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Heinrich-Emanuel-Merck-Schule Schulprogramm 2002 1. Fortschreibung: Januar 2003 Berufsschule ¡ Besonderer Bildungsgang ¡ Berufsfachschule für Elektrotechnik ¡ Berufsfachschule für Informationstechnik ¡ Fachschule für Technik ¡ Berufliches Gymnasium ¡ Fachoberschule ¡ Elektrotechnik Informations- und Telekommunikationstechnik Datenverarbeitungstechnik Wirtschaft Ernährung und Hauswirtschaft SP-ENTW5.DOC - Stand: 09.01.03 Darmstadt, im Januar 2003 pdf-Redaktion - Stand: 16.12.09
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Heinrich-Emanuel-Merck-Schule

Schulprogramm 20021. Fortschreibung: Januar 2003

Berufsschule ¡Besonderer Bildungsgang ¡

Berufsfachschule für Elektrotechnik ¡Berufsfachschule für Informationstechnik ¡

Fachschule für Technik ¡Berufliches Gymnasium ¡

Fachoberschule ¡

Elektrotechnik

Informations- und Telekommunikationstechnik

Datenverarbeitungstechnik

Wirtschaft

Ernährung und Hauswirtschaft

SP-ENTW5.DOC - Stand: 09.01.03 Darmstadt, im Januar 2003pdf-Redaktion - Stand: 16.12.09

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Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 2

Inhaltsverzeichnis

A. Die Schulformen der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule im Überblick 5

1. Berufsschule für die Fachrichtungen Elektrotechnik, Informations- undTelekommunikationstechnik 5

2. Besonderer Bildungsgang (EIBE) 5

3. Berufsfachschule für Elektrotechnik (BFS) 6

4. Berufsfachschule für Informationsverarbeitung (BFI) 6

5. Fachschule für Technik (FS) 6

6. Berufliches Gymnasium (BG) für Wirtschaft, Elektrotechnik, Datenverarbeitungstechnik undErnährung und Hauswirtschaft 7

7. Fachoberschule für Elektrotechnik (FOS) 7

8. Die Schulformen der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule im Bildungssystem der BundesrepublikDeutschland 8

9. Die Entwicklung der Schülerzahlen in der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 9

9.1 Tabellarische Übersicht über die Entwicklung von 1985 bis 2001 9

9.2 Veränderungen in der Berufsschule im Verhältnis zu den übrigen Schulformen 9

9.3 Die Entwicklung in den weiterführenden Schulformen 10

9.4 Veränderungen in der Strukur der Ausbildungsberufe in der Berufsschule 10

10.Kurzer Abriß der Geschichte der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 11

B. Leitsätze – Ergebnisse des pädagogischen Tages der HEMS am 22.8.2001 12

C. Pädagogische Grundsätze der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 13

Vorbemerkung 13

1. Bildung als Auftrag 13

2. Lernen und Bildung 13

3. Didaktik und Methodik des Unterrichts 14

4. Lehrerfortbildung und pädagogische Freiheit 14

5. Förderung statt Auslese 15

6. Schule als sozialer Erfahrungsraum 15

7. Kooperationen 15

8. Schule als Arbeitsplatz der Lehrer 15

9. Aspekte der Schulentwicklung 16

10.Bildungsangebot für die Region 17

11.Kontroverse Gesichtspunkte – Einige Fragen zur Kritik 18

D. Organisation und Verwaltung der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 19

1. Organisationsprinzipien 19

1.1 Die Abteilungen 19

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Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 3

1.2 Die Fachbereiche 19

1.3 Schulformübergreifende allgemeine Aufgaben 20

2. Geschäftsverteilung und Arbeitsweise in der Schulleitung 22

3. Das Sekretariat 23

4. Technisch-organisatorische Betreuung der Sach- und Gebäudeausstattung 23

E. Beiträge der abteilungsübergreifenden Fachbereiche zum Schulprogramm 24

1. Fachbereich »Sprachen und Literatur« 24

2. Fachbereich »Gesellschaft und Politik« 26

3. Fachbereich »Religion und Ethik« 29

4. Fachbereich »Mathematik und Naturwissenschaften« 30

5. Fachbereich »Sport« 31

5.1 Allgemeines zum Sportunterricht in der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 31

5.2 Grundsätze der Unterrichtsgestaltung in der gymnasialen Oberstufe 32

5.3 Die Bedeutung des Sportunterrichts in der Teilzeitberufsschule 34

5.4 Pädagogische Perspektiven für den Sportunterricht in der zweijährigen Berufsfachschule 34

6. Fachbereich »Wirtschaft im beruflichen Gymnasium« 35

F. Schulform- und fachbereichsübergreifende Beiträge zum Schulprogramm 36

1. Suchtprävention und Intervention an der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 36

2. Supervision - Kollegiale Beratung an der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 38

3. Der Wettbewerb »Schüler als Computer-Lotsen« 39

4. Schulbibliothek und Kommunikations- und Medienzentrum (KMZ) 41

G. Schulformbezogene Beiträge der Abteilungen zum Schulprogramm 42

1. Abteilung 1: Fachoberschule, Berufsschule (Handwerk) und Besonderer Bildungsgang 42

Schulformbezogene organisatorisch-curriculare Aspekte der Abteilung 1 42

1.1 Die Fachoberschule 421.2 Die Berufsschule für Handwerksberufe 461.3 Der besondere Bildungsgang: Das EIBE-Modell 48

Fachbereichsbezogene konzeptionell-didaktische Beiträge aus der Abteilung 1 49

1.4 Fachgebiet »Übertragungstechnik und Informationselektronik« 491.5 Fachgebiet »Grundlagen der Elektrotechnik« 531.6 Fachgebiet »Installationstechnik« 551.7 Bilingualer Unterricht im Fach Elektronische Schaltungstechnik der Fachoberschule 56

Konzeptionelle Aspekte zur Weiterentwicklung der Abteilung 1 57

1.8 Organisatorisch-administrative und personelle Entwicklungsaspekte 571.9 Curricular-didaktische und schulplanerische Entwicklungsaspekte 581.10 Abteilungsübergreifende Aspekte der Kommunikation und Kooperation 59

2. Abteilung 2: Berufsfachschule für Informationstechnik, Fachschule und Berufsschule (IT) 61

Schulformbezogene organisatorisch-curriculare Aspekte der Abteilung 2 61

2.1 Die Berufsfachschule für Informationsverarbeitung (BFI) 612.2 Die Fachschule für Technik (Technikerschule) 632.3 Die Berufsschule für IT-Berufe 67

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Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 4

Fachbereichsbezogene konzeptionell-didaktische Beiträge aus der Abteilung 2 69

2.4 Cisco-Ausbildungsprogramm 692.5 Computer- und Internet-Kurse für Senioren 70

3. Abteilung 3: Berufsfachschule für Elektrotechnik und Berufsschule (Industrieberufe) 72

Schulformbezogene organisatorisch-curriculare Aspekte der Abteilung 3 72

3.1 Die Berufsschule für Industrieberufe 723.2 Die Ausbildung in der zweijährigen Berufsfachschule für Elektrotechnik (BFS) 72

Fachbereichsbezogene konzeptionell-didaktische Beiträge aus der Abteilung 3 73

3.3 Entwicklung von Unterricht und Lernen in der Berufsschule (Industrieberufe) 733.4 Die Bedeutung der Motivation für das Lernen in der Berufsschule 753.5 Englisch im berufsbezogenen Unterricht der Berufsschule (Industrieberufe) 763.6 Entwicklung von Unterricht und Lernen in der Berufsfachschule (BFS) 773.7 Zum Deutschunterricht in der Berufsfachschule (BFS) 783.8 Projektarbeit in der Berufsfachschule: Schülerwettbewerb »Join Multimedia« 79

Konzeptionelle Aspekte zur Weiterentwicklung der Abteilung 3 80

3.9 Durchgeführte und angestrebte Vorhaben in der Berufsschule (Industrie) 803.10 Zur Weiterentwicklung der Fachpraxis in der Berufsfachschule (BFS) 813.11 Kooperationsformen mit den Ausbildungsbetrieben in der Abteilung 3 833.12 Beteiligung von Berufsschülern und Lehrern an EU-Austauschprogrammen 84

4. Abteilung 4: Berufliches Gymnasium (BG) 85

Schulformbezogene organisatorisch-curriculare Aspekte der Abteilung 4 85

4.1 Das berufliche Gymnasium 854.2 Zur Entwicklung des beruflichen Gymnasiums 89

Fachbereichsbezogene konzeptionell-didaktische Beiträge aus der Abteilung 4 91

4.3 Entwicklung der pädagogischen Arbeit im beruflichen Gymnasium 914.4 Konzeptionelle Hinweise zu den technischen Schwerpunktfächern im BG 93

H. Der Förderverein der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 95

1. Grundsätze 95

2. Mitgliedschaft 95

3. Schulunterstützung 95

4. Aus- und Weiterbildung 96

a) Ausbildereignung: Kurs und Prüfung 96

b) EIBE (Programm zur Eingliederung in die Berufs- und Arbeitswelt) 96

5. Vorstand 96

Textanhang

1. Alternativkonzept zu den pädagogischen Grundsätzenim Kapitel B. des Schulprogramms (Hauptteil)

2. Zum Verhältnis von Technologie und Bildung – Ein Diskussionsbeitrag

3. Didaktisches Strukurkonzept zu den »Grundlagen der Elektrotechnik«in der Fachoberschule und Berufsschule

4. Schulinterner Lehrpläne für die Berufsschulklassen der Handwerksberufe

5. Kursstrukturpläne für die technischen Schwerpunkte im BG

6. Fortbildung für Lehrkräfte der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule – Eine Bedarfsprognose

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Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 5

A. Die Schulformen der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule im Überblick

Die Heinrich-Emanuel-Merck-Schule ist eine der sechs berufsbildenden Schulen in Darmstadt.Ihren besonderen fachlichen Schwerpunkt bilden die technischen Berufsfelder »Elektrotechnik«sowie »Informations- und Telekommunikationstechnik«. Unter ihrem Dach sind die im folgendenkurz beschriebenen berufs- und studienqualifizierenden Schulformen vereint.

1. Berufsschulefür die Fachrichtungen Elektrotechnik, Informations- und Telekommunikationstechnik

Aufgaben und Ziele. Im dualen System der beruflichen Ausbildung ist die Teilzeit-Berufs-schule neben den betrieblichen Ausbildungsstätten eigenständiger Lernort und gleichberech-tigter Partner. Für Auszubildende ist die Berufsschule zugleich Pflichtschule: Mit der Auf-nahme eines Ausbildungsverhältnisses wird jeder Auszubildende unabhängig vom Alter undder Vorbildung berufsschulpflichtig. Die Berufschule vermittelt eine berufliche Grund- undFachbildung in dem jeweiligen Ausbildungsberuf und erweitert die allgemeine Bildung. In derRegion Darmstadt ist die Heinrich-Emanuel-Merck-Schule zuständig für folgende Ausbil-dungsberufe:

Handwerksberufe Industrieberufe IT-Berufe

• Elektroinstallateur • Energieelektroniker • IT-Systemelektroniker

• Informationselektroniker • Industrieelektroniker • Fachinformatiker

• Elektromechaniker • Elektroanlagenmonteur • IT-System-Kaufmann

• Informatikkaufmann

Der Berufsschulunterricht in den IT-Berufen ist in Blockform (zwei Wochen Berufsschule mitjeweils 36 Wochenstunden und anschließend vier Wochen im Betrieb) organisiert, der Unter-richt in den übrigen Ausbildungsberufen findet in der sonst üblichen Teilzeitform in der Regelabwechselnd an ein oder zwei Berufsschultagen mit jeweils 8 Stunden pro Woche statt.

Aufnahmevoraussetzungen. In die Berufsschule wird aufgenommen, wer mit einem aner-kannten Ausbildungsbetrieb einen Ausbildungsvertrag für einen der oben angegebenenAusbildungsberufe nach den Vorschriften des Berufsbildungsgesetz abgeschlossen hat.

Ausbildungsdauer. In den IT-Berufen und bei den Elektroanlagenmonteuren dauert dieAusbildung 3 Jahre, bei den übrigen Ausbildungsberufen 3½ Jahre.

Abschluß. Die Berufsabschlußprüfung in den Handwerksberufen wird in Form der Gesel-lenprüfung vor der Handwerkskammer abgelegt, die Auszubildenden der industriellen Ausbil-dungsberufe sowie die der IT-Berufe schließen ihre Ausbildung mit der Berufsabschlußprü-fung vor der Industrie- und Handelskammer ab.

2. Besonderer Bildungsgang (EIBE)

Aufgaben und Ziele. Im Rahmen des EIBE-Programms (Programm des EuropäischenSozialfonds zur Eingliederung benachteiligter Jugendlicher in die Berufs- und Arbeitswelt) sollSchulabgängern, die von Arbeitslosigkeit bedroht sind, ein möglichst schneller Übergang ineine Berufsausbildung oder in ein Arbeitsverhältnis ermöglicht werden.

Aufnahmevoraussetzungen. Die Aufnahme in diese Fördermaßnahme setzt die Erfüllungder neunjährigen Vollzeitschulpflicht nach § 59 des Hessischen Schulgesetzes voraus.

Ausbildungsdauer. Die Ausbildung in dem EIBE-Programm erstreckt sich im Regelfall aufein Schuljahr.

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Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 6

Abschluß. Wer das EIBE-Programm erfolgreich abschließt, erhält den Hauptschulab-schluß und einen Nachweis über die erworbenen berufsbezogenen Qualifikationen.

3. Berufsfachschule für Elektrotechnik (BFS)

Aufgaben und Ziele. Diese Form der Berufsfachschule soll Jugendlichen mit Hauptschul-abschluß eine berufsfeldbezogene Grundbildung im Berufsfeld Elektrotechnik und Informa-tionstechnik vermitteln und den Erwerb des mittleren Bildungsabschlusses ermöglichen.

Aufnahmevoraussetzungen. Die Aufnahme in die Berufsfachschule setzt den Hauptschul-abschluß voraus. Außerdem müssen in den sogenannten »Hauptfächern« Deutsch, Englischund Mathematik mindestens zwei Fächer mit der Note »befriedigend« bewertet worden sein.Keines dieser Fächer darf mit fünf und sechs benotet sein. Das Höchstalter ist auf 17 Jahrebegrenz. Ein Gutachten der abgebenden Schule mit dem Nachweis der Eignung muß vor-liegen.

Ausbildungsdauer. Die Ausbildung in der Berufsfachschule für Elektrotechnik dauert zweiJahre

Abschluß. Nach erfolgreicher schriftlicher, mündlicher und praktischer Abschlußprüfungwird der mittlere Bildungsabschluß zuerkannt und damit die Berechtigung zum Besuch einerweiterführenden erteilt.

4. Berufsfachschule für Informationsverarbeitung (BFI)

Aufgaben und Ziele. Die Berufsfachschule für Informationsverarbeitung (Fachrichtung:Technik) ermöglicht Jugendlichen mit mittlerem Bildungsabschluß eine Berufsausbildung invollschulischer Form zum technischen Assistenten in der Fachrichtung Informationstechnik.

Aufnahmevoraussetzungen. Mittlerer Bildungsabschluß, wobei im Realschulzeugnis inzwei der Fächer Deutsch, Mathematik und Englisch mindestens befriedigende Leistungennachzuweisen sind.

Ausbildungsdauer. Die Ausbildung in der Berufsfachschule für Informationstechnik dauertzwei Jahre

Abschluß. Schriftliche, mündliche und praktische Berufsabschlussprüfung zum »Staatlichgeprüften technischen Assistenten«.

5. Fachschule für Technik (FS)

Aufgaben und Ziele. Die Fachschule für Technik, meistens kurz »Technikerschule« ge-nannt, soll berufserfahrenen Fachkräften die Weiterbildung zum Techniker in den Fachrich-tungen »Elektrotechnik« (Informations- und Kommunikationstechnik) oder »Informations-technik« (Computersysteme und Netzwerktechnik) in Vollzeit- oder Abendform ermöglichen.

Aufnahmevoraussetzungen. Berufsabschluß im Berufsfeld Elektrotechnik und ein-schlägige Berufstätigkeit von mindestens 18 Monaten nach Ausbildungsabschluß.

Ausbildungsdauer. 2 Jahre Vollzeitunterricht (4 Semester) oder 4 Jahre Abendunterricht (8Semester)

Abschluß. Schriftliche und mündliche Abschlussprüfung zum »Staatlich geprüften Tech-niker« in den Fachrichtungen »Elektrotechnik« oder »Informationstechnik«.

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6. Berufliches Gymnasium (BG)für Wirtschaft, Elektrotechnik, Datenverarbeitungstechnik und Ernährung und Hauswirtschaft

Aufgaben und Ziele. Das berufliche Gymnasium verbindet allgemeines und beruflichesLernen. Es vermittelt eine solide allgemeine Grundbildung, erlaubt gleichzeitig eine beruflicheSchwerpunktbildung und soll durch die wissenschaftsorientierte Vermittlung von allgemeinenund schwerpunktbezogenen Bildungsinhalten und Methoden auf das Studium an einer Uni-versität vorbereiten. Das berufliche Gymnasium ist der gymnasialen Oberstufe völlig gleich-gestellt. Der Unterschied zur gymnasialen Oberstufe besteht insbesondere darin, daß mit derWahl einer der folgenden beruflichen Fachrichtungen zugleich das 2. Leistungsfach fest-gelegt wird:

• Wirtschaft • Elektrotechnik • Datenverarbeitung • Ernährung und Hauswirtschaft

Aufnahmevoraussetzungen. 1. Versetzung in die Jahrgangsstufe 11 oder Realschulab-schluss mit mindestens befriedigenden Leistungen (3,0) im Durchschnitt der Fächer Deutsch,Mathematik und 1. Fremdsprache sowie in den übrigen Fächern und Lernbereichen.2. Zusätzlich: Vorlage eines Eignungsgutachtens der abgebenden Schule.

Ausbildungsdauer. Die Ausbildung im Beruflichen Gymnasium dauert wie auch die gym-nasiale Oberstufe 3 Jahre (Jahrgangsstufen 11 bis 13).

Abschluß. Schriftliche und mündliche Abiturprüfung zum Erwerb der Allgemeinen Hoch-schulreife (Abitur) und damit der Studienberechtigung für ein Studium an einer Universitätoder Fachhochschule in einem frei wählbaren Studienfach

7. Fachoberschule für Elektrotechnik (FOS)

Aufgaben und Ziele. Die Fachoberschule soll die in der Mittelstufe erworbene allgemeineBildung erweitern, eine berufliche Grundbildung ermöglichen, die Fähigkeit zum selbstän-digen und lebenslangen Lernen fördern und durch die wissenschaftsorientierte Vermittlungvon allgemeinen und schwerpunktbezogenen Bildungsinhalten und Methoden auf dasStudium an einer Fachhochschule vorbereiten.

Abschluß. Schriftliche und mündliche Abschlussprüfung zum Erwerb der allgemeinenFachhochschulreife und damit der Studienberechtigung für ein Studium an einer Fachhoch-schule in einem frei wählbaren Studienfach

• Organisationsform A der Fachoberschule (2-jährig)

Die Form A richtet sich an Interessenten, die nach dem Realschulabschluß ohne beruflicheVorbildung direkt in die Fachoberschule wechseln wollen. Sie müssen in der Klasse 11parallel zum Unterricht an 3 Tagen in der Woche ein betriebliches Praktikum absolvieren.

Aufnahmevoraussetzungen. 1. Mittlerer Abschluss, wobei im Realschulzeugnis in zwei derFächer Deutsch, Mathematik und Englisch mindestens befriedigende Leistungen nachzu-weisen sind. Keines dieser Fächer darf schlechter als mit ausreichend benotet sein. 2. Eignungsgutachten der abgebenden Schule, 3. Bescheinigung über Schullaufbahn- oderBerufsberatung und 4. Nachweis einer Praktikantenstelle.

Ausbildungsdauer. Die Ausbildung in dieser Form der Fachoberschule dauert 2 Jahre(Jahrgangsstufen 11 und 12).

• Organisationsform B der Fachoberschule (1-jährig)

Die Form B richtet sich an Interessenten, die eine berufliche Vorbildung in einem aner-kannten Ausbildungsberuf nachweisen können. Sie brauchen nur die Klasse 12 besuchen.

Aufnahmevoraussetzungen. 1. Mittlerer Abschluss, wobei im Realschulzeugnis in zwei derFächer Deutsch, Mathematik und Englisch mindestens befriedigende Leistungen nachzu-weisen sind. Keines dieser Fächer darf schlechter als mit ausreichend benotet sein.

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Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 8

2. Nachweis einer abgeschlossenen Berufsausbildung oder einer mindestens zweijährigenberuflichen Tätigkeit in einem anerkannten Ausbildungsberuf im Berufsfeld Elektrotechnik

8. Die Schulformen der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule im Bildungssystem derBundesrepublik Deutschland

Berufsqualifizierende Abschlüsse

GESAMT-SCHULE

Berufsqualifizierender Studienabschluss(Diplom, Magister, Staatsexamen;

Bachelor/Bakkalaureus, Magister/Master)

Allgemeine Hochschulreife

HAUPTSCHULE

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KINDERGARTEN(freiwillig)

GRUNDSCHULE 1)

UniversitätTechnische Universität/Technische HochschuleUniversität-GesamthochschulePädagogische HochschuleKunsthochschuleMusikhochschuleFachhochschuleVerwaltungsfachhochschule

REALSCHULE GYMNASIUM

Ele

men

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erei

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W

eite

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ung

schulartabhängige oder schulartunabhängige Orientierungs- bzw. Förderstufe

10. Schuljahr

Mittlerer Schulabschluss (Realschulabschluss) nach 10 Jahren,Erster allgemein bildender Schulabschluss (Hauptschulabschluss) nach 9 Jahren

Fach-schule

für Technik

Staatl. gepr. Techniker

Allgemeine Hochschulreife

Alter

Berufsausbildungin Berufsschule

und Betrieb(Duales System)

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WEITERBILDUNG(allgemeine, berufliche und wissenschaftliche Weiterbildung in vielfältigen Formen)

Jahr-gangs-stufe

Son

derk

inde

r-

Son

ders

chul

e

Son

ders

chul

e

ga

rten

BeruflichesGymnasium

(Gymnasiale Oberstufe)

ElektrotechikWirtschaft

Ernährung u. Hauswirtschaft

Abend-gymnasium/

Kolleg

Fachober-schule

ElektrotechnikBerufs-fach-

schule(ET)

Berufs-fach-

schule(IT)

Fachhoch-schulreife

Heinrich-Emanuel-Merck-Schule

Studienqualifizierende Abschlüsse

Facharbeiterbrief Techn. Ass.

MittlererAbschluß

Darstellung in Anlehnung an das unter www.kmk.org veröffentlichte Schema der Kultusministerkonferenz vom Dezember 1999. DieAbbildung des Sekundarbereichs I orientiert sich an der Verteilung der Schülerzahlen in der Jahrgangsstufe 8 für das Jahr 1998 imBundesdurchschnitt: Hauptschule 22,8 %, Realschule 26,3 %, Gymnasium 29,0 %, integrierte Gesamtschule 9,3 %.

Ber

ufsa

kade

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Dip

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Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 9

9. Die Entwicklung der Schülerzahlen in der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule

9.1 Tabellarische Übersicht über die Entwicklung von 1985 bis 2001

Schul-form

1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002

BS 1) 972 998 979 948 887 961 908 893 857 754 669 541 542 593 642 680 716 661

BFI 2) – – – – – – – – – – – 19 35 38 33 40 42 40

BFS 3) 47 69 88 68 64 68 60 57 55 78 75 100 133 127 125 93 66 72

FOS 4) 87 86 115 130 127 110 124 104 95 122 123 134 131 97 141 153 148 146

BG 5) 311 320 327 320 307 274 213 189 187 193 222 236 272 289 313 299 322 318

FS 6) 117 135 144 143 189 229 250 219 203 187 134 101 94 105 111 89 105 120

BB 7) – – – – – – – – – 20 15 16 16 15 16 30 30 30

gesamt 1534 1608 1653 1609 1574 1642 1555 1462 1397 1354 1238 1147 1223 1264 1381 1384 1429 1387

1) Berufsschule 2) Berufsfachschule für Informationstechnik 3) Berufsfachschule für Elektrotechnik 4) Fachoberschule5) Berufliches Gymnasium 6) Fachschule für Technik 7) Besonderer Bildungsgang (EIBE)

9.2 Veränderungen in der Berufsschule im Verhältnis zu den übrigen Schulformen

Bei der folgenden Darstellung geht es grundsätzlich um die Entwicklung der in das duale System ein-gebundenen Teilzeit-Berufschule im Verhältnis zu den weiterführenden beruflichen Vollzeitschulen1

der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule seit ihrer Neugründung in der jetzigen Form im Jahre 1985. DieVerlaufsformen beider Kennlinien zeigen, daß die Entwicklung der Teilzeit-Berufsschule starkenSchwankungen unterworfen sein kann, während die Schülerzahlen der Vollzeitschulen relativ konstantsind. Deutlich wird aber auch, daß der sich bereits seit 1986 abzeichnende drastische Rückgang derSchülerzahlen im Berufsfeld Elektrotechnik der Berufsschule durch die Einführung der IT-Berufe ab1997 zwar gestoppt, aber bei weitem nicht kompensiert werden konnte.

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Teilzeit-Berufsschule

Weiterführende berufliche Vollzeitschulen(Technikerschule, Berufsfachschulen (BFS und BFI), Fachoberschule, Besondere Bildungsgänge/BVJ , Berufliches Gymnasium)

(Berufsfeld Elektrotechnik und IT-Berufe)

2002

1 In den hier als Vollzeitschulen gekennzeichneten Schulformen sind allerdings auch die Studierendenzahlen der Teilzeitform der

Fachschule für Technik enthalten. Auf den prinzipiellen Verlauf der Kennlinien hat diese Inkonsequenz keinen Einfluß.

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Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 10

9.3 Die Entwicklung in den weiterführenden SchulformenDie Verlaufsformen der folgenden Kennlinien bestätigen die Einschätzung, daß der Rückgang anAusbildungsstellen in nicht unerheblichem Maße die Entwicklung der weiterführenden beruflichen Voll-zeitschulen beeinflußt. Für die Technikerschule ist mit dem drastischen Rückgang insbesondere derindustriellen Elektroberufe offensichtlich die Basis für diese Form der Weiterbildung gleichsam wegge-brochen. Daß gleichzeitig –vor allen Dingen in den Industriebetrieben– auch deutliche Veränderungenin der betrieblichen Personalstruktur zu einer rückläufigen Nachfrage nach Technikerausbildungs-plätzen führten, liegt auf der Hand. Ebenso wie die spürbar angewachsene Bewerberzahl für dieBerufsfachschule für Informationstechnik (BFI) kann die im beruflichen Gymnasium seit 1993 und inder Fachoberschule seit 1998 sich abzeichnende Zunahme der Schülerzahlen als unmittelbare Aus-wirkung der drastischen Einschränkungen des Angebots an qualifizierten Ausbildungsplätzen in derIndustrie interpretiert werden. In der Berufsfachschule für Elektrotechnik (BFS) ist der Einbruch derSchülerzahlen ab 2000 in erster Linie eine Folge der Verschärfung der Aufnahmevoraussetzungen.

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Berufliches Gymnasium

Technikerschule

Fachoberschule

BFSBFI

Besonderer Bildungsgang

2002

9.4 Veränderungen in der Strukur der Ausbildungsberufe in der Berufsschule

Daß sich die Berufsfeldstrukturin der Teilzeit-Berufsschuledeutlich zugunsten der neuenIT-Berufe verschoben hat, zeigtdie Graphik rechts. Sie zeigtaber auch, daß die klassischenElektroberufe nach wie vordominieren. Da die Berufsbilderauch der »alten« Elektroberufegegenwärtig einem tiefgreifen-den Wandel unterworfen sind,bedeutet diese Entwicklunggrundlegende Veränderungen inden Anforderungen an dieLehrerqualifikationen und ver-weist auf einen erheblich gestie-genen Bedarf an Lehrerfortbil-dung.

Industrie-Berufe

Handwerks-berufe

0

100

200

300

400

500

600

1996 1997 1998 1999 2000 2001

Elektro-Berufe(Handwerk + Industrie)

IT-Berufe(Industrie)

2002

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Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 11

10. Kurzer Abriß der Geschichte der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule

In keinem anderen Schulbereich waren die Entwicklungen der letzten 50 Jahre so dynamischund gleichzeitig die Erwartungen so bedeutend angehoben worden, wie im beruflichenSchulwesen. Der »Zweite Bildungsweg«, seit den 60er-Jahren in allen Bundesländern fürviele der heutigen Akademiker und auch Lehrer die Chance von der Berufsausbildung zumStudium zu kommen und damit zu größerer Partizipation in beruflicher und gesellschaftlicherHinsicht, war eine bedeutende Innovation, die in erster Linie von den Lehrkräften initiiert undgetragen wurde. Durch den Zweig der ehemaligen Wirtschaftsoberschule, der Berufsfach-schule und der Fachoberschule war die Heinrich-Emanuel-Merck-Schule »von Anfang an« andieser Reform beteiligt und viele Schülerjahrgänge konnten davon profitieren.

Nach der Verabschiedung des Berufsbildungsgesetzes 1969 durch den Deutschen Bundes-tag folgten bedeutende Reformen der Ausbildungsberufe und der betrieblichen Berufsaus-bildung, die gleichzeitig ihren Blick auf die beruflichen Schulen schärften und Ansprüche aufVeränderung formulierten. Die Stadt Darmstadt hat deshalb in ihrer Schulentwicklungs-planung alle beruflichen Vollzeitschulen mit der Berufsschule des dualen Ausbildungs-systems verknüpft und im Berufsschulzentrum Nord neu geordnet. Damit wurde unsereSchule 1985 als berufliche Schule mit dualen Ausbildungsberufen und vollschulischenBildungsgängen neu konstituiert. Wie heute auch in vielen Betrieben auf der Tagesordnung,entstanden strukturelle und personelle Veränderungen, die in ihrer Dynamik heute noch nichtabgeschlossen sind. Für einen Teil des Kollegiums hat das immer wieder weitreichendeFolgen. Gewachsenen Beziehungen und erfolgreiche Zusammenarbeit verlieren ihre Grund-lage, neue Ziele müssen erfolgreich konzipiert und realisiert werden, umfangreiche Fort-bildung wird notwendig, Dynamik wird zur Regel:

• 1985 wird die traditionelle HEMS, eine reine berufliche Vollzeitschule, aufgeteilt auf neueHEMS und Friedrich-List-Schule, dazu kommt die Elektroabteilung der Erasmus-Kittler-Schule,

• 1987 bringt die Neuordnung der Elektroberufe die Einführung der vollständigen Handlung indie Ausbildung und neue Berufe in der Elektrotechnik.

• ab 1992 fallen in 5 Jahren ca. 500 Ausbildungsplätze in den Elektroberufen weg, eineganze Abteilung für Kommunikationselektronik schrumpft gegen null,

• ab 1995 wird im beruflichen Gymnasium in Kooperation mit der Alice–Eleonoren–Schuleder Schwerpunkt Ernährung und Hauswirtschaft eingeführt,

• ab 1996 wird vollschulisch in der Informationstechnik zum Assistenten für Informationsver-arbeitung ausgebildet,

• ab 1997 gibt es einen Paradigmenwechsel durch die Einführung der neuen IT- Berufe, dieEinführung der Lernfelder an Stelle der Unterrichtsfächer, die Verknüpfung von Ökonomieund Technik im berufsbezogenen Unterricht, die Projektorganisation des Unterrichts.

• ab 1998 gibt es den neuen Schwerpunkt Datenverarbeitungstechnik im beruflichen Gym-nasium.

Neue Kontakte müssen geknüpft, neue Kooperationen vereinbart werden – auch zu Aus-bildungsbetrieben und Partnerschulen. Die Zusammenarbeit von Philologen, Ökonomen undIngenieuren, von Theoretikern und Praktikern mit unterschiedlichen Mentalitäten undKompetenzen, bedeutet immer wieder und auch heute für die Lehrkräfte und die Schulleitungeine besondere Herausforderung.

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Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 12

B. Leitsätze – Ergebnisse des pädagogischen Tages der HEMS am 22.8.2001

Wir verstehen uns als eine Schule, die ...

A. Befähigung1. junge Menschen befähigt, in Berufswelt und Alltag zu bestehen.2. Schülern und Schülerinnen einen Erfahrungsraum bieten soll, der sie auf ihre spätere Berufstätigkeit vorbe-

reitet.3. an erster Stelle den Schülerinnen und Schülern und ihren kognitiven, sozialen und motorischen Entwicklung

verpflichtet ist.4. Wir verstehen uns als Mitglieder der Schulgemeinde, die junge Menschen für Schule, Hochschule und Beruf

bildet und ausbildet,

• durch Pflege von internationalen Beziehungen,

• durch Vermittlung von Fach-, Sprach-, Sozial-, Methodenkompetenz und Persönlichkeitsförderung,

• durch Bereitstellung von guter Infrastruktur- und Arbeitsbedingungen für Lehrer und Schüler und

• durch Offenheit für neue Lehr- und Lernformen und -inhalte.5. Berufliches Fachwissen und Allgemeinbildung vermittlelt und fördert6. die Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler beachtet, fördert und entwickeln hilft.7. durch ihre Lehrkräfte die Lebensbejahung und Lebenstüchtigkeit fördert.8. im Bewusstsein für die Bedeutung von Bildung und Kultur Wissen und Freude am Lernen vermittelt. Lernen

wird begriffen als Möglichkeit, sich Wissen anzueignen, Erfahrungen zu sammeln, Methoden kennenzulernenund Strukturen zu erkennen. Bildung der jungen Menschen hat in allen Schulformen stets Vorrang vor derenberuflicher Qualifizierung.

B. Werteorientierung1. zum Ziel hat, eine Balance zwischen humanistischen Idealen und beruflichen Anforderungen der Gesellschaft

herzustellen.2. eine gute soziale Atmosphäre pflegt, ethische Grundsätze betont und damit zur Entwicklung der Persönlich-

keit von Schülern und Lehrern beitragen.3. den Menschen in seiner körperlichen und geistigen Einheit in den Mittelpunkt ihres Handelns stellt.

C. Die HEMS als Erfahrungsraum1. als Schulgemeinde verantwortlich mit Aufgaben und Vereinbarungen umgeht.2. in einem demokratischen Prozess Formen des Miteinanderarbeitens und –lernens entwickelt.3. Toleranz, Freiraum und Achtung des anderen als höchste Werte erkennt.4. ein Ort ist, an dem sich Menschen begegnen und durch Respekt, Toleranz, Selbstbestimmung und Offenheit

füreinander hilfreich sind auf dem Weg zu Studium und Beruf.5. Schule als einen Lebensraum versteht und pflegt.6. berufliche Bildung nicht nur einseitig auf duale Berufsausbildung reduziert, sondern stetig deutlich macht,

dass berufliche Schulen ein aufeinander abgestimmtes System sind.

D. Innovation1. durch innovative und vielfältige Methoden Handlungsfähigkeit erreichen will.2. großen Wert auf die Fortbildung der Lehrer legt, damit sie sich immer neu den Anforderungen der pädagogi-

schen und fachlichen Arbeit stellen können. Im Hinblick auf die Verwirklichung des Bildungsanspruchs wirdden Lehrerinnen und Lehrern ein Höchstmaß an pädagogischer Freiheit eingeräumt.

E. Kooperation1. gute Rahmenbedingungen anstrebt für vielfältige Kooperation.2. durch die Vielfalt der Schulformen und deren unterschiedliche pädagogische Konzepte die Kommunikation

über den eigenen Horizont hinweg bei Lehrern und Schülern initiiert, z.B. durch schulformübergreifendeKooperation.

3. die Zusammenarbeit der Lehrkräfte anstrebt und fördert.

F. Sonstiges1. berufsschulische Ausbildung für elektrotechnische Berufe im Raum Darmstadt verantwortet.2. vielfältige und aktuelle Sportarten anbietet.3. alternativ zu den allgemeinbildenden Schulformen schwerpunktmäßig berufliche Fächer anbietet.

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Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 13

C. Pädagogische Grundsätze der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule

Vorbemerkung

Die Darstellung in diesem Abschnitt versteht sich als offenes Grundsatzkonzept mit vorläufigem Charakter.Dessen Ausarbeitung geht zurück auf eine kritische Reflexion und redaktionelle Überarbeitung einer Reihevon »Leitsätzen«2, die im Rahmen eines pädagogischen Tages zu Beginn des Schuljahres 2001/02 for-muliert worden sind. Die in diesem Kontext entstandenen und im folgenden wiedergegebenen »pädago-gischen Grundsätze« wurden auf der Gesamtkonferenz der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule am22.1.2002 mehrheitlich (mit 29 zu 22 Stimmen bei 8 Enthaltungen) als Grundlage für die weitere Diskus-sion und Schulprogrammentwicklung beschlossen. Die Kernaussagen in diesem Grundsatzpapier lösteneine intensive und heftige Kontroverse über eine Fülle, teilweise doch sehr komplexer Problemstellungenaus. In diesem Zusammenhang wurde von einigen Kollegen ein alternatives Konzept erarbeitet, das in derKürze der Zeit weder auf breiter Basis diskutiert, noch in den vorliegenden Abschnitt eingearbeitet werdenkonnte. Die für die redaktionelle Bearbeitung des Schulprogramms zuständige Arbeitsgruppe hat sich da-her entschlossen, dieses Alternativkonzept in den Textanhang zu diesem Schulprogramm aufzunehmen3.Beide Grundsatzkonzepte sollen im weiteren Prozeß der Schulprogrammentwicklung auf möglichst breiterBasis in einem offenen Diskurs kritisch erörtert und unter der Zielsetzung diskutiert werden, einen Grund-konsens in Form eines allgemein tragfähigen Konzepts zu entwickeln, das das gesamte Spektrum derunterschiedlichen Auffassungen in sich aufnimmt und möglichst von allen Beteiligten mitgetragen werdenkann. Die besonders kontrovers diskutierten Themenaspekte sind im letzten Abschnitt dieses Kapitels(Abschnitt 11.) in Form einer Kurzdarstellung zusammengefaßt.

Der wahre Zweck des Menschen –nicht der,welchen die wechselnde Neigung, sondernwelchen die ewig unveränderliche Vernunft ihmvorschreibt– ist die höchste und proportionier-lichste Bildung seiner Kräfte zu einem Ganzen.Zu dieser Bildung ist Freiheit die erste undunerläßliche Bedingung.4

Wilhelm von Humboldt (1767–1835)

1. Bildung als Auftrag

Die Heinrich-Emanuel-Merck-Schule versteht sich als berufliche Schule, die derAllgemeinbildung und der beruflichen Bildung gleichermaßen verpflichtet ist. In der Traditionhumanistischer Bildungsvorstellungen wird die Gestaltung von Unterricht verstanden alsAuftrag, die Persönlichkeit der ihr anvertrauten jungen Menschen allseitig und umfassend zubilden. Durch die Vermittlung von Wissen und Urteilsfähigkeit sowie die Förderung ihrerindividuellen kognitiven, sozialen und motorischen Entwicklungspotentiale sollenSchülerinnen und Schüler unter Beachtung ihrer altersspezifischen Persönlichkeitsmerkmaleangemessen auf die Anforderungen in Gesellschaft, weiterführenden Bildungseinrichtungenund Beruf vorbereitet werden.

2. Lernen und Bildung

Lernen im Unterricht wird begriffen als Möglichkeit, sich Wissen anzueignen, Erfahrungen zusammeln, Methoden zu erlernen, Begriffe zu bilden und dabei Strukturen zu entdecken, die

2 siehe Kapitel B dieses Schulprogramms

3 siehe Text 1 im Textanhang zu diesem Schulprogramm

4 Wilhelm von Humboldt: Ideen zu einem Versuch, die Grenzen der Wirksamkeit des Staats zu bestimmen,www.gutenberg.aol.de/humboldw/wirksam/wirk02.htm. Vgl. auch: Wilhelm von Humboldt, fünfbändige Werkausgabe, hg. v.Andreas Flitner und Klaus Giel, Stuttgart 1961, Band I.

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Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 14

eine Distanz zum realen Gegenstand ermöglichen, um so gewonnenen Einsichten kritischreflektieren zu können. Bildung als lebenslanger Lernprozeß zielt auf die Befähigung zurrationalen Bewältigung von gesellschaftlich bedingten Lebensituationen. Dies erfordert außerder Vermittlung von Urteils- und Handlungsfähigkeit sowie des dazu notwendigen gründ-lichen Fach- und Methodenwissens zugleich auch die Notwendigkeit der Vermittlunghumaner und gesellschaftlich-politischer Kompetenzen, insbesondere die Fähigkeit zurkritischen Auseinandersetzung mit der gesellschaftlichen Wirklichkeit. Soweit es diepädagogischen Befugnisse der Schule zulassen und wohlwissend, daß Zielkonflikte imEinzelfall zu abweichenden Entscheidungen führen können, wird in allen Schulformen derBildung der Persönlichkeit grundsätzlich Vorrang eingeräumt vor der rein beruflichenQualifizierung für den Arbeitsmarkt. Unabdingbare Voraussetzung für eine allseitigeEntfaltung der Persönlichkeit ist ein möglichst umfassendes und differenziertes Lehr- undLernarrangement in den Gegenstandsbereichen der sprachlichen, der naturwissenschaftlich-technischen und der mathematischen Bildung, aber nicht zuletzt auch in denen dergesellschaftlich-politischen und ästhetischen Bildung.

3. Didaktik und Methodik des Unterrichts

Bei der inhaltlichen und methodischen Ausgestaltung von Bildungsgängen und Unterrichts-vorhaben steht die Wissenschaftsorientierung aller Lehr- und Lernprozesse und die Vermitt-lung von Urteils- und Handlungsfähigkeit im Mittelpunkt der schulinternen didaktischen undcurricularen Entwicklungsarbeit 5. In den Bildungsgängen aller Schulformen wird einWechselbezug von reflexions- und handlungsbezogenem Lernen angestrebt. Dazu soll dasLernen an verschiedenen Lernorten (Klassenraum, Labor, Werkstatt, Sportstätte, Bibliothek,Betrieb, Studio, Theater, Museum etc.) mit lernortspezifischen pädagogischen Schwerpunkt-setzungen im Spannungsfeld von Wissenschafts- und Handlungsorientierung beitragen.Unter diesem Aspekt der Lernortdidaktik soll im Hinblick auf jene Schulformen, in denenneben dem schulischen Unterricht auch eine betriebliche Ausbildung stattfindet, die Lernort-kooperation mit den Ausbildungsbetrieben weiterentwickelt werden. Studienfahrten undandere außerschulische Formen des Lernens und Unterrichts sind in allen Schulformenunverzichtbare Bestandteile der Bildungsprozesse. Den Studienfahrten ins Ausland kommteine besondere Bedeutung zu im Hinblick auf die Vermittlung von Fremdsprachen, derPflege internationaler Beziehungen und der Förderung des Verständnisses für Menschen,die in anderen kulturellen und gesellschaftlich-politischen Verhältnissen leben.

4. Lehrerfortbildung und pädagogische Freiheit

Angesichts der sich rasch wandelnden Wissens- und Handlungsstrukturen vor allen Dingenin den anwendungsbezogenen Fachgebieten ist ein didaktisch und pädagogisch begründetesProgrammkonzept zur umfassenden Fortbildung der Lehrerinnen und Lehrer zu entwickelnund umzusetzen. Dazu sollen innerschulische Angebote zur Weiterbildung ebenso gefördertwerden wie die Teilnahme an außerschulischen Fortbildungsmaßnahmen in staatlichen undprivatwirtschaftlichen Einrichtungen. Mit der Verpflichtung zur pädagogischen und fachlichenFortbildung korrespondiert die Notwendigkeit, den Lehrerinnen und Lehrern bei der Verwirk-lichung ihres Bildungsauftrages ein Höchstmaß an pädagogischer Freiheit einzuräumen,denn nur unter dieser Voraussetzung werden Engagement, aber auch Spontaneität, Phan-

5 Damit soll zugleich an dem Vorrang des vom Bildungsrat entwickelten didaktischen Prinzips der »Wissenschaftsorientierung«

gegenüber dem der »Handlungsorientierung« festgehalten werden. „Die Didaktik aller Lernprozesse soll generell wissenschafts-orientiert sein. Nach dem Strukturplan bedeutet dies, daß die Lerninhalte, gleich, ob sie dem Bereich der Natur, der Technik, derSprache, der Politik, der Religion, der Kunst oder Wissenschaft angehören, in ihrer Bedingtheit und Bestimmtheit durch dieWissenschaften erkannt und entsprechend vermittelt werden. Der Lernende soll in abgestuften Graden in die Lage versetztwerden, sich eben diese Wissenschaftsbestimmtheit bewußt zu machen und in den eigenen Lebensvollzug aufzunehmen“.(Deutscher Bildungsrat, Empfehlungen der Bildungskommission, Zur Neuordnung der Sekundarstufe II, Konzept für eineVerbindung von allgemeinem und beruflichem Lernen, Stuttgart 1974, S.51 f.)

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Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 15

tasie und Kreativität bei der Entfaltung pädagogischer Potentiale jene Akzente setzen, die füreine inhalts- und methodenreiche Unterrichtsgestaltung erforderlich sind.

5. Förderung statt Auslese

Unter dem Dach der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule ist ein vielfältiges Spektrum studien-und berufsqualifizierender Bildungsgänge und Schulformen vereint. Durch die Schaffungeines curricular aufeinander abgestimmten Systems von Bildungsangeboten im Rahmeneiner schulformübergreifenden Kooperation soll ein möglichst hohes Maß an Durchlässigkeitund Übergangsmöglichkeiten zwischen verschiedenen Bildungsgängen erreicht werden. Miteinem breitgefächerten Lernangebot –insbesondere auch im Wahlpflicht- und Wahlbereich–und durch spezifische Maßnahmen zur Förderung einzelner Schüler oder Schülergruppensoll den Unterschieden in den individuellen Lernvoraussetzungen und -möglichkeiten Rech-nung getragen werden. Das Prinzip der Förderung hat gegenüber dem der Auslese absolutePriorität. Dazu ist die Realisierung möglichst kleiner Lerngruppen eine unverzichtbareVoraussetzung.

6. Schule als sozialer Erfahrungsraum

Schule ist nicht nur Lernort. Als in der Regel obligatorische Institution staatlich organisierterBildungs- und Lernprozesse ist Schule stets auch politisch geprägter Bestandteil unserersozialen Wirklichkeit und insofern zugleich Lebens- und Erfahrungsraum im gesellschaftlichvermittelten Praxiszusammenhang. In diesem Kontext eröffnet Schule als Ort der Begegnungvon Menschen unterschiedlicher sozialer und kultureller Herkunft immer auch die Möglichkeit,soziales Lernen in seinen praktischen Dimensionen zu realisieren. Insbesondere zur För-derung humaner Kompetenzen und sozialer Verantwortung sollten in dem SozialsystemSchule Formen des menschlichen Zusammenlebens erfahrbar sein, die sich an den Grund-sätzen der Vernunft, der Achtung der Menschenwürde, des gegenseitigen Respekts, derToleranz, der Solidarität und der Mitmenschlichkeit orientieren. Dabei muß das Verhältnisvon individueller Freiheit und der Begrenzung individueller Handlungsspielräume im offenenDiskurs zwischen Lehrern und Schülern ständig neu ausgelotet werden. Gemeinsam vonLernenden und Lehrenden getragene und gestaltete Schulveranstaltungen wie z.B. Projekt-wochen, Schulfeste und Studienfahrten sollen helfen, den Dialog zwischen allen Beteiligtenzu fördern und das soziale Klima in der Schulgemeinde zu verbessern. Dazu können auchvernünftige Formen der Zusammenarbeit zwischen Schülervertretung und Lehrerkollegiumsowie die individuellen Beratungsdienste für außerunterrichtliche Probleme wie etwa dieDrogenberatung oder die Sozialarbeit beitragen.

7. Kooperationen

Neben der bereits erwähnten Lernortkooperation mit den Ausbildungsbetrieben soll dieZusammenarbeit mit anderen Schulen –insbesondere mit den abgebenden Schulen undanderen beruflichen Schulen in der Region– sowie die Kooperation mit den DarmstädterHochschulen und anderen relevanten Institutionen der Jugend- und Erwachsenenbildungweiter gepflegt und –falls erforderlich– intensiviert werden. Weiterentwickelt werden soll auchdie innerschulische Kooperation zwischen den verschiedenen Schulformen und Abteilungen.Dies kann geschehen in Lehrerkonferenzen, aber auch bei der gemeinsamen Gestaltungschulformübergreifender Unterrichtsvorhaben (Schulsportfeste, Projektwochen, Tage deroffenen Tür, Schnuppertage etc.) und in spezifischen Veranstaltungen etwa im Rahmenpädagogischer Tage oder in Seminaren einer schulintern organisierten Lehrerfortbildung.

