Regierungspraumlsidium Gieszligen
Teilregionalplan Energie Mittelhessen ndash Die Energiewende regional gestalten
Ein Uumlberblick
MITTELHESSEN IST VOLLER ENERGIE
Dr Christoph Ullrich Regierungspraumlsident des Regierungsbezirks Gieszligen
Liebe Buumlrgerinnen und Buumlrger
nach einer intensiven Planungsphase liegt der Teilregionalplan Energie Mittelhessen nun vor
Ich freue mich sehr dass mit diesem Konzept die sachliche und an Zukunftsanforderungen orientierte Arbeit des Regierungspraumlsidiums Gieszligen und der Regionalversammlung Mittelhessen bei der oftmals sehr emotional gefuumlhrten Diskussion erfolgreich zum Abschluss gebracht wird
Mit dem Teilregionalplan Energie Mittelhessen legen wir das Ziel fest bis ins Jahr 2020 uumlber 30 Prozent des Endenergieverbrauchs bei Strom und Waumlrme in Mittelhessen durch Erneuerbare Energien zu decken Ein ambitishyoniertes Ziel das wir erreichen wenn wir uns gemeinsam fuumlr die beschlosshysene Energiewende einsetzen die bestehenden Chancen nutzen und den Wandel schlussendlich vollziehen Langfristig soll bis zum Jahr 2050 der Strom- und Waumlrmebedarf der Region vollstaumlndig durch Erneuerbare Energien gedeckt werden
Hierfuumlr bietet der Teilregionalplan Energie Mittelhessen insbesondere fuumlr Kommunen Behoumlrden Grundstuumlckseigentuumlmer und Vorhabentraumlger die notwendige Planungsgrundlage und entsprechende Rechtssichershyheit Er zeigt dabei auf welche Gebiete sich in Mittelhessen am effekshytivsten fuumlr Windenergie Photovoltaik und Biomasse nutzen lassen Der Teilregionalplan Energie Mittelhessen macht die Potenziale sichtbar und weist uns den Weg zu einer zukunftsfaumlhigen und nachhaltigen Energieshyversorgung
Ich wuumlnsche mir dass diese Broschuumlre zum Gelingen der Energiewende beitraumlgt
1
Klaus Weber Vorsitzender der Regionalversammlung Mittelhessen
Liebe Mittelhessen
der Teilregionalplan Energie Mittelhessen ist ein gemeinsames Werk des Regierungspraumlsidiums Gieszligen als Obere Landesplanungsbehoumlrde und der Regionalversammlung Mittelhessen als politisch verantwortliches regionales Planungsparlament
Zwei Verfahren zur Beteiligung der Oumlffentlichkeit und der Behoumlrden Informationsveranstaltungen in den Landkreisen unzaumlhlige Gespraumlchs-runden mit Buumlrgermeistern Verbaumlnden und Buumlrgerinitiativen sowie eine Vielzahl von Sitzungen der Ausschuumlsse der Regionalversammlung liegen hinter uns Wichtig war uns eine Balance der unterschiedlichen Interesshysen aus Politik Wirtschaft Naturschutz und Zivilgesellschaft wodurch wir ein gutes Ergebnis fuumlr die Region erzielt und Akzeptanz geschaffen haben
Der Schwerpunkt des Plans liegt auf der Erzeugung von Windenergie da sie das groumlszligte Potenzial fuumlr Mittelhessen bietet Auf einer Flaumlche von rund 12000 Hektar das entspricht etwa 22 Prozent der Flaumlche unserer Region wurden fast 130 Vorranggebiete zur Nutzung der Windenergie ausgewiesen
Wie genau wurden diese Gebiete gefunden und was wird sich in der Reshygion aumlndern Welche Chancen eroumlffnen sich und was unternehmen wir um das Klima zu schuumltzen Mit dieser Informationsbroschuumlre moumlchten wir Antworten geben Nur wenn wir alle uumlber die geplanten Vorhaben informiert sind und uns engagieren koumlnnen wir gemeinsam in Richtung Energie der Zukunft gehen und den Systemwechsel schaffen ndash hin zu einer lebenswerten und nachhaltig geschuumltzten Umwelt
Ich wuumlnsche Ihnen viel Freude bei der Lektuumlre
2
Nachhaltig leben und arbeiten Der Teilregionalplan Energie Mittelhessen als Baustein der Energiewende
Die Einigkeit uumlber den Ausstieg aus der Kernshyenergienutzung und das Gesetz zu Erneuershybaren Energien (EEG 2000) stellten bereits im Jahr 2000 die Weichen fuumlr die Energiewende Die Ereignisse im japanischen Kernkraftwerk Fukushima im Jahr 2011 beschleunigten das Streben nach alternativen Energien Der vorshygezogene Ausstieg aus der Kernenergienutshyzung bis 2022 wurde festgelegt Auch das sich veraumlndernde Weltklima und endliche Energieshyressourcen fuumlhrten in den vergangenen Jahshyren zu einem Bewusstseinswandel Die Menshyschen streben nach einer sicheren Energieershyzeugung Unabhaumlngigkeit von fossilen Brennshystoffen und nach mehr Klimaschutz
Nicht zuletzt bekraumlftigt wurde der Wandel durch die Pariser UN-Klimarahmenkonvention die vorsieht die globale Erderwaumlrmung deutlich unter 2 degC gegenuumlber dem vorindustriellen Niveau einzudaumlmmen (sogenanntes 2-Grad-Ziel) Daruumlber hinaus sind die Vertragsstaaten dazu verpflichtet sich darum zu bemuumlhen den Temperaturanstieg unter 15 degC zu halten1
Auch das Energiekonzept der Bundesregieshyrung zur deutschen Energie- und Klimapolitik fuszligt auf diesen neuen Anforderungen Es sieht vor das gesamte Energiesystem in Deutschshyland umzubauen ndash weg von Kernenergie Oumll und Kohle hin zu einem Energiemix aus Wind Sonne Wasser Biomasse und Geothermie Damit das gelingt arbeiten Bund und Laumlnder eng zusammen Das langfristige Ziel das sich Hessen ndash und somit auch die Region Mittelhesshysen ndash im Rahmen des Hessischen Energiegipshyfels 2011 gesteckt hat den Endenergiebedarf bei Strom und Waumlrme bis 2050 vollstaumlndig durch Erneuerbare Energien zu decken Der bisherige Entwicklungsstand ist in Abbildung 1 dargestellt
Ein weiteres Ziel
Hessen soll Energie sparen und effizienter einsetzen ndash auch um den Ausstoszlig von CO2 zu reduzieren Denn Jede Kilowattstunde an Strom oder Waumlrme die nicht verbraucht wird muss nicht erzeugt werden
So soll der Endenergieverbrauch von Strom und Waumlrme in Mittelhessen gegenuumlber 2008 um 25 Prozent auf 16 Terawattstunden redushyziert werden Schaumltzungen zufolge kann es geshylingen CO2-Emissionen die durch die Stromshyerzeugung entstehen bis 2050 fast vollstaumlndig zu vermeiden2 Auch beim Klimaschutz liegen in Mittelhessen groszlige Potenziale Mit der Minimierung fossiler Energietraumlger wie Kohle oder Oumll kann kraumlftig Energie gespart werden Rund 30 Prozent Energie gehen beispielsweishyse bei der Erzeugung von Strom aus thermishyschen Kraftwerken verloren ndash vor allem durch Abwaumlrme Nur 70 Prozent kommen also dem Verbrauch zu Gute
Ein wichtiger Schritt um diese Ziele zu erreishychen ist der Teilregionalplan Energie Mittelshyhessen Das regionale Planungskonzept beshyschreibt wie es gelingen kann in Mittelhessen verstaumlrkt Wind Sonne Wasser und Biomasse einzusetzen und Energie nachhaltig zu nutzen Er strukturiert die gesamte Region und zeigt welche Flaumlchen in Mittelhessen geeignet sind um auf ihnen Erneuerbare Energien zu erzeugen
1 Ergebnis der 21 Weltklimakonferenz der Vereinten Nationen vom 3011 bis 12122015 in Paris 2 HMWVL Gutachten zu den regionalen Energiekonzepten Hessen unter besonderer Beruumlcksichtigung Erneuerbarer
Energien ndash Zusatzbericht zu CO2-Emissionen 2012
3
Abbildung 1 Entwicklung des Endenergieverbrauchs aus Erneuerbaren Energien fuumlr Strom Waumlrme und Treibstoffe 2003 ndash 2016 (in TWh) in Hessen
Der Monitoringbericht 2017 ndash Energiewende in Hessen ndash zeigt Im Jahr 2016 hatten die Erneuerbashyren Energien mit einer Erzeugung von 18 Terawattstunden (TWh) einen Anteil von rund 8 Prozent am hessischen Endenergieverbrauch von 226 TWh (p)
20 180177
Rundungsbedingt kann es zu geringfuumlgigen Abweichungen in den Summen kommen
Quelle Energiewende in Hessen ndash Monitoringbericht 2017 Seite 33 2015 (v) = vorlaumlufig 2016 (p) = Prognose
18
16
14
12
10
8
6
4
2
0 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015
(v) 2016 (p)
89
07
75
18
33
111 111
27
32 38 43
90 81
insgesamt
63
68
09
86
56 53
30
64
86 83 81
48
26
25
50 51 52
107
37
57
118 29 28 29
27
53
11 14 15 18 22 24 26
147 149 153 165 160Strom Waumlrme Treibstoffe
91
65
25
Teilregionalplan Energie Mittelhessen tritt in Kraft
Das Regierungspraumlsidium Gieszligen hat unter Beteiligung von Kommunen Behoumlrden Verbaumlnshyden und unter Einbeziehung der Oumlffentlichkeit den Teilregionalplan Energie Mittelhessen erarbeitet den die Regionalversammlung Mittelhessen im November 2016 mit groszliger Mehrshyheit beschlossen hat Mit der Genehmigung durch die Landesregierung am 21 August 2017 dem Beitrittsbeschluss der Regionalversammlung am 8 November sowie der Bekanntmachung im Staatsanzeiger des Landes Hessen tritt der Teilregionalplan Energie Mittelhessen mit den darin getroffenen Regelungen in Kraft
Den Teilregionalplan Energie Mittelhessen finden Sie unter wwwrp-giessenhessendeplanungregionalplanungteilregionalplan-energie-mittelhessen oder unter wwwenergieportal-mittelhessendeteilregionalplan-energie
3 Hessisches Ministerium fuumlr Wirtschaft Energie Verkehr und Landesentwicklung
Energiewende in Hessen ndash Monitoringbericht 2017
4
Stromverbrauch in Mittelhessen und regionale Stromerzeugung durch Erneuerbare Energien4
Abbildung 2 Wie haben sich die Stromerzeugung durch Erneuerbare Energien und der Stromverbrauch von 2010 bis 2016 in Mittelhessen (in MWh) entwickelt
0
1500000
3000000
4500000
6000000
2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 (p)
Stromverbrauch
Stromerzeugung durch EE
118 150
210
253
290
332
374
Im Jahr 2016 ((p) = Prognose) hatten Erneuerbare Energien in Mittelhessen einen Erzeugungsanteil von rund 374 Prozent am mittelhessischen Stromverbrauch Im Vergleich 2010 waren es 118 Prozent
Abbildung 3 Wie haben sich die Energieformen bei der Stromerzeugung in Mittelhessen (in MWh)
2010 2011 2012 2013 2014 2016 (p) 0
250000
500000
750000
1000000
2015
Windkraft
Wasserkraft Nicht-EEG5
Photovoltaik
Bioenergie
von 2010 bis 2016 ((p) = Prognose) entwickelt
4 Quelle aller Grafiken S5 und S6 Regierungspraumlsidium Gieszligen Dez 31 5 Hierunter fallen zum Beispiel Altanlagen Anlagen zur Kraft-Waumlrme-Kopplung auszligerhalb des EEG
5
Abbildung 4 Wasser Wind Sonne und Biomasse Wie viele mittelhessische Anlagen fuumlr Erneuerbare Energien erzeugen wie viel Strom
Anzahl Peak bzw Nennshy Ertrag Anteil
Anlagen leistung in MW in MWh in
Wasserkraft 128 11 27684 1
Bioenergie 102 44 271943 15
Windenergie 341 521 984156 54
Photovoltaik
(Dachshy und
Freiflaumlchenanlagen)
22653 414 377795 21
Summe 24092 1052 1834699 100
sonst Anlagen ohne
EEGshyVerguumltung5 868 62 173121 9
shy
shy
shy
shy shy
Anteile der Landkreise an der Stromerzeugung durch Erneuerbare Energien in Mittelhessen
Abbildung 5 Landkreise im Vergleich Wie viel Strom (in MWh) wurde verbraucht und wie viel wurde durch Erneuerbare Energien erzeugt
Vogelsbergkreis
Marburg-Biedenkopf
Limburg-Weilburg
Lahn-Dill-Kreis
Stromverbrauch Bioenergie Gieszligen Photovoltaik Wasserkraft Windkraft Nicht-EEG
41 Vogelsberg
kreis
20 Landkreis Marburg
Biedenkopf
8 Landkreis Limburg Weilburg
17 Lahn Dill
Kreis 14 Landkreis
Gieszligen
200000 400000 600000 800000 1000000 1200000 1400000 1600000 1800000 0
Hinweis der Redaktion Daten zum Energieverbrauch und zur -erzeugung liegen auf regionaler Ebene nur fuumlr den Stromshy
bereich vor Seit 2010 erfasst das Regierungspraumlsidium Gieszligen auf Grundlage von Meldungen der Stromnetzbetreiber Daten
zum Stromverbrauch und zur Stromerzeugung durch Erneuerbare Energien ndash bis auf die Ebene von Staumldten und Gemeinden
Die Daten fuumlr das Jahr 2015 sind die aktuellsten verfuumlgbaren regionalen Daten In naher Zukunft soll diese Datenerfassung
auf die Bereiche Waumlrme und Verkehr erweitert werden In Abbildung 4 und 5 sind die Zahlen des Jahres 2015 dargestellt
6
Mit dem Teilregionalplan Energie Mittelhessen zum geordneten Ausbau der Erneuerbaren Energien
Sicher nachhaltig und bezahlbar ndash das ist die Praumlmisse unter der die Energiesysteme umgebaut werden sollen Doch haumlufig treffen in der taumlglichen Planungspraxis unterschiedliche Auffassungen aufeinander so auch in Mittelhessen Insbesondere fuumlr Anlagenstandorte im Freiraum Leitungen oder fuumlr den Anbau von Energiepflanzen benoumltigt die Region Flaumlchen um die Energieversorgung in Mittelhessen von einem zentralen zu einem dezentralen System mit vielen kleineren Anlagen umzugestalten Diese Gebiete muumlssen im noumltigen Umfang raumvertraumlglich bereitgestellt werden ndash keine leichte Aufgabe vor allem alle Interessen gegeneinander abzuwaumlgen Dabei sind raumlumlishyche Tabus und Restriktionen einzubeziehen (zum Beispiel Naturschutzgebiete) Nutzungskonflikte auszuraumlumen oder Synergieeffekte zu ermoumlglichen indem Flaumlchen durch mehrere Energieformen genutzt werden koumlnnen
Genau hier setzt die Regionalplanung an und nimmt ndash neben ihrem eigenstaumlndigen Planungsaufshytrag fuumlr die Region Mittelhessen ndash auch eine vermittelnde Rolle zwischen Landesentwicklungsplashynung und kommunaler Bauleitplanung ein Sie schafft auf uumlberoumlrtlicher Ebene einen Ausgleich zwischen den verschiedenen Interessen und erzeugt Planungssicherheit fuumlr alle Beteiligten Komshymunen Behoumlrden Grundstuumlckseigentuumlmer und Vorhabentraumlger
Alle Belange im Blick Das Gegenstromprinzip
Waumlhrend der Erarbeitung wurde der Entwurf des Teilregionalplans Energie Mittelhessen zweimal offengelegt In dieser Zeit hatten Kommunen Behoumlrden Verbaumlnde und die Menshyschen der Region die Moumlglichkeit ihre Anregungen und Bedenken dazu abzugeben Insgeshysamt wurden etwa 3800 Stellungnahmen mit rund 7500 Antragspunkten eingereicht und bearbeitet In der Planungsphase beruumlcksichtigten die Regionalplaner auch die kommunalen Flaumlchennutzungsplaumlne gleichzeitig sind Aspekte des Teilregionalplans Energie Mittelhessen in die Flaumlchennutzungsplaumlne der Kommunen mit eingeflossen Dank dieses bdquoGegenstromshyprinzipsldquo bei dem sich die Planungen in beide Richtungen beeinflussen entstand ein schluumlsshysiges Gesamtkonzept
Der Teilregionalplan Energie Mittelhessen legt die regionalplanerische Grundlage fuumlr das langfrisshytige Ziel im Jahr 2050 den Endenergiebedarf bei Strom und Waumlrme vollstaumlndig durch Erneuerbare Energien zu decken Er enthaumllt verbindliche Festlegungen (Ziele) fuumlr raumbedeutsame Planungen und Maszlignahmen wie bei der Windenergie und hat nur dort eine abschlieszligende Steuerungswirkung
Zusaumltzlich zu diesen Zielen kann die Regionalplanung auch Grundsaumltze formulieren wie etwa durch Vorbehaltsgebiete fuumlr Photovoltaik-Freiflaumlchenanlagen Sie koumlnnen ndash im Gegensatz zu den Zielen ndash auf nachfolgenden Planungsebenen abgewogen werden und muumlssen beispielsweise bei Planungs- und Investitionsentscheidungen von Kommunen lediglich beruumlcksichtigt werden
1112011 Auftrag zur Ershyarbeitung eines Teilregionalplans Energie Mittelshyhessen
18122012 Beschluss zur Offenlegung des Entwurfs des Teilregionalplans Energie Mittelshyhessen
2112013 ndash 2032013 Erste Offenlegung des Entwurfs des Teilregionalplans
20132014 Uumlberarbeitung der Konzeption Bearbeitung der eingegangenen Stellungnahmen
20142015 Erarbeitung der avifaunistischen Gutachten fuumlr die VSG Vogelsberg und Hoher Wesshyterwald sowie des Integrativen Gesamtkonzepts
2372015 Beschluss des uumlberarbeiteten Entwurfs des Teilregionalplans Energie zur erneushyten Beteiligung der Oumlffentlichkeit (2 Offenlegung)
7
Wind Das Konzept sieht vor Windenergienutzung
Photovoltaik Auszligerhalb der Siedlungsbereiche werden Vorbehaltsgebiete fuumlr Photovoltaik-Freiflaumlchenanshylagen ausgewiesen Aus regionalplanerischer Sicht sind sie geeignete Standorte Ob auf ihnen tatsaumlchlich Anlagen entstehen entscheishydet die jeweils zustaumlndige Kommune nach Abwaumlgung im Rahmen ihrer Bauleitplanung
Bioenergie Fuumlr die energetische Biomassenutzung enthaumllt der Plan Hinweise die die kommunale Bauleitshyplanung unterstuumltzen sollen Dazu gehoumlren zum Beispiel Suchraumlume fuumlr Biogasanlagen Vorzugsraumlume in denen nachwachsende Rohstofshyfe zur Energiegewinnung angebaut werden koumlnnen sowie Mengenziele
verb
ind
liche
s Z
IEL
GR
UN
DSA
TZH
INW
EIS
abschlieszligende regionalplanerische
Steuerung
informelle Steuerung
Verantwortung Kommune
formelle Steuerung Verantwortung Teilregionalplan
Unterstuumltzung kommunaler
Planung
abschlieszligend regionalplanerisch zu steuern Dafuumlr weist es Vorranggebiete mit Ausschlussshywirkung aus die Kommunen im Rahmen ihrer Bauleitplanung lediglich konkretisieren koumlnnen
So wurde in Mittelhessen ein gestuftes Planungs- und Steuerungskonzept fuumlr flaumlchenrelevante Energieformen wie Wind- Sonnen- und Biomassenutzung entwickelt In Abbildung 6 ist dieses Konzept grafisch dargestellt Eine formelle Steuerung ist aufgrund des gesetzlichen Planungsaufshytrags verbindlich und nur bei Windenergie vorgesehen Bei den anderen Energieformen Sonne (Photovoltaik Solarthermie) und Biomasse nimmt die Steuerungsfunktion des Teilregionalplans Energie ab von Grundsaumltzen wie sie fuumlr Freiflaumlchenphotovoltaik festgelegt werden bis hin zu raumvertraumlglichen Hinweisen die die kommunale Bauleitplanung im Bereich der Bioenergie unshyterstuumltzen (informelle Steuerung) Je mehr die Steuerungsfunktion des Teilregionalplans abnimmt desto mehr Planungsverantwortung liegt bei der Kommune Im Einzelnen bedeutet das
Abbildung 6 Gestuftes Planungs- und Steuerungskonzept
shy
shy
Quelle Regierungspraumlsidium Gieszligen Dez 31
shy
8
792015 ndash 6102015
20152016 Uumlberpruumlfung
9112016 Beschluss des
2182017 Genehmigung
8112017 Beitrittsbeschluss
anschlieszligend Umsetzung des
Zweite Offenleshy der Konzeption Teilregionalplans des Teilregional- der Regionalver- Teilregionalplans gung des Entwurfs Bearbeitung der Energie Mittelshy plans Energie sammlung Mittel- Energie Mittel-des Teilregional eingegangenen hessen durch die Mittelhessen hessen zur Genehshy hessen plans Stellungnahmen Regionalversammshy durch die Hesshy migungsentscheishy
lung Mittelhessen sische Landesshy dung und danach regierung Bekanntmachung
im Staatsanzeiger
Energiewende Herausforderungen und Chancen fuumlr Mittelhessen
3 Fragen an Dr Ivo Gerhards Leiter der Regionalplanung im Regierungspraumlsidium Gieszligen
Der Teilregionalplan Energie Mittelhessen liegt vor Mittelhessen ist also startklar Erneuerbare Energien weiter auszubauen Worauf liegt darin ein besonderes Augenmerk und warum Welche Flaumlchen wurden ausgewiesen
Der Teilregionalplan Energie Mittelhessen macht deutlich dass wir einen vielfaumlltigen Energiemix brauchen Denn nur so koumlnnen wir die Versorgung sicherstellen und einen hohen Wirkungsgrad in der
Region erzielen Dabei spielen natuumlrliche Energietraumlger wie Wind Sonne Wasser und Biomasse die zentrale Rolle ndash auch in Verbindung mit effizienter Technik Hierzu haben wir mit dem Teilregioshynalplan ein symbolisches sbquoEnergiehauslsquo verwirklicht das moumlglichst viele Belange der Energiewende beruumlcksichtigt und in deren Zusammenwirken wir das gesteckte Ziel erreichen koumlnnen
Abbildung 7 Teilregionalplan Energie Mittelhessen
-
- - --
-
Mittelhessen ist voller Energie
Einsparung und Effizienz
Transport und Speicherung
Energieziele Ausbau Erneuerbarer Energien
durch einen Energiemix
Wind energie
Photoshyvoltaik
Bioshyenergie
weitere Formen
EE
100 EE bis 2050
Vorrang gebiete
Vorbehalts gebiete
Suchraumlume bzw Vor
zugsraumlume
Senkung des End energieverbrauchs bis 2030 um 25
Sicherung von Tras sen Foumlrderung der
Energiespeicherung
textl Festlegung
Regionalshyplankarte
Themenkarte Energetische
Biomassenutzung
textl Festlegung
textl Festlegung
Quelle Regierungspraumlsidium Gieszligen Dez 31
Um das 100-Prozent-Ziel zu erreichen sieht der Teilregionalplan Energie Mittelhessen vor Energie in sogenannten Vorrang- bzw Vorbehaltsgebieten sowie im Biomassebereich in Such- und Vorzugs-raumlumen zu erzeugen die etwa 8 Prozent der Gesamtflaumlche Mittelhessens einnehmen Das entspricht einer Flaumlche von circa 42000 Hektar ndash eine Flaumlche so groszlig wie alle Siedlungs- und Gewerbegebiete in Mittelhessen Diese Raumlume stehen dann fuumlr die Windenergienutzung fuumlr Photovoltaik-Freiflaumlchenshyanlagen und fuumlr den Biomasseanbau zur energetischen Nutzung bereit Der Zahlenvergleich ist jedoch nicht absolut zu sehen da die Flaumlchen fuumlr den Anbau nachwachsender Rohstoffe nach wie vor landwirtschaftlich genutzt und bei der Windenergie nur der Maststandort und das direkte Umshyfeld beansprucht werden
9
Insgesamt ist Windenergie eine bedeutende Quelle Waumlhrend Biomasse zwar Energie rund um die Uhr liefert dafuumlr aber viel Flaumlche benoumltigt und Photovoltaik nur bei Tageslicht Stromertraumlge erzielt haben Windenergieanlagen den groumlszligten Flaumlchenertrag bei der Stromerzeugung gefolgt von der Photovoltaik Daher setzt die Landesregierung vor allem auf den Windenergieausbau und hat im Landesentwicklungsplan vorgegeben dass etwa 2 Prozent der Gesamtflaumlche Mittelhessens dafuumlr ausgewiesen werden Nur dort koumlnnen kuumlnftig Windenergieanlagen errichtet werden alle anderen Gebiete sind ausgeschlossen
Wie haben Sie diese Flaumlchen gefunden Gab es bestimmte Kriterien bei der Ausweisung
Der Teilregionalplan Energie Mittelhessen ist ein ganzheitliches in sich schluumlssiges Konzept um die Energienutzung in Mittelhessen zu steuern Das bedeutet wir haben Planungen Informationen und Materialien von Bund Land und Region aber auch von Verbaumlnden und Privatpersonen zusamshymengetragen analysiert und ausgewertet
