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The Epoch Times Deutschland 07-09-2011

Date post: 09-Mar-2016
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The Epoch Times Deutschland
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Matthew Robertson und Helena Zhu E in langweiliger Standardfilm der chinesischen Militär- propaganda, der Mitte Juli gefunden wurde, brachte unge- wollt einige brisante Tatsachen ans Licht: In dem Film auftauchende Aufnahmen eines Computer- Bildschirms belegen, dass eine chinesische Militär-Universität an der Cyberkriegsführung gegen Einrichtungen in den Vereinigten Staaten beteiligt ist. Der Dokumentarfilm selbst war nichts anderes als eine Lob- preisung der Weisheit und des Ur- teilsvermögens der chinesischen Militärstrategen. Darin werden die Vereinigten Staaten in typi- scher Weise als ein unerbittlicher Aggressor im Cyber-Bereich ver- urteilt. Aber die flüchtigen Auf- nahmen eines offenbar von China ausgehenden Cyber-Angriffs fan- den irgendwie ihren Weg in den endgültigen Schnitt. Die Bildschirmaufnahmen er- scheinen als Filmmaterial für sechs Sekunden in der Dokumentation und liegen zwischen den Minuten 11:04 und 11:10. Es wird eine nach Kundenwünschen erstellte chine- sische Software gezeigt, die offen- bar eine Cyber-Attacke gegen die Hauptwebseite der spirituellen Fa- lun Gong-Praxis richtet, indem sie eine IP-Adresse verwendet, die zu einer US-Universität gehört. Seit dem 22. August um 1:30 Uhr EDT (Eastern Daylight Time – Sommer- zeit der US-Ostküste) ist die ganze Dokumentation bei Youtube und auf der Webseite von CCTV, dem chinesischen staatlichen Fernseh- sender, verfügbar. Die Bildschirmaufnahmen zeigen den Namen der Software und der chinesischen Universität, die sie entwickelte, nämlich die Universität für Elektrotechnik der Volksbefreiungsarmee (VBA) Chi- nas. Dies ist ein direkter Beweis dafür, dass die VBA an der Codie- rung von Cyber-Angriffs-Software gegen eine chinesische Gruppe von Dissidenten beteiligt ist. Fortsetzung auf Seite 6 epochtimes.de 7. September - 20. September 2011 / Nr. 289 / 7. Jahrgang / Preis Deutschland 1,80 € ANZEIGE SMS ERHALTEN. Wir bauen auf Kultur. www.denkmalschutz.de Sende KULTURGUT als SMS an 8 11 90 Mit Ihrer SMS (5 Euro zzgl. Standard-SMS-Gebühr) tragen Sie zum Erhalt von Denkmalen in Deutschland bei. Der Betrag erscheint auf Ihrer Mobilfunkrechnung. 4,83 Euro gehen direkt an die Deutsche Stiftung Denkmalschutz. Chinas Cyber-War aufgedeckt Ein chinesischer Film, der Mitte Juli entdeckt wurde und für weltweites Auf- sehen sorgte, zeigt den Cyber-Krieg gegen US-Ein- richtungen mit Filmmaterial von sechs Sekunden. B F C FOTO: JÜRGEN HANKE Wenn der Respekt fehlt und die Glaubwürdigkeit … Hinter den Kulissen von El Bullis Meisterküche Der Film über den Meisterkoch Ferran Adriàs zeigt die Vielfalt der Küchenkreationen mithilfe der Molekularküche. mehr auf Seite 8 Die Ausstellung „Gesichter der Renaissance“ in Berlin ist die Chance, kurzeitig das moderne Weltbild zu verlassen und zu staunen über die Schönheit des Echten und Wirklichen ... mehr auf Seite 9 Energiewende oder Energierevolution? Unerschöpflich ist die uns umgebende Energie im Kosmos. Wie lässt sie sich in nutzbare Energie umwandeln? mehr auf Seite 10 Wu Shu im Wettbewerb Vom 8. - 9. Oktober 2011 findet der 3. Internationale Wettbewerb für traditionelle chinesische Kampfkünste in New York statt. mehr auf Seite 16 Malawi löst afrikanisches Hungerproblem Seite 7 Lach mal beim Denkmal! Seite 3 Telemedizin bei Parkinson Seite 14 Sneaker Selbstdesignen – Made in Germany Seite 18 Werte sind wieder gefragt, die die stän- dige Unruhe und Unsicherheit vertreiben können und die der inneren und äußeren Panik standhalten. Sonja Flesch-Reiss U nsicherheit ist ein Faktor, der heute massiv unsere Gesell- schaft prägt. Keiner kann sich zurzeit den gegensätzlichen Meldungen, die krasser nicht sein können, entziehen. Auch wir Jour- nalisten stehen täglich vor einem Entscheidungszwiespalt angesichts widersprüchlicher Nachrichten. Was aus dem Geld wird, inter- essiert uns verständlicherweise alle; und ob es wieder einmal „kaputt“ geht, davon können die Älteren noch berichten. Und es treibt vielen den Angstschweiß auf die Stirn, als wären sie oder gar das Geld kurz vor dem Kollaps. Die einen wollen den Euro retten mit einem Rettungs- schirm, die anderen bezeichnen ge- nau das als „Wirtschaftskiller“ und plädieren, wissenschaftlich gestützt natürlich, für die freien Kräfte des Marktes. Spielen die Großen im Ge- schäft und in der Politik miteinan- der Poker, „Schwarzer Peter“ oder eher Eierlaufen? Politiker der jeweils gleichen Partei erklären das Zusammen- wachsen der europäischen Staaten mit gemeinsamer Regierung zum erwünschten Ziel, während die an- deren Politiker aus den gleichen Rei- hen dies verteufeln und im besten Fall als schnell wieder abzuschaffen- des notwendiges Übel betrachten. Fortsetzung auf Seite 2
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Page 1: The Epoch Times Deutschland 07-09-2011

Matthew Robertson und Helena Zhu

Ein langweiliger Standardfilm der chinesischen Militär-propaganda, der Mitte Juli

gefunden wurde, brachte unge-wollt einige brisante Tatsachen ans Licht: In dem Film auftauchende Aufnahmen eines Computer-Bildschirms belegen, dass eine chinesische Militär-Universität an der Cyberkriegsführung gegen Einrichtungen in den Vereinigten Staaten beteiligt ist.

Der Dokumentarfilm selbst war nichts anderes als eine Lob-preisung der Weisheit und des Ur-teilsvermögens der chinesischen

Militärstrategen. Darin werden die Vereinigten Staaten in typi-scher Weise als ein unerbittlicher Aggressor im Cyber-Bereich ver-urteilt. Aber die flüchtigen Auf-nahmen eines offenbar von China ausgehenden Cyber-Angriffs fan-den irgendwie ihren Weg in den endgültigen Schnitt.

Die Bildschirmaufnahmen er-scheinen als Filmmaterial für sechs Sekunden in der Dokumentation und liegen zwischen den Minuten 11:04 und 11:10. Es wird eine nach Kundenwünschen erstellte chine-sische Software gezeigt, die offen-bar eine Cyber-Attacke gegen die Hauptwebseite der spirituellen Fa-lun Gong-Praxis richtet, indem sie eine IP-Adresse verwendet, die zu einer US-Universität gehört. Seit dem 22. August um 1:30 Uhr EDT (Eastern Daylight Time – Sommer-zeit der US-Ostküste) ist die ganze Dokumentation bei Youtube und auf der Webseite von CCTV, dem chinesischen staatlichen Fernseh-sender, verfügbar.

Die Bildschirmaufnahmen zeigen den Namen der Software und der chinesischen Universität, die sie entwickelte, nämlich die Universität für Elektrotechnik der Volksbefreiungsarmee (VBA) Chi-nas. Dies ist ein direkter Beweis dafür, dass die VBA an der Codie-rung von Cyber-Angriffs-Software gegen eine chinesische Gruppe von Dissidenten beteiligt ist.

Fortsetzung auf Seite 6

epochtimes.de 7. September - 20. September 2011 / Nr. 289 / 7. Jahrgang / Preis Deutschland 1,80 €

ANZEIGE

SMS ERHALTEN.

Wir bauen auf Kultur. www.denkmalschutz.de

Sende KULTURGUT

als SMS an 8 11 90

Mit Ihrer SMS (5 Euro zzgl. Standard-SMS-Gebühr) tragen Sie zum Erhalt von Denkmalen in Deutschland bei. Der Betrag erscheint auf Ihrer Mobilfunkrechnung. 4,83 Euro gehen direkt an die Deutsche Stiftung Denkmalschutz.

Chinas Cyber-War aufgedecktEin chinesischer Film, der Mitte Juli entdeckt wurde und für weltweites Auf-sehen sorgte, zeigt den Cyber-Krieg gegen US-Ein-richtungen mit Filmmaterial von sechs Sekunden.

BFC

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Wenn der Respekt fehlt und die Glaubwürdigkeit …

Hinter den Kulissen von El Bullis MeisterkücheDer Film über den Meisterkoch Ferran Adriàszeigt die Vielfalt der Küchenkreationen mithilfe der Molekularküche.

mehr auf Seite 8

Die Ausstellung „Gesichterder Renaissance“ in Berlinist die Chance, kurzeitig dasmoderne Weltbild zu verlassenund zu staunen über die Schönheit des Echten undWirklichen ...

mehr auf Seite 9

Energiewende oderEnergierevolution?Unerschöpfl ich ist die unsumgebende Energie imKosmos. Wie lässt sie sich in nutzbare Energie umwandeln?

mehr auf Seite 10

Wu Shu im WettbewerbVom 8. - 9. Oktober 2011 fi ndet der 3. InternationaleWettbewerb für traditionelle chinesische Kampfkünste in New York statt.

mehr auf Seite 16

Malawi löst afrikanisches Hungerproblem Seite 7

Lach mal beim Denkmal! Seite 3

Telemedizin beiParkinson Seite 14

Sneaker Selbstdesignen– Made in Germany Seite 18

Werte sind wieder gefragt, die die stän-dige Unruhe und Unsicherheit vertreiben können und die der inneren und äußeren Panik standhalten.

Sonja Flesch-Reiss

Unsicherheit ist ein Faktor, der heute massiv unsere Gesell-schaft prägt. Keiner kann

sich zurzeit den gegensätzlichen Meldungen, die krasser nicht sein können, entziehen. Auch wir Jour-

nalisten stehen täglich vor einem Entscheidungszwiespalt angesichts widersprüchlicher Nachrichten.

Was aus dem Geld wird, inter-essiert uns verständlicherweise alle; und ob es wieder einmal „kaputt“ geht, davon können die Älteren noch berichten. Und es treibt vielen den Angstschweiß auf die Stirn, als wären sie oder gar das Geld kurz

vor dem Kollaps. Die einen wollen den Euro retten mit einem Rettungs-schirm, die anderen bezeichnen ge-nau das als „Wirtschaftskiller“ und plädieren, wissenschaftlich gestützt natürlich, für die freien Kräfte des Marktes. Spielen die Großen im Ge-schäft und in der Politik miteinan-der Poker, „Schwarzer Peter“ oder eher Eierlaufen?

Politiker der jeweils gleichen Partei erklären das Zusammen-wachsen der europäischen Staaten mit gemeinsamer Regierung zum erwünschten Ziel, während die an-deren Politiker aus den gleichen Rei-hen dies verteufeln und im besten Fall als schnell wieder abzuschaffen-des notwendiges Übel betrachten.

Fortsetzung auf Seite 2

Page 2: The Epoch Times Deutschland 07-09-2011

DeutschlanD2 The Epoch Times Deutschland / 7. September - 20. September 2011 / Nr. 289

Impressum

Chefredakteurin Renate Lilge-Stodieck Art Direction Szilvia Akbar, Mihai Bejan (Beratung)Verantwortliche redakteure Renate Lilge-Stodieck (Deutschland), Sebastian Menke (International), Detlef Kossakowski (Wissen), Caroline Chen (Kultur und Unterhaltung), Anke Wang (The Epoch Life)Layout Iris Lindenmaier, Johanna Loebig-Winnefeld, Dima Suchinredaktionelle Übersetzer Eckehard Kunkel, Franz Vogel, Eyline MartiniVerlag und redaktion Epoch Times Europe gGmbH, Kurfürstenstraße 79, 10787 Berlin Tel.: +49(0)30/26395312/13, Fax: +49(0)30/31999684 e-mail [email protected]

Geschäftsführung Manyan Ng, Zhihong ZhengAnzeigen +49(0)30/26 39 5314 (Berlin Zentral) e-mail [email protected] Barbara Giesenkirchen, Breslauer Str. 11, D-31275 Lehrte Tel./Fax: +49(0)30/36434994 e-mail [email protected] BVZ Berliner Zeitungsdruck, Am Wasserwerk 11, 10365 Berlin

spendenkonto: Bank: Deutsche Bank 24Konto-Nr.: 525 505 401BLZ: 100 700 24BIC/sWIFT: DEUT DE DBBERIBAN: DE 9110 0700 2405 2550 5401

Wenn der Respekt fehlt und die Glaubwürdigkeit …Fortsetzung von seite 1

Das alles ist verwirrend. Keiner weiß, was „die da oben“ wollen. Wissen es „die da oben“ denn? Kaum einer glaubt noch den Po-litikern im Wahlkreis, wenn die versichern, welche Meinung sie vertreten würden und sich dann doch der „Parteiräson“ anpassen, um nicht auf die „Abschussliste“ zu geraten. Schließlich will jeder wiedergewählt werden, denn Po-litik ist heute vorrangig ein Beruf – nicht mehr Berufung. Und da liegt der Hund begraben. Noch dazu ist es ein Beruf, für den es keine Ausbildung gibt – „Learning by doing“ auf Kosten des Volkes. Oder wie sonst lässt sich der Ver-schiebebahnhof der Amtsinhaber rechtfertigen?

Freund und FeindIn einem Gespräch bei „Beck-mann“ Anfang September stellte der erzkonservative BUND-Mitbe-gründer, Freiherr und leidgeprüf-ter Vater, Enoch zu Guttenberg, beiläufig fest, dass den heutigen Politikern die Leidenschaft fehle. Früher habe man zuerst einen Beruf gehabt und dann noch die Welt retten wollen. Oder zumin-

dest besser machen. Und genau dieses Ziel erkannte man auch beim politischen Gegner an, nur war sein Weg eben anders. Aber alle wollten gemeinsam dieses Ziel mit demokratischen Mitteln errei-chen; das sorgte dafür, dass man sich gegenseitig respektierte und achtete, eben als würdige Gegner.

In heißen Debatten und Rede-schlachten bekämpften sich oft gerade jene, die am Abend als Freunde beim Wein gemeinsam in geselliger Runde den Tag aus-klingen ließen. Sie waren poli-tische Gegner, aber keine Feinde. Sie wussten, woran sie miteinan-der waren und konnten einander vertrauen. Ganz nach dem alten Sprichwort: „Achte deine Feinde und fürchte jene, die dir schmei-cheln.“

Umfragen zum Thema, wel-chem Politiker die Menschen heute vertrauen, zeigen ebenfalls das De-saster – kaum einer kann über die Parteigrenze hinaus das Vertrauen des Volkes erlangen …

Dass dies aber immer noch möglich ist, bewies Winfried Kretschmann, den die Schwaben zum ersten grünen Ministerpräsi-denten machten in Deutschlands erfolgreichstem, bisher konserva-

tiven „Musterländle“. Menschen, die ihn kennen, sagen, dass er einer ist, der es gut mit den Menschen meint, der tut, was er sagt, der zuhören kann und der heute noch so geradlinig ist wie vor Zeiten als junger Mann. Einer, den man respektiert, den man achtet, dem man vertraut und den man deshalb unterstützt. Möge er standhaft blei-ben …

Sehnsucht und Veranlagung Menschen wollen einander ver-trauen, sich gegenseitig respektie-ren, würdigen und schätzen. Die-ser Gemeinsinn, der Wunsch nach Gemeinschaft, ist sogar genetisch verankert über die vielen Jahrtau-sende vom Jäger und Sammler hin bis zum heutigen Verhalten der Fi-nanzjongleure an der Börse.

Alle suchen Stabilität, etwas, worauf sie langfristig bauen kön-nen, was morgen noch Bedeutung und Wichtigkeit hat und seinen Wert behält. Und eben nicht nur den gesellschaftlich definierten materiellen Wert, sondern eine Beständigkeit, die in diesen „win-digen“ Zeiten auch Einfluss auf die persönlich erlebten Gefühle hat. Werte sind gefragt, die die ständige Unruhe und Unsicher-

heit vertreiben können und die der inneren und äußeren Panik standhalten.

Paradigmen-WechselNoch vor wenigen Jahrzehnten übernahm diese Aufgabe der per-sönliche Glaube an eine höhere Macht, die manche Gott nannten, manche Jehova, manche Allah, Buddha oder mit anderen über Jahrtausende überlieferten Namen. Für die Stabilität der Gesellschaft waren die Religionen zuständig mit ihren jeweiligen Organisati-onen, die auch politische Machtan-sprüche hatten und in vielen Län-dern heute noch beanspruchen. Dennoch wusste jeder Einzelne, wo er in seiner Gesellschaft stand. Mit allen Vor- und Nachteilen.

Heute übernimmt diese Auf-gabe die Wissenschaft. Seit Jahr-zehnten haben alle bereits in den Schulen die Doktrin gelernt, dass der Mensch vom Affen abstammt, und wenn auch nicht in direkter Li-nie, so sei er ihm genetisch doch zu 98 Prozent gleich – sagt die Wissen-schaft. Und jene, die die Wissen-schaft Kreationisten nennt, weil sie noch an die alte Doktrin glauben, dass ein Gott ein Volk erschuf, sind schon von vornherein mit Skepsis

zu betrachten, da sie offensichtlich der heiligen Wissenschaft nicht glauben. So wird die Religion ganz nebenbei ersetzt durch das Geschenk der gesellschaftlichen Allgemeinbildung durch staatliche Einrichtungen.

Innere Entwurzelung„Mein Vater war doch so ein hoch-intelligenter, gebildeter, begabter und angesehener Mann! Wie konn-te er nur an so einen Quatsch wie ein göttliches Gesetz glauben? Was hat es ihm genützt?“ Welche Bitter-keit und Verzweiflung schwingen in solchen Worten jugendlichen Unverstands mit – die seelischen Schmerzen ganzer Generationen entwurzelter und der inneren Wahrheit beraubter Menschen.

Wer in sich selbst nicht ruht und auch in keinem Glauben Frieden findet, ist prädestiniert für Ängste, Panikattacken, Unruhe und Verführ-barkeit – solche Menschen suchen Zerstreuung, Ablenkung und äuße-ren Halt. Wo sollen die hin in diesen Zeiten mit einer Not, die sie nicht einmal benennen können? Welche Werte können diese vom Wissen-schaftsglauben indoktrinierten Men-schen überhaupt akzeptieren und le-ben? Eine wahre Hölle, die sie in sich

haben und die ihnen Hoffnung auf eine lebenswerte Zukunft nimmt. Da ist die Religion weit weg! Kein Weg zurück.

Vorwärts und nicht verzweifelnAllgemeine übergeordnete Werte könnten die Lösung sein für diese Gesellschaft, der die Hoffnung aus-geht. Werte, die für alle Menschen gelten, überall auf der Welt. Eine neue Moral, die nicht moralisierend ist, sondern gütig, liebevoll, wahrhaf-tig und voller Toleranz und Geduld. Die helfende Hand für andere, die die eigene Einsamkeit und Verloren-heit überwindet und Brücken baut. Persönlicher Mut zur Güte, die nicht verurteilt, sondern das Mensch-Sein wagt im Miteinander-Füreinander.

Man muss nicht an einen Weltun-tergang glauben, doch dass eine alte Welt untergeht, ist für viele spürbar. Ebenso, dass wir uns jetzt entschei-den müssen, in welcher Welt wir le-ben wollen.

Die stürmischen Zeiten können die Menschen nur als Gemeinschaft überstehen. Nur mit der bewussten Entscheidung zu persönlicher Zu-verlässigkeit und zum gegenseitigen Vertrauen können sie den Pfad in eine für sie unbekannte, aber bessere Zukunft gehen.

„In mein Tun verbissen und in mein Spiel verliebt“

Marita niermann

Volker Michels, seit Jahr-zehnten Herausgeber des gesamten literarischen Hes-

se-werkes, fand in dem Nachlass von Hermann Hesse über 3.000 bis dahin unbekannte Blätter. Etwa 120 davon werden in der bisher wohl umfangreichsten Präsentation in der Kunststation Kleinsassen ge-zeigt. Günther Troll, der Kurator der Ausstellung, betreut Doppel-begabungen und hat mit H.H. einen guten Griff getan. Hesse selbst hätte nie geahnt, dass sein intimes pri-vates Werk in der Öffentlichkeit so schnell die Herzen des Publikums erobert.

In der Kindheit schwerlebig, grüblerisch und problematisch, in der Jugend trotzig und radikal bis zum Selbstmordversuch, lebt Hesse als hochsensibler Introvertierter in seiner eigenen geistigen Erlebnis-welt. Als 30-Jähriger resümiert er:

Speziell die Maler habe ich gern„Studenten, Professoren, Musiker, Schauspieler und Literaten sind mir stets im Umgang ein Greuel gewe-sen, während ich alle bildenden Künstler, speziell die Maler, gern habe und fast ausschließlich mit solchen verkehre.“

Als sein Leben in der Zeit des ersten Weltkriegs in eine äußerst kritische Phase tritt – sein jüngs-ter Sohn ist lebensbedrohlich erkrankt, seine Frau zeigt erste Anzeichen einer Schizophrenie, sein Vater stirbt und die deutsche Presse hetzt gegen ihn als Vater-landsverräter – steht er vor einem Nervenzusammenbruch.

Malen – eine Verführung zum LebenSein Arzt, ein Psychoanalytiker, gibt ihm die therapeutische An-regung, seine Träume zu malen. Dieser Impuls ist für Hesse mit knapp 40 Jahren der Beginn ei-ner nicht mehr endenden Schaf-fensperiode.

Die ersten Bilder sind Illustra-tionen seiner Gedichte, die er in notleidender Zeit für kleine Preise an Liebhaber verkauft. In der Zeit der Inflation lebt er sogar davon. Nach der Übersiedlung ins Tessin lässt er sich von Stimmung und Landschaft des Südens inspirie-ren: „Ich liebe die schöne Natur, die Wälder, Reben und Dörfer hier so sehr, dass ich sie immer wieder malen muss. Aber es bleibt bis jetzt bei ganz einfachen landschaftlichen Motiven, weiter scheine ich nicht zu kommen.“

Bevorzugt aquarelliert er in Malblockgrößen, die auf den Kni-en noch zu handhaben sind und seine Farbpalette wechselt seit Malbeginn von dunklen Tempera-farben hin zu zarten Pastelltönen und zu kräftigeren, lebensfrohen Farben in der späteren Phase. Hesse, reiner Autodidakt, lässt

sich lediglich von Louis Moilliet anleiten. Dies wird wie ein Tür-öffner für seine Seele: „Malen ist wundervoll. (...) Das befreit von der verfluchten Willenswelt.“ Und es hat einen Einfluss auf sein Schreiben: „Ich habe in den letzten Jahren, seit ich mich mit dem Malen beschäftige, zur Li-teratur allmählich eine Distanz bekommen, die ich nicht hoch genug einschätzen kann und zu der ich keinen anderen Weg ge-wusst hätte. (...) Als Dichter wäre ich ohne das Malen nicht so weit gekommen.“

Malen als TherapieDas Aufgehen in der Kunst, das Verbissensein in die Arbeit und gleichzeitig das leichte, spiele-risch-verliebte Vergessensein, heute mit dem Begriff „flow“ bezeichnet, fällt ihm beim Ma-len leichter als beim Dichten. Die Stunden, die er täglich draußen mit dem Malblock auf den Knien verbringt (vielleicht ein Drittel seiner Arbeitszeit), dienen der eigenen Erbauung, dem Erleben, dem zarten Verschmelzen mit der Natur. „(...) oft sehe ich und fühle ich die Außenwelt mit meinem Innern in einem Zusammenhang und Einklang, den man magisch nennen muss.“

Sein Freund und Dichterkol-lege Romain Rolland ist von der lebensfrischen Wirkung dieser Schöpfungen begeistert: „Ich bin entzückt von Ihren Aquarellen. Sie sind köstlich wie Früchte und lachen wie Blumen. Sie erfreuen das Herz.“

Hesse hätte die Kunststation und Kleinsassen geliebtHesse, dessen ganzes Leben unter der Prämisse steht, wie er, der leise zurückgezogene Naturliebhaber, einen Beitrag für die Gemeinschaft leisten kann, unterstützt zeitlebens notleidende Künstler. Auch Klein- sassen, ursprünglich von 1900 bis 1945 Künstlerkolonie, hat eine so-ziale Intention: 1979 greift man die in der Zeitschrift „Art“ veröffentlich-te Idee des Künstlers Jürgen Blum-Kwiatkowski auf, Künstlern leerste-hende Räume zu geben und diesen Ort dadurch zu einem Anziehungs- und Ausstrahlungspunkt zu ma-chen. Künstler werden eingeladen, bei kostenloser Unterbringung und Ateliernutzung in der freien Dorf-schule ihre Kunst zu entfalten und im Gegenzug nach Verlassen der Kunststation einzelne Werke als na-turale Gegenleistung zu schenken. Dieses System mit zweijähriger Resi-denzpflicht für die Künstler geht auf und so verfügt das Haus über einen erstaunlichen Fundus. Mittlerweile sind die Ausstellungsräume auf fast 1.500 Quadratmeter angewachsen. Die Künstler kommen aus allen Genres und Ländern, so sind dort auch die russische Avantgarde oder chinesische Dissidenten anzutreffen.