8. Schule als Arbeitsplatz der Lehrer

Voraussetzung für eine gedeihliche Zusammenarbeit der Lehrer untereinander ist nebenderen Bereitschaft zum Engagement eine kollegiale Arbeitsatmosphäre. Beides wird im

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Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 16

wesentlichen bestimmt durch die Arbeitsbedingungen in der Schule. Diese ist für Lehrerinnenund Lehrer nicht nur Erfüllungsort ihres pädagogischen Auftrages, sondern auch Arbeits-platz, an dem sie in der Regel mehr als drei Jahrzehnte als abhängig Beschäftigte ihrerBerufsarbeit nachgehen. Anzustreben sind Formen der Lehrerarbeit, die sich an den Prin-zipien humaner, ergonomischer und sozialverträglicher Arbeitsplatzgestaltung orientieren undzugleich solidarische Formen des Umgangs und der Kooperation ermöglichen. Durchpädagogisch hinreichend begründete Pläne und Maßnahmen zur Organsation und Verwal-tung der Schul- und Unterrichtsarbeit bei gleichzeitiger Transparenz der Entscheidungs-prozesse soll die Professionalisierung der Lehrtätigkeit gefördert sowie die Berufszufrieden-heit, Innovationsbereitschaft und Motivation der Lehrkräfte positiv beeinflußt werden. DerGestaltung von Lehrereinsatz- und Stundenplänen sowie der Klassenbildung kommt dabeibesondere Bedeutung zu. So sollte beispielsweise angesichts des permanenten Mangels anMitteln für das Bildungswesen in Zweifelsfällen kleinen Lerngruppen und niedrigen Klassen-frequenzen grundsätzlich Vorrang gegenüber der Erfüllung der Rahmenstundentafel einge-räumt werden. Lehrereinsatzpläne sollten zugunsten einer Minimierung der Arbeitsbelastungoptimiert und möglichst längerfristig konzipiert sein, um eine gründliche Einarbeitung in diejeweilige Schulform und eine mehrjährige didaktische Entwicklungsplanung und Evaluationvon Unterrichtskonzepten zu gewährleisten.

9. Aspekte der Schulentwicklung

Die strukturellen Veränderungen in der bisherigen Binnenentwicklung der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule seit ihrer Neugründung im Jahre 1985 können vom Resultat her als positiveBestätigung eines Schulentwicklungskonzepts gewertet werden, das gekennzeichnet warund ist durch ein ausgewogenes und hinreichend differenziertes Verhältnis von studien- undberufsqualifizierenden Schulformen einerseits und der daraus sich ergebenden Verteilungder Schülerzahlen auf Teilzeit- und Vollzeitformen andererseits. Vor dem Hintergrund desteilweise dramatischen Rückgangs der Ausbildungsstellen –vor allen Dingen bei den indus-triellen Ausbildungsberufen des Berufsfeldes Elektrotechnik– seit Beginn der 90er Jahrehaben sich die Vollzeitschulformen als stabilisierendes Element erwiesen und wesentlich zurKontinuität der pädagogischen Arbeit an der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule beigetragen.Mit der Einführung der IT-Berufe 1997 konnten rückläufige Schülerzahlen im Teilzeitbereichzumindest teilweise kompensiert werden.6 Inzwischen scheint auch hier die Zunahme anAusbildungsplätzen eher ins Stocken geraten zu sein. Auf jeden Fall wird die Zahl derSchulabgänger der allgemeinbilden Schulen der Mittelstufe bis 2007 weiter steigen, währenddie Zahl der elektrotechnischen und informationstechnischen Ausbildungsplätze imgünstigsten Fall stagniert, eher aber weiter rückläufig sein dürfte7. Daher ist nicht zuletztauch im Zusammenhang europäischer Entwicklungen zu vermuten, daß ähnlich wie inanderen Staaten der EU die vollschulischen Formen sowohl der berufs- als auch der studien-qualifizierenden Bildungsgänge mittel- und längerfristig zunehmend an Bedeutung gewinnenwerden.

Vor diesem Hintergrund wird eine behutsame und auch längerfristig tragfähige Weiterent-wicklung der Personal- und Schulformstruktur im Kontext innerschulischer Veränderungenund Initiativen zur Differenzierung und Erweiterung des Bildungsangebots unter Einbe-ziehung des Bereichs der beruflichen Weiterbildung und in Verbindung mit der regionalenSchulentwicklungsplanung entscheidend für den Erfolg der zukünftigen pädagogischenArbeit an der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule sein. Behutsam heißt, daß Maßnahmen zurVeränderungen im Lern- und Bildungsangebot hinsichtlich ihrer Dynamik und ihres Umfang

6 Vgl. dazu auch den Abschnitt A. 9. dieses Schulprogramms

7 In Hessen ist die Zahl der Ausbildungsplätze im Berufsfeld Elektrotechnik in der Zeit von 1990 bis 2000 von 13 552 auf 8 660,also um 4 892 bzw. 36% gesunken. Seit der Einrichtung der neuen IT-Berufe 1997 ergab sich in Hessen in den für die HEMSrelevanten Berufe (IT-System-Elektroniker und Fachinformatiker) eine Zunahme der Ausbildungsplätze auf insgesamt 3 278. Vgl.dazu: Hessisches Kultusministerium (Hrsg.), Bildungspolitik in Zahlen, Wiesbaden 2000 sowie die »Berufsbildungsstatistik« unddie »Sonstigen Statistiken« des Bundesinstituts für Berufsbildung (www.bibb.de/beruf/statist/statist.htm)

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nicht allein nach den Kriterien personeller und räumlicher Machbarkeit auszuloten sind,sondern auch unter Beachtung dessen in Gang gesetzt werden, was denen zugemutet wer-den kann, die die Hauptlast solcher Entwicklungen tragen – und das sind nun mal nach wievor die Lehrerinnen und Lehrer. Als tragfähig werden sich längerfristig nur solche Konzepteerweisen, die der gesellschaftlichen Verantwortung gegenüber den Adressaten angemessenRechnung tragen und die inhaltlich den Qualitätsansprüchen einer umfassenden, grund-legenden und zukunsorientierten Bildung genügen.

10.Bildungsangebot für die Region

Auch in Zukunft beansprucht die Heinrich-Emanuel-Merck-Schule mit ihren spezifischenSchwerpunktbildungen vor allen Dingen im Bereich der Elektro- und Informationstechnik,aber auch als allgemein- und berufsbildende Oberstufenschule einen adäquaten Platz in dersüdhessischen Bildungslandschaft. Angestrebt wird in der Teilzeitberufsschule vor allenDingen eine Konsolidierung des gegenwärtigen Ausbildungsangebots sowohl bezüglich deralten als auch der neuen Berufe. Inwieweit es gelingt, die Vollzeitschulen in den gegenwär-tigen Formen zu erhalten und möglicherweise sogar auszubauen, wird in nicht unerheblichenMaße von den zur Zeit in Fluß geratenen bildungspolitischen Rahmenbedingungen abhän-gen. Festzuhalten bleibt, daß das berufliche Gymnasium und die Fachoberschule aufgrundihrer berufsspezifischen Schwerpunkte einen bedeutsamen Beitrag zur Differenzierung desBildungsangebots und damit zur Verwirklichung von Chancengleichheit in der Oberstufeleisten. Mit ihren studienqualifizierenden Bildungsgängen bieten sie für viele Jugendliche einewichtige Alternative sowohl zur herkömmlichen Berufsausbildung als auch zu den traditio-nellen gymnasialen Oberstufen. Angesichts der im internationalen Vergleich anhaltendniedrigen Abiturientenquoten, aber auch wegen der tendenziell rückläufigen Ausbildungs-plätze im dualen System wird auch in Zukunft auf ihre konzeptionelle Weiterentwicklungebensowenig verzichtet werden können wie auf die Aktualisierung pädagogischer Perspek-tiven für die vollschulischen Formen der Berufsausbildung, sei es als berufliche Weiter-bildung wie in der Fachschschule für Technik oder als Maßnahme zur beruflichen Erstquali-fizierung in beiden Formen der Berufsfachschulen (BFS und BFI).

Die zunehmende Zahl derer, die durch das Netz pädagogischer Selektionsmechanismen aufden für sie leergefegten Ausbildungsstellenmarkt fallen, stellt eine besondere Herausfor-derung für die beruflichen Schulen dar. Die bisherigen Erfahrungen mit den »besonderenBildungsgängen« speziell in dem Projekt zur »Eingliederung in die Berufs- und Arbeitswelt(EIBE)« sind ermutigend. Sie haben gezeigt, daß die Heinrich-Emanuel-Merck-Schule trotzanfänglicher Skepsis auf der Basis einer engagierten und solidarischen Bewältigung schwie-riger pädagogischer Aufgaben einen guten Schritt vorangekommen ist und damit im Rahmenihrer Möglichkeiten einen bemerkenswerten Beitrag zur Förderung der Ausbildungs- undLebenschancen benachteiligter Jugendlicher zu leisten vermochte.

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Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 18

11.Kontroverse Gesichtspunkte – Einige Fragen zur KritikEinige Passagen und Intentionen der in den vorangegangenen Abschnitten 1. bis 10. dargestellten undvon der Gesamtkonferenz mehrheitlich beschlossenen pädagogischen Grundsätze haben –wie bereitserwähnt– eine heftige Kontroverse im Kollegium ausgelöst. Um auch der Minderheitenposition einForum zu bieten, hat sich die für die Redaktion des Schulprogramms zuständige Arbeitsgruppe daraufverständigt, jenen Kollegen, die sich mit diesen Grundsätzen nicht einverstanden erklären können, imRahmen dieses zusätzlichen Abschnitts die Möglichkeit einzuräumen, die aus ihrer Sicht strittigenAspekte darzustellen. Daraufhin haben einige dieser Kollegen ihre Bedenken in Form der im folgendenwiedergegebenen 13 Fragen aufgelistet. Zusammen mit dem im Textanhang aufgenommenen Alter-nativkonzept dieser Kollegengruppe bilden sie gewissermaßen eine Art Minderheitenvotum. DieseFragen werden neben weiteren kritischen Einwänden, Ergänzungen und Nachträgen sicherlich eineGrundlage für die weitere Grundsatzdiskussion in der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule sein.

1. Warum werden die Grundsätze nicht als vom Kollegium selbst gesteckte Ziele formuliert?Wollen-Grundsätze statt Sollen-Grundsätze.

2. Warum wird von der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule ein eigenständiger Bildungs- und Erzie-hungsauftrag formuliert, obwohl dieser im HSchG in den §§2 und 3 für die Schulen als Grundlagefür das Schulprogramm schon verbindlich vorliegt?

3. Welches Schülerbild ist die Grundlage unserer pädagogischen Arbeit, wenn nur Rationalität undkeine Emotionalität als Ziel angeführt wird? Ist das Menschenbild von Humboldt hierbei hilfreich?

4. Warum wird zwischen beruflicher Qualifikation und Bildung unterschieden, wo doch Qualifizierungein Teil der (beruflichen) Bildung ist?

5. Ist Handlungs- und Wissenschaftsorientierung ein Gegensatz? Warum werden von den vielfäl-tigen Unterrichtsformen an unserer Schule nur wenige hervorgehoben?

6. Wie bzw. woran ist erkennbar, dass an der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule das Prinzip derFörderung von Schülern gegenüber dem der Auslese absolute Priorität besitzt? Entspricht das derRealität?

7. Warum werden Einschätzungen und Vermutungen für die Schulentwicklung formuliert, obwohl dieSchulentwicklung in einem eigenem Punkt des Schulprogramms dargestellt und dort eine Aus-weitung des IT-Bereiches gesehen wird.

8. Woraus leitet sich die positive Entwicklung eines Schulentwicklungskonzeptes der HEMS ab.Welches Schulentwicklungskonzept ist gemeint und wo kann man dieses nachlesen?

9. Wie ist der Rahmen für ein Qualitätsmanagement der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule abzu-stecken, wenn von Qualitätsansprüchen einer zukunftsorientierten Bildung gesprochen wird?

10. Warum wird lediglich eine Konsolidierung und keine Weiterentwicklung der Teilzeitberufsschuleangestrebt?

11. Warum werden für das BG und die FOS keine Aktualisierung pädagogischer Perspektivengefordert?

12. Lassen sich die “Pädagogischen Grundsätze” so formulieren, dass sie den Zielgruppen Schülerund Eltern eher zugänglich sind als in der vorliegenden Fassung?

13. Warum sind in den “Pädagogischen Grundsätzen” nicht unsere HEMS-spezifischen Ziele formu-liert und wie wir sie verwirklichen wollen?

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Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 19

D. Organisation und Verwaltung der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule

1. Organisationsprinzipien

• Organisation der fächerbezogenenArbeitsgebiete inFachbereichen(abteilungsübergreifend)

• Schulbezogene Arbeitsgebiete(abteilungs- und fachbereichsübergreifend)

Vollzeit-schulformen

Berufs- und studien- qualifizierende Bildungsgänge

Teilzeit- Berufsschule

Berufliche und allgemeine Bildung

• Organisation der schulformbezogenen Arbeitsgebiete in den Abteilungen

Heinrich-Emanuel-Merck-Schule

Fach-schule

Berufs-fachschuleInfo-Technik

Berufs-schuleIT-Berufe

Fach-ober-schule

BildungsgangBesonderer

Berufs-fach-schule

Berufs-schuleIndustrie-berufe

Beruf-lichesGymna-sium

Berufs-schuleHandwerks-berufe

Abteilung 1 Abteilung 2 Abteilung 3 Abteilung 4

HEMS

Allgemeine Aufgaben: Suchtprävention, Lernmittelverwaltung, Zeugnisdruck, Netzbetreuung usw.

• Sprachen • Gesellschaft • Naturwissenschaften • Sport • Religion/Ethik etc.

Fachbereiche der allgemeinbildenden Fächer

Fachbereiche der berufsbezogenen Fächer

Anwendung: • Energietechnik • Kommunikations- und Informationstechnik usw.

Grundlagen: • Theorie der Elektrotechnik • Informationstheorie • Ökonomie usw.

Info-TechnikElektrotechnik Elektrotechnik

Elektrotechnik

Daten-verarbeitung

Wirtschaft

Ernährung +Hauswirt-schaft

Elektrotechnik

Darmstadt

1.1 Die Abteilungen

Die organisatorisch-administrativen Grundeinheiten der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule sinddie vier Abteilungen. Sie bilden das vertikale Grundgerüst in der Verwaltungs- und Organisa-tionsstruktur. Ihnen zugeordnet sind die verschiedenen Schulformen. Diese Zuordnung hatweniger mit inhaltlichen Verwandtschaften der jeweiligen Schulformen zu tun. Es waren viel-mehr historisch mehr oder weniger zufällig entstandene pragmatische Erwägungen unterBerücksichtigung personeller Ressourcen und ihres Einsatzes nach den Kriterien administra-tiver Zweckmäßigkeit. Sämtliche organisatorische und administrative Maßnahmen, die dieSchulformen und ihre Bildungsgänge betreffen, werden über die Abteilungen abgewickelt:von der Schüleraufnahme über die Lehrereinsatz- und Stundenplanung bis zur Koordinierungdes Unterrichts sowie die Organisation von Konferenzen und Prüfungen einschließlich derExternenprüfungen in der Fachschule und der Fachoberschule. Darüber hinaus obliegt denAbteilungen die Kooperation mit den abgebenden Schulen und weiterführenden Bildungs-einrichtungen (Hochschulen) sowie die Lernortkooperation mit den Ausbildungsbetrieben undüberbetrieblichen Ausbildungseinrichtungen im dualen System und bei der Durchführungbetrieblicher Praktika insbesondere in der Berufsfachschule und der Fachoberschule.

1.2 Die Fachbereiche

Die auf die Unterrichtsfächer bezogene inhaltliche und didaktisch-methodische Arbeitkonzentriert sich in den Fachbereichen. Sie bilden mit ihrer fachlichen Arbeit das horizontaleFundament der pädagogischen Arbeit in der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule. Prinzipiell sinddie Fachbereiche abteilungs- und schulformübergreifend konzipiert. Ein Ausnahme bilden die

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Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 20

technischen Fachbereiche wie Elektrotechnik oder Informationstechnik. Sie sind denAbteilungen zugeordnet und beziehen ihre pädagogische Arbeit auf den Unterricht in diesenFächern in der jeweiligen Schulform. Gegenwärtig bestehen an der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule folgende Fachbereiche:

Fachbereich Fachbereichsleiter Abteilung

• Sprachen und Literatur StR Markus Kiesewetter

• Gesellschaft und Politik OStRin Renate Dreesen

• Mathematik undNaturwissenschaften

OStR Reinhald Boxler

• Sport StR Robert Mai

• Religion und Ethik PR Josef Ganswindt

• Informatik StD Günter Sikorsky

• Wirtschaft im BG OStRin Bärbel Schmidt Abteilung 4

• Elektrotechnik undInformationselektronik (1)

StD Jochen SicarsOStR Jörg Wille

Abteilung 1

• Informations- und Tele-kommunikationstechnik (2)

StR Hartmut Weber Abteilung 2

• Elektrotechnik undInformationstechnik (3)

OStR Günter Prümm Abteilung 3

• Elektrotechnik undInformationstechnik (4)

StD Rudolf Bersch Abteilung 4

1.3 Schulformübergreifende allgemeine Aufgaben

Aufgaben Zuständige Kollegen

• Suchtprävention StRin Elisabeth Hilder-Cuntz

• Labor- und Fachraum-betreuung

StD Rudolf Bersch (Photovoltaik und Elektronik-Labor C 114),N.N. (E-Grundlagen- und Maschinenlabor C 104 / 124),StR Hartmut Knauff (Informationselektronik-Labor C 403), OStRBurkhardt Manikowski (Regelungstechnik-Labor C 408), OStRKlaus Metzger (Energietechnik C 113), OStR Werner Müller-Gall(Mikroprozessortechnik-Labor C 105), OStR Wilhelm Ott(Chemie), OStR Günter Prümm (SPS-Technik-Labor C 110),StR Stephan Rudolph (E-Grundlagenlabor C 317 / 318), StDJochen Sicars (E-Grundlagen C 311)

• Verwaltung derLernmittelbibliothek

OStR Horst Udluft, OStRin Bärbel Schmidt

• Zeugnisdruck StR Claus Fritz, StR Jörgen Schlosser und OStR Dieter Müller-Ehrhardt (BG), StD Jochen Sicars (FOS)

• Verwaltung der Bibliothekund des Medienzentrums

OStR Dieter Huber

• Strahlenschutz-beauftragter

OStR a.D. Richard Wagner

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Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 21

Fortsetzung: Schulformübergreifende allgemeine Aufgaben

Aufgaben Zuständige Kollegen

• Netzwerkverwaltung

Schulnetz: FL Alois Raunheimer,OStR Dieter Müller-Ehrhardt

Verwaltungsnetz: StR Markus Kiesewetter

• Beratung der Schülerinnen und Schüler imBG, Beratung der Tutoren, Kursplanung undKlausurenplan, Kurswahl und Leistenwahl,Schnuppertag, Berufswahl- und Studien-beratung

StD Rudolf Bersch

• Mitwirkung im Abiturprüfungsausschuß in denAufgabenfeldern des BG

sprachlich-literarisch-künstlerisches Aufgabenfeld:

gesellschaftswissenschaftliches Aufgabenfeld:

Mathematisch- naturwissenschaftlich- technischesAufgabenfeld:

OStR Dieter Huber

OStR Norbert Görner

OStR Reinhold Boxler

• Koordination Materialeinkauf und –Instandhaltung in den Werkstätten fürFachpraxis; EIBE- Projektkoordinator

FL Hans Friedrich Wörle

• Organisation u. Durchführung der Prüfungenin Arbeits- und Berufspädagogik /Ausbildereignungsprüfung

OStR Hans Joachim Weitzsäcker

• Datenschutzbeauftragter; AutomatischerZeugnisdruck

StR Claus-Peter Fritz

• Sicherheitsbeauftragter;Sicherheitswettbewerbe

FL Alois Raunheimer

• Umweltbeauftragter der HEMS imKlimabündnis Darmstädter Schulen

StR Wolfgang Derkau(z.Zt. beurlaubt für ein Entwicklungshilfeprojekt)

• Praktikumsbeauftragter für dieFachoberschule

StD Jochen Sicars

• Praktikumsbeauftragter für die BFS fürInformationsverarbeitung

StR Jürgen Stockhardt

• Mentoren in der Lehrerausbildung OStR Reinhold Boxler, StR Dr. KlausBebendorf, StR Jürgen Stockhardt, StRStefan Rudolph, StR Hartmut Weber

• Ansprechpartner für internationale Kontakteund Projekte

StD Rudolf Ropenus

• Mitwirkung bei der Organisation der schul-praktischen Studien, Begleitung der Studien-referendare in der Einführungsphase

OStR Norbert Engel

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2. Geschäftsverteilung und Arbeitsweise in der Schulleitung

Die Führung und Leitung der Schule erfolgt durch Lehrkräfte, die mit besonderen Aufgabenbeauftragt werden. Sie planen in ihren Bereichen Initiativen, führen sie gemeinsam mit Kolle-ginnen und Kollegen aus und überprüfen die Ergebnisse. Ihre Beauftragung erfolgt durchWahl zum Arbeitsgruppen- oder Konferenzleiter, durch Beauftragung mit der Wahrnehmungeiner besonderen Aufgabe durch die Schulleitung oder als Inhaber einer Funktionsstelle aufDauer.

Die engere Schulleitung besteht aus den Koordinatoren/Abteilungsleitern, dem stellvertreten-den Schulleiter und dem Schulleiter sowie weiteren mit besonderen Aufgaben beauftragtenLehrkräften und dem Vorsitzenden des Personalrats mit beratender Stimme. Sie beraten undbeschließen in vierzehntägigen Dienstbesprechungen die wesentlichen Anliegen der Schule.Der Schulleiter lädt zur Dienstbesprechung spätestens drei Tage vorher ein und nimmt dievorgeschlagenen Anliegen auf die Tagesordnung. Zu bestimmten Tagesordnungspunktenkönnen weitere Beauftragte bzw. sachverständige Personen geladen werden.

Stellungnahmen zu wichtigen Anliegen der Schule (Personalanforderungen, Stellenbeschrei-bungen, Fachbedarfsanforderungen, Schulentwicklungsplanung usw.) werden nach Möglich-keit erst nach Beratung und Beschlussfassung der Schulleitung abgegeben bzw. vom Schul-leiter vertreten. Entscheidungen werden durch Abstimmung geklärt. Nach Möglichkeit werdenEntscheidungen delegiert und dort getroffen, wo die optimale und erfolgreiche Aufgabener-füllung erreicht werden kann. Über wichtige Entscheidungen und Entwicklungen informiertder Schulleiter in einem Rundschreiben.

Dipl.-Ing.Studiendirektor

Abteilungsleiter

GünterSikorsky

Abteilung 2

BerufsschuleIT-Berufe

Fachschule

Berufsfachschulefür Informations-verarbeitung

Dipl.-Ing.Studiendirektor

Abteilungsleiter

JochenSicars

Abteilung 1

BerufsschuleHandwerksberufe

Fachoberschule

Dipl.-Ing.Studiendirektor

Abteilungsleiter

RudolfRopenus

Abteilung 3

BerufsschuleIndustrieberufe

Berufsfachschulefür Elektrotechnik

Abteilung 4

BeruflichesGymnasium

BesondererBildungsgangEIBE: OStRGerold Hofmann

Fachpraxis

Werkstätten

Labors

Dipl.-Ing.Studiendirektor

Abteilungsleiter

RudolfBersch

FriedrichWörle

ElektromeisterFachlehrer

Koordinator

sonstige Fach-räume

Dipl.-Ing. M.A.OberstudiendirektorSchulleiter

Kurt Kiesel

Dipl.-Ing.StudiendirektorStellvertr. Schulleiter

Detlev Brückner

EIBE•

Abb.: Die gegenwärtige Geschäftsverteilung in der »engeren Schulleitung«

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3. Das Sekretariat

Die Fäden insbesondere der schriftlichen und telefonischen Kommunikation laufen im Sekre-tariat zusammen. Hier werden Lehrer-, Schüler- und Klassendaten erfaßt, dokumentiert undarchiviert, Haushaltspläne umgesetzt, Prüfungsmaterialien zusammengestellt, der Schrift-verkehr organisiert und auch sonstige sekretariatsübliche Arbeiten erledigt. Dabei wirdgegenwärtig von folgender Arbeitsteilung ausgegangen:

Aufgabenschwerpunkte Zuständige Sekretärin Arbeitstage

• Schülerverwaltung, Fahrtkostenanträge,Gastschulbeiträge, Unfallmeldungen

Frau Derriks Mo, Di, Mi

• Schülerdatenverwaltung (LuSD), Allgemei-ner Schriftverkehr

Frau Schmidt Mo bis Fr

• Personalangelegenheiten, Schulhaushalt,Raumvermietung, Terminplanung,

N.N. Mi, Do, Fr

4. Technisch-organisatorische Betreuung der Sach- und Gebäudeausstattung

Für die technisch-organisatorische Betreuung und Verwaltung der wegen einer Reihe hoch-komplexer technischer Einrichtungen (Laborräume etc.) vergleichsweise umfassenden undvielschichtigen allgemeinen Sach- und Gebäudeausstattung der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule sind neben dem Hausmeister ein Schulassistent, der zugleich die Aufgaben einestechnischen Hauswart wahrnimmt, zuständig. Die Aufgabenverteilung ist derzeit wie folgtgeregelt:

Aufgabenschwerpunkte Zuständiger Mitarbeiter Funktion

• Reinigung und Instandhaltung vonRäumen und Mobiliar, Reparaturenam Gebäude, Kreideausgabe,Schlüsselverwaltung, Heizung

Herr Schmidt Hausmeister

• AV-Medienverwaltung, Reparaturenund Instandhaltung der Lehrmittel,PC-Anwendungen, Haustechnik,Heizung und Klimaanlage

Herr Maurer Schulassistent,techn. Hauswart

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E. Beiträge der abteilungsübergreifenden Fachbereiche zum Schulprogramm

In diesem Abschnitt sind die von den abteilungsübergreifenden Fachbereichen erarbeiteten Beiträgezum Schulprogramm dokumentiert. Die konzeptionellen Darstellungen jener elektrotechnischen bzw.informationstechnischen Fachbereiche, die den Abteilungen zugeordnet sind, finden sich in den »fach-bereichsbezogenen Beiträgen« der jeweiligen Abteilung im letzten Kapitel dieses Schulprogramms.

1. Fachbereich »Sprachen und Literatur«

Wir verstehen uns als eine Schule, die im Bewusstsein für die Bedeutung von Bildung undKultur nicht nur Wissen und Freude am Lernen vermittelt, sondern die Schülerinnen undSchüler vorbereitet auf die Teilhabe am kulturellen Leben.

Für unsere Schülerinnen und Schüler ist die Teilnahme an kulturellen Veranstaltungendurchaus nicht immer selbstverständlich. Gerade deshalb ist unsere Schule der Ort, dem diebesondere Aufgabe zufällt, sie an vielfältige Kulturangebote heranzuführen. Dies gilt nicht nurfür das berufliche Gymnasium, sondern für alle Schulformen an unserer Schule.

Literatur. An unserer Schule finden seit vielen Jahren regelmäßig Lesungen statt. Durchdiese Lesungen lernen die Schüler Autoren und literarische Werke kennen und durchprofessionellen Vortrag werden Zugänge ermöglicht, die über die Beschäftigung mit derLiteratur im Unterricht hinausgehen. Vorrangiges Ziel ist Freude an Literatur zu vermittelnund zum Lesen anzuregen.

Die Teilnahme ist für die Schüler kostenlos.

Literaturworkshop. Seit einigen Jahren wird an der Schule für die Leistungskurse Deutschjeweils ein Literaturworkshop mit einem Schriftsteller veranstaltet. Durch finanzielle Unter-stützung des Vereins »Literatur & Schule e.V.«, des »Darmstädter Kreises für beruflicheBildung e.V.« (DKBB) und der Stadt Darmstadt kann dies realisiert werden. Durch dieProduktion eigener kleiner literarischer Texte, kreatives Schreiben also, werden besondersnachhaltige Zugänge zu literarischem Schaffen angeregt. Jeweils am Ende des Workshopspräsentieren die Schüler mit dem Autor oder der Autorin ihre Texte der Schulöffentlichkeit.

Exilbibliothek. Auch im Zusammenhang mit der Wiederbeschaffung der Exilbibliothekhaben sich die Schüler des Literaturkurses der Jahrgangsstufe 13 sehr engagiert und miteiner Ausstellung und Vorträgen mit vielfach leider in Vergessenheit geratenen Autorenbeschäftigt.

Die Exilbibliothek steht der Schule wieder zur Verfügung und wird genutzt.

Literaturveranstaltungen. Auch der Besuch von Veranstaltungen außerhalb der Schulewird initiiert: Besuch von Lesungen im Literaturhaus, der Literaturinitiative e.V., imStaatstheater, Besuch der Büchnerpreisverleihung und weiterer kultureller Veranstaltungen.

Theater. Theaterbesuche mit Schulklassen sind außerordentlich wichtig. Oftmals werdenProduktionen mit Schülern besucht und im Anschluss an die Vorstellung Gespräche mitRegisseuren oder Schauspielern geführt. Auch dies ist ein geeignetes Mittel, die“Schwellenangst” vor dem Theaterbesuch zu verringern. Nicht nur für Technikinteressiertelohnt sich eine Führung im Theater, der Besuch des Tages der offenen Tür oderProbenbesuche. Seit Jahren werden Schülerabonnements für Theater und Oper zu einemgünstigen Preis angeboten.

Darstellendes Spiel. Immer wieder finden Übungen zum Darstellenden Spiel statt, unterAnleitung von Kollegen oder Mitarbeitern des Theaters. Auch wenn die Einrichtung einerTheatergruppe an der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule mit vielen Schwierigkeiten verbundenist, gibt es viele Ansätze in diese Richtung.

Das Darstellende Spiel der Schüler kann durch die Arbeit mit der Videokamera begleitetwerden. Dadurch kann vor allem auch die Wahrnehmungsfähigkeit beim Ansehen von

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Filmen, z.B. Literaturverfilmungen, erhöht werden. Kinobesuche können die Arbeitbereichern.

Bibliotheken – Internet. In unserer modernen Informationsgesellschaft ist es unerlässlich,die Beschaffung und Bewertung von Informationsquellen zu erlernen. Das Buch istkeinesfalls überflüssig und die Arbeit in Bibliotheken nach wie vor unverzichtbar. Die Schülerkönnen in diese Arbeit bereits in unserer schuleigenen Bibliothek eingeführt werden, derBesuch öffentlicher/wissenschaftlicher Bibliotheken wird angeregt.

Vor allem für die Arbeit im Internet ist die Einübung eines kritisches Umgangs mit Quellenunerlässlich und es gilt deutlich zu machen, dass der Wissenserwerb mit der Textarbeitbeginnt.

Museen, Ausstellungen, Vorträge. Hier gilt es, Hilfen zu geben, das bestehende Kultur-angebot zu nutzen und Interessantes zu entdecken. Das Angebot in Darmstadt undUmgebung ist dafür gut geeignet.

Deutsch- und Englischunterricht in der Berufsschule für Industrieberufe (LUST-Projekt). Seit etwa 10 Jahren wird vom Lehrerteam des Deutsch- und Englischunterrichtesan der Berufsschule der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule ein so genanntes fächerüber-greifendes LUST-Projekt durchgeführt (Lernen unter selbstverantworteten Themen). Hierbesteht für die Berufsschüler die Möglichkeit, nach Neigungen und Fähigkeiten sowohl ihreEnglischkenntnisse aufzufrischen und zu festigen, als auch ihre kommunikativenMöglichkeiten in der deutschen Sprache zu erweitern.

Die Themen und ihre Umsetzung in sprachlich-kreativen oder fachsprachlichen Produktenwerden weitgehend von den Schülern mitbestimmt. Da der Unterricht in Leistenform gelegtist, sind klassenübergreifende, stark teamorientierte Formen der inhaltlichen Kooperationvorherrschend. In öffentlichen Veranstaltungen werden die Produkte am Schuljahresendepräsentiert. In besonderen Lernarrangements unter multimedialer Unterstützung wird dasselbstorganisierte Lernen als Vorbereitung auf den lebenslangen Lernprozess geübt.Arbeitsprozessberichte dienen zur parallelen Selbstevaluation der Lernenden und gehen indie Leistungsbewertung, die von Lehrern und Schülern in Ziel- und Gruppengesprächengemeinsam durchgeführt wird, am Ende des Schuljahres ein.

Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass LUST-Projekt beitragen will zur Stärkungder sprachlich-kommunikativen Fähigkeiten, zum Aufbau der personalen Kompetenzen undzur Kooperation mit dem fachbezogenen Unterricht.

Multimediales Lehr- und Lernangebote, Nutzung des Internets. Zusätzlich zu den imSprachunterricht mittlerweile fast als konventionell geltenden Medien Audiocassette, Audio-CD und Videoband mit Aufzeichnungen und Filmen sollen künftig auch modernemultimediale Systeme im Unterricht eingesetzt werden. Dazu zählen unter anderem:

• Nachschlagewerke und Lernprogramme auf CD-ROM, nutzbar mit entsprechend ausge-statteten Multimedia-PCs

• DVD-Filme (mit umschaltbarer Vertonung Deutsch/Fremdsprache und Untertitelung),abspielbar auf DVD-Playern bzw. entsprechend ausgestatteten modernen Multimedia-PCs

• Internet-Nutzung, z.B. zur Recherche aktueller und landeskundlicher Informationen, aberauch zur Nutzung im Rahmen von "E-Mail-Partnerschaften". Voraussetzung hierfür ist dieVerfügbarkeit von Internet-Anschlüssen in den Klassenräumen.

Fremdsprachenzertifizierung. Auf Initiative der Europäischen Union soll der mittlerweilesehr zersplitterte Markt der Fremdsprachenzertifizierung vereinheitlicht werden, es soll eineArt "Europäisches Sprachenzertifikat" geben. Die Zertifizierungsrichtlinien werden derzeit EU-weit erarbeitet. Geplant ist dabei, dass auch Schulen die im Unterricht vermittelten

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Kenntnisse zertifizieren können, wenn sie bestimmten, europaweit einheitlichen Kriterienentsprechen. Fernziel ist ein "Europäischer Sprachenpass", der jeden Bürger Europas vonder Grundschule an lebenslang begleiten soll, und in den alle in der Schule undWeiterbildungen erworbenen Zertifikate eingetragen werden. Der Fachbereich Sprachen derHEMS verfolgt diese Entwicklungen mit großem Interesse.

2. Fachbereich »Gesellschaft und Politik«

Wertorientierung. Wir verstehen uns als eine Schule, die Toleranz, Freiraum und Achtungdes Anderen als höchste Werte im Rahmen der freiheitlich-demokratischen Grundordnungerkennt. Wir wenden uns gegen jede Form von Diskriminierung, Intoleranz und Rassismus.Gewalt wird an unserer Schule nicht geduldet, auch Formen struktureller Gewalt müssensichtbar gemacht, der eigene Umgang mit Konfliktsituationen immer wieder reflektiertwerden. Die Vermittlung von Wissen soll dazu beitragen, Vorurteile abzubauen.

Unser Ziel ist, dass sich Schüler und Lehrer in einen guten sozialen Klima mit Offenheit undRespekt und in Selbstbestimmung begegnen und einander hilfreich sind auf dem Weg zueigener Lebensgestaltung, Studium und Beruf.

In einem Prozess werden Formen des demokratischen Miteinanderlernens und –arbeitensweiter entwickelt, mit dem Ziel größtmögliche Entfaltung der Persönlichkeit von Schülern undLehrern zu erreichen. Dies setzt die Bereitschaft zur Reflektion eigener Umgangsformen undVerhaltensweisen voraus.

Informationsgesellschaft. In einer immer stärker globalisierten Welt wird es zunehmendschwieriger, Zusammenhänge zu durchschauen, sich in ihr zu orientieren und sich eineeigene Meinung zu bilden. Oft fehlen den Schülern Grundlagen, die nötig sind, gesellschaf-tliche, politische und ökonomische Strukturen zu durchschauen. Die Welt erscheint nicht nurfür unsere Schüler undurchschaubar.

In der modernen Informationsgesellschaft ist gerade im Bereich Gesellschaft unerlässlich,nicht nur Inhalte zu vermitteln, sondern auch Methoden der Informationsbeschaffung und deskritischen Umgangs in der Informationsbearbeitung. Hier gilt es auch, das Selbstbewusstseinder Schüler zu stärken, sich durch kritische Teilhabe ein eigenes Urteil bilden zu können.

Das gilt insbesondere für die Vielzahl der Medien, wie z.B. Internet. Die Vorbereitung auf denUmgang mit diesen Medien muss Bewusstsein für die Chancen und Gefahren der Infor-mationsflut schaffen, Gefahren durch Manipulation aufzuzeigen und zugleich deutlichmachen, dass diejenigen, die die Nutzung der Medien nicht gelernt haben, von Informations-zugängen ausgeschlossen bleiben können.

Fortbildung und Methoden. Besonderer Wert wird auch auf die Fortbildung der Lehrergelegt, damit sie sich immer neu den Anforderungen der pädagogischen und fachlichenArbeit stellen und durch innovative und vielfältigen Methoden die Handlungsfähigkeit derSchüler fördern können. Im Hinblick auf die Verwirklichung des Bildungsanspruchs wird denLehrerinnen und Lehrern ein Höchstmaß an pädagogischer Freiheit eingeräumt.

»Facing History and Ourselves«. Diese Arbeit steht in Zusammenhang mit demamerikanischen Programm »Facing History and Ourselves«, das sich mit Holocaust-Education und Demokratieerziehung beschäftigt. Seit letztem Jahr ist die Heinrich-Emanuel-Merck-Schule in einem internationalen Projekt “Germershausen” vertreten, wo es überOnline–Konferenzen darum geht, die neuen Medien in der Arbeit mit “Facing History andOurselves” zu erproben und nutzbar zu machen. Im letzten April begann die Arbeit mit einer5tägigen Internet-Schulung in Zürich. An diesem Projekt nehmen Lehrer aus Osteuropa,Schweden, der Schweiz und USA teil. Die Finanzierung des Projektes sieht eine Dauer von 3Jahren vor.

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Exkursionen. Im Fach Gemeinschaftskunde im beruflichen Gymnasium wird der Unterrichtergänzt durch Exkursionen und Studienfahrten z.B. nach Verdun und zum Europa-Parla-ment nach Straßburg.

Veranstaltungen. Eingeladen werden auch Vertreter von Parteien und Verbänden,Organisationen und Institutionen zu vielfältigen Themenschwerpunkten, wie Bundeswehr,Hiroshima bis hin zum Thema Zwangsarbeit.

Ausstellungen. Auch Ausstellungen tragen zur Information und Diskussion bei: Rechts-radikalismus, Schule im Nationalsozialismus, Zwangsarbeit in Darmstadt u. v .m.

Studienaustausch mit Israel. Im Jahr 2000 konnte der erste Studienaustausch mit unsererPartnerschule in Karmiel in Israel stattfinden. Angesichts der außerordentlichen schwierigenSituation in Israel bleibt allerdings fraglich, wann der Austausch fortgesetzt werden kann.

Zeitzeugengespräche. Seit vielen Jahren finden an der Heinrich-Emanuel-Merck-SchuleLesungen und Zeitzeugengespräche statt. Einmal im Jahr kommt Ruth L. David auf Ein-ladung der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung aus den USA. Ruth David liestaus ihrem Buch “Ein Kind unserer Zeit” und beantwortet die Fragen der Schüler.

Schulgeschichte der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule. In einem mehrjährigen Projektwurde mit Schülern die Schulgeschichte der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule erarbeitet undals Buch publiziert. In diesem Zusammenhang fand in der Schule eine Veranstaltung mitehemaligen Schülern statt, die die Schule während der Zeit des Nationalsozialismus und ab1947 besuchten. Die Reden der Ehemaligen sind in unserer Schulgeschichte dokumentiert,ebenso die Ausstellung “Schule gestern und heute”. Zusammen mit engagierten Schülernwurde dazu ein Video erstellt. Seit einiger Zeit ist die Schulgeschichte ins Internet gestelltund an die Homepage der Schule angebunden.

Projekt »Wider das Vergessen – Schüler gehen auf Spurensuche«. Vor vier Jahrenwurde an der Schule mit dem begonnen, in dem sich Schüler ausgehend von denDeportationslisten in Darmstadt mit dem Schicksal der Juden in ihren Heimatortenbeschäftigten. In einer Gedenkveranstaltung zum 9. November, an der auch jüdische Gäste,ehemalige Darmstädter Bürger, teilnahmen, die Schriftstellerin Katja Behrens las, wurden dieErgebnisse der Schülerarbeiten vorgestellt. Diese Ergebnisse liegen inzwischen in einerDokumentation vor, ein Video wurde erstellt. Dieses Projekt wurde von »DemokratischHandeln« ausgezeichnet und Vertreter der Projektgruppe wurden zu einer Lernstatt nachBerlin eingeladen.

Im Rahmen dieses Projektes entstand auch die Idee für einen Gedenkstein. Ein Findling mitder Inschrift: »Wider das Vergessen – Zum Gedenken an die Opfer von Verfolgung undErmordung 1933 –1945 – Die Schulgemeinde der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule« stehtauf dem Gelände der Schule als Ort des Gedenkens. Die am Findling abgelegten Steinemussten mehrmals erneuert und sogar geklebt werden.. Auch die erste Inschrift musste,nachdem sie zerstört war, durch eine Tafel aus Stahl ersetzt. werden . Der Stein ist offenbarauch ein Ort der Auseinandersetzung.

Im April wurde das Spurensuche-Projekt auf einer Konferenz in Budapest/Ungarn fürHolocaust - Education vorgestellt. Angeregt durch die Arbeit in Budapest, wo Zeitzeugen,Überlebende und Retter, gemeinsam Schulklassen besuchen, werden beim diesjährigenProjekt Retter und Helfer gesucht. Dies erscheint besonders sinnvoll, weil durch»Rettergeschichten« positive Beispiele für mutiges und couragiertes Handeln gezeigt werdenkönnen.

Der Geschichtsunterricht im beruflichen Gymnasium. Der Geschichtsunterricht alsGrundfach der politischen Bildung zeigt den Menschen in den Bedingungen seiner jeweiligenZeit. Er vergewissert sich durch die Geschichte, wo er herkommt und wer er ist. Für denGeschichtsunterricht bedeutet dies, dass sowohl der Gegenwartsbezug als auch derUmgang mit primärem Material grundlegende Bedeutung besitzt. In einer Welt der

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Abstraktionen und Fiktionen ist es sinnvoll das Konkrete in den Vordergrund zu stellen: dieExkursion, die Konfrontation mit dem Original, die Erinnerung und die authentischeSchriftquelle.

Der Geschichtsunterricht der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule strebt nach projektorientiertenund selbstorganisierten Lernformen. Geschichte soll Teil des Erfahrungs- undErlebnishorizonts der Schülerinnen und Schüler werden. Dabei geht es um eine umfassendeBegegnung mit den gewachsenen Grundlagen der abendländischen Zivilisation und dergesellschaftlichen Ordnung der Gegenwart. Die Vergangenheit ist nicht allein Hintergrundeiner Fortschrittsentwicklung, sondern gleichwertiger Lebensentwurf und notwendigeVoraussetzung. Geschichte soll als humanum begriffen werden, unverzichtbar mit demmenschlichen Wesen, seinem Herkommen und der Menschenwürde verbunden.

Die Geschichtsdidaktik bevorzugt Formen des kommunikativen Arbeitens, des Projekts undder Schulöffnung. Geschichte ist als Fach des gesellschaftswissenschaftlichenAufgabenfeldes darüber hinaus mit seinen Nachbarfächern vernetzt. Dies gilt für alleSprachen, für bestimmte Fragestellungen der Naturwissenschaften und insbesondere für denPolitikunterricht und die Themengebiete von Religion und Ethik. Neben die politische,diplomatische und militärische Ereignisgeschichte treten anteilig die Felder der Wirtschafts-und Sozialgeschichte, der Geistes- und Kulturgeschichte und der Technik- undKunstgeschichte.

Soweit die Rahmenbedingungen für den Unterricht es zulassen, werden Lernformen wie dieTeamarbeit, das Projekt, der Modellbau, Stationenlernen, Recherche und Reportageeingesetzt. Kooperation und Gruppenerfahrung gewinnen eine zentrale Bedeutung.

Beispiele aus den letzten Jahren sind ein Projekt zur römischen Provinzialgeschichte mithandwerklichem Bezug zur römischen Küche, Mode, Kosmetik, Medizin und die Erstellungeiner Zeitschrift “Antike Welt” nach entsprechender Literaturrecherche in derHochschulbibliothek. Ferner ein Stationenlernen zum Kloster- und Mönchswesen desMittelalters: Architektur, Tageslauf, Ordenstracht, Kunsthandwerk, Küche, Apotheke,Bibliothek, Wissenschaft; Rollenspiele zum Dreißigjährigen Krieg: die Erklärung derReichsacht über Donauwörth, Schweden in einem Bauerndorf, die Ermordung Wallensteinsetc.; Podiumsdiskussion und Reportagen zur Französischen Revolution; Modellbau undExkursionen zur Entwicklung der Gartenkunst: vom französischen Parterre zum englischenPark.

Mit diesen Formen des historischen Lernens geht die Öffnung der Schule einher. Sowohl derErfahrungsraum als auch die Darstellung von Ergebnissen können schulische Bezügeüberschreiten. Wichtigste Mittel sind dabei die Exkursion, die Erfahrung originalerMonumente, Schauplätze und Zusammenhänge und die Dokumentation der gewonnenenEindrücke in der Gruppe. Die Außenwelt wird nicht nur über die Medien in die Schule geholtund virtuell rekonstruiert, sondern an tatsächlichen Objekten außerhalb und aneingebrachten Fundstücken und Zeugnissen real erlebt.

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3. Fachbereich »Religion und Ethik«

Der Bauer Ambros Diem auf dem Sterbebett:Weißt Du, wenn ich daran denke: Sommerfrühe,Sense auf dem Buckel,Mostkrug in der Hand, hinaus, Sonne, glitzernder Tauim Gras, singende Vögel, Himmel und Wald ... .»Do hätt’ i denn oft grad’ juzga kenna!« Und: »Donhon e g’merkt, dass do no ebbes ischt.«8

Fridolin Stier, Tag 731

Dietrich Bonhoeffers Worte sind unser Ausgangspunkt: “Ich will also darauf hinaus, dassman Gott nicht noch an irgendeiner allerletzten heimlichen Stelle hineinschmuggelt, sonderndass man die Mündigkeit der Welt und des Menschen einfach anerkennt, dass man denMenschen in seiner Weltlichkeit nicht ‚madig macht’, ...” und Max Horckheimers Warnung9

begleitet uns: “Die Menschheit verliert auf ihrem Weg die Religion., aber dieser Verlust gehtnicht spurlos an ihr vorüber ... Religion bewahrt die Gesellschaft vor einem blödenOptimismus, vor dem Aufspreizen Ihres eigenen Wissens als einer neuen Religion.”10

Religiöser Erfahrung geht es um die Wahrheit über die ganze Existenz des Menschen, nichteines Teiles. Sie ist die Stumme dessen, was den Menschen als Menschen unbedingtangeht’ (Paul Tillich): die Erfahrung der Naturordnung (W. Heisenberg), die Erfahrung desMitmenschen (Solidarität, Erotik), des lebendigen (A. Schweitzer), des Schönen, dieErfahrung von ‚Grenzsituationen’ (K. Jaspers). Indem der Religionsunterricht das Phänomen»religiöse Erfahrung« thematisiert, bewahrt er die Schule vor einer einseitigen und damitverengten Festlegung auf einen mathematisch-physikalischen oder politisch-soziologischenErfahrungsbegriff.

Der Unterricht in Religion/Ethik muss auch religiöse und philosophische Traditionenthematisieren. Der Verlust religiösen und ethischen Grundwissens bedeutet Kulturverlust,zunächst ganz unabhängig von der Frage nach Glauben oder Nichtglauben. Kirche als Ortinstitutionalisierter Religion ist nicht Subjekt, sonder eines der Objekte im religiösenBildungsbereich. Die Religion unseres Kulturkreises ist vornehmlich das Christentum. DasDokument seines Ursprungs ist neben dem Neuen Testament die Hebräische Bibel (AT).Heilige Schrift für Juden, Christen und Moslems gleichermaßen. Der Religions- undEthikunterricht muss orientiert an den Bezugswissenschaften Theologie, Philosophie undReligionswissenschaft auch “Standardwissen” vermitteln. Dies ist auch bedeutsam fürSchülerinnen und Schüler aus der islamischen Kultur, mit ihrer besonderen familiärenSozialisation (“Zwischen den Kulturen”).

Dazu gehören auch außerunterrichtliche Veranstaltungen:

• Besinnungstage für Schülerinnen und Schüler

• Studienfahrten nach Rom und Israel

• Besichtigungen von Kirche, Moscheen und Synagogen

• Museumsbesuche

• Projektwochen für die ganze Schule

• Tage der offenen Tür

8 Stier, Fridolin, Wenn aber Gott ist ... . Ein Lesebuch, Bernward Verlag, Hildesheim 1991, S 108.

9 Formuliert 1935 angesichts des menschenverachtenden Nationalsozialismus in seiner berühmt gewordenen kritischen Theorie.Unter Religion versteht Horckheimer das “Bewusstsein davon, dass diese Welt Erscheinung ist, dass sie nicht die absoluteWahrheit ist, das Letzte ist.”