Das Wichtigste bei unseren Arbeiten Wir haben stets die Belange von Mensch und Umwelt im Blick Zahlreiche Ausschluss- Restriktions- und Eignungskriterien wurden beruumlcksichtigt um geeignete Flaumlchen zu finden Im Bereich Windenergie fallen darunter harte Kriterien wie rechtliche Ausschluss-gruumlnde Dazu zaumlhlen beispielsweise die Abstandszone von 1000 Metern zu Siedlungen ebenso wie Naturschutzgebiete Aber auch abwaumlgungsfaumlhige Faktoren sogenannte Restriktionskriterien sind beruumlcksichtigt wie die Verhinderung einer staumlrkeren Beeintraumlchtigung des Landschaftsbildes oder das Vorkommen windenergieempfindlicher Fledermaumluse und Voumlgel insbesondere Schwarzshystoumlrche und Rotmilane Zum Schutz der Menschen gibt der Plan vor dass kleinere siedlungsnahe Windenergieanlagen nicht am bisherigen Standort sbquorepowertrsquo also durch groumlszligere und leistungsshystaumlrkere Anlagen ersetzt werden koumlnnen Daruumlber hinaus haben wir in der Planung intensiv geshypruumlft an welchen Orten Synergien entstehen ndash beispielsweise ob sich ein Gebiet dazu eignet um Wind- und gleichzeitig Biomasseenergie zu erzeugen Auch eine sbquoVerspargelungrsquo der Landschaft soll vermieden werden
Bei der Gebietsausweisung waren neben den genannten Kriterien und Nutzungskonflikten die im Prozess intensiv gepruumlft wurden auch wirtschaftliche Aspekte mit einzubeziehen Bei Vorranggeshybieten zur Windenergienutzung spielte das Kriterium Windhoumlffigkeit eine zentrale Rolle da Windshyenergieanlagen erst ab bestimmten Windgeschwindigkeiten rentabel sind So haben wir darauf geachtet dass die Gebiete Windgeschwindigkeiten von mindestens 575 Meter pro Sekunde in 140 Metern Houmlhe uumlber Grund aufweisen6 Bei Photovoltaik-Freiflaumlchenanlagen und Biogasanlagen wurde vor allem auf die raumlumliche Naumlhe der Anlagenstandorte zu Verbrauchszentren und Energieshytrassen fuumlr Strom und Gas abgezielt ein entscheidender Aspekt fuumlr eine nachhaltige verbrauchsshynahe dezentrale und effiziente Energieversorgung Um sparsam mit Flaumlchen umzugehen soll Photovoltaiktechnik vorrangig auf und an Gebaumluden auf Freiflaumlchen wie etwa Parkplaumltzen sowie auf nicht benoumltigten Industrie- und Gewerbeflaumlchen Energie gewinnen
In unserem Planungsprozess haben wir gemeinsam mit der Regionalversammlung mehr als 50 Kriterien gepruumlft und abgewogen um mit dem Teilregionalplan Energie Mittelhessen ein tragfaumlhishyges Konzept fuumlr die Region zu erarbeiten Der nachfolgende Kartenausschnitt zeigt das Ergebnis beispielhaft fuumlr die Windenergienutzung (Abbildung 8)
6 Grundlagen TUumlV SUumlD Industrie Service GmbH im Auftrag des HMUELV Unabhaumlngige Ermittlung des Windenergiepotenshy
zials fuumlr das Bundesland Hessen Windpotenzialkarte 2011 sowie in Einzelfaumlllen oumlrtliche qualitaumltsgesicherte Windgutachten
10
Abbildung 8 Windenergiekonzeption auszuweisende nicht auszuweisende Vorranggebiete zur Nutzung der Windenergie (VRG WE) beispielhafter Ausschnitt aus dem Planungsprozess
Quelle Umweltbericht zum Teilregionalplan Energie Mittelhessen 2016 Seite 55
Naumlhere Informationen zu den Kriterien und Details zur Vorgehensweise finden sich im Teilregioshynalplan Energie Mittelhessen 2016 ab Seite 22 und im Umweltbericht unter wwwrpshygiessenhessendeplanungregionalplanungteilregionalplanshyenergieshymittelhessen oder unter wwwenergieportalshymittelhessendeteilregionalplanshyenergie
Trotz der sorgfaumlltigen Abwaumlgung aller Kriterien ndash eine Garantie dafuumlr dass alle Menschen in der Region mitziehen ist das nicht oder
Die Entwicklung hin zur Energie der Zukunft bringt unvermeidbare Veraumlnderungen mit sich das muss uns allen bewusst sein Auch wenn eine sichere und umweltfreundliche Energieversorgung fuumlr eine deutlich bessere Luft- und Lebensqualitaumlt fuumlr uns alle in der Region sorgt ein Wermutstropshyfen bleibt Biomasse- Photovoltaik- und Windenergieanlagen entstehen und werden das Landshyschaftsbild und die Kulturlandschaften mitpraumlgen ndash auch wenn sie nach intensiver Abwaumlgung an den bestgeeigneten Standorten errichtet werden Wenn wir an Energiefreileitungen Autobahnen Kraftwerke und Braunkohleabbaugebiete denken Technische Anlagen standen schon immer und werden auch in Zukunft in einem gewissen Kontrast zur gewohnten Umgebung stehen Alle ndash das Land die Kommunen und insbesondere die Buumlrgerinnen und Buumlrger ndash stehen vor der Herausforshyderung sich auf den Wandel hin zu einer Nation Erneuerbarer Energien einzulassen Gelingt das eroumlffnet die Energiewende insbesondere der Bevoumllkerung vor Ort enorme Chancen beispielsweise beim Klima- und Ressourcenschutz oder der regionalen Wertschoumlpfung
11
Ausblick und Zukunftsaufgaben
Biomasseheizwerk der Genossenschaft Bioenergiedorf Oberrosphe eG
Stadt Wetter
Belange von Mensch und Umwelt im Blick Fuumlr die Region ist der Teilregionalplan Energie Mittelhessen ein erster wichtiger Schritt Dank der Kriterien die der Flaumlchenausweisung zushygrunde gelegt wurden und durch die Mechashynismen des Bundes-Immissionsschutzgesetshyzes die in den kommenden Jahren bei der Umsetzung greifen werden bleiben moumlgliche negative Begleiterscheinungen auf Mensch und Umwelt so gering wie moumlglich Ein Monishytoring begleitet den Ausbau der Erneuerbaren Energien durchgaumlngig um fruumlhzeitig Umweltshyauswirkungen zu erkennen und darauf reagieshyren zu koumlnnen
Strenge Regelungen und Vorschriften geben vor wie die kuumlnftigen konkreten Projekte zum Ausbau der Erneuerbaren Energien in Mittelshyhessen umgesetzt werden duumlrfen Sie pruumlfen die Flaumlchen und den Bau von Anlagen standshyortbezogen auf einer noch tieferen Detailebeshyne als die des Teilregionalplans So muumlssen in Deutschland zum Beispiel Windenergieanlashygen die houmlher als 50 Meter sind vor dem Bau und Betrieb nach dem Bundes-Immissionsshyschutzgesetz genehmigt werden im Verfahren werden unter anderem die Standortgemeinshyde Fachbehoumlrden und Fachleute beteiligt So wird beispielsweise auf Grundlage des Naturshyschutzrechts beurteilt wie sich die Anlagen auf das Landschaftsbild auf Voumlgel und Fledershymaumluse auswirken Nach dem Baurecht wird gepruumlft ob die Anlagen planerisch zulaumlssig und standsicher sind Zudem sind etwa der Arshybeits- Brand- Denkmal- und Immissionsschutz zu beachten wie auch die Regeln zu Land- und Forstwirtschaft sowie Straszligen- und Luftverkehr Die immissionsschutzrechtliche Genehmigung schlieszligt mehrere oumlffentlich-rechtliche Zulasshysungen oder Genehmigungen mit ein und regelt auch den Anlagenruumlckbau
Wertschoumlpfung fuumlr Kommunen und Buumlrgershyinnen und Buumlrger Erneuerbare Energien sind treibende Innoshyvationskraft ndash auch in Mittelhessen Neben Arbeitsplaumltzen die durch Erneuerbare Enershygien entstehen (auf Bundesebene waren laut Bundesministerium fuumlr Wirtschaft und Energie im Jahr 2015 circa 330000 Beschaumlftigte in diesem Bereich taumltig) bleibt ein Groszligteil der Wertschoumlpfung in der Region Buumlrgerinnen und Buumlrger koumlnnen sich selbst an der Invesshytition von Windenergieanlagen (sogenannte Buumlrgerwindraumlder) oder Photovoltaikanlagen finanziell beteiligen und daraus Vorteile ershyzielen mehrere Energiegenossenschaften unterschiedlichster Rechtsformen in Mittelhesshysen sind dafuumlr gute Beispiele Auch die Beteishyligung von Buumlrgerinnen und Buumlrgern uumlber Anlageprodukte ist machbar Dank dieser vielshyfaumlltigen Moumlglichkeiten koumlnnen Kommunen Buumlrgerinnen und Buumlrger sowie Unternehmen ihren eigenen Weg waumlhlen und ihre Vorhaben einzeln oder im Schulterschluss umsetzen
Solarpark Greifenstein-Allendorf
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Windenergieanlagen im Vogelsberg
Ein weiteres Plus Die Energiewende traumlgt zum Erhalt der regionalen Infrastruktur bei Zahlreishyche Unternehmen bieten Beschaumlftigungsmoumlgshylichkeiten bei Planung Bau Betrieb und Warshytung der Anlagen Grundstuumlckseigentuumlmer erzielen Pachteinnahmen fuumlr Kommunen entshystehen Steuereinnahmen und gegebenenfalls Pachterloumlse oder Gewinne aus eigener Betaumltishygung Hinzu kommt die Wertschoumlpfung durch Eigenverbrauchsanlagen Wer eigene Solarshypanels nutzt kann sich groumlszligtenteils selbst mit Strom und Warmwasser versorgen und Geld sparen Daruumlber hinaus steigt die Unabhaumlngshyigkeit der Region von Importen ndash ein weiterer Vorteil vor allem mit Blick auf die endlichen Ressourcen
Zentrales Zukunftsthema Energiespeicher Der Energiewende wird oft entgegengehalten dass die Erneuerbaren Energien nicht rund um die Uhr zur Verfuumlgung stehen und keine Speishycherkapazitaumlten vorhanden sind Zwar wird in vielen Untersuchungen dargelegt dass sich die Energiegewinnung aus Wind und Sonne aufgrund ihrer unterschiedlichen Erzeugungsshyzeiten sehr gut ergaumlnzen waumlhrend Bioenergie an 365 Tagen rund um die Uhr einen Beitrag zur Grundlastabsicherung liefert Dennoch ist die Entwicklung von Energiespeichern eine der zentralen Voraussetzungen fuumlr das Geshylingen der Energiewende Ob mechanische Speicher wie etwa Pumpspeicherkraftwerke
thermische Speicher chemische Speicher wie Wasserstoff- oder Methanspeicher oder elekshytrische Speicher wie zum Beispiel Kondensashytoren ndash Forschung und Industrie arbeiten sehr intensiv an zahlreichen Speicherloumlsungen die nach und nach Marktreife erlangen
Gemeinsam ans Ziel Die Energiewende setzt einen nachhaltigen und bewussten Umgang mit den Energieresshysourcen voraus Daneben ist es von Bedeutung Energie produktiver einzusetzen als bisher Letztlich kann jede Buumlrgerin und jeder Buumlrger einen eigenen Beitrag leisten indem sie beshyziehungsweise er ausschlieszliglich energieeffizishyente Geraumlte nutzt
Daruumlber hinaus kann es von Vorteil sein wenn Kommunen die Nutzung Erneuerbarer Energien gemeinsam mit Buumlrgerinnen und Buumlrgern sowie Unternehmen planen und realisieren Einige mittelhessische Gemeinden haben sich zum Beispiel zu sogenannten bdquoEnergie-Komshymunenldquo zusammengetan Ihr Ziel eine zushykunftsfaumlhige demokratische und wirtschaftlich rentable Energieversorgung zu schaffen Die Energiewende funktioniert nur mit den Menshyschen vor Ort Wenn Buumlrgerinnen und Buumlrger mitmachen und alle ndash Land Kommunen und Bevoumllkerung ndash gemeinsam an einem Strang ziehen kann Mittelhessen seine energiepolitishyschen Ziele erreichen
Mais als nachwachsender Rohstoff zur Gewinnung von Biogas
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Weiterfuumlhrende Informationen
bull Teilregionalplan Energie Mittelhessen 2016 und Umweltbericht zum Teilregionalplan Energie Mittelhessen 2016 Regierungspraumlsidium Gieszligen als Geschaumlftsstelle der Regionalversammlung Mittelhessen wwwrp-giessenhessendeplanungregionalplanungteilregionalplan-energie-mittelhessen
bull Das Energieportal des Regierungspraumlsidiums Gieszligen Das Energieportal ist eine zentrale teils interaktive Informationsplattform rund um das Thema Erneuerbare Energien fuumlr und uumlber die Region Mittelhessen wwwenergieportal-mittelhessende
bull Buumlrgerforum Energieland Hessen Das Buumlrgerforum Energieland Hessen unterstuumltzt Kommunen mit Angeboten dabei sich mit den Buumlrgerinnen und Buumlrgern zu Vorhaben im Bereich der Erneuerbaren Energien auszutaushyschen und nach konkreten Loumlsungen zu suchen wwwenergielandhessende
bull SolarshyKataster Hessen Mit wenig Aufwand bietet das Solar-Kataster einen Blick auf die Solarener gie-Potenziale von Dach- und Freiflaumlchen in Hessen wwwsolarkatasterhessende
bull Hessisches Ministerium fuumlr Wirtschaft Energie Verkehr und Landesentwicklung wwwwirtschafthessende
bull Hessisches Ministerium fuumlr Umwelt Klimaschutz Landwirtschaft und Verbraucherschutz wwwumwelthessende
bull Regierungspraumlsidium Darmstadt wwwrp-darmstadthessende bull Regierungspraumlsidium Kassel wwwrp-kasselhessende bull Klimashy und Energieportal des Regionalverbandes FrankfurtRheinMain
wwwklimaenergie-frmde
Regionale und kommunale Energiekonzepte in Mittelhessen
bull Gutachten zu den Regionalen Energiekonzepten Hessen unter besonderer Beruumlcksichtigung Erneuerbarer Energien ndash Regionalbericht Regierungsbezirk Gieszligen ndash (September 2012) unter wwwwirtschafthessendesitesdefaultfilesHMWVLregionale-energiekonzepte_hauptberichtpdf
bull Integriertes Klimaschutzkonzept fuumlr den Landkreis Gieszligen unter wwwlkgideimagesformulare_downloadsWirtschaft_Arbeit-BildungKlimaschutzkonzeptpdf
bull Energieshy und Klimaschutzkonzept fuumlr den LahnshyDillshyKreis unter httpsklima-kommunenhessen-nachhaltigdefilesKommunendownloadsaktionsplaene_ und_klimaschutzkonzepte_von_unterzeichnerkommunenAnhang_1_zum_Bericht_EUK_ LDK_150416pdf
bull Integriertes Klimaschutzkonzept fuumlr den Landkreis LimburgshyWeilburg unter wwwlandkreis-limburg-weilburgdefileadmindatenwissenswertesregion-energieIKK_LM-WELpdf
bull Integriertes Klimaschutzkonzept des Landkreises MarburgshyBiedenkopf unter wwwklimaschutzmarburg-biedenkopfdeuploadsContentPDFKlimaschutzkonzeptKSI_ Konzept_Marburg_Biedenkopf_final_webpdf
bull Integriertes Energieshy und Klimaschutzkonzept fuumlr den Vogelsbergkreis unter wwwklimaschutz-vogelsbergkreisdefileadminuser_uploadklimaschutz-vogelsbergkreisde DateienPdfIEKK_Vogelsbergkreis_Endbericht_Rev-C2-4_PtJpdf
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Impressum amp Ansprechpartner
Herausgeber Regierungspraumlsidium Gieszligen Dezernat 31 ndash Regionalplanung Bauleitplanung
Landgraf-Philipp-Platz 1-7 35390 Gieszligen wwwrp-giessende
Dezember 2017
Ansprechpartner Dr Ivo Gerhards Mail IvoGerhardsrpgihessende Harald Metzger Mail HaraldMetzgerrpgihessende
Bildnachweise Titel Fotolia visdia Juumlrgen Faumllchle Seite 1 Regierungspraumlsidium Gieszligen Seite 2 Klaus Weber Seite 9 Regierungspraumlsidium Gieszligen Seite12 Bioenergiedorf Oberrosphe eG Solarpark Greifenstein 7x7 energie GmbH 53173 Bonn Seite 13 Windenergieanlagen im Vogelsberg Hans-Dieter Kuhl Regierungspraumlsidium Gieszligen Maisernte Harald Metzger Regierungspraumlsidium Gieszligen
Die Broschuumlre wurde erstellt mit freundlicher Untershystuumltzung der HA Hessen Agentur GmbH und des Landesprogramms Buumlrgerforum Energieland Hessen wwwenergieland-hessende
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Dr Christoph Ullrich Regierungspraumlsident des Regierungsbezirks Gieszligen
Liebe Buumlrgerinnen und Buumlrger
nach einer intensiven Planungsphase liegt der Teilregionalplan Energie Mittelhessen nun vor
Ich freue mich sehr dass mit diesem Konzept die sachliche und an Zukunftsanforderungen orientierte Arbeit des Regierungspraumlsidiums Gieszligen und der Regionalversammlung Mittelhessen bei der oftmals sehr emotional gefuumlhrten Diskussion erfolgreich zum Abschluss gebracht wird
Mit dem Teilregionalplan Energie Mittelhessen legen wir das Ziel fest bis ins Jahr 2020 uumlber 30 Prozent des Endenergieverbrauchs bei Strom und Waumlrme in Mittelhessen durch Erneuerbare Energien zu decken Ein ambitishyoniertes Ziel das wir erreichen wenn wir uns gemeinsam fuumlr die beschlosshysene Energiewende einsetzen die bestehenden Chancen nutzen und den Wandel schlussendlich vollziehen Langfristig soll bis zum Jahr 2050 der Strom- und Waumlrmebedarf der Region vollstaumlndig durch Erneuerbare Energien gedeckt werden
Hierfuumlr bietet der Teilregionalplan Energie Mittelhessen insbesondere fuumlr Kommunen Behoumlrden Grundstuumlckseigentuumlmer und Vorhabentraumlger die notwendige Planungsgrundlage und entsprechende Rechtssichershyheit Er zeigt dabei auf welche Gebiete sich in Mittelhessen am effekshytivsten fuumlr Windenergie Photovoltaik und Biomasse nutzen lassen Der Teilregionalplan Energie Mittelhessen macht die Potenziale sichtbar und weist uns den Weg zu einer zukunftsfaumlhigen und nachhaltigen Energieshyversorgung
Ich wuumlnsche mir dass diese Broschuumlre zum Gelingen der Energiewende beitraumlgt
1
Klaus Weber Vorsitzender der Regionalversammlung Mittelhessen
Liebe Mittelhessen
der Teilregionalplan Energie Mittelhessen ist ein gemeinsames Werk des Regierungspraumlsidiums Gieszligen als Obere Landesplanungsbehoumlrde und der Regionalversammlung Mittelhessen als politisch verantwortliches regionales Planungsparlament
Zwei Verfahren zur Beteiligung der Oumlffentlichkeit und der Behoumlrden Informationsveranstaltungen in den Landkreisen unzaumlhlige Gespraumlchs-runden mit Buumlrgermeistern Verbaumlnden und Buumlrgerinitiativen sowie eine Vielzahl von Sitzungen der Ausschuumlsse der Regionalversammlung liegen hinter uns Wichtig war uns eine Balance der unterschiedlichen Interesshysen aus Politik Wirtschaft Naturschutz und Zivilgesellschaft wodurch wir ein gutes Ergebnis fuumlr die Region erzielt und Akzeptanz geschaffen haben
Der Schwerpunkt des Plans liegt auf der Erzeugung von Windenergie da sie das groumlszligte Potenzial fuumlr Mittelhessen bietet Auf einer Flaumlche von rund 12000 Hektar das entspricht etwa 22 Prozent der Flaumlche unserer Region wurden fast 130 Vorranggebiete zur Nutzung der Windenergie ausgewiesen
Wie genau wurden diese Gebiete gefunden und was wird sich in der Reshygion aumlndern Welche Chancen eroumlffnen sich und was unternehmen wir um das Klima zu schuumltzen Mit dieser Informationsbroschuumlre moumlchten wir Antworten geben Nur wenn wir alle uumlber die geplanten Vorhaben informiert sind und uns engagieren koumlnnen wir gemeinsam in Richtung Energie der Zukunft gehen und den Systemwechsel schaffen ndash hin zu einer lebenswerten und nachhaltig geschuumltzten Umwelt
Ich wuumlnsche Ihnen viel Freude bei der Lektuumlre
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Nachhaltig leben und arbeiten Der Teilregionalplan Energie Mittelhessen als Baustein der Energiewende
Die Einigkeit uumlber den Ausstieg aus der Kernshyenergienutzung und das Gesetz zu Erneuershybaren Energien (EEG 2000) stellten bereits im Jahr 2000 die Weichen fuumlr die Energiewende Die Ereignisse im japanischen Kernkraftwerk Fukushima im Jahr 2011 beschleunigten das Streben nach alternativen Energien Der vorshygezogene Ausstieg aus der Kernenergienutshyzung bis 2022 wurde festgelegt Auch das sich veraumlndernde Weltklima und endliche Energieshyressourcen fuumlhrten in den vergangenen Jahshyren zu einem Bewusstseinswandel Die Menshyschen streben nach einer sicheren Energieershyzeugung Unabhaumlngigkeit von fossilen Brennshystoffen und nach mehr Klimaschutz
Nicht zuletzt bekraumlftigt wurde der Wandel durch die Pariser UN-Klimarahmenkonvention die vorsieht die globale Erderwaumlrmung deutlich unter 2 degC gegenuumlber dem vorindustriellen Niveau einzudaumlmmen (sogenanntes 2-Grad-Ziel) Daruumlber hinaus sind die Vertragsstaaten dazu verpflichtet sich darum zu bemuumlhen den Temperaturanstieg unter 15 degC zu halten1
Auch das Energiekonzept der Bundesregieshyrung zur deutschen Energie- und Klimapolitik fuszligt auf diesen neuen Anforderungen Es sieht vor das gesamte Energiesystem in Deutschshyland umzubauen ndash weg von Kernenergie Oumll und Kohle hin zu einem Energiemix aus Wind Sonne Wasser Biomasse und Geothermie Damit das gelingt arbeiten Bund und Laumlnder eng zusammen Das langfristige Ziel das sich Hessen ndash und somit auch die Region Mittelhesshysen ndash im Rahmen des Hessischen Energiegipshyfels 2011 gesteckt hat den Endenergiebedarf bei Strom und Waumlrme bis 2050 vollstaumlndig durch Erneuerbare Energien zu decken Der bisherige Entwicklungsstand ist in Abbildung 1 dargestellt
Ein weiteres Ziel
Hessen soll Energie sparen und effizienter einsetzen ndash auch um den Ausstoszlig von CO2 zu reduzieren Denn Jede Kilowattstunde an Strom oder Waumlrme die nicht verbraucht wird muss nicht erzeugt werden
So soll der Endenergieverbrauch von Strom und Waumlrme in Mittelhessen gegenuumlber 2008 um 25 Prozent auf 16 Terawattstunden redushyziert werden Schaumltzungen zufolge kann es geshylingen CO2-Emissionen die durch die Stromshyerzeugung entstehen bis 2050 fast vollstaumlndig zu vermeiden2 Auch beim Klimaschutz liegen in Mittelhessen groszlige Potenziale Mit der Minimierung fossiler Energietraumlger wie Kohle oder Oumll kann kraumlftig Energie gespart werden Rund 30 Prozent Energie gehen beispielsweishyse bei der Erzeugung von Strom aus thermishyschen Kraftwerken verloren ndash vor allem durch Abwaumlrme Nur 70 Prozent kommen also dem Verbrauch zu Gute
Ein wichtiger Schritt um diese Ziele zu erreishychen ist der Teilregionalplan Energie Mittelshyhessen Das regionale Planungskonzept beshyschreibt wie es gelingen kann in Mittelhessen verstaumlrkt Wind Sonne Wasser und Biomasse einzusetzen und Energie nachhaltig zu nutzen Er strukturiert die gesamte Region und zeigt welche Flaumlchen in Mittelhessen geeignet sind um auf ihnen Erneuerbare Energien zu erzeugen
1 Ergebnis der 21 Weltklimakonferenz der Vereinten Nationen vom 3011 bis 12122015 in Paris 2 HMWVL Gutachten zu den regionalen Energiekonzepten Hessen unter besonderer Beruumlcksichtigung Erneuerbarer
Energien ndash Zusatzbericht zu CO2-Emissionen 2012
3
Abbildung 1 Entwicklung des Endenergieverbrauchs aus Erneuerbaren Energien fuumlr Strom Waumlrme und Treibstoffe 2003 ndash 2016 (in TWh) in Hessen
Der Monitoringbericht 2017 ndash Energiewende in Hessen ndash zeigt Im Jahr 2016 hatten die Erneuerbashyren Energien mit einer Erzeugung von 18 Terawattstunden (TWh) einen Anteil von rund 8 Prozent am hessischen Endenergieverbrauch von 226 TWh (p)
20 180177
Rundungsbedingt kann es zu geringfuumlgigen Abweichungen in den Summen kommen
Quelle Energiewende in Hessen ndash Monitoringbericht 2017 Seite 33 2015 (v) = vorlaumlufig 2016 (p) = Prognose
18
16
14
12
10
8
6
4
2
0 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015
(v) 2016 (p)
89
07