Der melancholische Spätsom-mer war für den naturverbunde-nen Maler und Gärtner Hermann Hesse eine Zeit des Abschieds. Auch die kommt für die Ausstel-lung, aber erst am 25. September. So lange ist noch Zeit, mit dem Herzen und den Augen Hesses zu schauen und in seine subtile Erlebniswelt einzutauchen.

„... das Malen ist wunder-schön, es macht einen froher und duldsamer.“

„Als Dichter wäre ich ohne das Malen nicht so weit gekommen.“

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The Epoch Times Deutschland / 7. September - 20. September 2011 / Nr. 289 DeutschlanD 3

Lach mal beim Denkmal!

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Renate lilge-stodieck

Gut Lachen hat, wer ein Denk-mal mithilfe der Deutschen Stiftung Denkmalschutz

erhalten oder restaurieren kann. Nicht, dass es einfach wäre, aber wohl kaum eine private Stiftung ist seit 25 Jahren so engagiert im Ein-sammeln und Verteilen von Geldern unterwegs. Was jedoch noch wich-tiger ist: die dahinter stehende Be-geisterung und Einsatzbereitschaft aller Mitarbeiterinnen und Mitar-beiter wirkt ansteckend.

So koordiniert die Stiftung auch den bundesweiten Tag des offenen Denkmals, der jedes Jahr am zwei-ten Sonntag im September stattfin-det. Dieser Beitrag zu den European Heritage Days ist mit 7.000 geöffne-ten Bauwerken und mehr als vier Millionen Besuchern inzwischen zu einer der größten Kulturveranstal-tungen in Deutschland avanciert. Informativ und unterhaltsam be-richtet die Stiftung außerdem mit der Zeitschrift „Monumente“ re-gelmäßig ihren Förderern, was mit ihren Spenden geschieht.

Frankfurter Großbürgertum Die Frankfurter Gesellschaft für Handel, Industrie und Wissenschaft lädt in diesem Jahr ein, ihr Clubhaus in der Siesmayerstraße am 11. Sep-tember zu besuchen. Das ist eine seltene Gelegenheit, ist doch sogar die Anzahl der Mitglieder in diesem Club der Frankfurter Elite auf sechs-hundert begrenzt. Sie kommen aus Handel, Banken, Wirtschaft, Frei-en Berufen, Justiz und Verwaltung, Wissenschaft und Kultur.

Die „Villa Bonn“ ist eines der wenigen vollständig erhaltenen, großbürgerlichen Palais in Frankfurt am Main. Man legt Wert auf eine persönliche geschützte Atmosphäre

und eine überaus gepflegte Gast-lichkeit im Club. Zu den Gästen, die hier Vorträge gehalten haben, zähl-ten Albert Einstein, Walter Rathe-nau, Thomas und Heinrich Mann, Ludwig Erhard, Georg Solti, Carlo Schmid, Carl Orff, Theodor Heuss, Willy Brandt, Carola Stern, Henry Kissinger, Hermann Josef Abs, Al-fred Herrhausen, Hans Tietmeyer, Odo Marquard, Wolf Singer, Angela Merkel und viele andere mehr.

In den Jahren 1895-97 für den Bankier Wilhelm Bernhard Bonn er-baut, ging die nach dem Bauherren genannte „Villa Bonn” 1923 in den Besitz der Frankfurter Gesellschaft für Handel, Industrie und Wissen-schaft über. Seien es der Grüne oder der Blaue Salon im ersten Stock, der helle Frankfurter Salon im Erdge-schoß oder der Speisesaal mit Win-tergarten und das dazugehörige Restaurant, alles steht als Denkmal des 19. Jahrhunderts am Sonntag für Besucher offen.

iPhone-AppSogar eine kostenfreie Denkmaltag-App ist bereits für iPhones im App Store erhältlich. Alle Geräte mit iOS 3.1 oder neuer können damit auf das kartenbasierte Programm zugreifen. Für Android-Systeme ist die App noch in der Entwicklung. Sie wird rechtzeitig zum Tag des of-fenen Denkmals als Download zur Verfügung stehen, verspricht man seitens der Organisatoren.

Für Abenteuerlustige Einen besonderen Ausflugstipp, der Denkmal- und Naturerlebnis ver-bindet, haben wir für unsere Leser parat: Das ist die Burg Guttenberg in Neckarmühlbach. Sie wurde in der Stauferzeit (um 1200) zur Siche-rung der Kaiserpfalz in Bad Wimp-fen gebaut.

Die Deutsche Stiftung Denk-malschutz vergab im August vom Lotto Baden-Württemberg einen Fördervertrag über 30.000 Euro für die Sanierung des Bergfrieds der Burg Guttenberg in Haßmersheim-Neckarmühlbach.

Im ältesten Teil der Burg befin-det sich ein preisgekröntes Muse-um, das in der Ausstellung „Leben auf der Ritterburg“ die Geschichte der Burg und ihrer Bewohner er-

zählt. Im Schatten des alten Wehr-turmes lädt die Burgschenke ein zu „Speysen auf der Ritterburg“. „Rit-ter Uwe“ und sein Gefolge sind be-kannt für erlebnisreiche, historische Rittermahle und andere Spektakel.

In den Zwingeranlagen der Burg hat auch die Deutsche Grei-fenwarte ihren Sitz. Beliebt bei Alt und Jung bietet ein Rundgang im Geierhof, dem Eulengraben und im Adlerring die Möglichkeit, etwa 100 Greifvögel aus nächster Nähe zu besichtigen. Vor der historischen Kulisse der Burg finden regelmä-ßig Flugvorführungen mit Adlern und Geiern statt. Die Vielzahl der eingesetzten frei fliegenden Groß-greifvögel ist nahezu einmalig in Deutschland.

Der weiteste Weg lohnt sich.

Wer je ein altes haus geerbt hat, der weiß, dass es nicht nur erfreu-lich ist, die Kosten für erhaltung und Restaurie-rung aufzubringen.

erbaut 1895-97 als großbürgerliches Palais für den Bankier Wilhelm B. Bonn; die „Villa Bonn“ in Frankfurt am Main.

seit mehr als 550 Jahren ist die seit dem Mittelalter unzerstörte Burg Guttenberg in Haßmersheim-Neckarmühlbach im Besitz der Freiherren von Gemmingen. Besondere attraktion sind die täglichen Vorführungen der Greifvögel. F

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Page 4: The Epoch Times Deutschland 07-09-2011

Kerry Brown

China ist für Außenpolitiker weltweit bislang ein völliges Rätsel geblieben. Seit der

Gründung der Volksrepublik Chi-na im Jahre 1949 hatten die USA für 20 Jahre kaum etwas mit dem Land zu tun, außer es zu ignorie-ren, Embargos zu verhängen und den Handel zu sanktionieren. Sie nahmen China nur in Bezug auf den Streitpunkt Taiwan wahr. Der Besuch des US-Präsidenten Nixon 1972 beendete diese Ära, aber wäh-rend eine Reihe von Problemen ver-worfen wurde, nahm ein anderes deren Platz ein. Die Wiederaufnah-me des UN-Mandates im Jahr 1971 bedeutete, dass China in der Lage war, seine strategischen Bedürfnisse sehr viel stärker durchzusetzen. Zu diesen Bedürfnissen gehören unter anderem umstrittene Grenzkonflikte (sowohl Land- als auch Seegrenzen) sowie eine Vielzahl von bis dato ungelösten politischen Unstimmig-keiten mit einigen seiner Nachbarn. Angefangen bei Japan mit den fort-dauernden Beschwerden über den erbitterten japanisch-chinesischen Krieg in den Jahren 1937-1945 bis hin zu Indien und dessen Aufnahme der Exilregierung des Dalai Lama.

Chinas bereitwillige liberale Wirtschaftsreformen in den späten 70er-Jahren hätten augenscheinlich viele Probleme erleichtern können. Es kamen jedoch eine Reihe neuer Probleme auf. Nach mehr als drei Jahrzehnten starken Wachstums, in denen zweistellige BIP-Wachs-tumsraten die Regel waren, stellt die Volksrepublik Politiker in Eu-ropa, Amerika und einen Großteil der restlichen Welt heute vor ein gewaltiges Rätsel: Wie soll man ei-nen Akteur behandeln, der einer-seits seine Märkte geöffnet, den eigenen Produktionsstandort vor-angetrieben hat und der globalen Wirtschaftsstruktur wohlwollend gesinnt ist, andererseits aber gleich-zeitig an einem eigenen politischen Weg festhält? Ein Akteur, bei dem die Kommunistische Partei noch immer das absolute Machtmonopol innehat und in dem Rechtsstaatlich-keit und Handlungsfreiheit der Zi-vilgesellschaft nur durch den Rah-men politischer und administrativer Befugnisse bestimmt wird?

USA und die EU – schwierige PartnerChinas Beziehungen zu den USA sind im Laufe der Zeit das beste Beispiel dafür geworden, wie Din-ge erst sehr gut, aber dann wieder sehr falsch laufen können. Für den Großteil der letzten drei Jahrzehnte schwankten die zwei Großmächte zwischen gegenseitiger Akzeptanz und manchmal sogar wechselsei-tiger Bewunderung auf der einen Seite und Verurteilungen, Dispu-ten und Streitereien auf der ande-ren Seite. Chinas eindeutige Ära der Liberalisierung in den 80ern wurde von vielen US-Amerikanern gefeiert – Premier Deng Xiaoping wurde so-gar von der „Time“ zum Mann des Jahres gekürt. Dies endete aber jäh im Juni 1989 nach dem Ereignis auf dem Tiananmen Platz. Amerika ver-hängte Embargos gegen China und stellte Militärgespräche ein. Nichts-destotrotz führten beide Parteien weiterhin pragmatisch Geheimge-spräche. Weit davon entfernt, eine Phase abgekühlter Beziehungen einzuläuten, ergriff China erneut die Initiative und führte ab 1992 noch tiefgreifendere Wirtschafts-reformen durch, die letztlich im Jahr 2001 zum Beitritt in die WHO führten. Von Investoren aus dem Ausland bestürmt, war China nun in der Lage, viele seiner Sektoren

für den Außenhandel zu öffnen und auf die internationale Bildfläche zu treten. Dabei halfen nicht zuletzt die mehr als eine Million chinesischer Studenten im Ausland.

Politische Entscheidungsträger besonders in den USA und in Euro-pa müssen in dieser Zeit angenom-men haben, dass der Grundstein für eine schrittweise Umstellung von China zu einem fügsamen und kon-formen Mitglied der globalen Ord-nung gelegt sei. In vielerlei Hinsicht lagen sie richtig. China nahm an vie-len Friedensmissionen der UN teil, arbeitete nach dem 11. September zusammen mit den USA an Maß-nahmen zur Terrorismusbekämp-fung und schloss sich durch den Beitritt zum IWF, der Weltbank und diverser G-Gruppen den Hauptin-stitutionen der globalen Ordnung an. China sah sich selbst als eine friedliche, positive neue Macht, deren kräftiger wirtschaftlicher Aufstieg einen Mehrwert sowohl für Entwicklungs- als auch Indus-trieländer schuf. Die Olympischen Spiele 2008 in Peking wurden als der Moment chinesischer Geschich-te gesehen, an dem das Land die Weltbühne mit wiederhergestellter Ehre, deutlicher Stärke und unüber-sehbarem Einfluss betrat.

Ein durchsetzungsfähiges ChinaAber es löste sich nicht alles in Wohl-gefallen auf. Die Unstimmigkeiten und Streitereien blieben dieselben – verzwickter und vielleicht unter-schwelliger als sie es in den 1980er- oder 1990er-Jahren waren, aber im-mer noch so, dass sie zu Streitereien und Auseinandersetzungen führen konnten. Seit den Olympischen Spielen 2008 hat sich China zur weltweit zweitgrößten Volkswirt-schaft entwickelt und ist größter Importeur sowie Exporteur gewor-den. Nichtsdestotrotz sind die poli-tischen Beziehungen komplizierter geworden. Der eigentümliche Emp-fang Präsident Obamas in China im November 2009 mit strengen ihm auferlegten Einschränkungen, schon fast provokativer Verwaltung seines Zeitplans und der Berichterstattung seines Aufenthalts in Peking waren die ersten Anzeichen dafür, dass die Dinge nicht schnell unkompliziert werden. Auseinandersetzungen mit der EU über das Todesurteil, das im selben Jahr noch über einen bri-tischen Bürger verhängt wurde, ha-ben sich noch durch die Verhaftung des im ganzen Lande bekannten Regimekritikers Liu Xiaobo am er-sten Weihnachtsfeiertag 2009, trotz Verurteilung durch das Ausland, verschärft. 2010 traten die Konflikte mit den USA hinsichtlich Tibet, Tai-wan sowie der Wechselkurspolitik der chinesischen Währung erneut zutage und es gab neuerliche Un-stimmigkeiten mit Japan über die Inhaftierung eines chinesischen Ka-pitäns und seiner Crew im Oktober während eines Vorfalls, in den ein japanisches Patrouillenschiff invol-viert war.

Außerhalb von China redete man von einem neuen selbstbewussten Handeln des Landes. Aber westli-

che Beobachter fanden schließlich Beweise für das, was sie schon lange erwartet hatten: Zur Überraschung der eigenen Führungsriege und aller anderen hat sich China wirtschaft-lich wesentlich schneller und erfolg-reicher entwickelt, als irgendjemand jemals gedacht hätte – und zwar teils dank harter eigener Arbeit sowie dank der Torheit und des Pechs ei-niger westlicher Volkswirtschaften. China mit der immensen Anzahl an Arbeitskräften, der Flexibilität und der Ausrichtung der Wirtschaft auf den Export zeigte, dass es wirt-schaftlich zur richtigen Zeit am rich-tigen Ort handelte, als alle anderen wegen der hohen Schulden, struk-turellen Schwächen und schlechtem Management scheiterten. In der schlimmsten Zeit der weltweiten Finanzkrise 2009 war das Land im-mer noch in der Lage, ein Wachs-tum von acht Prozent vorzuweisen, wohingegen ein Großteil der restli-chen Volkswirtschaften schrumpf-te. Politisch bedeutete das, dass die Volksrepublik, ob nun gewollt oder nicht, bis 2010 deutlich einflussrei-cher und sichtbarer geworden war. Diese Entwicklung ging jedoch mit einer genaueren Überprüfung und erhöhter Aufmerksamkeit für jede Handlung und Bewegung einher.

Chinas Rolle in der Welt ist durch seine Innenpolitik zu verstehenChinas Machthaber sprechen, un-abhängig aus welcher Richtung sie auch kommen, stets zwei Themen an: Zum einen sorgen sie sich, wie China zu einem nachhaltigen, lei-stungsfähigen Land mit mittleren Einkommensschichten geführt werden kann. Ihr Mantra, dass China laut Pro-Kopf-Einkommen noch immer ein Entwicklungsland ist, mag im Westen sehr kritisch ge-sehen werden, aber für politische Entscheidungsträger in Peking sind die Armut und Unzufriedenheit vor allem im Westen des Landes und in ruralen Gegenden allgemein eine Quelle großer Besorgnis. Chine-sische Politiker sehen demografische Probleme (eine alternde Bevölke-rung), Probleme der Ressourcensi-cherheit, Ernährungssicherung, die Wasserversorgung sowie gewaltige Herausforderungen bei der Errich-tung eines angemessenen Renten-systems – und wenden sich deshalb den anstehenden und durch das kontinuierliche Wachstum verur- sachten Problemen in der Staatsfüh-rung sowie politischen Reformen zu. Es ist daher keine Überraschung, dass sie deswegen an ihrem ande-ren, zweiten wichtigen Grundsatz festhalten wollen: China ist noch nicht bereit, eine große internationa-le Führungsposition einzunehmen, solange diese internen Probleme nicht gelöst werden.

Wenn die Führer des Landes sehen, dass ein Thema sich auf die nationalen Interessen auswirkt, wie beispielsweise Sicherheit und Stabi-lität ihrer Grenzen, Sicherung von Ressourcen sowie die Beibehaltung der Nichteinmischung von ande-ren Staaten in ihre Angelegenhei-ten, reagiert China so, wie es schon

The Epoch Times Deutschland / 7. September - 20. September 2011 / Nr. 289Wirtschaft4

Wie soll man einen akteur behandeln, der einerseits seine Märkte geöffnet, den eige-nen Produktionsstandort vorangetrieben hat und der globalen Wirtschaftsstruktur wohlwollend gesinnt ist, andererseits aber gleichzeitig an einem eigenen politischen Weg festhält?

China ein Rätsel ... alles Wirtschaft oder was?

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Wie die Welt sich bemüht, ihre neueste wirtschaftliche super-macht zu verstehen.

Ein unglückliches China ist nicht nur ein Problem für

sich selbst, sondern auch für den rest der Welt.

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seit 1949 reagiert hat – es schreit lang und anhaltend. Diejenigen, die versuchen, in Chinas nationale Angelegenheiten wie Taiwan, Tibet, Xinjiang und die maritimen Gren-zen einzugreifen, erleben stärksten Widerstand.

Aber in Bezug auf den zweiten Grundsatz ändern sich die Dinge. So hielt sich das Land beispiels-weise bei der NATO-Intervention in Libyen im Sommer 2011 zurück und achtete auf ein gutes Verhältnis zu den anderen ständigen Mitglie-dern im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen. Während der Schlussde-batte in der UN enthielt sich China seiner Stimme, anstatt mit einem Veto zu stimmen und ermöglichte damit die Fortführung der militä-rischen Eingriffe. Dies mag so sein, weil China inzwischen wesentliche Vermögenswerte und Interessen in anderen Ländern besitzt. Vor den NATO- Angriffen lebten und arbei-teten mehr als 35.000 Chinesen in Libyen, die zurück in ihre Heimat gebracht werden mussten. Früher als gewollt war China gezwungen, nicht nur eine globale Wirtschafts-macht zu sein, sondern eine Welt-macht zu werden. Dadurch kam der alte Grundsatz der Nichteinmi-schung in innere Angelegenheiten ins Wanken. Für das moderne China gibt es nur wenige Angelegenheiten, in denen es nicht irgendeine Beteili-gung oder irgendwelche Interessen hat. Das bedeutet, dass durch die Mitwirkung an Themen, die weit über seine Grenzen hinausreichen, seine „inneren Angelegenheiten“ und nationalen Interessen gesichert sein müssen.

Auch ein Problem für den WestenChina stellte nun auch den Westen vor ein Problem: Einerseits hat Chi-na jahrelangen Forderungen seitens des Westens nachgegeben und sich als kooperatives Mitglied in die in-ternationale Staatengemeinschaft eingebracht. Chinesische Investi-tionen und Interessen sind auf der ganzen Welt vertreten. Das Land braucht nun genau wie die USA oder die EU ein stabiles internatio-nales Umfeld. Es konnte nie zuvor so leicht durch seine auswärtigen Interessen beeinflusst werden. Die Integrationspolitik, die die USA und andere Länder trotz einiger schwie-riger Momente nun seit mehr als vier Jahrzehnten verfolgen, hat als Resultat ein China hervorgebracht, das noch nie so stark in die Weltge-meinschaft eingebunden war.

Andererseits bedeutet diese In-tegration, die es anderen erlaubt, mehr Einfluss auf China zu neh-men, dass China sich selbst in der Lage befindet, wiederum seine Inte-ressen weit über die eigenen Gren-zen hinaus äußern und verfolgen zu können. Wenn China klare Vorteile sieht und damit beginnt zu Themen Stellung zu beziehen, die es als kri-tisch bewertet, versetzt das den Rest der Welt normalerweise in einen Schockzustand. Dies wird beglei-tet von Befürchtungen, das Land würde sein Gewicht in die Waag-schale werfen, dabei anderen sei-ne Meinung aufzwingen oder sich für gefühltes historisches Unrecht rächen. Im zweiten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts wird die Volksre-publik regelmäßig verteufelt, ob sie nun ihre Ansichten geltend machen will oder nicht.

Den Jahren, in denen China vom Westen dazu gedrängt wurde, eine pro-aktivere Haltung zu internati-onalen Fragen einzunehmen, folgt nun eine Ära, in der alle Aktivitäten Chinas als verdächtig angesehen und in den kommenden Jahrzehn-ten minutiös nach Beweisen für seine Absicht, den Rest der Welt zu dominieren, analysiert werden.

Ist es töricht, vor allem wirtschaftliche Interessen zu verfolgen?Die Kommunistische Partei wusste 1978, dass ihre Ideologie auf dem Klassenkampf basiert. Das Ziel, Wohlstand für eine möglichst breite Gruppe von Menschen zu schaffen, um die Legitimation der Partei auszubauen und die Machtposition aufrechtzuerhalten, sollte soziale Konflikte reduzieren. Aufgrund dessen ist seitdem die wirtschaftliche Entwicklung das alles entscheidende Thema, auf das alle Neugestaltungen der Sozialpolitik oder der Ideologie abzielen. Drei Jahrzehnte später, und dabei wurden die kühnsten Träume der Reform-Ära übertrof-fen, wurde das urbane China reich – aber viele in der Volksrepublik fragen sich, ob es denn auch ein glücklicheres Land geworden ist. Jüngste Umfragen zeigen einer-seits, dass Chinesen stolz sind und die Regierung unterstützen, ande-rerseits aber auch, dass mehr als 70 Prozent unzufrieden, unglücklich und neidisch auf den Erfolg ande-rer sind.

Die Umweltqualität, die Be-lastungen des täglichen Lebens, Korruptionen unter Staats- und Regierungschefs sowie das Gefühl von Unsicherheit dienen alle dazu, dieses Gefühl der Unzufriedenheit zu verstärken. „Unhappy China“, ein Bestseller, der kurz nach den Olympischen Spielen 2009 von einer Gruppe Populisten verfasst wurde, erfasste das Gefühl öffent-licher Verwirrung über eine eigen-nützige Elite, die es zuließ, dass die Ungleichheit drastische Züge annahm und China zu einem, in den Worten der Autoren, „ Ausge-beuteten der Welt“ wurde.

Ein unglückliches ChinaEin unglückliches China ist nicht nur ein Problem für sich selbst, sondern auch für den Rest der Welt. Politiker hatten vielleicht seit Nixons Besuch bereits im Hinter-kopf die Befürchtung, dass das, was sie sich wünschen, eines Tages eintreffen könnte. Zumindest wirt-schaftlich gesehen ist genau das eingetreten. China trägt massiv zum globalen Wachstum bei und wird von einer Regierung regiert, die mehr Menschen aus der Armut geholfen hat als jede andere vor ihr. Aber das gleiche China ist mit Narben der jüngsten Geschichte übersät, sei es die bittere Erinne-rung an die Millionen von Toten durch die Hungersnot in den frü-

hen 1960er-Jahren oder das Leiden einer Generation von Studenten und Intelektuellen im Rahmen der Kulturrevolution. Eingebettet in die Geschichte sind der Alb-traum der Demütigung und Tei-lung Chinas in den 1930er-Jahren sowie die schrecklichen Leiden in den Kriegen der 1940er-Jahre. All diese Aspekte hinterlassen tiefe Wunden, die von Politikern in der Volksrepublik China kaschiert werden, die aber, mit den Worten eines Gelehrten ausgedrückt, eine „flüsternde Geschichte“ hinterlas-sen haben, die sich von Zeit zu Zeit im öffentlichen Diskurs entlädt, bevor sie wieder zum Schweigen gebracht wird.