10 Horckheimer, Max, Die Sehnsucht nach dem ganz Anderen, Hamburg 1970, S. 61.

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Sie tragen dazu bei, Gemeinsamkeiten, gegenseitiges Verstehen, Achtung vor dem Anderenzu fördern, sie sind geeignet und wichtig, um Verständnis und Toleranz im sonst unüber-sichtlichen System Berufsschule zu fördern.

Wir betrachten es als Aufgabe und als Chance, wenn Gruppen von SchülerInnen verschie-dener Nationalitäten, Religionen und Traditionen gemeinsam am Religions- oder Ethik-unterricht teilnehmen. So wird zum einen Kennenlernen und Achtung der Traditionen, Erfah-rungen und religiösen Einstellungen der Anderen ermöglicht. Zuhören und Verstehen wirdeingeübt. Gleichzeitig erfolgt in Gesprächen mit den MitschülerInnen, angeregt und unter-stützt durch die Lehrkräfte, eine Reflexion der eigenen Wertvorstellungen, der bisher geübtenModelle des Zusammenlebens und der ethischen Maßstäbe.

70 % der Heranwachsenden besuchen die unterschiedlichen Schulformen der beruflichenSchulen. Die jungen Menschen erleben während dieser Zeit Entscheidendes: Ablösung vonden Eltern (nicht unbedingt vom Elternhaus), Eintritt in ein Arbeitsverhältnis, Qualifizierungfast ausschließlich nach Leistung, Beginn und mögliches Ende von Partnerschaften. Siestehen vor einer Fülle von Erfahrungen, Anforderungen, Konfliktfeldern und Entscheidungs-situationen. Sie stehen vor der Auseinandersetzung mit der “technologischen Zivilisation”11,vor der Frage der Rechtfertigung einzelner Handlungen, vor der Frage nach dem “gutenLeben”12.

Religionsunterricht an beruflichen Schulen versucht die Fragen der Schüler zu ihrer Situationzu bearbeiten. Dabei werden die neuen beruflichen und privaten Lebenssituationen reflek-tiert. Die Schüler werden begleitet und beraten. Selbst im Fachunterricht der Berufsschuleerleben wir die Bedeutung eines derartigen “Beziehungsgeschehens”. Moralisieren und vor-gegebene Wahrheiten haben hier keinen Platz. Im Mittelpunkt steht der lebendige Diskurs;die Schüler entwickeln an der Sache eigene Bewertungen, vergleichen sie mit anderen Urtei-len und diskutieren Konsequenzen. Der Religions- und Ethikunterricht ist ein Dienst amSchüler und dessen Selbstwerdung.

Immer wieder finden wir in Klassen der Berufsschule Schülerinnen und Schüler mit großenpersönlichen Schwierigkeiten. Dabei können Krisensituationen im Rahmen des Unterrichtsoft nicht bewältigt werden. Zu unseren Zielen gehört es daher, begleitend zur Schulsozial-arbeit, ein Angebot in Schulseelsorge machen zu können, das vertiefende Gesprächeermöglicht.

4. Fachbereich »Mathematik und Naturwissenschaften«

In der Fachbereichs-Konferenz am 16.10.01 wurde folgendes erarbeitet:

Die Mitglieder des Fachbereichs beabsichtigen in den verschiedenen Fächern (Mathematik,Chemie, Physik) den Einsatz von Computern als

• Hilfsmittel (z.B. zur Messwerterfassung),

• zum Simulieren komplexer Naturvorgänge und Experimente,

• zum Ausführen von Lern- und Übungsprogrammen

• zu verstärken und auszubauen.

Als weiteren Ansatzpunkt um Unterricht wirkungsvoller werden zu lassen sollen

• Modellaufgaben mit Praxisbezug zusammengestellt und gesammelt werden, 11 Jonas, Hans, Das Prinzip Verantwortung. Versuch einer Ethik für die technologische Zivilisation.

12 Bender Wolfgang, Ethische Urteilsbildung, Kohlhammer-Verlag, Stuttgart 1988, S. 175.

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Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 31

• Aufgaben erstellt werden die offene Lösungswege zulassen,

• fächerverbindende /fachübergreifende Aufgaben eingesetzt werden.

Für das Fach Mathematik (Berufliches Gymnasium) soll eine schulinterne Formelsammlungerstellt werden.

5. Fachbereich »Sport«

5.1 Allgemeines zum Sportunterricht in der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule

...auf dem Weg zur bewegungsfreudigen Schule

Die gegenwärtige Diskussion über die Ergebnisse der PISA-Untersuchung bietet für denSchulsport eine große Chance, die Schule “in Bewegung zu bringen“. Es ist schließlich diebreite Öffentlichkeit, die nach dieser Offenbarung einen Ruck in der Bildungsgesellschafterwartet.

Die nachfolgenden Überlegungen werden dazu Anregungen, Argumente und Statmentsliefern für eine bewegungs - und sporterzieherische Überzeugungsarbeit, in der Bewegungs-,Spiel- und Sporterziehung integrativer Bestandteil des Lebens, Lernens und Erfahrens vonSchule sein soll.

Seit Jahren fordert die Wirtschaft verstärkt die Ausbildung von Schlüsselqualifikationen,darunter auch die Teamfähigkeit, bei den Schulabgängern. Im Fach Sport erlebt jederSchüler diesen vielbeschworenen Mannschaftsgeist hautnah. Er lernt spielerisch Verant-wortung zu übernehmen, übt Toleranz und Fairneß, und erlebt dabei den besonderen Wertsportlicher Erfolge in der Schulgemeinschaft.

Aber auch unter dem Gesichtspunkt der steigenden Kostenexplosion im Gesundheitswesengerät das Fach Sport verstärkt in den Blickpunkt, denn die regelmäßige und vielseitigesportliche Betätigung dient aus sportmedizinischer Sicht vor allem der Haltungsprophylaxseund wirkt sich günstig aus auf Risikofaktoren (Bewegungsmangel, Hypertonie, Hypotonie,Adipositas) und kann gegen Herz- und Kreislauferkrankungen schützen. Der Sportunterrichtbietet hier die Gelegenheit, den Schülern exemplarisch Anregungen und Kenntnissehinsichtlich einem gesunden Bewegungs- verhalten zu vermitteln.

Ein anregender, auf die persönliche Berufssituation und ein sinnvolles und erfüllendesFreizeitverhalten übertragbarer Sportunterricht trägt ganz wesentlich zur Sucht- undDrogenprävention bei. Auch dies ist laut Erlaß des Kultusministeriums vom 15. Juli 1997(VA2 - 540/53 - 600) eine der wichtigen Aufgaben der Schulen.

Aus dem oben genannten läßt sich die besondere Rolle erkennen, die dem Fach Sport alseinzigem Bewegungsfach in der Schule zu kommt. Deshalb fordert der Fachbereich Sportder Heinrich-Emanuel-Merck-Schule, dass die Schulleitung durch eine sinnvolle Einsatz-planung sicher stellt, dass in Zukunft die in den Stundentafeln der einzelnen Schulformengeforderte Wochenstundenzahl für das Fach Sport eingehalten wird.

Im Rahmen einer Fachtagung am 10./11.12. 2001 in Karlsruhe, hat die Kultusminister-konferenz folgende Formulierung für den Schulsport formuliert13.

• Durchführung von drei Sportstunden in allen Klassenstufen

• Etablierung des Sportunterrichtes in der Berufsschule

• Bedarfsgerechte Einstellung von Sportlehrerinnen und Sportlehrern und dadurch 13 siehe KMK-Entwurf Sport inder gymnasiealen Oberstufe.

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Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 32

• endlich zur Kenntnis zu nehmen, dass Spiel, Sport und Bewegung für eine verbesserteLernfähigkeit im Hinblick auf den ganzheitlichen Lernerfolg der Schülerinnen und Schülervon entscheidender Bedeutung ist.

Vor diesem Hintergrund fachdidaktischer Konzepte, sportpädagogischer Grundsätze und ver-schiedener Handlungsweisen des Lehrenden, der normativ eine Integration neuer Bewe-gungstrends (neben den etablierten Sportarten) im Schulsport der Berufsschule und desBeruflichen Gymnasiums verlangt, (s. Kursstrukturpläne der Gymnasialen Oberstufe, Sport,1.8.11980-HKM) ist ein mehrperspektivischer Sportunterricht anzubieten.

Im Entwurf für das Fach »Sport in der gymnasialen Oberstufe«, wird folgende Feststellunggetroffen:

„ ... das bisherige Sportartencurriculum spricht mit seinem engen Ver-ständnis von Sport im Sinne von Sportarten des organisierten Sports nureine begrenzte Zahl von Schülerinnen und Schülern an. Es erschwert oderbehindert bereits das Angebot solcher Themenbereiche wie Fitnesskurse,wenn die Bewegungsanteile nicht streng einer Sportart zugeordnet werdenkönnen. ...bedeutet jedoch nicht, dass etablierte und im außerschulischenSport von den Kindern und Jugendlichen betriebene und beliebte Sportar-ten nicht mehr Gegenstand des Sportunterrichtes sein können. DieseSportarten bleiben im Oberstufensport auch weiterhin präsent. Allerdingsmüssen sie künftig entsprechend der veränderten didaktischen Konzeptionakzentuiert und integriert werden, um „Themen“ des Unterrichts werden zukönnen. In einem weiteren Sinne hat der Schulsport der gymnasialenOberstufe nicht Schritt gehalten mit der gesellschaftlichen Entwicklung derBewegungsstruktur. Mit seiner Orientierung an einem engen Leistungsbe-griff und der Dominanz der Perspektive der Leistungsoptimierung hat ernicht der Vielfalt der Sinnbezüge Rechnung getragen, unter denen sichKinder und Jugendliche inzwischen sportlich betätigen. Obwohl es nichtAufgabe eines Lehrplans sein kann, jeder Modeerscheinung im Sportnachzugehen, sollten hinsichtlich möglicher Motive für Bewegungsaktivitä-ten über die Verbesserung der individuellen sportlichen Leistungsfähigkeithinaus weitere Zuwendungsmotive von Schülerinnen und Schülern ent-sprechende Berücksichtigung finden, um möglichst viele von ihnen anzu-sprechen und ihnen die Vielfalt sportlicher Sinnbezüge zu vermitteln...“

5.2 Grundsätze der Unterrichtsgestaltung in der gymnasialen Oberstufe

Die Verzahnung von Praxis und Theorie ist mehr denn je erforderlich, wobei die Beibehaltungbisheriger Verbindlichkeiten für die Kursgestaltung nicht verändert wird. Die Einrichtung derSportkurse erfolgt auf der Grundlage der Absprachen der Fachkonferenzen. Die notwendigeHorizonterweiterung (Blick der Sportlehrkraft über den Zaun des eigenen Faches) ist aufGrund fachdidaktischer Konzepte und sportpädagogischer Grundsätze zu Bezugswissen-schaften wie z. B. Medizin, Biologie, Physik, Psychologie, Soziologie und Pädagogik zu er-langen.

In einer ersten Annäherung soll versucht werden, konkrete Ansatzpunkte und Einstiegsmög-lichkeiten in den Fachkonferenzen »Sport« darzulegen. So werden im wesentlichen drei Ein-stiegskriterien erarbeitet:

• der Ausgang von der schulischen Gesamtbilanz eines bestehenden Schulsportkonzepts

• der Beginn mit Hilfe der Erarbeitung schulischer Leitsätze

• der Einstieg durch gemeinsame pädagogische Schwerpunktthemen bzw. Projekte

• Integration von Trendsportarten in die organisatorischen Möglichkeiten der Schule

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Für eine pädagogische Bewertung der Trendsportarten dürfte vor allem die Planungs- undDurchführungsphase von Bedeutung sein. Im Hinblick auf ihre spezifischen Anforderungensind umsetzbare und praxisnahe Unterrichtsinhalte zu erarbeiten.

Neben den bisherigen 2 Sportstunden, ist die Möglichkeit der Unterichtsform „Projektunter-richt“ und ihrem möglichen Bezug des ganztägigen Lernens in einer Gruppe zu entwickelnund im beruflichen Gymnasium mit dem entsprechenden Sportangebot anzureichern. Dieserfordert für bestimmte Sportarten einen Unterricht, der auch außerhalb der wöchentlichenStundentafel (z. B. an Wochenenden) liegt.

Als Trendsportarten werden von Lambrecht/Stamm14 namentlich die folgenden genannt:

• Inlineskating

• Skateboarding

• Golf

• Klettern

• Snowboard

• Mauntainbiking

• Beachvolleyball

• Carven

• Kanufahren

• Baseball

• Segeln

Ungeachtet der Frage, ob diese Auflistung vollständig ist oder nicht, bedürfen in denangesprochenen Bereichen die Natursportarten oder „Outdoor-Aktivitäten“ und die„Trendvarianten“ einer besonderen Betrachtung.

Ansatzpunkte für den Sportunterricht in der gymnasialen Oberstufe

Wie schon erwähnt, überschreiten Trendsportarten in aller Regel die organisatorischenMöglichkeiten der Schule. Ansatzpunkte der Umsetzung von Bewegungsfeldern im Sportbieten die folgenden Überlegungen:

• eine bessere Verzahnung der Sportstunden mit den anderen Unterrichtsfächern

• Projektunterricht über drei bis vier Schultage

• „Auslagerung“ der Unterrichtsstunde in Spotparks

• Wechsel der Sportart in der Qualifikationsphase Jahrgangsstufe BG 12BG 13 nach dem

• ersten Halbjahr, ohne die aufeinander bezogenen Lernbereiche (I,II und III,IV) aufzugeben(Forderung in den KMK-Rahmenlehrplänen)

• ein bestimmtes Entwicklungsvorhaben wird von den interessierten Kolleginnen undKollegen geplant und über einen bestimmten Zeitraum erprobt. Die hier gemachtenErfahrungen entscheiden letztlich in den Sportkonferenzen, wie diese Projekte weiter-geführt werden.

• Bildung von pädagogischen Perspektiven durch schulinterne Lehrerfortbildung (halbjährig)

• Beiträge zur besseren Erschließung der Bewegungs-, Spiel- und Sportkultur (Seminartage)

14 Lambrecht/Stamm: Vom avantgardistischen Lebensstil zur Massenfreiheit. In Sportwissenschaften 28 (1998) 370-387.

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Offene didaktische Struktur der Bewegungsfelder in der gynasialen Oberstufe- Organisationsrahmen -

klassische Bewegungsfelder ausgewählte Bewegungsfelder

mannschaftsbezogen individualbezogen mannschaftsbezogen individualbezogen

- Basketball - Schwimmen - Baseball - Inlineskating - Badminton - Leichtathletik - Segeln - Golf - Volleyball - Geräteturnen - Beachvolleyball - Mountainbiking - Fußball - Kanufahren - Handball - Snowboard - kleine Sportspiele - Carven/Skilauf

- Klettern

Die Verbindlichkeiten für die Kursgestaltung finden sich im Vorentwurf „Sport in dergymnasialen Oberstufe“ wieder.

5.3 Die Bedeutung des Sportunterrichts in der Teilzeitberufsschule

Ziel eines modernen Sportunterrichts ist im wesentlichen die psychische und physischeGesundheit (und damit natürlich auch die Arbeitskraft) der Schülerinnen und Schüler zufördern und zu erhalten.

Der Rahmenlehrplan Sport an der Berufsschule sagt dazu: »Bewegung, Sport und Spiel sindGrundformen menschlichen Verhaltens. Sie sind elementarer Bestandteil von Bildung undErziehung junger Menschen. Sport ist ein eigenständiges und für die Erziehung des jungenMenschen wesentliches, unverzichtbares Lern- und Handlungsfeld. Der Wert der sportlichenBetätigung als Beitrag für ein aktives und gesundes Leben des einzelnen Menschen istallgemein anerkannt und gewinnt durch den zunehmenden Einfluss der modernen Technik invielen Lebensbereichen an zusätzlicher Bedeutung.« (RLP Sport S. 3)

Daraus geht hervor, dass ein moderner Sportunterricht, neben sportmotorischen Fähigkeitenund Fertigkeiten auch Kenntnisse über körperliche- und gesundheitliche Zusammenhänge(Ernährung, Trainingslehre usw.) vermitteln muss.

Zur besseren Umsetzung der oben aufgeführten Ziele werden folgende organisatorischenÄnderungen vorgeschlagen:

Grundstufe: der Sportunterricht erfolgt im Klassenverband.

Fachstufen: der Sportunterricht findet in Kursen statt, in die sich die Schüler einwählenkönnen.

Begründung: In der Grundstufe unterstützt der Sportunterricht das Kennenlernen, dasAusbilden der Klassenstruktur und der sozialen Bindungen. In den Fachstufen kann durchdie Kurse eine differenzierte Motivation der Schüler erfolgen und auf die verändertenSportbedürfnisse in unserer Zeit besser eingegangen werden.

5.4 Pädagogische Perspektiven für den Sportunterricht in der zweijährigenBerufsfachschule

Aufgrund der Bedürfnisse und der soziokulturellen Strukturen der Schülerinnen und Schülerin der Berufsfachschule ist ein Lernen mit und durch Sport und Spiel von herausragenderBedeutung.

Die Schüler kommen mit den unterschiedlichsten sportmotorischen Erfahrungen undVoraussetzungen an diese Schule. Das reicht vom begeisterten Vereinssportler bis hin zum

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Sport sehr negativ und ängstlich gegenüber stehenden Schülern. Im motorischen Bereichbesteht deshalb die Aufgabe des Sportlehrers darin, dieses breite Spektrum an Erwartungenan den Sportunterricht und die unterschiedlichsten motorischen Voraussetzungen in einemGruppenprozess so zu gestalten, dass alle Schülerinnen und Schüler individuelle Erfolgs-erlebnisse haben, die ihre Persönlichkeitsentwicklung positiv beeinflussen.

Die besondere Chance eines so verstandenen Sportunterrichts ist die Förderung individuellerund gruppenbezogener Qualifikationen. So können durch die hohe emotionale Beteiligungund Motivation der Schüler Schlüsselqualifikationen, die über den Sportbereich hinausreichen, wirksamer als in einem kognitiven Lernprozess erreicht werden. Hier sind in ersterLinie die sozialen und kommunikativen Fähigkeiten zu nennen, die durch die Gruppen-prozesse im Sportunterricht entwickelt werden. Team- und Kommunikationsfähigkeit werdendurch einen intentionalen Sportunterricht ebenso entwickelt wie Verantwortungs- undLeistungsbereitschaft.

Hilfreich bei der Gestaltung dieses Sportunterrichtes sind Elemente der Erlebnispädagogik,der Natursportarten und des Abenteuersports, aber auch die Spielpädagogik und dieGruppendynamik liefern Anregungen und methodische Hinweise.

Als eine Entwicklungsperspektive ist deshalb eine Einführungswoche in der Berufsfachschulezu Beginn des 10. Schuljahres zu sehen, die gerade diese Elemente in einer mehrtägigenVeranstaltung in den Mittelpunkt stellt.

6. Fachbereich »Wirtschaft im beruflichen Gymnasium«

Der Fachbereich Wirtschaft hat folgende „Umsetzungsvorschläge zu den »Leitsätzen«15 desPädagogischen Tages vom 22.08.2001“ entwickelt. Dabei geht es insbesondere um Fragender internen und externen Information und Kommunikation.

1. Kooperation

a) Austausch von Klausuren der Klassen 11,12, 13; Ordner anlegen, auch als Dateimöglich

b) gemeinsame Klausuren und Abiturvorschläge erarbeiten

Ziele:

• Erreichen eines einheitlichen Niveaus im Abitur

• Erarbeitung gleicher Beurteilungskriterien

2. Öffnung der Schule nach außen

a) Besuch der Bundesbank (Kl. 11) in Frankfurt

b) Firmenbesichtigungen, z. B. Firma Merck, Darmstadt (Kl. 12)

c) Uni-BWL-Vorlesung hören (Kl. 13)

d) Referenten einladen zu aktuellen Themen

e) Zusammenarbeit mit den Wirtschaftsjunioren

f) Projektorientiertes Arbeiten z.B. in Marketing (Kl. 13/11)

g) Praktikum für Lehrer (bzw. Fortbildung)

15 Vgl. dazu die Vorbemerkung zu Kapitel B und die »Leitsätze« im Textanhang

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Ziele:

• Theorie-/Praxisbezug (ohne Timelag)

• aktueller Stand (Forschung und Entwicklung)

• Vorbereiten der Schüler auf die Berufsweit, so dass nicht nur „notwendige", sondernauch „hinreichende" Bedingungen erfüllt werden

3. Werteorientierung

• Fähigkeit, ein wirtschaftswissenschaftliches Studium ohne Schwierigkeiten beginnen zukönnen, d.h. Studierfähigkeit erlangen

• Verbesserung der Berufsfähigkeit, da für viele Berufsausbildungen de facto dieHochschulreife verlangt wird, z. B. Berufsakademie, Teile der dualen Berufsausbildungund Fachhochschulen.

• Fähigkeit, bestimmte Wirtschaftszusammenhänge in Frage zu stellen im Hinblick aufKonsequenzen für Mensch und Gesellschaft

• Ziel: Kompetenzerwerb

F. Schulform- und fachbereichsübergreifende Beiträge zum Schulprogramm

1. Suchtprävention und Intervention an der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule

Allgemeine Hinweise. Suchtverhalten und Drogenkonsum sind Bestandteile unserer Gesell-schaft, deshalb muss sich auch unsere Schule mit dieser Thematik auseinandersetzen. DieErfahrungen der Vergangenheit haben gezeigt, dass weder Abschreckung und Stigmatisie-rung, noch bloße Aufklärung zu befriedigenden Lösungen geführt haben.

In diesem Kontext ist es Aufgabe unserer Schule, einen verantwortungsvollen Umgang mitSucht und Suchtmitteln anzustreben. Es geht darum, eine realistische Einschätzung vonSuchtverhalten und Risiken zu ermöglichen.

Prävention. Ziel unserer schulischen Erziehung ist es, Schülerinnen und Schüler zu unter-stützen, selbstbewusste, selbstverantwortliche, aber auch konflikt- und erlebnisfähige Per-sönlichkeiten zu werden und sie in ihrer Selbstfindung zu begleiten.

Unsere schulische Suchtprävention will bei den Jugendlichen und jungen ErwachsenenEigenschaften und Fähigkeiten fördern, die sie dazu motivieren, auch schwierige Lebens-situationen ohne Suchtmittel durchzustehen (vgl. Erlass vom Juli 1997: Suchtprävention inder Schule).

Schülerinnen und Schüler verbringen einen großen Teil des Tages in der Schule. In diesemLebensraum “Schule” bieten wir verschiedene Hilfen zur Prävention:

• Schüler und Schülerinnen haben Räume in der Schule, in denen sie sich heimisch fühlenkönnen: die mit Schülern gestaltete Cafeteria, das in Zusammenarbeit mit Schülern undSchülerinnen geführte Kommunikations- und Medienzentrum, einen Stillarbeitsraum, Sitz-gruppen im Bereich der Flure, ansprechende Außenanlagen und Innenhöfe, die zum Teilmit Schülern und Schülerinnen gestaltet wurden und werden.

• Der inhaltlichen Identifikation mit dem Lebensraum “Schule” dient eine aktive ,durch denSv-Lehrer und das gesamte Kollegium unterstützte SV-Arbeit, die Vorbereitung einesSchulfestes, die im Unterricht initiierte Projektarbeit und ihre Präsentation, die Vorbereitungund Durchführung kultureller Veranstaltungen zu unterschiedlichen Themenschwerpunkten,

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Studienfahrten und Studientage, Projekte im technischen Bereich und Sportveranstaltun-gen. Wünschenswert wäre in diesem Zusammenhang eine Projektwoche pro Schuljahr.

Zielvorstellung ist es, dass der gesamte pädagogische Alltag in allen Fächern und Aktivitätenpräventiv wirkt. Erreicht wird dies durch den Erwerb von Methodenkompetenz, Reflexionsfä-higkeit, das Entwickeln von Konfliktlösungsstrategien, die die Identitätsbildung und Selbst-wirksamkeit stärken. Das Lernen lernen hat in diesem Zusammenhang besondere Bedeu-tung. Es gibt Hilfestellungen beim Entwickeln persönlicher Zielvorstellungen und demHerausfinden individueller Zukunftsperspektiven, zum Beispiel durch die Organisation vonPraktika, die Vor- und Nachbereitung der Hochschul-Informationstage (HOBIT).

Das Gespräch mit Eltern wird bei Elternabenden, aber auch im Einzelfall gesucht bzw.angeboten. Speziell zum Thema Sucht und Drogen durchgeführte Gesprächskreise undUnterrichtseinheiten auch in der Zusammenarbeit mit der Jugend- und Drogenberatungergänzen die allgemeine Prävention.

Prävention ist Aufgabe der Schule, das heißt von Schulleitung und Kollegium. Aufgabe derBeratungslehrerin oder des Beratungslehrers (BL) für Suchtprävention und Drogenfragen istes präventive Aktivitäten anzuregen, sie zu begleiten und zu unterstützen. BL nehmenregelmäßig an Dienstbesprechungen des Staatlichen Schulamtes beim Schulpsychologi-schen Dienst teil .

Beratung. Der Beratungslehrer hat die Aufgabe neben der Einzelberatung die Entwicklungeines Präventionskonzeptes zu begleiten und die Beratung von Schulleitung, Schulkon-ferenz, Schulelternbeirat und Schülervertretung bei schulischen Vorhaben zur Prävention zuübernehmen.

Ziel aller Beratung ist es, die Eigenverantwortung derer zu stärken, die Schule beleben undgestalten.

Weitere Aktivitäten des Beratungslehrers in diesem Zusammenhang sind:

• die Organisation einer offenen Gruppe von Kollegen zur kollegialen Beratung

• Organisation von Fortbildungen, die die Beratungskompetenz und die Fähigkeit zurKonfliktlösung erweitern

• sich um einen geeigneten Raum für Beratungsgespräche zu bemühen

• Verbindung mit außerschulischen Partnern herzustellen und zu nutzen, zum BeispielJugend- und Drogenberatungsstelle, soziale Einrichtungen für Drogenabhängige...

• Einzelberatung von Schülern aufgrund ihres eigenen Wunsches

• Einzelberatung von Kollegen im Zusammenhang mit aktuellen Konflikten oder auffälligenSchülern, aber auch im Hinblick auf die Suchtprävention

• Beratung im Team: betroffene Schüler, Schulleitung, Klassenlehrer, Eltern, Vertreter desAusbildungsbetriebes, Sozialarbeiter/in, Jugendamt

Dem Beratungslehrer steht laut Erlass kein Schweigerecht zu. Beratungsgespräche sollenvon gegenseitiger Achtung Vertrauen und Sensibilität geprägt sein.

Beratungsgespräche ersetzen keine Therapie, konnten jedoch schon oft die Bereitschafterhöhen außerschulische therapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Intervention. Die Intervention ist ein schulisches Eingreifen bei akuten Problemfällen. Siebeginnt mit dem aufmerksamen Beobachten von Verhaltensauffälligkeiten und deren Rück-meldung an den Schüler oder die Schülerin, unabhängig von vermuteten Ursachen. Auf-bauend auf den Grundsätzen des Präventionsgedankens sucht die Intervention in demGespräch mit dem Schüler oder der Schülerin nicht die Ausgrenzung zu fördern, sonderneinen gangbaren Weg zu einer anderen Lebensgestaltung. Im Gespräch sollte es zu realisti-

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schen Vereinbarungen (Verträgen) kommen, die auch überprüft werden. Überforderungenwie zum Beispiel eine absolute Suchtmittelabstinenz wirken kontraproduktiv.

Stufen einer Intervention sind:

• Einzelgespräch,

• Gespräch mit den Eltern,

• Klassenkonferenz

• einschalten eines Krisenteams,

• hinzuziehen von Sachverständigen und professionellen Beratern, sowie Ordnungsmaß-nahmen. Im Extremfall, zum Beispiel beim Handel mit Drogen an der Schule, ist auch dasEinschalten der Polizei erforderlich.

Sollte der Schüler oder die Schülerin nicht bereit oder in der Lage sein, sich an getroffeneVereinbarungen zu halten, werden die Sanktionen des Ordnungsmaßnahmenerlasses kon-sequent und vorhersehbar durchgeführt, um hilfloses Begleiten in eine Drogenkarriere zuvermeiden. Im Falle des Verweises an eine andere Schule ist sicher zu stellen, dass entspre-chende Informationen weitergegeben werden um eine weitere sinnvolle Begleitung desSchülers oder der Schülerin zu gewährleisten.

Mit einer Intervention in dem hier beschriebenen Sinne haben wir an der HEMS sehr guteErfahrungen gemacht, das heißt, wir konnten unter Umständen Schlimmeres verhindern.

2. Supervision - Kollegiale Beratung an der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule

Seit 10 Jahren existiert an der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule eine Supervisionsgruppe.Regelmäßig treffen sich Kollegen, um über schulische Probleme und Konflikte nachzudenkenund diese zu lösen. In den ersten Jahren hatte die Gruppe eine Supervisorin, seit etwa 5Jahren arbeiten wir nach der Methode der kollegialen Supervision.

Für uns – eine Kerngruppe ist von Anfang an dabei – stellt die Supervision eine unschätzbareHilfe dar, um den schulischen Alltag mit all seinen Herausforderungen erfolgreich zu bewäl-tigen. Erörterungen von Konfliktfällen mit Schülern und/oder Kollegen im geschützten Rah-men bedeuten für uns die Möglichkeiten ein Feedback zu erhalten, die eigene Arbeit zureflektieren und Konfliktsituationen aus kollegialer Distanz zu betrachten und professionell zulösen. Kompetent und solidarisch kann Kritik und Diskussion zur Verbesserung der eigenenArbeit führen, zu größeren Souveränität und Professionalität, zu mehr Empathie, aber auchzu größerer Gelassenheit.

Gerade weil verschiedene Blickwinkel möglich werden, Kollegen über vielfältige Erfahrungenaus verschiedenen Arbeitsbereichen und Schwerpunkten verfügen, vertieft sich der gegen-seitige Respekt, erweitert sich die eigene Perspektive. Das fördert die Zusammenarbeit undeigene Arbeit.

In den vergangenen Jahren haben wir immer wieder innegehalten und Visionen von Schuleentworfen. Viele positive Impulse für die ganze Schule sind von unserer Gruppe ausgegan-gen, wie z. B. Ideen zur Einrichtung des Medienzentrums, eines Beratungsraumes, des Still-arbeitsraumes, zur Umgestaltung der Cafeteria, Vorbereitung von diversen pädagogischenTagen, zur Entwicklung und Umsetzung von Projekten, wie Schulgeschichte und Spuren-suche und vieles mehr.

Unsere Gruppe bereichert unseren schulischen Alltag, gibt uns Halt und Unterstützung undwirkt auf vielfältige Weise positiv auf die Atmosphäre in der Schule und fördert gegenseitigenRespekt und das Miteinander im Kollegium.

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3. Der Wettbewerb »Schüler als Computer-Lotsen«

»Schüler als Computer-Lotsen« ist ein gemeinsamer Wettbewerb des Bundesverbandes derDeutschen Industrie e.V. (BDI) und der Stiftung Industrieforschung in Zusammenarbeit mitdem Institut der deutschen Wirtschaft Köln.

Die Idee von »Schüler als Computer-Lotsen«. Computerversierte Schüler sollen alsComputer-Lotsen andere Mitschüler dabei unterstützen, fachgerecht mit dem PC umzu-gehen. Gemeinsam mit den Mitschülern führen die Computer-Lotsen während des Wettbe-werbs ein konkretes Multimedia-Projekt durch und geben ihr Wissen weiter. Durch den Ein-satz von Computer-Lotsen soll das vorhandene Potential an Computerkenntnissen in denSchulen genutzt und dadurch das Angebot zur Computerarbeit an Schulen sinnvoll ausge-weitet werden. Mit Blick auf die möglichen späteren beruflichen Tätigkeiten strebt der Wett-bewerb eine enge Zusammenarbeit mit Unternehmen an. Deshalb sollten die Multimedia-Projekte praxisnah auf die reale Arbeitswelt bezogen sein.

Die Ziele von Schüler als Computer-Lotsen

Die »Computer-Lotsen«

• geben ihr Computerwissen an andere Mitschüler weiter und lernen gleichzeitig die Charak-teristika der Wissensvermittlung kennen

• übernehmen Verantwortung

• werden in den Schlüsselqualifikationen gefördert (wie Teamfähigkeit, Selbstständigkeit,Fähigkeit zur Planung, Organisation und Kooperation)

• können sich im Hinblick auf ihr späteres Berufsleben orientieren

Die »computergelotsten« Schüler

• erwerben bzw. vertiefen fachbezogene Computerkenntnisse

• lernen projektorientiert sowie anwendungsbezogen und können sich im Hinblick auf ihrspäteres Berufsleben orientieren

Zusätzlichen Angebote des Wettbewerbs. Über den Wettbewerb hinaus werden denComputer-Lotsen weitere Begleitangebote gemacht:

• Zusätzlich zu den Betreuungs- und Beratungsaufgaben des Lehrers werden die Computer-Lotsen am Anfang der Wettbewerbsphase in einem gemeinsamen Treffen auf die Projekt-durchführung vorbereitet und erhalten das Grundrüstzeug für die Aufgabe.

• Um sich über die Erfordernisse der Wirtschaft konkret zu informieren und Anregungen fürgeeignete Projektthemen zu geben, nehmen die Computer-Lotsen an einem Kontakttag beiHeraeus in Hanau teil.

• Während des Wettbewerbs wird eine ständige Info-Hotline für die Computer-Lotsen einge-richtet

Aufgaben der Computer-Lotsen. Die Computer-Lotsen führen mit den Mitschülern einkonkretes Multimedia-Projekt durch. Sie übernehmen die Rolle eines Coachs, eines"Computer-Navigatoren", für die anderen Schüler, die sie während des Wettbewerbs betreu-en. Zu ihren Aufgaben gehören die Einweisung der Mitschüler, der "computergelotsten"Schüler, in den Umgang mit Computern - abhängig von den jeweiligen Vorkenntnissen - unddie gezielte Planung und gemeinsame Durchführung eines spezifischen Multimedia-Projekt-themas. Das zu bearbeitende Thema wird zusammen mit den Mitschülern festgelegt. Eskommt darauf an, gemeinsam eine Aufgabe zu bewältigen und ein Ergebnis zu erzielen.

Das Multimedia-Projekt sollte als fächerübergreifendes Projektthema verstanden werden. Ander Heinrich-Emanuel-Merck-Schule wurden im Rahmen des Datenverarbeitungskurses der

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Jahrgangsstufe 12 des beruflichen Gymnasiums folgende Multimedia-Projekte durchgeführt,die die Computer-Lotsen bislang im Wettbewerb erfolgreich bearbeitet und eingereichthaben:

• Fünf Computer-Lotsen initiierten zusammen mit ihren Mitschüler und der Marketing-Gesell-schaft der Stadtverwaltung Darmstadt die Darstellung der örtlichen Cafés, Bistros und Barsauf einer Homepage, die auch über die Homepage der Stadtverwaltung zu erreichen ist(www.cafeportal.de).

• Drei Computer-Lotsen entwickelten gemeinsam mit ihren Mitschülern ein animiertes Lern-programm für das Fach Physik einer Sonderschule (ALfik)

• Ein Computer-Lotse gestaltete zusammen mit 5 Mitschülern für die JVA Wiesbaden einPortal, das entlassenen Insassen eine Hilfe für die Resozialisierung in der Gesellschaftbietet. Es handelt sich dabei um einen Datenbankzugriff, über den Adressen von Betrieben,Beratungsstellen, Wohnungsvermittlungsstellen und Kleidungsverteilungen regional abge-rufen werden können.

Der betreuende Lehrer an der Schule steht mit Ratschlägen zur Seite. Sinnvoll ist es, diePlanung und Vorgehensweise der Computer-Lotsen in Teamsitzungen zu besprechen und inVerlaufsplänen niederzuschreiben. Wichtig ist auch, den Computer-Lotsen die Bedingungender Projektdurchführung und des projektorientierten Lernens vor Augen führen, bevor sieeigenständig und verantwortlich mit anderen Schülern das Multimedia-Projektthema bearbei-ten. Besonders der Zeitplanung bei der Projektdurchführung muss besondere Beachtungzukommen.

Erfahrungen des Lehrers. Der betreuende Lehrer begleitet die Computer-Lotsen währendder Projektdurchführung. Dabei sind organisatorische Problemen (Rahmenbedingungen,Raum, Ressourcen, Termine/Zeit) zu lösen, Hinweise zum Projektmanagement zu geben,fachliche Fragen zu beantworten und Ratschläge zu Fragen der Motivation, des Methoden-einsatzes, der Lerneinschätzung und der Vorgehensweise zu erteilen.

Folgende Lerneffekte sind von den Computer-Lotsen erreicht worden:

• Planen, Durchführen und Reflektieren eines konkreten Projektes

• Projektarbeit koordinieren und nach einem festgelegtem Zeitplan arbeiten

• Übernahme von Verantwortung im Team

• Zuverlässigkeit

• gemeinsam Lösungen finden

• Wissen weitergeben

• Umgang mit Motivationseinbrüchen – Geduld, Toleranz

• Beraten, Betreuen und Schulen einer Lerngruppe

• Erweiterung der Methodenrepertoires

• Einblicke in die Schulorganisation und –politik

• Kooperation mit Unternehmen

Folgende Lerneffekte sind von den “computergelotsten” Schülern erreicht worden:

• Planung, Durchführung und Reflektion eines Projekts

• Teamarbeit

• Erwerb neuer Arbeitstechniken

• gemeinsam Lösungen finden

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Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 41

• Akzeptieren, von Mitschülern etwas zu lernen

• Mitverantwortung übernehmen

• selbstorganisiertes Lernen

• Kooperation mit Unternehmen

• Sicherheit im Umgang mit dem PC und den erlernten Anwendungsprogrammen

Sowohl für den Lehrer als auch für die Schüler bedeutet diese Form des Lehrens undLernens eine neue positive Erfahrung. Der Wettbewerb bietet eine gute Möglichkeit konkreteErfahrungen im Bereich des Unterrichtens, der Projektarbeit und der Zusammenarbeit mitandern Institutionen oder Unternehmen zu sammeln. Diese Erfahrungen helfen denSchülern, sich auf eine spätere berufliche Tätigkeit hin zu orientieren.

4. Schulbibliothek und Kommunikations- und Medienzentrum (KMZ)

• Wir wollen, dass alle Schüler lernen wie man sich sowohl mithilfe von Büchern als auch mithilfedes Internets gezielt Informationen beschafft.

• Das KMZ bietet die Möglichkeit, diese beiden Informationsbeschaffungswege zu kombinieren.

• Die Schule strebt an, das KMZ während der ganzen Unterrichtszeit mit einer fachkundigePerson zu besetzen, die den Schülern bei diesen Aufgaben behilflich ist.

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Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 42

G. Schulformbezogene Beiträge der Abteilungen zum Schulprogramm

1. Abteilung 1:Fachoberschule, Berufsschule (Handwerk) und Besonderer Bildungsgang

Schulformbezogene organisatorisch-curriculare Aspekte der Abteilung 1

1.1 Die Fachoberschule

a) Aufgaben und Ziele der Fachoberschule

Die Fachoberschule mit dem Schwerpunkt Elektrotechnik ist neben dem beruflichen Gymnasium eineder beiden studienqualifizierenden beruflichen Vollzeitschulen der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule. Siebaut auf mittleren Bildungsabschlüssen auf und führt in den Bildungsgängen der OrganisationsformenA oder B zur Fachhochschulreife.

Der Unterricht in der Fachoberschule soll die in den Schulen der Sekundarstufe Ι vermittelteallgemeine Bildung erweitern, die Fähigkeit zum selbständigen und lebenslangen Lernen fördern unddurch die wissenschaftsorientierte Vermittlung von allgemeinen und schwerpunktbezogenen Bildungs-inhalten und Methoden auf das Studium an einer Fachhochschule vorbereiten. Darüber hinaus eröffnetdie Fachoberschule die Möglichkeit, im Schwerpunkt Elektrotechnik eine berufliche Grundbildung zuerwerben bzw. das in einer Berufsausbildung bereits erworbene berufliche Grundlagenwissen zuvertiefen.

b) Bildungsgänge der Fachoberschule

Die zweijährige Ausbildung in der Organisationsform A

Schüler ohne berufliche Vorbildung besuchen die Jahrgangsstufen 11 und 12 des zweijährigenBildungsganges der Organisationsform A. In der Jahrgangsstufe 11 wird an zwei Tagen in der Woche12 Stunden allgemeiner und fachtheoretischer Unterricht in der Fachoberschule erteilt16. An denübrigen Werktagen ist eine fachpraktische Ausbildung mit üblicherweise 21 bis 24 Zeitstunden (min-destens jedoch 24 Unterrichtsstunden) in Form eines Praktikums in einem Betrieb der Elektrotechnik-Branche oder in einem verwandten Bereich abzuleisten. In der Jahrgangsstufe 12 findet der Unterrichtin den allgemeinen und schwerpunktbezogenen Fächern im Umfang von 34 Wochenstunden aus-schließlich in vollschulischer Form statt.17

• Aufnahmevoraussetzungen für die Organisationsform A

1. Versetzungszeugnis nach Klasse 11 einer gymnasialen Oberstufe oder Realschulabschluß-zeugnis18 mit Nachweis der Eignung für die Fachoberschule19

2. Nachweis einer Praktikantenstelle (Schriftliche Zusage bzw. Praktikantenvertrag)

3. Bescheinigung über Schullaufbahn- oder Berufsberatung

Die einjährige Ausbildung in der Organisationsform B

Schüler, die außer einem mittleren Bildungsabschluß eine abgeschlossene Berufausbildung im Berufs-feld Elektrotechnik nachweisen können, besuchen nur die Jahrgangsstufe 12 der Fachoberschule.

16 Zur Zeit findet der Unterricht montags und dienstags oder donnerstags und freitags statt. Weitergehende Auskünfte zur fach-

praktischen Ausbildung gibt das "Informationsblatt zum Praktikum in der Jahrgangsstufe 11 der Fachoberschule".

17 Abweichend von dieser Regelung werden an der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule aus organisatorischen und pädagogischenGründen in der Klasse 11 insgesamt 14 Wochenstunden und in der Klasse 12 insgesamt 32 Stunden Unterricht erteilt.

18 oder Abschlußzeugnis der zweijährigen Berufsfachschule oder ein als gleichwertig anerkanntes Zeugnis

19 Als geeignet gelten Bewerber, die in ihrem Realschulabschlußzeugnis befriedigende Leistungen mindestens in zwei der FächerDeutsch, Englisch und Mathematik nachweisen können wobei in keinem der genannten Fächer die Leistungen schlechter alsausreichend sein dürfen. Schüler, die direkt nach dem Realschulabschluß in die Fachoberschule überwechseln wollen, müssenein Eignungsgutachten der abgebenden Schule vorlegen.

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Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 43

Der allgemeine und schwerpunktbezogene Unterricht in diesem einjährigen Bildungsgang derOrganisationsform B wird ausschließlich in Vollzeitform angeboten und umfaßt 34 Wochenstunden.

• Aufnahmevoraussetzungen für die Organisationsform B

1. Versetzungszeugnis nach Klasse 11 einer gymnasialen Oberstufe oder Realschulabschluß-zeugnis mit Nachweis der Eignung für die Fachoberschule

2. Nachweis einer abgeschlossenen Berufsausbildung oder einer mindestens zweijährigenberuflichen Tätigkeit in einem anerkannten Ausbildungsberuf im Berufsfeld Elektrotechnik

c) Abschluß und Berechtigung

Die Ausbildung an der Fachoberschule wird mit der Fachhochschulreifeprüfung abgeschlossen. Siebeinhaltet eine schriftliche Prüfung in den Fächern Elektrotechnik, Mathematik, Deutsch und Englischsowie eine mündliche Prüfung. Das Zeugnis der Fachhochschulreife berechtigt bundesweit zu einemDiplom-Studium an einer Fachhochschule. Studiert werden kann nicht nur in einem der Diplom-Ingenieur-Studiengänge wie Elektrotechnik, Informatik, Maschinenbau, Bauingenieurwesen oderArchitektur, sondern beispielsweise auch Sozialpädagogik oder Betriebswirtschaft. Die Regelstudienzeitan den Fachhochschulen beträgt 7 bis 8 Semester.

d) Stundentafel (interne Stundentafel mit Angabe der Wochenstunden)

Organisationsform Form A Form B

Jahrgangsstufe 11 12 12

Allgemeinbildende Fächer:

• Deutsch 2 4 4

• Englisch 2 4 6

• Mathematik 2 5 6

• Physik 1 3 3

• Chemie – 2 2

• Politik 1 2 2

• Religionslehre – 2 1

• Sport – 1 1

Schwerpunktbezogene Fächer:

• Elektrotechnik 4 6 6

• Technisches Zeichnen 2 – –

• Fachpraktische Ausbildung (Praktikum) 24 – –

• Elektronische Schaltungstechnik – 3 3

Gesamtstundenzahl pro Woche 38 32 34

e) Prüfung zur Festellung der Eignung

An einer Prüfung zur Eignungsfeststellung, die sich auf schriftliche Arbeiten in den Fächern Deutsch,Englisch und Mathematik erstreckt und in der Regel vor den Osterferien stattfindet, müssen Bewerberteilnehmen,

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• bei denen nach Einschätzung der aufnehmenden Fachoberschule Zweifel über deren Eignung fürdie Fachoberschule besteht.

• die sich mit einem ausländischen Bildungsnachweis anmelden.• deren Schulbesuch länger als ein Jahr unterbrochen wurde, wobei der Besuch der Berufsschule und

die Erfüllung des Grundwehr- oder Zivildienstes nicht als Unterbrechung gelten.

f) Betriebliches Praktikum in der Jahrgangsstufe 11 der Fachoberschule

Bewerber ohne berufliche Vorbildung müssen sich vor Eintritt in die Fachoberschule einen Prakti-kantenplatz in einem anerkannten Ausbildungsbetrieb suchen. Denn in der Organisationsform A derFachoberschule muß der Fachoberschüler in der Jahrgangstufe 11 neben dem allgemeinen und fach-theoretischen Unterricht, der an zwei Tagen in der Woche stattfindet, zusätzlich an drei Wochentageneine einjährige fachpraktische Ausbildung in Form eines betrieblichen Praktikums ableisten20. In denSchulferien kann das Praktikum auf 5 Wochentage ausgedehnt werden. Die wöchentliche Arbeitszeitsollte im Regelfall mindestens 21 Zeitstunden betragen.

Fachoberschüler mit dem Schwerpunktfach Elektrotechnik absolvieren ihr Praktikum in aller Regel ineinem Betrieb der Elektrotechnik-Branche oder in verwandten Bereichen wie z.B. der Informations- undKommunikationstechnik.21 Als Praktikant tritt der Fachoberschüler gemäß der gesetzlichen Bestim-mungen22 in ein besonderes Ausbildungsverhältnis (Praktikantenstatus). Zwischen dem Ausbildungs-betrieb und dem Fachoberschüler wird ein schriftlicher Praktikantenvertrag23 abgeschlossen. Bei Ju-gendlichen sind die Vorschriften des Jugendarbeitsschutzgesetzes zu beachten. Der Fachoberschülerunterliegt nicht der Versicherungspflicht in der gesetzlichen Kranken-, Renten- und Arbeitslosenversi-cherung. Er ist gesetzlich gegen Unfall versichert und erhält persönlichen Haftdeckungsschutz gegenSchäden, die er im Zusammenhang seiner Praktikantenausbildung verursacht.

Das Praktikum gliedert sich in ein Grundpraktikum und ein Fachpraktikum von jeweils halbjährigerDauer. Das Grundpraktikum soll dem Fachoberschüler grundlegende berufliche Kenntnisse und ar-beitstechnische Fertigkeiten vermitteln und ihn exemplarisch mit berufsfeldtypischen Arbeitsvorgängenvertraut machen. Dazu gehören beispielsweise die manuelle und maschinelle Bearbeitung von Werk-stoffen der Elektrotechnik, die Anwendung von Verbindungs- und Befestigungstechniken, das Zurichtenund Verlegen von Leitungen, die Montage einfacher Schaltungen der Installations- und Anlagentechnik,die Anwendung elektrischer Meß- und Prüfverfahren, die Installation von Hard- und Software-Kompo-nenten in PC-Systeme sowie die Handhabung anwenderbezogener Computerprogramme.

