Eltern chronisch kranker Kinder im Internet

Mit dem neuen Programm will die Technishyker Eltern gezielt bei der Bewaumlltigung der Erkrankung ihres Kindes unterstuumltzen Teilnehmen koumlnnen Eltern deren an Asthshyma erkranktes Kind im Disease-Manageshyment-Programm (DMP) eingeschrieben ist Die Teilnehmer treten mit ihrem Berashyter uumlber die gesicherte Plattform der Ulshymer Onlineklinik in Kontakt Uumlber einen Zeitraum von sechs bis zwoumllf Wochen wershy

den dann anhand von Schreibaufgaben die Themenfelder Krankheitsmanageshyment Angstbewaumlltigung und Selbstfuumlrshysorge bearbeitet

Diese Form der sogenannten internetshybasierten psychologischen Intervention hat den Vorteil dass die Teilnehmer von einem persoumlnlichen Therapeuten indivishyduell betreut werden gleichzeitig durch die online-Kommunikation aber keine festen Termine eingehalten werden muumlssen

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Per Lern-App zum Profi bdquoTKlerin19 fordert Dich zu einem Duell herausldquo Wenn Caren Koshyziol eine Nachricht mit diesem Betreff von Kollegin Vivian Slotshyta bekommt ist ihr ganzes Fachwissen gefragt Die beiden Auszubildenden aus dem Fachzentrum Krankengeld in Karlsrushyhe treten uumlber ihre Smartphones gegeneinander im Quiz an Die Fragen kommen dabei aus 47 verschiedenen Themengeshybieten rund um die Inhalte aus drei Ausbildungsjahren Die beishyden nutzen eine Lern-App die die Techniker fuumlr ihre aktuell rund 800 Auszubildenden entwickelt hat

Und so funktioniert die App Wer sich einloggt waumlhlt zunaumlchst einen Gegner aus und entscheidet sich fuumlr eine Themenkateshygorie Dann gilt es in jeweils 30 Sekunden fuumlnf Fragen zu beshyantworten Danach ist der Gegner dran

TK-Auszubildende ist Deutschlands Beste Kundenservice Leistungsangebot digitale Initiativen ndash alles was die Techniker auszeichnet verdankt sie ihren Mitarbeitern den Technikern Damit diese auch in Zukunft den Grundstein fuumlr den Erfolg legen hat die Ausbildung bei der Techniker einen besonders hohen Stellenwert Das Ergebnis Jedes Jahr zaumlhlen TK-Azubis zu den Besten der Branche 2016 etwa haben 77 der insgesamt 248 bdquoNachwuchs-Technikerldquo des Abschlussjahrshygangs ihre Pruumlfungen mit der Note 1 bestanden

In diesem Jahr machte eine Auszubildende die Techniker besonshyders stolz Kira Trefon ndash mittlerweile Kundenberaterin im Sershyvicezentrum Gelsenkirchen ndash hat ihre Ausbildung zur Kauffrau im Gesundheitswesen als beste in ganz Deutschland abgeshyschlossen bdquoAls ich erfuhr dass ich Bundesbeste bin konnte ich es zuerst nicht glauben und habe mich natuumlrlich sehr gefreut Vor allem dass sich die rund viermonatige Vorbereitung auf die Pruumlfungen ausgezahlt hatldquo so die 22-Jaumlhrige die haumlufig geshymeinsam mit ihren Azubi-Kollegen gelernt hat

Kira Trefon ist Kundenberaterin im Serviceshyzentrum Gelsenkirchen

38 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

Zehn Jahre WINEG Bekommen Patienten die Behandlung die den wissenschaftlichen Erkenntnissen entspricht Welche Effekte haben neue Versorgungsmodelle Wie wirken sich gesundheitspolitische Entscheidungen auf die Versicherten aus Das sind einige der Fragen denen das wissenschaftliche Institut der TK fuumlr Nutzen und Effizienz im Gesundshyheitswesen (WINEG) seit zehn Jahren auf den Grund geht

Die Entscheidung der Techniker mit der Institutsgruumlndung 2006 eigene wissenshyschaftliche Expertise aufzubauen hat sich als vorausschauend und innovativ erwiesen Die praxisnahe Versorgungsforschung des WINEG liefert evidenzbasierte Grundlagen und Transparenz fuumlr wichtige Entscheidungen der Techniker aber auch fuumlr das Gesundheitsweshysen insgesamt Im Mittelpunkt der Forschungsarbeit steht der Versorgungsbedarf der Versicherten und die Frage wie sich auf der Basis neuester Erkenntnisse eine effektishyve und qualitativ hochwertige Gesundheitsshyversorgung weiterentwickeln laumlsst

shy

Wissenschaft fuumlr Techniker

Wie Versicherte direkt von wissenschaftlicher Expertise profitieren zeigt ein Informationspaket zu multiresistenten Keimen Die Mitarbeiter des Wissenschaftlichen Instituts der TK (WINEG) forschen im Dienst der Versicherten

Patientensicherheit ndash profitieren von der Wissenschaft Wer Gesundheitsinformationen sucht fragt heutzutage immer oumlfter bdquoDr Googleldquo Doch wie serioumls sind die Inhalte die man im Internet findet Wer sich informieren und selbstbestimmt im Gesundheitsshywesen zurechtfinden will braucht verlaumlssliche wissenschaftlich gepruumlfte Erkenntnisse in verstaumlndlicher Form Die Techniker unshyterstuumltzt deshalb ihre Versicherten und foumlrdert deren Gesundshyheitskompetenz mit evidenzbasierten Informationen zu relevanshyten Themen etwa mit einem Informationspaket zu multiresistenten Keimen (MRE)

Die Erreger treten immer haumlufiger auf zugleich verlieren gaumlngige Antibiotika ihre Wirksamkeit gegen sie Die bislang schaumlrfste Wafshyfe gegen bakterielle Infektionen wird also stumpfer ndash ein Problem das auch die Politik weltweit aufruumlttelt Dabei ist man sich einig dass eine wirksame Infektionspraumlvention nur mit Hilfe der Patienshyten gelingen kann Die Techniker leistet einen Beitrag und klaumlrt mit einem digitalen Informationspaket auf wie Menschen einer Infektion vorbeugen koumlnnen

Katharina Rubin vom WINEG dem wissenschaftlichen Institut der TK bdquoWir haben fuumlr unsere Kunden multimedial aufbereitet was das fuumlr den Einzelnen bedeutet und wie er sich in seinem privaten Umfeld aktiv daran beteiligen kann dass sich MRE nicht weiter ausbreiten ndash auf Reisen in der Kuumlche im Krankenhausldquo Zum Inshyformationspaket gehoumlren auch ein Erklaumlrfilm und ein Online-Test um das eigene MRE-Risiko zu ermitteln Rubin bdquoNicht jede Erkranshykung verlangt ein Antibiotikum Gegen Viren ist es machtlos Der sorgsame Umgang mit Antibiotika hilft Resistenzen zu vermeishydenldquo Auch Patienten die notwendige Antibiotika zu fruumlh absetshyzen oder in geringerer Dosis als verordnet einnehmen tragen zur Resistenzbildung bei

Die Techniker hat auch ihre Vertragspartner in den Blick genomshymen Sie unterstuumltzt die bdquoAktion Saubere Haumlndeldquo die die Haumlndeshydesinfektion in Krankenhaumlusern verbessert und dadurch hilft Klinikinfektionen zu vermeiden Angesichts von jaumlhrlich rund 19 Millionen Krankenhausfaumlllen ein relevanter Faktor Das Informatishyonspaket online wwwtkde Webcode 889772

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bdquoDie Zukunft aufhalten weil man Angst davor hat ndash das hat noch nie funktioniertldquo

Dr Jens Baas

Techniker unterwegs Von der Zukunft des Gesundheitssystems bis zur Zukunft der Fuumlhrung im Unternehmen ndash Techniker pflegen den Austausch uumlber das Gesundheitssystem hinaus

Pathfinder leading the Future Sieben CEOs sieben prominente Vorshydenker und 800 bdquoYoung Leadersldquo fuumlhshyrender deutscher Unternehmen ndash geshymeinsam widmeten sie sich beim Pathfinder am 1 Mai 2016 einen ganshyzen Tag lang den draumlngendsten Fragen unserer Zeit und machten so den bdquoTag der Arbeitldquo zum bdquoTag des Nachdenshykensldquo Mit dabei Daimler-Chef Dr Dieter Zetsche Deutsche Bank-Vorstand Juumlrshygen Fitsche Joe Kaeser CEO von Sieshymens und TK-Chef Dr Jens Baas

Mit 100 Nachwuchsfuumlhrungskraumlften der Techniker reiste er nach Berlin um gemeinsam zu diskutieren worauf es in Unternehmen von morgen ankommt Das Ziel des Zukunftsgipfels des Hanshydelsblatts jungen Fuumlhrungskraumlften den Anstoszlig zu geben eigene und auch unshy

bequeme Wege zu gehen Im Mittelshypunkt des gemeinsamen Vortrags des TK-Chefs mit dem Informatiker und Kuumlnstler Professor Dr Juumlrgen Schmidshyhuber stand das Thema bdquoResponsibility ndash und wie Big Data die Medizin revolutishyonieren wirdldquo

Z2X ein Wochenende mit Visionaumlren Das Portal Zeit Online lud anlaumlsslich seines Gesundheitssystem kennenzulernen norieren wenn Versicherte etwas fuumlr 20-jaumlhrigen Bestehens im September 500 Im Workshop bdquoApp jetzt gesundldquo den ihre Gesundheit tun und dies mit digitashybdquoTwentysomethingsldquo also 20 - bis 29-Jaumlh- Thomas Heilmann Experte der Technishy len Daten belegen Die Teilnehmer disshyrige nach Berlin zu einem bdquoFestival der ker fuumlr digitale Versorgung leitete ging kutierten teils sehr kontrovers uumlber Visionaumlreldquo ein Die Techniker war als Part- es um den Einsatz von Fitnesstracker- Datensicherheit Vor- und Nachteile des ner dabei um die Ideen der sogenannten daten in der gesetzlichen Krankenversi- Solidarsystems und Bonus-Malus-Pro-Millennials fuumlr ein smartes und innovatives cherung Sollen Krankenkassen hoshy gramme

MEDICA Gesundheitsmarkt von morgen Lebende menschliche Zellstrukturen tropshyfen auf eine Unterlage bilden kleine Kreise und formen sich schlieszliglich zu einer dreishydimensionalen menschlichen Ader die sich sogar verzweigt ndash die Fachmesse MEshyDICA 2016 gab Einblick was sich in nur zwoumllf Monaten im internationalen Geshysundheitsmarkt entwickelt hat Zentrales Thema die Digitalisierung als der Innovashytionstreiber Auf dem Podium des ECON-Forums der Techniker diskutierten

Vertreter aus Politik Medien und Wissenshyschaft die Frage wie sich die Chancen der Digitalisierung auf das deutsche Gesundshyheitssystem uumlbertragen lassen In der Disshykussion waren sich der digitale Vordenker Sascha Lobo und Dr Jens Baas Vorshystandsvorsitzender der Techniker einig dass die breite Nutzung individueller Dashyten kuumlnftig nachgefragt werden wird Desshyhalb muumlsse man aktiv gestalten statt auf die Angebote milliardenschwerer US-Konshyzerne zu warten Die Techniker unterwegs auf der Fachmesse MEDICA

40 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

Ehrenamtlich fuumlr die Techniker

Der Verwaltungsrat ist das houmlchste Entscheidungsgremium der Techniker ndash seine 30 Mitglieder und ihre Stellvertreter leisten als Selbstverwaltung diese verantwortungsvolle und anspruchsshyvolle Aufgabe ehrenamtlich Der Verwaltungsrat setzt sich pashyritaumltisch aus je 15 Versicherten- und 15 Arbeitgebervertretern zusammen Ihre Legitimation erhalten die Selbstverwalter uumlber die alle sechs Jahre stattfindende Sozialwahl

Mit dieser Legitimation treffen die Ehrenamtlichen alle Entshyscheidungen die fuumlr die Techniker von grundsaumltzlicher Bedeushytung sind Auszligerdem entscheidet der Verwaltungsrat uumlber Satzungsleistungen von denen die Versicherten ganz unmitshytelbar profitieren So erleichtert eine im Juli verabschiedete Satzungsleistung zur Kostenuumlbernahme des innovativen Flash Glucose Messsystems insulinpflichtigen Diabetikern den Alltag Per Scanner koumlnnen sie ihren Blutzuckerwert bdquounblutigldquo und schmerzfrei ermitteln Dazu wird ein Sensor ins Unterhautfettshygewebe eingesetzt

Die Verwaltungsraumlte beschlieszligen zudem den Haushalt der Techniker ndash und den kassenindividuellen Zusatzbeitrag Der liegt bei der Techniker fuumlr 2017 mit 10 Prozent unter dem Durchschnitt der gesetzlichen Krankenversicherung

Austausch mit Entscheidungstraumlgern Daruumlber hinaus pflegen die gewaumlhlten Verwaltungsraumlte den Austausch mit Vertretern aus Politik und Gesundheitswesen Die Bundesshywahlbeauftragte fuumlr die Sozialversicherungswahlen Rita Pashywelski bekraumlftigte als Gastrednerin die Relevanz von Selbstshyverwaltung und Sozialwahl Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis (SPD) nahm vor den Ehrenamtlichen unter anderem zum Selbstverwaltungsstaumlrkungsgesetz Stellung Frank Plashyte Praumlsident des Bundesversicherungsamtes stellte dem Verwaltungsrat die Arbeit der Aufsichtsbehoumlrde vor EU-Exshyperte Guumlnter Danner erlaumluterte dem Gremium aktuelle Frashygen des europaumlischen Sozialrechts

Selbstverwaltung bedeutet Selbstgestaltung Die Ehrenamtlichen beziehen auch zu relevanten politischen Fragen Position Den Standpunkt des Gremiums zur Bundestagswahl 2017 finden Sie auf wwwtkde

Uumlbrigens Die Sitzungen des Verwalshytungsrats sind oumlffentlich Zudem informiert der Verwaltungsrat auf wwwtkde (Webcode 139012) in Text Bild und Video uumlber den Inhalt der Sitzungen

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bdquoWir wollen eine starke Selbstverwaltungldquo

Dieter F Maumlrtens und Dominik Kruchen sind die alternierenden Vorsitzenden des Verwaltungsrats Der Vorsitz wechselt jaumlhrlich zum 1 Januar

Wie arbeitet die Selbstverwaltung der Techniker

Dominik Kruchen Die Rolle des Verwaltungsrats laumlsst sich

durchaus mit der des Aufsichtsrats in Unternehmen vergleichen Selbstverwalter tragen eine enorme Verantwortung mit der Beshysonderheit dass wir diese Aufgabe ehrenamtlich uumlbernehmen Die Selbstverwaltung bestimmt den Kurs der Kasse uumlbt eine Konshytrollfunktion aus und trifft zentrale Entscheidungen ndash dabei ist

sie den Beitragszahlern verpflichtet

Dieter F Maumlrtens Entscheidungen von solcher Tragweite beshynoumltigen ein solides Fundament ndash das leisten bei der Techniker die

Fachausschuumlsse deren Mitglieder sich mit teilweise hochkompleshyxen Sachverhalten auseinandersetzen um die Beschluumlsse des

Gremiums vorzubereiten

Wie beurteilen Sie aktuell die Rolle der Selbstverwaltung im

Gesundheitssystem

Kruchen Die Selbstverwaltung ist eine tragende Saumlule des

deutschen Gesundheitssystems Auch der internationale Vershygleich belegt eindrucksvoll ndash etwa mit Blick auf die Situation in

Suumldeuropa ndash wie krisensicher und stabil dieses etablierte System

ist das eben nicht vollstaumlndig vom Staat abhaumlngig ist

Maumlrtens Obwohl sich diese Errungenschaft permanent beshywaumlhrt gibt es immer wieder Versuche ihre Autonomie und somit

auch die Handlungsfaumlhigkeit dieses Stabilitaumltsfaktors einzushyschraumlnken die Vorstoumlszlige der Politik zum sogenannten Selbstvershywaltungsstaumlrkungsgesetz sind hier nur ein Beispiel Hier gilt es

klare Kante zu zeigen und diese tragende Saumlule entschieden zu

verteidigen

Unikosmos Award Zukunft der Notfallmedizin In den rund 1200 Notaufnahmen in Deutschland zaumlhlt im Alltag oft jede Sekunde Wie diese Einheiten organisiert sind stellt die Weichen fuumlr den Behandlungserfolg Die Absolventin der APOLLON Hochschule der Gesundheitswissenschaft in Bremen Anna Christina Houmlrster widmete ihre Abschlussarbeit der Frage nach Prozessen und Qualitaumltsmanagement in Notaufnahmen Fuumlr ihre Analyse erhielt sie im Rahmen einer Verwaltungsratssitzung den Unikosmos Award 2016 den die Hamburger Presseagentur Public Address und die Techniker fuumlr innovative Konzepte von Nachwuchswissenschaftlern verleihen Perspektivisch stellt die Wissenschaftleshyrin auch die Frage wie das systematische Erfassen von Qualitaumltsfaktoren und der Aufbau eines nationalen Notaufnahmeregisters die Versorgungsqualitaumlt verbessern kann

42 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker Der Verwaltungsrat aktuell Auch 2017 stehen die Mitglieder des Verwaltungsrats zur Wahl Nach der Wahl konstituiert sich das Gremium am 29 September 2017 Hier finden Sie die aktuelle Mitgliederliste und die aktuell vertretenen Listen

Die Mitglieder des aktuellen Verwaltungsrats

Arbeitgebervertreter Dominik Kruchen Duumlsseldorf Alternierender Vorsitzender

Heiner Boumlgemann Bremen Rainer Bruns Nordstrand Uwe Buszligmeier Greven Joachim Feldmann Bremen Helmut Fitzke Woggersin Wilfried Grunau Edewecht-Friedrichsfehn Joumlrg Henschen Bremen Klaus H Kober Rheinmuumlnster Udo Nicolay Moumllln Mirko Knappe Hamburg (seit 01012017) Johannes Seiboldt Nidda Rainer Tietz Bottrop Roland Unzeitig Wettmershagen Bernd Wegner Riegelsberg

Vertretene Organisation ZI HSH Zahntechniker-Innung Hamburg und Schleswig Holstein 15 Sitze

Versichertenvertreter Dieter F Maumlrtens Offenbach Alternierender Vorsitzender

Rosemie Bilz Radebeul Detlef Decho Syke Peter Duchene Groszligrosseln Friedrich Gosewinkel Hamm Karla Hasenauer Suhl Uwe Klemens Muumlnchen Baumlrbel Richling Bremen Annette Stensitzky Troisdorf (seit 15072016) Norbert Schneider Schwerin Harald Schulte Koumlnigswinter Erika Streit Koumlln Johanna Vieweg Dresden Harald Wagner Sipplingen Gerard Wolny Remagen

Vertretene Organisationen TKG TK-Gemeinschaft unabhaumlngige Versichertengemeinshyschaft der Techniker Krankenkasse eV 12 Sitze verdi Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft 1 Sitz IGM Industriegewerkschaft Metall 1 Sitz ACA Katholische-Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Deutschshylands e V Kolpingwerk Deutschland Bundesverband Evanshygelischer Arbeitnehmerorganisationen eV 1 Sitz

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Sozialwahl gelebte Teilhabe Demokratischer Taktgeber fuumlr den Verwaltungsrat sind die Sozialwahlen deren Ergebnis alle sechs Jahre die Zusammensetzung des houmlchsten Entscheidungsgremiums der Techniker festlegt

Bei der Techniker werden seit jeher die 15 Versichertenvershytreter per Urwahl ermittelt So haben die rund 74 Millionen Mitglieder eine echte Wahl und koumlnnen ihr Recht auf Mitbeshystimmung nutzen Damit die Stimmberechtigten bis zum 31 Mai 2017 ihre Stimmen geltend machen koumlnnen stand 2016 im Zeichen der Vorbereitungen fuumlr die Abstimmung im bdquoSushyperwahljahr 2017ldquo Federfuumlhrend in der Vorbereitung der Wahlausschuss unter Vorsitz des stellvertretenden Vorshystandsvorsitzenden Thomas Ballast Das Gremium ist unter anderem zustaumlndig fuumlr die Zulassung der antretenden Listen aber auch fuumlr die ordnungsgemaumlszlige Ermittlung des Wahlershygebnisses Eine Informationskampagne begleitete die Wahlshyvorbereitungen und ermoumlglichte Versicherten ebenso wie Multiplikatoren sich umfassend uumlber die Wahl zu informieren

Klares Ja zur Teilhabe Sozialwahl bedeutet demokratische Teilhabe nach dem Prinzip bdquoWer Beitraumlge einzahlt soll auch mitbestimmenldquo Im Vorfeld ermittelte die Techniker im Rahshymen einer Studie wie die Menschen in Deutschland zur Sozishyalwahl stehen Das klare Ergebnis der repraumlsentativen Forshysa-Umfrage Das Prinzip der ehrenamtlichen Selbstverwaltung und die Teilhabemoumlglichkeit durch die Sozialwahl stehen hoch im Kurs 68 Prozent der Befragten sprachen sich klar fuumlr die Sozialwahl aus Und Selbst 58 Prozent der Privatversicherten haumltten gerne diese Mitsprachemoumlglichkeit

Zudem halten 73 Prozent der Menschen in Deutschland die Verwaltungsraumlte fuumlr wichtig und befuumlrworten dass Versishycherte durch sie an Entscheidungen beteiligt werden Besonshyders hoch ist die Fuumlrsprache unter den Juumlngeren zwischen 18 und 39 Jahren Vier von fuumlnf sprachen sich hier fuumlr das Prinshyzip bdquoVersicherte fuumlr Versicherteldquo aus

55 der Menschen in Deutschland sind politisch stark

oder sehr stark interessiert

44 Geschaumlftsbericht 2016 Die Finanzen ndash

Die Finanzen Der Bereich Finanzen informiert uumlber Vermoumlgensshyrechnung Vermoumlgen Einnahmen und Ausgaben der Techniker Krankenkasse uumlber die Versicherten- und Mitgliederentwicklung sowie die Finanzen der Pflegeversicherung

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Der Jahresruumlckblick in Zahlen Das Geschaumlftsjahr 2016 war erneut von einer guten wirtschaftlichen Konjunkshytur gepraumlgt die viel Geld in die Kassen der Sozialversicherungen gespuumllt hat Auszligerdem verzeichnet das System der gesetzlichen Krankenversicherungen weiterhin Zuwaumlchse an Versicherten Dem gegenuumlber stehen staumlndig steishygende Ausgaben im Gesundheitswesen und Verzerrungen des Wettbewerbs der Kassen untereinander So reichten auch im Haushaltsjahr 2016 die Zuweishysungen aus dem Gesundheitsfonds an die Techniker nicht aus um die Ausgashyben fuumlr die Versorgung der Versichershyten zu decken

Dennoch lag der kassenindividuelle Zushysatzbeitrag der Techniker mit 10 Proshyzent auch 2016 unter dem amtlichen Durchschnitt

Ausgaben der Krankenversicheshyrung Das Haushaltsjahr 2016 schlieszligt die Techniker mit einem Plus von etwa 22 Millionen Euro ab Zu dem ausgeglishychenen Haushalt tragen vor allem die schlanken Prozesse und die effektive Verwaltung bei Die wirtschaftliche Kulshytur im Unternehmen ist dafuumlr verantshywortlich dass der Fehlbetrag der Zushyweisungen aus dem Gesundheitsfonds aufgefangen werden konnte Die Vershywaltungskosten von 136 Euro je Versishycherten lagen somit auch deutlich unter den durchschnittlichen Verwaltungskosshyten in der gesetzlichen Krankenversicheshyrung (153 Euro)

Die Leistungsausgaben stiegen um 31 Prozent und damit etwas moderater als im Vorjahr Auffaumlllig ist dass die Ausgaben fuumlr Arzneimittel auf einem hohen Niveau noch einmal mit 39 Prozent zunehmen und auf 4 Milliarden Euro ansteigen Den groumlszligten Ausgashybenblock verzeichnet die Techniker bei den Kosten fuumlr die Krankenhausbehandlung Erstmals uumlbersteigt dieshyser Wert mit einem Zuwachs von 38 Prozent die Sieben-Milliarden-Euro-Marke Fuumlr aumlrztliche Behandshylungen wurden 46 Milliarden Euro ausgegeben was einen Anstieg von 29 Prozent bedeutet

Ausgaben der Pflegeversicherung Die Leistungsshyausgaben fuumlr die pflegebeduumlrftigen Versicherten beliefen sich auf rund 13 Milliarden Euro Mit 3 Milshyliarden Euro flieszligt der Groszligteil der Einnahmen der Pflegeversicherung an den Ausgleichsfonds Mit ihm werden andere Pflegekassen unterstuumltzt deren Ausgaben nicht ausreichend durch Einnahmen geshydeckt sind

Abnahmen Der Verwaltungsrat hat die Jahresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse und die Jahshyresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse Pflegeversicherung abgenommen und dem Vorstand dafuumlr Entlastung erteilt

Juli 2017

Dieter F Maumlrtens

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

Dominik Kruchen

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

46 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Vermoumlgensrechnung

Aktiva in Tsd Euro 2015 2016

A Langfristiges Vermoumlgen

I Verwaltungsvermoumlgen 294474 275331

II Mittel der Ruumlckstellungen 2034183 2429274

III Andere Geldanlagen 3077456 3612688

B Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 904561 937768

II Wertpapiere 1923105 1575117

III Kassenbestand und Giroguthaben 23552 15055

C Rechnungsabgrenzungsposten 7356 9010

D Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

Passiva in Tsd Euro 2015 2016

A Netto-Reinvermoumlgen 3076733 3098587

B Ruumlckstellungen 2034183 2429 274

C Verpfl ichtungen 3137799 3310071

D Rechnungsabgrenzungsposten 15972 16309

E Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

In dieser und in den folgenden Tabellen sind Rundungsdifferenzen moumlglich

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Vermoumlgen

2015 2016

Netto-Reinvermoumlgen in Tsd Euro 3076733 3098587

je Versicherten in Euro 32980 32087

zum Vorjahr je Versicherten - 118 - 27

Davon

Betriebsmittel 1755959 1705756

je Versicherten in Euro 18822 17664

zum Vorjahr je Versicherten - 190 - 62

Ruumlcklagen 946300 1037500

je Versicherten in Euro 10144 10744

zum Vorjahr je Versicherten + 17 + 59

Verwaltungsvermoumlgen inkl Investitionsruumlcklage

374474 355331

je Versicherten in Euro 4014 3680

zum Vorjahr je Versicherten - 42 - 83

Erfolgsrechnung

in Tsd Euro 2015 2016

1 Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds 21313911 22724351

2 Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz 1287826 1709675

3 Erstattungen 42285 51670

4 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 58445 60767

5 Leistungsaufwand 21656712 23109954

6 Verwaltungskosten 1233733 1309365

7 Zinsergebnis 20949 17024

8 Sonstige Einnahmen 8043 7577

9 Sonstige Ausgaben 98417 129891

10 Jahresfehlbetrag (-)Jahresuumlberschuss - 257403 21854

48 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Einnahmen im Detail 2015 2016

Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 22745586 24594001

je Versicherten in Euro 243813 254678

zum Vorjahr je Versicherten + 28 + 45

Davon

Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds

absolut in Tsd Euro 21313911 22724351

je Versicherten in Euro 228467 235317

zum Vorjahr je Versicherten - 29 + 30

Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz absolut in Tsd Euro 1287826 1709675

je Versicherten in Euro 13804 17704

zum Vorjahr je Versicherten ndash + 283

Sonstige Einnahmen absolut in Tsd Euro 143849 159976

je Versicherten in Euro 1542 1657

zum Vorjahr je Versicherten - 154 + 74

Ausgaben im Detail 2015 2016

24572147 Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 23002989

je Versicherten in Euro 246572 254452

zum Vorjahr je Versicherten + 15 + 32

Davon

Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 21656712 23109954

je Versicherten in Euro 232142 239310

zum Vorjahr je Versicherten + 41 + 31

Davon

Aumlrztliche Behandlung absolut in Tsd Euro 4324921 4608482

je Versicherten in Euro 46359 47722

zum Vorjahr je Versicherten + 38 + 29

Zahnaumlrztliche Behandlung ohne Zahnersatz

absolut in Tsd Euro 1450491 1516045

je Versicherten in Euro 15548 15699

zum Vorjahr je Versicherten + 23 + 10

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Ausgaben im Detail 2015 2016

Zahnersatz absolut in Tsd Euro 361938 363907

je Versicherten in Euro 3880 3768

zum Vorjahr je Versicherten + 18 - 29

Arzneimittel absolut in Tsd Euro 3708728 3988102

je Versicherten in Euro 39754 41298

zum Vorjahr je Versicherten + 54 + 39

Hilfsmittel absolut in Tsd Euro 762963 796889

je Versicherten in Euro 8178 8252

zum Vorjahr je Versicherten + 32 + 09

Heilmittel absolut in Tsd Euro 711308 777475

je Versicherten in Euro 7625 8051

zum Vorjahr je Versicherten + 88 + 56

Krankenhausbehandlung absolut in Tsd Euro 6520595 7003332

je Versicherten in Euro 69895 72522

zum Vorjahr je Versicherten + 25 + 38

Krankengeld absolut in Tsd Euro 1474940 1561341

je Versicherten in Euro 15810 16168

zum Vorjahr je Versicherten + 53 + 23

Fahrkosten absolut in Tsd Euro 374939 410294

je Versicherten in Euro 4019 4249

zum Vorjahr je Versicherten + 96 + 57

Vorsorge- und Rehabilitationsleistungen

absolut in Tsd Euro 306972 317177

je Versicherten in Euro 3290 3284

zum Vorjahr je Versicherten + 51 - 02

Schutzimpfung absolut in Tsd Euro 205930 220120

je Versicherten in Euro 2207 2279

zum Vorjahr je Versicherten + 138 + 33

Fruumlherkennungsmaszlignahmen absolut in Tsd Euro 324596 328676

je Versicherten in Euro 3479 3404

zum Vorjahr je Versicherten + 47 - 22

50 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Ausgaben im Detail 2015 2016

Schwangerscha und Mutterscha

ohne stat Entbindung absolut in Tsd Euro 243622 265110

je Versicherten in Euro 2611 2745

zum Vorjahr je Versicherten + 21 + 51

Behandlungspflege und haumlusliche Krankenpflege

absolut in Tsd Euro 364213 413436

je Versicherten in Euro 3904 4281

zum Vorjahr je Versicherten + 151 + 97

Dialyse absolut in Tsd Euro 136648 143130

je Versicherten in Euro 1465 1482

zum Vorjahr je Versicherten + 64 + 12

Sonstige Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 383907 396438

je Versicherten in Euro 4115 4105

zum Vorjahr je Versicherten + 20 - 02

Praumlvention absolut in Tsd Euro 744643 756656

je Versicherten in Euro 7982 7835

zum Vorjahr je Versicherten + 23 - 18

Verwaltungsausgaben absolut in Tsd Euro 1233733 1309365

je Versicherten in Euro 13225 13559

zum Vorjahr je Versicherten + 99 + 25

Sonstige Ausgaben absolut in Tsd Euro 112545 152828

je Versicherten in Euro 1206 1583

zum Vorjahr je Versicherten - 372 + 312

51

Pflegeversicherung

Vermoumlgensrechnung 2015 2016

Aktiva in Tsd Euro

A Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 102500 110008

II Kurzfristige Geldanlagen 396000 415005

III Kassenbestand und Giroguthaben 286 828

B Rechnungsabgrenzungsposten 25137 37673

523924 563513

Passiva in Tsd Euro

A Reinvermoumlgen 244790 272895

B Verpfl ichtungen 279134 290618

523924 563513

Erfolgsrechnung 2015 2016

in Tsd Euro

1 Beitraumlge 4187123 4471718

2 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 5310 3553

3 Leistungsaufwand der Pfl egeversicherung 1199331 1339563

4 Zahlungen an den Ausgleichsfonds 2826011 2972471

5 Verwaltungskosten 120294 134589

6 Zinsergebnis 108 - 436

7 Sonstige Einnahmen 1 0

8 Sonstige Ausgaben 98 107

9 Jahresuumlberschuss 46807 28105

52 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Leistungsausgaben Pflegeversicherung

Leistungsausgaben in Tsd Euro 2015 2016

Pfl egesachleistung 172597 189955

Pflegegeld 351752 384789

Leistungen fuumlr Pfl egepersonen 63020 68594

Stationaumlre Leistungen 380641 410093

Uumlbrige Leistungen 231321 286132

Leistungsausgaben insgesamt 1199331 1339563

53

Mitglieder- und Versichertenentwicklung

Stichtag Jahresdurchschnitt

01012016 01012017 2015 2016

Mitglieder 7044467 7342157 6874547 7205987

zum Vorjahr +48 +42 +56 +48

Familienangehoumlrige 2433683 2454518 2454552 2450915

Versicherte insgesamt 9478150 9796675 9329099 9656902

zum Vorjahr +35 +34 +46 +35

54 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Der Geschaumlftsbericht der Techniker ndash auch digital

Unter wwwtkdegeschaeftsbericht finden Sie die digitale Ausgabe des TK-Geschaumlftsberichts

Der Geschaumlftsbericht 2016 steht Ihnen auch als PDF zum Download unter wwwpressetkde zur Verfuumlgung

Zu Artikeln die mit diesem Symbol gekennzeichnet sind finden Sie ausfuumlhrliche Videos im digitalen Geschaumlftsbericht

Impressum ndash Verantwortlich fuumlr den Inhalt Techniker Krankenkasse Bramfelder Straszlige 140 22305 Hamburg Telefon 040-69 09-17 83 Internet wwwpressetkde E-Mail pressestelletkde Twitter wwwtwittercomtk_presse

Verantwortlich Prof Dr Volker Moumlws Redaktion Kerstin Grieszligmeier Inga Laboga Texte Kerstin Grieszligmeier Hermann Baumlrenfaumlnger Gabriele Baron Nicole Battenfeld Daniel Burgstaler Dennis Chytrek Jacqueline Dauster Philip Giewer Michaela Hombrecher Inga Laboga Katharina Lemke Natalie Quadbeck Heike Schmedemann Silvia Wirth

Konzept und Gestaltung Christina Bartheidel Produktion Tanja Klopsch Litho Hirte GmbH amp Co KG Hamburg Druck Eversfrank Berlin GmbH Berlin Bilder Andreas Friese Jan Pauls Jan Haas Getty Images

copy Alle Rechte vorbehalten Nachdruck und sonstige Formen der Vervielfaumlltigung ndash auch auszugsweise ndash nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung

Mehr Informationen gibt es online Die digitale Ausgabe des TK-Geschauml sberichts fi nden Sie unter wwwtkdegeschae sbericht

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2010

02

720

17

  • Geschaumlftsbericht 2016
    • Vorwort
      • Dr Jens Baas im Gespraumlch mit13Martina Koederitz
      • Auf das Wesentliche reduziert
      • Interview bdquoDie Technikerldquo schaumlrft13ihren Markenauftritt
      • Kampagne Weil die beste Technik13menschlich ist
      • Position beziehen
      • Digitalisierung Nicht ob sondern wie
      • Interview Digitalisierung aktiv gestalten
      • Die Vermessung der Gesundheitswelt
        • Inhalt
        • 1 Die Techniker
        • 2 Die Technik
          • Thomas Ballast im Gespraumlch mit xbird
          • SmartHealth
          • Smart vernetzt
          • Digitale Versorgung
          • Service digital
          • Interviews Agiles Arbeiten amp Pflege
          • Innovationsfonds neue Wege in der Versorgung
            • 3 Wir Techniker
              • Techniker vernetzenTechniker
              • (Fuumlr) Techniker von morgen
              • Wissenschaft fuumlr Techniker
              • Techniker unterwegs
              • Ehrenamtlich fuumlr die Techniker
              • Interview bdquoStarke Selbstverwaltungldquo
              • Verwaltungsrat konkret
              • Sozialwahl gelebte Teilhabe
                • 4 Die Finanzen
                  • Jahresruumlckblick in Zahlen
                  • Vermoumlgensrechnung
                  • Vermoumlgen
                  • Einnahmen amp Ausgaben
                  • Pflegeversicherung
                  • Leistungsausgaben Pflegeversicherung
                  • Mitglieder- und Versichertenentwicklung
                    • Impressum

36 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

(Fuumlr) Techniker von morgen Die Techniker engagiert sich mit innovativen Projekten fuumlr die Gesundheit und Zukunft junger Versicherter und ihrer Familien ndash und mit Angeboten fuumlr Auszubildende der Techniker die 2016 besonders erfolgreich waren

Sicher durch die digitale Welt Generation bdquoKopf untenldquo Neun von zehn Zwoumllfjaumlhrigen besitzen ein Smartphone drei Stunden pro Tag verbringen sie durchschnittlich online Die digitale Welt gehoumlrt laumlngst zum Alltag im Kinderzimshymer Mit den Moumlglichkeiten des Internets und der Sozialen Medien ist jedoch auch die Anzahl der Risiken gestiegen bdquoNeue Phaumlnomene wie Cybermobbing oder Inshyternetsucht belasten immer mehr die Psyshyche von Kindern und Jugendlichen Wir haben gemeinsam mit dem Verein Condrobs das Praumlventionsprojekt Netzshygaumlnger 30 gestartet damit Kinder fruumlh lernen sich in der digitalen Welt zurechtshyzufindenldquo sagt Christian Bredl Leiter der TK-Landesvertretung Bayern Netzgaumlnger 30 unterstuumltzt Schuumller darin Gefahren in der digitalen Welt zu erkennen zu vermeishyden und einen maszligvollen Umgang mit dem Internet zu entwickeln Die Jugendlishychen lernen ihr eigenes Verhalten in der digitalen Welt kritisch zu reflektieren

Das Besondere bei Netzgaumlnger 30 Nicht Lehrer vermitteln die Inhalte sondern Schuumller Neunt- und Zehntklaumlssler wershyden zu sogenannten bdquoPeersldquo ausgebildet und geben ihr Wissen in Workshops an die juumlngeren Schuumller weiter Die Aumllteren haben Vorbildfunktion koumlnnen jedoch gleichzeitig auf Augenhoumlhe mit den Fuumlnft- und Sechstklaumlsslern kommunizieshyren Netzgaumlnger 30 ist 2016 mit zwoumllf Schulen im Muumlnchener Raum gestartet und wird weiter ausgebaut Mehr zum Projekt unter wwwtkde Webcode 815146

92 der Zwoumllfjaumlhrigen besitzen ein Smartphone

(JIM-Studie 2015)

Digitale Hilfe fuumlr Eltern kranker Kinder Experten schaumltzen dass fast jedes sechsshyte Kind in Deutschland chronisch krank ist Dabei wird die Belastung sehr untershyschiedlich empfunden die ein an Asthma Diabetes oder Mukoviszidose erkranktes Kind fuumlr Eltern und Geschwister mit sich bringt Nicht wenigen bereitet die staumlndishyge Sorge schlaflose Naumlchte und setzt sie dauerhaft unter Stress Ein Projekt der Techniker in Baden-Wuumlrttemberg und des Universitaumltsklinikums Ulm moumlchte Familishyen niederschwellige Hilfe anbieten bevor sie psychisch an ihre Grenzen stoszligen

bdquoBEcKIldquo steht fuumlr Beratung von Eltern chronisch kranker Kinder im Internet

Mit dem neuen Programm will die Technishyker Eltern gezielt bei der Bewaumlltigung der Erkrankung ihres Kindes unterstuumltzen Teilnehmen koumlnnen Eltern deren an Asthshyma erkranktes Kind im Disease-Manageshyment-Programm (DMP) eingeschrieben ist Die Teilnehmer treten mit ihrem Berashyter uumlber die gesicherte Plattform der Ulshymer Onlineklinik in Kontakt Uumlber einen Zeitraum von sechs bis zwoumllf Wochen wershy

den dann anhand von Schreibaufgaben die Themenfelder Krankheitsmanageshyment Angstbewaumlltigung und Selbstfuumlrshysorge bearbeitet

Diese Form der sogenannten internetshybasierten psychologischen Intervention hat den Vorteil dass die Teilnehmer von einem persoumlnlichen Therapeuten indivishyduell betreut werden gleichzeitig durch die online-Kommunikation aber keine festen Termine eingehalten werden muumlssen

37

Per Lern-App zum Profi bdquoTKlerin19 fordert Dich zu einem Duell herausldquo Wenn Caren Koshyziol eine Nachricht mit diesem Betreff von Kollegin Vivian Slotshyta bekommt ist ihr ganzes Fachwissen gefragt Die beiden Auszubildenden aus dem Fachzentrum Krankengeld in Karlsrushyhe treten uumlber ihre Smartphones gegeneinander im Quiz an Die Fragen kommen dabei aus 47 verschiedenen Themengeshybieten rund um die Inhalte aus drei Ausbildungsjahren Die beishyden nutzen eine Lern-App die die Techniker fuumlr ihre aktuell rund 800 Auszubildenden entwickelt hat

Und so funktioniert die App Wer sich einloggt waumlhlt zunaumlchst einen Gegner aus und entscheidet sich fuumlr eine Themenkateshygorie Dann gilt es in jeweils 30 Sekunden fuumlnf Fragen zu beshyantworten Danach ist der Gegner dran

TK-Auszubildende ist Deutschlands Beste Kundenservice Leistungsangebot digitale Initiativen ndash alles was die Techniker auszeichnet verdankt sie ihren Mitarbeitern den Technikern Damit diese auch in Zukunft den Grundstein fuumlr den Erfolg legen hat die Ausbildung bei der Techniker einen besonders hohen Stellenwert Das Ergebnis Jedes Jahr zaumlhlen TK-Azubis zu den Besten der Branche 2016 etwa haben 77 der insgesamt 248 bdquoNachwuchs-Technikerldquo des Abschlussjahrshygangs ihre Pruumlfungen mit der Note 1 bestanden

In diesem Jahr machte eine Auszubildende die Techniker besonshyders stolz Kira Trefon ndash mittlerweile Kundenberaterin im Sershyvicezentrum Gelsenkirchen ndash hat ihre Ausbildung zur Kauffrau im Gesundheitswesen als beste in ganz Deutschland abgeshyschlossen bdquoAls ich erfuhr dass ich Bundesbeste bin konnte ich es zuerst nicht glauben und habe mich natuumlrlich sehr gefreut Vor allem dass sich die rund viermonatige Vorbereitung auf die Pruumlfungen ausgezahlt hatldquo so die 22-Jaumlhrige die haumlufig geshymeinsam mit ihren Azubi-Kollegen gelernt hat

