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TK-Broschüre "Der Verwaltungsrat"

Date post: 13-Jul-2015
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19
1 tu Der Verwal ngsrat kenkasse r e waltung der T chniker K an Die Selbstver
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1

tuDer Verwal ngsrat kenkasserewaltung der T chniker K an

Die Selbstver

Inhalt

Transparenz und Verantwortung 3Der TK-Verwaltungsrat nimmt weitreichende Lenkungs-

und Kontrollfunktionen wahr. Die Mitglieder stellen mit

ihrer Arbeit sicher, dass die gezahlten Beiträge sinnvoll

eingesetzt und zeitgemäße Leistungen angeboten

werden können.

Tatkräftige Teilhaber 5Mit ihrer Stimme haben die TK-Mitglieder im Juni 2011 an

der Zusammensetzung des Verwaltungsrats mitgewirkt.

Mit dem Mandat der Wähler nehmen sie Einfl uss auf den

Kurs der Krankenkasse und die Gesundheitspolitik.

Ehrenamtliche Wächter 6Die Arbeit im Verwaltungsrat ist ehrenamtlich und verlangt

von den Mitgliedern großes Engagement. In den Fachaus-

schüssen bringen sie neben Know-how persönliche

Erfahrungen aus ihrem täglichen Leben ein.

Gemeinsam gestalten 9Das Parlament der Versicherten und Arbeitgeber setzt

sich aus mehreren Listen zusammen. Die Listen reprä-

sentieren verschiedene Interessengruppen. Sie eint ein

gemeinsames Ziel: die TK zur besten Krankenkasse

Deutschlands zu machen.

Besser als gut 10Bei der Konzeption der Leistungsangebote gilt es, die

Gestaltungsspielräume innerhalb des gesetzlich geregel-

ten Gesundheitssystems zu nutzen. Es ist eine Selbstver-

waltung gefragt, die innovative Versorgungskonzepte

partnerschaftlich entwickelt.

Mit einer Stimme 14Die Arbeit des TK-Verwaltungsrats spiegelt sich auch auf

Bundesebene wider. Im GKV-Spitzenverband sprechen

alle gesetzlichen Krankenkassen mit einer Stimme etwa

beim Abschluss von Versorgungsverträgen.

Echten Mehrwert bieten 16Die alternierenden Vorsitzenden des Verwaltungsrats über

Chancen der Selbstverwaltung und Herausforderungen

des Gesundheitssystems.

2

Sehr geehrte Leserinnen, sehr geehrte Leser,

die Techniker Krankenkasse versteht sich als

Anwalt und Dienstleister für die Versicherten.

Diese Selbstverpfl ichtung hat sie zu einer

der größten deutschen Krankenkassen

gemacht. Und die TK soll weiter wachsen.

Deshalb arbeiten wir nach innen kontinuier-

lich an der Optimierung unserer Prozesse.

Nach außen sind wir Partner für Ärzte und

Kliniken, um Versorgungsverträge zum Wohl

unserer Versicherten abzuschließen.

Ohne das Mitwirken des Verwaltungsrats,

der an der Schnittstelle zwischen Wirtschaft-

lichkeit und sozialpolitischer Orientierung

wichtige Impulse bei der Gestaltung moder-

ner und fi nanzierbarer Satzungsleistungen

gibt, wäre das nicht möglich. Darüber hinaus

begleiten die 30 ehrenamt lichen Vertreter

der Arbeitgeber und Versicherten mit ihrer

Arbeit den Prozess der Gesetzgebung in

der Gesundheitspolitik.

Auf verschiedenen Ebenen zeigt sich: Die

Selbstverwaltung ist gelebte Demokratie. So

werden die Versichertenvertreter bei der TK

in einer Urwahl bestimmt. Dies untermauert

das Prinzip der aktiven Teilhabe, bei dem

Versicherte mitentscheiden können, was

mit ihren Beiträgen passiert und welche

Leistungen ihre Krankenkasse anbietet.

Mit dieser Broschüre geben wir Ihnen einen

Überblick über die Aufgaben des höchsten

Selbstverwaltungsgremiums der TK.

Herzlichst Ihr

Dr. Jens Baas

Vorsitzender des Vorstands

3

Er hat bei allen Entscheidungen zum Kurs der Techniker Krankenkasse das letzte Wort – der TK-Verwaltungsrat. Als ihr höchstes Gremium vertritt er auf Basis der Selbstverwaltung die Interessen der Versicherten und der Arbeitgeber. Diese profi tieren so von zeitgemäßen Leistungen.

Durchblick. Der Verwaltungsrat wacht über die Verwendung der

Versichertenbeiträge.

Transparenz und Verantwortung

D er Verwaltungsrat bestimmt die Grundzüge der Unterneh-

menspolitik und trifft alle Entscheidungen, die für die Techni-ker Krankenkasse (TK) von grund-

sätzlicher Bedeutung sind. Was sich

in der Satzung der TK auf den ersten Blick ein wenig nüchtern liest, ist für die mehr als acht Millionen Versicher-

ten von weitreichender Bedeutung.

Der Grund: Als gese tz liche Kranken-versicherung ist die TK eine Körper-schaft des öffentlichen Rechts mit

Selbstverwaltung. Diese wird über

einen 30-köpfi gen ehrenamtlichen Verwaltungsrat wahrgenommen, der je zur Hälfte aus Vertretern der

Arbeitgeber und der Versicherten

besteht. Über die Zusammenset-zung des Verwaltungsrats wird alle sechs Jahre in einer Sozialwahl

entschieden (siehe Seite 5). Der

TK-Verwaltungsrat engagiert sich damit für die Interessen der Versi-cherten. Dennoch ist vielen Versi-

cherten die Funktion des TK-Verwal-

tungsrats als Bindeglied zwischen

zeitgemäßer Solidarität und moder-

nem Dienstleistungsunternehmen nicht bewusst. Dabei gehen viele Leistungen und Services, die die

Versicherten neben der medizini-

schen Grundbetreuung durch Ärzte und Krankenhäuser in Anspruch nehmen können, auf die Beschlüsse

des TK-Verwaltungsrats zurück.

Kosten im BlickBei der TK gibt es eine Reihe von

Zusatzangeboten wie zum Beispiel Reiseschutzimpfungen, Wahltarife

oder alternative Heilmethoden, die über den vom Gesetzgeber vorge-

gebenen Katalog hinausgehen. Bei diesen in der Satzung geregelten

zusätzlichen Versicherungsleistun-gen entscheidet der TK-Verwal-

tungsrat – und entscheiden damit mittelbar die Versicherten und

Arbeitgeber selbst –, was die TK anbietet und welche Kosten sie

übernimmt.

Zur Vorbereitung seiner Entschei-

dungen hat der Verwaltungsrat drei Fachausschüsse eingesetzt: den Hauptausschuss, den Finanzaus-

schuss und den Sozialpolitischen

Ausschuss. Zusätzlich gibt es fünf Widerspruchsausschüsse.