Während Führungspersonen – wie etwa Präsident Hu Jintao bei einem Staatsbesuch in den USA Anfang 2011 – noch einer Not-wendigkeit der Verbesserung der Menschenrechte und der Rechts-staatlichkeit zustimmten, hat zeit-gleich der chinesische Sicherheits-apparat eines der repressivsten Vorgehen der jüngeren Geschich-te gegen einige der bekanntesten Künstler, Intellektuelle, Blogger und Menschenrechtsanwälte des Landes entfesselt. Das Unbeha-gen darüber fügt eine besondere Schärfe zu Chinas Vorwurf der Heuchelei gegenüber dem Westen hinzu: Doppelte Standards beim Klimawandel, Interventionen im Nahen Osten und Nordafrika, aber gleichzeitig Kritik an seiner jüngst wahrgenommen Aggressivität ge-genüber Japan, Korea und einigen anderen Ländern.

Wohin geht Chinas Weg?Unabhängig davon, ob man sich nun innerhalb oder außerhalb Chi-nas befindet, jedermann sieht sich mit demselben Problem konfron-tiert, nämlich wie man eigentlich eine ganzheitliche und stimmige Deutung für das Land finden kann. Ist es ein armes Entwicklungsland, das noch weit davon entfernt ist, auf eigenen Füßen stehen zu kön-nen? Oder ist es ein Land, das von einer – dem Rest der Welt weit-gehend fremden – politischen Ideologie geleitet wird und nach dem Erreichen des Großmachts-status historisches Leid rächen möchte? Wird sich dieser Staat nun endlich mit seiner tragischen Vergangenheit arrangieren und der Welt zeigen, dass zuletzt die Hoffnung über Niederlage und Verzweiflung gesiegt hat? Oder ist China ein Ort, der von sozia-len, ethnischen und kulturellen

Unterschieden auseinandergeris-sen wird und weit instabiler und unsicherer ist, als der Rest der Welt denkt? Ist es eine Nation, die die Schuld an internen politischen Problemen anderen zuschreibt, indem sie lautstark alle anderen verantwortlich macht, oder ist es in der Tat der Ort, an dem ein ganz neues Entwicklungsmodell gebil-det wird, das die dringend benö-tigte Alternative zum überholten Modell der Industrienationen des Westens bietet? Sollte China Anlass zur Hoffnung geben und ermutigt werden, seinen globalen Einfluss auszubauen?

In den kommenden Jahren wird die Frage, was China ist und wie mit dem Land umzugehen ist, weder leichter zu finden noch ein-facher zu beantworten sein. Beides wird schwerer. Welche Antworten gefunden werden, wird durch gemeinschaftliche Bemühungen innerhalb und außerhalb Chinas entschieden werden. Dann kann ein Bild Chinas entstehen, das so-wohl die Chinesen selbst als auch der Rest der Welt versteht.

iDer Autor des Beitrags „Chinese Riddle“ ist Kerry Brown, Associate Fellow im Chatham House, Großbritannien. Der Beitrag ist Kontextartikel der gleichnamigen 360-Grad-analyse „the chinese riddle“. Die deutsche Übersetzung erstellten Vietchi Pham und Gregor Konzack. Das Original kann unter http://www.fairobserver.com/360theme/chinese-riddle nachgelesen werden.Der artikel wurde von „fair Observer“ zur Verfü-gung gestellt. fair Observer (www.fairobserver.com) ist ein neues globales Multime-dia-Magazin, spezialisiert auf „360-Grad-analysen, welche historische und kulturelle hintergrundsberichte, wie auch verschiedene politische und geografische Meinungen zu relevanten, überregiona-len, globalen sowie kontro-versen themen beinhaltet.

früher als gewollt ist china gezwungen, nicht nur eine globale Wirtschaftsmacht zu sein, sondern eine Weltmacht zu werden. Dadurch kam der alte Grundsatz der Nichteinmischung in innere angele-genheiten ins Wanken. für das moderne china gibt es nur wenige angelegenhei-ten, in denen es nicht irgendeine Beteili-gung oder irgendwelche interessen hat.

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The Epoch Times Deutschland / 7. September - 20. September 2011 / Nr. 289INTERNATIONALES6

Neun Kommentare über die Kommunistische Partei Chinas

Das Buch „Die Neun Kommentare“ trägt zur Aufl ösung der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) bei und verändert China. Die preisgekrönte Epoch Times-Serie beschreibt die wahre Geschichte und das Wesen der KPCh. Sie erscheint hier als Serie.

Fortsetzung

2.2.3 Der Bauernaufstand in der Provinz Hunan –Die Anstiftung der Asozialen zur Rebellion Während des Nordfeldzuges sta-chelte die KPCh in den ländlichen Gegenden Aufstände an, um die Macht zu erlangen, während sich die Nationale Revolutionsarmee im Krieg mit den Warlords befand.

Der Bauernaufstand in der Pro-vinz Hunan von 1927 war eine Re-volte des kriminellen Pöbels, der Schlimmsten der Gesellschaft, so wie bei dem berühmten Aufstand der Pariser Kommune, der ersten kommunistischen Revolution von 1871. Französische Staatsbürger und Ausländer, die zu dieser Zeit in Paris waren, hatten gesehen, dass die Anhänger der Pariser Kommune eine Bande von umher-ziehenden Räubern war, die keine Perspektive hatten. Sie plünderten große Gebäude und Luxusvillen,

lebten darin und genossen Deli-katessen. Sie kümmerten sich nur um ihren augenblicklichen Spaß, nicht aber um die Konsequenzen ihres Handelns. Während des Auf-standes der Pariser Kommune zen-sierten sie die Presse. Sie nahmen den Erzbischof von Paris, Geor-ges Darboy, der Predigten für den König hielt, als Geisel und erschossen ihn später. Zu ihrer eigenen Belustigung ermordeten sie 64 Geistliche auf brutale Wei-se, zündeten Paläste an und zer-störten Regierungsgebäude, pri-vate Residenzen, Monumente und Mahnmale. Der Wohlstand und die Schönheit der französischen Hauptstadt fand in Europa nicht seinesgleichen. Aber nach dem Aufstand der Pariser Kommune blieben von vielen Gebäuden nur Asche und von vielen Menschen nur Knochen übrig. Derartige Gräueltaten und Grausamkeiten kamen in der Geschichte bis heu-te nur selten vor.

Mao Tse-tung gab zu: „Es stimmt, dass die Bauern auf dem Lande in gewissem Sinne sehr un-gezügelt sind. Da die Bauernverei-nigung das Sagen hat, gesteht sie den Grundherren keinerlei Rechte zu und fegt ihr Ansehen hinweg.

Die Landesherren werden nie-dergeworfen und man setzt ih-nen noch den Fuß in den Nacken. ‚Wir werden euch auf die Liste der Konterrevolutionäre setzen!‘ dro-hen ihnen die Bauern. Sie bestrafen die lokalen Tyrannen und die üble Oberschicht, sie verlangen von ih-nen Abgaben und zerschmettern ihre Sänften. Die Menschen plün-dern die Häuser der üblen Ober-schicht und der lokalen Tyrannen, die gegen die Bauernvereinigung sind. Sie schlachten ihre Schweine und essen ihr Getreide. Sie lungern sogar in den elfenbeinverzierten Betten der Töchter und Schwieger-töchter der Oberschicht und Ty-rannen herum. Beim geringsten Anlass ergreifen sie sie, setzen den Verhafteten große Papierhüte auf und führen sie durchs Dorf, wo-bei sie rufen: ‚Ihr dreckigen Guts-herren, jetzt sollt ihr uns kennen-lernen!‘ Sie tun, was sie wollen und stellen alles auf den Kopf. Sie errichteten eine Art Terror auf dem Lande.19 (...) Um es ganz of-fen zu sagen – es ist nötig, in jedem Dorf eine Periode des Terrors zu erzeugen, ansonsten wäre es un-möglich, die Aktivitäten der Kon-terrevolutionäre auf dem Land zu unterdrücken und die Macht der

Oberschicht zu brechen. Um ein Unrecht zu berichtigen, müssen die Grenzen überschritten werden, ansonsten kann man das Unrecht nicht korrigieren (...) Viele Taten während der Zeit der Revolution, die als zu weit gegangen angese-hen wurden, waren in Wirklich-keit genau das, was die Revolution brauchte.“20 Die kommunistische Revolution errichtet ein System des Terrors.

2.2.4 Der Feldzug nach Norden zur Bekämpfung der Japaner ‒ Die Flucht der Besiegten Die KPCh bezeichnete den „Lan-gen Marsch“ als Feldzug nach Nor-den zur Bekämpfung der Japaner. Sie machte den Langen Marsch zu einem Mythos der chinesischen Re-volution: „Der Lange Marsch ist ein Manifest, ein Propagandatrupp, eine „Sähmaschine“. (...) Kurz ge-sagt, der Lange Marsch endete mit unserem Sieg und mit der Nieder-lage des Feindes.“

Der sogenannte Lange Marsch nach Norden zur Bekämpfung der Japaner war eine schamlose Lüge der KPCh, um ihre eigene Nieder-lage zu kaschieren. Die historische Wahrheit ist, dass die Kommunis-

tische Partei von Oktober 1933 bis Januar 1934 eine totale Niederlage durch den fünften Vernichtungs-feldzug der KMT erlitt; die KPCh verlor nach und nach ihre poli-tische Macht auf dem Lande, ihr Stützpunktgebiet wurde immer kleiner und so sah sich die Rote Armee der KPCh gezwungen zu fliehen. Dies ist der wahre Anlass des Langen Marsches.

Forsetzung in der nächsten Ausga-be. Den vollständigen Text der „Neun Kommentare“ finden Sie unter: www.epochtimes.de/NeunKommentare

_______19 aus Maos „Untersuchungsbericht über die Bau-ern in Hunan“ (März 1927)

20 aus Maos „Untersuchungsbericht über die Bau-ern in Hunan“ (März 1927)

Kommentar Zwei

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haben mit dem Stichtag 31. August 2011 ihre Austrittser-

klärung auf der Webseitehttp://quitccp.org veröffentlicht.

BRIEFE AN DIE REDAKTION Bitte senden Sie die Briefe an [email protected] Times Europe GmbH, Kurfürstenstraße 79, 10787 Berlin Tel.: +49(0)30/26395312/13, Fax: +49(0)30/31999684

Am 18. November 2004 veröffentlichte „The Epoch

Times“ erstmals die Neun Kommentare über die Kom-munistische Partei Chinas (KPCh).Darin werden die Geschich-te und das Wesen der KPCh dokumentiert und analysiert. Seitdem erklären täglich rund 25.000 Chinesen ihren Aus-tritt aus der KPCh, dem Kom-munistischen Jugendverband und den Jungen Pionieren. Die per Telefon, Fax oder E-Mailerklärten Austritte werden von drei „Tuidang“ (Austritts-) Cen-tern gesammelt und im Inter-net auf http://quitccp.org ver-öffentlicht.

Chinas Cyber-War aufgedeckt Fortsetzung von Seite 1

Die Anzeige im Softwarefenster bedeutet: „Wählen Sie Angriff auf das Ziel.“ Die Person am Compu-ter wählt eine IP-Adresse aus ei-ner Liste aus – es ist 138.26.72.17 zu sehen – und dann ein Ziel. In der Software sind die Worte „Falun Gong-Webseitenliste“ verschlüs-selt, was bedeutet, dass die Mög-lichkeiten für Angriffe auf Falun Gong-Webseiten in die Software integriert wurden.

Eine Dropdown-Liste von Dut-zenden von Falun Gong-Webseiten erscheint. Der Computerbediener wählte Minghui.org, die Haupt-Webseite der spirituellen Falun Gong-Praxis.

Die IP-Adresse 138.26.72.17 ge-hört zur University of Alabama in Birmingham (UAB), wie eine On-line-Nachverfolgung ergab.

Die Aufnahmen zeigen dann, wie ein großer Button mit der Be-zeichnung „Angriff“ links unten angeklickt wird, dann kommt im Film ein Schnitt.

Jason Ma, ein Kommentator von New Tang Dynasty Televisi-on, meint: „Hier hat die Kommu-nistische Partei Chinas (KPCh) ihr größtes Geheimnis durchsickern lassen. Dies ist das erste Mal, dass wir klar sehen, dass eine der besten chinesischen Militär-Universitäten Forschungen im Bereich der Cyber-Angriffe betreibt und Software da-für entwickelt. Hierfür gibt es in diesem Video klare Beweise.“

Experten vermuten seit Lan-gem, dass das chinesische Militär an Cyber-Angriffen beteiligt ist, obwohl die Kommunistische Partei Chinas dies immer bestritten hat.

Ma sagt: „Jetzt haben wir Be-weise. So dehnen sie auch ihre Verfolgung von Falun Gong ins Ausland aus und greifen eine zi-vile Webseite in den USA an. Diese

sechs Videosekunden liefern dafür eindeutige Beweise.“

Netzwerk-Administratoren der the University of Alabama (UAB) , die am 26. August kontaktiert wur-den, warfen einen Blick auf die IP-Adresse in ihrem Netzwerk und sagten, diese sei seit 2010 nicht mehr verwendet worden.

Einer der Techniker erinnerte sich auch daran, dass ein Falun Gong-Praktizierender, der die Uni-versität besuchte, dort vor einigen Jahren informelle Falun Gong-Tref-

fen abhielt. Er und seine Kollegen konnten nicht bestätigen, dass der Student diese IP-Adresse benutzte.

Ein UAB-Netzwerkadmini-strator versicherte gegenüber der Epoch Times, dass Schutzmaßnah-men gegen Eindringungsversuche in Netzwerke getroffen würden und dass ihr Netzwerk nicht be-einträchtigt sei.

Im vergangenen Monat gab McAfee, ein Unternehmen im Be-reich der Netzwerksicherheit, be-kannt, dass eine beispiellose Kam-

pagne von Cyber-Spionage von einem „staatlichen Akteur“ durch-geführt wurde. Sie richtete sich ge-gen mehr als 70 Organisationen und Regierungen auf der ganzen Welt, deren geistiges Eigentum in Milliar-denhöhe davon betroffen war.

Später ließen sich IP-Adressen, die an dem Angriff beteiligt waren, eindeutig nach China zurückver-folgen. Auch immer mehr Indizi-enbeweise anderer Art lassen ver-muten, dass die Angriffe aus China stammten.

Der Militär-Propagandafilm vom 17. Juli posaunte heraus, die Verei-nigten Staaten seien die eigentlichen Angreifer im Cyberspace und China sei sehr anfällig für Cyber-Angriffe. „Amerika entwickelt als erstes Land das Konzept eines Cyber-Kriegs und setzt es dann in einem echten Krieg ein“, sagte der Sprecher an einer Stelle.

Ohne die Bildschirmaufnahmen hätte die Täuschung funktionieren können.

Die University of Alabama in Bir-

mingham gab eine Erklärung zu den Medienberichten ab und stellte da-rin fest, dass die IP-Adresse zu einer Webseite gehörte, die im Jahr 2001 stillgelegt wurde, weil sie gegen die UAB-Regeln verstoßen habe. Man gehe davon aus, dass der in dem Vi-deo gezeigte Zweck der Aktion nicht darin bestehe, einen Angriff von die-ser Webseite aus zu starten, sondern den Zugang zu ihr zu blockieren. Man habe auch keine Kenntnis über solche Angriffe weder aus der Ver-gangenheit noch aus der Gegenwart.

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Aufgedeckt:

Ein Bild der Hack- Software, die im Propagandafi lm gezeigt wurde. Die großen Schriftzeichen oben bedeuten „Angriffsziel auswählen“. Im ersten Feld wählt der Nutzer eine IP-Adresse aus, von der der Angriff ausgeführt wird. Im unteren Dropdown- Menü sind Falun Gong- Webseiten aufgelistet, die angegriffen werden sollen. Auf dem Button links unten steht „Angriff“.

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The Epoch Times Deutschland / 7. September - 20. September 2011 / Nr. 289 InternatIonales 7

simone D’arbreu

2005 hat Präsident Bingu Wu Mutharika aus Malawi ei-nen innovativen Fünfjahres-

plan ins Leben gerufen, der Mala-wis Agrarsektor fördern sollte. Der Plan sah vor, die Subventionen zu erhöhen und zehn Prozent des na-tionalen Budgets für den Agrar-bereich bereitzustellen. Ziel war die Verbesserung der Infrastruk-tur und die Förderung der Ausbil-dung der Bauern.

Trotz der Bedenken der Welt-bank und der Vereinten Nationen hat Präsident Mutharika Malawis Agrarsektor vorangetrieben und die Armut von 52 auf 40 Prozent senken können. Malawi wurde zu einem Nahrungsmittelspeicher, nicht nur für die eigene Bevölke-rung, sondern auch für den Export.

Malawi hat 1,1 Millionen Ton-nen mehr Mais produziert, als es jährlich benötigt und exportiert diesen Überschuss jetzt in die be-nachbarten Länder. Malawi konnte während der Katastrophe in Haiti 200 Tonnen Reis dorthin schicken.

2004 litt Malawi unter einer Hungersnot, die ein Drittel der 13 Millionen Einwohner bedrohte. Die Hälfte davon lebte in absolu-ter Armut. Malawi fand die Lö-sung des Problems nicht im Rat der Weltbank, dem World Food Program oder anderen internati-onalen Hilfsprogrammen, indem die Privatisierung vorangetrieben wird. Die Weltbank empfahl auch den malawischen Bauern Export-waren zu produzieren, um mit den Einnahmen Nahrungsmittel zu importieren.

Seit 2004 läuft nun das landes-weite Agricultural Inputs Subsidy Program, bei dem Gutscheine an fast die Hälfte aller malawischen Kleinbauern verteilt wurden, da-mit sie sich Düngemittel und Saat-gut unter dem Marktpreis kaufen konnten. Durch dieses Subventi-onsprogramm konnte Malawi Nah-rungsvorräte für Notfälle anlegen und die Ernteerträge bei gleichzei-tiger Senkung der Lebensmittelko-sten erhöhen.

Malawi hat der Welt gezeigt, dass es genau wie Europa und Nordamerika die Agrarwirtschaft effektiv subventionieren kann. Joshua Kurlantzick, der Autor von „The Malawi Model“ sagt, dass der malawische Ansatz als Vorbild für landwirtschaftliche Entwicklung dienen kann, weil es im Gegen-satz zu den Privatisierungsmodel-len, wie sie von den internationalen Ökonomen für Entwicklungshil-fe favorisiert werden, funktioniert hat.

Malawis Subventionsprogramm bietet jedoch auch Problemfelder. Subventionen in der Landwirt-schaft zwingen die Bauern biswei- len dazu, den Agrarsektor zu ver-lassen, da die Umsätze aus dem Ver-kauf der Ernte sinken. Im Durch- schnitt verlieren schwarzafrika-nische Länder aufgrund der land-wirtschaftlichen Subventionen zehn bis fünfzehn Prozent ihres Einkommens.

Mutharikas Plan könnte sich möglicherweise nur auf den kurz-fristigen und weniger auf den lang-fristigen Effekt konzentrieren. Dazu stoßen Mutharikas autoritäre Ten-denzen auf Kritik. Und kann das Modell, das in Malawi so gut funk-tioniert hat, in den vielen verschie-denen Ländern Afrikas ebenfalls in so kurzer Zeit funktionieren?

Das Modell exportierenPräsident Mutharika hat jetzt ei-nen Plan vorgeschlagen, der Afri-ka in den nächsten fünf Jahren von der Nahrungsmittelunterstützung aus dem Ausland unabhängig ma-chen soll. Dieser Fünfjahresplan, auch African Food Basket Project genannt, setzt den Fokus aller teil-

nehmenden afrikanischen Länder und aller kooperierenden Partner darauf, die Agrarwirtschaft und Lebensmittelversorgung durch Subventionen, ein erhöhtes Bud-get und bezahlbare Informations- und Kommunikationstechnologien zu sichern.

In Afrika wird nur ein Drit-tel des bebaubaren Ackerlandes kultiviert. Mutharika geht davon aus, dass eine höhere Nutzung des kultivierbaren Bodens und mehr Ausgaben der Regierung für den Agrarsektor den Hunger und die Armut bis 2015 halbieren können.

Mutharikas Plan sieht neben dem Aufbau der Infrastruktur auch die Förderung der sozialen Entwicklung vor. Unterstützung für Frauen, die Jugend, Bildung und Entwicklung der Infrastruk-tur können helfen, den Agrarsek-tor aufzubauen.

In Afrika leisten die Frauen über 70 Prozent der landwirtschaftlichen Arbeit, insbesondere bei der Pro-duktion von Getreide. Dennoch ha-ben Frauen wenig Zugang zu In-formationen und Märkten, die sie mit Land, Ressourcen, Düngemit-tel, Geräten für die Landwirtschaft und finanziellen Mitteln versor-gen könnten. Aufgrund der tradi-tionellen Rollenverteilung treffen den Großteil der Entscheidungen immer noch die Männer. Als Fol-ge haben Frauen, die den Großteil der Feldarbeit leisten, kein Mit-spracherecht, obwohl sie einen hö-heren Anteil am Produktionspro-zess haben.

Das African Food Basket Project hat zum Ziel, diese Ungleichheit zu beseitigen, indem den Frauen die Kontrolle über ihr Land gegeben werden soll. Sie sollen entscheiden, welches Getreide sie anbauen, wel-chem System des Anbaus sie folgen möchten und wie sie das Einkom-men verwenden wollen, das der Anbau abwirft. Dieser Plan ist auf einen hohen Bildungsgrad ange-wiesen. Durch die Ausbildung von Frauen, vor allem in den ländlichen Gegenden, wird die Alphabetisie-rung voranschreiten, was den Zu-gang der Frauen zu Informationen

und Märkten verbessert und was wiederum den Anbau von Getrei-de fördert.

Malawi hatte ursprünglich in den ersten Jahren der Reform nicht die Stärkung der Frauen im Programm, doch haben Nachfor-schungen gezeigt, dass eine land-wirtschaftliche Ausbildung der Frauen nachhaltiges Wachstum för-dert. Frauen kontrollieren in Afrika im Allgemeinen den Agrarmarkt und steuern erheblich zum infor-mellen Sektor bei, der den ökono-mischen Sektor mit dem größten Wachstum darstellt.

Für die Landwirtschaft ist die Jugend ebenfalls ein Schlüssel zum Erfolg. Laut dem African Food Bas-ket Project wird die Jugend eine strukturierte, informelle Ausbil-dung in den bestmöglichen Be-triebsarten für die Landwirtschaft erhalten. Die Absolventen werden dann Zugang zu Mikrokrediten und Fonds wie dem Youth Enter-prise Development Fund (YEDF) in Malawi erhalten.

Der YEDF lockt Investoren an und ermöglicht es ihnen, in Unter-nehmen beginnend bei der Markt-bude bis hin zu Industrieparks zu investieren, von denen die Jugend profitiert. Ein Wachstum der land-wirtschaftlichen Betriebe wird zu einer Öffnung im Arbeitsmarkt führen, was die Jungen sowie die Alten in den Agrarsektor bringen wird, was wiederum die Nah-rungsversorgung weiter sichert.

Die Transportmöglichkeit ist ein drittes Element in der Verbesserung der Sicherstellung der Nahrungs-mittelversorgung. Durchschnittlich gehen zwanzig Prozent des Getrei-des während des Transports verlo-ren. Durch die Verbesserung des nationalen und internationalen Transports auf Straßen, per Bahn, Schiff oder Flugzeug können die afrikanischen Länder Nahrungs-mittel effizienter verfrachten und den signifikanten Verlust von Ge-treide vermeiden.

Mutharika wirbt vehement für den Aufbau eines grünen Gürtels entlang des Nils, des Nigers, des Chads und des Shebelli-Juba-Be-

ckens im Nordosten Afrikas, um die Bewässerung zu verbessern. Nur sieben Prozent des kulturfä-higen Landes wird bewässert. Im Vergleich dazu werden in Südafri-ka 29 Prozent und in Asien 41 Pro-zent bewässert. Ein breiter grüner Gürtel über den ganzen Kontinent könnte die Bewässerungsquote er-höhen und als Folge davon auch die landwirtschaftliche Produktivität.

Ein realisierbarer Plan?Malawis Erfolg und Mutharikas Ambitionen, den Hunger und die Armut zu bekämpfen, zeigen der Welt, dass Afrika das Potenzial und die Möglichkeiten hat, die Situati-on der Nahrungsmittelknappheit zu verbessern.