Kira Trefon ist Kundenberaterin im Serviceshyzentrum Gelsenkirchen

38 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

Zehn Jahre WINEG Bekommen Patienten die Behandlung die den wissenschaftlichen Erkenntnissen entspricht Welche Effekte haben neue Versorgungsmodelle Wie wirken sich gesundheitspolitische Entscheidungen auf die Versicherten aus Das sind einige der Fragen denen das wissenschaftliche Institut der TK fuumlr Nutzen und Effizienz im Gesundshyheitswesen (WINEG) seit zehn Jahren auf den Grund geht

Die Entscheidung der Techniker mit der Institutsgruumlndung 2006 eigene wissenshyschaftliche Expertise aufzubauen hat sich als vorausschauend und innovativ erwiesen Die praxisnahe Versorgungsforschung des WINEG liefert evidenzbasierte Grundlagen und Transparenz fuumlr wichtige Entscheidungen der Techniker aber auch fuumlr das Gesundheitsweshysen insgesamt Im Mittelpunkt der Forschungsarbeit steht der Versorgungsbedarf der Versicherten und die Frage wie sich auf der Basis neuester Erkenntnisse eine effektishyve und qualitativ hochwertige Gesundheitsshyversorgung weiterentwickeln laumlsst

shy

Wissenschaft fuumlr Techniker

Wie Versicherte direkt von wissenschaftlicher Expertise profitieren zeigt ein Informationspaket zu multiresistenten Keimen Die Mitarbeiter des Wissenschaftlichen Instituts der TK (WINEG) forschen im Dienst der Versicherten

Patientensicherheit ndash profitieren von der Wissenschaft Wer Gesundheitsinformationen sucht fragt heutzutage immer oumlfter bdquoDr Googleldquo Doch wie serioumls sind die Inhalte die man im Internet findet Wer sich informieren und selbstbestimmt im Gesundheitsshywesen zurechtfinden will braucht verlaumlssliche wissenschaftlich gepruumlfte Erkenntnisse in verstaumlndlicher Form Die Techniker unshyterstuumltzt deshalb ihre Versicherten und foumlrdert deren Gesundshyheitskompetenz mit evidenzbasierten Informationen zu relevanshyten Themen etwa mit einem Informationspaket zu multiresistenten Keimen (MRE)

Die Erreger treten immer haumlufiger auf zugleich verlieren gaumlngige Antibiotika ihre Wirksamkeit gegen sie Die bislang schaumlrfste Wafshyfe gegen bakterielle Infektionen wird also stumpfer ndash ein Problem das auch die Politik weltweit aufruumlttelt Dabei ist man sich einig dass eine wirksame Infektionspraumlvention nur mit Hilfe der Patienshyten gelingen kann Die Techniker leistet einen Beitrag und klaumlrt mit einem digitalen Informationspaket auf wie Menschen einer Infektion vorbeugen koumlnnen

Katharina Rubin vom WINEG dem wissenschaftlichen Institut der TK bdquoWir haben fuumlr unsere Kunden multimedial aufbereitet was das fuumlr den Einzelnen bedeutet und wie er sich in seinem privaten Umfeld aktiv daran beteiligen kann dass sich MRE nicht weiter ausbreiten ndash auf Reisen in der Kuumlche im Krankenhausldquo Zum Inshyformationspaket gehoumlren auch ein Erklaumlrfilm und ein Online-Test um das eigene MRE-Risiko zu ermitteln Rubin bdquoNicht jede Erkranshykung verlangt ein Antibiotikum Gegen Viren ist es machtlos Der sorgsame Umgang mit Antibiotika hilft Resistenzen zu vermeishydenldquo Auch Patienten die notwendige Antibiotika zu fruumlh absetshyzen oder in geringerer Dosis als verordnet einnehmen tragen zur Resistenzbildung bei

Die Techniker hat auch ihre Vertragspartner in den Blick genomshymen Sie unterstuumltzt die bdquoAktion Saubere Haumlndeldquo die die Haumlndeshydesinfektion in Krankenhaumlusern verbessert und dadurch hilft Klinikinfektionen zu vermeiden Angesichts von jaumlhrlich rund 19 Millionen Krankenhausfaumlllen ein relevanter Faktor Das Informatishyonspaket online wwwtkde Webcode 889772

39

bdquoDie Zukunft aufhalten weil man Angst davor hat ndash das hat noch nie funktioniertldquo

Dr Jens Baas

Techniker unterwegs Von der Zukunft des Gesundheitssystems bis zur Zukunft der Fuumlhrung im Unternehmen ndash Techniker pflegen den Austausch uumlber das Gesundheitssystem hinaus

Pathfinder leading the Future Sieben CEOs sieben prominente Vorshydenker und 800 bdquoYoung Leadersldquo fuumlhshyrender deutscher Unternehmen ndash geshymeinsam widmeten sie sich beim Pathfinder am 1 Mai 2016 einen ganshyzen Tag lang den draumlngendsten Fragen unserer Zeit und machten so den bdquoTag der Arbeitldquo zum bdquoTag des Nachdenshykensldquo Mit dabei Daimler-Chef Dr Dieter Zetsche Deutsche Bank-Vorstand Juumlrshygen Fitsche Joe Kaeser CEO von Sieshymens und TK-Chef Dr Jens Baas

Mit 100 Nachwuchsfuumlhrungskraumlften der Techniker reiste er nach Berlin um gemeinsam zu diskutieren worauf es in Unternehmen von morgen ankommt Das Ziel des Zukunftsgipfels des Hanshydelsblatts jungen Fuumlhrungskraumlften den Anstoszlig zu geben eigene und auch unshy

bequeme Wege zu gehen Im Mittelshypunkt des gemeinsamen Vortrags des TK-Chefs mit dem Informatiker und Kuumlnstler Professor Dr Juumlrgen Schmidshyhuber stand das Thema bdquoResponsibility ndash und wie Big Data die Medizin revolutishyonieren wirdldquo

Z2X ein Wochenende mit Visionaumlren Das Portal Zeit Online lud anlaumlsslich seines Gesundheitssystem kennenzulernen norieren wenn Versicherte etwas fuumlr 20-jaumlhrigen Bestehens im September 500 Im Workshop bdquoApp jetzt gesundldquo den ihre Gesundheit tun und dies mit digitashybdquoTwentysomethingsldquo also 20 - bis 29-Jaumlh- Thomas Heilmann Experte der Technishy len Daten belegen Die Teilnehmer disshyrige nach Berlin zu einem bdquoFestival der ker fuumlr digitale Versorgung leitete ging kutierten teils sehr kontrovers uumlber Visionaumlreldquo ein Die Techniker war als Part- es um den Einsatz von Fitnesstracker- Datensicherheit Vor- und Nachteile des ner dabei um die Ideen der sogenannten daten in der gesetzlichen Krankenversi- Solidarsystems und Bonus-Malus-Pro-Millennials fuumlr ein smartes und innovatives cherung Sollen Krankenkassen hoshy gramme

MEDICA Gesundheitsmarkt von morgen Lebende menschliche Zellstrukturen tropshyfen auf eine Unterlage bilden kleine Kreise und formen sich schlieszliglich zu einer dreishydimensionalen menschlichen Ader die sich sogar verzweigt ndash die Fachmesse MEshyDICA 2016 gab Einblick was sich in nur zwoumllf Monaten im internationalen Geshysundheitsmarkt entwickelt hat Zentrales Thema die Digitalisierung als der Innovashytionstreiber Auf dem Podium des ECON-Forums der Techniker diskutierten

Vertreter aus Politik Medien und Wissenshyschaft die Frage wie sich die Chancen der Digitalisierung auf das deutsche Gesundshyheitssystem uumlbertragen lassen In der Disshykussion waren sich der digitale Vordenker Sascha Lobo und Dr Jens Baas Vorshystandsvorsitzender der Techniker einig dass die breite Nutzung individueller Dashyten kuumlnftig nachgefragt werden wird Desshyhalb muumlsse man aktiv gestalten statt auf die Angebote milliardenschwerer US-Konshyzerne zu warten Die Techniker unterwegs auf der Fachmesse MEDICA

40 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

Ehrenamtlich fuumlr die Techniker

Der Verwaltungsrat ist das houmlchste Entscheidungsgremium der Techniker ndash seine 30 Mitglieder und ihre Stellvertreter leisten als Selbstverwaltung diese verantwortungsvolle und anspruchsshyvolle Aufgabe ehrenamtlich Der Verwaltungsrat setzt sich pashyritaumltisch aus je 15 Versicherten- und 15 Arbeitgebervertretern zusammen Ihre Legitimation erhalten die Selbstverwalter uumlber die alle sechs Jahre stattfindende Sozialwahl

Mit dieser Legitimation treffen die Ehrenamtlichen alle Entshyscheidungen die fuumlr die Techniker von grundsaumltzlicher Bedeushytung sind Auszligerdem entscheidet der Verwaltungsrat uumlber Satzungsleistungen von denen die Versicherten ganz unmitshytelbar profitieren So erleichtert eine im Juli verabschiedete Satzungsleistung zur Kostenuumlbernahme des innovativen Flash Glucose Messsystems insulinpflichtigen Diabetikern den Alltag Per Scanner koumlnnen sie ihren Blutzuckerwert bdquounblutigldquo und schmerzfrei ermitteln Dazu wird ein Sensor ins Unterhautfettshygewebe eingesetzt

Die Verwaltungsraumlte beschlieszligen zudem den Haushalt der Techniker ndash und den kassenindividuellen Zusatzbeitrag Der liegt bei der Techniker fuumlr 2017 mit 10 Prozent unter dem Durchschnitt der gesetzlichen Krankenversicherung

Austausch mit Entscheidungstraumlgern Daruumlber hinaus pflegen die gewaumlhlten Verwaltungsraumlte den Austausch mit Vertretern aus Politik und Gesundheitswesen Die Bundesshywahlbeauftragte fuumlr die Sozialversicherungswahlen Rita Pashywelski bekraumlftigte als Gastrednerin die Relevanz von Selbstshyverwaltung und Sozialwahl Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis (SPD) nahm vor den Ehrenamtlichen unter anderem zum Selbstverwaltungsstaumlrkungsgesetz Stellung Frank Plashyte Praumlsident des Bundesversicherungsamtes stellte dem Verwaltungsrat die Arbeit der Aufsichtsbehoumlrde vor EU-Exshyperte Guumlnter Danner erlaumluterte dem Gremium aktuelle Frashygen des europaumlischen Sozialrechts

Selbstverwaltung bedeutet Selbstgestaltung Die Ehrenamtlichen beziehen auch zu relevanten politischen Fragen Position Den Standpunkt des Gremiums zur Bundestagswahl 2017 finden Sie auf wwwtkde

Uumlbrigens Die Sitzungen des Verwalshytungsrats sind oumlffentlich Zudem informiert der Verwaltungsrat auf wwwtkde (Webcode 139012) in Text Bild und Video uumlber den Inhalt der Sitzungen

41

bdquoWir wollen eine starke Selbstverwaltungldquo

Dieter F Maumlrtens und Dominik Kruchen sind die alternierenden Vorsitzenden des Verwaltungsrats Der Vorsitz wechselt jaumlhrlich zum 1 Januar

Wie arbeitet die Selbstverwaltung der Techniker

Dominik Kruchen Die Rolle des Verwaltungsrats laumlsst sich

durchaus mit der des Aufsichtsrats in Unternehmen vergleichen Selbstverwalter tragen eine enorme Verantwortung mit der Beshysonderheit dass wir diese Aufgabe ehrenamtlich uumlbernehmen Die Selbstverwaltung bestimmt den Kurs der Kasse uumlbt eine Konshytrollfunktion aus und trifft zentrale Entscheidungen ndash dabei ist

sie den Beitragszahlern verpflichtet

Dieter F Maumlrtens Entscheidungen von solcher Tragweite beshynoumltigen ein solides Fundament ndash das leisten bei der Techniker die

Fachausschuumlsse deren Mitglieder sich mit teilweise hochkompleshyxen Sachverhalten auseinandersetzen um die Beschluumlsse des

Gremiums vorzubereiten

Wie beurteilen Sie aktuell die Rolle der Selbstverwaltung im

Gesundheitssystem

Kruchen Die Selbstverwaltung ist eine tragende Saumlule des

deutschen Gesundheitssystems Auch der internationale Vershygleich belegt eindrucksvoll ndash etwa mit Blick auf die Situation in

Suumldeuropa ndash wie krisensicher und stabil dieses etablierte System

ist das eben nicht vollstaumlndig vom Staat abhaumlngig ist

Maumlrtens Obwohl sich diese Errungenschaft permanent beshywaumlhrt gibt es immer wieder Versuche ihre Autonomie und somit

auch die Handlungsfaumlhigkeit dieses Stabilitaumltsfaktors einzushyschraumlnken die Vorstoumlszlige der Politik zum sogenannten Selbstvershywaltungsstaumlrkungsgesetz sind hier nur ein Beispiel Hier gilt es

klare Kante zu zeigen und diese tragende Saumlule entschieden zu

verteidigen

Unikosmos Award Zukunft der Notfallmedizin In den rund 1200 Notaufnahmen in Deutschland zaumlhlt im Alltag oft jede Sekunde Wie diese Einheiten organisiert sind stellt die Weichen fuumlr den Behandlungserfolg Die Absolventin der APOLLON Hochschule der Gesundheitswissenschaft in Bremen Anna Christina Houmlrster widmete ihre Abschlussarbeit der Frage nach Prozessen und Qualitaumltsmanagement in Notaufnahmen Fuumlr ihre Analyse erhielt sie im Rahmen einer Verwaltungsratssitzung den Unikosmos Award 2016 den die Hamburger Presseagentur Public Address und die Techniker fuumlr innovative Konzepte von Nachwuchswissenschaftlern verleihen Perspektivisch stellt die Wissenschaftleshyrin auch die Frage wie das systematische Erfassen von Qualitaumltsfaktoren und der Aufbau eines nationalen Notaufnahmeregisters die Versorgungsqualitaumlt verbessern kann

42 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker Der Verwaltungsrat aktuell Auch 2017 stehen die Mitglieder des Verwaltungsrats zur Wahl Nach der Wahl konstituiert sich das Gremium am 29 September 2017 Hier finden Sie die aktuelle Mitgliederliste und die aktuell vertretenen Listen

Die Mitglieder des aktuellen Verwaltungsrats

Arbeitgebervertreter Dominik Kruchen Duumlsseldorf Alternierender Vorsitzender

Heiner Boumlgemann Bremen Rainer Bruns Nordstrand Uwe Buszligmeier Greven Joachim Feldmann Bremen Helmut Fitzke Woggersin Wilfried Grunau Edewecht-Friedrichsfehn Joumlrg Henschen Bremen Klaus H Kober Rheinmuumlnster Udo Nicolay Moumllln Mirko Knappe Hamburg (seit 01012017) Johannes Seiboldt Nidda Rainer Tietz Bottrop Roland Unzeitig Wettmershagen Bernd Wegner Riegelsberg

Vertretene Organisation ZI HSH Zahntechniker-Innung Hamburg und Schleswig Holstein 15 Sitze

Versichertenvertreter Dieter F Maumlrtens Offenbach Alternierender Vorsitzender

Rosemie Bilz Radebeul Detlef Decho Syke Peter Duchene Groszligrosseln Friedrich Gosewinkel Hamm Karla Hasenauer Suhl Uwe Klemens Muumlnchen Baumlrbel Richling Bremen Annette Stensitzky Troisdorf (seit 15072016) Norbert Schneider Schwerin Harald Schulte Koumlnigswinter Erika Streit Koumlln Johanna Vieweg Dresden Harald Wagner Sipplingen Gerard Wolny Remagen

Vertretene Organisationen TKG TK-Gemeinschaft unabhaumlngige Versichertengemeinshyschaft der Techniker Krankenkasse eV 12 Sitze verdi Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft 1 Sitz IGM Industriegewerkschaft Metall 1 Sitz ACA Katholische-Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Deutschshylands e V Kolpingwerk Deutschland Bundesverband Evanshygelischer Arbeitnehmerorganisationen eV 1 Sitz

43

Sozialwahl gelebte Teilhabe Demokratischer Taktgeber fuumlr den Verwaltungsrat sind die Sozialwahlen deren Ergebnis alle sechs Jahre die Zusammensetzung des houmlchsten Entscheidungsgremiums der Techniker festlegt

Bei der Techniker werden seit jeher die 15 Versichertenvershytreter per Urwahl ermittelt So haben die rund 74 Millionen Mitglieder eine echte Wahl und koumlnnen ihr Recht auf Mitbeshystimmung nutzen Damit die Stimmberechtigten bis zum 31 Mai 2017 ihre Stimmen geltend machen koumlnnen stand 2016 im Zeichen der Vorbereitungen fuumlr die Abstimmung im bdquoSushyperwahljahr 2017ldquo Federfuumlhrend in der Vorbereitung der Wahlausschuss unter Vorsitz des stellvertretenden Vorshystandsvorsitzenden Thomas Ballast Das Gremium ist unter anderem zustaumlndig fuumlr die Zulassung der antretenden Listen aber auch fuumlr die ordnungsgemaumlszlige Ermittlung des Wahlershygebnisses Eine Informationskampagne begleitete die Wahlshyvorbereitungen und ermoumlglichte Versicherten ebenso wie Multiplikatoren sich umfassend uumlber die Wahl zu informieren

Klares Ja zur Teilhabe Sozialwahl bedeutet demokratische Teilhabe nach dem Prinzip bdquoWer Beitraumlge einzahlt soll auch mitbestimmenldquo Im Vorfeld ermittelte die Techniker im Rahshymen einer Studie wie die Menschen in Deutschland zur Sozishyalwahl stehen Das klare Ergebnis der repraumlsentativen Forshysa-Umfrage Das Prinzip der ehrenamtlichen Selbstverwaltung und die Teilhabemoumlglichkeit durch die Sozialwahl stehen hoch im Kurs 68 Prozent der Befragten sprachen sich klar fuumlr die Sozialwahl aus Und Selbst 58 Prozent der Privatversicherten haumltten gerne diese Mitsprachemoumlglichkeit

Zudem halten 73 Prozent der Menschen in Deutschland die Verwaltungsraumlte fuumlr wichtig und befuumlrworten dass Versishycherte durch sie an Entscheidungen beteiligt werden Besonshyders hoch ist die Fuumlrsprache unter den Juumlngeren zwischen 18 und 39 Jahren Vier von fuumlnf sprachen sich hier fuumlr das Prinshyzip bdquoVersicherte fuumlr Versicherteldquo aus

55 der Menschen in Deutschland sind politisch stark

oder sehr stark interessiert

44 Geschaumlftsbericht 2016 Die Finanzen ndash

Die Finanzen Der Bereich Finanzen informiert uumlber Vermoumlgensshyrechnung Vermoumlgen Einnahmen und Ausgaben der Techniker Krankenkasse uumlber die Versicherten- und Mitgliederentwicklung sowie die Finanzen der Pflegeversicherung

45

Der Jahresruumlckblick in Zahlen Das Geschaumlftsjahr 2016 war erneut von einer guten wirtschaftlichen Konjunkshytur gepraumlgt die viel Geld in die Kassen der Sozialversicherungen gespuumllt hat Auszligerdem verzeichnet das System der gesetzlichen Krankenversicherungen weiterhin Zuwaumlchse an Versicherten Dem gegenuumlber stehen staumlndig steishygende Ausgaben im Gesundheitswesen und Verzerrungen des Wettbewerbs der Kassen untereinander So reichten auch im Haushaltsjahr 2016 die Zuweishysungen aus dem Gesundheitsfonds an die Techniker nicht aus um die Ausgashyben fuumlr die Versorgung der Versichershyten zu decken

Dennoch lag der kassenindividuelle Zushysatzbeitrag der Techniker mit 10 Proshyzent auch 2016 unter dem amtlichen Durchschnitt

Ausgaben der Krankenversicheshyrung Das Haushaltsjahr 2016 schlieszligt die Techniker mit einem Plus von etwa 22 Millionen Euro ab Zu dem ausgeglishychenen Haushalt tragen vor allem die schlanken Prozesse und die effektive Verwaltung bei Die wirtschaftliche Kulshytur im Unternehmen ist dafuumlr verantshywortlich dass der Fehlbetrag der Zushyweisungen aus dem Gesundheitsfonds aufgefangen werden konnte Die Vershywaltungskosten von 136 Euro je Versishycherten lagen somit auch deutlich unter den durchschnittlichen Verwaltungskosshyten in der gesetzlichen Krankenversicheshyrung (153 Euro)

Die Leistungsausgaben stiegen um 31 Prozent und damit etwas moderater als im Vorjahr Auffaumlllig ist dass die Ausgaben fuumlr Arzneimittel auf einem hohen Niveau noch einmal mit 39 Prozent zunehmen und auf 4 Milliarden Euro ansteigen Den groumlszligten Ausgashybenblock verzeichnet die Techniker bei den Kosten fuumlr die Krankenhausbehandlung Erstmals uumlbersteigt dieshyser Wert mit einem Zuwachs von 38 Prozent die Sieben-Milliarden-Euro-Marke Fuumlr aumlrztliche Behandshylungen wurden 46 Milliarden Euro ausgegeben was einen Anstieg von 29 Prozent bedeutet

Ausgaben der Pflegeversicherung Die Leistungsshyausgaben fuumlr die pflegebeduumlrftigen Versicherten beliefen sich auf rund 13 Milliarden Euro Mit 3 Milshyliarden Euro flieszligt der Groszligteil der Einnahmen der Pflegeversicherung an den Ausgleichsfonds Mit ihm werden andere Pflegekassen unterstuumltzt deren Ausgaben nicht ausreichend durch Einnahmen geshydeckt sind

Abnahmen Der Verwaltungsrat hat die Jahresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse und die Jahshyresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse Pflegeversicherung abgenommen und dem Vorstand dafuumlr Entlastung erteilt

Juli 2017

Dieter F Maumlrtens

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

Dominik Kruchen

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

46 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Vermoumlgensrechnung

Aktiva in Tsd Euro 2015 2016

A Langfristiges Vermoumlgen

I Verwaltungsvermoumlgen 294474 275331

II Mittel der Ruumlckstellungen 2034183 2429274

III Andere Geldanlagen 3077456 3612688

B Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 904561 937768

II Wertpapiere 1923105 1575117

III Kassenbestand und Giroguthaben 23552 15055

C Rechnungsabgrenzungsposten 7356 9010

D Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

Passiva in Tsd Euro 2015 2016

A Netto-Reinvermoumlgen 3076733 3098587

B Ruumlckstellungen 2034183 2429 274

C Verpfl ichtungen 3137799 3310071

D Rechnungsabgrenzungsposten 15972 16309

E Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

In dieser und in den folgenden Tabellen sind Rundungsdifferenzen moumlglich

47

Vermoumlgen

2015 2016

Netto-Reinvermoumlgen in Tsd Euro 3076733 3098587

je Versicherten in Euro 32980 32087

zum Vorjahr je Versicherten - 118 - 27

Davon

Betriebsmittel 1755959 1705756

je Versicherten in Euro 18822 17664

zum Vorjahr je Versicherten - 190 - 62

Ruumlcklagen 946300 1037500

je Versicherten in Euro 10144 10744

zum Vorjahr je Versicherten + 17 + 59

Verwaltungsvermoumlgen inkl Investitionsruumlcklage

374474 355331

je Versicherten in Euro 4014 3680

zum Vorjahr je Versicherten - 42 - 83

Erfolgsrechnung

in Tsd Euro 2015 2016

1 Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds 21313911 22724351

2 Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz 1287826 1709675

3 Erstattungen 42285 51670

4 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 58445 60767

5 Leistungsaufwand 21656712 23109954

6 Verwaltungskosten 1233733 1309365

7 Zinsergebnis 20949 17024

8 Sonstige Einnahmen 8043 7577

9 Sonstige Ausgaben 98417 129891

10 Jahresfehlbetrag (-)Jahresuumlberschuss - 257403 21854

48 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Einnahmen im Detail 2015 2016

Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 22745586 24594001

je Versicherten in Euro 243813 254678

zum Vorjahr je Versicherten + 28 + 45

Davon

Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds

absolut in Tsd Euro 21313911 22724351

je Versicherten in Euro 228467 235317

zum Vorjahr je Versicherten - 29 + 30

Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz absolut in Tsd Euro 1287826 1709675

je Versicherten in Euro 13804 17704

zum Vorjahr je Versicherten ndash + 283

Sonstige Einnahmen absolut in Tsd Euro 143849 159976

je Versicherten in Euro 1542 1657

zum Vorjahr je Versicherten - 154 + 74

Ausgaben im Detail 2015 2016

24572147 Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 23002989

je Versicherten in Euro 246572 254452

zum Vorjahr je Versicherten + 15 + 32

Davon

Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 21656712 23109954

je Versicherten in Euro 232142 239310

zum Vorjahr je Versicherten + 41 + 31

Davon

Aumlrztliche Behandlung absolut in Tsd Euro 4324921 4608482

je Versicherten in Euro 46359 47722

zum Vorjahr je Versicherten + 38 + 29

Zahnaumlrztliche Behandlung ohne Zahnersatz

absolut in Tsd Euro 1450491 1516045

je Versicherten in Euro 15548 15699

zum Vorjahr je Versicherten + 23 + 10

49

Ausgaben im Detail 2015 2016

Zahnersatz absolut in Tsd Euro 361938 363907

je Versicherten in Euro 3880 3768

zum Vorjahr je Versicherten + 18 - 29

Arzneimittel absolut in Tsd Euro 3708728 3988102

je Versicherten in Euro 39754 41298

zum Vorjahr je Versicherten + 54 + 39

Hilfsmittel absolut in Tsd Euro 762963 796889

je Versicherten in Euro 8178 8252

zum Vorjahr je Versicherten + 32 + 09

Heilmittel absolut in Tsd Euro 711308 777475

je Versicherten in Euro 7625 8051

zum Vorjahr je Versicherten + 88 + 56

Krankenhausbehandlung absolut in Tsd Euro 6520595 7003332

je Versicherten in Euro 69895 72522

zum Vorjahr je Versicherten + 25 + 38

Krankengeld absolut in Tsd Euro 1474940 1561341

je Versicherten in Euro 15810 16168

zum Vorjahr je Versicherten + 53 + 23

Fahrkosten absolut in Tsd Euro 374939 410294

je Versicherten in Euro 4019 4249

zum Vorjahr je Versicherten + 96 + 57

Vorsorge- und Rehabilitationsleistungen

absolut in Tsd Euro 306972 317177

je Versicherten in Euro 3290 3284

zum Vorjahr je Versicherten + 51 - 02

Schutzimpfung absolut in Tsd Euro 205930 220120

je Versicherten in Euro 2207 2279

zum Vorjahr je Versicherten + 138 + 33

Fruumlherkennungsmaszlignahmen absolut in Tsd Euro 324596 328676

je Versicherten in Euro 3479 3404

zum Vorjahr je Versicherten + 47 - 22

50 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Ausgaben im Detail 2015 2016

Schwangerscha und Mutterscha

ohne stat Entbindung absolut in Tsd Euro 243622 265110

je Versicherten in Euro 2611 2745

zum Vorjahr je Versicherten + 21 + 51

Behandlungspflege und haumlusliche Krankenpflege

absolut in Tsd Euro 364213 413436

je Versicherten in Euro 3904 4281

zum Vorjahr je Versicherten + 151 + 97

Dialyse absolut in Tsd Euro 136648 143130

je Versicherten in Euro 1465 1482

zum Vorjahr je Versicherten + 64 + 12

Sonstige Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 383907 396438

je Versicherten in Euro 4115 4105

zum Vorjahr je Versicherten + 20 - 02

Praumlvention absolut in Tsd Euro 744643 756656

je Versicherten in Euro 7982 7835

zum Vorjahr je Versicherten + 23 - 18

Verwaltungsausgaben absolut in Tsd Euro 1233733 1309365

je Versicherten in Euro 13225 13559

zum Vorjahr je Versicherten + 99 + 25

Sonstige Ausgaben absolut in Tsd Euro 112545 152828

je Versicherten in Euro 1206 1583

zum Vorjahr je Versicherten - 372 + 312

51

Pflegeversicherung

Vermoumlgensrechnung 2015 2016

Aktiva in Tsd Euro

A Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 102500 110008

II Kurzfristige Geldanlagen 396000 415005

III Kassenbestand und Giroguthaben 286 828

B Rechnungsabgrenzungsposten 25137 37673

523924 563513

Passiva in Tsd Euro

A Reinvermoumlgen 244790 272895

B Verpfl ichtungen 279134 290618

523924 563513

Erfolgsrechnung 2015 2016

in Tsd Euro

1 Beitraumlge 4187123 4471718

2 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 5310 3553

3 Leistungsaufwand der Pfl egeversicherung 1199331 1339563

4 Zahlungen an den Ausgleichsfonds 2826011 2972471

5 Verwaltungskosten 120294 134589

6 Zinsergebnis 108 - 436

7 Sonstige Einnahmen 1 0

8 Sonstige Ausgaben 98 107

9 Jahresuumlberschuss 46807 28105

52 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Leistungsausgaben Pflegeversicherung

Leistungsausgaben in Tsd Euro 2015 2016

Pfl egesachleistung 172597 189955

Pflegegeld 351752 384789

Leistungen fuumlr Pfl egepersonen 63020 68594

Stationaumlre Leistungen 380641 410093

Uumlbrige Leistungen 231321 286132

Leistungsausgaben insgesamt 1199331 1339563

53

Mitglieder- und Versichertenentwicklung

Stichtag Jahresdurchschnitt

01012016 01012017 2015 2016

Mitglieder 7044467 7342157 6874547 7205987

zum Vorjahr +48 +42 +56 +48

Familienangehoumlrige 2433683 2454518 2454552 2450915

Versicherte insgesamt 9478150 9796675 9329099 9656902

zum Vorjahr +35 +34 +46 +35

54 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Der Geschaumlftsbericht der Techniker ndash auch digital

Unter wwwtkdegeschaeftsbericht finden Sie die digitale Ausgabe des TK-Geschaumlftsberichts

Der Geschaumlftsbericht 2016 steht Ihnen auch als PDF zum Download unter wwwpressetkde zur Verfuumlgung

Zu Artikeln die mit diesem Symbol gekennzeichnet sind finden Sie ausfuumlhrliche Videos im digitalen Geschaumlftsbericht

Impressum ndash Verantwortlich fuumlr den Inhalt Techniker Krankenkasse Bramfelder Straszlige 140 22305 Hamburg Telefon 040-69 09-17 83 Internet wwwpressetkde E-Mail pressestelletkde Twitter wwwtwittercomtk_presse

Verantwortlich Prof Dr Volker Moumlws Redaktion Kerstin Grieszligmeier Inga Laboga Texte Kerstin Grieszligmeier Hermann Baumlrenfaumlnger Gabriele Baron Nicole Battenfeld Daniel Burgstaler Dennis Chytrek Jacqueline Dauster Philip Giewer Michaela Hombrecher Inga Laboga Katharina Lemke Natalie Quadbeck Heike Schmedemann Silvia Wirth

Konzept und Gestaltung Christina Bartheidel Produktion Tanja Klopsch Litho Hirte GmbH amp Co KG Hamburg Druck Eversfrank Berlin GmbH Berlin Bilder Andreas Friese Jan Pauls Jan Haas Getty Images

copy Alle Rechte vorbehalten Nachdruck und sonstige Formen der Vervielfaumlltigung ndash auch auszugsweise ndash nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung

Mehr Informationen gibt es online Die digitale Ausgabe des TK-Geschauml sberichts fi nden Sie unter wwwtkdegeschae sbericht

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2010

02

720

17

  • Geschaumlftsbericht 2016
    • Vorwort
      • Dr Jens Baas im Gespraumlch mit13Martina Koederitz
      • Auf das Wesentliche reduziert
      • Interview bdquoDie Technikerldquo schaumlrft13ihren Markenauftritt
      • Kampagne Weil die beste Technik13menschlich ist
      • Position beziehen
      • Digitalisierung Nicht ob sondern wie
      • Interview Digitalisierung aktiv gestalten
      • Die Vermessung der Gesundheitswelt
        • Inhalt
        • 1 Die Techniker
        • 2 Die Technik
          • Thomas Ballast im Gespraumlch mit xbird
          • SmartHealth
          • Smart vernetzt
          • Digitale Versorgung
          • Service digital
          • Interviews Agiles Arbeiten amp Pflege
          • Innovationsfonds neue Wege in der Versorgung
            • 3 Wir Techniker
              • Techniker vernetzenTechniker
              • (Fuumlr) Techniker von morgen
              • Wissenschaft fuumlr Techniker
              • Techniker unterwegs
              • Ehrenamtlich fuumlr die Techniker
              • Interview bdquoStarke Selbstverwaltungldquo
              • Verwaltungsrat konkret
              • Sozialwahl gelebte Teilhabe
                • 4 Die Finanzen
                  • Jahresruumlckblick in Zahlen
                  • Vermoumlgensrechnung
                  • Vermoumlgen
                  • Einnahmen amp Ausgaben
                  • Pflegeversicherung
                  • Leistungsausgaben Pflegeversicherung
                  • Mitglieder- und Versichertenentwicklung
                    • Impressum

37

Per Lern-App zum Profi bdquoTKlerin19 fordert Dich zu einem Duell herausldquo Wenn Caren Koshyziol eine Nachricht mit diesem Betreff von Kollegin Vivian Slotshyta bekommt ist ihr ganzes Fachwissen gefragt Die beiden Auszubildenden aus dem Fachzentrum Krankengeld in Karlsrushyhe treten uumlber ihre Smartphones gegeneinander im Quiz an Die Fragen kommen dabei aus 47 verschiedenen Themengeshybieten rund um die Inhalte aus drei Ausbildungsjahren Die beishyden nutzen eine Lern-App die die Techniker fuumlr ihre aktuell rund 800 Auszubildenden entwickelt hat

Und so funktioniert die App Wer sich einloggt waumlhlt zunaumlchst einen Gegner aus und entscheidet sich fuumlr eine Themenkateshygorie Dann gilt es in jeweils 30 Sekunden fuumlnf Fragen zu beshyantworten Danach ist der Gegner dran

TK-Auszubildende ist Deutschlands Beste Kundenservice Leistungsangebot digitale Initiativen ndash alles was die Techniker auszeichnet verdankt sie ihren Mitarbeitern den Technikern Damit diese auch in Zukunft den Grundstein fuumlr den Erfolg legen hat die Ausbildung bei der Techniker einen besonders hohen Stellenwert Das Ergebnis Jedes Jahr zaumlhlen TK-Azubis zu den Besten der Branche 2016 etwa haben 77 der insgesamt 248 bdquoNachwuchs-Technikerldquo des Abschlussjahrshygangs ihre Pruumlfungen mit der Note 1 bestanden

In diesem Jahr machte eine Auszubildende die Techniker besonshyders stolz Kira Trefon ndash mittlerweile Kundenberaterin im Sershyvicezentrum Gelsenkirchen ndash hat ihre Ausbildung zur Kauffrau im Gesundheitswesen als beste in ganz Deutschland abgeshyschlossen bdquoAls ich erfuhr dass ich Bundesbeste bin konnte ich es zuerst nicht glauben und habe mich natuumlrlich sehr gefreut Vor allem dass sich die rund viermonatige Vorbereitung auf die Pruumlfungen ausgezahlt hatldquo so die 22-Jaumlhrige die haumlufig geshymeinsam mit ihren Azubi-Kollegen gelernt hat

Kira Trefon ist Kundenberaterin im Serviceshyzentrum Gelsenkirchen

38 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

Zehn Jahre WINEG Bekommen Patienten die Behandlung die den wissenschaftlichen Erkenntnissen entspricht Welche Effekte haben neue Versorgungsmodelle Wie wirken sich gesundheitspolitische Entscheidungen auf die Versicherten aus Das sind einige der Fragen denen das wissenschaftliche Institut der TK fuumlr Nutzen und Effizienz im Gesundshyheitswesen (WINEG) seit zehn Jahren auf den Grund geht

Die Entscheidung der Techniker mit der Institutsgruumlndung 2006 eigene wissenshyschaftliche Expertise aufzubauen hat sich als vorausschauend und innovativ erwiesen Die praxisnahe Versorgungsforschung des WINEG liefert evidenzbasierte Grundlagen und Transparenz fuumlr wichtige Entscheidungen der Techniker aber auch fuumlr das Gesundheitsweshysen insgesamt Im Mittelpunkt der Forschungsarbeit steht der Versorgungsbedarf der Versicherten und die Frage wie sich auf der Basis neuester Erkenntnisse eine effektishyve und qualitativ hochwertige Gesundheitsshyversorgung weiterentwickeln laumlsst

shy

Wissenschaft fuumlr Techniker

Wie Versicherte direkt von wissenschaftlicher Expertise profitieren zeigt ein Informationspaket zu multiresistenten Keimen Die Mitarbeiter des Wissenschaftlichen Instituts der TK (WINEG) forschen im Dienst der Versicherten

Patientensicherheit ndash profitieren von der Wissenschaft Wer Gesundheitsinformationen sucht fragt heutzutage immer oumlfter bdquoDr Googleldquo Doch wie serioumls sind die Inhalte die man im Internet findet Wer sich informieren und selbstbestimmt im Gesundheitsshywesen zurechtfinden will braucht verlaumlssliche wissenschaftlich gepruumlfte Erkenntnisse in verstaumlndlicher Form Die Techniker unshyterstuumltzt deshalb ihre Versicherten und foumlrdert deren Gesundshyheitskompetenz mit evidenzbasierten Informationen zu relevanshyten Themen etwa mit einem Informationspaket zu multiresistenten Keimen (MRE)

Die Erreger treten immer haumlufiger auf zugleich verlieren gaumlngige Antibiotika ihre Wirksamkeit gegen sie Die bislang schaumlrfste Wafshyfe gegen bakterielle Infektionen wird also stumpfer ndash ein Problem das auch die Politik weltweit aufruumlttelt Dabei ist man sich einig dass eine wirksame Infektionspraumlvention nur mit Hilfe der Patienshyten gelingen kann Die Techniker leistet einen Beitrag und klaumlrt mit einem digitalen Informationspaket auf wie Menschen einer Infektion vorbeugen koumlnnen

Katharina Rubin vom WINEG dem wissenschaftlichen Institut der TK bdquoWir haben fuumlr unsere Kunden multimedial aufbereitet was das fuumlr den Einzelnen bedeutet und wie er sich in seinem privaten Umfeld aktiv daran beteiligen kann dass sich MRE nicht weiter ausbreiten ndash auf Reisen in der Kuumlche im Krankenhausldquo Zum Inshyformationspaket gehoumlren auch ein Erklaumlrfilm und ein Online-Test um das eigene MRE-Risiko zu ermitteln Rubin bdquoNicht jede Erkranshykung verlangt ein Antibiotikum Gegen Viren ist es machtlos Der sorgsame Umgang mit Antibiotika hilft Resistenzen zu vermeishydenldquo Auch Patienten die notwendige Antibiotika zu fruumlh absetshyzen oder in geringerer Dosis als verordnet einnehmen tragen zur Resistenzbildung bei

Die Techniker hat auch ihre Vertragspartner in den Blick genomshymen Sie unterstuumltzt die bdquoAktion Saubere Haumlndeldquo die die Haumlndeshydesinfektion in Krankenhaumlusern verbessert und dadurch hilft Klinikinfektionen zu vermeiden Angesichts von jaumlhrlich rund 19 Millionen Krankenhausfaumlllen ein relevanter Faktor Das Informatishyonspaket online wwwtkde Webcode 889772

39

bdquoDie Zukunft aufhalten weil man Angst davor hat ndash das hat noch nie funktioniertldquo

Dr Jens Baas

Techniker unterwegs Von der Zukunft des Gesundheitssystems bis zur Zukunft der Fuumlhrung im Unternehmen ndash Techniker pflegen den Austausch uumlber das Gesundheitssystem hinaus

Pathfinder leading the Future Sieben CEOs sieben prominente Vorshydenker und 800 bdquoYoung Leadersldquo fuumlhshyrender deutscher Unternehmen ndash geshymeinsam widmeten sie sich beim Pathfinder am 1 Mai 2016 einen ganshyzen Tag lang den draumlngendsten Fragen unserer Zeit und machten so den bdquoTag der Arbeitldquo zum bdquoTag des Nachdenshykensldquo Mit dabei Daimler-Chef Dr Dieter Zetsche Deutsche Bank-Vorstand Juumlrshygen Fitsche Joe Kaeser CEO von Sieshymens und TK-Chef Dr Jens Baas

Mit 100 Nachwuchsfuumlhrungskraumlften der Techniker reiste er nach Berlin um gemeinsam zu diskutieren worauf es in Unternehmen von morgen ankommt Das Ziel des Zukunftsgipfels des Hanshydelsblatts jungen Fuumlhrungskraumlften den Anstoszlig zu geben eigene und auch unshy

bequeme Wege zu gehen Im Mittelshypunkt des gemeinsamen Vortrags des TK-Chefs mit dem Informatiker und Kuumlnstler Professor Dr Juumlrgen Schmidshyhuber stand das Thema bdquoResponsibility ndash und wie Big Data die Medizin revolutishyonieren wirdldquo

Z2X ein Wochenende mit Visionaumlren Das Portal Zeit Online lud anlaumlsslich seines Gesundheitssystem kennenzulernen norieren wenn Versicherte etwas fuumlr 20-jaumlhrigen Bestehens im September 500 Im Workshop bdquoApp jetzt gesundldquo den ihre Gesundheit tun und dies mit digitashybdquoTwentysomethingsldquo also 20 - bis 29-Jaumlh- Thomas Heilmann Experte der Technishy len Daten belegen Die Teilnehmer disshyrige nach Berlin zu einem bdquoFestival der ker fuumlr digitale Versorgung leitete ging kutierten teils sehr kontrovers uumlber Visionaumlreldquo ein Die Techniker war als Part- es um den Einsatz von Fitnesstracker- Datensicherheit Vor- und Nachteile des ner dabei um die Ideen der sogenannten daten in der gesetzlichen Krankenversi- Solidarsystems und Bonus-Malus-Pro-Millennials fuumlr ein smartes und innovatives cherung Sollen Krankenkassen hoshy gramme

