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Therapiekompass

Date post: 20-Mar-2016
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Das Magazin bietet alle wichtigen Themen und Adressen auf die Frage, wie sie ihr Kind fördern und unterstützen können.
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Page 1: Therapiekompass

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1. Auflage

Wegweiser durch den Therapiedschungel

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Page 2: Therapiekompass

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Wir beraten Sie gern.

Page 3: Therapiekompass

Editorial |

TherapieKompass 3

Liebe Leserinnen und Leser,

junge Familien von heute leben mit ihren Kindern in einer Zeit, in der es an Informationen und Ratgebern nicht mangelt. Von Fahrplänen für die Entwicklung des Sprösslings über Erziehungsbücher bis hin zu gut gemeinten Ratschlägen anderer, gibt es jede Menge Wissenswertes. Diese Informationsflut führt manchmal dazu, dass junge Eltern verunsichert sind. Einerseits beobachten sie gespannt und begeistert das Heranwachsen ihrer Kinder und staunen über jeden Fortschritt. Auf der anderen Seite begleitet die Eltern immer die Frage, wie sie ihr Kind fördern und unterstützen können.

Gelegentlich stellen sich besorgte Eltern die Frage, ob die Besonderheiten ihres Kindes einfach zu ihm gehören, sich wieder verwachsen oder tatsächlich

behandlungsbedürftig sind. Was tun, wenn beim Sprechen aus dem „G“ ein „D“ wird, wenn beim Gehen die Beine stark o-förmig anmuten oder immer wieder die gleichen Rechtschreibfehler auftreten?

Uns ist es ein Anliegen, einen Wegweiser für unsere Leserinnen und Leser durch den bunten Therapie-dschungel zu schaffen. Wir haben zahlreiche Exper-ten befragt, mit betroffenen Familien gesprochen und nicht zuletzt unsere eigenen Erfahrungen als Mütter und Väter eingebracht.

Mit dem „TherapieKompass“ möchten wir Ihnen ein Heft in die Hand geben, in dem Sie zusammenge-fasst die wichtigsten Informationen zu klassischen Therapieformen, alternativen Heilmethoden sowie

wichtigen Adressen und Ansprechpartnern finden. Das Magazin beantwortet all die Fragen nach den Möglichkeiten, dem Weg und den Kosten, wenn Sie für Ihr Kind einen Handlungsbedarf sehen. Gleich-zeitig möchten wir Ihnen, liebe Eltern, aber auch den Rücken stärken. Vertrauen Sie auf die Fähigkeiten Ihrer Kinder und lassen Sie ihnen die Zeit, sich in ihrem eigenen Tempo zu entwickeln.

Wir hoffen, Ihnen mit dem „TherapieKompass“ eine Unterstützung zu geben, damit Sie den richtigen Weg für sich und Ihren Nachwuchs finden.

Ihre TherapieKompass – Redaktion

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Editorial

Page 4: Therapiekompass

| Grußworte

4 TherapieKompass

Auf was es wirklich ankommt...

Als Eltern sind wir tief verunsichert, wenn sich unser Kind nicht so entwickelt wie wir uns das wünschen. Hinter uns liegen mög-licherweise unzählige Lösungsversuche, schlaflose Nächte und viele sorgenvolle Gespräche mit Freunden und Verwandten.

Aus meiner Tätigkeit beim Stadtelternbeirat möchte ich Ihnen ein wenig Gelassenheit mitgeben: In den vielen Unterhaltungen mit Eltern habe ich die Erkenntnis gewonnen, dass wir Erwach-senen oft von der Annahme ausgehen, Kinder seien noch keine vollständigen sozialen Wesen und wir müssen ihnen die sozialen Kompetenzen erst beibringen. Inzwischen habe ich da-zugelernt: Auffälliges Verhalten von Kindern und Jugendlichen hat immer einen Sinn und basiert im Wesentlichen auf zwei Ursachen: Entweder haben Erwachsene die kindliche Integrität verletzt oder die Kinder haben überkooperiert. Konzentrieren Sie sich nicht nur auf das unangepasste Verhal-

ten Ihres Kindes. Schnell stehen so nur die kindlichen Defizite und Störungen im Fokus.

Liebe Eltern, schauen Sie, wer Ihr Kind ist und trauen Sie sich zu, geduldig zu sein. Und holen Sie sich Hilfe, wenn Sie nicht weiterkommen. Der Therapiekompass bietet Ihnen eine Viel-zahl an Informationen und Adressen damit Sie den passenden Experten in Ihrer Nähe finden. Denn einem Menschen, der mich darin unterstützt, herauszufinden, wer mein Kind ist und nicht erklärt, warum es sich so verhält, dem würde ich zuversichtlich Vertrauen schenken.

Ines Becker pädagogische PsychologinFachfrau im Stadtelternbeirat (STEB) Dresden

Werte Leserinnen und Leser, liebe Eltern!

Wie halten Sie es mit Johann Wolfgang von Goethe: „Es ist nicht genug, zu wissen, man muss auch anwenden; es ist nicht genug, zu wollen, man muss auch tun“? Wirft man einen Blick auf unsere kommunalen Gesundheitsberichte, so sehen wir einen hohen Bedarf, auch weiterhin für mehr Bewegung, eine ausgewogene Ernährung und sinnvolle Freizeitaktivitäten zu werben. Gerade im Kindesalter wird der Grundstein für ein gesundes Leben gelegt. Es ist deshalb besonders wichtig, von Anfang an auf gesunde Verhaltensweisen in der ganzen Familie zu achten. In der fördernden Begleitung Ihres Kindes sind Sie jedoch nicht allein. Mit den vielfältigen Angeboten des in Deutschland einzigartigen „Haus des Kindes Dresden“ stehen Ihnen erfahrene Ansprechpartner unseres Gesundheitsamtes zur Seite. Hier finden Sie die Beratungsstelle für Kinder, Jugend-liche und Familien, den Kinder- und Jugendärztlichen Dienst, die Jugendzahnklinik, die Beratungsstelle der Sprachheilschule und viele Fachleute mehr.

Das Unterstützungssystem in Fragen der kindlichen Gesund-heitsfürsorge und –vorsorge ist in unserer Stadt jedoch weit größer und vielfältiger. Mit dem TherapieKompass gibt Ihnen eltern,Kind+Kegel einen wichtigen Wegweiser an die Hand, der Ihnen einen umfassenden Überblick über Therapieformen und alternative Heilmethoden in und um Dresden gibt. Er schafft Transparenz bei der Wahl von Alternativen und bietet Zugänglichkeit, wo Adressen, Buchempfehlungen und Notruf-nummern weiterführen. In diesem Sinne danke ich den Redakteuren sehr herzlich für ihre mühevolle Recherchearbeit beim Zusammenstellen der Informationen. Ich sehe das vorliegende Sonderheft als einen weiteren wichtigen Baustein, um unsere Stadt gemeinsam zu einer der kinder- und familienfreundlichsten deutschen Städte zu entwickeln.

Herzlichen Dank!Ihr Martin Seidel, Beigeordneter für Soziales

Liebe Eltern,wie wichtig Kinder für uns sind, wird besonders deutlich in schwierigen Situationen zum Beispiel bei Erkrankungen. Eltern sind dann besonders besorgt und bemühen sich, die beste Therapiemöglichkeit für ihr Kind zu finden. Hier beginnt die Schwierigkeit, denn es wird oft für dieselbe Erkrankung eine Unzahl verschiedener therapeutischer Optionen an-geboten. Das kann manchmal dazu führen, dass die Eltern überhaupt keine Therapie mehr durchführen lassen, weil sie verunsichert sind und überall nur die schädigenden Folgen einer Therapie sehen. Wir erleben immer wieder Fälle, in denen an sich notwendige Therapien aus Angst vor möglichen seltenen Nebenwir-kungen den Kindern vorenthalten werden, was zu einem langen Leidensweg dieser kleinen Patienten führen kann.Meine Empfehlung ist, sich an einen in Deutschland appro-bierten Kinderarzt zu wenden. Natürlich gibt es auch unter

Kinderärzten über therapeutische Möglichkeiten unterschied-liche Meinungen. Dennoch bleibt meine Empfehlung, sich an die Fachleute zu halten, das heißt an Ärzte mit mindestens fünfjähriger Spezialausbildung für Kinderkrankheiten. Falls andere Therapien erwogen werden, empfehle ich unbedingt vorher das Gespräch mit Ihrem Kinderarzt zu führen. So können Sie gewährleisten, dass Ihr Kind die bestmöglichste Therapie erhält.

Ich wünsche Ihnen abschließend, dass Sie möglichst nie in die oben geschilderte Situation kommen und sich an Ihren gesunden Kindern erfreuen können.

Ihr Prof. Dr. Manfred GahrDirektor Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin

Page 5: Therapiekompass

Inhalt |

4 TherapieKompass TherapieKompass 5

6 | AUF EiN WorT 6 - 9 | Therapie – Was ist das ?

10 - 23 | DiE KLASSiKEr - herkömmliche Hilfen für geplagte Kinder und Eltern

Ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie, … die Begriffe sind landläufig bekannt. Aber was verbirgt sich wirklich

dahinter? Auf welche Weise helfen diese Behandlungsformen, wenn Kinder Schwierigkeiten mit dem Sprechen,

Hören, Sehen und Bewegen haben? Und worum geht es eigentlich bei der Psychotherapie?

24 - 35 | DiE ALTErNATiVEN – sinnvolle Ergänzungen zur Schulmedizin

Die Kraft der Natur, der Einfluss von Tieren auf den Menschen und die

Wirkung naturheilkundlicher Methoden bieten zusätzliche Wege. ob hoch

zu ross, knietief in eiskaltem Wasser oder mit dem Pinsel in der Hand – auf

diesen Seiten finden Sie eine Auswahl alternativer Heilmethoden, mit vielen

informationen zu deren Wirkung und Ansprechpartnern.

36 - 41 | KiNDEr UND MEDiKAMENTE – Möglichkeiten und Grenzen ?

Medikamente für Kinder sind ein heikles Thema in der medizinischen Behandlung. Nicht

jede Arznei ist für Kinder wie Erwachsene gleichfalls geeignet. Worauf es ankommt, lesen

Sie hier. Wertvolles aus Pflanzen kann unterstützend bei der Therapie einer Vielzahl von

Beschwerden eingesetzt werden. Wie wirkt Homöopathie, was leistet Aromatherapie,

wobei können Bach-Blüten und Schüssler-Salze helfen und was ist Spagyrik?

42 - 49 | TiPPS UND rATSCHLäGE für besondere Situationen

in diesem Kapitel haben wir für Sie zu ausgewählten Themen recherchiert.

Wie können Eltern damit umgehen, wenn ihr Kind unter Neurodermitis leidet?

Was steckt dahinter, wenn bei einem kleinen Zappelphilipp ADS diagnostiziert

wurde? Welchen Weg gehen Mama und Papa, wenn der Nachwuchs eine

Zahnspange braucht? Und was gibt es zum Thema Linkshändigkeit zu sagen?

50 - 57 | ErNäHrUNG – Lust und Frust mit dem täglich Brot

Der morgentliche Kakao gehört für viele Kinder zum Start in

den Tag. Was Eltern tun können, wenn dieses milchige ritual zu

Bauchschmerzen führt, lesen Sie auf diesen Seiten. Außerdem

erfahren Sie, weshalb eine Nahrungsmittelunverträglichkeit von

einer Allergie zu unterscheiden ist. Und wo besorgte Eltern Hilfe

bekommen, wenn ihr Kind unter einer Essstörung leidet.

58 - 61 | KUrEN für Kinder

Wenn es an der Zeit ist, dass Sie sich und ihrem Kind mal

eine Auszeit gönnen wollen, aber auf fachkompetente

medizinische Hilfe nicht verzichten können, bietet eine Kur

den richtigen rahmen.

Hier erfahren Sie alles über die Beantragung,

die Kosten und den Ablauf einer Vorsorge-

und rehabilitationskur für ihr Kind.

62 - 63 | WiCHTiGE ADrESSEN

Auf diesen Seiten haben wir wichtige Adressen und Ansprechpartner

für Sie zusammengestellt und beantworten so die Fragen nach dem

Kinderarzt in ihrer Nähe, den wichtigsten Notfallnummern, den Adressen

von Familienberatungsstellen und spannenden internetseiten.

InhAlt

Verlosungen auf Seite 19

Page 6: Therapiekompass

Therapie – Was ist das ?Die Therapie als solches bezeichnet in der Medizin die Maßnahmen zur Behandlung von Krankheiten und Verletzungen. ihr Ziel ist die Heilung, die Beseitigung oder die Linderung der Symptome und die Wiederherstellung der körperlichen oder psychischen Funktion.Um eine entsprechende Therapie empfehlen oder auswählen zu können, bedarf es erst einmal einer korrekten Untersuchung der Beschwerden, einer Diagnostik. Diese wird im regelfall der Kinderarzt durchführen und bei Bedarf zum entsprechenden Spezialisten überweisen. Anhand der Befunde wird eine Diagnose erstellt, die ver-sucht, die Ursachen zu klären. Die eigentliche Therapie besteht dann aus Maßnahmen zur Behebung der Beschwerden. (KK)

| Auf ein Wort

6 TherapieKompass

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Page 7: Therapiekompass

Auf ein Wort |

6 TherapieKompass TherapieKompass 7

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Die Sorgen sind daWie geht es weiter?

Der erste WegNicht selten schauen Mama und Papa mit einem sorgenvollen Blick auf ihren Nachwuchs. Hat das Töchterchen oder der Sohnemann alle Fähigkeiten und Fertigkeiten im empfohlenen Zeitrahmen erlangt? Wann ist der Zeitpunkt gekommen, dass Eltern und Kinder fachliche Unterstützung durch Experten benötigen? Und welche Unterstützung ist die richtige?

„Je mehr die Aufmerksamkeit der Eltern auf die Zukunft der Kinder gerichtet ist, desto weniger können sie das Hier-und-Jetzt genießen. Aber das ist das, was die meisten Kinder brauchen.“ Jesper Juul

Sobald Eltern verunsichert sind oder sich Sorgen um ihre Kinder machen, sollten sie das Gespräch mit ihrem Kinderarzt suchen. „Der Kinderarzt sorgt sich um die gesamte Gesundheit des Kindes. Wenn Eltern sich einen Kinderarzt gewählt haben, des-sen Urteil sie vertrauen, sollten sie beruhigt den Empfehlungen des Arztes folgen“, erläutert Dr. med. Georg Heubner, Chefarzt der Klinik für Kin-der- und Jugendmedizin im Krankenhaus Freital, Weisseritztal-Kliniken.

Dennoch sollten Mütter und Väter ihre eigene rolle als Experten für ihre Kinder nicht unterschätzen. „Niemand kennt das Kind mit dessen Geschichte und dem familiären Hintergrund so gut wie die Eltern“, gibt Jesper Juul zu bedenken. Bleiben Sie

mit ihrem Kinderarzt im Gespräch und treffen Entscheidungen im Einvernehmen. Haben sich die Familien mit dem Kinderarzt beraten und wurden die Symptome diagnostisch zugeordnet, empfiehlt der Arzt in aller regel eine oder mehrere Formen

Ein guter Kinderarzt ist Goldes wert

Der richtige Kinderarzt kann verunsicherten Eltern weiter helfen. Ein guter Arzt vermittelt Vertrauen und nimmt sich die Zeit, die Sym-ptome zu klären ohne Panik zu verbreiten oder zu verharmlosen. Er begründet seine Ansichten, erklär t seine Behandlungsmethoden und scheut sich nicht vor alternativen Heilverfah-ren. Außerdem überweist er unbürokratisch zum Facharzt, wenn er sich nicht sicher in der Beurteilung ist und schickt gelegentlich eine überbesorgte Mutter mal ohne Rezept wieder nach Hause.

Und wo findet man diese Perle? Am besten ist Mundpropaganda. Man sollte sich nicht scheuen, andere Eltern nach ihren Erfahrungen zu fragen, am besten schon vor der Geburt des eigenen Nachkömmlings. Auch beim Arzt nachzuhaken, wie er bestimmten Behandlungsmethoden gegenübersteht, ist kein Zeichen für übertriebene Fürsorglichkeit. (KK)

K l e i n e C h e C K l i s t e f ü r d i e b e s t e Wa h l

• NimmtderKinderarztmeineSorgenundÄngsteernst?

• FühltsichmeinKindsicherundangenommen?

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• NimmtsichderKinderarztangemessenZeitfürdieUntersuchung?

• ErläuterterdenElternTherapieoderMedikation?LässterAlternativenzu?

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• WerdenKindermitakuten,ansteckendenKrankheitenseparatbehandelt?

• GibteseineextraBabysprechstunde?

• SindseineMitarbeiterfreundlich,kompetentundruhigimUmgangmitschreiendenBabysundgenervtenEltern?

• IstseinWartezimmerfürlängereWartezeiten,auchmitGeschwisterkindern,eingerichtet?

EineListemitKinderärzteninDresdenundimDresdnerUmlandfindenSieaufSeite62oderimInternetunterwww.kvs-sachsen.de.

der Therapie. „in Abhängigkeit von der jeweiligen Situation gilt es die zugrunde liegende Erkrankung oder auch nur die Symptomatik zu behandeln“, er-klärt Dr. med. Heubner. „Kopfschmerzen beispiels-weise können diagnostisch abgeklärt, aber oft nicht ganz eindeutig auf eine bestimmte Ursache zurückgeführt werden.“ in einem solchen Fall geht es vordergründig zunächst um die Verbesserung der Befindlichkeit – die Heilung ist nicht immer das Ziel.

Die rolle der ElternDamit die kleinen Patienten ihre Therapien erfolg-reich absolvieren können, ist es wichtig, dass alle Beteiligten zusammenarbeiten. Darüber sind sich die Experten einig. „So sollte nicht nur ein regel-mäßiger Austausch mit den Eltern, sondern auch der Therapeuten untereinander, sowie mit dem behandelnden Arzt stattfinden“, erläutert Carina Scherler von der Ambulanz für Logopädie der KLiNiK BAVAriA Zscheckwitz und Lehrlogopädin an der Schule für Logopädie der KLiNiK BAVAriA Kreischa. „Außerdem empfehlen wir den Müttern und Vätern im Gespräch mit den Erziehern und Lehrern zu bleiben und deren Erfahrungsberichte aus dem Alltag mit den Kindern einzubeziehen.“

ÜbErsIcht

Page 8: Therapiekompass

| Auf ein Wort

8 TherapieKompass

Mama und Papa – unter-stützende Begleiter wäh-rend der Therapie„Grundsätzlich hat die Einbindung der Eltern in die Therapie zu erfolgen“, so Dr. med. Georg Heub-ner. Wie Eltern die therapeutische Behandlung ihrer Kinder begleiten und welche rolle Mama und Papa während der Therapie spielen, darüber hat die redaktion mit Carina Scherler von der Ambulanz für Logopädie an der Klinik Bavaria Zscheckwitz gesprochen:

die Kinder morgens schon darauf hingewiesen werden, dass am Nachmittag die Therapiestunde stattfindet. Auf diese Weise sind die Kinder vorbe-reitet. Eltern sollten die Termine so einplanen, dass unmittelbar vor der Behandlung kein Zeitdruck entsteht und die kleine Patientin oder der kleine Patient in ruhe in der Praxis ankommen können. Möchte ein Kind dennoch mal nicht an der Be-handlung teilnehmen, sollten Mama und Papa mit ihrem Nachwuchs im Gespräch bleiben und klären, welche Gründe es dafür gibt. Manchmal ist es ratsam, ein Belohnungssystem anzuwenden, um das Kind für die Therapie zu motivieren.

Wie können Eltern damit umgehen, wenn ihr Kind mal nicht zur Therapiestunde gehen möchte?Die Behandlungen in der Praxis und die Übungen zu Hause müssen fester Bestandteil des Alltags der Familie werden. Außerdem ist es wichtig, dass

Eltern im Austausch mit Erziehern und Lehrern„Die Offenheit der Mütter und Väter und die Öffnung der pädagogischen Fach-kräfte hin zur Familie in ihrer Vielgestal-tigkeit bieten ideale Voraussetzungen, ein „Haus des Lernens“ für alle zu gestalten.“ (Sächsischer Bildungsplan 2007)

Laut dem Sächsischen Bildungsplan sollten El-tern und Erzieher die Unterstützung kindlicher Bildungsprozesse als gemeinsame Aufgabe begreifen und in einer kontinuierlichen Zusam-menarbeit umsetzen. Vor diesem Hintergrund ist es nicht nur wünschenswert, sondern auch not-wendig, dass Eltern den regelmäßigen Austausch mit Erziehern und Lehrern suchen. insbesondere dann, wenn bei einem Kind therapeutische Be-handlungen erforderlich sind. „Nur, wenn wir als Erzieher über die Besonderheiten eines Jungen oder Mädchens informiert sind, können wir ent-sprechend reagieren“, sagt Christine rentzsch, Leiterin der Kindertagesstätte Villa Pat’s Freunde

BuchtippVon Ängsten, Plattfüßen und WarzenKrankheitsbilder im Kindesalter

Sowohl typische Kinderkrankheiten, wie Ma-sern und Windpocken, als auch nahezu alle „Krankheiten“ oder Krankheitsbilder werden hier ausführlich besprochen, aber auch andere, die nicht unbedingt als kindtypisch angesehen werden, wie Migräne. Arzt und Psychotherapeut Rüdiger Dahlke hat gemeinsam mit der Kinderhomöopathin Vera Kaesemann ein Nachschlagewerk geschaffen, in dem die Bedeutungen der Symptome erklärt werden. Auch zu Themen, die oft Unsicherheit mit sich bringen, wie das Impfen, werden klare Ansichten vertreten. In die Erklärungen fließen homöopathische, symbolische und medizinische Aspekte ein. Die Krankheit begleitende Maßnahmen und Übungen sowie homöopathische Mittel, die bei der Bewältigung der „Aufgabe“ helfen, sind gut beschrieben. (elm)

Rüdiger Dahlke und Vera Kaesemann :

„Krankheit als Sprache der Kinder-seele“Be-Deutung kindlicher Krankheitsbilder und deren BehandlungVerlag C. Bertelsmann, ISBN: 978-3-570-10003-5

Und wie geht es für Eltern und Kinder weiter, wenn die Therapie beendet ist?Nach der Therapie gibt es in der regel einen the-rapiefreien Zeitraum. Die Eltern sind jetzt stärker in der Verantwortung und begleiten ihre Kinder dabei, das Gelernte in den Alltag zu übertragen. Dabei sollten die Kinder nicht dauernd ermahnt werden. Besser ist es, wenn es feste Zeiten gibt, in denen die Kinder korrigiert werden. So kön-nen die Familienmitglieder vereinbaren, dass beispielsweise während des regelmäßigen Ta-gesgesprächs, vor oder nach dem Essen, das Kind darauf hingewiesen werden darf, wenn es lispelt. Wenn die Übernahme in den Alltag nach einiger Zeit noch nicht gut funktioniert, können die Eltern das Gespräch mit dem Therapeuten suchen. Hier werden dann gemeinsam weitere Möglichkeiten für den Alltagstransfer gesucht.

Wie können Eltern ihre Kinder auf eine therapeutische Behandlung vorbereiten?Wichtig ist, dass Mama und Papa eine positive Einstellung zur Behandlung haben. Dann können sie ihr Kind gut darauf einstimmen und den klei-nen Patienten motivieren. Dabei sollten die Eltern ihrem Sprössling nicht nur die Notwendigkeit der Therapie erklären, sondern ihrem Kind mit Sätzen wie: „Du bist schon groß, Du darfst in die Sprach-schule gehen!“ Mut machen. inwieweit Eltern offen und ehrlich mit ihrem Kind über dessen De-fizite sprechen können, hängt vom Patienten ab. Generell sollten Mütter und Väter vorsichtig sein, wenn sie ihren Sohn oder ihre Tochter auf deren Schwächen hinweisen, damit die Motivation des Kindes erhalten bleibt.

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Page 9: Therapiekompass

Auf ein Wort | ÜbErsIcht

Jede Krankenkasse verfügt über eine Liste mit zugelassenen zertifizierten Therapeuten. Auch wenn die Krankenkassen keine Emp-fehlungen aussprechen dürfen, so erhalten Eltern durch diese Auflistung Informationen darüber, wo in ihrer Nähe geprüfte qualifi-zierte Therapeuten zu finden sind.

8 TherapieKompass TherapieKompass 9

Familientelefon der Barmer GEK01801 - 43 50 08 rund um die Uhr (3,9 Cent/Minute aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunkge-bühren höchstens 42 Cent/Minute)

Unter dieser Telefonnummer erreichen Sie ein Ärzteteam für schnelle Antworten auf dringende Fragen oder können sich beraten lassen.

Expertentipp

Die Frage der KostenHaben Eltern eine idee davon, wie das richtige Behandlungskonzept für ihr Kind aussehen kann, stehen sie oftmals vor der Frage der Finanzierung. Welche Therapie und welches Medikament werden von den Krankenkassen finanziert? Wo sind Zuzahlungen notwendig und wann müssen die Kosten vollständig privat übernommen werden? „Grundsätzlich sind alle Leistungen, für die der behandelnde Arzt ein Kassenrezept ausstellen kann, Leistungen der Krankenkassen und werden übernommen“, er-läutert Frank Dutschke, Vertriebsleiter der Barmer GEK. Darüber hinaus gehende Behandlungen können durch Zusatzversicherungen oder die Beantragung einer Kostenerstattung bei der Krankenkasse finanziert werden. „Abrechenbar sind alternative Heilmethoden dann, wenn sie von einem von der Krankenkasse zugelassenen Schulmediziner durchgeführt werden“, erklärt Frank Dutschke. in einem solchen Fall gehen die Eltern zumeist in Vorleistung und können nach Abschluss der Therapie die Erstattung der Kosten beantragen. Welche Kosten letztendlich wirklich übernommen werden, ist je nach Krankenkasse verschieden und sollte deshalb vor Beginn der Behandlung nachgefragt werden. (bf )

in Dresden. „Manchmal ist es sinnvoll, die Erfolge des betroffenen Kindes in der Gruppe zu loben oder Spielanregungen aus der Therapie in den Kindergartenalltag einzubeziehen.“ Vor allem aber können informierte Erzieher und Lehrer sensibel mit den Besonderheiten des Kindes umgehen und verhindern, dass dieses vor der Gruppe bloßge-stellt oder unnötig gedrängt wird.

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BuchtippVon A wie Akupunktur bis Z wie Zen Das große Buch der ganzheitlichen TherapienRüdiger Dahlke, Arzt für Naturheilwesen, Homöo-path, Psychotherapeut und international gefragter Referent, ist der Herausgeber dieses umfangreichen und hervorragend zusammengestellten Buches. Zu über 60 alternativen Heilmethoden und Therapien finden sich gut verständliche Erläute-rungen, Anwendungsmöglichkeiten, praktische Übungen, geschichtliche Einblicke, weiterführende Literaturempfehlungen und Kontaktadressen. Die einzelnen Beiträge sind alle von Fachautoren, in einem Kurzportät vorgestellt, gut verständlich geschrieben. Um einen umfassenden Überblick

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Page 10: Therapiekompass

| Klassische therapien

10 TherapieKompass

Die Klassiker Herkömmliche Hilfen für geplagte Kinder und Eltern

Ergotherapie, Logopädie und Physio-therapie – diese Worte gehen Eltern mit kleinen oder größeren Kindern oft locker von der Zunge. Vielleicht hat der Kinderarzt zu einer der Vorsorge-untersuchungen die Stirn gerunzelt, besorgte Kindergartenerzieherinnen oder aufmerksame Verwandte haben erhöhten Förderbedarf entdeckt. Dann gilt es, sich mit dem rezept in der Hand auf die Suche nach dem passenden Therapeuten zu machen. Wir haben für Sie recherchiert, was die klassischen Therapien beinhalten und wo Sie die guten Therapeuten in ihrer Nähe finden. (KK)

Foto: Frank Grätz

Page 11: Therapiekompass

Klassische therapien | ErGothErApIE

10 TherapieKompass TherapieKompass 11

Jetzt kann ich es alleine!Der Begriff Ergotherapie steht für Gesundung durch Handeln

Der Einflussbereich der Er-gotherapiein Deutschland gibt es etwa 35 000 Ergothera-peuten. Man begegnet ihnen in Kliniken, Alten-heimen, Kindergärten, Schulen, bei Hausbesuchen und in den eigenen Praxisräumen. Sie arbeiten häufig mit Kindern und helfen bei Entwicklungs-verzögerungen, physischen und psychischen Beeinträchtigungen, nach Unfällen, schweren Krankheiten oder operationen. Egotherapeuten können Kindern helfen, die …• Behinderungen oder Beeinträchtigungen

haben• sich im Spiel und in der interaktion mit ande-

ren nicht altersgerecht verhalten • ständig in Bewegung sein müssen• immer eine Außenseiterposition einnehmensowie• Probleme mit Sinneseindrücken haben. Die Therapeuten helfen, wenn zu erwartende Fä-higkeiten nicht vorhanden sind, wie beispielsweise Treppen steigen oder Schuhe binden, wenn das Lesen, Schreiben und rechnen lernen ein zu großes Problem darstellen.Dabei behandeln die Ergotherapeuten jeden Patienten individuell, beschaffen Hilfsmittel und begleiten die Kinder in deren Alltag. Bei Bedarf wird auch die aktuelle Lebenssituation „vor ort“ in Augenschein genommen, um die Möglichkeiten der Alltagsbewältigung zu erarbeiten.

„Das Gebiet der ergotherapeutischen Behand-lungsbereiche ist enorm groß. Das Erlernen einer Bewegung gehört genauso zum Behandlungsin-halt wie Strategien, um die innere Balance zu finden oder Konzentration, Ausdauer und Zeitgefühl zu verbessern. Für Außenstehende ist nicht immer klar, wie umfassend eine ergotherapeutische Be-

handlung ist “, erklärt Hedwig Theisinger von der Ergotherapiepraxis Deubener Straße. „Der ergo-therapeutische Ansatz ist dabei immer individuell und ganzheitlich.“

Kindergartenkind nicht entfalten und entwickeln: Hat der kleine Patient Schwierigkeiten mit der Kör-perkoordination, gelingen Bewegungsspiele nicht und hapert es bei den kognitiven Fähigkeiten, ist die Umsetzung von rollenspielen schwierig. „Mit dem Erlernen der Fertigkeiten und dem Wieder-herstellen der Funktionen geht auch immer eine Steigerung des Selbstbewusstseins einher“, erklärt Krabler. Daher ist es ihm sehr wichtig, neben den Eltern auch zusammen mit den Kindern zu ermitteln, in welcher rolle die größten Probleme liegen und dann gemeinsam die Therapieziele festzulegen.

Therapeutische ZieleDas vorrangige Ziel der ergotherapeutischen Behandlung ist die Wiederherstellung der Hand-lungsfähigkeit und Selbständigkeit, um wieder am Alltag teilhaben zu können. Gerade bei Kindern wird daher eine möglichst frühe Beratung emp-fohlen damit Abweichungen in der Entwicklung schnell erkannt und ausgeglichen werden können. Bereits im Säuglings- oder Kleinkindalter können so manche Störungen ergotherapeutisch aufgefangen und be-handelt werden.

“Auch Kinder haben viele rollen, die sie in ihrem Alltag zu bewältigen haben. Die Probleme des Schul- oder Kinder-gartenkindes unter-scheiden sich oft von denen, die beim Kind in der Familie oder im Freundeskreis auftreten“, erläutert Ergotherapeut Wolfgang Krabler. Hat ein Kind zum Beispiel ein Handschrift- oder Konzentrati-onsproblem kann es seine rolle als Schulkind nicht gut erfüllen und die Partizipation in der Schule ist stark eingeschränkt. Fehlen Fein-motorik und Ausdauer kann sich das

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Spielerische Therapie mit dem Käsebrett: Maximilian schult seine Auge-Hand- und seine Rechts-Links-Kooerdination

Page 12: Therapiekompass

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12 TherapieKompass

Beispiele für Behandlungsbereiche in der Ergotherapeutischen Methodik für KinderSensorische Integrationstherapie

Kinder mit Schwierigkeiten in der Wahrneh-mungsverarbeitung von Umweltreizen fallen im Alltag oft durch eine unkoordinierte Motorik (wirken ungeschickt), etwas umständliche Handlungsausführungen oder unangepasstes Sozialverhalten auf. Teilweise zeigen sie auch Abwehrverhalten gegenüber bestimmten Materi-alien. Über das gezielte Anbieten von Reizen der unterschiedlichen Wahrnehmungsbereiche wird die angepasste Integration dieser Sinnesreize angeregt. Dadurch erfolgt eine angemessene Reaktion auf diese Umwelteinflüsse, was sich in verbesserten motorischen Leistungen, inte-griertem Sozialverhalten und höherer Konzentra-tionsleistung zeigt.