Mit seiner Arbeit stellt der TK-Ver-

waltungsrat sicher, dass die Beiträge der Versicherten und der Arbeitge-ber sinnvoll eingesetzt werden und

die Verwendung der Gelder trans-

parent nachvollziehbar ist. Eine seiner wichtigen Aufgaben ist es daher, den vom Vorstand aufge-

stellten Haushaltsplan festzustellen.

Zudem nehmen die Selbstverwalter den Jahresabschluss ab, die Jahres-rechnung. Das Gremium beauftragt

dafür unabhängige Wirtschaftsprüfer

zur Prüfung der Jahresrechnung wie auch zur Prüfung der Betriebs-führung. Im Sinne aller Versicherten

stärkt dies die Wettbewerbsfähig-

keit der TK.

Ur-Wahl. Bei der TK entscheiden die Mitglieder über die Zusammensetzung

des Verwaltungsrats.

Sie haben die WahlAlle sechs Jahre können TK-Versicherte bei der Sozialwahl mitbestimmen, wer sie im TK-Verwaltungsrat vertritt.

1

Der Verwaltungsrat

Die Selbstverwaltung der Techniker Krankenkasse

DERVERWALTUNGSRAT

IM ÜBERBLICKPorträts und Informationen über die Mitglieder des

TK-Verwaltungsrates fi nden Sie in der beiliegenden Broschüre

„Verwaltungsrat kompakt“. Diese steht auch im Internet unter www.tk.de/bestellen zum

Download bereit.

Die Sozialwahlen sind nach der Bundestags- und der Europawahl die dritt-

größten Wahlen in Deutschland. Bei der TK konnten mehr als fünf Millionen

Mitglieder bei der letzten Sozialwahl 2011 mit ihrer Stimme Einfl uss auf die

Zukunft ihrer Krankenkasse und damit auf die Gesundheitspolitik nehmen.

Tatkräftige Teilhaber

D ie Experten sind sich einig.

Die Sozialwahl 2011 war ein

voller Erfolg. Insgesamt haben

sich 14,2 Millionen Versicherte und

Rentner der Deutschen Rentenversi-

cherung Bund sowie Mitglieder der

großen Ersatzkassen beteiligt – rund

500.000 Wähler mehr als bei der

Sozialwahl im Jahr 2005. „Entgegen dem allgemeinen Trend in der Gesell-schaft hat sich die Wahlbeteiligung bei den Kassen stabilisiert. Das zeigt, wie wichtig den Versicherten ihr Recht auf Mitbestimmung ist“, kommentierte Christian Zahn, Vorsitzender des Verbandes der Ersatzkassen e. V. (vdek), das Wahl-ergebnis. Diese Einschätzungen teilt auch Professor Dr. Karl-Rudolf Korte, Direktor der NRW School of Governance an der Universität Duisburg-Essen. Laut Korte gelte das Wählervotum hierbei dem Erhalt des sozialen und gesell-schaftlichen Friedens.

Richtungweisendes Modell Mit 33,26 Prozent, das entspricht rund 1,8 Millionen ausgezählten

Stimmen, lag die Wahlbeteiligung

bei der TK über dem bundesweiten

Durchschnitt. Die TK-Versicherten können bei einer Urwahl selbst entscheiden, wer ihre Interessen im Parlament der Krankenkasse – dem Verwaltungsrat – vertritt. „Das ist längst nicht überall der Fall“, betont

Professor Korte. So müssten die Mitglieder bei Orts-, Innungs- und Betriebskrankenkassen weitestge-

hend auf dieses Mitspracherecht

verzichten, da dort keine Urwahlen

stattfänden. Ein Prinzip der basisde-mokratischen Teilhabe, das für den Bundesbeauftragten für die Sozial-wahlen, Gerald Weiß, richtungwei-send ist. „Ich bin sehr dafür, dass wie zum Beispiel die TK noch mehr

Krankenkassen den Weg der Urwahl gehen. Nur so können die unmittel-bar Betroffenen selbst bestimmen,

wem sie ihr Mandat anvertrauen.“

Gleichmäßige VerteilungDer Verwaltungsrat ist je zur Hälfte

mit Versichertenvertretern und Arbeitgebervertretern besetzt (siehe

Kasten oben). Die konstituierende Sitzung vom 9. September 2011

war der Startschuss, mit dem die gewählten und sich ehrenamtlich

engagierenden Mitglieder des Verwaltungsrats ihre Arbeit aufge-

nommen haben. Welche Schwer-punkte das Parlament dabei setzt,

erfahren Sie auf den nächsten Seiten.

5

Der Verwaltungsrat – die starke Stimme der VersichertenBei der Sozialwahl haben die Wähler ihre Stimme nicht einzelnen Kandidaten gegeben, sondern der Liste, zu der diese Kandidaten gehören. Die Sitze im Verwaltungsrat verteilen sich folgendermaßen:

15

ZI HSH

12

TKG1 ver.di

1 IGM

1 ACA

*

Arbeitgebervertreter 1) Versichertenvertreter

*ZI HSH = Zahntechniker-Innung Hamburg und Schleswig-Holstein.

1) Für die Wahl der Arbeitgeber wurde nur eine Liste einge-reicht, sodass hier keine Wahlhandlung stattgefunden hat.

Die Listen der Versicherten und der auf sie entfallene Stimmenanteil:

Liste 1: TK-Gemeinschaft, unabhängige Versichertengemeinschaft der Techniker Krankenkasse, 77,09 Prozent, 12 Sitze

Liste 2: ver.di – Vereinte Dienstleistungs-gewerkschaft, 8,65 Prozent, 1 Sitz

Liste 3: Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Deutschlands e. V., Kolpingwerk Deutschland, Bundesver-band Evangelischer Arbeitnehmerorgani-sationen e. V., 4,43 Prozent, 1 Sitz

Liste 4: VDT – Verband Deutscher Techniker, 4,89 Prozent (keine Sitze)

Liste 5: Industriegewerkschaft Metall, 4,94 Prozent, 1 Sitz

Quelle: Techniker Krankenkasse

Mehr Infoswww.tk.de/sozialwahl

www.sozialwahl.de

Die Selbstverwaltung bedeutet Selbstgestaltung. Mit ihrem Einsatz sorgen die 30 Mitglieder des TK-Verwaltungsrats dafür, individuelle Spielräume der Gesundheitspolitik zum Wohl der Versicherten zu nutzen.

