Theaterveranstaltung Judenbach SCHIRMTHEATER „MUSENKUSS“
DER TIERISCH VERGNÜGLICHE MUSIKWETTBEWERB
Ein musikalisches Theaterstück für Kinder von 3 – 10 Jahren im Rahmen des
Bundesprojekts „Bildung integriert“
25. August 2018
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Inhalt
Vorbemerkungen .......................................................................................................... 2
Das Theaterprojekt ....................................................................................................... 2
„Der tierisch vergnügliche Musikwettbewerb“ ........................................................... 4
Kontaktinformationen ................................................................................................10
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Vorbemerkungen
Der Landkreis Sonneberg nimmt seit 2016 am ESF-geförderten Bundesprojekt „Bildung
integriert“ teil. Ziel dessen ist es die Bildungsangebote in der Region aufzuzeigen und
Bildungsträger miteinander zu vernetzen um somit die Bildungslandschaft im Landkreis
zu verbessern und gerechte Bildungschancen zu ermöglichen.
Der Begriff Bildung kann in drei Hauptbereiche gegliedert werden:
1. Formale Bildung
2. Non-formale Bildung
3. Informelles Lernen
Im Fokus des Bundesprogramms steht ein lebenslanges Lernen, angefangen bei der
frühkindlichen Bildung in Kindertageseinrichtungen bis hin in die sogenannte
Nacherwerbsphase (Rente). Bildung findet nicht allein in der Schule statt, sondern vor
allem auch im Freizeitbereich, wie durch das gemeinsame Ausüben eines Hobbies, dem
Erlernen einer Sportart oder dem Spielen eines Musikinstruments, durch zahlreiche
ehrenamtliche Tätigkeiten und dem Besuch kultureller Angebote.
Das Theaterprojekt
Am 25.08.2018 veranstaltete das Projektteam von „Bildung integriert“ eine
Theaterveranstaltung für Kindergarten- und Grundschulkinder und deren Eltern,
Großeltern und Freunde im Kultursaal 100 in Judenbach.
Ziel dieser Theaterveranstaltungen war es einen Beitrag dazu zu leisten den Horizont der
Teilnehmer zu erweitern und zu zeigen, dass das Lernen nicht nur im Klassenzimmer
stattfindet, sondern vor allem auch spielerisch, dynamisch und aktiv agierend
vonstattengeht. Die Wahl eines Pilotprojekts im Bereich Theater war daher naheliegend.
Nicht zuletzt auch aus dem Grund, da mithilfe des Theaters eine Plattform geschaffen
werden kann, die durch das gemeinsame Erleben und Teilsein eines Ereignisses einen
gemeinschaftlichen „Dialog“ fördern kann.
Jeder Einzelne hat einen Anspruch auf gleiche Bildungschancen, weshalb es dem
Projektteam wichtig war, dass Kinder mit und ohne Behinderung, sowie Kinder mit und
ohne Migrationshintergrund gleichermaßen an der Veranstaltung teilnehmen können.
Die Theatergruppe Schirmtheater „Musenkuss“, die mit Ihrem Spiel, ihren Handpuppen
und Marionetten und Ihrem instrumentalen Können die Kinder in eine Welt der Fantasie
und Klänge lockt hatte sich als hervorragend geeignet für die geplante Veranstaltung
gezeigt.
Nach mehreren Treffen und Absprachen mit der Fachberatung sowie Leitungen der
Kindertageseinrichtungen des Landkreises fiel die Wahl des Veranstaltungsortes auf den
Ortsteil Judenbach, da dieser zum einen gute räumliche Bedingungen zu bieten hat und
zum anderen weil die Veranstaltung nicht, wie schon viele andere im Stadtgebiet und in
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den Kindertageseinrichtungen selbst sattfinden sollte. Kreative und kulturelle Angebote für
Kinder werden von den Einrichtungen der Kindertagesbetreuung und den Schulen des
Landkreises schon in einer Vielzahl wahrgenommen. Das Projektteam wollte daher einen
Kulturnachmittag für die ganze Familie im Freizeitbereich anbieten. Der Kultursaal 100 bot
somit zum Zeitpunkt des Stattfindens des Kulturbegegnungsfestivals „Wipfelrauschen“ in
Judenbach ideale Rahmenbedingungen für die bevorstehende Theaterveranstaltung.