Aber die afrikanischen Länder sind nicht alle gleich. Manche der Länder sind hoch verschuldet. die Verschuldung Somalias über drei Milliarden US-Dollar zum Beispiel macht es für das Land schwer, fi-nanzielle Unterstützung für den Aufbau der Landwirtschaft zu be-kommen und weitere Budgetkür-zungen bedrängen das Land. Aber außenstehende Akteure könnten den verschuldeten Ländern helfen. Sogar Malawi hat finanzielle Un-terstützung für den Umschwung im Agrarsektor bekommen. Die Abteilung für internationale Ent-wicklung in Großbritannien unter-stützte Malawi und dessen Subven-tionsprogramm im Jahr 2006 mit acht Millionen US-Dollar.

Eine vielleicht größere Heraus-forderung sind die Länder, die nicht gewillt sind, mehr Geld für den Agrarsektor auszugeben. Die Regierung um Teodoro Obiang in Äquatorialguinea zum Beispiel ist berüchtigt für Korruption und Misswirtschaft seitens der Regie-rung. Kürzlich hat das Land 830 Millionen US-Dollar für den Bau eines luxuriösen Komplexes außer-halb der Hauptstadt für ein anste-hendes Treffen der Afrikanischen Union ausgegeben, um auslän-dische Investoren anzulocken. Die-se Summe hätte den Weg für die Nahrungsmittelsicherheit in die-sem Land ebnen können.

Selbst für Länder, die gewillt sind und die Möglichkeiten haben, ist der Fünfjahresplan des African Food Basket eine große Herausfor-derung. Für Malawi hat es annä-hernd ein Jahrzehnt gedauert, bis durch ihn die Unabhängigkeit bei der Nahrungsmittelversorgung er-reicht wurde. Es scheint unrealis-tisch, für den ganzen Kontinent in-nerhalb von nur fünf Jahren auch nur einen Teil dieses Erfolgs zu erreichen.

Daniel Gustafson von der UN Food and Agricultural Organi-zation (FAO) Liaison Office for North America sagt, dass die FAO die Idee des African Food Basket Project unterstützt. Eine zehnpro-zentige Erhöhung des Budgets der afrikanischen Länder für den Agrarsektor sei eine wunderbare Idee und es gebe keinen Grund, warum sich das auf lange Sicht nicht als Vorteil für Afrika entwi-ckeln könnte. Länder wie Ghana, Nigeria und Malawi hätten es bei den Bestrebungen nach Unabhän-gigkeit und der Investition und Nahrungsproduktion außerordent-lich gut gemacht.

Die politische Situation in Mala-wi hat sich in der Zwischenzeit je-doch beträchtlich verschlechtert. Die Regierung ist im Juli bei De-monstrationen gegen sie hart vor-gegangen. Neunzehn Demonstran- ten wurden getötet. Die Milleni-um Challange Corporation, eine Behörde der US-Regierung, die Länder mit guter Regierungsarbeit durch Entwicklungshilfen unter-stützt, hat Malawi unter anderem die Zusage über eine Unterstüt-zung mit 350 Millionen US-Dollar über fünf Jahre gegeben, um die landwirtschaftliche Produktivi-tät zu steigern. Trotz des Erfolges kämpft Malawi weiterhin gegen Armut, Analphabetismus und Re- gierungsprobleme.

Mit anderen Worten braucht Af-rican Food Basket also nicht nur In-vestitionen im Agrarsektor, son-dern auch gute Regierungsarbeit. Wenn Malawi beide Ziele erreicht, kann es wirklich für den Rest des Kontinents den Weg weisen.

Malawi löst afrikanisches Hungerproblem

Mami checkt das Maisfeld: Malawi hat es geschafft, durch subventionen die landwirtschaft so weit aufzubauen, dass Hunger bekämpft und nahrungsmittel sogar exportiert werden können.

In afrika wird nur ein Drittel des be-baubaren acker-landes kultiviert.

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FEUILLETON8 The Epoch Times Deutschland / 7. September - 20. September 2011 / Nr. 289

Hinter den Kulissen von El Bullis Meisterküche

Joe Bendel

Im Vergleich zu einem Tisch bei Mei-sterkoch Ferran Adriàs Restaurant „El Bulli“ ist eine Reservierung bei

Nobu so, als würde man mit einem Ecktisch bei White Castle (älteste Fast-food-Kette in den USA) vorliebnehmen. Pro Saison bekommen hier nur etwa

8.000 Personen einen Platz. In der ge-samten Wintersaison ist das Restaurant geschlossen, um ein völlig neues Menü exklusiver kulinarischer Kreationen zu entwickeln.

Da das gefeierte katalanische Res-taurant seine Türen bereits dauerhaft geschlossen hat, werden sich die aben-teuerlustigen Genießer stattdessen für das Mahl, das in der Dokumentation des deutschen Filmemachers „El Bulli –Cooking in Progress“ entwickelt wur-de, entscheiden müssen.

Dabei wird nicht auf die alten er-folgreichen Kreationen des El Bulli zu-rückgegriffen. Adrià lässt alle Menüs der vorhergehenden Saison, aufgebaut in 30 aufeinanderfolgende Gänge, hin-ter sich, und beginnt von vorne. Die einzige Richtlinie von El Bulli ist Ori-ginalität mit einer Vorliebe für Zuta-ten, die in einem völlig neuen Kontext verwendet werden.

Trotzdem verhalten sich Adrià und seine Mitarbeiter nicht wie Köche, die

wild auf eine Küche losgelassen wer-den. Sie gleichen eher einem Team von forschenden Wissenschaftlern, die streng kontrollierte Laborexperimente durchführen.

Offen gesagt könnte „Cooking in Progress“ ein bisschen Unordnung vertragen. Außer einem harschen ver-balen Rüffel (der reichlich unberechtigt wirkt), findet man im ganzen Film nur wenig Drama.

Stattdessen beobachtet das Publi-kum ruhig, wie das Team still jeden Gang verfeinert. Auch wenn Gereons beobachtender Stil eine Bewunderung für Adriàs methodisches Vorgehen her-vorruft, lässt dies den Zuschauer eher kalt.

Tatsächlich ist es eher schwierig, sich auf Adriàs Persönlichkeit einen Reim zu machen, besonders für seine getreue Leutnants Oriol Castro und Eduard Xatrach, die zu Adrià in einem Lehrer-Schüler-Verhältnis stehen.

Auch kulinarische Laien werden

davon beeindruckt sein, zu sehen, was aus den rohen Zutaten gezaubert wird. Dabei fängt der Kameramann Josef Mayerhofer wunderbar die Eleganz des bemerkenswerten Restaurants an der Küste und dessen kunstvolle Küche ein. „El Bulli – Cooking in Progress“ ist ein Film über das Kochen in seiner reins-ten Form. Hardcore Food Network-Zu-schauer werden wahrscheinlich davon begeistert sein, aber diejenigen ohne ein ernsthaftes kulinarisches Interesse, einschließlich erfahrener Dokumenta-tionsfreunde, könnten ihn als etwas nüchtern und langsam empfinden. Aber für das eigentliche Zielpublikum wird es ein faszinierender Einblick in die Arbeit eines gefeierten Restaurants sein, an das man sich bald mit sagen-haften Begriffen erinnern wird.

Masha Savitz

Auf der Startseite von iTunes in der Kategorie „Empfeh-lungen“ steht diesen Monat

die Newcomerin und Songwriterin Belle, die mit ihrem Debutalbum ih-rem Herzen und ihrem Gewissen folgt.Belles Karriere als Songwriterin begann im Alter von 15 Jahren, als sie sich der Musik und der Poesie zuwandte, um sich mit ihren eigenen komplexen Teenagerprob-lemen auseinanderzusetzen.

Deshalb ist ihr erstes Album „Never Too Late“ eine Zusammenstellung von Songs, die nicht nur von schönen Melo-dien, sondern auch von sozialen Inhalten

geprägt sind. Dabei klingt Belles Stimme manchmal melancholisch, aber aus einer tiefen, persönlichen Ebene stets hoffnungs-voll.

„ One Day You’ll See“ basiert auf einem Gedicht, das ich mit 15 Jahren geschrieben habe“, sagte Belle im Interview. Das Lied ist eine Botschaft des Mitgefühls an junge Mädchen, die sich zur körperlichen Intimi-tät mit ihren Partnern gezwungen fühlen.

„Mir sind als Teenager Fehler unterlau-fen und das machte mich sehr traurig. In diesem Lied erzähle ich mir und anderen, dass man das nicht tun muss, um geliebt zu werden. Ich möchte Mädchen im Teen-ageralter dazu ermutigen zu sagen: ‚ich will noch warten‘.“

Belle ist mehr als nur ein Name. Er re-präsentiert alles, wofür diese Künstlerin steht und Belle hofft, andere inspirieren zu können. „Ich möchte das Schöne und das Gute darstellen“, bekräftigt Belle. So ist die eigentliche Bedeutung ihres Namens auch „innere Schönheit“.

Sie hofft außerdem, eine Alternative für die gesellschaftlichen Erwartungen an die oberflächliche Schönheit und die Sexuali-sierung der Frauen darzustellen

Belle hat sich nicht immer wie ein guter Mensch verhalten. Ihre Jahre als Teenager beschreibt sie als „dunkle Zeit“. Der Wen-depunkt kam 1999, als sie eine Offenba-

rung hatte, nach der sie in der Meditati-onspraxis Falun Gong Trost fand.

„Ich erkannte, dass es an mir liegt, mein Leben zu ändern. Ich gab zurück, was ich gestohlen hatte, entschuldigte mich bei Menschen, die ich verletzt hatte und war auf der Suche nach etwas, das mir half, mich zu verbessern.“

Falun Gong half Belle nicht nur, in ihrer persönlichen Situation einen Durchbruch zu schaffen, sondern regte in ihr auch das Pflichtgefühl an, sich gegen die Verfolgung von Falun Gong in China zu engagieren. Nach ihrer Beschreibung „eine der größten humanitären Katastrophen aller Zeiten“.

„Ich habe so viel durch das Praktizieren von Falun Gong profitiert, dass ich alles tun möchte, was in meiner Macht steht, um mich für Falun Gong und die Men-schenrechte einzusetzen.“

Belle reiste 2001 mit 34 anderen friedli-chen Demonstranten nach China und wur-de widerrechtlich wegen des Ausrollens eines Banners auf dem Tiananmen Platz verhaftet. Die Gruppe wurde für 24 Stun-den in ein Gefangenenlager gebracht und dann ausgewiesen. Außerdem wurde ih-nen für die nächsten fünf Jahre die Einreise nach China verboten.

„Diese Situation war sehr beängsti-gend“, gab Bell zu. Es war schlimmer, als ich mir das je hätte vorstellen können.

Erst einige Jahre später verstand sie wirklich den Wert dieser belastenden Nervenprobe.

„Ich hörte später von einem Falun Gong-Praktizierenden in China, der in ei-nem Gefängnis einen Zeitungsartikel über unseren Protest gelesen hatte. Das Wissen um die Unterstützung aus der ganzen Welt half diesem Praktizierenden dabei, durchzuhalten und weiterzumachen. Das war für mich die größte Belohnung“, sagte Belle.

„Diese Erfahrung inspirierte mich zum Schreiben des Songs ‚Be The Voice‘.“

Seitdem sind diese Themen Bestandteil ihrer Musik und ihrer Auftritte. 2009 un-terschrieb Belle einen Vertrag bei dem in Florida ansässigen Plattenlabel Ingenious Records, das sich speziell um Künstler kümmert, die ihre Fan-Basis erweitern möchten und sich zugleich eine künstle-rische Unabhängigkeit aufbauen wollen.

Der Dokumentarfi lm „El Bulli – Cooking in Progress“ des deutschen Filmemachers Gereon Wetzel über den Meister-koch Ferran Adriàs und sein Team zeigt die Vielfalt der Küchenkreationen mit Hilfe der Molekularküche.

Belle – Musik für das Schöne, Gute und Gerechte

Der deutsche Dokumentarfi lmer Gereon Wetzel mit dem Chefkoch Ferran Adrià in Berlin.

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Legende: Die Zeit des Starkochs Ferran Adrià (siebter v.l.) und seinen Mitarbeitern des „El Bulli“ Restaurants an der Costa Brava ist erst einmal vorüber.

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Bereits mit 15 Jahren schrieb die Australierin ihre ersten Liedtexte.

Die Australierin Belle lebt in New York und ist mit ihrer frischen Stimme, den auf-richtigen Texten und dem inspirierenden Sound, der an Künstler wie Joni Mitchell oder Jewel erinnert, ein neuer Stern am Pophimmel.

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iIhr Debutalbum ‚Never Too Late‘ ist weltweit bei iTunes erhältlich.Unter www.everythingbelle.com fi nden Sie weitere Informationen über die Sängerin.

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The Epoch Times Deutschland / 7. September - 20. September 2011 / Nr. 289 FEUILLETON 9

Gedenkt der Liebe und der Schönheit

Rosemarie Frühauf

Das Berliner Bode-Museum ist dieser Tage ein Ort, an dem sich wie sonst selten der Wan-

del des menschlichen Bewusstseins im Lauf der Zeiten zeigt. Ein Ort, an dem sich Technikglaube, Analysebe-sessenheit und Vermarktungswahn der Moderne auf Schritt und Tritt offenbaren, um sogleich zur Bedeu-tungslosigkeit zu zerfallen.

Perlengeschmückte Damen und Herren in immer wieder roten und schwarzen Mänteln und Mützen schauen aus goldenen Bilderrahmen auf Menschen, die mit technischen Gerätschaften in den Händen im Dunkel herumschleichen. Sie ans Ohr pressen. Kaum miteinander sprechen.

Jeder Einzelne von ihnen (das heißt, sein „Zeitfenster-Ticket“) ist beim Eintritt dreimal gescannt wor-den. Damit höchstens ihrer Drei-hundert gleichzeitig anwesend sind. Denn diese Edlen müssen geschützt werden. Vor zu viel Publikum und dem Atem des Vulgären. Vor den Folgen einer monatelangen Medien-kampagne.

Meisterwerke aus fünfzig MuseenEin sagenhafter Aufwand steht hinter der Auswahl an Gemälden, Zeichnungen, Büsten und Medail-

len, die von den Staatlichen Museen zu Berlin und dem New Yorker Metropolitan Museum of Art zu-sammengetragen wurde, um die Entstehung des Portraits erstmals wissenschaftlich zu beleuchten.

Dabei wissen wir fast nichts über die Menschen auf den Bildern und diejenigen, die sie gemalt haben. Und das ist ja gerade das Schöne. Immer wieder bleibt es bei Beschriftungen wie „Bildnis eines Mannes“ und „Bildnis einer Dame“. Und unter einem Schwarzgekleideten, der den Betrachter beängstigend scharfsinnig fixiert steht: „Raffael?“ und „1504?“.

Die Einzigartigkeit der Frauen und ihrer komplizierten Frisuren und Gewänder lässt sich nicht be-schreiben. Ebenso wenig der spröde Charme einiger Männer, die Gottes-ergebenheit so mancher Mönche und schon gar nicht die überwältigende Niedlichkeit eines „lachenden Kna-ben“ (Desiderio da Settignano). An diesem Marmorköpfchen kommt keiner griesgrämig vorbei.

Wie wertvoll, eine Münze, die einer der Portraitierten hält, oder ein Amulett mit demselben Motiv, wie es Botticellis Simonetta um den Hals trägt, in einer kleinen Vitrine daneben wiederzufinden. Neben den „Top of the Pops“, sprich, den allerorts bewor-benen Stars der Ausstellung, bestechen gerade die Bilder, die unbekannte Künstler von uns unbekannten Men-schen malten.

Pracht trifft auf EinfachheitAber auch an großen Namen, wie Fra Angelicos Portrait eines Mönches strömen die Massen acht-los vorbei und dem Multimedia-guide fehlen die Worte. Unschein-bar, doch mit tiefem Ausdruck ist diese eine der ersten überlebenden Zeichnungen, die ein Maler von einem Mitmenschen anfertigte. Sie wurde von Queen Elizabeth II. ausgeliehen.

Die Totenmaske des Lorenzo di Medici sagt mehr als die Ge-schichtsbücher und verließ zum ersten Mal Italien. Ein Mann wie ein Löwe – welche Feinfühligkeit lag hinter diesen geschlossenen Lidern, welcher Adel in seiner Augenbraue und das gemischt mit der Fähigkeit zur brachialen Gewalt, angelegt im Unterkiefer seines widerborstigen Charakter-kopfes. Die Macht, die er realiter ausübte, wird spürbar. Die Bilder übertreiben nicht.

Menschen und ihre GeschichtenAußerdem lernt der Besucher ken-nen: Einen ambitionierten Vater, der während des Bibelstudiums Prunkharnisch trägt und davon träumt, dass sein Kleiner, etwa vier Jahre alt und bereits in Goldbrokat gewandet, eines Tages Papst wird (Herzog von Urbino Federico da Montefeltro und sein Sohn, gemalt von Pietro di Spagna). Eine junge, zurückhaltende Blondine mit wei-

ßem Häubchen und schwarzem Kleid. Ver-ewigt vor strahlend blauem Himmel, im Hosentaschenfor-mat von Jacometto Veneziano. Da war wohl jemand in eine Nonne verliebt und das Auftragswerk rein privat.

Eine junge Witwe, die vom Tod ihres Mannes so getroffen ist, dass sie sich nicht vorstellen kann, jemals wieder zu heiraten. Ihre Körperhaltung bringt unmiss-verständlich zum Ausdruck, dass sie mit dem Leben abgeschlossen hat (Lorenzo di Credi). Berühmt ist die innige Verbindung eines alten Mannes und seines Enkels, die von Ghirlandio festgehalten wurde, als der Dargestellte bereits gestorben war. Zwei Berge im Hintergrund, einer mit blanken Felsen in kühlem Blau, davor ein anderer, grünbe-wachsen und das blühende Leben, spiegelt die beiden (Louvre).

Begnadeter BildhauerDonatellos Büstenreliquiar des „San Rossore“ eine vergoldete Bronze, gemahnt zum Niederknien. Ange-schnitten die Schulterklappen einer Rüstung, in ihrer Unregelmäßigkeit lebendig. Mysteriös, wie er das ge-formt hat, diese Entschlossenheit und Leidensbereitschaft der Stirn und des Nasenrückens. Sein Bart dagegen gibt offen zu, dass hier keine Härchen hervorstehen, son-dern Strich für Strich in die Wange graviert wurde.

Der still duldende Krieger ruft uns zu: „Menschen, Ihr müsst wie-der lernen, zu pilgern!“

Denn die Berliner Renaissance-Begeisterung hat bereits in den ersten Tagen die „zeitgemäße Tech-nologie für den entspannten Muse-umsbesuch“ überwältigt. Es kommt zu Komplikationen bei der Online-Buchung. „Der Server ist überlastet. – Wir bitten um Geduld.“

Einfach hingehen, dem „Multimedia-guide“ entsagen –und staunen über die Schönheit des Echten und Wirklichen ...

ben“ (Desiderio da Settignano). An diesem Marmorköpfchen kommt keiner griesgrämig vorbei.

Wie wertvoll, eine Münze, die einer der Portraitierten hält, oder ein Amulett mit demselben Motiv, wie es Botticellis Simonetta um den Hals trägt, in einer kleinen Vitrine daneben wiederzufinden. Neben den „Top of the Pops“, sprich, den allerorts bewor-benen Stars der Ausstellung, bestechen gerade die Bilder, die unbekannte Künstler von uns unbekannten Men-schen malten.

ßem Häubchen und schwarzem Kleid. Ver-ewigt vor strahlend blauem

Die Grazie und die unschuldsvollen Augen von Leonardos „Dame mit dem Hermelin“ kontrastieren befremdlich mit dem Tier auf ihrem Arm und dem pechschwarzen Hintergrund. Nur bis 31.10. ist sie der Star der Ausstellung.

Ein Herr wirft seinen Schatten ins Leben einer Dame bei Filippo Lippi. Links: Donatellos San Rossore“. Rechts: Eine edelsteinbesetzte Medaille von Gian Cristoforo Romano feiert die Schönheit der Isabella d’Este.

i„Gesichter der Renaissance Meister-werke italienischer Portrait-Kunst“noch bis 20. 11. 2011 im Bode-Museum auf der Berliner MuseumsinselVIP-Tickets 30 Euro, regulär 14 Euro.Begleitend ist ein Katalog für 29 Euro (im Buchhandel 47,50 Euro) und ein kosten-loser App erschienen.www.gesichterinberlin.de

FOTO: © SCAL A / ART RESOURCE, NY

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Die Ausstellung „Gesichter der Renaissance“ in Berlin ist die Chance, kurzeitig das moderne Weltbild zu ver-lassen. Um unter lapislazuli-blauem Himmel spazieren zu gehen und faszinierende Menschen zu treffen.

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Wissen10 The Epoch Times Deutschland / 7. September - 20. September 2011 / Nr. 289

Prof. Dr. Claus W. Turtur

Klassische Energieträger wie Uran, Erdöl oder Gas las­sen zunehmend Nachteile

erkennen. Hauptsächlich durch die Belastung der Umwelt, aber auch aufgrund der Endlichkeit der Vorräte und in Anbetracht der steigenden Preise werden sie zu­nehmend unattraktiver. Neue Al­ternativen sind nötig. Solarzellen und Windmühlen machen von sich reden. Vermutlich bahnt sich eine Energiewende an. Oder zeichnet sich gar eine Energierevolution ab? Eine bislang kaum bekannte Ener­gieform kommt in die Diskussion, die Nullpunktsenergie elektroma­gnetischer Wellen des Quantenva­kuums – kurz Vakuumenergie oder Raumenergie genannt. Wäre sie nutzbar, dann wäre sie der einsame Stern am Himmel der Energiepo­litik: absolut umweltverträglich, ohne Gesundheitsrisiken, uner­schöpflich, überall verfügbar und extrem kostengünstig.

Die Entdeckung der Nullpunkts­energie geht schon auf die Väter der Quantentheorie zurück, auf Leute wie Heisenberg, Bohr und Schrödinger. Was sie für einzelne Oszillatoren bewiesen haben, hat H. B. G. Casimir anno 1948 auf elek­tromagnetische Wellen übertragen – und damit dem Begriff der „Null­punktsenergie elektromagnetischer Wellen des Quantenvakuums“ zur Bekanntheit verholfen. Neunund­vierzig Jahre lang hat man ihn nicht ernst genommen, bis schließlich anno 1997 Steve Lamoreaux von der amerikanischen Eliteuniversität Yale den Casimir­Effekt experimen­tell beweisen konnte. Dabei werden zwei elektrisch ungeladene Metall­platten, die im Abstand weniger Nanometer zueinander angeordnet sind, von der Kraft der Nullpunkts­wellen des Vakuums zueinander gedrückt. Die von Lamoreaux tat­sächlich gemessene mechanische Kraft bestätigt sofort die Wirkung der Nullpunktswellen. In der Com­puterindustrie haben diese Kräfte seit etwa 2005 praktisch Fertigungs­relevanz. Die Frage ist nur, ob man deren Energie auch permanent fort­gesetzt zum Antrieb einer Maschi­ne nutzen kann.

Unerschöpfliche QuellenBevor wir uns dieser Frage zuwen­den, möchten wir gerne wissen, ob die Vorräte an dieser Energie

für eine praktische großindustri­elle Versorgung der Menschheit ausreichen. Dazu betrachten wir Messungen der Astrophysik zur beschleunigten Expansion des Universums, denen zufolge unser Weltall folgende Massen­Zusam­mensetzung aufweist: Etwa fünf Prozent sind sichtbare Materie, also Sterne, Planeten und auch die Zei­tung, die Sie soeben lesen; ca. 25 ­ 30 Prozent sind bisher unentdeckte Elementarteilchen; jene bewusste Nullpunktsenergie des Quantenva­kuums liegt bei 65 ­ 70 Prozent. Wir können also getrost viel mehr als das Billiardenfache unserer gesam­ten Erdmasse verheizen, ohne das Universum merklich zu entleeren. Der Energievorrat ist nicht nur un­erschöpflich, sondern er strömt seit Menschengedenken kostenlos aus dem Universum zu uns, ohne dass dies unserer Gesundheit den ge­ringsten Schaden zufügen würde.

Schon seit Langem wird die praktische Nutzung der Null­punktsenergie sehr kontrovers dis­kutiert. Angeblich hat sogar Nikola Tesla anno 1930 ein Auto damit an­getrieben. Aber das Auto ist heute nicht mehr auffindbar. Viele Erfin­der sind seither auf den Plan ge­treten. Viele davon entpuppten sich nach einer gewissen Zeit als Scharlatane. Dadurch wird leider die gesamte Branche der Raum­

energieforschung gestört. Deshalb werden nicht nur die Befürworter der Raumenergie immer lauter, sondern auch die Zweifler. Dies be­hindert die große Revolution der Energieversorgung erheblich.