75
18
33
111 111
27
32 38 43
90 81
insgesamt
63
68
09
86
56 53
30
64
86 83 81
48
26
25
50 51 52
107
37
57
118 29 28 29
27
53
11 14 15 18 22 24 26
147 149 153 165 160Strom Waumlrme Treibstoffe
91
65
25
Teilregionalplan Energie Mittelhessen tritt in Kraft
Das Regierungspraumlsidium Gieszligen hat unter Beteiligung von Kommunen Behoumlrden Verbaumlnshyden und unter Einbeziehung der Oumlffentlichkeit den Teilregionalplan Energie Mittelhessen erarbeitet den die Regionalversammlung Mittelhessen im November 2016 mit groszliger Mehrshyheit beschlossen hat Mit der Genehmigung durch die Landesregierung am 21 August 2017 dem Beitrittsbeschluss der Regionalversammlung am 8 November sowie der Bekanntmachung im Staatsanzeiger des Landes Hessen tritt der Teilregionalplan Energie Mittelhessen mit den darin getroffenen Regelungen in Kraft
Den Teilregionalplan Energie Mittelhessen finden Sie unter wwwrp-giessenhessendeplanungregionalplanungteilregionalplan-energie-mittelhessen oder unter wwwenergieportal-mittelhessendeteilregionalplan-energie
3 Hessisches Ministerium fuumlr Wirtschaft Energie Verkehr und Landesentwicklung
Energiewende in Hessen ndash Monitoringbericht 2017
4
Stromverbrauch in Mittelhessen und regionale Stromerzeugung durch Erneuerbare Energien4
Abbildung 2 Wie haben sich die Stromerzeugung durch Erneuerbare Energien und der Stromverbrauch von 2010 bis 2016 in Mittelhessen (in MWh) entwickelt
0
1500000
3000000
4500000
6000000
2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 (p)
Stromverbrauch
Stromerzeugung durch EE
118 150
210
253
290
332
374
Im Jahr 2016 ((p) = Prognose) hatten Erneuerbare Energien in Mittelhessen einen Erzeugungsanteil von rund 374 Prozent am mittelhessischen Stromverbrauch Im Vergleich 2010 waren es 118 Prozent
Abbildung 3 Wie haben sich die Energieformen bei der Stromerzeugung in Mittelhessen (in MWh)
2010 2011 2012 2013 2014 2016 (p) 0
250000
500000
750000
1000000
2015
Windkraft
Wasserkraft Nicht-EEG5
Photovoltaik
Bioenergie
von 2010 bis 2016 ((p) = Prognose) entwickelt
4 Quelle aller Grafiken S5 und S6 Regierungspraumlsidium Gieszligen Dez 31 5 Hierunter fallen zum Beispiel Altanlagen Anlagen zur Kraft-Waumlrme-Kopplung auszligerhalb des EEG
5
Abbildung 4 Wasser Wind Sonne und Biomasse Wie viele mittelhessische Anlagen fuumlr Erneuerbare Energien erzeugen wie viel Strom
Anzahl Peak bzw Nennshy Ertrag Anteil
Anlagen leistung in MW in MWh in
Wasserkraft 128 11 27684 1
Bioenergie 102 44 271943 15
Windenergie 341 521 984156 54
Photovoltaik
(Dachshy und
Freiflaumlchenanlagen)
22653 414 377795 21
Summe 24092 1052 1834699 100
sonst Anlagen ohne
EEGshyVerguumltung5 868 62 173121 9
shy
shy
shy
shy shy
Anteile der Landkreise an der Stromerzeugung durch Erneuerbare Energien in Mittelhessen
Abbildung 5 Landkreise im Vergleich Wie viel Strom (in MWh) wurde verbraucht und wie viel wurde durch Erneuerbare Energien erzeugt
Vogelsbergkreis
Marburg-Biedenkopf
Limburg-Weilburg
Lahn-Dill-Kreis
Stromverbrauch Bioenergie Gieszligen Photovoltaik Wasserkraft Windkraft Nicht-EEG
41 Vogelsberg
kreis
20 Landkreis Marburg
Biedenkopf
8 Landkreis Limburg Weilburg
17 Lahn Dill
Kreis 14 Landkreis
Gieszligen
200000 400000 600000 800000 1000000 1200000 1400000 1600000 1800000 0
Hinweis der Redaktion Daten zum Energieverbrauch und zur -erzeugung liegen auf regionaler Ebene nur fuumlr den Stromshy
bereich vor Seit 2010 erfasst das Regierungspraumlsidium Gieszligen auf Grundlage von Meldungen der Stromnetzbetreiber Daten
zum Stromverbrauch und zur Stromerzeugung durch Erneuerbare Energien ndash bis auf die Ebene von Staumldten und Gemeinden
Die Daten fuumlr das Jahr 2015 sind die aktuellsten verfuumlgbaren regionalen Daten In naher Zukunft soll diese Datenerfassung
auf die Bereiche Waumlrme und Verkehr erweitert werden In Abbildung 4 und 5 sind die Zahlen des Jahres 2015 dargestellt
6
Mit dem Teilregionalplan Energie Mittelhessen zum geordneten Ausbau der Erneuerbaren Energien
Sicher nachhaltig und bezahlbar ndash das ist die Praumlmisse unter der die Energiesysteme umgebaut werden sollen Doch haumlufig treffen in der taumlglichen Planungspraxis unterschiedliche Auffassungen aufeinander so auch in Mittelhessen Insbesondere fuumlr Anlagenstandorte im Freiraum Leitungen oder fuumlr den Anbau von Energiepflanzen benoumltigt die Region Flaumlchen um die Energieversorgung in Mittelhessen von einem zentralen zu einem dezentralen System mit vielen kleineren Anlagen umzugestalten Diese Gebiete muumlssen im noumltigen Umfang raumvertraumlglich bereitgestellt werden ndash keine leichte Aufgabe vor allem alle Interessen gegeneinander abzuwaumlgen Dabei sind raumlumlishyche Tabus und Restriktionen einzubeziehen (zum Beispiel Naturschutzgebiete) Nutzungskonflikte auszuraumlumen oder Synergieeffekte zu ermoumlglichen indem Flaumlchen durch mehrere Energieformen genutzt werden koumlnnen
Genau hier setzt die Regionalplanung an und nimmt ndash neben ihrem eigenstaumlndigen Planungsaufshytrag fuumlr die Region Mittelhessen ndash auch eine vermittelnde Rolle zwischen Landesentwicklungsplashynung und kommunaler Bauleitplanung ein Sie schafft auf uumlberoumlrtlicher Ebene einen Ausgleich zwischen den verschiedenen Interessen und erzeugt Planungssicherheit fuumlr alle Beteiligten Komshymunen Behoumlrden Grundstuumlckseigentuumlmer und Vorhabentraumlger
Alle Belange im Blick Das Gegenstromprinzip
Waumlhrend der Erarbeitung wurde der Entwurf des Teilregionalplans Energie Mittelhessen zweimal offengelegt In dieser Zeit hatten Kommunen Behoumlrden Verbaumlnde und die Menshyschen der Region die Moumlglichkeit ihre Anregungen und Bedenken dazu abzugeben Insgeshysamt wurden etwa 3800 Stellungnahmen mit rund 7500 Antragspunkten eingereicht und bearbeitet In der Planungsphase beruumlcksichtigten die Regionalplaner auch die kommunalen Flaumlchennutzungsplaumlne gleichzeitig sind Aspekte des Teilregionalplans Energie Mittelhessen in die Flaumlchennutzungsplaumlne der Kommunen mit eingeflossen Dank dieses bdquoGegenstromshyprinzipsldquo bei dem sich die Planungen in beide Richtungen beeinflussen entstand ein schluumlsshysiges Gesamtkonzept
Der Teilregionalplan Energie Mittelhessen legt die regionalplanerische Grundlage fuumlr das langfrisshytige Ziel im Jahr 2050 den Endenergiebedarf bei Strom und Waumlrme vollstaumlndig durch Erneuerbare Energien zu decken Er enthaumllt verbindliche Festlegungen (Ziele) fuumlr raumbedeutsame Planungen und Maszlignahmen wie bei der Windenergie und hat nur dort eine abschlieszligende Steuerungswirkung
Zusaumltzlich zu diesen Zielen kann die Regionalplanung auch Grundsaumltze formulieren wie etwa durch Vorbehaltsgebiete fuumlr Photovoltaik-Freiflaumlchenanlagen Sie koumlnnen ndash im Gegensatz zu den Zielen ndash auf nachfolgenden Planungsebenen abgewogen werden und muumlssen beispielsweise bei Planungs- und Investitionsentscheidungen von Kommunen lediglich beruumlcksichtigt werden
1112011 Auftrag zur Ershyarbeitung eines Teilregionalplans Energie Mittelshyhessen
18122012 Beschluss zur Offenlegung des Entwurfs des Teilregionalplans Energie Mittelshyhessen
2112013 ndash 2032013 Erste Offenlegung des Entwurfs des Teilregionalplans
20132014 Uumlberarbeitung der Konzeption Bearbeitung der eingegangenen Stellungnahmen
20142015 Erarbeitung der avifaunistischen Gutachten fuumlr die VSG Vogelsberg und Hoher Wesshyterwald sowie des Integrativen Gesamtkonzepts
2372015 Beschluss des uumlberarbeiteten Entwurfs des Teilregionalplans Energie zur erneushyten Beteiligung der Oumlffentlichkeit (2 Offenlegung)
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Wind Das Konzept sieht vor Windenergienutzung
Photovoltaik Auszligerhalb der Siedlungsbereiche werden Vorbehaltsgebiete fuumlr Photovoltaik-Freiflaumlchenanshylagen ausgewiesen Aus regionalplanerischer Sicht sind sie geeignete Standorte Ob auf ihnen tatsaumlchlich Anlagen entstehen entscheishydet die jeweils zustaumlndige Kommune nach Abwaumlgung im Rahmen ihrer Bauleitplanung
Bioenergie Fuumlr die energetische Biomassenutzung enthaumllt der Plan Hinweise die die kommunale Bauleitshyplanung unterstuumltzen sollen Dazu gehoumlren zum Beispiel Suchraumlume fuumlr Biogasanlagen Vorzugsraumlume in denen nachwachsende Rohstofshyfe zur Energiegewinnung angebaut werden koumlnnen sowie Mengenziele
verb
ind
liche
s Z
IEL
GR
UN
DSA
TZH
INW
EIS
abschlieszligende regionalplanerische
Steuerung
informelle Steuerung
Verantwortung Kommune
formelle Steuerung Verantwortung Teilregionalplan
Unterstuumltzung kommunaler
Planung
abschlieszligend regionalplanerisch zu steuern Dafuumlr weist es Vorranggebiete mit Ausschlussshywirkung aus die Kommunen im Rahmen ihrer Bauleitplanung lediglich konkretisieren koumlnnen
So wurde in Mittelhessen ein gestuftes Planungs- und Steuerungskonzept fuumlr flaumlchenrelevante Energieformen wie Wind- Sonnen- und Biomassenutzung entwickelt In Abbildung 6 ist dieses Konzept grafisch dargestellt Eine formelle Steuerung ist aufgrund des gesetzlichen Planungsaufshytrags verbindlich und nur bei Windenergie vorgesehen Bei den anderen Energieformen Sonne (Photovoltaik Solarthermie) und Biomasse nimmt die Steuerungsfunktion des Teilregionalplans Energie ab von Grundsaumltzen wie sie fuumlr Freiflaumlchenphotovoltaik festgelegt werden bis hin zu raumvertraumlglichen Hinweisen die die kommunale Bauleitplanung im Bereich der Bioenergie unshyterstuumltzen (informelle Steuerung) Je mehr die Steuerungsfunktion des Teilregionalplans abnimmt desto mehr Planungsverantwortung liegt bei der Kommune Im Einzelnen bedeutet das
Abbildung 6 Gestuftes Planungs- und Steuerungskonzept
shy
shy
Quelle Regierungspraumlsidium Gieszligen Dez 31
shy
8
792015 ndash 6102015
20152016 Uumlberpruumlfung
9112016 Beschluss des
2182017 Genehmigung
8112017 Beitrittsbeschluss
anschlieszligend Umsetzung des
Zweite Offenleshy der Konzeption Teilregionalplans des Teilregional- der Regionalver- Teilregionalplans gung des Entwurfs Bearbeitung der Energie Mittelshy plans Energie sammlung Mittel- Energie Mittel-des Teilregional eingegangenen hessen durch die Mittelhessen hessen zur Genehshy hessen plans Stellungnahmen Regionalversammshy durch die Hesshy migungsentscheishy
lung Mittelhessen sische Landesshy dung und danach regierung Bekanntmachung
im Staatsanzeiger
Energiewende Herausforderungen und Chancen fuumlr Mittelhessen
3 Fragen an Dr Ivo Gerhards Leiter der Regionalplanung im Regierungspraumlsidium Gieszligen
Der Teilregionalplan Energie Mittelhessen liegt vor Mittelhessen ist also startklar Erneuerbare Energien weiter auszubauen Worauf liegt darin ein besonderes Augenmerk und warum Welche Flaumlchen wurden ausgewiesen
Der Teilregionalplan Energie Mittelhessen macht deutlich dass wir einen vielfaumlltigen Energiemix brauchen Denn nur so koumlnnen wir die Versorgung sicherstellen und einen hohen Wirkungsgrad in der
Region erzielen Dabei spielen natuumlrliche Energietraumlger wie Wind Sonne Wasser und Biomasse die zentrale Rolle ndash auch in Verbindung mit effizienter Technik Hierzu haben wir mit dem Teilregioshynalplan ein symbolisches sbquoEnergiehauslsquo verwirklicht das moumlglichst viele Belange der Energiewende beruumlcksichtigt und in deren Zusammenwirken wir das gesteckte Ziel erreichen koumlnnen
Abbildung 7 Teilregionalplan Energie Mittelhessen
-
- - --
-
Mittelhessen ist voller Energie
Einsparung und Effizienz
Transport und Speicherung
Energieziele Ausbau Erneuerbarer Energien
durch einen Energiemix
Wind energie
Photoshyvoltaik
Bioshyenergie
weitere Formen
EE
100 EE bis 2050
Vorrang gebiete
Vorbehalts gebiete
Suchraumlume bzw Vor
zugsraumlume
Senkung des End energieverbrauchs bis 2030 um 25
Sicherung von Tras sen Foumlrderung der
Energiespeicherung
textl Festlegung
Regionalshyplankarte
Themenkarte Energetische
Biomassenutzung
textl Festlegung
textl Festlegung
Quelle Regierungspraumlsidium Gieszligen Dez 31
Um das 100-Prozent-Ziel zu erreichen sieht der Teilregionalplan Energie Mittelhessen vor Energie in sogenannten Vorrang- bzw Vorbehaltsgebieten sowie im Biomassebereich in Such- und Vorzugs-raumlumen zu erzeugen die etwa 8 Prozent der Gesamtflaumlche Mittelhessens einnehmen Das entspricht einer Flaumlche von circa 42000 Hektar ndash eine Flaumlche so groszlig wie alle Siedlungs- und Gewerbegebiete in Mittelhessen Diese Raumlume stehen dann fuumlr die Windenergienutzung fuumlr Photovoltaik-Freiflaumlchenshyanlagen und fuumlr den Biomasseanbau zur energetischen Nutzung bereit Der Zahlenvergleich ist jedoch nicht absolut zu sehen da die Flaumlchen fuumlr den Anbau nachwachsender Rohstoffe nach wie vor landwirtschaftlich genutzt und bei der Windenergie nur der Maststandort und das direkte Umshyfeld beansprucht werden
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Insgesamt ist Windenergie eine bedeutende Quelle Waumlhrend Biomasse zwar Energie rund um die Uhr liefert dafuumlr aber viel Flaumlche benoumltigt und Photovoltaik nur bei Tageslicht Stromertraumlge erzielt haben Windenergieanlagen den groumlszligten Flaumlchenertrag bei der Stromerzeugung gefolgt von der Photovoltaik Daher setzt die Landesregierung vor allem auf den Windenergieausbau und hat im Landesentwicklungsplan vorgegeben dass etwa 2 Prozent der Gesamtflaumlche Mittelhessens dafuumlr ausgewiesen werden Nur dort koumlnnen kuumlnftig Windenergieanlagen errichtet werden alle anderen Gebiete sind ausgeschlossen
Wie haben Sie diese Flaumlchen gefunden Gab es bestimmte Kriterien bei der Ausweisung
Der Teilregionalplan Energie Mittelhessen ist ein ganzheitliches in sich schluumlssiges Konzept um die Energienutzung in Mittelhessen zu steuern Das bedeutet wir haben Planungen Informationen und Materialien von Bund Land und Region aber auch von Verbaumlnden und Privatpersonen zusamshymengetragen analysiert und ausgewertet
Das Wichtigste bei unseren Arbeiten Wir haben stets die Belange von Mensch und Umwelt im Blick Zahlreiche Ausschluss- Restriktions- und Eignungskriterien wurden beruumlcksichtigt um geeignete Flaumlchen zu finden Im Bereich Windenergie fallen darunter harte Kriterien wie rechtliche Ausschluss-gruumlnde Dazu zaumlhlen beispielsweise die Abstandszone von 1000 Metern zu Siedlungen ebenso wie Naturschutzgebiete Aber auch abwaumlgungsfaumlhige Faktoren sogenannte Restriktionskriterien sind beruumlcksichtigt wie die Verhinderung einer staumlrkeren Beeintraumlchtigung des Landschaftsbildes oder das Vorkommen windenergieempfindlicher Fledermaumluse und Voumlgel insbesondere Schwarzshystoumlrche und Rotmilane Zum Schutz der Menschen gibt der Plan vor dass kleinere siedlungsnahe Windenergieanlagen nicht am bisherigen Standort sbquorepowertrsquo also durch groumlszligere und leistungsshystaumlrkere Anlagen ersetzt werden koumlnnen Daruumlber hinaus haben wir in der Planung intensiv geshypruumlft an welchen Orten Synergien entstehen ndash beispielsweise ob sich ein Gebiet dazu eignet um Wind- und gleichzeitig Biomasseenergie zu erzeugen Auch eine sbquoVerspargelungrsquo der Landschaft soll vermieden werden
Bei der Gebietsausweisung waren neben den genannten Kriterien und Nutzungskonflikten die im Prozess intensiv gepruumlft wurden auch wirtschaftliche Aspekte mit einzubeziehen Bei Vorranggeshybieten zur Windenergienutzung spielte das Kriterium Windhoumlffigkeit eine zentrale Rolle da Windshyenergieanlagen erst ab bestimmten Windgeschwindigkeiten rentabel sind So haben wir darauf geachtet dass die Gebiete Windgeschwindigkeiten von mindestens 575 Meter pro Sekunde in 140 Metern Houmlhe uumlber Grund aufweisen6 Bei Photovoltaik-Freiflaumlchenanlagen und Biogasanlagen wurde vor allem auf die raumlumliche Naumlhe der Anlagenstandorte zu Verbrauchszentren und Energieshytrassen fuumlr Strom und Gas abgezielt ein entscheidender Aspekt fuumlr eine nachhaltige verbrauchsshynahe dezentrale und effiziente Energieversorgung Um sparsam mit Flaumlchen umzugehen soll Photovoltaiktechnik vorrangig auf und an Gebaumluden auf Freiflaumlchen wie etwa Parkplaumltzen sowie auf nicht benoumltigten Industrie- und Gewerbeflaumlchen Energie gewinnen
In unserem Planungsprozess haben wir gemeinsam mit der Regionalversammlung mehr als 50 Kriterien gepruumlft und abgewogen um mit dem Teilregionalplan Energie Mittelhessen ein tragfaumlhishyges Konzept fuumlr die Region zu erarbeiten Der nachfolgende Kartenausschnitt zeigt das Ergebnis beispielhaft fuumlr die Windenergienutzung (Abbildung 8)
6 Grundlagen TUumlV SUumlD Industrie Service GmbH im Auftrag des HMUELV Unabhaumlngige Ermittlung des Windenergiepotenshy
zials fuumlr das Bundesland Hessen Windpotenzialkarte 2011 sowie in Einzelfaumlllen oumlrtliche qualitaumltsgesicherte Windgutachten
10
Abbildung 8 Windenergiekonzeption auszuweisende nicht auszuweisende Vorranggebiete zur Nutzung der Windenergie (VRG WE) beispielhafter Ausschnitt aus dem Planungsprozess
Quelle Umweltbericht zum Teilregionalplan Energie Mittelhessen 2016 Seite 55
Naumlhere Informationen zu den Kriterien und Details zur Vorgehensweise finden sich im Teilregioshynalplan Energie Mittelhessen 2016 ab Seite 22 und im Umweltbericht unter wwwrpshygiessenhessendeplanungregionalplanungteilregionalplanshyenergieshymittelhessen oder unter wwwenergieportalshymittelhessendeteilregionalplanshyenergie
Trotz der sorgfaumlltigen Abwaumlgung aller Kriterien ndash eine Garantie dafuumlr dass alle Menschen in der Region mitziehen ist das nicht oder
Die Entwicklung hin zur Energie der Zukunft bringt unvermeidbare Veraumlnderungen mit sich das muss uns allen bewusst sein Auch wenn eine sichere und umweltfreundliche Energieversorgung fuumlr eine deutlich bessere Luft- und Lebensqualitaumlt fuumlr uns alle in der Region sorgt ein Wermutstropshyfen bleibt Biomasse- Photovoltaik- und Windenergieanlagen entstehen und werden das Landshyschaftsbild und die Kulturlandschaften mitpraumlgen ndash auch wenn sie nach intensiver Abwaumlgung an den bestgeeigneten Standorten errichtet werden Wenn wir an Energiefreileitungen Autobahnen Kraftwerke und Braunkohleabbaugebiete denken Technische Anlagen standen schon immer und werden auch in Zukunft in einem gewissen Kontrast zur gewohnten Umgebung stehen Alle ndash das Land die Kommunen und insbesondere die Buumlrgerinnen und Buumlrger ndash stehen vor der Herausforshyderung sich auf den Wandel hin zu einer Nation Erneuerbarer Energien einzulassen Gelingt das eroumlffnet die Energiewende insbesondere der Bevoumllkerung vor Ort enorme Chancen beispielsweise beim Klima- und Ressourcenschutz oder der regionalen Wertschoumlpfung
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Ausblick und Zukunftsaufgaben
Biomasseheizwerk der Genossenschaft Bioenergiedorf Oberrosphe eG
Stadt Wetter
Belange von Mensch und Umwelt im Blick Fuumlr die Region ist der Teilregionalplan Energie Mittelhessen ein erster wichtiger Schritt Dank der Kriterien die der Flaumlchenausweisung zushygrunde gelegt wurden und durch die Mechashynismen des Bundes-Immissionsschutzgesetshyzes die in den kommenden Jahren bei der Umsetzung greifen werden bleiben moumlgliche negative Begleiterscheinungen auf Mensch und Umwelt so gering wie moumlglich Ein Monishytoring begleitet den Ausbau der Erneuerbaren Energien durchgaumlngig um fruumlhzeitig Umweltshyauswirkungen zu erkennen und darauf reagieshyren zu koumlnnen
Strenge Regelungen und Vorschriften geben vor wie die kuumlnftigen konkreten Projekte zum Ausbau der Erneuerbaren Energien in Mittelshyhessen umgesetzt werden duumlrfen Sie pruumlfen die Flaumlchen und den Bau von Anlagen standshyortbezogen auf einer noch tieferen Detailebeshyne als die des Teilregionalplans So muumlssen in Deutschland zum Beispiel Windenergieanlashygen die houmlher als 50 Meter sind vor dem Bau und Betrieb nach dem Bundes-Immissionsshyschutzgesetz genehmigt werden im Verfahren werden unter anderem die Standortgemeinshyde Fachbehoumlrden und Fachleute beteiligt So wird beispielsweise auf Grundlage des Naturshyschutzrechts beurteilt wie sich die Anlagen auf das Landschaftsbild auf Voumlgel und Fledershymaumluse auswirken Nach dem Baurecht wird gepruumlft ob die Anlagen planerisch zulaumlssig und standsicher sind Zudem sind etwa der Arshybeits- Brand- Denkmal- und Immissionsschutz zu beachten wie auch die Regeln zu Land- und Forstwirtschaft sowie Straszligen- und Luftverkehr Die immissionsschutzrechtliche Genehmigung schlieszligt mehrere oumlffentlich-rechtliche Zulasshysungen oder Genehmigungen mit ein und regelt auch den Anlagenruumlckbau
Wertschoumlpfung fuumlr Kommunen und Buumlrgershyinnen und Buumlrger Erneuerbare Energien sind treibende Innoshyvationskraft ndash auch in Mittelhessen Neben Arbeitsplaumltzen die durch Erneuerbare Enershygien entstehen (auf Bundesebene waren laut Bundesministerium fuumlr Wirtschaft und Energie im Jahr 2015 circa 330000 Beschaumlftigte in diesem Bereich taumltig) bleibt ein Groszligteil der Wertschoumlpfung in der Region Buumlrgerinnen und Buumlrger koumlnnen sich selbst an der Invesshytition von Windenergieanlagen (sogenannte Buumlrgerwindraumlder) oder Photovoltaikanlagen finanziell beteiligen und daraus Vorteile ershyzielen mehrere Energiegenossenschaften unterschiedlichster Rechtsformen in Mittelhesshysen sind dafuumlr gute Beispiele Auch die Beteishyligung von Buumlrgerinnen und Buumlrgern uumlber Anlageprodukte ist machbar Dank dieser vielshyfaumlltigen Moumlglichkeiten koumlnnen Kommunen Buumlrgerinnen und Buumlrger sowie Unternehmen ihren eigenen Weg waumlhlen und ihre Vorhaben einzeln oder im Schulterschluss umsetzen