Die Familien wurden über die Kindertageseinrichtungen und Grundschulen des
Landkreises eingeladen. Zudem gab es eine Veranstaltungsankündigung über lokale
Pressestellen. Immerhin 40 Kinder nahmen mit Begleitpersonen an der Aufführung teil. Im
Anschluss an das Stück waren die Gäste eingeladen die Stiftung Judenbach, unweit vom
Kultursaal 100 zu besuchen, den Nachmittag gemütlich bei Kaffee und Kuchen ausklingen
zu lassen und die vielen Angebote der Stiftung für Jung und Alt, wie deren Kunst- und
Spielzeugausstellungen und den Indoor-Spielplatz zu nutzen. Einige der Besucher folgten
gern dieser Einladung.
Das Projektteam bedankt sich herzlich bei allen Beteiligten für die Unterstützung dieser
Veranstaltung!
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„Der tierisch vergnügliche Musikwettbewerb“
Das Schirmtheater „Musenkuss“ begeistert sein Publikum schon seit vielen Jahren mit
musikalischen Kurzgeschichten und Märchen, die zumeist mit Handpuppen, ihren
selbstgebauten Marionetten und stets mit viel Liebe zum Detail inszeniert sind. Im
Repertoire haben die beiden Theaterkünstler, die gleichzeitig auch Liedermacher sind
zahlreiche Stücke für Kinder, aber auch für Erwachsene.
Das Schirmtheater hat am Samstagnachmittag in Judenbach mit ihrem Stück „Der tierisch
vergnügliche Musikwettbewerb“ die Zuschauer in eine Welt der Musik und Klänge
mitgenommen. Gesucht wurde die schönste Stimme auf der ganzen Welt. Zahlreiche
Kandidaten aus dem Reich der Fantasie stellten sich diesem ganz besonderen Wettstreit.
Zu Beginn musste natürlich erst einmal der Musenkuss erweckt werden. Dies geschah mit
einem Einstimmungslied der beiden Künstler über die Unbeschwertheit der Kinderzeit.
Alsdann erschien der Musenkuss und begrüßte das Publikum mit seinem Flug und einem
Kuss für die Zuschauer. Wenn dich die Muse küsste, den Augenblick du nie vergisst.
Der erste Kandidat, ein Panflötenspieler namens PaNick stellte sich zuerst dem
Wettbewerb. PaNick, ein etwas ängstlicher und schüchterner Kamerad, der es mit Hilfe der
Musik schaffte seine Angst zu überwinden und dafür von den Theaterleuten und dem
Publikum mit viel Applaus gelobt wurde.
Der nächste Wettkämpfer war der von Liebeskummer erfüllte Hund Herr Schulz, der am
liebsten Opern singt und eine Arie zum Besten gab. Danach folgte die HarFee mit ihrem
Harfenspiel, Frans die Dudelgans, die einen Dudelsack verschluckte damit ihr Besitzer
Hans sie nicht in die Bratpfanne haut. Der Feuermann Eckeneckepenn trat mit seinem
bedrohlich wirkenden Donnertrommelschlag auf. Dann folgte erst einmal ein kleiner Tanz,
bei dem die Zuschauer mitmachen sollten. Schließlich war der Wettbewerb noch lange
nicht vorbei und man musste sich erst einmal die Glieder strecken.
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Im Anschluss stellte der MuTiger mit Gitarrenbegleitung sein gesangliches Können unter
Beweis und heizte die Stimmung wieder an. Die Pizza und Mäuse liebende Pizza-Katze
zeigte was sie in Sachen Beatboxen drauf hat und gab den Kindern obendrein Nachhilfe
und Tipps zum Beatboxen. Lässt man in dem Wort Pizza-Katze die Vokale weg, hat man
schon einen tollen Beatboxsound kreiert. Zur Belohnung für das fleißige Mitmachen gab
die Pizza-Katze den Kindern sogar etwas von ihrem heißgeliebten Mäusespeck ab. Im
Anschluss kam Herr Shakuhatschi extra aus Japan angereist, der mit seinem ruhigen
Flötenspiel die Zuschauer betörte. Der letzte Kandidat, ein Seehund stimmte ein Küstenlied
an und erzählte dabei von seinem Leben am Meer. Reichlich Applaus folge noch einmal für
alle Kanditen und am Ende sollte natürlich der beste Musiker gekürt werden. Dazu wurde
Mampfred der Ohrwurm auf die Bühne geholt, der aus seinem Riesenohr herausschaute
und erst einmal einen Ambos und einen Steigbügel zum Vorschein brachte. Diese Symbolik,
die das Publikum zum Lachen brachte, gab gleichzeitig ein Tutorium in Biologie und
menschlicher Anatomie. Abstimmen sollte das Publikum selbst, wen der Kandidaten es als
den besten Musiker küren wollte. Lautes Zurufen der Namen der Teilnehmer durch die
einzelnen Zuschauer führte aber zu keinem Ergebnis, jeder rief einen anderen aus und
Mampfred der Ohrwurm konnte nichts verstehen. Zu unterschiedlich waren die
Meinungen der Zuschauer und man kam gemeinsam zu dem Schluss, dass es heute keinen
eindeutigen Sieger aus dem Wettbewerb geben wird, da jeder seine Sache gut gemacht
hatte und gerade die Vielfalt an unterschiedlichen Darbietungen das Besondere an diesem
Tag waren. Und so stellte man gemeinsam fest: Es wäre doch schrecklich langweilig und
eintönig, würde es nur die eine beste Stimme geben.