Ehrenamtliche Wächter

 Die TK ist dem Grundsatz

verpfl ichtet, dass in einer

Krankenkasse jeder Mensch

willkommen ist, unabhängig vom

indi viduellen Gesundheitszustand,

vom Alter oder von der fi nanziellen

Leistungsfähigkeit. Dies ist ein

wesentlicher Unterschied zu einem

gewinnorientiert geführten Unter-

nehmen. Doch unabhängig von ihrem juristischen Status als Körperschaft öffentlichen Rechts begreift sich die TK als ein Unter-nehmen, das professionell agiert und keinesfalls schlechter wirt-schaften darf als Betriebe der Gewerbewirtschaft. Deswegen haben besonders die Finanzen einen großen Stellenwert für den Verwaltungsrat. Denn das Gremi-um, das den hauptamtlichen Vorstand wählt und kontrolliert, beschließt den Haushaltsplan und

sorgt dafür, dass die Beitragszah-

lungen im Sinne der Versicherten

verwendet werden. Darüber hinaus

regelt der Verwaltungsrat die

Anstellungsbedingungen der

Vorstände, nimmt die Jahresrech-

nung ab und entlastet den Vor-

stand.

Großes EngagementSo haben die Männer und Frauen des Verwaltungsrats mit ihrer Arbeit einen großen Anteil daran, dass die Leistungen der TK stetig verbessert und ausgebaut werden. Sie sorgen dafür, dass diese für die Versicherten bezahlbar bleiben und die Interessen der Versicherten und Arbeitgeber in unseren Sozial-systemen Gehör fi nden. Dies setzt großes persönliches Engagement voraus. Alle Verwaltungsräte der TK arbeiten ehrenamtlich. Sie

beziehen kein Gehalt, sondern

bekommen für die Teilnahme an

Sitzungen eine pauschale Auf-

wandsentschädigung. Zudem

werden ihnen die Reisekosten

erstattet. Die Regelungen für die

Entschädigungen sind in der

Satzung veröffentlicht und können

im Internet oder in den Geschäfts-

stellen von jedem eingesehen werden.

Die Arbeit im Verwaltungsrat verlangt von den Mitgliedern Einsatz in ganz unterschiedlichen Bereichen. So beschäftigen sie sich neben den Finanzfragen mit einer Reihe von vielfältigen und komplexen Themen wie ergänzen-den Leistungen (Wahltarife) oder den Positionen der TK zu aktuellen gesundheitspolitischen Debatten. Diese Arbeit fi ndet in verschiede-

6

Der Verwaltungsrat: Die Mitglieder werden alle sechs Jahre bei der Sozialwahl gewählt.

7

Ohne den Verwaltungsrat würde es viele besondere Leis-tungen der TK gar nicht geben.Karla Hasenauer

Ich finde es wichtig, mitzu-bestimmen, was mit meinen Beiträgen passiert.Udo Nicolay

Mich für andere einzusetzen, macht mich in hohem Maße zufrieden.Gertrude Slovinec

nen Ausschüssen statt, die sich nach thematischen Schwerpunkten gliedern: Der Finanzausschuss kümmert sich um alle Fragen rund ums Geld.

Der Sozialpolitische Ausschuss bereitet die sozial- und gesund-heitspolitischen Beschlüsse des Verwaltungsrats vor. Der Haupt-

ausschuss koordiniert die Sitzun-

gen des Verwaltungsrats und überwacht die Ausführung seiner Entscheidungen. Und die Wider-

spruchsausschüsse werden immer

dann aktiv, wenn Versicherte mit einem Bescheid der Krankenkasse nicht einverstanden sind – so zum

Beispiel, wenn ein Kur-Antrag aus

Sicht des Versicherten zu Unrecht abgelehnt wurde. Die Ausschuss-mitglieder überprüfen dann den

Vorgang. In berechtigten Fällen

können Entscheidungen revidiert werden. Was die TK von anderen Krankenkassen unterscheidet:

Während bei vielen anderen auch

hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Widerspruchs-ausschüssen Sitz und Stimme haben, sind bei der TK alle Mitglieder ausschließlich ehrenamtlich tätig.

Gebündeltes Know-howIn allen Ausschüssen bringen die Mitglieder des Verwaltungsrats Erfahrungen aus ihrem täglichen

Leben ein. Damit bildet das Parlament der Versicherten und Arbeitgeber nicht nur einen Quer-

schnitt der Bevölkerung, sondern

bündelt unterschiedliches Know-how. So sitzt beispielsweise Rosemie Bilz aus Radebeul seit

2007 im Verwaltungsrat der TK. Im

September 2011 wurde sie erneut zur alternierenden Vorsitzenden des Finanzausschusses gewählt.

Das Engagement der Ingenieurin in

der Selbstverwaltung nahm 1992 seinen Anfang. Damals arbeitete sie an der Ingenieursschule für

Verkehrstechnik in Dresden. Die

Finanzexpertin wollte ihren

Kolleginnen und Kollegen Orientierung geben, damit sie sich nach der Wende in einem neuen Sozialsystem zurecht-fi nden, beschreibt sie ihre Motivation.

Langjähriges ehrenamt-liches Engagement

Der Einstieg von Dieter F. Märtens in die Selbstverwal-

tung geht sogar bis in das Jahr

1959 zurück. Als Student an der Bremer Bau- und Inge-nieursschule war Märtens als

Mitglied im AStA aktiv, der

Studierendenvertretung seiner Hochschule. Von diesem Ehrenamt wechselte der

spätere Ingenieur in den

ehrenamtlichen Vorstand der TK. Heute ist er alternierender Vorsitzender des TK-Verwal-

tungsrats. Märtens hat für die

Beweggründe seines langjähri-gen ehrenamtlichen Einsatzes eine einfache Erklärung: „Wer

einmal damit angefangen hat,

sich um die Probleme von Menschen zu kümmern und sich mit gesellschaftspoliti-

schen Themen zu beschäfti-

gen, der hört nicht mehr auf.“

Der Verwaltungsrat tagt in der Regel vier Mal jährlich. Die Sitzungen sind öffentlich. Über die jeweiligen Termine infor-miert die TK in der Mitgliederzeitschrift, im Internet und durch

Aushänge in den Geschäftsstellen.

Teamgeist. Trotz unter-schiedlicher Listen verfolgt der Verwaltungsrat ein Ziel.

Teamarbeit gefragtDie ehrenamtlichen Mitglieder des TK-Verwaltungsrats tragen mit ihrem Engagement zum modernen Leistungsangebot der TK bei.

9

Die Bedürfnisse unserer Versicherten stehen im Vordergrund. Dafür setzen sich unsere Mitarbeiter hoch motiviert ein.Frank Storsberg,Mitglied des Vorstands

Im Verwaltungsrat arbeiten Vertreter unterschiedlicher Listen zusammen. Trotz verschiedener Interessengruppen eint die Mitglieder ein Ziel: eine starke TK, die ihren Versicherten beste medizinische Versorgung bietet.