Solarpark Greifenstein-Allendorf
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Windenergieanlagen im Vogelsberg
Ein weiteres Plus Die Energiewende traumlgt zum Erhalt der regionalen Infrastruktur bei Zahlreishyche Unternehmen bieten Beschaumlftigungsmoumlgshylichkeiten bei Planung Bau Betrieb und Warshytung der Anlagen Grundstuumlckseigentuumlmer erzielen Pachteinnahmen fuumlr Kommunen entshystehen Steuereinnahmen und gegebenenfalls Pachterloumlse oder Gewinne aus eigener Betaumltishygung Hinzu kommt die Wertschoumlpfung durch Eigenverbrauchsanlagen Wer eigene Solarshypanels nutzt kann sich groumlszligtenteils selbst mit Strom und Warmwasser versorgen und Geld sparen Daruumlber hinaus steigt die Unabhaumlngshyigkeit der Region von Importen ndash ein weiterer Vorteil vor allem mit Blick auf die endlichen Ressourcen
Zentrales Zukunftsthema Energiespeicher Der Energiewende wird oft entgegengehalten dass die Erneuerbaren Energien nicht rund um die Uhr zur Verfuumlgung stehen und keine Speishycherkapazitaumlten vorhanden sind Zwar wird in vielen Untersuchungen dargelegt dass sich die Energiegewinnung aus Wind und Sonne aufgrund ihrer unterschiedlichen Erzeugungsshyzeiten sehr gut ergaumlnzen waumlhrend Bioenergie an 365 Tagen rund um die Uhr einen Beitrag zur Grundlastabsicherung liefert Dennoch ist die Entwicklung von Energiespeichern eine der zentralen Voraussetzungen fuumlr das Geshylingen der Energiewende Ob mechanische Speicher wie etwa Pumpspeicherkraftwerke
thermische Speicher chemische Speicher wie Wasserstoff- oder Methanspeicher oder elekshytrische Speicher wie zum Beispiel Kondensashytoren ndash Forschung und Industrie arbeiten sehr intensiv an zahlreichen Speicherloumlsungen die nach und nach Marktreife erlangen
Gemeinsam ans Ziel Die Energiewende setzt einen nachhaltigen und bewussten Umgang mit den Energieresshysourcen voraus Daneben ist es von Bedeutung Energie produktiver einzusetzen als bisher Letztlich kann jede Buumlrgerin und jeder Buumlrger einen eigenen Beitrag leisten indem sie beshyziehungsweise er ausschlieszliglich energieeffizishyente Geraumlte nutzt
Daruumlber hinaus kann es von Vorteil sein wenn Kommunen die Nutzung Erneuerbarer Energien gemeinsam mit Buumlrgerinnen und Buumlrgern sowie Unternehmen planen und realisieren Einige mittelhessische Gemeinden haben sich zum Beispiel zu sogenannten bdquoEnergie-Komshymunenldquo zusammengetan Ihr Ziel eine zushykunftsfaumlhige demokratische und wirtschaftlich rentable Energieversorgung zu schaffen Die Energiewende funktioniert nur mit den Menshyschen vor Ort Wenn Buumlrgerinnen und Buumlrger mitmachen und alle ndash Land Kommunen und Bevoumllkerung ndash gemeinsam an einem Strang ziehen kann Mittelhessen seine energiepolitishyschen Ziele erreichen
Mais als nachwachsender Rohstoff zur Gewinnung von Biogas
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Weiterfuumlhrende Informationen
bull Teilregionalplan Energie Mittelhessen 2016 und Umweltbericht zum Teilregionalplan Energie Mittelhessen 2016 Regierungspraumlsidium Gieszligen als Geschaumlftsstelle der Regionalversammlung Mittelhessen wwwrp-giessenhessendeplanungregionalplanungteilregionalplan-energie-mittelhessen
bull Das Energieportal des Regierungspraumlsidiums Gieszligen Das Energieportal ist eine zentrale teils interaktive Informationsplattform rund um das Thema Erneuerbare Energien fuumlr und uumlber die Region Mittelhessen wwwenergieportal-mittelhessende
bull Buumlrgerforum Energieland Hessen Das Buumlrgerforum Energieland Hessen unterstuumltzt Kommunen mit Angeboten dabei sich mit den Buumlrgerinnen und Buumlrgern zu Vorhaben im Bereich der Erneuerbaren Energien auszutaushyschen und nach konkreten Loumlsungen zu suchen wwwenergielandhessende
bull SolarshyKataster Hessen Mit wenig Aufwand bietet das Solar-Kataster einen Blick auf die Solarener gie-Potenziale von Dach- und Freiflaumlchen in Hessen wwwsolarkatasterhessende
bull Hessisches Ministerium fuumlr Wirtschaft Energie Verkehr und Landesentwicklung wwwwirtschafthessende
bull Hessisches Ministerium fuumlr Umwelt Klimaschutz Landwirtschaft und Verbraucherschutz wwwumwelthessende
bull Regierungspraumlsidium Darmstadt wwwrp-darmstadthessende bull Regierungspraumlsidium Kassel wwwrp-kasselhessende bull Klimashy und Energieportal des Regionalverbandes FrankfurtRheinMain
wwwklimaenergie-frmde
Regionale und kommunale Energiekonzepte in Mittelhessen
bull Gutachten zu den Regionalen Energiekonzepten Hessen unter besonderer Beruumlcksichtigung Erneuerbarer Energien ndash Regionalbericht Regierungsbezirk Gieszligen ndash (September 2012) unter wwwwirtschafthessendesitesdefaultfilesHMWVLregionale-energiekonzepte_hauptberichtpdf
bull Integriertes Klimaschutzkonzept fuumlr den Landkreis Gieszligen unter wwwlkgideimagesformulare_downloadsWirtschaft_Arbeit-BildungKlimaschutzkonzeptpdf
bull Energieshy und Klimaschutzkonzept fuumlr den LahnshyDillshyKreis unter httpsklima-kommunenhessen-nachhaltigdefilesKommunendownloadsaktionsplaene_ und_klimaschutzkonzepte_von_unterzeichnerkommunenAnhang_1_zum_Bericht_EUK_ LDK_150416pdf
bull Integriertes Klimaschutzkonzept fuumlr den Landkreis LimburgshyWeilburg unter wwwlandkreis-limburg-weilburgdefileadmindatenwissenswertesregion-energieIKK_LM-WELpdf
bull Integriertes Klimaschutzkonzept des Landkreises MarburgshyBiedenkopf unter wwwklimaschutzmarburg-biedenkopfdeuploadsContentPDFKlimaschutzkonzeptKSI_ Konzept_Marburg_Biedenkopf_final_webpdf
bull Integriertes Energieshy und Klimaschutzkonzept fuumlr den Vogelsbergkreis unter wwwklimaschutz-vogelsbergkreisdefileadminuser_uploadklimaschutz-vogelsbergkreisde DateienPdfIEKK_Vogelsbergkreis_Endbericht_Rev-C2-4_PtJpdf
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Impressum amp Ansprechpartner
Herausgeber Regierungspraumlsidium Gieszligen Dezernat 31 ndash Regionalplanung Bauleitplanung
Landgraf-Philipp-Platz 1-7 35390 Gieszligen wwwrp-giessende
Dezember 2017
Ansprechpartner Dr Ivo Gerhards Mail IvoGerhardsrpgihessende Harald Metzger Mail HaraldMetzgerrpgihessende
Bildnachweise Titel Fotolia visdia Juumlrgen Faumllchle Seite 1 Regierungspraumlsidium Gieszligen Seite 2 Klaus Weber Seite 9 Regierungspraumlsidium Gieszligen Seite12 Bioenergiedorf Oberrosphe eG Solarpark Greifenstein 7x7 energie GmbH 53173 Bonn Seite 13 Windenergieanlagen im Vogelsberg Hans-Dieter Kuhl Regierungspraumlsidium Gieszligen Maisernte Harald Metzger Regierungspraumlsidium Gieszligen
Die Broschuumlre wurde erstellt mit freundlicher Untershystuumltzung der HA Hessen Agentur GmbH und des Landesprogramms Buumlrgerforum Energieland Hessen wwwenergieland-hessende
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Klaus Weber Vorsitzender der Regionalversammlung Mittelhessen
Liebe Mittelhessen
der Teilregionalplan Energie Mittelhessen ist ein gemeinsames Werk des Regierungspraumlsidiums Gieszligen als Obere Landesplanungsbehoumlrde und der Regionalversammlung Mittelhessen als politisch verantwortliches regionales Planungsparlament
Zwei Verfahren zur Beteiligung der Oumlffentlichkeit und der Behoumlrden Informationsveranstaltungen in den Landkreisen unzaumlhlige Gespraumlchs-runden mit Buumlrgermeistern Verbaumlnden und Buumlrgerinitiativen sowie eine Vielzahl von Sitzungen der Ausschuumlsse der Regionalversammlung liegen hinter uns Wichtig war uns eine Balance der unterschiedlichen Interesshysen aus Politik Wirtschaft Naturschutz und Zivilgesellschaft wodurch wir ein gutes Ergebnis fuumlr die Region erzielt und Akzeptanz geschaffen haben
Der Schwerpunkt des Plans liegt auf der Erzeugung von Windenergie da sie das groumlszligte Potenzial fuumlr Mittelhessen bietet Auf einer Flaumlche von rund 12000 Hektar das entspricht etwa 22 Prozent der Flaumlche unserer Region wurden fast 130 Vorranggebiete zur Nutzung der Windenergie ausgewiesen
Wie genau wurden diese Gebiete gefunden und was wird sich in der Reshygion aumlndern Welche Chancen eroumlffnen sich und was unternehmen wir um das Klima zu schuumltzen Mit dieser Informationsbroschuumlre moumlchten wir Antworten geben Nur wenn wir alle uumlber die geplanten Vorhaben informiert sind und uns engagieren koumlnnen wir gemeinsam in Richtung Energie der Zukunft gehen und den Systemwechsel schaffen ndash hin zu einer lebenswerten und nachhaltig geschuumltzten Umwelt
Ich wuumlnsche Ihnen viel Freude bei der Lektuumlre
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Nachhaltig leben und arbeiten Der Teilregionalplan Energie Mittelhessen als Baustein der Energiewende
Die Einigkeit uumlber den Ausstieg aus der Kernshyenergienutzung und das Gesetz zu Erneuershybaren Energien (EEG 2000) stellten bereits im Jahr 2000 die Weichen fuumlr die Energiewende Die Ereignisse im japanischen Kernkraftwerk Fukushima im Jahr 2011 beschleunigten das Streben nach alternativen Energien Der vorshygezogene Ausstieg aus der Kernenergienutshyzung bis 2022 wurde festgelegt Auch das sich veraumlndernde Weltklima und endliche Energieshyressourcen fuumlhrten in den vergangenen Jahshyren zu einem Bewusstseinswandel Die Menshyschen streben nach einer sicheren Energieershyzeugung Unabhaumlngigkeit von fossilen Brennshystoffen und nach mehr Klimaschutz
Nicht zuletzt bekraumlftigt wurde der Wandel durch die Pariser UN-Klimarahmenkonvention die vorsieht die globale Erderwaumlrmung deutlich unter 2 degC gegenuumlber dem vorindustriellen Niveau einzudaumlmmen (sogenanntes 2-Grad-Ziel) Daruumlber hinaus sind die Vertragsstaaten dazu verpflichtet sich darum zu bemuumlhen den Temperaturanstieg unter 15 degC zu halten1
Auch das Energiekonzept der Bundesregieshyrung zur deutschen Energie- und Klimapolitik fuszligt auf diesen neuen Anforderungen Es sieht vor das gesamte Energiesystem in Deutschshyland umzubauen ndash weg von Kernenergie Oumll und Kohle hin zu einem Energiemix aus Wind Sonne Wasser Biomasse und Geothermie Damit das gelingt arbeiten Bund und Laumlnder eng zusammen Das langfristige Ziel das sich Hessen ndash und somit auch die Region Mittelhesshysen ndash im Rahmen des Hessischen Energiegipshyfels 2011 gesteckt hat den Endenergiebedarf bei Strom und Waumlrme bis 2050 vollstaumlndig durch Erneuerbare Energien zu decken Der bisherige Entwicklungsstand ist in Abbildung 1 dargestellt
Ein weiteres Ziel
Hessen soll Energie sparen und effizienter einsetzen ndash auch um den Ausstoszlig von CO2 zu reduzieren Denn Jede Kilowattstunde an Strom oder Waumlrme die nicht verbraucht wird muss nicht erzeugt werden
So soll der Endenergieverbrauch von Strom und Waumlrme in Mittelhessen gegenuumlber 2008 um 25 Prozent auf 16 Terawattstunden redushyziert werden Schaumltzungen zufolge kann es geshylingen CO2-Emissionen die durch die Stromshyerzeugung entstehen bis 2050 fast vollstaumlndig zu vermeiden2 Auch beim Klimaschutz liegen in Mittelhessen groszlige Potenziale Mit der Minimierung fossiler Energietraumlger wie Kohle oder Oumll kann kraumlftig Energie gespart werden Rund 30 Prozent Energie gehen beispielsweishyse bei der Erzeugung von Strom aus thermishyschen Kraftwerken verloren ndash vor allem durch Abwaumlrme Nur 70 Prozent kommen also dem Verbrauch zu Gute
Ein wichtiger Schritt um diese Ziele zu erreishychen ist der Teilregionalplan Energie Mittelshyhessen Das regionale Planungskonzept beshyschreibt wie es gelingen kann in Mittelhessen verstaumlrkt Wind Sonne Wasser und Biomasse einzusetzen und Energie nachhaltig zu nutzen Er strukturiert die gesamte Region und zeigt welche Flaumlchen in Mittelhessen geeignet sind um auf ihnen Erneuerbare Energien zu erzeugen
1 Ergebnis der 21 Weltklimakonferenz der Vereinten Nationen vom 3011 bis 12122015 in Paris 2 HMWVL Gutachten zu den regionalen Energiekonzepten Hessen unter besonderer Beruumlcksichtigung Erneuerbarer
Energien ndash Zusatzbericht zu CO2-Emissionen 2012
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Abbildung 1 Entwicklung des Endenergieverbrauchs aus Erneuerbaren Energien fuumlr Strom Waumlrme und Treibstoffe 2003 ndash 2016 (in TWh) in Hessen
Der Monitoringbericht 2017 ndash Energiewende in Hessen ndash zeigt Im Jahr 2016 hatten die Erneuerbashyren Energien mit einer Erzeugung von 18 Terawattstunden (TWh) einen Anteil von rund 8 Prozent am hessischen Endenergieverbrauch von 226 TWh (p)
20 180177
Rundungsbedingt kann es zu geringfuumlgigen Abweichungen in den Summen kommen
Quelle Energiewende in Hessen ndash Monitoringbericht 2017 Seite 33 2015 (v) = vorlaumlufig 2016 (p) = Prognose
18
16
14
12
10
8
6
4
2
0 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015
(v) 2016 (p)
89
07
75
18
33
111 111
27
32 38 43
90 81
insgesamt
63
68
09
86
56 53
30
64
86 83 81
48
26
25
50 51 52
107
37
57
118 29 28 29
27
53
11 14 15 18 22 24 26
147 149 153 165 160Strom Waumlrme Treibstoffe
91
65
25
Teilregionalplan Energie Mittelhessen tritt in Kraft
Das Regierungspraumlsidium Gieszligen hat unter Beteiligung von Kommunen Behoumlrden Verbaumlnshyden und unter Einbeziehung der Oumlffentlichkeit den Teilregionalplan Energie Mittelhessen erarbeitet den die Regionalversammlung Mittelhessen im November 2016 mit groszliger Mehrshyheit beschlossen hat Mit der Genehmigung durch die Landesregierung am 21 August 2017 dem Beitrittsbeschluss der Regionalversammlung am 8 November sowie der Bekanntmachung im Staatsanzeiger des Landes Hessen tritt der Teilregionalplan Energie Mittelhessen mit den darin getroffenen Regelungen in Kraft
Den Teilregionalplan Energie Mittelhessen finden Sie unter wwwrp-giessenhessendeplanungregionalplanungteilregionalplan-energie-mittelhessen oder unter wwwenergieportal-mittelhessendeteilregionalplan-energie
3 Hessisches Ministerium fuumlr Wirtschaft Energie Verkehr und Landesentwicklung
Energiewende in Hessen ndash Monitoringbericht 2017
4
Stromverbrauch in Mittelhessen und regionale Stromerzeugung durch Erneuerbare Energien4
Abbildung 2 Wie haben sich die Stromerzeugung durch Erneuerbare Energien und der Stromverbrauch von 2010 bis 2016 in Mittelhessen (in MWh) entwickelt
0
1500000
3000000
4500000
6000000
2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 (p)
Stromverbrauch
Stromerzeugung durch EE
118 150
210
253
290
332
374
Im Jahr 2016 ((p) = Prognose) hatten Erneuerbare Energien in Mittelhessen einen Erzeugungsanteil von rund 374 Prozent am mittelhessischen Stromverbrauch Im Vergleich 2010 waren es 118 Prozent
Abbildung 3 Wie haben sich die Energieformen bei der Stromerzeugung in Mittelhessen (in MWh)
2010 2011 2012 2013 2014 2016 (p) 0
250000
500000
750000
1000000
2015
Windkraft
Wasserkraft Nicht-EEG5
Photovoltaik
Bioenergie
von 2010 bis 2016 ((p) = Prognose) entwickelt
4 Quelle aller Grafiken S5 und S6 Regierungspraumlsidium Gieszligen Dez 31 5 Hierunter fallen zum Beispiel Altanlagen Anlagen zur Kraft-Waumlrme-Kopplung auszligerhalb des EEG
5
Abbildung 4 Wasser Wind Sonne und Biomasse Wie viele mittelhessische Anlagen fuumlr Erneuerbare Energien erzeugen wie viel Strom
Anzahl Peak bzw Nennshy Ertrag Anteil
Anlagen leistung in MW in MWh in
Wasserkraft 128 11 27684 1
Bioenergie 102 44 271943 15
Windenergie 341 521 984156 54
Photovoltaik
(Dachshy und
Freiflaumlchenanlagen)
22653 414 377795 21
Summe 24092 1052 1834699 100
sonst Anlagen ohne
EEGshyVerguumltung5 868 62 173121 9
shy
shy
shy
shy shy
Anteile der Landkreise an der Stromerzeugung durch Erneuerbare Energien in Mittelhessen
Abbildung 5 Landkreise im Vergleich Wie viel Strom (in MWh) wurde verbraucht und wie viel wurde durch Erneuerbare Energien erzeugt
Vogelsbergkreis
Marburg-Biedenkopf
Limburg-Weilburg
Lahn-Dill-Kreis
Stromverbrauch Bioenergie Gieszligen Photovoltaik Wasserkraft Windkraft Nicht-EEG
41 Vogelsberg
kreis
20 Landkreis Marburg
Biedenkopf
8 Landkreis Limburg Weilburg
17 Lahn Dill
Kreis 14 Landkreis
Gieszligen
200000 400000 600000 800000 1000000 1200000 1400000 1600000 1800000 0
Hinweis der Redaktion Daten zum Energieverbrauch und zur -erzeugung liegen auf regionaler Ebene nur fuumlr den Stromshy
bereich vor Seit 2010 erfasst das Regierungspraumlsidium Gieszligen auf Grundlage von Meldungen der Stromnetzbetreiber Daten
zum Stromverbrauch und zur Stromerzeugung durch Erneuerbare Energien ndash bis auf die Ebene von Staumldten und Gemeinden
Die Daten fuumlr das Jahr 2015 sind die aktuellsten verfuumlgbaren regionalen Daten In naher Zukunft soll diese Datenerfassung
auf die Bereiche Waumlrme und Verkehr erweitert werden In Abbildung 4 und 5 sind die Zahlen des Jahres 2015 dargestellt
6
Mit dem Teilregionalplan Energie Mittelhessen zum geordneten Ausbau der Erneuerbaren Energien
Sicher nachhaltig und bezahlbar ndash das ist die Praumlmisse unter der die Energiesysteme umgebaut werden sollen Doch haumlufig treffen in der taumlglichen Planungspraxis unterschiedliche Auffassungen aufeinander so auch in Mittelhessen Insbesondere fuumlr Anlagenstandorte im Freiraum Leitungen oder fuumlr den Anbau von Energiepflanzen benoumltigt die Region Flaumlchen um die Energieversorgung in Mittelhessen von einem zentralen zu einem dezentralen System mit vielen kleineren Anlagen umzugestalten Diese Gebiete muumlssen im noumltigen Umfang raumvertraumlglich bereitgestellt werden ndash keine leichte Aufgabe vor allem alle Interessen gegeneinander abzuwaumlgen Dabei sind raumlumlishyche Tabus und Restriktionen einzubeziehen (zum Beispiel Naturschutzgebiete) Nutzungskonflikte auszuraumlumen oder Synergieeffekte zu ermoumlglichen indem Flaumlchen durch mehrere Energieformen genutzt werden koumlnnen
Genau hier setzt die Regionalplanung an und nimmt ndash neben ihrem eigenstaumlndigen Planungsaufshytrag fuumlr die Region Mittelhessen ndash auch eine vermittelnde Rolle zwischen Landesentwicklungsplashynung und kommunaler Bauleitplanung ein Sie schafft auf uumlberoumlrtlicher Ebene einen Ausgleich zwischen den verschiedenen Interessen und erzeugt Planungssicherheit fuumlr alle Beteiligten Komshymunen Behoumlrden Grundstuumlckseigentuumlmer und Vorhabentraumlger
Alle Belange im Blick Das Gegenstromprinzip
Waumlhrend der Erarbeitung wurde der Entwurf des Teilregionalplans Energie Mittelhessen zweimal offengelegt In dieser Zeit hatten Kommunen Behoumlrden Verbaumlnde und die Menshyschen der Region die Moumlglichkeit ihre Anregungen und Bedenken dazu abzugeben Insgeshysamt wurden etwa 3800 Stellungnahmen mit rund 7500 Antragspunkten eingereicht und bearbeitet In der Planungsphase beruumlcksichtigten die Regionalplaner auch die kommunalen Flaumlchennutzungsplaumlne gleichzeitig sind Aspekte des Teilregionalplans Energie Mittelhessen in die Flaumlchennutzungsplaumlne der Kommunen mit eingeflossen Dank dieses bdquoGegenstromshyprinzipsldquo bei dem sich die Planungen in beide Richtungen beeinflussen entstand ein schluumlsshysiges Gesamtkonzept
Der Teilregionalplan Energie Mittelhessen legt die regionalplanerische Grundlage fuumlr das langfrisshytige Ziel im Jahr 2050 den Endenergiebedarf bei Strom und Waumlrme vollstaumlndig durch Erneuerbare Energien zu decken Er enthaumllt verbindliche Festlegungen (Ziele) fuumlr raumbedeutsame Planungen und Maszlignahmen wie bei der Windenergie und hat nur dort eine abschlieszligende Steuerungswirkung
Zusaumltzlich zu diesen Zielen kann die Regionalplanung auch Grundsaumltze formulieren wie etwa durch Vorbehaltsgebiete fuumlr Photovoltaik-Freiflaumlchenanlagen Sie koumlnnen ndash im Gegensatz zu den Zielen ndash auf nachfolgenden Planungsebenen abgewogen werden und muumlssen beispielsweise bei Planungs- und Investitionsentscheidungen von Kommunen lediglich beruumlcksichtigt werden
1112011 Auftrag zur Ershyarbeitung eines Teilregionalplans Energie Mittelshyhessen
18122012 Beschluss zur Offenlegung des Entwurfs des Teilregionalplans Energie Mittelshyhessen
2112013 ndash 2032013 Erste Offenlegung des Entwurfs des Teilregionalplans
20132014 Uumlberarbeitung der Konzeption Bearbeitung der eingegangenen Stellungnahmen
20142015 Erarbeitung der avifaunistischen Gutachten fuumlr die VSG Vogelsberg und Hoher Wesshyterwald sowie des Integrativen Gesamtkonzepts
2372015 Beschluss des uumlberarbeiteten Entwurfs des Teilregionalplans Energie zur erneushyten Beteiligung der Oumlffentlichkeit (2 Offenlegung)
7
Wind Das Konzept sieht vor Windenergienutzung
Photovoltaik Auszligerhalb der Siedlungsbereiche werden Vorbehaltsgebiete fuumlr Photovoltaik-Freiflaumlchenanshylagen ausgewiesen Aus regionalplanerischer Sicht sind sie geeignete Standorte Ob auf ihnen tatsaumlchlich Anlagen entstehen entscheishydet die jeweils zustaumlndige Kommune nach Abwaumlgung im Rahmen ihrer Bauleitplanung
Bioenergie Fuumlr die energetische Biomassenutzung enthaumllt der Plan Hinweise die die kommunale Bauleitshyplanung unterstuumltzen sollen Dazu gehoumlren zum Beispiel Suchraumlume fuumlr Biogasanlagen Vorzugsraumlume in denen nachwachsende Rohstofshyfe zur Energiegewinnung angebaut werden koumlnnen sowie Mengenziele
verb
ind
liche
s Z
IEL
GR
UN
DSA
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INW
EIS
abschlieszligende regionalplanerische
Steuerung
informelle Steuerung
Verantwortung Kommune
formelle Steuerung Verantwortung Teilregionalplan
Unterstuumltzung kommunaler
Planung
abschlieszligend regionalplanerisch zu steuern Dafuumlr weist es Vorranggebiete mit Ausschlussshywirkung aus die Kommunen im Rahmen ihrer Bauleitplanung lediglich konkretisieren koumlnnen