Das Fachpraktikum baut auf dem Grundpraktikum auf. Im Fachpraktikum soll der FachoberschülerEinblicke in das Betriebsgeschehen gewinnen und Erfahrungen mit Arbeitsmethoden sammeln. Die imGrundpraktikum erworbenen Kenntnisse und Fertigkeiten sollen unter betrieblichen Bedingungen an-gewandt werden. So soll der Fachoberschüler durch praktische Arbeit zum Beispiel

• Werkstoffe, Arbeitsmittel, Maschinen und Geräte, Fertigungsverfahren, Annahmekontrolle, Mon-tage, Wartung, Instandhaltung, Informations-, Kommunikations- und Automatisierungstechnikenkennenlernen,

• Einsichten in technische und organisatorische Funktionszusammenhänge von Betriebsabläufengewinnen,

• Einblicke in die Entwicklung, Konstruktion, Produktion und Qualitätskontrolle erhalten und

• Teamfähigkeit und Verantwortungsbewußtsein entwickeln.

20 An der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule findet der Unterricht z.Zt. entweder montags und dienstags oder donnerstags und

freitags statt. Demnach erstreckt sich die wöchentliche Praktikumsausbildung entweder auf die Zeit von Mittwoch bis Freitagoder von Montag bis Mittwoch.

21 Eine Liste mit Ausbildungsfirmen, die in der Region Südhessen Praktikumsplätze anbieten, sind im Sekretariat oder auch imInternet (www.tu-darmstadt.de/schulen/hems) erhältlich.

3 Vgl. dazu § 4 der Verordnung über die Ausbildung und Abschlußprüfung an Fachoberschulen i. d. F. vom 2.5.2001 und dieVorschriften des Jugendarbeitsschutzgesetzes

4 Muster-Praktikantenverträge sind im Sekretariat oder auch im Internet erhältlich (www.tu-darmstadt.de/schulen/hems).

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Während des Praktikums sind regelmäßig Ausbildungsnachweise (die sog. "Praktikumsberichte")anzufertigen. Sie umfassen jeweils einen Ausbildungszeitraum von einem Monat, so daß insgesamt inder Regel mindestens 10 bis 11 Ausbildungsnachweise zu erstellen sind. Sie sind zu festgelegtenTerminen, die jeweils zu Beginn des Schuljahres bekanntgegeben werden, dem Betrieb zur Kenntnis-nahme und der Fachoberschule zur Beurteilung vorzulegen. Auf den dafür vorgesehenen Formblätternsind die ausgeführten Arbeiten tageweise mit Angabe der jeweiligen Dauer in Stunden aufzulisten. DerBetrieb bestätigt durch Unterschrift die Richtigkeit der Angaben über Inhalt und Zeitdauer. Insgesamtsind im Grund- und Fachpraktikum in der Regel etwa 960 Zeitstunden nachzuweisen.

Der erfolgreiche Abschluß des Praktikums ist Voraussetzung sowohl für die Versetzung in die Klasse12 der Fachoberschule als auch für eine spätere Zulassung zum Studium an einer Fachhochschule. Esist der Fachhochschule vorbehalten, zusätzliche Praktikumszeiten in den Semesterferien anzuordnen,wenn die in den Ausbildungsnachweisen aufgeführten Arbeiten inhaltlich als nicht ausreichend erachtetwerden. Eine Versetzung in die Klasse 12 kann nur erfolgen, wenn alle Ausbildungsnachweise voll-ständig und fristgerecht abgegeben wurden, die von der Fachoberschule zu Beginn des Schuljahresfestgelegte Mindeststundenzahl nachgewiesen werden konnte und die fachpraktischen Leistungen vonder Zulassungskonferenz als ausreichend beurteilt worden sind. Nach erfolgreichem Abschluß derfachpraktischen Ausbildung erhält der Schüler von der Fachoberschule eine Gesamtbeurteilung.

g) Zur Entwicklung der Schülerzahlen in der Fachoberschule

1. Entwicklung an Fachoberschulen mit technischem Schwerpunkt in Hessen

0

500

1 000

1 500

2 000

2 500

1979/80 1981/82 1983/84 1985/86 1987/88 1989/90 1991/92 1993/94 1995/96 1997/98 1999/00

Elektrotechnik

Maschinenbau

Informationstechnik

Bautechnik

Chem.-physikal. Technik

Schüler an Fachoberschulen mit technischem Schwerpunkt in Hessen

2. Entwicklung der Fachoberschule an der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule

0

50

100

150

200

1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001

der Heinrich-Emanuel-Merck-SchuleFachoberschule »Elektrotechnik«

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Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 46

1.2 Die Berufsschule für Handwerksberufe

a) Allgemeines zur Ausbildung in den Handwerksklassen

1. Die handwerklichen Ausbildungsberufe an der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule

Als regional zuständige Berufsschule bildet die Heinrich-Emanuel-Merck-Schule im Bereich desElektro-Handwerks in folgenden Ausbildungsberufen aus:

• Elektro-Installateure (6 - 8 Fachklassen)

• Informationselektroniker (3 - 4 Fachklassen)

2. Berufsschulpflicht

Die Regelform der beruflichen Erstausbildung ist die Berufsausbildung im sog. »dualen System«von Betrieb und Berufsschule. Mit der Aufnahme eines Berufsausbildungsverhältnisses unterliegtjeder Auszubildende – unabhängig vom Alter und der Vorbildung – der Berufsschulpflicht.

Auch Jugendliche ohne Beschäftigung und solche, die in einem Arbeitsverhältnis stehen, sind fürdie Dauer von drei Jahren, längstens jedoch bis zur Volljährigkeit, berufsschulpflichtig.

3. Bildungsauftrag der Berufsschule

Berufsschule und Ausbildungsbetrieb erfüllen für Schülerinnen und Schüler, die in einem Berufs-ausbildungsverhältnis stehen, einen gemeinsamen Bildungsauftrag. Die Berufsschule und derAusbildungsbetrieb sind dabei jeweils eigenständige Lernorte und gleichberechtigte Partner.

Die Berufsschule begleitet im Rahmen des dualen Systems die berufliche Ausbildung und vermitteltberufliche und allgemeine Lerninhalte unter besonderer Berücksichtigung der Anforderungen derBerufsausbildung und der Arbeitswelt. Sie gliedert sich in Grund- und Fachstufe.

Nachträglich mögliche Abschlüsse: Berufsschülerinnen und Berufsschülern ohne Hauptschulab-schluß, die das Abschlusszeugnis der Berufsschule erwerben, wird der Hauptschulabschluss zuer-kannt, wenn sie mindestens das Abgangszeugnis der Klasse 8 einer allgemeinbildenden Schulenachweisen. Der Mittlere Abschluss wird zuerkannt, wenn Jugendliche beim Eintritt in die Berufs-schule den Hauptschulabschluss oder einen gleichwertigen Bildungsstand nachweisen und eineReihe weiterer Voraussetzungen erfüllen.

Der Facharbeiter- oder Gesellenbrief und das Abschlußzeugnis der Berufsschule eröffnen die Mög-lichkeit zum Besuch weiterführender Bildungsgänge wie z.B. Berufsaufbauschule, FachoberschuleBerufliches Gymnasium oder Fachschule (Technikerschule).

b) Stundentafel der Berufsschule (mit Angabe der Wochenstunden)

Ausbildungsjahr 1. 2. 3. 4.Allgemeiner Lernbereich

• Deutsch 1 1 1 1• Politik/Wirtschaft 1 1 1 1• Religion 1 1 1 1• Sport 1 1 1 1

Beruflicher Lernbereich

• Berufsbezogener Unterricht 7 7 7 7Wahlpflichtbereich 1 1 1 1

• Allgemeiner Lernbereich:Mathematik, musisch-kulturelle Angebote, Naturwissenschaften

• Beruflicher Lernbereich: Stütz- und FörderunterrichtWahlunterricht 2 2 2 2

Gesamtstundenzahl pro Woche (ohne Wahlunterricht) 12 12 12 12

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c) Einige Hinweise zur Ausbildung der Elektro-Installateure

Es handelt sich um einen anerkannten Ausbildungsberuf nach der Handwerksordnung. Die dreieinhalb-jährige Ausbildung erfolgt im wesentlichen im Handwerksbetrieb und in der Berufsschule. Unterbestimmten Voraussetzungen ist eine Verkürzung der Ausbildungsdauer möglich.

Im 1. Ausbildungsjahr (berufliche Grundbildung) lernen die Auszubildenden laut Ausbildungsrahmen-plan in ihrer betrieblichen Ausbildung beispielsweise:

• Planen von Arbeitsabläufen

• Umgang mit Werkzeugen, Materialien und Ersatzteilen

• Zusammenbau, Verdrahtung und Inbetriebnahme von mechanischen, elektromechanischen, elek-trischen und elektronischen Baugruppen und Geräten

• Installation von Leitungen und sonstige Betriebsmittel

• Wartung und Reparatur von Baugruppen und Geräten

• Umgang mit Kunden und deren Beratung

• Vor dem Ende des 2. Ausbildungsjahres findet eine Zwischenprüfung statt.

Im 2. bis 4. Ausbildungsjahr (berufliche Fachbildung) soll unter anderem vermittelt werden:

• Anwendung komplizierter technischer Unterlagen (Verdrahtungs-, Anschlußpläne)

• Installation, Prüfen, Inbetriebnahme und Instandsetzung von Energieverteilungsanlagen (Stark-stromanlagen), Antennen- und Breitbandkommunikationsanlagen, Erdungs- und Blitzschutzanla-gen, Beleuchtungs- sowie Kompensations- und Ersatzstromversorgungsanlagen

• Erstellung, Prüfung und Anwendung unterschiedlicher Programme nach vorgegebenen Produk-tionsabläufen in Meß-, Steuer- und Regelanlagen

• Installation sowie Analyse und Beseitigung von Störungen in Anlagen der Prozeßleittechnik

• Montage und Inbetriebnahme von elektrischen Be- und Verarbeitungsmaschinen

Abschluß: Gesellenprüfung vor der Handwerkskammer

d) Einige Hinweise zur Ausbildung der Informationselektroniker

Auch hierbei handelt sich um einen anerkannten Ausbildungsberuf nach der Handwerksordnung. Diedreieinhalbjährige Ausbildung erfolgt im wesentlichen im Handwerksbetrieb und in der Berufsschule.Unter bestimmten Voraussetzungen ist eine Verkürzung der Ausbildungsdauer möglich.

Im 1. und 2. Ausbildungsjahr sollen die Auszubildenden laut Ausbildungsrahmen in ihrer betrie-blichen Ausbildung beispielsweise lernen:

• Lesen und Anwenden von Übersichtsplänen, Stromlaufplänen, Grundrißplänen von Gebäudenund Räumen sowie von Verdrahtungs- und Anschlußplänen

• Zusammenstellung von Systemmodifikationen und Bedienungsanleitungen

• Kompetente Beratung von Kunden (z.B. im Hinblick auf Sicherheitsregeln, ergonomischeGestaltung der Geräte, Zubehör und Zusatzeinrichtungen)

• Anwendung von Standardsoftware

• Auswahl und Verlegung von Starkstrom-, Fernmelde- und Breitbandkommunikationsleitungensowie die Installation von Stromkreisen

• Einstellung, Anpassung und Inbetriebnahme von Baugruppen hard- und softwaremäßig

Vor dem Ende des 2. Ausbildungsjahres findet eine Zwischenprüfung statt.

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Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 48

Im 3. Ausbildungsjahr sollen die Auszubildenden lernen

• Dokumentation von Materialverbrauch, Ersatzteilbedarf, Arbeitszeit und Projektabläufen sowieDurchführung von Nachkalkulationen

• Kundenberatung über Zahlungs- und Finanzierungsmöglichkeiten

• Konvertierung von Daten sowie Einrichtung und Verwaltung von Datenbanken

• Konfektionierung von Leitungen sowie Verbindung von Komponenten

• Technische Hilfeleistung bei Anwenderrückfragen

Im Schwerpunkt Bürosystemtechnik sollen die Auszubildenden lernen

• Auswahl von Hard- und Softwarekomponenten, Konzipierung von Bedienoberflächen und anwen-derspezifische Softwarelösungen sowie Planung von Kommunikationssystemen

• Installation, Programmierung und Test von Systemkomponenten, Netzwerken und Anwendungs-software

Im Schwerpunkt Geräte- und Systemtechnik sollen die Auszubildenden lernen

• Installation, Inbetriebnahme und Prüfen von Antennen und drahtlosen Übertragungssystemen

• Schaffung der technischen Voraussetzungen für die Nutzung von Weit-Verkehrsnetzen

Abschluß: Gesellenprüfung vor der Handwerkskammer

1.3 Der besondere Bildungsgang: Das EIBE-Modell

a) Allgemeines zu den »besonderen Bildungsgängen«

Zu den beruflichen Schulen gehören besondere Bildungsgänge für Jugendliche ohne Berufsaus-bildungsverhältnis, mit sonderpädagogischem Förderbedarf oder ohne Hauptschulabschluß, die auf einBerufsausbildungs- oder Arbeitsverhältnis vorbereiten oder für einen Beruf qualifizieren. EhemaligeSonderschüler, Absolventen der Sonderschulen für Lernbehinderte und praktisch bildbare Jugendlichesollen in den besonderen Bildungsgängen besser gefördert werden.

b) Das Programm zur Eingliederung in die Berufs- und Arbeitswelt (EIBE)

Ziel des Programms: Förderung von benachteiligten Jugendlichen zwischen 16 und 19 Jahren durchindividuelle Orientierung und Qualifizierung

Das Programm »Eingliederung in die Berufs- und Arbeitswelt (EIBE)« ist eine Maßnahme für jungeMenschen im Rahmen des Europäischen Sozialfonds (ESF) für den Planungszeitraum 2000 – 2006.Die Maßnahme wird von 61 hessischen beruflichen Schulen in Zusammenarbeit mit Trägern der sozial-pädagogischen Betreuung durchgeführt. An der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule ist dieser Träger derFörderverein der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule (»Darmstädter Kreis für Berufliche Bildung« e.V.).

Zielsetzung ist, Jugendlichen und Jungen Erwachsenen, die von Arbeitslosigkeit bedroht sind, denÜbergang in eine Berufsausbildung, ein Arbeitsverhältnis bzw. in vollschulische Berufsbildungsgängezu erleichtern und eine Qualifikation für das nachfolgende Berufsleben zu vermitteln. Durch die in dieMaßnahme integrierten Praktikumsphasen werden Kontakte zu Betrieben z.B. in Industrie und Handelund im Handwerk geschaffen. Die fachpraktischen und theoretischen Arbeiten sind projekt- undhandlungsorientiert. Durch die Kooperation mit der Friedrich-List-Schule ist eine berufsfeldüber-greifende Orientierung in Elektro-, Metalltechnik und Wirtschaft realisiert. So wird beispielweise bei derPlanung und dem Bau eines technischen Gegenstandes (z.B. eines Spannungsprüfers) der wirtschaft-

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liche und der fachsprachliche Aspekt fachübergreifend thematisiert und die Realisierung in einempersönlichen Arbeitsprogramm abgestimmt.

Die Schwerpunkte der Förderung liegen, unter Berücksichtigung der allgemeinen und beruflichen Vor-erfahrungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, in der Festigung der Kulturtechniken, der Allgemein-und Persönlichkeitsbildung, im Bereich der Berufsorientierung und der Berufsfindung und in derinformations- und kommunikationstechnischen Grundbildung. Die gemeinsame Förderung von Jugend-lichen, deren Herkunftssprache nicht Deutsch ist und deutschen, von Arbeitslosigkeit bedrohten, jungenMenschen bildet neben dem integrativen Aspekt die Möglichkeit, den deutschen Spracherwerb zuintensivieren. Die Heinrich-Emanuel-Merck-Schule hat sowohl ein Fördermodul »Deutsch als Fremd-sprache«, als auch kontinuierlichen Englischunterricht zum Hauptschulabschluss im EIBE-Programm.In Ziel- und Fördergesprächen zu Beginn der einjährigen Massnahme an der HEMS wird mit denSchülerinnen und Schülern die Berufsfeldorientierung erarbeitet, Grundbedingung für die Aufnahme istdie Erfüllung der neunjährigen Vollzeitschulpflicht nach § 59 Abs. 1 des Hessischen Schulgesetzes.

Fachbereichsbezogene konzeptionell-didaktische Beiträge aus der Abteilung 1

Der Fachbereich »Elektrotechnik und Informationselektronik« in der Abteilung 1

Der Fachbereich »Elektrotechnik und Informationselektronik« in der Abteilung 1 gliedert sich in dreiFachgebiete mit folgenden Arbeitsschwerpunkten:

• »Übertragungstechnik und Informationselektronik«

• »Grundlagen der Elektrotechnik«

• »Elektroinstallationstechnik«

Exemplarisch für die inhaltlich-didaktische Entwicklungsarbeit in diesen Fachgebieten der letzten Jahresind die im folgenden näher vorgestellten didaktischen Konzepte. Sie repräsentieren einerseits denDiskussionsstand bezüglich der fachbereichsbezogenen Arbeit in der Abteilung 1 in Form einerMomentaufnahme und verweisen insofern auch andererseits auf deren Einbindung in einendynamischen Prozeß ständiger Weiterentwicklung.

1.4 Fachgebiet »Übertragungstechnik und Informationselektronik«

Die Kollegen aus diesem Fachgebiet haben sich in den letzten drei Jahren schwerpunktmäßig auf dieErarbeitung schulinterner Lehrpläne und Unterrichtskonzepte für den neu geschaffenen Ausbil-dungsberuf des »Informationselektronikers« mit den fachspezischen Schwerpunkten »Geräte- undSystemtechnik« und «Bürosystemtechnik« konzentriert. Diese Pläne werden derzeit erprobt und fort-geschrieben. Die Ausbildung in diesem neuen Handwerksberuf ersetzt die frühere »Radio- undFernsehtechniker«-Ausbildung. Um den daraus resultierenden geänderten inhaltlichen AnforderungenRechnung zu tragen, wurde neben der internen Lehrplanentwicklung unter anderem ein Softwarelaborfür Informationselektronik (Raum 403) entwickelt, in dem Übungen zu folgenden Themen durchgeführtwerden.

• Programmierung von Mikrocontrollern mit multimediaspezifischen Anwendungen

• Programmierung von digitalen Signalprozessoren (DSP)

• Erarbeitung der Grundlagen der Digitalisierung von Audio- und Video-Signalen

• Programmierung und Konfigurierung von Embedded Webservern für Fernwirksysteme

• Vermittlung des Handlings verschiedener Webdienste und Anwendungstechnologien (HTTP, FTP,TELENT, SMS, etc.)

Mit welchen konzeptionellen Überlegungen die sachliche und didaktische Gestaltung dieses Laborsbegründet ist, soll im folgenden näher erläutert werden.

sic
Fachbereichsbezogene konzeptionell-didaktische Beiträge aus der Abteilung 1 Der Fachbereich »Elektrotechnik und Informationselektronik« in der Abteilung 1
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Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 50

Didaktische Begründung der Einrichtung des Labors für Informationselektronik. Dieses Labor-Projekt ist in der Folge von Überlegungen bezüglich einer Anpassung der Unterrichtsinhalte an die sichabzeichnenden technologischen Veränderungen im Audio- und Videobereich bis hin zu Multimedia- undInternet–Plattformen sowie durch die Veränderungen im Berufsbilde des »Radio-und Fernsehtech-nikers« hin zum »Informationselektroniker« entstanden. Was die technologischen Veränderungenbetrifft, so zeichnen sich zwei Entwicklungslinien ab.

Zum einen erfolgt bereits seit einigen Jahren eine Veränderung von Radio- und Fernseh- undKommunikations–Schaltungen in Analogtechnik in der Weise, dass die Steuerfunktionen für dieseüber einen seriellen Zweidraht-Bus erfolgt, welcher die integrierten Schaltkreise mit einemMikrocontroller verbindet, der die Steuerfunktionen entgegennimmt, auswertet und verarbeitet. Dadieser Steuerbus eine Verbindung zwischen den integrierten Schaltkreisen eines Gerätes herstellt,heißt er auch Inter–Integrated Circuit–Bus oder kurz: I2C–Bus. Im Audio- und Video- bzw. imRundfunk- und Fernseh–Bereich werden im europäischen Raum vielfach Mikrocontroller des Typs8051 und dessen Derivate verwendet. Dabei zeichnet das hier zur Nachbildung einer solchen Steuer-Einheit verwendete Minimodul der Fa. Lipowsky Industrie Elektronik (Darmstadt) auf der Basis eines80C515–Mikrocontroller von Siemens eine Besonderheit aus, welche es für unsere didaktischenAbsichten in hervorragender Weise geeignet erscheinen lässt: Es enthält das BASIC-515, einergänztes Intel MCS BASIC52, welches den I2C-Bus und eine RC5-Infrarot-Schnittstelle mit geeignetenBefehlen auf äußerst einfache Weise für die Programmierung in BASIC handhabbar macht. Darüberhinaus stehen noch andere, sehr nützliche Code-Ergänzungen zur Verfügung, so. z.B. Befehle zurVerarbeitung eines DCF77–Signals, zum Betreiben eines AD-Wandlers und einer CAN–Bus-Schnittstelle. Soweit wir den Markt kennen, ist hier erstmals ein Mikrocontroller-Konzept zu Endegedacht worden, weil das soft- und hardwaremäßige Arrangement um den Controllerchip herum derdem Mikrocontroller immanenten Idee folgt und einem kompakten, universellen Rechnerchip eineebenso kompakte und vollständige Schnittstellen–Peripherie (inklusive Softwareunterstützung) zurSeite stellt. Spezielle Befehle erlauben den Zugriff auf die Sonderfunktionen dieses Mikrocontrollers(Portzugriffe, Timer, Speichermanipulationen), so dass diese einen Mikro-Controller auszeichnendenFähigkeiten auch im direkten Umgang erarbeitet werden können. Dieses BASIC-515 bestätigt damit dieursprüngliche Bedeutung seines Akronyms und geht zugleich weit darüber hinaus.

Das Hardware-Modul MOD515 kann zudem noch auf einfache Weise für Übungen in C und Assemb-ler verfügbar gemacht werden. Dafür steht als Software eine im professionellen Bereich führendeEntwicklungsumgebung von Keil (µVison2) zum Schreiben, Simulieren und Debuggen der Programmezur Verfügung. Ergänzt wird diese Software durch eine Reihe von leistungsfähigen System-Bibliotheken der Fa. Lipowsky für den I2C-Bus und den RC5-Code, ganz ähnlich wie oben bei denBasic–Spezifikationen beschrieben. In Verbindung mit dem angeführten Remote-Debugging-Systemkönnen entsprechende Programmierübungen in die Grundlagen der Programmierung in Assembler undC einführen. Eine geeignete Wahl der Beispiele erlaubt es, die spezifischen Unterschiede dieserverschiedenen Programmiersprachen herauszuarbeiten und damit ihre Vor- und Nachteile zubegreifen.

Die Aufführung der Code-Beispiele und Übungen in BASIC-515 folgen zunächst der Programmierungdes Controllers ganz äußerlichen Aufgaben und sind an der Praxis der Radio- und Fernsehtechnikerbzw. Informationselektroniker orientiert. Das liegt daran, das hier, neben der Mikrocontrolletechnik, diefachspezifische Sachverhalte (I2C-Bus, RC5-Datenübetragung, Radio Data System, Signalprocessing)ebenfalls vermittelt werden müssen. Bei genauerem Hinsehen aber kann klar werden, dass die gege-benen Beispiele und Übungen ebenfalls dem Anspruch gerecht werden, die Grundfunktionen desMikrocontrollers an geeigneten Programmier–Beispielen deutlich zu machen. Beginnend mit einfachenSchreib- und Leseoperationen auf Portbits (BIT ist das Akronym für binary digit) wird danach dieseÜbung erweitert durch eine Zeit–Steuerung (Blinklicht) unter Verwendung von Timer–Interrupts.Darauf folgt ein einfaches Beispiel einer Interrupt–Steuerung durch äußere Ereignisse, welche durchdie Taster ausgelöst werden können. Diese ereignisabhängige Steuerung wird dann später nochbenutzt, um aus dem FM-Receiver Daten des Radio Data Systems (RDS) interrupt-gesteuert zu über-tragen und anzuzeigen. Im Prinzip handelt es sich hier bereits um eine Echtzeitverarbeitung vonSignalen, wie sie uns dann später bei den Signalprozessoren in noch größerem Umfang begegnen. Da

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das RDS-Signal die Daten mit einer Geschwindigkeit von 1187,5 Bit/s liefert, reichen dazu sogar nochdie BASIC-515 Befehle, wiewohl die Routinen allesamt zeitkritisch sind, was in die Problematik vonTiming-Betrachtungen bei Echtzeitverarbeitung einführt. Die Entwicklung des I2C-Bus-Protokolls mitLese- und Schreibbefehlen auf die Portbits für Takt und Daten in BASIC (der I2C-Bus erlaubt Zeitlupen-takt) macht deutlich, wie die komplexeren I2C-Befehle des BASIC-515 einerseits, andererseits aberauch (im Prinzip) die in Assembler und C durch Anwendung der Unterprogrammtechnik aufgebaut sindund wie ein serielles Datenübertragung–Protokoll realisiert werden kann. Eine Reihe von Anwendun-gen erfordern Zahlen- bzw. Bitmanipulationen durch Maskierung und Verschiebung, wie sie zumtheoretischen Rüstzeug eines BASIC-, Assembler- sowie C-Programmierers gehören24. AndereAnwendungen, wie z. B. die Programmname-Anzeige im RDS oder die Frequenzeingabe in den Tunererfordern das Verwalten von Listen und Vektoren, um Daten zu speichern und zu organisieren.BASIC-515 erleichtert das Verständnis für die grundlegenden Programmierfunktionen deshalb, weil derAnfänger hier noch nicht mit dem komplexen Programmiermodell, insbesondere aber mit der Speicher-und Timerverwaltung des Controllers konfrontiert wird. Schnell aber wird klar, dass die volleFunktionalität des Controllers nur über eine nähere Betrachtung seiner Möglichkeiten, d.h. also nurüber Assembler bzw. C zu haben ist, was den "Beginner" zu weiteren Studien motivieren kann.

War von der Digitalisierung zunächst nur die Steuerung der Bausteine betroffen, ähnlich wie bei denTelefondiensten der Vermittlungsweg, erreichen nun die sich abzeichnenden technologischen Verände-rungen auch das gesteuerte Signal selber. Im Audio- Rundfunk- und Fernsehbereich geschieht diesheute durch den Einsatz von Signalprozessoren, welche in vielfältigster Weise eingesetzt werden. Dassind insbesondere Verstärkung, Mischung, Filterung, (De-)Modulation sowie Signalzerlegung und-aufarbeitung. Ein moderner Empfänger hat heutzutage in seinem Analogteil nur noch ein Hoch-frequenzeingangsteil und einen Mischer zur Erzeugung der Zwischenfrequenz, dahinter sitzt ein AD-Wandler, welcher das Signal für die Verarbeitung in Signalprozessoren quantisiert.

Signalprozessoren sind spezielle Mikroprozessoren, welche parallele Bus- und Speicherstrukturen fürdie Verarbeitung von Daten in Echtzeit aufweisen. Sie sind durch einen reduzierten Befehlssatz fürschnelle additive und multiplikative Verarbeitung der quantisierten Signale und eine spezielle Speicher-organisation zur Bildung von Verzögerungszeiten gekennzeichnet. Über diese besonderen technischenAnwendungen hinaus erlauben sie es auf einfache Weise, die grundlegenden Phänomene bei der Digi-talisierung von Signalen (z.B. Aliasing, Quantisierungsrauschen) zu demonstrieren und durch soft-waremäßige Veränderung der Signal–Parameter in Laborübungen zu studieren. Erleichtert wird derEinstieg in diese Technologie durch sog. Evaluation–Kits, das sind Signalprozessoren mit AD/DA-Wandlern (CODEC's), Speichermodulen und weiterer Hardware auf einem Board, welche bereitseine kleine Entwicklungsumgebung in Verbindung mit einem PC und entsprechender Software(Assembler, Remote-Debugger) herstellen. Ein Konzept auf der Basis der Motorola Signalprozessors56002 in Verbindung mit einem entsprechenden Stereo CODEC steht auf dem Markt zur Verfügungund wird hier verwendet. Die Wahl fiel deshalb auf dieses System, weil dafür eine Reihe ausgezeich-neter didaktische Hilfen existieren. So zum einen der Lehrgang " Signalprocessing " von HolgerStrauss in der Zeitschrift ELRAD (Heft 12/95 bis 2/97, vgl. Literatur), zum anderen die Veröffentlichun-gen von Anwendungen des Packet Radio-Club von Tucson, Arizona, zum DSP56002EVM im Internet.Andere Hersteller bieten ganz ähnliche Systeme an.

Den technologischen Veränderungen hin zu modernen Internettechnologien im Berufsbild des Infor-mationselektroniker wird in dem neuen Informationselektroniklabor im Raum 403 durch die Einrichtungeines Local Area Networks (LAN) und der Einrichtung mit programmier- und konfigurierbaren Em-bedded-Webservern Rechnung getragen. Diese Miniserver erlauben es, neuzeitliche Konzepte zurSteuerungs- und Konfigurationsübungen über die TCP/IP–Ports zu realisieren. Im einzelnen handeltes sich dabei und die praktische Durchführung von Datenübertragungen zur Einrichtung und Verwal-tung von Web-Sites mittels File Transfer Protokoll (FTP) sowie deren Aufruf über HTTP, die Realisie-rung von Steuerungen mittels Common–Gate–Interface (CGI)–Funktionen über HTTP und die Steue-rung des Servers über TELNET für die o.g. Aufgaben. Diese praktischen Verwaltungsfunktionen fürServer werden ergänzt durch Übungen zur Erstellung von HTML–Dokumenten und zur Programmie-

24 Vgl. Kernigan Richie, Programmieren in C, 2. Aufl. S. 47ff.

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rung der CGI–Interfaces in HTML bzw. C. Die hier geschilderten praktischen technologischen Verände-rungen sind noch zu ergänzen durch die

Didaktische Überlegungen zum Theorieunterricht.25 Die hier behandelten Unterrichtsgegen-stände werfen infolge ihrer hohen Instrumentalisierung die Frage auf, in welchem Grade noch theore-tische Kenntnisse für das Verständnis dieser Gegenstände notwendig sind. Diese Überlegungen erhal-ten noch zusätzliches Gewicht durch eine sich immer mehr an Betriebsabläufe und sie permanentbegleitenden Kostenrechnungen anlehnende berufliche Bildung.

Betrachten wir das Problem an den hier entwickelten Gegenständen genauer so wird klar, dasserhebliche mathematische und technische Kenntnisse erforderlich sind, will man einen Begriff vonden dort verwendeten Methoden haben. Die Timer-Struktur des 80515–Mikrocontrollers sowie seinezeitlichen Abläufe verlangen gründliche Kenntnisse in der Digitaltechnik, d.h. über das zeitliche undlogische Verhalten dieser Schaltungen. Die Vorstellungen über Zahlensysteme müssen in allgemeinerForm ausgebildet sein, will man die hier verwendeten sowie künftige Technologien verstehen. So wirdbei dem I2C-LED-Treiber-Bausteins SAA1064 von Siemens eben nicht nur das dezimale, duale undhexadezimale Zahlensystem verwendet, sonder auch das quartale (um der Beschränkung der AnzahlAnschlüsse des Bausteins gerecht zu werden): es werden hier vier verschiedene I2C-Bus-Adressenüber einen Eingang verwaltet. Der I2C-Temperatur-Sensor LM75 von National Semiconductors gibtCelsius–Temperaturwerte aus, d.h. positive und negative Werte und verlangt somit eine gründlicheKenntnis der Komplementarithmetik. Allein die digitale Verarbeitung von analogen Signalen, mal ganzabgesehen von dem Verständnis der Mathematik der speziellen Signalverabeitungsprozesse(Modulation, Filterung, Datenreduktion, etc.), verlangt für das Begreifen derselben und derenBegleiterscheinungen (Aliasing, Quantisierungs–Rauschen) die Mathematik von Rekursions-gleichungen, Übergangsfolgen und Restklassenrechnungen sowie grundlegenden Bestimmungender Systemtheorie – womit zugleich die an dieser Stelle gemachten und für diese Schulform kenn-zeichnenden Einschränkungen bezeichnet sind.

Oben aufgeführte Beispiele sind ein Plädoyer für eine gründliche, allgemeine Bildung, welche sichnicht nur auf den mathematisch–naturwissenschaftlichen Bereich beschränken darf. Ohne diese ist derSchüler den komplexen Lösungen moderner Technologie, der rasch wachsenden Arbeitsteilung undden Spezialisierungen hilflos ausgeliefert – von der Fähigkeit, sich schnell in neue Technologieneinzuarbeiten, ganz zu schweigen. Auch die Flucht in abstrakte Kategorien wie »Orientierung anBetriebsabläufen«, »Handlungsorientierung« oder gar den Scheingegensatz von »Theorie« und»Praxis« hilft da nicht weiter. Dazu ein erläuterndes Beispiel an der Sache selber: In der ersten Hälftedes 20. Jahrhunderts formulierte der englische Zahlentheoretiker G. Hardy, pointiert gegen jede Artutilitaristischer Tendenz in der Mathematik, dass er deswegen Zahlentheorie betreibe, weil dieser Teilder Mathematik garantiert niemals Anwendungen haben wird. Primzahlen haben aber in heute wegenihrer Nullteilerfreiheit in der praktischen Anwendung der Codierung von Informationen eine zentraleStellung eingenommen, wie man am Beispiel der aufgeführten Fehler- und Blockerkennnung beimRadio Data System (RDS) sehen kann. Grundlegende Bedeutung hat dieses Verfahren in der moder-nen Netzwerktechnologie (Ethernet, TCP/IP, etc.) und Datenspeicherung (CD, DVD) bei der Fehler-erkennung und -korrektur mittels Frame Checking Sequences (FCS) bzw. Cyclic Redundancy Check(CRC). Jede, auf die unmittelbare Verwertbarkeit von Ausbildung fixierte Didaktik sollte sichdarüber klar werden, dass sie ihr Ziel nur erreicht, wenn sie auch davon absieht, denn diepraktische Verfügung über diese Technologien liefert erst die Erscheinungen, d.h. die Gegenstände,wie sie unmittelbar gewiss sind. Diese allerdings können dadurch Gelegenheit zu eigenen praktischenStudien sowie eine starke Motivation für die (in späteren Studiengängen mögliche) theoretische Arbeitgeben.

Die oben bezeichneten Einschränkungen in der Facharbeiterausbildung, welche grundsätzlich in demMangel von theoretischen (hier vor allem mathematischen) Voraussetzungen und praktischer Verfüg-barkeit über moderne Technologien besteht, können jedoch im System einer abgestuften beruflichenBildung aufgehoben werden, wenn man die Berufsausbildung als Grundlegung und die weiter-

25 Vgl. dazu auch den grundlegenden Text »Zum Verhältnis von Technologie und Bildung« im Textanhang

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führenden Institutionen (Fachschule für Technik, Fachoberschule, Berufliches Gymnasium) zur Ver-tiefung und Weiter-Bildung nutzt.

Allein die Strukturierung des Unterrichtsstoffs nach sachlogischen Kriterien gehört nicht an diese Stelle.Sie ist, wie die Einarbeitung in diese Materie, Gegenstand der Rahmenlehrpläne. Ihre neue, an denpraktischen – und deshalb der Sache nach ganz äußerlichen – Kriterien erfolgte Organisation in Lern-felder macht die Lehrerfortbildung und der häuslichen Unterrichtvorbereitung des Lehrers keineswegsentbehrlich, sondern erfordert einerseits eine starke Konzentration auf die sachlich vorgegebenenDetails, andererseits auf die ihnen zugrunde liegenden, allgemeinen Zusammenhänge, Bildung istnichts abstraktes und spielt sich deshalb auch nicht in solchen Räumen ab sondern Bildung heißtBildung des Begriffs, an den oben vorgestellten konkreten Gegenständen selber, und unterscheidetsich von der "Moderation" insofern, als hier das Begreifen des Subjekts dem Lehrer als ernsteAngelegenheit gilt und der Schüler bei der Arbeit des Begreifens nicht alleine gelassen wird.

Synthetische Urteile (im kantischen Sinne) lassen sich nicht systematisch erzeugen, d.h. unter Regelnbringen; sie entziehen sich daher vorgegebenen, regelhaften Abläufen. Und deshalb kann man dieAuseinandersetzung des Schülers mit dem Lehrer über den Begriff auch nicht suspendieren.

1.5 Fachgebiet »Grundlagen der Elektrotechnik«

In der folgenden thematischen Kurzdarstellung einiger Lehrgänge soll stichwortartig das derzeitpraktizierte didaktische Strukturkonzept des Schwerpunktfaches »Elektrotechnik« für die Fach-oberschule skizziert werden. Es handelt sich hierbei im Hinblick auf die Verknüpfung von allgemeinerund beruflicher Bildung um ein integriertes Konzept, das sowohl in den Organisationsformen A undB26 der Fachoberschule als auch mit einigen unwesentlichen Änderungen in der Grundstufe derBerufsschule erprobt wurde. Insofern ist es seiner didaktischen Intention nach schulform-unabhängig, kann also immer dort Anwendung finden, wo es um die Vermittlung der Grundlagen derElektrotechnik geht. Das Konzept ist zugleich auch wissenschaftsorientiert, denn es ist in seinersystematischen Strukturierung durch die Prinzipien der Theorie der Elektrodynamik von Faraday undMaxwell bestimmt. Für die Fachoberschule ist es im Hinblick auf die angestrebte Studierfähigkeitzugleich auch insoweit propädeutisch, als es sich von den Themengebieten her an dem orientiert, wasim Grundstudium des Studiengangs »Elektrotechnik« an der Fachhochschule vermittelt wird. Soweit esfür das Verständnis insbesondere so zentraler Grundbegriffe wie »Bewegung«, »Kraft«, »Feld«,»Spannung« und »Strom« von Bedeutung ist, greift das folgende Konzept auch auf Elemente einerhistorisch-genetischen Darstellung zurück. Damit ist es zugleich auch prinzipiell fachübergreifendangelegt. So erfordert beispielsweise ein umfassendes Verständnis der Entwicklung der Elektro-dynamik und ihrer Begriffssystematik seit den ersten systematischen, durch fernwirkungstheoretischeModelle geprägten Bemühungen von Coulomb gegen Ende des 18. Jahrhunderts neben solidemGrundlagenwissen in der Mechanik sowohl Kenntnisse über die philosophischen Grundlagen etwa derFaradayschen Nahewirkungstheorie (Dynamismus) als auch über die gesellschaftlich-politischen undökonomischen Veränderungen in der Epoche der Industrialisierung.

In der Klasse 11 der Form A der Fachoberschule steht der Lehrgang »Elektrotechnik 1« im Kontext desanschließend vorgestellten Unterrichtskonzepts, das für die Durchführung von praktischen Laborübun-gen mit meßtechnischen Schwerpunkten entwickelt worden ist. Damit soll der Wechselbezug vonreflexions- und handlungsbezogenen Lernsequenzen gewährleistet werden. Die messtechnischenGrundlagen werden von der praktischen Seite der Handhabung her in den Laborübungen gleichsamhandlungsorientiert vermittelt, während die gerätetechnischen Grundkenntnisse (Aufbau und Funktions-weise von Messgeräten) in einem stark anwendungsbezogenem und jahrgangsübergreifend konzi-pierten Lehrgang »Einführung in die elektrische Messtechnik« behandelt wird. Auch dessen Struktursoll im folgenden kurz dokumentiert werden.

26 Die im folgenden dargestellte Version dieses Konzepts wurde für die Organisationsform A erarbeitet. Für die Form B werden

einige Themengebiete gekürzt bzw. in etwas anderer Reihenfolge behandelt.

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Einen starken Anwendungsbezug zu den elektrotechnischen Grundlagenlehrgängen hat insbesondereauch das in der Klasse 12 der Fachoberschule vorgesehene 3-stündige Fach »Elektronische Schal-tungstechnik«, das bisher formell dem Wahlpflichtbereich zugeordnet war. Der inhaltliche Schwer-punkt dieses Faches liegt zum einen im Bereich der Grundlagen der Halbleitertechnik und zum ande-ren in deren Anwendung in Form elektronischer Grundschaltungen mit Dioden und Transistoren. Aufeine weitere Dokumentation dieses Faches soll in der jetzigen Phase der Schulprogrammentwicklungverzichtet werden, zumal für dieses Fach möglicherweise mit einigen tiefgreifenden Lehrplanände-rungen zu rechnen ist, vor allen Dingen dann, wenn im Gefolge einer Differenzierung anwendungsbe-zogener Lehrgänge im Schwerpunktbereich stärker als bisher informationstechnische Bezüge aufge-nommen werden.

Eine ausführlichere Darstellung der im folgenden kurz skizzierten Lehrgangskonzepte, zu dem übrigensauch eine umfangreiche Sammlung erprobter Unterrichtsmaterialien gehört, findet sich im Textanhang.Es ist geplant, diese Unterrichtsmaterialien eventuell im Rahmen einer Fortschreibung dieses Schulpro-gramms in Form einer »digitalisierten« Textsammlung im HTML- oder PDF-Format für die Unterrichts-arbeit verfügbar zu machen.

Lehrgang »Elektrotechnik 1«: Elektrisches Strömungsfeld und GS-Netzwerke

Der Lehrgang »Elektrotechnik« wird in der Fachoberschule in der Klasse 11 im Rahmen des 6-stün-digen fachtheoretischen Unterrichts behandelt. Parallel dazu werden neben einer Einführung in dasTechnische Zeichnen die bereits erwähnten Laborübungen gemäß dem am Ende dieses Abschnittsdargestellten Konzepts durchgeführt.

• Vorbetrachtung: Einige Grundbegriffe der Newtonschen Mechanik

• Elektrische Ladung und elektrostatisches Feld

• Elektrisches Potential und elektrische Spannung

• Strömungsfeld, elektrischer Strom und elektrischer Widerstand

• Elektrische Arbeit und Leistung

• Schaltungen mit elektrischen Widerständen

• Verfahren zur Berechnung von Gleichstrom-Netzwerken

• Spannungs- und Stromarten: Zeitdiagramme, Mittelwerte

Laborübungen zum Lehrgang »Elektrotechnik 1« (Klasse 11 der Fachoberschule)

• Einführung in die Laborarbeit

• Erste Strom- und Spannungsmessungen – Kennlinienaufnahmen

• Stromkreise und Widerstandsschaltungen

• Spannungsteiler und Spannungsquellen

Lehrgang »Elektrotechnik 2«: Elektrisches Feld und magnetisches Feld

• Grundbegriffe und Grundgrößen des elektrischen Feldes

• Begriff der Kapazität und Kondensator als Bauelement

• Laden und Entladen von Kondensatoren und elektrische Feldenergie

• Magnetische Kraft und Darstellung des magnetischen Feldes

• Die Grundgrößen und Grundgesetze des magnetischen Feldes

• Stoffe im Magnetfeld

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• Der magnetische Kreis

Lehrgang »Elektrotechnik 3«: Induktion und Wechselstrom

• Induktionsvorgänge und ihre Gesetze

• Selbstinduktion und Schaltvorgänge in Spulenstromkreisen

• Sinusförmige elektrische Wechselgrößen und einfache Wechselstromkreise

• Mathematischer Exkurs: Komplexe Zahlen

• Berechnung komplexer Wechselstromkreise

Lehrgang »Messtechnik«: Einführung in die elektrische Messtechnik

Der Lehrgang »Einführung in die elektrische Messtechnik ist in der im folgenden dargestellten Form nurfür die Organisationsform A der Fachoberschule entwickelt worden und grundsätzlich jahrgangsüber-greifend konzipiert. Nach der Behandlung der ersten Grundlegungen zum elektrischen Feld in der Jahr-gangsstufe 11 sind die physikalischen Voraussetzungen zum Verständnis des Oszilloskops geschaffen.Damit kann bereits im 2. Halbjahr der Klasse 11 mit der Behandlung dieses Meßgerätes begonnenwerden. Die Laborübungen zum Oszilloskop lassen sich dann anschließend im 1. Halbjahr der Jahr-gangsstufe 12 durchführen. Nachdem gegen Ende des 1. Halbjahres im Rahmen des Lehrgangs»Elektrotechnik 2« die Grundbegriffe des magnetischen Feldes erarbeitet worden sind, kann etwa zuBeginn des 2. Halbjahres die Behandlung der elektromagnetischen Meßwerke in Angriff genommenwerden. Dementsprechend werden im Rahmen dieses Lehrgangs folgende Themengebiete behandelt:

• Elektronenstrahl-Oszilloskop

• Elektromagnetische Strom- und Spannungsmesser

• Elektromagnetische Leistungssmesser

1.6 Fachgebiet »Installationstechnik«

Die Entwicklung schulinterner Lehrpläne für den berufsbezogenen Unterricht in den Fachklassen für»Elektroinstallateure« bildet etwa seit Beginn der 90er einen kontinuierlichen Schwerpunkt der Fach-bereichsarbeit in diesem Fachgebiet. Dabei ging es zunächst um die Erarbeitung eines allgemein trag-fähigen und für alle Fachkollegen akzeptablen curricularen Fundaments in Form eines didaktischenMinimalplans. Die Darstellung der Ergebnisse dieser durch den ständigen Wechsel von Erarbeitung,Erprobung und Fortschreibung gekennzeichneten schulinternen Lehrplanarbeit würde den Rahmendieser Darstellung sprengen. Um den interessierten Leser dennoch einen Einblick zu gewähren, wer-den diese internen Pläne in den Textanhang27 aufgenommen.

Gegenwärtig konzentriert sich die Fortschreibung dieser Pläne zum einen auf die inhaltliche Koordi-nierung und Abstimmung der Themengebiete auf die Erfordernisse der seit geraumer Zeit in denHandwerksklassen praktizierten Teamorganisation der Lehrerarbeit und zum andern auf die zuneh-mende Einbeziehung neuer Installationstechnologien (Gebäudeleittechnik mit Installationsbus-systemen, programmierbare Relais, Mikrocontroller etc.) in den Fachunterricht. Dies erfordert einenerhöhten Fortbildungsbedarf in diesen Themgebieten. In den letzten beiden Schuljahren wurdenmehrere von den Beruflichen Schulen in Mannheim zum EIB-System angebotenen Lehrgänge vonKollegen des Fachbereichs besucht.

Es ist davon auszugehen, daß dieser Arbeitsschwerpunkt in absehbarer Zeit ergänzt werden muß umdie im Zusammenhang mit der vom Kultusministerium angekündigten Implementierung lernfeld-

27 siehe dazu die schulinternen Pläne für die Fachklassen der Elektroinstallateure im Textanhang

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orientierter Rahmenlehrpläne für die Ausbildung der Elektroinstallateure notwendigen Überarbeitungder gegenwärtigen internen Lehrpläne.

1.7 Bilingualer Unterricht im Fach »Elektronische Schaltungstechnik« derFachoberschule

a) Begründung

In dem Maße wie die Mehrsprachigkeit zum Normalfall wird, die englische Sprache als "Lingua Franca"im Allgemeinen in Europa an Bedeutung gewinnt und die Kommunikation auch in beruflichen Bezügenzunehmend bestimmt, wird sie auch im Unterricht der Kernfächern der beruflichen Schulen stärker alsbisher berücksichtigt werden müssen. Praktische Beispiele für diese Entwicklung sind die Recherchenauf englischen Internetseiten, das globale Kommunizieren mit Geschäftspartnern, die Tatsache, dassinternational operierende Firmen Englisch als Firmensprache wählen und ihre Mitarbeiter nachentsprechender Sprachkompetenz auswählen und dass einige Hochschul- und Fachhochschulstudienund Abschlüsse schon heute komplett in der Fremdsprache angeboten werden.

In der Fachoberschule im Fach Elektronische Schaltungstechnik kommen noch weitere, für das Lernenvorteilhafte Gesichtspunkte hinzu. Formelbuchstaben, Indizes und Bezeichnungen von Bauteilen undGeräten sind in dieser Sparte der Englischen Sprache entnommen, so dass zum einen ein erweitertesVerständnis dieser Begriffe möglich ist, zum anderen, die bereits vorhandenen Fachkenntnisse derSchülerinnen und Schüler das Erlernen des zum Teil sehr speziellen Wortschatzes erleichtern. Darüberhinaus sind Unterlagen wie Datenblätter und Bedienungsanleitungen leicht in Englisch zugänglich,wenn nicht ausschließlich in dieser Sprache vorhanden.

Es ergibt sich für die Lernenden eine realitätsnahe Unterrichtssituation in der Kooperation vonallgemeinem Fach Englisch mit dem gewählten schwerpunktbezogenem Fach Elektronik mit konkretensprachlichen Handlungsbezügen in der Laborarbeit (im Gegensatz z.B. zum Englischthema: The BritishParliament). Dies schafft in dieser Schulform für die durch die erneute Wiederholung von Bekanntemoft des Allgemeinen Englisch überdrüssigen Schülerinnen und Schüler einen neuen, motivierendenZugang zur Sprache dessen Verwertungsaspekt auf der Hand liegt.

b) Ziele

Ziel dieses Unterrichtsvorhabens ist es, den Fachunterricht Elektronische Schaltungstechnikschriftlich und mündlich in der Fremdsprache nachvollziehen.

Im Einzelnen bedeutet dies:

• Geräte und Bauteile Englisch bezeichnen (measuring instruments, experimental boards, etc.)