MEDICA Gesundheitsmarkt von morgen Lebende menschliche Zellstrukturen tropshyfen auf eine Unterlage bilden kleine Kreise und formen sich schlieszliglich zu einer dreishydimensionalen menschlichen Ader die sich sogar verzweigt ndash die Fachmesse MEshyDICA 2016 gab Einblick was sich in nur zwoumllf Monaten im internationalen Geshysundheitsmarkt entwickelt hat Zentrales Thema die Digitalisierung als der Innovashytionstreiber Auf dem Podium des ECON-Forums der Techniker diskutierten

Vertreter aus Politik Medien und Wissenshyschaft die Frage wie sich die Chancen der Digitalisierung auf das deutsche Gesundshyheitssystem uumlbertragen lassen In der Disshykussion waren sich der digitale Vordenker Sascha Lobo und Dr Jens Baas Vorshystandsvorsitzender der Techniker einig dass die breite Nutzung individueller Dashyten kuumlnftig nachgefragt werden wird Desshyhalb muumlsse man aktiv gestalten statt auf die Angebote milliardenschwerer US-Konshyzerne zu warten Die Techniker unterwegs auf der Fachmesse MEDICA

40 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

Ehrenamtlich fuumlr die Techniker

Der Verwaltungsrat ist das houmlchste Entscheidungsgremium der Techniker ndash seine 30 Mitglieder und ihre Stellvertreter leisten als Selbstverwaltung diese verantwortungsvolle und anspruchsshyvolle Aufgabe ehrenamtlich Der Verwaltungsrat setzt sich pashyritaumltisch aus je 15 Versicherten- und 15 Arbeitgebervertretern zusammen Ihre Legitimation erhalten die Selbstverwalter uumlber die alle sechs Jahre stattfindende Sozialwahl

Mit dieser Legitimation treffen die Ehrenamtlichen alle Entshyscheidungen die fuumlr die Techniker von grundsaumltzlicher Bedeushytung sind Auszligerdem entscheidet der Verwaltungsrat uumlber Satzungsleistungen von denen die Versicherten ganz unmitshytelbar profitieren So erleichtert eine im Juli verabschiedete Satzungsleistung zur Kostenuumlbernahme des innovativen Flash Glucose Messsystems insulinpflichtigen Diabetikern den Alltag Per Scanner koumlnnen sie ihren Blutzuckerwert bdquounblutigldquo und schmerzfrei ermitteln Dazu wird ein Sensor ins Unterhautfettshygewebe eingesetzt

Die Verwaltungsraumlte beschlieszligen zudem den Haushalt der Techniker ndash und den kassenindividuellen Zusatzbeitrag Der liegt bei der Techniker fuumlr 2017 mit 10 Prozent unter dem Durchschnitt der gesetzlichen Krankenversicherung

Austausch mit Entscheidungstraumlgern Daruumlber hinaus pflegen die gewaumlhlten Verwaltungsraumlte den Austausch mit Vertretern aus Politik und Gesundheitswesen Die Bundesshywahlbeauftragte fuumlr die Sozialversicherungswahlen Rita Pashywelski bekraumlftigte als Gastrednerin die Relevanz von Selbstshyverwaltung und Sozialwahl Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis (SPD) nahm vor den Ehrenamtlichen unter anderem zum Selbstverwaltungsstaumlrkungsgesetz Stellung Frank Plashyte Praumlsident des Bundesversicherungsamtes stellte dem Verwaltungsrat die Arbeit der Aufsichtsbehoumlrde vor EU-Exshyperte Guumlnter Danner erlaumluterte dem Gremium aktuelle Frashygen des europaumlischen Sozialrechts

Selbstverwaltung bedeutet Selbstgestaltung Die Ehrenamtlichen beziehen auch zu relevanten politischen Fragen Position Den Standpunkt des Gremiums zur Bundestagswahl 2017 finden Sie auf wwwtkde

Uumlbrigens Die Sitzungen des Verwalshytungsrats sind oumlffentlich Zudem informiert der Verwaltungsrat auf wwwtkde (Webcode 139012) in Text Bild und Video uumlber den Inhalt der Sitzungen

41

bdquoWir wollen eine starke Selbstverwaltungldquo

Dieter F Maumlrtens und Dominik Kruchen sind die alternierenden Vorsitzenden des Verwaltungsrats Der Vorsitz wechselt jaumlhrlich zum 1 Januar

Wie arbeitet die Selbstverwaltung der Techniker

Dominik Kruchen Die Rolle des Verwaltungsrats laumlsst sich

durchaus mit der des Aufsichtsrats in Unternehmen vergleichen Selbstverwalter tragen eine enorme Verantwortung mit der Beshysonderheit dass wir diese Aufgabe ehrenamtlich uumlbernehmen Die Selbstverwaltung bestimmt den Kurs der Kasse uumlbt eine Konshytrollfunktion aus und trifft zentrale Entscheidungen ndash dabei ist

sie den Beitragszahlern verpflichtet

Dieter F Maumlrtens Entscheidungen von solcher Tragweite beshynoumltigen ein solides Fundament ndash das leisten bei der Techniker die

Fachausschuumlsse deren Mitglieder sich mit teilweise hochkompleshyxen Sachverhalten auseinandersetzen um die Beschluumlsse des

Gremiums vorzubereiten

Wie beurteilen Sie aktuell die Rolle der Selbstverwaltung im

Gesundheitssystem

Kruchen Die Selbstverwaltung ist eine tragende Saumlule des

deutschen Gesundheitssystems Auch der internationale Vershygleich belegt eindrucksvoll ndash etwa mit Blick auf die Situation in

Suumldeuropa ndash wie krisensicher und stabil dieses etablierte System

ist das eben nicht vollstaumlndig vom Staat abhaumlngig ist

Maumlrtens Obwohl sich diese Errungenschaft permanent beshywaumlhrt gibt es immer wieder Versuche ihre Autonomie und somit

auch die Handlungsfaumlhigkeit dieses Stabilitaumltsfaktors einzushyschraumlnken die Vorstoumlszlige der Politik zum sogenannten Selbstvershywaltungsstaumlrkungsgesetz sind hier nur ein Beispiel Hier gilt es

klare Kante zu zeigen und diese tragende Saumlule entschieden zu

verteidigen

Unikosmos Award Zukunft der Notfallmedizin In den rund 1200 Notaufnahmen in Deutschland zaumlhlt im Alltag oft jede Sekunde Wie diese Einheiten organisiert sind stellt die Weichen fuumlr den Behandlungserfolg Die Absolventin der APOLLON Hochschule der Gesundheitswissenschaft in Bremen Anna Christina Houmlrster widmete ihre Abschlussarbeit der Frage nach Prozessen und Qualitaumltsmanagement in Notaufnahmen Fuumlr ihre Analyse erhielt sie im Rahmen einer Verwaltungsratssitzung den Unikosmos Award 2016 den die Hamburger Presseagentur Public Address und die Techniker fuumlr innovative Konzepte von Nachwuchswissenschaftlern verleihen Perspektivisch stellt die Wissenschaftleshyrin auch die Frage wie das systematische Erfassen von Qualitaumltsfaktoren und der Aufbau eines nationalen Notaufnahmeregisters die Versorgungsqualitaumlt verbessern kann

42 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker Der Verwaltungsrat aktuell Auch 2017 stehen die Mitglieder des Verwaltungsrats zur Wahl Nach der Wahl konstituiert sich das Gremium am 29 September 2017 Hier finden Sie die aktuelle Mitgliederliste und die aktuell vertretenen Listen

Die Mitglieder des aktuellen Verwaltungsrats

Arbeitgebervertreter Dominik Kruchen Duumlsseldorf Alternierender Vorsitzender

Heiner Boumlgemann Bremen Rainer Bruns Nordstrand Uwe Buszligmeier Greven Joachim Feldmann Bremen Helmut Fitzke Woggersin Wilfried Grunau Edewecht-Friedrichsfehn Joumlrg Henschen Bremen Klaus H Kober Rheinmuumlnster Udo Nicolay Moumllln Mirko Knappe Hamburg (seit 01012017) Johannes Seiboldt Nidda Rainer Tietz Bottrop Roland Unzeitig Wettmershagen Bernd Wegner Riegelsberg

Vertretene Organisation ZI HSH Zahntechniker-Innung Hamburg und Schleswig Holstein 15 Sitze

Versichertenvertreter Dieter F Maumlrtens Offenbach Alternierender Vorsitzender

Rosemie Bilz Radebeul Detlef Decho Syke Peter Duchene Groszligrosseln Friedrich Gosewinkel Hamm Karla Hasenauer Suhl Uwe Klemens Muumlnchen Baumlrbel Richling Bremen Annette Stensitzky Troisdorf (seit 15072016) Norbert Schneider Schwerin Harald Schulte Koumlnigswinter Erika Streit Koumlln Johanna Vieweg Dresden Harald Wagner Sipplingen Gerard Wolny Remagen

Vertretene Organisationen TKG TK-Gemeinschaft unabhaumlngige Versichertengemeinshyschaft der Techniker Krankenkasse eV 12 Sitze verdi Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft 1 Sitz IGM Industriegewerkschaft Metall 1 Sitz ACA Katholische-Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Deutschshylands e V Kolpingwerk Deutschland Bundesverband Evanshygelischer Arbeitnehmerorganisationen eV 1 Sitz

43

Sozialwahl gelebte Teilhabe Demokratischer Taktgeber fuumlr den Verwaltungsrat sind die Sozialwahlen deren Ergebnis alle sechs Jahre die Zusammensetzung des houmlchsten Entscheidungsgremiums der Techniker festlegt

Bei der Techniker werden seit jeher die 15 Versichertenvershytreter per Urwahl ermittelt So haben die rund 74 Millionen Mitglieder eine echte Wahl und koumlnnen ihr Recht auf Mitbeshystimmung nutzen Damit die Stimmberechtigten bis zum 31 Mai 2017 ihre Stimmen geltend machen koumlnnen stand 2016 im Zeichen der Vorbereitungen fuumlr die Abstimmung im bdquoSushyperwahljahr 2017ldquo Federfuumlhrend in der Vorbereitung der Wahlausschuss unter Vorsitz des stellvertretenden Vorshystandsvorsitzenden Thomas Ballast Das Gremium ist unter anderem zustaumlndig fuumlr die Zulassung der antretenden Listen aber auch fuumlr die ordnungsgemaumlszlige Ermittlung des Wahlershygebnisses Eine Informationskampagne begleitete die Wahlshyvorbereitungen und ermoumlglichte Versicherten ebenso wie Multiplikatoren sich umfassend uumlber die Wahl zu informieren

Klares Ja zur Teilhabe Sozialwahl bedeutet demokratische Teilhabe nach dem Prinzip bdquoWer Beitraumlge einzahlt soll auch mitbestimmenldquo Im Vorfeld ermittelte die Techniker im Rahshymen einer Studie wie die Menschen in Deutschland zur Sozishyalwahl stehen Das klare Ergebnis der repraumlsentativen Forshysa-Umfrage Das Prinzip der ehrenamtlichen Selbstverwaltung und die Teilhabemoumlglichkeit durch die Sozialwahl stehen hoch im Kurs 68 Prozent der Befragten sprachen sich klar fuumlr die Sozialwahl aus Und Selbst 58 Prozent der Privatversicherten haumltten gerne diese Mitsprachemoumlglichkeit

Zudem halten 73 Prozent der Menschen in Deutschland die Verwaltungsraumlte fuumlr wichtig und befuumlrworten dass Versishycherte durch sie an Entscheidungen beteiligt werden Besonshyders hoch ist die Fuumlrsprache unter den Juumlngeren zwischen 18 und 39 Jahren Vier von fuumlnf sprachen sich hier fuumlr das Prinshyzip bdquoVersicherte fuumlr Versicherteldquo aus

55 der Menschen in Deutschland sind politisch stark

oder sehr stark interessiert

44 Geschaumlftsbericht 2016 Die Finanzen ndash

Die Finanzen Der Bereich Finanzen informiert uumlber Vermoumlgensshyrechnung Vermoumlgen Einnahmen und Ausgaben der Techniker Krankenkasse uumlber die Versicherten- und Mitgliederentwicklung sowie die Finanzen der Pflegeversicherung

45

Der Jahresruumlckblick in Zahlen Das Geschaumlftsjahr 2016 war erneut von einer guten wirtschaftlichen Konjunkshytur gepraumlgt die viel Geld in die Kassen der Sozialversicherungen gespuumllt hat Auszligerdem verzeichnet das System der gesetzlichen Krankenversicherungen weiterhin Zuwaumlchse an Versicherten Dem gegenuumlber stehen staumlndig steishygende Ausgaben im Gesundheitswesen und Verzerrungen des Wettbewerbs der Kassen untereinander So reichten auch im Haushaltsjahr 2016 die Zuweishysungen aus dem Gesundheitsfonds an die Techniker nicht aus um die Ausgashyben fuumlr die Versorgung der Versichershyten zu decken

Dennoch lag der kassenindividuelle Zushysatzbeitrag der Techniker mit 10 Proshyzent auch 2016 unter dem amtlichen Durchschnitt

Ausgaben der Krankenversicheshyrung Das Haushaltsjahr 2016 schlieszligt die Techniker mit einem Plus von etwa 22 Millionen Euro ab Zu dem ausgeglishychenen Haushalt tragen vor allem die schlanken Prozesse und die effektive Verwaltung bei Die wirtschaftliche Kulshytur im Unternehmen ist dafuumlr verantshywortlich dass der Fehlbetrag der Zushyweisungen aus dem Gesundheitsfonds aufgefangen werden konnte Die Vershywaltungskosten von 136 Euro je Versishycherten lagen somit auch deutlich unter den durchschnittlichen Verwaltungskosshyten in der gesetzlichen Krankenversicheshyrung (153 Euro)

Die Leistungsausgaben stiegen um 31 Prozent und damit etwas moderater als im Vorjahr Auffaumlllig ist dass die Ausgaben fuumlr Arzneimittel auf einem hohen Niveau noch einmal mit 39 Prozent zunehmen und auf 4 Milliarden Euro ansteigen Den groumlszligten Ausgashybenblock verzeichnet die Techniker bei den Kosten fuumlr die Krankenhausbehandlung Erstmals uumlbersteigt dieshyser Wert mit einem Zuwachs von 38 Prozent die Sieben-Milliarden-Euro-Marke Fuumlr aumlrztliche Behandshylungen wurden 46 Milliarden Euro ausgegeben was einen Anstieg von 29 Prozent bedeutet

Ausgaben der Pflegeversicherung Die Leistungsshyausgaben fuumlr die pflegebeduumlrftigen Versicherten beliefen sich auf rund 13 Milliarden Euro Mit 3 Milshyliarden Euro flieszligt der Groszligteil der Einnahmen der Pflegeversicherung an den Ausgleichsfonds Mit ihm werden andere Pflegekassen unterstuumltzt deren Ausgaben nicht ausreichend durch Einnahmen geshydeckt sind

Abnahmen Der Verwaltungsrat hat die Jahresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse und die Jahshyresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse Pflegeversicherung abgenommen und dem Vorstand dafuumlr Entlastung erteilt

Juli 2017

Dieter F Maumlrtens

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

Dominik Kruchen

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

46 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Vermoumlgensrechnung

Aktiva in Tsd Euro 2015 2016

A Langfristiges Vermoumlgen

I Verwaltungsvermoumlgen 294474 275331

II Mittel der Ruumlckstellungen 2034183 2429274

III Andere Geldanlagen 3077456 3612688

B Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 904561 937768

II Wertpapiere 1923105 1575117

III Kassenbestand und Giroguthaben 23552 15055

C Rechnungsabgrenzungsposten 7356 9010

D Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

Passiva in Tsd Euro 2015 2016

A Netto-Reinvermoumlgen 3076733 3098587

B Ruumlckstellungen 2034183 2429 274

C Verpfl ichtungen 3137799 3310071

D Rechnungsabgrenzungsposten 15972 16309

E Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

In dieser und in den folgenden Tabellen sind Rundungsdifferenzen moumlglich

47

Vermoumlgen

2015 2016

Netto-Reinvermoumlgen in Tsd Euro 3076733 3098587

je Versicherten in Euro 32980 32087

zum Vorjahr je Versicherten - 118 - 27

Davon

Betriebsmittel 1755959 1705756

je Versicherten in Euro 18822 17664

zum Vorjahr je Versicherten - 190 - 62

Ruumlcklagen 946300 1037500

je Versicherten in Euro 10144 10744

zum Vorjahr je Versicherten + 17 + 59

Verwaltungsvermoumlgen inkl Investitionsruumlcklage

374474 355331

je Versicherten in Euro 4014 3680

zum Vorjahr je Versicherten - 42 - 83

Erfolgsrechnung

in Tsd Euro 2015 2016

1 Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds 21313911 22724351

2 Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz 1287826 1709675

3 Erstattungen 42285 51670

4 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 58445 60767

5 Leistungsaufwand 21656712 23109954

6 Verwaltungskosten 1233733 1309365

7 Zinsergebnis 20949 17024

8 Sonstige Einnahmen 8043 7577

9 Sonstige Ausgaben 98417 129891

10 Jahresfehlbetrag (-)Jahresuumlberschuss - 257403 21854

48 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Einnahmen im Detail 2015 2016

Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 22745586 24594001

je Versicherten in Euro 243813 254678

zum Vorjahr je Versicherten + 28 + 45

Davon

Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds

absolut in Tsd Euro 21313911 22724351

je Versicherten in Euro 228467 235317

zum Vorjahr je Versicherten - 29 + 30

Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz absolut in Tsd Euro 1287826 1709675

je Versicherten in Euro 13804 17704

zum Vorjahr je Versicherten ndash + 283

Sonstige Einnahmen absolut in Tsd Euro 143849 159976

je Versicherten in Euro 1542 1657

zum Vorjahr je Versicherten - 154 + 74

Ausgaben im Detail 2015 2016

24572147 Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 23002989

je Versicherten in Euro 246572 254452

zum Vorjahr je Versicherten + 15 + 32

Davon

Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 21656712 23109954

je Versicherten in Euro 232142 239310

zum Vorjahr je Versicherten + 41 + 31

Davon

Aumlrztliche Behandlung absolut in Tsd Euro 4324921 4608482

je Versicherten in Euro 46359 47722

zum Vorjahr je Versicherten + 38 + 29

Zahnaumlrztliche Behandlung ohne Zahnersatz

absolut in Tsd Euro 1450491 1516045

je Versicherten in Euro 15548 15699

zum Vorjahr je Versicherten + 23 + 10

49

Ausgaben im Detail 2015 2016

Zahnersatz absolut in Tsd Euro 361938 363907

je Versicherten in Euro 3880 3768

zum Vorjahr je Versicherten + 18 - 29

Arzneimittel absolut in Tsd Euro 3708728 3988102

je Versicherten in Euro 39754 41298

zum Vorjahr je Versicherten + 54 + 39

Hilfsmittel absolut in Tsd Euro 762963 796889

je Versicherten in Euro 8178 8252

zum Vorjahr je Versicherten + 32 + 09

Heilmittel absolut in Tsd Euro 711308 777475

je Versicherten in Euro 7625 8051

zum Vorjahr je Versicherten + 88 + 56

Krankenhausbehandlung absolut in Tsd Euro 6520595 7003332

je Versicherten in Euro 69895 72522

zum Vorjahr je Versicherten + 25 + 38

Krankengeld absolut in Tsd Euro 1474940 1561341

je Versicherten in Euro 15810 16168

zum Vorjahr je Versicherten + 53 + 23

Fahrkosten absolut in Tsd Euro 374939 410294

je Versicherten in Euro 4019 4249

zum Vorjahr je Versicherten + 96 + 57

Vorsorge- und Rehabilitationsleistungen

absolut in Tsd Euro 306972 317177

je Versicherten in Euro 3290 3284

zum Vorjahr je Versicherten + 51 - 02

Schutzimpfung absolut in Tsd Euro 205930 220120

je Versicherten in Euro 2207 2279

zum Vorjahr je Versicherten + 138 + 33

Fruumlherkennungsmaszlignahmen absolut in Tsd Euro 324596 328676

je Versicherten in Euro 3479 3404

zum Vorjahr je Versicherten + 47 - 22

50 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Ausgaben im Detail 2015 2016

Schwangerscha und Mutterscha

ohne stat Entbindung absolut in Tsd Euro 243622 265110

je Versicherten in Euro 2611 2745

zum Vorjahr je Versicherten + 21 + 51

Behandlungspflege und haumlusliche Krankenpflege

absolut in Tsd Euro 364213 413436

je Versicherten in Euro 3904 4281

zum Vorjahr je Versicherten + 151 + 97

Dialyse absolut in Tsd Euro 136648 143130

je Versicherten in Euro 1465 1482

zum Vorjahr je Versicherten + 64 + 12

Sonstige Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 383907 396438

je Versicherten in Euro 4115 4105

zum Vorjahr je Versicherten + 20 - 02

Praumlvention absolut in Tsd Euro 744643 756656

je Versicherten in Euro 7982 7835

zum Vorjahr je Versicherten + 23 - 18

Verwaltungsausgaben absolut in Tsd Euro 1233733 1309365

je Versicherten in Euro 13225 13559

zum Vorjahr je Versicherten + 99 + 25

Sonstige Ausgaben absolut in Tsd Euro 112545 152828

je Versicherten in Euro 1206 1583

zum Vorjahr je Versicherten - 372 + 312

51

Pflegeversicherung

Vermoumlgensrechnung 2015 2016

Aktiva in Tsd Euro

A Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 102500 110008

II Kurzfristige Geldanlagen 396000 415005

III Kassenbestand und Giroguthaben 286 828

B Rechnungsabgrenzungsposten 25137 37673

523924 563513

Passiva in Tsd Euro

A Reinvermoumlgen 244790 272895

B Verpfl ichtungen 279134 290618

523924 563513

Erfolgsrechnung 2015 2016

in Tsd Euro

1 Beitraumlge 4187123 4471718

2 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 5310 3553

3 Leistungsaufwand der Pfl egeversicherung 1199331 1339563

4 Zahlungen an den Ausgleichsfonds 2826011 2972471

5 Verwaltungskosten 120294 134589

6 Zinsergebnis 108 - 436

7 Sonstige Einnahmen 1 0

8 Sonstige Ausgaben 98 107

9 Jahresuumlberschuss 46807 28105

52 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Leistungsausgaben Pflegeversicherung

Leistungsausgaben in Tsd Euro 2015 2016

Pfl egesachleistung 172597 189955

Pflegegeld 351752 384789

Leistungen fuumlr Pfl egepersonen 63020 68594

Stationaumlre Leistungen 380641 410093

Uumlbrige Leistungen 231321 286132

Leistungsausgaben insgesamt 1199331 1339563

53

Mitglieder- und Versichertenentwicklung

Stichtag Jahresdurchschnitt

01012016 01012017 2015 2016

Mitglieder 7044467 7342157 6874547 7205987

zum Vorjahr +48 +42 +56 +48

Familienangehoumlrige 2433683 2454518 2454552 2450915

Versicherte insgesamt 9478150 9796675 9329099 9656902

zum Vorjahr +35 +34 +46 +35

54 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Der Geschaumlftsbericht der Techniker ndash auch digital

Unter wwwtkdegeschaeftsbericht finden Sie die digitale Ausgabe des TK-Geschaumlftsberichts

Der Geschaumlftsbericht 2016 steht Ihnen auch als PDF zum Download unter wwwpressetkde zur Verfuumlgung

Zu Artikeln die mit diesem Symbol gekennzeichnet sind finden Sie ausfuumlhrliche Videos im digitalen Geschaumlftsbericht

Impressum ndash Verantwortlich fuumlr den Inhalt Techniker Krankenkasse Bramfelder Straszlige 140 22305 Hamburg Telefon 040-69 09-17 83 Internet wwwpressetkde E-Mail pressestelletkde Twitter wwwtwittercomtk_presse

Verantwortlich Prof Dr Volker Moumlws Redaktion Kerstin Grieszligmeier Inga Laboga Texte Kerstin Grieszligmeier Hermann Baumlrenfaumlnger Gabriele Baron Nicole Battenfeld Daniel Burgstaler Dennis Chytrek Jacqueline Dauster Philip Giewer Michaela Hombrecher Inga Laboga Katharina Lemke Natalie Quadbeck Heike Schmedemann Silvia Wirth

Konzept und Gestaltung Christina Bartheidel Produktion Tanja Klopsch Litho Hirte GmbH amp Co KG Hamburg Druck Eversfrank Berlin GmbH Berlin Bilder Andreas Friese Jan Pauls Jan Haas Getty Images

copy Alle Rechte vorbehalten Nachdruck und sonstige Formen der Vervielfaumlltigung ndash auch auszugsweise ndash nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung

Mehr Informationen gibt es online Die digitale Ausgabe des TK-Geschauml sberichts fi nden Sie unter wwwtkdegeschae sbericht

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2010

02

720

17

  • Geschaumlftsbericht 2016
    • Vorwort
      • Dr Jens Baas im Gespraumlch mit13Martina Koederitz
      • Auf das Wesentliche reduziert
      • Interview bdquoDie Technikerldquo schaumlrft13ihren Markenauftritt
      • Kampagne Weil die beste Technik13menschlich ist
      • Position beziehen
      • Digitalisierung Nicht ob sondern wie
      • Interview Digitalisierung aktiv gestalten
      • Die Vermessung der Gesundheitswelt
        • Inhalt
        • 1 Die Techniker
        • 2 Die Technik
          • Thomas Ballast im Gespraumlch mit xbird
          • SmartHealth
          • Smart vernetzt
          • Digitale Versorgung
          • Service digital
          • Interviews Agiles Arbeiten amp Pflege
          • Innovationsfonds neue Wege in der Versorgung
            • 3 Wir Techniker
              • Techniker vernetzenTechniker
              • (Fuumlr) Techniker von morgen
              • Wissenschaft fuumlr Techniker
              • Techniker unterwegs
              • Ehrenamtlich fuumlr die Techniker
              • Interview bdquoStarke Selbstverwaltungldquo
              • Verwaltungsrat konkret
              • Sozialwahl gelebte Teilhabe
                • 4 Die Finanzen
                  • Jahresruumlckblick in Zahlen
                  • Vermoumlgensrechnung
                  • Vermoumlgen
                  • Einnahmen amp Ausgaben
                  • Pflegeversicherung
                  • Leistungsausgaben Pflegeversicherung
                  • Mitglieder- und Versichertenentwicklung
                    • Impressum

38 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

Zehn Jahre WINEG Bekommen Patienten die Behandlung die den wissenschaftlichen Erkenntnissen entspricht Welche Effekte haben neue Versorgungsmodelle Wie wirken sich gesundheitspolitische Entscheidungen auf die Versicherten aus Das sind einige der Fragen denen das wissenschaftliche Institut der TK fuumlr Nutzen und Effizienz im Gesundshyheitswesen (WINEG) seit zehn Jahren auf den Grund geht

Die Entscheidung der Techniker mit der Institutsgruumlndung 2006 eigene wissenshyschaftliche Expertise aufzubauen hat sich als vorausschauend und innovativ erwiesen Die praxisnahe Versorgungsforschung des WINEG liefert evidenzbasierte Grundlagen und Transparenz fuumlr wichtige Entscheidungen der Techniker aber auch fuumlr das Gesundheitsweshysen insgesamt Im Mittelpunkt der Forschungsarbeit steht der Versorgungsbedarf der Versicherten und die Frage wie sich auf der Basis neuester Erkenntnisse eine effektishyve und qualitativ hochwertige Gesundheitsshyversorgung weiterentwickeln laumlsst

shy

Wissenschaft fuumlr Techniker

Wie Versicherte direkt von wissenschaftlicher Expertise profitieren zeigt ein Informationspaket zu multiresistenten Keimen Die Mitarbeiter des Wissenschaftlichen Instituts der TK (WINEG) forschen im Dienst der Versicherten

Patientensicherheit ndash profitieren von der Wissenschaft Wer Gesundheitsinformationen sucht fragt heutzutage immer oumlfter bdquoDr Googleldquo Doch wie serioumls sind die Inhalte die man im Internet findet Wer sich informieren und selbstbestimmt im Gesundheitsshywesen zurechtfinden will braucht verlaumlssliche wissenschaftlich gepruumlfte Erkenntnisse in verstaumlndlicher Form Die Techniker unshyterstuumltzt deshalb ihre Versicherten und foumlrdert deren Gesundshyheitskompetenz mit evidenzbasierten Informationen zu relevanshyten Themen etwa mit einem Informationspaket zu multiresistenten Keimen (MRE)

Die Erreger treten immer haumlufiger auf zugleich verlieren gaumlngige Antibiotika ihre Wirksamkeit gegen sie Die bislang schaumlrfste Wafshyfe gegen bakterielle Infektionen wird also stumpfer ndash ein Problem das auch die Politik weltweit aufruumlttelt Dabei ist man sich einig dass eine wirksame Infektionspraumlvention nur mit Hilfe der Patienshyten gelingen kann Die Techniker leistet einen Beitrag und klaumlrt mit einem digitalen Informationspaket auf wie Menschen einer Infektion vorbeugen koumlnnen

Katharina Rubin vom WINEG dem wissenschaftlichen Institut der TK bdquoWir haben fuumlr unsere Kunden multimedial aufbereitet was das fuumlr den Einzelnen bedeutet und wie er sich in seinem privaten Umfeld aktiv daran beteiligen kann dass sich MRE nicht weiter ausbreiten ndash auf Reisen in der Kuumlche im Krankenhausldquo Zum Inshyformationspaket gehoumlren auch ein Erklaumlrfilm und ein Online-Test um das eigene MRE-Risiko zu ermitteln Rubin bdquoNicht jede Erkranshykung verlangt ein Antibiotikum Gegen Viren ist es machtlos Der sorgsame Umgang mit Antibiotika hilft Resistenzen zu vermeishydenldquo Auch Patienten die notwendige Antibiotika zu fruumlh absetshyzen oder in geringerer Dosis als verordnet einnehmen tragen zur Resistenzbildung bei

Die Techniker hat auch ihre Vertragspartner in den Blick genomshymen Sie unterstuumltzt die bdquoAktion Saubere Haumlndeldquo die die Haumlndeshydesinfektion in Krankenhaumlusern verbessert und dadurch hilft Klinikinfektionen zu vermeiden Angesichts von jaumlhrlich rund 19 Millionen Krankenhausfaumlllen ein relevanter Faktor Das Informatishyonspaket online wwwtkde Webcode 889772

39

bdquoDie Zukunft aufhalten weil man Angst davor hat ndash das hat noch nie funktioniertldquo

Dr Jens Baas

Techniker unterwegs Von der Zukunft des Gesundheitssystems bis zur Zukunft der Fuumlhrung im Unternehmen ndash Techniker pflegen den Austausch uumlber das Gesundheitssystem hinaus

Pathfinder leading the Future Sieben CEOs sieben prominente Vorshydenker und 800 bdquoYoung Leadersldquo fuumlhshyrender deutscher Unternehmen ndash geshymeinsam widmeten sie sich beim Pathfinder am 1 Mai 2016 einen ganshyzen Tag lang den draumlngendsten Fragen unserer Zeit und machten so den bdquoTag der Arbeitldquo zum bdquoTag des Nachdenshykensldquo Mit dabei Daimler-Chef Dr Dieter Zetsche Deutsche Bank-Vorstand Juumlrshygen Fitsche Joe Kaeser CEO von Sieshymens und TK-Chef Dr Jens Baas

Mit 100 Nachwuchsfuumlhrungskraumlften der Techniker reiste er nach Berlin um gemeinsam zu diskutieren worauf es in Unternehmen von morgen ankommt Das Ziel des Zukunftsgipfels des Hanshydelsblatts jungen Fuumlhrungskraumlften den Anstoszlig zu geben eigene und auch unshy

bequeme Wege zu gehen Im Mittelshypunkt des gemeinsamen Vortrags des TK-Chefs mit dem Informatiker und Kuumlnstler Professor Dr Juumlrgen Schmidshyhuber stand das Thema bdquoResponsibility ndash und wie Big Data die Medizin revolutishyonieren wirdldquo

Z2X ein Wochenende mit Visionaumlren Das Portal Zeit Online lud anlaumlsslich seines Gesundheitssystem kennenzulernen norieren wenn Versicherte etwas fuumlr 20-jaumlhrigen Bestehens im September 500 Im Workshop bdquoApp jetzt gesundldquo den ihre Gesundheit tun und dies mit digitashybdquoTwentysomethingsldquo also 20 - bis 29-Jaumlh- Thomas Heilmann Experte der Technishy len Daten belegen Die Teilnehmer disshyrige nach Berlin zu einem bdquoFestival der ker fuumlr digitale Versorgung leitete ging kutierten teils sehr kontrovers uumlber Visionaumlreldquo ein Die Techniker war als Part- es um den Einsatz von Fitnesstracker- Datensicherheit Vor- und Nachteile des ner dabei um die Ideen der sogenannten daten in der gesetzlichen Krankenversi- Solidarsystems und Bonus-Malus-Pro-Millennials fuumlr ein smartes und innovatives cherung Sollen Krankenkassen hoshy gramme

MEDICA Gesundheitsmarkt von morgen Lebende menschliche Zellstrukturen tropshyfen auf eine Unterlage bilden kleine Kreise und formen sich schlieszliglich zu einer dreishydimensionalen menschlichen Ader die sich sogar verzweigt ndash die Fachmesse MEshyDICA 2016 gab Einblick was sich in nur zwoumllf Monaten im internationalen Geshysundheitsmarkt entwickelt hat Zentrales Thema die Digitalisierung als der Innovashytionstreiber Auf dem Podium des ECON-Forums der Techniker diskutierten

Vertreter aus Politik Medien und Wissenshyschaft die Frage wie sich die Chancen der Digitalisierung auf das deutsche Gesundshyheitssystem uumlbertragen lassen In der Disshykussion waren sich der digitale Vordenker Sascha Lobo und Dr Jens Baas Vorshystandsvorsitzender der Techniker einig dass die breite Nutzung individueller Dashyten kuumlnftig nachgefragt werden wird Desshyhalb muumlsse man aktiv gestalten statt auf die Angebote milliardenschwerer US-Konshyzerne zu warten Die Techniker unterwegs auf der Fachmesse MEDICA

40 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

Ehrenamtlich fuumlr die Techniker

Der Verwaltungsrat ist das houmlchste Entscheidungsgremium der Techniker ndash seine 30 Mitglieder und ihre Stellvertreter leisten als Selbstverwaltung diese verantwortungsvolle und anspruchsshyvolle Aufgabe ehrenamtlich Der Verwaltungsrat setzt sich pashyritaumltisch aus je 15 Versicherten- und 15 Arbeitgebervertretern zusammen Ihre Legitimation erhalten die Selbstverwalter uumlber die alle sechs Jahre stattfindende Sozialwahl

Mit dieser Legitimation treffen die Ehrenamtlichen alle Entshyscheidungen die fuumlr die Techniker von grundsaumltzlicher Bedeushytung sind Auszligerdem entscheidet der Verwaltungsrat uumlber Satzungsleistungen von denen die Versicherten ganz unmitshytelbar profitieren So erleichtert eine im Juli verabschiedete Satzungsleistung zur Kostenuumlbernahme des innovativen Flash Glucose Messsystems insulinpflichtigen Diabetikern den Alltag Per Scanner koumlnnen sie ihren Blutzuckerwert bdquounblutigldquo und schmerzfrei ermitteln Dazu wird ein Sensor ins Unterhautfettshygewebe eingesetzt

Die Verwaltungsraumlte beschlieszligen zudem den Haushalt der Techniker ndash und den kassenindividuellen Zusatzbeitrag Der liegt bei der Techniker fuumlr 2017 mit 10 Prozent unter dem Durchschnitt der gesetzlichen Krankenversicherung

Austausch mit Entscheidungstraumlgern Daruumlber hinaus pflegen die gewaumlhlten Verwaltungsraumlte den Austausch mit Vertretern aus Politik und Gesundheitswesen Die Bundesshywahlbeauftragte fuumlr die Sozialversicherungswahlen Rita Pashywelski bekraumlftigte als Gastrednerin die Relevanz von Selbstshyverwaltung und Sozialwahl Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis (SPD) nahm vor den Ehrenamtlichen unter anderem zum Selbstverwaltungsstaumlrkungsgesetz Stellung Frank Plashyte Praumlsident des Bundesversicherungsamtes stellte dem Verwaltungsrat die Arbeit der Aufsichtsbehoumlrde vor EU-Exshyperte Guumlnter Danner erlaumluterte dem Gremium aktuelle Frashygen des europaumlischen Sozialrechts

Selbstverwaltung bedeutet Selbstgestaltung Die Ehrenamtlichen beziehen auch zu relevanten politischen Fragen Position Den Standpunkt des Gremiums zur Bundestagswahl 2017 finden Sie auf wwwtkde

Uumlbrigens Die Sitzungen des Verwalshytungsrats sind oumlffentlich Zudem informiert der Verwaltungsrat auf wwwtkde (Webcode 139012) in Text Bild und Video uumlber den Inhalt der Sitzungen

41

bdquoWir wollen eine starke Selbstverwaltungldquo

Dieter F Maumlrtens und Dominik Kruchen sind die alternierenden Vorsitzenden des Verwaltungsrats Der Vorsitz wechselt jaumlhrlich zum 1 Januar

Wie arbeitet die Selbstverwaltung der Techniker

Dominik Kruchen Die Rolle des Verwaltungsrats laumlsst sich

durchaus mit der des Aufsichtsrats in Unternehmen vergleichen Selbstverwalter tragen eine enorme Verantwortung mit der Beshysonderheit dass wir diese Aufgabe ehrenamtlich uumlbernehmen Die Selbstverwaltung bestimmt den Kurs der Kasse uumlbt eine Konshytrollfunktion aus und trifft zentrale Entscheidungen ndash dabei ist

sie den Beitragszahlern verpflichtet

Dieter F Maumlrtens Entscheidungen von solcher Tragweite beshynoumltigen ein solides Fundament ndash das leisten bei der Techniker die

Fachausschuumlsse deren Mitglieder sich mit teilweise hochkompleshyxen Sachverhalten auseinandersetzen um die Beschluumlsse des

Gremiums vorzubereiten

Wie beurteilen Sie aktuell die Rolle der Selbstverwaltung im

Gesundheitssystem

Kruchen Die Selbstverwaltung ist eine tragende Saumlule des

deutschen Gesundheitssystems Auch der internationale Vershygleich belegt eindrucksvoll ndash etwa mit Blick auf die Situation in

Suumldeuropa ndash wie krisensicher und stabil dieses etablierte System

ist das eben nicht vollstaumlndig vom Staat abhaumlngig ist

Maumlrtens Obwohl sich diese Errungenschaft permanent beshywaumlhrt gibt es immer wieder Versuche ihre Autonomie und somit

auch die Handlungsfaumlhigkeit dieses Stabilitaumltsfaktors einzushyschraumlnken die Vorstoumlszlige der Politik zum sogenannten Selbstvershywaltungsstaumlrkungsgesetz sind hier nur ein Beispiel Hier gilt es

klare Kante zu zeigen und diese tragende Saumlule entschieden zu

verteidigen

Unikosmos Award Zukunft der Notfallmedizin In den rund 1200 Notaufnahmen in Deutschland zaumlhlt im Alltag oft jede Sekunde Wie diese Einheiten organisiert sind stellt die Weichen fuumlr den Behandlungserfolg Die Absolventin der APOLLON Hochschule der Gesundheitswissenschaft in Bremen Anna Christina Houmlrster widmete ihre Abschlussarbeit der Frage nach Prozessen und Qualitaumltsmanagement in Notaufnahmen Fuumlr ihre Analyse erhielt sie im Rahmen einer Verwaltungsratssitzung den Unikosmos Award 2016 den die Hamburger Presseagentur Public Address und die Techniker fuumlr innovative Konzepte von Nachwuchswissenschaftlern verleihen Perspektivisch stellt die Wissenschaftleshyrin auch die Frage wie das systematische Erfassen von Qualitaumltsfaktoren und der Aufbau eines nationalen Notaufnahmeregisters die Versorgungsqualitaumlt verbessern kann

42 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker Der Verwaltungsrat aktuell Auch 2017 stehen die Mitglieder des Verwaltungsrats zur Wahl Nach der Wahl konstituiert sich das Gremium am 29 September 2017 Hier finden Sie die aktuelle Mitgliederliste und die aktuell vertretenen Listen

Die Mitglieder des aktuellen Verwaltungsrats

Arbeitgebervertreter Dominik Kruchen Duumlsseldorf Alternierender Vorsitzender

Heiner Boumlgemann Bremen Rainer Bruns Nordstrand Uwe Buszligmeier Greven Joachim Feldmann Bremen Helmut Fitzke Woggersin Wilfried Grunau Edewecht-Friedrichsfehn Joumlrg Henschen Bremen Klaus H Kober Rheinmuumlnster Udo Nicolay Moumllln Mirko Knappe Hamburg (seit 01012017) Johannes Seiboldt Nidda Rainer Tietz Bottrop Roland Unzeitig Wettmershagen Bernd Wegner Riegelsberg

Vertretene Organisation ZI HSH Zahntechniker-Innung Hamburg und Schleswig Holstein 15 Sitze

Versichertenvertreter Dieter F Maumlrtens Offenbach Alternierender Vorsitzender

Rosemie Bilz Radebeul Detlef Decho Syke Peter Duchene Groszligrosseln Friedrich Gosewinkel Hamm Karla Hasenauer Suhl Uwe Klemens Muumlnchen Baumlrbel Richling Bremen Annette Stensitzky Troisdorf (seit 15072016) Norbert Schneider Schwerin Harald Schulte Koumlnigswinter Erika Streit Koumlln Johanna Vieweg Dresden Harald Wagner Sipplingen Gerard Wolny Remagen

Vertretene Organisationen TKG TK-Gemeinschaft unabhaumlngige Versichertengemeinshyschaft der Techniker Krankenkasse eV 12 Sitze verdi Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft 1 Sitz IGM Industriegewerkschaft Metall 1 Sitz ACA Katholische-Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Deutschshylands e V Kolpingwerk Deutschland Bundesverband Evanshygelischer Arbeitnehmerorganisationen eV 1 Sitz

43

Sozialwahl gelebte Teilhabe Demokratischer Taktgeber fuumlr den Verwaltungsrat sind die Sozialwahlen deren Ergebnis alle sechs Jahre die Zusammensetzung des houmlchsten Entscheidungsgremiums der Techniker festlegt