So wurde in Mittelhessen ein gestuftes Planungs- und Steuerungskonzept fuumlr flaumlchenrelevante Energieformen wie Wind- Sonnen- und Biomassenutzung entwickelt In Abbildung 6 ist dieses Konzept grafisch dargestellt Eine formelle Steuerung ist aufgrund des gesetzlichen Planungsaufshytrags verbindlich und nur bei Windenergie vorgesehen Bei den anderen Energieformen Sonne (Photovoltaik Solarthermie) und Biomasse nimmt die Steuerungsfunktion des Teilregionalplans Energie ab von Grundsaumltzen wie sie fuumlr Freiflaumlchenphotovoltaik festgelegt werden bis hin zu raumvertraumlglichen Hinweisen die die kommunale Bauleitplanung im Bereich der Bioenergie unshyterstuumltzen (informelle Steuerung) Je mehr die Steuerungsfunktion des Teilregionalplans abnimmt desto mehr Planungsverantwortung liegt bei der Kommune Im Einzelnen bedeutet das
Abbildung 6 Gestuftes Planungs- und Steuerungskonzept
shy
shy
Quelle Regierungspraumlsidium Gieszligen Dez 31
shy
8
792015 ndash 6102015
20152016 Uumlberpruumlfung
9112016 Beschluss des
2182017 Genehmigung
8112017 Beitrittsbeschluss
anschlieszligend Umsetzung des
Zweite Offenleshy der Konzeption Teilregionalplans des Teilregional- der Regionalver- Teilregionalplans gung des Entwurfs Bearbeitung der Energie Mittelshy plans Energie sammlung Mittel- Energie Mittel-des Teilregional eingegangenen hessen durch die Mittelhessen hessen zur Genehshy hessen plans Stellungnahmen Regionalversammshy durch die Hesshy migungsentscheishy
lung Mittelhessen sische Landesshy dung und danach regierung Bekanntmachung
im Staatsanzeiger
Energiewende Herausforderungen und Chancen fuumlr Mittelhessen
3 Fragen an Dr Ivo Gerhards Leiter der Regionalplanung im Regierungspraumlsidium Gieszligen
Der Teilregionalplan Energie Mittelhessen liegt vor Mittelhessen ist also startklar Erneuerbare Energien weiter auszubauen Worauf liegt darin ein besonderes Augenmerk und warum Welche Flaumlchen wurden ausgewiesen
Der Teilregionalplan Energie Mittelhessen macht deutlich dass wir einen vielfaumlltigen Energiemix brauchen Denn nur so koumlnnen wir die Versorgung sicherstellen und einen hohen Wirkungsgrad in der
Region erzielen Dabei spielen natuumlrliche Energietraumlger wie Wind Sonne Wasser und Biomasse die zentrale Rolle ndash auch in Verbindung mit effizienter Technik Hierzu haben wir mit dem Teilregioshynalplan ein symbolisches sbquoEnergiehauslsquo verwirklicht das moumlglichst viele Belange der Energiewende beruumlcksichtigt und in deren Zusammenwirken wir das gesteckte Ziel erreichen koumlnnen
Abbildung 7 Teilregionalplan Energie Mittelhessen
-
- - --
-
Mittelhessen ist voller Energie
Einsparung und Effizienz
Transport und Speicherung
Energieziele Ausbau Erneuerbarer Energien
durch einen Energiemix
Wind energie
Photoshyvoltaik
Bioshyenergie
weitere Formen
EE
100 EE bis 2050
Vorrang gebiete
Vorbehalts gebiete
Suchraumlume bzw Vor
zugsraumlume
Senkung des End energieverbrauchs bis 2030 um 25
Sicherung von Tras sen Foumlrderung der
Energiespeicherung
textl Festlegung
Regionalshyplankarte
Themenkarte Energetische
Biomassenutzung
textl Festlegung
textl Festlegung
Quelle Regierungspraumlsidium Gieszligen Dez 31
Um das 100-Prozent-Ziel zu erreichen sieht der Teilregionalplan Energie Mittelhessen vor Energie in sogenannten Vorrang- bzw Vorbehaltsgebieten sowie im Biomassebereich in Such- und Vorzugs-raumlumen zu erzeugen die etwa 8 Prozent der Gesamtflaumlche Mittelhessens einnehmen Das entspricht einer Flaumlche von circa 42000 Hektar ndash eine Flaumlche so groszlig wie alle Siedlungs- und Gewerbegebiete in Mittelhessen Diese Raumlume stehen dann fuumlr die Windenergienutzung fuumlr Photovoltaik-Freiflaumlchenshyanlagen und fuumlr den Biomasseanbau zur energetischen Nutzung bereit Der Zahlenvergleich ist jedoch nicht absolut zu sehen da die Flaumlchen fuumlr den Anbau nachwachsender Rohstoffe nach wie vor landwirtschaftlich genutzt und bei der Windenergie nur der Maststandort und das direkte Umshyfeld beansprucht werden
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Insgesamt ist Windenergie eine bedeutende Quelle Waumlhrend Biomasse zwar Energie rund um die Uhr liefert dafuumlr aber viel Flaumlche benoumltigt und Photovoltaik nur bei Tageslicht Stromertraumlge erzielt haben Windenergieanlagen den groumlszligten Flaumlchenertrag bei der Stromerzeugung gefolgt von der Photovoltaik Daher setzt die Landesregierung vor allem auf den Windenergieausbau und hat im Landesentwicklungsplan vorgegeben dass etwa 2 Prozent der Gesamtflaumlche Mittelhessens dafuumlr ausgewiesen werden Nur dort koumlnnen kuumlnftig Windenergieanlagen errichtet werden alle anderen Gebiete sind ausgeschlossen
Wie haben Sie diese Flaumlchen gefunden Gab es bestimmte Kriterien bei der Ausweisung
Der Teilregionalplan Energie Mittelhessen ist ein ganzheitliches in sich schluumlssiges Konzept um die Energienutzung in Mittelhessen zu steuern Das bedeutet wir haben Planungen Informationen und Materialien von Bund Land und Region aber auch von Verbaumlnden und Privatpersonen zusamshymengetragen analysiert und ausgewertet
Das Wichtigste bei unseren Arbeiten Wir haben stets die Belange von Mensch und Umwelt im Blick Zahlreiche Ausschluss- Restriktions- und Eignungskriterien wurden beruumlcksichtigt um geeignete Flaumlchen zu finden Im Bereich Windenergie fallen darunter harte Kriterien wie rechtliche Ausschluss-gruumlnde Dazu zaumlhlen beispielsweise die Abstandszone von 1000 Metern zu Siedlungen ebenso wie Naturschutzgebiete Aber auch abwaumlgungsfaumlhige Faktoren sogenannte Restriktionskriterien sind beruumlcksichtigt wie die Verhinderung einer staumlrkeren Beeintraumlchtigung des Landschaftsbildes oder das Vorkommen windenergieempfindlicher Fledermaumluse und Voumlgel insbesondere Schwarzshystoumlrche und Rotmilane Zum Schutz der Menschen gibt der Plan vor dass kleinere siedlungsnahe Windenergieanlagen nicht am bisherigen Standort sbquorepowertrsquo also durch groumlszligere und leistungsshystaumlrkere Anlagen ersetzt werden koumlnnen Daruumlber hinaus haben wir in der Planung intensiv geshypruumlft an welchen Orten Synergien entstehen ndash beispielsweise ob sich ein Gebiet dazu eignet um Wind- und gleichzeitig Biomasseenergie zu erzeugen Auch eine sbquoVerspargelungrsquo der Landschaft soll vermieden werden
Bei der Gebietsausweisung waren neben den genannten Kriterien und Nutzungskonflikten die im Prozess intensiv gepruumlft wurden auch wirtschaftliche Aspekte mit einzubeziehen Bei Vorranggeshybieten zur Windenergienutzung spielte das Kriterium Windhoumlffigkeit eine zentrale Rolle da Windshyenergieanlagen erst ab bestimmten Windgeschwindigkeiten rentabel sind So haben wir darauf geachtet dass die Gebiete Windgeschwindigkeiten von mindestens 575 Meter pro Sekunde in 140 Metern Houmlhe uumlber Grund aufweisen6 Bei Photovoltaik-Freiflaumlchenanlagen und Biogasanlagen wurde vor allem auf die raumlumliche Naumlhe der Anlagenstandorte zu Verbrauchszentren und Energieshytrassen fuumlr Strom und Gas abgezielt ein entscheidender Aspekt fuumlr eine nachhaltige verbrauchsshynahe dezentrale und effiziente Energieversorgung Um sparsam mit Flaumlchen umzugehen soll Photovoltaiktechnik vorrangig auf und an Gebaumluden auf Freiflaumlchen wie etwa Parkplaumltzen sowie auf nicht benoumltigten Industrie- und Gewerbeflaumlchen Energie gewinnen
In unserem Planungsprozess haben wir gemeinsam mit der Regionalversammlung mehr als 50 Kriterien gepruumlft und abgewogen um mit dem Teilregionalplan Energie Mittelhessen ein tragfaumlhishyges Konzept fuumlr die Region zu erarbeiten Der nachfolgende Kartenausschnitt zeigt das Ergebnis beispielhaft fuumlr die Windenergienutzung (Abbildung 8)
6 Grundlagen TUumlV SUumlD Industrie Service GmbH im Auftrag des HMUELV Unabhaumlngige Ermittlung des Windenergiepotenshy
zials fuumlr das Bundesland Hessen Windpotenzialkarte 2011 sowie in Einzelfaumlllen oumlrtliche qualitaumltsgesicherte Windgutachten
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Abbildung 8 Windenergiekonzeption auszuweisende nicht auszuweisende Vorranggebiete zur Nutzung der Windenergie (VRG WE) beispielhafter Ausschnitt aus dem Planungsprozess
Quelle Umweltbericht zum Teilregionalplan Energie Mittelhessen 2016 Seite 55
Naumlhere Informationen zu den Kriterien und Details zur Vorgehensweise finden sich im Teilregioshynalplan Energie Mittelhessen 2016 ab Seite 22 und im Umweltbericht unter wwwrpshygiessenhessendeplanungregionalplanungteilregionalplanshyenergieshymittelhessen oder unter wwwenergieportalshymittelhessendeteilregionalplanshyenergie
Trotz der sorgfaumlltigen Abwaumlgung aller Kriterien ndash eine Garantie dafuumlr dass alle Menschen in der Region mitziehen ist das nicht oder
Die Entwicklung hin zur Energie der Zukunft bringt unvermeidbare Veraumlnderungen mit sich das muss uns allen bewusst sein Auch wenn eine sichere und umweltfreundliche Energieversorgung fuumlr eine deutlich bessere Luft- und Lebensqualitaumlt fuumlr uns alle in der Region sorgt ein Wermutstropshyfen bleibt Biomasse- Photovoltaik- und Windenergieanlagen entstehen und werden das Landshyschaftsbild und die Kulturlandschaften mitpraumlgen ndash auch wenn sie nach intensiver Abwaumlgung an den bestgeeigneten Standorten errichtet werden Wenn wir an Energiefreileitungen Autobahnen Kraftwerke und Braunkohleabbaugebiete denken Technische Anlagen standen schon immer und werden auch in Zukunft in einem gewissen Kontrast zur gewohnten Umgebung stehen Alle ndash das Land die Kommunen und insbesondere die Buumlrgerinnen und Buumlrger ndash stehen vor der Herausforshyderung sich auf den Wandel hin zu einer Nation Erneuerbarer Energien einzulassen Gelingt das eroumlffnet die Energiewende insbesondere der Bevoumllkerung vor Ort enorme Chancen beispielsweise beim Klima- und Ressourcenschutz oder der regionalen Wertschoumlpfung
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Ausblick und Zukunftsaufgaben
Biomasseheizwerk der Genossenschaft Bioenergiedorf Oberrosphe eG
Stadt Wetter
Belange von Mensch und Umwelt im Blick Fuumlr die Region ist der Teilregionalplan Energie Mittelhessen ein erster wichtiger Schritt Dank der Kriterien die der Flaumlchenausweisung zushygrunde gelegt wurden und durch die Mechashynismen des Bundes-Immissionsschutzgesetshyzes die in den kommenden Jahren bei der Umsetzung greifen werden bleiben moumlgliche negative Begleiterscheinungen auf Mensch und Umwelt so gering wie moumlglich Ein Monishytoring begleitet den Ausbau der Erneuerbaren Energien durchgaumlngig um fruumlhzeitig Umweltshyauswirkungen zu erkennen und darauf reagieshyren zu koumlnnen
Strenge Regelungen und Vorschriften geben vor wie die kuumlnftigen konkreten Projekte zum Ausbau der Erneuerbaren Energien in Mittelshyhessen umgesetzt werden duumlrfen Sie pruumlfen die Flaumlchen und den Bau von Anlagen standshyortbezogen auf einer noch tieferen Detailebeshyne als die des Teilregionalplans So muumlssen in Deutschland zum Beispiel Windenergieanlashygen die houmlher als 50 Meter sind vor dem Bau und Betrieb nach dem Bundes-Immissionsshyschutzgesetz genehmigt werden im Verfahren werden unter anderem die Standortgemeinshyde Fachbehoumlrden und Fachleute beteiligt So wird beispielsweise auf Grundlage des Naturshyschutzrechts beurteilt wie sich die Anlagen auf das Landschaftsbild auf Voumlgel und Fledershymaumluse auswirken Nach dem Baurecht wird gepruumlft ob die Anlagen planerisch zulaumlssig und standsicher sind Zudem sind etwa der Arshybeits- Brand- Denkmal- und Immissionsschutz zu beachten wie auch die Regeln zu Land- und Forstwirtschaft sowie Straszligen- und Luftverkehr Die immissionsschutzrechtliche Genehmigung schlieszligt mehrere oumlffentlich-rechtliche Zulasshysungen oder Genehmigungen mit ein und regelt auch den Anlagenruumlckbau
Wertschoumlpfung fuumlr Kommunen und Buumlrgershyinnen und Buumlrger Erneuerbare Energien sind treibende Innoshyvationskraft ndash auch in Mittelhessen Neben Arbeitsplaumltzen die durch Erneuerbare Enershygien entstehen (auf Bundesebene waren laut Bundesministerium fuumlr Wirtschaft und Energie im Jahr 2015 circa 330000 Beschaumlftigte in diesem Bereich taumltig) bleibt ein Groszligteil der Wertschoumlpfung in der Region Buumlrgerinnen und Buumlrger koumlnnen sich selbst an der Invesshytition von Windenergieanlagen (sogenannte Buumlrgerwindraumlder) oder Photovoltaikanlagen finanziell beteiligen und daraus Vorteile ershyzielen mehrere Energiegenossenschaften unterschiedlichster Rechtsformen in Mittelhesshysen sind dafuumlr gute Beispiele Auch die Beteishyligung von Buumlrgerinnen und Buumlrgern uumlber Anlageprodukte ist machbar Dank dieser vielshyfaumlltigen Moumlglichkeiten koumlnnen Kommunen Buumlrgerinnen und Buumlrger sowie Unternehmen ihren eigenen Weg waumlhlen und ihre Vorhaben einzeln oder im Schulterschluss umsetzen
Solarpark Greifenstein-Allendorf
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Windenergieanlagen im Vogelsberg
Ein weiteres Plus Die Energiewende traumlgt zum Erhalt der regionalen Infrastruktur bei Zahlreishyche Unternehmen bieten Beschaumlftigungsmoumlgshylichkeiten bei Planung Bau Betrieb und Warshytung der Anlagen Grundstuumlckseigentuumlmer erzielen Pachteinnahmen fuumlr Kommunen entshystehen Steuereinnahmen und gegebenenfalls Pachterloumlse oder Gewinne aus eigener Betaumltishygung Hinzu kommt die Wertschoumlpfung durch Eigenverbrauchsanlagen Wer eigene Solarshypanels nutzt kann sich groumlszligtenteils selbst mit Strom und Warmwasser versorgen und Geld sparen Daruumlber hinaus steigt die Unabhaumlngshyigkeit der Region von Importen ndash ein weiterer Vorteil vor allem mit Blick auf die endlichen Ressourcen
Zentrales Zukunftsthema Energiespeicher Der Energiewende wird oft entgegengehalten dass die Erneuerbaren Energien nicht rund um die Uhr zur Verfuumlgung stehen und keine Speishycherkapazitaumlten vorhanden sind Zwar wird in vielen Untersuchungen dargelegt dass sich die Energiegewinnung aus Wind und Sonne aufgrund ihrer unterschiedlichen Erzeugungsshyzeiten sehr gut ergaumlnzen waumlhrend Bioenergie an 365 Tagen rund um die Uhr einen Beitrag zur Grundlastabsicherung liefert Dennoch ist die Entwicklung von Energiespeichern eine der zentralen Voraussetzungen fuumlr das Geshylingen der Energiewende Ob mechanische Speicher wie etwa Pumpspeicherkraftwerke
thermische Speicher chemische Speicher wie Wasserstoff- oder Methanspeicher oder elekshytrische Speicher wie zum Beispiel Kondensashytoren ndash Forschung und Industrie arbeiten sehr intensiv an zahlreichen Speicherloumlsungen die nach und nach Marktreife erlangen
Gemeinsam ans Ziel Die Energiewende setzt einen nachhaltigen und bewussten Umgang mit den Energieresshysourcen voraus Daneben ist es von Bedeutung Energie produktiver einzusetzen als bisher Letztlich kann jede Buumlrgerin und jeder Buumlrger einen eigenen Beitrag leisten indem sie beshyziehungsweise er ausschlieszliglich energieeffizishyente Geraumlte nutzt
Daruumlber hinaus kann es von Vorteil sein wenn Kommunen die Nutzung Erneuerbarer Energien gemeinsam mit Buumlrgerinnen und Buumlrgern sowie Unternehmen planen und realisieren Einige mittelhessische Gemeinden haben sich zum Beispiel zu sogenannten bdquoEnergie-Komshymunenldquo zusammengetan Ihr Ziel eine zushykunftsfaumlhige demokratische und wirtschaftlich rentable Energieversorgung zu schaffen Die Energiewende funktioniert nur mit den Menshyschen vor Ort Wenn Buumlrgerinnen und Buumlrger mitmachen und alle ndash Land Kommunen und Bevoumllkerung ndash gemeinsam an einem Strang ziehen kann Mittelhessen seine energiepolitishyschen Ziele erreichen
Mais als nachwachsender Rohstoff zur Gewinnung von Biogas
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Weiterfuumlhrende Informationen
bull Teilregionalplan Energie Mittelhessen 2016 und Umweltbericht zum Teilregionalplan Energie Mittelhessen 2016 Regierungspraumlsidium Gieszligen als Geschaumlftsstelle der Regionalversammlung Mittelhessen wwwrp-giessenhessendeplanungregionalplanungteilregionalplan-energie-mittelhessen
bull Das Energieportal des Regierungspraumlsidiums Gieszligen Das Energieportal ist eine zentrale teils interaktive Informationsplattform rund um das Thema Erneuerbare Energien fuumlr und uumlber die Region Mittelhessen wwwenergieportal-mittelhessende
bull Buumlrgerforum Energieland Hessen Das Buumlrgerforum Energieland Hessen unterstuumltzt Kommunen mit Angeboten dabei sich mit den Buumlrgerinnen und Buumlrgern zu Vorhaben im Bereich der Erneuerbaren Energien auszutaushyschen und nach konkreten Loumlsungen zu suchen wwwenergielandhessende
bull SolarshyKataster Hessen Mit wenig Aufwand bietet das Solar-Kataster einen Blick auf die Solarener gie-Potenziale von Dach- und Freiflaumlchen in Hessen wwwsolarkatasterhessende
bull Hessisches Ministerium fuumlr Wirtschaft Energie Verkehr und Landesentwicklung wwwwirtschafthessende
bull Hessisches Ministerium fuumlr Umwelt Klimaschutz Landwirtschaft und Verbraucherschutz wwwumwelthessende
bull Regierungspraumlsidium Darmstadt wwwrp-darmstadthessende bull Regierungspraumlsidium Kassel wwwrp-kasselhessende bull Klimashy und Energieportal des Regionalverbandes FrankfurtRheinMain
wwwklimaenergie-frmde
Regionale und kommunale Energiekonzepte in Mittelhessen
bull Gutachten zu den Regionalen Energiekonzepten Hessen unter besonderer Beruumlcksichtigung Erneuerbarer Energien ndash Regionalbericht Regierungsbezirk Gieszligen ndash (September 2012) unter wwwwirtschafthessendesitesdefaultfilesHMWVLregionale-energiekonzepte_hauptberichtpdf
bull Integriertes Klimaschutzkonzept fuumlr den Landkreis Gieszligen unter wwwlkgideimagesformulare_downloadsWirtschaft_Arbeit-BildungKlimaschutzkonzeptpdf
bull Energieshy und Klimaschutzkonzept fuumlr den LahnshyDillshyKreis unter httpsklima-kommunenhessen-nachhaltigdefilesKommunendownloadsaktionsplaene_ und_klimaschutzkonzepte_von_unterzeichnerkommunenAnhang_1_zum_Bericht_EUK_ LDK_150416pdf
bull Integriertes Klimaschutzkonzept fuumlr den Landkreis LimburgshyWeilburg unter wwwlandkreis-limburg-weilburgdefileadmindatenwissenswertesregion-energieIKK_LM-WELpdf
bull Integriertes Klimaschutzkonzept des Landkreises MarburgshyBiedenkopf unter wwwklimaschutzmarburg-biedenkopfdeuploadsContentPDFKlimaschutzkonzeptKSI_ Konzept_Marburg_Biedenkopf_final_webpdf
bull Integriertes Energieshy und Klimaschutzkonzept fuumlr den Vogelsbergkreis unter wwwklimaschutz-vogelsbergkreisdefileadminuser_uploadklimaschutz-vogelsbergkreisde DateienPdfIEKK_Vogelsbergkreis_Endbericht_Rev-C2-4_PtJpdf
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Impressum amp Ansprechpartner
Herausgeber Regierungspraumlsidium Gieszligen Dezernat 31 ndash Regionalplanung Bauleitplanung
Landgraf-Philipp-Platz 1-7 35390 Gieszligen wwwrp-giessende
Dezember 2017
Ansprechpartner Dr Ivo Gerhards Mail IvoGerhardsrpgihessende Harald Metzger Mail HaraldMetzgerrpgihessende
Bildnachweise Titel Fotolia visdia Juumlrgen Faumllchle Seite 1 Regierungspraumlsidium Gieszligen Seite 2 Klaus Weber Seite 9 Regierungspraumlsidium Gieszligen Seite12 Bioenergiedorf Oberrosphe eG Solarpark Greifenstein 7x7 energie GmbH 53173 Bonn Seite 13 Windenergieanlagen im Vogelsberg Hans-Dieter Kuhl Regierungspraumlsidium Gieszligen Maisernte Harald Metzger Regierungspraumlsidium Gieszligen
Die Broschuumlre wurde erstellt mit freundlicher Untershystuumltzung der HA Hessen Agentur GmbH und des Landesprogramms Buumlrgerforum Energieland Hessen wwwenergieland-hessende
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Nachhaltig leben und arbeiten Der Teilregionalplan Energie Mittelhessen als Baustein der Energiewende
Die Einigkeit uumlber den Ausstieg aus der Kernshyenergienutzung und das Gesetz zu Erneuershybaren Energien (EEG 2000) stellten bereits im Jahr 2000 die Weichen fuumlr die Energiewende Die Ereignisse im japanischen Kernkraftwerk Fukushima im Jahr 2011 beschleunigten das Streben nach alternativen Energien Der vorshygezogene Ausstieg aus der Kernenergienutshyzung bis 2022 wurde festgelegt Auch das sich veraumlndernde Weltklima und endliche Energieshyressourcen fuumlhrten in den vergangenen Jahshyren zu einem Bewusstseinswandel Die Menshyschen streben nach einer sicheren Energieershyzeugung Unabhaumlngigkeit von fossilen Brennshystoffen und nach mehr Klimaschutz
Nicht zuletzt bekraumlftigt wurde der Wandel durch die Pariser UN-Klimarahmenkonvention die vorsieht die globale Erderwaumlrmung deutlich unter 2 degC gegenuumlber dem vorindustriellen Niveau einzudaumlmmen (sogenanntes 2-Grad-Ziel) Daruumlber hinaus sind die Vertragsstaaten dazu verpflichtet sich darum zu bemuumlhen den Temperaturanstieg unter 15 degC zu halten1
Auch das Energiekonzept der Bundesregieshyrung zur deutschen Energie- und Klimapolitik fuszligt auf diesen neuen Anforderungen Es sieht vor das gesamte Energiesystem in Deutschshyland umzubauen ndash weg von Kernenergie Oumll und Kohle hin zu einem Energiemix aus Wind Sonne Wasser Biomasse und Geothermie Damit das gelingt arbeiten Bund und Laumlnder eng zusammen Das langfristige Ziel das sich Hessen ndash und somit auch die Region Mittelhesshysen ndash im Rahmen des Hessischen Energiegipshyfels 2011 gesteckt hat den Endenergiebedarf bei Strom und Waumlrme bis 2050 vollstaumlndig durch Erneuerbare Energien zu decken Der bisherige Entwicklungsstand ist in Abbildung 1 dargestellt
Ein weiteres Ziel
Hessen soll Energie sparen und effizienter einsetzen ndash auch um den Ausstoszlig von CO2 zu reduzieren Denn Jede Kilowattstunde an Strom oder Waumlrme die nicht verbraucht wird muss nicht erzeugt werden