AufmerksamkeitstrainingIn der Regel wird zunächst mit einem Basistraining begonnen auf das ein Strategietraining aufgebaut werden kann.Nach dem Einüben der Grundfertigkeiten, zu dem die Reaktionsverzögerung mit Hilfe einer Signalkarte gehört, werden die Prüfprozesse auf schulische Inhalte übertragen. Beim Strategietraining geht es um die Organisa-tion, die beispielsweise hilft, Leichtsinnsfehler zu vermeiden. Mit der Hilfe der Signalkarten werden Strategien zur Problemlösung erarbeitet. Bevor die Lösung einer Aufgabe geplant wird, soll sie überdacht und mit bekanntem verglichen werden. Nach der Aufgabenerfüllung wird kurz innege-halten, um die Schritte nochmals zu überprüfen. Anschließende Selbstbelohnung fördert das Selbstbewusstsein.

KonzentrationstrainingBeim Marburger Konzentrationstraining werden die Stunden immer ähnlich aufgebaut. Nach Be-wegungsübungen folgt Entspannung und danach werden Übungen zur „verbalen Selbstinstruktion“ bearbeitet. Das bedeutet, dass das Kind oder der Jugendliche in mehreren Schritten dahin geführt wird, sich die Aufgabe zu denken und auszuführen. Begonnen wird zunächst mit Anschauungsmate-rial, das nach und nach reduziert wird. Spiele zur Förderung der Wahrnehmung sowie Denk- und Merkspiele runden das Training ab. Oft wird das soziale Verhalten in Gruppen trainiert.

Graphomotorische Förderung Bei Problemen in der Stifthaltung, der Kraftdo-sierung, der Strichführung und dem Schreibfluss malen Kinder im Vorschulalter nicht gern und haben in der Schule oft Schwierigkeiten beim Erler-nen des Schreibens. Durch eine sehr differenzierte Diagnostik werden die Ursachen der graphomoto-rischen Auffälligkeiten ermittelt und zielgerichtet behandelt. Bei noch nicht eindeutig ausgeprägter Handdominanz helfen standardisierte Händig-keitstests weiter, dann werden mit dem Kind Möglichkeiten der Stifthaltung, der optimalen Blattpositionierung und des Schreibflusses erarbeitet.

Castillo MoralesDiese Therapie beinhaltet die sensomotorische Förderung von Kindern mit Störungen in der allgemeinen körperlichen Entwicklung, insbe-sondere hinsichtlich der Nahrungsaufnahme. Bei Kindern, die über eine Sonde ernährt werden oder nicht effektiv kauen, saugen oder schlucken können, werden über Vibration, Druck und Zug bestimmte Muskelgruppen angeregt, um entspre-chende Funktionen effektiv ausführen zu können.

Das Affolter-Konzept Bei der Affolter-Methode werden alltägliche und bekannte Situation neu eingeübt und bewältigt. Die Therapie findet in Räumen statt, die an Räu-me des kindlichen Alltags erinnern. So wird das Kind beispielsweise in einer Küche oder einem Spielraum zum gezielten Handeln geführt. Was erlebt und begriffen wurde wird gemalt, erzählt oder aufgeschrieben. (pp/ Ergotherapeut F. Glä-ser, Gesundheitszentrum Dresden-Seidnitz)

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Page 13: Therapiekompass

BEHANDLUNGEN FÜR KINDER UND ERWACHSENE

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Klassische therapien | ErGothErApIE

12 TherapieKompass TherapieKompass 13

Therapeutisches VorgehenZu Beginn der Therapie wird immer ein umfassender Befund erhoben, denn gerade bei Kindern ist es wichtig, Diagnosen nicht isoliert zu betrachten. Der Grund für eine ADS/ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit/ Hyperaktivitätsstö-rung), eine Lese-rechtschreib-Schwäche oder Dyskalkulie kann mit Schwie-rigkeiten im Bereich der Grund- oder „Low Level“-Funktionen der Wahrneh-mungsverarbeitung zusammenhängen. Das ist die Fähigkeit des Gehirns, reize über das Sehen, das Hören und das Fühlen differenziert wahrzunehmen und zu verarbeiten. Physische und psychische Verhaltensauffälligkeiten können sehr unter-schiedliche Ursachen haben. Möglich ist zum Beispiel bei motorischen Unsi-cherheiten, dass reste frühkindlicher Automatismen die motorische reifung beeinträchtigen und Auswirkungen bis hin zum Denken und Fühlen haben.„Die Zusammenhänge sind für Eltern oft nicht erkennbar“, so Anna Theisinger. „ihnen fällt jedoch oftmals auf, dass sich ihr Kind von anderen unterscheidet. Sie spüren, dass etwas nicht in ordnung ist, erkennen, dass dieser Unterschied nicht nur vorübergehend auftritt und wenden sich an den Arzt.“

Die therapeutischen Verfahren werden vom Arzt vorgegeben. Die Behand-lungsmethoden werden vom Ergotherapeuten individuell festgelegt.Liegt der Behandlungsbedarf auf der körperlichen Ebene, sind die Metho-den offensichtlich: Bewegungsabläufe werden (wieder-) erlernt, geübt oder trainiert.Anders ist es, wenn psychische Ursachen eine rolle spielen. Dann muss eine Vertrauensbasis geschaffen werden und das Selbstwertgefühl und das Selbstvertrauen in der Therapie gestärkt werden. Bei Kindern werden vor allem Behandlungskonzepte eingesetzt, die spielerisch die Bewegungsfähigkeit, die Wahrnehmungsverarbeitung sowie richtiges Verhalten und Selbständigkeit fördern. (pp)

d i e V e r o r d n u n g u n d e r s tat t u n gUmeineErgotherapeutischeVerordnungzubekommenmussmansichaneinenArztwenden(Heilmittelverordnung).DieKostenwerdenvonderKrankenkasseübernommen.DiePraxiswähltmanselbst.

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Koordination

14 TherapieKompass

Die transparente Vorhaltekonstruktion:

das Zusammenspiel beider Augen wird trainiert

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Was der Einzelne sehen kann und was nicht, müsste doch leicht herauszufinden sein, oder? Doch so einfach ist es nicht, denn was wahrgenommen werden kann, hat nicht nur mit der Leistung der Augen zu tun, sondern auch mit der Verarbeitung der Seheindrücke in unserem Gehirn. Diese „Berechnungslei-stung“ wird erst nach und nach gelernt und daher sieht ein Baby seine Umwelt anfangs nur unscharf.

Das Auge sieht, das Gehirn rechnetDamit die Koordination zwischen Gehirn und Augen gut funktioniert, ist es wichtig, dass beide Augen „gleich“ sehen. Auf den Sinneszellen der Netzhaut im Auge wird das Gesehene abgebildet und von dort aus über den Sehnerv an das Gehirn weitergeleitet. Erst das Gehirn setzt das Bild beschreibbar zusammen. Sind beim Sehen, Abbilden auf der Netzhaut oder beim Weiterleiten der informationen die Entwicklungsprozesse gestört, kann sich die Sehentwick-lung verzögern oder ein „Bearbeitungsfehler“ einschleichen. Es entsteht eine Fehlsichtigkeit, die mit den regulären Sehtests nicht erfasst werden kann, da sie sich anders äußert.

Schlechte Sehleistung trotz Brille„Kinder mit derartigen Problemen fallen auf, weil sie schlechte Leistungen in der Schule erbringen, beim Lesen und Schreiben schnell ermüden, in den Zeilen verrutschen und Konzentrationsprobleme haben“, erläutert Funktio-naloptometristin Elisabeth Ecke. „Die Kinder kneifen die Augen zusammen, blinzeln oft und reiben an den, zum Teil brennenden, Augen. Sie sehen Dinge doppelt, stolpern, haben Kopfschmerzen und halten beim Lesen oder Schreiben den Kopf schief.“

Sehschulenoptometristen und orthoptisten können herausfinden, wie die Augen zu-sammenarbeiten, ob beide Augen dasselbe sehen und welches Auge das schwächere ist. Neben speziellen Brillenanpassungen, speziellen Gläsern und verschiedenen apparativen Möglichkeiten hilft der Besuch einer Sehschule. Hier lernen Kinder nahezu spielend den richtigen Einsatz beider Augen, so dass zur guten Sehleistung auch die richtige Verarbeitung im Gehirn kommt und das Sehen zur Leichtigkeit wird. (pp)

Page 15: Therapiekompass

Klassische therapien | sEhschulE / loGopädIE

14 TherapieKompass TherapieKompass 15

Dreisel Kreh Dich - Kreisel dreh Dich!Logopädische Therapie bei Kindern

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nicht sprechen, bei Kindern, die stottern oder bei Kindern, die unverständlich sprechen ist ein früher Beginn sinnvoll, da sie sonst die Freude am Spre-chen in ihrem sozialen Umfeld verlieren können und der Leidensdruck groß wird. „Bei solchen Kindern müssen wir erst die Freude am Sprechen wieder wecken und Vertrauen aufbauen“, sagt die Logopädin Cornelia Neubert. Die Therapie verläuft auch spielerisch. So werden beim Lispeln beispielweise Wörter mit s-Lauten „geangelt“, bei fehlender Zungenkontrolle der „Schlafplatz“ der Zunge gezeigt oder bei Buchstabendrehern im Spiel aus dem „krehenden Dreisel“ ein drehender Kreisel.

Voraussetzung für den Besuch beim Logopä-den ist eine Heilmittelverordnung, die je nach

Sprachschwierigkeiten bei Kindern sind auch in Sachsen ein Problem. So wurde bei 33,7 Prozent der Kinder bei den Einschulungsuntersuchungen 2008/09 eine Sprachauffälligkeit beziehungsweise Sprachstörung festgestellt. Weitere 7,7 Prozent der Vorschulkinder weisen eine Hörstörung auf. Störungen sind beispielsweise Fehler in der Aussprache, Austausch von Buchstaben wie K und T, G und D, M und N, fehlender Wortschatz beziehungsweise falsche Grammatik oder Fehler in der Hörverarbeitung.

Der richtige Zeitpunkt, eine logopädische The-rapie zu beginnen, hängt daher von der Art und Schwere der Störung ab und ist so individuell wie jedes Kind. Vor allem bei sogenannten Late Talkern, die bis zum Alter von zweieinhalb noch

logopädieLogopädie(griechisch„logos“dasWortund„pädeuein“erziehen)istdieVorsorge,DiagnostikundBehandlungvonMenschen,dieaufgrundvonSprach-,Sprech-,Stimm-undSchluckstö-rungeninihrenkommunikativenFähigkeiteneingeschränktsind.

Phoniatrie (griechischStimmheilung)isteinmedizinischesFach,dassichmitStörungenderStimme,desSprechens,derSpracheunddesSchluckensdiagnostisch,therapeutischundwissenschaftlichbeschäftigt.

PädaudiologieistdieWissenschaftvonHörstörungenundderAuditivenWahrnehmungimKindesalter.SieistsowohleinTeilgebietderAudiologie(WissenschaftdesHörens)alsaucheinGebietderMedizin.

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16 TherapieKompass

Störungsbild von Allgemeinmedizinern, Kin-derärzten, HNo-ärzten und Phoniatern, Kiefer-orthopäden und Zahnärzten verordnet werden kann. Die logopädischen Leistungen sind regel-leistungen der gesetzlichen Krankenkassen und damit für Kinder kostenfrei. Meist werden vom Arzt zehn Therapieeinheiten verordnet, manch-mal sind jedoch mehr Einheiten erforderlich. Die Therapie findet ein- bis zweimal pro Woche statt und dauert eine fest verordnete Zeit zwischen 30 und 60 Minuten.

Doch wie erkennen Eltern einen guten Logopäden? „Eltern sollten darauf achten, in die Therapie mit einbezogen und aufgeklärt zu werden“, rät die Logopädin Yvette Seiferth. Außerdem sollte die vereinbarte Zeit von meist 45 Minuten einge-halten werden. Es findet neben der spielerischen Therapie auch Bewegung im raum statt und die Eltern werden angeleitet, Übungen zu Hause nachzuspielen. Deshalb sollte die Therapie auch nicht nebenher im Kindergarten durchgeführt werden. „oft ist es schon die intensive Beschäf-tigung der Eltern mit ihrem Kind, die einen Behandlungserfolg ausmacht“, weiß Cornelia Neubert. Manchmal ist der Erfolg jedoch beein-trächtigt, was durch tiefer liegende Probleme in den Bereichen der Wahrnehmung, Motorik oder Psyche verursacht werden kann. Dann empfiehlt ein guter Logopäde die Wiedervorstellung beim verordnenden Arzt, um einen Therapeutenwech-sel oder die Einbeziehung anderer Therapeuten oder ärzte abzuklären. Doch auch Eltern können die Sprachentwicklung ihres Kindes fördern, indem sie sich viel und gerne mit ihm unterhalten. Dies kann bei Alltäglichem geschehen, wie zusammen Tisch decken oder Kuchen backen. Dabei sollte mit echtem interes-se miteinander gesprochen, gesungen, gereimt oder getanzt werden. Kinder fühlen sich dadurch wahrgenommen und erzählen umso lieber von sich. Aber auch die anderen Sinne wie riechen,

• Sprech- und Sprachstörungen

• Aussprachestörungen

• Grammatikstörung

• Kindliche Stimmstörungen

• Näseln

• Muskelfunktionsstörungen im Mund- und Gesichtsbereich

• Durch Hörstörung bedingte Sprach- und Sprechstörungen

• Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte

• Stottern / Poltern

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Behandlungsfelder bei Kindern:

Lauschen, Tasten und Sehen gehören zu einer gesunden Sprachentwicklung. Bewegung in der Natur und das Benennen der vielen umgebenden Dinge fördern ebenfalls.Ein wichtiger Bestandteil der Früherkennung sind die Vorsorgeuntersuchungen bei Kinderärzten.

Eltern sollten keine Scheu haben, dort Probleme oder Auffälligkeiten anzusprechen. Am günstigsten ist es, die logopädische Therapie ein halbes Jahr vor Schuleintritt zu beenden. Das Erlernte kann sich so noch setzen und die Kinder starten unbeschwerter in ihren Schulalltag. (vulp)

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Klassische therapien | loGopädIE

16 TherapieKompass TherapieKompass 17

Ganzheitliches Therapiekonzept auf der Grundlage anthroposophischer und neuro-logischer ErkenntnisseDie Neurofunktionelle Reorganisation nach Beatriz Padovan in der Logopädie-Praxis Kreusch

Padovan leitet sich vom Namen der Entwicklerin, der Brasilianerin Beatriz Pado-van, ab und ist ein ganzheitliches Therapiekonzept der neurofunktionellen Re-organisation. Es wird bereits seit 1972 in Brasilien, Kanada, Spanien, Frankreich, Österreich, Schweiz, England und in Deutschland zur Behandlung von Kindern und Erwachsenen bei Sprach–, Sprech-, Stimm- oder Schluckstörungen ange-wandt und kann nicht- oder unzureichend ausgereifte Entwicklungsprozesse verschiedenster Ursachen im Nachhinein beheben helfen. Das Nervensystem erhält Anregungen, Reifungsprozesse fortzusetzen und somit sein genetisches Potenzial optimal auszuschöpfen. Die Synapsenbildung wird angeregt, Auto-matisierungsprozesse werden erleichtert. Geeignet ist dieses Therapiekonzept prinzipiell für alle Altersgruppen, welche Unterstützung im Prozess der allgemei-nen Hirnreifung benötigen. Es ist angelehnt an Rudolph Steiners Theorien vom GEHEN-SPRECHEN-DENKEN.

„Ich wende es in Verbindung mit meinen anderen Inhalten, die extra auf das Kind zugeschnitten sind, an. Zum Beispiel bei Kindern mit grammatikalischen Defiziten (Verbzweitstellung, Artikelverwendung) beginne ich mit den Körperübungen nach Padovan. Das dauert etwa 15 Minuten und danach folgen sprachliche Inputtherapie und Übungen zur Merkfähigkeit. Das Padovan soll die Automati-sierung erleichtern und das Sprachgefühl verbessern, das heißt das Problem an der Basis greifen und nicht nur am Symptom. Die meisten Kinder mit sprachlichen Defiziten haben tatsächlich innerhalb ihrer motorischen Entwicklung Phasen übersprungen. Ganz prägnant ist da das Krabbeln, welches von vielen Eltern als nicht so wichtig verstanden wird. Oft werden die Kinder zu früh an den Händen zum Laufen motiviert. Für eine optimale Synapsenbildung sind aber zum Beispiel die gekreuzten Bewegungen beim Krabbeln sehr wichtig. Einige Kinder können ausgelassene Bewegungsmuster kompensieren, andere entwickeln Defizite. Dazu gehört zum Beispiel auch die Lese-Rechtschreib-Schwäche.“

Buchtipp: Sprachstörungen im Kindesalter

Das Standardwerk von Prof. Dr. Wolfgang Wend-landt zur kindlichen Sprachentwicklung vermittelt Fachwissen aus den Bereichen Logopädie, Sprach-heilpädagogik, Psychologie, Pädagogik und Medizin in gut strukturierter und anschaulicher Form. So erhalten interessierte Eltern Informationen unter anderem darüber wie eine altersgemäße Sprachent-wicklung verläuft und welche Voraussetzungen für den Spracherwerb gegeben sein müssen. Besonders ansprechend wird dies durch die Darstellung des

Sprachbaums vermittelt und durch die Beschreibung der Wurzeln, des Stammes, der Krone und des Wipfels ausführlich erklärt. Darüber hinaus erfahren Eltern ,welche konkreten Maßnahmen es zur gezielten Sprachförderung gibt und was sie für die Kommunikationsfähigkeit ihrer Kinder tun können.Die Texte sind als Arbeitsmaterialien zu unterschiedlichen Themenbereichen kon-zipiert: neben Theoriebausteinen, Übersichtstabellen und Dialogbeispielen gibt es Handlungsvorschläge für die Alltagskommunikation sowie Übungen für Eltern und Erzieher. Damit spricht das Werk nicht nur Experten an, sondern motiviert auch die Eltern, ihren Kindern Spaß an der Sprache und dem Sprechen zu vermitteln.Sprachstörungen im Kindesalter von Wolfgang WendlandtGeorg Thieme Verlag, ISBN 978-3-13-778506-4

Page 18: Therapiekompass

| Klassische therapien

18 TherapieKompass

Muss ich denn immer alles dreimal sagen, bis es klappt!Kinder- und Jugendpsychotherapie (KJP)

„Der Kaspar, der war kerngesund, Ein dicker Bub und kugelrund.Er hatte Backen rot und frisch; Die Suppe aß er hübsch bei Tisch.Doch einmal fing er an zu schrein: „Ich esse keine Suppe! Nein!Ich esse meine Suppe nicht! Nein, meine Suppe ess ich nicht!“

Pädagogik ist, mit dem Ziel, psychische Auffällig-keiten alleine oder mithilfe weiterer Therapien wie zum Beispiel Logopädie, Ergo-, Bewegungs- und Maltherapie zu reduzieren und eine normale Entwicklung beim Kind wieder zu ermöglichen. Das Spektrum an Störungen, die behandelt werden können, ist dabei so vielfältig, wie die Behandlungsformen selbst. im Groben gibt es drei verschiedene Wege, das Ziel zu erreichen oder sich ihm zumindest anzunähern: Zum einen wird die Theorie verfolgt, dass jedes Verhalten erlernt ist und man es im Umkehrschluss auch wieder umlernen könnte. Eine weitere Variante ist die tiefenpsychologische Therapie, die von fortdauernden, auch unbewussten Einflüssen aus Kindheit und Jugend und damit zusammenhän-genden „inneren Konflikten“ ausgeht, die es zu lösen gilt. Und die dritte ist die systemische Thera-pie, bei der die Familie als Teil und gleichzeitig als Lösung des Problems angesehen wird. Dazu gibt es diverse Angebote und Schwerpunktsetzungen, die von kleinen „Familienhausaufgaben“, über Elterntraining, bis hin zur Betreuung der Familie in einer Tagesklinik reichen.Umwelt prägt den Menschen und das schon beizeiten. So ist es also nicht verwunderlich, dass viele Verhaltensstörungen anerzogen oder durch

einen bestimmten Erziehungs- und Kommuni-kationsstil begünstigt sind. Verhaltensstörung bedeutet hierbei nicht zwangsläufig, dass das Kind ausfallend werden muss. Nicht auf Anwei-sungen der Eltern zu reagieren, den Partner beim Gespräch nicht anzuschauen oder mangelndes Distanzverhalten gegenüber fremden Personen können schon Hinweise sein. Längst nicht alle Veränderungen sind so offensichtlich. Eine lang anhaltende Traurigkeit sollte genauso ernst ge-nommen werden wie Angst.

in der regel ist es für Eltern dann schwer, dieses Fehlverhalten der Kinder selbst zu korrigieren. Hilfe bekommt man unter anderem bei einem Kinder- und Jugendpsychotherapeuten oder in der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie des Uniklinikums Dresden. Scheuen Sie sich nicht, mit ihrem Kind gegebenenfalls dort vorstellig zu werden, denn es gilt: lieber einmal zu viel oder zu früh, als zu spät. Mithilfe eines umfangreichen Di-agnostikverfahrens kann dort entsprechend Ent-warnung gegeben oder eine passende Therapie begonnen werden. Die Dauer einer Behandlung hängt von mehreren Faktoren ab, unter anderem von der Motivation des Patienten und der Art der Störung. im Schnitt liegt der Behandlungszeit-

Dass Kinder beim Essen Theater machen, ist nichts Neues und meistens geht es vorbei. Doch was, wenn dies der Normalzustand wird? immer mehr Kinder und Jugendliche weisen Essstörungen auf. Eine genaue Ursache lässt sich nicht unbedingt sofort feststellen und oftmals ist eine Therapie notwendig. Aber es gibt nicht nur eine reihe von Suppenkaspern. Jeder kennt mindestens einen Zappelphilipp, ein Pfannkuchengesicht, einen Trauerkloß und jede Menge mehr, die von einer Psychotherapie profitieren würden.

Psychotherapie klingt erst einmal schlimmer, als es eigentlich ist. Vereinfacht könnte man sagen, dass die Psychotherapie eine Sonderform der

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Klassische therapien |

18 TherapieKompass TherapieKompass 19

Einzeltherapie:Das Kind wird in mehreren über das Jahr verteilte Stunden allein betreut. Kinder lernen in dieser Zeit, sich selber wahrzunehmen. Beispielsweise lernen sie so, Verhaltensauffälligkeiten wie eine geringe Frustrationstole-ranz zu kontrollieren. Diese Therapieform widmet sich hauptsächlich dem Entwicklungsstand, den spezifischen Charakteristika der Probleme und der Kommunikationsform der Kinder.

Familientherapie:Das Ziel ist es, eine gut funktionierende Kommunikation zwischen den einzelnen Familienmitgliedern zu erarbeiten, was letztlich Störungen vermindern und das Familienklima verbessern soll. Für nicht allzu schwer-wiegende Probleme gibt es kleine Aufgaben, die in der Familie zu lösen sind: zum Beispiel der Abbau von Kinderängsten vor dem Keller, vor Spinnen oder vor der Dunkelheit. Hierbei stellt die Familie eine Pyramide auf, in der die Ängste nach dem Grad eingeordnet werden. Begonnen wird dann mit der Angst, die den gering-sten Schweregrad hat.

Tagesklinik:In einer Tagesklinik werden Familien über einen bestimmten Zeitraum zusammen mit anderen Familien therapiert. Zwischen 7:30 Uhr und 15 Uhr gehen sie täglich in die Klinik und die Therapeuten bekommen einen guten Einblick in den Alltag der kleinen und großen Patienten. So können die Behandelnden Schwierigkeiten in der Erzie-hung, dem Tagesablauf oder der Kommunikation in der Familie ausmachen und gezielter arbeiten.

raum bei einigen Terminen über ein halbes Jahr verteilt, jedoch kann er sich in Ausnahmefällen auch über mehrere Jahre erstrecken. im idealfall kann ohne medikamentöse Unterstützung gearbeitet werden. Gelegentlich kann sie aber unbedingt notwendig sein.

Eltern können allerdings eine ganze Menge von allein tun, um einer Verhaltensstörung vorzubeugen. Ein wichtiger Punkt ist Konsequenz im Erziehungsverhalten. Man sollte darauf achten, nur Dinge anzudrohen, die man auch durchsetzen kann. Durch zu häufiges Ermahnen wird man unglaubhaft und das Kind wird regelrecht dazu eingeladen, den Eltern auf der Nase herumzutanzen. Auch spielen Medienkonsum, körperliche Aktivität und Leistungsansprüche an das Kind eine bedeutende rolle und sollten von den Eltern gelenkt werden. (me)

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Page 20: Therapiekompass

| Klassische therapien

20 TherapieKompass

Heilen und vorbeugen von außenDie vielfältigen Möglichkeiten der Physiotherapie

Als Physiotherapie bezeichnet man Anwendungen von äußeren Heilmitteln am Patienten. Dabei gibt es unterschiedliche Anwendungsformen wie die Krankengymnastik (zum Beispiel mit speziellen

richtungen wie Bobath und Voijta), Massage, manuelle Therapie, Elektrotherapie, Wärme- oder Kältebehandlungen und Wassertherapie. Atem-therapie, Lymphdrainage und Ultraschall gehören

genauso zum Behandlungs angebot einer physio-therapeutischen Praxis wie die Krankengymnastik am Gerät (ab dem jugendlichen Alter).Die Anwendungsgebiete sind sehr vielseitig. im orthopädischen Bereich werden Fehlhaltungen wie Scheuermann, Skoliose oder rundrücken, Fußdeformitäten wie Klump- oder Sichelfuß und Fußfehlstellungen, wie Knickfuß behandelt. Ebenfalls gehören Hüftdysplasie, akute rücken-schmerzen, Kopfschmerzen und Migräne zu den physiotherapeutischen Behandlungsbereichen. im chirurgischen Bereich gehören die Wiederher-stellung von gestörten Funktionen nach Unfällen, die Nachbehandlung von Knochenbrüchen, die Behandlung von Verstauchungen, Bänderrissen, Gelenksverletzungen und die Narbenbehandlung dazu. Speziell in der Pädiatrie werden die Fein-

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Mithilfe manueller Techniken mobilisiert Physiotherapeuthin Judith Stransky das Becken: Nach einer Blockade in der Wirbelsäule kann die kleine Celina jetzt Krabbeln und den Vierfüßlerstand lernen.

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Page 21: Therapiekompass

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Klassische therapien | physIothErApIE

20 TherapieKompass TherapieKompass 21

und Grobmotorik geschult. Haltungsschulungen – früher orthopädisches Turnen - und Fußgymnastik sind oft verordnete Behandlungen, denn nur passive Einlagen sind für die Muskelentwicklung des Kinderfußes nicht günstig und nicht ausreichend.

Der Physiotherapie kommt schon im ersten Lebensjahr eine große Be-deutung zu, wenn motorische Entwicklungsverzögerungen auftreten, das Baby mit Fußfehlstellungen geboren wird, Schieflage, Säuglingsskoliose, Kiss-Syndrom (Kopfgelenk-induzierte Symmetrie-Störung) oder es eine Lieblingslage hat.„Zuerst wird immer aufgrund einer ärztlichen Verordnung ein Befund am Patienten erhoben. Danach richtet sich dann die Behandlung. Ziel ist es, Dysfunktionen im Körper abzubauen, Beschwerden zu lindern oder zu heilen“, erklärt Physiotherapeutin Judith Stransky.Bei Erkrankungen wie Scheuermann oder Skoliose kann es sein, dass die unbedingt erforderliche physiotherapeutische Behandlung nicht ausreicht, denn es gibt verschiedene Verlaufsformen. in schwierigen Fällen kann ein Korsett vonnöten sein oder im Einzelfall auch eine operation. Aber selbst da ist Physiotherapie wichtig, um ein Muskelgleichgewicht zu erhalten. Nach Unfällen und Knochenbrüchen helfen physiotherapeutische Maß-nahmen, um die Muskulatur schnell wieder richtig zu beanspruchen und Fehlhaltungsmuster wieder abzubauen.Die Verordnungen erhält man vom Kinderarzt oder vom Facharzt, diese sind bis zum 18. Lebensjahr kostenfrei.

„immer mehr Bedeutung kommt der Prävention zu, das heißt, tätig werden, bevor Krankheiten oder Beschwerden eintreten“, so Judtih Stransky. Dafür benötigt man keine Verordnung. „Für Kinder bieten sich Kinderrückenschule und Kinderpilates an, um besonders mit Eintritt in die Schule die Haltung positiv zu beeinflussen und Haltungsschäden vorzubeugen. Auch Babysport ist eine gute Prophylaxe, um ein gesundes Handling mit seinem Baby zu erlernen und es motorisch zu fördern - ohne irgendeine Erkrankung. Dabei gibt es Spielanregungen für zu Hause, um die motorische Entwicklung des Kindes bestmöglich zu unterstützen.Kinder von anderthalb bis drei Jahren können sich mit Mutti und Vati beim Kindersport austoben, wo die Bewegungsfreude und die motorische Ent-wicklung weiter gefördert werden. Die Eltern werden dabei aktiv einbezogen, um auch zu Hause mit ihrem Kind den Spaß an der Bewegung gemeinsam auszuleben.Die Kurse werden von ausgebildeten Fachkräften, die sich mit dem ganzen Körper und seiner Entwicklung auskennen, geleitet.“oft werden die Kosten für diese Kurse nach vorheriger Absprache von den Krankenkassen zurückerstattet. (elm)

Therapie nach Vojta - Aktivierung der KörpermuskulaturDer Kinderneurologe Prof. Dr. Václav Vojta entwickelte 1950 bis 1970 die Reflexlokomotion basierend auf motorischen Reaktionen des gesamten Körpers. Das heißt, der Therapeut setzt Reize durch den gezielten Druck auf bestimmte Körperzonen und erhält ganz automa-tisch eine Bewegungsantwort. Der kleine Patient befindet sich dabei in Bauch-, Rücken- oder Seitenlage. Auf diese Weise können Blockaden in der Bewegungsentwicklung von Kindern gelöst werden. Im Vorder-grund steht nicht das Üben von Bewegungsabläufen wie Krabbeln oder Greifen, sondern es geht um das Aktivieren der im Alltag unbewusst eingesetzten Muskelfunktionen über das Zentralnervensystem. Weiter-führende Informationen finden Sie unter www.vojta.com.(bf/ Praxis für Physiotherapie Bachmann & Sturm)

Page 22: Therapiekompass

Duden Institut für Lerntherapie Dresden

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22 TherapieKompass

Lerntherapien Helfer bei anhaltendem Leistungsversagen

Nur eine Handvoll Zensuren im Schuljahr zur Bewertung der Lernleistung – dieses System wird real existierenden Schülern nur selten gerecht. Zu schnell wird dann von der „Norm“ abweichendes Lernen oder Verhalten als „un-normal“ bezeich-net. Bei vielen „Abweichlern“ entsteht daraus Enttäuschung und Frustration, die zu Lern- und Leistungsstörungen führen können. Lerntherapie ist hilfreich, wenn ihr Kind beim Lesen, Schreiben oder rechnen Schwierigkeiten hat, die sich auch durch intensives Üben nicht beheben lassen. Wäh-rend einem der Nachhilfekurs schnell Hilfe bringt, muss ein anderer erst Blockaden überwinden,

Selbstvertrauen aufbauen und sich neue Lernstra-tegien erarbeiten. Dafür gibt es Lernberatungen. in der ganzheitlichen Lernberatung wird davon aus-gegangen: Jeder kann lernen, jeder will lernen, jeder lernt aber anders.