Lösungen seit Jahren vorhandenAber in Wirklichkeit existieren be­reits nachgewiesenermaßen funk­tionierende Prototypen tatsächlich arbeitender Vakuumenergie­Kon­verter. Zwei funktionierende Kon­ verter seien an dieser Stelle exempla­ risch herausgesucht und erwähnt, weil diese beiden über offiziell an­erkannte Gutachten aufgrund wis­senschaftlicher Prüfprozeduren verfügen. Beide Entwicklungen sind praktisch brandneu und des­halb noch kaum bekannt:

Die Funktionalität des US­ame­rikanischen „terawatt­converters“ (energy from inter¬molecular

fluctuations, http://www.tera­watt.com) ist durch Prüfzertifikate der bekannten Organisationen TÜV­Rheinland und – unabhängig davon – der Underwriters Laboratories Inc. bestätigt. Die Leistungen liegen im Bereich von einigen hundert Watt.

Noch leistungsfähiger nämlich im Kilowattbereich angesiedelt ist der australische „lutec­converter“ (LEA electric producing device, http://www.lutec.com.au/), der über

ein Gutachten der weltgrößten Zer­tifizierungsgesellschaft SGS (Société Générale de Surveillance SA) ver­fügt. Seine weltweit zahlreichen Pa­tente hat jetzt die asiatische Firma „Evergreen Enterprise International Ltd.“ übernommen.

Nun ist der Autor des vorlie­genden Artikels selbst Physiker und Grundlagenwissenschaftler und als solcher seit Anbeginn seiner Aus­bildung mit einer gesunden Por­tion Skepsis ausgestattet. Deshalb musste er die Angelegenheit mit eigenen Händen im Labor unter­suchen und nachmessen. Die Trag­weite der Vakuumenergie­Nutzung zur Versorgung der Menschheit ist so groß, dass der Autor entschieden hat: „Ich glaube das nur, wenn ich es mit eigenen Augen sehe.“

Experimenteller Nachweis Nachdem eine fundierte theore­tische Grundlage entwickelt wor­den war, konnte eine Anordnung nach der Abbildung in der Infobox aufgebaut werden. Im oberen Teil des Bildes sieht man eine rote Me­tallscheibe, die den Namen „Feld­quelle“ trägt, weil sie elektrostatisch aufgeladen wird und demzufolge ein elektrostatisches Feld erzeugt. So wie ein durch Reiben elektrosta­tisch aufgeladenes Kunststofflineal bekanntermaßen Papierschnipsel anzieht (die meisten Leser werden dies aus der Kindheit kennen), so zieht die rot gezeichnete Feldquel­le die hellblau gezeichneten Rotor­blätter an, wobei die anziehenden Kräfte in die Richtungen der dun­kelblauen Pfeile zeigen. Lagert man den Rotor in geeigneter Weise, so kann man verhindern, dass er zur Feldquelle hochfliegt. Vielmehr führt die tangentiale Komponen­te der Anziehungskräfte zu einer Drehung des Rotors – und jetzt kommt der entscheidende Trick: Da die Ladung nicht von der Feld­quelle abfließen kann, wird die Dre­hung endlos fortlaufen, ohne dass ein Strom fließt. Der Rotor kann also eine mechanische Leistung abgeben, ohne eine elektrische Lei­stung zu verbrauchen. Dass dies tat­sächlich der Fall ist, hat der Autor

nicht nur in einer Kooperation mit der Universität Magdeburg nach­gewiesen, sondern auch in der einschlägigen Fachliteratur publi­ziert. Eine Zusammenfassung der wissenschaftlichen Publikationen ist open­source zugänglich auf der Internet­Seite des Autors: http://www.ostfalia.de/cms/de/pws/turtur/FundE

Mit dieser Wandlung von Vaku­umenergie in mechanische Rotati­onsenergie ist zwar deren praktische Nutzbarkeit erstmals auf Universi­tätsniveau nachgewiesen, aber der praktische Nutzen beläuft sich le­diglich auf ein wissenschaftliches Grundlagenexperiment. Die ge­wandelte Leistung beträgt bei einem Rotor von 64 Millimeter Durchmesser gerade eben 150 Nanowatt und dies bei einer Spannung von 30.000 Volt. Bedenkt man, dass die Menschen auf unserer Erde derzeit eine Leistung in der Größenordnung von ca. 1.500 Exajoule pro Jahr benötigen, dann ist sofort klar: Der elektrostatische Rotor ist ein klares Grundlagenexpe­riment, aber die Energieversorgung der Menschen erfordert völlig ande­re Anlagen.

Bau größerer Anlagen durchgerechnetUm die Konstruktion derartiger Va­kuumenergie­Systeme zu ermög­ lichen, hat der Autor ein grundle­

gendes Berechnungsverfahren für magnetische Vakuumenergie­Kon­verter aller Art entwickelt. Darauf ba­sierend hat er zwecks rechnerischer Prüfung dieses Verfahrens einen Vakuum energie­Konverter in der Theorie konstruiert und dessen Be­trieb auf dem Computer simuliert. Bei entsprechender Einstellung des Systems lässt sich Vakuumenergie in Bewegungsenergie der Magne­trotation und in elektrische Energie des Schwingkreises wandeln, sodass dem System sowohl mechanische als auch elektrische Energie entnommen werden kann. Größe und Leistung der Maschine sind skalierbar. So könnte man z.B. die Abmessungen und die Leistung einer handelsüb­lichen Bohrmaschine erreichen – nur ein Versorgungskabel wird nicht benötigt.

Sehr gerne würde der Autor die hier in der Theorie entwickelte Kon­struktion zur Nutzung von Vaku­umenergie in die Praxis umsetzen, doch leider fehlen ihm dazu die Möglichkeiten.

Nun wird die Zukunft erweisen, ob sich aus der Energieproblematik eine leichte Wende hin zu Windkraft und Solarzellen ergibt, die nicht um das Problem der Energiespeicherung und der Akkumulatoren mitsamt der damit verbundenen chemischen Abfälle umhinkommt, oder eine Re­volution hin zu Vakuumenergie­Ge­neratoren mit einer Verfügbarkeit rund um die Uhr. Diese Energiever­sorgung würde eine Energiespeiche­rung überflüssig machen und wäre darüber hinaus extrem kostengün­stig, da man nur die Maschine kau­fen müsste, aber keine Substanzen als Energieträger.

Energiewende oder Energierevolution?Unerschöpflich ist die uns umgebende energie im Kosmos. Aber wie lässt sie sich in für den Men-schen nutzbare und sau-bere energie umwandeln? Die Antwort auf diese Frage ist seit Jahren be-kannt, wurde aber bis heute noch immer nicht großtechnisch umgesetzt.

Das Räderwerk der Natur anzapfen: Wie im Makrokosmos ist auch im Mikrokosmos alles in Bewegung und voller energie.

Wir können getrost viel mehr als das Billiardenfache unserer gesamten erdmasse verhei-zen, ohne das Uni-versum merklich zu entleeren.

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Elektrostatischer Rotor zur Wandlung von VakuumenergieDie rote Metallscheibe wird elektrostatisch aufgela-den, erzeugt ein elektriosta-tisches Feld und zieht die blauen Rotorblätter an. Da die Ladung nicht von der Feldquelle abfließen kann, wird die Drehung end-los fortlaufen, ohne einen stromfluss zu erzeugen.

iClaus Wilhelm Turtur ist promovierter Physiker und Professor an der FH Wolfenbüttel, erfinder und Autor des Buches "Wand-lung von Vakuumenergieelektromagnetischer null-punktsoszillationen in klassi-sche mechanische energie.

Page 11: The Epoch Times Deutschland 07-09-2011

The Epoch Times Deutschland / 7. September - 20. September 2011 / Nr. 289 WISSEN 11

Leonardo Vintiñi

Die Kenntnisse über die Meri-diane und deren Anwendung in der traditionellen chine-

sischen Medizin sind bereits Jahr-tausende alt. Dennoch scheinen sie bis heute ihre Geheimnisse nur zö-gerlich preiszugeben. Wie kann man die Meridiane aufspüren? Was für eine Rolle spielen sie? Welche Aus-sagen macht die aktuelle Forschung auf diesem Gebiet?

Die Meridiantheorie hat eine lange Geschichte und wurde inner-halb der chinesischen Medizin kon-tinuierlich weiterentwickelt. Die erste systematische Aufzeichnung der Meridiane mit genauer Angabe ihrer Positionen erfolgte bereits vor 2.000 Jahren im „Buch des Gelben Kaisers zur Inneren Medizin“ (Hu-angdi Neijing ).

Die chinesische Medizin glaubt, dass durch die Meridiane das Qi (Chi), die Energie im menschlichen Körper strömt. Die Meridiane sind mit den Organen verbunden und ver-teilen sich im ganzen Körper.

Das Meridiansystem spielte eine wichtige Rolle in der Physiologie, der Pathologie und bei der Vorbeugung von Krankheiten. Die alten chine-sischen Ärzte waren davon über-zeugt, dass das Universum lebendig ist und eine harmonische Beziehung zwischen dem Himmel und allen Dingen auf der Erde bewahrt wer-den sollte.

Diese Sichtweise begleitete nicht nur die chinesische Medizin, sondern war auch unmittelbar mit der Physik, Astronomie, Geografie und Philoso-phie verbunden. Der heutigen mo-dernen Medizin allerdings scheint der Zugang zu diesem alten Wissen versperrt zu sein.

Bei Diskussionen zu diesem

Thema werden von westlichen Me-dizinern oft Zweifel über die Existenz von Meridianen und dem Fluss des Qi vorgebracht. Es ist jedoch eine Tat-sache, dass jeder Mensch Meridiane besitzt; obwohl sie nicht anzufassen oder direkt zu sehen sind, können sie unter bestimmten Bedingungen sichtbar gemacht werden. Laut Stu-dien chinesischer Wissenschaftler weist etwa ein Prozent der Bevölke-rung eine Empfindlichkeit in den Me-ridianen auf.

Chinesische Forscher haben sich der Herausforderung gestellt, das Meridiansystem mithilfe wissen-schaftlicher Methoden nachzuwei-sen. Ein Mitarbeiter der chinesischen Akademie der Wissenschaften konn-te ein äußerst empfindliches Mess-instrument entwickeln und fand heraus, dass es Linien im Körper gibt, die schwach leuchten. Sie emittieren zweieinhalbmal mehr Licht als ihre Umgebung und verlaufen entspre-chend den aus der chinesischen Me-dizin bekannten Meridianen.

Diese linienförmigen Bereiche weisen außerdem einen geringeren elektrischen Widerstand auf als die sie umgebenden Gebiete. Wird ein Tracer (eine radioaktive Substanz, die in Röntgenaufnahmen sichtbar ist) in einen Akupunkturpunkt eingespritzt, verbreitet sich die Injektion innerhalb des Körpers entlang der Meridiane.

Professor Li Dingzhong, Wis-senschaftler, renommierter Gelehr-ter und Experte auf dem Gebiet der Meridiane, beobachtete in 305 Fällen dass sich die Herde von Hautkrank-heiten entlang von Meridianen aus-breiteten. Diese Entdeckung löste einen Schock in der internationalen Medizin aus. Sein Buch „Das Me-ridian-Phänomen“ wurde in Japan veröffentlicht.

Die Forschung auf dem Gebiet der Meridiane ist größtenteils noch immer auf phänomenologische Stu-dien beschränkt und weit davon ent-fernt, das gesamte System und das Qi darzustellen, geschweige denn die sich darum rankenden Rätsel voll-ständig zu lösen.

Sollten diese Fragen einst gelöst werden, würde das sicher eine wis-senschaftliche Revolution bedeuten.

Dr. Benjamin Kong aus Schweden und Dr. Xiu Zhou aus Deutschland sind die leitenden Herausgeber der China Re-search Group.

Dass Akupunktur heilen kann, wird heute auch von vielen westlichen Medizi-nern eingeräumt. Warum aber ist es so schwierig, die Wirkmechanismen sichtbar zu machen?

Der Luzifer-Effekt Was kann dazu führen, dass eine Person sich mit Menschen verträgt, die sie zum Opfer machen (auch als Stockholm-Syndrom be-kannt)? Welche psychische Veranlagung führt dazu, dass die Opfer ihre Täter so-gar öffentlich in Schutz neh-men und verteidigen?

Vorschau

Die geheimnisvollen Meridiane der TCM

Ginger Chan

An gesellschaftliche Normen angepasste Personen ver-suchen, mit der Masse zu

gehen. Es kann jedoch nicht davon ausgegangen werden, dass sie mitziehen, wenn es um das Ge-meinwohl einer größeren Grup-pe geht.

Forscher an der Universität von East Anglia, Großbritannien, ent-warfen ein Spiel, um zu messen, in welchem Umfang Teilnehmer-paare miteinander kooperieren und sich unterschiedlichen Ni-veaus sozialer Angepasstheit zu-ordnen lassen. Sie entdeckten, dass Gruppen, die aus Konfor-misten bestehen, dazu tendieren, sich unkooperativ zu verhalten.

Im ersten Teil des Experiments

wurden die Teilnehmer danach eingestuft, in welchem Maß sie sich angleichen wollten, also nach ihrem „Sozialeifer“. Dann wurden sie nach ihrer Einstellung zum Thema „Steuern zahlen“ befragt.

Die Personen mit einem größe-ren Sozialeifer wurden als Kon-formisten beurteilt; wie erwartet zeigten sie eine größere Bereit-schaft, Steuern zu zahlen, um der sozialen Norm zu entsprechen.

Im zweiten Teil des Experi-

ments wurden Paare aufgrund ihres Konformitätslevels gebildet. Sie sollten Gelder für gemeinnüt-zige Projekte vergeben. Dabei ging es eigentlich um das Zahlen von Steuern. Die Spielgestaltung war so ausgelegt, dass ein koopera-tives Verhalten den Vorteil beider Parteien gesehen hatte, während eine unkooperative Spielweise auf den Vorteil des weniger koopera-tiven Mitspielers bedacht war.

Obwohl der bekundete Wille,

Steuern zu zahlen größer war, legten die Teilnehmer mit einem höheren Konformitätslevel eine weniger kooperative Spielweise an den Tag und verteilten nicht so viel von ihren Mitteln wie ihre weniger angepassten Mitspieler.

„Im Gegensatz zu unseren Erwartungen bedeutet Ange-passtheit nicht auch Kooperations-bereitschaft“, sagte Mitautor Dr. Piers Fleming in einer Pressenach-richt. „Ihr ‚Sozialeifer‘ führt Men-

schen eigentlich nicht dazu, dass sie sich kooperativer verhalten.“

„Eigentlich erwartet man, dass sich Leute, deren Sozialeifer auf einem hohen Niveau liegt, gern bei Bemühungen anderer einbringen; stattdessen sind angepasste Per-sonen weniger hilfsbereit. Vermut-lich deswegen weil sie sich nach den weniger hilfsbereiten Mitglie-dern des Teams richten.“

Die Forscher untersuchten weiterhin die Auswirkung von positivem Feedback auf das Ko-operationsniveau. Sie entdeckten, dass nur Teilnehmer-Paare mit ge-ringer Angepasstheit bereit waren, eine größere Spende zu geben.

„Obwohl hochgradig ange-passte Leute in dieser Studie vor-gaben, eher dazu bereit zu sein Steuern zu zahlen, ist es aufgrund ihres Strebens nach Konformität unwahrscheinlich, dass sie mehr zahlen als zuvor ihr Partner“, er-wähnte Koautor Professor Daniel Zizzo in der Pressenachricht.

„Im Gegenteil, wenn man die weniger angepassten Teilnehmer dazu ermutigte, waren sie – un-geachtet der Investitionen ihres Partners – sogar bereit, mehr auszugeben. Das führte im Spiel zu größeren Investitionen für

beide und bewirkte einen posi-tiven Kreislauf zu gegenseitigem Nutzen.

Die Studie wurde in der Au-gustausgabe von Personality and Individual Differences (Persönlich-keit und individuelle Unterschiede) veröffentlicht.

Kooperationsbereitschaft versus Angepasstheit

iMeridiane

Laut der Traditionellen Chine-sischen Medizin durchziehen die Meridiane den gesam-ten Körper kreuz und quer. Sie sollen sogar zahlreicher sein als die Blutgefäße. Im Gegensatz zu den Blutgefä-ßen gibt es offene Stellen an der Körperoberfläche, die als Akupunkturpunkte bezeich-net werden. Ist der Körper eines Menschen krank, wer-den bestimmte Akupunktur-punkte mit Nadeln behan-delt. Das sind Punkte entlang der Meridiane, die mit einem Organ in Verbindung stehen können. In den Meridianen fließt das Qi. Kann das Qi an einer Stelle im Körper nicht fließen (wenn es an dieser Stelle eine Unterbre-chung des Energieflusses gibt) entsteht dort Krankheit. Die Krankheit zu behandeln erfordert, den Fluss des Qi anzuregen und wiederher-zustellen. Gelingt dies, kann mit Genesung gerechnet werden.

Akupunktur ist unglaublich vielfältig, hängt aber sehr von den Fähigkeiten des Arz-tes ab. Mit Akupunktur kann ein Embryo vor der Geburt im Mutterleib zum Drehen veranlasst werden. Es gibt sogar eine sehr effektive Me-thode zur Behandlung von Schizophrenie.

Es scheint kontraintuitiv zu sein, aber angepasste Mitarbeiter müssen nicht unbedingt kooperations-bereiter sein als weniger angepasste.

Es wird vermutet, dass die mangeln-de Kooperation s- bereitschaft ‒ vorausgesetzt das Gros verhält sich nicht koopera-tiv – gerade aus der Angepasst-heit resultiert.

Darstellung von Akupunkturpunkten und Meridianverläufen des menschlichen Körpers.

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Konformisten passen sich zwar der Masse an, tendieren anscheinend aber nicht dazu, zum Wohl aller zu handeln.

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Page 12: The Epoch Times Deutschland 07-09-2011

The Epoch Times Deutschland / 7. September - 20. September 2011 / Nr. 289Menschen und Meinungen12

Ein bisschen Zwitschern und schon ein Experte für Social Media? Tipps für kluges Marketing von get Busy Media.

Anke Wang

Die afrikanische Musikerin Sister Fa lässt in einer Ge-sellschaft, in der die Stim-

me der Frauen wenig zählt, ihre Stimme und ihre Botschaften er-klingen. Die Wahlberlinerin fährt regelmäßig nach Afrika, um über Menschenrechte, speziell Genital-verstümmelung bei Mädchen und die Folgen, aufzuklären. Die Men-schen hören ihr zu, lernen, tanzen und singen schließlich sogar mit. So hat sie erreicht, dass viele Ge-meinschaften, auch ihre eigene, mit einer Deklaration die Praktiken des Schneidens abgelehnt haben. Epoch Times sprach mit Sister Fa alias Fa-tou M. Diatta über die Musik, die Praktiken der „Beschneidung“ und wie diese durch Aufklärung abge-schafft werden kann.

Mit 18 Jahren bringt sie im Se-negal ihr erstes Tape mit Rapmu-sik heraus. Bald wird sie als „beste Neuentdeckung des Jahres“ auf den senegalesischen Hip-Hop Awards gefeiert, ihre Musik wird auf ver-schiedenen westafrikanischen Sen-dern veröffentlicht. Die satte, me-lodiöse Mischung ihrer Musik aus Rap, Reggae, Soul, afrikanischen Klängen und Pop ist völkerüber-greifend und ihre Lieder singt und rappt sie mit warmem Timbre auf Französisch und in den afrikani-schen Sprachen Mandinka, Wolof und Diola.

Als es für sie richtig losgeht, trifft sie eine schwierige Entschei-dung. Der afrikanische Musikstar folgt im Jahr 2006 der Liebe nach Deutschland und lebt seitdem mit ihrem Mann und der gemeinsamen Tochter in Berlin. Sie muss von vorn anfangen. Als sie zu Hause ein Lied schreibt, in dem sie ihre Erfahrungen verarbeitet, ermutigt sie ihr Schwie-gervater mit den Worten: „Ich den-ke, es ist wirklich Zeit, das Tabu zu

brechen“ und ihr wurde klar: „Er hat Recht.“ Diatta beginnt sich gegen das Beschneiden von Mädchen zu engagieren und teilweise aus eigener Kasse, teilweise mithilfe des Goethe-Instituts, Hilfsprojekte zu starten. Sie verwendet die Musik, den Hip-Hop, als Instrument, um heiße Themen wie die „Beschneidung“ von Mäd-chen anzusprechen, von der sie selbst betroffen ist. Ohne Selbstmit-leid, aber mit viel Rhythmus erreicht ihre Musik viele Menschen.

Im September wird sie sich mit Künstlern aus anderen Teilen Af-rikas und Helfern treffen, um die Botschaft der Unversehrtheit in deren Heimat weiterzutragen. Das ist jedoch erst ein Anfang. Im Jahr 2012 wird Diatta erneut nach Afrika reisen, um verschiedene Gemein-schaften zu unterrichten und ihnen auch Videos von Dörfern zu zeigen, die, nachdem man die Menschen in-formiert hatte, öffentlich deklariert hatten, ihre Mädchen nicht mehr zu beschneiden.

Informieren statt zu bekämpfen„Ich ‚kämpfe‘ definitiv nicht gegen FGM (Genitalverstümmelung), ich versuche, den Gemeinden die gu-ten Informationen zu bringen und ihnen etwas über die Konsequenzen zu erklären, durch kulturelle Dinge, wie Theater und Musik. Wir versu-chen auch, die jungen Leute in den Schulen zu erreichen und mit ihnen über Menschenrechte zu sprechen. Wir sind nicht dabei, gegen FGM zu kämpfen, sondern möchten die Fol-gen dieser Praktiken sensibilisieren.“ Unterstützung erfährt sie durch ihren Vater, den Lehrer Ibrahima Diatta. FGM, auch female genital cutting, bedeutet „Beschneiden der weiblichen Genitalien“.

Als Mädchen schickten ihre El-tern sie – ein keckes Kind aus der Hauptstadt Dakar – aufs Land. Dort sollte sie wohl in die Obhut ei-ner strengeren Erziehung und die Erfahrung eines härteren Lebens kommen. In ihrer Erinnerung dau-erte der Dorfaufenthalt nicht ganz ein Jahr. Erfahrungen, die sie präg-ten, hat sie dort gemacht. An jenem Ort wurde sie Zeuge vom Sterben zweier kleiner Mädchen. „Diese zwei Babies starben. Eins war aus der Nachbarschaft, sie verwende-ten ein chemisches Produkt, eine Art Bleiche, Puder, welches man auch in den Windeln verwendete,

denn sie dachten, die Wunde würde dadurch schnell verheilen. Eine von ihnen hatte es aus dem Krankenhaus mitgenommen, in dem sie arbeitete. Doch die Wunde infizierte sich. Die Frauen wussten, „Beschneidung“ von Mädchen ist eigentlich verbo-ten und wagten nicht, die Babies ins Krankenhaus zu bringen aus Angst vor dem Gefängnis. Sie behielten die zwei Babies zu Hause, bis sie gestor-ben waren.“

Der Tod der beiden Kinder ließ das intelligente Mädchen nicht mehr los. „Das war eines der Schlüsseler-lebnisse, die mich dazu gebracht ha-ben, meine Musik zu benutzen, um die Gesellschaft zu sensibilisieren.“ Nach dem Tod ihrer Mutter ging sie zurück nach Dakar. Dort fand sie heraus, dass das Beschneiden von Mädchen – was für sie normal, eine Tatsache des Lebens war – verboten ist.

Unterwegs in Afrikas Dörfern und Schulen, um Bewusstsein zu schaffen Durch Musik erreicht sie die Herzen der Menschen und unterrichtet über die verschwiegenen oder für „natür-lich“ gehaltenen Tatsachen des FGC. Eines ihrer Ziele auf einer ihrer Tou-ren durch den Senegal ist, die näch-ste Elterngeneration zu informieren, um ihnen die Entscheidung zu er-leichtern, die eigenen Kinder nicht beschneiden zu lassen. Dabei geht sie vor Ort in die Schulen.