So soll der Endenergieverbrauch von Strom und Waumlrme in Mittelhessen gegenuumlber 2008 um 25 Prozent auf 16 Terawattstunden redushyziert werden Schaumltzungen zufolge kann es geshylingen CO2-Emissionen die durch die Stromshyerzeugung entstehen bis 2050 fast vollstaumlndig zu vermeiden2 Auch beim Klimaschutz liegen in Mittelhessen groszlige Potenziale Mit der Minimierung fossiler Energietraumlger wie Kohle oder Oumll kann kraumlftig Energie gespart werden Rund 30 Prozent Energie gehen beispielsweishyse bei der Erzeugung von Strom aus thermishyschen Kraftwerken verloren ndash vor allem durch Abwaumlrme Nur 70 Prozent kommen also dem Verbrauch zu Gute
Ein wichtiger Schritt um diese Ziele zu erreishychen ist der Teilregionalplan Energie Mittelshyhessen Das regionale Planungskonzept beshyschreibt wie es gelingen kann in Mittelhessen verstaumlrkt Wind Sonne Wasser und Biomasse einzusetzen und Energie nachhaltig zu nutzen Er strukturiert die gesamte Region und zeigt welche Flaumlchen in Mittelhessen geeignet sind um auf ihnen Erneuerbare Energien zu erzeugen
1 Ergebnis der 21 Weltklimakonferenz der Vereinten Nationen vom 3011 bis 12122015 in Paris 2 HMWVL Gutachten zu den regionalen Energiekonzepten Hessen unter besonderer Beruumlcksichtigung Erneuerbarer
Energien ndash Zusatzbericht zu CO2-Emissionen 2012
3
Abbildung 1 Entwicklung des Endenergieverbrauchs aus Erneuerbaren Energien fuumlr Strom Waumlrme und Treibstoffe 2003 ndash 2016 (in TWh) in Hessen
Der Monitoringbericht 2017 ndash Energiewende in Hessen ndash zeigt Im Jahr 2016 hatten die Erneuerbashyren Energien mit einer Erzeugung von 18 Terawattstunden (TWh) einen Anteil von rund 8 Prozent am hessischen Endenergieverbrauch von 226 TWh (p)
20 180177
Rundungsbedingt kann es zu geringfuumlgigen Abweichungen in den Summen kommen
Quelle Energiewende in Hessen ndash Monitoringbericht 2017 Seite 33 2015 (v) = vorlaumlufig 2016 (p) = Prognose
18
16
14
12
10
8
6
4
2
0 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015
(v) 2016 (p)
89
07
75
18
33
111 111
27
32 38 43
90 81
insgesamt
63
68
09
86
56 53
30
64
86 83 81
48
26
25
50 51 52
107
37
57
118 29 28 29
27
53
11 14 15 18 22 24 26
147 149 153 165 160Strom Waumlrme Treibstoffe
91
65
25
Teilregionalplan Energie Mittelhessen tritt in Kraft
Das Regierungspraumlsidium Gieszligen hat unter Beteiligung von Kommunen Behoumlrden Verbaumlnshyden und unter Einbeziehung der Oumlffentlichkeit den Teilregionalplan Energie Mittelhessen erarbeitet den die Regionalversammlung Mittelhessen im November 2016 mit groszliger Mehrshyheit beschlossen hat Mit der Genehmigung durch die Landesregierung am 21 August 2017 dem Beitrittsbeschluss der Regionalversammlung am 8 November sowie der Bekanntmachung im Staatsanzeiger des Landes Hessen tritt der Teilregionalplan Energie Mittelhessen mit den darin getroffenen Regelungen in Kraft
Den Teilregionalplan Energie Mittelhessen finden Sie unter wwwrp-giessenhessendeplanungregionalplanungteilregionalplan-energie-mittelhessen oder unter wwwenergieportal-mittelhessendeteilregionalplan-energie
3 Hessisches Ministerium fuumlr Wirtschaft Energie Verkehr und Landesentwicklung
Energiewende in Hessen ndash Monitoringbericht 2017
4
Stromverbrauch in Mittelhessen und regionale Stromerzeugung durch Erneuerbare Energien4
Abbildung 2 Wie haben sich die Stromerzeugung durch Erneuerbare Energien und der Stromverbrauch von 2010 bis 2016 in Mittelhessen (in MWh) entwickelt
0
1500000
3000000
4500000
6000000
2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 (p)
Stromverbrauch
Stromerzeugung durch EE
118 150
210
253
290
332
374
Im Jahr 2016 ((p) = Prognose) hatten Erneuerbare Energien in Mittelhessen einen Erzeugungsanteil von rund 374 Prozent am mittelhessischen Stromverbrauch Im Vergleich 2010 waren es 118 Prozent
Abbildung 3 Wie haben sich die Energieformen bei der Stromerzeugung in Mittelhessen (in MWh)
2010 2011 2012 2013 2014 2016 (p) 0
250000
500000
750000
1000000
2015
Windkraft
Wasserkraft Nicht-EEG5
Photovoltaik
Bioenergie
von 2010 bis 2016 ((p) = Prognose) entwickelt
4 Quelle aller Grafiken S5 und S6 Regierungspraumlsidium Gieszligen Dez 31 5 Hierunter fallen zum Beispiel Altanlagen Anlagen zur Kraft-Waumlrme-Kopplung auszligerhalb des EEG
5
Abbildung 4 Wasser Wind Sonne und Biomasse Wie viele mittelhessische Anlagen fuumlr Erneuerbare Energien erzeugen wie viel Strom
Anzahl Peak bzw Nennshy Ertrag Anteil
Anlagen leistung in MW in MWh in
Wasserkraft 128 11 27684 1
Bioenergie 102 44 271943 15
Windenergie 341 521 984156 54
Photovoltaik
(Dachshy und
Freiflaumlchenanlagen)
22653 414 377795 21
Summe 24092 1052 1834699 100
sonst Anlagen ohne
EEGshyVerguumltung5 868 62 173121 9
shy
shy
shy
shy shy
Anteile der Landkreise an der Stromerzeugung durch Erneuerbare Energien in Mittelhessen
Abbildung 5 Landkreise im Vergleich Wie viel Strom (in MWh) wurde verbraucht und wie viel wurde durch Erneuerbare Energien erzeugt
Vogelsbergkreis
Marburg-Biedenkopf
Limburg-Weilburg
Lahn-Dill-Kreis
Stromverbrauch Bioenergie Gieszligen Photovoltaik Wasserkraft Windkraft Nicht-EEG
41 Vogelsberg
kreis
20 Landkreis Marburg
Biedenkopf
8 Landkreis Limburg Weilburg
17 Lahn Dill
Kreis 14 Landkreis
Gieszligen
200000 400000 600000 800000 1000000 1200000 1400000 1600000 1800000 0
Hinweis der Redaktion Daten zum Energieverbrauch und zur -erzeugung liegen auf regionaler Ebene nur fuumlr den Stromshy
bereich vor Seit 2010 erfasst das Regierungspraumlsidium Gieszligen auf Grundlage von Meldungen der Stromnetzbetreiber Daten
zum Stromverbrauch und zur Stromerzeugung durch Erneuerbare Energien ndash bis auf die Ebene von Staumldten und Gemeinden
Die Daten fuumlr das Jahr 2015 sind die aktuellsten verfuumlgbaren regionalen Daten In naher Zukunft soll diese Datenerfassung
auf die Bereiche Waumlrme und Verkehr erweitert werden In Abbildung 4 und 5 sind die Zahlen des Jahres 2015 dargestellt
6
Mit dem Teilregionalplan Energie Mittelhessen zum geordneten Ausbau der Erneuerbaren Energien
Sicher nachhaltig und bezahlbar ndash das ist die Praumlmisse unter der die Energiesysteme umgebaut werden sollen Doch haumlufig treffen in der taumlglichen Planungspraxis unterschiedliche Auffassungen aufeinander so auch in Mittelhessen Insbesondere fuumlr Anlagenstandorte im Freiraum Leitungen oder fuumlr den Anbau von Energiepflanzen benoumltigt die Region Flaumlchen um die Energieversorgung in Mittelhessen von einem zentralen zu einem dezentralen System mit vielen kleineren Anlagen umzugestalten Diese Gebiete muumlssen im noumltigen Umfang raumvertraumlglich bereitgestellt werden ndash keine leichte Aufgabe vor allem alle Interessen gegeneinander abzuwaumlgen Dabei sind raumlumlishyche Tabus und Restriktionen einzubeziehen (zum Beispiel Naturschutzgebiete) Nutzungskonflikte auszuraumlumen oder Synergieeffekte zu ermoumlglichen indem Flaumlchen durch mehrere Energieformen genutzt werden koumlnnen
Genau hier setzt die Regionalplanung an und nimmt ndash neben ihrem eigenstaumlndigen Planungsaufshytrag fuumlr die Region Mittelhessen ndash auch eine vermittelnde Rolle zwischen Landesentwicklungsplashynung und kommunaler Bauleitplanung ein Sie schafft auf uumlberoumlrtlicher Ebene einen Ausgleich zwischen den verschiedenen Interessen und erzeugt Planungssicherheit fuumlr alle Beteiligten Komshymunen Behoumlrden Grundstuumlckseigentuumlmer und Vorhabentraumlger
Alle Belange im Blick Das Gegenstromprinzip
Waumlhrend der Erarbeitung wurde der Entwurf des Teilregionalplans Energie Mittelhessen zweimal offengelegt In dieser Zeit hatten Kommunen Behoumlrden Verbaumlnde und die Menshyschen der Region die Moumlglichkeit ihre Anregungen und Bedenken dazu abzugeben Insgeshysamt wurden etwa 3800 Stellungnahmen mit rund 7500 Antragspunkten eingereicht und bearbeitet In der Planungsphase beruumlcksichtigten die Regionalplaner auch die kommunalen Flaumlchennutzungsplaumlne gleichzeitig sind Aspekte des Teilregionalplans Energie Mittelhessen in die Flaumlchennutzungsplaumlne der Kommunen mit eingeflossen Dank dieses bdquoGegenstromshyprinzipsldquo bei dem sich die Planungen in beide Richtungen beeinflussen entstand ein schluumlsshysiges Gesamtkonzept
Der Teilregionalplan Energie Mittelhessen legt die regionalplanerische Grundlage fuumlr das langfrisshytige Ziel im Jahr 2050 den Endenergiebedarf bei Strom und Waumlrme vollstaumlndig durch Erneuerbare Energien zu decken Er enthaumllt verbindliche Festlegungen (Ziele) fuumlr raumbedeutsame Planungen und Maszlignahmen wie bei der Windenergie und hat nur dort eine abschlieszligende Steuerungswirkung
Zusaumltzlich zu diesen Zielen kann die Regionalplanung auch Grundsaumltze formulieren wie etwa durch Vorbehaltsgebiete fuumlr Photovoltaik-Freiflaumlchenanlagen Sie koumlnnen ndash im Gegensatz zu den Zielen ndash auf nachfolgenden Planungsebenen abgewogen werden und muumlssen beispielsweise bei Planungs- und Investitionsentscheidungen von Kommunen lediglich beruumlcksichtigt werden
1112011 Auftrag zur Ershyarbeitung eines Teilregionalplans Energie Mittelshyhessen
18122012 Beschluss zur Offenlegung des Entwurfs des Teilregionalplans Energie Mittelshyhessen
2112013 ndash 2032013 Erste Offenlegung des Entwurfs des Teilregionalplans
20132014 Uumlberarbeitung der Konzeption Bearbeitung der eingegangenen Stellungnahmen
20142015 Erarbeitung der avifaunistischen Gutachten fuumlr die VSG Vogelsberg und Hoher Wesshyterwald sowie des Integrativen Gesamtkonzepts
2372015 Beschluss des uumlberarbeiteten Entwurfs des Teilregionalplans Energie zur erneushyten Beteiligung der Oumlffentlichkeit (2 Offenlegung)
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Wind Das Konzept sieht vor Windenergienutzung
Photovoltaik Auszligerhalb der Siedlungsbereiche werden Vorbehaltsgebiete fuumlr Photovoltaik-Freiflaumlchenanshylagen ausgewiesen Aus regionalplanerischer Sicht sind sie geeignete Standorte Ob auf ihnen tatsaumlchlich Anlagen entstehen entscheishydet die jeweils zustaumlndige Kommune nach Abwaumlgung im Rahmen ihrer Bauleitplanung
Bioenergie Fuumlr die energetische Biomassenutzung enthaumllt der Plan Hinweise die die kommunale Bauleitshyplanung unterstuumltzen sollen Dazu gehoumlren zum Beispiel Suchraumlume fuumlr Biogasanlagen Vorzugsraumlume in denen nachwachsende Rohstofshyfe zur Energiegewinnung angebaut werden koumlnnen sowie Mengenziele
verb
ind
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s Z
IEL
GR
UN
DSA
TZH
INW
EIS
abschlieszligende regionalplanerische
Steuerung
informelle Steuerung
Verantwortung Kommune
formelle Steuerung Verantwortung Teilregionalplan
Unterstuumltzung kommunaler
Planung
abschlieszligend regionalplanerisch zu steuern Dafuumlr weist es Vorranggebiete mit Ausschlussshywirkung aus die Kommunen im Rahmen ihrer Bauleitplanung lediglich konkretisieren koumlnnen
So wurde in Mittelhessen ein gestuftes Planungs- und Steuerungskonzept fuumlr flaumlchenrelevante Energieformen wie Wind- Sonnen- und Biomassenutzung entwickelt In Abbildung 6 ist dieses Konzept grafisch dargestellt Eine formelle Steuerung ist aufgrund des gesetzlichen Planungsaufshytrags verbindlich und nur bei Windenergie vorgesehen Bei den anderen Energieformen Sonne (Photovoltaik Solarthermie) und Biomasse nimmt die Steuerungsfunktion des Teilregionalplans Energie ab von Grundsaumltzen wie sie fuumlr Freiflaumlchenphotovoltaik festgelegt werden bis hin zu raumvertraumlglichen Hinweisen die die kommunale Bauleitplanung im Bereich der Bioenergie unshyterstuumltzen (informelle Steuerung) Je mehr die Steuerungsfunktion des Teilregionalplans abnimmt desto mehr Planungsverantwortung liegt bei der Kommune Im Einzelnen bedeutet das
Abbildung 6 Gestuftes Planungs- und Steuerungskonzept
shy
shy
Quelle Regierungspraumlsidium Gieszligen Dez 31
shy
8
792015 ndash 6102015
20152016 Uumlberpruumlfung
9112016 Beschluss des
2182017 Genehmigung
8112017 Beitrittsbeschluss
anschlieszligend Umsetzung des
Zweite Offenleshy der Konzeption Teilregionalplans des Teilregional- der Regionalver- Teilregionalplans gung des Entwurfs Bearbeitung der Energie Mittelshy plans Energie sammlung Mittel- Energie Mittel-des Teilregional eingegangenen hessen durch die Mittelhessen hessen zur Genehshy hessen plans Stellungnahmen Regionalversammshy durch die Hesshy migungsentscheishy
lung Mittelhessen sische Landesshy dung und danach regierung Bekanntmachung
im Staatsanzeiger
Energiewende Herausforderungen und Chancen fuumlr Mittelhessen
3 Fragen an Dr Ivo Gerhards Leiter der Regionalplanung im Regierungspraumlsidium Gieszligen
Der Teilregionalplan Energie Mittelhessen liegt vor Mittelhessen ist also startklar Erneuerbare Energien weiter auszubauen Worauf liegt darin ein besonderes Augenmerk und warum Welche Flaumlchen wurden ausgewiesen
Der Teilregionalplan Energie Mittelhessen macht deutlich dass wir einen vielfaumlltigen Energiemix brauchen Denn nur so koumlnnen wir die Versorgung sicherstellen und einen hohen Wirkungsgrad in der
Region erzielen Dabei spielen natuumlrliche Energietraumlger wie Wind Sonne Wasser und Biomasse die zentrale Rolle ndash auch in Verbindung mit effizienter Technik Hierzu haben wir mit dem Teilregioshynalplan ein symbolisches sbquoEnergiehauslsquo verwirklicht das moumlglichst viele Belange der Energiewende beruumlcksichtigt und in deren Zusammenwirken wir das gesteckte Ziel erreichen koumlnnen
Abbildung 7 Teilregionalplan Energie Mittelhessen
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Mittelhessen ist voller Energie
Einsparung und Effizienz
Transport und Speicherung
Energieziele Ausbau Erneuerbarer Energien
durch einen Energiemix
Wind energie
Photoshyvoltaik
Bioshyenergie
weitere Formen
EE
100 EE bis 2050
Vorrang gebiete
Vorbehalts gebiete
Suchraumlume bzw Vor
zugsraumlume
Senkung des End energieverbrauchs bis 2030 um 25
Sicherung von Tras sen Foumlrderung der
Energiespeicherung
textl Festlegung
Regionalshyplankarte
Themenkarte Energetische
Biomassenutzung
textl Festlegung
textl Festlegung
Quelle Regierungspraumlsidium Gieszligen Dez 31
Um das 100-Prozent-Ziel zu erreichen sieht der Teilregionalplan Energie Mittelhessen vor Energie in sogenannten Vorrang- bzw Vorbehaltsgebieten sowie im Biomassebereich in Such- und Vorzugs-raumlumen zu erzeugen die etwa 8 Prozent der Gesamtflaumlche Mittelhessens einnehmen Das entspricht einer Flaumlche von circa 42000 Hektar ndash eine Flaumlche so groszlig wie alle Siedlungs- und Gewerbegebiete in Mittelhessen Diese Raumlume stehen dann fuumlr die Windenergienutzung fuumlr Photovoltaik-Freiflaumlchenshyanlagen und fuumlr den Biomasseanbau zur energetischen Nutzung bereit Der Zahlenvergleich ist jedoch nicht absolut zu sehen da die Flaumlchen fuumlr den Anbau nachwachsender Rohstoffe nach wie vor landwirtschaftlich genutzt und bei der Windenergie nur der Maststandort und das direkte Umshyfeld beansprucht werden
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Insgesamt ist Windenergie eine bedeutende Quelle Waumlhrend Biomasse zwar Energie rund um die Uhr liefert dafuumlr aber viel Flaumlche benoumltigt und Photovoltaik nur bei Tageslicht Stromertraumlge erzielt haben Windenergieanlagen den groumlszligten Flaumlchenertrag bei der Stromerzeugung gefolgt von der Photovoltaik Daher setzt die Landesregierung vor allem auf den Windenergieausbau und hat im Landesentwicklungsplan vorgegeben dass etwa 2 Prozent der Gesamtflaumlche Mittelhessens dafuumlr ausgewiesen werden Nur dort koumlnnen kuumlnftig Windenergieanlagen errichtet werden alle anderen Gebiete sind ausgeschlossen
Wie haben Sie diese Flaumlchen gefunden Gab es bestimmte Kriterien bei der Ausweisung
Der Teilregionalplan Energie Mittelhessen ist ein ganzheitliches in sich schluumlssiges Konzept um die Energienutzung in Mittelhessen zu steuern Das bedeutet wir haben Planungen Informationen und Materialien von Bund Land und Region aber auch von Verbaumlnden und Privatpersonen zusamshymengetragen analysiert und ausgewertet
Das Wichtigste bei unseren Arbeiten Wir haben stets die Belange von Mensch und Umwelt im Blick Zahlreiche Ausschluss- Restriktions- und Eignungskriterien wurden beruumlcksichtigt um geeignete Flaumlchen zu finden Im Bereich Windenergie fallen darunter harte Kriterien wie rechtliche Ausschluss-gruumlnde Dazu zaumlhlen beispielsweise die Abstandszone von 1000 Metern zu Siedlungen ebenso wie Naturschutzgebiete Aber auch abwaumlgungsfaumlhige Faktoren sogenannte Restriktionskriterien sind beruumlcksichtigt wie die Verhinderung einer staumlrkeren Beeintraumlchtigung des Landschaftsbildes oder das Vorkommen windenergieempfindlicher Fledermaumluse und Voumlgel insbesondere Schwarzshystoumlrche und Rotmilane Zum Schutz der Menschen gibt der Plan vor dass kleinere siedlungsnahe Windenergieanlagen nicht am bisherigen Standort sbquorepowertrsquo also durch groumlszligere und leistungsshystaumlrkere Anlagen ersetzt werden koumlnnen Daruumlber hinaus haben wir in der Planung intensiv geshypruumlft an welchen Orten Synergien entstehen ndash beispielsweise ob sich ein Gebiet dazu eignet um Wind- und gleichzeitig Biomasseenergie zu erzeugen Auch eine sbquoVerspargelungrsquo der Landschaft soll vermieden werden
Bei der Gebietsausweisung waren neben den genannten Kriterien und Nutzungskonflikten die im Prozess intensiv gepruumlft wurden auch wirtschaftliche Aspekte mit einzubeziehen Bei Vorranggeshybieten zur Windenergienutzung spielte das Kriterium Windhoumlffigkeit eine zentrale Rolle da Windshyenergieanlagen erst ab bestimmten Windgeschwindigkeiten rentabel sind So haben wir darauf geachtet dass die Gebiete Windgeschwindigkeiten von mindestens 575 Meter pro Sekunde in 140 Metern Houmlhe uumlber Grund aufweisen6 Bei Photovoltaik-Freiflaumlchenanlagen und Biogasanlagen wurde vor allem auf die raumlumliche Naumlhe der Anlagenstandorte zu Verbrauchszentren und Energieshytrassen fuumlr Strom und Gas abgezielt ein entscheidender Aspekt fuumlr eine nachhaltige verbrauchsshynahe dezentrale und effiziente Energieversorgung Um sparsam mit Flaumlchen umzugehen soll Photovoltaiktechnik vorrangig auf und an Gebaumluden auf Freiflaumlchen wie etwa Parkplaumltzen sowie auf nicht benoumltigten Industrie- und Gewerbeflaumlchen Energie gewinnen
In unserem Planungsprozess haben wir gemeinsam mit der Regionalversammlung mehr als 50 Kriterien gepruumlft und abgewogen um mit dem Teilregionalplan Energie Mittelhessen ein tragfaumlhishyges Konzept fuumlr die Region zu erarbeiten Der nachfolgende Kartenausschnitt zeigt das Ergebnis beispielhaft fuumlr die Windenergienutzung (Abbildung 8)
6 Grundlagen TUumlV SUumlD Industrie Service GmbH im Auftrag des HMUELV Unabhaumlngige Ermittlung des Windenergiepotenshy
zials fuumlr das Bundesland Hessen Windpotenzialkarte 2011 sowie in Einzelfaumlllen oumlrtliche qualitaumltsgesicherte Windgutachten
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Abbildung 8 Windenergiekonzeption auszuweisende nicht auszuweisende Vorranggebiete zur Nutzung der Windenergie (VRG WE) beispielhafter Ausschnitt aus dem Planungsprozess
Quelle Umweltbericht zum Teilregionalplan Energie Mittelhessen 2016 Seite 55
Naumlhere Informationen zu den Kriterien und Details zur Vorgehensweise finden sich im Teilregioshynalplan Energie Mittelhessen 2016 ab Seite 22 und im Umweltbericht unter wwwrpshygiessenhessendeplanungregionalplanungteilregionalplanshyenergieshymittelhessen oder unter wwwenergieportalshymittelhessendeteilregionalplanshyenergie
Trotz der sorgfaumlltigen Abwaumlgung aller Kriterien ndash eine Garantie dafuumlr dass alle Menschen in der Region mitziehen ist das nicht oder
Die Entwicklung hin zur Energie der Zukunft bringt unvermeidbare Veraumlnderungen mit sich das muss uns allen bewusst sein Auch wenn eine sichere und umweltfreundliche Energieversorgung fuumlr eine deutlich bessere Luft- und Lebensqualitaumlt fuumlr uns alle in der Region sorgt ein Wermutstropshyfen bleibt Biomasse- Photovoltaik- und Windenergieanlagen entstehen und werden das Landshyschaftsbild und die Kulturlandschaften mitpraumlgen ndash auch wenn sie nach intensiver Abwaumlgung an den bestgeeigneten Standorten errichtet werden Wenn wir an Energiefreileitungen Autobahnen Kraftwerke und Braunkohleabbaugebiete denken Technische Anlagen standen schon immer und werden auch in Zukunft in einem gewissen Kontrast zur gewohnten Umgebung stehen Alle ndash das Land die Kommunen und insbesondere die Buumlrgerinnen und Buumlrger ndash stehen vor der Herausforshyderung sich auf den Wandel hin zu einer Nation Erneuerbarer Energien einzulassen Gelingt das eroumlffnet die Energiewende insbesondere der Bevoumllkerung vor Ort enorme Chancen beispielsweise beim Klima- und Ressourcenschutz oder der regionalen Wertschoumlpfung
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Ausblick und Zukunftsaufgaben
Biomasseheizwerk der Genossenschaft Bioenergiedorf Oberrosphe eG
Stadt Wetter
Belange von Mensch und Umwelt im Blick Fuumlr die Region ist der Teilregionalplan Energie Mittelhessen ein erster wichtiger Schritt Dank der Kriterien die der Flaumlchenausweisung zushygrunde gelegt wurden und durch die Mechashynismen des Bundes-Immissionsschutzgesetshyzes die in den kommenden Jahren bei der Umsetzung greifen werden bleiben moumlgliche negative Begleiterscheinungen auf Mensch und Umwelt so gering wie moumlglich Ein Monishytoring begleitet den Ausbau der Erneuerbaren Energien durchgaumlngig um fruumlhzeitig Umweltshyauswirkungen zu erkennen und darauf reagieshyren zu koumlnnen