Bei der Techniker werden seit jeher die 15 Versichertenvershytreter per Urwahl ermittelt So haben die rund 74 Millionen Mitglieder eine echte Wahl und koumlnnen ihr Recht auf Mitbeshystimmung nutzen Damit die Stimmberechtigten bis zum 31 Mai 2017 ihre Stimmen geltend machen koumlnnen stand 2016 im Zeichen der Vorbereitungen fuumlr die Abstimmung im bdquoSushyperwahljahr 2017ldquo Federfuumlhrend in der Vorbereitung der Wahlausschuss unter Vorsitz des stellvertretenden Vorshystandsvorsitzenden Thomas Ballast Das Gremium ist unter anderem zustaumlndig fuumlr die Zulassung der antretenden Listen aber auch fuumlr die ordnungsgemaumlszlige Ermittlung des Wahlershygebnisses Eine Informationskampagne begleitete die Wahlshyvorbereitungen und ermoumlglichte Versicherten ebenso wie Multiplikatoren sich umfassend uumlber die Wahl zu informieren

Klares Ja zur Teilhabe Sozialwahl bedeutet demokratische Teilhabe nach dem Prinzip bdquoWer Beitraumlge einzahlt soll auch mitbestimmenldquo Im Vorfeld ermittelte die Techniker im Rahshymen einer Studie wie die Menschen in Deutschland zur Sozishyalwahl stehen Das klare Ergebnis der repraumlsentativen Forshysa-Umfrage Das Prinzip der ehrenamtlichen Selbstverwaltung und die Teilhabemoumlglichkeit durch die Sozialwahl stehen hoch im Kurs 68 Prozent der Befragten sprachen sich klar fuumlr die Sozialwahl aus Und Selbst 58 Prozent der Privatversicherten haumltten gerne diese Mitsprachemoumlglichkeit

Zudem halten 73 Prozent der Menschen in Deutschland die Verwaltungsraumlte fuumlr wichtig und befuumlrworten dass Versishycherte durch sie an Entscheidungen beteiligt werden Besonshyders hoch ist die Fuumlrsprache unter den Juumlngeren zwischen 18 und 39 Jahren Vier von fuumlnf sprachen sich hier fuumlr das Prinshyzip bdquoVersicherte fuumlr Versicherteldquo aus

55 der Menschen in Deutschland sind politisch stark

oder sehr stark interessiert

44 Geschaumlftsbericht 2016 Die Finanzen ndash

Die Finanzen Der Bereich Finanzen informiert uumlber Vermoumlgensshyrechnung Vermoumlgen Einnahmen und Ausgaben der Techniker Krankenkasse uumlber die Versicherten- und Mitgliederentwicklung sowie die Finanzen der Pflegeversicherung

45

Der Jahresruumlckblick in Zahlen Das Geschaumlftsjahr 2016 war erneut von einer guten wirtschaftlichen Konjunkshytur gepraumlgt die viel Geld in die Kassen der Sozialversicherungen gespuumllt hat Auszligerdem verzeichnet das System der gesetzlichen Krankenversicherungen weiterhin Zuwaumlchse an Versicherten Dem gegenuumlber stehen staumlndig steishygende Ausgaben im Gesundheitswesen und Verzerrungen des Wettbewerbs der Kassen untereinander So reichten auch im Haushaltsjahr 2016 die Zuweishysungen aus dem Gesundheitsfonds an die Techniker nicht aus um die Ausgashyben fuumlr die Versorgung der Versichershyten zu decken

Dennoch lag der kassenindividuelle Zushysatzbeitrag der Techniker mit 10 Proshyzent auch 2016 unter dem amtlichen Durchschnitt

Ausgaben der Krankenversicheshyrung Das Haushaltsjahr 2016 schlieszligt die Techniker mit einem Plus von etwa 22 Millionen Euro ab Zu dem ausgeglishychenen Haushalt tragen vor allem die schlanken Prozesse und die effektive Verwaltung bei Die wirtschaftliche Kulshytur im Unternehmen ist dafuumlr verantshywortlich dass der Fehlbetrag der Zushyweisungen aus dem Gesundheitsfonds aufgefangen werden konnte Die Vershywaltungskosten von 136 Euro je Versishycherten lagen somit auch deutlich unter den durchschnittlichen Verwaltungskosshyten in der gesetzlichen Krankenversicheshyrung (153 Euro)

Die Leistungsausgaben stiegen um 31 Prozent und damit etwas moderater als im Vorjahr Auffaumlllig ist dass die Ausgaben fuumlr Arzneimittel auf einem hohen Niveau noch einmal mit 39 Prozent zunehmen und auf 4 Milliarden Euro ansteigen Den groumlszligten Ausgashybenblock verzeichnet die Techniker bei den Kosten fuumlr die Krankenhausbehandlung Erstmals uumlbersteigt dieshyser Wert mit einem Zuwachs von 38 Prozent die Sieben-Milliarden-Euro-Marke Fuumlr aumlrztliche Behandshylungen wurden 46 Milliarden Euro ausgegeben was einen Anstieg von 29 Prozent bedeutet

Ausgaben der Pflegeversicherung Die Leistungsshyausgaben fuumlr die pflegebeduumlrftigen Versicherten beliefen sich auf rund 13 Milliarden Euro Mit 3 Milshyliarden Euro flieszligt der Groszligteil der Einnahmen der Pflegeversicherung an den Ausgleichsfonds Mit ihm werden andere Pflegekassen unterstuumltzt deren Ausgaben nicht ausreichend durch Einnahmen geshydeckt sind

Abnahmen Der Verwaltungsrat hat die Jahresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse und die Jahshyresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse Pflegeversicherung abgenommen und dem Vorstand dafuumlr Entlastung erteilt

Juli 2017

Dieter F Maumlrtens

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

Dominik Kruchen

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

46 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Vermoumlgensrechnung

Aktiva in Tsd Euro 2015 2016

A Langfristiges Vermoumlgen

I Verwaltungsvermoumlgen 294474 275331

II Mittel der Ruumlckstellungen 2034183 2429274

III Andere Geldanlagen 3077456 3612688

B Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 904561 937768

II Wertpapiere 1923105 1575117

III Kassenbestand und Giroguthaben 23552 15055

C Rechnungsabgrenzungsposten 7356 9010

D Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

Passiva in Tsd Euro 2015 2016

A Netto-Reinvermoumlgen 3076733 3098587

B Ruumlckstellungen 2034183 2429 274

C Verpfl ichtungen 3137799 3310071

D Rechnungsabgrenzungsposten 15972 16309

E Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

In dieser und in den folgenden Tabellen sind Rundungsdifferenzen moumlglich

47

Vermoumlgen

2015 2016

Netto-Reinvermoumlgen in Tsd Euro 3076733 3098587

je Versicherten in Euro 32980 32087

zum Vorjahr je Versicherten - 118 - 27

Davon

Betriebsmittel 1755959 1705756

je Versicherten in Euro 18822 17664

zum Vorjahr je Versicherten - 190 - 62

Ruumlcklagen 946300 1037500

je Versicherten in Euro 10144 10744

zum Vorjahr je Versicherten + 17 + 59

Verwaltungsvermoumlgen inkl Investitionsruumlcklage

374474 355331

je Versicherten in Euro 4014 3680

zum Vorjahr je Versicherten - 42 - 83

Erfolgsrechnung

in Tsd Euro 2015 2016

1 Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds 21313911 22724351

2 Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz 1287826 1709675

3 Erstattungen 42285 51670

4 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 58445 60767

5 Leistungsaufwand 21656712 23109954

6 Verwaltungskosten 1233733 1309365

7 Zinsergebnis 20949 17024

8 Sonstige Einnahmen 8043 7577

9 Sonstige Ausgaben 98417 129891

10 Jahresfehlbetrag (-)Jahresuumlberschuss - 257403 21854

48 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Einnahmen im Detail 2015 2016

Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 22745586 24594001

je Versicherten in Euro 243813 254678

zum Vorjahr je Versicherten + 28 + 45

Davon

Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds

absolut in Tsd Euro 21313911 22724351

je Versicherten in Euro 228467 235317

zum Vorjahr je Versicherten - 29 + 30

Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz absolut in Tsd Euro 1287826 1709675

je Versicherten in Euro 13804 17704

zum Vorjahr je Versicherten ndash + 283

Sonstige Einnahmen absolut in Tsd Euro 143849 159976

je Versicherten in Euro 1542 1657

zum Vorjahr je Versicherten - 154 + 74

Ausgaben im Detail 2015 2016

24572147 Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 23002989

je Versicherten in Euro 246572 254452

zum Vorjahr je Versicherten + 15 + 32

Davon

Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 21656712 23109954

je Versicherten in Euro 232142 239310

zum Vorjahr je Versicherten + 41 + 31

Davon

Aumlrztliche Behandlung absolut in Tsd Euro 4324921 4608482

je Versicherten in Euro 46359 47722

zum Vorjahr je Versicherten + 38 + 29

Zahnaumlrztliche Behandlung ohne Zahnersatz

absolut in Tsd Euro 1450491 1516045

je Versicherten in Euro 15548 15699

zum Vorjahr je Versicherten + 23 + 10

49

Ausgaben im Detail 2015 2016

Zahnersatz absolut in Tsd Euro 361938 363907

je Versicherten in Euro 3880 3768

zum Vorjahr je Versicherten + 18 - 29

Arzneimittel absolut in Tsd Euro 3708728 3988102

je Versicherten in Euro 39754 41298

zum Vorjahr je Versicherten + 54 + 39

Hilfsmittel absolut in Tsd Euro 762963 796889

je Versicherten in Euro 8178 8252

zum Vorjahr je Versicherten + 32 + 09

Heilmittel absolut in Tsd Euro 711308 777475

je Versicherten in Euro 7625 8051

zum Vorjahr je Versicherten + 88 + 56

Krankenhausbehandlung absolut in Tsd Euro 6520595 7003332

je Versicherten in Euro 69895 72522

zum Vorjahr je Versicherten + 25 + 38

Krankengeld absolut in Tsd Euro 1474940 1561341

je Versicherten in Euro 15810 16168

zum Vorjahr je Versicherten + 53 + 23

Fahrkosten absolut in Tsd Euro 374939 410294

je Versicherten in Euro 4019 4249

zum Vorjahr je Versicherten + 96 + 57

Vorsorge- und Rehabilitationsleistungen

absolut in Tsd Euro 306972 317177

je Versicherten in Euro 3290 3284

zum Vorjahr je Versicherten + 51 - 02

Schutzimpfung absolut in Tsd Euro 205930 220120

je Versicherten in Euro 2207 2279

zum Vorjahr je Versicherten + 138 + 33

Fruumlherkennungsmaszlignahmen absolut in Tsd Euro 324596 328676

je Versicherten in Euro 3479 3404

zum Vorjahr je Versicherten + 47 - 22

50 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Ausgaben im Detail 2015 2016

Schwangerscha und Mutterscha

ohne stat Entbindung absolut in Tsd Euro 243622 265110

je Versicherten in Euro 2611 2745

zum Vorjahr je Versicherten + 21 + 51

Behandlungspflege und haumlusliche Krankenpflege

absolut in Tsd Euro 364213 413436

je Versicherten in Euro 3904 4281

zum Vorjahr je Versicherten + 151 + 97

Dialyse absolut in Tsd Euro 136648 143130

je Versicherten in Euro 1465 1482

zum Vorjahr je Versicherten + 64 + 12

Sonstige Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 383907 396438

je Versicherten in Euro 4115 4105

zum Vorjahr je Versicherten + 20 - 02

Praumlvention absolut in Tsd Euro 744643 756656

je Versicherten in Euro 7982 7835

zum Vorjahr je Versicherten + 23 - 18

Verwaltungsausgaben absolut in Tsd Euro 1233733 1309365

je Versicherten in Euro 13225 13559

zum Vorjahr je Versicherten + 99 + 25

Sonstige Ausgaben absolut in Tsd Euro 112545 152828

je Versicherten in Euro 1206 1583

zum Vorjahr je Versicherten - 372 + 312

51

Pflegeversicherung

Vermoumlgensrechnung 2015 2016

Aktiva in Tsd Euro

A Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 102500 110008

II Kurzfristige Geldanlagen 396000 415005

III Kassenbestand und Giroguthaben 286 828

B Rechnungsabgrenzungsposten 25137 37673

523924 563513

Passiva in Tsd Euro

A Reinvermoumlgen 244790 272895

B Verpfl ichtungen 279134 290618

523924 563513

Erfolgsrechnung 2015 2016

in Tsd Euro

1 Beitraumlge 4187123 4471718

2 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 5310 3553

3 Leistungsaufwand der Pfl egeversicherung 1199331 1339563

4 Zahlungen an den Ausgleichsfonds 2826011 2972471

5 Verwaltungskosten 120294 134589

6 Zinsergebnis 108 - 436

7 Sonstige Einnahmen 1 0

8 Sonstige Ausgaben 98 107

9 Jahresuumlberschuss 46807 28105

52 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Leistungsausgaben Pflegeversicherung

Leistungsausgaben in Tsd Euro 2015 2016

Pfl egesachleistung 172597 189955

Pflegegeld 351752 384789

Leistungen fuumlr Pfl egepersonen 63020 68594

Stationaumlre Leistungen 380641 410093

Uumlbrige Leistungen 231321 286132

Leistungsausgaben insgesamt 1199331 1339563

53

Mitglieder- und Versichertenentwicklung

Stichtag Jahresdurchschnitt

01012016 01012017 2015 2016

Mitglieder 7044467 7342157 6874547 7205987

zum Vorjahr +48 +42 +56 +48

Familienangehoumlrige 2433683 2454518 2454552 2450915

Versicherte insgesamt 9478150 9796675 9329099 9656902

zum Vorjahr +35 +34 +46 +35

54 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Der Geschaumlftsbericht der Techniker ndash auch digital

Unter wwwtkdegeschaeftsbericht finden Sie die digitale Ausgabe des TK-Geschaumlftsberichts

Der Geschaumlftsbericht 2016 steht Ihnen auch als PDF zum Download unter wwwpressetkde zur Verfuumlgung

Zu Artikeln die mit diesem Symbol gekennzeichnet sind finden Sie ausfuumlhrliche Videos im digitalen Geschaumlftsbericht

Impressum ndash Verantwortlich fuumlr den Inhalt Techniker Krankenkasse Bramfelder Straszlige 140 22305 Hamburg Telefon 040-69 09-17 83 Internet wwwpressetkde E-Mail pressestelletkde Twitter wwwtwittercomtk_presse

Verantwortlich Prof Dr Volker Moumlws Redaktion Kerstin Grieszligmeier Inga Laboga Texte Kerstin Grieszligmeier Hermann Baumlrenfaumlnger Gabriele Baron Nicole Battenfeld Daniel Burgstaler Dennis Chytrek Jacqueline Dauster Philip Giewer Michaela Hombrecher Inga Laboga Katharina Lemke Natalie Quadbeck Heike Schmedemann Silvia Wirth

Konzept und Gestaltung Christina Bartheidel Produktion Tanja Klopsch Litho Hirte GmbH amp Co KG Hamburg Druck Eversfrank Berlin GmbH Berlin Bilder Andreas Friese Jan Pauls Jan Haas Getty Images

copy Alle Rechte vorbehalten Nachdruck und sonstige Formen der Vervielfaumlltigung ndash auch auszugsweise ndash nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung

Mehr Informationen gibt es online Die digitale Ausgabe des TK-Geschauml sberichts fi nden Sie unter wwwtkdegeschae sbericht

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2010

02

720

17

  • Geschaumlftsbericht 2016
    • Vorwort
      • Dr Jens Baas im Gespraumlch mit13Martina Koederitz
      • Auf das Wesentliche reduziert
      • Interview bdquoDie Technikerldquo schaumlrft13ihren Markenauftritt
      • Kampagne Weil die beste Technik13menschlich ist
      • Position beziehen
      • Digitalisierung Nicht ob sondern wie
      • Interview Digitalisierung aktiv gestalten
      • Die Vermessung der Gesundheitswelt
        • Inhalt
        • 1 Die Techniker
        • 2 Die Technik
          • Thomas Ballast im Gespraumlch mit xbird
          • SmartHealth
          • Smart vernetzt
          • Digitale Versorgung
          • Service digital
          • Interviews Agiles Arbeiten amp Pflege
          • Innovationsfonds neue Wege in der Versorgung
            • 3 Wir Techniker
              • Techniker vernetzenTechniker
              • (Fuumlr) Techniker von morgen
              • Wissenschaft fuumlr Techniker
              • Techniker unterwegs
              • Ehrenamtlich fuumlr die Techniker
              • Interview bdquoStarke Selbstverwaltungldquo
              • Verwaltungsrat konkret
              • Sozialwahl gelebte Teilhabe
                • 4 Die Finanzen
                  • Jahresruumlckblick in Zahlen
                  • Vermoumlgensrechnung
                  • Vermoumlgen
                  • Einnahmen amp Ausgaben
                  • Pflegeversicherung
                  • Leistungsausgaben Pflegeversicherung
                  • Mitglieder- und Versichertenentwicklung
                    • Impressum

39

bdquoDie Zukunft aufhalten weil man Angst davor hat ndash das hat noch nie funktioniertldquo

Dr Jens Baas

Techniker unterwegs Von der Zukunft des Gesundheitssystems bis zur Zukunft der Fuumlhrung im Unternehmen ndash Techniker pflegen den Austausch uumlber das Gesundheitssystem hinaus

Pathfinder leading the Future Sieben CEOs sieben prominente Vorshydenker und 800 bdquoYoung Leadersldquo fuumlhshyrender deutscher Unternehmen ndash geshymeinsam widmeten sie sich beim Pathfinder am 1 Mai 2016 einen ganshyzen Tag lang den draumlngendsten Fragen unserer Zeit und machten so den bdquoTag der Arbeitldquo zum bdquoTag des Nachdenshykensldquo Mit dabei Daimler-Chef Dr Dieter Zetsche Deutsche Bank-Vorstand Juumlrshygen Fitsche Joe Kaeser CEO von Sieshymens und TK-Chef Dr Jens Baas

Mit 100 Nachwuchsfuumlhrungskraumlften der Techniker reiste er nach Berlin um gemeinsam zu diskutieren worauf es in Unternehmen von morgen ankommt Das Ziel des Zukunftsgipfels des Hanshydelsblatts jungen Fuumlhrungskraumlften den Anstoszlig zu geben eigene und auch unshy

bequeme Wege zu gehen Im Mittelshypunkt des gemeinsamen Vortrags des TK-Chefs mit dem Informatiker und Kuumlnstler Professor Dr Juumlrgen Schmidshyhuber stand das Thema bdquoResponsibility ndash und wie Big Data die Medizin revolutishyonieren wirdldquo

Z2X ein Wochenende mit Visionaumlren Das Portal Zeit Online lud anlaumlsslich seines Gesundheitssystem kennenzulernen norieren wenn Versicherte etwas fuumlr 20-jaumlhrigen Bestehens im September 500 Im Workshop bdquoApp jetzt gesundldquo den ihre Gesundheit tun und dies mit digitashybdquoTwentysomethingsldquo also 20 - bis 29-Jaumlh- Thomas Heilmann Experte der Technishy len Daten belegen Die Teilnehmer disshyrige nach Berlin zu einem bdquoFestival der ker fuumlr digitale Versorgung leitete ging kutierten teils sehr kontrovers uumlber Visionaumlreldquo ein Die Techniker war als Part- es um den Einsatz von Fitnesstracker- Datensicherheit Vor- und Nachteile des ner dabei um die Ideen der sogenannten daten in der gesetzlichen Krankenversi- Solidarsystems und Bonus-Malus-Pro-Millennials fuumlr ein smartes und innovatives cherung Sollen Krankenkassen hoshy gramme

MEDICA Gesundheitsmarkt von morgen Lebende menschliche Zellstrukturen tropshyfen auf eine Unterlage bilden kleine Kreise und formen sich schlieszliglich zu einer dreishydimensionalen menschlichen Ader die sich sogar verzweigt ndash die Fachmesse MEshyDICA 2016 gab Einblick was sich in nur zwoumllf Monaten im internationalen Geshysundheitsmarkt entwickelt hat Zentrales Thema die Digitalisierung als der Innovashytionstreiber Auf dem Podium des ECON-Forums der Techniker diskutierten

Vertreter aus Politik Medien und Wissenshyschaft die Frage wie sich die Chancen der Digitalisierung auf das deutsche Gesundshyheitssystem uumlbertragen lassen In der Disshykussion waren sich der digitale Vordenker Sascha Lobo und Dr Jens Baas Vorshystandsvorsitzender der Techniker einig dass die breite Nutzung individueller Dashyten kuumlnftig nachgefragt werden wird Desshyhalb muumlsse man aktiv gestalten statt auf die Angebote milliardenschwerer US-Konshyzerne zu warten Die Techniker unterwegs auf der Fachmesse MEDICA

40 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

Ehrenamtlich fuumlr die Techniker

Der Verwaltungsrat ist das houmlchste Entscheidungsgremium der Techniker ndash seine 30 Mitglieder und ihre Stellvertreter leisten als Selbstverwaltung diese verantwortungsvolle und anspruchsshyvolle Aufgabe ehrenamtlich Der Verwaltungsrat setzt sich pashyritaumltisch aus je 15 Versicherten- und 15 Arbeitgebervertretern zusammen Ihre Legitimation erhalten die Selbstverwalter uumlber die alle sechs Jahre stattfindende Sozialwahl

Mit dieser Legitimation treffen die Ehrenamtlichen alle Entshyscheidungen die fuumlr die Techniker von grundsaumltzlicher Bedeushytung sind Auszligerdem entscheidet der Verwaltungsrat uumlber Satzungsleistungen von denen die Versicherten ganz unmitshytelbar profitieren So erleichtert eine im Juli verabschiedete Satzungsleistung zur Kostenuumlbernahme des innovativen Flash Glucose Messsystems insulinpflichtigen Diabetikern den Alltag Per Scanner koumlnnen sie ihren Blutzuckerwert bdquounblutigldquo und schmerzfrei ermitteln Dazu wird ein Sensor ins Unterhautfettshygewebe eingesetzt

Die Verwaltungsraumlte beschlieszligen zudem den Haushalt der Techniker ndash und den kassenindividuellen Zusatzbeitrag Der liegt bei der Techniker fuumlr 2017 mit 10 Prozent unter dem Durchschnitt der gesetzlichen Krankenversicherung

Austausch mit Entscheidungstraumlgern Daruumlber hinaus pflegen die gewaumlhlten Verwaltungsraumlte den Austausch mit Vertretern aus Politik und Gesundheitswesen Die Bundesshywahlbeauftragte fuumlr die Sozialversicherungswahlen Rita Pashywelski bekraumlftigte als Gastrednerin die Relevanz von Selbstshyverwaltung und Sozialwahl Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis (SPD) nahm vor den Ehrenamtlichen unter anderem zum Selbstverwaltungsstaumlrkungsgesetz Stellung Frank Plashyte Praumlsident des Bundesversicherungsamtes stellte dem Verwaltungsrat die Arbeit der Aufsichtsbehoumlrde vor EU-Exshyperte Guumlnter Danner erlaumluterte dem Gremium aktuelle Frashygen des europaumlischen Sozialrechts

Selbstverwaltung bedeutet Selbstgestaltung Die Ehrenamtlichen beziehen auch zu relevanten politischen Fragen Position Den Standpunkt des Gremiums zur Bundestagswahl 2017 finden Sie auf wwwtkde

Uumlbrigens Die Sitzungen des Verwalshytungsrats sind oumlffentlich Zudem informiert der Verwaltungsrat auf wwwtkde (Webcode 139012) in Text Bild und Video uumlber den Inhalt der Sitzungen

41

bdquoWir wollen eine starke Selbstverwaltungldquo

Dieter F Maumlrtens und Dominik Kruchen sind die alternierenden Vorsitzenden des Verwaltungsrats Der Vorsitz wechselt jaumlhrlich zum 1 Januar

Wie arbeitet die Selbstverwaltung der Techniker

Dominik Kruchen Die Rolle des Verwaltungsrats laumlsst sich

durchaus mit der des Aufsichtsrats in Unternehmen vergleichen Selbstverwalter tragen eine enorme Verantwortung mit der Beshysonderheit dass wir diese Aufgabe ehrenamtlich uumlbernehmen Die Selbstverwaltung bestimmt den Kurs der Kasse uumlbt eine Konshytrollfunktion aus und trifft zentrale Entscheidungen ndash dabei ist

sie den Beitragszahlern verpflichtet

Dieter F Maumlrtens Entscheidungen von solcher Tragweite beshynoumltigen ein solides Fundament ndash das leisten bei der Techniker die

Fachausschuumlsse deren Mitglieder sich mit teilweise hochkompleshyxen Sachverhalten auseinandersetzen um die Beschluumlsse des

Gremiums vorzubereiten

Wie beurteilen Sie aktuell die Rolle der Selbstverwaltung im

Gesundheitssystem

Kruchen Die Selbstverwaltung ist eine tragende Saumlule des

deutschen Gesundheitssystems Auch der internationale Vershygleich belegt eindrucksvoll ndash etwa mit Blick auf die Situation in

Suumldeuropa ndash wie krisensicher und stabil dieses etablierte System

ist das eben nicht vollstaumlndig vom Staat abhaumlngig ist

Maumlrtens Obwohl sich diese Errungenschaft permanent beshywaumlhrt gibt es immer wieder Versuche ihre Autonomie und somit

auch die Handlungsfaumlhigkeit dieses Stabilitaumltsfaktors einzushyschraumlnken die Vorstoumlszlige der Politik zum sogenannten Selbstvershywaltungsstaumlrkungsgesetz sind hier nur ein Beispiel Hier gilt es

klare Kante zu zeigen und diese tragende Saumlule entschieden zu

verteidigen

Unikosmos Award Zukunft der Notfallmedizin In den rund 1200 Notaufnahmen in Deutschland zaumlhlt im Alltag oft jede Sekunde Wie diese Einheiten organisiert sind stellt die Weichen fuumlr den Behandlungserfolg Die Absolventin der APOLLON Hochschule der Gesundheitswissenschaft in Bremen Anna Christina Houmlrster widmete ihre Abschlussarbeit der Frage nach Prozessen und Qualitaumltsmanagement in Notaufnahmen Fuumlr ihre Analyse erhielt sie im Rahmen einer Verwaltungsratssitzung den Unikosmos Award 2016 den die Hamburger Presseagentur Public Address und die Techniker fuumlr innovative Konzepte von Nachwuchswissenschaftlern verleihen Perspektivisch stellt die Wissenschaftleshyrin auch die Frage wie das systematische Erfassen von Qualitaumltsfaktoren und der Aufbau eines nationalen Notaufnahmeregisters die Versorgungsqualitaumlt verbessern kann

42 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker Der Verwaltungsrat aktuell Auch 2017 stehen die Mitglieder des Verwaltungsrats zur Wahl Nach der Wahl konstituiert sich das Gremium am 29 September 2017 Hier finden Sie die aktuelle Mitgliederliste und die aktuell vertretenen Listen

Die Mitglieder des aktuellen Verwaltungsrats

Arbeitgebervertreter Dominik Kruchen Duumlsseldorf Alternierender Vorsitzender

Heiner Boumlgemann Bremen Rainer Bruns Nordstrand Uwe Buszligmeier Greven Joachim Feldmann Bremen Helmut Fitzke Woggersin Wilfried Grunau Edewecht-Friedrichsfehn Joumlrg Henschen Bremen Klaus H Kober Rheinmuumlnster Udo Nicolay Moumllln Mirko Knappe Hamburg (seit 01012017) Johannes Seiboldt Nidda Rainer Tietz Bottrop Roland Unzeitig Wettmershagen Bernd Wegner Riegelsberg

Vertretene Organisation ZI HSH Zahntechniker-Innung Hamburg und Schleswig Holstein 15 Sitze

Versichertenvertreter Dieter F Maumlrtens Offenbach Alternierender Vorsitzender

Rosemie Bilz Radebeul Detlef Decho Syke Peter Duchene Groszligrosseln Friedrich Gosewinkel Hamm Karla Hasenauer Suhl Uwe Klemens Muumlnchen Baumlrbel Richling Bremen Annette Stensitzky Troisdorf (seit 15072016) Norbert Schneider Schwerin Harald Schulte Koumlnigswinter Erika Streit Koumlln Johanna Vieweg Dresden Harald Wagner Sipplingen Gerard Wolny Remagen

Vertretene Organisationen TKG TK-Gemeinschaft unabhaumlngige Versichertengemeinshyschaft der Techniker Krankenkasse eV 12 Sitze verdi Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft 1 Sitz IGM Industriegewerkschaft Metall 1 Sitz ACA Katholische-Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Deutschshylands e V Kolpingwerk Deutschland Bundesverband Evanshygelischer Arbeitnehmerorganisationen eV 1 Sitz

43

Sozialwahl gelebte Teilhabe Demokratischer Taktgeber fuumlr den Verwaltungsrat sind die Sozialwahlen deren Ergebnis alle sechs Jahre die Zusammensetzung des houmlchsten Entscheidungsgremiums der Techniker festlegt

Bei der Techniker werden seit jeher die 15 Versichertenvershytreter per Urwahl ermittelt So haben die rund 74 Millionen Mitglieder eine echte Wahl und koumlnnen ihr Recht auf Mitbeshystimmung nutzen Damit die Stimmberechtigten bis zum 31 Mai 2017 ihre Stimmen geltend machen koumlnnen stand 2016 im Zeichen der Vorbereitungen fuumlr die Abstimmung im bdquoSushyperwahljahr 2017ldquo Federfuumlhrend in der Vorbereitung der Wahlausschuss unter Vorsitz des stellvertretenden Vorshystandsvorsitzenden Thomas Ballast Das Gremium ist unter anderem zustaumlndig fuumlr die Zulassung der antretenden Listen aber auch fuumlr die ordnungsgemaumlszlige Ermittlung des Wahlershygebnisses Eine Informationskampagne begleitete die Wahlshyvorbereitungen und ermoumlglichte Versicherten ebenso wie Multiplikatoren sich umfassend uumlber die Wahl zu informieren

Klares Ja zur Teilhabe Sozialwahl bedeutet demokratische Teilhabe nach dem Prinzip bdquoWer Beitraumlge einzahlt soll auch mitbestimmenldquo Im Vorfeld ermittelte die Techniker im Rahshymen einer Studie wie die Menschen in Deutschland zur Sozishyalwahl stehen Das klare Ergebnis der repraumlsentativen Forshysa-Umfrage Das Prinzip der ehrenamtlichen Selbstverwaltung und die Teilhabemoumlglichkeit durch die Sozialwahl stehen hoch im Kurs 68 Prozent der Befragten sprachen sich klar fuumlr die Sozialwahl aus Und Selbst 58 Prozent der Privatversicherten haumltten gerne diese Mitsprachemoumlglichkeit

Zudem halten 73 Prozent der Menschen in Deutschland die Verwaltungsraumlte fuumlr wichtig und befuumlrworten dass Versishycherte durch sie an Entscheidungen beteiligt werden Besonshyders hoch ist die Fuumlrsprache unter den Juumlngeren zwischen 18 und 39 Jahren Vier von fuumlnf sprachen sich hier fuumlr das Prinshyzip bdquoVersicherte fuumlr Versicherteldquo aus

55 der Menschen in Deutschland sind politisch stark

oder sehr stark interessiert

44 Geschaumlftsbericht 2016 Die Finanzen ndash

Die Finanzen Der Bereich Finanzen informiert uumlber Vermoumlgensshyrechnung Vermoumlgen Einnahmen und Ausgaben der Techniker Krankenkasse uumlber die Versicherten- und Mitgliederentwicklung sowie die Finanzen der Pflegeversicherung

45

Der Jahresruumlckblick in Zahlen Das Geschaumlftsjahr 2016 war erneut von einer guten wirtschaftlichen Konjunkshytur gepraumlgt die viel Geld in die Kassen der Sozialversicherungen gespuumllt hat Auszligerdem verzeichnet das System der gesetzlichen Krankenversicherungen weiterhin Zuwaumlchse an Versicherten Dem gegenuumlber stehen staumlndig steishygende Ausgaben im Gesundheitswesen und Verzerrungen des Wettbewerbs der Kassen untereinander So reichten auch im Haushaltsjahr 2016 die Zuweishysungen aus dem Gesundheitsfonds an die Techniker nicht aus um die Ausgashyben fuumlr die Versorgung der Versichershyten zu decken

Dennoch lag der kassenindividuelle Zushysatzbeitrag der Techniker mit 10 Proshyzent auch 2016 unter dem amtlichen Durchschnitt

Ausgaben der Krankenversicheshyrung Das Haushaltsjahr 2016 schlieszligt die Techniker mit einem Plus von etwa 22 Millionen Euro ab Zu dem ausgeglishychenen Haushalt tragen vor allem die schlanken Prozesse und die effektive Verwaltung bei Die wirtschaftliche Kulshytur im Unternehmen ist dafuumlr verantshywortlich dass der Fehlbetrag der Zushyweisungen aus dem Gesundheitsfonds aufgefangen werden konnte Die Vershywaltungskosten von 136 Euro je Versishycherten lagen somit auch deutlich unter den durchschnittlichen Verwaltungskosshyten in der gesetzlichen Krankenversicheshyrung (153 Euro)

Die Leistungsausgaben stiegen um 31 Prozent und damit etwas moderater als im Vorjahr Auffaumlllig ist dass die Ausgaben fuumlr Arzneimittel auf einem hohen Niveau noch einmal mit 39 Prozent zunehmen und auf 4 Milliarden Euro ansteigen Den groumlszligten Ausgashybenblock verzeichnet die Techniker bei den Kosten fuumlr die Krankenhausbehandlung Erstmals uumlbersteigt dieshyser Wert mit einem Zuwachs von 38 Prozent die Sieben-Milliarden-Euro-Marke Fuumlr aumlrztliche Behandshylungen wurden 46 Milliarden Euro ausgegeben was einen Anstieg von 29 Prozent bedeutet

Ausgaben der Pflegeversicherung Die Leistungsshyausgaben fuumlr die pflegebeduumlrftigen Versicherten beliefen sich auf rund 13 Milliarden Euro Mit 3 Milshyliarden Euro flieszligt der Groszligteil der Einnahmen der Pflegeversicherung an den Ausgleichsfonds Mit ihm werden andere Pflegekassen unterstuumltzt deren Ausgaben nicht ausreichend durch Einnahmen geshydeckt sind

Abnahmen Der Verwaltungsrat hat die Jahresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse und die Jahshyresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse Pflegeversicherung abgenommen und dem Vorstand dafuumlr Entlastung erteilt

Juli 2017

Dieter F Maumlrtens

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

Dominik Kruchen

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

46 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Vermoumlgensrechnung

Aktiva in Tsd Euro 2015 2016

A Langfristiges Vermoumlgen

I Verwaltungsvermoumlgen 294474 275331

II Mittel der Ruumlckstellungen 2034183 2429274

III Andere Geldanlagen 3077456 3612688

B Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 904561 937768

II Wertpapiere 1923105 1575117

III Kassenbestand und Giroguthaben 23552 15055

C Rechnungsabgrenzungsposten 7356 9010

D Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

Passiva in Tsd Euro 2015 2016

A Netto-Reinvermoumlgen 3076733 3098587

B Ruumlckstellungen 2034183 2429 274

C Verpfl ichtungen 3137799 3310071

D Rechnungsabgrenzungsposten 15972 16309

E Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

In dieser und in den folgenden Tabellen sind Rundungsdifferenzen moumlglich

47

Vermoumlgen

2015 2016

Netto-Reinvermoumlgen in Tsd Euro 3076733 3098587

je Versicherten in Euro 32980 32087

zum Vorjahr je Versicherten - 118 - 27

Davon

Betriebsmittel 1755959 1705756

je Versicherten in Euro 18822 17664

zum Vorjahr je Versicherten - 190 - 62

Ruumlcklagen 946300 1037500

je Versicherten in Euro 10144 10744

zum Vorjahr je Versicherten + 17 + 59

Verwaltungsvermoumlgen inkl Investitionsruumlcklage

374474 355331

je Versicherten in Euro 4014 3680

zum Vorjahr je Versicherten - 42 - 83

Erfolgsrechnung

in Tsd Euro 2015 2016

1 Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds 21313911 22724351

2 Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz 1287826 1709675

3 Erstattungen 42285 51670

4 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 58445 60767

5 Leistungsaufwand 21656712 23109954

6 Verwaltungskosten 1233733 1309365

7 Zinsergebnis 20949 17024

8 Sonstige Einnahmen 8043 7577

9 Sonstige Ausgaben 98417 129891

10 Jahresfehlbetrag (-)Jahresuumlberschuss - 257403 21854

48 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Einnahmen im Detail 2015 2016

Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 22745586 24594001

je Versicherten in Euro 243813 254678

zum Vorjahr je Versicherten + 28 + 45

Davon

Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds

absolut in Tsd Euro 21313911 22724351

je Versicherten in Euro 228467 235317

zum Vorjahr je Versicherten - 29 + 30

Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz absolut in Tsd Euro 1287826 1709675

je Versicherten in Euro 13804 17704

zum Vorjahr je Versicherten ndash + 283

Sonstige Einnahmen absolut in Tsd Euro 143849 159976

je Versicherten in Euro 1542 1657

zum Vorjahr je Versicherten - 154 + 74

Ausgaben im Detail 2015 2016

24572147 Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 23002989

je Versicherten in Euro 246572 254452

zum Vorjahr je Versicherten + 15 + 32

Davon

Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 21656712 23109954

je Versicherten in Euro 232142 239310

zum Vorjahr je Versicherten + 41 + 31

Davon

Aumlrztliche Behandlung absolut in Tsd Euro 4324921 4608482

je Versicherten in Euro 46359 47722

zum Vorjahr je Versicherten + 38 + 29

Zahnaumlrztliche Behandlung ohne Zahnersatz

absolut in Tsd Euro 1450491 1516045

je Versicherten in Euro 15548 15699

zum Vorjahr je Versicherten + 23 + 10

49

Ausgaben im Detail 2015 2016

Zahnersatz absolut in Tsd Euro 361938 363907

je Versicherten in Euro 3880 3768

zum Vorjahr je Versicherten + 18 - 29

Arzneimittel absolut in Tsd Euro 3708728 3988102

je Versicherten in Euro 39754 41298

zum Vorjahr je Versicherten + 54 + 39

Hilfsmittel absolut in Tsd Euro 762963 796889

je Versicherten in Euro 8178 8252

zum Vorjahr je Versicherten + 32 + 09

Heilmittel absolut in Tsd Euro 711308 777475

je Versicherten in Euro 7625 8051

zum Vorjahr je Versicherten + 88 + 56

Krankenhausbehandlung absolut in Tsd Euro 6520595 7003332

je Versicherten in Euro 69895 72522

zum Vorjahr je Versicherten + 25 + 38

Krankengeld absolut in Tsd Euro 1474940 1561341

je Versicherten in Euro 15810 16168

zum Vorjahr je Versicherten + 53 + 23

Fahrkosten absolut in Tsd Euro 374939 410294

je Versicherten in Euro 4019 4249

zum Vorjahr je Versicherten + 96 + 57

Vorsorge- und Rehabilitationsleistungen

absolut in Tsd Euro 306972 317177

je Versicherten in Euro 3290 3284

zum Vorjahr je Versicherten + 51 - 02

Schutzimpfung absolut in Tsd Euro 205930 220120

je Versicherten in Euro 2207 2279

zum Vorjahr je Versicherten + 138 + 33

Fruumlherkennungsmaszlignahmen absolut in Tsd Euro 324596 328676

je Versicherten in Euro 3479 3404

zum Vorjahr je Versicherten + 47 - 22

50 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Ausgaben im Detail 2015 2016

Schwangerscha und Mutterscha

ohne stat Entbindung absolut in Tsd Euro 243622 265110

je Versicherten in Euro 2611 2745

zum Vorjahr je Versicherten + 21 + 51

Behandlungspflege und haumlusliche Krankenpflege

absolut in Tsd Euro 364213 413436

je Versicherten in Euro 3904 4281

zum Vorjahr je Versicherten + 151 + 97

Dialyse absolut in Tsd Euro 136648 143130

je Versicherten in Euro 1465 1482

zum Vorjahr je Versicherten + 64 + 12

Sonstige Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 383907 396438

je Versicherten in Euro 4115 4105

zum Vorjahr je Versicherten + 20 - 02

Praumlvention absolut in Tsd Euro 744643 756656

je Versicherten in Euro 7982 7835

zum Vorjahr je Versicherten + 23 - 18

Verwaltungsausgaben absolut in Tsd Euro 1233733 1309365

je Versicherten in Euro 13225 13559

zum Vorjahr je Versicherten + 99 + 25

Sonstige Ausgaben absolut in Tsd Euro 112545 152828

je Versicherten in Euro 1206 1583

zum Vorjahr je Versicherten - 372 + 312

51

Pflegeversicherung

Vermoumlgensrechnung 2015 2016

Aktiva in Tsd Euro

A Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 102500 110008

II Kurzfristige Geldanlagen 396000 415005

III Kassenbestand und Giroguthaben 286 828

B Rechnungsabgrenzungsposten 25137 37673

523924 563513

Passiva in Tsd Euro

A Reinvermoumlgen 244790 272895

B Verpfl ichtungen 279134 290618

523924 563513

Erfolgsrechnung 2015 2016

in Tsd Euro

1 Beitraumlge 4187123 4471718

2 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 5310 3553

3 Leistungsaufwand der Pfl egeversicherung 1199331 1339563

4 Zahlungen an den Ausgleichsfonds 2826011 2972471

5 Verwaltungskosten 120294 134589

6 Zinsergebnis 108 - 436

7 Sonstige Einnahmen 1 0

8 Sonstige Ausgaben 98 107

9 Jahresuumlberschuss 46807 28105

52 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Leistungsausgaben Pflegeversicherung

Leistungsausgaben in Tsd Euro 2015 2016

Pfl egesachleistung 172597 189955

Pflegegeld 351752 384789

Leistungen fuumlr Pfl egepersonen 63020 68594

Stationaumlre Leistungen 380641 410093

Uumlbrige Leistungen 231321 286132

Leistungsausgaben insgesamt 1199331 1339563

53

Mitglieder- und Versichertenentwicklung

Stichtag Jahresdurchschnitt

01012016 01012017 2015 2016

Mitglieder 7044467 7342157 6874547 7205987

zum Vorjahr +48 +42 +56 +48

Familienangehoumlrige 2433683 2454518 2454552 2450915

Versicherte insgesamt 9478150 9796675 9329099 9656902

zum Vorjahr +35 +34 +46 +35

54 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Der Geschaumlftsbericht der Techniker ndash auch digital