„Es war sehr schwierig für mich, die Erlaubnis zu bekommen, in die Schulen zu gehen, um mit den Kin-dern zu sprechen. Die Lehrer waren verunsichert, ob die Eltern der Kin-der das akzeptieren würden oder nicht.“ Die betroffenen Frauen und ihre Familien sind selbst Fachleute, was die Folgen des Beschneidens der Frauen angeht. Zögerliche Lehrer und Schüler blühen auf, nachdem Diatta offen über ihre Erfahrungen spricht und singen zum Schluss so-gar händeklatschend und aus voller Brust „Non a l’excision“ (Nein zur Beschneidung).

Diatta ist der Ansicht, die Regie-rung im Senegal könnte wesentlich mehr tun, um die Informationen über das Verbot und die Gefahren dieses Brauchs an die Bevölkerung zu bringen.

Schneiden ist keine Folklore Laut der Menschenrechtsorganisa-

tion Terre des Femmes e.V. leben in Deutschland über 20.000 Frauen, die auch von weiblicher Genital-verstümmelung betroffen sind. Um Kinder vor dem Beschneiden zu schützen, sieht Diatta in erster Linie die Medien, Ärzte und Hebam-men in der Pflicht. „Jede Tradition und Kultur, die Krankheit und Tod bringt, ist etwas, das man wirklich abschaffen sollte. Geld zu geben hilft nicht viel, aber diese Praktik wird nicht nach Europa gebracht, wenn sie in Afrika nicht mehr existiert. Die Menschen sollten keine Berührungs- angst haben. Mittlerweile sprechen die Menschen über dieses Thema, sie sprechen in der Kirche, in der Moschee, in der Schule, sogar auf der Toilette darüber!“

Afrika ist fähig, sich selbst zu helfenDiatta sieht einen der Gründe, dass manche Hilfsorganisationen wenig Erfolg haben, in deren Herange-hensweise und Ausdrucksweise. „Im französischen Wort für ‚ver-stümmeln‘ ist die Bedeutung einer böswilligen, verletzenden Absicht enthalten. Daher verwende ich das Wort ‚beschnitten‘. Für mich war es eine Art von Verstümmelung, denn ich bin nicht mit einem voll-ständigen Körper aufgewachsen, et-was an meinem Körper fehlt. Meine Mutter war keine barbarische Frau, sie war eine sehr liebenswerte Frau. Sie hat versucht, mich vor einer Ge-sellschaft zu schützen, die unbe-schnittene Frauen marginalisiert. Ohne ‚Beschneidung‘ kann eine Frau kein Wasser reichen, nicht kochen, nicht an den Zeremonien teilnehmen oder heiraten. Die Müt-ter möchten nur ihre Kinder vor der eigenen Gemeinschaft schützen. Ich bin ein Opfer, ich weiß, wovon ich rede.“

Diatta schätzt sehr die Herange-hensweise der von UNICEF geför-derten Nichtregierungsorganisation Tostan mit Sitz im Senegal. Diese ar-beitet vor allem mit praxisbezogener Bildung von Hygiene bis Radiopro-grammen und unterstützt Gemein-schaften mit Mikrokrediten.

Eine UNICEF-Studie hat gezeigt, dass unter den von Tostan geschul-ten Gemeinden, über 4.600 Dörfer, die öffentlich angekündigt hatten, die „Beschneidung“ von Mädchen zu beenden, zehn Jahre später 77 Prozent diesen Brauch tatsächlich

aufgegeben hatten. In diesen Dör-fern muss kein Mädchen mehr fürchten, eine Außenseiterin zu sein, wenn sie unversehrt ist.

Wie Hip-Hop Afrikas Mädchen hilft

Mit Musik verändert sie die Welt von afrikanischen Mädchen – ein dorf nach dem anderen. die senega-lesische hip-hop-Königin sister Fa singt gegen die Beschneidung von Frauen.

„Ohne ‚Beschnei-dung‘ kann eine Frau kein Was-ser reichen, nicht kochen, nicht an den Zeremonien teilnehmen oder heiraten. Ich bin ein Opfer, ich weiß, wovon ich rede.“ Sister Fa, Fatou M. Diatta

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Fatou M. Diatta, genannt Sister Fa, singt Lieder, die das Leben der Menschen verändern. durch Musik erreicht sie ihre herzen.

iDie Fakten FgM ist eine 3.000 Jahre alte soziale Konvention, die keine religiöse grundlage hat und von christen wie Moslems, vor allem in Teilen Afrikas und Asiens, betrieben wird. es gibt verschiedene Formen der „Be-schneidung“, bei der teilweise oder völlig die äußeren ge-schlechtsorgane der Mädchen und Frauen abgeschnitten wer-den. Bei der „pharaonischen Form“ werden die stümpfe der Labien zusammengenäht, ein Objekt – wie ein strohhalm – wird so eingebracht, dass eine winzige Öffnung bleibt, die oft zu klein ist, um ungehindert urinieren oder menstruieren zu können. der Begriff weibli-che „Beschneidung“ wird oft verwendet, um diese mit der männlichen „Beschneidung“, dem entfernen der Vorhaut, gleichzusetzen. Aussage-kräftiger ist jedoch „weibliche genitalverstümmelung“, auf englisch Female genital mutila-tion, FgM, zu benutzen, auch female genital cutting, „schnei-den der weiblichen genitalien“, Fgc, wird häufig verwendet.

Einschnitt in die GesundheitViele der überlebenden Frauen leiden ihr Leben lang unter ge-sundheitlichen Problemen, teils ohne zu wissen, dass diese nicht frauentypisch sind, son-dern von der „Beschneidung“ verursacht sind. Laut einer stu-die der Weltgesundheitsorga-nisation erhöht sich das Risiko für den Tod von Mutter und Kind bei der geburt proporti-onal, je schwerwiegender die Verstümmelung ist. die Länder, die Frauen beschneiden, ge-hören zu den Ländern mit der höchsten sterblichkeitsrate bei der geburt.

Page 13: The Epoch Times Deutschland 07-09-2011

Der neue Audi A6 – zur richtigen Zeit Seite 17

Xiao Lei

Die verschiedenen traditio-nellen Arten der Teezeremo-nie aus Japan zeichnen sich

durch ihre erhabene Anmut und Eleganz aus und wurden zu einer eigenen Kunst perfektioniert. Die ja-panische Teezeremonie inspirierte wiederum andere Kunstformen wie Architektur oder Blumenste-cken. Im 9. Jahrhundert wurde der Tee von China aus nach Japan ein-geführt und es entwickelten sich Teezeremonien, die in einem en-gen Zusammenhang mit dem Bud-dhismus stehen.

Die Vollkommenheit des ja-panischen Buke Sado, was so viel wie „Teezeremonie im Krieger-Stil“ bedeutet, geht auf Ueda Shigeya-su zurück, der als General unter dem bekannten Herrscher Toyo-tomi Hideyoshi der Momoyama-Zeit (1573-1603) diente. „Soko“, „Souko“ ausgesprochen, war der buddhistische Name des Generals, den er nach seiner Einweihung zum Mönch erhalten hatte. Ueda Soko perfektionierte die Teezeremonie der Krieger.

Soko (1563-1650) war als mutiger Krieger bekannt und auch als ein Mann von erlesenem Geschmack und einer Leidenschaft für die Teezeremonie.

Soko lebte in einer Zeit, die durch häufige Kriege gekennzeich-net war. Unsicherheit und Unruhe waren ständige Begleiter im Leben der Menschen. Das Wesen der Tee-zeremonie und die ihr innewohnen-de Kraft konnten Geist und Wille auf ein höheres spirituelles Gefil-de heben.

Er lernte die Kunst von dem berühmten Teezeremonie-Meister „Sennorikyu“. Nach dem Tod des Meisters lernte Soko unter dessen bestem Schüler „Furuta Oribe“.

Soko verband Sennorikyus Ge-lassenheit mit der Eleganz Oribes und entwickelte daraus seine un-verkennbare „Ueda Soko Teezere-monie“. Dabei werden die Normen des Krieger-Stils genauestens be-achtet und männliche Kraft gleich-zeitig mit weiblicher Eleganz verkörpert.

Der General war außerdem ein hervorragender Garten- und Landschaftsarchitekt. Historischen Aufzeichnungen zufolge entwarf

und konstruierte er den Garten namens „Shukkeien“, heute eine bedeutende touristische Attrakti-on in Hiroshima. In diesem Gar-ten stehen Teehäuser, ein Hof im japanischen Wafudou-Stil, die Bi-bliothek und der Lesesaal der So-ko-Familie, alles im Ueda Soko-Stil mit der charakteristischen Archi-tektur der Edo-Zeit. Die Gebäude beherbergen eine beeindrucken-de Anzahl an Büchern und alten Gegenständen.

Während der Edo-Zeit (1603-1867) wurde die Teezeremonie im Krieger-Stil durch die Asano-Fa-milie verbreitet und später in die Ueda Soko integriert. Durch die

zentrale Lage im Stadtkern von Hiroshima zog die Schule viele Schüler an. Der aktuelle Schullei-ter Soushi ist bereits der Leiter in der 16. Generation.

Der Geist der TeezeremonieDie japanische Teezeremonie för-dert ebenso wie die Kampfkunst die Entwicklung des Charakters, des-sen vier wichtigsten Eigenschaften Freundlichkeit, Respekt, Reinheit und Gelassenheit sind. Sennorikyu sagte einst, diese Werte umschrei-ben am besten den grundlegenden Geist der Teezeremonie.

Sanftmut fördert die Harmo-nie und wirkt sich sehr positiv auf

zwischenmenschliche Beziehungen aus. Wenn Besucher eine Tasse Tee in einem Teehaus probieren, erfah-ren sie oft, wie vornehm eine Tee-zeremonie ist, denn egal, ob jemand Gast oder Gastgeber ist, Worte wie „nach Ihnen“ und „lassen Sie sich Zeit“ sind häufig zu hören.

Aus den vielen Gegenständen der Teezeremonie sticht die Bam-bus-Teekelle heraus. Die Legende besagt, während Soko auf die An-kunft der feindlichen Truppen war-tete, schnitzte er eine Teekelle aus einem Stück Bambus. Seine traditi-onellen Krieger-merkmale wie Mut und Gelassenheit begeisterten Ge-nerationen bis zum heutigen Tag.

Solch eine wertvolle Bambustee-kelle von Soko ist im Besitz des der-zeitigen Schulleiters von Ueda Soko.

Das Treffen mit dem SchulleiterDie Epoch Times traf im Frühjahr den Schulleiter Herrn Ueda Sou-kou in der Hiroshima Ueda Soko-Schule. Herr Ueda zeigte uns, wie man sich geistig und körperlich auf eine Teezeremonie vorbereitet.

Die körperliche Vorbereitung umfasst Arbeiten wie den Hof keh-

ren, das Tee-Set zu reinigen und Nachspeisen vorzubereiten. All diese Tätigkeiten müssen aus vol-lem Herzen kommen, denn dies wird von den Gästen wahrgenom-men und geschätzt, teilte uns Herr Ueda mit.

Er erklärte auch, dass das Eti-kett des Ueda-Stils mit seinen geradlinigen Bewegungen ein-zigartig ist und für Krieger steht, die während des Reitens Pfeile abschießen.

Ein ganz wichtiger Gegenstand der Teezeremonie der Krieger ist der Fächer. Der Fächer symbo-lisiert das Schwert des Kriegers und wird beim Grüßen und im Gespräch mit den Gästen feier-lich eingesetzt.

Aber die eigene Geisteshaltung und Einstellung sind der eigentli-che Schlüssel des Studiums und der Würdigung der Teezeremo-nie. Wichtiger als der Geschmack des Tees ist die Disziplin des Tee-zubereiters, der seine Fähigkeiten in konsequenter, regelmäßiger Übung erwirbt, indem er sein auf-richtiges und selbstloses Gemüt darin kultiviert, andere vor das ei-gene Selbst zu setzen.

Das geistige Erbe des Ueda Shigeyasu: Die Teezeremonie des Krie-gers kultiviert Gelassen-heit, Kraft, Eleganz und Höfl ichkeit.

Teezeremonie: Reinigung von Geist, Herz und Körper

Die Schule, die die Teezeremonie des Kriegers lehrt.

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„Stylectrical. Nicht nur vom Apple Elektrodesign“

Einst sahen alle Computer beige oder grau und irgendwie gleich langweilig aus. Dann aber kam die Innovation:

Jonathan Ive wurde 1997 Chefdesigner von Apple. Er fand schneeweiße Computer, hier und da lichtdurchlässige Kunststoffe und den gezielten Einsatz von Farbe viel attrak-tiver. Und Millionen Kunden teilten seinen Geschmack. Zum ersten Mal wird ist das Design der Apple-Computer Thema einer Ausstellung: Das Museum für Kunst und Ge-werbe Hamburg würdigt es vom 26. August 2011 bis zum 15. Januar 2012 kulturwissen-schaftlich. Unter dem Titel „Stylectrical. Von Elektrodesign, das Geschichte schreibt“.

Design, das Innovation bewirkteIn der Ausstellung wird die Apple-Pro-duktpalette, die unter Ive entwickelt wurde, mit rund 100 Produkten erst-

mals im Museum gezeigt. Darunter befin-den sich auch selten gesehene Geräte wie das „eMate 300“, ein für den Schulbetrieb entwi-ckelter Laptop aus dem Jahr 1997, der „iMac Blue Dalmatian“ und der erste Flachbild-

schirm des Unternehmens Apple. Auch brandneue Produkte, wie das iPhone 4,

das MacBook Air und das iPad 2 wer-den präsentiert und können teilweise ausprobiert werden.

Verschiedenste Faktoren, wie Material, Form, Funktion und Bedie-nung spielen beim Design von Elekt-

rogeräten eine Rolle. Stylectrical gibt Einblicke in diese komplizierten Entwicklungsschritte und Abläufe der Produktgestaltung, nicht nur am Beispiel Apple. Durch zahl-reiche andere Produktdesigns

aus dem Bestand des Museums für

Kunst und Gewerbe Hamburg wird dieser Hintergrund vertieft. Eine Verbindung wird u.a. zum deutschen Elektrogerätehersteller Braun und dessen einstigem Chefdesigner Dieter Rams gezogen.

Design, das bis heute Trends prägtAnhand des Beispiels „Apple“ wird gezeigt, wie konsequentes Design das Erscheinungs-bild einer Marke prägt und entscheidend zum Erfolg eines Unternehmens beiträgt. Im Fall von Apple so nachhaltig, dass die Produkte großen Einfluss auf die Kultur der Gesell-schaft des 21. Jahrhunderts ausüben konnten. In Kooperation mit dem red dot institute und dem EPEA Internationale Umweltforschung GmbH konnte der Ausstellung „Stylectrical“ ein weiteres Trendthema hinzugefügt wer-den, nämlich die Wirkung des Designs in Wirtschaft und Umwelt. (rf)

schirm des Unternehmens Apple. Auch

i„Stylectrical. Von Elektro-design, das Geschichte schreibt“Vom 26. August 2011 bis zum 15. Januar 2012Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg; www.mkg-hamburg.deSteintorplatz20099 HamburgDi bis So: 11 - 18 UhrDo: 11 - 21 Uhr

Der Apple eMate 300 war ein stylischer Laptop für Schüler, Baujahr 1997. Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg.

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Wo Frankreich am französischsten ist Seite 19

Die Rätsel der chinesischen Schriftzeichen Seite 20

Der neue Audi A6 – zur richtigen Zeit Seite 17

Page 14: The Epoch Times Deutschland 07-09-2011

Das genaue Einstellen der Medikamente ist essentiell wichtig für die richtige The-

rapie des Morbus Parkinson. Sofort können sich bei zu viel oder zu we-nigen Medikamenten starke Neben-wirkungen bemerkbar machen oder die Muskeln des Patienten bis zur Bewegungsunfähigkeit starr wer-den. Ein interaktives Therapie-konzept mithilfe von Internet und Videokamera soll nun eine noch ge-nauere Beobachtung des Patienten und folglich bessere Medikamen-tenanpassung ermöglichen.

Diese auch als Schüttel- oder Zitterlähmung bekannte Krank-heit ist in der Regel ein nieder-schmetterndes Urteil für die Betroffenen. Bei mehr als 250.000 Menschen in Deutschland machen sich immer stärker die Beschwerden von Steifheit, Zittern und verlang-samte Bewegung bemerkbar –Diagnose: Parkinson. Jahr für Jahr kommen dazu schätzungs-weise 20.000 Neuerkran-kungen hinzu.

Die Ursache für die-se Krankheit liegt nach aktuellem Stand der Wissenschaft noch im Unbekannten. Vermutet werden genetische Fak-toren sowie ein Zusammenhang mit Magen- und Darmerkrankun-gen. Beobachten lässt sich ein zuneh-mender Untergang von Nervenzellen im Gehirn, die Dopamin produ-zieren. Dadurch kommt es im-mer mehr zu ei-nem Mangel an Dopamin im Gehirn. Dieser Botenstoff des Gehirns wird vor allem in Zellen der Sub-stantia nigra im Hirnstamm produziert.

Auffwendige Medikamentenanpassung Eine heilende Therapie gibt es bis-lang noch nicht. Daher wird mit einer Vielzahl von Medikamenten ver-sucht, die Symptome der Krankheit zu lindern. Grundlage der Behand-lung ist in erster Linie der Versuch, den Dopaminmangel auszuglei-chen. Die Patienten bekommen Me-dikamente, die erst innerhalb des Gehirns zu Dopamin durch Stoff-

wechsel umgewandelt werden kön-nen, sodass die Nebenwirkungen des Dopamins auf den Körper-stamm vermindert werden können. In fortgeschrittenen Stadien der Er-krankung erhalten Patienten bis zu acht verschiedene Medikamente, deren Einnahme individuell auf den Tagesablauf des einzelnen Pa-tienten abgestimmt werden muss.

Bisher mussten die Patienten für diese schwierige Anpassung der Medikamente oftmals für mehre-re Wochen in Spezialkliniken ein-gewiesen werden. Naturgemäß orientiert sich die Einstellung der Medikation dieser Patienten im Alltag in der Klink. Erschwerend kam in dieser Situation hinzu, dass vor allem ältere Parkinson-Patien-ten in der ungewohnten Klinikum-gebung Angst, Halluzinationen und Verwirrtheit entwickelten und so oftmals eine wirksame medi-kamentöse Behandlung verhindert wurde.

Anders ist das bei einer gezielten Einnahme von Tabletten, die sich an den Erfordernissen der Patienten zu Hause anpasst.

Über 3.000 Parkinson-Patien-ten wurden bislang mit einer neuen Methode ambulant und videoun-terstützt zu Hause behandelt. Die genauere Einstellung der medika-mentösen Therapie, die durch die-ses Verfahren ermöglicht wird, ist das Hauptargument der betreiben-den Kliniken wie das Universitätskli-nikum Düsseldorf oder die Charité Berlin.

Einfache Bedienung – für alle Patienten geeignet Für diese videounterstützte Par-kinson-Therapie wird in der Woh-nung des Patienten für 30 Tage eine Kamera mit einem Drucker aufge-baut. Das System ist direkt mit dem niedergelassenen Neurologen vor

Ort und einem Spezialisten für Be-wegungsstörungen in der Klinik verbunden.

Die Bedienung dieses Systems gestaltet sich für die meisten Pati-enten als problemlos. Erfahrungen zeigen, dass auch ältere Menschen und ihre Angehörigen diese video-unterstützte Parkinson-Therapie sicher durchführen können. Drei- bis viermal am Tag soll der Patient zu verabredeten Zeiten die Kame-raaufnahme auslösen und wird daraufhin durch ein Bewegungs-programm geführt, um die aktu-

elle Beweglichkeit zu überprüfen und einzuschätzen. Nach abge-schlossenem Bewegungsprogramm schaltet sich die Kamera nach ei-nigen Minuten automatisch ab. Außer bei besonderen Schmerzen oder neu aufgetretener Unbeweg-lichkeit reichen diese drei bis vier Videoaufnahmen am Tag aus für eine ausreichende Einschätzung der Beweglichkeit des Patienten. In be-sonderen Fällen kann die Kamera jederzeit rund um die Uhr für Auf-nahmen gestartet werden.

In der Klinik können die Ärz-te durch die Videoaufnahmen ein genaues Bild vom tatsächlichen Grad der Erkrankung gewinnen. Die Fachärzte können sich somit zeitgenau über Schwankungen bei der Beweglichkeit informieren und dadurch gemeinsam die Einnah-mezeiten und Dosierungen der Medikamente an den ganz persön-lichen Tagesablauf und das häusli-che Umfeld des einzelnen Patienten anpassen.

Bei dieser videounterstützten Therapie fühlten sich die Patien-ten aktiv an der Therapie beteiligt und ernster genommen. Die bei Kli-nikaufenthalten häufigen depres-siven Phasen blieben aus und die behandelnden Ärzte erlangen Ein-blick in das tägliche Leben mit den üblichen Essens- und Schlafzeiten des Patienten. Die Rückmeldungen zeigten eine Optimierung der Medi-kamenteneinstellung und eine bes-sere Beweglichkeit. (ps)

Das genaue Einstellen der Medikamente ist essentiell wichtig für die richtige The-

rapie des Morbus Parkinson. Sofort können sich bei zu viel oder zu we-nigen Medikamenten starke Neben-wirkungen bemerkbar machen oder die Muskeln des Patienten bis zur Bewegungsunfähigkeit starr wer-den. Ein interaktives Therapie-konzept mithilfe von Internet und Videokamera soll nun eine noch ge-nauere Beobachtung des Patienten und folglich bessere Medikamen-tenanpassung ermöglichen.

Diese auch als Schüttel- oder Zitterlähmung bekannte Krank-heit ist in der Regel ein nieder-schmetterndes Urteil für die Betroffenen. Bei mehr als 250.000 Menschen in Deutschland machen sich immer stärker die Beschwerden von Steifheit, Zittern und verlang-samte Bewegung bemerkbar –Diagnose: Parkinson. Jahr für Jahr kommen dazu schätzungs-weise 20.000 Neuerkran-kungen hinzu.

Die Ursache für die-se Krankheit liegt nach aktuellem Stand der Wissenschaft noch im Unbekannten. Vermutet werden genetische Fak-toren sowie ein Zusammenhang mit Magen- und Darmerkrankun-gen. Beobachten lässt sich ein zuneh-mender Untergang von Nervenzellen im Gehirn, die Dopamin produ-zieren. Dadurch kommt es im-mer mehr zu ei-nem Mangel an Dopamin im Gehirn. Dieser Botenstoff des Gehirns wird vor allem in Zellen der Sub-

The Epoch Times Deutschland / 7. September - 20. September 2011 / Nr. 28914 GESUNDHEIT

Ambulante Videotherapie hilft Ärzten, die beste Therapie für Parkinson-Patienten auszuwählen.

Der Arzt beobachtet und therapiert über die Videokamera und soll über diese Videodokumentation einen besseren Blick über den Patienten für genauere Therapie bekommen.

Telemedizin ermöglicht bei Parkinson genauere Therapieanpassung

Über Videoaufnahmen kann der Arzt nun ein besseres Bild über den momentanen Gesundheitszustand des Patienten bei Parkinson gewinnen.

Ein unsicherer, kleinschrittiger Gang mit Krückstock zusammen mit erstarrter Gesichtsmimik sind äußere Kennzeichen dieser Parkinson-Krankheit.

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The Epoch Times Deutschland / 7. September - 20. September 2011 / Nr. 289 15Gesundheit

AnZeiGe

Wang Jingwen

Aber ich weiß doch, dass da irgendetwas nicht stimmt!“ Man hat wiederkehrende

Schmerzen, Müdigkeit und Unwohl-sein und hat es genau im Gefühl, dass sich dadurch gesundheitliche Pro-bleme ankündigen wollen. Dennoch sagen die Ärzte, es wäre alles in Ord-nung bei den Organen, sie empfehlen Schmerzmittel oder sogar psycho-logische Hilfe, wenn es dann auch am Arbeitsplatz zu größeren Proble-men kommt. Bei Fällen wie diesem, die die Krankenhausmedizin schnell an ihre Grenzen bringen, setzt das Wissen der chinesischen Medizin an und vermag den Körper wieder zu einem funktionierenden Ganzen zusammenzufügen.

Der Hauptunterschied zwischen der chinesischen und westlichen Medizin liegt darin, dass erstere in der traditionellen Kultur verwurzelt ist, während die westliche Medizin einen modernen Zweig der Natur-wissenschaft darstellt.

In der heutigen von westlicher Medizin geprägten Gesellschaft zwei-feln die Menschen an der Wirksam-keit der chinesischen Medizin. Selbst im heutigen China ist die chinesische Medizin umstritten.