Strenge Regelungen und Vorschriften geben vor wie die kuumlnftigen konkreten Projekte zum Ausbau der Erneuerbaren Energien in Mittelshyhessen umgesetzt werden duumlrfen Sie pruumlfen die Flaumlchen und den Bau von Anlagen standshyortbezogen auf einer noch tieferen Detailebeshyne als die des Teilregionalplans So muumlssen in Deutschland zum Beispiel Windenergieanlashygen die houmlher als 50 Meter sind vor dem Bau und Betrieb nach dem Bundes-Immissionsshyschutzgesetz genehmigt werden im Verfahren werden unter anderem die Standortgemeinshyde Fachbehoumlrden und Fachleute beteiligt So wird beispielsweise auf Grundlage des Naturshyschutzrechts beurteilt wie sich die Anlagen auf das Landschaftsbild auf Voumlgel und Fledershymaumluse auswirken Nach dem Baurecht wird gepruumlft ob die Anlagen planerisch zulaumlssig und standsicher sind Zudem sind etwa der Arshybeits- Brand- Denkmal- und Immissionsschutz zu beachten wie auch die Regeln zu Land- und Forstwirtschaft sowie Straszligen- und Luftverkehr Die immissionsschutzrechtliche Genehmigung schlieszligt mehrere oumlffentlich-rechtliche Zulasshysungen oder Genehmigungen mit ein und regelt auch den Anlagenruumlckbau
Wertschoumlpfung fuumlr Kommunen und Buumlrgershyinnen und Buumlrger Erneuerbare Energien sind treibende Innoshyvationskraft ndash auch in Mittelhessen Neben Arbeitsplaumltzen die durch Erneuerbare Enershygien entstehen (auf Bundesebene waren laut Bundesministerium fuumlr Wirtschaft und Energie im Jahr 2015 circa 330000 Beschaumlftigte in diesem Bereich taumltig) bleibt ein Groszligteil der Wertschoumlpfung in der Region Buumlrgerinnen und Buumlrger koumlnnen sich selbst an der Invesshytition von Windenergieanlagen (sogenannte Buumlrgerwindraumlder) oder Photovoltaikanlagen finanziell beteiligen und daraus Vorteile ershyzielen mehrere Energiegenossenschaften unterschiedlichster Rechtsformen in Mittelhesshysen sind dafuumlr gute Beispiele Auch die Beteishyligung von Buumlrgerinnen und Buumlrgern uumlber Anlageprodukte ist machbar Dank dieser vielshyfaumlltigen Moumlglichkeiten koumlnnen Kommunen Buumlrgerinnen und Buumlrger sowie Unternehmen ihren eigenen Weg waumlhlen und ihre Vorhaben einzeln oder im Schulterschluss umsetzen
Solarpark Greifenstein-Allendorf
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Windenergieanlagen im Vogelsberg
Ein weiteres Plus Die Energiewende traumlgt zum Erhalt der regionalen Infrastruktur bei Zahlreishyche Unternehmen bieten Beschaumlftigungsmoumlgshylichkeiten bei Planung Bau Betrieb und Warshytung der Anlagen Grundstuumlckseigentuumlmer erzielen Pachteinnahmen fuumlr Kommunen entshystehen Steuereinnahmen und gegebenenfalls Pachterloumlse oder Gewinne aus eigener Betaumltishygung Hinzu kommt die Wertschoumlpfung durch Eigenverbrauchsanlagen Wer eigene Solarshypanels nutzt kann sich groumlszligtenteils selbst mit Strom und Warmwasser versorgen und Geld sparen Daruumlber hinaus steigt die Unabhaumlngshyigkeit der Region von Importen ndash ein weiterer Vorteil vor allem mit Blick auf die endlichen Ressourcen
Zentrales Zukunftsthema Energiespeicher Der Energiewende wird oft entgegengehalten dass die Erneuerbaren Energien nicht rund um die Uhr zur Verfuumlgung stehen und keine Speishycherkapazitaumlten vorhanden sind Zwar wird in vielen Untersuchungen dargelegt dass sich die Energiegewinnung aus Wind und Sonne aufgrund ihrer unterschiedlichen Erzeugungsshyzeiten sehr gut ergaumlnzen waumlhrend Bioenergie an 365 Tagen rund um die Uhr einen Beitrag zur Grundlastabsicherung liefert Dennoch ist die Entwicklung von Energiespeichern eine der zentralen Voraussetzungen fuumlr das Geshylingen der Energiewende Ob mechanische Speicher wie etwa Pumpspeicherkraftwerke
thermische Speicher chemische Speicher wie Wasserstoff- oder Methanspeicher oder elekshytrische Speicher wie zum Beispiel Kondensashytoren ndash Forschung und Industrie arbeiten sehr intensiv an zahlreichen Speicherloumlsungen die nach und nach Marktreife erlangen
Gemeinsam ans Ziel Die Energiewende setzt einen nachhaltigen und bewussten Umgang mit den Energieresshysourcen voraus Daneben ist es von Bedeutung Energie produktiver einzusetzen als bisher Letztlich kann jede Buumlrgerin und jeder Buumlrger einen eigenen Beitrag leisten indem sie beshyziehungsweise er ausschlieszliglich energieeffizishyente Geraumlte nutzt
Daruumlber hinaus kann es von Vorteil sein wenn Kommunen die Nutzung Erneuerbarer Energien gemeinsam mit Buumlrgerinnen und Buumlrgern sowie Unternehmen planen und realisieren Einige mittelhessische Gemeinden haben sich zum Beispiel zu sogenannten bdquoEnergie-Komshymunenldquo zusammengetan Ihr Ziel eine zushykunftsfaumlhige demokratische und wirtschaftlich rentable Energieversorgung zu schaffen Die Energiewende funktioniert nur mit den Menshyschen vor Ort Wenn Buumlrgerinnen und Buumlrger mitmachen und alle ndash Land Kommunen und Bevoumllkerung ndash gemeinsam an einem Strang ziehen kann Mittelhessen seine energiepolitishyschen Ziele erreichen
Mais als nachwachsender Rohstoff zur Gewinnung von Biogas
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Weiterfuumlhrende Informationen
bull Teilregionalplan Energie Mittelhessen 2016 und Umweltbericht zum Teilregionalplan Energie Mittelhessen 2016 Regierungspraumlsidium Gieszligen als Geschaumlftsstelle der Regionalversammlung Mittelhessen wwwrp-giessenhessendeplanungregionalplanungteilregionalplan-energie-mittelhessen
bull Das Energieportal des Regierungspraumlsidiums Gieszligen Das Energieportal ist eine zentrale teils interaktive Informationsplattform rund um das Thema Erneuerbare Energien fuumlr und uumlber die Region Mittelhessen wwwenergieportal-mittelhessende
bull Buumlrgerforum Energieland Hessen Das Buumlrgerforum Energieland Hessen unterstuumltzt Kommunen mit Angeboten dabei sich mit den Buumlrgerinnen und Buumlrgern zu Vorhaben im Bereich der Erneuerbaren Energien auszutaushyschen und nach konkreten Loumlsungen zu suchen wwwenergielandhessende
bull SolarshyKataster Hessen Mit wenig Aufwand bietet das Solar-Kataster einen Blick auf die Solarener gie-Potenziale von Dach- und Freiflaumlchen in Hessen wwwsolarkatasterhessende
bull Hessisches Ministerium fuumlr Wirtschaft Energie Verkehr und Landesentwicklung wwwwirtschafthessende
bull Hessisches Ministerium fuumlr Umwelt Klimaschutz Landwirtschaft und Verbraucherschutz wwwumwelthessende
bull Regierungspraumlsidium Darmstadt wwwrp-darmstadthessende bull Regierungspraumlsidium Kassel wwwrp-kasselhessende bull Klimashy und Energieportal des Regionalverbandes FrankfurtRheinMain
wwwklimaenergie-frmde
Regionale und kommunale Energiekonzepte in Mittelhessen
bull Gutachten zu den Regionalen Energiekonzepten Hessen unter besonderer Beruumlcksichtigung Erneuerbarer Energien ndash Regionalbericht Regierungsbezirk Gieszligen ndash (September 2012) unter wwwwirtschafthessendesitesdefaultfilesHMWVLregionale-energiekonzepte_hauptberichtpdf
bull Integriertes Klimaschutzkonzept fuumlr den Landkreis Gieszligen unter wwwlkgideimagesformulare_downloadsWirtschaft_Arbeit-BildungKlimaschutzkonzeptpdf
bull Energieshy und Klimaschutzkonzept fuumlr den LahnshyDillshyKreis unter httpsklima-kommunenhessen-nachhaltigdefilesKommunendownloadsaktionsplaene_ und_klimaschutzkonzepte_von_unterzeichnerkommunenAnhang_1_zum_Bericht_EUK_ LDK_150416pdf
bull Integriertes Klimaschutzkonzept fuumlr den Landkreis LimburgshyWeilburg unter wwwlandkreis-limburg-weilburgdefileadmindatenwissenswertesregion-energieIKK_LM-WELpdf
bull Integriertes Klimaschutzkonzept des Landkreises MarburgshyBiedenkopf unter wwwklimaschutzmarburg-biedenkopfdeuploadsContentPDFKlimaschutzkonzeptKSI_ Konzept_Marburg_Biedenkopf_final_webpdf
bull Integriertes Energieshy und Klimaschutzkonzept fuumlr den Vogelsbergkreis unter wwwklimaschutz-vogelsbergkreisdefileadminuser_uploadklimaschutz-vogelsbergkreisde DateienPdfIEKK_Vogelsbergkreis_Endbericht_Rev-C2-4_PtJpdf
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Impressum amp Ansprechpartner
Herausgeber Regierungspraumlsidium Gieszligen Dezernat 31 ndash Regionalplanung Bauleitplanung
Landgraf-Philipp-Platz 1-7 35390 Gieszligen wwwrp-giessende
Dezember 2017
Ansprechpartner Dr Ivo Gerhards Mail IvoGerhardsrpgihessende Harald Metzger Mail HaraldMetzgerrpgihessende
Bildnachweise Titel Fotolia visdia Juumlrgen Faumllchle Seite 1 Regierungspraumlsidium Gieszligen Seite 2 Klaus Weber Seite 9 Regierungspraumlsidium Gieszligen Seite12 Bioenergiedorf Oberrosphe eG Solarpark Greifenstein 7x7 energie GmbH 53173 Bonn Seite 13 Windenergieanlagen im Vogelsberg Hans-Dieter Kuhl Regierungspraumlsidium Gieszligen Maisernte Harald Metzger Regierungspraumlsidium Gieszligen
Die Broschuumlre wurde erstellt mit freundlicher Untershystuumltzung der HA Hessen Agentur GmbH und des Landesprogramms Buumlrgerforum Energieland Hessen wwwenergieland-hessende
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Abbildung 1 Entwicklung des Endenergieverbrauchs aus Erneuerbaren Energien fuumlr Strom Waumlrme und Treibstoffe 2003 ndash 2016 (in TWh) in Hessen
Der Monitoringbericht 2017 ndash Energiewende in Hessen ndash zeigt Im Jahr 2016 hatten die Erneuerbashyren Energien mit einer Erzeugung von 18 Terawattstunden (TWh) einen Anteil von rund 8 Prozent am hessischen Endenergieverbrauch von 226 TWh (p)
20 180177
Rundungsbedingt kann es zu geringfuumlgigen Abweichungen in den Summen kommen
Quelle Energiewende in Hessen ndash Monitoringbericht 2017 Seite 33 2015 (v) = vorlaumlufig 2016 (p) = Prognose
18
16
14
12
10
8
6
4
2
0 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015
(v) 2016 (p)
89
07
75
18
33
111 111
27
32 38 43
90 81
insgesamt
63
68
09
86
56 53
30
64
86 83 81
48
26
25
50 51 52
107
37
57
118 29 28 29
27
53
11 14 15 18 22 24 26
147 149 153 165 160Strom Waumlrme Treibstoffe
91
65
25
Teilregionalplan Energie Mittelhessen tritt in Kraft
Das Regierungspraumlsidium Gieszligen hat unter Beteiligung von Kommunen Behoumlrden Verbaumlnshyden und unter Einbeziehung der Oumlffentlichkeit den Teilregionalplan Energie Mittelhessen erarbeitet den die Regionalversammlung Mittelhessen im November 2016 mit groszliger Mehrshyheit beschlossen hat Mit der Genehmigung durch die Landesregierung am 21 August 2017 dem Beitrittsbeschluss der Regionalversammlung am 8 November sowie der Bekanntmachung im Staatsanzeiger des Landes Hessen tritt der Teilregionalplan Energie Mittelhessen mit den darin getroffenen Regelungen in Kraft
Den Teilregionalplan Energie Mittelhessen finden Sie unter wwwrp-giessenhessendeplanungregionalplanungteilregionalplan-energie-mittelhessen oder unter wwwenergieportal-mittelhessendeteilregionalplan-energie
3 Hessisches Ministerium fuumlr Wirtschaft Energie Verkehr und Landesentwicklung
Energiewende in Hessen ndash Monitoringbericht 2017
4
Stromverbrauch in Mittelhessen und regionale Stromerzeugung durch Erneuerbare Energien4
Abbildung 2 Wie haben sich die Stromerzeugung durch Erneuerbare Energien und der Stromverbrauch von 2010 bis 2016 in Mittelhessen (in MWh) entwickelt
0
1500000
3000000
4500000
6000000
2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 (p)
Stromverbrauch
Stromerzeugung durch EE
118 150
210
253
290
332
374
Im Jahr 2016 ((p) = Prognose) hatten Erneuerbare Energien in Mittelhessen einen Erzeugungsanteil von rund 374 Prozent am mittelhessischen Stromverbrauch Im Vergleich 2010 waren es 118 Prozent
Abbildung 3 Wie haben sich die Energieformen bei der Stromerzeugung in Mittelhessen (in MWh)
2010 2011 2012 2013 2014 2016 (p) 0
250000
500000
750000
1000000
2015
Windkraft
Wasserkraft Nicht-EEG5
Photovoltaik
Bioenergie
von 2010 bis 2016 ((p) = Prognose) entwickelt
4 Quelle aller Grafiken S5 und S6 Regierungspraumlsidium Gieszligen Dez 31 5 Hierunter fallen zum Beispiel Altanlagen Anlagen zur Kraft-Waumlrme-Kopplung auszligerhalb des EEG
5
Abbildung 4 Wasser Wind Sonne und Biomasse Wie viele mittelhessische Anlagen fuumlr Erneuerbare Energien erzeugen wie viel Strom
Anzahl Peak bzw Nennshy Ertrag Anteil
Anlagen leistung in MW in MWh in
Wasserkraft 128 11 27684 1
Bioenergie 102 44 271943 15
Windenergie 341 521 984156 54
Photovoltaik
(Dachshy und
Freiflaumlchenanlagen)
22653 414 377795 21
Summe 24092 1052 1834699 100
sonst Anlagen ohne
EEGshyVerguumltung5 868 62 173121 9
shy
shy
shy
shy shy
Anteile der Landkreise an der Stromerzeugung durch Erneuerbare Energien in Mittelhessen
Abbildung 5 Landkreise im Vergleich Wie viel Strom (in MWh) wurde verbraucht und wie viel wurde durch Erneuerbare Energien erzeugt
Vogelsbergkreis
Marburg-Biedenkopf
Limburg-Weilburg
Lahn-Dill-Kreis
Stromverbrauch Bioenergie Gieszligen Photovoltaik Wasserkraft Windkraft Nicht-EEG
41 Vogelsberg
kreis
20 Landkreis Marburg
Biedenkopf
8 Landkreis Limburg Weilburg
17 Lahn Dill
Kreis 14 Landkreis
Gieszligen
200000 400000 600000 800000 1000000 1200000 1400000 1600000 1800000 0
Hinweis der Redaktion Daten zum Energieverbrauch und zur -erzeugung liegen auf regionaler Ebene nur fuumlr den Stromshy
bereich vor Seit 2010 erfasst das Regierungspraumlsidium Gieszligen auf Grundlage von Meldungen der Stromnetzbetreiber Daten
zum Stromverbrauch und zur Stromerzeugung durch Erneuerbare Energien ndash bis auf die Ebene von Staumldten und Gemeinden
Die Daten fuumlr das Jahr 2015 sind die aktuellsten verfuumlgbaren regionalen Daten In naher Zukunft soll diese Datenerfassung
auf die Bereiche Waumlrme und Verkehr erweitert werden In Abbildung 4 und 5 sind die Zahlen des Jahres 2015 dargestellt
6
Mit dem Teilregionalplan Energie Mittelhessen zum geordneten Ausbau der Erneuerbaren Energien
Sicher nachhaltig und bezahlbar ndash das ist die Praumlmisse unter der die Energiesysteme umgebaut werden sollen Doch haumlufig treffen in der taumlglichen Planungspraxis unterschiedliche Auffassungen aufeinander so auch in Mittelhessen Insbesondere fuumlr Anlagenstandorte im Freiraum Leitungen oder fuumlr den Anbau von Energiepflanzen benoumltigt die Region Flaumlchen um die Energieversorgung in Mittelhessen von einem zentralen zu einem dezentralen System mit vielen kleineren Anlagen umzugestalten Diese Gebiete muumlssen im noumltigen Umfang raumvertraumlglich bereitgestellt werden ndash keine leichte Aufgabe vor allem alle Interessen gegeneinander abzuwaumlgen Dabei sind raumlumlishyche Tabus und Restriktionen einzubeziehen (zum Beispiel Naturschutzgebiete) Nutzungskonflikte auszuraumlumen oder Synergieeffekte zu ermoumlglichen indem Flaumlchen durch mehrere Energieformen genutzt werden koumlnnen
Genau hier setzt die Regionalplanung an und nimmt ndash neben ihrem eigenstaumlndigen Planungsaufshytrag fuumlr die Region Mittelhessen ndash auch eine vermittelnde Rolle zwischen Landesentwicklungsplashynung und kommunaler Bauleitplanung ein Sie schafft auf uumlberoumlrtlicher Ebene einen Ausgleich zwischen den verschiedenen Interessen und erzeugt Planungssicherheit fuumlr alle Beteiligten Komshymunen Behoumlrden Grundstuumlckseigentuumlmer und Vorhabentraumlger
Alle Belange im Blick Das Gegenstromprinzip
Waumlhrend der Erarbeitung wurde der Entwurf des Teilregionalplans Energie Mittelhessen zweimal offengelegt In dieser Zeit hatten Kommunen Behoumlrden Verbaumlnde und die Menshyschen der Region die Moumlglichkeit ihre Anregungen und Bedenken dazu abzugeben Insgeshysamt wurden etwa 3800 Stellungnahmen mit rund 7500 Antragspunkten eingereicht und bearbeitet In der Planungsphase beruumlcksichtigten die Regionalplaner auch die kommunalen Flaumlchennutzungsplaumlne gleichzeitig sind Aspekte des Teilregionalplans Energie Mittelhessen in die Flaumlchennutzungsplaumlne der Kommunen mit eingeflossen Dank dieses bdquoGegenstromshyprinzipsldquo bei dem sich die Planungen in beide Richtungen beeinflussen entstand ein schluumlsshysiges Gesamtkonzept
Der Teilregionalplan Energie Mittelhessen legt die regionalplanerische Grundlage fuumlr das langfrisshytige Ziel im Jahr 2050 den Endenergiebedarf bei Strom und Waumlrme vollstaumlndig durch Erneuerbare Energien zu decken Er enthaumllt verbindliche Festlegungen (Ziele) fuumlr raumbedeutsame Planungen und Maszlignahmen wie bei der Windenergie und hat nur dort eine abschlieszligende Steuerungswirkung
Zusaumltzlich zu diesen Zielen kann die Regionalplanung auch Grundsaumltze formulieren wie etwa durch Vorbehaltsgebiete fuumlr Photovoltaik-Freiflaumlchenanlagen Sie koumlnnen ndash im Gegensatz zu den Zielen ndash auf nachfolgenden Planungsebenen abgewogen werden und muumlssen beispielsweise bei Planungs- und Investitionsentscheidungen von Kommunen lediglich beruumlcksichtigt werden
1112011 Auftrag zur Ershyarbeitung eines Teilregionalplans Energie Mittelshyhessen
18122012 Beschluss zur Offenlegung des Entwurfs des Teilregionalplans Energie Mittelshyhessen
2112013 ndash 2032013 Erste Offenlegung des Entwurfs des Teilregionalplans
20132014 Uumlberarbeitung der Konzeption Bearbeitung der eingegangenen Stellungnahmen
20142015 Erarbeitung der avifaunistischen Gutachten fuumlr die VSG Vogelsberg und Hoher Wesshyterwald sowie des Integrativen Gesamtkonzepts
2372015 Beschluss des uumlberarbeiteten Entwurfs des Teilregionalplans Energie zur erneushyten Beteiligung der Oumlffentlichkeit (2 Offenlegung)
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Wind Das Konzept sieht vor Windenergienutzung
Photovoltaik Auszligerhalb der Siedlungsbereiche werden Vorbehaltsgebiete fuumlr Photovoltaik-Freiflaumlchenanshylagen ausgewiesen Aus regionalplanerischer Sicht sind sie geeignete Standorte Ob auf ihnen tatsaumlchlich Anlagen entstehen entscheishydet die jeweils zustaumlndige Kommune nach Abwaumlgung im Rahmen ihrer Bauleitplanung
Bioenergie Fuumlr die energetische Biomassenutzung enthaumllt der Plan Hinweise die die kommunale Bauleitshyplanung unterstuumltzen sollen Dazu gehoumlren zum Beispiel Suchraumlume fuumlr Biogasanlagen Vorzugsraumlume in denen nachwachsende Rohstofshyfe zur Energiegewinnung angebaut werden koumlnnen sowie Mengenziele
verb
ind
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s Z
IEL
GR
UN
DSA
TZH
INW
EIS
abschlieszligende regionalplanerische
Steuerung
informelle Steuerung
Verantwortung Kommune
formelle Steuerung Verantwortung Teilregionalplan
Unterstuumltzung kommunaler
Planung
abschlieszligend regionalplanerisch zu steuern Dafuumlr weist es Vorranggebiete mit Ausschlussshywirkung aus die Kommunen im Rahmen ihrer Bauleitplanung lediglich konkretisieren koumlnnen
So wurde in Mittelhessen ein gestuftes Planungs- und Steuerungskonzept fuumlr flaumlchenrelevante Energieformen wie Wind- Sonnen- und Biomassenutzung entwickelt In Abbildung 6 ist dieses Konzept grafisch dargestellt Eine formelle Steuerung ist aufgrund des gesetzlichen Planungsaufshytrags verbindlich und nur bei Windenergie vorgesehen Bei den anderen Energieformen Sonne (Photovoltaik Solarthermie) und Biomasse nimmt die Steuerungsfunktion des Teilregionalplans Energie ab von Grundsaumltzen wie sie fuumlr Freiflaumlchenphotovoltaik festgelegt werden bis hin zu raumvertraumlglichen Hinweisen die die kommunale Bauleitplanung im Bereich der Bioenergie unshyterstuumltzen (informelle Steuerung) Je mehr die Steuerungsfunktion des Teilregionalplans abnimmt desto mehr Planungsverantwortung liegt bei der Kommune Im Einzelnen bedeutet das
Abbildung 6 Gestuftes Planungs- und Steuerungskonzept
shy
shy
Quelle Regierungspraumlsidium Gieszligen Dez 31
shy
8
792015 ndash 6102015
20152016 Uumlberpruumlfung
9112016 Beschluss des
2182017 Genehmigung
8112017 Beitrittsbeschluss
anschlieszligend Umsetzung des
Zweite Offenleshy der Konzeption Teilregionalplans des Teilregional- der Regionalver- Teilregionalplans gung des Entwurfs Bearbeitung der Energie Mittelshy plans Energie sammlung Mittel- Energie Mittel-des Teilregional eingegangenen hessen durch die Mittelhessen hessen zur Genehshy hessen plans Stellungnahmen Regionalversammshy durch die Hesshy migungsentscheishy
lung Mittelhessen sische Landesshy dung und danach regierung Bekanntmachung
im Staatsanzeiger
Energiewende Herausforderungen und Chancen fuumlr Mittelhessen
3 Fragen an Dr Ivo Gerhards Leiter der Regionalplanung im Regierungspraumlsidium Gieszligen
Der Teilregionalplan Energie Mittelhessen liegt vor Mittelhessen ist also startklar Erneuerbare Energien weiter auszubauen Worauf liegt darin ein besonderes Augenmerk und warum Welche Flaumlchen wurden ausgewiesen
Der Teilregionalplan Energie Mittelhessen macht deutlich dass wir einen vielfaumlltigen Energiemix brauchen Denn nur so koumlnnen wir die Versorgung sicherstellen und einen hohen Wirkungsgrad in der
Region erzielen Dabei spielen natuumlrliche Energietraumlger wie Wind Sonne Wasser und Biomasse die zentrale Rolle ndash auch in Verbindung mit effizienter Technik Hierzu haben wir mit dem Teilregioshynalplan ein symbolisches sbquoEnergiehauslsquo verwirklicht das moumlglichst viele Belange der Energiewende beruumlcksichtigt und in deren Zusammenwirken wir das gesteckte Ziel erreichen koumlnnen
Abbildung 7 Teilregionalplan Energie Mittelhessen
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Mittelhessen ist voller Energie
Einsparung und Effizienz
Transport und Speicherung
Energieziele Ausbau Erneuerbarer Energien
durch einen Energiemix
Wind energie
Photoshyvoltaik
Bioshyenergie
weitere Formen
EE
100 EE bis 2050
Vorrang gebiete
Vorbehalts gebiete
Suchraumlume bzw Vor
zugsraumlume
Senkung des End energieverbrauchs bis 2030 um 25
Sicherung von Tras sen Foumlrderung der
Energiespeicherung
textl Festlegung
Regionalshyplankarte
Themenkarte Energetische
Biomassenutzung
textl Festlegung
textl Festlegung
Quelle Regierungspraumlsidium Gieszligen Dez 31