Jeder Schüler entwickelt seine eigene Lernstra-tegie. So ist es oft nicht zutreffend, wenn Eltern ihrem Kind nach misslungenen Klassenarbeiten den Vorwurf machen: „Du hast in der Schule nicht richtig aufgepasst und nicht genug geübt“. Dies ist oft falsch und frustrierend. Vermutlich hat das Kind eine ungeeignete Lernstrategie. Das heißt, eine, die

es ihm nur schlecht ermöglicht, informationen zum Beispiel aus einem Lehrbuch zu verarbeiten und mit anderem Wissen so zu vernetzen, dass es in einer Leistungskontrolle darüber verfügt. isabelle Grohmann vom Kindertherapiezentrum berichtet: „Die meisten Eltern treten an mich in der dritten oder vierten Klasse heran. oft können die Kinder in den ersten beiden Schuljahren ihre Defizi-te noch kompensieren, wobei die Schwierigkeiten im Lesen und Schreiben eher auffallen. Grundsätz-lich ist es natürlich besser so zeitig wie möglich anzufangen, da Lerntherapie bedeutet, dass man auf dem Stand anfängt, mit dem das Kind Probleme

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Vitalpraxis Briesofsky

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Klassische therapien | lErnthErApIE

22 TherapieKompass TherapieKompass 23

Wann sollten Eltern aufmerksam werden?Legasthenie (Lesen und Schreiben müssen nicht gleichzeitig und im gleichen Umfang betroffen sein)

• Lesen:Ihr Kind liest langsam im Vergleich zu Klassenkameraden, es hat Schwierigkeiten, Laute miteinander zu verbinden. Ein weiteres typisches Anzeichen einer Leseschwäche ist das Vertauschen von Buchstaben, wie beispielsweise b/d oder p/q.Das Entnehmen von Informationen aus einem Text fällt ihrem Kind sehr schwer.

• Schreiben:Im Vergleich zu Gleichaltrigen schreibt ihr Kind langsam und fehlerhaft, auch oft geübte Wörter werden falsch geschrieben. Es vertauscht zum Beispiel häufig ähnlich aussehende (b/d, m/n, ie/ei) oder ähnlich klingende Buchstaben (b/p, d/t, g/k, s/z, ch/sch). Es lässt im Diktat ganze Wörter, Buchstaben oder Silben aus.Selbst langes und häufiges Üben zeigt bei ihrem Kind kaum Verbes-serung.

Dyskalkulie:Ihr Kind kann schlecht rückwärts zählen, vertauscht ähnlich aussehende oder klingende Zahlen, benötigt länger als üblich Hilfsmittel wie die Finger, vertauscht Rechenoperationen (+ statt -), verrechnet sich häufig um +1 oder –1, schreibt Zahlen in Sprechrichtung auf (dreiundzwanzig = 32), die Aufgaben werden abzählend ausgeführt, es kann Zwischenergeb-nisse schlecht speichern, Inhalt von Sachaufgaben nicht erfassen, hat kein Gefühl für Zahlenräume, Mengen, Größen, es fühlt sich durch die Hilfe der Eltern oft verwirrt und lehnt sie ab.

TherapiedauerBei einer Lerntherapie wird ein Vertrag mit einer Mindestlaufzeit ab-geschlossen. Schnelle Wunder sind unrealistisch und würden das Kind erneut unter Druck setzen. Im Durchschnitt benötigen Kinder 1,5 bis 2 Jahre, um eine Lerntherapie erfolgreich abzuschließen.

hat“. Und selbst eine effektive Lernstrategie beschert nicht automatisch gute Ergebnisse, sondern nur bessere Voraussetzungen zum Lernen. Um die eigene Gehirnleistung optimal zu nutzen, ist es wichtig, beide Gehirnhälften einzu-setzen. Da gibt es eine Vielzahl verschiedener Trainingsmöglichkeiten, um Gehirn, Augen, ohren und Hände als Team zur Zusammenarbeit anzuregen.

„Einer Lerntherapie geht immer ein Diagnosegespräch im betreffenden Un-terrichtsfach voraus“, sagt Bärbel Hickmann, Leiterin des Duden instituts für Lerntherapie Dresden. Es erfasst die fachspezifischen Lernvoraussetzungen, ermittelt den Lernstand im jeweiligen Fach und die Entwicklungsgeschichte des Kindes. Davon ausgehend werden die Schwerpunkte der Lerntherapie festgelegt. im übertragenen Sinne bringt die Lerntherapie – gegenüber der Nachhilfe - den Kindern nicht den Fisch, sondern unterstützt sie dabei, das Fischen zu lernen! (KK)

Page 24: Therapiekompass

Verordnungsgrundsätze:Alternative Therapieformen werden nicht per se von den gesetzlichen Krankenkassen übernom-men. Einige Kassen übernehmen speziell von ihnen anerkannte Therapien oder bieten Zusatz-versicherungen dafür an.

| Alternative therapien

24 TherapieKompass

Die AlternativenSinnvolle Ergänzungen zur Schulmedizin

Wenn Kinder jahrelang an chronischen Erkrankungen leiden, trotz zahlreicher Behandlungen, Medikamente und Kuren keine Besserung in Sicht ist und die Schulmedizin keinen Ausweg mehr bietet, suchen Eltern mit Kindern häufig nach Alternativen, möglichst sanft und mit wenig Nebenwirkungen. An diesem Punkt kommen die alternativen Therapieformen ins Spiel. Die Liste alternativer Therapieformen ist schier endlos lang und reicht von Akupunk-tur und Fußreflexzonentherapie bis hin zur Kinesiologie und Tiertherapie.Welche alternative Therapieform für kleine Patienten am besten geeignet ist, sollte durch einen kompetenten Arzt oder Heilpraktiker festgelegt werden, da es eine große Auswahl an alternativen Therapien gibt und entsprechend auf das Krankheitsbild und die Persönlichkeit des kranken Kindes eingegangen werden muss.

Der Standpunkt zur Wirksamkeit mancher scheinbar exotisch oder esoterisch anmu-tenden Therapie ist bei jedem anders. Hier hilft es, sich umfassend zu informieren, mit dem Therapeuten zu beraten und mit anderen Betroffenen ins Gespräch zu kom-men. Mit der richtigen, dem Kind wohltuenden Therapie, der Kraft der Natur, sowie den Selbstheilungskräften des Körpers, kann eine Verbesserung des allgemeinen Befindens oft auf sanftem Weg erreicht werden. ( KK)

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Page 25: Therapiekompass

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24 TherapieKompass TherapieKompass 25

Schwanzwedelnd begrüßt Tami, die Therapiehün-din in der Logopädischen Praxis Elise – radebeul, die kleinen Patienten. Sie ist ein ausgebildeter The-rapiehund und unterstützt die Logopädin Jeanette Franke in ihrer Arbeit mit behinderten Kindern.„Tiere sprechen in uns Menschen ganz grundle-gende Bereiche der Entwicklung an. Sie rufen unser Urvertrauen hervor und lösen Emotionen aus“, so die Therapeutin. „Denn keiner bleibt neutral einem Tier gegenüber, egal ob es eine pelzige Spinne oder ein wuschliger Bernhardiner ist.“ Diese Biophilie – die „Liebe zum Lebendigen“ als Grundorientierung der Charakterstruktur eines Menschen – scheint genetisch und ist darum eine gute Basis für die tiergestützte Therapie.

„Tiere sind dem Menschen gegenüber wertungsfrei und unvoreingenommen“, schildert Jeannette Franke die tierischen Vorzüge der Therapiehelfer. „Sie nehmen die Menschen so wie sie sind, ohne auf körperliche Gebrechen oder spezielles Ausse-hen einzugehen. Und Tiere haben einen hohen Aufforderungscharakter, das heißt sie sprechen in uns Menschen vieles an, so dass wir reagieren: reden, streicheln und dergleichen.“ Wie zum Be-weis schiebt Tami ihre haarige Schnauze über den Schreibblockrand und animiert zum Streicheln.

„Nicht zuletzt wirken Tiere auch entspannend. ihr Fell, ihre Körperwärme, all das sind Faktoren, die sich positiv auf den menschlichen organismus auswirken.“ Da ist es dann eigentlich egal, ob man Pferde, Hunde, Lamas, Katzen oder Hühner zu therapeutischen Zwecken einsetzt. Franke gibt allerdings zu bedenken: „Hunde eignen sich beson-

ders, da sie einfach in der Haltung sind, überall mit hingenommen werden können, gute reaktionen besitzen und sich abrichten lassen.“ Außerdem sind Hunde sehr sozial und orientieren sich schnell am Menschen, was daran liegen mag, dass ein Hunde-rudel ähnlichen sozialen Gesetzen folgt, wie eine Menschengruppe. „Theoretisch sind alle Hunde geeignet. Jedoch verfügen einige rassen über be-sonders gute Veranlagungen.“ Hinzu kommt, dass ein Therapiehund bestimmte Voraussetzungen erfüllen muss: menschen- und kontaktfreudig sowie sozial anderen Tieren gegenüber sein und einen guten Gesundheitszustand haben. Erst dann kann er eine umfangreiche Ausbildung zum Thera-piehund durchlaufen. Aber auch der Hundeführer braucht, um tiergestützter Therapeut zu werden, eine Menge Ausbildungen. Zum Einen muss er eine grundlegende Physio- oder Ergotherapeutische - oder eben Logopädische Ausbildung haben, zum Anderen Hundeführerkurse absolvieren, denn Mensch und Tier müssen sich blind verstehen und aufeinander verlassen können.

Das Spezielle an einer tiergestützten Therapie ist es dann, dass der Therapeut ein Therapieziel formu-liert und überlegt, wie er es gemeinsam mit seinem Tier am Patienten erreicht. Theoretisch ist also die tiergestützte Therapie für jedes Kind möglich, aber nicht immer notwendig. Da Tiere schnell Brücken zwischen Menschen schlagen können, kommen sie immer dann zum Einsatz, wenn dem Therapeuten zum Beispiel die üblichen Wege der Kommunikati-on mit dem Patienten versagt bleiben. Die Erfolge der Therapie sind also von Aufgabenstellung und auch vom jeweiligen Kind abhängig. (mvg)

Tiergestützte Therapien Haben Hunde heilende Pfoten?

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Page 26: Therapiekompass

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| Alternative therapien

h i p p o - / r e i t t h e r a p i e Einsatzgebiete:• neurologischeErkrankungenwiecerebraleBewegungsstö-

rungenundLähmungen• orthopädischeErkrankungenwieWirbelsäulen-Syndrome• geistige,körperlicheundkombinierteBehinderungen• psychiatrischeundpsychosomatischeErkrankungen

Zeitaufwand und Kosten:• mindestens1malproWoche,30-45min• etwa20EuroproEinheitObwohlzahlreicheStudienundGrundlagenforschungendiemedizinischeWirksamkeitbelegen,übernehmendieKranken-kassendennochnichtdieFinanzierungderReittherapie.

26 TherapieKompass

Kranken-gymnastik hoch zu rossReitsport als Therapie

Während die noch zaghafte Frühlingssonne über den reitplatz strahlt, steht die Stute geduldig wartend da und knuspert genüsslich trockenes Brot. Gleich wird der nächste kleine reiter auf ihren rücken steigen. Ein kleiner Junge steht ängstlich hinter seiner Mama und äugt misstrauisch auf das große Pferdemaul, dass neugierig seine Jacke untersucht. Mit Hilfe von Eva Bloß, reittherapeutin, wird er heute noch stolz oben auf Sonne thronen und seine erste reittherapiestunde erleben.

Wenn man vom therapeutischen reiten spricht, muss man es in drei Arten unterscheiden. Die Hip-potherapie / reittherapie, das Heilpädagogische reiten / Voltigieren und das Behindertenreiten / rehabilitation.Was ist nun was? Dazu hat die redaktion Eva-Beate Bloß befragt. Sie betreut auf dem reiterhof in Cun-nertswalde das therapeutische reiten.

„Hippos“ (griechisch) bedeutet „Pferd“ und „Thera-pie“ bedeutet Heilbehandlung im medizinischen Sinne. Meistens wird sie von qualifizierten Kran-kengymnasten durchgeführt. Als Therapiepartner braucht das Pferd gar nicht viel machen. Seine eigenen Bewegungen (Gän-ge) genügen. Denn sie übertragen sich hilfreich während des reitens auf den Patienten. Die rhythmischen, dreidimensionalen Schwingungen des Pferderückens lösen wohltuende Effekte auf den Stütz- und Bewegungsapparat des Menschen, aber auch auf die inneren organe aus. Sie wirken durchblutungsfördernd, lockernd, kräftigend und anregend durch ihren ständigen Wechsel

von statischen und dynamischen Bewegungen. Hinzu kommt, dass die Körpertemperatur des Pferdes ungefähr ein Grad höher ist als die des Menschen und sich so günstig auf muskuläre Verspannungen auswirkt.

in der Hippotherapie sind die kleinen reiter überwiegend passiv und stellen sich auf die Be-wegungen des Pferdes ein, welches meist geführt oder longiert wird. Was zählt, sind die kleinen Schritte in der Entwicklung. Eltern dürfen von der Therapie keine Zauberkunststücke erwarten. Stimmt der betreuende Arzt der Therapie zu, kann es losgehen. Günstig ist ein Alter ab vier Jahre.

Hippo-/ reittherapie

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Page 27: Therapiekompass

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Endlich lächeln Max und Julian wieder. Es ist ja auch etwas Besonderes, ein Alpaka an der Elbe spazieren zu führen!

26 TherapieKompass TherapieKompass 27

In der Familienerho-lungsstätte „Holland-heim“ Waschleithe im Erzgebirge ist es mög-lich, eine Alpakatherapie innerhalb eines acht bis zehntägigen Gesund-

heitsurlaubes mit der Familie zu buchen. Neben der Therapie können vielfältige Freizeitan-gebote wie Wanderungen, kreatives Gestalten (z. B Töpfern) sowie die Sauna genutzt werden.Eine Urlaubsförderung (ab 7 Tagen) durch den Frei-staat Sachsen ist möglich.

Tipp

a l pa K a - t h e r a p i eEinsatzgebiete:• AD(H)SKinder• geistige,körperlicheundkombinierteBehinderungen• StörungendesSelbstwertgefühls,Wahrnehmungs-

störungenZeitaufwand und Kosten:• mindestens1malproWoche;30-45min• etwa20EuroproEinheit• keineKostenübernahmedurchdieKrankenkasse

AlpakasSanftmütige Begleiter

Alpakas sind gutmütige, sehr sensible Tiere, die sich gern an den Menschen binden. Sie verfügen über ein ausgezeichnetes Sozialverhalten und werden darum gern in der tiergestützten Therapie eingesetzt. Die Tiere kommen auf den Menschen zu, sofern dieser sich entsprechend verhält. Un-gestüme Kinder lernen so das Abwarten, Vorsicht und rücksichtnahme. Sensible Kinder erkennen sich in den sanftmütigen Tieren wieder und kön-nen so eine Vertrauensbasis aufbauen. Auf den Alpakas kann man nicht reiten. Vielmehr werden

Heilpädagogisches reiten/Voltigieren Diese Art der reittherapie eignet sich für Kinder mit den verschiedensten Behinderungen und Verhaltensauffälligkeiten. Sie verfolgt einen pä-dagogischen Ansatz.

sie geführt, gefüttert und gepflegt. Und gerade diese Aspekte lassen sich gut in der Therapie umsetzen. Kinder mit Aufmerksamkeitsstörungen lernen im Umgang mit den kulleräugigen Tieren Geduld und Einfühlungsvermögen. Auch steigert sich ihre Konzentrationsfähigkeit. Kinder mit Wahrnehmungsstörungen können im weichen Fell schmusen und aus dessen Wolle schöne Dinge basteln. Beim Wandern mit Alpakas müssen die kleinen Patienten lernen, die Führung zu überneh-men und sich auf ein anderes Wesen einstellen. Dies wiederum fördert das Sozialverhalten und das Selbstwertgefühl. (mvg)

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Dabei geht es nicht um sportliche Leistungen, sondern um die seelische und körperliche Ent-wicklung. Auch das Umfeld der Pferde wird mit einbezogen. Stallausmisten, putzen und pflegen der Pferde, streicheln und füttern sind neue Aufgaben für die Kinder, die es zu bewältigen gilt. Dabei stärkt sich ihr Selbstbewusstsein, sie überwinden ängste und Abneigungen.

Lernziele sind unter anderem das Einhalten von regeln und die Konzentration auf eine Sache.

Behindertenreiten/ rehabilitation Das Behindertenreiten gehört zu den wenigen Sportarten, die Behinderte und Nichtbehinderte gemeinsam in einer Gruppe ausüben können.

Mit speziellen Hilfsmitteln sind alle Formen des reitens sogar den Schwerbehinderten möglich. Zu diesen sportlichen Betätigungen zählt auch das Fahren mit der Kutsche. (mvg)

Page 28: Therapiekompass

| Alternative therapien

i n f o r m at i o n e nKneipp-Bund e.V.BundesverbandfürGesundheitsförderungundPräventionAdolf-Scholz-Allee6-8,86825BadWörishofenTelefon08247/3002-111

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28 TherapieKompass

Kneipp dich gesundAnwendungen mit Tradition

irgendwann ist wohl jeder schon einmal mit der Kneipp-Therapie in Berührung gekommen. Vielleicht auch, ohne dies zu wissen, denn eini-ge Elemente werden schon seit Generationen überliefert. So wird die kalte Dusche am Morgen oder der Armguss bei Erschöpfung gar nicht als Therapie empfunden, sondern als Wohltat, die schon in Fleisch und Blut übergegangen ist. Aber Kneipptherapie ist weit mehr als das.

Das Ansinnen von Pfarrer Sebastian Kneipp, dem Schöpfer der Therapie, war es, dass der Mensch sich als Bestandteil der Natur auch durch und in Ein-klang mit ihr heilt und vor allen Dingen gesund er-hält. Als Sohn armer Weber aufgewachsen, wusste er die einfachen Dinge zu schätzen. Seine Mutter brachte ihm Kräuterwissen bei und während seines Studiums, an Tuberkulose erkrankt, fand er in einer Bibliothek Aufzeichnungen von einem Dr. Hahn, die ihm Hoffnung gaben und durch die beschrie-bene Kaltwasseranwendung Heilung verschafften. Kneipp entwickelte seine Methoden und Therapien immer weiter und verbreitete sie.

Die Therapie besteht aus fünf Säulen: 1. Wasseranwendungen: Waschungen, teils mit

Essig, Wechselduschen, Güsse, Wassertreten, Wickel und Bäder

2. Heilkräuter: als Tees, Zusätze zu Wickeln und als Tinkturen zur Einnahme oder Einreibung

3. Ernährung: ausreichend Vitamine, Ballaststof-fe, Mineralien, ausgewogene Ernährung „Der Weg zur Gesundheit führt nicht durch die Apotheke, sondern durch die Küche“, so Kneipps Devise.

4. Bewegung: gezielte Übungen, die auf die Muskulatur, das Herz-Kreislauf-System, die Atemwege, den Stütz- und Bewegungsappa-rat, den Stoffwechsel sowie auf das Hormon-system, das immunsystem und die Psyche wirken.

5. Lebensordnung: ordnungstherapie, Me-ditation, Gebet, heute ergänzen Qi-Gong, Autogenes Training, Gesprächstherapie und vieles mehr die Säule, da Stressbewältigung und das Setzen von Wertmaßstäben mehr an Bedeutung gewinnen.

Zu den Anwendungen einer Kneipptherapie zählen auch Saunabesuche, Trockenbürsten und das Auflegen eines Heublumensackes auf schmer-zende Stellen. Mundspülungen, beispielsweise mit Kamillenlösung und vorsichtiges Bürsten der Mundschleimhaut zur Durchblutungsförderung gehören ebenfalls zur Kneipp-Therapie.Es lässt sich überall „kneippen“, egal ob zu Hause, im Urlaub oder beim Saunabesuch. im Sommer bietet das Freibad Mockritz für die ganz Tapferen eine wunderbare Möglichkeit, auf des Pfarrers Spuren zu „waten“. Ein Wassertretbecken mit eis-kaltem Quellwasser lässt einem förmlich das Blut in den Adern gefrieren und das trainiert den Körper ganz im Sinne des Herrn Kneipp. Morgens barfuss über eine Wiese laufen (Tautreten), ist aber auch schon ein Teil der Therapie und bedarf weniger Überwindung. (elm)

Wasser war schon in der Antike heilig und in der Geschichte der Menschheit liest man immer wie-der von dem Wert dem Wasser, körperlicher Bewegung und „gu-ter Kost“ zugesprochen wurde.

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Page 29: Therapiekompass

Alternative therapien | KInEsIoloGIE

KinesiologieMuskelreaktionen als Indikator für Problemfelder

in der Medizin steht „Kinesiologie“ für die Bewegungslehre der Muskeln. „Angewandte Kinesiologie“ (AK) ist eine noch recht junge Methodik, die auf Untersuchungen des amerikanischen Chiropraktikers Goodheart zurückgeht.

Dieser nutzte die körpereigenen Feedbackschleifen als einfaches und präzises rückmeldesystem. Er konnte beobachten, dass sich physische und psychische Vorgänge im Menschen auch im Funktionszustand seiner Muskeln spiegeln. Daraufhin wurde ein einfaches Testverfahren entwickelt, das diese Muskel-funktion ohne Zuhilfenahme von Apparaten überprüft: der Muskeltest. Die Testergebnisse lassen rückschlüsse zu auf eventuelle Energieblockaden be-ziehungsweise auf Einflüsse, denen die getestete Person gerade ausgesetzt ist. Weiterhin werden Erkenntnisse der chinesischen Akupunktur genutzt, die Be-ziehungen zwischen Energiebahnen (Meridianen) im Körper und bestimmten organen und dazugehörigen Muskeln herstellen. Letztlich geht es der AK darum, energetische Ungleichgewichte oder Störungen zu identifizieren und auszugleichen - zu balancieren. Die Angewandte Kinesiologie geht von der Annahme aus, dass der menschliche organismus selbst am besten „weiß“, was ihm gut tut, was ihm hilft, was ihm fehlt oder ihn stört.

Was nützen diese Erkenntnisse bei der the-rapeutischen Behandlung von Kindern? Dr. Karin Schmidt, Kinesiologin und Lernberaterin aus Dresden, kennt einige Anzeichen schon bei Vorschulkindern, die eine solche Behandlung notwendig werden lassen. „Jedes Kind braucht seine eigene Zeit der Entwicklung. Bei Kin-dern, die mit viereinhalb bis fünf Jahren aber keine Freude an der Bewegung haben, nicht gern aufs Klettergerüst gehen, tollpatschig sind und ungern zeichnen oder schneiden, ist zu vermuten, dass bestimmte motorische Abläufe nicht so funktionieren, dass eine reibungslose schulische Entwicklung erfolgt.“ Denn die Koordination der Augenbewegungen und ein stabiler Gleichge-wichtssinn sind Voraussetzungen für die Ausbildung der Grundfertigkeiten beim Lesen, Schreiben und rechnen. Die Kinesiologie folgt dem Grundsatz, dass Lernen mit dem ganzen Körper geschieht und Begreifen nicht ohne Grund vom Wort „Greifen“, also der Fingerfertigkeit und grundlegenden Motorik, abge-leitet ist. (KK)

W o K a n n K i n e s i o lo g i e K i n d e r n h e l f e n ?• ProblemebeimSchulbesuch,Prüfungsangst,Schulunlust• SchwierigkeitenbeimSchreiben,„Schusselfehler“(fehlendePunkte,Kommata)• FehlendesTextverständnisbeimLesen• Verwechselnvon„d“und„p“• RechenschwächeEtwazehneinstündigeBehandlungensindimDurchschnittzurProblemlösungnotwendig.

Die Koordination beider Augen ist entscheidend beim erfolgreichen Lesen und Schreiben lernen

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28 TherapieKompass TherapieKompass 29

Page 30: Therapiekompass

| Alternative therapien

30 TherapieKompass

K o p f s C h m e r z e n b e i K i n d e r nStrenge Abklärung ist nötig bei:• plötzlichen,heftigenSchmerzattacken• wenndieKopfschmerzenvonhohemFieberund

Nackensteifebegleitetsind• wennzusätzlichErbrechenauftritt• beiBenommenheitoderbeiKrampfanfällen• beineurologischenErscheinungenwieSeh-und

Sprachstörungen,Gehunsicherheit

Jahrtausende altes Wissen Die Behandlungsmethoden der Traditionellen Chinesischen Medizin

lich gut“, fügt Shuang Li, ärztin für TCM hinzu. Bei vielen Dauererkrankungen im Kindesalter wie zum Beispiel monatelange Erkältungen oder ständige infekte, Allergien oder Darmerkrankungen können die kleinen Patienten ebenfalls mit Traditioneller Chinesischer Medizin wirksam behandelt werden.

Die Diagnose ist immer ganzheitlichBei der Ermittlung des Gesundheitszustandes geht es in der traditionellen Vorgehensweise vornehm-lich nicht um Blutwerte, sondern um das Gleichge-wicht von Yin und Yang in den Bahnen des Qi. Das Qi beschreibt die allumfassende Energie, die auch im menschlichen Körper fließt. Diese Energie wird beeinflusst von Yin, das Kälte, Schwäche, Falschheit und Dunkelheit bringt und Yang mit Hitze, Kraft, Zuverlässigkeit und Licht. Ein bestehendes Un-gleichgewicht dieser beiden Kräfte wird als Grund für viele Krankheiten angesehen. Die Aufgabe des Arztes besteht zunächst darin herauszufinden, wo

die Energie ins Stocken geraten ist und wo sich zu viel oder zu wenig Energie befindet.

Behandlungsdauer und BehandlungsprozessÜblicherweise werden verschiedene Therapie-formen eingesetzt, um beim Kranken den ge-wünschten Effekt zu erreichen. Da die TCM ur-sprünglich der Gesunderhaltung diente, können viele Methoden auch zur Erhaltung der Gesundheit angewendet werden. Die Behandlung nach den Methoden der Traditionellen Chinesischen Medizin wird von einigen privaten Versicherungsanbietern übernommen. Bei der gesetzlichen Krankenversi-cherung werden nur wenige Therapien erstattet.

Die Therapeutischen Me-thoden Akupunktur, Tuina Anmo, Schröpfen und Moxi-bustionZiel dieser Therapien ist es, die Energie des mensch-lichen Körpers, die durch Yin und Yang beeinflusst wird, wieder in den richtigen Fluss zu bringen. Dabei werden die Akupunkturpunkte auf den Meridianen mit Nadeln (Akupunktur), manuellen Behandlungsmethoden (Tuina Anmo), Moxibusti-on - bei der Wolle aus Beifuß in der Nähe des Punkts verglüht wird - oder durch Schröpfen behandelt.

Ernährungslehre und Arz-neimitteltherapiein den individuellen Arzneimittel-Mischungen und den Ernährungsformeln findet sich Jahrtausende altes Wissen wieder. Pflanzen- und Tierteile sowie Mineralien werden - individuell auf den Patienten abgestimmt - gemischt und meist als eine Form von Tee eingenommen. Auch Lebensmittel werden nach ihrer Wirkung auf den Körper eingesetzt. Sie werden nach der Ge-schmacksrichtung, die eine bekannte Wirkung auf den Körper hat, der Leitbahn, auf die die Lebensmit-tel Einfluss nehmen, und dem Temperaturverhalten, beispielsweise wärmend, charakterisiert. (pp)

„Mutti, mein Kopf tut weh“

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Das Wissen der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) ist mehr als 2000 Jahre alt. Die therapeutischen Säulen sind die Akupunktur, die Arzneimitteltherapie, die Bewegungstherapie, die Ernährungstherapie und Tuina Anmo, die manuelle Behandlung der Leitbahnen des Qi (Meridiane) im Körper.

Was kann behandelt wer-den?„Grundsätzlich können alle Krankheiten behandelt werden, bei denen die Körperfunktion einge-schränkt ist. Das betrifft in besonderem Maße die inneren organe, das immunsystem, den Stoff-wechsel, die Haut und den Bewegungsapparat“, erläutert Dr. med. Kerstin rücker, Fachärztin für Allgemeinmedizin und Master of Acupuncture.„Bei vielen hormonellen oder neurologischen Problemen, Erschöpfungs- und Überlastungszu-ständen helfen die Therapiemethoden – besonders durch den ganzheitlichen Ansatz – oftmals erstaun-

Leiden Kinder an Kopfschmerzen, leidet man immer mit. Lassen sich die Schmerzen nicht mit Ausruhen, Zuwendung und genügend Flüssigkeit behandeln; treten sie öfter auf oder dauern längere Zeit an ist es wichtig ärztlichen Rat einzuholen.„Lässt sich aus der Vorgeschichte des Kindes oder deren Familie und auch zu Ereignissen in der Schwan-gerschaft oder bei der Geburt keine Ursache ermitteln, müssen Kopfverletzungen, Augenprobleme, Fehl-stellungen der Zähne, Infektionen, Diätfehler, Stress, Überforderung und auch sonstige medizinische

Gründe ausgeschlossen werden,“ erläutert Frau Dr. Mittenzwey-Hänel, Ärztin mit Ausbildung in der Behandlung von Kindern mit Chinesischer Medizin. „Die chinesische Medizin hat sich als besonders nützlich in der Behandlung idiopathischer Kopf-schmerzen erwiesen. Das sind Kopfschmerzen, für die es keine schulmedizinische Erklärung gibt, die man aber als energetische Störung aufgrund externer und interner Faktoren beschreiben kann“, erklärt die Ärztin. „Auch bei Kopfschmerzen, die schulmedizinisch erklärbar sind, kann die chine-sische Medizin ein komplementärer Ansatz sein, der die medikamentöse Therapie ergänzt.“ Die Behandlung nach der chinesischen Medizin sieht nach der individuellen Ursachensuche auch vor, die Ernährung und die Lebensweise anzupas-sen. Akupunktur, Akupressur und Meridianmassage sind möglich, Entspannungsverfahren werden eingeübt, Tees verordnet und wenn möglich ein Kopfschmerztagebuch geführt. (pp/ Dr. Mittenzwey-Hänel)

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Page 31: Therapiekompass

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30 TherapieKompass TherapieKompass 31

Stärken und Heilen mit Reiki, der universellen Lebensenergie Durch Handauflegen heilen und helfen Eltern täglich und intuitiv richtig

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Bei der Behandlung legt der Reiki-Anwender seine Hände auf bestimmte Körperteile und erlaubt sich selbst die heilende Energie zu verdichten und an den Empfänger zu übertragen. „Reiki geschieht sehr häufig intuitiv zwischen Eltern und Kindern. Mit dem Wunsch Gutes zu tun, zu beruhigen und zu helfen legen Mütter und Väter täglich ihre Hände auf den Bauch, den Rücken oder die Stirn des Kindes und die heilende Energie fließt“, erläutern Chanda und Chri-stoph von Keyserlingk vom Reiki Zentrum Dresden. „Kinder können diese fließende universelle Lebense-nergie oft noch wahrnehmen. Das Gespür dafür ver-

liert sich aber meist mit beginnender Pubertät.“ Durch die Reiki Anwendungen können Energieblockaden aufgelöst werden, die durch negative Lebenserfah-rungen, Krankheiten oder Unfälle entstanden sind. Im akuten Krankheitszustand hilft die Behandlung die Selbstheilungskräfte zu aktivieren.Reiki kann man auch auf sich selbst anwenden. Chanda und Christoph von Keyserlingk empfehlen selbst eine Ausbildung zum Reiki-Anwender zu ma-chen. Das können bereits Kinder ab dem sechsten Lebensjahr. (pp) Infos unter: www.reiki-zentrum-dresden.de

Reiki ist japanisch und bedeutet „universelle Lebensenergie“. Die Reiki-Anwendung geht auf eine sehr lange Tradition zurück und wurde im 19. Jahrhundert durch den Ja-

paner Dr. Mikao Usui wiederbelebt und

weitergegeben.