• Aufbau, Durchführung und Resultate der Laborarbeit beschreiben und interpretieren (describe,explain, classify, argue, report, evaluate, structure and function)

• Ergebnisse verständlich und mit entsprechender medialer Illustration darstellen und vorstellen(pie/bar graphs, tables, flow charts, language of presentations)

• Englisch als Arbeits-Sprache in Labor und Klassenraum realisieren (classroom discourse)

c) Koordinierung im Lehrerteam

In der doppelbesetzten Stunde kann die Feinabstimmung der Vorgehensweise ideal erfolgen und dersehr spezielle Wortschatz erworben und abgeglichen werden. Die Teilung in den traditionellen Labor-Unterricht beim Fachlehrer in Deutsch und die Erweiterung in einer von vier Wochen-Stunden inEnglisch beim Englischlehrer führt zu einer für die Schülerinnen und Schüler nachvollziehbarenTeambildung und Kooperation. Außerdem wird auf diese Weise die im reinen bilingualen Unterrichtproblematische Notengebung umgangen.

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Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 57

Für die weitere Schulentwicklung sind folgende Konzepte denkbar:

Bildung von weiteren Tandems von Fachlehrern und Englischlehrern mit dem Ziel, dass die Fachlehrerden schwerpunktbezogenen Unterricht später teilweise in Englisch durchführen (schulinterneWeiterbildungsmaßnahme auf freiwilliger Basis) und/oder stärkerer Einsatz "doppeltqualifizierter"Lehrer in den technischen/ökonomischen Fächern mit der Maßgabe, einen Teil davon in Englisch zuunterrichten.

Konzeptionelle Aspekte zur Weiterentwicklung der Abteilung 1

Eine relativ unsystematische Sammlung von Stichworten

Ein Programmkonzept zur Weiterentwicklung der Abteilung 1 der Heinrich-Emanuel-Merck-Schulewäre insbesondere unter folgenden Aspekten zu thematisieren.

1.8 Organisatorisch-administrative und personelle Entwicklungsaspekte

a) Schul- und Personalentwicklungskonzept

Unbedingt erforderlich ist die Erarbeitung eines tragfähigen Schul- und Personal-entwicklungskonzepts mittlerer Reichweite unter Berücksichtigung personeller Veränderungen(Pensionierungen etc.) und möglicher struktureller Neuorientierungen im Bildungsgang- undSchulformsystem der HEMS und des daraus resultierenden Fachbedarfs. Die Dringlichkeit dieserProblematik ist in der Abteilung 1 insofern besonders akut, weil in den letzten zwei Jahren durchvorzeitige Pensionierungen und andere personelle Fluktuationen der Abteilung allein dreiLehrerstellen bislang ohne ausreichende Kompensation verlorengegangen sind. Außerdem war dieAbteilungsleiterstelle nahezu drei Jahre vakant.

b) Umsetzung der neuen Fachoberschul-Verordnung

Mit der Umsetzung der im Mai 2001 erschienen neuen Fachoberschul-Verordnung ist in diesemSchuljahr begonnen worden, nachdem wegen des relativ späten Erscheinens der Verordnung inAbstimmung sowohl mit der Schulkonferenz als auch mit den anderen Fachoberschulen inDarmstadt im laufenden Schuljahr 2001/02 noch nach der alten Verordnung verfahren wurde. Eineüberarbeitete Fassung der schulinternen Stundentafel wurde von der Fachoberschulkonferenzinzwischen auf den Weg gebracht und kann bei der Stundenplangestaltung für das nächsteSchuljahr als Grundlage dienen, sobald die Schulkonferenz die Vorlage der FOS-Konferenz beratenund verabschiedet hat. Auch die Überarbeitung des Anmelde- und Aufnahmeverfahrens istinzwischen weitgehend abgeschlossen.

Die Aktualisierung von Konzepten zur Gestaltung von Prüfungsplänen auf der Grundlage der neuenVerordnung vor allen Dingen im Hinblick auf die mündliche Prüfung, die ja dadurch, daß in Zukunftjeder Fachoberschüler mindestens eine mündliche Prüfung ablegen muß, zu einer erheblichenAusweitung des Prüfungsaufkommens führen wird. In diesem Zusammenhang bedarf es zugleichdringend einer tragfähigen Lösung des FOS-Externenprüfungsproblems. Bleiben die Schüler-zahlen wie bisher, bedeutet dies, daß wir in Zukunft etwa mindestens mit etwa 90 internenmündlichen Prüfungen zu rechnen haben. Im Durchschnitt der letzten drei Jahre haben reinrechnerisch etwa ein Viertel der Schüler an einer mündlichen Prüfung teilgenommen (in den letztendrei Jahren waren es insgesamt 51 Prüfungen bei 199 Prüfungsteilnehmern). Insofern bedeutet dieNeuregelung eine Zunahme der mündlichen Prüfungen mindestens um das Vierfache (!!). Bisherhaben einschließlich der Externenprüfungen 2 Prüfungstage ausgereicht. In Zukunft werden wirohne die Externenprüfungen mindestens mit 3 bis 4 Prüfungstagen rechnen müssen.

sic
Konzeptionelle Aspekte zur Weiterentwicklung der Abteilung 1
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Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 58

c) Eingliederung des »Besonderen Bildungsganges« in die Abteilung 1

Durch die Umgestaltung der Geschäftsverteilung in der Schulleitung ist die organisatorisch-administrative und personelle Eingliederung des besonderen Bildungsganges (BVJ bzw. EIBE) indie Abteilung 1 unter Beachtung des Prinzips der personellen Kontinuität notwendig geworden.

d) Neuorganisation der abteilungsbezogenen Schüler- und Klassenverwaltung

Unter der Zielsetzung, den Verwaltungsaufwand mit Hilfe des neuen schulinternen Verwaltungs-netzes zu reduzieren, soll die abteilungsbezogene Schüler- und Klassenverwaltung insbesonderebei der Datenerfassung und -verarbeitung bis hin zur Archivierung auch von Zeugnisdaten neuorganisiert werden.

e) Externe und abteilungsinterne Lehrerfortbildung

Zu erarbeiten wäre ein Programm für die externe und abteilungsinterne Lehrerfortbildung unterEinbeziehung pädagogischer Tage als Forum für Fragen von grundsätzlicher Bedeutung. Währenddie auf den Unterricht in der Fachoberschule bezogene Fortbildung mehr in schulinternenVeranstaltungen erfolgen könnte, dürften für die Fortbildung sowohl für den Berufsschulunterrichtals auch für das EIBE-Projekt hauptsächlich extern angebotene Veranstaltungen in staatlichen undprivatwirtschaftlichen Einrichtungen in Frage kommen.

1.9 Curricular-didaktische und schulplanerische Entwicklungsaspekte

a) Schulformübergreifende Gesichtspunkte

1. Fortschreibung des abteilungsspezifischen Beitrages zum Schulprogramm der HEMS undEntfaltung von Initiativen zur Reaktivierung der Diskussion über schulformübergreifende Veran-staltungen (Projektwoche etc.)

2. Entwicklung eines didaktisch begründeten Fachraum- und Ausstattungskonzepts für dieLabor- und Sammlungsräume auf den Ebenen 1 und 3

3. Weiterentwicklung von didaktisch und thematisch akzentuierten Studienfahrtprogrammen

b) Fachoberschule

1. Allgemein: Erarbeitung einer internen Schulform-Planungsperspektive hinsichtlich der Strukturder FOS-Klassen unter Einbeziehung des zu erwartenden Funktions- und Bedeutungswandelsder technischen Fachoberschulen im Kontext der Gesamtentwicklung im Sekundarbereich II

2. Kurzfristig: Umgestaltung schulinterner Curricula (Stundentafel, Kurspläne etc.) gemäß derneuen FOS-Verordnung (hier insbesondere Neubestimmung des Schwerpunkt- und Wahlpflicht-bereiches)

3. Mittelfristig: Erweiterung des Lernangebotes um den Lernbereich »Informatik bzw.Informationstechnik« im Rahmen eines 2-Stufen-Planes zur Differenzierung des Wahlpflicht- undSchwerpunktbereiches; Weiterentwicklung abteilungsinterner Didaktik-Konzepte (ET-Grund-lagen, ES, ET-Labor, Physik, Mikrocontrollertechnik etc.)

c) Berufsschule (Elektroinstallateure und Informationselektroniker)

1. Allgemein (fachrichtungsübergreifend):

a) Erarbeitung einer mittelfristigen Planungsperspektive für die Handwerksklassen unterBerücksichtigung zukünftiger Strukturveränderungen in der Handwerksausbildung

b) Thematisierung, Problematisierung und Implementierung lernfeldorientierter Unterrichts-konzepte unter Einbeziehung von KMK-Handreichungen und Modellversuchsergebnissen(wie z.B. NELE)

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Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 59

2. Elektroinstallateure: Überarbeitung des internen Rahmenlehrplanes im Hinblick auf die Reali-sierung einer zeitgemäße Elektroinstallateur-Ausbildung (Einbeziehung von neuen Technologienim Bereich der Installationstechnik wie EIB, programmierbare Relais, Mikrocontroller etc.)

3. Informationselektroniker: Wie bereits erwähnt, wird die Erprobung und Fortschreibung derinternen Lehrpläne ein zentraler Schwerpunkt sein.

d) Besondere Bildungsgänge (EIBE)

1. Erarbeitung von Unterrichts- und Veranstaltungskonzepten zur Beratung und Orientierung in derÜbergangsphase in Zusammenarbeit mit Lehrern der abgebenden Schulen

2. Weiterentwicklung der Projektarbeit (evtl. schulformübergreifend zusammen mit FOS und FSgem. Abschnitt 2.3 des EIBE-Konzepts) und der Praktikumsmodelle

3. Optimierung der Kooperationsformen mit außerschulischen Einrichtungen (Arbeitsamt,Kammern, Innungen, kommunalen Behörden) im Hinblick auf die Vermittlung der EIBE-Schülerin Praktikums- und Arbeitsplätze, die Umsetzung von Projekten, die Integration in Jugendkultur-programme etc.

1.10 Abteilungsübergreifende Aspekte der Kommunikation und Kooperation

a) Publikationen zur Außendarstellung der Schulformen der Abteilung

Die vorhandenen Informationsträger für die Schulformen und Bildungsgänge der Abteilung wären zuüberarbeiten und gegebenenfalls neu zu erstellen. Dies könnte etwa erfolgen in Form von

1. Internetpräsentationen der Abteilung (Beratungsinfos über die FOS, aber auch über dieBerufsschule und die Besonderen Bildungsgänge – außerdem: Präsentation von Didaktik-Konzepte wie z.B. Mikrocontroller-Konzept (Raum 403), ET-Grundlagenkonzept für dieFachoberschule, Präsentation von EIBE-Projekten in Zusammenarbeit mit www.eibe-online.deetc.)

2. Info-Broschüren für Eltern, Schüler und Lehrer der abgebenden Schulen

3. Programmentwürfen zur Gestaltung eines abteilungsspezifischen »Tages der offenen Tür«

b) Weiterentwicklung der Kooperation mit den abgebenden Schulen

Die Kooperation mit den abgebenden Schulen dürfte sich zunächst konzentrieren auf

1. das Anmeldeverfahren gemäß der neuen FOS-Verordnung sowie

2. die zukünftigen Gestaltung der Informationsabende für Eltern und Schüler und eventuell auch

3. auf die gemeinsamen Erarbeitung von Unterrichtsmodellen zur Realisierung der für die FOS-Auf-nahme inzwischen obligatorischen Berufs- und Schullaufbahnberatung (ggfs. in Zusammenarbeitmit dem Arbeitsamt) und für die Übergangs- und Orientierungsphase der EIBE-Bewerber.

c) Aktualisierung der Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Darmstadt

Die Zusammenarbeit mit der Darmstädter Fachhochschule könnte sich aktualisieren lassenbezüglich folgender Aufgabenfelder:

1. Absicherung der Anerkennung des FOS-Praktikums als Vorpraktikum im Fachbereich ETsowie Informationsgespräche über schulinterne Lehrplankonzepte unter dem Aspekt derpropädeutischen Funktion der Fachoberschule

2. Zusammenarbeit im Kontext der "Think-Ing."-Initiative des VDE, ZVEI u.a. in Verbindung mit derFH-Info-Messe und

3. des JAVA-Modellversuchs im Rahmen des Förderprogramms "Neue Ingenieurteams" (Prof. H.Meuth) evtl. zusammen mit dem beruflichen Gymnasium – denkbar wären z.B. Kurse für FOS-Schüler im Rahmen des Wahlpflichtbereichs

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Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 60

d) Entwicklung eines Modells für eine praktikable "Lernortkooperation"

Gegebenenfalls unter Berücksichtigung der Ergebnisse des Modellversuchs LEO sollte die Er-arbeitung eines tragfähigen Modells für eine praktikable "Lernortkooperation" folgende Ausbil-dungsinstitutionen einbeziehen:

1. Ausbildungsbetriebe und überbetriebliche Ausbildungseinrichtungen (BTZ) im Handwerks-bereich (Problem: ca. 20 bis 60 Betriebe je nach Aufnahmejahrgang) – Zu präzisieren wäreevtuell folgender Stufenplan: 1. Stufe: Kooperation mit dem BTZ unter der Zielsetzung, nebender organisatorischen auch eine inhaltliche Abstimmung zu erreichen. - 2.Stufe: Einbeziehungvon Innungen und Betrieben (auch im Hinblick auf EIBE) zunächst etwa in Form einesArbeitskreismodells.

2. Praktikumsbetriebe der Fachoberschule (Klasse 11 Form A) unter Berücksichtigung der inder neuen FOS-Verordnung geforderten Vereinbarungsklausel über die inhaltliche Ausgestaltungder Praktikantenausbildung – Problem: aktuell jeweils etwa 60 Betriebe (insgesamt ca. 175 inFrage kommende Betriebe) mit deutlichen Unterschieden in der Betriebsstruktur und inhaltlichenAusrichtung – auch hier wäre zunächst ein Arbeitskreismodell mit möglichst repräsentativerBesetzung gemäß der Differenzierung in der Branche anzustreben.

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Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 61

2. Abteilung 2:Berufsfachschule für Informationstechnik, Fachschule und Berufsschule (IT)

Schulformbezogene organisatorisch-curriculare Aspekte der Abteilung 2

2.1 Die Berufsfachschule für Informationsverarbeitung (BFI)

a) Aufgaben und Ziele

Die zweijährige Berufsfachschule, die auf einem Mittleren Abschluss aufbaut, führt zu einemschulischen Berufsabschluss.

Sie vermittelt Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten, die erforderlich sind, um im Assistentenberufder Fachrichtung Informationstechnik tätig zu sein.

Der Beruf der/des Informationstechnischen Assistentin/Assistenten (ITA) zählt zu den Dienst-leistungsberufen. Sein/ihr Arbeitsschwerpunkt liegt in der Anwendung der Information- undKommunikationstechnologien in Systemhäusern, bei Softwareherstellern, im Computerfachhandel und-service, bei Telekommunikations-, Bürokommunikations-, Multimedia- und vor allem Netzdiensten. DieTätigkeit des/der ITA verlangt selbständiges Arbeiten, Zuverlässigkeit, Einsatz- und Verantwortungs-sowie Kooperationsbereitschaft, sowie auch die Fähigkeit zur Einarbeitung in verschiedenstetechnische Aufgabenfelder. Sie erfordert außerdem computer- und programmiertechnische Kenntnisseund Fertigkeiten, logisches Denkvermögen sowie Verständnis für betriebswirtschaftliche undorganisatorische Zusammenhänge. Die/der ITA kann z.B. folgende Problemstellungen bearbeiten:

• Informationsbeschaffung und –auswertung

• Aufbau und Konfiguration von Computersystemen

• Netzwerkplanung, -installation und –wartung

• Programmierung von Anwendungs- und Systemsoftware

Er/Sie kann Computersoftware in problem- bzw. objektorientierten Programmiersprachen entwickeln,codieren, analysieren, testen und warten, Programmanpassungen vornehmen, das sachgerechteZusammenwirken von Hard- und Software sicherstellen sowie die erforderlichen Test-, Prüf- undMeßmethoden fachgerecht anwenden.

Entsprechend dem allen Schulen gemeinsamen Bildungs- und Erziehungsauftrag befähigt sie dieSchülerinnen und Schüler zu verantwortlichem Handeln bei der Mitgestaltung im Beruf und in derGesellschaft.

b) Aufnahmevoraussetzungen

• Ein Versetzungszeugnis nach Jahrgangsstufe 11 einer öffentlichen oder staatlich anerkanntenGymnasialen Oberstufe oder

• ein Zeugnis über den Mittleren Abschluss (Realschulabschluss) oder

• ein Abschlusszeugnis der zweijährigen Berufsfachschule oder

• ein Zeugnis der Fachschulreife oder

• ein als gleichwertig anerkanntes Zeugnis.

Aufgenommen werden kann nur, wer bis zum 15. Februar das 21. Lebensjahr noch nicht vollendet hat.Über Ausnahmen entscheidet das Staatliche Schulamt.

Bewerberinnen und Bewerber um die Aufnahme in die zweijährige Berufsfachschule, die auf einemMittleren Abschluss aufbaut, müssen im letzten Zeugnis der Schule, in der sie den Mittleren Abschlussanstreben, oder einem Abschlusszeugnis mindestens befriedigende Leistungen in zwei der FächerMathematik, Deutsch und Englisch nachweisen, wobei in keinem der genannten Fächer die Leistungenschlechter als ausreichend sein dürfen. Bewerberinnen und Bewerber, die diese Voraussetzungen nichterfüllen, müssen sich einem Auswahlverfahren unterziehen.

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Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 62

Bei einer über die Nachfrage hinausgehenden Bewerberzahl wird ein Auswahlverfahren durchgeführt.

Anmeldeschluss ist der 15 Februar.

c) Organisation und Inhalte der Ausbildung

Die Ausbildung findet im Vollzeitunterricht statt. Für jede Klasse steht ein mit PCs ausgestatteterUnterrichtsraum über die gesamte Ausbildungsdauer zur Verfügung.

Inhalte der Ausbildung

Pflichtunterricht Gesamtunter-richtsstunden

Wochen-stunden

Allgemeiner Bereich

Religion/Ethik 80 1Deutsch 80 1Politik/Wirtschaft 80 1Sport 80 1

Summe 320 4Berufsbezogener Bereich

Mathematik 200 3Physik 80 1Englisch 160 2Konfiguration, Zusammenbau und Inbetriebnahme von Computersystemen 160 2Administration von Computersystemen und deren Peripherie 200 3Programmierung zur Anpassung von Anwenderprogrammen sowie vonBetriebssystemen und Netzwerkbetriebssystemen

320 4

Projektierung, Installation und Inbetriebnahme von Netzwerken 320 4Administration und Wartung von Netzwerken 320 4Betriebs- und Arbeitsorganisation 160 2Projektarbeit 400 5

Summe 2320 29Wahlunterricht

Zusatzunterricht für FHSR

Deutsch 80 1Englisch 80 1Politik/Wirtschaft 80 1

Summe 240 3alternativ

Unterricht zur Vertiefung oder Ergänzung der Ausbildung 240 3Gesamtstunden 2880 36

Zu Beginn der Ausbildung wird eine Einführungswoche veranstaltet. Die Schüler und Schülerinnensollen sich gegenseitig kennen lernen, sich mit der Schule, den Lehrern und ihrem neuenAusbildungsziel vertraut machen.

Da bei dieser Ausbildung kein dualer Ausbildungspartner zur Verfügung steht, werden die praxis-relevanten Inhalte auf drei Ebenen vermittelt:

• Betriebspraktika

Während der Ausbildung nehmen die Schüler und Schülerinnen an zwei jeweils zwei- bisvierwöchigen Betriebspraktika teil. Im ersten Betriebspraktikum sollen sie eine Betrieb “erforschen”,die Geschäftsprozesse kennenlernen, Einblicke in Kommunikationsstrukturen gewinnen,

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Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 63

unterschiedliche Arbeitsplätze kennenlernen usw. Im zweiten Betriebspraktikum steht die praktischeUmsetzung der inzwischen erworbenen Fachkompetenz im Vordergrund.

• Fachpraktischer Unterricht

Im ersten Ausbildungsjahr werden handwerkliche Fertigkeiten (Materialien, Installationen usw.) beifachpraktischen Übungen erworben.

• Projektunterricht

Während der gesamten Ausbildungsdauer werden in den einzelnen Lernfeldern wenn möglich realeProjekte durchgeführt, die Problemanalyse, Informationsbeschaffung, Planung Umsetzung undKontrolle umfassen.

Im zweiten Ausbildungsjahr wird ein lernfeldübergreifendes Projekt realisiert.

d) Abschluss

Die Ausbildung schließt mit einer Prüfung ab und berechtigt zur Führung der Berufsbezeichnung

• "Staatlich geprüfte technische Assistentin für Informationsverarbeitung"

oder

• "Staatlich geprüfter technischer Assistent für Informationsverarbeitung"

e) Zusatzqualifikationen

• Fachhochschulreife

Sofern es die personellen und sachlichen Bedingungen gestatten, ist es für eine begrenzte Zahl vonSchülerinnen und Schülern möglich, durch zusätzlichen Unterricht und eine zusätzliche Prüfung denschulischen Teil der Fachhochschulreife zu erwerben.

• Technischer Netzwerkassistent

Seit August 2001 wird im Rahmen der Lernfelder “Projektierung, Installation und Inbetriebnahmevon Netzwerken” und “Administration und Wartung von Netzwerken” die Möglichkeit angeboten eineCISCO-Zertifizierung zum TNA zu erwerben (siehe auch Bildungsinitiative@Networking).

f) Studiengebühren und Ausbildungsförderung

Die Ausbildung ist gebührenfrei. Lernmittel werden im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungenebenfalls kostenfrei zur Verfügung gestellt. Bei Vorliegen der persönlichen Voraussetzungen wirdeine finanzielle Förderung nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (Bafög) gewährt. NähereAuskünfte erteilen die kommunalen Förderungsämter.

2.2 Die Fachschule für Technik (Technikerschule)

Die zweijährige Fachschule für Technik an der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule bildet in zwei Fachrich-tungen Techniker aus.

1985 wurde die Fachschule mit der Fachrichtung Elektrotechnik, Schwerpunkt Informations- undKommunikationstechnik eingerichtet.

Der Wandel bei den nachfragenden Betrieben führte im August 2001 zur Einrichtung einer weiterenFachrichtung Informationstechnik mit dem Schwerpunkt Computersysteme und Netzwerktechnik.

Das Ziel der Ausbildung ist Fachkräfte mit beruflicher Erfahrung zu befähigen, Aufgaben im mittlerenFunktionsbereich zu übernehmen.

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Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 64

Die Entwicklung der Informations- und Telekommunikationsbranche (IT) und der Wandel von der Pro-duktions- zu einer Dienstleistungsgesellschaft erfordert ständig mehr Techniker mit qualifizierterAusbildung für mittlere Führungsaufgaben in der IT-Branche.

Die Heinrich-Emanuel-Merck-Schule verfügt über eine moderne Ausstattung der Laborräume und PC-Räume. Zu einer praxisbezogenen Ausbildung tragen auch regelmäßige Messebesuche, Betriebs-besichtigungen und Studienfahrten bei.

a) Aufnahmevoraussetzungen

• Das Abschlußzeugnis der Berufsschule oder ein gleichwertig anerkanntes Zeugnis,

• eine abgeschlossene Berufsausbildung in einem elektrotechnischen Ausbildungsberuf und

• eine einschlägige Berufstätigkeit in einem Elektroberuf nach Abschluss der Berufsausbildung jenach Regelausbildungsdauer von 18 Monaten

oder

• den Abschluß einer einschlägigen Berufsausbildung zum staatlich geprüften Assistenten inVerbindung mit einer entsprechenden Berufstätigkeit von mindestens 2 Jahren.

Bei Besuch der Teilzeitform kann die geforderte berufliche Tätigkeit bis zur Hälfte während derFachschulausbildung abgeleistet werden.

Für Bewerber mit Abitur oder Fachhochschulreife kann die geforderte Berufstätigkeit auf Antrag auf1 Jahr verkürzt werden.

Wehrdienstzeiten können als praktische Tätigkeit angerechnet werden, wenn eine Bescheinigungüber die "berufsnahe Verwendung" vorgelegt wird.

Interessenten welche die genannten Voraussetzungen nicht erfüllen, aber mindestens sieben Jahreim Berufsfeld Elektrotechnik tätig sind, können aufgenommen werden, wenn sie Ihre fachlicheEignung in einer Feststellungsprüfung nachweisen.

Anmeldung: Die Ausbildung beginnt jährlich nach dem Ende der Sommerferien (Ferienordnung fürHessen). Die Aufnahme ist bis spätestens 15. Februar vor Beginn der Ausbildung zu beantragen.Sofern noch Ausbildungsplätze frei sind, können auch später eingehende Aufnahmeanträgeberücksichtigt werden.

b) Abschlüsse der Technikerschule

Die breitgefächerte, praxisbezogene Ausbildung an der HEMS vermittelt die grundlegendenKenntnisse und Fähigkeiten zur Ausübung dieser Tätigkeiten. Sie führt zum/zur

• Staatlich geprüften Techniker/-in

• Fachrichtung Elektrotechnik

• Schwerpunkt Informations- und Kommunikationstechnik

bzw. zum/zur

• Staatlich geprüften Techniker/-in

• Fachrichtung Informationstechnik

• Schwerpunkt Computersysteme und Netzwerktechnik

c) Die Ausbildung in der Fachrichtung Elektrotechnik

Die Ausbildung zum Techniker findet im Vollzeit und im Teilzeitunterricht statt. In Vollzeitform dauertdie Ausbildung 2 Jahre, in Teilzeitform 4 Jahre. Während der gesamten Ausbildungsdauer werden32 Stunden (16 bei Teilzeit) Unterricht erteilt.

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Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 65

Der Unterricht erfolgt in den Fächern:

• Deutsch

• Englisch

• Politik, Wirtschaft, Recht und Umwelt

• Berufs- und Arbeitspädagogik

• Mathematik

• Techn. Physik

• Chemie

• Elektrotechnik

• Elektronik

• Informationsverarbeitung

• Betriebsorganisation

• Datenverarbeitungstechnik

• Kommunikations- und Datenübertragungstechnik

• Messtechnik

• Steuerungs- und Regelungstechnik

• Projektarbeit

Der erste Ausbildungsabschnitt umfaßt den Grundlagenbereich (Mathematik, Physik, Chemie,Elektrotechnik, Elektronik u.a.).

Der zweite Ausbildungsabschnitt umfaßt den Anwendungsbereich mit dem SchwerpunktInformations- und Kommunikationstechnik

Im ersten und zweiten Ausbildungsabschnitt werden außerdem die allgemeinen Fächer Deutsch,Englisch, Politik, Wirtschaft, Recht und Umwelt sowie Berufs- und Arbeitspädagogik unterrichtet.

c) Die Ausbildung in der Fachrichtung Informationstechnik

Die Ausbildung zum Techniker findet im Vollzeit und im Teilzeitunterricht statt. In Vollzeitform dauertdie Ausbildung 2 Jahre, in Teilzeitform 4 Jahre. Während der gesamten Ausbildungsdauer werden32 Stunden (16 bei Teilzeit) Unterricht erteilt.

Der Unterricht erfolgt in den Fächern:

• Deutsch

• Englisch

• Politik, Wirtschaft, Recht und Umwelt

• Berufs- und Arbeitspädagogik

• Mathematik

• Betriebswirtschaftslehre

• Computersysteme

• Betriebssysteme

• Programmierung

• Netzwerktechnik

• Projektarbeit

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Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 66

• Unternehmensführung u. Existenzgründung

Die Ausbildung erfolgt in den Lernfeldern Computersysteme, Betriebssysteme, Netzwerktechnik undProgrammiertechnik. Eine stärkere Bedeutung kommt der Vermittlung von kaufmännischen Inhaltenim Lernfeld Betriebswirtschaftslehre zu. Ergänzt werden sie durch einen Kurs zur Unternehmens-und Existenzgründung.

Für praxisnahe Vermittlung der Inhalte sind die Lernfelder während der gesamten Ausbildung überProjektarbeiten mit einander verzahnt.

Während der gesamten Ausbildungsdauer werden außerdem die allgemeinen Fächer Deutsch,Englisch, Politik, Wirtschaft, Recht und Umwelt sowie Berufs- und Arbeitspädagogik unterrichtet.

d) Zusatzqualifikationen in der Technikerschule

• Mittlerer Abschluss

Mit der Zulassung zum zweiten Ausbildungsabschnitt wird Studierenden, die bei Aufnahme in dieZweijährige Fachschule den Hauptschulabschluß oder einen gleichwertigen Abschluß nachweisen,der Mittlere Abschluß (Realschulabschluß) zuerkannt, wenn sie in den Fächern Deutsch undEnglisch mindestens ausreichende Leistungen erreichen.

• Fachhochschulreife

Mit Bestehen der Abschlußprüfung wird Studierenden, die bei Zulassung zum zweitenAusbildungsabschnitt den Mittleren Abschluß (Realschulabschluß) oder einen dem MittlerenAbschluß (Realschulabschluß) gleichwertigen Abschluß nachweisen, die Fachhochschulreifezuerkannt, wenn sie in den Fächern Deutsch und Englisch mindestens ausreichende Leistungenerreichen. In Zukunft muss eine zusätzliche Prüfung für die Erlangung der Fachhochschulreifeabgelegt werden

• Technischer Netzwerkassistent

Seit August 2001 wird im Rahmen der Fächer/Lernfelder “Datenverarbeitungstechnik”,“Kommunikations- und Datenübertragungstechnik” und Netzwerktechnik die Möglichkeit angeboteneine CISCO-Zertifizierung zum TNA zu erwerben (siehe auch Bildungsinitiative@Networking).

• Ausbildereignung

Nach der Teilnahme an zusätzlichen Kursen kann die Ausbildereignungsprüfung abgelegt werden.

Bei der Meisterprüfung im Elektrohandwerk werden staatlich geprüfte Techniker unter bestimmtenVoraussetzungen vom fachtheoretischen Teil der Meisterprüfung befreit.

e) Studiengebühren und Ausbildungsförderung

Die Ausbildung ist kostenlos, Lernmittel werden gestellt; es wird eine Semestergebühr von € 35,-erhoben.

Studierende der Fachschule können eine finanzielle Förderung nach dem Aufstiegsfortbildungs-förderungsgesetz (AFBG, dem sog. "MeisterBAFöG") beantragen.

Die Ausbildung wird ebenfalls durch BAFöG gefördert.

In bestimmten Fällen (z.B. Umschulung) kann auch eine Förderung durch AFÖG erfolgen. Aus-künfte darüber erteilen die Arbeitsämter.

Angehörige der Bundeswehr können nach dem Soldatenversorgungsgesetz gefördert werden.

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Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 67

2.3 Die Berufsschule für IT-Berufe

a) Die neuen IT-Berufe

Fach-qualifikation

Fach-qualifikation

Fach-qualifikation

Fach-qualifikation

Fach-qualifikation

Berufe der Informations- und Telekommunikationstechnik (IT)

IT- System-elektroniker/-in

IT- System-kaufmann/-frau

Informatik-kaufmann/-frau

Fachinformatiker/-inmit den Fachrichtungen

System- Anwendungs-integration entwicklung

Kern-qualifi-kation

Kern-qualifi-kation

Kern-qualifi-kation

Kern-qualifi-kation

Kern-qualifi-kation

1 J.

2 J.

3 J.

Quelle:BIBB

1997 wurden die neuen IT-Ausbildungsberufe bundeseinheitlich eingeführt. Dazu gehören:

• IT-Systemelektroniker/IT-Systemelektronikerinnen

Installation und Inbetriebnahme komplexer Kommunikations- und Informationssysteme

Behebung von Störungen durch den Austausch von Baugruppen und Geräten sowie durchSoftwareanpassungen

• Fachinformatiker/Fachinformatikerinnen der Fachrichtung Systemintegration

Planung und Konfiguration der IT-Infrastruktur wie Client/Server- Systeme, Telekommunikations-anlagen, Internetanschlüsse und Peripherie

Arbeitsfeld vor allem in Systemhäusern

• Fachinformatiker/Fachinformatikerinnen der Fachrichtung Anwendungsentwicklung

Beratung von Kunden oder Abteilungen bei der Einführung und dem anforderungsgerechtenEinsatz von Software

Einsatz professioneller Methoden und Werkzeuge bei der Softwareentwicklung und der Program-mierung

Arbeitsfelder in Softwarehäusern und Anwendern in unterschiedlichen Branchen

• IT-Systemkaufmann/IT-Systemkauffrau

Beratung von Kunden über Computer und Telekommunikationsgeräte sowie bei Softwareanwen-dungen

Erstellung von Angeboten, Verhandlung mit Kunden und Betreuung/Support bei der Einführungoder Erweiterung von IT-Systemen im Rahmen von Projekten

Vertriebskaufleute der Anbieter

• Informatikkaufmann/Informatikkauffrau

Analyse von Organisationenstrukturen und -abläufen in ihrer jeweiligen Branche im Hinblick aufdie Einsatzmöglichkeiten von IT-Systemen

Ansprechpartner und Mittelsleute zwischen den eigenen Fachabteilungen und den Anbietern vonIT-Produkten und Dienstleistungen

Partner der IT-Systemkaufleute auf der Anwenderseite

b) Die Ausbildung in Betrieb und Schule

Geschäftsprozesse bestimmen Ausbildungsinhalte. Markante Merkmale der neuen Ausbildungs-berufe sind

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Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 68

• breit angelegte Qualifikationsprofile

• »ganzheitliches« Berufsbildungsverständnis

• Orientierung an Geschäftsprozessen und an Kundenbeziehungen

Beim IT-Systemkaufmann/-frau umfaßt das z. B. die Problemanalyse beim Kunden, die Konzeption derSystemkonfiguration, u. U. eine Softwareanpassung bis hin zur Inbetriebnahme, Kundenschulung und zumSupport. Diese Prozeßkette erfordert neben technischen Kompetenzen auch Qualifikationen im BereichMarketing/Vertrieb sowie im Projektmanagement. Hier liegt der Unterschied zu den vorrangig technisch-bzw. funktionsorientierten Zuschnitten gewerblicher und kaufmännischer Ausbildungsberufe.

• Integration von Technik, Betriebswirtschaft und Informatik

• Gemeinsame Kernqualifikationen für alle vier Ausbildungsberufe.

• Verknüpfung der Inhalte der Elektrotechnik und Elektronik, der Informatik und derBetriebswirtschaft.

• Die Kernqualifikationen umfassen rund die Hälfte der Ausbildungsinhalte und verbinden die Berufeunabhängig davon, wann, wo und wieviel während der insgesamt dreijährigen Ausbildungszeitvermittelt werden.

• Sie ersetzen die Grundbildung, sichern die notwendige Flexibilität für die Gestaltung derAusbildung und ermöglichen dem Auszubildenden ein realistisches Bild des zu erlernendenBerufes von Beginn der Ausbildung an.

• Zu den Kernqualifikationen gehören neben Informationen über Organisation und Abläufe desAusbildungsbetriebes auch betriebswirtschaftliche Kenntnisse, Grundlagen der Arbeits-organisation, breites Wissen über IT-Produkte, den IT-Markt, Verständnis für die Prinzipien derDienstleistung und Kundenorientierung sowie Qualifikationen im Service und Support. Hinzukommen exemplarische Kenntnisse in der Programmierung sowie Qualifikationen in derInbetriebnahme und Administration von IT-Systemen und Anlagen.

• Umfassende Flexibilität durch dynamische Berufsbilder und regionale Schwerpunkte

• Die zweite Hälfte der Ausbildungszeit dient

} dem Erwerb spezifischer Fachqualifikationen, die der Vielfalt der beruflichen Einsatzfelder der IT-Berufe inunterschiedlichen Branchen, Betriebsgrößen und Organisationsformen angepasst sind

} der Sicherung der notwendigen fachlichen Breite und

} der Verankerung »stabiler« und »dynamischer« Elemente in den Ausbildungsberufen (kurze Halbwertzeitder Technologien).

c) Das LIMES-Konzept

Das LIMES-Konzept (LIST- und MERCK-Schule) beinhaltet die Lernortkooperation zwischen einerkaufmännischen und einer gewerblich-technischen Berufsschule. Die an der Kooperation beteiligtenSchulen, die mehr kaufmännisch ausgerichtet Friedrich-List-Schule und die eher gewerblich-technische orientierte Heinrich-Emanuel-Merck-Schule, sind beide in unmittelbarer Nachbarschaftim Berufsschulzentrum am Nordbad beheimatet.

Die Auszubildenden aller fünf Ausbildungsberufe werden über die gesamte Ausbildungsdauergemeinsam von den Kollegen beider Schulen im Klassenverband unterrichtet.

Der Unterricht findet in Blockform statt. Die Auszubildenden sind für zwei Wochen in derBerufsschule und für vier Wochen im Betrieb. Der Blockunterricht ist Voraussetzung für dieVerzahnung von technischen und kaufmännischen Inhalten in längeren Unterrichtssequenzen undderen praktische Umsetzung in Projekten.

Zur Realisierung dieses Ansatzes wurde ein integriertes Unterrichts- und Fachraumkonzeptentwickelt. Im zweiten und dritten Ausbildungsjahr hat jede Klasse für die Blockphase ihren eigenenUnterrichtsraum. Im Projektunterricht stehen den Auszubildenden alle Ressourcen des Raumes(vernetzte PCs, Internetzugang, Multimediageräte wie Video/TV und Beamer sowie Medienkoffer)zur Verfügung. Bei Bedarf kann der Raum für Fachunterricht in Lehrgangsform verwendet werden.

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Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 69

In Phasen selbstorganisierten Lernens erarbeiten sich die Schüler spezifische Kenntnisse zumProjekt und präsentieren diese.

Die PCs dienen sowohl als Medium wie auch als Gegenstand von Unterricht.

Fachbereichsbezogene konzeptionell-didaktische Beiträge aus der Abteilung 2

2.4 Cisco-Ausbildungsprogramm

a) Ziele der Maßnahme Bildungsinitiative Networking

Mit der "Bildungsinitiative Networking" will Cisco Systems einen Beitrag zur Behebung desFachkräftemangels in der Netzwerktechnik leisten. Deshalb bietet Cisco Systems in Kooperation mitden Bundesländern ein webbasiertes Ausbildungsprogramm an. Der von Cisco Systems entwickelteLehrplan ermöglicht Schulen und Hochschulen ihr Bildungsangebot zu erweitern, es ist der Beitragder Firma Cisco zur Initiative D21. Das Cisco Networking Academy Program wurde 1997 in denUSA eingeführt. In Deutschland gibt es dieses Programm seit 1999, es soll Schülern und Studentengenau die theoretischen und praktischen Fertigkeiten vermitteln, die zum Netzwerk-Managementdringend benötigt werden.

b) Einbezogene Schulformen

Im ersten Durchgang des Cisco-Ausbildungsprogramms der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule imSchuljahr 2001/2002 werden in den vollschulischen Ausbildungsgängen "Berufsfachschule fürInformationsverarbeitung" und in der "Fachschule für Technik" die Schulung nach dem "Cisco Net-work Academy Curriculum" durchgeführt. Nachdem in den genannten Pilot-Schulformen Erfahrun-gen gesammelt wurden wird geprüft, ob der Einsatz auch in anderen Schulformen möglich ist.

c) Integration in das Cisco-Akademien-System

Gemäß den Vorgaben der Firma Cisco wurde dazu mit einer übergeordneten Cisco-Regionalakademie, der Friedrich-Ebert-Schule in Wiesbaden, eine Vereinbarung geschlossen. ImRahmen dieses Vertrages wurde Herrn Studienrat z.A. Dipl.-Ing. (FH) P. Theis als Akademieleiterdie Organisation und Betrieb der lokalen Akademie an der Heinrich-Emanuel-Merck-Schuleübertragen. Der Vertrag wurde über die regionale Akademie an die Firma Cisco (NiederlassungEngland) übermittelt, an der die H.-E.-Merck-Schule als lokale Akademie registriert wurde. Dielokale Akademie darf damit nach erfolgreichem Absolvieren des Cisco-Ausbildungsprogramms dasZertifikat "Technische Netzwerkassistentin"/"Technischer Netzwerkassistent"28 (TNA) verleihen.

d) Rechte und Pflichten aus dem Akademievertrag

Das von Cisco vorgeschriebene Lehrmaterial, das so genannte “Curriculum”, gliedert sich in vierAusbildungsabschnitte (Semester genannt). Die unterrichtliche Umsetzung an der HEMS hängtmaßgeblich von der Lerngruppe und dem zur Verfügung stehenden Stundenumfang ab, muss alsopro Schulform individuell geregelt werden.

Die Lehrmaterialien, d. h. das “Curriculum” , werden von Cisco zur Verfügung gestellt, die Verein-barungen aus dem Akademievertrag erlauben das Nutzungsrecht für die Schulungsteilnehmerwährend der TNA-Schulung. Das Material ist didaktisch und inhaltlich von hoher Qualität, es ist aberauch der Einsatz von ergänzenden Medien durch die unterrichtenden Lehrkräften vorgesehen. Fürdie ersten drei Semester (später auch für Semester 4) wird das ursprünglich englischsprachigeCurriculum nicht nur in die deutsche Sprache übersetzt, sondern auch an in Deutschland gültigeVorschriften angepasst. Dies betrifft z.B. die Vorgaben für die physische Netzverkabelung, die sich

28 Zur Erleichterung des Leseflusses wird in diesem Dokument die männliche Form der Substantive Schüler, Lehrer, Student usw.

verwendet. Dies schließt Frauen jeweils ausdrücklich mit ein und geschieht ohne Diskriminierungsabsicht.

sic
Fachbereichsbezogene konzeptionell-didaktische Beiträge aus der Abteilung 2
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Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 70

wiederum maßgeblich an Bau- und Brandschutzvorschriften orientieren. Das Curriculum wird zumHerunterladen für Instruktoren, an der H.-E.-Merck-Schule sind dies Herr Studienrat Dipl.-Ing. (FH)M. Kiesewetter und P. Theis, auf dem Cisco-Instruktorenserver in gepackter Form bereitgestellt.

e) Zertifizierung und Online-Tests

Die Überprüfung des Lernerfolgs der Schüler erfolgt in Form von Kapitel- und Finaltests desjeweiligen Semester.

Nach Bestehen aller vier Semester verleihen die Instrukteure das so genannte TNA-Zertifkat(“Technischer Netzwerkassistentin/technischer Netzwerkassistent”). Dieses nationale Zertifikatbasiert auf einer mit der Firma Cisco und dem Hessischen Kultusministerium abgestimmtenVorlage. Auf dem Zertifikat stehen die erreichten Prozentzahlen in den vier Final Tests.

Internationale CCNA-Zertifizierung

Das internationale CCNA-Zertifikat ist ein zusätzliches Zertifikat, das nicht von der Schule, sondernnur von Cisco-autorisierten externen Testcentern vergeben werden kann, der Test erfolgt inenglischer Sprache. Das so erlangte CCNA-Zertifkat ist drei Jahre international gültig, danach musses mit einem erneuten Test re-zertifiziert werden.

f) Interne Organisation

• Personelle Ressourcen

Ab dem Schuljahr 2001/2002 führen die Instruktoren M. Kiesewetter und P. Theis das Cisco-Curriculum in verschiedenen Klassen durch. Für die Durchführung der praktischen Laborübungenmüssen in Zukunft noch je Klasse eine zusätzliche Lehrkraft doppelt besetzt zu den Instruktoreneingesetzt werden. Das Curriculum und die Online-Tests dürfen gemäß den Vertragsbedingungennur von den zertifizierten Instruktoren, Herrn M. Kiesewetter und Herrn P. Theis unterrichtet bzw.freigeschaltet werden.

• Technische Ressourcen

Gemäß den Vereinbarungen mit der regionalen Akademie in Wiesbaden und der Firma Cisco wurdedas vorgegebene Cisco-Ausrüstungspaket (5 Router, 2 Switches) nach umfangreicherAusschreibung von dem empfohlenen Cisco Academic Partner/Vertragshändler Data Dimension inOberursel gekauft.

• Räumliche Ressourcen

Für die praktischen Übungen ist ein Übungsraum notwendig, in dem das von Cisco gekaufteEquipment fest installiert wird. Dieser Raum muss außerdem mit Multimedia-fähigen Rechnernausgerüstet werden, damit die Schüler das multimediale Curriculum nutzen können. Der dafürvorgesehene Raum, C 304, muss dafür noch eingerichtet werden. Der Raum C 306 wird alsUnterrichtsraum und Online-Testraum für die TNA-Schulung zur Verfügung gestellt.

2.5 Computer- und Internet-Kurse für Senioren

a) Das Angebot der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule

Seit dem Schuljahr 2000/01 bietet die Heinrich-Emanuel-Merck-Schule (HEMS) im Rahmen desProjektunterrichts der "Berufsfachschule für Informationsverarbeitung" (BFI) älteren Mitbürgern dieGelegenheit, Erfahrungen mit dem Computer und dem Medium Internet zu sammeln. DiesesAngebot, das dank einer Kooperation mit dem Beratungs- und Service-Zentrum (BuS) derWissenschaftsstadt Darmstadt einem breiten Teilnehmerkreis zu einem geringen Unkostenbeitragangeboten werden kann, wird mittlerweile gut nachgefragt. Von konventionellen Bildungsangebotenund EDV-Kursen unterscheidet es sich dadurch, dass normalerweise eine Schülerin oder einSchüler auch nur einen Kursteilnehmer betreut. So wird sichergestellt, dass den individuellen

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Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 71

Interessen eines jeden bestmöglich entsprochen werden kann und der Umgang mit dem Computerund den Internet-Diensten in selbst gewählter Geschwindigkeit erlernt werden kann. Für Rückfragenstehen auf Themenschwerpunkte spezialisierte Schüler und natürlich auch der betreuende LehrerHerr StR z. A. P. Theis zur Verfügung.

b) Teilnehmerstruktur

Viele Senioren kommen gänzlich ohne Computerkenntnisse in die Kurse, sie sind neugierig, aberauch verunsichert – wie kompliziert ist ein Computer, wie schwierig ist das Internet zu bedienen.Durch die individuelle Betreuung siegt nach unserer Erfahrung nahezu immer die Neugier über denanfänglichen ‚Respekt vor dem PC‘. Das ursprüngliche Ziel “mal schauen, was das genau ist” tritt inden Hintergrund. Viele besuchen daher auch nach einem Computer-Grundkurs einen Internet-Fortgeschrittenenkurs, indem die systematische und professionelle Recherche im Internet geübtwird. Die Erfolgserlebnisse motivieren nicht nur die Senioren, sondern auch die Schülerinnen undSchüler, die diese Kurse gestalten.

c) Pädagogische Ziele

Die Schüler der ‚Zweijährigen Berufsfachschule für Informationsverarbeitung‘ die dieses Angebotrealisieren, erlernen und üben technische Sachverhalte den Teilnehmern entsprechend zubeschreiben, auf Wünsche und Fragen einzugehen und individuelle Interessen herauszufinden. Siemüssen sich bei jeder Veranstaltung auf die Interessen des jeweiligen Teilnehmers einstellen undentsprechend den Anforderungen eine Lösung finden, sei es aus Ihrem Vorwissen, bereitgestellterLiteratur bzw. Recherche im Internet oder mithilfe der Mitschüler bzw. Lehrer. Dies sind wertvolleFähigkeiten die sie für die spätere Arbeit an der Schnittstelle zum Kunden im IT-Bereich erwerben.

d) Kursstruktur

Pro Schulhalbjahr werden zwei Computer-Grundkurse (aufgrund der großen Resonanz) und einInternet-Fortgeschrittenenkurs durchgeführt.

Die zwei Computer-Grundkurse erfolgen nacheinander zu Beginn des jeweiligen Schulhalbjahrs (anvier aufeinanderfolgenden Terminen) finden einmal pro Woche statt. Für die Teilnahme an diesenKursen sind keine Computerkenntnisse erforderlich. In diesen Kursen erlernen die Teilnehmer denUmgang mit dem PC bzw. Betriebssystem (z.B. Windows 95, Windows 98) sowie Kenntnisse fürdie vertiefte Bedienung von Microsoft Office Anwendungen (z.B. Word, Excel und PowerPoint). ImAnschluss an die Computer-Grundkurse findet ebenfalls an vier aufeinanderfolgenden Termine ein-mal pro Woche der Internet-Fortgeschrittenenkurs statt. In diesem Kurs unternehmen die Seniorenmithilfe der Schüler die ersten Schritte im Internet und erfahren dabei, wie sie systematischInformationen finden (z.B. über Geldanlagen oder Neues aus Sport, Geschichte, Wirtschaft, Reisenund Kultur) und E-Mails versenden.