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Zu einer Zeit in der es sich in Unterhaltungsmedien, aber auch im täglichen Leben oft um
den Wettbewerbsgedanken dreht, wurde den Kindern vermittelt, dass es den oder die einen
Besten tatsächlich gar nicht gibt, sondern jeder etwas Besonderes zu bieten hat und das
Leben erst durch Vielfalt und dem Zusammenspiel von unterschiedlichen Qualitäten
interessant wird. Hier kommt ein moralischer Ansatz zum Vorschein, der ein
Gemeinschaftsgefühl und das eigene Selbstbewusstsein stärken soll.
Das Stück „Der tierisch vergnügliche Musikwettbewerb gab den Kindern nicht nur
moralische Botschaften mit auf den Weg, sondern lehrte ihnen ganz nebenbei auch Begriffe
aus der Welt der Musik und Instrumente, der Tierwelt und der Anatomie. Das Lernen war
an diesem Nachmittag ein dynamischer Prozess in dem die Zuschauer selbst aktive
Teilnehmer waren und mit Kopf, Hand und Herz das Bühnengeschehen aufnehmen
konnten. Gerade das Theater besitz ein hohes Potential alle Sinne anzusprechen, da es mit
dem Geschichtenerzählen und dem Erschaffen einer ganz eigenen Wirklichkeit einen
Bezug zur Lebens- und Erfahrungswelt der Kinder herstellen kann. Das Lernen und das
Nachdenken vollziehen sich hier nicht abstrakt und theoretisch, sondern in Anknüpfung
an das Erleben. Ein wertvoller Bildungsansatz, der eine starke Reflexion und Festigung von
Sachverhalten und moralischen Werten hervorrufen kann. Vorgestellte Situationen und
manchmal auch Problemlagen werden durch das Theaterspielen greifbar gemacht und es
können Lösungsansätze vorgeschlagen und ausprobiert werden. Genau das hat das
Künstlerduo in Judenbach am Samstag geschafft und sowohl die Kinder als auch die
Erwachsenen mit ihrem Gesang, Bewegung und Dialog in ihre Welt mitgenommen und
ihnen so gezeigt, dass jeder etwas Besonderes ist. Das Vermitteln von sozialen und
moralischen Werten ist ein wichtiger Teil der allgemeinen Bildung und sollte durch
verschiedene Maßnahmen aktiv gefördert werden. Wir hoffen, dass wir mit der
Theaterveranstaltung in Judenbach einen Beitrag hierzu leisten konnten und wünschen uns,
dass solche und ähnliche Veranstaltungen auch weiterhin im Landkreis Sonneberg Anklang
finden werden.
Das Projektteam „Bildung integriert“
Schirmtheater „Musenkuss“ www.schirmtheater-musenkuss.de
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Kontaktinformationen
Landratsamt Sonneberg
Bundesprojekt „Bildung integriert“
Frau Müller / Frau Wohlleben
Bahnhofstraße 66
96515 Sonneberg
Tel. 03675/871-571
Fax 03675/871-339
Webseite http://www.kreis-sonneberg.de/bundesprogramme/bildung-integriert
E-Mail [email protected]
Das Vorhaben „Bildung schafft Zukunft im Landkreis Sonneberg“ (FKZ 01JL1617) wird im
Rahmen des Programms „Bildung integriert“ vom Bundesministerium für Bildung und
Forschung und dem Europäischen Sozialfonds gefördert.
Ziel der Europäischen Union ist es, dass alle Menschen eine berufliche Perspektive erhalten.
Der Europäische Sozialfonds (ESF) verbessert die Beschäftigungschancen, unterstützt die
Menschen durch Ausbildung und Qualifizierung und trägt zum Abbau von
Benachteiligungen auf dem Arbeitsmarkt bei.
Mehr zum ESF unter: www.esf.de