Foto: reiki-Zentrum Dresden

Superbrain Yoga im PrANA-Zentrum Dresden e. V.Schnelle Hilfe für Kinder und Erwachsene mit emotionaler und mentaler Disbalance

Wird bei Kindern und Erwachsenen das Auf-merksamkeitsdefizitsyndrom ADS diagnosti-ziert, leiden die Betroffenen sehr darunter, da neben Konzentrationsschwierigkeiten beim Lernen und Arbeiten auch zwischenmensch-liche Beziehungen, die impulskontrolle und das allgemeine Lebensglück starken Schwankungen unterworfen sind.Bei medikamentösen und verhaltenstherapeu-tischen Ansätzen wird nicht in Erwägung gezo-gen, dass es sich auch um einen ausgeprägten Energiemangel oder ein Energieungleichgewicht im Gehirn handeln kann. Um einen Ausgleich zu schaffen, kann die Methode des Superbrain Yoga in Verbindung mit einfachen Prana-Übungen rasch wirksame Hilfe leisten. Diese Technik ist für Kinder und Erwachsene gleichermaßen geeignet, leicht und schnell zu erlernen und wird beispielsweise im PrANA-Zentrum Dresden vermittelt. Superbrain Yoga kann das Gehirn fit und funktionstüchtig erhalten, steigert Konzentrationsvermögen und Gedächtnisleistung und nimmt nur wenige Minu-ten täglich in Anspruch. Die Technik erfordert keine

besondere körperliche Konstitution und kann im Stehen durchgeführt werden.Das Jahrtausende alte Verfahren wurde durch den Begründer der modernen Pranaheilung Choa Kok Sui wiederentdeckt und erforscht. Studien zeigten, dass sowohl Kinder an allgemeinbildenden Schulen als auch an Förderschulen bereits nach einem Mo-nat regelmäßiger Anwendung deutlich verbesserte schulische Leistungen erbringen konnten. Diese Kinder und Jugendlichen waren emotional aus-geglichener und ruhiger, ihre sozialen Fähigkeiten verbesserten sich signifikant. in schulmedizinischen EEG-Untersuchungen wur-de nach Superbrain Yoga-Übungen eine erhöhte elektrische Gehirntätigkeit gemessen. Die Pranaheilung beschäftigt sich vor allem damit, Störungen und Mangelzustände im Energiekörper (Aura) aufzuspüren und auszugleichen. Dass jeder Mensch die Fähigkeit besitzt dabei etwas für sich selbst zu tun, ist noch nicht allgemein bekannt. Superbrain Yoga ist eine von vielen effektiven Tech-niken, die im rahmen der Pranaheilung vermittelt werden. Prana oder Chi bedeutet Lebensenergie,

octavio bei einer Superbrain Yoga Übung

die in großer Fülle um uns vorhanden ist. Wir müs-sen sie nur zum Fließen bringen. (Gulde, Prana-Zentrum Dresden/ pp)Weitere infos: www.pranaheilung-dresden.de

Page 32: Therapiekompass

| Alternative therapien

o s t h e o pat h i eOsteopathiealsganzheitlichesBehandlungskonzeptwurdeschon1874durchDr.A.T.Stilloffiziellsobenannt.Erwardavonüberzeugt,dassmitpräzisenanatomischenundphysiologischenKenntnissenunterZuhilfenahmederHändekeineMedikamenteundseltendasSkalpellnötigsind,umseinenPatientenzuermöglichengesundzuwerden.„EinebeeinträchtigteArteriemarkiertaufdieStundeundMinutegenaudenBeginn,andemeineKrankheitimmenschlichenKörperdenSamenderZerstörungsät“,soStilldamals.DasprägnantesteMerkmalderOsteopathienebenderKenntnisderlebendigenAnatomieundPhysiologie,istdieAnerkennungdesunwillkürlichen,alsoprimärenAtem-mechanismus(Gewebeatmung)nebendemsekundärenthorakalenAtemmechanismus(Lungenatmung).DerOsteopathertastetdieunwillkürlichenGewebebewegungendesprimärenAtemmechanismusundnutztdiesefürdieosteopathischeDiagnoseundBehandlung.

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32 TherapieKompass

ostheopathie für KinderEs muss nicht immer eine Tablette sein

Manchmal plagen sich kleine und große Kinder mit Symptomen, ohne dass eine Krankheit diagnos-tiziert werden kann. Hier kann ein ausgebildeter osteopath untersuchen, ob sich Ursachen in verringerter Gewebebeweglichkeit finden lassen. Die erste osteopathische Konsultation sollte schon frühzeitig nach der Geburt in Anspruch genom-men werden. Häufiger, als in der Vergangenheit

angenommen, trägt der Geburtsvorgang dazu bei, dass sich der neugeborene Mensch - nach der wichtigen Periode des zusammengedrückt Werdens - nicht vollständig entfalten kann. Häufig führt die Kompression des Kindes während des Geburtsvorganges zu einer Beeinträchtigung der Beweglichkeit der Knochen des Schädels, der Wirbelsäule, des Becken- oder des Schultergürtels. Das hat auch immer Folgen für den inhalt dieser knorpelig-knöchernen Hüllen. Die einzelnen Teile des Hinterhauptbeines umringen das rücken-mark, wenn es den Schädel verlässt. Kommt es zu einer irritation von Nervenbahnen hat dies unterschiedliche Auswirkungen. Finden Kinder keine ruhe, weil die Nerven auf einen ständigen reiz reagieren, schlafen sie wenig, was folglich zu einer Überreizung führt. Die Art und Weise wie die Gewebe sich nicht bewe-gen können entscheidet, wann es zu welchen Sym-ptomen kommt. im Säuglingsalter werden häufig Verdauungsstörungen oder unausgeglichene Bewegungsmuster beobachtet. im Kleinkindalter fallen beispielsweise häufige und kurz hinterei-nander auftretende infektionskrankheiten auf. Schließlich berichten nicht wenige Erwachsene, das Kopf- oder rückenschmerzen schon seit dem Vorschulalter bestehen.

Allen Behandlungen durch einen osteopathen geht eine gründliche Anamnese voraus. „ich mache auch einige Sicherheitstests, um ganz bestimmt Komplikationen während oder nach der Behand-lung auszuschließen“, sagt ines Ziegengeist, Phy-siotherapeutin und osteopathin. „Denn manche Beschwerden haben gänzlich andere Ursachen und könnten zum Beispiel mit anderen Therapien behoben werden.“Hat sich die osteopathin dann ein Bild verschafft, wie es um den kindlichen Körper bestellt ist, beginnt sie die Behandlung. „osteopathie spricht viele Ebenen im Körper an. Es ist zwar eine sanfte Behandlung, also nichts was ruppig und heftig daherkommt, aber im Ergebnis ist osteopathie stark und wirkungsvoll. Es ist sinnvoll, wenn sich die Eltern mit dem behandelnden Kinderarzt beraten bevor sie zum osteopathen gehen. Denn bestimmte indikationen sprechen gegen eine osteopatische Behandlung“, so ines Ziegengeist.Die Behandlungserfolge sind individuell ver-schieden. „oft reichen aber schon ein oder zwei Sitzungen, um die Beschwerden in den Griff zu bekommen“, meint ines Ziegengeist und ergänzt: „Die Kosten tragen zumeist die Patienten privat, da die Behandlungen nicht von den Kassen übernom-men werden.“ (mvg)

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Page 33: Therapiekompass

Alternative therapien | hEIlprAKtIKEr

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32 TherapieKompass TherapieKompass 33

Buchempfehlung: Osteopathie für KinderHeilen ohne Medikamente und Selbstheilungskräfte aktivieren

Selbstheilungskräfte sind jedem von uns mitgegeben. Wir

besitzen sie und sie helfen uns, Krankheiten zu überstehen,

Beschwerden loszuwerden und im Gleichgewicht, in

Balance zu sein. Allerdings ist es manchmal nicht so ein-

fach, sie wirklich zu nutzen. Die Osteopathie kann helfen,

diese Ressourcen aufzuspüren und effektiv zu nutzen.

Die vielfältigen Anwendungsgebiete, wie beispielsweise

Dauerschnupfen, Schlafstörungen, die Behebung von

Geburtstraumata, Haltungsschwächen und Augenfehl-

stellungen sind in diesem Buch sehr gut beschrieben. Dazu ergänzende Behandlungen

wie Homöopathie und Bachblütentherapie werden aufgezeigt. Jedes Krankheitsbild ist

einleitend erklärt und dazu der osteopathische Behandlungsansatz vorgestellt. Dabei

geht Osteopathin, Physiotherapeutin und Heilpraktikerin Birgit Gillemot so weit, dass sie

ebenfalls den Gesundheitszustand der Mutter mit in Betracht zieht, denn der bleibt nach

einer Geburt und dem stets Dasein für das Kind oft vernachlässigt. Die Behandlung der

Mutter hat unmittelbare Wirkung auch auf das Kind.

Das Buch ist eine Bereicherung, wenn man sich auf die ganzheitliche Behandlung gern

einlassen möchte und noch gut verständliche Informationen braucht. (elm)

Was macht eigentlich der Heilpraktiker?Viele Möglichkeiten ganzheitlicher Therapien

Wer den Beruf eines Heilpraktikers ausübt, ist kein Arzt, sondern jemand, der aufgrund seiner Ausbildung dazu berechtigt ist, Menschen zu therapieren. Bei der Ausbildung sind die Ausbildungsinhalte je nach Schule sehr verschieden. Meist spezialisieren sich Heilpraktiker (HP) auf einige Verfahren. Jeder Heilpraktiker muss sich nach seiner Ausbildung einer strengen Prüfung durch Amtsärzte unterziehen, dabei wird ausschließlich schulmedizinisches Wissen abgefragt. Erst, wenn er diese bestanden hat, darf er sich mit einer eigenen Praxis niederlassen und praktizieren. Als gesetzliche Grundlage für seine Arbeit gilt das Heilpraktikergesetz. Darin sind inhalte und Grenzen der Tätigkeit festgelegt.Heilpraktiker können sowohl als Homöopathen als auch als Aromathera-peuten, Kinesiologen, Therapeuten für Traditionelle Chinesische Medizin und Akupunktur, Bioenergetiker und Psychotherapeuten (psychotherapeutischer Heilpraktiker) arbeiten. Je nachdem, worauf er seine Schwerpunkte legt, kann der Heilpraktiker auch Atemtherapie, Blutegelbehandlung, ausleitende Verfah-ren, Chiropraktik, osteopathie, Eigenblutbehandlung, Bachblüten und anderes anbieten. Psychologische Heilpraktiker können beispielsweise systemische Therapie, neurolinguistisches Programmieren (NLP) und Hypnose praktizieren.Die Diagnostik erfolgt über eine gründliche Erstanamnese. Zusätzlich gege-benenfalls noch mittels Zungen- und Pulsdiagnose, iris-, Antlitz-, oder Hand-diagnose. Es können Harn-, Stuhl- und Blutproben labortechnisch untersucht und die Ergebnisse mit einbezogen werden. Meldepflichtige Krankheiten und zahnmedizinische Probleme dürfen von Heilpraktikern nicht behandelt werden. Schulmedizinische Therapien und natürliche Heilverfahren können sich sinnvoll ergänzen.Die Behandlung bei einem Heilpraktiker ist in der regel privat zu bezahlen. Es gibt Versicherungen, die eine solche Behandlung erstatten, ebenso einige private Krankenkassen. (elm)

Page 34: Therapiekompass

| Alternative therapien

„Mein erster Frühling in Kunst“ Tom Herz, 13 Jahre, Albert-Schweitzer-Kinderdorf

34 TherapieKompass

Wenn Bilder mehr als tausend Worte sagen ...Kunsttherapie als behutsamer Wegbereiter in Krisenzeiten

Hält man sich vor Augen, dass nur zehn Prozent dessen, was im Gehirn vor sich geht, auf der Begriffsebene verläuft, erahnt man, welche Bedeutung nichtsprachlichen Ausdrucks- und Erlebensformen zukommt. Klänge, Farben und Formen tragen uns zu unseren Gefühlen und Empfindungen. Und diese bewegen uns, lassen uns handeln und entscheiden. Das innere Bild, ebenso wie das sichtbare, steht der Ursprünglichkeit des Gefühls viel näher als das Wort. Dieses Wissen greift die Kunsttherapie auf, um Menschen in schwierigen Situationen zu begleiten. Gerade für Kinder und Jugendliche, die nicht schon wieder reden wollen oder über belastende Gefühle und Erfahrungen

noch nicht sprechen können, bietet das gestalte-rische, spielerische Tun eine oftmals erfolgreiche Basis für den Beginn einer Therapie.

“Bei Kindern, denen die Worte fehlen, sprechen Bilder für sie. Denn über das eigene Bild zu reden, ist viel leichter als über sich selbst. Sie erzählen dann über den Jungen, das Mädchen da auf dem Papier. in die Zeichnungen fließt Unbewusstes aus dem Seelenleben ein, und es wird erkennbar, wie sich das Kind in der Welt zurecht findet. Auf dieser Grundlage können wir ganz behutsam Brücken bauen”, erläutert Ulrike Köhler, die im Albert-Schweitzer-Kinderdorf in Steinbach als Kunstthe-rapeutin mit Kindern arbeitet. Spannend findet sie immer wieder, wenn die Kinder im Malprozess ganz versunken sind, wenn es förmlich knistert und sie auch ohne Worte spürt, dem Kind für eine gewisse Zeit ganz nah zu sein. in diesem Zustand von Aufmerksamkeit und Stille hört das Denk-karussell im Kopf auf sich zu drehen, tiefes Wissen kann aufsteigen und sich im Gestaltungsprozess zeigen. in diesem Prozess wie auch im Endprodukt wird die innenwelt sichtbar und auch für andere Menschen verstehbar. Das künstlerische Gestalten, das im Unterschied zu anderen Therapieformen als drittes Medium zur Beziehung Patient – Thera-peut hinzutritt, liefert in der Kunsttherapie einen sicheren, weniger bedrohlichen Schauplatz für die therapeutische Arbeit.

Bewährt hat sich der kunsttherapeutische Ansatz bereits vielfach in der Entwicklungsförderung emo-tional beeinträchtigter oder behinderter Kinder, in der Krebstherapie, bei langwierigen chronischen Erkrankungen, bei Kindern mit Nachholbedarf in Sachen Fein- oder Grobmotorik, bei Kindern, die unkonzentriert, besonders zappelig oder aggres-siv sind oder Probleme mit dem Sprechen haben. Wenn Menschen ihre Sorgen nicht mit Worten ausdrücken können, kann es passieren, dass ihre Psyche erkrankt und unerklärliche körperliche Symptome auftreten. Das können Kopf- oder Bauchschmerzen oder Hautausschläge sein. Angstzustände oder Schulprobleme können als Begleiterscheinungen auftreten. Auch misshandel-te beziehungsweise sexuell missbrauchte Kinder, die zunächst über ihre Erlebnisse nicht sprechen können, finden im bildnerischen Ausdruck ein angstfreies Medium. Ebenso Jugendliche, die sich selbst schädigen, greifen den gestalterischen Ansatz dankbar auf.

Angstfresser und Wutklumpen “Manchmal möchten die Kinder nicht malen, sie bevorzugen eher das figürliche Arbeiten. Es stehen verschiedenste Materialien zu Verfügung, die ich ih-nen anbiete, und die Kinder entscheiden, womit sie sich beschäftigen möchten. Ganz wichtig ist mir, die Kinder kommen zu lassen. Sie sollen dort abgeholt werden, wo sie stehen und keinem Leistungsden-ken ausgesetzt werden. Es geht überhaupt nicht darum, große Kunstwerke zu schaffen”, erläutert Ulrike Köhler ihr Vorgehen. Sie weiß, dass nicht nur für traumatisierte Kinder Druck blockierend wirken kann. Gern arbeitet sie mit Pappmaché, weil die Kinder erleben, wie ihr Geformtes nach und nach Gestalt und Festigkeit annimmt.

Die Kinder entdecken ihre Materialien für sich und lernen sich beim Arbeiten selber besser kennen, egal ob flüssige oder feste Farben, Sand, Plastilin, Ton, Holz oder Stein zum Einsatz kommen. in der ihnen gemäßen Geschwindigkeit erhalten sie ei-nen geschützten raum für sich. Die geschaffenen Ergebnisse können die Erforschung der Persön-lichkeit, zum Beispiel im Hinblick auf Phantasien und Vorstellungen von sich selbst, erleichtern. Sie können der ort für ärger, Furcht und Depression sein, vor allem dann, wenn woanders diese Gefühle nicht gezeigt werden können und dürfen. Auch für Kinder, die eingeengt sind und nicht viele

Mal – oder Gestaltungstherapie Im Mittelpunkt der Kunsttherapie steht also die stärkende und heilende Wirkung des Gestaltungs-prozesses, je nach Schwerpunkt der Arbeit werden auch die Begriffe Mal – oder Gestaltungstherapie verwendet. Nicht zu verwechseln ist die Gestaltungsthera-pie mit der Gestalttherapie, die ein besonderes psychotherapeutisches Verfahren ist, das den Zusammenhang von Körper, Geist und Seele als ganze Gestalt auffasst.

Page 35: Therapiekompass

Alternative therapien |

Um individuell auf das Kind eingehen zu können, erfolgen alle Therapien als Einzelstunde.

Eine Kostenübernahme durch die gesetzliche Krankenkasse ist möglich.

Atelier für KunsttherapieAnke Müller | Kunsttherapeutin | HP für Psychotherapie | Erzieherin

Arno-Holz-Allee 4 | 01099 Dresden | Tel.: 0351/ 810 84 15 | www.anthroposophische-kunsttherapie-dresden.de

Freude an der schöpferischen Arbeit im „Atelier für anthroposophische Kunsttherapie“

34 TherapieKompass TherapieKompass 35

Wahlmöglichkeiten haben, eröffnen sich in ganz kleinen Schritten eine ungekannte Weite und neue Horizonte.

(M)eine neue WeltBeim Malen und Gestalten erleben sich die Kinder handelnd, erfahren Erleichterung in momentanen Konflikten und spüren, dass sie die Welt mitge-stalten und verändern können.Das gibt ihnen Selbstvertrauen und Sicherheit. Der Kontakt zur Umwelt verbessert sich, und nicht selten wird die Grundlage dafür gelegt, ohne Druck über Belastendes zu sprechen. Die Gestaltungse-bene bietet die Plattform für das Entwickeln neuer

Musiktherapie für Kinder “Intakt sein kann nur, was sich im Takt befindet”, diese Wortspielerei der Musiktherapeutin Sabine Krabler aus Dresden verrät schon viel über das Wesen dieser klangvollen Therapie, auf die beson-ders gut junge Patienten mit Ängsten, geringem Selbstwertgefühl, psychischen Störungen oder Verhaltensauffälligkeiten ansprechen. Die Ziele der Musiktherapie sind identisch mit denen der Kunsttherapie. Beim Kind sollen die Eigen- und Fremdwahrnehmung, Ausdrucksfähigkeit und Kreativität angeregt und intensiviert werden. Nur kommen hierbei Instrumente zum Einsatz oder die Stimme beim Singen beziehungsweise der ganze Körper beim Tanzen. Einzel- oder auch gruppen-therapeutisch wird ambulant oder stationär mit Kindern ab vier Jahren gearbeitet.

“Um mit den Kindern in den oft nonverbalen Dialog zu treten, stehen ihnen unterschiedliche Instrumente zur Verfügung, die ganz verschiedene Assoziationen aufkommen lassen. Von Klangscha-len bis hin zu Ozeantrommeln sind die Instrumente so aufeinander abgestimmt, dass sie auch ohne musische Vorbildung harmonisch miteinander klingen”, erklärt Krabler. Musiktherapeuten be-gleiten und unterstützen das Spiel des Kindes mit möglichst wenigen Vorgaben und können die so entstehende Musik als Grundlage für ihre thera-peutische Hilfestellung nutzen. (KI)

Handlungsspielräume sowie das Experimentieren mit neuen Lösungsstrategien. “Es geht darum, die ressourcen zu entdecken, die in den Kindern oder Jugendlichen schlummern und jeden noch so kleinen Erfolg zu registrieren und honorieren. Dieses Potential gilt es zu entwickeln, den Blick in die Zukunft, auf Visionen und Wünsche zu richten und immer wieder Mut zu machen. An die Stelle des belastenden inneren Bildes kann ein neues Bild treten und gemeinsam können wir eine neue, nützlichere Wirklichkeit konstruieren”, erläutert Ulrike Köhler die Ziele der kunsttherapeutischen Arbeit. Der Therapieprozess ist dabei stets nachvoll-ziehbar, das heißt, der positive Verlauf kann dem Kind anhand seiner Werke immer wieder vor Augen geführt werden. Das Kind erlebt, dass es unabhän-gig vom Geschaffenen ist, denn wenn es schöp-ferisch ist, kann es immer wieder neu erschaffen und braucht sich nicht an das Alte zu hängen. Der Akt, der die innere Welt nach außen bringt, reinigt den Menschen von energetischen Spannungen und Staus, führt aus passiver ohnmacht und dem Sich-Verschließen in sinnvolles Handeln. Er öffnet damit die Möglichkeit der Selbstheilung, einem ganz wesentlichen Grundpfeiler der Kunsttherapie.

Die Kunsttherapie ist zwar eine anerkannte Thera-pie und in den letzten Jahren zu einem Bestandteil des psycho-sozialen Angebotes im stationären und ambulanten Bereich geworden, muss jedoch in den meisten Fällen selbst bezahlt werden. Die Mög-lichkeiten, derartige Hilfsangebote über Kranken-kassen oder Zusatzversicherungen abzurechnen, sollten trotzdem geprüft werden. (Ki)

l i t e r at u r z u m t h e m aKunst- und Gestaltungstherapie vonGertraudSchottenloher,Kösel-Verlag

Die Heilkraft des Malens - Einführung in die Kunsttherapie vonWernerKraus,BeckscheReihe

Kunst als Ressource in der TherapievonHeikeSchemmel,DietmarSeligundRuthJanschek-Schlesinger,dgvtVerlag

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Page 36: Therapiekompass

| Kinder und medikamente

36 TherapieKompass

Kinder und MedikamenteMöglichkeiten und Grenzen

Wenn kleine Kinder husten, schnupfen und fiebern, sind wohl alle Eltern besorgt, vor allem wenn es das erste Kind ist. Ein infekt ist für jedes Kind normal und unver-meidlich, dabei entwickelt sich das kindliche immunsystem.Aber auch ernstere Erkrankungen oder Verletzungen sind trotz impfungen und moderner Medizin nicht immer vermeidbar. Da rufen Eltern nach schneller Hilfe und einer rundum-Wunderarznei.

Medikamente für Kinder sind ein heikles Thema in der medizinischen Behandlung. Nicht jede Arznei ist für Kinder wie Erwachsene gleichfalls geeignet und oftmals ist auch die richtige Dosis für Kinder nur schwer ermittelbar. Generell sollten Kinder ver-schreibungspflichtige Medikamente nur auf Verordnung des Kinderarztes erhalten. Und auch bei verschreibungsfreien Mitteln müssen Eltern unbedingt auf die genaue Dosierung achten, denn ein junger organismus verarbeitet Arzneien ganz anders als ein ausgewachsener Mensch. Neugeborene bauen Wirkstoffe nur langsam ab, weil Leber und Nieren noch nicht ausgereift sind. Bei Kindern über zwei Jahre arbeitet der Stoffwechsel schneller. Die Dosis muss also immer an das Gewicht und Alter des Kindes angepasst werden.Was Erwachsenen hilft, kann Kindern auch schaden. Selbst vermeintlich harmlose und frei verkäufliche Arzneien können für die Kleinen gefährlich sein, beispielsweise Mittel mit Kampfer, Menthol oder Acetylsalicylsäure.

Unbedingt sollten Eltern sich davor hüten, Medikamente mit Bonbons oder ande-ren Süßigkeiten zu vergleichen. Kinder sollen frühzeitig lernen, dass Medikamente nur einem einzigen Zweck dienen - gesund zu werden und keine Süßigkeiten zum Dauernaschen sind. Gegen eine süße Belohnung nach der bitteren Medizin ist nichts einzuwenden, aber auch eine Extra-Kuschelrunde oder ein Kapitel aus dem aktuellen Lieblingsbuch helfen beim gesund werden. Wenn Sie ihr Kind gut pflegen und ihm ein Gefühl der Geborgenheit vermitteln können, wird es lernen, Krisen gestärkt zu überstehen. (KK)

KindermedikamenteDer Gesetzgeber hat Pharmaunternehmen seit 2006 verpflichtet, Arzneimittel zu entwickeln, de-ren Einsatz für Kinder erforscht und ungefährlich ist. Diese Kindermedikamente müssen speziell gekennzeichnet sein. Eine Liste dieser Kinder-Medikamente kann hier aufgerufen werden: http://www.vfa.de/de/forschung/am-entwicklung/amzulassungen-kinder.html

Bevor man Medikamente für Kinder mit Ge-tränken oder Speisen vermischt, sollte man sich in der Apotheke erkundigen, ob es dabei zu Wechselwirkungen kommen kann. Wenn nicht, können Saft, Tee oder Muttermilch den Medizin-Geschmack etwas überdecken. Mit Hilfe einer Spritze (ohne Nadel!) lassen sich Tropfen direkt in den Mund geben, wenn diese nicht verdünnt werden dürfen. Eine gute Alternative dazu sind Medikamentensauger, die in der Apotheke erhältlich sind. Achten Sie aber darauf, dass Sie die verschriebene Menge genau einhalten. Än-dern Sie NIEMALS eigenmächtig die Dosierung.

Tipps für Eltern

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Page 37: Therapiekompass

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Kinder und medikamente |

36 TherapieKompass TherapieKompass 37

Medizin für Körper, Seele und GeistDie Heilkraft der Homöopathie

Homöopathie ist eine ganzheitliche Therapie, die auf allen drei Ebenen wirkt, das heißt auf Körper, Seele und den Geist. Sie wird sowohl von Laien als auch von Medizinern, Heilpraktikern und natürlich von Homöopathen angewandt.

Das Prinzip der Homöopathie - ähnliches heilt ähnliches* - geht bereits auf Hippokrates zurück. Der im 5. Jahrhundert vor Christi wirkende Arzt besaß schon eine Sammlung mit hunderten von Heilmitteln, die er nach dem ähnlichkeitsprinzip einsetzte. Ein weiterer Entdecker war der Alchimist und Arzt Paracelsus (1493-1541). Er orientierte sich im

Wesentlichen auf die äußere Beschaffenheit der Pflanze oder des Mittels und leitete daraus seine Behandlungsmethoden ab. Er stellte fest, dass große Giftdosen krank machen, kleine aber zur Heilung beitragen.

Als der Begründer der heutigen Homöopathie wird der Meißner Arzt Samuel Hahnemann (1755-1843) bezeichnet. Was er damals herausfand, ist noch immer Bestandteil heutiger homöopathischer Anwendungen. Dazu zählt nicht nur die Auswahl der Mittel schlechthin, sondern es wird auch Au-genmerk auf die Lebensumstände des Patienten gelegt.

Calendula (ringelblume)ausgezeichnetes Wundheilmittel

Cha momilla (Echte Kamille)vielseitiges Kindermittel

Pulsatilla (Kuhschelle)bewährtes Frauenheilmittel

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* Das Prinzip ähnliches heilt ähnliches: Genau das, was bei einem Gesunden zum Beispiel Niesen und tränen-de Augen wie bei Heuschnupfen hervorruft, wird als homöopathisches Mittel eingesetzt: Allium cepa – die Küchenzwiebel.

Was kann Homöopathie?Sie kann die Selbstheilungskräfte aktivieren und stärken und ist – richtig angewandt – nebenwir-kungsfrei. Deshalb ist die Homöopathie besonders für die Behandlung von Kindern geeignet. Kleine Beschwerden können Laien leicht zu Hause be-handeln, bei schweren Erkrankungen und akuten, bedrohlichen Symptomen muss allerdings immer ein Arzt aufgesucht werden. Homöopathie und Schulmedizin können sich bei der Behandlung jedoch ergänzen.Die Mittelauswahl erfolgt immer individuell nach den jeweiligen Symptomen. So erhält bei ein und derselben Krankheit nicht jeder das gleiche Mittel. Bei akuten Beschwerden sollte das Mittel so ge-wählt sein, dass es gleich wirkt. Bei chronischen Beschwerden ist die Behandlung meist komplexer und dauert dementsprechend länger. Wichtig ist, wenn man sich für eine homöopathische Behandlung entschließt, dass man geduldig ist. Denn wie bei einer Zwiebel „schält“ man sich von

Der schnelle Weg zum richtigen Mittel:

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Werner Stumpf : DEr GroSSE GU ratGEBEr HomöopatHiEISBN: 978-3-8338-1144-9

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Page 38: Therapiekompass

| Kinder und medikamente

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38 TherapieKompass

außen nach innen und Symptome können nach und nach auftauchen, bis man wirklich das Übel an der Wurzel gepackt hat. Jeder Homöopath wird sich genau in einer Erstanamnese nach den Gewohnheiten, Beschwerden, Nahrungsvorlieben und vielem mehr erkundigen, um die richtige Mittelwahl zu treffen. Gegebenenfalls muss der Patient seine Lebensgewohnheiten umstellen, damit sich auch wirklich der gewünschte Erfolg einstellt. Manchmal liegt genau darin schon der Schlüssel dazu.

Eine Auswahl typischer Kindermittel, die aber nur nach genauer Beschreibung der Symp-tome verabreicht werden sollen. Bei Unfällen und unklaren Beschwerden immer einen Arzt aufsuchen! • Calcium carbonicum: Hautentzün-

dungen, Ekzeme• Bellis perennis: Sturz/Schlag/Fall• Ledum, Apis: Insektenstich• Belladonna: Sonnenstich/Sonnenbrand,

Halsweh akut, Fieber mit Schwitzen • Chamomilla: Entzündungen auf der

Haut, Zahnen, wundes Zahnfleisch• Arnica: Zahnungsbeschwerden, Prel-

lungen, Sturz, nach kleinen Operationen• Phosphorus: Nasenbluten • Nux vomica oder Okoubaka: Durchfall• Hypericum: Stichverletzungen, Nerven-

schädigungen• Aconitum: Fieber (ohne Schwitzen),

grippaler Infekt• Ferrum phosphoricum: Fieber ohne

weitere Beschwerden• Bryonia: trockener HustenEmpfohlene Potenzen: D6, D12, C30

Tipps

schwarzer Tee, Kaffee, Cola und Alkohol. Aber auch ätherische Öle, wie Menthol und Kamille können die Behandlung stören. Wichtig ist es daher, auf Pfefferminzkaugummi und Zahnpasta mit Menthol zu verzichten beziehungsweise Zähneputzen in großem Abstand zur Mitteleinnahme zu erledigen.

Seit der Entwicklung vor gut 200 Jahren durch Hahnemann ist die Anwendung der Mittel nahezu gleich geblieben und im Gegensatz zur Schulme-dizin wurden auch keine Mittel gestrichen. Die Homöopathie findet immer mehr Anhänger und ist eine hilfreiche Form der Therapie und Ergänzung zu anderen Therapieformen. Sie ist für alle geeignet, die Mittel sind in Apotheke frei verkäuflich. (elm)

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potenzierungenHomöopathieistnichtzuverwechselnmiteinernatürlichenPflanzenheilkunde.DieAusgangsstoffehomöopathischerMittelsindsowohlpflanzlicheralsauchtierischerundmineralischerNatur.DurchdieVerschüttelungdesInformationsträgersmitWasserentstehtdasMittel.DiesenVorgangnenntmanPotenzierung.