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Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 72

3. Abteilung 3:Berufsfachschule für Elektrotechnik und Berufsschule (Industrieberufe)

Schulformbezogene organisatorisch-curriculare Aspekte der Abteilung 3

3.1 Die Berufsschule für Industrieberufe

Die Berufsausbildung erfolgt im dualen System von Betrieb und Berufsschule. Augenblicklichwerden die Auszubildenden in den folgenden Industrieberufen ausgebildet:

• Energieelektroniker (mit den Fachrichtungen: Betriebs- und Anlagentechnik)

• Industrieelektroniker (Fachrichtung: Gerätetechnik)

• Elektroanlagenmonteure

• Elektromechaniker (hierbei handelt es sich um einen Handwerksberuf)

Die Ausbildung dauert in der Regel 3 ½ Jahre. Eine Ausnahme bilden dabei die Elektro-anlagenmonteure. Deren Ausbildung dauert nur 3 Jahre.

Die Ausbildungszahlen lassen nur die jährliche Bildung von zwei neuen Unterstufen zu. Währendmit den Energieelektronikern eine homogene Klasse gebildet werden kann, bilden die anderenBerufe eine “Mischklasse”.

In Abstimmung mit den Betrieben wird zur Zeit die im folgenden dargestellte Unterrichtsorganisationdurchgeführt.

Unterrichtsorganisation der Berufsschule für Industrie

1. Jahr 2. Jahr 3. Jahr 4. Jahr1. Hj 2. Hj 1. Hj 2. Hj 1. Hj 2. Hj 1. HjTag 1 Tag 2 Tag 1 Tag 2 Tag 1 Tag 2 Tag 1 Tag 2 Tag 1 Tag 2 Tag 1 Tag 2 Tag 1 Tag 2ET 4 ET 4 ET 4 ET 4 ET 4 ET 4 ET 6 ET 6 ET 6 ET 6PW 2 PW 2 PW 2 PW 2 PW 2 PW 2 PW 2De 2 De De 2 De 2 De De De DeRl Rl 2 Rl Rl 2 Rl Rl Rl 2 Rl Rl RlSp Sp 2 Sp 2 Sp Sp 2 Sp Sp Sp

8 8 8 8 8 0 8 8 8 0 8 0 8 0

Im Durchschnitt, über die gesamte Ausbildungszeit verteilt, beträgt der Berufsschulunterricht ca.11,4 Stunden/Woche.

Der Facharbeiter- oder Gesellenbrief und das Abschlusszeugnis der Berufsschule eröffnen dieMöglichkeit zum Besuch weiterführender Bildungsgänge wie z.B. Berufsaufbauschule, Fachober-schule oder Fachschule für Technik.

3.2 Die Ausbildung in der zweijährigen Berufsfachschule für Elektrotechnik (BFS)

a) Ziele der Berufsfachschule

Die Berufsfachschule vertieft einerseits das Wissen in den allgemeinbildenden Fächern und ver-mittelt andererseits eine berufsbezogene Grundbildung, die auf die Ausbildung für elektrotechnischeBerufe vorbereitet.

An der Heinrich-Emanuel- Merck-Schule werden darüber hinaus, angepasst an die Veränderungenin der Berufs- und Arbeitswelt, im Wahlpflichtunterricht (Beruflicher Lernbereich) auch wichtigeinformationstechnische Inhalte (Hardwarepraxis am PC, Anwendungssoftware) vermittelt. Es gilt dieVerordnung zur Ausbildung und Prüfung an zweijährigen Berufsfachschulen vom17. Februar 2000.

b) Aufnahmevoraussetzungen

Die Zweijährige Berufsfachschule kann von Schülerinnen und Schülern besucht werden, die

• über den Hauptschulabschluss mit jeweils mindestens befriedigenden Leistungen in zwei derdrei Fächer Deutsch, Englisch und Mathematik verfügen,

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Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 73

• in keinem der drei Fächer schlechtere als ausreichende Leistungen sowie in allen übrigen Fächernim Durchschnitt befriedigende Leistungen erbracht haben,

• das 18. Lebensjahr bei Schuleintritt noch nicht vollendet haben und

• bei denen ein Eignungsgutachten der abgebenden Schule vorliegt.

c) Unterrichtsfächer der Berufsfachschule

Pflichtunterricht

Allgemeiner Lernbereich• Deutsch• Englisch• Mathematik• Physik/Chemie• Politik/Wirtschaft• Religion• Sport

Beruflicher Lernbereich• Theorieunterricht• Praxisunterricht

Wahlpflichtunterricht

• Allgemeiner Lernbereich: EDV Grundkurs• Beruflicher Lernbereich: Informationstechnik

d) Abschluss der Berufsfachschule und Weiterbildungsmöglichkeiten

Die zweijährige Ausbildung endet mit einer praktischen und einer schriftlichen Prüfung. Dererfolgreiche Abschluss führt zum Erwerb eines Mittleren Bildungsabschlusses, der denSchülerinnen und Schülern verschiedene Berufs- und Weiterbildungsmöglichkeiten eröffnet:

• Der Mittlere Abschluss der Berufsfachschule berechtigt zu einer Verkürzung der Berufs-ausbildungszeit um ein Jahr, wenn der betreffende Ausbildungsberuf dem elektrotechnischenBerufsfeld zugeordnet ist.

• Der Mittlere Bildungsabschluss berechtigt zum Besuch der vollschulischen Berufausbildung in derZweijährigen Berufsfachschule für Informationsverarbeitung. Diese vollzeitschulische Aus-bildung schließt mit der Prüfung zum Staatlich geprüften technischen Assistenten fürInformationsverarbeitung ab und befähigt zu beruflichen Tätigkeiten in vielen Bereichen der IT-Branche.

• Außerdem besteht die Möglichkeit zum Besuch studienqualifizierender Bildungsgänge derOberstufe (Sekundarstufe II). Dies kann die Klasse 11 einer Fachoberschule bzw. die Jahr-gangsstufe 11 eines Beruflichen Gymnasiums sein.

Fachbereichsbezogene konzeptionell-didaktische Beiträge aus der Abteilung 3

3.3 Entwicklung von Unterricht und Lernen in der Berufsschule (Industrieberufe)

Wie bereits erwähnt, bildet die Abteilung “Berufsschule – Industrie” im Rahmen des dualen Ausbil-dungssystems zusammen mit Industriebetrieben der Region in folgenden Ausbildungsberufen aus:Energieelektroniker-Betriebstechnik, Energieelektroniker-Anlagentechnik, Industrieelektroniker-Geräte-technik, Elektroanlagenmonteure und Elektromechaniker. Die Ausbildungszeit beträgt 3 bzw. 3 ½ Jah-re und führt nach einer praktischen und theoretischen Abschlussprüfung zum Abschluss: Facharbeiter.

sic
Fachbereichsbezogene konzeptionell-didaktische Beiträge aus der Abteilung 3
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Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 74

Der Schwerpunkt beruflicher Tätigkeit der ausgebildeten Facharbeiter liegt im Bereich Errichtung undInstandhaltung elektrischer Geräte und Anlagen.

Im dualen Ausbildungssystem übernehmen die Betriebe den praktischen und die Berufsschulen dentheoretischen Teil der Ausbildung. Der schulische Teil der Ausbildung ist gegliedert in eine Grundstufe(1. Ausbildungsjahr) und in eine Fachstufe (2. und 3. Ausbildungsjahr). In der Grundstufe sind dieUnterrichtsinhalte für alle Auszubildenden gleich, während in der Fachstufe, je nach Ausbildungsberuf,inhaltliche Schwerpunkte gesetzt werden.

Die in den letzten Jahren stark rückläufigen Ausbildungszahlen der Industriebetriebe führten an derHeinrich-Emanuel-Merck-Schule zu einer Reduzierung der Berufsschulklassen. Hieraus folgt, dassunterschiedliche Berufsgruppen in der Fachstufe nicht mehr, entsprechend ihren Schwerpunkten, ge-trennt unterrichtet werden können, sondern in einer Klasse zusammengefasst sind. Die vom Lehrplangeforderte Spezialisierung ist nur noch in begrenztem Umfang möglich. Soweit es die personelle Situa-tion an der Schule zulässt, wird versucht, dies durch Differenzierung im Fachunterricht auszugleichen.Eine kontinuierliche Unterrichtsplanung wird zusätzlich dadurch erschwert, dass einige Betriebe in denAusbildungsjahren die zwischen Ausbildungsberufe wechseln.

Der Unterricht in der Berufsschule findet in Teilzeitform statt. Dabei werden die Auszubildenden wäh-rend der gesamten Ausbildungszeit an 1-2 Wochentagen jeweils 8 Stunden unterrichtet. An den ande-ren Wochentagen erfolgt die betriebliche Ausbildung.

In Abstimmung mit den Betrieben ist der Anteil des Berufsschulunterrichts an der HEMS im 1. und 2.Ausbildungsjahr verstärkt und findet an 2 Tagen in der Woche (“Kurzzeitblöcke”) statt, während das 3.Ausbildungsjahr und die Abgangsklassen nur an einem Tag in der Woche Berufsschulunterricht erhal-ten. Diese Unterrichtsorganisation hat den Vorteil, dass insbesondere in der Unterstufe und am Anfangder Fachstufe günstige Rahmenbedingungen für Projektarbeiten in der Schule bestehen.

Die Stundentafel sieht für den Unterricht in der Teilzeitberufsschule 12 Wochenstunden vor. Diese Vor-gabe wurde aber, aufgrund der personellen Situation der Schule, besonders in den letzten Jahren nichterreicht. Zur Zeit können im Durchschnitt über die 3 ½ Ausbildungsjahre nur 11,4 Stunden abgedecktwerden.

Die 12 Wochenstunden teilen sich auf in den berufsbezogenen Unterricht einschließlich Wirtschafts-kunde und in den allgemeinbildenden Unterricht.

Die allgemeinbildenden Fächer Deutsch, Religion und Sport werden epochal unterrichtet. Deutsch, inForm eines Kurssystem, bietet den Schülern thematische Wahlmöglichkeiten. Seit dem laufendenSchuljahr erhalten die Grundstufenklassen auch Technisches Englisch als Pflichtunterricht. Der Ausbaubzw. das Training der sprachlichen Kompetenz dient nicht nur der Persönlichkeitsentwicklung, sondernerleichtert auch den Jugendlichen sich in ausländischen Ausbildungs- und Arbeitsumgebungen zurechtzu finden.

In der Berufsschule ist das ein wichtiger Vorbereitungsschritt für den Schüleraustausch am Ende des 1.Ausbildungsjahres mit der Partnerschule der Integrovana Stredni Skola in Sokolnice im Rahmen desEU-Aktionsprogrammes Leonardo da Vinci.

Im berufsbezogenen Unterricht liegen die inhaltlichen Schwerpunkte in der Grundstufe bei den Grund-lagen der Elektrotechnik. In der Fachstufe kommen spezialisierte Lehrgänge wie elektrische Maschi-nen, Elektronik, Steuerungs- und Regelungstechnik zum Tragen.

Veränderungen in der Berufs- und Arbeitswelt bedingen, dass neben fachlichen Qualifikationen auchSchlüsselqualifikationen wie Selbstständigkeit, Selbsttätigkeit, methodische und soziale Kompetenzenzunehmend in den Fokus treten. Um dem gerecht zu werden, sind kleinere Facharbeiten der Schüler,bis hin zu größeren, in Teams geplanten Projekten, die sich über einen Zeitraum von mehrerenWochen erstrecken, Bestandteil des berufsbezogenen Unterrichts. Dabei wird der Umgang mit aktuel-len Informations- und Kommunikationsmitteln eingeübt.

Eine Hauptaufgabe in der BS wird in nächster Zeit die Umsetzung der nach Lernfeldern organisiertenneuen Lehrpläne sein. Diese werden voraussichtlich im Schuljahr 2003/2004 auch für die Elektroberu-

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Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 75

fe eingeführt. Im Mittelpunkt der neuen Lehrpläne stehen Berufs- und Arbeitsbezug. Insofern stellensie eine Abkehr von den bisherigen “wissenschaftlich-systematisch” strukturierten Plänen dar. Dieneuen Lehrpläne fordern besonders allgemeine und berufliche Handlungskompetenz als Ziel eineshandlungsorientierten Unterrichts. Auftragsorientiertes Arbeiten und Lernen sowie Projektarbeiten sol-len dies fördern.

Für die Umsetzung der Lehrpläne wird notwendig sein, schulinterne fächerübergreifende Curricula mitregionalem Bezug zu entwickeln. Neue Methoden die selbstständiges Arbeiten und selbsttätiges Ler-nen betonen müssen noch stärker berücksichtigt werden, ohne jedoch die notwendige Vermittlungsystematischen Wissens zu vernachlässigen. Dies erfordert u.a. personelle (Teambildung), organisato-rische (Lernstudios) Konsequenzen und verstärkte Kooperation mit den Betrieben.

3.4 Die Bedeutung der Motivation für das Lernen in der Berufsschule

Die zentrale Aufgabe von Schulunterricht besteht darin, Lernprozesse anzuregen. Der Lehrer ist derOrganisator von Lernprozessen, die die gewünschte Leistungsfähigkeit und damit die Zukunftssiche-rung seiner Schülerinnen und Schüler hervorrufen soll. Der Schulunterricht muss geplant sein; d.h. derLehrer muss sich darüber klar sein, welche Lernprozesse er anregen will, bzw. welche Lernziele seinUnterricht haben soll. Rahmenlehrpläne können nur als offene Lernzielsysteme verstanden werden.Eine dauernde Überprüfung der Voraussetzungen und Ergebnisse der Lernziele ist notwendig, um Ver-änderungen in der beruflichen Qualifikationsstruktur und den sozialen Gegebenheiten aufzunehmen.

Die Technik nimmt in der heutigen Zeit eine dominierende Rolle ein. Der Elektrotechnik als Grundlageder Energietechnik, der Automation und Datenverarbeitung kommt hierbei eine überragende Bedeu-tung zu. Dies muss sich in den Lernzielbestimmungen für elektrotechnisch orientierte Berufe nieder-schlagen. Berufliche Entwicklungen werden durch den technischen Fortschritt vorangetrieben, DerFortschritt basiert auf naturwissenschaftlicher Forschung. Die Wissensvermittlung in der Ausbildungmuss deshalb näher an die technologischen Grundlagen heranführen. Es genügt meist, wenn manwenige, dafür aber typische Stoffinhalte auswählt. Solche, die nicht nur motivieren und aktivieren, son-dern die Schüler auch befähigen, selbst jederzeit tiefer in das Fachgebiet einzudringen. Der BegriffMotivation kennzeichnet einen grundlegenden Prozess innerhalb der Psychologie. Man stellt sich vor,dass jeder Mensch eine Reihe von Motiven in sich trägt (z.B. das der Leistung) und dass jeweils einzel-ne Motive durch Situationsumstände ( z.B. in der Lernsituation ) wach qerufen werden und über einenZeitraum hinweg das Verhalten auf die Anliegen dieser Motivs hin ausrichtet. Man unterscheidet bei derMotivation:

• die extrinsische Motivation (von außen kommend)

Der Schüler lernt, um beispielsweise gute Noten (Belohnung) zu erhalten, um sich in der Gruppe nichtzu blamieren (Strafe), um mit seinen erlernten Fähigkeiten sein Geld zu verdienen, um eine Prüfung zubestehen.

• die intrinsische Motivation (aus der Sache kommend)

Der Schüler hat Spaß an der Elektrotechnik (oder Geschichte usw.) und will z.B. die Wirkungsweiseeines Gerätes kennenlernen.

Wichtig für den Pädagogen ist: Er kann Motivation nur beeinflussen, wenn er Situationen gestaltet.Motive dagegen (d.h. Persönlichkeitscharakteristika) sind seinem unmittelbaren Eingriff entzogen.

Motivation kann erreicht werden durch den Aufforderungsgehalt einer Aufgabensituation. Die Vorgabeeines Problems und die gemeinsame Suche nach einer Lösung erhöht das Interesse und bietet einenAnreiz für den Schüler; ebenso aber auch durch Formulierung strittiger Hypothesen oder Provokatio-nen. Motivation kann erreicht werden durch die Realisierungsmöglichkeit von Eigeninteressen undEigentätigkeiten, Durch Eigentätigkeit gewonnene Erkenntnisse motivieren wieder zu neuer Leistung.Dazu gehört im besonderem Maße der Schülerversuch und der Schülergruppenversuch.

Motivation kann erreicht werden durch Teilnahme am Erfolg und Misserfolg. Der Mensch entwickelt aufGrund von früheren Erfahrungen eine Struktur von Verhaltensgewohnheiten, die sein Handeln weitge-

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Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 76

hend, jedoch nicht unabänderlich bestimmen. Die Folgen die einzelne Verhaltensweisen nach sichziehen, verstärken oder schwächen seine Verhaltensschemata. Falls bestimmte Verhaltensweisen be-lohnt werden, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit einer erneuten Anwendung. Die Belohnung kann ge-zielt eingesetzt und damit ein Verhalten gezielt gefördert werden, Motivation kann erreicht werden durchden Praxisbezug. Hierbei wird den Intentionen der Schüler auf Anwendbarkeit des zu Erlernenden ent-sprochen. Die Möglichkeit der baldigen Umsetzung von theoretisch Erlerntem in der praktischen Arbeit,ruft dem Schüler den Sinn und die Notwendigkeit der Berufsschule ins Gedächtnis zurück. Hierbei kannman bewusst machen, dass zu jeder Praxis Theorie gehört. Besonders für den Berufschulunterricht giltdas praxisnahe Unterrichten; es soll gleichzeitig zeigen, dass auch der Lehrer mit dar Praxis vertrautist. Das Fachwissen des Lehrers wirkt als Vorbild auf die Schüler motivierend.

3.5 Englisch im berufsbezogenen Unterricht der Berufsschule (Industrieberufe)

Ausgehend von den Veränderungen in Gesellschaft und Berufswelt, die durch Schlagworte wieGlobalisierung, Teambildung und Selbstorganisation charakterisiert werden, ändern sich die beruflichenAnforderungen und Möglichkeiten der Auszubildenden. Kommunikative Fertigkeiten in der englischenSprache haben an Bedeutung gewonnen durch die Freizügigkeit auf dem europäischen Arbeitsmarkt,die sich im Rahmen der Wirtschaftsunion entwickelt hat, die Geschäftssprache Englisch der Internatio-nalen Konzerne und die Tatsache, dass die deutsche Sprache zunehmend durch Anglizismen ergänzt,bzw. vertraute Begriffe durch englische ersetzt werden. Dies gilt in verstärktem Maße auf dem Gebietder Elektronik und der Informationstechnik.

Aus diesem Grund bieten wir in den Fachklassen der Industrieberufe im berufsbezogenen BereichFremdsprachenunterricht an, der sich an den folgenden Grundsätzen orientiert:

Schülerinnen und Schüler sind in die Lage, die fremdsprachliche Anforderungen des gewählten Berufszu bewältigen. Das heißt, dass sie sowohl in typischen beruflich veranlassten Situationen (Bewer-bungen, Betriebsführungen etc.) mit mehr allgemein sprachlichen Anteilen mit ihrem Gesprächspartnererfolgreich kommunizieren als auch in einer fachsprachlich geprägten Kommunikation den typischenGrundwortschatz ihres Faches in der Fremdsprache beherrschen und der Situation angemesseneinsetzen.

Insofern wird der Englischkurs sowohl dem allgemeinen Englisch wie dem Fachenglisch Rechnung tra-gen und auf fortgeschrittenem Niveau in enger Kooperation mit den Kollegen, die den berufsbezogenenUnterricht unterrichten - ähnlich dem bilingualen Unterricht -, stattfinden. Berücksichtigt werden auchdie Anforderungen der z.Zt. hessenweit entwickelten berufsbezogenen Zertifikatsabschlüsse im FachEnglisch.

Schulorganisatorisch ist der Unterricht zunächst auf zwei Halbjahre beschränkt. Dabei werden Niveau-gruppen eingerichtet, damit auch Schüler und Schülerinnen mit geringen Vorkenntnissen erfolgreich andie Sprache herangeführt werden können.

Diesen Voraussetzungen und Zielen wird in den folgenden Halbjahres-Kursen Rechnung getragen:

• Grundfertigkeiten, Auffrischungskurs (basic skills, refresher course)

• Fachsprache Englisch 1 (English for electrical engineering)

Bei einem erweiterten Angebot können folgende Themen hinzukommen:

• Soziale Kontakte (social contacts)

• Fachsprache Englisch 2 (English for information technology)

• Geschäftskontakte (business contacts)

• Projekte (projects)

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3.6 Entwicklung von Unterricht und Lernen in der Berufsfachschule (BFS)

Ausgangssituation in der Berufsfachschule

Seit August 1985 werden an der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule Berufsfachschüler im BerufsfeldElektrotechnik ausgebildet. Bis zum Schuljahr 2000/01 nahm die Schülerzahl in dieser Schulformtendenziell zu. Die Gründe für diese Entwicklung waren der Rückgang des betrieblichenAusbildungsangebots und die erhöhten Eingangsqualifikationen (Mittlerer Bildungsabschluss alsMindestqualifikation) für die Ausbildungsberufe in der Industrie.

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1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001

Berufsfachschule

Zugleich wurde mit der Verordnung über die Ausbildung und Prüfung an den zweijährigen Berufs-fachschulen vom 21. März 1995 die Berufsfachschule für alle Schüler mit Hauptschulabschlussgeöffnet und der “mittlere Bildungsabschluss” konnte ohne Abschlussprüfung (HSchG vom 15. Mai1997) erreicht werden.

Positive Auswirkungen:

Vielen Hauptschülern bot die Berufsfachschule die Möglichkeit sich schulisch weiter zu qualifizieren,um damit ihre Chancen auf dem Ausbildungsmarkt zu erhöhen. Einige konnten darüber hinaus dieChance nutzen über hochschulqualifizierende Bildungsgänge (Fachoberschule bzw. BeruflichesGymnasium) ein Hochschulstudium zu beginnen.

Negative Auswirkungen:

Erhebliche unterrichtliche Belastungen: Sehr heterogene Klassenstrukturen (oft “überalterte” Schüler,sehr unterschiedlich leistungsfähige bzw. leistungsbereite Schüler), die Unterrichtsanforderungen inden Fächern für den “mittleren Bildungsabschluss” konnten häufig nicht erreicht werden, z.T.erhebliche Mängel im Arbeits- und Sozialverhalten. Verschärft wurde die Gesamtsituation auchdadurch, dass durch nicht ausreichende Lehrerversorgung Unterrichtskürzungen bei relativ hohenKlassenfrequenzen durchgeführt werden mussten.

Diese Defizite bewirkten, dass die Betriebe im Darmstädter Raum zunehmend nicht bereit warenBerufsfachschülern auf Grund der Anrechnungsverordnung vom Juli 1972 eine einjährige Verkürzungder Ausbildung im Berufsfeld einzuräumen und sie somit als Auszubildende einzustellen.

Mit der Verordnung zur Ausbildung und Prüfung an zweijährigen Berufsfachschulen vom 17. Februar2000 wurden die Eingangsvoraussetzungen erhöht. Hierdurch wurde ein erheblicher Schülerrückgangausgelöst, der noch nicht abgeschlossen ist (siehe obiges Diagramm).

Die Wiedereinführung der Abschlussprüfung bietet der Berufsfachschule die Möglichkeit denAnforderungen der weiterführenden Schulen und der Betriebe eher gerecht zu werden. Es ist zu hoffen,dass die “neue Berufsfachschule” mit den erweiterten Anforderungen zukünftig im stärkeren Maße dieChancen der Schüler erhöht sich in der Gesellschaft und in der Berufs- und Arbeitswelt integrieren zukönnen.

Schlussfolgerungen:

Ziele der zukünftigen Gestaltung von Organisation und Unterricht in der Berufsfachschule müssen vordem Hintergrund der veränderten Unterrichts- und Arbeitssituation reflektiert werden. EntscheidendeFaktoren sind u.a.:

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Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 78

a) Die Schülerstruktur (große Klassen, Multinationalität usw.)

b) Das Arbeits- und Sozialverhalten und die Motivationslage der Schüler (Jugendarbeitslosigkeit,Elternhaus usw.)

c) Die inhaltliche und methodische Struktur der Fächer (Auswirkungen des Strukturwandels mussberücksichtigt werden).

d) Lösung der Übergangsproblematik zu weiterführenden Schulformen (Fachoberschule, BeruflichesGymnasium)

e) Leistungsfeststellung und -bewertung

Möglichkeiten einer positiven Gestaltung von Organisation und Unterricht:

a) Verbesserung der Unterrichtsstundenverteilung gemäß §6(6)

• Erhaltung der Kontinuität in den Fächern Mathematik und in den

• Naturwissenschaften während der zweijährige Ausbildung.

• Die Einheit von Theorie u. Praxis erhalten. Entwicklung gemeinsamer Projekte im fach-theoretischen und fachpraktischen Unterricht.

• Nutzung des Wahl- u. Wahlpflichtunterrichtes :

�Für Förder- u. Stützunterricht (klassenübergreifend)/ Arbeitsgemeinschaften

�Einübung neuer Arbeits- u. Sozialformen (Methoden- u. Sozialkompetenz)

�Für Projektarbeiten in den Bereichen: Multimedia, Europa, Berufliche Umweltbildung usw.

b) Optimierung organisatorischer Randbedingungen:

• Eigener Klassenraum

• Bildung von kleiner Lehrerteams

• Bildung kleiner Klassen, um pädagogische Arbeit leisten zu können

c) Entwicklung von Kooperationen mit Betrieben

• Nähe zur Arbeitswelt sollte verstärkt werden durch:

• Durchführung von Betriebspraktika

• Zusammenarbeit mit dem Arbeitsamt

d) Unterstützung der pädagogischen Arbeit durch Sozialarbeiter

3.7 Zum Deutschunterricht in der Berufsfachschule (BFS)

Die zweijährige Berufsfachschule führt die Schülerinnen und Schüler an die Berufswelt heran undermöglicht ihnen den Erwerb eines dem Mittleren Abschluss gleichwertigen Abschlusses (vgl. §1 (1)der “Verordnung über die Ausbildung und die Prüfung an zweijährigen Berufsfachschulen vom 17.Februar 2000”).

Als langfristiges pädagogisches Ziel gilt für diese Schulform die Stärkung des Sozial- und Arbeitsver-haltens, sowohl zu Gunsten der beruflichen Qualifizierung als auch der notwendigen gesellschaftlichenund kulturellen Integration des Einzelnen.

Der Deutschunterricht kann hierbei insofern dazu beitragen, indem er vorwiegend Kompetenzen imArbeitsbereich “Mündliche und schriftliche Kommunikation” fördert und ausbaut.

Daraus ergeben sich zwei fachdidaktische Perspektiven:

1. Situationsangemessenes Sprechen i. S. einer erfolgreichen Dialogfähigkeit

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Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 79

2. Schriftsprachliche Strukturen erkennen und adressatenabhängig anwenden.

Wenn Lernsituation und Unterrichtsgegenstand es zulassen, werden die Neuen Medien zu Demonstra-tions- und Übungszwecken verwendet.

Die Handlungsfelder der “Kulturellen Praxis”, nämlich Kreatives Schreiben, Künstlerisches Gestaltenund Szenische Darstellung sollen – wann immer möglich – ebenfalls in den Deutschunterricht einbezo-gen werden.

3.8 Projektarbeit in der Berufsfachschule: Schülerwettbewerb »Join Multimedia«

Im Rahmen seines Förderprogramms “Jugend und Wissen” führt Siemens alljährlich den Wettbewerb»Join Multimedia« durch, an dem sich BF-Schüler/innen von der HEMS seit 1998 beteiligen.

Aufgabe des Wettbewerbs ist die Erstellung einer Multimedia-Präsentation mit Drehbuch zu einemvorgegebenen Thema. Bedingungen sind das Arbeiten in Schülerteams, die Verwendung der »JoinMultimedia«-Software (Autorensystem, das speziell für den Wettbewerb entwickelt wurde), die Um-setzung eines gestellten Themas und die Einhaltung technischer Vorgaben.

Wichtige Phasen, die von den BF-Schüler/innen im Rahmen der Projektarbeit »Join Multimedia«bewältigt werden müssen sind:

Phase 1: Entwicklung einer Konzeption zur Erstellung eines Drehbuchs

Festlegung der einzelnen Arbeitsschritte, Inhalte und Medien orientiert an einem Zeitplan.Eindeutige Aufgabenverteilung im Team.

Phase 2: Die Erstellung von Medienmaterial

Lernen der Handhabung und Nutzung von Digitalkamera und –camcorder, Scanner undMultimedia-PC.

Phase 3: Der Zusammenbau der Multimedia-Präsentation

Einübung koordinierter Zusammenarbeit bei der Programmierung mit der »JoinMultimedia«-Software.

Phase 4: Reflexion der geleisteten Projektarbeit

Austausch persönlicher Erfahrungshorizonte im Team und Selbstbeurteilung

Auch die Lehrer werden immer wieder aufs Neue herausgefordert das. Das Arbeiten in Parallelgruppenwird erleichtert und bereichert durch die gemeinsame Planung, Organisation und Durchführung desUnterrichts. Der unbestimmte Projektverlauf verlangt Flexibilität und Improvisationsfähigkeit. Es findensich immer neue Ansatzpunkte zur Optimierung:

Fächerübergreifende Zusammenarbeit der Lehrer in der Jahrgangsstufe 11 (z.B. in den Deutsch undPolitik ).

Ergänzung der technische Ausstattung (Videoschnitt-PC, Videokamera, Fotoapparat)

Bereitstellung eines PC-Arbeitsraum mit “funktionsfähigen” PCs usw.

Das Projekt “Join Multimedia” ist ein Vorhaben, das an Lehrer und Schüler Jahr für Jahr neueHerausforderungen stellt.

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Konzeptionelle Aspekte zur Weiterentwicklung der Abteilung 3

3.9 Durchgeführte und angestrebte Vorhaben in der Berufsschule (Industrie)

Jahr Schwerpunkte

1990 Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen Schule und Betrieb durchGründung des Arbeitskreises: »Ausbilder und Lehrer«

1991 Einführung eines begleitenden Laborunterrichts für alle Grundstufen- undMittelstufen zur Ergänzung des berufsbezogenen Unterrichts. Beginn derDurchführung gemeinsamer Projekte mit den Betrieben.

1992 Erstellung von schulintern umsetzbaren Stoffverteilungsplänen auf Grundlageder Vorgaben des Rahmenlehrplans Berufsschule (Berufsfeld Elektrotechnik) undunter Berücksichtigung der betrieblichen Ausbildungspläne.

1993 1.9.1993: Start des Modellversuchs »Berufliche Umweltbildung«(Zeitdauer: vier Jahre).

1994 Einführung des 2. Berufsschultages in der Berufsschule Industrie. InAbstimmung mit den Betrieben erhalten die Unterstufen auf zweiaufeinanderfolgenden Tagen Berufsschulunterricht. Februar 1994: Einführungdes “LUST-Projektes” als Modell eines klassenübergreifenden Unterrichts inDeutsch (epochal zweistündig).

1995 Erweiterung des »LUST-Projektes« mit der Fremdsprache Englisch. Sport undReligon/Ethik werden ebenfalls epochal (zweistündig) unterrichtet.

1996 »Der Strom kommt aus der Steckdose« gemeinsames Projekt der Unterstufen.Möglichkeiten für Lehrer ihre Arbeit und ihren Unterricht flexibel und im Team zuorganisieren.

1997 Modellversuch »Selbstorganisierte Lernprozesse und neue Lernwelten in derberuflichen Bildung« (SOL) für den Zeitraum vom 01.09.1997 bis 28.02.2000.

1998 Umstrukturierung des Unterrichts und der Unterrichtsorganisation wegen notwen-diger Unterrichtskürzungen um 14%. Der Unterricht beträgt durchschnittlich 10,4Wochenstunden. Laborunterricht wird in den Industrieklassen nicht mehr durch-geführt.

2000 • Projektvorbereitung des Auszubildendenaustausches zwischen der IntegriertenMittelschule (ISS) in Sokolince (Tschechische Republik) und der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule.

• Mit Beginn des Schuljahrs 2000/2001 wird in den Unterstufen derberufsbezogene Pflichtunterricht zweistündig in Englisch erteilt.

2001 Durchführung des Jugendaustausches »Europowertraining«:

• HEMS-Auszubildende in Sokolnice vom 29. April bis 19. Mai 2001• ISS-Auszubildende in Darmstadt vom 27. Mai bis 15. Juni 2001

sic
Konzeptionelle Aspekte zur Weiterentwicklung der Abteilung 3
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Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 81

3.10 Zur Weiterentwicklung der Fachpraxis in der Berufsfachschule (BFS)

a) Übersicht über angestrebte und durchgeführte Vorhaben in der Fachpraxis derBFS

Jahr Schwerpunkte

1990 Regelmäßige Koordination zwischen Theorie- und Fachpraxislehrer mit demZiel der Verbesserung der Zusammenarbeit.

1991 Einführung des Laborunterrichts auch in der Fachtheorie derBerufsfachschule als handlungsorientierter Unterricht.

1992 Gemeinsame Erstellung von Stoffverteilungsplänen in Fachpraxis undFachtheorie. Beispiele für gemeinsame Projektarbeiten.

1993 Koordination der Fachpraxis durch den Schmidt/Wörle-Plan.

1994 Vereinheitlichung und Normierung der Leistungsbeurteilung.

1995 Zeugnisnoten: Bewertung nach Lerninhalten gemäß HEMS-Ausbildungsplan.

1996 Überlegungen zur Errichtung einer 4. Werkstatt (TELEKOM-Spende).

1997 Sinnvolle Realisierung von Unterrichtkürzungen im berufsbezogenenUnterricht. Integration des Fachzeichnens in die Fachpraxis.

1998 Überlegungen und Projekte zur Weiterentwicklung der Fachpraxis alsIntegrationsfach für Metall-, Elektro- und Informationstechnik(Ropenus/Wörle)

2000 Einführung eines informationstechnischen Schwerpunktes imberufsbezogenen Unterrichts (Fachpraxis und Fachtheorie).

b) Zukünftige Gestaltung des Fachpraktischen Unterrichts in der Berufsfachschule(BFS)

Die Berufs- und Arbeitswelt unterliegt seit Jahren einem immanenten Wandel, fachspezifische Kom-petenzen haben gegenüber den sozialen und kommunikativen Kompetenzen an Bedeutung verloren. Inden fachlichen Anforderungen an zukünftige Facharbeiter im Berufsfeld 02 kommt hinzu, dass eineimmer stärkere Verschiebung zu informationstechnischen Grundfertigkeiten erfolgt.

Die alten Ausbildungspläne tragen dieser Entwicklung keine Rechnung. Die fachpraktische Ausbildungin der Berufsfachschule (BF) muss sich diesen Veränderungen stellen, das bedeutet:

1. Das in der fachpraktischen Ausbildung neben Metall- und Elektroinhalten auch Inhalte derInformationstechnik stärker Eingang finden müssen. Während im Metall- und Elektrobereich imausreichende Maße Unterrichtserfahrungen und "alte Pläne" vorliegen müssten für deninformationstechnischen Bereich die Zielsetzungen neu bestimmt und ein Gesamt-Curriculum nochentwickelt werden.

2. Das die organisatorischen Voraussetzungen zur Durchführung der informationstechnischen Grund-bildung getroffen werden:

• Sicherstellung der Zeitanteile für den informationstechnischen Fachpraxisunterricht im Stunden-plan

• Arbeitsfähige Gruppengrößen

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Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 82

• Verfügbarkeit von PC-Arbeitsplätzen für BF-Schüler/innen (Eigener Bereich/Mitbenutzung)

3. Die neuen Anforderungen verlangen, dass die BF-Schüler/innen methodisch verstärkt zu mehrSelbständigkeit und Verantwortung in der Arbeitsplanung und -durchführung hingeführt werden.

4. Die Anforderungen an die Ausbilder werden sich erhöhen. Sie müssen flexibel auf

• sich verändernde Arbeitssituationen einstellen und das Schwergewicht ihrer Tätigkeit

• wird auf die Unterstützung und Beratung der BF-Schüler/innen liegen.

c) Neuorganisation des beruflichen Lernbereichs seit dem Schuljahr 2001/02

Unterrichtsstunden im 1. Ausbildungsjahr:

Praxisunterricht

Metall Elektro IT80 Std. 240 Std. 40 Std.

Theorieunterricht W-Unterricht

Technologie Technische Techn. EDV-Grundkurs 1 Mathematik Zeichnen

80 Std. 80 Std. 40 Std. 80 Std.

Unterrichtsstunden im 2. Ausbildungsjahr:

Praxisunterricht

Elektro Techn. IT280 Std. Zeichnen 80 Std.

40 Std.

Theorieunterricht W-Unterricht

Technologie Technische EDV-Grundkurs 2Mathematik

80 Std. 80 Std. 80 Std.

d) Informationstechnische Schwerpunkte in der Klasse 10 des berufsbezogenenUnterrichts in der BFS

Schwerpunkte in der Fachtheorie

Die Schüler sollen im ersten Teil des Vorhabens den Umgang mit gebräuchlicher Software wieTextverarbeitung, Tabellenkalkulation je nach Vorwissen erlernen, üben oder vertiefen und dieerworbenen Kenntnisse des elektrotechnischen Unterrichts mittels einer elektrotechnischenSoftware anwenden:

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Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 83

• Arbeiten mit einer Textverarbeitung z.B. Microsoft WORD

• Erstellen von Tabellen und Formelberechnungen aus der Elektrotechnik mit einer

• Tabellenkalkulation z.B. - Microsoft EXCEL

• Zeichnen von elektrotechnischen Grundschaltungen und einfache Messungen mit ElectronicsWorkbench

• Durchführung in Computerräumen mit mindestens 10 funktionstüchtigen Rechnern, auf denen diegenannten Programme installiert sind, mit jeweils 2 Schülern an einem Rechnerarbeitsplatz.

Schwerpunkte in der Fachpraxis

• Durch die Verknüpfung von theoretischem und praktischen Unterricht sollen Computer und derenTechnik für die Schüler "transparent" dargestellt werden.

• Dies soll durch Demontage und fachgerechte Montage der einzelnen Komponenten erzieltwerden.

• Hierbei sollen die Schüler eine Fachkompetenz erreichen die sie in die Lage versetzt die ver-schiedensten Komponenten der Computer zu unterscheiden und deren Verwendung einzuordnen.

• Des weiteren gehören auch die Einrichtung des Betriebssystems und der im BIOS einstellbarenWerte dazu.

• Ziel soll es sein den Schülern ein möglichst breit fundiertes Grundwissen zu vermitteln das sie indie Lage versetzt eigenständig ältere und neue Computersysteme zu erkennen, einrichten undevtl. vorhandene Fehler ausbessern zu können.

• Es wird in erster Linie das Betriebsystem DOS und Windows 9x bearbeitet. Sie bilden die Grund-lage für sehr viele Anwenderprogramme die von den Theoriekollegen für weitere Schulungen inden unterschiedlichsten Fachbereichen eingesetzt werden.

3.11 Kooperationsformen mit den Ausbildungsbetrieben in der Abteilung 3

a) Der Arbeitskreis »Ausbilder – Lehrer« in der Abteilung 3

Der Arbeitskreis “Ausbilder – Lehrer” ist eine Einrichtung, die seit Oktober 1990 an der HEMS bestehtund die Ausbildern und Lehrern in der Teilzeitberufsschule (Industrie) eine Plattform bietet sichregelmäßig auszutauschen.

Der Veranstaltungsort ist wech-selnd, so dass alle Beteiligten Ein-blicke über den jeweiligen Aus-bildungsort und die aktuelle Ausbil-dungssituation gewinnen können.

Schule

Heinrich-

Emanuel-

Merck-

Schule

Rahmen-

lehr-

plan

Aus-

bildungs-

plan

Betriebe

Deutsche BahnGoebel, HEAG,Hofmann, Merck,Röhm, VDO,TU Darmstadt,Schenck,Philips usw.

Arbeitskreis »Ausbilder – Lehrer«

Ausbildungsberufe: EnergieelektronikerIndustrieelektronikerElektromechanikerElektroanlagenmonteur

Information

Koordination

Kooperation

Phasen der Zusammenarbeit

Um die Zusammenarbeit effektiv zugestalten, wurden regelmäßige Tref-fen mit den Betrieben vereinbart,deren Auszubildende in gleichenBerufen ausgebildet und ingemeinsame Klassen unterrichtetwurden. Den Anfang der Zusam-menarbeit mit Lehrern bildetenBetriebe, die Industrieelektroniker(Fachrichtung: Gerätetechnik) undElektromechaniker ausbildeten.

Diese Zusammenarbeit wurde im August 1991 erweitert für Lehrer und Ausbilder der Betriebe, dieEnergieelektroniker (Fachrichtung: Anlagen und Betriebstechnik) ausbildeten.

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Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 84

Das Ziel der Zusammenarbeit dient der Optimierung der betrieblichen und schulischen Ausbildung imDualen System. Folgende Schwerpunkte werden hierbei kontinuierlich berührt:

• Information: (z.B. über betriebliche Ausbildungspläne und schulische Rahmenlehrpläne, Prüfungs-anforderungen, personale Entwicklung von Auszubildenden, Weiterbildungsmöglichkeiten, Lehrmittelusw.)

• Koordinierung: (z.B. Abstimmung der sachlichen und zeitlichen Gliederung der Ausbildung in derHEMS und in den Betrieben)

• Kooperation: (z.B. gemeinsame Durchführung von Projektarbeiten / Ausbildungsmaßnahmen durchAusbilder und Lehrer)

b) Perspektiven für die zukünftige Zusammenarbeit

Die Umbrüche in der Wirtschaft und der damit verbundene Wandel in der Berufs- und Arbeitsweltstellen an alle Ausbildungsbeteiligten große Herausforderungen. Einerseits wird durch den Wegfall vonBetrieben als Ausbildungspartner, Änderung der betrieblichen Ausbildungsstruktur (weniger und wech-selnde Ausbilder), Defizite in der Personalentwicklung der Berufsschule die kontinuierliche Zusammen-arbeit erschwert.

Andererseits bedarf die Umsetzung und Abstimmung neuer Schul- und Ausbildungskonzepte, dieDurchführung gemeinsamer Veranstaltungen (Projekttage/Schüleraustausch), Austausch und Lösun-gen von in der Ausbildung auftretenden Problemen (personal/organisatorisch) eine Intensivierung derKooperation. Gemeinsam können die zukünftigen Aufgaben erfolgreicher bewältigt werden und ma-chen daher so die Zusammenarbeit für alle Beteiligten lohnenswert.

3.12 Beteiligung von Berufsschülern und Lehrern an EU-Austauschprogrammen

Die Vermittlungsmaßnahmen für Berufsschüler und Lehrer in den EU-AustauschprogrammenLeonardo und Sokrates stehen unter folgender Zielsetzung:

• Kennenlernen des europäischen Arbeits- und Ausbildungsmarktes

• Begegnung mit anderen Nationen und Kulturen

• Erweiterung der technischen Qualifikationen

• Sammeln von Team-Erfahrungen im Ausland

Das zusammenwachsende Europa stellt hohe Anforderungen an die Facharbeiter auf dem offenen,freizügigen Arbeitsmarkt. Die Möglichkeiten, Chancen und Risiken wurden bereits den ersten Gruppenvon Auszubildenden an der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule durch Vermittlungsmaßnahmen, d.h.Ausbildungsabschnitte im Ausland, erfahrbar gemacht. Die ersten Austausche sind in den Jahren 2000,2001 und 2002 realisiert bzw. geplant. Die Mindestaufenthaltsdauer im Aufnahmeland beträgt jeweilsdrei Wochen. Der erfolgreiche Abschluss von fachlichen Modulen wird von der Industrie- undHandelskammer mit dem Europass zertifiziert.

Europa wächst nur durch konkrete Erfahrungen zusammen. So wird für möglichst viele Auszubildendeder HEMS dieser dritte Lernort im europäischen Ausland geschaffen. Die Schulpartnerschaft mit derMittelschule in Sokolnice bei Brünn/Tschechische Republik ist eine Basis für die umgesetztenAustausche. An dieser Schule wird sowohl das allgemeine Abitur als auch die Berufsbildung inkaufmännisch-technischen Berufen erworben.

Die jahrelange Kooperation der HEMS mit den Betrieben in Ausbilder-Lehrer-Arbeitskreisen ist dieGrundlage für die Vermittlungsmaßnahmen, da so auch problemlos die ausländischen Auszubildendenin den Ausbildungsprozess integriert werden können. Die Ausbilder und Lehrer aus den beteiligtenLändern stimmen die Inhalte der Ausbildungsabschnitte ab und bilden sich in europäischenTagungen/Mobilitätsprojekten fort. So kann auf beiden Ebenen (Ausbilder/Lehrer und Auszubildende)europäisches Wissen gesammelt werden.

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Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 85

4. Abteilung 4: Berufliches Gymnasium (BG)

Schulformbezogene organisatorisch-curriculare Aspekte der Abteilung 4

4.1 Das berufliche Gymnasium

a) Ziele

Das berufliche Gymnasium ist der gymnasialen Oberstufe völlig gleichgestellt. Die Ausbildungbaut auf mittleren Bildungsabschlüssen auf und führt zur allgemeinen Hochschulreife (Abitur). Dasberufliche Gymnasium verbindet allgemeines und berufliches Lernen. Dabei vermittelt es neben einerallgemeinen Grundbildung in der gewählten Fachrichtung auch Teile einer Berufsausbildung.

Die Berufsbezogenheit in Verbindung mit dem Abschluss der allgemeinen Hochschulreife (Abitur)

• ermöglicht ein Studium an Universitäten, Hoch- und Fachhochschulen in allen Fachrichtungen

• bildet eine hervorragende Grundlage für ein späteres Studium der Ingenieurwissenschaften, derWirtschaftswissenschaften, der Ökotrophologie (Ernährungslehre)

• ist praxisnäher als die gymnasiale Oberstufe

• ist eine Voraussetzung zum Erlernen qualifizierter Berufe in Industrie, Wirtschaft und Verwaltung

• vermittelt in der gewählten Fachrichtung große Teile einer Berufsausbildung (Ausbildungszeitver-kürzung!)

• überwindet die Einseitigkeit des gegenwärtigen Lernangebots durch die Verbindung von Theorieund Praxis, von beruflicher und allgemeiner Bildung, mit dem Ziel, allen Lernenden eine allseitigeEntfaltung ihrer Begabungen zu ermöglichen.

Die Ausbildung baut auf einem mittleren Bildungsabschluss auf und führt zur allgemeinen Hochschul-reife. Der wesentliche Unterschied zur gymnasialen Oberstufe besteht darin, dass das zweiteLeistungsfach in Form einer beruflichen Schwerpunktbildung angeboten wird.

b) Aufnahmevoraussetzungen

In das berufliche Gymnasium kann aufgenommen werden, wer

• in die Jahrgangsstufe 11 der gymnasialen Oberstufe versetzt wurde.

• “von der Klassenkonferenz der abgebenden Schule, in der alle Fächer der Jahrgangsstufe 10 aufden Mittleren Abschluss (Mittlere Reife, Berufsfachschule, o.ä.) ausgerichtet sind, als geeignet fürden Übergang in das berufliche Gymnasium beurteilt wurde” (Das Testat “bedingt geeignet”entfällt).

• “Die Voraussetzung für die Befürwortung des Übergangs durch die Klassenkonferenz derabgebenden Schule ist gegeben, wenn die bisherige Lernentwicklung, der Leistungsstand und dieArbeitshaltung ... eine erfolgreiche Teilnahme erwarten lassen und sie oder er den MittlerenAbschluss mit im Durchschnitt mindestens befriedigenden Leistungen in den Fächern Deutsch,Mathematik und erste Fremdsprache sowie in den übrigen Fächern und Lernbereichen imDurchschnitt gleichfalls befriedigende Leistungen” (§3 Abs. 6 VO) erworben hat.

c) Auswahlverfahren

Bewerber, bei denen die Unterbrechung des Schulbesuchs ein Jahr übersteigt, müssen sich in derRegel einem Überprüfungsverfahren unterziehen. Über Ausnahmen entscheidet der Schulleiter(Besuch der Berufsschule und Erfüllung des Grundwehrdienstes/ Zivildienstes werden nicht alsUnterbrechung gerechnet).

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Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 86

Das Überprüfungsverfahren wird in Deutsch, der ersten Fremdsprache und Mathematik durchgeführt.In Geschichte oder Gemeinschaftskunde sowie einer Naturwissenschaft wird jeweils eine mündlichePrüfung durchgeführt.

d) Schwerpunkte, Fachrichtungen und allgemeine Unterrichtsfächer

Folgende Fachrichtungen bzw. Schwerpunkte können am beruflichen Gymnasium der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule Darmstadt gewählt werden:

Fachrichtungsbezogene Fächer sind:

Wirtschaft Elektrotechnik29 Datenverarbeitungs-technik27

Ernährung u. Hauswirt-schaft

Wirtschaftslehre:

Betriebswirtschaftslehre

Datenverarbeitung

Rechnungswesen

Technikwissenschaft

Technologie

Technisches Zeichnen

Technikwissenschaft

Technologie

Betriebswirtschaftslehre

Ernährungslehre

Wirtschaftslehre des

Haushalts

Biologie

Daneben werden - entsprechend der Vorgabe für die gymnasiale Oberstufe - die folgenden Fächer inden Klassen 11 bis 13 unterrichtet:

• Deutsch, Englisch, Französisch oder Spanisch, Literatur oder Kunst

• Mathematik, Physik oder Chemie

• Gemeinschaftskunde, Geschichte, Religion oder Philosophie/Ethik, Sport

Erstes Leistungsfach (5 Wochenstunden) kann Deutsch, Englisch oder Mathematik sein (evtuell auchPhysik bzw. Chemie). Das zweite Leistungsfach ist durch die Wahl der beruflichen Fachrichtungbestimmt. Die Leistungen werden nach einem Punktesystem (0 bis 15 Punkte) bewertet.