Tatsächlich verließen sich die Chi-nesen in den letzten 5.000 Jahren bei

der Heilung ihrer Krankheiten und dem Schutz vor Seuchen auf die chinesische Medizin. Infolgedessen hatte die chinesische Medizin in der Geschichte Chinas entscheidend zum Bevölkerungswachstum beigetragen.

Unter den über 300 Arten tra-ditioneller Medizin, die es auf der Erde gibt, hat insbesondere die chi-nesische Medizin zunehmend an Popularität gewonnen. Die Wirk-samkeit der chinesischen Medi-zin kann auch an der wachsenden Anzahl von Menschen gemessen werden, die sich entscheiden, sie zu studieren.

Neue Perspektiven bei Alzheimer oder Krebs In erster Linie ist die chinesische Medizin eine Reihe praktischer Fertigkeiten für die Behandlung verschiedener Krankheiten. Sie be-handelt Krankheiten von der ge-wöhnlichen Erkältung bis hin zu schweren Krankheiten wie Tumo-ren oder Herzerkrankungen. Viele Chinesen vertrauen in ihrem Alltag diesen Fertigkeiten.

Professor He Yumin vom Shang-hai Traditional Chinese Medicine Institute sagt: „Nehmen Sie zum Beispiel Bauchspeicheldrüsenkrebs, bei dem die Lebenserwartung inter-national zwischen vier und sechs Monaten beträgt. Trotzdem haben zwanzig von hundert Patienten, die hier in Shanghai von uns behandelt

wurden, noch drei bis fünf Jahre ge-lebt. Die meisten von ihnen konn-ten entweder keiner Operation oder keiner Chemo- oder Radiotherapie unterzogen werden.“

Im Volksmund heißt es iro-nischerweise: „Diejenigen, die in westlicher Medizin Heilung suchen, wissen normalerweise genau, wor-an sie sterben; Menschen, die in der chinesischen Medizin Heilung su-chen, wissen normalerweise nicht genau, warum sie leben.“

Den ganzen Körper im BlickfeldDie westliche Medizin konzentriert sich auf das Beseitigen der Symp- tome, indem sie direkte Metho-den verwendet. Also im Sinne von „Heile den Kopf, wenn der Kopf schmerzt; heile den Fuß, wenn der Fuß schmerzt.“ Die chinesische Me-dizin hingegen verfolgt eine ganz-heitliche Methode bei der Analyse des menschlichen Körpers als Gan-zes. Dabei wird der Körper als eine Ansammlung von miteinander ver-bundenen und in wechselseitiger Beziehung stehender Systeme be-trachtet. Dieser ganzheitliche An-satz in der chinesischen Medizin zeigt großes Potenzial in der Be-handlung schwerer Krankheiten wie Krebs, Aids oder Alzheimer.

Die Weltgesundheitsorganisati-on definiert den „Sub-Gesundheits-zustand“ als ein Stadium zwischen

gesund und krank sein, bei dem bei allen wichtigen physischen und chemischen Tests die Werte nor-mal sind, aber der Patient dennoch alle Arten von Unwohlsein und so-gar Schmerzen empfinden kann. Bei dieser Form von Krankheit stößt die westliche Medizin an ihre Grenzen. Aber genau hier zeigt die chinesi-sche Medizin ihre Stärke, indem sie den Zustand des ganzen Körpers begutachtet und die daraus abge-leiteten Symptome analysiert.

Fotografische Darstellung der Meridiane Die konventionelle westliche Me-dizin erkennt die Existenz der Me-ridiane oder Energiekanäle im menschlichen Körper nicht an, weil sie in der Anatomie nicht nachge-wiesen werden können. Die Kirlian-Fotografie ist eine wissenschaftliche Untersuchungsmethode, bei der Bil-der über den menschlichen Körper gemacht werden können und auch Hinweise über den Gesundheitszu-stand des Körpers und der Organe hervorbringt.

Mit einer speziellen Kamera werden hier weder Film noch eine Emulsion benötigt. Stattdessen können Bilder des „biologischen Plasmakörpers“ des Menschen mit dem Lichtblitz zwischen zwei Elektroden direkt aufgenommen werden. Ein solches Bild, das von einer Gruppe von Wissenschaftlern

an der Kirov State University auf-genommen wurde, zeigt im gan-zen Körper viele helle Lichtfelder, die mit den Akupunkturpunkten und den Meridianen größtenteils übereinstimmen.

Über Jahrtausende bewährtes WissenFür Chinesen, die die chinesische Medizin wertschätzen, gibt es auch einen kulturellen Aspekt. Letztend-lich verkörpert sie die traditionelle chinesische Kultur in jedem Aspekt, der mit der Gesundheit des Men-schen zu tun hat. Wohingegen die westliche Medizin für „sehen heißt glauben“plädiert, folgt die chinesi-sche Medizin dem Prinzip von Yin und Yang und der Philosophie der wechselseitigen Hemmung und Förderung. Die chinesische Me-dizin glaubt an die Existenz von Energiekanälen und Akupunk-turpunkten, auch wenn sie vom

menschlichen Auge nicht gesehen werden können.

Außerdem spricht die chinesi-sche Tradition davon, dass jeder Gesundheitsaspekt sowohl eine körperliche als auch eine seelische Seite hat. Beide Elemente arbeiten zusammen und bilden eine voll-ständige Einheit.

Die authentische chinesische Medizin hat ihre Wurzeln in der göttlich inspirierten chinesischen Kultur. Es ist sehr traurig, dass das Wesentliche der chinesischen Me-dizin durch die Vermischung mit westlich-naturwissenschaftlichem Glauben verloren gegangen ist. Was weitergegeben wurde, sind ledig-lich die Rezepte und Techniken. Im heutigen modernisierten China er-halten die Studenten, die chinesi-sche Medizin studieren, Unterricht in westlicher Medizin, aber nicht in der Essenz und der Grundlage ih-rer eigenen Kultur.

Der wesentliche Unterschied zwischen chinesischer und westlicher Medizin

das schröpfen ist eine Methode zum sogenannten „Ausleiten“ in der westlichen Medizin, im Osten wird es als Beseitigung einer „Stagnation von Blut und Qi“ betrachtet.

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Gleich zwei Internetläden der Extraklasse hat die Apothekerin Sabine Helbig aus Cham

eröffnet: Die Versandapotheke Naturheilkunde-shop24 und den Biobiene-Shop24. Hier gibt es jede Menge Heilsames und Gesundes. Und dazu eine Premium-Beratung.

Die ganze Palette der Heil- und Arzneimittel„Der Arzt behandelt, die Natur heilt“, sagte Hip-pokrates, der Begründer der westlichen Medizin. Und die Anwendungsgebiete für Heilung aus der Natur sind vielfältig. Apothekerin Sabine Helbig ist mit ihrer Leidenschaft für die besten Produk-te, Ganzheitlichkeit und Einsatz für ihre Kunden in der Alruna-Apotheke in Cham tätig. Ihren Service und ihr Wissen stellt sie per Internet, aber auch für ganz Deutschland zur Verfügung. Ihre Ver-sandapotheke und der Naturheilkunde-shop24 verstehen sich als ganzheitlicher Dienstleister: Die kostenfreie, persönliche Beratung per Telefon und E-Mail, natürlich durch pharmazeutisches Fach-personal, ist ihr Markenzeichen. Naturheilkunde-shop24 hebt sich auf diese Weise von vielen Me-dikamenten-Shops ab, die ihre Kunden zwar mit dem Preis locken, aber keinerlei Beratung bieten.

Heilkundiges Onlineshopping in Apotheke und Bioladen

iNaturheilkunde-shop24Telefon: 09971 - 9950000 · Telefon: 09971 - 996710 · Telefax: 09971 - 9950001 · [email protected] Telefon: 09971 - 9967117 · Telefax: 09971 - 9950001 · [email protected] Apotheke vor Ort Alruna-Apotheke, Schwanenstr. 2, 93413 Cham · www.alruna-apotheke.de

Bei Anruf: Beratung!Mit diesem besonderen Beratungsangebot ge-wann Frau Helbigs Premium-Shop nicht nur die Herzen vieler Kunden, sondern im Jahr 2008 auch Platz 1 beim „Excellence Award für Apothe-ken“, einem bundesweiten Wettbewerb. Aber der Naturheilkunde-shop24 berät nicht nur zum übli-chen Apothekensortiment, sondern auch speziell zum Thema Alternativmedizin, wo er Tipps zu Therapiekonzepten und gesunder Ernährung be-reithält. Das geschulte Team kennt sich bestens aus mit Themen wie Schüssler Salze, Ayurveda, Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Allergien, Aromatherapie, Homöopathie und Pflanzenmedi-zin und sogar mit Naturheilkunde für Tiere.

Anrufen kann man zum Festnetztarif und wer seine Telefonnummer per E-Mail schickt, wird kostenlos vom Team zurückgerufen. Den Arztbe-such ersetzt der Anruf natürlich nicht.

Gesundheit fängt mit der Ernährung anDie naturnahe und ganzheitliche Lebensart, die Gesundheit erhält und Krankheiten vorbeugt, fängt bei der Ernährung an. Um den Kunden solche hochwertigen Lebensmittel anbieten zu können, bekam Frau Helbigs ausgezeichnete Versand-Apotheke einen „Zwilling“, den Internet-laden „Biobiene-shop24“. Der Laden führt ca. 10.000 Bioprodukte aus allen Lebensbereichen: Nahrungs- und Genussmittel, wie Kaffee, Snacks und Babynahrung, aber auch ein Feinschmecker-sortiment, das mit Erzeugnissen wie Rosengelee und Whisky-Vanille-Trüffelcreme verwöhnt. Wer

denkt, dass das Angebot hier aufhören müsste, wird überrascht: Biobiene führt außerdem noch exklusive Naturkosmetik, das heißt Körperpfle-geprodukte, die frei von schädlichen Chemika-lien, synthetischen Farb- und Duftstoffen oder Mineralölen sind (Deodorants ohne Aluminium zum Beispiel). Dazu noch ausgesuchte Bücher, Produkte für Haustiere, Pferde und den Garten, biologische Waschmittel und vieles mehr. Auch zum Angebot von Biobiene wird der Kunde kom-petent per Telefon beraten. Und das Ganze wird direkt nach Hause geliefert.

dikamenten-Shops ab, die ihre Kunden zwar mit dem Preis locken, aber keinerlei Beratung bieten.

fängt bei der Ernährung an. Um den Kunden solche hochwertigen Lebensmittel anbieten zu können, bekam Frau Helbigs ausgezeichnete Versand-Apotheke einen „Zwilling“, den Internet-laden „Biobiene-shop24“. Der Laden führt ca. 10.000 Bioprodukte aus allen Lebensbereichen: Nahrungs- und Genussmittel, wie Kaffee, Snacks und Babynahrung, aber auch ein Feinschmecker-sortiment, das mit Erzeugnissen wie Rosengelee und Whisky-Vanille-Trüffelcreme verwöhnt. Wer

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Page 16: The Epoch Times Deutschland 07-09-2011

The Epoch Times Deutschland / 7. September - 20. September 2011 / Nr. 28916 FITNESS

Die Veranstalter hoffen, die Technik der traditionellen Kampfkünste und ihre Werte für zukünftige Generationen erhalten zu können.

Vom 8. - 9. Oktober 2011 fi ndet der 3. Internationale Wettbewerb für traditionelle chinesische Kampfkünste in New York statt.

Wu Shu im Wettbewerb

Der Internationale Wettbe-werb für traditionelle chi-nesische Kampfkünste ist

ein Teil der weltweiten chinesischen Wettbewerbsserie, die von „New Tang Dynasty Television“ (NTD) veranstaltet wird.

Eines der Hauptziele der chi-nesischen Wettbewerbsserie ist es, dem chinesischen Volk zu hel-fen, zu seinen kulturellen Wurzeln zurückzufinden.

„Heutzutage gibt es nur wenige Wettbewerbe, die die traditionellen Künste einbeziehen“, sagt Samson Lee, Teilnehmer des 1. Wettbewerbs von 2009. „Zeitgenössische Kampf-kunst ist populärer und da gibt es mehr Wettbewerbe. Traditionelle Wettkämpfe sind leider selten. Da es ein internationaler Wettbewerb ist, bringt er Menschen der ganzen Welt an diesen einen Ort und ich denke, das ist ein ganz besonderer Aspekt dieses Wettbewerbs, der ihn sehr besonders macht.“

In der chinesischen Kultur wird die traditionelle chinesische Kampf-kunst als eine von den Gotthei-

ten überlieferte Kultur angesehen. Ernsthaft Praktizierende innerer Kul-tivierung verstehen dabei die tradi-tionellen Kampfkünste genauso wie den klassischen chinesischen Tanz als vom gleichen Ursprung kommend.

In der chinesischen Sprache ha-ben Kampfkunst und Tanz denselben Klang, haben aber unterschiedliche Schriftzeichen. Sie haben die glei-che Abstammung, aber verschiede-ne Charaktere.

Im antiken Buch des I Ging wird Kampfkunst und Tanz unterschie-den. Kampfkunst ist als eine Form definiert, durch welche Kraft und Stärke dargestellt werden, wohin-gegen beim Tanz eher Liebenswür-digkeit, Freude und Respekt ihren Ausdruck finden.

Kampfkunst steht in enger Verbindung mit persönlicher KultivierungDer Inhalt der chinesischen Kampf-kunst ist sehr tiefgehend und sei-ne Bedeutung sehr weitreichend. Er steht in enger Verbindung mit persönlicher Kultivierung (Selbst-

entwicklung). Seine grundlegenden Eigenschaften beinhalten die Ent-wicklung der Tugend, künstlerische Technik, Pflege von Gesundheit und Langlebigkeit, die Verbesse-rung der körperlichen Verfassung, sich außerdem verteidigen zu kön-nen und der Entstehung von Gewalt vorzubeugen.

Jonathan Huang, ebenfalls Teil-nehmer des 1. Internationalen Wett-bewerbs von 2009, erzählt von seinen ersten Erfahrungen mit seinem Leh-rer: „Er hat mir gezeigt, wo es lang geht, denn ich war nur ein Straßen-junge mit Worten wie ‚Yeah Man, Yeah Man‘ und er sagte zu mir: ‚Was? Mit wem redest du eigentlich?‘ Er hat mich so weit zurechtgerückt bis ich merkte, ich muss die Älteren res-pektieren, denn es gibt so vieles, was ich nicht weiß. Ich wollte dann wirk-lich alles wissen, was er mir beibrin-gen konnte, aber zuerst musste ich lernen, die Menschen, mich selbst und vor allem ihn zu respektieren.“

Die Tugend der Kampfkunst steht in direkter Verbindung zur Moral. Lao-Tse sagte: „Dao erzeugt,

De (Tugend) nährt.“ Das Dao er-zeugt alle Dinge und Tugend be-herrscht alle Dinge. Alle Dinge schätzen das Dao und achten die Tugend, um die Grundlage für das Leben zu schaffen. Mit Tugend blei-ben alle Dinge lebendig, ohne Tu-gend hört alles auf zu existieren. Wenn jemand Böses tut und keine Tugend mehr besitzt, so wird sein Leben als Ganzes vernichtet. Dieses gilt nicht nur für die Kampfkünste.

Viele Meister der traditionellen Kampfkünste lehren in China nicht in der Öffentlichkeit oder finden keine geeigneten Schüler, um ihre Kunst weiterzugeben. Das hat dazu geführt, dass viele traditionelle Ele-mente dieser Kunst verloren gin-gen oder in Gefahr sind, verloren zu gehen.

Ironischerweise sind es die Chi-nesen außerhalb Chinas, die als Minderheit die chinesischen Kampf-künste praktizieren und wertschät-zen, weil sie eine der Kronjuwelen ihrer eigenen Kultur sind. Der TV-Sender NTD veranstaltet diesen Wettbewerb, um der weltweiten

chinesischen Gemeinschaft eine Gelegenheit zu geben, ihre eigene kulturelle Identität wiederzufin-den. Man hofft, dass sich chinesi-sche Kampfkünstler aus aller Welt und aus allen Lebensbereichen dar-an beteiligen werden. (ntd/mcd)

Junge Künstler beim Internationalen Wettbewerb für traditionelle chinesische Kampfkünste 2009 in New York.

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Alle Teilnehmer müssen sich im Voraus anmelden. Anmeldeschluss ist der 30. September. Online-Registrierungen sind auf folgender Seite möglich: http://kampfkunst.wettbewer-be-ntdtv.de/registration.php

The Epoch Times Deutschland / 7. September - 20. September 2011 / Nr. 289

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Ein Haus und viele BäumeFast alles, was wir tun und lassen, hat Folgen für Natur und Umwelt.Wichtig ist deshalb eine ausgeglichene Ökobilanz

Alles hat mit allem zu tun. Genau betrachtet ist die Welt ein riesiges

System kommunizierender Röhren. So hat jeder Quadratmeter weniger Regenwald im Amazonasgebiet lang-fristig Folgen für das Weltklima. Und vielleicht kann ein Schmetterling in China mit seinem Flügelschlag tat-sächlich ein Erdbeben etliche tausend Kilometer enfernt verursachen. Heu-te wissen wir: Die Ökobilanz ist nicht regional begrenzt. Sie gilt weltweit.

Wer also mitten in Deutschland ein Haus baut, sollte sich darüber im Klaren sein, dass dies auch – zugege-ben wohl recht minimale – ökologi-sche Konsequenzen zum Beispiel in Afrika oder in Asien hat. Immer mehr verantwortungsbewusste Bauherren legen deshalb Wert darauf, dass die Ökobilanz durch geeignete Maß-nahmen und Aktionen ausgeglichen wird.

Die Vereinten Nationen (UN) ha-ben für 2011 das „Jahr der Wälder“ ausgerufen. Den Menschen soll stär-ker als bisher ins Bewusstsein gerufen werden, welche Bedeutung Bäume, Sträucher und Hecken für eine le-benswerte Umwelt haben. Indem sie

etwa Schadstoffe umwandeln in un-bedenkliche Gase. Konkret bedeutet dies: Jeder Baum, jeder Strauch und jede Hecke, die neu angepflanzt wer-den, tragen dazu bei, dass auch unse-re Kinder und Enkelkinder noch tief werden durchatmen können.

Bauherren, die ihre Verantwor-tung ernst nehmen, finden in Town & Country Haus den idealen Part-ner. Das Unternehmen kooperiert seit dem Jahr 2011 mit „EUROPARC Deutschland e.V.“, der Dachorganisa-tion der „Nationalen Naturlandschaf-ten“, die unter anderem das „Jahr der Wälder“ auch in Deutschland tiefer ins Bewusstsein der Menschen ver-ankern wird. Diese Kooperation geht weit über eine ideelle Unterstützung hinaus.

Sie lässt sich auch in Euro und Cent bemessen.

Im Kaufpreis eines jeden Town & Country-Energiesparhauses (www.HausAusstellung.de) ist ein Betrag von rund 200 Euro enthalten. Diese werden ohne Umwege für Nachhal-tigkeits- und Umweltprojekte ver-wendet. Dadurch werden die Folgen, die jeder Hausbau für die regionale

und globale Ökobilanz hat, kompen-siert. Zum Beispiel finden Pflanz-aktionen in Nationalparks und Bio-sphärenreservaten der „Nationalen Naturlandschaften“ statt.

Für Bauherren ist dies in viel-facher Hinsicht gewinnbringend. Denn sie sind Eigentümer eines Hauses mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis. Und haben vor allem ihre emotionale Heimat gefunden. Schließlich hat jeder Bauherr ohne eigenen Aufwand seinen Beitrag zu einer ausgeglichenen Ökobilanz ge-leistet.

Die Bestandteile des „Bau-Qualitäts-Schutzbriefes“:• Vor Baubeginn erstellen Experten ein

Baugrundgutachten.• Jedes Town & Country Haus verfügt

über eine TÜV-geprüfte Planung.• Regelmäßig wird der Baufortschritt

durch unabhängige Baugutachter kontrolliert.

• Obligatorisch gehört zum „Bau-Qualitäts-Schutzbrief“ der sogenannte Blower-Door-Test. Mit seiner Hilfe wird die Winddichtigkeit eines Hauses

überprüft. Der Test zielt insbesondere auf die Senkung von Energiekosten und die Vermeidung von Schimmelbildung im Haus ab. Auch mit dem „Bau-Qualitäts-Schutzbrief“ hat Town & Country Haus praktisch ein Alleinstellungsmerkmal am Markt. Diesem und den beiden anderen „Hausbau-Schutzbriefen“ ist zu verdanken, dass „sich so viele Bauherren für Town & Country entscheiden“.

Mehr Infos über Deutschlands meistgekauftes Markenhaus bei Sylvia Wagner GmbH Höhhof-Kesselweg 2, 93455 Traitsching

Page 17: The Epoch Times Deutschland 07-09-2011

The Epoch Times Deutschland / 7. September - 20. September 2011 / Nr. 289 17AUTO

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Detlef Kossakowski

Für Audi lief der Verkauf im er-sten Halbjahr 2011 vor allem im Premiumbereich äußerst

gut. Durch Verkäufe auf dem ame-rikanischen Markt konnte das Un-ternehmen den umsatzstärksten Juli der Firmengeschichte verzeichnen.

Der Audi A6 – als beliebte Ober-klasselimousine oder noch beliebter als Avant – scheint genau zur richti-gen Zeit auf den Markt zu kommen.

Beim NapNCAP-Crashtest konnte er aktuell in allen Katego-rien fünf Punkte einheimsen. Aber Sicherheit wird in der deutschen Oberklasse ohnehin vorausgesetzt. Viel interessanter sind die antriebs-technischen Neuerungen.

Neuer AntriebBis jetzt waren die fünf angekün-digten Motoren bekannt: Zum Bei-spiel der 2,0 Liter Basis-Diesel (als einziger in Serie handgeschaltet). Nun ist auch sicher, dass der 313 PS starke 3,0 Liter Bi-Turbo-Motor kommen wird. Damit kann in 5,4 Se-kunden auf 100 Kilometer pro Stun-de beschleunigt werden. Zwei von ABT getunte 3,0 Liter TDI-Motoren bringen es auf 240 bzw. sogar 420 PS (Originalleistungen 204 und 300 PS). Zudem steht dieses Jahr noch der Hybrid-Motor mit einer kom-binierten Leistung von 245 PS an. Alle großen Motorisierungen ha-ben serienmäßig eine Sieben-Stufen-Tiptronic (acht Stufen im Bi-Turbo). Beim Allradantrieb kommt das neue

Kronenrad-Mittendif-ferenzial zum Einsatz, das bei dynamischer Fahrweise das Kur-venverhalten ver-bessert. Wird eine variable Lastvertei-lung auf der Hinter-achse gewünscht, kann das Sport-Differential ge-wählt werden.

Alle neuen Motorisierun-gen verbrauchen durchschnittlich 19 Prozent weniger Sprit als frü-her, was dem Gewichtsverlust von 30 - 80 Kilogramm sowie diversen kraftstoffsparenden Maßnahmen, wie zum Beispiel der serienmäßi-gen Start-Stopp-Automatik und der Energierückgewinnung, zu verdan-

ken ist. Der Hybrid soll sogar mit durchschnittlich 6,2 Liter Super auf 100 Kilometer bei einer Gesamtmo-torleistung von 245 PS auskommen.

Innen und außenDer A6 übernimmt weitestgehend das Design des größeren Bruders A8. Die Länge bleibt gleich, nur wird die Karosserie etwas brei-ter und flacher. Allerdings wächst der Radabstand um beträchtliche sieben Zentimeter, was einen er-heblichen Raumgewinn ausma-chen soll. Mehr Platz bietet auch die flachere Konsole im Fond. Drei Holzarten, Aluminium und Kla-vierlack sowie diverse Leder sor-gen – je nach Geschmack – für Wohlbefinden.

75 Prozent der Käufer entschie-den sich – hauptsächlich aus Grün-

den der Praktikabilität – für den Avant. Jetzt fällt die Wahl mögli-cherweise schwerer, weil die ele-gantere Limousine ebenfalls eine komplett umklappbare Rückbank hat und bei Bedarf viel Stauraum gewährleistet.

Mit Sicherheit bietet der Avant aber noch mehr Flexibilität: Das praktische handfreie Zugangs-system per Fußschwenk zum Ge-päckraum (à la Passat), das auch für die Limousine mit einem Auf-preis von 650 Euro buchbar ist. Das größere Ladevolumen mit 560 bis 1.680 Litern, die 60/40 ge-teilt umklappbare Rückbank, die nach dem Öffnen der Heckklap-pe bequem von hinten gelöst wer-den kann und das zweischienige Fixiersystem machen den Avant zum Lademeister.