Gemeinsam gestalten

D ie Gemeinschaft der TK-Versicherten ist innerhalb von fünf Jahren um mehr als

1,6 Millionen Mitglieder und insge-samt zwei Millionen Versicherte gewachsen. Damit sind heute mehr als acht Millionen Menschen bei der TK krankenversichert, das ist fast jeder zehnte Einwohner in Deutsch-land. Diese Entwicklung bestätigt:

Die Versorgungsangebote der TK orientieren sich am konkreten Bedarf der Versicherten. Sie können von

ihrer Krankenkasse zeitgemäße

Konzepte erwarten – sei es die Behandlung typischer Volkskrank-heiten oder das Nischen-Angebot

für seltene Erkrankungen. Die Qua-

lität der Tarife und Zusatzversiche-rungen spiegelt sich nicht nur im Vertrauen der Versicherten, die

sich für die TK entscheiden. Immer

wieder belegen Auszeichnungen die Güte der Angebote: Die TK bietet dauerhaft Top-Qualität. Mehrfach

in Folge hat etwa „Focus Money“

die TK zu Deutschlands bester Krankenkasse gekürt.

Bei der Konzeption wie auch bei

der Überprüfung der Angebote und Leistungen wird die TK vom

Verwaltungsrat aktiv unterstützt. „Wir wollen den Menschen Ange-

bote machen, die sie tatsächlich

erreichen“, betont Dominik Kruchen, Arbeitgebervertreter und alternieren-der Vorsitzender des Verwaltungs-rats. Das Parlament der Versicher-ten und Arbeitgeber nimmt damit maßgeblich Einfl uss auf die Konzeption neuer Angebote, schiebt Innovationen an und fragt

kritisch, ob diese sich in der Praxis

bewährt

haben. Schließlich sollen sowohl

die Leistungen

für die Versicher-ten auf einem qua-litativ hohen Niveau

erbracht werden als auch die

Kosten kalkulierbar bleiben.

Eine große Bandbreite Das Leistungsspektrum und das Serviceangebot der TK basieren

auch auf dem Konsens zwischen

Arbeitgeber- und Versichertenvertre-tern. Für Letztere erfolgte bei der Sozialwahl eine Wahl mit Wahlhand-

lung. Seit September 2011 sind dort

vier Listen vertreten, die verschiede-ne Interessengruppen repräsentie-

ren. Die größte Fraktion bildet mit

zwölf Sitzen die TK-Gemeinschaft, die parteipolitisch neutrale und von den Gewerkschaften und Arbeit-geberverbänden unabhängige Vereinigung der TK-Versicherten.

Die Gewerkschaftslisten von ver.di u nd IG Metall

sowie die Liste Katholische

Arbeitnehmer-

Bewegung (KAB) Deutsch-lands e. V.,

Kolpingwerk

Deutschland und Bundesver-

band Evangeli-

scher Arbeitneh-

merorganisationen e. V. verfügen über je

einen Sitz. Trotz der unter-

schiedlichen Organisationen, die

hinter den Listen stehen, haben die Verwaltungsratsmitglieder ein gemeinsames Ziel: dass die TK

dank innovativer Angebote eine der

modernsten und leistungsfähigsten Krankenkassen Deutschlands bleibt. Zentrales Leitbild ist dabei das

Solidarprinzip. Es ermöglicht allen

Versicherten den Zugang zu hoch-wertiger medizinischer Versorgung – unabhängig von Einkommen, Alter

und sozialer Herkunft.

Verzahnt.Selbstverwaltung bringt Prozesse in Bewegung.

10

Der Konsens ist die Basis gelebter Selbstverwaltung. Sie steht für Konti-nuität, soziale Sicherung und best-mögliche medizinische Versorgung. Thomas Ballast,Stellvertretender Vorsitzender des Vorstands

Trotz der einheitlichen Beitragssätze gilt: Krankenkasse ist nicht gleich Krankenkasse. Die TK bietet ihren Versicherten umfassende Leistungen und individuellen Service – auch dank des Verwaltungsrats.

Besser als gut

M it einer Grippe zum Hausarzt oder mit einem Beinbruch ins Kranken-

haus: Jeder gesetzlich Versicherte kann mit seiner Versichertenkarte die medizinische Betreuung von Ärzten, Therapeuten und Kranken-

häusern in Anspruch nehmen – un-abhängig von seiner Krankenkasse. Bei der TK erhalten Versicherte

darüber hinaus eine Vielzahl an

Mehrleistungen, die über die vom Gesetzgeber vorgegebene medizi-nische Einheitsversorgung hinaus-

geht. Dadurch haben sie die Sicher-

heit, in jeder Lebenslage auf die bestmögliche Versorgung zurück-greifen zu können, wann immer sie

Hilfe und Unterstützung brauchen:

bei Stress im Job, bei der Familien-planung oder bei einer Erkrankung. Zusatzversicherungen, Wahltarife

und Bonusprogramme runden

den Angebotskatalog der TK ab.

Überzeugende Leistung Dieses breite Spektrum an Leis-

tungen und Services ist unter den Bedingungen des einheitlichen

Krankenkassenbeitrages ein

wichtiges Alleinstellungsmerkmal, mit dem sich die TK von ihren Wett-bewerbern absetzt. „Wettbewerb in der gesetzlichen Krankenversiche-rung ist wichtig, da er Innovationen fördert“, betont Thomas Ballast, stellvertretender Vorsitzender des Vorstands der TK.

Starke PositionBei der Konzeption ihrer Leistungs-angebote nutzt die TK ihre Gestal-

tungsspielräume innerhalb des

gesetzlich geregelten Gesundheits-systems. In diesem Zusammenhang macht sich die starke Marktposition

der TK als eine der größten Kran-

kenkassen Deutschlands bezahlt: Mitglieder profi tieren von Leistun-gen, welche die TK im Rahmen von

TK-eigenen Verträgen, innovativen

Modellvorhaben oder Kooperatio-nen mit Partnern aus dem Gesund-heitswesen konzipiert. „Wir

entwickeln Versorgungskonzepte

partnerschaftlich mit den Leis-tungserbringern. Satzungsleistun-gen wie die Kostenübernahme für

alternative Medikamente und auf

die Bedürfnisse der Versicherten

zugeschnittene Verträge sind die Basis der bestmöglichen Versor-gung, die Kunden von der TK erwarten dürfen“, erläutert Dr. Jens Baas, Vorsitzender des Vorstands.

Innovative VersorgungDoch Angebote wie Vorsorgeunter-suchungen, alternative Heilmetho-

den, Kuren oder umfassende Reha-

bilitationsbehandlungen kosten Geld. Deshalb ist ein straffes Kostenmanagement notwendig,

um die Finanzierbarkeit innovativer

Leistungen und Services sicherzu-stellen. Über die Verwendung der Mittel entscheidet der Verwaltungs-

rat. In welchem Umfang die TK über

den gesetzlichen Rahmen hinaus die Haushaltshilfe im Krankheitsfall übernimmt oder ob sie zusätzliche

Impfungen bezahlt – darüber befi n-

den die Vertreter der Versicherten und Arbeitgeber. Die Selbstverwal-tung legt aber nicht nur fest, welche

zusätzlichen Leistungen die TK

gewährt, sondern initiiert diese häufi g auch. Auf den folgenden Seiten erfahren Sie, wofür sich der TK-

Verwaltungsrat starkgemacht hat.