1. Die berufliche Fachrichtung »Wirtschaft«

Die Grundlagen wirtschaftlichen Handelns lernen die Schüler in der Jahrgangsstufe 11: Zahlungsver-kehr, Einführung in das Rechtswesen, Organisation und Planung von Unternehmen sowie dieUnternehmensformen. Im Fach Rechnungswesen steht die Finanzbuchführung im Mittelpunkt. In derDatenverarbeitung beschäftigen sich die Schüler mit dem Aufbau eines Betriebssystems und der Ein-führung in die Programmiersprache PASCAL.

In der Jahrgangsstufe 12 werden betriebswirtschaftliche Probleme behandelt: Produktion und Kosten,Investitionen und Finanzierung; dazu in Rechnungswesen die Kosten- und Leistungsrechnung sowiedie Bewertung der Güter in der Bilanz.

Die Jahrgangsstufe 13 widmet sich vorwiegend volkswirtschaftlichen Problemen: Geld und Währung,Beschäftigung und Konjunktur, Marketing. Im Fach Rechnungswesen werden spezielle Kosten-rechnungssysteme (z.B. Teilkosten- und Plankostenrechnung) vorgestellt und Bilanzen analysiert.

In der Datenverarbeitung lernen die Schüler durch eine vertiefende Anwendung, mit Hilfe einesTabellenkalkulationsprogrammes und der Programmiersprache PASCAL, kaufmännische Fragestellun-gen zu lösen.

29 Im ersten Halbjahr der Jahrgangsstufe 11 werden in der Fachrichtung "Technik" die beiden Schwerpunkte "Datenverarbeitungs-

technik" und "Elektrotechnik" gemeinsam unterrichtet. Die Schülerinnen und Schüler müssen sich erst nach einem halben Jahrfür eine der beiden Fachrichtungen entscheiden!

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Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 87

2. Der berufliche Schwerpunkt »Elektrotechnik«

Elektrisches Feld, Magnetisches Feld, Elektrische Stromkreise: damit werden in der Jahrgangsstufe 11im Fach Technikwissenschaft die Grundlagen für die Anwendungsorientierung gelegt, ergänzt durchmesstechnische Laborversuche im Fach Technologie. Dort werden außerdem am Beispiel elek-trotechnischer Probleme die Grundlagen der Programmiertechnik erarbeitet (PASCAL). Im Techni-schen Zeichnen erhalten die Schüler eine Einführung in das computerunterstützte Entwerfen.

In den Jahrgangsstufen 12 und 13 beschäftigen sich die Schüler mit der Untersuchung komplexerelektrotechnischer Systeme: Mikroprozessortechnik, Analoge und Digitale Informationsverarbeitung,Verstärkertechnik, Übertragungstechnik, etc. In allen Kursen steht die Handlungsorientierung im Vor-dergrund. Erkenntnisse werden erarbeitet durch kontinuierliche Laborversuche in kleinen Gruppen (2Schüler je Arbeitsplatz). Dazu kommt die Analyse theoretischer Zusammenhänge: Gleichstromnetze,Wechselstromtechnik und Wechselstromnetze. Sie erfordern eine intensive Auseinandersetzung mitmathematischen Problemen. In ergänzenden Grundkursen werden am Beispiel der Programmier-sprache PASCAL die Grundlagen strukturierter Softwareentwicklung erarbeitet.

3. Der berufliche Schwerpunkt »Datenverarbeitungstechnik«

In der Jahrgangsstufe 11 geht es um Betriebssysteme (DOS, LINUX, Windows NT), Einführung inAnwendersoftware, Elemente einer höheren Programmiersprache (PASCAL), strukturiertes Problem-lösen und den Einstieg in die Elektrotechnik und Elektronik. Neben den Grundlagen der Zahlensysteme(dual, hexadezimal) werden digitale Grundschaltungen, einfache Rechenwerke und die Prinzipien vonSchaltwerken behandelt. Mit Hilfe eines Simulationsprogramms (Electronics Workbench) werden inProjektform Testschaltungen aufgebaut und untersucht.

In den Jahrgangsstufen 12 und 13 bearbeiten die Schüler komplexe Probleme aus dem Bereich der an-gewandten Datenverarbeitungstechnik: Mikroprozessortechnik (Microcontroller 68HC11), Interface-technik (serielle und parallele Schnittstellen, D/A- und A/D-Wandler), Interruptverarbeitung, maschinen-nahe Programmierung (Assembler), höhere Programmiersprachen (PASCAL, C++, Visual BASIC),Software-Tools, Datenbanken und Informationssysteme, Netzwerktechnik (NOVELL), Systemanalyse(Analysetechnik, Modellbildung), Automatisierungstechnik (Prozesstechnik, Sensorik, Aktorik) undRegelungstechnik.

Grundlegende Arbeitsweise ist die Handlungsorientierung. Theoretische Zusammenhänge werden ankonkreten Projekten in Kleingruppen erarbeitet.

4. Die berufliche Fachrichtung »Ernährung und Hauswirtschaft«

In der Jahrgangsstufe 11 wird an Hand von physikalischen, chemischen und biologischen Experi-menten die Zusammensetzung der Lebensmittel untersucht und die Bedeutung der Lebensmittelin-haltsstoffe für den menschlichen Organismus erarbeitet.

Die Lebensmitteltechnologie beinhaltet die Grundlagen der Lebensmittelverarbeitung und dieBeurteilung der Verfahren für eine gesunde Ernährung. Dabei werden arbeitsökonomische und hy-gienische Gesichtspunkte mitberücksichtigt.

In den Jahrgangsstufen 12 und 13 sollten die Schüler/innen durch Experimente Einsichten in dasStoffwechselgeschehen unseres Körpers und die Wechselbeziehungen zwischen technologischenVeränderungen an Lebensmitteln und deren Qualitätsbeeinflussung gewinnen. Ziel dieser Einsichten isteine gesunde, vorbeugende und behandelnde Ernährungsweise. In den Problemlösungsprozess wirddie Datenverarbeitung mit einbezogen. Die Aufgaben des Privathaushalts und sein Stellenwert in derGesamtwirtschaft werden in dem Fach Wirtschaftslehre des Haushalts erarbeitet, wobei auchrechtliche und ökologische Gesichtspunkte berücksichtigt und Fragen der Planung und Organisationbehandelt werden.

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Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 88

e) Zweite Fremdsprache

Wer in den Jahrgangsstufen 7 bis 10 durchgehend in einer zweiten Fremdsprache unterrichtet wurde,ist nicht verpflichtet, am Unterricht der zweiten Fremdsprache teilzunehmen.

Wer in den Jahrgangsstufen 9 und 10 durchgehend in einer zweiten Fremdsprache unterrichtet wurde,schließt diese Fremdsprache mit zwei Fortsetzungskursen in der Jahrgangsstufe 11 ab.

Wer bisher noch in keiner zweiten Fremdsprache unterrichtet wurde, kann Französisch oder Spanischwählen und muss das Fach bis zum Abitur beibehalten.

Wer in den Jahrgangsstufen 7 bis 10 in Französisch unterrichtet wurde, kann freiwillig am Kurs“Französisch für Fortgeschrittene” teilnehmen (nicht versetzungsrelevant).

f) Unterrichtsorganisation

Die verbindliche Fremdsprache ist in der Regel Englisch (Jahrgangsstufe 11-13). Wer sich von einemeingerichteten Religionsunterricht abmeldet, ist verpflichtet, am Ethikunterricht teilzunehmen.

Die Jahrgangsstufe 11 (Einführungsphase) gleicht unterschiedliche Ausbildungsvoraussetzungen aus(Kompensation) und ist gleichzeitig Vorbereitung auf die Arbeitsweisen in den Jahrgangsstufen 12 und13 (Qualifikationsphase). Der Unterricht wird in der Jahrgangsstufe 11 grundsätzlich im Klassen-verband durchgeführt. Unterrichtsversäumnis ist spätestens am dritten Unterrichtstag schriftlichmitzuteilen. Ein ärztliches Attest kann verlangt werden.

Wer eine abgeschlossene Berufsausbildung oder eine berufliche Grundbildung nachweist, kann aufAntrag die für den fachrichtungsbezogenen Unterricht angesetzte Zeit teilweise zur weiterenKompensation in Deutsch, in der verbindlichen Fremdsprache oder in Mathematik verwenden.

Wer am Ende der Jahrgangsstufe 11 in jedem Fach mindestens 5 Notenpunkte erreicht hat, wird zurQualifikationsphase (Jahrgangsstufe 12 und 13) zugelassen. Mit weniger als 5 Punkten beurteilteLeistungen in höchstens zwei Fächern können unter bestimmten Bedingungen ausgeglichen werden.Wer nicht zugelassen wird, kann die Jahrgangsstufe 11 einmal wiederholen.

In den Jahrgangsstufen 12 und 13 wird der Schüler in Grund- und Leistungskursen unterrichtet. Nebendem verbindlichen Unterricht in den allgemeinbildenden Fächern besteht eine Fächerwahl beim erstenLeistungsfach und in den Naturwissenschaften (Physik, Chemie, Biologie). Die Mindestzahl der Kurseje Fach hängt davon ab, ob das Fach Leistungs-, Prüfungs- oder sonstiges Grundkursfach ist. DerSchüler wird von einem Tutor beraten.

g) Zusatzangebote innerhalb und außerhalb des Unterrichts

• Schulpatenschaft mit der TU Darmstadt (Institut für Elektromechanische Konstruktion)

• Experimentelles Arbeiten im Labor und am PC

• Amateurfunk (Schulstation DLØMSD)

• Electronic Mail für Schüler mit schuleigener Mailbox und Anschluss an das INTERNET (6 Plätze)zur weltweiten Kommunikation

• Kooperatives MULTIMediaZENTRUM

• 7,5 kW Photovoltaik-Anlage (Regenerative Nutzung der Sonnenenergie)

• ständige Kooperation mit Firmen

• Betriebsbesichtigungen (Industriebetriebe, Banken, Börse, Bundesbank, TU, FH, etc.)

• jahrgangsübergreifende Sportveranstaltungen

• themenorientierte Studienfahrten (Israel, Rom, Prag, Berlin)

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Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 89

• “Join Multimedia” – Multimedia Projektarbeiten

• AG “Foto und Labor”

h) Abschluss und Berechtigungen

Am Ende der Jahrgangsstufe 13 unterzieht sich der Schüler der Abiturprüfung. Sie besteht aus dreischriftlichen Prüfungsfächern und einem mündlichen Prüfungsfach. Wer in den Kursen der Jahrgangs-stufen 12 und 13 und in der Abiturprüfung zusammen mindestens 280 von 840 möglichen Punktenerreicht, erhält das Zeugnis der allgemeinen Hochschulreife. Wer die Schule schon nach der Jahr-gangsstufe 12 verläßt und ein Praktikum nachweist, erhält unter bestimmten Bedingungen das Zeugnisder Fachhochschulreife, das zum Studium an Fachhochschulen berechtigt.

i) Anmeldung

Wenn ein Schüler des 10. Schuljahres in ein berufliches Gymnasium gehen will, so teilen die Erzie-hungsberechtigten dies der bisher besuchten Schule bis spätestens 15. Februar mit. Dort wird dannüber die Eignung beraten. Ende Februar werden die Bewerbungen mit Zeugniskopien und Gutachtenvon der abgebenden Schule an das berufliche Gymnasium weitergeleitet.

Bewerber, die den mittleren Bildungsabschluß früher erworben haben, melden sich mindestens 5Monate vor dem beabsichtigten Eintritt direkt beim beruflichen Gymnasium an. Dem Anmeldeformularbeizufügen sind beglaubigte Fotokopien der Zeugnisse, ein tabellarischer Lebenslauf mit Passfoto undder Nachweis bisheriger beruflicher Tätigkeit.

4.2 Zur Entwicklung des beruflichen Gymnasiums

a) Zur Geschichte des beruflichen Gymnasiums

Der Gedanke, dass auch berufliche Bildung integrierter Bestandteil eines Gesamtbildungssystems ist,hat sich erst im Verlauf der Reformdiskussion der 60iger Jahre durchgesetzt. Die Höherbewertung all-gemeiner Bildung entsprach der damaligen Sichtweise, dass Berufsbildung über Inhalt und Form ihrerNachwuchsbildung am besten Bescheid wissen musste.

Mit dem Primat der Allgemeinbildung galt als ausgemacht, dass das Wissen, das nicht unmittelbar mitdem Gedanken an Praxis erworben wird, zur besten Praxis führt. In dem Maße, in dem die allgemeineBildung die Korrektur der überlieferten Bildungsidee zu ignorieren schien, verloren die Berufs- undWirtschaftspädagogik ihre Zugehörigkeit zur allgemeinen Pädagogik. Allgemeines und beruflichesSchulwesen gingen den Weg, der ihnen bildungstheoretisch vorgezeichnet war. Bildung wurde zurAllgemeinbildung erklärt, die nur an Gymnasien erworben werden konnte (Aloys Fischer konnte 1928die Wirtschaftsoberschule als "amputierte höhere Lehranstalt" apostrophieren).

Der Gedanke des beruflichen Gymnasiums ist in jahrzehntelanger Auseinandersetzung im pädago-gischen Raum entstanden und gewachsen. Das Berufliche Gymnasium, Fachrichtung Wirtschaft, ent-wickelte sich aus der Wirtschaftsoberschule. Diese entstand in Deutschland in den zwanziger Jahrenzuerst in Baden und Sachsen (Um die Jahrhundertwende entstanden aus Versuchen einer Neustruktu-rierung der in den kaufmännischen Lehranstalten vorherrschenden "Handelschulen" erste Ideen eines"Handelsgymnasiums"). 1949 gab es in Hessen Wirtschaftsoberschulen in Gießen, Frankfurt, Darm-stadt, Wiesbaden und Kassel. Der damalige Kultusminister Dr. Erwin Stein maß der Wirtschaftsober-schule im Rahmen der Reform des Berufsschulwesens große Bedeutung zu.

Für den Gedanken eines wirtschaftsgymnasialen Bildungsganges konnte die Idee einer auf dasStudium einer bestimmten Fakultät bezogenen Hochschulreife erst dann relevant werden, als die Wirt-schaftswissenschaften eigene Studiengänge einrichten konnten. Um einen durchgängigen Weg zurHochschulreife zu schaffen, wurden in Hessen nach 1945 zweijährige Höhere Handelsschulen in drei-jährige Wirtschaftsoberschulen umstrukturiert. Daneben wurden einjährige Höhere Handelsschulenweitergeführt (später bedingter Übergang in das 2. Jahr der Wirtschaftsoberschule).

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Die Kulturhoheit der Länder (Gründung der Bundesrepublik) verhindert dann 1949 die Konzeption einereinheitlichen Wirtschaftsoberschule.

Anfang der 50er Jahre wandte sich die Westdeutsche Rektorenkonferenz gegen die Existenz von Wirt-schaftsoberschulen. Auch die wirtschaftswissenschaftlichen Fakultäten und Handelshochschulenhatten inzwischen Universitätsstatus, brauchten also keinen speziellen Unterbau (Wirtschaftsober-schule) mehr. 1952 beantragte die Handelshochschulkonferenz, Reifezeugnisse abzuschaffen, die nurzum Studium der Wirtschaftswissenschaften berechtigen. 1956 wurde den Wirtschaftsoberschulen dasRecht zur Erteilung von Reifezeugnissen abgesprochen (Nur Reifezeugnisse verleihen die allgemeineHochschulreife); insofern durften die Wirtschaftsoberschulen nur Abschlusszeugnisse "mitFakultätsvermerk" ausstellen (Reichserlass von 1939).

1964 wurde schließlich festgelegt (Hamburger Abkommen), dass Schulen die zur allgemeinen oderfachgebundenen Hochschulreife führen, den Namen "Gymnasium" tragen. Wirtschaftsoberschulenwurden so zu Wirtschaftsgymnasien.

b) Zum Ergebnis dieser Entwicklung

In der Vermittlung einer soliden allgemeinen Grundbildung und einer beruflichen Schwerpunktbildungliegen Anspruch und Chance des beruflichen Gymnasiums.

Streit darüber, Abitur und berufliche Qualifizierung miteinander zu verbinden, gehört der Vergangenheitan. Die allgemeine Hochschulreife (Abitur) ist nicht mehr allein an einen allgemeinen Fächerkanon ge-bunden, das berufliche Gymnasium als studienqualifizierender Bildungsgang ist der gymnasialenOberstufe völlig gleichgestellt.

In Hessen gab es 1972 27 berufliche Gymnasien mit 3600 Schülern, im Jahr 2000 waren es 49 öffent-liche berufliche Gymnasien mit mehr als 10.000 Schülern. Hessen liegt damit nach Baden-Württem-berg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen an vierter Stelle.

Eine breite Differenzierung erfolgt in der beruflichen Schwerpunktbildung, Kooperation und Durchläs-sigkeit mit anderen Fächern sind charakteristisch. Berufliche Bildung ist Teil allgemeiner Bildung, all-gemeine Bildung ist Teil beruflicher Bildung. das Verhältnis von allgemeinem und beruflichem Lernenist ausgewogen.

Mit der Verbindung von beruflichem und allgemeinem Lernen wird neben der Studierfähigkeit auch die“Berufsfähigkeit” entscheidend verbessert. Viele Berufsausbildungen setzen derzeit die allgemeineHochschulreife oder die Fachhochschulreife voraus.

Mit dem Curriculum des beruflichen Gymnasiums werden die Forderungen der Unternehmerverbändenach der Verankerung der Fächer Technikwissenschaft und Wirtschaftslehre in der Sekundarstufe IIeingelöst.

Das berufliche Gymnasium leistet einen bedeutsamen Beitrag für die Durchlässigkeit des Bildungs-systems für eine Vielzahl von Absolventen der Sekundarstufe I: Realschüler, Berufsfachschüler,Schüler mit abgeschlossener Berufsausbildung, Schüler des Gymnasiums, die eine berufliche Ausrich-tung schon in der Oberstufe wünschen. Gerade mit dem beruflichen Gymnasium gelingt es, die Dreig-liedrigkeit des Bildungssystems durchlässiger zu gestalten und ein Mehr an Bildungsgerechtigkeit zuverwirklichen.

c) Perspektiven zur Weiterentwicklung des beruflichen Gymnasiums an derHeinrich-Emanuel-Merck-Schule

Deutschland verfügt im Vergleich zu anderen Industrienationen über einen hohen Bildungsstand in derBevölkerung, hat aber viel zu wenig Studienanfänger und Hochschulabsolventen. Diese alarmierendeSituation bestätigt der am 13. Juni 2001 veröffentlichte Bildungsbericht 2001 der OECD “Education at aGlance” (Bildung auf einen Blick). So nehmen in Deutschland nur 28 % der jungen Erwachsenen einStudium auf, im Durchschnitt der OECD-Staaten sind es 45 Prozent.

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Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 91

Zu dem vergleichsweise hohen Bildungsstand insgesamt trägt laut OECD besonders die Tradition derdualen Berufsausbildung in Deutschland bei. Der Bildungsbericht weist aber nachdrücklich daraufhin,dass in Deutschland verstärkt Anstrengungen unternommen werden müssen, um junge Leute an dieHochschulen zu holen. Bereits jetzt zeichne sich in einzelnen Bereichen ein erheblicher Fachkräfte-mangel ab, besonders in Berufen, die eine hohe Qualifikation erfordern. In den nächsten 10 bis 15 Jah-ren werden in Deutschland zwei Entwicklungen zusammentreffen, warnt die OECD: Der Rückgang derjungen Bevölkerung auf Grund der demografischen Entwicklung und ein steigender Bedarf an gut aus-gebildeten Fachkräften.

Auf den drohenden Fachkräftemangel hat kürzlich bereits eine Prognose der Bund-Länder-Kommissionfür Bildungsplanung (BLK) aufmerksam gemacht. Ohne massive Änderungen in deutschen Schulenund Hochschulen würden bald noch mehr Naturwissenschaftler, Ingenieure, Informatiker und Lehrerfehlen.

Unabdingbar ist deshalb auch für die beruflichen Schulen ein weiterer Ausbau der studienqualifizieren-den Bildungsgänge (FOS und BG). Im Rahmen der gymnasialen Schulstandorte im Raum Darmstadthat sich das berufliche Gymnasium der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule in den letzten Jahrzehnteneinen festen Platz erobert. Derzeit werden durch das berufliche Gymnasium an der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule ca. 38 % aller Lehrerstunden verantwortet. Diese Schulform ist damit eine tragendeSäule der beruflichen Ausbildung an der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule. Gerade durch die Einfüh-rung neuer Schwerpunkte/ Fachrichtungen (Ernährung und Hauswirtschaft, Datenverarbeitungstechnik)konnten die Schülerzahlen in den letzten 5 Jahren kontinuierlich gesteigert werden. Dieser Trend ist zukonsolidieren.

Fachbereichsbezogene konzeptionell-didaktische Beiträge aus der Abteilung 4

4.3 Entwicklung der pädagogischen Arbeit im beruflichen Gymnasium

An zwei pädagogischen Tagen, die in Zusammenarbeit mit den Wirtschaftsjunioren der Industrie- undHandelskammer Darmstadt (Projekt “Lehrer in den Chefsessel”, Vortrag von Dr.Sliwka “Was Schülerlernen sollten, um in der Wirtschaft der Zukunft erfolgreich zu sein”) gestaltet wurden, haben die Kolle-ginnen und Kollegen Material zu 3 Fragen zusammengetragen:

1. Welche pädagogischen Ziele sind für mich im BG besonders wichtig?

• Denken in Strukturen, Zusammenhänge erkennen, Texte erarbeiten, Bezüge zwischen Wissen –Argumentationen – eigenem Leben herstellen

• Selbständiges Arbeiten, Kreativität entwickeln, Reflexion des eigenen Tuns

• Einübung in die wichtigsten Methoden wissenschaftlichen Arbeitens

• Öffnung der Schule

• Kooperation der Lehrer (Austausch von Unterlagen, Erstellen gemeinsamer Prüfungsvorschläge,Absprachen in Klausuren), Teamgeist

• Förderung der Schülerpersönlichkeit, Vorbildfunktion des Lehrers

• Förderung der Sach-, Methoden- und Sozialkompetenz

• Verantwortungsvoller Umgang mit Energie und der Umwelt (“Wegwerfmentalität überwinden”)

• Basiswissen und Basiskönnen vermitteln

• Freies Sprechen üben (Präsentation, Moderieren)

• Ambivalenzen aushalten lernen, Konflikte angehen

• Kenntnis und Verständnis der wichtigsten Grundlagen unserer Kultur

sic
Fachbereichsbezogene konzeptionell-didaktische Beiträge aus der Abteilung 4
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Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 92

• Offenheit und Respekt gegenüber anderen

• Entwicklung beruflicher Qualifikationen, die in der Arbeitswelt selbständiges Handeln ermöglichen

• Lebensstrategien vermitteln (Visionen)

2. Welche Wege und Ansätze zur Umsetzung sind bereits vorhanden?

• Offene Kommunikation zwischen Lehrer und Schüler (kein Ausspielen der Macht durch Noten,Abbau des Bildes vom allwissenden Lehrer)

• Arbeit mit wissenschaftlichen Texten

• Selbständiges Arbeiten (Referate, etc.), Reflexion des eigenen Tuns

• Gäste (Schauspieler, Zeitzeugen, Fachleute, Politiker) Besuche, Besichtigungen, Exkursionen,Sonderveranstaltungen, Studienfahrten, Arbeit in Projekten, themenorientierte Studienfahrten

• Fächerübergreifendes Arbeiten

• Lehrer muss vermitteln, was ihm ernst ist (engagiert sein)

3. Was soll wie in Zukunft umgesetzt werden?

• Die “Allgemeine Hochschulreife” ist das zentrale Ziel des beruflichen Gymnasiums

• Mehr Projekte durchführen

• Bereitstellen von Basiswissen muss wesentlicher Bestandteil des Unterrichts sein

• Fächerübergreifendes Lernen weiter fördern

• “Lernen lernen” stärker entwickeln

• Zusammenstellen von gemeinsamen Prüfungsaufgaben

• Projekte durchführen und in der Schule transparenter machen (Präsentation)

• Feste Strukturen ab und zu aufbrechen (z.B. Projektwochen, etc.)

• Öffnung der Schule erweitern, (Expertenwissen, etc.)

• Betriebspraktika anbieten

• Identifikation mit der Schule fördern (Tag der offenen Tür, Schülerzeitung, etc.), Corporate Identity

• “Schulkultur” entwickeln (Feste, Abiturfeier als Forum und Abschluss, etc. )

• Freies Sprechen mehr üben, mehr Zeit für Präsentation

• Austausch und Begegnung mit europäischen Schulen stärker pflegen

• Studienfahrten ins europäische Ausland

• Jeden Schüler stärken in seinen persönlichen Fähigkeiten (auch Beratung über andere Bildungs-und Ausbildungswege)

• Konstruktive Lebenseinstellung fördern

• Höherer Stellenwert von Allgemeinbildung im kulturellen Kontext

• Mehr Gruppenarbeit in der Schule und außerhalb des Unterrichts

• Methodenfortbildung für Kollegen (z.B. Mediation)

• Entlastungen für Kollegen (Zusammenarbeit fördern, Supervision)

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Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 93

4.4 Konzeptionelle Hinweise zu den technischen Schwerpunktfächern im BG

a) Die Ausgangssituation

Die traditionelle Rolle der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule in der dualen Berufsausbildung bezog sichvor 10 Jahren vor allem auf etwa drei gleich große Sektoren im Bereich der Elektrotechnik: Handwerkli-che Berufsausbildung, Industrielle Ausbildungsberufe, Fernmelde- und Nachrichtenübertragungs-technik.

Die sinkende Ausbildungsbereitschaft Darmstädter Betriebe in den letzten vier Jahren auf weniger alsdie Hälfte einer vorher über nahezu 20 Jahre fast konstanten Zahl von Ausbildungsverträgen, die Ab-nahme der Weiterbildungsteilnehmer in der Fachschule für Technik und die Schließung der Ausbildungzum Kommunikationselektroniker bei der Deutschen Bundespost bedeuteten eine nachhaltige Verän-derung der Schule.

Gleichzeitig entstanden im Darmstädter Raum in den letzten 10 Jahren eine Reihe erfolgreicher undbedeutender Unternehmen der Informationstechnik. In der dualen Berufsausbildung entwickelten sichdie sog. “IT-Berufe” zu einem gewichtigen Zweig an der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule (Der Abitu-rientenanteil liegt in diesen Berufen bei ca. 80%).

Die Heinrich-Emanuel-Merck-Schule hat deshalb im beruflichen Gymnasium den Schwerpunkt Daten-verarbeitungstechnik im Beruflichen Gymnasium eingeführt. Mit diesem neuen Schwerpunkt konnte sieihr Profil in der Informationstechnik deutlicher ausprägen und eine für die Schüler wichtige Brückezwischen Ausbildung und Erwerbstätigkeit schlagen. In einer Vereinbarung über Unterrichtsinhalte (s.Anlage) mit der IHK Darmstadt konnte erreicht werden, dass Absolventen des BG-Datenverarbeitungs-technik direkt in das 2. Lehrjahr der IT-Berufe übernommen werden können.

Zur gleichen Zeit entwickelte sich eine Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Elektrotechnik/ Kommu-nikationstechnik der TU Darmstadt (Institut für elektromechanische Konstruktion). Dramatisch sinkendeStudentenzahlen waren der Auslöser für gemeinsame Infoveranstaltungen und Werbung in der Öffent-lichkeit. Daraus hat sich mittlerweile eine Patenschaft und eine Abstimmung der Unterrichtsinhalte (s.Anlage) ergeben.

b) Schwerpunkt “Technik” im beruflichen Gymnasium

In der Vermittlung einer soliden allgemeinen Grundbildung und einer beruflichen Schwerpunktbildungliegen Anspruch und Chance des beruflichen Gymnasiums. Mit der Verbindung von beruflichem undallgemeinem Lernen wird neben der Studierfähigkeit auch die “Berufsfähigkeit” entscheidend verbes-sert. Viele Berufsausbildungen setzen derzeit die allgemeine Hochschulreife oder die Fachhochschul-reife voraus. Mit dem Curriculum des beruflichen Gymnasiums werden die Forderungen der Unterneh-merverbände nach der Verankerung der Fächer Technikwissenschaft und Wirtschaftslehre in derSekundarstufe II eingelöst.

Der Schwerpunkt “Technik” richtet sich dabei auf Objekte, Verfahren und die Auseinandersetzung mitFragestellungen zu technischen Systemen in einem oder mehreren technischen Schwerpunkten.Technische Systeme dienen entsprechend ihrem Zweck vorwiegend der Stoff-, Energie- und Informa-tionsumsetzung. Von besonderer Bedeutung sind dabei die Prozesse des Speicherns, Umwandelnsund Transportierens.

Die Schüler sollen die zur Qualifizierung im jeweiligen technischen Schwerpunkt grundlegenden Sach-verhalte und Systeme kennen, kausale, funktionale und finale strukturelle/technische Zusammenhängeerkennen und Arbeits- und Verfahrensweisen, Arbeits- und Informationstechniken beherrschen. ZurBearbeitung technischer Fragestellungen gehört, im jeweiligen Schwerpunkt technische Unterlagen(Zeichnungen, Konstruktionen, Texte, Schaltpläne, Fließbilder, Diagramme, Programme) anzufertigenund auszuwerten, technische Vorgänge exakt zu beobachten und zu beschreiben, Größen- und Ein-heitengleichungen anzuwenden, mit technischen Geräten, Maschinen, Anlagen, Hard- und Softwareumzugehen, Aufbau und Wirkungsweise technischer Systeme zu analysieren, technische Abläufe,

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Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 94

Zusammenhänge und Strukturen mit fachspezifischen graphischen Mitteln darzustellen und zu inter-pretieren, einfache technische Systeme/Programme zu entwickeln, vor allem Lösungen zu planen, zudimensionieren und zu strukturieren, Lösungsvarianten festzustellen, Lösungsverfahren zu optimieren,Lösungen zu beurteilen und ihre Übertragbarkeit auf vergleichbare neue Fragestellungen zu bewertenund zu prüfen. Zur Bearbeitung technischer Fragestellungen gehört auch, dass die Prüfungsteilnehme-rinnen und Prüfungsteilnehmer in der Lage sind, induktiv und deduktiv zu verfahren, arbeits- undnaturwissenschaftliche Erkenntnisse und algorithmische mathematische Verfahren anzuwenden, Hypo-thesen aufzustellen und zu überprüfen, Sachverhalte auf Modellvorstellungen unter Berücksichtigungihres Gültigkeitsbereichs zu reduzieren, Experimente/ Simulationen zu planen, durchzuführen und zuprotokollieren, Messergebnisse in Tabellen und Diagrammen darzustellen und auszuwerten, Mess-fehler zu begründen und zu relativieren, Programme zu entwickeln und mit Testdaten ihre Funktion zuüberprüfen und zu bewerten. Sie sollen in der Lage sein, Einflüsse der Technik und Wechselwirkungenzwischen Technik und Umwelt zu untersuchen, technische Sachzwänge abwägend zu erkennen undmögliche Folgen technischer Neuerungen aufzuzeigen.

In der Fachrichtung Elektrotechnik geht es um folgende Themen:

• Elektrische Netzwerke

• Messtechnik

• Digitale Schaltungstechnik

• Verstärkertechnik

• Mikroprozessor-, Mikrocomputertechnik

• Leistungselektronik/ Antriebstechnik

• Kommunikationstechnik

• Automatisierungstechnik

• Elektrische Anlagen.

In der Fachrichtung Datenverarbeitungstechnik geht es um:

• Architekturen von Datenverarbeitungssystemen

• Datenstrukturen, Datenbanken, Informationssysteme

• Betriebssysteme und Compilertechnik

• Mikroprozessor- und Mikrocomputertechnik

• Prozessdatentechnik

• Vernetzung von Datenverarbeitungssystemen;

• Interfacetechnik

• Automatisierungstechnik

• Systemanalyse.

Aus diesen Vorgaben hat die Fachkonferenz ein detailliertes Curriculum entwickelt (siehe Textanhang),das laufend überprüft und im Gespräch mit den Partnern (TU Darmstadt, IHK Darmstadt undFachhochschule Darmstadt) aktualisiert wird.

Derzeit laufen die Planungen für eine mögliche Zusammenarbeit der FH Darmstadt, der Fa. Fujitsu unddes BG Datenverarbeitungstechnik in einem Projekt der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftungim Rahmen des Förderprogramms “Neue Ingenieurteams” (Thema: “Java-Prozessor”).

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Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 95

H. Der Förderverein der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule

Der Förderverein der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule e.V. wurde 1991 unter der Bezeichnung»Darmstädter Kreis für Berufliche Bildung« (DKBB) gegründet.

1. Grundsätze

Der DKBB

• dient ausschließlich ideellen Zwecken und ist gemeinnützig tätig

• fördert Bildung und Erziehung

• stärkt die Zusammenarbeit der Institutionen der Wirtschaft, der Gewerkschaften, der Berufsverbände,der Ausbildungsbetriebe und der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule

• bietet Lehrgänge zur Fort- und Weiterbildung an

• unterstützt ideell und materiell die Heinrich-Emanuel-Merck-Schule.

• wird von seinem Vorstand ehrenamtlich geleitet

2. Mitgliedschaft

Mitglieder des DKBB können werden:

• natürliche Personen

• juristische Personen

Zur Information von Mitgliedern und Interessenten wurden u.a. folgende öffentlichen Veranstaltungendurchgeführt:

• Zukunft des Dualen Ausbildungssystems

• Multimedia in Schule, Ausbildung und Beruf

• Qualitätsmanagementsysteme nach ISO DIN 9000 ff.

• Umweltmanagementsysteme (Öko-Audit) nach EU-Norm

3. Schulunterstützung

Einige Beispiele, bei denen die Schule unterstützt wurde:

• Beschaffung von Laboreinrichtungen

• Japanischer Garten

• Projektwochen, Veranstaltungen, Vorträge

• TÜV-Bericht "Mineralfasern im Schulgebäude"

• Exkursionen und Schulfahrten

• Werkzeuge für den Hausmeister

• Beschaffung von Multimediageräten, Sportgeräten

• PC-Raumvernetzung

• Schuletat

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Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 96

4. Aus- und Weiterbildung

a) Ausbildereignung: Kurs und Prüfung

Der Kurs beinhaltet die sieben Handlungsfelder nach der Ausbildereignungsverordnung. Außer derQualifizierung zum Erwerb der Ausbildereignung leistet der Kurs Beiträge zur Persönlichkeits-entwicklung. Dies sind u.a.

• Weiterentwicklung der Human- und Sozialkompetenz

• Entwicklung der Bereitschaft und Fähigkeit zur Weiterbildung

• Beherrschung von Lehr- und Lerntechniken für den Erwachsenenbereich

• Fähigkeit zur Mitarbeiterführung

Der Kurs schließt mit einer Prüfung (Ausbildereignungsprüfung) ab.

Teilnehmen können nur Absolventen der Fachschule für Technik der HEMS.

Weitere Informationen erhalten Sie bei H.-J.Weitzsäcker unter [email protected]

b) EIBE (Programm zur Eingliederung in die Berufs- und Arbeitswelt)

Der Förderungverein betreibt die Geschäftsstelle des EIBE-Projekts. Er wickelt die Fördermittel ab undist Arbeitgeber der Schulsozialarbeiterin.

5. Vorstand

1. Vorsitzender: Michael Jeder M.A.

2. Vorsitzender: Wolfgang Giess

Rechner: Dieter Huber

Schriftführer: Werner Müller-Gall

Beisitzer: Hans-Joachim Weitzsäcker, Reinhold Boxler

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Heinrich-Emanuel-Merck-Schule

Schulprogramm 20021. Fortschreibung: Januar 2003

Textanhangzum Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule

ANHANG5.DOC - Stand: 10.01.03 Darmstadt, im März 2002

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Textanhang zum Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 2

Inhaltsverzeichnis (Textanhang)

1. Alternativkonzept zu den pädagogischen Grundsätzenim Kapitel B. des Schulprogramms (Hauptteil) 3

2. Zum Verhältnis von Technologie und Bildung – Ein Diskussionsbeitrag 7

3. Didaktisches Strukurkonzept zu den »Grundlagen der Elektrotechnik« in derFachoberschule und Berufsschule 10

4. Schulinterne Lehrpläne für die Berufsschulklassen der Handwerksberufe 20

5. Kursstrukturpläne der technischen Schwerpunkte im Beruflichen Gymnasium 23

6. Fortbildung für Lehrkräfte der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule – Bedarfsprognose 25

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Textanhang zum Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 3

1. Alternativkonzept zu den pädagogischen Grundsätzenim Kapitel B. des Schulprogramms (Hauptteil)

Wolfgang Giess, Rolf Hartmann, Gerald Hubacek,Günter Sikorsky, Hartmut Weber, Hans-Joachim Weitzsäcker

Pädagogische Grundsätze der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule

Die Vielfalt unserer Schule

Unter dem Dach der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule ist ein vielfältiges Spektrum studien-und berufsqualifizierender Bildungsgänge und Schulformen vereint. Durch die Schaffungeines curricular aufeinander abgestimmten Systems von Bildungsangeboten im Rahmeneiner schulformübergreifenden Kooperation wollen wir ein möglichst hohes Maß anDurchlässigkeit und Übergangsmöglichkeiten zwischen verschiedenen Bildungsgängenerreichen. Mit einem breitgefächerten Lernangebot –insbesondere auch im Wahlpflicht- undWahlbereich– und durch spezifische Maßnahmen zur Förderung einzelner Schüler oderSchülergruppen wird den Unterschieden in den individuellen Lernvoraussetzungen und -möglichkeiten Rechnung getragen.

Die Förderung der Schülerinnen, Schüler und Studierenden hat dabei eine hohe Priorität.

Berufliche und allgemeine Bildung

Der Bildungsauftrag, den das Hessische Schulgesetz für die beruflichen Schulen festschreibtund der in dem sog. Grundlagenheft für die Berufsschule näher ausgeführt wird, ist für dasKollegium der HEMS verpflichtend. Hierbei sehen wir berufliche Qualifizierung alsErweiterung der Allgemeinbildung an (HSchG § 39(1)), die Jugendliche in der schwierigenPhase von Persönlichkeitsentwicklung und Berufsfindung unterstützt. Um ein Höchstmaß anberuflicher Zufriedenheit und bestmöglichsten Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu erhalten,erweitern wir ständig unsere pädagogischen und fachlichen Kompetenzen.

Lehren und Lernen

Lernen im Unterricht wird begriffen als Möglichkeit, sich Wissen anzueignen, Erfahrungen zusammeln, Methoden zu erlernen, Begriffe zu bilden, Handlungsfähigkeit zu entwickeln unddabei Strukturen zu entdecken, die eine Distanz zum realen Gegenstand ermöglichen, umdie so gewonnenen Einsichten kritisch reflektieren zu können. Bildung als lebenslangerLernprozess zielt auf die Befähigung zur rationalen und emotionalen Bewältigung vongesellschaftlich bedingten Lebenssituationen. Dies erfordert außer der Vermittlung vonUrteils- und Handlungsfähigkeit sowie des dazu notwendigen gründlichen Fach- undMethodenwissens zugleich auch die Notwendigkeit der Vermittlung humaner undgesellschaftlich-politischer Kompetenzen, insbesondere die Fähigkeit zur kritischenAuseinandersetzung mit der gesellschaftlichen Wirklichkeit. Unabdingbare Voraussetzung füreine allseitige Entfaltung der Persönlichkeit ist ein möglichst umfassendes und differenziertesLehr- und Lernarrangement in den Bereichen der beruflichen, der sprachlichen, dernaturwissenschaftlich-technischen und der mathematischen Bildung, aber nicht zuletzt indenen der gesellschaftlich-politischen und ästhetischen Bildung.

Didaktik und Methodik des Unterrichts

Bei der inhaltlichen, didaktischen und methodischen Ausgestaltung von Bildungsgängen undUnterrichtsvorhaben steht die Orientierung an der aktuellen wissenschaftlichen Diskussionaller Lehr- und Lernprozesse im Mittelpunkt unserer Arbeit. In den Bildungsgängen aller

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Textanhang zum Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 4

Schulformen wird ein Wechselbezug von reflexions- und handlungsbezogenem Lernenangestrebt.

Wir verwenden unterschiedliche Ansätze, bezogen auf die jeweiligen Schulformen, bzw.Lerngruppen:

• Dazu trägt das Lernen an verschiedenen Lernorten (Klassenraum, Labor, Werkstatt,Sportstätte, Bibliothek, Betrieb, Studio, Theater, Museum etc.) mit lernortspezifischenpädagogischen Schwerpunktsetzungen im Spannungsfeld von Wissenschafts- undHandlungsorientierung bei.

• Unter diesem Aspekt der Lernortdidaktik wird im Hinblick auf jene Schulformen, in denenneben dem schulischen Unterricht auch eine betriebliche Ausbildung stattfindet, dieLernortkooperation mit den Ausbildungsbetrieben weiterentwickelt.

• Studienfahrten und andere außerschulische Formen des Lernens und Unterrichts sind inallen Schulformen unverzichtbare Bestandteile der Bildungsprozesse. Den Studienfahrtenins Ausland kommt eine besondere Bedeutung zu im Hinblick auf die Vermittlung vonFremdsprachen, der Pflege internationaler Beziehungen und der Förderung des Verständ-nisses von Menschen, die in anderen kulturellen und gesellschaftlich-politischenVerhältnissen leben.

• Projektunterricht: Mit Projekten und projektorientiertem Unterricht wollen wir individuellesund kooperatives Lernen über Gestaltungsprozesse organisieren und fördern.Insbesondere in Bildungsgängen, die auf eine spätere Berufstätigkeit mit komplexenHandlungs- und Problemsituationen vorbereiten, sollen die einzelnen Fächer in Form vonUnterrichtsvorhaben in einen sinnstiftenden Zusammenhang gebracht werden.

• Teamteaching: Durch das Unterrichten im Team von Lehrern wird handlungsorientierterund kommunikativer Unterricht gefördert. Die Möglichkeiten der Differenzierung undIndividualisierung können schülerorientiert eingesetzt und entsprechend der effektiverenBeobachtung des Lernforschritts intensiviert werden. Dadurch werden individuelleLernstrategien entwickelt und in der gemeinsamen Planung und Durchführung desUnterrichts umgesetzt. Das Arbeiten im Team fördert zudem den unterrichtsbezogenenErfahrungsaustausch, das Beobachtungs- und Reflexionsvermögen, die Empathie, dieAkzeptanz von Feedback, Spaß und Kreativität und bietet einen Info- und Materialpool.Teamteaching ist nicht nur eine zwischen Lehrern angewandte und förderungswürdigePraxis, sondern ermöglicht auch Schülern die Wahrnehmung von Aufgaben zur Betreuungund Wissensvermittlung. Auf diese Art können Schüler mit Wissensvorsprung unter derBetreuung des Lehrers ihre Mitschüler “unterrichten” und wichtige Erfahrungen derWissensvermittlung sammeln.

• Schülerwettbewerbe: Die Teilnahme an Schülerwettbewerben ermöglicht die Auseinander-setzung mit “echten Problemen”. In Zusammenarbeit mit anderen Institutionen (Gewerk-schaften, IHK, Arbeitgeberverbände) oder Betrieben wird eine Perspektive über denschulischen Rahmen hinaus, beispielsweise in deren Arbeits- und Geschäftsprozesseeingenommen. Verantwortungsübernahme, Zusammenarbeit, sowie planerisches und ziel-gerichtetes Vorgehen sind hierbei notwendige Eigenschaften, um im Konkurrenzkampf mitanderen zu bestehen. Das Erreichen von pädagogischen Zielen wird gegenüber materiellenfavorisiert.

• Modellversuche: Unterrichtskonzepte werden von uns permanent auf ihre aktuelleBedeutung hin überprüft. Modellversuche bieten darüber hinaus die Möglichkeit, neuedidaktische Konzepte und Methoden unter wissenschaftlicher Begleitung zu erproben undzu evaluieren. Sie ermöglichen darüber hinaus einen zielgerichteten Erfahrungsaustauschmit anderen Schulen.

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Textanhang zum Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 5

Kompetenzen des Lehrerkollegiums

Angesichts der sich rasch wandelnden Wissens- und Handlungsstrukturen vor allen Dingenin den anwendungsbezogenen Fachgebieten werden wir ein didaktisch und pädagogischbegründetes Konzept zur umfassenden Fortbildung der Lehrerinnen und Lehrer entwickelnund umsetzen. Dazu werden wir innerschulische Angebote zur Weiterbildung ebenso fördernund auch die Teilnahme an außerschulischen Fortbildungsmaßnahmen in staatlichen undprivatwirtschaftlichen Einrichtungen, sowie die Durchführung von Betriebspraktika der Lehrer.

Schule als sozialer Erfahrungsraum

Schule ist nicht nur Lernort. Als in der Regel obligatorische Institution staatlich organisierterBildungs- und Lernprozesse ist Schule stets auch politisch geprägter Bestandteil unserersozialen Wirklichkeit und insofern zugleich Lebens- und Erfahrungsraum im gesellschaftlichvermittelten Praxiszusammenhang. In diesem Kontext eröffnet Schule als Ort der Begegnungvon Menschen unterschiedlicher sozialer und kultureller Herkunft immer auch die Möglichkeit,soziales Lernen in seinen praktischen Dimensionen zu realisieren. Insbesondere zurFörderung humaner Kompetenzen und sozialer Verantwortung sollten in dem SozialsystemSchule Formen des menschlichen Zusammenlebens erfahrbar sein, die sich an den Grund-sätzen der Vernunft, der Achtung der Menschenwürde, des gegenseitigen Respekts, derToleranz, der Solidarität und der Mitmenschlichkeit orientieren. Dabei haben wir dasVerhältnis von individueller Freiheit und der Begrenzung individueller Handlungsspielräumeim offenen Diskurs zwischen Lehrern und Schülern ständig neu auszuloten. Gemeinsam vonLernenden und Lehrenden getragene und gestaltete Schulveranstaltungen wie z.B.Projektwochen, Schulfeste und Studienfahrten sollen helfen, den Dialog zwischen allenBeteiligten zu fördern und das soziale Klima in der Schulgemeinde zu verbessern. Dazukönnen auch konstruktive Formen der Zusammenarbeit zwischen Schülervertretung undLehrerkollegium sowie die individuellen Beratungsdienste, wie etwa die Drogenberatung oderdie Sozialarbeit beitragen. Das KMZ kann als kulturelles Zentrum auch außerhalb derUnterrichtszeiten zur Belebung der Kommunikation beitragen.

Kooperationen

Neben der bereits erwähnten Lernortkooperation mit den Ausbildungsbetrieben streben wirdie Zusammenarbeit mit anderen Schulen –insbesondere mit den abgebenden Schulen undanderen beruflichen Schulen in der Region– sowie die Kooperation mit den DarmstädterHochschulen und anderen relevanten Institutionen der Jugend- und Erwachsenenbildung an.Die Bestehenden Kooperationen werden wir weiterentwickeln und –falls erforderlich–intensivieren . Wir werden auch die innerschulische Kooperation zwischen den verschie-denen Schulformen und Abteilungen weiterentwickeln. Dies kann geschehen in Lehrerkon-ferenzen, aber auch bei der gemeinsamen Gestaltung schulformübergreifender Unterrichts-vorhaben (Schulsportfeste, Projektwochen, Tage der offenen Tür, Schnuppertage etc.) undin spezifischen Veranstaltungen etwa im Rahmen pädagogischer Tage oder in Seminareneiner schulintern organisierten Lehrerfortbildung.

Arbeitsklima

Voraussetzung für eine gedeihliche Zusammenarbeit der Lehrer untereinander ist nebenderen Bereitschaft zum Engagement eine kollegiale Arbeitsatmosphäre. Beides wird imWesentlichen bestimmt durch die Arbeitsbedingungen in der Schule und das Verhältnis derLehrkräfte untereinander. Die Schule ist für Lehrerinnen und Lehrer nicht nur Erfüllungsortihres pädagogischen Auftrages, sondern auch Arbeitsplatz, an dem sie als abhängigBeschäftigte ihrer Berufsarbeit nachgehen. Wir streben Formen der Lehrerarbeit an, die sichan den Prinzipien humaner, ergonomischer und sozialverträglicher Arbeitsplatzgestaltungorientieren und zugleich solidarische Formen des Umgangs und der Kooperation

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Textanhang zum Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 6

ermöglichen. Durch pädagogisch hinreichend begründete Pläne und Maßnahmen zurOrganisation und Verwaltung der Schul- und Unterrichtsarbeit bei gleichzeitiger Transparenzder Entscheidungsprozesse wird die Professionalisierung der Lehrtätigkeit gefördert sowiedie Berufszufriedenheit, Innovationsbereitschaft und Motivation der Lehrkräfte positivbeeinflusst. Der Gestaltung von Lehrereinsatz- und Stundenplänen sowie der Klassenbildungkommt dabei besondere Bedeutung zu. Lehrereinsatzpläne sollten zugunsten einerMinimierung der Arbeitsbelastung optimiert und möglichst längerfristig konzipiert sein, umeine gründliche Einarbeitung in die jeweilige Schulform und eine mehrjährige didaktischeEntwicklungsplanung und Evaluation von Unterrichtskonzepten zu gewährleisten.