Wie wird behandelt?Es gibt unterschiedliche Darreichungsformen (Glo-buli, Tabletten, flüssige Verdünnungen und Salben zur äußeren Anwendung) und Potenzierungen (C3 bis C200 und höher / D2 bis D200 und höher / LM ebenso) homöopathischer Mittel. Die Homöopa-thie-Expertin Sabine Fischer von der Apotheke Leuben weist darauf hin, dass von Laien aus-schließlich die niedrigen und mittleren Potenzen angewandt werden sollten. „Höhere Potenzen als C30 sollte man dem Fachmann überlassen, denn je höher die Potenz, desto größer die Möglichkeit der sogenannten Erstverschlimmerung“, so Sabine Fischer. Die Erstverschlimmerung zeigt die Wirkung eines Mittels an, das heißt, dass sich der Körper damit auseinander setzt und sollte daher immer mit dem Therapeuten besprochen werden. Während einer homöopathischen Behandlung muss auf verschiedene Genussmittel verzichtet werden, um den Erfolg nicht zu gefährden. Dazu zählen

Page 39: Therapiekompass

Kinder und medikamente |

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Königswald-ApothekeSagarder Weg 101109 DresdenTelefon: 0351- 890 10 16Telefax: 0351- 890 10 [email protected]

Mo - Fr 8.30 - 19.00 Uhr Sa 8.30 - 13.30 Uhr

Zauberwald-ApothekeBoltenhagener Str. 7101109 DresdenTelefon: 0351- 795 36 62Telefax: 0351- 795 36 [email protected]

Mo - Fr 8.00 - 20.00 Uhr Sa 8.00 - 14.00 Uhr

Antje Noack – Apothekerin

Unser außergewöhnlicher Service für Sie:

38 TherapieKompass TherapieKompass 39

Bach-Blüten fürs WohlbefindenTherapie mit Essenzen

Der Engländer Edward Bach (1886-1936), der Entdecker der nach ihm be-nannten Blüten, war Arzt, immunologe, Bakteriologe und Philosoph. Die nach ihm benannte Therapie dient der Wiederherstellung des seelischen Gleichgewichtes. Die Anwendungsgebiete reichen von der seelischen Gesundheitsvorsorge (Charakterstärkung sowie Harmonisierung von Verhal-tens- und Gefühlsreaktionen) über Begleittherapien bei psychischem Stress und in Lebenskrisen bis zur Unterstützung bei akuten und chronischen Erkrankungen. Die Therapie lässt sich einsetzen bei Schlafstörungen genauso wie bei der Geburtsvorsorge oder der Nachsorge von operationen. Die Ein-satzgebiete sind sehr vielfältig. Die Essenzen eignen sich besonders für die Behandlung von Kindern, denn sie haben keinerlei Nebenwirkungen. ADS/ADHS lassen sich beispielsweise damit begleitend therapieren. Bach erforschte die unterschiedlichen Seelenzustände des Menschen und fand unter anderem Zusammenhänge zwischen Angst und Verdauungsbeschwerden heraus. 37 Pflanzen und das Wasser einer Heilquelle entdeckte der Arzt für seine Therapie. Diese Pflanzen wirken als Bach-Blütenkonzentrate auf der menschlichen Bewusst-seinsebene. Gewöhnlich werden bis zu sechs verschiedene Bachblüten kombiniert, die zwischen einem Monat und bis zu über einem Jahr eingenommen werden. Erhält-lich sind die Mittel in Apotheken oder werden von Heilpraktikern, Naturheilärzten und ganzheitlichen Therapeuten entsprechend dem Beschwerdebild verordnet. Die Therapie ersetzt nicht den Arztbesuch. (elm)

Klingt wie HexenmedizinSpagyrik

Ende des 19. Jahrhunderts fand der Mediziner Dr. Carl Friedrich Zimpel eine Methode zur Herstellung von wirksamen Pflanzenheilmitteln, ähnlich wie es schon hunderte Jahre vorher von alten Medizinern und Heilkundigen gemacht wurde. Durch das Studium der Aufzeichnungen von Paracelsus und Glauber bekam er erste genaue Anhaltspunkte für seine Forschung.

bAch-blÜtEn / spAGyrIK

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anWendungsbeispiele• AkuteInfekte • DreimonatskolikenbeiSäuglingen• Immunstimulanz • Schlafstörungen• AntriebsschwächeundErschöpfung• GiftausleitungbeiUmwelterkrankungen• Neurodermitis • Allergien• HyperaktiveKinder(ADHS) • FolgenvonImpfungen

Spagyrik ist von den griechischen Wörtern span (trennen/schneiden) und ageirein (zusammenfügen) abgeleitet. Die spagyrischen Mittel, die Urtinkturen werden in drei Schritten hergestellt: Gärung, Destillation und Veraschung. Die Anwendungsgebiete von spagyrischen Mitteln sind vielseitig. Sie können zur Entgiftung, zur Therapie ähnlich wie die Homöopathie bei verschiedenen Krankheitsbildern und als Emotionsmittel eingesetzt werden. Es gibt in einigen Apotheken sowohl Einzelmittel als auch Komplexmittel. Meist werden sie durch einen Heilpraktiker verordnet, der das rezept mit einer abgestimmten Mischung aus spagyrischen Essenzen für das individuelle Krankheitsbild des Patienten ausstellt. (elm)

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Ein guter Duft hilft beim LernenEine Empfehlung von Frau Dr. Anja Finsterbusch aus der Regenbogen-Apotheke Meißen

Ein wunderbares Öl mit einem sehr angenehmen blumig-feinen Zitronenduft ist Litsea cubeba Öl - gewonnen aus den Früchten des asiatischen Lorbeergewächses. Es erfrischt den Geist und das Gemüt, hilft bei geistiger und körperlicher Ermü-dung sowie bei psychischer Verstimmtheit und Gedankenlosigkeit. Dieses konzentrationsfördernde Öl kann deshalb sehr gut als „Lernöl“ bei Kindern angewendet werden. Es wird gerne mit anderen Ölen kombiniert: Eine Mischung aus Litsea, Orange und Lavendel im Verhältnis 2:3:2 ist ein blumiger Hausaufga-benduft. Zur Aufheite-rung und Entspannung empfehlen wir Litsea und Muskatellersalbei in einem Mischungungsver-hältnis 2:2.Dr. Anja Finsterbusch

Schöne Düfte für Babys NaseEine Empfehlung von Frau Ines Schmeißer, Apothekerin in der Lindenapotheke Dresden

Bis das Baby drei Monate alt ist, sollte man keine Hautöle verwenden, die ätherische Öle enthalten. Die kleine empfindliche Nase nimmt zu Beginn ihres Lebens so viele Gerüche auf, dass auf weitere Eindrücke dieser Art möglichst verzichtet werden sollte. Möchten Sie der Haut des Babys etwas Gutes tun, verwenden Sie in dieser Zeit reine, gut verträgliche und wenig duftende fette Öle wie bei-spielsweise das Mandelöl. Später aber, wenn das Baby etwas älter geworden ist, können Sie dem Öl einige Tropfen Rosen- und Lavendelöl hinzufügen. Besonders in den Abendstunden finden Babys mit Lavendelöl erholsamen Schlaf.

| Kinder und medikamente

40 TherapieKompass

literaturempfehlungen• „Mensch und Duft im Elementen -

Kreis“vonJürgenTrott-Tschepe• „Handbuch der heilenden Öle

Aromen und Essenzen“vonNevillundSusanDrury

• „Aromatherapie“vonLindaundAxelWaniorek

die lange tradition der aromatherapie

DieVerwendungvonPflanzenessenzen(Aromen)inFormvonDuftölen,Räucherwerk,Salben,KosmetikaoderHar-zenfürtherapeutischeoderrituelleZweckewarschonzuZeitenderaltenÄgypterbekannt.DieätherischenÖlederBlütenblätterwurdeninfettendenÖlengelöstundzumBeispielzurEinbalsamierungderTotengenutzt.ÜberdieVerwendungvonPfefferminzblätternzurReinigungvonKrankenräumenberichtetschonderrömischeGeschichts-schreiberPliniusderÄltere.

ImMittelalterentwickelteHildegardvonBingendieMedizinderHeilkräuterweiterundverfasstezahlreicheSchriften.ZudieserZeitwurdeunteranderemdieheilendeundberuhigendeWirkungderRoseentdecktundnachgewiesen.

Wir duften uns gesund Aromatherapie für Kinder

Sicher kennen auch sie die Momente, in denen ihr Baby trotz frischer Windel und vollem Magen aus Leibeskräften schreit und sich nicht beruhigen lässt, egal, was sie auch probieren. oft ist die Hektik um es herum Schuld daran und ein guter Duft kann dann Wunder wirken.in der Aromatherapie sind es die Düfte mit Herz-note, die ruhe und Geborgenheit vermitteln und ein gutes Herzklima verbreiten. Der Duft von rosen beispielsweise erleichtert Willkommen und Abschied. Deshalb ist es in einigen Kulturkreisen üblich, Neugeborene auf rosenblütenblätter zu betten. Neben der rose wirken auch Vanille, Laven-del, Honig, Kakao und Zimt einhüllend.

Die Aromatherapie arbeitet mit ätherischen und fetten Ölen und den bei der Destillation entste-henden Hydrolaten. Man setzt sie unter anderem zur raumbeduftung, als Heil- und Massageöl, zur inhalation und als Badezusatz ein. Die jeweiligen Ansprüche an die ätherischen Öle reichen von einem wohlriechenden, entspannenden raumduft über die Verbesserung der seelischen Verfassung

bis hin zur Linderung körperlicher Be-schwerden.

Beim Kauf von Duftölen sollte man darauf achten, dass die Produkte ökologisch sind und wirklich aus Pflanzenessenzen gewonnen wurden, denn mit

unreinen Ölen tut man sich nichts Gutes. Wichtig ist in je-

dem Fall, dass man sich vorher in der Fachliteratur beliest oder einen

Experten aufsucht. Bei der Anwendung auf der Haut sollte man zuvor prüfen,

ob das gewünschte Öl dafür ge-eignet ist und ob man es ver-trägt. Dazu gibt man einige Tropfen des gewünschten Duft- oder Heilöls in ein geeignetes Basisöl (bei-spielsweise Mandel-öl, Sonnenblumenöl oder olivenöl) und trägt es in die Ellen-beuge auf. Nach etwa 24 Stunden ist man sicher, ob man das Öl bedenkenlos weiterverwenden kann. Wichtig: Nur Lavendelöl kann pur auf die Haut aufgetra-gen werden.

rezept für

Gute-Nacht-Öl• 4 Tropfen Lavendelöl• 4 Tropfen rose•100 ml Mandelöl

ideal sind die Öle zum Baden. Hierfür werden ein paar Topfen des Aromas mit Sahne oder Milch gemischt und dann in die gefüllte Badewanne ge-gossen. So verteilt sich das Öl im gesamten Wasser. Wer die raumbeduftung bevorzugt, kann wenige Tropfen der ätherischen Öle in Wasser verdünnt auf eine Duftlampe geben. (me)

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Page 41: Therapiekompass

Kinder und medikamente |

Ihr Gesundheitsservice

Königsbrücker Straße 52 | 01099 Dresden | Tel./Fax: 0351 / 8 04 54 26

Öffnungszeiten:

Mo - Fr 8.00 - 18.30 UhrSa 9.00 - 13.00 Uhr

Unsere Serviceleistungen für Sie:

• Zusammenstellen homöopathischer Hausapotheken nach Ihren Wünschen

• Beratung zur richtigen Anwendung von Schüßler Salzen

• Verleih von Medela Milchpumpen und Babywagen (Lieferservice)

• Anmessen von Kompressionsstrümpfen• große Auswahl an Pfl egeprodukten während

der Schwangerschaft z.B. Avene, Weleda, Stadelmann

• Beratung zur Ernährung in der Schwangerschaft

Ines SchmeißerFachapothekerin für

Homöopathie und Naturheilkunde

E-Mail: [email protected]

Nr Lateinische Bezeichnung (deutsche Bezeichnung)

Potenz Anwendungsgebiete

1 Calcium fluoratum (Flussspat)

D12 Bindegewebsschwäche, Krampfadern, Hämorrhoi-den, Knochen- und Zahnerkrankungen

2 Calcium phosphoricum (Kalziumphosphat)

D6 Aufbau- und Kräftigungsmittel, Knochenbrüche, rachitis, rekonvaleszenz

3 Ferrum phosphoricum (Eisenphosphat)

D12 1. Entzündungsstadium, Blutarmut, Durch-blutungs-störungen, Konzentrationsmangel

4 Kalium chloratum (Kaliumchlorid)

D6 2. Entzündungsstadium, Entzündungen allgemein

5 Kalium phosphoricum (Kaliumphosphat)

D6 Erschöpfungszustände, Herzbeschwerden, Überer-regbarkeit

6 Kalium sulfuricum (Kaliumsulfat)

D6 3. Entzündungsstadium, Förderung von Ausschei-dung und Entgiftung

7 Magnesium phosphoricum (Magnesiumphosphat)

D6 Krämpfe, Neuralgie, Herzenge, Migräne

8 Natrium chloratum (Kochsalz)

D6 regulierung des Wasser- u. Säure-Basen-Haushaltes, Blutarmut, rheuma

9 Natrium phosphoricum (Natriumphosphat)

D6 Stoffwechselstörungen, rheuma, ischialgie, Gallen- und Nierensteine

10 Natrium sulfuricum ‚ (Glaubersalz)

D6 Förderung und Abbau- und Ausscheidungsvorgän-gen, Fettsucht, Leber-Galle-Erkrankungen

11 Silicea (Kieselsäure)

D12 regeneration, eitrige Entzündungen, Erkrankungen von Haut, Haaren und Nägeln

12 Calcium sulfuricum (Gips) D6 Chronische Erkrankungen, rheuma

schÜsslEr-sAlzE

40 TherapieKompass TherapieKompass 41

Das richtige Salzzur richtigen Zeit am richtigen ortBei der Therapie mit Schüßler-Salzen wird „Fehlendes mit Fehlendem aufgefüllt“

Die in der Biochemie nach Schüßler verwendeten Arzneimittel der Apotheke helfen sanft zu heilen. Sie werden aus Mineralsalzen hergestellt und in einem festgelegten Verfahren verdünnt (potenziert). So stehen sie als Pastillen (Milchzuckerverreibung), als Pulver, Dilution (Flüssigkeit) oder Creme bezie-hungsweise Salbe zur Verfügung. Die Wirkstoffe werden gut von den Zellen aufgenommen und entfalten ihre Wirkung ohne gesunde Zellen zu beein-trächtigen. Nebenwirkungen sind nahezu unbekannt. Da die Salze direkt über die Mundschleimhaut in den Körper und damit ins Blut aufgenommen werden können, ist auch bei einer gestörten Darmflora die Aufnahme sichergestellt. Die Biochemische Therapie lässt sich in den meisten Fällen mit jeder anderen Therapie kombinieren, oder kann unterstützend durchgeführt werden. Bei der Verwendung von Cremes und Salben gelangen die Wirkstoffe durch die Haut in den Körper und helfen bei Fehlfunktionen der Haut oder bei Gelenkerkrankungen.

Schüßler-Salze für KinderDa die Tabletten durch den Milchzuckeranteil süßlich schmecken, werden sie von Kindern gerne pur eingenommen. ist das nicht möglich, können sie in etwas Flüssigkeit aufgelöst werden. Bei Kindern von null bis vier Jahren empfiehlt Apothekerin Simone Kramer (Apotheke Altstrehlen) zwei bis drei Tabletten täglich. Zwischen dem fünften und 12. Lebensjahr sind zwei bis drei mal zwei Tabletten die übliche Dosierung. Bei Zahnungsbeschwerden und Wachstumsschmerzen hilft vielen Kindern Cal-cium phosphoricum (Nr. 2), aber auch bei Schulkopfschmerz und Erschöpfung wird es gerne eingesetzt. Zur Verbesserung der Konzentration, insbesondere wenn ein Eisenmangel zu vermuten ist, empfiehlt sie Ferrum phosphoricum (Nr. 3). Sind Kinder sehr angespannt, leiden unter Spannungskopfschmerz oder können nicht einschlafen, empfiehlt Frau Kramer Magnesium phosphoricum (Nr. 7). reicht ein Funktionsmittel nicht aus, ist auch bei Kindern die Kombination mit einem oder zwei weiteren Funktionsmitteln gut möglich. (pp)

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| spezialthemen

42 TherapieKompass

Tipps und ratschläge für besondere Situationen

Normalerweise sind Kinder ganz pflegeleicht und haben nur ab und zu das eine oder andere Wehwehchen. Nach ratschlägen und Hilfestellungen vom Kinderarzt oder Therapeuten und genug elterlichen Streicheleinheiten sind viele Stolpersteine der Entwicklung aus dem Weg geräumt. Es gibt aber immer wieder Situationen im Kinderleben, bei denen Eltern mit völlig neuen Herausforderungen konfrontiert werden. Wir haben für Sie ein bisschen vorausgedacht und ein paar häufig auftre-tende Probleme beleuchtet. ( KK)

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Vorschultraining

Konzentrationstraining (auch bei ADHS/ADS)

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Lerntherapie bei LRS, Legasthenie und Rechenschwäche

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Zappelphilipp, Chaosprinzessinoder doch nur zu viel TemperamentWas sind ADS und ADHS

So beginnt die erste Strophe von Hoffmanns „Geschichte vom Zappelphi-lipp“ aus dem allseits bekannten „Struwelpeter“. Eine Geschichte, die so manche Eltern schon frei rezitieren können, haben sie doch auch so ein Kind zu Hause. Doch ist jedes überschäumende Temperament gleich ADS oder gar ADHS? ist jedes unangepasste Kind gleich krank? Schnell hat die Gesellschaft die Diagnose zur Hand, wenn ein Kind auffällt und sich nicht in Normen pressen lässt. Prof. Dr. med. Veit rößner, ärztlicher Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und –psychotherapie des Universitätsklini-kums Carl Gustav Carus Dresden, hilft eltern, Kind+Kegel ein wenig Licht in den informationswust über ADS und ADHS zu bringen.

DiagnoseWeltweit gesehen haben alle ADS / ADHS Kinder die gleichen Symptome. Der Unterschied besteht darin, wie ihre Lebensumwelt auf ihre Symptome reagiert, beziehungsweise diese bewertet. in unseren Breiten, wo die Leis-tungsförderung der kleinen Erdenbürger schon im Kindergarten beginnt, sind Verträumtheit, Konzentrationsschwäche oder gar Hyperaktivität Störfaktoren, die unbedingt behandelt werden müssen. Schnell steht da die Diagnose ADS / ADHS im raum. „Mit dieser Behauptung sollte man behutsam umgehen“, so Prof. Dr. Veit rößner. „Erst wenn aus Kindergarten oder Schule die rückmeldungen an die Eltern kommen, dass ihr Kind auf-fällig ist, und zwar über einen längeren Zeitraum hinweg, erst dann sollten die Eltern ihr Kind bei uns zu einer Untersuchung vorstellen. Vorher ist es ratsam, gemeinsam mit den Betreuern in den Einrichtungen über eine Problemlösung zu sprechen. Vielleicht sollte das Kind wirklich mal weniger fernsehen, die aufregenden Videospiele weglassen oder mehr im Freien toben. Wenn sich nach drei bis sechs Monaten keine Besserung trotz der besprochenen Maßnahmen zeigt, kommen wir als Mediziner ins Spiel. “Die Diagnose von ADS / ADHS ist sehr aufwendig und detailreich. Zuerst einmal werden viele informationen gesammelt: per Fragebögen, mittels Videoaufnahmen, mit Hilfe neuropsychologischer Tests und mit speziellen Aktigrafen. Letztere erlauben Aufzeichnungen über das gesamte Aktions-spektrum des Kindes, im Wachzustand aber auch im Schlaf. „Das ist zwar ein großer Zeitaufwand, hilft uns aber, die Spreu vom Weizen zu trennen“, so rößner. „in diesem Umfang können Kinderärzte, Kinderpsychologen oder

„Ob der Philipp heute stillWohl bei Tische sitzen will?“...Er gaukeltUnd schaukelt,Er trappeltUnd zappeltAuf dem Stuhle hin und her.„Philipp, das mißfällt mir sehr!“

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Ergotherapeuten gar nicht diagnostizieren.“ Doch nur so kann man optimal erkennen, ob es sich wirklich um eine psychische Störung handelt oder ob hier nur „Erziehungsfehler“ zu einem wilden Kind geführt haben.

UrsachenDie Ursachen für ADS / ADHS sind genetisch. Nach dem heutigen Stand der Wissenschaft, weiß man, dass der vererbte Anteil am Entstehen einer ADS mindestens 70 Prozent beträgt. Verschiedene Gene in unterschiedlichen Kombinationen sind für die unterschiedlichen Ausprägungen der Symptome verantwortlich. Und so wie bei allen genetischen Erkrankungen, müssen die Betroffe-nen lernen, mit ihrer Krankheit umzugehen. Los werden sie sie nicht. „Tröstlich ist aber, dass sich die Symptome bei 50 Prozent aller Menschen im Erwachsenenalter verlieren und sich im Allge-meinen zum Teil verwachsen, also abschwächen“, tröstet der Arzt.Anstrengend sind ADS und ADHS also vor allem im Kindes- und Jugendalter, da die Heranwachsenden in dieser Zeit sowieso schon mit bestehenden Normen schneller kollidieren. Kommen dann noch psychische Auffälligkeiten hinzu, dann sorgt vor allem ADHS für Sprengstoff.

TherapiemöglichkeitenDie Therapie von ADS und ADHS setzt vor allem in einer Verhaltensoptimierung an, einer so-

definition ads und adhsVoneinerAufmerksamkeitsdefizitstörung (ADS)sprichtderMediziner,wenndasKindanerheb-licheKonzentrationsstörungen,UnaufmerksamkeitoderleichteAblenkbarkeitleidet.KommenzudieserStörungnochImpulsivitätundHyperaktivitäthinzu,sprichtmanvomAufmerksamkeitsdefizit-/Hyperak-tivitätssyndrom (ADHS).InEuropawirddiesepsychischeStörungoffiziellalsHyperkinetische Störung (HKS)bezeichnet.EtwadreibiszehnProzentallerKinderzeigenSymptomeimSinneeinerADHS.JungensinddeutlichhäufigerbetroffenalsMädchen.DieSymptomekönnenmitun-terschiedlicherAusprägungbisindasErwachsenenalterhineinfortbestehen.

genannten Psychoedukation. Die betroffenen Kinder müssen lernen, wie sie sich in ihrer Umwelt besser bewegen können. „Der Dreh- und Angelpunkt sind da eigentlich die Eltern“, erläutert rößner. „Um das Verhalten der Kinder langfristig positiv zu beeinflussen, brauchen wir ihre Mitarbeit.“ Das geht über Gespräche mit Mut-ter und Vater, spezielle Elternschulen und ganz individuelle Elterntrainings. Prof. Dr. Veit rößner: „Wir besprechen gezielt Maßnahmen, die es dem Kind ermöglichen, sich beispielsweise besser zu konzentrieren. Die Eltern müssen dabei sehr kon-sequent sein und brauchen einen langen Atem. Denn erst wenn ihre Kinder autonomer werden und für sich selbst Verantwortung übernehmen

können, brauchen sie die Steuerung von außen nicht mehr so.“

Können die Eltern nicht mit ins Boot geholt wer-den, brauchen die Mediziner die Unterstützung von anderer Seite. So spielt die Jugendhilfe auch eine große rolle in der langfristigen Unterstüt-zung und Therapie der Betroffenen. „Seitens der Jugendhilfe bekommen Eltern dann zum Beispiel einen Erziehungshelfer zur Seite gestellt“, so röß-ner. „Wir arbeiten daran, diese Zusammenarbeit immer effektiver und effizienter zu gestalten.“

Seit einiger Zeit können die Kinder mittels Neuro-feedback ganz gezielt lernen, wie sie denken

Page 45: Therapiekompass

spezialthemen |

44 TherapieKompass TherapieKompass 45

Ad(h)s

müssen, um sich besser konzentrieren zu können. ähnlich einem EEG bekommen sie Sonden an den Kopf geklebt. Mit reiner Gehirnkraft können sie nun so Computerspiele bedienen, immer mit dem Ziel, ihr eigenes Denken so zu steuern, dass die Symptome der Konzentrationsstörung schwä-cher werden. Diese Technik ist aber noch in einem Entwicklungsstadium, in der sie in die Hand von Experten gehört.Doch auch Medikamente sind gerade bei Mit-tel- und Schwerbetroffenen sehr wichtig bei der Behandlung von ADS und ADHS. „Ziel dieser Behandlungen ist es, die Aufmerksamkeits-, Konzentrations- und Selbststeuerungsfähigkeit zu verbessern. Aber auch den Leidensdruck der Betroffenen zu vermindern“, meint Prof. Dr. röß-ner. „oft ist die medikamentöse Behandlung auch erst die Grundlage, damit wir dann therapeutisch weiter arbeiten können. Denn die Symptome können durch Medikamente bis zu 80 Prozent reduziert werden.“

Zur medikamentösen Behandlung der ADHS werden in erster Linie Stimulanzien eingesetzt, die den Dopaminstoffwechsel im Gehirn be-einflussen. Dazu gehören Methylphenidat und Amphetaminderivate (D-L Amphetamin), die etwa seit Mitte des letzten Jahrhunderts verwendet werden, ohne das negative Langzeitwirkungen beobachtet wurden. Etwa 70 Prozent der Betrof-fenen sprechen darauf an. Weiterhin können auch auf den Dopamin- oder Noradrenalinhaushalt wirkende Antidepressiva zur Behandlung ein-gesetzt werden. „Klar, Eltern befürchten immer negative Langzeitwirkungen der Medikamente“, so rößner, „Auf lange Sicht scheint sich aber der Dopaminhaushalt des Gehirns bei einer Einnahme der Medikamente dem Normalwert anzugleichen. Man kann also von einer positiven Langzeitwir-kung sprechen.“ (mvg)

angeWandte therapien, die helfen Können:• Psychotherapieformen,wieVerhaltenstherapie,syste-

mischeFamilientherapie,tiefenpsychologischeoderpsychoanalytischeEinzeltherapie,Gruppentherapien

• therapeutischeHilfen,diedieBewegungsaktivitätsteuernunddieWahrnehmungsdifferenzierungundKonzentrationsfähigkeitverbessernwieErgotherapie,Psychomotorik,Spieltherapie,therapeutischesReitenoderKlettern

• therapeutischeHilfenaufbiochemischenWeg(medika-mentösoderdiätetisch)

(SylviaMurati)

mögliChe Verhaltensänderungenim umgang mit dem Kind• Kinder,denenesschwerfällt,WichtigesvonUnwich-

tigemzuunterscheiden,brauchenklareRegelnundüberschaubareStrukturen,andenensiesichorientierenkönnen:festeZeitenfürMahlzeiten,Hausaufgaben,eigeneSpielzeitmitMuttioderVati,Tagesablaufbesprechen,KalenderanfertigenundjedenTagabstreichen

• eindeutigeVerhaltensregelnvereinbaren(aufEinhaltungachtenmitpositiverVerstärkungoderKonsequenz)

• ÜbersichtlichkeitundOrdnung(dasimAugenblickUnwichtigewegräumen,jedesDinghatseinenOrt)

• nureineHandlung/Aufgabeeinfordern(AufgabevomKindbestätigenlassen)undauchnuraufeineSacheeingehen

• LobenbeiAnstrengungsbereitschaftundErfolgundsofortigeBestätigungerwünschterVerhaltensweisen

• eventzellVergabevonBelohnungspunktenfürbestimmteHandlungenoderRegeln

• OrtedesRuhensunddesHerumtollenseinräumen(füralltäglicheBewegungsorgen!ZuFußodermitdemFahrradzurSchule,Treppenbenutzen,Laubkehren/Schneeschippen,Hofpausen,SprungkissenoderTrampolinzuHause)

• Blick-undKörperkontakteinsetzen

• selbsteinenklarenStandpunktvertreten

• klareKommunikationgeprägtvonWertschätzungundMotivation

• kleinereRegelverstößeauchmalignorieren

• ÜbertragungvonVerantwortung,dabeidieStärkenundFähigkeitendesKindesnutzenundhervorheben

• erteilteAufgabennachsehen(Rückmeldunggeben)

• festerSitzplatzinLehrernähe

• visuelleHilfenschaffen(jedesSchulfacheinebe-stimmteFarbe,Stopp-Karten,Arbeitspläne)

(SylviaMurati)

Landeshaupt Dresden, Sozialamt

Kontakt -und informationsstelle für Selbsthilfegruppen (KiSS)

Besucheranschrift:

Ehrlichstraße 3, 01067 DresdenTelefon 0351 / 206 19 85

Öffnungszeiten:

Mo 9-12 Uhr, Di 9-18 Uhr, Do 9-18 Uhr, Fr 9-12 Uhr und nach Vereinbarung

www.dresden.de/selbsthilfe

Niemand steht alleinSelbsthilfegruppen für Eltern besonderer Kinder

Brauchen Kinder eine außergewöhnliche Unter-stützung, können sich auch die Eltern in einer nicht ganz alltäglichen Situation befinden. Fragen, Sorgen, ängste und Zweifel sind dann oft ständige Begleiter. Damit Mütter und Väter besonderer Kinder sich nicht wie Einzelkämpfer fühlen, gibt es Selbsthilfegruppen zur gegenseitigen Hilfe. in sol-chen Zusammenschlüssen treffen sich Menschen mit anderen in einer ähnlichen Lage. Eltern haben dort die Möglichkeit sich mit anderen Betroffenen auszutauschen, informationen zu sammeln und einem verständnisvollen Gegenüber zu begeg-

nen. Dabei werden die regelmäßigen Treffen an festen orten nicht von professionellen Helfern geleitet, Experten können aber zu bestimmten Themen eingeladen werden. Darüber hinaus können die Familien ihre interessen gemeinsam nach außen vertreten und in der Gemeinschaft etwas für sich bewirken.

Welche Gruppen es gibt und wie sie mit ihnen Kontakt aufnehmen können, erfahren sie bei KiSS (alle Leistungen und Beratungsdienste sind kostenfrei). (bf )

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Schreiben mit rechts oder links?Linkshändigkeit und Linkshänderberatung nach Dr. Johanna Barbara Sattler

in den letzten Jahren ist die Akzeptanz der Links-händer in der Gesellschaft stetig gestiegen. Den-noch reagieren betroffene Eltern und das Umfeld verunsichert, wenn sie beim jeweiligen Kind erst-mals die Bevorzugung der linken Hand beobach-ten. Heute weiß man, dass schon bei der Geburt die dominante Seite der Händigkeit feststeht und dass dies auch sogar genetisch festgelegt ist. Bei einigen Kindern kann man die Handdominanz bereits mit dem ersten Greifen beobachten. Wenn dann die Kinder den Löffel oder das Spielzeug in der linken Hand halten, stellt sich für viele Eltern die Frage, ob ihr Kind linkshändig veranlagt sein könnte. Schon zu diesem frühen Zeitpunkt ist es wichtig, den natürlichen Handgebrauch des Kindes zu respektieren, um die Entwicklung der Handdominanz und Handgeschicklichkeit optimal zu fördern. „Unser Kind hat von Anfang an mit rechts gegriffen, gemalt und den Löffel gehalten. Also ist es doch rechtshänder!“ so die verbreitete Meinung vieler Eltern. Es ist aber immer noch kaum bekannt, dass die Entwicklung der Händigkeit von verschiedenen Faktoren beeinflusst werden kann. So kann bereits die Verletzung des linken Armes, Komplikationen während der Geburt wie beispielsweise Sauerstoff-mangel, aber auch die direkte Beeinflussung durch Bezugspersonen, die den Gebrauch der linken

Hand negativ bewerten, einen entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung der Handdominanz haben. Nicht selten orientieren sich linkshändige Kinder an Vorbildern aus der Familie oder näheren Bezugspersonen. „Häufig sind es gerade die intelli-genten, wachen linkshändigen Kinder, die genau beobachten und bei den einzelnen Tätigkeiten ganz bewusst auf den Gebrauch der rechten Hand achten.“ (Sattler 1999)Wie erfahren nun Eltern, ob ihr Kind rechts- oder linkshändig ist? Bei den meisten Kindern ist es nicht schwer die Händigkeit früh zu erkennen. Schwierig wird es, wenn sich im Alter von vier Jahren die Handdominanz noch nicht herausgebildet hat, lange Zeit ein wechselnder Handgebrauch vorliegt oder zu Hause und im Kindergarten Unsicherheiten über den richtigen Umgang damit bestehen. Besonders wenn der Einschulungstermin näher rückt, kommen Eltern zunehmend in Bedrängnis. Denn eine willkürliche Festlegung auf die rechte Hand als zukünftige Schreibhand beinhaltet im-mer das risiko einer zufälligen Umschulung mit weitreichenden Folgen, wie etwa Gedächtnisstö-rungen, Konzentrationsstörungen, legasthenische Probleme, raum-Lage-Labilität, feinmotorische Störungen, Sprachstörungen.ist die Händigkeit eines Kindes im Alltag nicht ein-deutig zu erkennen, kann ein speziell ausgebildeter

zertifizierter Linkshänderberater weiterhelfen. Vor der eigentlichen Testung wird ein Anamne-segespräch über die Vorgeschichte des Kindes geführt. Daran anschließend erfolgt die eigentliche Testung und Beobachtung des Handgebrauches, welches mittels Videoaufnahme dokumentiert wird. Den Abschluss bildet dann ein Gespräch über die Beobachtungsergebnisse und die weiteren Fördermöglichkeiten.Desweiteren erhalten die Eltern auch kompetente Beratung bezüglich der richtigen Schreib- und Stifthaltung aber auch zu den entsprechenden Hilfsmitteln wie zum Beispiel die Linkshänderun-terlage, -füller und -spitzer.Unterstützend können die linkshändigen Kinder in entsprechenden Schreibvorbereitungskursen in einer Gruppe von maximal fünf Kindern die richtige entspannte Schreibhaltung und Hilfsmit-telbenutzung erlernen und üben, um die häufig bei linkshändig schreibenden Kindern und Erwachse-nen anzutreffende Hackenhaltung zu vermeiden.Peggy Hammerschmidt (www.dd-ergo.de)

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informationenErstedeutscheBeratungs-undInformationsstellefürLinkshänderundumgeschulteLinkshändere.V.www.linkshaender-beratung.de.