11

Alternative Heilmethoden und OsteopathieViele Patienten wünschen sich Behandlungsverfahren, die Alternativen zur Schulmedizin darstellen. Darauf hat die TK reagiert: Seit 2009 können sich TK-Versicherte ohne Mehrkosten homöo-pathisch behandeln lassen. Die Therapie bei einem der mehr als 1.300 teilnehmenden Ärzte mit Zusatzausbildung umfasst ein ausführliches Beratungsgespräch, die Arzneimittelauswahl und eine homöopathische Analyse sowie spezifi sche homöopathische Beratungen. Als erste Krankenkas-se übernimmt die TK außerdem die Kosten für nicht verschreibungspfl ichtige, aber apothe-kenpfl ichtige Arzneimittel der besonderen Therapierichtungen Homöopathie, Phytotherapie und Anthroposophie bis zu 100 Euro pro Versicherten im Kalenderjahr. TK-Webcode: 405182

TK-Versicherte können auch osteopathische Behandlungen in Anspruch nehmen. Wird eine ärztliche Bescheinigung vorgelegt, übernimmt die TK jeweils 80 Prozent des Rechnungsbetrages, maximal 60 Euro je Sitzung, begrenzt auf sechs Sitzungen pro Kalenderjahr. Voraussetzung ist, dass der Therapeut Mitglied in einem Berufsverband der Osteopathen ist oder eine entsprechende Ausbildung hat, die zum Beitritt in diese Verbände berechtigt. TK-Webcode: 405096

AkupunkturVor fünf Jahren ist diese Therapieform in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung aufgenommen worden. Zur Anerkennung hat maßgeblich das innovative „Modell-vorhaben Akupunk-tur“ der TK beigetra-gen, für das sich der TK-Verwaltungsrat damals eingesetzt hat. Während der Projektlaufzeit wurde

in mehr als 300.000 Akupunkturbehandlungen die Wirkung der Therapie bewiesen. Heute können alle TK-Versicherten Akupunktur bei chronischen Schmerzen der Lendenwirbelsäule oder des Kniegelenks in Anspruch nehmen. Die Behandlung kann über die Krankenversicherungskarte abgerechnet werden.

Hautkrebs-ScreeningHäufi ges Sonnenbaden schadet der Haut. Im schlimmsten Fall kann die UV-Strahlung zu Hautkrebs-Erkrankungen führen.

Deshalb ist eine Früh-erkennungsuntersu-chung, das Haut-krebs-Screening, wichtig. In vielen Fällen kann diese vom Hausarzt durchgeführt werden, sofern er die dafür erforderliche Berechtigung von der Kassenärztlichen Ver-einigung hat. Seit dem

1. Juli 2008 bezahlen Krankenkassen das Hautkrebs-Scree-ning jedes zweite Jahr ab dem Alter von 35 Jahren. Die TK bietet mehr. Da immer häufi ger junge Menschen an Hautkrebs erkranken, hat sie 2009 einen Vertrag abgeschlossen, nach dem die Hautkrebs-Früherkennungsuntersuchung schon ab dem Alter von 20 Jahren einfach über die TK-Versicher-tenkarte abgerechnet werden kann.

Sportmedizinische UntersuchungWird Sport zur Prävention oder Therapie ärztlich bescheinigt, über-nimmt die TK seit Juni 2012 die Kosten für sportmedizinische Unter-suchungen und Beratungen. Allerdings muss ein Vertragsarzt mit der Zusatzbezeichnung „Sportmedizin“ die Leistung erbringen. Erstattet werden 80 Prozent des Rechnungsbetrages – bis zu 60 Euro für eine Basisuntersuchung oder bis zu 120 Euro für eine erweiterte Untersu-chung. Die Basisuntersuchung beinhaltet neben der Anamnese und einem Check des Gesamtkörperstatus auch ein Ruhe-EKG. Die erweiterte Untersuchung umfasst bei ärztlich bescheinigten Risiken zusätzlich ein Belastungs-EKG, die Untersuchung der Lungenfunktion und die Laktatbestimmung. Alle zwei Jahre können sich TK-versicherte Freizeitsportler, die wissen möchten, wie es um ihre Fitness steht und welche Sportart am besten zu ihnen passt, sportmedizinisch auf den Prüfstand stellen. TK-Webcode 460540

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HPV-ImpfungDer Hauptrisikofaktor für die Entstehung von Gebärmut-terhalskrebs ist die Infektion mit humanen Papillomavi-ren, abgekürzt HPV. Diese werden in erster Linie beim ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen. Vor allem die Hochrisiko-Virustypen HPV 16 und 18 begünstigen, dass Gebärmutterhalskrebs entsteht. Zwar erkrankt längst nicht jede Frau mit einer HPV-Infektion an Gebärmutterhalskrebs. Dennoch helfen jährliche Krebsvorsorgeuntersuchungen beim Frauen-arzt, dem Gebärmutterhalskrebs vorzubeugen. Nach dem gesetzlichen Krebsfrüherkennungsprogramm sollte jede Frau ab 20 Jahren einmal im Jahr zur Vorsorgeuntersuchung gehen. Für alle Mädchen im Alter von zwölf bis 17 Jahren empfi ehlt die ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut zudem die Impfung gegen die HPV-Typen 16 und 18 als Standard-impfung. Diese sollte vor dem ersten Geschlechtsver-kehr abgeschlossen sein, denn die Impfung kann nur gegen die HP-Viren wirken, mit denen sich die Frau noch nicht infi ziert hat. Als Vorbeugung hilft die HPV-Impfung, das Problem bei der Wurzel zu packen. Die TK war die erste Krankenkasse in Deutschland, welche die Kosten für die HPV-Impfung von Frauen im Alter von zwölf bis 26 Jahren übernimmt.

Gamma-Knife-Verfahren Gamma-Knife bedeutet übersetzt Strahlenmesser. Mit dem Verfahren können Tumore im Bereich des Kopfes sicher, präzise und schonend therapiert werden. Weder muss der Patient über Wochen täglich

bestrahlt werden, noch wird sein Kopf in einer Operation geöffnet. Die TK bietet ihren Versicherten diesen Hightech-Vorteil an. Bundesweit gibt es drei Einrichtungen, die diese Therapie durchführen können. TK-Webcode: 5271

Häusliche KrankenpflegeDurch Pfl ege zu Hause kann bei vielen Erkrankungen ein Aufenthalt im Krankenhaus verkürzt oder ganz vermieden werden. In diesen Fällen können TK-Versicherte häusliche Krankenpfl ege in Anspruch nehmen. Sind außerdem parallel zur ärztlichen Behandlung medizinische Hilfe-stellungen wie etwa das Wechseln von Verbänden erforderlich, trägt die TK unter bestimmten Voraussetzungen die Kosten für die Behandlungs-pfl ege. Zusätzlich können TK-Versicherte, anders als bei anderen Kassen, auch eine Grundpfl ege – Hilfe bei der Körperpfl ege und beim Essen – sowie eine hauswirtschaftliche Versorgung erhalten, solange es erforderlich ist. TK-Webcode: 033968