Unter wwwtkdegeschaeftsbericht finden Sie die digitale Ausgabe des TK-Geschaumlftsberichts

Der Geschaumlftsbericht 2016 steht Ihnen auch als PDF zum Download unter wwwpressetkde zur Verfuumlgung

Zu Artikeln die mit diesem Symbol gekennzeichnet sind finden Sie ausfuumlhrliche Videos im digitalen Geschaumlftsbericht

Impressum ndash Verantwortlich fuumlr den Inhalt Techniker Krankenkasse Bramfelder Straszlige 140 22305 Hamburg Telefon 040-69 09-17 83 Internet wwwpressetkde E-Mail pressestelletkde Twitter wwwtwittercomtk_presse

Verantwortlich Prof Dr Volker Moumlws Redaktion Kerstin Grieszligmeier Inga Laboga Texte Kerstin Grieszligmeier Hermann Baumlrenfaumlnger Gabriele Baron Nicole Battenfeld Daniel Burgstaler Dennis Chytrek Jacqueline Dauster Philip Giewer Michaela Hombrecher Inga Laboga Katharina Lemke Natalie Quadbeck Heike Schmedemann Silvia Wirth

Konzept und Gestaltung Christina Bartheidel Produktion Tanja Klopsch Litho Hirte GmbH amp Co KG Hamburg Druck Eversfrank Berlin GmbH Berlin Bilder Andreas Friese Jan Pauls Jan Haas Getty Images

copy Alle Rechte vorbehalten Nachdruck und sonstige Formen der Vervielfaumlltigung ndash auch auszugsweise ndash nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung

Mehr Informationen gibt es online Die digitale Ausgabe des TK-Geschauml sberichts fi nden Sie unter wwwtkdegeschae sbericht

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2010

02

720

17

  • Geschaumlftsbericht 2016
    • Vorwort
      • Dr Jens Baas im Gespraumlch mit13Martina Koederitz
      • Auf das Wesentliche reduziert
      • Interview bdquoDie Technikerldquo schaumlrft13ihren Markenauftritt
      • Kampagne Weil die beste Technik13menschlich ist
      • Position beziehen
      • Digitalisierung Nicht ob sondern wie
      • Interview Digitalisierung aktiv gestalten
      • Die Vermessung der Gesundheitswelt
        • Inhalt
        • 1 Die Techniker
        • 2 Die Technik
          • Thomas Ballast im Gespraumlch mit xbird
          • SmartHealth
          • Smart vernetzt
          • Digitale Versorgung
          • Service digital
          • Interviews Agiles Arbeiten amp Pflege
          • Innovationsfonds neue Wege in der Versorgung
            • 3 Wir Techniker
              • Techniker vernetzenTechniker
              • (Fuumlr) Techniker von morgen
              • Wissenschaft fuumlr Techniker
              • Techniker unterwegs
              • Ehrenamtlich fuumlr die Techniker
              • Interview bdquoStarke Selbstverwaltungldquo
              • Verwaltungsrat konkret
              • Sozialwahl gelebte Teilhabe
                • 4 Die Finanzen
                  • Jahresruumlckblick in Zahlen
                  • Vermoumlgensrechnung
                  • Vermoumlgen
                  • Einnahmen amp Ausgaben
                  • Pflegeversicherung
                  • Leistungsausgaben Pflegeversicherung
                  • Mitglieder- und Versichertenentwicklung
                    • Impressum

40 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker

Ehrenamtlich fuumlr die Techniker

Der Verwaltungsrat ist das houmlchste Entscheidungsgremium der Techniker ndash seine 30 Mitglieder und ihre Stellvertreter leisten als Selbstverwaltung diese verantwortungsvolle und anspruchsshyvolle Aufgabe ehrenamtlich Der Verwaltungsrat setzt sich pashyritaumltisch aus je 15 Versicherten- und 15 Arbeitgebervertretern zusammen Ihre Legitimation erhalten die Selbstverwalter uumlber die alle sechs Jahre stattfindende Sozialwahl

Mit dieser Legitimation treffen die Ehrenamtlichen alle Entshyscheidungen die fuumlr die Techniker von grundsaumltzlicher Bedeushytung sind Auszligerdem entscheidet der Verwaltungsrat uumlber Satzungsleistungen von denen die Versicherten ganz unmitshytelbar profitieren So erleichtert eine im Juli verabschiedete Satzungsleistung zur Kostenuumlbernahme des innovativen Flash Glucose Messsystems insulinpflichtigen Diabetikern den Alltag Per Scanner koumlnnen sie ihren Blutzuckerwert bdquounblutigldquo und schmerzfrei ermitteln Dazu wird ein Sensor ins Unterhautfettshygewebe eingesetzt

Die Verwaltungsraumlte beschlieszligen zudem den Haushalt der Techniker ndash und den kassenindividuellen Zusatzbeitrag Der liegt bei der Techniker fuumlr 2017 mit 10 Prozent unter dem Durchschnitt der gesetzlichen Krankenversicherung

Austausch mit Entscheidungstraumlgern Daruumlber hinaus pflegen die gewaumlhlten Verwaltungsraumlte den Austausch mit Vertretern aus Politik und Gesundheitswesen Die Bundesshywahlbeauftragte fuumlr die Sozialversicherungswahlen Rita Pashywelski bekraumlftigte als Gastrednerin die Relevanz von Selbstshyverwaltung und Sozialwahl Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis (SPD) nahm vor den Ehrenamtlichen unter anderem zum Selbstverwaltungsstaumlrkungsgesetz Stellung Frank Plashyte Praumlsident des Bundesversicherungsamtes stellte dem Verwaltungsrat die Arbeit der Aufsichtsbehoumlrde vor EU-Exshyperte Guumlnter Danner erlaumluterte dem Gremium aktuelle Frashygen des europaumlischen Sozialrechts

Selbstverwaltung bedeutet Selbstgestaltung Die Ehrenamtlichen beziehen auch zu relevanten politischen Fragen Position Den Standpunkt des Gremiums zur Bundestagswahl 2017 finden Sie auf wwwtkde

Uumlbrigens Die Sitzungen des Verwalshytungsrats sind oumlffentlich Zudem informiert der Verwaltungsrat auf wwwtkde (Webcode 139012) in Text Bild und Video uumlber den Inhalt der Sitzungen

41

bdquoWir wollen eine starke Selbstverwaltungldquo

Dieter F Maumlrtens und Dominik Kruchen sind die alternierenden Vorsitzenden des Verwaltungsrats Der Vorsitz wechselt jaumlhrlich zum 1 Januar

Wie arbeitet die Selbstverwaltung der Techniker

Dominik Kruchen Die Rolle des Verwaltungsrats laumlsst sich

durchaus mit der des Aufsichtsrats in Unternehmen vergleichen Selbstverwalter tragen eine enorme Verantwortung mit der Beshysonderheit dass wir diese Aufgabe ehrenamtlich uumlbernehmen Die Selbstverwaltung bestimmt den Kurs der Kasse uumlbt eine Konshytrollfunktion aus und trifft zentrale Entscheidungen ndash dabei ist

sie den Beitragszahlern verpflichtet

Dieter F Maumlrtens Entscheidungen von solcher Tragweite beshynoumltigen ein solides Fundament ndash das leisten bei der Techniker die

Fachausschuumlsse deren Mitglieder sich mit teilweise hochkompleshyxen Sachverhalten auseinandersetzen um die Beschluumlsse des

Gremiums vorzubereiten

Wie beurteilen Sie aktuell die Rolle der Selbstverwaltung im

Gesundheitssystem

Kruchen Die Selbstverwaltung ist eine tragende Saumlule des

deutschen Gesundheitssystems Auch der internationale Vershygleich belegt eindrucksvoll ndash etwa mit Blick auf die Situation in

Suumldeuropa ndash wie krisensicher und stabil dieses etablierte System

ist das eben nicht vollstaumlndig vom Staat abhaumlngig ist

Maumlrtens Obwohl sich diese Errungenschaft permanent beshywaumlhrt gibt es immer wieder Versuche ihre Autonomie und somit

auch die Handlungsfaumlhigkeit dieses Stabilitaumltsfaktors einzushyschraumlnken die Vorstoumlszlige der Politik zum sogenannten Selbstvershywaltungsstaumlrkungsgesetz sind hier nur ein Beispiel Hier gilt es

klare Kante zu zeigen und diese tragende Saumlule entschieden zu

verteidigen

Unikosmos Award Zukunft der Notfallmedizin In den rund 1200 Notaufnahmen in Deutschland zaumlhlt im Alltag oft jede Sekunde Wie diese Einheiten organisiert sind stellt die Weichen fuumlr den Behandlungserfolg Die Absolventin der APOLLON Hochschule der Gesundheitswissenschaft in Bremen Anna Christina Houmlrster widmete ihre Abschlussarbeit der Frage nach Prozessen und Qualitaumltsmanagement in Notaufnahmen Fuumlr ihre Analyse erhielt sie im Rahmen einer Verwaltungsratssitzung den Unikosmos Award 2016 den die Hamburger Presseagentur Public Address und die Techniker fuumlr innovative Konzepte von Nachwuchswissenschaftlern verleihen Perspektivisch stellt die Wissenschaftleshyrin auch die Frage wie das systematische Erfassen von Qualitaumltsfaktoren und der Aufbau eines nationalen Notaufnahmeregisters die Versorgungsqualitaumlt verbessern kann

42 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker Der Verwaltungsrat aktuell Auch 2017 stehen die Mitglieder des Verwaltungsrats zur Wahl Nach der Wahl konstituiert sich das Gremium am 29 September 2017 Hier finden Sie die aktuelle Mitgliederliste und die aktuell vertretenen Listen

Die Mitglieder des aktuellen Verwaltungsrats

Arbeitgebervertreter Dominik Kruchen Duumlsseldorf Alternierender Vorsitzender

Heiner Boumlgemann Bremen Rainer Bruns Nordstrand Uwe Buszligmeier Greven Joachim Feldmann Bremen Helmut Fitzke Woggersin Wilfried Grunau Edewecht-Friedrichsfehn Joumlrg Henschen Bremen Klaus H Kober Rheinmuumlnster Udo Nicolay Moumllln Mirko Knappe Hamburg (seit 01012017) Johannes Seiboldt Nidda Rainer Tietz Bottrop Roland Unzeitig Wettmershagen Bernd Wegner Riegelsberg

Vertretene Organisation ZI HSH Zahntechniker-Innung Hamburg und Schleswig Holstein 15 Sitze

Versichertenvertreter Dieter F Maumlrtens Offenbach Alternierender Vorsitzender

Rosemie Bilz Radebeul Detlef Decho Syke Peter Duchene Groszligrosseln Friedrich Gosewinkel Hamm Karla Hasenauer Suhl Uwe Klemens Muumlnchen Baumlrbel Richling Bremen Annette Stensitzky Troisdorf (seit 15072016) Norbert Schneider Schwerin Harald Schulte Koumlnigswinter Erika Streit Koumlln Johanna Vieweg Dresden Harald Wagner Sipplingen Gerard Wolny Remagen

Vertretene Organisationen TKG TK-Gemeinschaft unabhaumlngige Versichertengemeinshyschaft der Techniker Krankenkasse eV 12 Sitze verdi Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft 1 Sitz IGM Industriegewerkschaft Metall 1 Sitz ACA Katholische-Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Deutschshylands e V Kolpingwerk Deutschland Bundesverband Evanshygelischer Arbeitnehmerorganisationen eV 1 Sitz

43

Sozialwahl gelebte Teilhabe Demokratischer Taktgeber fuumlr den Verwaltungsrat sind die Sozialwahlen deren Ergebnis alle sechs Jahre die Zusammensetzung des houmlchsten Entscheidungsgremiums der Techniker festlegt

Bei der Techniker werden seit jeher die 15 Versichertenvershytreter per Urwahl ermittelt So haben die rund 74 Millionen Mitglieder eine echte Wahl und koumlnnen ihr Recht auf Mitbeshystimmung nutzen Damit die Stimmberechtigten bis zum 31 Mai 2017 ihre Stimmen geltend machen koumlnnen stand 2016 im Zeichen der Vorbereitungen fuumlr die Abstimmung im bdquoSushyperwahljahr 2017ldquo Federfuumlhrend in der Vorbereitung der Wahlausschuss unter Vorsitz des stellvertretenden Vorshystandsvorsitzenden Thomas Ballast Das Gremium ist unter anderem zustaumlndig fuumlr die Zulassung der antretenden Listen aber auch fuumlr die ordnungsgemaumlszlige Ermittlung des Wahlershygebnisses Eine Informationskampagne begleitete die Wahlshyvorbereitungen und ermoumlglichte Versicherten ebenso wie Multiplikatoren sich umfassend uumlber die Wahl zu informieren

Klares Ja zur Teilhabe Sozialwahl bedeutet demokratische Teilhabe nach dem Prinzip bdquoWer Beitraumlge einzahlt soll auch mitbestimmenldquo Im Vorfeld ermittelte die Techniker im Rahshymen einer Studie wie die Menschen in Deutschland zur Sozishyalwahl stehen Das klare Ergebnis der repraumlsentativen Forshysa-Umfrage Das Prinzip der ehrenamtlichen Selbstverwaltung und die Teilhabemoumlglichkeit durch die Sozialwahl stehen hoch im Kurs 68 Prozent der Befragten sprachen sich klar fuumlr die Sozialwahl aus Und Selbst 58 Prozent der Privatversicherten haumltten gerne diese Mitsprachemoumlglichkeit

Zudem halten 73 Prozent der Menschen in Deutschland die Verwaltungsraumlte fuumlr wichtig und befuumlrworten dass Versishycherte durch sie an Entscheidungen beteiligt werden Besonshyders hoch ist die Fuumlrsprache unter den Juumlngeren zwischen 18 und 39 Jahren Vier von fuumlnf sprachen sich hier fuumlr das Prinshyzip bdquoVersicherte fuumlr Versicherteldquo aus

55 der Menschen in Deutschland sind politisch stark

oder sehr stark interessiert

44 Geschaumlftsbericht 2016 Die Finanzen ndash

Die Finanzen Der Bereich Finanzen informiert uumlber Vermoumlgensshyrechnung Vermoumlgen Einnahmen und Ausgaben der Techniker Krankenkasse uumlber die Versicherten- und Mitgliederentwicklung sowie die Finanzen der Pflegeversicherung

45

Der Jahresruumlckblick in Zahlen Das Geschaumlftsjahr 2016 war erneut von einer guten wirtschaftlichen Konjunkshytur gepraumlgt die viel Geld in die Kassen der Sozialversicherungen gespuumllt hat Auszligerdem verzeichnet das System der gesetzlichen Krankenversicherungen weiterhin Zuwaumlchse an Versicherten Dem gegenuumlber stehen staumlndig steishygende Ausgaben im Gesundheitswesen und Verzerrungen des Wettbewerbs der Kassen untereinander So reichten auch im Haushaltsjahr 2016 die Zuweishysungen aus dem Gesundheitsfonds an die Techniker nicht aus um die Ausgashyben fuumlr die Versorgung der Versichershyten zu decken

Dennoch lag der kassenindividuelle Zushysatzbeitrag der Techniker mit 10 Proshyzent auch 2016 unter dem amtlichen Durchschnitt

Ausgaben der Krankenversicheshyrung Das Haushaltsjahr 2016 schlieszligt die Techniker mit einem Plus von etwa 22 Millionen Euro ab Zu dem ausgeglishychenen Haushalt tragen vor allem die schlanken Prozesse und die effektive Verwaltung bei Die wirtschaftliche Kulshytur im Unternehmen ist dafuumlr verantshywortlich dass der Fehlbetrag der Zushyweisungen aus dem Gesundheitsfonds aufgefangen werden konnte Die Vershywaltungskosten von 136 Euro je Versishycherten lagen somit auch deutlich unter den durchschnittlichen Verwaltungskosshyten in der gesetzlichen Krankenversicheshyrung (153 Euro)

Die Leistungsausgaben stiegen um 31 Prozent und damit etwas moderater als im Vorjahr Auffaumlllig ist dass die Ausgaben fuumlr Arzneimittel auf einem hohen Niveau noch einmal mit 39 Prozent zunehmen und auf 4 Milliarden Euro ansteigen Den groumlszligten Ausgashybenblock verzeichnet die Techniker bei den Kosten fuumlr die Krankenhausbehandlung Erstmals uumlbersteigt dieshyser Wert mit einem Zuwachs von 38 Prozent die Sieben-Milliarden-Euro-Marke Fuumlr aumlrztliche Behandshylungen wurden 46 Milliarden Euro ausgegeben was einen Anstieg von 29 Prozent bedeutet

Ausgaben der Pflegeversicherung Die Leistungsshyausgaben fuumlr die pflegebeduumlrftigen Versicherten beliefen sich auf rund 13 Milliarden Euro Mit 3 Milshyliarden Euro flieszligt der Groszligteil der Einnahmen der Pflegeversicherung an den Ausgleichsfonds Mit ihm werden andere Pflegekassen unterstuumltzt deren Ausgaben nicht ausreichend durch Einnahmen geshydeckt sind

Abnahmen Der Verwaltungsrat hat die Jahresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse und die Jahshyresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse Pflegeversicherung abgenommen und dem Vorstand dafuumlr Entlastung erteilt

Juli 2017

Dieter F Maumlrtens

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

Dominik Kruchen

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

46 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Vermoumlgensrechnung

Aktiva in Tsd Euro 2015 2016

A Langfristiges Vermoumlgen

I Verwaltungsvermoumlgen 294474 275331

II Mittel der Ruumlckstellungen 2034183 2429274

III Andere Geldanlagen 3077456 3612688

B Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 904561 937768

II Wertpapiere 1923105 1575117

III Kassenbestand und Giroguthaben 23552 15055

C Rechnungsabgrenzungsposten 7356 9010

D Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

Passiva in Tsd Euro 2015 2016

A Netto-Reinvermoumlgen 3076733 3098587

B Ruumlckstellungen 2034183 2429 274

C Verpfl ichtungen 3137799 3310071

D Rechnungsabgrenzungsposten 15972 16309

E Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

In dieser und in den folgenden Tabellen sind Rundungsdifferenzen moumlglich

47

Vermoumlgen

2015 2016

Netto-Reinvermoumlgen in Tsd Euro 3076733 3098587

je Versicherten in Euro 32980 32087

zum Vorjahr je Versicherten - 118 - 27

Davon

Betriebsmittel 1755959 1705756

je Versicherten in Euro 18822 17664

zum Vorjahr je Versicherten - 190 - 62

Ruumlcklagen 946300 1037500

je Versicherten in Euro 10144 10744

zum Vorjahr je Versicherten + 17 + 59

Verwaltungsvermoumlgen inkl Investitionsruumlcklage

374474 355331

je Versicherten in Euro 4014 3680

zum Vorjahr je Versicherten - 42 - 83

Erfolgsrechnung

in Tsd Euro 2015 2016

1 Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds 21313911 22724351

2 Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz 1287826 1709675

3 Erstattungen 42285 51670

4 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 58445 60767

5 Leistungsaufwand 21656712 23109954

6 Verwaltungskosten 1233733 1309365

7 Zinsergebnis 20949 17024

8 Sonstige Einnahmen 8043 7577

9 Sonstige Ausgaben 98417 129891

10 Jahresfehlbetrag (-)Jahresuumlberschuss - 257403 21854

48 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Einnahmen im Detail 2015 2016

Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 22745586 24594001

je Versicherten in Euro 243813 254678

zum Vorjahr je Versicherten + 28 + 45

Davon

Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds

absolut in Tsd Euro 21313911 22724351

je Versicherten in Euro 228467 235317

zum Vorjahr je Versicherten - 29 + 30

Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz absolut in Tsd Euro 1287826 1709675

je Versicherten in Euro 13804 17704

zum Vorjahr je Versicherten ndash + 283

Sonstige Einnahmen absolut in Tsd Euro 143849 159976

je Versicherten in Euro 1542 1657

zum Vorjahr je Versicherten - 154 + 74

Ausgaben im Detail 2015 2016

24572147 Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 23002989

je Versicherten in Euro 246572 254452

zum Vorjahr je Versicherten + 15 + 32

Davon

Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 21656712 23109954

je Versicherten in Euro 232142 239310

zum Vorjahr je Versicherten + 41 + 31

Davon

Aumlrztliche Behandlung absolut in Tsd Euro 4324921 4608482

je Versicherten in Euro 46359 47722

zum Vorjahr je Versicherten + 38 + 29

Zahnaumlrztliche Behandlung ohne Zahnersatz

absolut in Tsd Euro 1450491 1516045

je Versicherten in Euro 15548 15699

zum Vorjahr je Versicherten + 23 + 10

49

Ausgaben im Detail 2015 2016

Zahnersatz absolut in Tsd Euro 361938 363907

je Versicherten in Euro 3880 3768

zum Vorjahr je Versicherten + 18 - 29

Arzneimittel absolut in Tsd Euro 3708728 3988102

je Versicherten in Euro 39754 41298

zum Vorjahr je Versicherten + 54 + 39

Hilfsmittel absolut in Tsd Euro 762963 796889

je Versicherten in Euro 8178 8252

zum Vorjahr je Versicherten + 32 + 09

Heilmittel absolut in Tsd Euro 711308 777475

je Versicherten in Euro 7625 8051

zum Vorjahr je Versicherten + 88 + 56

Krankenhausbehandlung absolut in Tsd Euro 6520595 7003332

je Versicherten in Euro 69895 72522

zum Vorjahr je Versicherten + 25 + 38

Krankengeld absolut in Tsd Euro 1474940 1561341

je Versicherten in Euro 15810 16168

zum Vorjahr je Versicherten + 53 + 23

Fahrkosten absolut in Tsd Euro 374939 410294

je Versicherten in Euro 4019 4249

zum Vorjahr je Versicherten + 96 + 57

Vorsorge- und Rehabilitationsleistungen

absolut in Tsd Euro 306972 317177

je Versicherten in Euro 3290 3284

zum Vorjahr je Versicherten + 51 - 02

Schutzimpfung absolut in Tsd Euro 205930 220120

je Versicherten in Euro 2207 2279

zum Vorjahr je Versicherten + 138 + 33

Fruumlherkennungsmaszlignahmen absolut in Tsd Euro 324596 328676

je Versicherten in Euro 3479 3404

zum Vorjahr je Versicherten + 47 - 22

50 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Ausgaben im Detail 2015 2016

Schwangerscha und Mutterscha

ohne stat Entbindung absolut in Tsd Euro 243622 265110

je Versicherten in Euro 2611 2745

zum Vorjahr je Versicherten + 21 + 51

Behandlungspflege und haumlusliche Krankenpflege

absolut in Tsd Euro 364213 413436

je Versicherten in Euro 3904 4281

zum Vorjahr je Versicherten + 151 + 97

Dialyse absolut in Tsd Euro 136648 143130

je Versicherten in Euro 1465 1482

zum Vorjahr je Versicherten + 64 + 12

Sonstige Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 383907 396438

je Versicherten in Euro 4115 4105

zum Vorjahr je Versicherten + 20 - 02

Praumlvention absolut in Tsd Euro 744643 756656

je Versicherten in Euro 7982 7835

zum Vorjahr je Versicherten + 23 - 18

Verwaltungsausgaben absolut in Tsd Euro 1233733 1309365

je Versicherten in Euro 13225 13559

zum Vorjahr je Versicherten + 99 + 25

Sonstige Ausgaben absolut in Tsd Euro 112545 152828

je Versicherten in Euro 1206 1583

zum Vorjahr je Versicherten - 372 + 312

51

Pflegeversicherung

Vermoumlgensrechnung 2015 2016

Aktiva in Tsd Euro

A Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 102500 110008

II Kurzfristige Geldanlagen 396000 415005

III Kassenbestand und Giroguthaben 286 828

B Rechnungsabgrenzungsposten 25137 37673

523924 563513

Passiva in Tsd Euro

A Reinvermoumlgen 244790 272895

B Verpfl ichtungen 279134 290618

523924 563513

Erfolgsrechnung 2015 2016

in Tsd Euro

1 Beitraumlge 4187123 4471718

2 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 5310 3553

3 Leistungsaufwand der Pfl egeversicherung 1199331 1339563

4 Zahlungen an den Ausgleichsfonds 2826011 2972471

5 Verwaltungskosten 120294 134589

6 Zinsergebnis 108 - 436

7 Sonstige Einnahmen 1 0

8 Sonstige Ausgaben 98 107

9 Jahresuumlberschuss 46807 28105

52 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Leistungsausgaben Pflegeversicherung

Leistungsausgaben in Tsd Euro 2015 2016

Pfl egesachleistung 172597 189955

Pflegegeld 351752 384789

Leistungen fuumlr Pfl egepersonen 63020 68594

Stationaumlre Leistungen 380641 410093

Uumlbrige Leistungen 231321 286132

Leistungsausgaben insgesamt 1199331 1339563

53

Mitglieder- und Versichertenentwicklung

Stichtag Jahresdurchschnitt

01012016 01012017 2015 2016

Mitglieder 7044467 7342157 6874547 7205987

zum Vorjahr +48 +42 +56 +48

Familienangehoumlrige 2433683 2454518 2454552 2450915

Versicherte insgesamt 9478150 9796675 9329099 9656902

zum Vorjahr +35 +34 +46 +35

54 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Der Geschaumlftsbericht der Techniker ndash auch digital

Unter wwwtkdegeschaeftsbericht finden Sie die digitale Ausgabe des TK-Geschaumlftsberichts

Der Geschaumlftsbericht 2016 steht Ihnen auch als PDF zum Download unter wwwpressetkde zur Verfuumlgung

Zu Artikeln die mit diesem Symbol gekennzeichnet sind finden Sie ausfuumlhrliche Videos im digitalen Geschaumlftsbericht

Impressum ndash Verantwortlich fuumlr den Inhalt Techniker Krankenkasse Bramfelder Straszlige 140 22305 Hamburg Telefon 040-69 09-17 83 Internet wwwpressetkde E-Mail pressestelletkde Twitter wwwtwittercomtk_presse

Verantwortlich Prof Dr Volker Moumlws Redaktion Kerstin Grieszligmeier Inga Laboga Texte Kerstin Grieszligmeier Hermann Baumlrenfaumlnger Gabriele Baron Nicole Battenfeld Daniel Burgstaler Dennis Chytrek Jacqueline Dauster Philip Giewer Michaela Hombrecher Inga Laboga Katharina Lemke Natalie Quadbeck Heike Schmedemann Silvia Wirth

Konzept und Gestaltung Christina Bartheidel Produktion Tanja Klopsch Litho Hirte GmbH amp Co KG Hamburg Druck Eversfrank Berlin GmbH Berlin Bilder Andreas Friese Jan Pauls Jan Haas Getty Images

copy Alle Rechte vorbehalten Nachdruck und sonstige Formen der Vervielfaumlltigung ndash auch auszugsweise ndash nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung

Mehr Informationen gibt es online Die digitale Ausgabe des TK-Geschauml sberichts fi nden Sie unter wwwtkdegeschae sbericht

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2010

02

720

17

  • Geschaumlftsbericht 2016
    • Vorwort
      • Dr Jens Baas im Gespraumlch mit13Martina Koederitz
      • Auf das Wesentliche reduziert
      • Interview bdquoDie Technikerldquo schaumlrft13ihren Markenauftritt
      • Kampagne Weil die beste Technik13menschlich ist
      • Position beziehen
      • Digitalisierung Nicht ob sondern wie
      • Interview Digitalisierung aktiv gestalten
      • Die Vermessung der Gesundheitswelt
        • Inhalt
        • 1 Die Techniker
        • 2 Die Technik
          • Thomas Ballast im Gespraumlch mit xbird
          • SmartHealth
          • Smart vernetzt
          • Digitale Versorgung
          • Service digital
          • Interviews Agiles Arbeiten amp Pflege
          • Innovationsfonds neue Wege in der Versorgung
            • 3 Wir Techniker
              • Techniker vernetzenTechniker
              • (Fuumlr) Techniker von morgen
              • Wissenschaft fuumlr Techniker
              • Techniker unterwegs
              • Ehrenamtlich fuumlr die Techniker
              • Interview bdquoStarke Selbstverwaltungldquo
              • Verwaltungsrat konkret
              • Sozialwahl gelebte Teilhabe
                • 4 Die Finanzen
                  • Jahresruumlckblick in Zahlen
                  • Vermoumlgensrechnung
                  • Vermoumlgen
                  • Einnahmen amp Ausgaben
                  • Pflegeversicherung
                  • Leistungsausgaben Pflegeversicherung
                  • Mitglieder- und Versichertenentwicklung
                    • Impressum

41

bdquoWir wollen eine starke Selbstverwaltungldquo

Dieter F Maumlrtens und Dominik Kruchen sind die alternierenden Vorsitzenden des Verwaltungsrats Der Vorsitz wechselt jaumlhrlich zum 1 Januar

Wie arbeitet die Selbstverwaltung der Techniker

Dominik Kruchen Die Rolle des Verwaltungsrats laumlsst sich

durchaus mit der des Aufsichtsrats in Unternehmen vergleichen Selbstverwalter tragen eine enorme Verantwortung mit der Beshysonderheit dass wir diese Aufgabe ehrenamtlich uumlbernehmen Die Selbstverwaltung bestimmt den Kurs der Kasse uumlbt eine Konshytrollfunktion aus und trifft zentrale Entscheidungen ndash dabei ist

sie den Beitragszahlern verpflichtet

Dieter F Maumlrtens Entscheidungen von solcher Tragweite beshynoumltigen ein solides Fundament ndash das leisten bei der Techniker die

Fachausschuumlsse deren Mitglieder sich mit teilweise hochkompleshyxen Sachverhalten auseinandersetzen um die Beschluumlsse des

Gremiums vorzubereiten

Wie beurteilen Sie aktuell die Rolle der Selbstverwaltung im

Gesundheitssystem

Kruchen Die Selbstverwaltung ist eine tragende Saumlule des

deutschen Gesundheitssystems Auch der internationale Vershygleich belegt eindrucksvoll ndash etwa mit Blick auf die Situation in

Suumldeuropa ndash wie krisensicher und stabil dieses etablierte System

ist das eben nicht vollstaumlndig vom Staat abhaumlngig ist

Maumlrtens Obwohl sich diese Errungenschaft permanent beshywaumlhrt gibt es immer wieder Versuche ihre Autonomie und somit

auch die Handlungsfaumlhigkeit dieses Stabilitaumltsfaktors einzushyschraumlnken die Vorstoumlszlige der Politik zum sogenannten Selbstvershywaltungsstaumlrkungsgesetz sind hier nur ein Beispiel Hier gilt es

klare Kante zu zeigen und diese tragende Saumlule entschieden zu

verteidigen

Unikosmos Award Zukunft der Notfallmedizin In den rund 1200 Notaufnahmen in Deutschland zaumlhlt im Alltag oft jede Sekunde Wie diese Einheiten organisiert sind stellt die Weichen fuumlr den Behandlungserfolg Die Absolventin der APOLLON Hochschule der Gesundheitswissenschaft in Bremen Anna Christina Houmlrster widmete ihre Abschlussarbeit der Frage nach Prozessen und Qualitaumltsmanagement in Notaufnahmen Fuumlr ihre Analyse erhielt sie im Rahmen einer Verwaltungsratssitzung den Unikosmos Award 2016 den die Hamburger Presseagentur Public Address und die Techniker fuumlr innovative Konzepte von Nachwuchswissenschaftlern verleihen Perspektivisch stellt die Wissenschaftleshyrin auch die Frage wie das systematische Erfassen von Qualitaumltsfaktoren und der Aufbau eines nationalen Notaufnahmeregisters die Versorgungsqualitaumlt verbessern kann

42 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker Der Verwaltungsrat aktuell Auch 2017 stehen die Mitglieder des Verwaltungsrats zur Wahl Nach der Wahl konstituiert sich das Gremium am 29 September 2017 Hier finden Sie die aktuelle Mitgliederliste und die aktuell vertretenen Listen

Die Mitglieder des aktuellen Verwaltungsrats

Arbeitgebervertreter Dominik Kruchen Duumlsseldorf Alternierender Vorsitzender

Heiner Boumlgemann Bremen Rainer Bruns Nordstrand Uwe Buszligmeier Greven Joachim Feldmann Bremen Helmut Fitzke Woggersin Wilfried Grunau Edewecht-Friedrichsfehn Joumlrg Henschen Bremen Klaus H Kober Rheinmuumlnster Udo Nicolay Moumllln Mirko Knappe Hamburg (seit 01012017) Johannes Seiboldt Nidda Rainer Tietz Bottrop Roland Unzeitig Wettmershagen Bernd Wegner Riegelsberg

Vertretene Organisation ZI HSH Zahntechniker-Innung Hamburg und Schleswig Holstein 15 Sitze

Versichertenvertreter Dieter F Maumlrtens Offenbach Alternierender Vorsitzender

Rosemie Bilz Radebeul Detlef Decho Syke Peter Duchene Groszligrosseln Friedrich Gosewinkel Hamm Karla Hasenauer Suhl Uwe Klemens Muumlnchen Baumlrbel Richling Bremen Annette Stensitzky Troisdorf (seit 15072016) Norbert Schneider Schwerin Harald Schulte Koumlnigswinter Erika Streit Koumlln Johanna Vieweg Dresden Harald Wagner Sipplingen Gerard Wolny Remagen

Vertretene Organisationen TKG TK-Gemeinschaft unabhaumlngige Versichertengemeinshyschaft der Techniker Krankenkasse eV 12 Sitze verdi Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft 1 Sitz IGM Industriegewerkschaft Metall 1 Sitz ACA Katholische-Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Deutschshylands e V Kolpingwerk Deutschland Bundesverband Evanshygelischer Arbeitnehmerorganisationen eV 1 Sitz

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Sozialwahl gelebte Teilhabe Demokratischer Taktgeber fuumlr den Verwaltungsrat sind die Sozialwahlen deren Ergebnis alle sechs Jahre die Zusammensetzung des houmlchsten Entscheidungsgremiums der Techniker festlegt

Bei der Techniker werden seit jeher die 15 Versichertenvershytreter per Urwahl ermittelt So haben die rund 74 Millionen Mitglieder eine echte Wahl und koumlnnen ihr Recht auf Mitbeshystimmung nutzen Damit die Stimmberechtigten bis zum 31 Mai 2017 ihre Stimmen geltend machen koumlnnen stand 2016 im Zeichen der Vorbereitungen fuumlr die Abstimmung im bdquoSushyperwahljahr 2017ldquo Federfuumlhrend in der Vorbereitung der Wahlausschuss unter Vorsitz des stellvertretenden Vorshystandsvorsitzenden Thomas Ballast Das Gremium ist unter anderem zustaumlndig fuumlr die Zulassung der antretenden Listen aber auch fuumlr die ordnungsgemaumlszlige Ermittlung des Wahlershygebnisses Eine Informationskampagne begleitete die Wahlshyvorbereitungen und ermoumlglichte Versicherten ebenso wie Multiplikatoren sich umfassend uumlber die Wahl zu informieren

Klares Ja zur Teilhabe Sozialwahl bedeutet demokratische Teilhabe nach dem Prinzip bdquoWer Beitraumlge einzahlt soll auch mitbestimmenldquo Im Vorfeld ermittelte die Techniker im Rahshymen einer Studie wie die Menschen in Deutschland zur Sozishyalwahl stehen Das klare Ergebnis der repraumlsentativen Forshysa-Umfrage Das Prinzip der ehrenamtlichen Selbstverwaltung und die Teilhabemoumlglichkeit durch die Sozialwahl stehen hoch im Kurs 68 Prozent der Befragten sprachen sich klar fuumlr die Sozialwahl aus Und Selbst 58 Prozent der Privatversicherten haumltten gerne diese Mitsprachemoumlglichkeit

Zudem halten 73 Prozent der Menschen in Deutschland die Verwaltungsraumlte fuumlr wichtig und befuumlrworten dass Versishycherte durch sie an Entscheidungen beteiligt werden Besonshyders hoch ist die Fuumlrsprache unter den Juumlngeren zwischen 18 und 39 Jahren Vier von fuumlnf sprachen sich hier fuumlr das Prinshyzip bdquoVersicherte fuumlr Versicherteldquo aus

55 der Menschen in Deutschland sind politisch stark

oder sehr stark interessiert

44 Geschaumlftsbericht 2016 Die Finanzen ndash

Die Finanzen Der Bereich Finanzen informiert uumlber Vermoumlgensshyrechnung Vermoumlgen Einnahmen und Ausgaben der Techniker Krankenkasse uumlber die Versicherten- und Mitgliederentwicklung sowie die Finanzen der Pflegeversicherung

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Der Jahresruumlckblick in Zahlen Das Geschaumlftsjahr 2016 war erneut von einer guten wirtschaftlichen Konjunkshytur gepraumlgt die viel Geld in die Kassen der Sozialversicherungen gespuumllt hat Auszligerdem verzeichnet das System der gesetzlichen Krankenversicherungen weiterhin Zuwaumlchse an Versicherten Dem gegenuumlber stehen staumlndig steishygende Ausgaben im Gesundheitswesen und Verzerrungen des Wettbewerbs der Kassen untereinander So reichten auch im Haushaltsjahr 2016 die Zuweishysungen aus dem Gesundheitsfonds an die Techniker nicht aus um die Ausgashyben fuumlr die Versorgung der Versichershyten zu decken

Dennoch lag der kassenindividuelle Zushysatzbeitrag der Techniker mit 10 Proshyzent auch 2016 unter dem amtlichen Durchschnitt

Ausgaben der Krankenversicheshyrung Das Haushaltsjahr 2016 schlieszligt die Techniker mit einem Plus von etwa 22 Millionen Euro ab Zu dem ausgeglishychenen Haushalt tragen vor allem die schlanken Prozesse und die effektive Verwaltung bei Die wirtschaftliche Kulshytur im Unternehmen ist dafuumlr verantshywortlich dass der Fehlbetrag der Zushyweisungen aus dem Gesundheitsfonds aufgefangen werden konnte Die Vershywaltungskosten von 136 Euro je Versishycherten lagen somit auch deutlich unter den durchschnittlichen Verwaltungskosshyten in der gesetzlichen Krankenversicheshyrung (153 Euro)

Die Leistungsausgaben stiegen um 31 Prozent und damit etwas moderater als im Vorjahr Auffaumlllig ist dass die Ausgaben fuumlr Arzneimittel auf einem hohen Niveau noch einmal mit 39 Prozent zunehmen und auf 4 Milliarden Euro ansteigen Den groumlszligten Ausgashybenblock verzeichnet die Techniker bei den Kosten fuumlr die Krankenhausbehandlung Erstmals uumlbersteigt dieshyser Wert mit einem Zuwachs von 38 Prozent die Sieben-Milliarden-Euro-Marke Fuumlr aumlrztliche Behandshylungen wurden 46 Milliarden Euro ausgegeben was einen Anstieg von 29 Prozent bedeutet

Ausgaben der Pflegeversicherung Die Leistungsshyausgaben fuumlr die pflegebeduumlrftigen Versicherten beliefen sich auf rund 13 Milliarden Euro Mit 3 Milshyliarden Euro flieszligt der Groszligteil der Einnahmen der Pflegeversicherung an den Ausgleichsfonds Mit ihm werden andere Pflegekassen unterstuumltzt deren Ausgaben nicht ausreichend durch Einnahmen geshydeckt sind

Abnahmen Der Verwaltungsrat hat die Jahresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse und die Jahshyresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse Pflegeversicherung abgenommen und dem Vorstand dafuumlr Entlastung erteilt

Juli 2017

Dieter F Maumlrtens

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

Dominik Kruchen

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

46 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Vermoumlgensrechnung

Aktiva in Tsd Euro 2015 2016

A Langfristiges Vermoumlgen

I Verwaltungsvermoumlgen 294474 275331

II Mittel der Ruumlckstellungen 2034183 2429274

III Andere Geldanlagen 3077456 3612688

B Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 904561 937768

II Wertpapiere 1923105 1575117

III Kassenbestand und Giroguthaben 23552 15055

C Rechnungsabgrenzungsposten 7356 9010

D Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

Passiva in Tsd Euro 2015 2016

A Netto-Reinvermoumlgen 3076733 3098587

B Ruumlckstellungen 2034183 2429 274

C Verpfl ichtungen 3137799 3310071

D Rechnungsabgrenzungsposten 15972 16309

E Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

In dieser und in den folgenden Tabellen sind Rundungsdifferenzen moumlglich

47

Vermoumlgen

2015 2016

Netto-Reinvermoumlgen in Tsd Euro 3076733 3098587

je Versicherten in Euro 32980 32087

zum Vorjahr je Versicherten - 118 - 27

Davon

Betriebsmittel 1755959 1705756

je Versicherten in Euro 18822 17664

zum Vorjahr je Versicherten - 190 - 62

Ruumlcklagen 946300 1037500

je Versicherten in Euro 10144 10744

zum Vorjahr je Versicherten + 17 + 59

Verwaltungsvermoumlgen inkl Investitionsruumlcklage

374474 355331

je Versicherten in Euro 4014 3680

zum Vorjahr je Versicherten - 42 - 83

Erfolgsrechnung

in Tsd Euro 2015 2016

1 Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds 21313911 22724351

2 Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz 1287826 1709675

3 Erstattungen 42285 51670

4 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 58445 60767

5 Leistungsaufwand 21656712 23109954

6 Verwaltungskosten 1233733 1309365

7 Zinsergebnis 20949 17024

8 Sonstige Einnahmen 8043 7577

9 Sonstige Ausgaben 98417 129891

10 Jahresfehlbetrag (-)Jahresuumlberschuss - 257403 21854

48 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Einnahmen im Detail 2015 2016

Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 22745586 24594001

je Versicherten in Euro 243813 254678

zum Vorjahr je Versicherten + 28 + 45

Davon

Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds

absolut in Tsd Euro 21313911 22724351

je Versicherten in Euro 228467 235317

zum Vorjahr je Versicherten - 29 + 30

Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz absolut in Tsd Euro 1287826 1709675

je Versicherten in Euro 13804 17704

zum Vorjahr je Versicherten ndash + 283

Sonstige Einnahmen absolut in Tsd Euro 143849 159976

je Versicherten in Euro 1542 1657

zum Vorjahr je Versicherten - 154 + 74

Ausgaben im Detail 2015 2016

24572147 Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 23002989

je Versicherten in Euro 246572 254452

zum Vorjahr je Versicherten + 15 + 32

Davon

Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 21656712 23109954

je Versicherten in Euro 232142 239310

zum Vorjahr je Versicherten + 41 + 31

Davon

Aumlrztliche Behandlung absolut in Tsd Euro 4324921 4608482

je Versicherten in Euro 46359 47722

zum Vorjahr je Versicherten + 38 + 29

Zahnaumlrztliche Behandlung ohne Zahnersatz

absolut in Tsd Euro 1450491 1516045

je Versicherten in Euro 15548 15699

zum Vorjahr je Versicherten + 23 + 10

49

Ausgaben im Detail 2015 2016

Zahnersatz absolut in Tsd Euro 361938 363907

je Versicherten in Euro 3880 3768

zum Vorjahr je Versicherten + 18 - 29

Arzneimittel absolut in Tsd Euro 3708728 3988102

je Versicherten in Euro 39754 41298

zum Vorjahr je Versicherten + 54 + 39

Hilfsmittel absolut in Tsd Euro 762963 796889

je Versicherten in Euro 8178 8252

zum Vorjahr je Versicherten + 32 + 09

Heilmittel absolut in Tsd Euro 711308 777475

je Versicherten in Euro 7625 8051

zum Vorjahr je Versicherten + 88 + 56

Krankenhausbehandlung absolut in Tsd Euro 6520595 7003332

je Versicherten in Euro 69895 72522

zum Vorjahr je Versicherten + 25 + 38

Krankengeld absolut in Tsd Euro 1474940 1561341

je Versicherten in Euro 15810 16168

zum Vorjahr je Versicherten + 53 + 23

Fahrkosten absolut in Tsd Euro 374939 410294

je Versicherten in Euro 4019 4249

zum Vorjahr je Versicherten + 96 + 57

Vorsorge- und Rehabilitationsleistungen

absolut in Tsd Euro 306972 317177

je Versicherten in Euro 3290 3284

zum Vorjahr je Versicherten + 51 - 02

Schutzimpfung absolut in Tsd Euro 205930 220120

je Versicherten in Euro 2207 2279

zum Vorjahr je Versicherten + 138 + 33

Fruumlherkennungsmaszlignahmen absolut in Tsd Euro 324596 328676

je Versicherten in Euro 3479 3404

zum Vorjahr je Versicherten + 47 - 22

50 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Ausgaben im Detail 2015 2016

Schwangerscha und Mutterscha

ohne stat Entbindung absolut in Tsd Euro 243622 265110

je Versicherten in Euro 2611 2745

zum Vorjahr je Versicherten + 21 + 51

Behandlungspflege und haumlusliche Krankenpflege

absolut in Tsd Euro 364213 413436

je Versicherten in Euro 3904 4281

zum Vorjahr je Versicherten + 151 + 97

Dialyse absolut in Tsd Euro 136648 143130

je Versicherten in Euro 1465 1482

zum Vorjahr je Versicherten + 64 + 12

Sonstige Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 383907 396438

je Versicherten in Euro 4115 4105

zum Vorjahr je Versicherten + 20 - 02

Praumlvention absolut in Tsd Euro 744643 756656

je Versicherten in Euro 7982 7835

zum Vorjahr je Versicherten + 23 - 18

Verwaltungsausgaben absolut in Tsd Euro 1233733 1309365

je Versicherten in Euro 13225 13559

zum Vorjahr je Versicherten + 99 + 25

Sonstige Ausgaben absolut in Tsd Euro 112545 152828

je Versicherten in Euro 1206 1583

zum Vorjahr je Versicherten - 372 + 312

51

Pflegeversicherung

Vermoumlgensrechnung 2015 2016

Aktiva in Tsd Euro

A Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 102500 110008

II Kurzfristige Geldanlagen 396000 415005

III Kassenbestand und Giroguthaben 286 828

B Rechnungsabgrenzungsposten 25137 37673

523924 563513

Passiva in Tsd Euro

A Reinvermoumlgen 244790 272895

B Verpfl ichtungen 279134 290618

523924 563513

Erfolgsrechnung 2015 2016

in Tsd Euro

1 Beitraumlge 4187123 4471718

2 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 5310 3553

3 Leistungsaufwand der Pfl egeversicherung 1199331 1339563

4 Zahlungen an den Ausgleichsfonds 2826011 2972471

5 Verwaltungskosten 120294 134589

6 Zinsergebnis 108 - 436

7 Sonstige Einnahmen 1 0

8 Sonstige Ausgaben 98 107

9 Jahresuumlberschuss 46807 28105

52 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Leistungsausgaben Pflegeversicherung

Leistungsausgaben in Tsd Euro 2015 2016

Pfl egesachleistung 172597 189955

Pflegegeld 351752 384789

Leistungen fuumlr Pfl egepersonen 63020 68594

Stationaumlre Leistungen 380641 410093

Uumlbrige Leistungen 231321 286132

Leistungsausgaben insgesamt 1199331 1339563

53

Mitglieder- und Versichertenentwicklung

Stichtag Jahresdurchschnitt

01012016 01012017 2015 2016

Mitglieder 7044467 7342157 6874547 7205987

zum Vorjahr +48 +42 +56 +48

Familienangehoumlrige 2433683 2454518 2454552 2450915

Versicherte insgesamt 9478150 9796675 9329099 9656902

zum Vorjahr +35 +34 +46 +35

54 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Der Geschaumlftsbericht der Techniker ndash auch digital

Unter wwwtkdegeschaeftsbericht finden Sie die digitale Ausgabe des TK-Geschaumlftsberichts

Der Geschaumlftsbericht 2016 steht Ihnen auch als PDF zum Download unter wwwpressetkde zur Verfuumlgung

Zu Artikeln die mit diesem Symbol gekennzeichnet sind finden Sie ausfuumlhrliche Videos im digitalen Geschaumlftsbericht

Impressum ndash Verantwortlich fuumlr den Inhalt Techniker Krankenkasse Bramfelder Straszlige 140 22305 Hamburg Telefon 040-69 09-17 83 Internet wwwpressetkde E-Mail pressestelletkde Twitter wwwtwittercomtk_presse

Verantwortlich Prof Dr Volker Moumlws Redaktion Kerstin Grieszligmeier Inga Laboga Texte Kerstin Grieszligmeier Hermann Baumlrenfaumlnger Gabriele Baron Nicole Battenfeld Daniel Burgstaler Dennis Chytrek Jacqueline Dauster Philip Giewer Michaela Hombrecher Inga Laboga Katharina Lemke Natalie Quadbeck Heike Schmedemann Silvia Wirth

Konzept und Gestaltung Christina Bartheidel Produktion Tanja Klopsch Litho Hirte GmbH amp Co KG Hamburg Druck Eversfrank Berlin GmbH Berlin Bilder Andreas Friese Jan Pauls Jan Haas Getty Images

copy Alle Rechte vorbehalten Nachdruck und sonstige Formen der Vervielfaumlltigung ndash auch auszugsweise ndash nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung

Mehr Informationen gibt es online Die digitale Ausgabe des TK-Geschauml sberichts fi nden Sie unter wwwtkdegeschae sbericht

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2010

02

720

17

  • Geschaumlftsbericht 2016
    • Vorwort
      • Dr Jens Baas im Gespraumlch mit13Martina Koederitz
      • Auf das Wesentliche reduziert
      • Interview bdquoDie Technikerldquo schaumlrft13ihren Markenauftritt
      • Kampagne Weil die beste Technik13menschlich ist
      • Position beziehen
      • Digitalisierung Nicht ob sondern wie
      • Interview Digitalisierung aktiv gestalten
      • Die Vermessung der Gesundheitswelt
        • Inhalt
        • 1 Die Techniker
        • 2 Die Technik
          • Thomas Ballast im Gespraumlch mit xbird
          • SmartHealth
          • Smart vernetzt
          • Digitale Versorgung
          • Service digital
          • Interviews Agiles Arbeiten amp Pflege
          • Innovationsfonds neue Wege in der Versorgung
            • 3 Wir Techniker
              • Techniker vernetzenTechniker
              • (Fuumlr) Techniker von morgen
              • Wissenschaft fuumlr Techniker
              • Techniker unterwegs
              • Ehrenamtlich fuumlr die Techniker
              • Interview bdquoStarke Selbstverwaltungldquo
              • Verwaltungsrat konkret
              • Sozialwahl gelebte Teilhabe
                • 4 Die Finanzen
                  • Jahresruumlckblick in Zahlen
                  • Vermoumlgensrechnung
                  • Vermoumlgen
                  • Einnahmen amp Ausgaben
                  • Pflegeversicherung
                  • Leistungsausgaben Pflegeversicherung
                  • Mitglieder- und Versichertenentwicklung
                    • Impressum

42 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Wir Techniker Der Verwaltungsrat aktuell Auch 2017 stehen die Mitglieder des Verwaltungsrats zur Wahl Nach der Wahl konstituiert sich das Gremium am 29 September 2017 Hier finden Sie die aktuelle Mitgliederliste und die aktuell vertretenen Listen

Die Mitglieder des aktuellen Verwaltungsrats

Arbeitgebervertreter Dominik Kruchen Duumlsseldorf Alternierender Vorsitzender

Heiner Boumlgemann Bremen Rainer Bruns Nordstrand Uwe Buszligmeier Greven Joachim Feldmann Bremen Helmut Fitzke Woggersin Wilfried Grunau Edewecht-Friedrichsfehn Joumlrg Henschen Bremen Klaus H Kober Rheinmuumlnster Udo Nicolay Moumllln Mirko Knappe Hamburg (seit 01012017) Johannes Seiboldt Nidda Rainer Tietz Bottrop Roland Unzeitig Wettmershagen Bernd Wegner Riegelsberg

Vertretene Organisation ZI HSH Zahntechniker-Innung Hamburg und Schleswig Holstein 15 Sitze

Versichertenvertreter Dieter F Maumlrtens Offenbach Alternierender Vorsitzender

Rosemie Bilz Radebeul Detlef Decho Syke Peter Duchene Groszligrosseln Friedrich Gosewinkel Hamm Karla Hasenauer Suhl Uwe Klemens Muumlnchen Baumlrbel Richling Bremen Annette Stensitzky Troisdorf (seit 15072016) Norbert Schneider Schwerin Harald Schulte Koumlnigswinter Erika Streit Koumlln Johanna Vieweg Dresden Harald Wagner Sipplingen Gerard Wolny Remagen

Vertretene Organisationen TKG TK-Gemeinschaft unabhaumlngige Versichertengemeinshyschaft der Techniker Krankenkasse eV 12 Sitze verdi Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft 1 Sitz IGM Industriegewerkschaft Metall 1 Sitz ACA Katholische-Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Deutschshylands e V Kolpingwerk Deutschland Bundesverband Evanshygelischer Arbeitnehmerorganisationen eV 1 Sitz

43

Sozialwahl gelebte Teilhabe Demokratischer Taktgeber fuumlr den Verwaltungsrat sind die Sozialwahlen deren Ergebnis alle sechs Jahre die Zusammensetzung des houmlchsten Entscheidungsgremiums der Techniker festlegt

Bei der Techniker werden seit jeher die 15 Versichertenvershytreter per Urwahl ermittelt So haben die rund 74 Millionen Mitglieder eine echte Wahl und koumlnnen ihr Recht auf Mitbeshystimmung nutzen Damit die Stimmberechtigten bis zum 31 Mai 2017 ihre Stimmen geltend machen koumlnnen stand 2016 im Zeichen der Vorbereitungen fuumlr die Abstimmung im bdquoSushyperwahljahr 2017ldquo Federfuumlhrend in der Vorbereitung der Wahlausschuss unter Vorsitz des stellvertretenden Vorshystandsvorsitzenden Thomas Ballast Das Gremium ist unter anderem zustaumlndig fuumlr die Zulassung der antretenden Listen aber auch fuumlr die ordnungsgemaumlszlige Ermittlung des Wahlershygebnisses Eine Informationskampagne begleitete die Wahlshyvorbereitungen und ermoumlglichte Versicherten ebenso wie Multiplikatoren sich umfassend uumlber die Wahl zu informieren

Klares Ja zur Teilhabe Sozialwahl bedeutet demokratische Teilhabe nach dem Prinzip bdquoWer Beitraumlge einzahlt soll auch mitbestimmenldquo Im Vorfeld ermittelte die Techniker im Rahshymen einer Studie wie die Menschen in Deutschland zur Sozishyalwahl stehen Das klare Ergebnis der repraumlsentativen Forshysa-Umfrage Das Prinzip der ehrenamtlichen Selbstverwaltung und die Teilhabemoumlglichkeit durch die Sozialwahl stehen hoch im Kurs 68 Prozent der Befragten sprachen sich klar fuumlr die Sozialwahl aus Und Selbst 58 Prozent der Privatversicherten haumltten gerne diese Mitsprachemoumlglichkeit

Zudem halten 73 Prozent der Menschen in Deutschland die Verwaltungsraumlte fuumlr wichtig und befuumlrworten dass Versishycherte durch sie an Entscheidungen beteiligt werden Besonshyders hoch ist die Fuumlrsprache unter den Juumlngeren zwischen 18 und 39 Jahren Vier von fuumlnf sprachen sich hier fuumlr das Prinshyzip bdquoVersicherte fuumlr Versicherteldquo aus

55 der Menschen in Deutschland sind politisch stark

oder sehr stark interessiert

44 Geschaumlftsbericht 2016 Die Finanzen ndash

Die Finanzen Der Bereich Finanzen informiert uumlber Vermoumlgensshyrechnung Vermoumlgen Einnahmen und Ausgaben der Techniker Krankenkasse uumlber die Versicherten- und Mitgliederentwicklung sowie die Finanzen der Pflegeversicherung

45

Der Jahresruumlckblick in Zahlen Das Geschaumlftsjahr 2016 war erneut von einer guten wirtschaftlichen Konjunkshytur gepraumlgt die viel Geld in die Kassen der Sozialversicherungen gespuumllt hat Auszligerdem verzeichnet das System der gesetzlichen Krankenversicherungen weiterhin Zuwaumlchse an Versicherten Dem gegenuumlber stehen staumlndig steishygende Ausgaben im Gesundheitswesen und Verzerrungen des Wettbewerbs der Kassen untereinander So reichten auch im Haushaltsjahr 2016 die Zuweishysungen aus dem Gesundheitsfonds an die Techniker nicht aus um die Ausgashyben fuumlr die Versorgung der Versichershyten zu decken

Dennoch lag der kassenindividuelle Zushysatzbeitrag der Techniker mit 10 Proshyzent auch 2016 unter dem amtlichen Durchschnitt

Ausgaben der Krankenversicheshyrung Das Haushaltsjahr 2016 schlieszligt die Techniker mit einem Plus von etwa 22 Millionen Euro ab Zu dem ausgeglishychenen Haushalt tragen vor allem die schlanken Prozesse und die effektive Verwaltung bei Die wirtschaftliche Kulshytur im Unternehmen ist dafuumlr verantshywortlich dass der Fehlbetrag der Zushyweisungen aus dem Gesundheitsfonds aufgefangen werden konnte Die Vershywaltungskosten von 136 Euro je Versishycherten lagen somit auch deutlich unter den durchschnittlichen Verwaltungskosshyten in der gesetzlichen Krankenversicheshyrung (153 Euro)

Die Leistungsausgaben stiegen um 31 Prozent und damit etwas moderater als im Vorjahr Auffaumlllig ist dass die Ausgaben fuumlr Arzneimittel auf einem hohen Niveau noch einmal mit 39 Prozent zunehmen und auf 4 Milliarden Euro ansteigen Den groumlszligten Ausgashybenblock verzeichnet die Techniker bei den Kosten fuumlr die Krankenhausbehandlung Erstmals uumlbersteigt dieshyser Wert mit einem Zuwachs von 38 Prozent die Sieben-Milliarden-Euro-Marke Fuumlr aumlrztliche Behandshylungen wurden 46 Milliarden Euro ausgegeben was einen Anstieg von 29 Prozent bedeutet

Ausgaben der Pflegeversicherung Die Leistungsshyausgaben fuumlr die pflegebeduumlrftigen Versicherten beliefen sich auf rund 13 Milliarden Euro Mit 3 Milshyliarden Euro flieszligt der Groszligteil der Einnahmen der Pflegeversicherung an den Ausgleichsfonds Mit ihm werden andere Pflegekassen unterstuumltzt deren Ausgaben nicht ausreichend durch Einnahmen geshydeckt sind

Abnahmen Der Verwaltungsrat hat die Jahresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse und die Jahshyresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse Pflegeversicherung abgenommen und dem Vorstand dafuumlr Entlastung erteilt

Juli 2017

Dieter F Maumlrtens

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

Dominik Kruchen

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

46 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Vermoumlgensrechnung

Aktiva in Tsd Euro 2015 2016

A Langfristiges Vermoumlgen

I Verwaltungsvermoumlgen 294474 275331

II Mittel der Ruumlckstellungen 2034183 2429274

III Andere Geldanlagen 3077456 3612688

B Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 904561 937768

II Wertpapiere 1923105 1575117

III Kassenbestand und Giroguthaben 23552 15055

C Rechnungsabgrenzungsposten 7356 9010

D Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

Passiva in Tsd Euro 2015 2016

A Netto-Reinvermoumlgen 3076733 3098587

B Ruumlckstellungen 2034183 2429 274

C Verpfl ichtungen 3137799 3310071

D Rechnungsabgrenzungsposten 15972 16309

E Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

In dieser und in den folgenden Tabellen sind Rundungsdifferenzen moumlglich

47

Vermoumlgen

2015 2016

Netto-Reinvermoumlgen in Tsd Euro 3076733 3098587

je Versicherten in Euro 32980 32087

zum Vorjahr je Versicherten - 118 - 27

Davon

Betriebsmittel 1755959 1705756

je Versicherten in Euro 18822 17664

zum Vorjahr je Versicherten - 190 - 62

Ruumlcklagen 946300 1037500

je Versicherten in Euro 10144 10744

zum Vorjahr je Versicherten + 17 + 59

Verwaltungsvermoumlgen inkl Investitionsruumlcklage

374474 355331

je Versicherten in Euro 4014 3680

zum Vorjahr je Versicherten - 42 - 83

Erfolgsrechnung

in Tsd Euro 2015 2016

1 Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds 21313911 22724351

2 Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz 1287826 1709675

3 Erstattungen 42285 51670

4 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 58445 60767

5 Leistungsaufwand 21656712 23109954

6 Verwaltungskosten 1233733 1309365

7 Zinsergebnis 20949 17024

8 Sonstige Einnahmen 8043 7577

9 Sonstige Ausgaben 98417 129891

10 Jahresfehlbetrag (-)Jahresuumlberschuss - 257403 21854

48 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Einnahmen im Detail 2015 2016

Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 22745586 24594001

je Versicherten in Euro 243813 254678

zum Vorjahr je Versicherten + 28 + 45

Davon

Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds

absolut in Tsd Euro 21313911 22724351

je Versicherten in Euro 228467 235317

zum Vorjahr je Versicherten - 29 + 30

Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz absolut in Tsd Euro 1287826 1709675

je Versicherten in Euro 13804 17704

zum Vorjahr je Versicherten ndash + 283

Sonstige Einnahmen absolut in Tsd Euro 143849 159976

je Versicherten in Euro 1542 1657

zum Vorjahr je Versicherten - 154 + 74

Ausgaben im Detail 2015 2016

24572147 Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 23002989

je Versicherten in Euro 246572 254452

zum Vorjahr je Versicherten + 15 + 32

Davon

Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 21656712 23109954

je Versicherten in Euro 232142 239310

zum Vorjahr je Versicherten + 41 + 31

Davon

Aumlrztliche Behandlung absolut in Tsd Euro 4324921 4608482

je Versicherten in Euro 46359 47722

zum Vorjahr je Versicherten + 38 + 29

Zahnaumlrztliche Behandlung ohne Zahnersatz

absolut in Tsd Euro 1450491 1516045

je Versicherten in Euro 15548 15699

zum Vorjahr je Versicherten + 23 + 10

49

Ausgaben im Detail 2015 2016

Zahnersatz absolut in Tsd Euro 361938 363907

je Versicherten in Euro 3880 3768

zum Vorjahr je Versicherten + 18 - 29

Arzneimittel absolut in Tsd Euro 3708728 3988102

je Versicherten in Euro 39754 41298

zum Vorjahr je Versicherten + 54 + 39

Hilfsmittel absolut in Tsd Euro 762963 796889

je Versicherten in Euro 8178 8252

zum Vorjahr je Versicherten + 32 + 09

Heilmittel absolut in Tsd Euro 711308 777475

je Versicherten in Euro 7625 8051

zum Vorjahr je Versicherten + 88 + 56

Krankenhausbehandlung absolut in Tsd Euro 6520595 7003332

je Versicherten in Euro 69895 72522

zum Vorjahr je Versicherten + 25 + 38

Krankengeld absolut in Tsd Euro 1474940 1561341

je Versicherten in Euro 15810 16168

zum Vorjahr je Versicherten + 53 + 23

Fahrkosten absolut in Tsd Euro 374939 410294

je Versicherten in Euro 4019 4249

zum Vorjahr je Versicherten + 96 + 57

Vorsorge- und Rehabilitationsleistungen

absolut in Tsd Euro 306972 317177

je Versicherten in Euro 3290 3284

zum Vorjahr je Versicherten + 51 - 02

Schutzimpfung absolut in Tsd Euro 205930 220120

je Versicherten in Euro 2207 2279

zum Vorjahr je Versicherten + 138 + 33

Fruumlherkennungsmaszlignahmen absolut in Tsd Euro 324596 328676

je Versicherten in Euro 3479 3404

zum Vorjahr je Versicherten + 47 - 22

50 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Ausgaben im Detail 2015 2016

Schwangerscha und Mutterscha

ohne stat Entbindung absolut in Tsd Euro 243622 265110

je Versicherten in Euro 2611 2745

zum Vorjahr je Versicherten + 21 + 51

Behandlungspflege und haumlusliche Krankenpflege

absolut in Tsd Euro 364213 413436

je Versicherten in Euro 3904 4281

zum Vorjahr je Versicherten + 151 + 97

Dialyse absolut in Tsd Euro 136648 143130

je Versicherten in Euro 1465 1482

zum Vorjahr je Versicherten + 64 + 12

Sonstige Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 383907 396438

je Versicherten in Euro 4115 4105

zum Vorjahr je Versicherten + 20 - 02

Praumlvention absolut in Tsd Euro 744643 756656

je Versicherten in Euro 7982 7835

zum Vorjahr je Versicherten + 23 - 18

Verwaltungsausgaben absolut in Tsd Euro 1233733 1309365

je Versicherten in Euro 13225 13559

zum Vorjahr je Versicherten + 99 + 25

Sonstige Ausgaben absolut in Tsd Euro 112545 152828

je Versicherten in Euro 1206 1583

zum Vorjahr je Versicherten - 372 + 312

51

Pflegeversicherung

Vermoumlgensrechnung 2015 2016

Aktiva in Tsd Euro

A Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 102500 110008

II Kurzfristige Geldanlagen 396000 415005

III Kassenbestand und Giroguthaben 286 828

B Rechnungsabgrenzungsposten 25137 37673

523924 563513

Passiva in Tsd Euro

A Reinvermoumlgen 244790 272895

B Verpfl ichtungen 279134 290618

523924 563513

Erfolgsrechnung 2015 2016

in Tsd Euro

1 Beitraumlge 4187123 4471718

2 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 5310 3553

3 Leistungsaufwand der Pfl egeversicherung 1199331 1339563

4 Zahlungen an den Ausgleichsfonds 2826011 2972471

5 Verwaltungskosten 120294 134589

6 Zinsergebnis 108 - 436

7 Sonstige Einnahmen 1 0

8 Sonstige Ausgaben 98 107

9 Jahresuumlberschuss 46807 28105

52 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Leistungsausgaben Pflegeversicherung

Leistungsausgaben in Tsd Euro 2015 2016

Pfl egesachleistung 172597 189955

Pflegegeld 351752 384789

Leistungen fuumlr Pfl egepersonen 63020 68594

Stationaumlre Leistungen 380641 410093

Uumlbrige Leistungen 231321 286132

Leistungsausgaben insgesamt 1199331 1339563

53

Mitglieder- und Versichertenentwicklung

Stichtag Jahresdurchschnitt

01012016 01012017 2015 2016

Mitglieder 7044467 7342157 6874547 7205987

zum Vorjahr +48 +42 +56 +48

Familienangehoumlrige 2433683 2454518 2454552 2450915

Versicherte insgesamt 9478150 9796675 9329099 9656902

zum Vorjahr +35 +34 +46 +35

54 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Der Geschaumlftsbericht der Techniker ndash auch digital

Unter wwwtkdegeschaeftsbericht finden Sie die digitale Ausgabe des TK-Geschaumlftsberichts

Der Geschaumlftsbericht 2016 steht Ihnen auch als PDF zum Download unter wwwpressetkde zur Verfuumlgung

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Impressum ndash Verantwortlich fuumlr den Inhalt Techniker Krankenkasse Bramfelder Straszlige 140 22305 Hamburg Telefon 040-69 09-17 83 Internet wwwpressetkde E-Mail pressestelletkde Twitter wwwtwittercomtk_presse

Verantwortlich Prof Dr Volker Moumlws Redaktion Kerstin Grieszligmeier Inga Laboga Texte Kerstin Grieszligmeier Hermann Baumlrenfaumlnger Gabriele Baron Nicole Battenfeld Daniel Burgstaler Dennis Chytrek Jacqueline Dauster Philip Giewer Michaela Hombrecher Inga Laboga Katharina Lemke Natalie Quadbeck Heike Schmedemann Silvia Wirth

Konzept und Gestaltung Christina Bartheidel Produktion Tanja Klopsch Litho Hirte GmbH amp Co KG Hamburg Druck Eversfrank Berlin GmbH Berlin Bilder Andreas Friese Jan Pauls Jan Haas Getty Images

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2010

02

720

17

  • Geschaumlftsbericht 2016
    • Vorwort
      • Dr Jens Baas im Gespraumlch mit13Martina Koederitz
      • Auf das Wesentliche reduziert
      • Interview bdquoDie Technikerldquo schaumlrft13ihren Markenauftritt
      • Kampagne Weil die beste Technik13menschlich ist
      • Position beziehen
      • Digitalisierung Nicht ob sondern wie
      • Interview Digitalisierung aktiv gestalten
      • Die Vermessung der Gesundheitswelt
        • Inhalt
        • 1 Die Techniker
        • 2 Die Technik
          • Thomas Ballast im Gespraumlch mit xbird
          • SmartHealth
          • Smart vernetzt
          • Digitale Versorgung
          • Service digital
          • Interviews Agiles Arbeiten amp Pflege
          • Innovationsfonds neue Wege in der Versorgung
            • 3 Wir Techniker
              • Techniker vernetzenTechniker
              • (Fuumlr) Techniker von morgen
              • Wissenschaft fuumlr Techniker
              • Techniker unterwegs
              • Ehrenamtlich fuumlr die Techniker
              • Interview bdquoStarke Selbstverwaltungldquo
              • Verwaltungsrat konkret
              • Sozialwahl gelebte Teilhabe
                • 4 Die Finanzen
                  • Jahresruumlckblick in Zahlen
                  • Vermoumlgensrechnung
                  • Vermoumlgen
                  • Einnahmen amp Ausgaben
                  • Pflegeversicherung
                  • Leistungsausgaben Pflegeversicherung
                  • Mitglieder- und Versichertenentwicklung
                    • Impressum

43

Sozialwahl gelebte Teilhabe Demokratischer Taktgeber fuumlr den Verwaltungsrat sind die Sozialwahlen deren Ergebnis alle sechs Jahre die Zusammensetzung des houmlchsten Entscheidungsgremiums der Techniker festlegt

Bei der Techniker werden seit jeher die 15 Versichertenvershytreter per Urwahl ermittelt So haben die rund 74 Millionen Mitglieder eine echte Wahl und koumlnnen ihr Recht auf Mitbeshystimmung nutzen Damit die Stimmberechtigten bis zum 31 Mai 2017 ihre Stimmen geltend machen koumlnnen stand 2016 im Zeichen der Vorbereitungen fuumlr die Abstimmung im bdquoSushyperwahljahr 2017ldquo Federfuumlhrend in der Vorbereitung der Wahlausschuss unter Vorsitz des stellvertretenden Vorshystandsvorsitzenden Thomas Ballast Das Gremium ist unter anderem zustaumlndig fuumlr die Zulassung der antretenden Listen aber auch fuumlr die ordnungsgemaumlszlige Ermittlung des Wahlershygebnisses Eine Informationskampagne begleitete die Wahlshyvorbereitungen und ermoumlglichte Versicherten ebenso wie Multiplikatoren sich umfassend uumlber die Wahl zu informieren

Klares Ja zur Teilhabe Sozialwahl bedeutet demokratische Teilhabe nach dem Prinzip bdquoWer Beitraumlge einzahlt soll auch mitbestimmenldquo Im Vorfeld ermittelte die Techniker im Rahshymen einer Studie wie die Menschen in Deutschland zur Sozishyalwahl stehen Das klare Ergebnis der repraumlsentativen Forshysa-Umfrage Das Prinzip der ehrenamtlichen Selbstverwaltung und die Teilhabemoumlglichkeit durch die Sozialwahl stehen hoch im Kurs 68 Prozent der Befragten sprachen sich klar fuumlr die Sozialwahl aus Und Selbst 58 Prozent der Privatversicherten haumltten gerne diese Mitsprachemoumlglichkeit

Zudem halten 73 Prozent der Menschen in Deutschland die Verwaltungsraumlte fuumlr wichtig und befuumlrworten dass Versishycherte durch sie an Entscheidungen beteiligt werden Besonshyders hoch ist die Fuumlrsprache unter den Juumlngeren zwischen 18 und 39 Jahren Vier von fuumlnf sprachen sich hier fuumlr das Prinshyzip bdquoVersicherte fuumlr Versicherteldquo aus

55 der Menschen in Deutschland sind politisch stark

oder sehr stark interessiert

44 Geschaumlftsbericht 2016 Die Finanzen ndash

Die Finanzen Der Bereich Finanzen informiert uumlber Vermoumlgensshyrechnung Vermoumlgen Einnahmen und Ausgaben der Techniker Krankenkasse uumlber die Versicherten- und Mitgliederentwicklung sowie die Finanzen der Pflegeversicherung

45

Der Jahresruumlckblick in Zahlen Das Geschaumlftsjahr 2016 war erneut von einer guten wirtschaftlichen Konjunkshytur gepraumlgt die viel Geld in die Kassen der Sozialversicherungen gespuumllt hat Auszligerdem verzeichnet das System der gesetzlichen Krankenversicherungen weiterhin Zuwaumlchse an Versicherten Dem gegenuumlber stehen staumlndig steishygende Ausgaben im Gesundheitswesen und Verzerrungen des Wettbewerbs der Kassen untereinander So reichten auch im Haushaltsjahr 2016 die Zuweishysungen aus dem Gesundheitsfonds an die Techniker nicht aus um die Ausgashyben fuumlr die Versorgung der Versichershyten zu decken

Dennoch lag der kassenindividuelle Zushysatzbeitrag der Techniker mit 10 Proshyzent auch 2016 unter dem amtlichen Durchschnitt

Ausgaben der Krankenversicheshyrung Das Haushaltsjahr 2016 schlieszligt die Techniker mit einem Plus von etwa 22 Millionen Euro ab Zu dem ausgeglishychenen Haushalt tragen vor allem die schlanken Prozesse und die effektive Verwaltung bei Die wirtschaftliche Kulshytur im Unternehmen ist dafuumlr verantshywortlich dass der Fehlbetrag der Zushyweisungen aus dem Gesundheitsfonds aufgefangen werden konnte Die Vershywaltungskosten von 136 Euro je Versishycherten lagen somit auch deutlich unter den durchschnittlichen Verwaltungskosshyten in der gesetzlichen Krankenversicheshyrung (153 Euro)

Die Leistungsausgaben stiegen um 31 Prozent und damit etwas moderater als im Vorjahr Auffaumlllig ist dass die Ausgaben fuumlr Arzneimittel auf einem hohen Niveau noch einmal mit 39 Prozent zunehmen und auf 4 Milliarden Euro ansteigen Den groumlszligten Ausgashybenblock verzeichnet die Techniker bei den Kosten fuumlr die Krankenhausbehandlung Erstmals uumlbersteigt dieshyser Wert mit einem Zuwachs von 38 Prozent die Sieben-Milliarden-Euro-Marke Fuumlr aumlrztliche Behandshylungen wurden 46 Milliarden Euro ausgegeben was einen Anstieg von 29 Prozent bedeutet

Ausgaben der Pflegeversicherung Die Leistungsshyausgaben fuumlr die pflegebeduumlrftigen Versicherten beliefen sich auf rund 13 Milliarden Euro Mit 3 Milshyliarden Euro flieszligt der Groszligteil der Einnahmen der Pflegeversicherung an den Ausgleichsfonds Mit ihm werden andere Pflegekassen unterstuumltzt deren Ausgaben nicht ausreichend durch Einnahmen geshydeckt sind

Abnahmen Der Verwaltungsrat hat die Jahresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse und die Jahshyresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse Pflegeversicherung abgenommen und dem Vorstand dafuumlr Entlastung erteilt

Juli 2017

Dieter F Maumlrtens

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

Dominik Kruchen

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

46 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Vermoumlgensrechnung

Aktiva in Tsd Euro 2015 2016

A Langfristiges Vermoumlgen

I Verwaltungsvermoumlgen 294474 275331

II Mittel der Ruumlckstellungen 2034183 2429274

III Andere Geldanlagen 3077456 3612688

B Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 904561 937768

II Wertpapiere 1923105 1575117

III Kassenbestand und Giroguthaben 23552 15055

C Rechnungsabgrenzungsposten 7356 9010

D Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

Passiva in Tsd Euro 2015 2016

A Netto-Reinvermoumlgen 3076733 3098587

B Ruumlckstellungen 2034183 2429 274

C Verpfl ichtungen 3137799 3310071

D Rechnungsabgrenzungsposten 15972 16309

E Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

In dieser und in den folgenden Tabellen sind Rundungsdifferenzen moumlglich

47

Vermoumlgen

2015 2016

Netto-Reinvermoumlgen in Tsd Euro 3076733 3098587

je Versicherten in Euro 32980 32087

zum Vorjahr je Versicherten - 118 - 27

Davon

Betriebsmittel 1755959 1705756

je Versicherten in Euro 18822 17664

zum Vorjahr je Versicherten - 190 - 62

Ruumlcklagen 946300 1037500

je Versicherten in Euro 10144 10744

zum Vorjahr je Versicherten + 17 + 59

Verwaltungsvermoumlgen inkl Investitionsruumlcklage

374474 355331

je Versicherten in Euro 4014 3680

zum Vorjahr je Versicherten - 42 - 83

Erfolgsrechnung

in Tsd Euro 2015 2016

1 Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds 21313911 22724351

2 Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz 1287826 1709675

3 Erstattungen 42285 51670

4 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 58445 60767

5 Leistungsaufwand 21656712 23109954

6 Verwaltungskosten 1233733 1309365

7 Zinsergebnis 20949 17024

8 Sonstige Einnahmen 8043 7577

9 Sonstige Ausgaben 98417 129891

10 Jahresfehlbetrag (-)Jahresuumlberschuss - 257403 21854

48 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Einnahmen im Detail 2015 2016

Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 22745586 24594001

je Versicherten in Euro 243813 254678

zum Vorjahr je Versicherten + 28 + 45

Davon

Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds

absolut in Tsd Euro 21313911 22724351

je Versicherten in Euro 228467 235317

zum Vorjahr je Versicherten - 29 + 30

Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz absolut in Tsd Euro 1287826 1709675

je Versicherten in Euro 13804 17704

zum Vorjahr je Versicherten ndash + 283

Sonstige Einnahmen absolut in Tsd Euro 143849 159976

je Versicherten in Euro 1542 1657

zum Vorjahr je Versicherten - 154 + 74

Ausgaben im Detail 2015 2016

24572147 Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 23002989

je Versicherten in Euro 246572 254452

zum Vorjahr je Versicherten + 15 + 32

Davon

Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 21656712 23109954

je Versicherten in Euro 232142 239310

zum Vorjahr je Versicherten + 41 + 31

Davon

Aumlrztliche Behandlung absolut in Tsd Euro 4324921 4608482

je Versicherten in Euro 46359 47722

zum Vorjahr je Versicherten + 38 + 29

Zahnaumlrztliche Behandlung ohne Zahnersatz

absolut in Tsd Euro 1450491 1516045

je Versicherten in Euro 15548 15699

zum Vorjahr je Versicherten + 23 + 10

49

Ausgaben im Detail 2015 2016

Zahnersatz absolut in Tsd Euro 361938 363907

je Versicherten in Euro 3880 3768

zum Vorjahr je Versicherten + 18 - 29

Arzneimittel absolut in Tsd Euro 3708728 3988102

je Versicherten in Euro 39754 41298

zum Vorjahr je Versicherten + 54 + 39

Hilfsmittel absolut in Tsd Euro 762963 796889

je Versicherten in Euro 8178 8252

zum Vorjahr je Versicherten + 32 + 09

Heilmittel absolut in Tsd Euro 711308 777475

je Versicherten in Euro 7625 8051

zum Vorjahr je Versicherten + 88 + 56

Krankenhausbehandlung absolut in Tsd Euro 6520595 7003332

je Versicherten in Euro 69895 72522

zum Vorjahr je Versicherten + 25 + 38

Krankengeld absolut in Tsd Euro 1474940 1561341

je Versicherten in Euro 15810 16168

zum Vorjahr je Versicherten + 53 + 23

Fahrkosten absolut in Tsd Euro 374939 410294

je Versicherten in Euro 4019 4249

zum Vorjahr je Versicherten + 96 + 57

Vorsorge- und Rehabilitationsleistungen

absolut in Tsd Euro 306972 317177

je Versicherten in Euro 3290 3284

zum Vorjahr je Versicherten + 51 - 02

Schutzimpfung absolut in Tsd Euro 205930 220120

je Versicherten in Euro 2207 2279

zum Vorjahr je Versicherten + 138 + 33

Fruumlherkennungsmaszlignahmen absolut in Tsd Euro 324596 328676

je Versicherten in Euro 3479 3404

zum Vorjahr je Versicherten + 47 - 22

50 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Ausgaben im Detail 2015 2016

Schwangerscha und Mutterscha

ohne stat Entbindung absolut in Tsd Euro 243622 265110

je Versicherten in Euro 2611 2745

zum Vorjahr je Versicherten + 21 + 51

Behandlungspflege und haumlusliche Krankenpflege

absolut in Tsd Euro 364213 413436

je Versicherten in Euro 3904 4281

zum Vorjahr je Versicherten + 151 + 97

Dialyse absolut in Tsd Euro 136648 143130

je Versicherten in Euro 1465 1482

zum Vorjahr je Versicherten + 64 + 12

Sonstige Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 383907 396438

je Versicherten in Euro 4115 4105

zum Vorjahr je Versicherten + 20 - 02

Praumlvention absolut in Tsd Euro 744643 756656

je Versicherten in Euro 7982 7835

zum Vorjahr je Versicherten + 23 - 18

Verwaltungsausgaben absolut in Tsd Euro 1233733 1309365

je Versicherten in Euro 13225 13559

zum Vorjahr je Versicherten + 99 + 25

Sonstige Ausgaben absolut in Tsd Euro 112545 152828

je Versicherten in Euro 1206 1583

zum Vorjahr je Versicherten - 372 + 312

51

Pflegeversicherung

Vermoumlgensrechnung 2015 2016

Aktiva in Tsd Euro

A Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 102500 110008

II Kurzfristige Geldanlagen 396000 415005

III Kassenbestand und Giroguthaben 286 828

B Rechnungsabgrenzungsposten 25137 37673

523924 563513

Passiva in Tsd Euro

A Reinvermoumlgen 244790 272895

B Verpfl ichtungen 279134 290618

523924 563513

Erfolgsrechnung 2015 2016

in Tsd Euro

1 Beitraumlge 4187123 4471718

2 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 5310 3553

3 Leistungsaufwand der Pfl egeversicherung 1199331 1339563

4 Zahlungen an den Ausgleichsfonds 2826011 2972471

5 Verwaltungskosten 120294 134589

6 Zinsergebnis 108 - 436

7 Sonstige Einnahmen 1 0

8 Sonstige Ausgaben 98 107

9 Jahresuumlberschuss 46807 28105

52 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Leistungsausgaben Pflegeversicherung

Leistungsausgaben in Tsd Euro 2015 2016

Pfl egesachleistung 172597 189955

Pflegegeld 351752 384789

Leistungen fuumlr Pfl egepersonen 63020 68594

Stationaumlre Leistungen 380641 410093

Uumlbrige Leistungen 231321 286132

Leistungsausgaben insgesamt 1199331 1339563

53

Mitglieder- und Versichertenentwicklung

Stichtag Jahresdurchschnitt

01012016 01012017 2015 2016

Mitglieder 7044467 7342157 6874547 7205987

zum Vorjahr +48 +42 +56 +48

Familienangehoumlrige 2433683 2454518 2454552 2450915

Versicherte insgesamt 9478150 9796675 9329099 9656902

zum Vorjahr +35 +34 +46 +35

54 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

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2010

02

720

17

  • Geschaumlftsbericht 2016
    • Vorwort
      • Dr Jens Baas im Gespraumlch mit13Martina Koederitz
      • Auf das Wesentliche reduziert
      • Interview bdquoDie Technikerldquo schaumlrft13ihren Markenauftritt
      • Kampagne Weil die beste Technik13menschlich ist
      • Position beziehen
      • Digitalisierung Nicht ob sondern wie
      • Interview Digitalisierung aktiv gestalten
      • Die Vermessung der Gesundheitswelt
        • Inhalt
        • 1 Die Techniker
        • 2 Die Technik
          • Thomas Ballast im Gespraumlch mit xbird
          • SmartHealth
          • Smart vernetzt
          • Digitale Versorgung
          • Service digital
          • Interviews Agiles Arbeiten amp Pflege
          • Innovationsfonds neue Wege in der Versorgung
            • 3 Wir Techniker
              • Techniker vernetzenTechniker
              • (Fuumlr) Techniker von morgen
              • Wissenschaft fuumlr Techniker
              • Techniker unterwegs
              • Ehrenamtlich fuumlr die Techniker
              • Interview bdquoStarke Selbstverwaltungldquo
              • Verwaltungsrat konkret
              • Sozialwahl gelebte Teilhabe
                • 4 Die Finanzen
                  • Jahresruumlckblick in Zahlen
                  • Vermoumlgensrechnung
                  • Vermoumlgen
                  • Einnahmen amp Ausgaben
                  • Pflegeversicherung
                  • Leistungsausgaben Pflegeversicherung
                  • Mitglieder- und Versichertenentwicklung
                    • Impressum