Page 47: Therapiekompass

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46 TherapieKompass TherapieKompass 47

Das geliebte Wesen vom anderen SternHochsensibilität bei Kindern

Tim ist fünf Jahre alt und seit seiner Geburt immer ein bisschen anders als die anderen Kinder. im Säuglingsalter war er ein Schreibaby, die Fremdelphase war lang und sehr ausgeprägt. im Krippenalter kristallisierte sich heraus, dass Lärm und Enge, Fremde und manchmal auch Freunde ihn überforderten. Er war seinen Altersgenossen in der Entwicklung stets um Meilen voraus und nahm Dinge wahr, die anderen gar nicht erst auffielen. Mit der Zeit fanden Tims Eltern heraus, dass ihr Sohn hochsensibel und diese Wesensart ein anerkanntes Phänomen ist.

Was ist Hochsensibilität?Alle Menschen fühlen sich innerhalb einer bestimmten Bandbreite von An-regung durch verschiedenste reize am wohlsten. Sie fühlen sich gelangweilt und unwohl bei nicht ausreichender Stimulation. Werden sie hingegen mehr reizen ausgesetzt als ihnen lieb ist, so fühlen sie sich überfordert, hilflos oder gar bedroht.Einige Menschen erreichen die optimale Anregung schon bei einem geringen Maß an reizen. Werden diese gesteigert bis zu dem Punkt, an dem sich die Mehrheit der Menschen wohl fühlt, sind hochsensible Personen bereits über-reizt. Hochempfindlichkeit hat die physiologische Ursache eines besonders sensitiven Nervensystems. Dadurch nehmen diese Kinder mehr und feinere Einzelheiten auf. Auch verarbeiten sie alle Eindrücke ausführlicher und tiefer.

Wie gehen Eltern damit um?Hochsensible Kinder merken schnell, dass sie in manchen Bereichen anders sind. Dadurch kann das Gefühl entstehen, nicht in ordnung zu sein. Umso mehr ist hier die Unterstützung durch die Eltern gefragt. Erklären Sie ih-rem Kind, warum es anders ist und heben die positiven Seiten der kleinen Persönlichkeit hervor. Beispielsweise haben viele dieser Kinder eine außer-gewöhnliche Bereitschaft, anderen zu helfen und beteiligen sich gern an sozialen Projekten. Darüber hinaus ist es wichtig, dass Mama und Papa ihren Nachwuchs bei der integration in den Kindergarten oder die Spielgruppe un-terstützen. Durch den Umgang mit Gleichaltrigen finden die Kleinen Anschluss und vielleicht sogar Gleichgesinnte. Auch das Training in einem Sportverein oder in Schachclubs, Musikschulen oder Malzirkeln kann helfen, damit das Kind den selbstsicheren Umgang mit seiner etwas anderen Art lernt. (nu)

Für Eltern die sich ausführlicher über dieses Thema informieren möchten, gibt es hier viele informationen und Tipps: www.hochsensibel.org, www.zartbesaitet.net

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eFachklinik für Prävention und Rehabilitation

von Müttern und Kindern

Indikationen· Erkrankungen der Atmungsorgane · Hauterkrankungen · Allergien · Psychosomatische Erkrankungen · Burn out · AD(H)S · Adipositas

Therapieangebote· Physiotherapie · Hydrotherapie · Balneotherapie

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AdresseOstseeklinik ZingstNeue Straminke 118374 Ostseebad Zingst

Telefon 03 82 32 / 87-0Telefax 03 82 32 / 87-487

[email protected]

kostenlose Hotline: 0 800 / 00 87 413

Leitender ArztDr. med. Stefan Jarzombek, M.A.Tel. 03 82 32 / 87-330

Ansprechpartner PatientenaufnahmeTina Stolzenberger Telefon 03 82 32 / [email protected]

Maria SinnigTelefon 03 82 32 / [email protected]

Ostseeklinik Zingst

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Hurra, ich bekomme eine Zahnspange!Schöne gerade Zähne: Darauf sollten Sie bei Ihrem Kind achten

Unsere Zähne erfüllen eine wichtige Aufgabe zur gesunden Ernährung. Gerade der Wechsel von den Milchzähnen zum bleibenden Gebiss ist dabei ein wichtiger Entwicklungsabschnitt, der Auswirkungen auf das ganze weitere Leben hat. Abgesehen davon, dass größere Zahnlücken den Kindern Probleme bei der Nahrungsaufnahme bereiten, können Fehlstellungen, bleiben sie unbehandelt oder werden erst spät erkannt, auch negative Auswirkungen auf das Gesamtbefinden haben. Kreuzbiss, schief gewachsene Zähne, zu

ein regelmäßiger Besuch beim Zahnarzt zu emp-fehlen. Dem kontrollierenden Zahnarzt wird in der regel eine zu behandelnde Zahnstellung im Kindermund auffallen und er wird das Kind dann an einen Spezialisten zur weiteren Behandlung überweisen beziehungsweise eine solche Be-handlung empfehlen. Unabhängig davon kann man aber selbst bei einem entsprechenden Arzt eine Kontrolluntersuchung vornehmen lassen, besonders wenn man selbst eine Zahnfehlstel-lung vermutet.

schwere Entscheidung treffen, ob eine Spange aus eigener Tasche bezahlt oder ein Erreichen der Grenzwerte abgewartet werden muss. Kran-kenkassen verfahren zudem auch so, dass Eltern die Spange teilweise vorfinanzieren müssen und eine rückzahlung dann erst nach erfolgreich ab-geschlossener Behandlung stattfindet.

Für jeden Fall die richtige ZahnspangeDie Zahnspange ist eine noch relativ junge Er-findung. Der Görlitzer Zahnarzt Georg Klammt entwickelte in den 1950er Jahren die moderne Zahnspange, den sogenannten „elastisch offenen Aktivator“. Durch die Zahnspange werden be-stimmte Zähne fixiert oder schrittweise in eine bestimmte richtung bewegt. Es ist erstaunlich, welche Veränderungen in relativ kurzer Zeit so erreicht werden können. im Ergebnis werden die schief oder falsch stehenden Zähne so bewegt, dass sie an der richtigen Stelle stehen und ihre Funktion hier optimal erfüllen können. Jeder Fall ist individuell. Zur Behandlung haben sich mehrere verschiedene Arten von Zahnspan-gen etabliert: es gibt Brackets, die an den Zähnen befestigt werden und die nicht herausgenommen werden können. Des Weiteren gibt es heraus-nehmbare Spangen für ober- oder Unterkiefer sowie solche, die ober- und Unterkiefer in eine bestimmte Stellung zueinander bringen sollen. Wichtig ist hier, dass die Anweisungen des Arztes zum regelmäßigen Verstellen der Spange genau eingehalten und auf eine regelmäßige Anwen-dung geachtet wird. Gerade Lehrer und Erzieher sollten daher von den Eltern über die genaue Anwendung der Spange informiert werden, damit die richtige Behandlung auch in Schule oder Kindergarten gewährleistet ist.

große Abstände zwischen ober- und Unterkiefer sind nur einige Beispiele hierfür. Ein Kreuzbiss beispielsweise, das heißt eine Zahnstellung, bei der ein oder mehrere Zähne des innen liegenden Unterkiefers außerhalb des oberkiefers, also über Kreuz wachsen, kann eine Ursache für Kopf-schmerzen und damit für allgemeines Unwohlsein sein. Dies wiederum hat natürlich Auswirkungen auf die Konzentrationsfähigkeit in der Schule.

Zahnfehlstellung behandelnist eine Zahnfehlstellung erkannt oder wird eine solche vermutet, führt der Weg direkt zum Spezialzahnarzt: zum Kieferorthopäden. Wird durch den Spezialisten eine Behandlung ange-raten, so wird in der regel ein Zahnabdruck für die Krankenkasse und einer für die Behandlung angefertigt und anschließend eine Zahnspange für das Kind hergestellt. Hatte die Zahnspange unter Kindern vor Jahr-zehnten noch einen schlechten ruf und war häufig der Auslöser, ein Kind auszugrenzen, so hat sich das Verhalten dazu grundsätzlich geändert. Nicht nur, dass heute viele Kinder eine Zahn-spange haben, sie wird inzwischen sogar auch als „schick“ empfunden. Dazu trägt bei, dass sich die Kinder die Farbe aussuchen können, ja sogar das Einbringen von kleinen Vorlieben, wie etwa das Logo des Lieblingsfußballklubs, sind möglich und erhöhen die Bindung an die Spange. Vonseiten der Krankenkasse bestehen meist bestimmte Grenzwerte, ab denen eine Spange bezahlt wird. Hier müssen die Eltern oft dann die

Zahnfehlstellungen erkennenZunächst ist es für Eltern wichtig, ihren Kindern nicht nur die regelmäßige Zahnpflege beizubrin-gen, sondern sich auch besonders beim Wechsel des Milch- zum bleibenden Gebiss der Problema-tik von Zahnfehlstellungen bewusst zu werden und auch selbst die Entwicklung der Zähne zu beobachten. Die regelmäßig in Kindereinrich-tungen durchgeführten Zahnuntersuchungen, denen ein informationszettel des Zahnarztes folgt, sollten auf jeden Fall ernst genommen und beachtet werden. Trotzdem ist darüber hinaus

regelmäßige PflegeEine Spange im Mund ist ein Fremdkörper, an dem Essensreste oder Zucker von Süßigkeiten hängen bleiben können. Eine besondere Pflege der Zähne und der Spange ist daher sehr wichtig, um zum Beispiel Karies zu vermeiden. Spangen, die während der Mahlzeit im Mund verbleiben, sollten nach dem Essen unter dem Wasserhahn und möglichst mit einer Zahnbürste gereinigt werden. Bei hartnäckigen Verschmutzungen kann der Kieferorthopäde die Spange in einer Lösung reinigen. Besonders fest verankerte Spangen im Mund bedürfen einer eigenen, regelmäßigen und gründlichen reinigung. Fragen Sie auf jeden Fall ihren Zahnarzt oder Kieferorthopäden, wie und wie oft sie die Spange optimal reinigen. (hk)

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spezialthemen |

Spiegel der Seele und der UmweltGeplagte Haut - Neurodermitis bei Kindern

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Deutscher Neurodermitis-Bund e.V.Tel.040/230744,www.dnb-ev.de/

Bundesverband Neurodermitiskranker in Deutschland e.V.Tel.06742/87130,www.neurodermitis.net

Arbeitsgemeinschaft Allergiekrankes Kind (AAK) e.V.Tel.02772/55545,www.aak.de/

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Ein Urlaub am Meer ist gesund für die Haut: UV-Licht und Luft tun ihr merklich wohl

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Die Haut ist das größte und schwerste organ des menschlichen Körpers. Sie gilt als „Spiegel der Seele“, schützt vor äußeren Einflüssen, übernimmt wichtige Stoffwechselfunktionen und bildet die physische Grenze des Körpers zu seiner Umwelt. ist die Haut erkrankt, so hat dies unangenehme Begleiterscheinungen: vom Juckreiz bis Entzün-dungen, Schmerzen, Brennen oder optischen Beeinträchtigungen. äußere Auslöser für Verän-derungen der Haut sind meist Bakterien, Viren, Pilze, aber auch Milben. Sind die Erkrankungen erst einmal diagnostiziert und erkannt, können sie mit Medikamenten und Salben durch den Kinderarzt meist gut geheilt und das Lebensum-feld entsprechend angepasst werden. Doch auch innere oder erblich bedingte Ursachen führen zu Erkrankungen der Haut. Bei der schubweise auftretenden Neurodermitis beispielsweise werden genetische Merkmale so-wie Umwelteinflüsse gleichermaßen als Auslöser

angenommen. Allerdings sind Allergietests bei Kindern unter drei Jahren nicht sehr aussagefähig, sodass die Eltern meist durch genaues Beobach-ten, Ausprobieren und Weglassen verschiedener Umwelteinflüsse versuchen, die Auslöser zu identifizieren. Hier gibt es nicht die Ursache schlechthin, vielmehr scheinen mehrere Gründe gleichzeitig für die Krankheit und deren Schübe verantwortlich zu sein. Neurodermitis, die oft im Säuglings- oder Klein-kindalter auftritt, kommt häufiger vor, wenn bereits Eltern oder Geschwister Allergien haben oder hatten. in vielen Fällen verschwinden die Beschwerden dann im Erwachsenenalter oder mit der Pubertät. Die Ursachen sind bis heute nicht ganz geklärt, man geht aber allgemein von erblich bedingten allergischen reaktionen zum Beispiel auf Pollen in der Luft, Hausstaubmilben, Schimmelpilzen und Tierhaaren aus. Auch die Ernährung spielt hierbei eine rolle. Jedoch kann sie allergen- und reizstoffarm gestaltet werden, um die Symptome zu lindern.Besonders in der kalten Jahreszeit, in der warme und dicke Sachen getragen werden, kommt es immer wieder zu Entzündungen. Schnelle Abhilfe schafft hier zwar das Medikament Kortison. Dieses bewirkt aber selbst eine Veränderung der Haut, entweder wird diese immer dicker oder immer dünner. Deshalb sollte es nur nach ärztlicher Verschreibung zur Akutbehandlung eingesetzt werden. Eine regelmäßige Hautpflege mit Salben oder Ölen aus der Apotheke kann Abhilfe schaf-fen. Generell ist der Einsatz natürlicher Mittel wie etwa olivenöl, Harnstoffe, Nachtkerzenöl oder Johanniskrautextrakt und der Verzicht auf kos-metische Mittel wie Schaumbäder zu empfehlen. Angeraten wird auch ein möglichst langes Stillen der Säuglinge (Vermeidung von körperfremden Eiweißen), luftige und lockere Kleidung sowie UV-Licht. Urlaubs- und Kuraufenthalte am Meer und in den milbenfreien Hochgebirgen können

deshalb zumindest zeitweise die Symptome lindern. Akupunktur, Homöopathie und weitere alternative Therapieformen können individuell probiert werden, ihre Wirksamkeit wurde bisher jedoch noch nicht klinisch nachgewiesen.

Die quälendste Begleiterscheinung bei dieser Hauterkrankung ist der starke Juckreiz. Die Kinder kommen dadurch oft nicht zur ruhe und versuchen, sich an den entsprechenden Stellen zu kratzen. „Als mein Sohn noch ganz klein war, habe ich ihm Hand-schuhe übergezogen. Das hat etwas geholfen, geht aber ab einem bestimmten Alter natürlich nicht mehr“, berichtet eine Mutter. „Gute Erfolge habe ich vor allem mit olivenöl und den entsprechenden Salben aus der Apotheke erzielt.“

Neurodermitis ist bisher nicht heilbar, behandelt werden lediglich die Symptome, um sie für die Betroffenen erträglicher zu gestalten. Die Zahl der Neurodermitiserkrankungen hat in Deutschland in den vergangenen Jahren zugenommen. Als Grund hierfür wird vermutet, dass die verbes-serten hygienischen Bedingungen und Standards dazu geführt haben, dass das immunsystem weniger Abwehrkräfte ausbilden kann, da es in einer sauberen Umgebung nur wenigen Keimen ausgesetzt ist. Es reagiert dann möglicherweise überproportional bereits auf kleine Umweltein-flüsse. (hk)

overall für kleine Neurodermitispatientien für die Nacht: eine Möglichkeit, um Verletzungen durch

Kratzen in der Nacht zu verringern

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| Ernährung

50 TherapieKompass

Ernährung – Lust und Frust mit dem täglich Brot

Mit dem Eltern werden ändert sich vieles, auch die Einstellung zur Ernährung. Wo vorher Pommes, Pizza und der Gang zum Discounter die regel waren, werden auf einmal ratgeber für gesunde Ernährung gewälzt und der Standort des nächsten Bioladens gecheckt. Leider ist es mit dem Willen zur gesunden, vollwertigen Ernährung oft nicht getan. Schon den Kleinsten können Milch-, Fruchtzucker- oder Glutenunverträglichkeit das Leben schwer machen. im Teenageralter sind Essstörungen für Betroffene und deren Eltern ein oft jahrelang belastendes Problem. Wir haben uns mit diesen Themen näher auseinandergesetzt, um ihnen mit rat und Experten zur Seite zu stehen. (KK)

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Die Nr. 1 für Kinder- und Schul-verpflegung in Deutschland!

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AllErGIEn und unvErträGlIchKEItEn Ernährung |

50 TherapieKompass TherapieKompass 51

Nahrungsmittelunverträglichkeiten und NahrungsmittelallergienMilch nicht, Fruchtzucker nicht, Sorbit nicht, Histamin nicht, Zusatzstoffe nicht… und was dann?

Wer kennt sie nicht, die Kinder, die immer ihre Extrawurst brauchen, keine Nüsse, keine Milch, keine Süßigkeiten … Woran liegt das?

Kommt der Körper mit her-kömmlicher Nahrung nicht klar, ist zwischen reakti-onen des immunsystems und nicht-immunologi-schen reaktionen zu unter-scheidenDas Beispiel Milch verdeutlicht den Unterschied zwischen Allergie und Unverträglichkeit gut:Bei einer Nahrungsmittelallergie kommt es bereits bei der kleinsten Menge Milch zu Beschwerden.Bei der Unverträglichkeit beziehungsweise into-leranz handelt es sich um einen Enzymmangel. Der Milchzucker (Laktose) bleibt im Darm und verursacht dort die Beschwerden. Dennoch kann der Betroffene noch kleine Mengen Milch zu sich nehmen.

Nahrungsmittelallergien sind reaktionen des im-munsystemsWerden eigentlich harmlose Substanzen, wie zum Beispiel Pollen oder bestimmte Lebensmittel vom Körper als gefährlich eingestuft und bekämpft als wären es Krankheitserreger, handelt es sich um eine Allergie. Das immunsystem bildet Ab-wehrstoffe und Antikörper und setzt Histamin

und Gewebshormone frei. Typische allergische Symptome sind die Folge. Dazu gehören Durchfall, tränende Augen, laufende Nase, Asthma-Anfall mit Luftnot oder Ausschlag mit geröteter und juckender Haut. Bereits kleinste Mengen des entsprechenden Lebensmittels können diese reaktionen auslösen.

intoleranzen haben andere GründeBei Unverträglichkeiten unterscheidet man zwischen • enzymatischen Ursachen wie bei der Milch-

zucker-, Fruchtzucker- oder Histamininto-leranz,

• der Wirkung von pharmakologisch aktiven Substanzen wie Glutamat, Koffein und bio-genen Aminen

• sowie pseudoallergischen reaktionen auf Nahrungsmittelzusätze wie zum Beispiel Farb- und Konservierungsstoffe und Emul-gatoren.

oftmals werden kleine Mengen gut vertragen oder die Probleme wie Bauchkrämpfe, Blähungen und Durchfall treten erst nach einer Verzögerung auf. Das erschwert die Suche und der Leidensweg der Betroffenen ist lang. Auch ein Allergietest (Haut- oder Bluttest), der bei einer bestehenden Allergie gleich Klarheit schafft, hilft den Betroffenen einer Unverträglichkeit nicht weiter. Die beste Möglich-keit etwas herauszufinden, besteht im Weglassen der möglichen Nahrungsmittel oder der gezielten Gabe des Nahrungsmittels, was nur in Abstimmung mit einem Arzt stattfinden sollte. (pp)

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52 TherapieKompass

Mit Milch auf KriegsfußMilchzuckerunverträglichkeit und Milcheiweißallergie

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Dass Milch nicht jederkinds Geschmack ist, ist vielen Eltern schon aufgefallen. Aber dass hinter dieser Abneigung manchmal einfach intuitiver Selbstschutz steckt, muss manchmal erst aufge-deckt werden. Wie bei der Fruchtzuckerunver-träglichkeit treten auch nach dem Verzehr von Milch oder Milchprodukten bei einigen Menschen Beschwerden wie Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall, Übelkeit oder Erbrechen auf. Die Sym-ptome variieren in der intensität und können mit einer Verzögerung von bis zu zwei Stunden auftreten.

„Zunächst einmal muss die Milchallergie von der Milchzuckerunverträglichkeit abgegrenzt werden. Beide lösen zwar ähnliche Beschwerden aus, jedoch sind Ursache und Therapie ganz unterschiedlich. Bei der Allergie erkennt das im-munsystem bestimmte Eiweiße aus der Milch als bekämpfungswürdige Fremdkörper und startet ei-nen Abwehrkampf, der zu den typischen Allergie-symptomen führt. Neben Erbrechen und Durchfall treten auch Juckreiz, Hautausschläge oder Blut im

Stuhl auf“, erläutert Dr. Hofmann, Kinderarzt und Kinder-Gastroenterologe in Dresden. obwohl bei einer Blutuntersuchung Antikörper nachweisbar wären, plädiert er bei Kindern für die Ausschluss-diät von milchhaltigen Lebensmitteln. Dann zeigt sich, ob die Körperreaktionen nachlassen. Seinen Beobachtungen zu Folge tritt die Milcheiweißall-ergie nur in den ersten beiden Lebensjahren auf. Die Haupttherapie besteht in einer Vermeidung aller Kuhmilchprodukte, wobei die Etiketten der Lebensmittel genau studiert werden müssen. Erzeugnisse aus Ziegen- und Schafmilch werden dagegen manchmal vertragen und sind geeignet, den Calciumhaushalt aufzufüllen. Für Säuglinge kann eine hypoallergene Milch gewählt werden.

Anders verhält es sich mit der Laktoseunverträg-lichkeit, die keine Allergie darstellt. Ursache ist hierbei meist das Fehlen oder die unzureichende Produktion des Verdauungsenzyms Laktase. „in er-ster Linie ist dieser Mangel physiologisch bedingt und auf das Absinken der Laktasekonzentration im Verlauf des Lebens zurückzuführen.15 bis 20

„Wer bei seinem Kind eine derartige Unver-träglichkeit vermutet und nach vier Stunden Gewissheit erlangen möchte, kann in Absprache mit dem Kinderarzt in einer gastroenterolo-gischen Praxis eine Wasserstoff-Atemanalyse durchführen lassen. Dort wird morgens die Wasserstoffkonzentration in der ausgeatmeten Luft nüchtern gemessen, bevor der Testperson eine definierte Menge Fruchtzucker beziehungs-weise Milchzucker in Wasser oder Tee verabreicht wird. Eine Diagnose liegt vor, wenn bei weiteren

Wasserstoff-AtemanalyseSchnelltest für Milchzucker- und Fruchtzuckerunverträglichkeit

Messungen in bestimmten Zeitintervallen der Wasserstoffgehalt signifikant ansteigt. Auch, wenn beide Unverträglichkeiten selten gemein-sam auftreten, veranlasse ich meist sowohl die Untersuchung der Fruktose- als auch der Lakto-seaufnahme“, berichtet Dr. Hofmann.

Eine Übersicht über die Laktosekonzentration in ausgewählten Lebensmitteln und eine Frucht-zuckerauflistung finden Sie unter: www.tautz-hofmann.de

Prozent der Erwachsenen vertragen in unseren Breiten keine laktosehaltige Milch. Bei Kindern beobachte ich die meisten Anzeichen zwischen dem vierten und achten Lebensjahr, wobei jedes fünfte bis sechste Kind betroffen scheint. in seltenen Fällen können Erkrankungen der Auslöser für einen Laktasemangel sein, die dann abgeklärt werden müssen“, so Dr. Hofmann. Fehlt also Laktase, kann der Milchzucker (Laktose) nicht wie bei Gesunden in die beiden Zucker Glukose und Galaktose gespalten und vom Dünndarm vollständig resorbiert werden kann. Es entstehen große Mengen an Gasen, und es kommt zu den eingangs beschriebenen körperlichen reaktionen. im Gegensatz zu anderen Nahrungsmittelunver-träglichkeiten entstehen jedoch keine Schleim-hautschäden, so dass Milchprodukte weiterhin mit Bedacht konsumiert werden können. Es gilt, die Verträglichkeitsgrenzen auszuloten und auf die Laktosekonzentration in Lebensmitteln zu achten. Je älter beispielsweise ein Käse ist, desto geringer wird der Laktosegehalt. Auch Butter kann bedenkenlos verzehrt werden. (Ki)

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Bauchschmerzen durch Apfelsaft?Ungefähr ein Drittel der Kinder leidet an einer Fruktosemalabsorption

Schmerzen in Kinderbäuchen, die über einen län-geren Zeitraum immer wiederkehren und deren Ursache einfach nicht auszumachen ist, können Eltern ratlos machen. Da der Bauch auch die Seele des Menschen wi-derspiegelt, werden oft psychische Ursachen für derartige Beschwerden verantwortlich gemacht. Manchmal kann jedoch eine Untersuchung der Fruchtzuckerverträglichkeit Licht ins Dunkel bringen.

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Was versteht man unter einer Fruktosemal- absorption?Es handelt sich um eine in Mitteleuropa häufig anzutreffende Stoffwechselstörung, bei der Fruchtzucker nicht in ausreichenden Mengen resorbiert werden kann. Die Ursache liegt in einem fehlenden Transportprotein. Man spricht davon, dass ungefähr jedes vierte Kind davon betroffen ist. Ungeklärt ist, wieso nur noch fünf Prozent der Erwachsenen unter einer Fruktose-

malabsorption leiden.

Welche Beschwerden kön-nen Hinweis für eine derar-tige Störung sein?Die Symptome sind klar zu umreißen. Bauch-schmerzen, Blähungen, Durchfall bis hin zu Er-brechen können auftreten, wobei das Erbrechen meist durch die heftigen Bauchschmerzen hervor-gerufen wird. Da die Beschwerden jedoch nicht regelmäßig und oft mit großer Verzögerung zur Nahrungsaufnahme oder auch morgens auftreten, wird der Bezug zur Ernährung leicht übersehen. Hinzu kommt, dass oft Kinder betroffen sind, die gern obst oder Säfte zu sich nehmen, die allge-mein für gesund gelten.

Wie kann die Diagnose gestellt werden?Bei einem Verdacht auf Fruktosemalabsorption kann eine Ausschlussdiät hilfreich sein. Während eines Zeitraumes von vier bis sechs Wochen sollte möglichst auf alle fruchtzuckerhaltigen Speisen und Getränke verzichtet werden. Meist verschwin-den die Beschwerden oder werden erträglich. Anschließend dürfen dann einzelne Lebensmittel wieder ausgetestet werden.

Welche Möglichkeiten gibt es, die Beschwerden zu lindern?Eine medikamentöse Behandlung ist leider nicht möglich. Bei vielen Kindern bessert sich die Fruktoseaufnahme mit steigendem Alter. Die Symptome klingen ab, wenn fruchtzuckerhaltige Speisen und Getränke, obst, obstsäfte, Limona-den, angereicherte Wässer, aber auch Süßigkeiten in geringen Mengen verzehrt werden. Kleine obst-portionen sollten über den Tag verteilt werden. Da die resorption von Fruktose im Darm durch Glukose verbessert wird, sind obstsorten, die ei-nen hohen Anteil an Traubenzucker (Glukose) ent-halten (Verhältnis Glukose zu Fruktose größer als 1:1), meist gut verträglich. Vorsicht geboten ist bei sorbithaltigen Nahrungsmitteln (E-Nummer 420), die ebenfalls Beschwerden hervorrufen können.

Verschwinden die Symptome auch bei fruk-tosearmer Ernährung nicht vollständig, kann zusätzlich eine Laktoseintoleranz vorliegen, die ebenso leicht diagnostizierbar ist. (Ki)

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| Ernährung

54 TherapieKompass

Klebereiweiß GlutenWer schon einmal einen Kuchen aus Mais- oder Kartoffelmehl gebacken hat, der weiß, dass dieses krümelige Gebäck leicht zerfällt und staubt im Mund. Im Vergleich zu einem herkömmlichen Kuchen aus Weizenmehl fehlt ersterem ein für den Geschmack unerheblicher, für die Konsistenz aber sehr entscheidender Eiweißbestandteil: Das Klebereiweiß Gluten weist schon mit seinem Namen auf die bindende Funktion bei der Verarbeitung der einheimischen Getreidesorten Weizen, Roggen, Gerste, Dinkel und Grünkern hin.

Die Nahrungsmittelindustrie nutzt die guten Bindungseigenschaften des Glutens und setzt es gern als Emulgator, Stabilisator oder Trägersubstanz für Aromen und dergleichen ein. Seit November 2005 schreiben die neuen EU-Richtlinien vor, alle glutenhaltigen Produkte entsprechend zu kennzeichnen.

Dünndarmschleimhaut und Darmzotten Der Dünndarm hat die Aufgabe, aufgenommene und bereits aufgespaltene Nah-rung aufzunehmen und sie dem Körper so über das Blut zugänglich zu machen. Damit dies effizient geschehen kann, vergrößert der Dünndarm seine Oberfläche mit Hilfe zahlloser zarter, bis 0,3 mm hoher Ausstülpungen, den Dünndarmzot-ten. Durch die Faltungen der Dünndarmschleimhaut ist es möglich, dass deren Oberfläche bei einem Erwachsenen gut einen Tennisplatz bedecken könnte. So ist es auch verständlich, dass die Nährstoffe bei abgeflachten oder gar fehlenden Dünndarmzotten nur bedingt oder kaum noch aufgenommen werden können. Wenn sich die zur Verfügung stehende Oberfläche drastisch verkleinert und zudem noch permanent entzündet ist, wird der Körper nicht mehr ausreichend mit Eiweiß, Fetten, Kohlenhydraten, aber auch Vitaminen, Spurenelementen und Mineralien versorgt.

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Wenn Weizen krank machtGluten in einheimischem Getreide ist Auslöser für Zöliakie

„Was hat Hanna denn heute auf ihrem Teller?“ Wenn Hanna im Kindergarten das Mittagessen bekommt, schauen ihre Freundinnen ganz in-teressiert auf das, was auf dem Teller ist. Denn Hanna hat immer ’ne Extrawurst. Nicht wirklich, aber sie bekommt oft etwas anderes als alle anderen. Hanna darf nicht alles essen, keine Nudeln, keine Pizza, kein paniertes Schnitzel. Hanna hat Zöliakie. Sie verträgt kein Weizen, auch nicht roggen oder Gerste, denn diese Getreidesorten enthalten Gluten.