NetzWerk psychische GesundheitAngstzustände, Depressionen, Persönlichkeitsstörungen – Menschen mit psychischen Erkrankungen erleben immer wieder, dass sie bei akuten Problemen keine schnelle ärztliche oder psychotherapeutische Hilfe bekommen. Im Krisenfall erfolgt dann meist die Einweisung in ein Krankenhaus – auch in Fällen, die grundsätzlich ambulant zu behan-deln wären. Die Mehrheit dieser unnötigen Klinikaufenthalte ließe sich vermeiden. Da setzt das „NetzWerk psychische Gesundheit“ an. Es

betreut die Patienten ambulant in ihrer gewohn-ten Umgebung. Ärzte und andere psychia-trische Fachkräfte verschiedener ambu-lanter und stationärer Anbieter stehen rund um die Uhr zur Verfügung. Neben der verlässlichen sozialpsychiatrischen Hilfe zu Hause besteht für Patienten die Möglich-keit, Rückzugsräume bei Bedarf nutzen zu können. Wo das Angebot für TK-Versicherte verfügbar ist, erfahren Sie im Internet unter www.tk.de, Web-code 208398.

13

Schonende Entfernung von MyomenViele Frauen leiden unter gutartigen Tumoren in der Gebärmutter, sogenannten Myomen. Bei starken Beschwerden kann eine Behandlung notwendig werden. Die Standardtherapie ist bis heute entweder das Herausschälen einzelner Myome oder die komplette Entfernung der Gebärmutter. Operationen bergen aber Risiken. Doch es gibt eine Alternative: Mithilfe von gebün-delten Ultraschallwellen können die Myome in der Gebärmutter entfernt werden, ohne dass das umliegende Gewebe verletzt wird. Seit dem Frühjahr 2010 übernimmt die TK als erste Kranken-kasse die Kosten für dieses schonende, nichtoperative Behandlungsverfahren, das hochenergetischen Ultraschall mit der Magnet-Resonanz-Tomografi e (MRT) kombiniert. Zurzeit wird es nur an wenigen Standorten in Deutschland ange-boten und ist noch keine Regelleistung der gesetzlichen Kranken-versicherung. Um ihren Versicherten trotzdem den Zugang zu dieser Behandlung zu ermöglichen, hat die TK mit dem FUS-Center am Klinikum Dachau in Bayern einen Vertrag geschlossen. So profi tieren TK-versicherte Frauen schon jetzt von dieser neuen Behandlungsmethode.

ReiseschutzimpfungenDie Deutschen reisen gern. Fast jeden Dritten zieht es in seinem Urlaub ins Ausland – immer häufi ger zu Zielen außerhalb Europas. Gerade bei Fernreisen ist ein ausreichender Impfschutz wichtig. Nicht alle Kassen erstatten die Kosten einer Reiseimpfung. Die TK erstattet ihren Versicherten die Kosten für Schutzimpfungen im Zusammenhang mit einer privaten Auslandsreise. Lediglich für den Impfstoff kann eine gesetzliche Zuzahlung anfallen. Voraussetzung für die kostenlose Behandlung ist, dass es für das jeweilige Land eine Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission beim Robert Koch-Institut in Verbindung mit den Reisehin weisen des Auswärtigen Amtes gibt.

Wahl-ArzneimittelApotheken sind dazu angehalten, entweder nur eines der drei preisgünstigsten Arzneimittel abzugeben oder eines, für das die Krankenkasse einen Rabattvertrag mit Arzneimittelherstellern abgeschlossen hat. Der Gesetz-geber ermöglicht Versicherten, von dieser Regelung abzuweichen und somit ein anderes als eines der drei preisgünstigsten Arzneimittel oder als das TK-Rabatt-arzneimittel zu wählen. Ohne vorherigen Leistungsan-trag und ohne jegliche Bindungsfrist kann der Versicherte in der Apotheke sein Arzneimittel wählen. Im Interesse der Versicherten verzichtet die TK, darauf Verwaltungskosten zu erheben. Von dem Betrag, den der Versicherte in der Apotheke für das Wahlarzneimittel bezahlt hat, werden bei der Erstattung durch die TK gegebenenfalls die gesetzli-che Zuzahlung sowie Abschläge in Abzug gebracht. Dies hat der TK-Verwaltungsrat im Januar 2009 in einem Nachtrag in die Satzung aufgenommen.

90 Prozent der Deutschen sind in der gesetzlichen Krankenversicherung, kurz GKV, versichert. Der GKV-Spitzenverband unterstützt die Kassen bei der Wahrnehmung ihrer Interessen auf Bundesebene.

Mit einer Stimme

D as deutsche Gesundheits-

system zeichnet sich im

internati onalen Vergleich

durch seine hohe Kundenorientie-

rung aus. Während beispielsweise

Großbritannien ein staatliches,

steuerfi nanziertes System hat, bei

dem die Wünsche der Versicherten

eine untergeordnete Rolle spielen,

ist hierzulande der Wettbewerb der Kassen ein prägendes Merkmal. Bestimmte Dienstleistungen und Services, besondere Leistungsan-gebote und eine am konkreten Bedarf ausgerichtete Beratung – die Versicherten schauen sehr genau hin, bei welcher Kranken-kasse sie sich versichern. Das war nicht immer so. Bis 1995 bekamen Arbeiter – anders als Angestellte, die zwischen verschiedenen Kassen wählen konnten – eine bestimmte Kasse zugewiesen. Die mit dieser Kassenzuweisung verbundene Ungleichbehandlung

wurde abgeschafft: Seit 1996

haben alle Mitglieder der gesetzli-

chen Krankenve rsicherung

weitgehende Wahlmöglichkeiten.

Gestaltungsrahmen setzenDies hat dazu geführt, dass

Krankenkassen ihren Kunden gute

Qualität zu einem günstigen Preis

bieten müssen, um im Wettbewerb zu bestehen. „Dabei ist der Preis aber nicht das primäre Entschei-dungskriterium. Versicherte wün-schen sich einen Wettbewerb um die beste Leistung, nicht um die niedrigsten Kosten“, betont Dr. Jens Baas, Vorsitzender des Vorstands der TK. Deshalb tritt die TK für eine Stärkung des Wettbewerbs innerhalb des gesetzlichen Spiel-raums ein. Dieser bezieht sich klassischerweise auf Dienstleis-tungen und Serviceangebote, mit denen sich die Kassen profi lieren können, zum Beispiel Rabattverträ-

ge mit der Pharmaindustrie oder

Sonderverträge mit den Hausärzten.

Doch es gibt Aufgaben in der GKV,

die die Krankenkassen nach den

Vorschriften des Gesetzgebers

gemeinsam wahrnehmen müssen.