Extras, Extras …Der Bildschirm für Steuerung und Navi ist vollständig einfahrbar und wird serienmäßig geliefert. Auf Zwei-Zonen-Klimaanlage, Mittel-armlehnen hinten und vorn sowie 16-Zoll-Felgen muss auch niemand verzichten. Extras dagegen sind die Luftfederung und ein Fahrdyna-miksystem, das in das Motorma-nagement eingreift. Außerdem können zusätzlich Head-up-Dis-play, lenkunterstützte Einparkhilfe, Scheinwerfer mit LED-Leuchtband (mit integrierter Blinkerfunkti-on), Start-Stopp-Taste etc. bestellt werden.

Das bereits recht üppig ausge-stattete Serienmodell der Audi A6-Limousine steht mit 38.500 Euro in der Preisliste. Der Avant würde 40.850 Euro kosten.

Der neue Audi A6 – zur richtigen ZeitDass Audi mit dem neu-en A6 an vorderster Front mitmischen wird, ist sicher. Diverse Tests konnten nur geringfügige Unterschie-de zwischen ihm und ver-gleichbaren Modellen der Konkurrenz ausmachen.

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Alle neuen Motorisierun-gen verbrauchen durchschnittlich 19 Prozent weniger Sprit als frü-her, was dem Gewichtsverlust von

ken ist. Der Hybrid soll sogar mit

Audi A6 –

Das Interieur:Insbesondere die edle Holzeinlage und das Leder verbreiten eine wohnliche Atmosphäre im Innenraum.

Der neue Audi A6: Seit Juni im Verkauf soll er ab Herbst beim Händler stehen.

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Page 18: The Epoch Times Deutschland 07-09-2011

MODE18 The Epoch Times Deutschland / 7. September - 20. September 2011 / Nr. 289

Wir glauben, dass modebe-wusste Menschen auch komplexe und hochwertige

Produkte wie Sneaker selbst gestalten möchten“, sagt Max von Papen. Der 33-Jährige hat an der Universität Wit-ten General Management studiert und nun zusammen mit seinem Partner Manuel Langele, einem passionierten Sneakerfan, das Label „Scurdy“ ge-gründet.

T-Shirts und Basecaps waren nur der Anfang, jetzt kann jeder Internet-Nut-zer auch seine eigenen Freizeitschuhe persönlich gestalten und direkt bestel-len. Mit einem Design-Konfigurator, der auf der Homepage www.scurdy.com seit Anfang August verfügbar ist, wird genau dieses möglich.

Online ausgetüftelt ...Schritt für Schritt wird man durch den Design-Prozess des Schuhs geführt und kann jedes Detail selbst bestim-men: Es besteht die Möglichkeit, aus einem Menü von bestehenden Mo-tiven zu wählen oder eigene Grafik-dateien hochzuladen. Eine elementare Farbauswahl für Obermaterial und Innenfutter sind ebenso möglich und man kann sogar Farbe und Aussehen der Ösen, Nähte und Schnürsenkel festlegen. Die ganz Anspruchsvollen können jeden einzelnen Schuh un-terschiedlich gestalten, für Traditio-nalisten, die Symmetrie bevorzugen, gibt es den Button „Design spiegeln“.

Schon Anfang 2009 hatte Sneaker-fan Manuel Langele die Idee, die Her-

stellung von individualisierten Snea-kern zu verwirklichen, weil er weltweit vergeblich nach einem solchen An-bieter gesucht hatte. Es dauerte dann zwei Jahre, um den Scurdy und seinen Produktionprozess markttauglich zu machen. „Der Online-Konfigurator geht ans Limit dessen, was im Internet technisch möglich ist“, erklärt Max von Papen. Die Scurdy-Gründer brauch-ten drei Anläufe, um eine Agentur zu finden, die der Programmierung ihres „Online-Konfigurators“ gewachsen war, diese dauerte dann von Oktober 2010 bis Juli 2011.

… in Deutschland bestelltZwischen 120 und 130 Euro kostet so ein Paar individuell gestalteter Schuhe. Das Erscheinungsbild des Scurdy ist dem des Converse-Sneakers sehr ähn-lich. Aber nur auf den ersten Blick, denn sein innerer Aufbau mit drei Schichten ist technisch aufwendiger: Unter dem abriebfesten UV-bestän-digen Obermaterial mit dem Design befinden sich ein feuchtigkeitsaufsau-gendes Polster und ein Hightech-In-nenfutter. Die Sohle kommt aus Italien, es ist ein besonders hochwertiges Ma-terial, das auch gerne von Top-Mode-herstellern verwendet wird, damit sie nicht an der Knickfalte bricht.

Entgegen der allgemeinen Marktlo-gik, Bekleidung und Schuhe in Fernost zu produzieren, fertigt Scurdy seine individualisierten Schuhe in Deutsch-land. „Das war eine sehr bewusste Entscheidung“, bemerkt Max von Papen. „Wir gehen unseren eigenen Weg, pflegen eine partnerschaftliche Beziehung mit unseren Lieferanten und verwenden ausschließlich hoch-wertige Materialien von ausgewählten italienischen und deutschen Zuliefe-rern.“ Die Fertigung erfolgt in einem Netzwerk kleiner Handwerksbetriebe in Rheinland-Pfalz.

„Unsere Sneaker werden von Men-schen montiert, deren Leidenschaft gute Schuhe sind. Die Individualität der Scurdys beginnt somit bereits mit ihrer individuellen Fertigung.“ Ak-tuell umfasst das Produktprogramm Stoff-Sneaker. Die Lieferzeit beträgt zwei bis drei Wochen. In Kürze soll das Angebot jedoch um eine winter-feste Version mit Fellfutter und bald auch Leder-Sneaker erweitert werden.

Marktplatz für Sneakerfans und Designer

Eine zusätzliche Option im Scur-dy-Angebot ist der firmeneigene virtuelle Marktplatz, der ambitio-nierten Design- und Sneakerfans die Möglichkeit bietet, ihre Kreationen zu einer selbst gewählten Provision zum Verkauf anzubieten. Damit pro-fitieren sie von den E-Commerce-, Produktions- und Versandprozessen von Scurdy und können ihr eigenes Sneaker-Label schaffen – ohne die in der Schuhbranche üblichen Mindest-produktionsmengen und mit minima-lem eigenem Aufwand. Designt und bestellt werden kann schon ab einem Paar. Die grafischen Dateivorlagen können im jpeg- oder pmg-Format sein und müssen lediglich die Upload-Konditionen des Scurdy-Konfigurators erfüllen.

Damit diese kreative Inter-net-Plattform auch auf hohem Niveau funktioniert, prüfen die Scurdy-Betreiber jeden Entwurf, bevor er für den Marktplatz freigeschaltet wird. Dabei suchen sie nur professionell illustrierte Designs aus, denn die Re-produktion von Google-Bildern oder stibitzten Zeichnungen kommt für sie selbstverständlich nicht in Frage. (rf)

Damenschuhe – Ladykiller?Katharina Starlay

Roter Teppich … Showtime! Der Oscar ist gerade verlie-hen worden und die bunten

Gazetten bersten von noch bunte-ren Fotos. Stars und Sternchen prä-sentieren ihre Kleider, für die sie natürlich nicht bezahlen mussten, weil sie die beste Werbung für den Designer sind, und stöckeln auf abenteuerlichen Gebilden über den rubinfarbenen Velours.

Im Stehen ja, im Gehen, naja.Stöckeln? Schreiten tun sie jedenfalls nicht, gehen ebenfalls nicht – und schweben schon gar nicht. Das ist nämlich das Dilemma der Gebilde aus einschlägigen spanischen oder französischen Designhäusern, de-ren Namen in der Regel mit M oder L beginnen: Im Stehen sehen die eigentlich ganz klasse aus, nur im Gehen rauben sie einer Frau alles, was elegant und souverän macht. Im schlimmsten Fall wird es ein Super-gau für das Selbstbewusstsein. (Von den Druckstellen ganz zu schweigen.)

Es gibt drei verschiedene Schuh-Kategorien für Frauen: a) Schuhe zum Laufen (flache und Sport-schuhe), b) Schuhe zum Gehen (verschiedene Höhen mit breiteren Absätzen), c) Schuhe zum Stehen und „elegant aussehen“ (hohe und schmale Absätze). Wenn Sie nun einen C-Schuh beim Stadtbummel tragen, sieht das vielleicht unerhört stylish aus – aber Sie machen sich das Leben schwer, denn die Stilet-tos funktionieren eben nur auf ganz gleichmäßigem Boden, sinken aber auf unebenem Straßenpflaster gerne mal in die Ritzen ein. Ein schöner Gang ist da nicht mehr drin. Stilpro-fis überlegen sich also vorher, wie die „Bühne“ sein wird, auf der die Performance und der buchstäbliche Auftritt stattfinden sollen.

Ausprobieren zahlt sich ausUm sich auf höheren und/oder schmalen Absätzen wohlzufühlen, braucht es Übung. Wer seinen Alltag in Turnschuhen verbringt und für die Gala 11-cm-Absätze mit 0,4 cm Durchmesser wählt, betreibt Selbst-boykott. Wie soll Frau noch souverän lächeln, wenn sie sich nicht sicher

fühlt? Besser, Sie haben die Schuhe schon vorher zu Hause ausgiebig ge-testet und auch die eine oder andere Treppenstufe damit bezwungen. Ein langer Fuß kann naturgemäß höhere Absätze vertragen und hat immer noch den Ballen auf dem Boden, sodass die Balance leichter fällt. Ein kurzer Fuß sieht tatsächlich besser aus, wenn der Absatz nicht zu hoch ist – besonders dann, wenn über dem Fuß eine nicht sehr große, etwas vollere Figur steht. Zu hohe Absätze machen nämlich kleiner, wenn der unsichere Gang die Absicht, größer zu wirken, verrät.

Womit wir am Punkt sind: Was ist ein schöner Gang? Bewegung, die fließend und unverkrampft ist. Füße, die über den Fußballen abrollen (was bei festen Sohlen und Plateaus schon mal unmöglich ist), anstatt das volle Gewicht auf die Ferse zu setzen. Die Fashion-Szene schwört auf High Heels, weil sie das Gewicht auf den Vorderfuß zwingen. Einen schönen Gang kann man aber auch ohne das erwerben – durch Training der Fuß-muskulatur und die richtige Körper-spannung bei optimaler Balance.

Die elegante, katzenartige Bewe-

gung von Tangueras (Tango-Tän-zerinnen) beispielsweise ist nichts weiter als das schöne Ergebnis die-ser Technik. Und von denen können wir uns auch abgucken, dass Tanz-schuhe genauso elegant – nur viel bequemer als Abendschuhe sind.

Die entscheidenden ZentimeterFür uns normale Menschen gilt: Al-les Extreme vermeiden. Denn wo High Heels, wenn einem die Übung fehlt, die Balance gefährden, machen superflache Ballerinas wiederum ei-nen Entengang.

Im Positiven wie im Negativen: Mit den richtigen Schuhen steht und fällt die Erscheinung einer Dame. Den flachen Blockabsatz-Schuh ge-gen einen eleganten Pumps ausge-tauscht – schon ist das Business-Ko-stüm fit für die Abendveranstaltung. Sneakers statt Halbschuh zur Jeans kombiniert – schon wird das Outfit lässig statt damenhaft. „Upgrade“ oder „Downgrade“ eines Outfits werden manchmal zu einer Frage der Zentimeter.

Unsere Hollywood-Sternchen je-denfalls sind dankbar, dass die Fotos im Stehen aufgenommen werden!

iDie Frankfurter Modedesig-nerin und Corporate Image Beraterin Katharina Starlay hat mit einem führenden Tanzschuh-hersteller Business-Schuhe kon-zipiert, die Eleganz und Trage-komfort vereinen. Mehr darüber auf www.stilclub.de und über ihre Arbeit auf www.starlay.de

Der elegante Auftritt einer Frau steht und fällt mit ihren Schuhen. Unsere Stilexpertin weiß, warum …

Das Internet hat eine neue Kreativ-Werkstatt: Beim Kölner Label „Scurdy“ kann man Schuhe selbst entwerfen und bestellen.

SNEAKER DESIGN CONTEST!Um eine Fülle von einzigartigen Designs für den Marktplatz zu generie-ren, hat das Scurdy-Team einen Design-Wettbewerb ausgeschrieben. Aus einer Top-Ten von Facebook-Likes werden drei Sieger ermittelt, die je ein Paar ihrer selbstdesignten Sneaker gewinnen, dazu kommen für den ersten Platz 500 Euro, für den zweiten 250 Euro in bar. Die Jury

besteht aus Ecommerce-Gründern und professionellen Illustratoren.

Sneaker Selbstdesignen – Made in Germany

lem eigenem Aufwand. Designt und bestellt werden kann schon ab einem Paar. Die grafischen Dateivorlagen können im jpeg- oder pmg-Format sein und müssen lediglich die Upload-Konditionen des Scurdy-Konfigurators erfüllen.

Damit diese kreative Inter-net-Plattform auch auf hohem Niveau funktioniert, prüfen die Scurdy-Betreiber jeden Entwurf, bevor er für den Marktplatz freigeschaltet wird. Dabei suchen sie nur professionell illustrierte Designs aus, denn die Re-produktion von Google-Bildern oder stibitzten Zeichnungen kommt für sie selbstverständlich nicht

je ein Paar ihrer selbstdesignten Sneaker gewinnen, dazu kommen für den ersten Platz 500 Euro, für den zweiten 250 Euro in bar. Die Jury

besteht aus Ecommerce-Gründern und professionellen Illustratoren. Paar. Die grafischen Dateivorlagen können im jpeg- oder pmg-Format sein und müssen lediglich die Upload-Konditionen des Scurdy-

Damit diese kreative Inter-net-Plattform auch auf hohem Niveau funktioniert, prüfen die Scurdy-Betreiber jeden

sie selbstverständlich nicht

den ersten Platz 500 Euro, für den zweiten 250 Euro in bar. Die Jury besteht aus Ecommerce-Gründern und professionellen Illustratoren.

Das Scurdy-Team von links nach rechts: Max von Papen, Ideengeber Manuel Langele und Designer Timo Leßmöllmann.

Das hat kein anderer:Die Grafi k auf dem Schuh

beeindruckt nicht nur durch Individualität, sondern auch

durch Qualität: Sie ist besonders abriebfest und UV-beständig.

W W W.SCURDY.COM

So kann man teilnehmen: Unter www.scurdy.com ein Design erstellen und für den Marktplatz freischalten. Einsendeschluss ist der 1.11. 2011.

Page 19: The Epoch Times Deutschland 07-09-2011

The Epoch Times Deutschland / 7. September - 20. September 2011 / Nr. 289 19reise

ANZeiGe

Wo Frankreich am französischsten ist

Bernd Kregel

Von einer Anhöhe des Städt-chens Blois aus weitet sich der Blick über eine malerische

Flusslandschaft, in der grüne Fluss-auen die träge dahinströmende Loire umrahmen. Nie hat man offenbar ver-sucht, das flache Gewässer in größe-rem Stil schiffbar zu machen oder gar aufzustauen. So blieb die liebliche Na-turlandschaft des Loire-Tales erhalten.

Stolz überragen die Türme der Stadt diese Flussidylle. Unter ihnen ducken sich die Häuser der verwin-kelten Altstadt, die sich um schmucke Straßen, Gässchen und Plätze herum gruppieren. In ihrer unaufdringlichen und wenig pompösen Art erwecken sie nicht gerade den Eindruck, das östliche Eingangstor zu sein für eine Entdeckungsreise zu den legendären Schlössern an der Loire. Besonders zu den Königsschlössern, von denen aus Frankreich einst regiert wurde, be-vor sich der Regierungssitz zur Zeit des Absolutismus in Richtung Paris verschob.

Und doch gibt es mit dem mäch-tigen Schloss von Blois ein Indiz für die einstige Bedeutung der Stadt. Sei-ne einzelnen Flügel legen Zeugnis ab von den unterschiedlichen Stilepo-chen, in denen es durch verschiedene Herrscher erbaut wurde. Und immer wieder ist es Franz I., der sich hier wie auch anderswo als königlicher Bau-meister einen Namen machte.

Symphonie aus Kuppeln und TürmenKönig Franz I. hatte es sich in den Kopf gesetzt, Kaiser zu wer-den. Doch Karl V. aus dem Hause Habsburg schnappte ihm diesen fetten Brocken vor der Nase weg, ein Umstand, den Franz I. sei-nem Konkurrenten nicht verzei-hen konnte.

Doch die abgrundtiefe Enttäu-schung über sein Scheitern barg auch etwas Gutes in sich. Denn aus dem Frust erwuchs der Plan, etwas zu erschaffen, das in seiner Pracht vor der Ewigkeit Bestand haben sollte. So gab er ein Bau-projekt in Auftrag, das mit seiner Dachkonstruktion mit einer Sym-phonie aus Kuppeln, Türmen und Türmchen alles Bestehen-de in den Schatten stellen sollte.

Und als mithilfe des künst-lerischen Großmeisters Leonar-do da Vinci das Wunderwerk namens Chambord mit seiner doppelspiraligen Wendeltreppe endlich fertiggestellt war, wollte es natürlich vorgezeigt werden. So veranlasste eine Mischung aus

Stolz und gekränkter Eitelkeit den französischen König, seinen Vorge-setzten Kaiser Karl V. an diesen Ort einzuladen. Dieser akzeptierte und soll sich – so wird es überliefert – zu einem Lob herabgelassen haben.

Chenonceau — das schönste Loire-SchlossGefühle verbanden Franz I. mit dem Schloss Amboise, in dem er einst auf-gewachsen war. Gelegen auf einer Felskante hoch über der gleichna-migen Stadt an der Loire, verfügte das kraftstrotzende Wunderwerk über einen Turm, in dem sich eine schiefe Ebene in vielen Windungen spiralförmig nach oben drehte. Zwei Reiter konnten auf diese Weise in voller Rüstung nebeneinander auf den Burghof hinauf gelangen, ohne sich dabei auch nur zu berühren.

Das schönste aller Loire-Schlös-ser jedoch dient nicht so sehr der Repräsentation als vielmehr dem Wohnkomfort. Es ist Chenonceau, das Schloss royaler Frauen, Witwen und der Mätressen, die in großzü-gigen Gartenanlagen mitsamt einer Orangerie ihren Alltag verbringen konnten.

Das Schloss selbst, errichtet auf den Grundmauern einer ehe-maligen Wassermühle, wölbt sich mit seiner Galerie über einen Ka-nal und bezaubert durch die Leich-tigkeit, mit der die über das Wasser gewölbten Steinbögen das Gebäu-de tragen. www.leschateauxdelaloire.org

Gerade im sommer bietet die liebliche Natur-landschaft des Loire-Tales mit seinen Königsschlös-sern ein ganz besonderes Kulturerlebnis.

Schloss Chenonceau in lyrischem Ambiente.

Schloss Amboise mit Akteuren.

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Preis- & Reise-Informationen:Die Reisepreise verstehen sich pro Person bei Doppelbelegung in Euro inklusive An- und Abreisearrangement wie ausgeschrieben ab/bis Deutschland, Österreich oder Schweiz. Sie schließen die Unterbringung sowie die Mahlzeiten und Veranstaltungen an Bord, die Nutzung der Bordeinrichtungen wie Pools, Fitness-Center und Bibliothek, Hafengebühren, eine Reiserücktritts-Versicherung sowie einen Treibstoffzuschlag. Mahlzeiten an Land, Landausfl ü-ge, Getränke, andere persönliche Ausgaben, die Nutzung und die angebotenen Programme im Canyon Ranch SpaClub sowie Trinkgelder sind nicht im Reisepreis enthalten. Das im Reise-preis eingeschlossene An- und Abreisearrangement schließt die Flüge nach Verfügbarkeit, die Leistungen wie ausgeschrieben sowie die Gepäckbeförderung ein. Die Flüge werden mit den Liniendiensten der Lufthansa und anderer IATA-Luftverkehrsgesellschaften durchgeführt. Die Beförderung erfolgt in der Economy-Class in vertraglich festgelegten Buchungsklassen. Sollten diese nicht mehr verfügbar sein, können Zusatzkosten anfallen. Für dieses Angebot besteht nur ein limitiertes Kontingent.

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Page 20: The Epoch Times Deutschland 07-09-2011

Wenn etwas gut ist, bezeichnen es die Chinesen als 好 (Hao). Zum Beispiel grüßt man sich in China mit „你好嗎 (Ni hao ma?) – Geht es Dir gut? Eine

mögliche Antwort darauf ist „我很好“ (Wo hen hao) – mir geht es (sehr) gut.

Laut dem Hauptwerk zu den chine-sischen Schriftzeichen „Erklärung der Schriften und Analyse der Zeichen“ (Shuo Wen Jie Zi) setzte sich das Zei-chen 好 aus 女 (Niu) – Toch-ter und 子 (Zi) – Sohn, zusammen. Warum das Auftreten von Töchtern und Söhnen gut oder schön bedeutet, lässt sich anhand der chinesischen Kultur erklären.

Eltern lieben ihre Kinder, weil sie die Kinder als ein von ihnen erschaffendes Werk be-trachten, sagte man im alten China. Dabei soll diese Liebe un-abhängig davon sein, ob das Kind nun brav oder rebellisch, flei-ßig oder faul, schön oder hässlich ist. Eltern finden

ihre Kinder ohne Vorbehalte gut und schön. Sie halten ihre Kinder auch von der Geburt an für gutherzig.

Eine andere Erklärung besagt, dass eine Familie, in der Söh-ne und Töchter vorkommen, gut ist, da die Kinder den Fort-

bestand und das Glück einer Familie verkörpern. Seit je- her legten die Chinesen sehr viel Wert auf die Familie und

auf die Sippe, was sich auch im Ahnenkult widerspiegelt.

Durch diesen Glauben an die Familie ist leichter verstehbar, wa-rum die Ein-Kind-Politik auf Ab-lehnung stößt – seit 1975 darf jede

Familie offiziell nur noch ein Kind auf die Welt brin-

gen. Viele Chine-sen, vor allem solche,

die in ländlichen Regio-nen leben, empfinden dies als Belas-tung. In einer Familie, wo entweder nur 女 oder 子 anzutreffen sind, ist das Leben nach deren Auffassung nicht mehr 好 – gut. (red)

Laut dem Hauptwerk zu den chine-sischen Schriftzeichen „Erklärung der Schriften und Analyse der Zeichen“ (Shuo Wen Jie Zi) setzte sich das Zei-

(Niu) – Toch- (Zi) – Sohn,

zusammen. Warum das Auftreten von Töchtern und Söhnen gut oder schön bedeutet, lässt sich anhand der chinesischen

Eltern lieben ihre Kinder, weil sie die Kinder als ein von ihnen erschaffendes Werk be-trachten, sagte man im alten China. Dabei soll diese Liebe un-abhängig davon sein, ob das Kind nun brav oder rebellisch, flei-ßig oder faul, schön oder hässlich ist. Eltern finden

bestand und das Glück einer Familie verkörpern. Seit je- her legten die Chinesen sehr viel Wert auf die Familie und

auf die Sippe, was sich auch im Ahnenkult widerspiegelt.

Durch diesen Glauben an die Familie ist leichter verstehbar, wa-rum die Ein-Kind-Politik auf Ab-lehnung stößt – seit 1975 darf jede

gen. Viele Chine-sen, vor allem solche,

die in ländlichen Regio-nen leben, empfinden dies als Belas-tung. In einer Familie, wo entweder nur 女 oder 子 anzutreffen sind, ist das Leben nach deren Auffassung nicht mehr 好 – gut. (red)

好 (Hao) – gut, schön

好 (Hao) – gut, schön.

20 LERNEN The Epoch Times Deutschland / 7. September - 20. September 2011 / Nr. 289

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– gut, schön

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Viele chinesische

Schriftzeichen haben

tiefgehende historische

und philosophische

Hintergründe. Einige

ihrer Rätsel werden hier

entziffert.

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Das Modell Silverstone Stowe GMT blau/gelb hat eine Flyback-

Funktion. Normale Chronographen müssen für eine neue

Messung angehalten, auf Null gestellt und wieder gestartet

werden. Bei einem Flyback-Chronographen ist die Nullstellung

«im Flug» ohne vorheriges Stoppen möglich. Ursprünglich

wurde diese Funktion erfunden um Rennfahrern das Stoppen

von neuen Rundenzeiten zu vereinfachen.

Nur zur Information: In der Muttersprache der Uhrmacherei,

Französisch, bedeutet Flyback «Retour en vol».

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