Krankheitsauslöser GlutenKinder, die an einer Glutenunverträglichkeit leiden, entwickeln sich oft körperlich wesentlich langsamer als ihre Altersgefährten. Sie haben einen typischen vorgewölbten Blähbauch, oft wiederkehrende Durchfälle, sind blass, schwach, lustlos und ohne Appetit und leiden unter häufigem Erbrechen. Manchmal sind die Anzei-chen nicht so deutlich. Viele Fälle verlaufen so „untypisch“, dass die Diagnose der Erkrankung mitunter Jahre dauern kann. Ganz gleich wie aus-gereift sich die Symptome darstellen, allen Fällen ist eines gemein: Die Dünndarmschleimhaut der kleinen Patienten wird so angegriffen, dass es zu einer heftigen Entzündung kommt, in deren Verlauf die Dünndarmzotten allmählich abflachen bis hin zu ihrem völligem Verschwinden.

Verdacht auf Zöliakie – was tun?Beobachten Eltern unklare Verdauungs-störungen bei ihrem Kind, sprechen sie am besten mit ihrem Kinderarzt darüber. Dieser sollte einen entsprechenden Blut-test veranlassen, der bestimmte Antikörper untersucht. Bei einem positiven Befund wird oft eine Dünndarmbiopsie empfohlen, um die Diagnose abzusichern und den Krankheitszustand zu dokumentieren. Keinesfalls sollte vor diesen beiden Diagnoseverfahren mit einer glutenfreien Diät begonnen werden, da so die Testergebnisse verfälscht werden können.

Den Einkauf glutenfreier Produkte erleichtert das international anerkanntes Symbol der durchge-strichenen ähre, das mittlerweile auf etlichen Produktverpackungen zu finden ist. Auch einige Essenanbieter der Kindereinrichtungen, wie bei-spielsweise die Firma Sodexo, haben sich auf die Krankheit eingestellt und bieten glutenfreie Kost.Hanna hat keine Bauchschmerzen mehr, seitdem sie sich glutenfrei ernährt. Nicht immer ist es leicht, auf den angebotenen Keks zu verzichten oder zu warten, bis Mama die lange Zutatenliste auf der Schokoladentafel durchgelesen hat. inzwischen weiß sie aber ziemlich gut, was sie essen darf und was nicht. Und manchmal lächelt sie verschmitzt, wenn die Freundinnen vor einem Teller mit Nude-leintopf neidisch auf Hannas leckeren Gemüseauf-lauf schielen. (tho)

Produkte, die dieses Zeichen tragen, sind glu-tenfrei und von der DZG lizenziert

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Deutsche Zöliakiegesellschaft DZG e.V.www.dzg-online.de,[email protected]

Selbsthilfegruppe Zöliakie Region DresdenKatharinaWurzler,[email protected],Tel.0351/4700240

Leben ohne Nudeln, Pizza, Sonntagsbrötchen ... ... müssen Zöliakiepatienten heute glücklicherwei-se nicht mehr. Sogar in den Supermärkten gibt es jetzt glutenfreie Lebensmittel. Herkömmliches Gebäck wird dabei ersetzt durch Produkte aus reis, Mais, Hirse, Buchweizen oder Kartoffeln. Auch Hülsenfrüchte und Soja sind erlaubt, so wie alle anderen naturbelassenen Nahrungsmittel. Denn nach der eindeutigen Diagnose Zöliakie gibt es derzeit nur eine, als solche sehr wirksame Behand-lungsform: das Gluten rigoros und ein Leben lang aus der Ernährung streichen.

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ÜbErGEWIcht Ernährung |

54 TherapieKompass TherapieKompass 55

Pummelchen und Dickbauch „Weinend steht mein Sohn vor mir und berichtet völlig niedergeschlagen, dass seine Klassenkameraden ihn nun schon zum hundertsten Mal ausgelacht und als Dickklops bezeichnet haben. Ich nehme ihn in den Arm und versuche ihn zu trösten. In meinem Kopf kreisen die Gedanken. Was kann ich tun? Wie werden wir die lästigen Pfunde los? Und wie kann ich ihn stärken?“Übergewichtige Kinder und Jugendliche tragen nicht nur die Last ihres eigenen Körpers mit sich. Sie sind ständigen Hänseleien ausgesetzt, wer-den aus der Gruppe ausgeschlossen, fühlen sich einsam und wenig selbstbewusst. Dazu kommen gesundheitliche risiken wie Diabetes, Bluthoch-druck, Gelenkverschleiß und Gicht. Und was im Kindesalter schon beginnt, setzt sich bei erwachsen Gewordenen fort. „Aus übergewichtigen Kindern werden meist übergewichtige Erwachsene“, gibt Ernährungsberaterin/DGE* Katharina Götzel zu be-denken. Umso wichtiger ist es, dass die Eltern genau hinschauen und sich mit ihrem Kinderarzt beraten, wenn sie sich unsicher sind. „Da bei Kindern noch das Wachstum eine rolle spielt, können Eltern schwer selbst feststellen, ob ihr Sprössling übergewichtig ist. Die Kinderärzte verfügen über eine sogenannte Perzentilkurve, die je nach Größe, Kilozahl, Alter und Geschlecht einen Bereich festlegt, in dem sich das Gewicht eines gesunden Kindes bewegen sollte“, erläutert Katharina Götzel. Stellt der Kinderarzt fest, dass der kleine Patient adipös – also übergewichtig – ist, liegt es an den Eltern, ihr Kind zu begleiten und zu unterstützen. Damit die Pfunde langfristig erfolgreich purzeln, gilt es einige Dinge zu beachten. ist das Problem erst einmal erkannt, sollten Eltern ihren Nachwuchs nicht unter Druck setzen, sondern vielmehr Vereinba-rungen treffen. Es geht darum, das übergewichtige Kind zu motivieren, den langen Weg des gesunden Abnehmens zu gehen. regelmäßiges vollwertiges

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Hilfe für übergewichtige Kinder

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Zu schwer für diese Welt - Moby Dick Dresden

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• mund auf, augen auf! DerErnährungsberaterfürElternundKindervonHans-UlrichGrimmundAnnetteSabersky,DroemerscheVerlagsanstalt

• Kochen für Kinder: Alles,wasSieübergesundeErnäh-rungvonBabysundSchulkindernwissenmüssenvonDagmarvonCramm,GUFamilienküche

Essen und viel Bewegung an der frischen Luft sind dabei genau so wichtig wie das Trinken von etwa anderthalb Litern Flüssigkeit pro Tag. „Nicht unterschätzen sollten Mütter und Väter ihre Vor-bildfunktion für das Kind. Wenn Papa eine riesige Portion Pommes zum Abendessen verzehren darf, wird es dem kleinen Patienten schwer fallen, seine Ernährung umzustellen“, erklärt Katharina Götzel und sagt weiter: „Dabei müssen die Kinder nicht generell auf Kinderlebensmittel wie Fruchtzwerge und Milchschnitte verzichten. Der Verzehr dieser Nahrungsmittel sollte aber auf eine Portion am Tag beschränkt werden.“ Hilfe bekommen betroffene Eltern und Kinder bei Ernährungsberatern und im Therapieprogramm Moby Dick Dresden. Fragen Sie bei ihrer Kranken-kasse nach, welcher Berater ihnen mit rat und Tat zur Seite stehen kann. (bf)

Wissenswertes rund um Ernährung und Bewegung erfahren Sie auf den Seiten der aid – Wissen in Bestform unter www.aid.de und www.was-wir-essen.de.

Seit einigen Jahren hilft Kathleen Beuschel übergewichtigen Kindern beim Abnehmen. Sie ist Diplom-Sozialpädagogin und Initiatorin des Moby Dick Programms in Dresden. Die Initiative, speziell auf Kinder und Jugendli-che zugeschnitten, wurde von der Hamburger Schulärztin Dr. Christiane Petersen ins Leben gerufen. Die einjährige Adipositas-Schulung für die jungen Patienten basiert auf drei wichtigen Grundsätzen: Bewegungsschulung, Ernährungs-planung und Verhaltenstraining.

Was theoretisch klingt, ergibt einen interes-santen abwechslungsreichen Nachmittag für alle – einmal pro Woche. Beim gemeinsamen Sport steigern die Kinder ihre Ausdauer und ihre Beweglichkeit. Und es gilt, den eigenen Antrieb zum Sporteln wieder zu entdecken. Abwechselnd schließen sich dann an die Sportübungen Ernährungsbe-ratungen und Verhaltenstrainings an. Während gemeinsamer Kochstunden erfahren die kleinen Schwergewichtigen Grundlegendes und Wichtiges über ihre Ernährung. Und da alle

Theorie grau ist, üben sie das Planen und Zubereiten der Speisen auch ganz praktisch in der Versuchs-küche. Klar, dass sie dann ihre Kochergebnisse zusammen genießen. Damit der dicke Panzer gegen die Umwelt schmilzt, lernen die Kinder ebenso richtiges Verhalten. Ge-meinsam mit der Pädagogin diskutieren sie wichtige Themen wie: „Warum esse ich?“ oder „Wie lerne ich Nein zu sagen?“.

Um einen langfristigen Erfolg zu erreichen, werden auch die Eltern der übergewichtigen Kinder in das Therapieprogramm einbezogen. In regelmäßigen Beratungsgesprächen und Elternschulungen erfahren die Mütter und Väter Wissenswertes zu medizinischen Fakten und Ernährungsgrundlagen, bekommen Tipps für mehr Bewegung im Alltag und können sich in gemeinsamen Kochstunden mit anderen betroffenen Eltern austauschen.

Moby Dick ist als Therapieprogramm von den Krankenkassen anerkannt, eine (anteilige) Kosten-übernahme kann von den Eltern beantragt werden. (mvg/bf )

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EssstörunGEn Ernährung |

56 TherapieKompass TherapieKompass 57

Jedes Kind is(s)t andersEssstörungen bei Kindern

Neben dem natürlichen Grundbedürfnis der Nahrungsaufnahme ist Essen bei Kindern in der regel stark mit Gefühlen verbunden. Das beginnt bei einem Säugling schon an der Mutterbrust, wo das kleine Menschlein beim Trinken Geborgenheit und Liebe erfährt. „Eine der wichtigsten ersten Lernerfahrungen eines Neugeborenen ist, dass Essen neben der körperlichen Befriedigung auch Entspannung, soziale Verbundenheit, Trost, Abwechslung und Lusterfahrung bedeutet“, erläutert Britta-Martina Kindler, Diplom-Psychologin, tätig im Be-reich Psychosomatik im Universitätsklinikum Carl Gustav Carus. in den ersten Lebensjahren wird der Tagesablauf noch durch die regelmäßigen Mahlzeiten strukturiert. Damit geben sie zusätzlich das positive Gefühl von Halt und Si-cherheit. „Vor diesem Hintergrund ist es nicht erstaunlich, dass sich seelischer Kummer auch schnell im Essverhalten äußert“, so Diplom-Psychologin Kindler.

Warum Kinder plötzlich beginnen anders zu essen, kann nicht auf eine Ursache zurückgeführt werden. Hierbei spielen immer mehrere Faktoren zusammen. Ein geringes Selbstbewusstsein, wachsende Selbstverantwortung mit zuneh-mendem Alter, Unzufriedenheit mit der Figur oder frühes Diätverhalten sind Beispiele dafür, was am Beginn einer Essstörung stehen kann. „Doch nicht allein der Auslöser für die Entwicklung einer Essstörung ist bestimmend für den Verlauf der psychischen Erkrankung“, erklärt Frau Kindler. Und weiter: „Häufig gibt es aufrechterhaltende Bedingungen, die die Überwindung des gestörten Essverhaltens erschweren.“ Beispielsweise übersteigerte Erwartungen bezüglich der Leistungen in der Schule oder ein hoher Druck hinsichtlich einzuhaltender Normen und rollen können ein ständiges Gefühl der Hilflosigkeit hervorrufen. Durch die Kontrolle ihres Gewichts können die Betroffenen dann ein Sicherheitsgefühl erlangen. Heutzutage gibt es sicher mehr Auffälligkeiten in diesem Bereich als früher, denn die Anforderungen an

Grundsätzlich kann man drei ver-schiedene Formen der Essstörung unterscheiden:Magersucht (Anorexie nervosa)• eine Gewichtsabnahme wird herbeigeführt oder eine altersge-

mäße Gewichtszunahme vermieden• die Betroffenen essen deutlich weniger, reduzieren kalorienhal-

tige Nahrungsmittel und lassen Mahlzeiten ausfallen

Ess-Brechsucht (Bulimie):• Heißhungerattacken• die Betroffenen nehmen übergroße Mengen Nahrung zu sich

und ergreifen daraufhin Gegenmaßnahmen wie Erbrechen, Einnahme von Abführmitteln oder exzessives Sporttreiben

Esssucht (Binge Eating Störung):• unkontrollierbare Heißhungeranfälle ohne das Ergreifen von

Gegenmaßnahmen• die Betroffenen leiden häufig an Übergewicht bis hin zu Adi-

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| Ernährung

58 TherapieKompass

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Kinder und Jugendliche werden höher. Psycholo-gen berichten von immer jüngeren Patienten, die an einer Esssucht erkrankt sind. Zehn- bis Zwölfjäh-rige sind dabei keine Seltenheit mehr.

Doch ist nicht jedes veränderte Essverhalten gleich eine Essstörung. Es ist normal, dass Kinder mal mäklig sind und das Eine oder Andere nicht essen wollen, doch das geht vorbei. Beachtenswert wird das Verhalten erst, wenn es über einen länger anhaltenden Zeitraum von mindestens sechs Monaten beobachtbar ist.

Woran können besorgte Eltern erkennen, ob ihr Kind an einer Essstörung leidet? Einige Beispiele sind:• gezügeltes Essverhalten• überspringen von Mahlzeiten• vermeiden von Essen in der Gesellschaft

anderer• häufiges Wiegen und große Angst vor Ge-

wichtszunahme• deutlicher Gewichtsverlust• Verheimlichungstendenzen• soziale isolation

Diplom-Psychologin Britta-Martina Kindler emp-fiehlt: „Erlebt man sich als Elternteil verunsichert, ist es sinnvoll, mit dem Kind ins Gespräch zu kommen und seine Sorge mitzuteilen. Eine der Chancen bei diesem schwierigen Prozess ist, die Essstörung mit dem Kind gemeinsam als kreativen Versuch zu er-kennen, einen Weg aus perfekter Welt und Schein-harmonie heraus zu finden und sein seelisches Leid auf körperlicher Ebene bemerkbar zu machen.“

Wenn Sie feststellen, dass ihr Kind an einer Ess-störung erkrankt ist, sollten Sie nicht in Panik

geraten und nicht an ihrer Erziehung und Fürsorge zweifeln. Sie sollten jedoch für sich und ihr Kind schnellstmöglich Hilfe suchen. Da die Erkrankung auch organische Ursachen haben kann, muss dies zunächst von einem Arzt untersucht und ausge-schlossen werden.

„Jede Form der Essstörung ist behandelbar, jedoch sind die Heilungsaussichten unterschiedlich“, erklärt Diplom-Psychologin Kindler. Es gibt ver-schiedene Therapiemöglichkeiten, in denen es nicht allein darum geht, die akuten Symptome zu bekämpfen, sondern den Betroffenen im Ganzen zu sehen, die Ursachen zu verstehen und einen Umgang damit zu lernen. Vertrauen ist eine wichtige Grundlage auf dem Weg zur Besserung.

Je nach Grad der Erkrankung kann stationär, teil-stationär (tagesklinisch) oder ambulant behandelt werden. Eine stationäre Behandlung ist notwendig, wenn der Betroffene unter einem rapiden Ge-wichtsverlust oder deutlichem Untergewicht, einer ausgeprägten Symptomatik und zunehmendem Kontrollverlust leidet. Nach einigen Wochen und ersten Erfolgen kann diese Behandlung in eine teilstationäre umgewandelt werden. Über eine ambulante Therapie kann nachgedacht werden, wenn die Krankheitsdauer eher kurz ist und keine schweren Gewichtsveränderungen beobachtbar sind.Um möglichst hohe Erfolge bei einer Therapie zu erzielen, sollten die Patienten ihr Problem als Krankheit erkennen und akzeptieren, um Hilfe annehmen zu können.

Je jünger die Patienten sind, desto ratsamer ist eine Familientherapie, da Kinder noch sehr stark von ihrer Familie abhängig sind. Die Familie wird hier als Gesamtheit betrachtet und in die Ursa-chenforschung eingebunden. Dabei lernen alle Familienmitglieder zusammen einen genussvollen Umgang mit Essen, getrennt von Konflikten. Und die Kinder erfahren neue Möglichkeiten, ihr Unwohlsein auszudrücken. Über weitere Thera-piemöglichkeiten kann Sie ein Arzt oder Therapeut

Und wer hilft weiter?In jedem Stadium der Erkrankung ist es sinnvoll, ärztliche Hilfe aufzusuchen, je früher desto bes-ser. Der Hausarzt ist hier die erste Anlaufstelle, eventuell kann ein ambulanter Psychotherapeut aufgesucht werden, um ein Erstgespräch zu vereinbaren. In lebensbedrohlichen Situati-onen sollte das zuständige Akutkrankenhaus aufgesucht werden. Größere Städte bieten Psy-chologische Beratungsstellen, welche weitere Informationen und Adressen zur Verfügung stellen. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung bietet auf ihren Internetseiten neben vielen Informationen, Tipps und Ratschlägen eine Datenbank für bundesdeutsche Beratungs-stellen zum Thema Essstörungen (http://www.bzga-essstoerungen.de/). Auch auf der Homepage des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales und Verbrau-cherschutz (http://w w w.sms.sachsen.de/) kann eine Übersicht zu Kontakt und Behand-lungsmöglichkeiten von Essstörungen herunter geladen werden.

beraten, wenn er sich mit der individuellen Proble-matik ihres Kindes vertraut gemacht hat.

Wichtig sind der eigene Umgang mit dem Essen, mit Konflikten und das Bewusstsein, dass die Eltern ein Vorbild für ihre Kinder sind. Gemeinsame Mahl-zeiten sind grundlegend und sollten als angenehm empfunden werden. Hierfür können auch schon die Kleinsten in die Versorgung eingebunden wer-den. Beim gemeinsamen Einkauf können Kinder sagen, was sie gern essen mögen. Eine vielseitige Ernährung weitet den Blick für all die schönen Dinge, die man zu sich nehmen kann und berei-tet durchaus Freude. Auch gemeinschaftliches Kochen und Tischdecken tragen zu einem guten Essverhalten bei. (me/ bf/ Diplom-Psychologin Britta-Martina Kindler)

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58 TherapieKompass TherapieKompass 59

Unterstützung im Alltag für essgestörte junge FrauenEine Wohngemeinschaft im Dresdner Osten

im September 2010 öffneten auguszt & jetter die Pforten zu einer Wohnge-meinschaft für junge Frauen, die unter einer Ess-Brech-Sucht oder Magersucht leiden. in enger Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Carl Gustav Carus haben Jeannine Auguszt und Martin Jetter eine Möglichkeit geschaffen, die Mädchen und jungen Frauen nach ihrer ambulanten beziehungsweise stationären Behandlung weiter zu betreuen. Während die medizinische Nach-sorge in der Uniklinik stattfindet, leben die vier Patientinnen gemeinsam in einer großen ruhig gelegenen Wohnung im Dresdner osten. „Es ist wichtig zu betonen, dass die Betreuung in der Wohngruppe keine Form der Therapie ist. Die Mädchen und jungen Frauen bestreiten ihren Alltag, wobei sie von den Betreuern zielführend begleitet werden“, so der Geschäftsführer von auguszt & jetter Martin Jetter. Dabei geht es darum, den Gesundheitszustand zu stabilisieren und eventuellen rückfällen in schädigende Verhaltensweisen vorzubeugen. Vor allem aber steht die Wiedereingliederung der Patientinnen in ihr soziales Umfeld im Vordergrund. Beispielsweise lernen sie, Konflikte zu lösen und eigene Bedürfnisse zu erkennen und durchzusetzen.

m i t W e lC h e n K o s t e n m ü s s e n i n t e r e s s i e r t e e lt e r n u n d pat i e n t i n n e n r e C h n EN?

DasJugendamtgehtaufAntragstellunginVorleistung.DieElternmüssenhierfüreineHilfezurErziehung,HilfefürVolljährigeoderEingliederungshilfebeantragen.DanachberechnetdasJugendamteineeinkommensabhängigeanteiligeZuzahlungderEltern.

Begleitet werden die Mädchen von erfahrenen Sozialpädagogen, die mit systemischer Familientherapie und mit dem Krankheitsbild Essstörung vertraut sind. Die Betreuer nehmen an den Mahlzeiten teil und helfen den jungen Frauen dabei, negative rituale durch positive zu ersetzen. Darüber hinaus hat jede Bewohnerin für das individuelle Arbeiten an eigenen Zielstellungen einen Bezugsbetreuer. Der Aufenthalt in der Wohn-gemeinschaft dauert in der regel ein Jahr. Die Patientinnen wohnen von Montag bis Freitag in der WG. Das Wochenende verbringen sie zu Hause in gewohnter Umgebung. (bf )

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| Kuren für Kinder

60 TherapieKompass

Körper und Geist auf die Sprünge helfenVorsorge- und Rehabilitationskuren für Kinder

Chronische Erkrankungen, immer wiederkehren-de infekte, Neurodermitis, Asthma – die Liste der Erkrankungen, die Kindern anhaltende Beschwer-den und Eltern schlaflose Nächte verursachen, ist lang. Wenn nach ungezählten Arztbesuchen, dem Austesten vieler Arzneien und Naturmittelchen keine langfristige Besserung eingetreten ist, macht sich oft Hilflosigkeit breit. Könnte eine Kur für das Kind sinnvoll sein? Die meisten Menschen verbinden mit diesem Begriff Gesundheit, Erholung, ruhe und ganzheitliche Behandlung. Und tatsächlich sind Kuren für die Heilung, Linderung oder Vorbeugung von Krank-heiten konzipiert. Ein weitverzweigtes System von Vorsorge-, Krankheits- und rehabilitationsbe-handlungen soll während der verordneten Kurzeit den “inneren Arzt” aktivieren. Körper, Geist und Seele wieder in Harmonie zu vereinen, ist elemen-

tar für die gesunde Entwicklung von Kindern. Der Wechsel von ort, Klima und sozialem Umfeld hat sich dabei als psychisch und physisch vorteilhaft erwiesen. Deshalb werden Kuren für Kinder und Jugendliche in speziellen Vorsorge- und reha-Einrichtungen in ausgesuchten klimatischen La-gen wie an der See oder im Gebirge durchgeführt.

gengewirkt werden. rehabilitationsleistungen hingegen sollen eine bestehende Krankheit oder eine drohende Behinderung beseitigen, bessern oder lindern. “Häufig wiederkehrende infekte, chronische Angina oder Allergien, die bisher nicht abgeklärt werden konnten, sind beispielsweise Gründe für stationäre Vorsorgemaßnahmen. Die Voraussetzung ist jedoch, dass bereits die ärztliche Behandlung und Versorgung mit Arznei-, Heil- und Hilfsmitteln vor ort ausgeschöpft wurden. Das bedeutet, dass in manchen Fällen erst noch einmal ein Facharzt konsultiert werden muss”, erläutert Falk Thieme, Sachgebietsleiter Statio-näre Versorgung und rehabilitation der BArMEr GEK Dresden. Auch können Erkrankungen, die umweltbeeinflusst sind und die zeitweise Heraus-nahme des Kindes beziehungsweise Jugendlichen aus seiner Umgebung fordern, ein Grund sein.

in welchen Fällen scheint eine Kinderkur angeraten?Generell ist zu unterscheiden, welche Kur-Form für das Kind in Frage kommt. Medizinische Vorsor-geleistungen sollen die Gesundheit stärken und Krankheiten verhindern oder deren Verschlimme-rung vermeiden. Einer Gefährdung der gesund-heitlichen Entwicklung von Kindern soll entge-

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Kuren für Kinder | KurEn FÜr KIndEr

60 TherapieKompass TherapieKompass 61

- ambulant oder stationär - beraten”, verweist Thieme ratsuchende Eltern. Erst dann sollte die Krankenkasse konsultiert werden, die über alle Formulare verfügt, die zu einer Beantragung einer Kur notwendig sind und umfassende informati-onen erteilt. So können die Ansprechpartner bei der Krankenkasse prüfen, ob die Kosten für einen möglichen Kuraufenthalt von der Krankenkasse oder der rentenversicherung getragen werden. Das ausgefüllte Formular samt dem ärztlichen Attest, das die Kurbedürftigkeit des Kindes bescheinigt, wird dann bei dem zuständigen Kostenträger eingereicht. Die Krankenkassen dürfen nicht leisten, wenn die Unfallversicherung vorrangig zuständig ist.

Welche Kosten werden übernommen?Die rehabilitation für das Kind finanziert die ren-tenversicherung. Auch die Kosten für Verpflegung und Unterkunft in der rehabilitationseinrichtung werden in vollem Umfang übernommen. Grund-sätzlich werden auch die reisekosten erstattet, die wegen der Durchführung der rehabilitation für ihr Kind entstehen.

Zusätzlich ist sogar die Übernahme von Kosten für eine Haushaltshilfe möglich. Denkbar wäre das zum Beispiel, wenn das kurbedürftige Kind während der gesamten rehabilitation von einem Elternteil begleitet wird und keine weitere im Haushalt lebende Person das Geschwisterkind (unter 12 Jahren) versorgen kann. Dann kann eine Person beauftragt werden, die diese Auf-gabe übernimmt und die hierbei entstehenden Aufwendungen können in angemessener Höhe erstattet werden. Dies ist jedoch vor reha-Beginn zu beantragen.

Während der rehabilitation ist das Kind auch un-fallversichert. Dieser Versicherungsschutz umfasst nicht nur die Behandlung, sondern schließt den Weg zur rehabilitationseinrichtung und zurück ein. Die Beiträge für die gesetzliche Unfallversi-cherung trägt die rentenversicherung. Wichtig: Die Begleitperson ist nicht unfallversi-

chert. Auch dann nicht, wenn die rentenversiche-rung die Kosten für die Begleitung ihres Kindes übernimmt.

Was erwartet den jungen Kurgast?Die Vorsorge- und rehabilitationsmaßnahmen für Kinder und Jugendliche unterscheiden sich grundlegend von Maßnahmen für Erwachsene. Bereits die Anreise in die Klinik findet häufig zeit-gleich mit den anderen jungen Patienten statt, und während der Behandlung sind die Kinder in eine stabile Gruppe von Gleichaltrigen ein-gebunden. Neben dem medizinischen Personal wird die Betreuung in den meisten Einrichtungen vor allem von auch pädagogisch ausgebildetem Personal durchgeführt, so dass die emotionale und psychosoziale Bezugswelt der Kinder im Vordergrund steht.Zu Beginn wird ein individueller rehabilitations-plan für das Kind erstellt. Dieser enthält entspre-chend der medizinischen Notwendigkeit ärztliche, psychologische, pädagogische, physiotherapeu-tische bis hin zu berufsorientierten Leistungen, die vom Kur-Arzt verordnet und überwacht werden. Vertreter verschiedener medizinischer Berufe, wie Kinderärzte, Kinderkrankenschwestern, Psychologen, Physiotherapeuten oder auch Di-ätberater, werden nach Bedarf in die Behandlung

Gleiches gilt für Verhaltensabweichungen mit nachweisbaren, die gesundheitliche Entwicklung gefährdenden Defiziten, die sich zum Beispiel in einem schulischen Leistungsknick oder in Kon-zentrationsschwäche äußern.

Die häufigsten Erkrankungen, die in speziellen Einrichtungen für Kinder behandelt werden, sind:Asthma, chronische Bronchitis, infektanfäl-ligkeit, Hauterkrankungen wie Neurodermitis oder Schuppenflechte, Übergewicht, spezielle Verhaltensauffälligkeiten sowie Entwicklungs-störungen.

Wo muss die Kinderkur beantragt werden?“Der erste Ansprechpartner sollte immer der behandelnde Arzt, meist der Kinderarzt, sein. Er weiß, ob bereits alle fachärztlichen Kompetenzen in Anspruch genommen wurden. Je nach Krank-heitsbild empfiehlt der Arzt eine Vorsorge- oder rehabilitationsmaßnahme. Weiterhin kann er die Eltern hinsichtlich eines geeigneten Kurortes beziehungsweise einer geeigneten Therapieform

informationen zum thema Kuren

• www.deutscher-heilbaederverband.de

• www.baederkalender.de

• www.kurklinikcheck.de

• DeutscheRentenversicherung:kostenloseService-Hotline0800/10004800www.deutsche-rentenversicherung.de

• aufdenSeitenderjeweiligenKrankenkasse

mutter/Vater-Kind-Kuren

• www.mutter-kind-kuren.de

• www.muettergenesungswerk.de

• www.kur.org

• Mutter-Kind-Hilfswerke.V.kostenlosesInfo-Telefon0800/2255100www.mutter-kind-hilfswerk.de

• DeutscherArbeitskreisfürFamilienhilfee.V.kostenfreieInfo-Hotline0800/9321111www.ak-familienhilfe.de

Was gilt es zu bedenKen?• AufgrundderörtlichenGegebenheitentretenInfektions-

krankheitengehäuftauf,wovonkleineKinderbesondershäufigbetroffensind.

• PersönlicheErnährungsgewohnheiten(vorallembeiKleinkindern)sindmitderEinrichtungimVorfeldzuklären.

• ErleichternSiedenStressderVor-undNachbereitungderReisedurchFamilienunterstützungundrechtzeitigePlanung(Haustiere,anfallendeArbeiten,TermineinderZwischenzeit,SorgefüreventuellnichtmitreisendesKind).

• AlsErgänzungzudenörtlichenSpielangebotenemp-fiehltsichdieMitnahmevonAlternativen.

Page 62: Therapiekompass

| Kuren für Kinder

62 TherapieKompass

Mutter/Vater-Kind-Kuren“Anders als bei den Kinderkuren muss für die Be-antragung einer Mutter/Vater-Kind-Maßnahme die Behandlungsbedürftigkeit eines Elternteiles vorliegen. Wenn diese vom Arzt attestiert und der Kurantrag ausgefüllt ist, kann bei der Krankenkasse eine Vorsorge- oder Rehabilitationsleistung beantragt werden”, erläutert Falk Thieme, Sachgebietsleiter Sta-tionäre Versorgung und Rehabilitation der BARMER GEK Dresden. Es muss jedoch deutlich werden, dass die gesundheitlichen Beschwerden aus der Mutter/Vaterrolle und dem Familienalltag erwachsen. Auch die Betreuung eines behinderten Kindes kann die Kurbedürftigkeit eines Elternteiles begründen. Die Prüfung eines Mutter/Vater-Kind-Kur-Antrages erfolgt unter Berücksichtigung der medizinischen Notwen-digkeit und immer einzelfallbezogen. Falk Thieme empfiehlt, zuerst mit der Krankenkasse ins Gespräch zu kommen und sich die Mühe zu machen, gleich zu

Beginn ärztliche Atteste und Nachweise der ge-sundheitsfördernden Eigeninitiative vorzulegen. Dies kann letztendlich ausschlaggebend für die Bewilligung des Antrages sein. Kinder dürfen mit zur Kur, wenn aus ärztlicher Sicht Behandlungsbedürftigkeit vorliegt oder eine Versorgung zu Hause ausgeschlossen beziehungs-weise die Trennung vom Elternteil unzumutbar ist und die Mitaufnahme des Kindes den Erfolg der Maßnahme für Mutter/Vater nicht gefährdet. Die Möglichkeit zur Mitaufnahme besteht in der Regel für Kinder bis 12 Jahren. Für behinderte Kinder gelten keine Altersgrenzen. Die Regeldauer beträgt drei Wochen, wobei die Kosten von der Krankenkasse getragen werden. Für Erwachsene beträgt die gesetzliche Zuzah-lung 10 Euro je Tag für Erwachsene, Kinder sind kostenfrei. (KI)

einbezogen. Bei einer chronischen Erkrankung soll das Kind den Umgang mit dieser erlernen und richtige Verhaltensweisen für den Alltag einüben. Großer Wert wird auch auf Gesundheitserziehung, pädagogisch-soziale Beeinflussung und aktive Freizeitgestaltung gelegt.