Dazu gehört die Gestaltung der

Rahmenbedingungen für einen

intensiven Wettbewerb um Qualität und Wirtschaftlichkeit in der gesundheitlichen und pfl egerischen Versorgung. Dabei nehmen die Krankenkassen ganz nach dem Prinzip der Selbstverwaltung über den gemeinsamen GKV-Spitzenver-band Einfl uss. Seine Gründung geht auf die Gesundheitsreform 2007 zurück und war eine Entscheidung des Deutschen Bundestages.

Weitreichender EinflussMit dem GKV-Spitzenverband als Vertretung aller gesetzlichen Kranken- und Pfl egekassen auf

Bundestag. Mit seiner Arbeit übt der TK-Verwaltungsrat auch Einfluss auf bundespolitischer Ebene aus.

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Die Sozialpart-nerschaft ist für mich eine Her-zensangelegen-heit. Genau das wird in der TK vorbildlich praktiziert und umgesetzt.Rainer Bruns

Mich fasziniert die Möglichkeit, selber mitzu -mischen und mich einzu-bringen.Petra Rahmann

Wir können die Gesundheits-versorgung mitbeeinflussen. Das ist weltweit einmalig.Jörg Henschen

Bundesebene haben alle gesetz-lichen Kassen eine gemeinsame Stimme, um ihren Anliegen gegenüber Politik und Leistungser-bringern wie Ärzten, Apothekern und Krankenhäusern Gehör zu

verschaffen. Als zentrale Interes-

sensvertretung erledigt er alle wettbewerbsneutralen Aufgaben für die gesetzliche Krankenversi-

cherung, also das, was die

Krankenkassen nach dem Gesetz einheitlich und gemeinschaftlich lösen müssen. Seine Wirkungs-

möglichkeiten sind überaus

vielfältig. So berät er die Parlamen-te und Ministerien im Rahmen aktueller Gesetzgebungsverfahren

und ist stimmberechtigtes Mitglied

im Gemeinsamen Bundesaus-schuss, dem obersten Beschluss-gremium der gemeinsamen

Selbstverwaltung der Ärzte,

Zahnärzte, Psychotherapeuten,

Krankenhäuser und Krankenkas-sen in Deutschland.

Engagement für eine optimale Versorgung

Mit den Vertragspartnern auf Bundesebene schließt der GKV-

Spitzenverband Verträge und

Vergütungsvereinbarungen für die ärztliche und zahnärztliche Versorgung ab. Er stellt Daten für

den Risikostrukturausgleich zur

Verfügung, der die Verteilung der Finanzmittel durch den Gesund-heitsfonds bestimmt. Und er legt

gemeinsam mit Ärzten und

Krankenhäusern fest, welche Leistungen der medizinischen Versorgung von den gesetzlichen

Krankenkassen fi nanziert werden.

Die vom GKV-Spitzenverband gefassten Beschlüsse gelten für alle Krankenkassen, deren

Landesverbände und damit

praktisch für alle 70 Millionen gesetzlich Versicherten. Wie bei den Krankenkassen und Verbän-den trifft auch beim GKV-Spitzen-verband ein Verwaltungsrat alle Entscheidungen, die für den

Verband und damit für die Kran-

kenkassen von grundsätzlicher Bedeutung sind. Er besteht aus insgesamt 52 Versicherten- und

Arbeitgebervertretern der AOK,

der Ersatzkassen, der Be tr iebs- und Innungskrankenkassen, der Knappschaft und der Landwirt-

schaftlichen Krankenkassen. In

diesem Gremium ist die TK mit fünf Mitgliedern vertreten. Zudem hat die TK Vertreter in die verschiede-

nen Fachausschüsse entsandt, in

denen die zahlreichen Aufgaben des GKV-Spitzenverbandes umge-setzt werden. Die ehrenamtliche n

Mitglieder der Selbstverwaltung

setzen sich dafür ein, dass die Anliegen der TK-Versicherten auch auf Bundesebene Gehör fi nden

und das deutsche Gesundheits-

system auch künftig eine hoch-wertige Versorgung garantiert.

Weitere Informationen unter: www.vdek.com und www.gkv-spitzenverband.de

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Dominik Kruchen und Dieter F. Märtens, die beiden alternierenden Vorsitzenden des TK-Verwaltungsrats, über die Arbeit, die Positionen und die Ziele der Selbstverwaltung.

Echten Mehrwert bieten TK: Was denken Sie, mit welchen

Themen sich die Selbstverwaltung

schwerpunktmäßig beschäftigen

wird?

Dominik Kruchen: Eine solide

Finanzplanung und der stetige

Ausbau unserer Serviceleistungen

sind in jedem Fall Themen, die uns

weiter beschäftigen werden. Die

TK hat schon immer großen Wert darauf gelegt, gesetzliche Gestal-tungsspielräume ganz gezielt im Sinne der Versicherten auszuschöp-fen. Damit zusätzliche Leistungen angeboten werden können – die man anderswo eben nicht erhält.

TK: Ist die Bundestagswahl im September 2013 eine Art „Meilen-stein“ – auch für die Arbeit des Verwaltungsrats?Kruchen: Wer hierzulande erkrankt, fi ndet einen schnellen und direkten Zugang zu einem qualitativ hochwertigen Versor-gungsangebot. Änderungen der

Rahmenbedingungen haben sich im Gesundheitswesen zuletzt eigentlich in fast jeder neuen Le-

gislaturperiode ergeben. Damit

müssen wir also auch weiterhin rechnen. Die TK hat sich allerdings jeder neuen Herausforderung sehr

früh gestellt – und ihre Organisation

nach unternehmerischen Kriterien ausgerichtet. Auf der Basis effi zien-ter Strukturen ist es möglich, der

Kundenzufriedenheit höchste

Priorität einzuräumen. Wir sind

bereit, neue Wege einzuschlagen

und werden uns wie gewohnt

auch weiterhin im Interesse der

Versicherten auch in der Politik

und in der Öffentlichkeit zu Wort

zu melden.

TK: Seit Mitte der 1990er Jahre ist die Zahl der Krankenkassen in Deutschland zurückgegangen. Gab es damals noch rund 1.500 Kassen, rechnen Experten heute damit, dass es bald schon weniger als 50 sein könnten. Wie beurteilen Sie diesen Trend zu wenigen großen Kassen aus Sicht der Kunden?Dieter F. Märtens: Es entsprichtdem Willen der Politik, dass die Zahlder Krankenkassen in Deutschlandsinkt. Meines Erachtens sollte es

dem Markt überlassen bleiben,

wie viele Kassen sich letztendlich

behaupten können. Größe ist dabei

nicht alles. Zwar ist eine gewisse

Marktmacht erforderlich, um eine

gute medizinische Versorgung für

die Versicherten zu organisieren.

Doch was zählt, sind Leistungs-

fähigkeit und Effi zienz der Kasse.

Beides wird durch Wettbewerbgefördert. Deshalb ist es auch inZukunft erforderlich, dass dieMenschen zwischen genügendAnbietern auswählen können,damit sich die positiven Effekteeines fairen Marktes entfalten.