Pädagogik und Schulentwicklung

Vor dem Hintergrund der Schulentwicklung werden zukünftig neue pädagogische Konzeptein den Unterricht der HEMS getragen; diese sind von uns kritisch zu prüfen. Wir sind unshierbei bewusst, dass diese Entwicklung geprägt ist durch gesellschaftliche Veränderungen.

Vor diesem Hintergrund wird eine behutsame und auch längerfristig tragfähigeWeiterentwicklung der Personal- und Schulformstruktur im Kontext innerschulischerVeränderungen und Initiativen zur Differenzierung und Erweiterung des Bildungsangebotsunter Einbeziehung des Bereichs der beruflichen Weiterbildung und in Verbindung mit derregionalen Schulentwicklungsplanung entscheidend für den Erfolg der zukünftigenpädagogischen Arbeit an der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule sein. Behutsam heißt, dassMaßnahmen zur Veränderungen im Lern- und Bildungsangebot hinsichtlich ihrer Dynamikund ihres Umfangs nicht allein nach den Kriterien personeller und räumlicher Machbarkeitauszuloten sind. Dabei ist zu beachten, dass die Lehrerinnen und Lehrer die Hauptlast zutragen haben, wenn sie mit zu großen Klassen und schwierigen Lehrbedingungenkonfrontiert werden.

Qualitätssicherung

Als tragfähig werden sich längerfristig nur solche Konzepte erweisen, die dergesellschaftlichen Verantwortung gegenüber den Schülerinnen, Schüler und Studierendenangemessen Rechnung tragen und die inhaltlich den Qualitätsansprüchen einerumfassenden, grundlegenden und zukunftsorientierten Bildung genügen. Hierzu müssen wirim Rahmen von Qualitätsmanagement ein Konzept zur Qualitätssicherung entwickeln.

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2. Zum Verhältnis von Technologie und Bildung – Ein Diskussionsbeitrag

Diskussionspapier des Fachbereichs »Elektrotechnik und Informationselektronik« inder Abteilung 1 zum Abschnit F. 1.4 des Schulprogramms – Ein Beitrag von Hartmut Knauff

Zur didaktischen Begründung des Projekts »Mikrocontrollertechnik« im Softwarelabor»Informationselektronik« (Raum 403).

"Wenn nämlich jedes einzelne Werkzeug aufeinen Befehl hin, oder einen solchen schonvoraus ahnend, seine Aufgabe erfüllenkönnte, wie man das von den Standbilderndes Hephaistos erzählt, von denen der Dich-ter sagt, sie seien von selbst zur Versamm-lung der Götter erschienen, wenn also auchdas Weberschiffchen so webte und das Plek-tron die Kithara schlüge, dann bedürftenweder die Baumeister der Gehilfen, noch dieHerren der Sklaven"1

Schule hat gemäß ihrer Aufgabenstellung - und daran hat sich bis heute nichts geändert -einen Bildungsauftrag. Dieser verbleibt aber nicht abstrakt, sondern am konkretenGegenstand ist Bildung stets Bildung des Begriffs an diesem bestimmten Gegenstand.Obwohl nun der Begriff stets an und über einen mehr oder weniger partikularen Gegenstandgebildet wird - in diesem Falle also dem Mikrocontroller der Famile 8051, dem I2C-Bus einesStereo-Radios sowie dem Signalprozessor 56002 und seiner Peripherie - erschöpft sich dieunterrichtliche Tätigkeit nicht an dessen für die praktische wie theoretische Absicht sowichtigen äußerlichen Funktionen.

Mit der durchgehenden Digitalisierung der Welt erscheint uns diese nun wieder wie denPlatonikern und Pythagoreern. Ihnen war alles darin Zahl, selbst Gerechtigkeit, Seele,Vernunft und Harmonie, und die Prinzipien der Zahlen hielten sie für die Prinzipien allesSeienden.2 Allein, die Zahlen sind die Natur nicht selbst, sondern ihre quantisiertenAbstraktionen. Sie müssen, damals wie heute, interpretiert werden, will man die damitverfolgten Zwecke erkennen. Am konkreten Gegenstand äußert sich diesprogrammiertechnisch als Zwang zur Kommentierung des Codes: "Nur dokumentierte Hard-und Software ist existent."3

Als Gegenstand von Bildung geht die Betrachtung über die Partikularität und Einseitigkeit desGegenstandes hinaus und verweist auf die damit verfolgten Zwecke, d.h. auf den Bezug derMenschen untereinander, worauf das eingangs angeführte Zitat nachdrücklich (und heutevielleicht doppelsinnig) hinweist. Aristoteles war die automatisierte Produktion die Bedingungfür die Emanzipation von Herrschaft und damit ganz explizit die Voraussetzung für einvernünftiges Verhältnis der Menschen zueinander und zur Natur.

Zunächst einmal bestimmt die Technologie das Quantum an Arbeit, zu welchem dieMenschen zur Herstellung ihrer Reproduktion genötigt sind. Das in diesem Projektangegebene (und dem versierten Anwender vielleicht albern erscheinende) BASIC -Programmierbeispiel, den Busablauf auf dem I2C-Bus für jedes Byte durch Schreiben aufden Port sequentiell "von Hand" zu realisieren, verdeutlicht dies am hier zu behandelndenGegenstand: Produktivität wird erreicht durch Techniken, sich stets wiederholende Vorgängein Algorithmen zu bringen und diese durch Maschinen bewerkstelligen zu lassen.

1 Aristoteles, Politik, 1225 a12 Aristoteles, Metaphysik, 986 a; Platon, Dialog Timaios, Rohwolts Klassker RK 47, S. 152)3 Regel 1 zur Hard- und Softwareentwicklung, vgl. Walter, J., Mikrocontrollertechnik, Berlin, Heidelberg, New York

1996, S. 109

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Textanhang zum Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 8

Damit ist praktisch möglich geworden, was die Alten dank ihrem "Innehalten" in der Arbeit(das genau ist die etymologischen Wurzel des Terminus "Schule") und ihrer Vorstellungskraftlediglich nur denkbar war, zugleich aber auch die Möglichkeit der Befreiung des an die Arbeitgefesselten Menschen: "Daß in einem gut eingerichteten Staat das Staatsvolk von der Sorgefür das Lebensnotwendige frei sein muß, ist allgemein anerkannt. Wie das aber geschehensoll, ist nicht leicht zu erkennen."4 Hier löst sich nicht nur die Frage nach dem Schicksal derSklaven und Gehilfen bezüglich des Eingangszitats, sondern Technologie enthüllt sich unsnun durch ihre Produktivität als ein bestimmendes Moment des Verhältnisses der Menschenzueinander, als eine Voraussetzung ihres politischen Daseins, welches es im Bildungsprozeßzu begreifen gilt. Dies ist, wegen der eigenen Art und Schwierigkeit der Aufgabe,Gegenstand des Politikunterrichts, denn die Übertragung von Arbeit auf Maschinen hat vieleMenschen zwar von Arbeit befreit, nicht aber von "der Sorge für das Lebensnotwendige". DieRealisierung dieses Projekts der Alten ist heute weder allgemein anerkannt noch in Angriffgenommen, über das "Recht auf Arbeit" droht es in Vergessenheit zu geraten.

Der Pessimismus des Aristoteles war noch technologisch begründet. Die Befreiung desMenschen von Arbeit, ihre Übertragung auf Automaten und damit die Möglichkeit für mehrMuße, für Kunst und Wissenschaft, kurz, für eine dem Menschen würdige Existenz, war aberbereits als möglich gedacht und als Bedingung für seine Emanzipation von der ersten Naturerkannt: "Verwunderung war den Menschen jetzt wie vormals der Anfang desPhilosophierens," bemerkte er mit Blick auf die ersten Philosophen, "indem sie sich anfangsüber das unmittelbar Auffällige verwunderten, dann allmählich fortschritten und auch überGrößeres sich in Zweifel einließen, z.B. über die Erscheinungen an dem Mond und derSonne und den Gestirnen und über die Entstehung des Alls. Wer aber in Zweifel undVerwunderung über eine Sache ist, der glaubt sie nicht zu erkennen. Wenn sie daherphilosophierten, um der Unwissenheit zu entgehen, so suchten sie das Erkennen offenbardes Wissens wegen, nicht um irgend eines Nutzens willen. Das bestätigt auch der Verlaufder Sache; denn als so ziemlich alles zur Annehmlichkeit und (höheren) LebensführungNötige vorhanden war, da begann man diese Art der Einsicht zu suchen." 5

Damit ist die Voraussetzung für Bildung und der humane Zweck von Technologie bezeichnet:das "zur Annehmlichkeit und (höheren) Lebensführung Nötige" verfügbar zu machen - mitweniger Arbeit für die Menschen und mehr Muße für Bildung. Bei Aristoteles verblieb derBegriff der "höheren Lebensführung" nicht im Abstrakten. "Alles Wissen und Wollen (zielt)nach einem Gute," "welches man als das Ziel der Staatskunst bezeichnen muß, und welchesim Gebiet des Handelns das höchste Gut ist." 6 Zwar erörtert er verschiedene konträreAnsichten zu den diesem Handeln entsprechenden Lebensweisen, doch einige schienen ihm"einigermaßen begründet": "Drei Lebensweisen sind es nämlich besonders, die vor denanderen hervortreten: Das Leben, das wir eben genannt haben (das Genußleben), dann daspolitische Leben und endlich das Leben der philosophischen Betrachtung." 7 Zunächst magdie Notierung des persönlichen Wohlergehens als Ziel der Staatskunst verwundern, Kant gibtihr später aber noch eine pointiertere, moralische Bedeutung: "Seine eigene Glückseligkeitsichern, ist Pflicht (wenistens indirekt), denn der Mangel an Zufriedenheit mit seinemZustande, in einem Gedränge von vielen Sorgen und mitten unter unbefriedigtenBedürfnissen, könnte leicht eine Versuchung zu Übertretung der Pflichten werden." 8 ImDreieck von Hedonismus, Theorie und einer der Gemeinschaft verpflichteten Praxisbestimmte sich das Subjekt. Sklaven- und Lohnarbeit war für Aristoteles keineWesensbestimmung des Menschen.

4 Aristoteles, Politik, 269 a 34.5 Aristoteles, Metaphysik, 982b)6 Aristoteles, Nikomachische Ethik, I,2 (1059a), Hamburg 19727 Aristoteles, Nikomachische Ethik, I,3 (1059b)8 Kant, I., Grundlegung der Metaphysik der Sitten, BA 11,12

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Textanhang zum Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 9

Der oben bezeichnete Pessimismus der Alten bezüglich der Durchfühbarkeit eines humanenProjekts hat sich bis heute erhalten. Naturwissenschaft und Technik schaffen dieVoraussetzungen dafür, daß die Menschen die Bedingungen ihrer Reproduktion und damitdie Bedingungen ihres Lebens selbst produzieren. Die Bedingungen, in denen die Menschenin Abhängigkeit von der Natur lebten, ließen diese Natur als Schicksal, als blindesVerhängtes erscheinen, als Schicksal, das im Mythos erscheint als die ewige Wiederkehr desGleichen. Prometheus (der "Vorbedacht", der "Vorsorgliche"), stahl den Göttern das Feuer,um es den Menschen zu schenken. Es war das erste Mittel der Zivilisation, aus diesem Kreisder blinden Naturabhängigkeit auszubrechen. Diese Emanzipation des Menschen von derersten Natur durch die Entwicklung der Technologien vermittels Naturwissenschaft undTechnik hat unter den gegebenen Bedingungen ihren Preis: durch ihren Bezug auf den damitverfolgten Zweck, nämlich 'shareholder-value' zu erzeugen, droht sie uns zur zweiten Naturzu werden.

Schulische Bildung, d.h. der technisch–naturwissenschaftliche und der politische Unterricht,jeder zu seiner Zeit, hat dem entgegenzutreten und erfüllt darin die ihr gestellte Aufgabe,"den jungen Menschen" auf "seine berufliche Tüchtigkeit und die politische Verantwortungvorzubereiten" 9.

Apropos Innehalten. Schule: Das Substantiv mittelhochdeutsch schuol[e], althochdeutschscuola (vgl. entsprechend niederl. school und engl. school) wurde im Bereich desKlosterwesens aus lat. schola ,,Muße, Ruhe, wissenschaftl. Beschäftigung während derMußestunden; Unterrichtsstätte, Unterricht" entlehnt das seinerseits Lehnwort ist ausgleichbed. griech. schole. Das griech. Substantiv gehört im Sinne von ,,das Innehalten (in derArbeit)" zum Stamm von griech échein ,,haben, halten, besitzen; zurückhalten; einhalten,innehalten usw." (vgl. hektisch). [...].10

9 Hessische Verfassung, Art. 5610 DUDEN, Das Herkunftswörterbuch, Mannheim 1989.

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Textanhang zum Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 10

3. Didaktisches Strukurkonzept zu den »Grundlagen der Elektrotechnik«in der Fachoberschule und Berufsschule

Langfassung des im Abschnitt G. 1.5 des Schulprogramms dargestellten Konzepts

Ein Beitrag des Fachbereichs »Elektrotechnik und Informationselektronik« in der Abteilung 1

In der folgenden thematischen Kurzdarstellung einiger Lehrgänge soll stichwortartig das derzeitpraktizierte didaktische Strukturkonzept des Schwerpunktfaches »Elektrotechnik« für die Fach-oberschule skizziert werden. Es handelt sich hierbei im Hinblick auf die Verknüpfung von allgemeinerund beruflicher Bildung um ein integriertes Konzept, das sowohl in den Organisationsformen A undB 11 der Fachoberschule als auch mit einigen unwesentlichen Änderungen in der Grundstufe derBerufsschule jahrelang erprobt wurde. Insofern ist es seiner didaktischen Intention nach schulform-unabhängig, kann also immer dort Anwendung finden, wo es um die Vermittlung der Grundlagen derElektrotechnik geht. Das Konzept ist zugleich auch wissenschaftsorientiert, denn es ist in seinersystematischen Strukturierung durch die Prinzipien der Theorie der Elektrodynamik von Faraday undMaxwell bestimmt. Für die Fachoberschule ist es im Hinblick auf die angestrebte Studierfähigkeitzugleich auch insoweit propädeutisch, als es sich von den Themengebieten her an dem orientiert, wasim Grundstudium des Studiengangs »Elektrotechnik« an der Fachhochschule vermittelt wird. Soweit esfür das Verständnis insbesondere so zentraler Grundbegriffe wie »Bewegung«, »Kraft«, »Feld«,»Spannung« und »Strom« von Bedeutung ist, greift das folgende Konzept auch auf Elemente einerhistorisch-genetischen Darstellung zurück. Damit ist es zugleich auch prinzipiell fachübergreifendangelegt. So erfordert beispielsweise ein umfassendes Verständnis der Entwicklung der Elektro-dynamik und ihrer Begriffssystematik seit den ersten systematischen, durch fernwirkungstheoretischeModelle geprägten Bemühungen von Coulomb gegen Ende des 18. Jahrhunderts neben solidemGrundlagenwissen in der Mechanik sowohl Kenntnisse über die philosophischen Grundlagen etwa derFaradayschen Nahewirkungstheorie (Dynamismus) als auch über die gesellschaftlich-politischen undökonomischen Veränderungen in der Epoche der Industrialisierung.

In der Klasse 11 der Form A der Fachoberschule steht der Lehrgang »Elektrotechnik 1« im Kontext desanschließend vorgestellten Unterrichtskonzepts, das für die Durchführung von praktischen Laborübun-gen mit meßtechnischen Schwerpunkten entwickelt worden ist. Damit soll der Wechselbezug vonreflexions- und handlungsbezogenen Lernsequenzen gewährleistet werden. Die messtechnischenGrundlagen werden von der praktischen Seite der Handhabung her in den Laborübungen gleichsamhandlungsorientiert vermittelt, während die gerätetechnischen Grundkenntnisse (Aufbau und Funktions-weise von Messgeräten) in einem stark anwendungsbezogenem und jahrgangsübergreifend konzi-pierten Lehrgang »Einführung in die elektrische Messtechnik« behandelt wird. Auch dessen Struktursoll im folgenden kurz dokumentiert werden.

Lehrgang »Elektrotechnik 1«: Elektrisches Strömungsfeld und GS-Netzwerke

Der Lehrgang »Elektrotechnik« wird in der Fachoberschule in der Klasse 11 im Rahmen des 6-stündigen fachtheoretischen Unterrichts behandelt. Parallel dazu werden neben einer Einführung in dasTechnische Zeichnen die bereits erwähnten Laborübungen gemäß dem am Ende dieses Abschnittsdargestellten Konzepts durchgeführt.

A. Vorbetrachtung: Einige Grundbegriffe der Newtonschen Mechanik

• Mathematische Vorbetrachtung: Proportionalität zweier Größen und Geradengleichung

• Die Newtonsche Mechanik als erste entwickelte physikalische Theorie und Voraussetzung einerelektrischen Theorie

• Geschwindigkeit, Beschleunigung und einfache Bewegungsformen

11 Die im folgenden dargestellte Version dieses Konzepts wurde für die Organisationsform A erarbeitet. Für die Form B werden

einige Themengebiete gekürzt bzw. in etwas anderer Reihenfolge behandelt.

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Textanhang zum Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 11

• Ursache von Bewegungen: Trägheitsprinzip und Kraftbegriff

• Kreisbewegung und Gravitationsgesetz

B. Elektrische Ladung und elektrostatisches Feld

1. Elektrische Kraft und elektrische Ladung

• Wahrnehmung verschiedener Fernwirkungen zwischen Körpern

• Notwendigkeit der Unterscheidung von mechanischen und elektrischen "Fernkräften"

• Elektrische Ladung als Ursache elektrischer Kräfte

2. Coulombsches Gesetz als Fernwirkungsgesetz

• Gesetze zur Fernwirkung von mechanischen und elektrischen Kräften (Spekulation von Coulomb)

• Torsionsdrehwaagen zur Messung mechanischer und elektrischer "Fernkräfte"

• Zur Theorie der Fernwirkung von elektrischen Kräften

• Mathematischer Exkurs: Zehnerpotenzen und Vektoren

• Übungsaufgaben zum Coulombschen Gesetz

3. Die Nahewirkungstheorie (Feldtheorie) elektrischer Kräfte von Michael Faraday

• Einwände Faradays gegen die Fernwirkungstheorie

• Michael Faraday zur Übertragung elektrischer Kräfte und Kraftlinienbegriff

• Beschreibung elektrischer Felder mit dem Feldlinienmodell

4. Definition der elektrischen Feldstärke E als Wirkungsgröße des elektrischen Feldes

• Zusammenhang zwischen elektrischer Kraft und Probeladung

• Definition (Meßvorschrift) der elektrischen Feldstärke E

C. Elektrisches Potential und elektrische Spannung

1. Exkurs: Physikalische Arbeit und Energie – Erste Bestimmungen

• Mechanische Arbeit und potentielle Energie im Gravitationsfeld

• Elektrische Arbeit und potentielle Energie im elektrischen Feld

2. Elektrisches Potential als skalare elektrische Feldgröße

• Überführungsarbeit im elektrischen Feld

• Definition des elektrischen Potentials als Arbeitsfähigkeit des elektrischen Feldes in einem Feldpunkt

3. Elektrisches Potential und elektrische Spannung

• Elektrische Spannung als Potentialdifferenz im elektrischen Feld

• "Expander"-Modell zum Begriff der elektrischen Spannung

• Maßeinheit der elektrischen Spannung und Übungsaufgaben

4. Prinzip der Energieumformung beim Laden und Entladen eines Kondensators

• Bandgenerator als "elektrische Ladungspumpe" (Modell) zum Laden eines Plattenkondensators

• Energieumformung beim Entladen eines Kondensators

5. Allgemeines Prinzip der Ladungstrennung in idealen Spannungsquellen

• Umsetzung von Energie in Überführungsarbeit zur Ladungstrennung

• Erhaltung der Ladungstrennung durch Energiezufuhr

6. Technische Verfahren zur Ladungstrennung in Spannungsquellen

• Vorbetrachtung: Das Bohrsche Atommodell

• Mechanische Spannungserzeugung – Beispiele: Bandgenerator und Piezo-Element

• Chemische Spannungserzeugung – Beispiel: Zink-Kohle-Primärelement (Volta-Prinzip)

• Elektromagnetische Spannungserzeugung – Beispiel: Bewegter Leiterstab im Magnetfeld (Induktion)

• Thermische Spannungserzeugung – Beispiel: Kupfer-Konstantan-Thermoelement (Seebeck-Effekt)

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Textanhang zum Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 12

D. Strömungsfeld, elektrischer Strom und elektrischer Widerstand

1. Übergang vom elektrostatischen Feld zum elektrischen Strömungsfeld

• Nichtleiter, Isolierstoff und Leiter im elektrostatischen Feld (Erster Hinweis auf Polarisation und Influenz)

• Elektrisches Strömungsfeld als Feld strömender Ladungen – Erste Annäherung an denStromk re i sbegriff

2. Ladungsströmung in einem Leiter und Begriff des elektrischen Stromes

• Präzisierung des Begriffs der Ladungsströmung – Gleichstrom als Sonderfall

• Definition der elektrischen Stromstärke

3. Stromdichte und Feldstärke im elektrischen Strömungsfeld

• Die Stromdichte als Maß für die Geschwindigkeit der strömenden Ladung

• Die Elementarform des Ohmschen Gesetzes

• Übungsaufgabe zur Elementarform des Ohmschen Gesetzes

4. Elektrischer Widerstand und technische Form des Ohmschen Gesetzes

• Begriff des elektrischen Widerstands – Begründung mit dem Ohmschen Elementargesetz

• Technische Form des Ohmschen Gesetzes

• Berechnung des Leiterwiderstandes

• Bauformen von Widerständen

• Kennlinien-Darstellung von Widerständen im I-U-Diagramm

• Kennzeichnung und Normreihen von technischen Widerständen

5. Stromleitung in Metallen

• Stromleitung in Metallen als Strömung "freier" Elektronen

• Einfluß der Temperatur auf den Widerstand metallische Leiter

• Driftgeschwindigkeit der freien Elektronen

E. Elektrische Arbeit und Leistung

1. Elektrische Arbeit im elektrischen Strömungsfeld und elektrische Leistung

• Präzisierung des Stromk re i sbegriffs

• Definition der elektrischen Arbeit und Leistung

• Übungsaufgaben zur elektrischen Arbeit und Leistung

• Messung der elektrischen Arbeit und Leistung (Schaltungsprinzip)

3. Energieflußdiagramm und Definition des Wirkungsgrades

4. Umformung elektrischer Energie in Wärme-Energie

F. Schaltungen mit elektrischen Widerständen

1. Grundschaltungen mit elektrischen Widerständen

• Reihenschaltung und Zweites Kirchhoffsches Gesetz

• Parallelschaltung und Erstes Kirchhoffsches Gesetz

• Erstes Anwendungsbeispiel: Gruppenschaltung

2. Spannungsverlust in Spannungsquellen

• Innenwiderstand von Spannungsquellen

• Spannungsquelle als aktiver Zweipol

• Belastungsfälle

• Leistungsanpassung

3. Spannungsverlust in Leitungen

• vollständiges Ersatzschaltbild eines einfachen Stromkreises

• Berechnung des Spannungsverlustes und Übungen

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Textanhang zum Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 13

4. Erweiterung des Meßbereichs von Meßgeräten

• Meßbereichserweiterung bei Strommessern (als weiteres Beispiel zur Anwendung der Reihenschaltung)

• Meßbereichserweiterung bei Spannungsmessern (als weiteres Beispiel zur Anwendung derParallelschaltung)

5. Spannungsteiler (im Leerlauf und belastet)

6. Brückenschaltung

• Grundform mit kurzgeschlossenem, offenem und widerstandsbehaftetem Brückenzweig

• Nachtrag: Dreieck- und Sternschaltung von Widerständen als weitere Grundschaltungen

• Meßtechnische Anwendung der Brückenschaltung: Wheatstonesche Widerstandsmeßbrücke

7. Schaltungen mit nichtlinearen Widerständen

• Laborübung: Kennlinienaufnahme eines VDR-Widerstandes

• Reihenschaltung aus linearem und nichtlinearem Widerstand

• Weitere Laborübung: Kennlinienaufnahme eines NTC-Widerstandes

8. Kirchhoffsche Gesetze als Knotenpunkt- und Maschenregel

G. Ergänzungen für die Berufsschule im Hinblick auf den Lehrgang "Halbleitertechnik"

1. Zeitdiagramme verschiedener Spannungs- und Stromarten

2. Scheitelwert und Effektivwert von Sinuswechselgrößen

H. Ergänzungen für die Klasse 11 der Fachoberschule (A-Form)

1. Gleichstrom-Netzwerke – Berechnung mit Knotenpunkt- und Maschengleichungen

• Ermittlung des Gleichungssystems (Vollständiger Baum und unabhängige Zweige)

• Erste Übungen

• Exkurs: Gaußsches Eliminationsverfahren

2. Gleichstrom-Netzwerke – Weitere Verfahren

• Überlagerungsverfahren nach H. v. Helmholtz

• Kreisstromverfahren

• Ersatzspannungsquellen-Verfahren

3. Zeitdiagramme verschiedener Spannungs- und Stromarten

4. Scheitelwert und Effektivwert von Sinuswechselgrößen

Laborübungen zum Lehrgang »Elektrotechnik 1« (Klasse 11 der Fachoberschule)

A. Einführung in die Laborarbeit

1. Laborordnung und Grundausstattung eines Laborplatzes

2. Der elektrische Stromkreis

B. Erste Strom- und Spannungsmessungen – Kennlinienaufnahme

3. Strom–Spannungs-Kennlinie einer Glühlampe (nichtlinearer Widerstand)

4. Strom–Spannungs-Kennlinien von Festwiderständen (linearer Widerstand)

5. Strom–Spannungs-Kennlinie von Dioden (weitere nichtlineare Bauelemente)

6. Kennlinienaufnahme eines VDR-Widerstandes (Nachtrag zu den nichtlinearen Bauelementen)

C. Stromkreise und Widerstandsschaltungen

7. Elektrische Potentiale und Spannungen (Reihenschaltung)

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Textanhang zum Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 14

8. Stromkreis mit verschiedenen Festwiderständen (Strom-Widerstands-Kennlinie)

9. Parallelschaltung von Widerständen und Stromteilung

10. Ersatzwiderstand von Schaltungen mit Festwiderständen (Begriff des Ersatzwiderstandes)

11. Widerstandsfamilien und Belastung von Widerständen (Zum Leistungsbegriff)

D. Spannungsteiler und Spannungsquellen

12. Spannungsteiler (Unbelasteter und belasteter Spannungsteiler)

13. Verhalten belasteter Spannungsquellen

• Teil 1 : mit Spannungsteiler als Quelle

• Teil 2 : mit Kettenschaltung als Quelle

• Teil 3 : Aufnahme der Leistungskennlinie und Leistungsanpassung

Lehrgang »Elektrotechnik 2«: Elektrisches Feld und magnetisches Feld

A. Grundbegriffe und Grundgrößen des elektrischen Feldes

1. Die elektrische Feldstärke E als Wirkungsgröße des elektrischen Feldes

• Wiederholung (siehe Lehrgang Elektrotechnik 1)

2. Die elektrische Erregung D als Ursachengröße des elektrischen Feldes

• Influenzwirkung des elektrischen Feldes

• Zum Problem der feldtheoretischen Bestimmung einer Ursachengröße

• Definition der elektrischen Erregung D als Ursachengröße des elektrischen Feldes

3. Meßverfahren zur Messung der elektrischen Feldgrößen E und D

4. Das Grundgesetz des elektrostatischen Feldes

• Verknüpfung von Ursachengröße D und Wirkungsgröße E

• Elektrische Feldkonstante und Dielektrizitätskonstante (auch: Permittivität)

5. Der elektrische Feldfluß

• Elektrostatisches Grundgesetz und Gaußscher Satz

• Definition des elektrischen Feldflusses als Produkt aus Feldstärke E und Wirkungsfläche A

• Felderzeugende Ladung, influenzierte Ladung und Modell der Hüllfläche

6. Erste Anwendungsbeispiele zu den elektrischen Feldgrößen

• Feldtheoretische Begründung des Coulombschen Gesetzes

• FOS 12 A: Überlagerung elektrischer Felder von Punktladungen

B. Begriff der Kapazität und Kondensator als Bauelement

1. Ladung und Kapazität einer Kondensatoranordnung

• Ladungsbewegung und Stromrichtung beim Laden und Entladen

• Zusammenhang von Ladung und Spannung im homogenen elektrischen Feld

• Allgemeine Definition der Kapazität

2. Sonderfall: Kapazität des Plattenkondensators

3. Isolierstoffe im elektrischen Feld

• Polarisation von Isolierstoffen im elektrischen Feld

• Verschiebungs- und Richtungspolarisation

• Einfluß des Dielektrikums auf die Kapazität

4. Bauformen von Kondensatoren

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Textanhang zum Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 15

5. Übungsaufgaben zum elektrostatischen Feld

6. Schaltungen von Kondensatoren

• Parallelschaltung von Kondensatoren

• Reihenschaltung von Kondensatoren

• Berechnung von Kondensatoren und Kondensatorschaltungen

C. Laden und Entladen von Kondensatoren und elektrische Feldenergie

1. Laden von Kondensatoren mit konstanter Ladespannung und Entladen

• Lade- und Entladevorgänge (Übersicht )

• Der Einfluß von R und C auf Lade- und Entladevorgänge

• Definition der Zeitkonstante

• Begründung der e-Funktionsgleichungen

2. Laden von Kondensatoren mit konstantem Ladestrom

3. Elektrische Feldenergie im Kondensator

• Begründung der Formel für die im Kondensator gespeicherte elektrische Feldenergie

• Energieumwandlung beim Zusammenschalten zweier Kondensatoren

4. Übungsaufgaben zu Lade- und Entladevorgängen

5. Anwendungsbeispiel: RC-Schaltungen als Impulsformer

D. Magnetische Kraft und Darstellung des magnetischen Feldes

1. Zur Theorie der Fernwirkung magnetischer Kräfte

• Wechselwirkung zwischen Dauermagneten

• Eigenschaften magnetischer Fernkräfte

2. Erste Bestimmungen zum Begriff des magnetischen Feldes

3. Der elektrische Strom als Ursache des magnetischen Feldes

• Der Versuch von H.Chr. Oersted

• Magnetfeldverlauf um einen geraden Stromleiter

4. Kraftwirkung zwischen zwei parallelen Stromleitern

• Der Versuch von A.-M. Ampère

• Kraftwirkung zwischen zwei parallelen Stromleitern – Begründung der magnetischen Kraft

5. Zwischenbilanz: Vergleich zwischen elektrischem und magnetischem Feld

6. Magnetisches Feld von Leiterschleife und Spule

7. Kraftwirkung auf einen Stromleiter im magnetischen Feld

E. Die Grundgrößen und Grundgesetze des magnetischen Feldes

1. Die magnetische Feldstärke B als Wirkungsgröße des magnetischen Feldes

• Bestimmung der bewegten Ladung als "q · v" bzw. "I · l"

• Definition der magnetischen Feldstärke B als Wirkungsgröße

• Meßverfahren zur Bestimmung der magnetischen Feldstärke B mit der Stromwaage

• FOS 12 A: Bestimmung der magnetische Kraft als Vektorprodukt

2. Die magnetische Erregung H als Ursachengröße des magnetischen Feldes

3. Der Zusammenhang zwischen den magnetischen Feldgrößen B und H

• Verknüpfung von Ursachengröße H und Wirkungsgröße B

• Magnetische Feldkonstante und Permeabilität

4. Anwendung der magnetischen Feldgrößen C und I auf verschiedene Anordnungen

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Textanhang zum Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 16

• Berechnung der Feldgrößen H und B

Ö außerhalb eines geraden Stromleiters

Ö im Inneren einer langen Zylinderspule sowie in einer Ringspule

• Definition der elektrischen Durchflutung als skalare magnetische Feldgröße

• Magnetische Kraft zwischen zwei parallelen Stromleitern

• Definition der Stromstärke-Maßeinheit "1 Ampere"

• FOS 12 A: Berechnung der Feldgrößen H und B innerhalb eines geraden Stromleiters

• FOS 12 A: Überlagerung von Magnetfeldern paralleler Stromleiter

5. Der magnetische Feldfluß Φ als weitere skalare magnetische Feldgröße

• Definition des magnetischen Flusses als Produkt aus magnetischer Feldstärke B und Wirkungsfläche A

• FOS 12 A: Der magnetische Feldfluß als Skalarprodukt der Vektoren C und B

6. Der Durchflutungssatz

• Die magnetische Feldlinie als Umlaufweg eines Magnetpols

• Entwicklung des Durchflutungssatzes

Erster Sonderfall: Gerader Stromleiter mit kreisförmigem Umlaufweg

nur in FOS 12 A:

Zweiter Sonderfall: Gerader Stromleiter mit zusammengesetztem kreisförmigem Umlaufweg

Übergang zur allgemeinen Form des Durchflutungssatzes

• Erstes Anwendungsbeispiel zum Durchflutungssatz: Koaxiale Hohlleiter

7. Nachtrag: Magnetische Kraft auf freie Elektronen

• Hall-Effekt und Hall-Spannung

• Meßtechnische Anwendungen des Hall-Effekts

F. Stoffe im Magnetfeld

1. Luft im Magnetfeld einer langen Zylinderspule

• Messung der magnetischen Feldstärke B mit Hall-Sonden-Meßgerät

• Meßtechnische Bestimmung der Permeabilität in einer Luftspule

2. Eisen im Magnetfeld einer langen Zylinderspule

• Erster Hinweis auf die Besonderheiten ferromagnetischer Stoffe

• Modell der Elementarmagnete

• Nichtlinearer Zusammenhang zwischen B und H bei Eisenwerkstoffen

3. Ferromagnetische Stoffe

• Entstehung magnetischer Felder durch Bahn- und Spinbewegung von Elektronen

• Weißsche Bezirke und Blochwände

• Magnetisierungskurve und Hystereseschleife

4. Para- und diamagnetische Stoffe im Magnetfeld

G. Der magnetische Kreis

1. Formale Analogien zwischen elektrischem und magnetischem Kreis

2. Berechnung unverzweigter magnetischer Kreise

• Anwendung des Durchflutungssatzes auf den magnetischen Kreis

• Berechnungsverfahren und erste Übungsaufgaben

3. Magnetische Kraft zwischen Magnetpolen

• Vorläufige Darstellung der Formel – Begründung folgt nach Behandlung der Induktion

4. FOS 12 A: Vertiefende Übungen zum magnetischen Kreis

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Textanhang zum Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 17

• Weitere Berechnungsbeispiele zum magnetischen Kreis

• Verfahren der Luftspaltgeraden

Lehrgang »Elektrotechnik 3«: Induktion und Wechselstrom

A. Induktionsvorgänge und ihre Gesetze

1. Zum Gegenstand: Versuche zur Induktion der Bewegung

2. Induktionsspannung in einem Leiterstab als erster Sonderfall

• Erste spezifische Form des Induktionsgesetzes

• Zur Relativität der Induktion

3. Die Faradaysche Form des Induktionsgesetzes

• Herleitung des Induktionsgesetzes

• Unterscheidung in Induktion der Bewegung und der Ruhe

• Darstellung von Induktionsvorgängen in Zeitdiagrammen

• Übungen zum Induktionsgesetz

4. Induktionsspannung und Induktionsstrom

• Richtung von Induktionsvorgängen

• Energieumwandlung und Lenzsches Gesetz

5. Thomsonscher Ringversuch (als Beispiel zur Anwendung der Erkenntnisse gem. 4.)

6. Verallgemeinerung: Zum Inhalt der Maxwellschen Gleichungen

B. Selbstinduktion und Schaltvorgänge in Spulenstromkreisen

7. Selbstinduktion in Spulen

• Formen der Selbstinduktion

• Berechnung der Selbstinduktionsspannung

• Definition der Induktivität

• Feldenergie in Spulen mit konstanter Induktivität

• Übungen zur Selbstinduktion

8. Schaltvorgänge in RL-Schaltungen (reale Spule)

• Funktionsgleichungen (Begründung erfolgt als Nachtrag im 2. Halbjahr)

• Übungen zu RL-Schaltvorgängen

C. Sinusförmige elektrische Wechselgrößen und einfache Wechselstromkreise

9. Rotierende Leiterschleife im Magnetfeld: Erzeugung sinusförmiger Wechselspannungen

10. Zeigerdarstellung von sinusförmigen Wechselgrößen

11. Addition von sinusförmigen Wechselgrößen gleicher Frequenz

12. Mittelwerte von elektrischen Wechselgrößen

13. Begründung der sog. »idealen« Wechselstromwiderstände

14. Grundschaltungen mit Wechselstromwiderständen (einschl. Wechselstromleistung)

D. Mathematischer Exkurs: Komplexe Zahlen

15. Darstellung komplexer Zahlen

16. Grundrechenarten des komplexen Rechnens

17. Komplexe Form der Darstellung elektrischer Größen

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Textanhang zum Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 18

• Zeigerdarstellung von Strom und Spannung in komplexer Form

• Operator-Darstellung von Wechselstromwiderständen in komplexer Form

E. Berechnung komplexer Wechselstromkreise

17. Berechnung von Wechselstromkreisen in komplexer Form

18. Phasendrehung in Wechselstromschaltungen

19. Kapazitätsmeßbrücke nach M. Wien

20. Phasenschieberbrücke

21. Komplexe Scheinwiderstände - Zusammenfassende Übersicht

22. Ersatzspannungsquelle – Anwendung auf Wechselstromkreise

23. Blindleistungsmessung mit 90°-Schaltung nach Hummel

24. Einführung in die Ortskurven-Darstellung

25. RC- und RL-Schaltungen als Frequenzfilter

Lehrgang »Messtechnik«: Einführung in die elektrische Messtechnik

Der Lehrgang »Einführung in die elektrische Messtechnik ist in der im folgenden dargestellten Form nurfür die Organisationsform A der Fachoberschule entwickelt worden und grundsätzlich jahrgangsüber-greifend konzipiert. Nach der Behandlung der ersten Grundlegungen zum elektrischen Feld in der Jahr-gangsstufe 11 sind die physikalischen Voraussetzungen zum Verständnis des Oszilloskops geschaffen.Damit kann bereits im 2. Halbjahr der Klasse 11 mit der Behandlung dieses Meßgerätes begonnenwerden. Die Laborübungen zum Oszilloskop lassen sich dann anschließend im 1. Halbjahr der Jahr-gangsstufe 12 durchführen. Nachdem gegen Ende des 1. Halbjahres im Rahmen des Lehrgangs»Elektrotechnik 2« die Grundbegriffe des magnetischen Feldes erarbeitet worden sind, kann etwa zuBeginn des 2. Halbjahres die Behandlung der elektromagnetischen Meßwerke in Angriff genommenwerden.

A. Elektronenstrahl-Oszilloskop

1. Elektronenstrahl-Oszilloskopröhre

2. Zeitablenkung im Oszilloskop

3. Blockschaltbild des Oszilloskops (Ein- und Zweikanal-Oszilloskop)

4. Bedienungselemente eines Zweikanal-Oszilloskops (HAMEG 203-5)

5. Meßverfahren mit dem Oszilloskop

• Spannungsmessung und absolute Frequenzmessung

• Relative Frequenzmessung mit Hilfe von Lissajous-Figuren

• Phasenwinkelmessung mit Zweikanal- und Einkanal-Oszilloskop (Lissajous-Figuren)

6. Laborübungen mit dem Oszilloskop

• Erste Spannungs- und Frequenzmessungen

• Aufnahme der Lade- und Entladekurven eines Kondensators

• RC-Schaltungen als Integrier- und Differenzierglied

B. Elektromagnetische Strom- und Spannungsmesser

7. Das Magnetnadelgalvanometer – Ein historisches Messgerät

8. Das Drehmagnetmeßwerk

• Aufbau und Wirkungsweise

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Textanhang zum Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 19

• Sinnbilder und Schaltzeichen für Meßgeräte

9. Das Drehspulmeßwerk

• Stromdurchflossene Drehspule im Magnetfeld

• Aufbau und Wirkungsweise des Drehspulmeßwerks

• Lagerung, Dämpfung und Eigenschaften von Drehspulmeßwerken

10. Das Dreheisenmeßwerk

• Vorversuch: Zwei Eisenkörper im Magnetfeld einer Spule

• Aufbau, Wirkungsweise und Eigenschaften des Dreheisenmeßwerkes

C. Elektromagnetische Leistungssmesser

11. Das Elektrodynamische Meßwerk als Leistungsmesser

12. Das Induktionsmeßwerk als Wechselstromzähler

13. Blindleistungsmessung mit dem elektrodynamischen Meßwerk

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Textanhang zum Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 20

4. Schulinterne Lehrpläne für die Berufsschulklassen der Handwerksberufe

a) Übersicht über die Lehrgänge für die Grundstufe der ElektroinstallateureL

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Textanhang zum Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 21

b) Übersicht über die Lehrgänge für die Fachstufe der Elektroinstallateure

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Textanhang zum Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 22

c) Übersicht über die Lernfelder für die Ausbildung der Informationselektroniker

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Textanhang zum Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 23

5. Kursstrukturpläne der technischen Schwerpunkte im Beruflichen Gymnasium

a) Übersicht über die Kursthemen für den Schwerpunkt »Elektrotechnik«

Fachrichtung Technik, Schwerpunkt E L E K T R O T E C H N I K

Technikwissenschaft TechnologieJahrgangsstufe 11/I5 h Grdl. Elektrotechnik und

Elektronik inkl. Meßpraktikum5h

Strukturiertes Problemlösenmit Turbo-Pascal I

Betriebs- undAnwendungssoftware- DOS-Einrichtung- Software und Hardware

einrichtenJahrgangsstufe 11/II4 h Elektrische Meßtechnik

- Gleichstromkreise- Elektrische und magnetische

Felder- Oszilloskop

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2 h TechnischesZeichnen

Jahrgangsstufe 12/I5 h Wechselstromtechnik (LK)

Zusätzlich ein ergänzender GK1

(BG-VO §17, Abs. 3: „Die Leistungskurse imfachrichtungsbezogenen Leistungsfachwerden durch mindestens einen Grundkursunmittelbar ergänzt. Die Fachkonferenz legtfest, in welchem Halbjahr derQualifikationsphase der Schüler in diesemGrundkurs unterrichtet wird.“

3 h Analogtechnik- Heißleiter, Kaltleiter, VDR, MDR,

Fotowiderstand, etc.- Diode, Z-Diode, Gleichrichtung- Transistor (FET, Bipolar)- Transistorgrundschaltungen (Verstärker,

Spannungs- und Stromkonstanter,Netzgerät, etc.)

Jahrgangsstufe 12/II-5 h Wechselstromnetze (LK)

- Netzwerkberechnung- Schwingkreise- Komplexe Rechnung- Ortskurvendarstellung

3 h Digitaltechnik- Boolsche Algebra- Speicherbausteine (Flip-Flop)- Register- Frequenzteiler, Zähler, Impulszähler- Multiplexer, Demultiplexer- DA- und AD-Umsetzer

Jahrgangsstufe 13/I5 h Übertragungstechnik

- Analoge und digitaleInformationsverarbeitung undInformationsübertragung

- Kommunikationselektronik

3 h Operationsverstärkern- Theoretische Grundlagen und

Grundschaltungen- Anwendungen: Netzgerät, Oszillator,

Sample- and Hold-Schaltung, Spannungs-Frequenz-Umsetzer,Leistungsoperationsverstärker, etc.

- Projektübung (Aufbau, Untersuchung undDarstellung eines umfangreichen Projektes)

Jahrgangsstufe 13/II5 h Mikroprozessor u. Microcontroller 3 h - Regelungstechnik oder

Mikroprozessortechnik

1Ergänzende Grundkurse können sein: Gleichstromnetzwerke (EDV-unterstützte Problemlösungen), StrukturierteSoftwareentwicklung, Programmierung mit Mikroprozessorsystemen, Überwachen und Steuern mit dem Microcomputer,Datenstrukturen und Datenverarbeitung, Compiler/ Interpreter/ Standarsoftware.

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Textanhang zum Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 24

b) Übersicht über die Kursthemen für den Schwerpunkt »Datenverarbeitungstechnik«

Fachrichtung Technik, Schwerpunkt DATENVERARBEITUNGSTECHNIK

Technikwissenschaft TechnologieJahrgangsstufe 11/I5 h Strukturiertes Problemlösen

mit Turbo-Pascal IBetriebs- undAnwendungssoftware- DOS-Einrichtung- Software und Hardware

einrichten

5 h Grrundlagen derElektrotechnik undElektronik (inkl.Meßpraktikum)

Jahrgangsstufe 11/II4 h Strukturiertes Problemlösen

mit Turbo-Pascal II4 h Elektrische Meßtechnik

- Gleichstromkreise- Elektrische und

magnetische Felder- Oszilloskop

2 h Betriebswirt-schafts-lehre*

Jahrgangsstufe 12/I5 h Microcontroller (LK)

• Digitaltechnik• Hardwarekonfiguration• Assembler-

Programmierung

3 h Datenstrukturen (C++)- Elementare Datenobjekte- Speicherstrukturen- Datenorganisation und

Suchverfahren− Binärbäume

ergänzend: HTML - Projekte

Jahrgangsstufe 12/II5 h

3 h

Interface-Technik (LK)- Schnittstellen- Bus-Technik

Netzwerktechnik (eGK)− Vernetzung eines Raumes− Netzwerk einrichten

(Windows NT, LINUX, etc.)

3 h Dateiverwaltung (C++)- Arrays- sequent. u. direkt. Zugriff,

etc.

ergänzend:Betriebssysteme, ArchitekturvonDatenverarbeitungsanlagen

Jahrgangsstufe 13/I5 h Datenbanken und

Systemanalyse I (LK)- Softwareengineering

3 h Intranet und Internet

Projekt: Hard- und Software

Jahrgangsstufe 13/II5 h Datenbanken und System-

anlyse II (LK)- Projekt: SQL-Datenbanken- Objektorientierte

Programmierung

3 h Intranet und Internet− oder Praxis zu

Datenbanken(ACCESS)

− evt. Java

*BG-VO §14, Abs.7: „An die Stelle des Technischen Zeichnens tritt ... im Schwerpunkt DatenverarbeitungstechnikWirtschaftslehre, insbesondere Betriebswirtschaftslehre ...“

Page 121: Textanhang zum Schulprogramm der HEMS2016.hems.de/fileadmin/_migrated/content_uploads/Schul... · 2015. 10. 22. · 1.7 Bilingualer Unterricht im Fach Elektronische Schaltungstechnik

Textanhang zum Schulprogramm der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule 25

6. Fortbildung für Lehrkräfte der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule –Bedarfsprognose

Schwerpunkt »Methoden- und Sozialkompetenz« Lehrkräfte

Professionell Probleme erkennen analysieren und beseitigen 15

Organisationslernen bezogen auf die tägliche Arbeit und auf die InstitutionSchule selbst

15

Verbesserung der Kommunikationsfähigkeit z.B. durchFremdsprachenangebote

15

Praktische Hinweise und Übungen zu Lern-, Prüf- und Präsentationstechniken 15

Sinnvoller Umgang mit multimedialen Geräten z.B. auch Lernen über Netze 15

Praktische Hilfen und Übungen zur Konfliktbewältigung 15

Hinweise und Übungen zur Optimierung der Lernprozesse: 15

a) durch Formen des „Selbstorganisierten Lernens“

b) durch kooperatives Lernen

c) Suggestopädie – Anders Lernen

Teamentwicklung/Teamfähigkeit 15

Projektunterricht an konkreten Beispielen 10

Projektmanagement 10

Lernfelder und deren Umsetzung in dem Berufsfeld Elektrotechnik (Handwerkund Industrie)

30

Schwerpunkt »Fachkompetenz und Didaktik« Lehrkräfte

Netzwerktechnik: Grundlagen, Vertiefung und Didaktik 12

Netzwerkbetriebssysteme: Grundlagen, Vertiefung und Didaktik 12

Heterogene Netzwerke 8

Betriebssysteme: Vertiefung und Didaktische Umsetzung 12

Programmierung in C++ strukturiert 12

Programmierung in C++ objektorientiert 8

Programmierung in JAVA, dot.net o.ä. 8

Programmierung – Didaktische Umsetzung 8

PC-Hardware: Grundlage und Didaktische Umsetzung 10

Neue Lehrpläne in Mathematik (Berufliches Gymnasium) 5

Steuerungs- u. Regelungstechnik 10

Bussysteme incl. EIB 10

Automatisierungstechnik 10

Betriebswirtschaft/Arbeitsrecht 5


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