Begleitperson für den kleinen PatientenBei Kindern unter sechs Jahren wird normaler-weise immer ein Elternteil als Begleitperson be-willigt. Wenn die Begleitperson in die Therapie einbezogen werden muss und entsprechende Schulungen erforderlich sind, zum Beispiel bei Asthma, Neurodermitis und Übergewicht, gibt es keine Altersbeschränkung. Kinder, die aus me-dizinischen oder entwicklungspsychologischen Gründen nicht allein an einer Vorsorge- oder rehabilitationsmaßnahme teilnehmen können, oder denen eine Trennung von der Begleitper-son auf Grund einer besonderen familiären Si-tuation nicht zumutbar ist, dürfen ebenfalls von einem Elternteil oder einer anderen Bezugsper-son begleitet werden. Die Kosten für An- und Abreise sowie Unterkunft und Verpflegung in der rehabilitationseinrichtung werden dann für die Begleitperson vollständig von den jeweiligen Leistungsträgern übernommen.

Bei älteren Kindern und Jugendlichen ist die Mit-nahme einer Begleitperson nur in begründeten Ausnahmefällen sinnvoll und möglich, da eine umfassende pädagogische Betreuung in den Kliniken gewährleistet ist.

Wie werden Schulkinder unterstützt?Da in fast allen Einrichtungen während der Schulzeit Kur-Unterricht erteilt wird, werden Un-terrichtsversäumnisse weitgehend vermieden, so dass eine Kur für Schulkinder nicht während der Ferien stattfinden muss. Schulferientermine sind ohnehin nur begrenzt verfügbar. Die Schulen sind verpflichtet, Kinder für eine ärztlich verordnete

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anforderungen an die begleitperson• StändigeBegleitungdesKindesbeidenHeilverfahren,

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• TeilnahmeanSchulungenzumErlernenvonVerhal-tens-undTherapietechnikenzurStabilisierungdesHeilerfolgesundderWeiterbehandlungdesKindesamWohnort

• ErfahrungsaustauschzumUmgangmitdemkrankenKindmitbehandelndenundbetreuendenFachkräftensowieBegleitpersonenandererKinderwährendderVorsorge-undRehabilitationsmaßnahme

Page 63: Therapiekompass

Kuren für Kinder | KurEn FÜr KIndEr

62 TherapieKompass TherapieKompass 63

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Rehabilitation über die Renten- versicherung Damit Krankheiten im Kindes- und Jugendalter nicht chronisch werden und ihre Folgen nicht bis ins Erwachsenenalter bestehen bleiben, müs-sen sie rechtzeitig und angemessen behandelt werden.Eine frühzeitige Rehabilitation kann die spätere Lebensqualität und berufliche Erwerbsfähigkeit sichern. Deshalb bietet die gesetzliche Rentenver-sicherung für Kinder, wenn sie erheblich erkrankt sind oder die Gesundheit gefährdet ist, spezielle Rehabilitationsleistungen an. Zunächst soll sie je-doch die körperliche und geistige Leistungsfähig-keit des Kindes wiederherstellen beziehungsweise verbessern, um es wieder voll in Schule und Alltag zu integrieren. Wenn also bestimmte medizinische Voraussetzungen vorliegen und die Eltern die sogenannten versicherungsrechtlichen Voraus-setzungen erfüllen, kann ein entsprechender Antrag über den Rentenversicherungsträger gestellt werden.

Antragsformulare und Hilfe beim Ausfüllen erhält man bei der Deutschen Rentenversicherung sowie in den gemeinsamen Servicestellen der Rehabilitationsträger. Damit der Rehabilitati-onsbedarf und die Rehabilitationsfähigkeit des Kindes festgestellt und eine geeignete Einrichtung ausgewählt werden können, muss der ärztliche Befundbericht beigefügt werden. Gibt es weitere wichtige medizinische Befunde des Kindes, sollten diese ebenfalls als Kopie eingereicht werden.

Kur vom Unterricht freizustellen. Eine rechtzeitige Abstimmung mit der Schule ist aber auf jeden Fall sinnvoll. Unterricht in den Hauptfächern erhalten die Kinder in altersgerechten Gruppen, die - so es möglich ist - nach Schultyp und Klassenstufe zu-sammengestellt werden. Auch bei der Erledigung von eigenen Schulaufgaben erfahren sie Unter-stützung. Ausgenommen von den schulischen Maßnahmen sind Kinder immer dann, wenn am Heimatort Schulferien sind.

Wie lange dauert eine Kur und wie häufig kann sie beantragt werden?Damit die stationäre Heilmaßnahme den ge-wünschten Erfolg bringt, werden für Kinder in der regel vier Wochen bewilligt. Kinder brauchen er-heblich mehr Zeit, bis sie sich auf die neue Umge-bung oder klimatischen Bedingungen umgestellt haben. Für eine Vorsorgemaßnahme sind nur drei Wochen die regel. Wenn es medizinisch notwen-

dig erscheint, kann nach rücksprache mit dem Ko-stenträger eine Verlängerung des Kuraufenthalts vereinbart werden. Gesetzliche Krankenkassen dürfen, bei medizinischer Notwendigkeit, Kuren alle vier Jahre bewilligen. Eine frühere Wiederho-lung wird lediglich bei bestimmten Erkrankungen wie beispielsweise rheuma genehmigt.

Darf der Kurort selbst gewählt werden?Seit dem 1. April 2007 besitzt der Versicherte ein stärkeres Mitspracherecht bei der Auswahl der rehabilitationseinrichtung, die natürlich zugel-assen und zertifiziert sein muss. Da im Antrag die

bevorzugte Klinik angegeben werden kann, sollte man sich vorab über die verschiedenen Kur- und rehabilitationseinrichtungen informieren (zum Beispiel unter www.arbeitskreis-gesundheit.de). Natürlich kann man sich bei der Auswahl der geeigneten Kliniken auch auf die kompetente Unterstützung durch die Versicherungsträger verlassen.

Dürfen Besuche empfan-gen werden?Längere Abwesenheit von zu Hause lässt ver-ständlicherweise den Wunsch aufkommen, Besuch von seinen Lieben zu bekommen. in den meisten Kureinrichtungen bestehen allerdings keine Übernachtungsmöglichkeiten für Gäste. Besuche in den Zimmern und Appartements sind nicht zuletzt aus haftungsrechtlichen Gründen ausgeschlossen. informationen zu diesem The-ma sollten vorher bei der jeweiligen Einrichtung eingeholt werden. (Ki)

Page 64: Therapiekompass

| Kuren für Kinder

64 TherapieKompass

Manege frei für kleine Kurgäste Wegweisendes Zirkusprojekt in der Ostseeklinik Zingst

dabei neue Bewegungsmuster ein, erweitern da-mit eine Vielzahl ihrer motorischen, psychischen, sozialen und emotionalen Kompetenzen. Das bereichert alle jungen Kurgäste, die die Fachklinik für Prävention und rehabilitation von Müttern mit Kindern mit ganz unterschiedlichen gesundheit-lichen Beeinträchtigungen aufsuchen.

Neben der Behandlung von Atemwegs- und Hauterkrankungen, psychosomatischen Erkran-kungen, Erkrankungen des Bewegungsapparates und Übergewicht ist das ärzte- und Therapeuten-team qualifiziert in der Behandlung von Kindern mit Entwicklungsstörungen und AD(H)S (Auf-merksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätssyndrom). “Gerade letztere Gruppe profitiert besonders von den angestrebten Lernzielen des Zirkusprojektes, wenn es darum geht, die Konzentrationsdauer zu steigern und die Frustrationstoleranz sowie das selbstdisziplinierte Verhalten zu stärken. Deshalb haben wir im Therapieprogramm für Kinder mit AD(H)S neben Konzentrationstraining, Sinnesschulung, ergotherapeutischen Modulen und zwei Tagen therapeutischem reiten auch 11 Stunden Zirkusarbeit verankert”, begründet der Klinikleiter.

Gespannt und staunend sitzen die Mütter aufge-reiht, während ihre Sprösslinge voller Aufregung und Stolz ihre neu erworbenen Zirkuskünste bei der Abschlussshow präsentieren. Hinter ihnen lie-gen drei ereignisreiche Wochen, in denen sie ne-ben anderen therapeutischen Behandlungen die verschiedensten Zirkustechniken wie Jonglieren, Akrobatik, Clownerie bis hin zum Einradfahren, Zauberei und Fakirkünsten kennen lernen konn-ten. “Unsere Klinik ist deutschlandweit die erste Mutter-Kind-Einrichtung, die ein Kinder-Zirkus-Projekt mit seinen spezifischen pädagogischen Möglichkeiten in das ganzheitliche Therapiekon-zept eingebunden hat. Das Ziel unserer Arbeit ist es vor allem, die Kinder zu stärken und ihnen positive impulse zu vermitteln, die sie motivieren, Kunststücke zu üben, sich zu bewegen und dies auch später im Alltag fortzuführen”, erläutert Dr. med. Stefan Jarzombek, ärztlicher Direktor und Klinikleiter der ostseeklinik Zingst. im rahmen der täglichen Kinderbetreuung von 9 bis 15 Uhr besteht für alle Kinder ab etwa vier Jahren die Möglichkeit, sich unter der Anleitung von zir-kuspädagogisch geschulten Erzieherinnen und Therapeutinnen in den verschiedenen Künsten auszuprobieren. Hoch motiviert üben die Kinder

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Beispielgebend ist die Klinik im ostseeheilbad Zingst auch in ihrem umfassenden naturheil-kundlichen Angebotsspektrum, das sich aus der ganzheitlichen Sicht des Menschen ergibt und dem Bemühen, die Erkrankung eines Patienten zu verstehen, rechnung trägt. Homöopathie, anthroposophische Medizin, Ayurveda oder auch Schüssler-Salze kommen zur Anwendung. Bedürftige Patienten können reflexzonen-, Aroma-, Phyto- oder Störfeldtherapie ebenso wie Akupunktur erhalten. Alle therapeutischen Maßnahmen können gemeinsam mit dem Abstand vom Alltag den Grundstein für einen gesundheitlichen Neuanfang legen. “Eine Kur führt in der regel zu einer deutlich spürbaren psychischen und körperlichen Stabilisierung, einer Stärkung des immunsystems und einer Ver-besserung der Mutter-Kind-Beziehung”, fasst Dr. med. Jarzombek zusammen und gibt Folgendes zu bedenken: “Eine Kur ist kein Urlaub. Es geht darum, zu gesunden. Dies bedeutet immer, sich zu verändern, also zukünftig Dinge anders zu machen. Die Bereitschaft zur Selbstreflexion und zur Veränderung ist daher unverzichtbare Voraussetzung für das Gelingen einer Kur.” (Ki)

Page 65: Therapiekompass

Kompetenz in Sachen RehabilitationKlinik Bavaria Zscheckwitz

Besuchen Sie uns auch im Internet: www.klinik-bavaria.de

Die KLINIK BAVARIA in Zscheckwitz ist eine Rehabilitationsklinik für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Mit ihrem umfassenden Leistungsan-gebot kann sie die Kinder und Jugend-lichen nach akuten Erkrankungen oder im Rahmen von allgemeinen Heilver-fahren betreuen.

Dazu stehen folgende Fachbereiche zur Verfügung:

Neurologie und Neuropädiatrie Orthopädie/Rheumatologie Stoffwechsel (Diabetes, Adipositas) Kardiologie Onkologie und Hämatologie

Die hauseigene Krankenhausschule ergänzt die Rehabilitation, indem sie jedes einzelne Kind oder Jugendlichen individuell auf die schulische Wieder-eingliederung vorbereitet. Die Eltern werden in den Rehabili-tationsprozess mit einbezogen und unterstützt. Ressourcen freisetzen, Förderung optimieren, Hinweise und Hilfen für den Alltag geben und den familiären Zusammenhalt verbessern, sind Leitmotive unseres Handelns.

Klinik Bavaria Zscheckwitz OT Zscheckwitz 1 – 3 • 01731 Kreischa

Telefon 035206 5-5304 • Fax 035206 5-5302

64 TherapieKompass TherapieKompass 65

Direkt vor Dresdens Toren befindet sich umringt von Wald

und Feld die Klinik BAVARIA Zscheckwitz, eines der we-

nigen Rehabilitationszentren in Deutschland mit einem

umfangreichen Angebot von Leistungen für Kinder und

Jugendliche. Und so umfassend wie die therapeutischen

Rehabilitationsmaßnahmen sind, so liebevoll kümmern

sich die Mitarbeiter um die Betreuung der großen und

kleinen Patienten.

Die Station als zeitweiliges zu Hause für die Kinder …

… bietet geräumige und freundlich eingerichtete

Zweibettzimmer, in denen entweder die Mutti oder

der Vati mit dem Kind für die Dauer der Rehabilita-

tionsmaßnahme wohnt, beziehungsweise Kinder

ähnlichen Alters untergebracht sind. Dabei versuchen

die Pflegenden auch die Interessen der Mädchen und

Jungen zu berücksichtigen und flexibel auf die aktuellen

Bedürfnisse einzugehen. Entwickeln sich während des

Aufenthaltes in der Kinderklinik Freundschaften, steht

einem Umzug der neuen Freunde in ein gemeinsames

Zimmer nichts im Wege.

Die Kinderklinik BAVARIA in Zscheckwitz

ihre Kinder zu den Behandlungen und erfahren von den

Therapeuten, wie sie die begonnenen Therapien zu Hause

weiterführen. Für die freie Zeit der Eltern mit ihren Kin-

dern gibt es vielfältige Angebote wie Sport und kreative

Arbeitsgemeinschaften. Außerdem bieten die Spielzim-

mer auf allen Stationen Raum für Austausch und freies

Spiel. Spielplätze und ein kleines Streichelgehege ganz in

der Nähe ermöglichen Abwechslung an der frischen Luft

und lustige Veranstaltungen mit Clowns bringen nicht nur

Kinderherzen zum Lachen.

Rehabilitation direkt vor der Haustür Anze

ige

Die Eltern als Begleitpersonen …

… stehen zwar nicht im Mittelpunkt der Rehabilitations-

maßnahme, benötigen oft aber auch einen verständnis-

vollen Zuhörer und Möglichkeiten der Erholung. Deshalb

bietet die Klinik BAVARIA Gesprächsrunden und regelmä-

ßige Elterntreffs an, wo sich Mütter und Väter austauschen

können. Außerdem gibt es Möglichkeiten der sportlichen

Betätigung, Bastelangebote in gemütlicher Atmosphäre

und verschiedene andere Freizeitangebote, während die

Kinder liebevoll betreut werden.

Der Wechsel der Therapien mit Spielangeboten …

… ermöglicht den Kindern, zwischen den therapeu-

tischen Maßnahmen mal durchzuatmen. In dieser Zeit

beschäftigen sich Sozialpädagogen und Erzieher mit

den kleinen Patienten. In der Regel begleiten die Eltern Großzügige Spielzimmer auf allen Stationen bieten Raum für freies Spiel

Page 66: Therapiekompass

| service

66 TherapieKompass

Kinder fördern in Dresden und Umland

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TherapieKompassHerausgeber: WorTGEWAND GmbH

Geschäftsführerin: Maria von Gagern (V.i.S.d.P.)

Projektleitung: Bettina Fritzsche

Redaktion: Maria von Gagern, Kristin Koschnik, Petra Perica, Bet-tina Fritzsche, Christiane Thomas, Katrin iserhagen, Peggy Elmrich, Marie Elmrich, Henry Kuritz, Dagmar Vulpus

Anzeigenbetreuung: Claudia Michael, Nancy Ulbricht

Wichtige AdressenInternetseitenInformationenzudeneinzelnenFachbereichensowiedieMöglich-keitenzumAustauschmitanderenElternüberForen

� bundeszentrale für gesundheitliche aufklärungwww.kindergesundheit-info.de

� deutscher Verband der ergotherapeuten e. V.www.dve.info/patienten.html

� deutscher Verband für physiotherapiewww.physio-verband.de

� deutscher bundesverband für logopädie e. V.www.dbl-ev.de

� berufsverband deutscher psychologinnen und psychologenwww.bdp-verband.org

� fil fachverband für integrative lerntherapie e. V.www.lerntherapie-fil.de

� Verein für entwicklungsorientierte lerntherapie e. V.www.l-e-o.org

� Verein der Klinischen lerntherapeuten deutschland e. V.www.ki-lt.de

� Verband der osteopathen deutschland e. V.www.osteopathie.de

� osteopathische Kindersprechstundewww.osteopathische-kindersprechstunde.de

� deutsche ärztegesellschaft für osteopathie e. V.www.daego.de

� Verband deutscher heilpraktiker e. V.www.heilpraktiker-vdh.de

� bund deutscher heilpraktiker e.V.www.bdh-online.de

� freier Verband deutscher heilpraktiker e.V.www.fvdh.de

� Vereinigung Christlicher heilpraktiker www.vchp.de

� allgemeiner deutscher heilpraktikerverband e.V.www.adhv.de

� deutsche gesellschaft für traditionelle chinesische medizinwww.dgtcm.de

� Kneipp – bundesverband für gesundheitsförderung und präventionwww.kneippbund.de

� Verband klassischer homöopathen deutschlands e. V.www.vkhd.de

FamilienberatungsstellenAllekommunalenBeratungsstellenfürKinder,JugendlicheundFamilienderStadtDresden

� 01099 dresden - nord BautznerStraße125,Tel.0351/8165051

� 01159 dresden - West BraunsdorferStraße13,Tel.0351/4240354

� 01219 dresden - süd August-Bebel-Straße29,Tel.0351/4777414

� 01279 dresden - ostBurgenlandstraße19,Tel.0351/2571043

� 01309 dresdenKinder-undJugendärztlicherDienstDürerstraße88,Tel.0351/4479655

BeratungsstelleninfreierTräger-schaft

Dresden � 01067 dresdenDonumvitaeDresdene.V.SchwerinerStraße26,Tel.0351/4842865

CaritasverbandfürDresdene.V.SchwerinerStraße27,Tel.0351/4984715

� 01069 dresdenDRKLandesverbandSachsene.V.KaitzerStraße2,Tel.0351/4678120oder4678234oder4678108

� 01127 dresdenBiP–BeratungsstelleinPieschen(KindervereinigungDresdene.V.undOutlawgGmbH),BeratungfürKinder,JugendlicheundElternBürgerstraße75,Tel.0351/8588153

� 01239 dresden VerbundSozialpädagogischerProjektee.V.(VSP)SpreewalderStraße1,Tel.0351/2813268www.vsp-dresden.de

� 01277 dresdenAWOGmbH–Kinder-undJugendhilfeSchaufußstraße27,Tel.0351/3100221

DiakonischesWerk,FamilienberatungSchneebergerstraße27,Tel.0351/315020

� 01307 dresdenKindervereinigungDresdene.V.BlasewitzerStraße78,Tel.0351/312290www.kindervereinigung-dresden.de

DresdnerUmland � 01445 radebeulDiakonischesWerk,StadtmissionDresdene.V.Ev.Ehe-Familien-undLebensberatungsstelleHainstraße2,Tel.0351/8308750

TrägerwerkSozialeDiensteinSachsene.V.Erziehungs-undFamilienberatungsstelleDr.-Wilhelm-Külz-Straße6Tel.03528/446070

� 01458 ottendorf-okrillaTrägerwerkSozialeDiensteinSachsene.V.Erziehungs-undFamilienberatungsstelleKönigsbrückerStraße13Tel.überRadeberg(03528/446070)

� 01558 großenhainSozialpädagogischeFamilienberatungsstelleKarl-Maria-vonWeber-Allee51Tel.03522/310092

� 01662 meißenTrägerwerkSozialeDiensteinSachsene.V.Erziehungs-undFamilienberatungsstelleFährmannstraße16,Tel.03521/732010

� 01705 freitalAWOBeratungsstellefürKinder,JugendlicheundElternDresdnerStraße162,Tel.0351/6492123

DiakonischesWerk,StadtmissionDresdene.V.Erziehungs-undFamilienberatungsstellederDiakonieFreitalPaul-Büttner-Straße2,Tel.0351/6463289

� 01744 dippoldiswaldeAWOWeißeritzkreise.V.BeratungsstellefürKinder,JugendlicheundElternNiedertorstraße5,Tel.03504/615515

DiakonischesWerkDippoldiswaldee.V.Ev.Ehe-,Familien-,undLebensberatungsstelleBrauhofstraße11,Tel.03504/617068

� 01796 pirnaDiakonischesWerkPirnae.V.Ehe-,Familien-,Lebensberatung-undErziehungsberatungsstelleRosa-Luxemburg-Straße29Tel.03501/470030

DRKErziehungs-undFamilienberatungsstelleBadergasse8,Tel.03501/460179

� 01877 bischofswerdaAWOBautzene.V.,Erziehungs-undFamilienberatungsstelleAmLutherpark10/12,Tel.03594/703313

DRK,FamilienberatungsstellePutzkauerStraße12,Tel.03594/703223

� 01917 KamenzAWOBautzene.V.,FamilienberatungsstelleMacherstraße5,Tel.03578/308075

� 02625 bautzenAWOBautzene.V.,PsychologischeFamilien-u.ErziehungsberatungLöbauerStraße48,Tel.03591/326120

DiakonischesWerkBautzene.V.Ehe-,Familien-,Lebensberatung-undErziehungsberatungsstelleKarl-Liebknecht-Straße16,Tel.03591/481610(-11,-12,-13)

� 09599 freibergDiakonischesWerkFreiberge.V.Erziehungs-undFamilienberatungsstellederDiakonieFreibergPetersstraße44,Tel.03731/482260

BeratungsstellenfürKindermitBesonderenBedürfnissen

� selbsthilfegruppenBeratungsstelleKISSJunghansstraße2,01277DresdenTel.0351/4884951HierkönnenSieeinkomplettesVerzeichnisallerSelbsthilfegruppeninDresdenbekommen.

SozialeJugenddienste(ASD)TelefonischeVoranmeldungwirdempfohlen!

� altstadt und plauenNöthnitzerStraße2,01187DresdenTel.0351/4886861und0351/4886881

� neustadt und Klotzsche (mitLangebrück,Weixdorf,MarsdorfundSchönborn)HoyerswerdaerStraße3,01099DresdenTel.0351/4886641

� pieschenBürgerstraße63,01127DresdenTel.0351/4885511

� blasewitz und loschwitz (mitSchönfelderHochland)Grundstraße3,01326DresdenTel.0351/4888561

� leuben und prohlisProhliserAllee10,01239DresdenTel.0351/4888341

� Cotta (mitCossebaude,Oberwartha,Mobschatz,GompitzundAltfranken)LübeckerStraße121,01157DresdenTel.0351/4885742

IndringendenNotfällen: � Kinder- und Jugendnotdienst-berätundhilft24Std.-Rudolf-Bergander-Ring43,01219Dresden-ReickKrisentelefon0351/2754004E-Mail:[email protected]

ErsteHilfeamSäuglingundKind

� asb dresden & Kamenz ggmbhLeutewitzerRing84,01169DresdenTel.0351/4182141www.asb-dresden.de

Layout/Satz: Anke Nicke

Titelbild: Frank Grätz , www.blend3.de, Hintergrund: Dresden Marketing Gmbh

Druck: Schwarzhaardruck, Dresden

Der TherapieKompass ist ein Sonderheft der Wortgewand GmbH 1. Auflage, 20.000 Exemplare Das nächste Heft erscheint voraussichtlich im Herbst 2012

WorTGEWAND GmbHSchandauer Str. 64, 01277 Dresden Telefon 0351/ 31 540 540 Fax 0351/ 31 540 549 E-Mail:[email protected], www.kindundkegel.de

� deutsches rotes Kreuz (drK)DRKKVDresdene.V.Klingerstraße20,01139DresdenTel.0351/8500235

� Johanniter dresden RegionalverbandMittelsachsen–RegionalgeschäftsstelleDö[email protected]ße12-14,01257DresdenTel.0351/2091460www.johanniter.de

� malteser ortsverband dresdenLeipzigerStraße33,01097DresdenTel.0351/43555-0

� notfalldirekt akademieEnderstraße59,01277DresdenTel.0351/2596235www.notfalldirekt.de

ErsteHilfeKursewerdenunteranderemauchindenFamilienzentrenangeboten.

Frühförderungen/-entwicklungsberatung

� frühförder- und frühberatungsstelle der ev. behindertenhilfeChristineThieleHolzhofgasse6,01099DresdenTel.0351/[email protected]

� interdisziplinäre frühförder- und frühberatungsstelle im Christlichen sozialwerk gemeinnützige gmbh Friedrichstraße24a,01067DresdenTel.0351/481221430

� lebenshilfe oV dresdenAnnegretZobelWintergartenstraße13,01307DresdenTel.0351/4598291

� arbeiter-samariter-bund - frühförderstelleMeißnerStraße158,01445RadebeulTel.0351/8306567

SozialpädiatrischeZentren(SPZ)

� sozialpädiatrisches zentrum - städtisches Krankenhaus dresden -neustadt -Industriestraße40,01129DresdenTel.0351/8563550

� sozialpädiatrisches zentrum - universitätsklinikum Carl gustav Carus dresdenKlinikundPoliklinikfürKinder-undJugendmedizinArnoldstraße18d,01307DresdenTel.0351/4467631

Page 67: Therapiekompass

service | WIchtIGE AdrEssEn

66 TherapieKompass TherapieKompass 67

Kinderärzte - sortiert nach Postleitzahlen

Adressen für den NotfallKassenärztliche Notfall-praxis0351/ 192 92Universitätsklinikum Fiedlerstraße 25, Haus 28zu erreichen mit den Buslinien 74 oder 82, mit den Straßenbahnen 6 oder 12Halt Augsburger StraßeMo – Fr 19 – 24 UhrSa, So, Feiertage, Brückentage 7 – 24 Uhr

Auch häuslicher und kinderärztlicher Bereit-schaftsdienst, Auskunft über diensthabende Pra-xen und Vermittlung von dringenden ärztlichen Hausbesuchen.Mi und Fr 14 – 19 Uhr

Apothekennotdienstwww.apotheken.de

Kindernotdienste in Krankenhäusern• Krankenhaus Neustadt, industriestraße 40

0351/ 856-0

• Universitätsklinikum, Schubertstraße 180351/ 458-0

• Krankenhaus Freital, Bürgerstraße 70351/ 646-60

Zahnärztlicher Notdienst0351/ 458 36 70Universitätsklinikum Fiedlerstraße 25, Haus 28Mo – Fr 22 – 7 UhrSa, So, Feiertage 8 – 7 Uhr

Weitere NummernGiftnotruf für Sachsen 0361/ 730 730

Nummer gegen Kummer • Elterntelefon 0800/ 111 0 550

Mo – Fr 15 – 19 Uhr

• Kinde/Jugendliche 0800/ 111 0 333Mo – Sa 14 – 20 Uhr

Krisentelefon der Ehe,- Familien- und Lebens-beratung0800/ 111 0 111 oder 0800/ 111 0 222

Psychosozialer Dienst für Menschen in Krisen0351/ 8 17 81 40

Kinderschutz 24-Stunden-Notruf0351/ 2 75

Viele spannende informationen rund um die Themen Prävention, Krankheitsbilder, Tipps und ratschläge sowie wichtige Adresse und Links finden Sie hier:www.kinderaerzte-im-netz.de

Kinderarzt/-ärztin Straße plz Ort Telefon

Dr.med.MartinaGrohmann Friedrichstr.38-40 01067 Dresden 0351/492780

Dr.med.HelgeTomczak Friedrichstr.38-40 01067 Dresden 0351/492780

Dr.med.StephanRupprecht BautznerStr.114 01099 Dresden 0351/8020111

Dipl.-Med.NorbertGrumbach Goethestr.18 01109 Dresden 0351/8804388

Dr.med.StephanReinalter Goethestr.18 01109 Dresden 0351/8805159

Dr.med.JürgenBurkhardt BraunsdorferStr.13 01159 Dresden 0351/4220815

Dr.med.AndreasNeumann SaalhausenerStr.44 01159 Dresden 0351/4117239

MUDr.GuntherTittel KesselsdorferStr.79 01159 Dresden 0351/4115270

Dr.med.univ.(Pecs)HeikeDobrev Hofmühlenstr.14 01187 Dresden 0351/4224133

Dipl.-Med.AndreasKrimmenau Liebigstr.24 01187 Dresden 0351/4726494

Dr.med.MonicaKühnöl Hofmühlenstr.14 01187 Dresden 0351/4224133

Dipl.-Med.ClaudiaFritz Caspar-David-Friedrich-Str.13 01217 Dresden 0351/4710257

Dr.med.ElkeWeber Rungestr.20 01217 Dresden 0351/4728872

Dipl.-Med.EllenBöttcher Sachsenwerkstr.71 01257 Dresden 0351/2015122

Dipl.-Med.MarcoJorczyk Zamenhofstr.65 01257 Dresden 0351/7988667

Dr.med.JörgHofmann WittenbergerStr.86 01277 Dresden 0351/3179209

Dr.med.HansLadstätter BreitenauerStr.8 01279 Dresden 0351/2571076

Dipl.-Med.EvaLützkendorf GmünderStr.8 01279 Dresden 0351/2511927

Dipl.-Med.StefanScharfe Thomaestr.58 01307 Dresden 0351/4425854

PetraSchütze Fetscherstr.74 01307 Dresden 0351/4586290

Dr.med.MargitPappisch Angelsteg5 01309 Dresden 0351/3190906

Kinderarzt/-ärztin Straße plz Ort Telefon

Dipl.-Med.KarinUlbrich Angelsteg5 01309 Dresden 0351/3190906

Dipl.-Med.StefanMertens Borstr.30 01445 Radebeul 0351/8382913

Dr.med.KaterinaTaraben Hölderlinstr.1 01445 Radebeul 0351/8305227

Dipl.-Med.AnnelieWeber Winzerstr.31 01445 Radebeul 0351/8309876

Dr.med.KristinaHöhne Dr.-Albert-Dietze-Str.11 01454 Radeberg 03528/441075

RosemarieKandzia Carl-Maria-v.-Weber-Allee51 01558 Großenhain 03522/502985

Dr.med.BernhardLüders DresdnerStraße60 01640 Coswig 03523/7749589

Dr.med.KatjaAugustin Kerstingstr.4 01662 Meißen 03521/452012

Dr.med.ThomasBoudriot Kerstingstr.4 01662 Meißen 03521/452012

Dipl.-Med.HeikeKuhn Robert-Koch-Platz9 01662 Meißen 03521/73711

Dr.med.JürgenHeinze Hauptstraße35 01689 Weinböhla 035243/32358

Dr.med.ChristaHentschel DresdnerStr.209 01705 Freital 0351/6491262

Dipl.-Med.KerstinAßmann BreiteStr.17 01769 Pirna 03501/444478

Dr.med.CorinnaGey Lindenstr.13 01769 Pirna 03501/523614

Dr.med.MargitKarsch Lindenstr.13 01769 Pirna 03501/523614

Dipl.-Med.ChristineMüller Franz-Schubert-Str.14 01809 Heidenau 03529/515766

Dr.med.MarkusGrohmann NeustädterStr.1 01877 Bischofswerda 03594/702163

Dr.med.JanetRoth Bahnhofstr.7 01896 Pulsnitz 035955/72691

Dr.med.AnnettLösel Melanchthonstr.16 01900 Großröhrsdorf 035952/48288

Dipl.-Med.AngelikaKnüppel Taucherstr.26 02625 Bautzen 03591/44040

Page 68: Therapiekompass

Apotheke Bühlau | Bautzner Landstraße 128 | 01324 Dresden | Tel.: (0351) 2688631 | Fax: (0351) 2688632www.apotheke-buehlau.de | [email protected] | Webshop: www.gesundviel.de