44 Geschaumlftsbericht 2016 Die Finanzen ndash

Die Finanzen Der Bereich Finanzen informiert uumlber Vermoumlgensshyrechnung Vermoumlgen Einnahmen und Ausgaben der Techniker Krankenkasse uumlber die Versicherten- und Mitgliederentwicklung sowie die Finanzen der Pflegeversicherung

45

Der Jahresruumlckblick in Zahlen Das Geschaumlftsjahr 2016 war erneut von einer guten wirtschaftlichen Konjunkshytur gepraumlgt die viel Geld in die Kassen der Sozialversicherungen gespuumllt hat Auszligerdem verzeichnet das System der gesetzlichen Krankenversicherungen weiterhin Zuwaumlchse an Versicherten Dem gegenuumlber stehen staumlndig steishygende Ausgaben im Gesundheitswesen und Verzerrungen des Wettbewerbs der Kassen untereinander So reichten auch im Haushaltsjahr 2016 die Zuweishysungen aus dem Gesundheitsfonds an die Techniker nicht aus um die Ausgashyben fuumlr die Versorgung der Versichershyten zu decken

Dennoch lag der kassenindividuelle Zushysatzbeitrag der Techniker mit 10 Proshyzent auch 2016 unter dem amtlichen Durchschnitt

Ausgaben der Krankenversicheshyrung Das Haushaltsjahr 2016 schlieszligt die Techniker mit einem Plus von etwa 22 Millionen Euro ab Zu dem ausgeglishychenen Haushalt tragen vor allem die schlanken Prozesse und die effektive Verwaltung bei Die wirtschaftliche Kulshytur im Unternehmen ist dafuumlr verantshywortlich dass der Fehlbetrag der Zushyweisungen aus dem Gesundheitsfonds aufgefangen werden konnte Die Vershywaltungskosten von 136 Euro je Versishycherten lagen somit auch deutlich unter den durchschnittlichen Verwaltungskosshyten in der gesetzlichen Krankenversicheshyrung (153 Euro)

Die Leistungsausgaben stiegen um 31 Prozent und damit etwas moderater als im Vorjahr Auffaumlllig ist dass die Ausgaben fuumlr Arzneimittel auf einem hohen Niveau noch einmal mit 39 Prozent zunehmen und auf 4 Milliarden Euro ansteigen Den groumlszligten Ausgashybenblock verzeichnet die Techniker bei den Kosten fuumlr die Krankenhausbehandlung Erstmals uumlbersteigt dieshyser Wert mit einem Zuwachs von 38 Prozent die Sieben-Milliarden-Euro-Marke Fuumlr aumlrztliche Behandshylungen wurden 46 Milliarden Euro ausgegeben was einen Anstieg von 29 Prozent bedeutet

Ausgaben der Pflegeversicherung Die Leistungsshyausgaben fuumlr die pflegebeduumlrftigen Versicherten beliefen sich auf rund 13 Milliarden Euro Mit 3 Milshyliarden Euro flieszligt der Groszligteil der Einnahmen der Pflegeversicherung an den Ausgleichsfonds Mit ihm werden andere Pflegekassen unterstuumltzt deren Ausgaben nicht ausreichend durch Einnahmen geshydeckt sind

Abnahmen Der Verwaltungsrat hat die Jahresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse und die Jahshyresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse Pflegeversicherung abgenommen und dem Vorstand dafuumlr Entlastung erteilt

Juli 2017

Dieter F Maumlrtens

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

Dominik Kruchen

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

46 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Vermoumlgensrechnung

Aktiva in Tsd Euro 2015 2016

A Langfristiges Vermoumlgen

I Verwaltungsvermoumlgen 294474 275331

II Mittel der Ruumlckstellungen 2034183 2429274

III Andere Geldanlagen 3077456 3612688

B Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 904561 937768

II Wertpapiere 1923105 1575117

III Kassenbestand und Giroguthaben 23552 15055

C Rechnungsabgrenzungsposten 7356 9010

D Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

Passiva in Tsd Euro 2015 2016

A Netto-Reinvermoumlgen 3076733 3098587

B Ruumlckstellungen 2034183 2429 274

C Verpfl ichtungen 3137799 3310071

D Rechnungsabgrenzungsposten 15972 16309

E Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

In dieser und in den folgenden Tabellen sind Rundungsdifferenzen moumlglich

47

Vermoumlgen

2015 2016

Netto-Reinvermoumlgen in Tsd Euro 3076733 3098587

je Versicherten in Euro 32980 32087

zum Vorjahr je Versicherten - 118 - 27

Davon

Betriebsmittel 1755959 1705756

je Versicherten in Euro 18822 17664

zum Vorjahr je Versicherten - 190 - 62

Ruumlcklagen 946300 1037500

je Versicherten in Euro 10144 10744

zum Vorjahr je Versicherten + 17 + 59

Verwaltungsvermoumlgen inkl Investitionsruumlcklage

374474 355331

je Versicherten in Euro 4014 3680

zum Vorjahr je Versicherten - 42 - 83

Erfolgsrechnung

in Tsd Euro 2015 2016

1 Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds 21313911 22724351

2 Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz 1287826 1709675

3 Erstattungen 42285 51670

4 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 58445 60767

5 Leistungsaufwand 21656712 23109954

6 Verwaltungskosten 1233733 1309365

7 Zinsergebnis 20949 17024

8 Sonstige Einnahmen 8043 7577

9 Sonstige Ausgaben 98417 129891

10 Jahresfehlbetrag (-)Jahresuumlberschuss - 257403 21854

48 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Einnahmen im Detail 2015 2016

Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 22745586 24594001

je Versicherten in Euro 243813 254678

zum Vorjahr je Versicherten + 28 + 45

Davon

Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds

absolut in Tsd Euro 21313911 22724351

je Versicherten in Euro 228467 235317

zum Vorjahr je Versicherten - 29 + 30

Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz absolut in Tsd Euro 1287826 1709675

je Versicherten in Euro 13804 17704

zum Vorjahr je Versicherten ndash + 283

Sonstige Einnahmen absolut in Tsd Euro 143849 159976

je Versicherten in Euro 1542 1657

zum Vorjahr je Versicherten - 154 + 74

Ausgaben im Detail 2015 2016

24572147 Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 23002989

je Versicherten in Euro 246572 254452

zum Vorjahr je Versicherten + 15 + 32

Davon

Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 21656712 23109954

je Versicherten in Euro 232142 239310

zum Vorjahr je Versicherten + 41 + 31

Davon

Aumlrztliche Behandlung absolut in Tsd Euro 4324921 4608482

je Versicherten in Euro 46359 47722

zum Vorjahr je Versicherten + 38 + 29

Zahnaumlrztliche Behandlung ohne Zahnersatz

absolut in Tsd Euro 1450491 1516045

je Versicherten in Euro 15548 15699

zum Vorjahr je Versicherten + 23 + 10

49

Ausgaben im Detail 2015 2016

Zahnersatz absolut in Tsd Euro 361938 363907

je Versicherten in Euro 3880 3768

zum Vorjahr je Versicherten + 18 - 29

Arzneimittel absolut in Tsd Euro 3708728 3988102

je Versicherten in Euro 39754 41298

zum Vorjahr je Versicherten + 54 + 39

Hilfsmittel absolut in Tsd Euro 762963 796889

je Versicherten in Euro 8178 8252

zum Vorjahr je Versicherten + 32 + 09

Heilmittel absolut in Tsd Euro 711308 777475

je Versicherten in Euro 7625 8051

zum Vorjahr je Versicherten + 88 + 56

Krankenhausbehandlung absolut in Tsd Euro 6520595 7003332

je Versicherten in Euro 69895 72522

zum Vorjahr je Versicherten + 25 + 38

Krankengeld absolut in Tsd Euro 1474940 1561341

je Versicherten in Euro 15810 16168

zum Vorjahr je Versicherten + 53 + 23

Fahrkosten absolut in Tsd Euro 374939 410294

je Versicherten in Euro 4019 4249

zum Vorjahr je Versicherten + 96 + 57

Vorsorge- und Rehabilitationsleistungen

absolut in Tsd Euro 306972 317177

je Versicherten in Euro 3290 3284

zum Vorjahr je Versicherten + 51 - 02

Schutzimpfung absolut in Tsd Euro 205930 220120

je Versicherten in Euro 2207 2279

zum Vorjahr je Versicherten + 138 + 33

Fruumlherkennungsmaszlignahmen absolut in Tsd Euro 324596 328676

je Versicherten in Euro 3479 3404

zum Vorjahr je Versicherten + 47 - 22

50 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Ausgaben im Detail 2015 2016

Schwangerscha und Mutterscha

ohne stat Entbindung absolut in Tsd Euro 243622 265110

je Versicherten in Euro 2611 2745

zum Vorjahr je Versicherten + 21 + 51

Behandlungspflege und haumlusliche Krankenpflege

absolut in Tsd Euro 364213 413436

je Versicherten in Euro 3904 4281

zum Vorjahr je Versicherten + 151 + 97

Dialyse absolut in Tsd Euro 136648 143130

je Versicherten in Euro 1465 1482

zum Vorjahr je Versicherten + 64 + 12

Sonstige Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 383907 396438

je Versicherten in Euro 4115 4105

zum Vorjahr je Versicherten + 20 - 02

Praumlvention absolut in Tsd Euro 744643 756656

je Versicherten in Euro 7982 7835

zum Vorjahr je Versicherten + 23 - 18

Verwaltungsausgaben absolut in Tsd Euro 1233733 1309365

je Versicherten in Euro 13225 13559

zum Vorjahr je Versicherten + 99 + 25

Sonstige Ausgaben absolut in Tsd Euro 112545 152828

je Versicherten in Euro 1206 1583

zum Vorjahr je Versicherten - 372 + 312

51

Pflegeversicherung

Vermoumlgensrechnung 2015 2016

Aktiva in Tsd Euro

A Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 102500 110008

II Kurzfristige Geldanlagen 396000 415005

III Kassenbestand und Giroguthaben 286 828

B Rechnungsabgrenzungsposten 25137 37673

523924 563513

Passiva in Tsd Euro

A Reinvermoumlgen 244790 272895

B Verpfl ichtungen 279134 290618

523924 563513

Erfolgsrechnung 2015 2016

in Tsd Euro

1 Beitraumlge 4187123 4471718

2 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 5310 3553

3 Leistungsaufwand der Pfl egeversicherung 1199331 1339563

4 Zahlungen an den Ausgleichsfonds 2826011 2972471

5 Verwaltungskosten 120294 134589

6 Zinsergebnis 108 - 436

7 Sonstige Einnahmen 1 0

8 Sonstige Ausgaben 98 107

9 Jahresuumlberschuss 46807 28105

52 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Leistungsausgaben Pflegeversicherung

Leistungsausgaben in Tsd Euro 2015 2016

Pfl egesachleistung 172597 189955

Pflegegeld 351752 384789

Leistungen fuumlr Pfl egepersonen 63020 68594

Stationaumlre Leistungen 380641 410093

Uumlbrige Leistungen 231321 286132

Leistungsausgaben insgesamt 1199331 1339563

53

Mitglieder- und Versichertenentwicklung

Stichtag Jahresdurchschnitt

01012016 01012017 2015 2016

Mitglieder 7044467 7342157 6874547 7205987

zum Vorjahr +48 +42 +56 +48

Familienangehoumlrige 2433683 2454518 2454552 2450915

Versicherte insgesamt 9478150 9796675 9329099 9656902

zum Vorjahr +35 +34 +46 +35

54 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Der Geschaumlftsbericht der Techniker ndash auch digital

Unter wwwtkdegeschaeftsbericht finden Sie die digitale Ausgabe des TK-Geschaumlftsberichts

Der Geschaumlftsbericht 2016 steht Ihnen auch als PDF zum Download unter wwwpressetkde zur Verfuumlgung

Zu Artikeln die mit diesem Symbol gekennzeichnet sind finden Sie ausfuumlhrliche Videos im digitalen Geschaumlftsbericht

Impressum ndash Verantwortlich fuumlr den Inhalt Techniker Krankenkasse Bramfelder Straszlige 140 22305 Hamburg Telefon 040-69 09-17 83 Internet wwwpressetkde E-Mail pressestelletkde Twitter wwwtwittercomtk_presse

Verantwortlich Prof Dr Volker Moumlws Redaktion Kerstin Grieszligmeier Inga Laboga Texte Kerstin Grieszligmeier Hermann Baumlrenfaumlnger Gabriele Baron Nicole Battenfeld Daniel Burgstaler Dennis Chytrek Jacqueline Dauster Philip Giewer Michaela Hombrecher Inga Laboga Katharina Lemke Natalie Quadbeck Heike Schmedemann Silvia Wirth

Konzept und Gestaltung Christina Bartheidel Produktion Tanja Klopsch Litho Hirte GmbH amp Co KG Hamburg Druck Eversfrank Berlin GmbH Berlin Bilder Andreas Friese Jan Pauls Jan Haas Getty Images

copy Alle Rechte vorbehalten Nachdruck und sonstige Formen der Vervielfaumlltigung ndash auch auszugsweise ndash nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung

Mehr Informationen gibt es online Die digitale Ausgabe des TK-Geschauml sberichts fi nden Sie unter wwwtkdegeschae sbericht

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2010

02

720

17

  • Geschaumlftsbericht 2016
    • Vorwort
      • Dr Jens Baas im Gespraumlch mit13Martina Koederitz
      • Auf das Wesentliche reduziert
      • Interview bdquoDie Technikerldquo schaumlrft13ihren Markenauftritt
      • Kampagne Weil die beste Technik13menschlich ist
      • Position beziehen
      • Digitalisierung Nicht ob sondern wie
      • Interview Digitalisierung aktiv gestalten
      • Die Vermessung der Gesundheitswelt
        • Inhalt
        • 1 Die Techniker
        • 2 Die Technik
          • Thomas Ballast im Gespraumlch mit xbird
          • SmartHealth
          • Smart vernetzt
          • Digitale Versorgung
          • Service digital
          • Interviews Agiles Arbeiten amp Pflege
          • Innovationsfonds neue Wege in der Versorgung
            • 3 Wir Techniker
              • Techniker vernetzenTechniker
              • (Fuumlr) Techniker von morgen
              • Wissenschaft fuumlr Techniker
              • Techniker unterwegs
              • Ehrenamtlich fuumlr die Techniker
              • Interview bdquoStarke Selbstverwaltungldquo
              • Verwaltungsrat konkret
              • Sozialwahl gelebte Teilhabe
                • 4 Die Finanzen
                  • Jahresruumlckblick in Zahlen
                  • Vermoumlgensrechnung
                  • Vermoumlgen
                  • Einnahmen amp Ausgaben
                  • Pflegeversicherung
                  • Leistungsausgaben Pflegeversicherung
                  • Mitglieder- und Versichertenentwicklung
                    • Impressum

45

Der Jahresruumlckblick in Zahlen Das Geschaumlftsjahr 2016 war erneut von einer guten wirtschaftlichen Konjunkshytur gepraumlgt die viel Geld in die Kassen der Sozialversicherungen gespuumllt hat Auszligerdem verzeichnet das System der gesetzlichen Krankenversicherungen weiterhin Zuwaumlchse an Versicherten Dem gegenuumlber stehen staumlndig steishygende Ausgaben im Gesundheitswesen und Verzerrungen des Wettbewerbs der Kassen untereinander So reichten auch im Haushaltsjahr 2016 die Zuweishysungen aus dem Gesundheitsfonds an die Techniker nicht aus um die Ausgashyben fuumlr die Versorgung der Versichershyten zu decken

Dennoch lag der kassenindividuelle Zushysatzbeitrag der Techniker mit 10 Proshyzent auch 2016 unter dem amtlichen Durchschnitt

Ausgaben der Krankenversicheshyrung Das Haushaltsjahr 2016 schlieszligt die Techniker mit einem Plus von etwa 22 Millionen Euro ab Zu dem ausgeglishychenen Haushalt tragen vor allem die schlanken Prozesse und die effektive Verwaltung bei Die wirtschaftliche Kulshytur im Unternehmen ist dafuumlr verantshywortlich dass der Fehlbetrag der Zushyweisungen aus dem Gesundheitsfonds aufgefangen werden konnte Die Vershywaltungskosten von 136 Euro je Versishycherten lagen somit auch deutlich unter den durchschnittlichen Verwaltungskosshyten in der gesetzlichen Krankenversicheshyrung (153 Euro)

Die Leistungsausgaben stiegen um 31 Prozent und damit etwas moderater als im Vorjahr Auffaumlllig ist dass die Ausgaben fuumlr Arzneimittel auf einem hohen Niveau noch einmal mit 39 Prozent zunehmen und auf 4 Milliarden Euro ansteigen Den groumlszligten Ausgashybenblock verzeichnet die Techniker bei den Kosten fuumlr die Krankenhausbehandlung Erstmals uumlbersteigt dieshyser Wert mit einem Zuwachs von 38 Prozent die Sieben-Milliarden-Euro-Marke Fuumlr aumlrztliche Behandshylungen wurden 46 Milliarden Euro ausgegeben was einen Anstieg von 29 Prozent bedeutet

Ausgaben der Pflegeversicherung Die Leistungsshyausgaben fuumlr die pflegebeduumlrftigen Versicherten beliefen sich auf rund 13 Milliarden Euro Mit 3 Milshyliarden Euro flieszligt der Groszligteil der Einnahmen der Pflegeversicherung an den Ausgleichsfonds Mit ihm werden andere Pflegekassen unterstuumltzt deren Ausgaben nicht ausreichend durch Einnahmen geshydeckt sind

Abnahmen Der Verwaltungsrat hat die Jahresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse und die Jahshyresrechnung 2016 der Techniker Krankenkasse Pflegeversicherung abgenommen und dem Vorstand dafuumlr Entlastung erteilt

Juli 2017

Dieter F Maumlrtens

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

Dominik Kruchen

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

46 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Vermoumlgensrechnung

Aktiva in Tsd Euro 2015 2016

A Langfristiges Vermoumlgen

I Verwaltungsvermoumlgen 294474 275331

II Mittel der Ruumlckstellungen 2034183 2429274

III Andere Geldanlagen 3077456 3612688

B Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 904561 937768

II Wertpapiere 1923105 1575117

III Kassenbestand und Giroguthaben 23552 15055

C Rechnungsabgrenzungsposten 7356 9010

D Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

Passiva in Tsd Euro 2015 2016

A Netto-Reinvermoumlgen 3076733 3098587

B Ruumlckstellungen 2034183 2429 274

C Verpfl ichtungen 3137799 3310071

D Rechnungsabgrenzungsposten 15972 16309

E Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

In dieser und in den folgenden Tabellen sind Rundungsdifferenzen moumlglich

47

Vermoumlgen

2015 2016

Netto-Reinvermoumlgen in Tsd Euro 3076733 3098587

je Versicherten in Euro 32980 32087

zum Vorjahr je Versicherten - 118 - 27

Davon

Betriebsmittel 1755959 1705756

je Versicherten in Euro 18822 17664

zum Vorjahr je Versicherten - 190 - 62

Ruumlcklagen 946300 1037500

je Versicherten in Euro 10144 10744

zum Vorjahr je Versicherten + 17 + 59

Verwaltungsvermoumlgen inkl Investitionsruumlcklage

374474 355331

je Versicherten in Euro 4014 3680

zum Vorjahr je Versicherten - 42 - 83

Erfolgsrechnung

in Tsd Euro 2015 2016

1 Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds 21313911 22724351

2 Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz 1287826 1709675

3 Erstattungen 42285 51670

4 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 58445 60767

5 Leistungsaufwand 21656712 23109954

6 Verwaltungskosten 1233733 1309365

7 Zinsergebnis 20949 17024

8 Sonstige Einnahmen 8043 7577

9 Sonstige Ausgaben 98417 129891

10 Jahresfehlbetrag (-)Jahresuumlberschuss - 257403 21854

48 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Einnahmen im Detail 2015 2016

Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 22745586 24594001

je Versicherten in Euro 243813 254678

zum Vorjahr je Versicherten + 28 + 45

Davon

Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds

absolut in Tsd Euro 21313911 22724351

je Versicherten in Euro 228467 235317

zum Vorjahr je Versicherten - 29 + 30

Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz absolut in Tsd Euro 1287826 1709675

je Versicherten in Euro 13804 17704

zum Vorjahr je Versicherten ndash + 283

Sonstige Einnahmen absolut in Tsd Euro 143849 159976

je Versicherten in Euro 1542 1657

zum Vorjahr je Versicherten - 154 + 74

Ausgaben im Detail 2015 2016

24572147 Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 23002989

je Versicherten in Euro 246572 254452

zum Vorjahr je Versicherten + 15 + 32

Davon

Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 21656712 23109954

je Versicherten in Euro 232142 239310

zum Vorjahr je Versicherten + 41 + 31

Davon

Aumlrztliche Behandlung absolut in Tsd Euro 4324921 4608482

je Versicherten in Euro 46359 47722

zum Vorjahr je Versicherten + 38 + 29

Zahnaumlrztliche Behandlung ohne Zahnersatz

absolut in Tsd Euro 1450491 1516045

je Versicherten in Euro 15548 15699

zum Vorjahr je Versicherten + 23 + 10

49

Ausgaben im Detail 2015 2016

Zahnersatz absolut in Tsd Euro 361938 363907

je Versicherten in Euro 3880 3768

zum Vorjahr je Versicherten + 18 - 29

Arzneimittel absolut in Tsd Euro 3708728 3988102

je Versicherten in Euro 39754 41298

zum Vorjahr je Versicherten + 54 + 39

Hilfsmittel absolut in Tsd Euro 762963 796889

je Versicherten in Euro 8178 8252

zum Vorjahr je Versicherten + 32 + 09

Heilmittel absolut in Tsd Euro 711308 777475

je Versicherten in Euro 7625 8051

zum Vorjahr je Versicherten + 88 + 56

Krankenhausbehandlung absolut in Tsd Euro 6520595 7003332

je Versicherten in Euro 69895 72522

zum Vorjahr je Versicherten + 25 + 38

Krankengeld absolut in Tsd Euro 1474940 1561341

je Versicherten in Euro 15810 16168

zum Vorjahr je Versicherten + 53 + 23

Fahrkosten absolut in Tsd Euro 374939 410294

je Versicherten in Euro 4019 4249

zum Vorjahr je Versicherten + 96 + 57

Vorsorge- und Rehabilitationsleistungen

absolut in Tsd Euro 306972 317177

je Versicherten in Euro 3290 3284

zum Vorjahr je Versicherten + 51 - 02

Schutzimpfung absolut in Tsd Euro 205930 220120

je Versicherten in Euro 2207 2279

zum Vorjahr je Versicherten + 138 + 33

Fruumlherkennungsmaszlignahmen absolut in Tsd Euro 324596 328676

je Versicherten in Euro 3479 3404

zum Vorjahr je Versicherten + 47 - 22

50 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Ausgaben im Detail 2015 2016

Schwangerscha und Mutterscha

ohne stat Entbindung absolut in Tsd Euro 243622 265110

je Versicherten in Euro 2611 2745

zum Vorjahr je Versicherten + 21 + 51

Behandlungspflege und haumlusliche Krankenpflege

absolut in Tsd Euro 364213 413436

je Versicherten in Euro 3904 4281

zum Vorjahr je Versicherten + 151 + 97

Dialyse absolut in Tsd Euro 136648 143130

je Versicherten in Euro 1465 1482

zum Vorjahr je Versicherten + 64 + 12

Sonstige Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 383907 396438

je Versicherten in Euro 4115 4105

zum Vorjahr je Versicherten + 20 - 02

Praumlvention absolut in Tsd Euro 744643 756656

je Versicherten in Euro 7982 7835

zum Vorjahr je Versicherten + 23 - 18

Verwaltungsausgaben absolut in Tsd Euro 1233733 1309365

je Versicherten in Euro 13225 13559

zum Vorjahr je Versicherten + 99 + 25

Sonstige Ausgaben absolut in Tsd Euro 112545 152828

je Versicherten in Euro 1206 1583

zum Vorjahr je Versicherten - 372 + 312

51

Pflegeversicherung

Vermoumlgensrechnung 2015 2016

Aktiva in Tsd Euro

A Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 102500 110008

II Kurzfristige Geldanlagen 396000 415005

III Kassenbestand und Giroguthaben 286 828

B Rechnungsabgrenzungsposten 25137 37673

523924 563513

Passiva in Tsd Euro

A Reinvermoumlgen 244790 272895

B Verpfl ichtungen 279134 290618

523924 563513

Erfolgsrechnung 2015 2016

in Tsd Euro

1 Beitraumlge 4187123 4471718

2 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 5310 3553

3 Leistungsaufwand der Pfl egeversicherung 1199331 1339563

4 Zahlungen an den Ausgleichsfonds 2826011 2972471

5 Verwaltungskosten 120294 134589

6 Zinsergebnis 108 - 436

7 Sonstige Einnahmen 1 0

8 Sonstige Ausgaben 98 107

9 Jahresuumlberschuss 46807 28105

52 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Leistungsausgaben Pflegeversicherung

Leistungsausgaben in Tsd Euro 2015 2016

Pfl egesachleistung 172597 189955

Pflegegeld 351752 384789

Leistungen fuumlr Pfl egepersonen 63020 68594

Stationaumlre Leistungen 380641 410093

Uumlbrige Leistungen 231321 286132

Leistungsausgaben insgesamt 1199331 1339563

53

Mitglieder- und Versichertenentwicklung

Stichtag Jahresdurchschnitt

01012016 01012017 2015 2016

Mitglieder 7044467 7342157 6874547 7205987

zum Vorjahr +48 +42 +56 +48

Familienangehoumlrige 2433683 2454518 2454552 2450915

Versicherte insgesamt 9478150 9796675 9329099 9656902

zum Vorjahr +35 +34 +46 +35

54 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Der Geschaumlftsbericht der Techniker ndash auch digital

Unter wwwtkdegeschaeftsbericht finden Sie die digitale Ausgabe des TK-Geschaumlftsberichts

Der Geschaumlftsbericht 2016 steht Ihnen auch als PDF zum Download unter wwwpressetkde zur Verfuumlgung

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Impressum ndash Verantwortlich fuumlr den Inhalt Techniker Krankenkasse Bramfelder Straszlige 140 22305 Hamburg Telefon 040-69 09-17 83 Internet wwwpressetkde E-Mail pressestelletkde Twitter wwwtwittercomtk_presse

Verantwortlich Prof Dr Volker Moumlws Redaktion Kerstin Grieszligmeier Inga Laboga Texte Kerstin Grieszligmeier Hermann Baumlrenfaumlnger Gabriele Baron Nicole Battenfeld Daniel Burgstaler Dennis Chytrek Jacqueline Dauster Philip Giewer Michaela Hombrecher Inga Laboga Katharina Lemke Natalie Quadbeck Heike Schmedemann Silvia Wirth

Konzept und Gestaltung Christina Bartheidel Produktion Tanja Klopsch Litho Hirte GmbH amp Co KG Hamburg Druck Eversfrank Berlin GmbH Berlin Bilder Andreas Friese Jan Pauls Jan Haas Getty Images

copy Alle Rechte vorbehalten Nachdruck und sonstige Formen der Vervielfaumlltigung ndash auch auszugsweise ndash nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung

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2010

02

720

17

  • Geschaumlftsbericht 2016
    • Vorwort
      • Dr Jens Baas im Gespraumlch mit13Martina Koederitz
      • Auf das Wesentliche reduziert
      • Interview bdquoDie Technikerldquo schaumlrft13ihren Markenauftritt
      • Kampagne Weil die beste Technik13menschlich ist
      • Position beziehen
      • Digitalisierung Nicht ob sondern wie
      • Interview Digitalisierung aktiv gestalten
      • Die Vermessung der Gesundheitswelt
        • Inhalt
        • 1 Die Techniker
        • 2 Die Technik
          • Thomas Ballast im Gespraumlch mit xbird
          • SmartHealth
          • Smart vernetzt
          • Digitale Versorgung
          • Service digital
          • Interviews Agiles Arbeiten amp Pflege
          • Innovationsfonds neue Wege in der Versorgung
            • 3 Wir Techniker
              • Techniker vernetzenTechniker
              • (Fuumlr) Techniker von morgen
              • Wissenschaft fuumlr Techniker
              • Techniker unterwegs
              • Ehrenamtlich fuumlr die Techniker
              • Interview bdquoStarke Selbstverwaltungldquo
              • Verwaltungsrat konkret
              • Sozialwahl gelebte Teilhabe
                • 4 Die Finanzen
                  • Jahresruumlckblick in Zahlen
                  • Vermoumlgensrechnung
                  • Vermoumlgen
                  • Einnahmen amp Ausgaben
                  • Pflegeversicherung
                  • Leistungsausgaben Pflegeversicherung
                  • Mitglieder- und Versichertenentwicklung
                    • Impressum

46 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Vermoumlgensrechnung

Aktiva in Tsd Euro 2015 2016

A Langfristiges Vermoumlgen

I Verwaltungsvermoumlgen 294474 275331

II Mittel der Ruumlckstellungen 2034183 2429274

III Andere Geldanlagen 3077456 3612688

B Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 904561 937768

II Wertpapiere 1923105 1575117

III Kassenbestand und Giroguthaben 23552 15055

C Rechnungsabgrenzungsposten 7356 9010

D Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

Passiva in Tsd Euro 2015 2016

A Netto-Reinvermoumlgen 3076733 3098587

B Ruumlckstellungen 2034183 2429 274

C Verpfl ichtungen 3137799 3310071

D Rechnungsabgrenzungsposten 15972 16309

E Sondervermoumlgen AAG-Kassen 377930 380288

8642616 9234530

In dieser und in den folgenden Tabellen sind Rundungsdifferenzen moumlglich

47

Vermoumlgen

2015 2016

Netto-Reinvermoumlgen in Tsd Euro 3076733 3098587

je Versicherten in Euro 32980 32087

zum Vorjahr je Versicherten - 118 - 27

Davon

Betriebsmittel 1755959 1705756

je Versicherten in Euro 18822 17664

zum Vorjahr je Versicherten - 190 - 62

Ruumlcklagen 946300 1037500

je Versicherten in Euro 10144 10744

zum Vorjahr je Versicherten + 17 + 59

Verwaltungsvermoumlgen inkl Investitionsruumlcklage

374474 355331

je Versicherten in Euro 4014 3680

zum Vorjahr je Versicherten - 42 - 83

Erfolgsrechnung

in Tsd Euro 2015 2016

1 Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds 21313911 22724351

2 Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz 1287826 1709675

3 Erstattungen 42285 51670

4 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 58445 60767

5 Leistungsaufwand 21656712 23109954

6 Verwaltungskosten 1233733 1309365

7 Zinsergebnis 20949 17024

8 Sonstige Einnahmen 8043 7577

9 Sonstige Ausgaben 98417 129891

10 Jahresfehlbetrag (-)Jahresuumlberschuss - 257403 21854

48 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Einnahmen im Detail 2015 2016

Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 22745586 24594001

je Versicherten in Euro 243813 254678

zum Vorjahr je Versicherten + 28 + 45

Davon

Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds

absolut in Tsd Euro 21313911 22724351

je Versicherten in Euro 228467 235317

zum Vorjahr je Versicherten - 29 + 30

Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz absolut in Tsd Euro 1287826 1709675

je Versicherten in Euro 13804 17704

zum Vorjahr je Versicherten ndash + 283

Sonstige Einnahmen absolut in Tsd Euro 143849 159976

je Versicherten in Euro 1542 1657

zum Vorjahr je Versicherten - 154 + 74

Ausgaben im Detail 2015 2016

24572147 Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 23002989

je Versicherten in Euro 246572 254452

zum Vorjahr je Versicherten + 15 + 32

Davon

Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 21656712 23109954

je Versicherten in Euro 232142 239310

zum Vorjahr je Versicherten + 41 + 31

Davon

Aumlrztliche Behandlung absolut in Tsd Euro 4324921 4608482

je Versicherten in Euro 46359 47722

zum Vorjahr je Versicherten + 38 + 29

Zahnaumlrztliche Behandlung ohne Zahnersatz

absolut in Tsd Euro 1450491 1516045

je Versicherten in Euro 15548 15699

zum Vorjahr je Versicherten + 23 + 10

49

Ausgaben im Detail 2015 2016

Zahnersatz absolut in Tsd Euro 361938 363907

je Versicherten in Euro 3880 3768

zum Vorjahr je Versicherten + 18 - 29

Arzneimittel absolut in Tsd Euro 3708728 3988102

je Versicherten in Euro 39754 41298

zum Vorjahr je Versicherten + 54 + 39

Hilfsmittel absolut in Tsd Euro 762963 796889

je Versicherten in Euro 8178 8252

zum Vorjahr je Versicherten + 32 + 09

Heilmittel absolut in Tsd Euro 711308 777475

je Versicherten in Euro 7625 8051

zum Vorjahr je Versicherten + 88 + 56

Krankenhausbehandlung absolut in Tsd Euro 6520595 7003332

je Versicherten in Euro 69895 72522

zum Vorjahr je Versicherten + 25 + 38

Krankengeld absolut in Tsd Euro 1474940 1561341

je Versicherten in Euro 15810 16168

zum Vorjahr je Versicherten + 53 + 23

Fahrkosten absolut in Tsd Euro 374939 410294

je Versicherten in Euro 4019 4249

zum Vorjahr je Versicherten + 96 + 57

Vorsorge- und Rehabilitationsleistungen

absolut in Tsd Euro 306972 317177

je Versicherten in Euro 3290 3284

zum Vorjahr je Versicherten + 51 - 02

Schutzimpfung absolut in Tsd Euro 205930 220120

je Versicherten in Euro 2207 2279

zum Vorjahr je Versicherten + 138 + 33

Fruumlherkennungsmaszlignahmen absolut in Tsd Euro 324596 328676

je Versicherten in Euro 3479 3404

zum Vorjahr je Versicherten + 47 - 22

50 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Ausgaben im Detail 2015 2016

Schwangerscha und Mutterscha

ohne stat Entbindung absolut in Tsd Euro 243622 265110

je Versicherten in Euro 2611 2745

zum Vorjahr je Versicherten + 21 + 51

Behandlungspflege und haumlusliche Krankenpflege

absolut in Tsd Euro 364213 413436

je Versicherten in Euro 3904 4281

zum Vorjahr je Versicherten + 151 + 97

Dialyse absolut in Tsd Euro 136648 143130

je Versicherten in Euro 1465 1482

zum Vorjahr je Versicherten + 64 + 12

Sonstige Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 383907 396438

je Versicherten in Euro 4115 4105

zum Vorjahr je Versicherten + 20 - 02

Praumlvention absolut in Tsd Euro 744643 756656

je Versicherten in Euro 7982 7835

zum Vorjahr je Versicherten + 23 - 18

Verwaltungsausgaben absolut in Tsd Euro 1233733 1309365

je Versicherten in Euro 13225 13559

zum Vorjahr je Versicherten + 99 + 25

Sonstige Ausgaben absolut in Tsd Euro 112545 152828

je Versicherten in Euro 1206 1583

zum Vorjahr je Versicherten - 372 + 312

51

Pflegeversicherung

Vermoumlgensrechnung 2015 2016

Aktiva in Tsd Euro

A Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 102500 110008

II Kurzfristige Geldanlagen 396000 415005

III Kassenbestand und Giroguthaben 286 828

B Rechnungsabgrenzungsposten 25137 37673

523924 563513

Passiva in Tsd Euro

A Reinvermoumlgen 244790 272895

B Verpfl ichtungen 279134 290618

523924 563513

Erfolgsrechnung 2015 2016

in Tsd Euro

1 Beitraumlge 4187123 4471718

2 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 5310 3553

3 Leistungsaufwand der Pfl egeversicherung 1199331 1339563

4 Zahlungen an den Ausgleichsfonds 2826011 2972471

5 Verwaltungskosten 120294 134589

6 Zinsergebnis 108 - 436

7 Sonstige Einnahmen 1 0

8 Sonstige Ausgaben 98 107

9 Jahresuumlberschuss 46807 28105

52 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Leistungsausgaben Pflegeversicherung

Leistungsausgaben in Tsd Euro 2015 2016

Pfl egesachleistung 172597 189955

Pflegegeld 351752 384789

Leistungen fuumlr Pfl egepersonen 63020 68594

Stationaumlre Leistungen 380641 410093

Uumlbrige Leistungen 231321 286132

Leistungsausgaben insgesamt 1199331 1339563

53

Mitglieder- und Versichertenentwicklung

Stichtag Jahresdurchschnitt

01012016 01012017 2015 2016

Mitglieder 7044467 7342157 6874547 7205987

zum Vorjahr +48 +42 +56 +48

Familienangehoumlrige 2433683 2454518 2454552 2450915

Versicherte insgesamt 9478150 9796675 9329099 9656902

zum Vorjahr +35 +34 +46 +35

54 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Der Geschaumlftsbericht der Techniker ndash auch digital

Unter wwwtkdegeschaeftsbericht finden Sie die digitale Ausgabe des TK-Geschaumlftsberichts

Der Geschaumlftsbericht 2016 steht Ihnen auch als PDF zum Download unter wwwpressetkde zur Verfuumlgung

Zu Artikeln die mit diesem Symbol gekennzeichnet sind finden Sie ausfuumlhrliche Videos im digitalen Geschaumlftsbericht

Impressum ndash Verantwortlich fuumlr den Inhalt Techniker Krankenkasse Bramfelder Straszlige 140 22305 Hamburg Telefon 040-69 09-17 83 Internet wwwpressetkde E-Mail pressestelletkde Twitter wwwtwittercomtk_presse

Verantwortlich Prof Dr Volker Moumlws Redaktion Kerstin Grieszligmeier Inga Laboga Texte Kerstin Grieszligmeier Hermann Baumlrenfaumlnger Gabriele Baron Nicole Battenfeld Daniel Burgstaler Dennis Chytrek Jacqueline Dauster Philip Giewer Michaela Hombrecher Inga Laboga Katharina Lemke Natalie Quadbeck Heike Schmedemann Silvia Wirth

Konzept und Gestaltung Christina Bartheidel Produktion Tanja Klopsch Litho Hirte GmbH amp Co KG Hamburg Druck Eversfrank Berlin GmbH Berlin Bilder Andreas Friese Jan Pauls Jan Haas Getty Images

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2010

02

720

17

  • Geschaumlftsbericht 2016
    • Vorwort
      • Dr Jens Baas im Gespraumlch mit13Martina Koederitz
      • Auf das Wesentliche reduziert
      • Interview bdquoDie Technikerldquo schaumlrft13ihren Markenauftritt
      • Kampagne Weil die beste Technik13menschlich ist
      • Position beziehen
      • Digitalisierung Nicht ob sondern wie
      • Interview Digitalisierung aktiv gestalten
      • Die Vermessung der Gesundheitswelt
        • Inhalt
        • 1 Die Techniker
        • 2 Die Technik
          • Thomas Ballast im Gespraumlch mit xbird
          • SmartHealth
          • Smart vernetzt
          • Digitale Versorgung
          • Service digital
          • Interviews Agiles Arbeiten amp Pflege
          • Innovationsfonds neue Wege in der Versorgung
            • 3 Wir Techniker
              • Techniker vernetzenTechniker
              • (Fuumlr) Techniker von morgen
              • Wissenschaft fuumlr Techniker
              • Techniker unterwegs
              • Ehrenamtlich fuumlr die Techniker
              • Interview bdquoStarke Selbstverwaltungldquo
              • Verwaltungsrat konkret
              • Sozialwahl gelebte Teilhabe
                • 4 Die Finanzen
                  • Jahresruumlckblick in Zahlen
                  • Vermoumlgensrechnung
                  • Vermoumlgen
                  • Einnahmen amp Ausgaben
                  • Pflegeversicherung
                  • Leistungsausgaben Pflegeversicherung
                  • Mitglieder- und Versichertenentwicklung
                    • Impressum

47

Vermoumlgen

2015 2016

Netto-Reinvermoumlgen in Tsd Euro 3076733 3098587

je Versicherten in Euro 32980 32087

zum Vorjahr je Versicherten - 118 - 27

Davon

Betriebsmittel 1755959 1705756

je Versicherten in Euro 18822 17664

zum Vorjahr je Versicherten - 190 - 62

Ruumlcklagen 946300 1037500

je Versicherten in Euro 10144 10744

zum Vorjahr je Versicherten + 17 + 59

Verwaltungsvermoumlgen inkl Investitionsruumlcklage

374474 355331

je Versicherten in Euro 4014 3680

zum Vorjahr je Versicherten - 42 - 83

Erfolgsrechnung

in Tsd Euro 2015 2016

1 Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds 21313911 22724351

2 Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz 1287826 1709675

3 Erstattungen 42285 51670

4 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 58445 60767

5 Leistungsaufwand 21656712 23109954

6 Verwaltungskosten 1233733 1309365

7 Zinsergebnis 20949 17024

8 Sonstige Einnahmen 8043 7577

9 Sonstige Ausgaben 98417 129891

10 Jahresfehlbetrag (-)Jahresuumlberschuss - 257403 21854

48 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Einnahmen im Detail 2015 2016

Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 22745586 24594001

je Versicherten in Euro 243813 254678

zum Vorjahr je Versicherten + 28 + 45

Davon

Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds

absolut in Tsd Euro 21313911 22724351

je Versicherten in Euro 228467 235317

zum Vorjahr je Versicherten - 29 + 30

Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz absolut in Tsd Euro 1287826 1709675

je Versicherten in Euro 13804 17704

zum Vorjahr je Versicherten ndash + 283

Sonstige Einnahmen absolut in Tsd Euro 143849 159976

je Versicherten in Euro 1542 1657

zum Vorjahr je Versicherten - 154 + 74

Ausgaben im Detail 2015 2016

24572147 Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 23002989

je Versicherten in Euro 246572 254452

zum Vorjahr je Versicherten + 15 + 32

Davon

Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 21656712 23109954

je Versicherten in Euro 232142 239310

zum Vorjahr je Versicherten + 41 + 31

Davon

Aumlrztliche Behandlung absolut in Tsd Euro 4324921 4608482

je Versicherten in Euro 46359 47722

zum Vorjahr je Versicherten + 38 + 29

Zahnaumlrztliche Behandlung ohne Zahnersatz

absolut in Tsd Euro 1450491 1516045

je Versicherten in Euro 15548 15699

zum Vorjahr je Versicherten + 23 + 10

49

Ausgaben im Detail 2015 2016

Zahnersatz absolut in Tsd Euro 361938 363907

je Versicherten in Euro 3880 3768

zum Vorjahr je Versicherten + 18 - 29

Arzneimittel absolut in Tsd Euro 3708728 3988102

je Versicherten in Euro 39754 41298

zum Vorjahr je Versicherten + 54 + 39

Hilfsmittel absolut in Tsd Euro 762963 796889

je Versicherten in Euro 8178 8252

zum Vorjahr je Versicherten + 32 + 09

Heilmittel absolut in Tsd Euro 711308 777475

je Versicherten in Euro 7625 8051

zum Vorjahr je Versicherten + 88 + 56

Krankenhausbehandlung absolut in Tsd Euro 6520595 7003332

je Versicherten in Euro 69895 72522

zum Vorjahr je Versicherten + 25 + 38

Krankengeld absolut in Tsd Euro 1474940 1561341

je Versicherten in Euro 15810 16168

zum Vorjahr je Versicherten + 53 + 23

Fahrkosten absolut in Tsd Euro 374939 410294

je Versicherten in Euro 4019 4249

zum Vorjahr je Versicherten + 96 + 57

Vorsorge- und Rehabilitationsleistungen

absolut in Tsd Euro 306972 317177

je Versicherten in Euro 3290 3284

zum Vorjahr je Versicherten + 51 - 02

Schutzimpfung absolut in Tsd Euro 205930 220120

je Versicherten in Euro 2207 2279

zum Vorjahr je Versicherten + 138 + 33

Fruumlherkennungsmaszlignahmen absolut in Tsd Euro 324596 328676

je Versicherten in Euro 3479 3404

zum Vorjahr je Versicherten + 47 - 22

50 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Ausgaben im Detail 2015 2016

Schwangerscha und Mutterscha

ohne stat Entbindung absolut in Tsd Euro 243622 265110

je Versicherten in Euro 2611 2745

zum Vorjahr je Versicherten + 21 + 51

Behandlungspflege und haumlusliche Krankenpflege

absolut in Tsd Euro 364213 413436

je Versicherten in Euro 3904 4281

zum Vorjahr je Versicherten + 151 + 97

Dialyse absolut in Tsd Euro 136648 143130

je Versicherten in Euro 1465 1482

zum Vorjahr je Versicherten + 64 + 12

Sonstige Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 383907 396438

je Versicherten in Euro 4115 4105

zum Vorjahr je Versicherten + 20 - 02

Praumlvention absolut in Tsd Euro 744643 756656

je Versicherten in Euro 7982 7835

zum Vorjahr je Versicherten + 23 - 18

Verwaltungsausgaben absolut in Tsd Euro 1233733 1309365

je Versicherten in Euro 13225 13559

zum Vorjahr je Versicherten + 99 + 25

Sonstige Ausgaben absolut in Tsd Euro 112545 152828

je Versicherten in Euro 1206 1583

zum Vorjahr je Versicherten - 372 + 312

51

Pflegeversicherung

Vermoumlgensrechnung 2015 2016

Aktiva in Tsd Euro

A Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 102500 110008

II Kurzfristige Geldanlagen 396000 415005

III Kassenbestand und Giroguthaben 286 828

B Rechnungsabgrenzungsposten 25137 37673

523924 563513

Passiva in Tsd Euro

A Reinvermoumlgen 244790 272895

B Verpfl ichtungen 279134 290618

523924 563513

Erfolgsrechnung 2015 2016

in Tsd Euro

1 Beitraumlge 4187123 4471718

2 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 5310 3553

3 Leistungsaufwand der Pfl egeversicherung 1199331 1339563

4 Zahlungen an den Ausgleichsfonds 2826011 2972471

5 Verwaltungskosten 120294 134589

6 Zinsergebnis 108 - 436

7 Sonstige Einnahmen 1 0

8 Sonstige Ausgaben 98 107

9 Jahresuumlberschuss 46807 28105

52 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Leistungsausgaben Pflegeversicherung

Leistungsausgaben in Tsd Euro 2015 2016

Pfl egesachleistung 172597 189955

Pflegegeld 351752 384789

Leistungen fuumlr Pfl egepersonen 63020 68594

Stationaumlre Leistungen 380641 410093

Uumlbrige Leistungen 231321 286132

Leistungsausgaben insgesamt 1199331 1339563

53

Mitglieder- und Versichertenentwicklung

Stichtag Jahresdurchschnitt

01012016 01012017 2015 2016

Mitglieder 7044467 7342157 6874547 7205987

zum Vorjahr +48 +42 +56 +48

Familienangehoumlrige 2433683 2454518 2454552 2450915

Versicherte insgesamt 9478150 9796675 9329099 9656902

zum Vorjahr +35 +34 +46 +35

54 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Der Geschaumlftsbericht der Techniker ndash auch digital

Unter wwwtkdegeschaeftsbericht finden Sie die digitale Ausgabe des TK-Geschaumlftsberichts

Der Geschaumlftsbericht 2016 steht Ihnen auch als PDF zum Download unter wwwpressetkde zur Verfuumlgung

Zu Artikeln die mit diesem Symbol gekennzeichnet sind finden Sie ausfuumlhrliche Videos im digitalen Geschaumlftsbericht

Impressum ndash Verantwortlich fuumlr den Inhalt Techniker Krankenkasse Bramfelder Straszlige 140 22305 Hamburg Telefon 040-69 09-17 83 Internet wwwpressetkde E-Mail pressestelletkde Twitter wwwtwittercomtk_presse

Verantwortlich Prof Dr Volker Moumlws Redaktion Kerstin Grieszligmeier Inga Laboga Texte Kerstin Grieszligmeier Hermann Baumlrenfaumlnger Gabriele Baron Nicole Battenfeld Daniel Burgstaler Dennis Chytrek Jacqueline Dauster Philip Giewer Michaela Hombrecher Inga Laboga Katharina Lemke Natalie Quadbeck Heike Schmedemann Silvia Wirth

Konzept und Gestaltung Christina Bartheidel Produktion Tanja Klopsch Litho Hirte GmbH amp Co KG Hamburg Druck Eversfrank Berlin GmbH Berlin Bilder Andreas Friese Jan Pauls Jan Haas Getty Images

copy Alle Rechte vorbehalten Nachdruck und sonstige Formen der Vervielfaumlltigung ndash auch auszugsweise ndash nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung

Mehr Informationen gibt es online Die digitale Ausgabe des TK-Geschauml sberichts fi nden Sie unter wwwtkdegeschae sbericht

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2010

02

720

17

  • Geschaumlftsbericht 2016
    • Vorwort
      • Dr Jens Baas im Gespraumlch mit13Martina Koederitz
      • Auf das Wesentliche reduziert
      • Interview bdquoDie Technikerldquo schaumlrft13ihren Markenauftritt
      • Kampagne Weil die beste Technik13menschlich ist
      • Position beziehen
      • Digitalisierung Nicht ob sondern wie
      • Interview Digitalisierung aktiv gestalten
      • Die Vermessung der Gesundheitswelt
        • Inhalt
        • 1 Die Techniker
        • 2 Die Technik
          • Thomas Ballast im Gespraumlch mit xbird
          • SmartHealth
          • Smart vernetzt
          • Digitale Versorgung
          • Service digital
          • Interviews Agiles Arbeiten amp Pflege
          • Innovationsfonds neue Wege in der Versorgung
            • 3 Wir Techniker
              • Techniker vernetzenTechniker
              • (Fuumlr) Techniker von morgen
              • Wissenschaft fuumlr Techniker
              • Techniker unterwegs
              • Ehrenamtlich fuumlr die Techniker
              • Interview bdquoStarke Selbstverwaltungldquo
              • Verwaltungsrat konkret
              • Sozialwahl gelebte Teilhabe
                • 4 Die Finanzen
                  • Jahresruumlckblick in Zahlen
                  • Vermoumlgensrechnung
                  • Vermoumlgen
                  • Einnahmen amp Ausgaben
                  • Pflegeversicherung
                  • Leistungsausgaben Pflegeversicherung
                  • Mitglieder- und Versichertenentwicklung
                    • Impressum

48 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Einnahmen im Detail 2015 2016

Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 22745586 24594001

je Versicherten in Euro 243813 254678

zum Vorjahr je Versicherten + 28 + 45

Davon

Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds

absolut in Tsd Euro 21313911 22724351

je Versicherten in Euro 228467 235317

zum Vorjahr je Versicherten - 29 + 30

Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz absolut in Tsd Euro 1287826 1709675

je Versicherten in Euro 13804 17704

zum Vorjahr je Versicherten ndash + 283

Sonstige Einnahmen absolut in Tsd Euro 143849 159976

je Versicherten in Euro 1542 1657

zum Vorjahr je Versicherten - 154 + 74

Ausgaben im Detail 2015 2016

24572147 Gesamtsumme absolut in Tsd Euro 23002989

je Versicherten in Euro 246572 254452

zum Vorjahr je Versicherten + 15 + 32

Davon

Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 21656712 23109954

je Versicherten in Euro 232142 239310

zum Vorjahr je Versicherten + 41 + 31

Davon

Aumlrztliche Behandlung absolut in Tsd Euro 4324921 4608482

je Versicherten in Euro 46359 47722

zum Vorjahr je Versicherten + 38 + 29

Zahnaumlrztliche Behandlung ohne Zahnersatz

absolut in Tsd Euro 1450491 1516045

je Versicherten in Euro 15548 15699

zum Vorjahr je Versicherten + 23 + 10

49

Ausgaben im Detail 2015 2016

Zahnersatz absolut in Tsd Euro 361938 363907

je Versicherten in Euro 3880 3768

zum Vorjahr je Versicherten + 18 - 29

Arzneimittel absolut in Tsd Euro 3708728 3988102

je Versicherten in Euro 39754 41298

zum Vorjahr je Versicherten + 54 + 39

Hilfsmittel absolut in Tsd Euro 762963 796889

je Versicherten in Euro 8178 8252

zum Vorjahr je Versicherten + 32 + 09

Heilmittel absolut in Tsd Euro 711308 777475

je Versicherten in Euro 7625 8051

zum Vorjahr je Versicherten + 88 + 56

Krankenhausbehandlung absolut in Tsd Euro 6520595 7003332

je Versicherten in Euro 69895 72522

zum Vorjahr je Versicherten + 25 + 38

Krankengeld absolut in Tsd Euro 1474940 1561341

je Versicherten in Euro 15810 16168

zum Vorjahr je Versicherten + 53 + 23

Fahrkosten absolut in Tsd Euro 374939 410294

je Versicherten in Euro 4019 4249

zum Vorjahr je Versicherten + 96 + 57

Vorsorge- und Rehabilitationsleistungen

absolut in Tsd Euro 306972 317177

je Versicherten in Euro 3290 3284

zum Vorjahr je Versicherten + 51 - 02

Schutzimpfung absolut in Tsd Euro 205930 220120

je Versicherten in Euro 2207 2279

zum Vorjahr je Versicherten + 138 + 33

Fruumlherkennungsmaszlignahmen absolut in Tsd Euro 324596 328676

je Versicherten in Euro 3479 3404

zum Vorjahr je Versicherten + 47 - 22

50 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Ausgaben im Detail 2015 2016

Schwangerscha und Mutterscha

ohne stat Entbindung absolut in Tsd Euro 243622 265110

je Versicherten in Euro 2611 2745

zum Vorjahr je Versicherten + 21 + 51

Behandlungspflege und haumlusliche Krankenpflege

absolut in Tsd Euro 364213 413436

je Versicherten in Euro 3904 4281

zum Vorjahr je Versicherten + 151 + 97

Dialyse absolut in Tsd Euro 136648 143130

je Versicherten in Euro 1465 1482

zum Vorjahr je Versicherten + 64 + 12

Sonstige Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 383907 396438

je Versicherten in Euro 4115 4105

zum Vorjahr je Versicherten + 20 - 02

Praumlvention absolut in Tsd Euro 744643 756656

je Versicherten in Euro 7982 7835

zum Vorjahr je Versicherten + 23 - 18

Verwaltungsausgaben absolut in Tsd Euro 1233733 1309365

je Versicherten in Euro 13225 13559

zum Vorjahr je Versicherten + 99 + 25

Sonstige Ausgaben absolut in Tsd Euro 112545 152828

je Versicherten in Euro 1206 1583

zum Vorjahr je Versicherten - 372 + 312

51

Pflegeversicherung

Vermoumlgensrechnung 2015 2016

Aktiva in Tsd Euro

A Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 102500 110008

II Kurzfristige Geldanlagen 396000 415005

III Kassenbestand und Giroguthaben 286 828

B Rechnungsabgrenzungsposten 25137 37673

523924 563513

Passiva in Tsd Euro

A Reinvermoumlgen 244790 272895

B Verpfl ichtungen 279134 290618

523924 563513

Erfolgsrechnung 2015 2016

in Tsd Euro

1 Beitraumlge 4187123 4471718

2 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 5310 3553

3 Leistungsaufwand der Pfl egeversicherung 1199331 1339563

4 Zahlungen an den Ausgleichsfonds 2826011 2972471

5 Verwaltungskosten 120294 134589

6 Zinsergebnis 108 - 436

7 Sonstige Einnahmen 1 0

8 Sonstige Ausgaben 98 107

9 Jahresuumlberschuss 46807 28105

52 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Leistungsausgaben Pflegeversicherung

Leistungsausgaben in Tsd Euro 2015 2016

Pfl egesachleistung 172597 189955

Pflegegeld 351752 384789

Leistungen fuumlr Pfl egepersonen 63020 68594

Stationaumlre Leistungen 380641 410093

Uumlbrige Leistungen 231321 286132

Leistungsausgaben insgesamt 1199331 1339563

53

Mitglieder- und Versichertenentwicklung

Stichtag Jahresdurchschnitt

01012016 01012017 2015 2016

Mitglieder 7044467 7342157 6874547 7205987

zum Vorjahr +48 +42 +56 +48

Familienangehoumlrige 2433683 2454518 2454552 2450915

Versicherte insgesamt 9478150 9796675 9329099 9656902

zum Vorjahr +35 +34 +46 +35

54 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Der Geschaumlftsbericht der Techniker ndash auch digital

Unter wwwtkdegeschaeftsbericht finden Sie die digitale Ausgabe des TK-Geschaumlftsberichts

Der Geschaumlftsbericht 2016 steht Ihnen auch als PDF zum Download unter wwwpressetkde zur Verfuumlgung

Zu Artikeln die mit diesem Symbol gekennzeichnet sind finden Sie ausfuumlhrliche Videos im digitalen Geschaumlftsbericht

Impressum ndash Verantwortlich fuumlr den Inhalt Techniker Krankenkasse Bramfelder Straszlige 140 22305 Hamburg Telefon 040-69 09-17 83 Internet wwwpressetkde E-Mail pressestelletkde Twitter wwwtwittercomtk_presse

Verantwortlich Prof Dr Volker Moumlws Redaktion Kerstin Grieszligmeier Inga Laboga Texte Kerstin Grieszligmeier Hermann Baumlrenfaumlnger Gabriele Baron Nicole Battenfeld Daniel Burgstaler Dennis Chytrek Jacqueline Dauster Philip Giewer Michaela Hombrecher Inga Laboga Katharina Lemke Natalie Quadbeck Heike Schmedemann Silvia Wirth

Konzept und Gestaltung Christina Bartheidel Produktion Tanja Klopsch Litho Hirte GmbH amp Co KG Hamburg Druck Eversfrank Berlin GmbH Berlin Bilder Andreas Friese Jan Pauls Jan Haas Getty Images

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2010

02

720

17

  • Geschaumlftsbericht 2016
    • Vorwort
      • Dr Jens Baas im Gespraumlch mit13Martina Koederitz
      • Auf das Wesentliche reduziert
      • Interview bdquoDie Technikerldquo schaumlrft13ihren Markenauftritt
      • Kampagne Weil die beste Technik13menschlich ist
      • Position beziehen
      • Digitalisierung Nicht ob sondern wie
      • Interview Digitalisierung aktiv gestalten
      • Die Vermessung der Gesundheitswelt
        • Inhalt
        • 1 Die Techniker
        • 2 Die Technik
          • Thomas Ballast im Gespraumlch mit xbird
          • SmartHealth
          • Smart vernetzt
          • Digitale Versorgung
          • Service digital
          • Interviews Agiles Arbeiten amp Pflege
          • Innovationsfonds neue Wege in der Versorgung
            • 3 Wir Techniker
              • Techniker vernetzenTechniker
              • (Fuumlr) Techniker von morgen
              • Wissenschaft fuumlr Techniker
              • Techniker unterwegs
              • Ehrenamtlich fuumlr die Techniker
              • Interview bdquoStarke Selbstverwaltungldquo
              • Verwaltungsrat konkret
              • Sozialwahl gelebte Teilhabe
                • 4 Die Finanzen
                  • Jahresruumlckblick in Zahlen
                  • Vermoumlgensrechnung
                  • Vermoumlgen
                  • Einnahmen amp Ausgaben
                  • Pflegeversicherung
                  • Leistungsausgaben Pflegeversicherung
                  • Mitglieder- und Versichertenentwicklung
                    • Impressum

49

Ausgaben im Detail 2015 2016

Zahnersatz absolut in Tsd Euro 361938 363907

je Versicherten in Euro 3880 3768

zum Vorjahr je Versicherten + 18 - 29

Arzneimittel absolut in Tsd Euro 3708728 3988102

je Versicherten in Euro 39754 41298

zum Vorjahr je Versicherten + 54 + 39

Hilfsmittel absolut in Tsd Euro 762963 796889

je Versicherten in Euro 8178 8252

zum Vorjahr je Versicherten + 32 + 09

Heilmittel absolut in Tsd Euro 711308 777475

je Versicherten in Euro 7625 8051

zum Vorjahr je Versicherten + 88 + 56

Krankenhausbehandlung absolut in Tsd Euro 6520595 7003332

je Versicherten in Euro 69895 72522

zum Vorjahr je Versicherten + 25 + 38

Krankengeld absolut in Tsd Euro 1474940 1561341

je Versicherten in Euro 15810 16168

zum Vorjahr je Versicherten + 53 + 23

Fahrkosten absolut in Tsd Euro 374939 410294

je Versicherten in Euro 4019 4249

zum Vorjahr je Versicherten + 96 + 57

Vorsorge- und Rehabilitationsleistungen

absolut in Tsd Euro 306972 317177

je Versicherten in Euro 3290 3284

zum Vorjahr je Versicherten + 51 - 02

Schutzimpfung absolut in Tsd Euro 205930 220120

je Versicherten in Euro 2207 2279

zum Vorjahr je Versicherten + 138 + 33

Fruumlherkennungsmaszlignahmen absolut in Tsd Euro 324596 328676

je Versicherten in Euro 3479 3404

zum Vorjahr je Versicherten + 47 - 22

50 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Ausgaben im Detail 2015 2016

Schwangerscha und Mutterscha

ohne stat Entbindung absolut in Tsd Euro 243622 265110

je Versicherten in Euro 2611 2745

zum Vorjahr je Versicherten + 21 + 51

Behandlungspflege und haumlusliche Krankenpflege

absolut in Tsd Euro 364213 413436

je Versicherten in Euro 3904 4281

zum Vorjahr je Versicherten + 151 + 97

Dialyse absolut in Tsd Euro 136648 143130

je Versicherten in Euro 1465 1482

zum Vorjahr je Versicherten + 64 + 12

Sonstige Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 383907 396438

je Versicherten in Euro 4115 4105

zum Vorjahr je Versicherten + 20 - 02

Praumlvention absolut in Tsd Euro 744643 756656

je Versicherten in Euro 7982 7835

zum Vorjahr je Versicherten + 23 - 18

Verwaltungsausgaben absolut in Tsd Euro 1233733 1309365

je Versicherten in Euro 13225 13559

zum Vorjahr je Versicherten + 99 + 25

Sonstige Ausgaben absolut in Tsd Euro 112545 152828

je Versicherten in Euro 1206 1583

zum Vorjahr je Versicherten - 372 + 312

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Pflegeversicherung

Vermoumlgensrechnung 2015 2016

Aktiva in Tsd Euro

A Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 102500 110008

II Kurzfristige Geldanlagen 396000 415005

III Kassenbestand und Giroguthaben 286 828

B Rechnungsabgrenzungsposten 25137 37673

523924 563513

Passiva in Tsd Euro

A Reinvermoumlgen 244790 272895

B Verpfl ichtungen 279134 290618

523924 563513

Erfolgsrechnung 2015 2016

in Tsd Euro

1 Beitraumlge 4187123 4471718

2 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 5310 3553

3 Leistungsaufwand der Pfl egeversicherung 1199331 1339563

4 Zahlungen an den Ausgleichsfonds 2826011 2972471

5 Verwaltungskosten 120294 134589

6 Zinsergebnis 108 - 436

7 Sonstige Einnahmen 1 0

8 Sonstige Ausgaben 98 107

9 Jahresuumlberschuss 46807 28105

52 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Leistungsausgaben Pflegeversicherung

Leistungsausgaben in Tsd Euro 2015 2016

Pfl egesachleistung 172597 189955

Pflegegeld 351752 384789

Leistungen fuumlr Pfl egepersonen 63020 68594

Stationaumlre Leistungen 380641 410093

Uumlbrige Leistungen 231321 286132

Leistungsausgaben insgesamt 1199331 1339563

53

Mitglieder- und Versichertenentwicklung

Stichtag Jahresdurchschnitt

01012016 01012017 2015 2016

Mitglieder 7044467 7342157 6874547 7205987

zum Vorjahr +48 +42 +56 +48

Familienangehoumlrige 2433683 2454518 2454552 2450915

Versicherte insgesamt 9478150 9796675 9329099 9656902

zum Vorjahr +35 +34 +46 +35

54 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Der Geschaumlftsbericht der Techniker ndash auch digital

Unter wwwtkdegeschaeftsbericht finden Sie die digitale Ausgabe des TK-Geschaumlftsberichts

Der Geschaumlftsbericht 2016 steht Ihnen auch als PDF zum Download unter wwwpressetkde zur Verfuumlgung

Zu Artikeln die mit diesem Symbol gekennzeichnet sind finden Sie ausfuumlhrliche Videos im digitalen Geschaumlftsbericht

Impressum ndash Verantwortlich fuumlr den Inhalt Techniker Krankenkasse Bramfelder Straszlige 140 22305 Hamburg Telefon 040-69 09-17 83 Internet wwwpressetkde E-Mail pressestelletkde Twitter wwwtwittercomtk_presse

Verantwortlich Prof Dr Volker Moumlws Redaktion Kerstin Grieszligmeier Inga Laboga Texte Kerstin Grieszligmeier Hermann Baumlrenfaumlnger Gabriele Baron Nicole Battenfeld Daniel Burgstaler Dennis Chytrek Jacqueline Dauster Philip Giewer Michaela Hombrecher Inga Laboga Katharina Lemke Natalie Quadbeck Heike Schmedemann Silvia Wirth

Konzept und Gestaltung Christina Bartheidel Produktion Tanja Klopsch Litho Hirte GmbH amp Co KG Hamburg Druck Eversfrank Berlin GmbH Berlin Bilder Andreas Friese Jan Pauls Jan Haas Getty Images

copy Alle Rechte vorbehalten Nachdruck und sonstige Formen der Vervielfaumlltigung ndash auch auszugsweise ndash nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung

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2010

02

720

17

  • Geschaumlftsbericht 2016
    • Vorwort
      • Dr Jens Baas im Gespraumlch mit13Martina Koederitz
      • Auf das Wesentliche reduziert
      • Interview bdquoDie Technikerldquo schaumlrft13ihren Markenauftritt
      • Kampagne Weil die beste Technik13menschlich ist
      • Position beziehen
      • Digitalisierung Nicht ob sondern wie
      • Interview Digitalisierung aktiv gestalten
      • Die Vermessung der Gesundheitswelt
        • Inhalt
        • 1 Die Techniker
        • 2 Die Technik
          • Thomas Ballast im Gespraumlch mit xbird
          • SmartHealth
          • Smart vernetzt
          • Digitale Versorgung
          • Service digital
          • Interviews Agiles Arbeiten amp Pflege
          • Innovationsfonds neue Wege in der Versorgung
            • 3 Wir Techniker
              • Techniker vernetzenTechniker
              • (Fuumlr) Techniker von morgen
              • Wissenschaft fuumlr Techniker
              • Techniker unterwegs
              • Ehrenamtlich fuumlr die Techniker
              • Interview bdquoStarke Selbstverwaltungldquo
              • Verwaltungsrat konkret
              • Sozialwahl gelebte Teilhabe
                • 4 Die Finanzen
                  • Jahresruumlckblick in Zahlen
                  • Vermoumlgensrechnung
                  • Vermoumlgen
                  • Einnahmen amp Ausgaben
                  • Pflegeversicherung
                  • Leistungsausgaben Pflegeversicherung
                  • Mitglieder- und Versichertenentwicklung
                    • Impressum

50 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Einnahmen amp Ausgaben

Ausgaben im Detail 2015 2016

Schwangerscha und Mutterscha

ohne stat Entbindung absolut in Tsd Euro 243622 265110

je Versicherten in Euro 2611 2745

zum Vorjahr je Versicherten + 21 + 51

Behandlungspflege und haumlusliche Krankenpflege

absolut in Tsd Euro 364213 413436

je Versicherten in Euro 3904 4281

zum Vorjahr je Versicherten + 151 + 97

Dialyse absolut in Tsd Euro 136648 143130

je Versicherten in Euro 1465 1482

zum Vorjahr je Versicherten + 64 + 12

Sonstige Leistungsausgaben absolut in Tsd Euro 383907 396438

je Versicherten in Euro 4115 4105

zum Vorjahr je Versicherten + 20 - 02

Praumlvention absolut in Tsd Euro 744643 756656

je Versicherten in Euro 7982 7835

zum Vorjahr je Versicherten + 23 - 18

Verwaltungsausgaben absolut in Tsd Euro 1233733 1309365

je Versicherten in Euro 13225 13559

zum Vorjahr je Versicherten + 99 + 25

Sonstige Ausgaben absolut in Tsd Euro 112545 152828

je Versicherten in Euro 1206 1583

zum Vorjahr je Versicherten - 372 + 312

51

Pflegeversicherung

Vermoumlgensrechnung 2015 2016

Aktiva in Tsd Euro

A Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 102500 110008

II Kurzfristige Geldanlagen 396000 415005

III Kassenbestand und Giroguthaben 286 828

B Rechnungsabgrenzungsposten 25137 37673

523924 563513

Passiva in Tsd Euro

A Reinvermoumlgen 244790 272895

B Verpfl ichtungen 279134 290618

523924 563513

Erfolgsrechnung 2015 2016

in Tsd Euro

1 Beitraumlge 4187123 4471718

2 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 5310 3553

3 Leistungsaufwand der Pfl egeversicherung 1199331 1339563

4 Zahlungen an den Ausgleichsfonds 2826011 2972471

5 Verwaltungskosten 120294 134589

6 Zinsergebnis 108 - 436

7 Sonstige Einnahmen 1 0

8 Sonstige Ausgaben 98 107

9 Jahresuumlberschuss 46807 28105

52 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Leistungsausgaben Pflegeversicherung

Leistungsausgaben in Tsd Euro 2015 2016

Pfl egesachleistung 172597 189955

Pflegegeld 351752 384789

Leistungen fuumlr Pfl egepersonen 63020 68594

Stationaumlre Leistungen 380641 410093

Uumlbrige Leistungen 231321 286132

Leistungsausgaben insgesamt 1199331 1339563

53

Mitglieder- und Versichertenentwicklung

Stichtag Jahresdurchschnitt

01012016 01012017 2015 2016

Mitglieder 7044467 7342157 6874547 7205987

zum Vorjahr +48 +42 +56 +48

Familienangehoumlrige 2433683 2454518 2454552 2450915

Versicherte insgesamt 9478150 9796675 9329099 9656902

zum Vorjahr +35 +34 +46 +35

54 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Der Geschaumlftsbericht der Techniker ndash auch digital

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Der Geschaumlftsbericht 2016 steht Ihnen auch als PDF zum Download unter wwwpressetkde zur Verfuumlgung

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Verantwortlich Prof Dr Volker Moumlws Redaktion Kerstin Grieszligmeier Inga Laboga Texte Kerstin Grieszligmeier Hermann Baumlrenfaumlnger Gabriele Baron Nicole Battenfeld Daniel Burgstaler Dennis Chytrek Jacqueline Dauster Philip Giewer Michaela Hombrecher Inga Laboga Katharina Lemke Natalie Quadbeck Heike Schmedemann Silvia Wirth

Konzept und Gestaltung Christina Bartheidel Produktion Tanja Klopsch Litho Hirte GmbH amp Co KG Hamburg Druck Eversfrank Berlin GmbH Berlin Bilder Andreas Friese Jan Pauls Jan Haas Getty Images

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02

720

17

  • Geschaumlftsbericht 2016
    • Vorwort
      • Dr Jens Baas im Gespraumlch mit13Martina Koederitz
      • Auf das Wesentliche reduziert
      • Interview bdquoDie Technikerldquo schaumlrft13ihren Markenauftritt
      • Kampagne Weil die beste Technik13menschlich ist
      • Position beziehen
      • Digitalisierung Nicht ob sondern wie
      • Interview Digitalisierung aktiv gestalten
      • Die Vermessung der Gesundheitswelt
        • Inhalt
        • 1 Die Techniker
        • 2 Die Technik
          • Thomas Ballast im Gespraumlch mit xbird
          • SmartHealth
          • Smart vernetzt
          • Digitale Versorgung
          • Service digital
          • Interviews Agiles Arbeiten amp Pflege
          • Innovationsfonds neue Wege in der Versorgung
            • 3 Wir Techniker
              • Techniker vernetzenTechniker
              • (Fuumlr) Techniker von morgen
              • Wissenschaft fuumlr Techniker
              • Techniker unterwegs
              • Ehrenamtlich fuumlr die Techniker
              • Interview bdquoStarke Selbstverwaltungldquo
              • Verwaltungsrat konkret
              • Sozialwahl gelebte Teilhabe
                • 4 Die Finanzen
                  • Jahresruumlckblick in Zahlen
                  • Vermoumlgensrechnung
                  • Vermoumlgen
                  • Einnahmen amp Ausgaben
                  • Pflegeversicherung
                  • Leistungsausgaben Pflegeversicherung
                  • Mitglieder- und Versichertenentwicklung
                    • Impressum

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Pflegeversicherung

Vermoumlgensrechnung 2015 2016

Aktiva in Tsd Euro

A Kurzfristiges Vermoumlgen

I Forderungen und sonstige Vermoumlgensgegenstaumlnde 102500 110008

II Kurzfristige Geldanlagen 396000 415005

III Kassenbestand und Giroguthaben 286 828

B Rechnungsabgrenzungsposten 25137 37673

523924 563513

Passiva in Tsd Euro

A Reinvermoumlgen 244790 272895

B Verpfl ichtungen 279134 290618

523924 563513

Erfolgsrechnung 2015 2016

in Tsd Euro

1 Beitraumlge 4187123 4471718

2 Einnahmen aus Ersatzanspruumlchen 5310 3553

3 Leistungsaufwand der Pfl egeversicherung 1199331 1339563

4 Zahlungen an den Ausgleichsfonds 2826011 2972471

5 Verwaltungskosten 120294 134589

6 Zinsergebnis 108 - 436

7 Sonstige Einnahmen 1 0

8 Sonstige Ausgaben 98 107

9 Jahresuumlberschuss 46807 28105

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Leistungsausgaben Pflegeversicherung

Leistungsausgaben in Tsd Euro 2015 2016

Pfl egesachleistung 172597 189955

Pflegegeld 351752 384789

Leistungen fuumlr Pfl egepersonen 63020 68594

Stationaumlre Leistungen 380641 410093

Uumlbrige Leistungen 231321 286132

Leistungsausgaben insgesamt 1199331 1339563

53

Mitglieder- und Versichertenentwicklung

Stichtag Jahresdurchschnitt

01012016 01012017 2015 2016

Mitglieder 7044467 7342157 6874547 7205987

zum Vorjahr +48 +42 +56 +48

Familienangehoumlrige 2433683 2454518 2454552 2450915

Versicherte insgesamt 9478150 9796675 9329099 9656902

zum Vorjahr +35 +34 +46 +35

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Der Geschaumlftsbericht der Techniker ndash auch digital

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Verantwortlich Prof Dr Volker Moumlws Redaktion Kerstin Grieszligmeier Inga Laboga Texte Kerstin Grieszligmeier Hermann Baumlrenfaumlnger Gabriele Baron Nicole Battenfeld Daniel Burgstaler Dennis Chytrek Jacqueline Dauster Philip Giewer Michaela Hombrecher Inga Laboga Katharina Lemke Natalie Quadbeck Heike Schmedemann Silvia Wirth

Konzept und Gestaltung Christina Bartheidel Produktion Tanja Klopsch Litho Hirte GmbH amp Co KG Hamburg Druck Eversfrank Berlin GmbH Berlin Bilder Andreas Friese Jan Pauls Jan Haas Getty Images

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      • Auf das Wesentliche reduziert
      • Interview bdquoDie Technikerldquo schaumlrft13ihren Markenauftritt
      • Kampagne Weil die beste Technik13menschlich ist
      • Position beziehen
      • Digitalisierung Nicht ob sondern wie
      • Interview Digitalisierung aktiv gestalten
      • Die Vermessung der Gesundheitswelt
        • Inhalt
        • 1 Die Techniker
        • 2 Die Technik
          • Thomas Ballast im Gespraumlch mit xbird
          • SmartHealth
          • Smart vernetzt
          • Digitale Versorgung
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          • Interviews Agiles Arbeiten amp Pflege
          • Innovationsfonds neue Wege in der Versorgung
            • 3 Wir Techniker
              • Techniker vernetzenTechniker
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              • Techniker unterwegs
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              • Interview bdquoStarke Selbstverwaltungldquo
              • Verwaltungsrat konkret
              • Sozialwahl gelebte Teilhabe
                • 4 Die Finanzen
                  • Jahresruumlckblick in Zahlen
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                  • Vermoumlgen
                  • Einnahmen amp Ausgaben
                  • Pflegeversicherung
                  • Leistungsausgaben Pflegeversicherung
                  • Mitglieder- und Versichertenentwicklung
                    • Impressum

52 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Leistungsausgaben Pflegeversicherung

Leistungsausgaben in Tsd Euro 2015 2016

Pfl egesachleistung 172597 189955

Pflegegeld 351752 384789

Leistungen fuumlr Pfl egepersonen 63020 68594

Stationaumlre Leistungen 380641 410093

Uumlbrige Leistungen 231321 286132

Leistungsausgaben insgesamt 1199331 1339563

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Mitglieder- und Versichertenentwicklung

Stichtag Jahresdurchschnitt

01012016 01012017 2015 2016

Mitglieder 7044467 7342157 6874547 7205987

zum Vorjahr +48 +42 +56 +48

Familienangehoumlrige 2433683 2454518 2454552 2450915

Versicherte insgesamt 9478150 9796675 9329099 9656902

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  • Geschaumlftsbericht 2016
    • Vorwort
      • Dr Jens Baas im Gespraumlch mit13Martina Koederitz
      • Auf das Wesentliche reduziert
      • Interview bdquoDie Technikerldquo schaumlrft13ihren Markenauftritt
      • Kampagne Weil die beste Technik13menschlich ist
      • Position beziehen
      • Digitalisierung Nicht ob sondern wie
      • Interview Digitalisierung aktiv gestalten
      • Die Vermessung der Gesundheitswelt
        • Inhalt
        • 1 Die Techniker
        • 2 Die Technik
          • Thomas Ballast im Gespraumlch mit xbird
          • SmartHealth
          • Smart vernetzt
          • Digitale Versorgung
          • Service digital
          • Interviews Agiles Arbeiten amp Pflege
          • Innovationsfonds neue Wege in der Versorgung
            • 3 Wir Techniker
              • Techniker vernetzenTechniker
              • (Fuumlr) Techniker von morgen
              • Wissenschaft fuumlr Techniker
              • Techniker unterwegs
              • Ehrenamtlich fuumlr die Techniker
              • Interview bdquoStarke Selbstverwaltungldquo
              • Verwaltungsrat konkret
              • Sozialwahl gelebte Teilhabe
                • 4 Die Finanzen
                  • Jahresruumlckblick in Zahlen
                  • Vermoumlgensrechnung
                  • Vermoumlgen
                  • Einnahmen amp Ausgaben
                  • Pflegeversicherung
                  • Leistungsausgaben Pflegeversicherung
                  • Mitglieder- und Versichertenentwicklung
                    • Impressum

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Mitglieder- und Versichertenentwicklung

Stichtag Jahresdurchschnitt

01012016 01012017 2015 2016

Mitglieder 7044467 7342157 6874547 7205987

zum Vorjahr +48 +42 +56 +48

Familienangehoumlrige 2433683 2454518 2454552 2450915

Versicherte insgesamt 9478150 9796675 9329099 9656902

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Verantwortlich Prof Dr Volker Moumlws Redaktion Kerstin Grieszligmeier Inga Laboga Texte Kerstin Grieszligmeier Hermann Baumlrenfaumlnger Gabriele Baron Nicole Battenfeld Daniel Burgstaler Dennis Chytrek Jacqueline Dauster Philip Giewer Michaela Hombrecher Inga Laboga Katharina Lemke Natalie Quadbeck Heike Schmedemann Silvia Wirth

Konzept und Gestaltung Christina Bartheidel Produktion Tanja Klopsch Litho Hirte GmbH amp Co KG Hamburg Druck Eversfrank Berlin GmbH Berlin Bilder Andreas Friese Jan Pauls Jan Haas Getty Images

copy Alle Rechte vorbehalten Nachdruck und sonstige Formen der Vervielfaumlltigung ndash auch auszugsweise ndash nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung

Mehr Informationen gibt es online Die digitale Ausgabe des TK-Geschauml sberichts fi nden Sie unter wwwtkdegeschae sbericht

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2010

02

720

17

  • Geschaumlftsbericht 2016
    • Vorwort
      • Dr Jens Baas im Gespraumlch mit13Martina Koederitz
      • Auf das Wesentliche reduziert
      • Interview bdquoDie Technikerldquo schaumlrft13ihren Markenauftritt
      • Kampagne Weil die beste Technik13menschlich ist
      • Position beziehen
      • Digitalisierung Nicht ob sondern wie
      • Interview Digitalisierung aktiv gestalten
      • Die Vermessung der Gesundheitswelt
        • Inhalt
        • 1 Die Techniker
        • 2 Die Technik
          • Thomas Ballast im Gespraumlch mit xbird
          • SmartHealth
          • Smart vernetzt
          • Digitale Versorgung
          • Service digital
          • Interviews Agiles Arbeiten amp Pflege
          • Innovationsfonds neue Wege in der Versorgung
            • 3 Wir Techniker
              • Techniker vernetzenTechniker
              • (Fuumlr) Techniker von morgen
              • Wissenschaft fuumlr Techniker
              • Techniker unterwegs
              • Ehrenamtlich fuumlr die Techniker
              • Interview bdquoStarke Selbstverwaltungldquo
              • Verwaltungsrat konkret
              • Sozialwahl gelebte Teilhabe
                • 4 Die Finanzen
                  • Jahresruumlckblick in Zahlen
                  • Vermoumlgensrechnung
                  • Vermoumlgen
                  • Einnahmen amp Ausgaben
                  • Pflegeversicherung
                  • Leistungsausgaben Pflegeversicherung
                  • Mitglieder- und Versichertenentwicklung
                    • Impressum

54 Geschaumlftsbericht 2016 ndash Die Finanzen

Der Geschaumlftsbericht der Techniker ndash auch digital

Unter wwwtkdegeschaeftsbericht finden Sie die digitale Ausgabe des TK-Geschaumlftsberichts

Der Geschaumlftsbericht 2016 steht Ihnen auch als PDF zum Download unter wwwpressetkde zur Verfuumlgung

Zu Artikeln die mit diesem Symbol gekennzeichnet sind finden Sie ausfuumlhrliche Videos im digitalen Geschaumlftsbericht

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Konzept und Gestaltung Christina Bartheidel Produktion Tanja Klopsch Litho Hirte GmbH amp Co KG Hamburg Druck Eversfrank Berlin GmbH Berlin Bilder Andreas Friese Jan Pauls Jan Haas Getty Images

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      • Auf das Wesentliche reduziert
      • Interview bdquoDie Technikerldquo schaumlrft13ihren Markenauftritt
      • Kampagne Weil die beste Technik13menschlich ist
      • Position beziehen
      • Digitalisierung Nicht ob sondern wie
      • Interview Digitalisierung aktiv gestalten
      • Die Vermessung der Gesundheitswelt
        • Inhalt
        • 1 Die Techniker
        • 2 Die Technik
          • Thomas Ballast im Gespraumlch mit xbird
          • SmartHealth
          • Smart vernetzt
          • Digitale Versorgung
          • Service digital
          • Interviews Agiles Arbeiten amp Pflege
          • Innovationsfonds neue Wege in der Versorgung
            • 3 Wir Techniker
              • Techniker vernetzenTechniker
              • (Fuumlr) Techniker von morgen
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              • Techniker unterwegs
              • Ehrenamtlich fuumlr die Techniker
              • Interview bdquoStarke Selbstverwaltungldquo
              • Verwaltungsrat konkret
              • Sozialwahl gelebte Teilhabe
                • 4 Die Finanzen
                  • Jahresruumlckblick in Zahlen
                  • Vermoumlgensrechnung
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                  • Einnahmen amp Ausgaben
                  • Pflegeversicherung
                  • Leistungsausgaben Pflegeversicherung
                  • Mitglieder- und Versichertenentwicklung
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      • Auf das Wesentliche reduziert
      • Interview bdquoDie Technikerldquo schaumlrft13ihren Markenauftritt
      • Kampagne Weil die beste Technik13menschlich ist
      • Position beziehen
      • Digitalisierung Nicht ob sondern wie
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      • Die Vermessung der Gesundheitswelt
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        • 1 Die Techniker
        • 2 Die Technik
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                    • Impressum

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