TK: Welche Rolle spielen in diesemZusammenhang so grundlegende Entscheidungen wie die sehr medien-wirksame Ausschüttung einer „Dividende“ in 2014?

Die TK hat sich jeder neuen Herausforderung sehr früh gestellt.“Dominik Kruchen,Alternierender Vorsitzender

Ziele. Für Dominik Kruchen gehört es zu den wesent-lichen Herausforderungen der TK, die Qualität der medizinischen Versorgung weiter zu verbessern.

Antrieb. Verantwortung für andere zu übernehmen, ist die Triebfeder von Dieter F. Märtens für sein ehrenamt-liches Engagement.

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Wir beteiligen unsere Mitglieder an der guten Finanzsituation.“Dieter F. Märtens,Alternierender Vorsitzender

Märtens: Die Entscheidung, die TK-Mitglieder an der guten Finanz-

situation zu beteiligen, hat der

Verwaltungsrat im Dezember 2012 getroffen. Die Auszahlung einer Prämie wurde nicht „anstatt“

zusätzlicher Leistungen gewählt,

sondern vielmehr erhalten unsere Mitglieder die sogenannte Dividende „on top“. Selbstverständlich haben

wir zuvor alle Möglichkeiten zum

Einsatz der Finanzreserven geprüft. Eine Kombination aus neuen Leis-tungen und der Dividende war das

Ergebnis. So trat Anfang 2013 für

TK-Kunden die Hebammen-Rufbe-reitschaft in Kraft. Seit Mitte 2012

können außerdem sportmedizini-sche Untersuchungen in Anspruch genommen werden, und eine Haushaltshilfe darf im Notfall sogar dann in den Haushalt kommen, wenn dort keine Kinder zu versor-gen sind. Bereits seit Anfang 2012

erstattet die TK Kosten, wenn Versicherte sich beim Osteopathen behandeln lassen.

TK: Was glauben Sie, in welche Richtung wird sich das Gesund-heitswesen weiterentwickeln?

Kruchen: Das Gesundheitswesen

steht vor großen Herausforderungen. Die bestehenden Versorgungsstruk-turen sind nicht wirklich zukunftsfest.

Wir haben es uns zum Ziel gesetzt,

Qualität, Effi zienz und Service in der Versorgung auf hohem Niveau zu gewährleisten. In diesem Sinne

haben wir ein Interesse daran, die

medizinische Versorgung aktiv mitzugestalten. Unabhängig davon, ob es um die Behandlung seltener

Erkrankungen oder um Volkskrank-

heiten geht. Der Patient von heute fordert sein Mitspracherecht und setzt komplexere Maßstäbe an die

Nachhaltigkeit und Humanität einer

Behandlung.

TK: Kann es trotz des stetig

wachsenden Kostendrucks gelingen,

auch zukünftig neue, kundenorien-

tierte Leistungen anzubieten?

Kruchen: Gesundheitspolitik ist

und bleibt Reformpolitik. Als Selbst-

verwaltung sind wir bemüht, die

bedarfsgerechte und wirtschaftliche

Versorgung der Versicherten durch

Ausgleich der verschiedenen Inte-

ressen zu steuern. Kostendruck ist

nichts Neues, vorausschauende

Finanzpolitik daher eine Selbstver-

ständlichkeit für uns. Geld, das

ausgegeben wird, fl ießt in jedem Fall

gezielt in Versorgungsangebote, die

unmittelbar dem Patienten nützen.

TK: Worin sehen Sie die größte

Stärke der Selbstverwaltung?

Märtens: Das Prinzip der Selbst-verwaltung steht für die Eigenver-antwortung von Arbeitgebern und Versicherten, für Freiheiten statt staatlicher Bevormundung und für das solidarische Miteinander in unserer Gesellschaft. Um dieses erfolgreiche Organisationsprinzipbeneiden uns viele andere Länder.

TK: Was ist die Motivation für Ihre ehrenamtliche Tätigkeit im TK-Verwaltungsrat?Kruchen: Mich neben meiner Arbeit auch ehrenamtlich zu engagieren, ist mir ein echtes Herzensanliegen. Indem ich Mitverantwortung über-nehme, steht mir auch der Weg des

Mitentscheidens offen. Im Übrigen

ist es ja auch ein Ehrenamt in einer nicht ganz unbedeutenden Organi-sationsstruktur: Der TK-Verwaltungs-

rat bezieht klar Stellung in der

Gesundheitspolitik und fühlt sich ausschließlich dem Wohl seiner Kunden verpfl ichtet.

Märtens: Verantwortung für

andere zu übernehmen – das istauch für mich Triebfeder meinerehrenamtlichen Tätigkeit im TK-

Verwaltungsrat. Meine Motivation

speist sich im Besonderen aus der Legitimation, die uns die Menschen alle sechs Jahre bei der Sozialwahl

geben. Mit diesem Mandat ausge-

stattet, vertreten wir die Interessen der Kunden nicht nur im TK-Verwal-tungsrat, sondern beispielsweise

auch in den Gremien des GKV-

Spitzenverbandes, in die einzelne Mitglieder von uns entsandt werden.

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Noch Fragen?Wir sind für Sie da:

Internet:Wenn Sie mehr über die Arbeit des Verwal-

tungsrats der TK erfahren möchten, können Sie

sich im Internet informieren unter:

www.tk.de/verwaltungsrat

Kontaktdaten:Oder wenden Sie sich direkt an die

Techniker KrankenkasseStabsbereich Verwaltungsrat/VorstandJörg IdeBramfelder Straße 14022305 HamburgTel. 040 - 69 09-13 51Fax 040 - 69 09-11 92E-Mail: [email protected]

TK-ServiceTeamHaben Sie Fragen zum Service oder zu den Leistungen der TK?

Das TK-ServiceTeam ist 24 Stunden täglich an 365 Tagen im Jahr für Sie erreichbar (gebührenfrei innerhalb Deutschlands):

Tel. 0800 - 285 85 85

ImpressumDer Verwaltungsrat – Herausgeber: Techniker Krankenkasse, Hauptverwaltung: 22291 Hamburg. Fax: 040 - 69 09-11 92. Internet: www.tk.de. Stabsbereich Verwaltungsrat/Vorstand: Jörg Ide (verantwortlich). Text: Björn Dethlefs, JDB Media GmbH, Hamburg. Redaktion: Birgit von Merkl, Britta Surholt. Gestaltung: Yvonne Vahland, JDB MEDIA GmbH. Produktion: Thorsten Stahnke. Bilder: fotolia (1), iStockphoto (3), Techniker Krankenkasse (20), Veer (1), Michael Zapf (8). Lithografie: Hir te GmbH & Co. KG, Hamburg. Druck: Industrie + Werbedruck, Hermann Beyer GmbH & Co. KG, Herford.

© Techniker Krankenkasse. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit vorheriger schrif tl icher Genehmigung. Stand: April 2013

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