Um das 100-Prozent-Ziel zu erreichen sieht der Teilregionalplan Energie Mittelhessen vor Energie in sogenannten Vorrang- bzw Vorbehaltsgebieten sowie im Biomassebereich in Such- und Vorzugs-raumlumen zu erzeugen die etwa 8 Prozent der Gesamtflaumlche Mittelhessens einnehmen Das entspricht einer Flaumlche von circa 42000 Hektar ndash eine Flaumlche so groszlig wie alle Siedlungs- und Gewerbegebiete in Mittelhessen Diese Raumlume stehen dann fuumlr die Windenergienutzung fuumlr Photovoltaik-Freiflaumlchenshyanlagen und fuumlr den Biomasseanbau zur energetischen Nutzung bereit Der Zahlenvergleich ist jedoch nicht absolut zu sehen da die Flaumlchen fuumlr den Anbau nachwachsender Rohstoffe nach wie vor landwirtschaftlich genutzt und bei der Windenergie nur der Maststandort und das direkte Umshyfeld beansprucht werden
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Insgesamt ist Windenergie eine bedeutende Quelle Waumlhrend Biomasse zwar Energie rund um die Uhr liefert dafuumlr aber viel Flaumlche benoumltigt und Photovoltaik nur bei Tageslicht Stromertraumlge erzielt haben Windenergieanlagen den groumlszligten Flaumlchenertrag bei der Stromerzeugung gefolgt von der Photovoltaik Daher setzt die Landesregierung vor allem auf den Windenergieausbau und hat im Landesentwicklungsplan vorgegeben dass etwa 2 Prozent der Gesamtflaumlche Mittelhessens dafuumlr ausgewiesen werden Nur dort koumlnnen kuumlnftig Windenergieanlagen errichtet werden alle anderen Gebiete sind ausgeschlossen
Wie haben Sie diese Flaumlchen gefunden Gab es bestimmte Kriterien bei der Ausweisung
Der Teilregionalplan Energie Mittelhessen ist ein ganzheitliches in sich schluumlssiges Konzept um die Energienutzung in Mittelhessen zu steuern Das bedeutet wir haben Planungen Informationen und Materialien von Bund Land und Region aber auch von Verbaumlnden und Privatpersonen zusamshymengetragen analysiert und ausgewertet
Das Wichtigste bei unseren Arbeiten Wir haben stets die Belange von Mensch und Umwelt im Blick Zahlreiche Ausschluss- Restriktions- und Eignungskriterien wurden beruumlcksichtigt um geeignete Flaumlchen zu finden Im Bereich Windenergie fallen darunter harte Kriterien wie rechtliche Ausschluss-gruumlnde Dazu zaumlhlen beispielsweise die Abstandszone von 1000 Metern zu Siedlungen ebenso wie Naturschutzgebiete Aber auch abwaumlgungsfaumlhige Faktoren sogenannte Restriktionskriterien sind beruumlcksichtigt wie die Verhinderung einer staumlrkeren Beeintraumlchtigung des Landschaftsbildes oder das Vorkommen windenergieempfindlicher Fledermaumluse und Voumlgel insbesondere Schwarzshystoumlrche und Rotmilane Zum Schutz der Menschen gibt der Plan vor dass kleinere siedlungsnahe Windenergieanlagen nicht am bisherigen Standort sbquorepowertrsquo also durch groumlszligere und leistungsshystaumlrkere Anlagen ersetzt werden koumlnnen Daruumlber hinaus haben wir in der Planung intensiv geshypruumlft an welchen Orten Synergien entstehen ndash beispielsweise ob sich ein Gebiet dazu eignet um Wind- und gleichzeitig Biomasseenergie zu erzeugen Auch eine sbquoVerspargelungrsquo der Landschaft soll vermieden werden
Bei der Gebietsausweisung waren neben den genannten Kriterien und Nutzungskonflikten die im Prozess intensiv gepruumlft wurden auch wirtschaftliche Aspekte mit einzubeziehen Bei Vorranggeshybieten zur Windenergienutzung spielte das Kriterium Windhoumlffigkeit eine zentrale Rolle da Windshyenergieanlagen erst ab bestimmten Windgeschwindigkeiten rentabel sind So haben wir darauf geachtet dass die Gebiete Windgeschwindigkeiten von mindestens 575 Meter pro Sekunde in 140 Metern Houmlhe uumlber Grund aufweisen6 Bei Photovoltaik-Freiflaumlchenanlagen und Biogasanlagen wurde vor allem auf die raumlumliche Naumlhe der Anlagenstandorte zu Verbrauchszentren und Energieshytrassen fuumlr Strom und Gas abgezielt ein entscheidender Aspekt fuumlr eine nachhaltige verbrauchsshynahe dezentrale und effiziente Energieversorgung Um sparsam mit Flaumlchen umzugehen soll Photovoltaiktechnik vorrangig auf und an Gebaumluden auf Freiflaumlchen wie etwa Parkplaumltzen sowie auf nicht benoumltigten Industrie- und Gewerbeflaumlchen Energie gewinnen
In unserem Planungsprozess haben wir gemeinsam mit der Regionalversammlung mehr als 50 Kriterien gepruumlft und abgewogen um mit dem Teilregionalplan Energie Mittelhessen ein tragfaumlhishyges Konzept fuumlr die Region zu erarbeiten Der nachfolgende Kartenausschnitt zeigt das Ergebnis beispielhaft fuumlr die Windenergienutzung (Abbildung 8)
6 Grundlagen TUumlV SUumlD Industrie Service GmbH im Auftrag des HMUELV Unabhaumlngige Ermittlung des Windenergiepotenshy
zials fuumlr das Bundesland Hessen Windpotenzialkarte 2011 sowie in Einzelfaumlllen oumlrtliche qualitaumltsgesicherte Windgutachten
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Abbildung 8 Windenergiekonzeption auszuweisende nicht auszuweisende Vorranggebiete zur Nutzung der Windenergie (VRG WE) beispielhafter Ausschnitt aus dem Planungsprozess
Quelle Umweltbericht zum Teilregionalplan Energie Mittelhessen 2016 Seite 55
Naumlhere Informationen zu den Kriterien und Details zur Vorgehensweise finden sich im Teilregioshynalplan Energie Mittelhessen 2016 ab Seite 22 und im Umweltbericht unter wwwrpshygiessenhessendeplanungregionalplanungteilregionalplanshyenergieshymittelhessen oder unter wwwenergieportalshymittelhessendeteilregionalplanshyenergie
Trotz der sorgfaumlltigen Abwaumlgung aller Kriterien ndash eine Garantie dafuumlr dass alle Menschen in der Region mitziehen ist das nicht oder
Die Entwicklung hin zur Energie der Zukunft bringt unvermeidbare Veraumlnderungen mit sich das muss uns allen bewusst sein Auch wenn eine sichere und umweltfreundliche Energieversorgung fuumlr eine deutlich bessere Luft- und Lebensqualitaumlt fuumlr uns alle in der Region sorgt ein Wermutstropshyfen bleibt Biomasse- Photovoltaik- und Windenergieanlagen entstehen und werden das Landshyschaftsbild und die Kulturlandschaften mitpraumlgen ndash auch wenn sie nach intensiver Abwaumlgung an den bestgeeigneten Standorten errichtet werden Wenn wir an Energiefreileitungen Autobahnen Kraftwerke und Braunkohleabbaugebiete denken Technische Anlagen standen schon immer und werden auch in Zukunft in einem gewissen Kontrast zur gewohnten Umgebung stehen Alle ndash das Land die Kommunen und insbesondere die Buumlrgerinnen und Buumlrger ndash stehen vor der Herausforshyderung sich auf den Wandel hin zu einer Nation Erneuerbarer Energien einzulassen Gelingt das eroumlffnet die Energiewende insbesondere der Bevoumllkerung vor Ort enorme Chancen beispielsweise beim Klima- und Ressourcenschutz oder der regionalen Wertschoumlpfung
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Ausblick und Zukunftsaufgaben
Biomasseheizwerk der Genossenschaft Bioenergiedorf Oberrosphe eG
Stadt Wetter
Belange von Mensch und Umwelt im Blick Fuumlr die Region ist der Teilregionalplan Energie Mittelhessen ein erster wichtiger Schritt Dank der Kriterien die der Flaumlchenausweisung zushygrunde gelegt wurden und durch die Mechashynismen des Bundes-Immissionsschutzgesetshyzes die in den kommenden Jahren bei der Umsetzung greifen werden bleiben moumlgliche negative Begleiterscheinungen auf Mensch und Umwelt so gering wie moumlglich Ein Monishytoring begleitet den Ausbau der Erneuerbaren Energien durchgaumlngig um fruumlhzeitig Umweltshyauswirkungen zu erkennen und darauf reagieshyren zu koumlnnen
Strenge Regelungen und Vorschriften geben vor wie die kuumlnftigen konkreten Projekte zum Ausbau der Erneuerbaren Energien in Mittelshyhessen umgesetzt werden duumlrfen Sie pruumlfen die Flaumlchen und den Bau von Anlagen standshyortbezogen auf einer noch tieferen Detailebeshyne als die des Teilregionalplans So muumlssen in Deutschland zum Beispiel Windenergieanlashygen die houmlher als 50 Meter sind vor dem Bau und Betrieb nach dem Bundes-Immissionsshyschutzgesetz genehmigt werden im Verfahren werden unter anderem die Standortgemeinshyde Fachbehoumlrden und Fachleute beteiligt So wird beispielsweise auf Grundlage des Naturshyschutzrechts beurteilt wie sich die Anlagen auf das Landschaftsbild auf Voumlgel und Fledershymaumluse auswirken Nach dem Baurecht wird gepruumlft ob die Anlagen planerisch zulaumlssig und standsicher sind Zudem sind etwa der Arshybeits- Brand- Denkmal- und Immissionsschutz zu beachten wie auch die Regeln zu Land- und Forstwirtschaft sowie Straszligen- und Luftverkehr Die immissionsschutzrechtliche Genehmigung schlieszligt mehrere oumlffentlich-rechtliche Zulasshysungen oder Genehmigungen mit ein und regelt auch den Anlagenruumlckbau
Wertschoumlpfung fuumlr Kommunen und Buumlrgershyinnen und Buumlrger Erneuerbare Energien sind treibende Innoshyvationskraft ndash auch in Mittelhessen Neben Arbeitsplaumltzen die durch Erneuerbare Enershygien entstehen (auf Bundesebene waren laut Bundesministerium fuumlr Wirtschaft und Energie im Jahr 2015 circa 330000 Beschaumlftigte in diesem Bereich taumltig) bleibt ein Groszligteil der Wertschoumlpfung in der Region Buumlrgerinnen und Buumlrger koumlnnen sich selbst an der Invesshytition von Windenergieanlagen (sogenannte Buumlrgerwindraumlder) oder Photovoltaikanlagen finanziell beteiligen und daraus Vorteile ershyzielen mehrere Energiegenossenschaften unterschiedlichster Rechtsformen in Mittelhesshysen sind dafuumlr gute Beispiele Auch die Beteishyligung von Buumlrgerinnen und Buumlrgern uumlber Anlageprodukte ist machbar Dank dieser vielshyfaumlltigen Moumlglichkeiten koumlnnen Kommunen Buumlrgerinnen und Buumlrger sowie Unternehmen ihren eigenen Weg waumlhlen und ihre Vorhaben einzeln oder im Schulterschluss umsetzen
Solarpark Greifenstein-Allendorf
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Windenergieanlagen im Vogelsberg
Ein weiteres Plus Die Energiewende traumlgt zum Erhalt der regionalen Infrastruktur bei Zahlreishyche Unternehmen bieten Beschaumlftigungsmoumlgshylichkeiten bei Planung Bau Betrieb und Warshytung der Anlagen Grundstuumlckseigentuumlmer erzielen Pachteinnahmen fuumlr Kommunen entshystehen Steuereinnahmen und gegebenenfalls Pachterloumlse oder Gewinne aus eigener Betaumltishygung Hinzu kommt die Wertschoumlpfung durch Eigenverbrauchsanlagen Wer eigene Solarshypanels nutzt kann sich groumlszligtenteils selbst mit Strom und Warmwasser versorgen und Geld sparen Daruumlber hinaus steigt die Unabhaumlngshyigkeit der Region von Importen ndash ein weiterer Vorteil vor allem mit Blick auf die endlichen Ressourcen
Zentrales Zukunftsthema Energiespeicher Der Energiewende wird oft entgegengehalten dass die Erneuerbaren Energien nicht rund um die Uhr zur Verfuumlgung stehen und keine Speishycherkapazitaumlten vorhanden sind Zwar wird in vielen Untersuchungen dargelegt dass sich die Energiegewinnung aus Wind und Sonne aufgrund ihrer unterschiedlichen Erzeugungsshyzeiten sehr gut ergaumlnzen waumlhrend Bioenergie an 365 Tagen rund um die Uhr einen Beitrag zur Grundlastabsicherung liefert Dennoch ist die Entwicklung von Energiespeichern eine der zentralen Voraussetzungen fuumlr das Geshylingen der Energiewende Ob mechanische Speicher wie etwa Pumpspeicherkraftwerke
thermische Speicher chemische Speicher wie Wasserstoff- oder Methanspeicher oder elekshytrische Speicher wie zum Beispiel Kondensashytoren ndash Forschung und Industrie arbeiten sehr intensiv an zahlreichen Speicherloumlsungen die nach und nach Marktreife erlangen
Gemeinsam ans Ziel Die Energiewende setzt einen nachhaltigen und bewussten Umgang mit den Energieresshysourcen voraus Daneben ist es von Bedeutung Energie produktiver einzusetzen als bisher Letztlich kann jede Buumlrgerin und jeder Buumlrger einen eigenen Beitrag leisten indem sie beshyziehungsweise er ausschlieszliglich energieeffizishyente Geraumlte nutzt
Daruumlber hinaus kann es von Vorteil sein wenn Kommunen die Nutzung Erneuerbarer Energien gemeinsam mit Buumlrgerinnen und Buumlrgern sowie Unternehmen planen und realisieren Einige mittelhessische Gemeinden haben sich zum Beispiel zu sogenannten bdquoEnergie-Komshymunenldquo zusammengetan Ihr Ziel eine zushykunftsfaumlhige demokratische und wirtschaftlich rentable Energieversorgung zu schaffen Die Energiewende funktioniert nur mit den Menshyschen vor Ort Wenn Buumlrgerinnen und Buumlrger mitmachen und alle ndash Land Kommunen und Bevoumllkerung ndash gemeinsam an einem Strang ziehen kann Mittelhessen seine energiepolitishyschen Ziele erreichen
Mais als nachwachsender Rohstoff zur Gewinnung von Biogas
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Weiterfuumlhrende Informationen
bull Teilregionalplan Energie Mittelhessen 2016 und Umweltbericht zum Teilregionalplan Energie Mittelhessen 2016 Regierungspraumlsidium Gieszligen als Geschaumlftsstelle der Regionalversammlung Mittelhessen wwwrp-giessenhessendeplanungregionalplanungteilregionalplan-energie-mittelhessen
bull Das Energieportal des Regierungspraumlsidiums Gieszligen Das Energieportal ist eine zentrale teils interaktive Informationsplattform rund um das Thema Erneuerbare Energien fuumlr und uumlber die Region Mittelhessen wwwenergieportal-mittelhessende
bull Buumlrgerforum Energieland Hessen Das Buumlrgerforum Energieland Hessen unterstuumltzt Kommunen mit Angeboten dabei sich mit den Buumlrgerinnen und Buumlrgern zu Vorhaben im Bereich der Erneuerbaren Energien auszutaushyschen und nach konkreten Loumlsungen zu suchen wwwenergielandhessende
bull SolarshyKataster Hessen Mit wenig Aufwand bietet das Solar-Kataster einen Blick auf die Solarener gie-Potenziale von Dach- und Freiflaumlchen in Hessen wwwsolarkatasterhessende
bull Hessisches Ministerium fuumlr Wirtschaft Energie Verkehr und Landesentwicklung wwwwirtschafthessende
bull Hessisches Ministerium fuumlr Umwelt Klimaschutz Landwirtschaft und Verbraucherschutz wwwumwelthessende
bull Regierungspraumlsidium Darmstadt wwwrp-darmstadthessende bull Regierungspraumlsidium Kassel wwwrp-kasselhessende bull Klimashy und Energieportal des Regionalverbandes FrankfurtRheinMain
wwwklimaenergie-frmde
Regionale und kommunale Energiekonzepte in Mittelhessen
bull Gutachten zu den Regionalen Energiekonzepten Hessen unter besonderer Beruumlcksichtigung Erneuerbarer Energien ndash Regionalbericht Regierungsbezirk Gieszligen ndash (September 2012) unter wwwwirtschafthessendesitesdefaultfilesHMWVLregionale-energiekonzepte_hauptberichtpdf
bull Integriertes Klimaschutzkonzept fuumlr den Landkreis Gieszligen unter wwwlkgideimagesformulare_downloadsWirtschaft_Arbeit-BildungKlimaschutzkonzeptpdf
bull Energieshy und Klimaschutzkonzept fuumlr den LahnshyDillshyKreis unter httpsklima-kommunenhessen-nachhaltigdefilesKommunendownloadsaktionsplaene_ und_klimaschutzkonzepte_von_unterzeichnerkommunenAnhang_1_zum_Bericht_EUK_ LDK_150416pdf
bull Integriertes Klimaschutzkonzept fuumlr den Landkreis LimburgshyWeilburg unter wwwlandkreis-limburg-weilburgdefileadmindatenwissenswertesregion-energieIKK_LM-WELpdf
bull Integriertes Klimaschutzkonzept des Landkreises MarburgshyBiedenkopf unter wwwklimaschutzmarburg-biedenkopfdeuploadsContentPDFKlimaschutzkonzeptKSI_ Konzept_Marburg_Biedenkopf_final_webpdf
bull Integriertes Energieshy und Klimaschutzkonzept fuumlr den Vogelsbergkreis unter wwwklimaschutz-vogelsbergkreisdefileadminuser_uploadklimaschutz-vogelsbergkreisde DateienPdfIEKK_Vogelsbergkreis_Endbericht_Rev-C2-4_PtJpdf
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Impressum amp Ansprechpartner
Herausgeber Regierungspraumlsidium Gieszligen Dezernat 31 ndash Regionalplanung Bauleitplanung
Landgraf-Philipp-Platz 1-7 35390 Gieszligen wwwrp-giessende
Dezember 2017
Ansprechpartner Dr Ivo Gerhards Mail IvoGerhardsrpgihessende Harald Metzger Mail HaraldMetzgerrpgihessende
Bildnachweise Titel Fotolia visdia Juumlrgen Faumllchle Seite 1 Regierungspraumlsidium Gieszligen Seite 2 Klaus Weber Seite 9 Regierungspraumlsidium Gieszligen Seite12 Bioenergiedorf Oberrosphe eG Solarpark Greifenstein 7x7 energie GmbH 53173 Bonn Seite 13 Windenergieanlagen im Vogelsberg Hans-Dieter Kuhl Regierungspraumlsidium Gieszligen Maisernte Harald Metzger Regierungspraumlsidium Gieszligen
Die Broschuumlre wurde erstellt mit freundlicher Untershystuumltzung der HA Hessen Agentur GmbH und des Landesprogramms Buumlrgerforum Energieland Hessen wwwenergieland-hessende
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Stromverbrauch in Mittelhessen und regionale Stromerzeugung durch Erneuerbare Energien4
Abbildung 2 Wie haben sich die Stromerzeugung durch Erneuerbare Energien und der Stromverbrauch von 2010 bis 2016 in Mittelhessen (in MWh) entwickelt
0
1500000
3000000
4500000
6000000
2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 (p)
Stromverbrauch
Stromerzeugung durch EE
118 150
210
253
290
332
374
Im Jahr 2016 ((p) = Prognose) hatten Erneuerbare Energien in Mittelhessen einen Erzeugungsanteil von rund 374 Prozent am mittelhessischen Stromverbrauch Im Vergleich 2010 waren es 118 Prozent
Abbildung 3 Wie haben sich die Energieformen bei der Stromerzeugung in Mittelhessen (in MWh)
2010 2011 2012 2013 2014 2016 (p) 0
250000
500000
750000
1000000
2015
Windkraft
Wasserkraft Nicht-EEG5
Photovoltaik
Bioenergie
von 2010 bis 2016 ((p) = Prognose) entwickelt
4 Quelle aller Grafiken S5 und S6 Regierungspraumlsidium Gieszligen Dez 31 5 Hierunter fallen zum Beispiel Altanlagen Anlagen zur Kraft-Waumlrme-Kopplung auszligerhalb des EEG
5
Abbildung 4 Wasser Wind Sonne und Biomasse Wie viele mittelhessische Anlagen fuumlr Erneuerbare Energien erzeugen wie viel Strom
Anzahl Peak bzw Nennshy Ertrag Anteil
Anlagen leistung in MW in MWh in
Wasserkraft 128 11 27684 1
Bioenergie 102 44 271943 15
Windenergie 341 521 984156 54
Photovoltaik
(Dachshy und
Freiflaumlchenanlagen)
22653 414 377795 21
Summe 24092 1052 1834699 100
sonst Anlagen ohne
EEGshyVerguumltung5 868 62 173121 9
shy
shy
shy
shy shy
Anteile der Landkreise an der Stromerzeugung durch Erneuerbare Energien in Mittelhessen
Abbildung 5 Landkreise im Vergleich Wie viel Strom (in MWh) wurde verbraucht und wie viel wurde durch Erneuerbare Energien erzeugt
Vogelsbergkreis
Marburg-Biedenkopf
Limburg-Weilburg
Lahn-Dill-Kreis
Stromverbrauch Bioenergie Gieszligen Photovoltaik Wasserkraft Windkraft Nicht-EEG
41 Vogelsberg
kreis
20 Landkreis Marburg
Biedenkopf
8 Landkreis Limburg Weilburg
17 Lahn Dill
Kreis 14 Landkreis
Gieszligen
200000 400000 600000 800000 1000000 1200000 1400000 1600000 1800000 0
Hinweis der Redaktion Daten zum Energieverbrauch und zur -erzeugung liegen auf regionaler Ebene nur fuumlr den Stromshy
bereich vor Seit 2010 erfasst das Regierungspraumlsidium Gieszligen auf Grundlage von Meldungen der Stromnetzbetreiber Daten
zum Stromverbrauch und zur Stromerzeugung durch Erneuerbare Energien ndash bis auf die Ebene von Staumldten und Gemeinden
Die Daten fuumlr das Jahr 2015 sind die aktuellsten verfuumlgbaren regionalen Daten In naher Zukunft soll diese Datenerfassung
auf die Bereiche Waumlrme und Verkehr erweitert werden In Abbildung 4 und 5 sind die Zahlen des Jahres 2015 dargestellt
6
Mit dem Teilregionalplan Energie Mittelhessen zum geordneten Ausbau der Erneuerbaren Energien
Sicher nachhaltig und bezahlbar ndash das ist die Praumlmisse unter der die Energiesysteme umgebaut werden sollen Doch haumlufig treffen in der taumlglichen Planungspraxis unterschiedliche Auffassungen aufeinander so auch in Mittelhessen Insbesondere fuumlr Anlagenstandorte im Freiraum Leitungen oder fuumlr den Anbau von Energiepflanzen benoumltigt die Region Flaumlchen um die Energieversorgung in Mittelhessen von einem zentralen zu einem dezentralen System mit vielen kleineren Anlagen umzugestalten Diese Gebiete muumlssen im noumltigen Umfang raumvertraumlglich bereitgestellt werden ndash keine leichte Aufgabe vor allem alle Interessen gegeneinander abzuwaumlgen Dabei sind raumlumlishyche Tabus und Restriktionen einzubeziehen (zum Beispiel Naturschutzgebiete) Nutzungskonflikte auszuraumlumen oder Synergieeffekte zu ermoumlglichen indem Flaumlchen durch mehrere Energieformen genutzt werden koumlnnen
Genau hier setzt die Regionalplanung an und nimmt ndash neben ihrem eigenstaumlndigen Planungsaufshytrag fuumlr die Region Mittelhessen ndash auch eine vermittelnde Rolle zwischen Landesentwicklungsplashynung und kommunaler Bauleitplanung ein Sie schafft auf uumlberoumlrtlicher Ebene einen Ausgleich zwischen den verschiedenen Interessen und erzeugt Planungssicherheit fuumlr alle Beteiligten Komshymunen Behoumlrden Grundstuumlckseigentuumlmer und Vorhabentraumlger
Alle Belange im Blick Das Gegenstromprinzip
Waumlhrend der Erarbeitung wurde der Entwurf des Teilregionalplans Energie Mittelhessen zweimal offengelegt In dieser Zeit hatten Kommunen Behoumlrden Verbaumlnde und die Menshyschen der Region die Moumlglichkeit ihre Anregungen und Bedenken dazu abzugeben Insgeshysamt wurden etwa 3800 Stellungnahmen mit rund 7500 Antragspunkten eingereicht und bearbeitet In der Planungsphase beruumlcksichtigten die Regionalplaner auch die kommunalen Flaumlchennutzungsplaumlne gleichzeitig sind Aspekte des Teilregionalplans Energie Mittelhessen in die Flaumlchennutzungsplaumlne der Kommunen mit eingeflossen Dank dieses bdquoGegenstromshyprinzipsldquo bei dem sich die Planungen in beide Richtungen beeinflussen entstand ein schluumlsshysiges Gesamtkonzept
Der Teilregionalplan Energie Mittelhessen legt die regionalplanerische Grundlage fuumlr das langfrisshytige Ziel im Jahr 2050 den Endenergiebedarf bei Strom und Waumlrme vollstaumlndig durch Erneuerbare Energien zu decken Er enthaumllt verbindliche Festlegungen (Ziele) fuumlr raumbedeutsame Planungen und Maszlignahmen wie bei der Windenergie und hat nur dort eine abschlieszligende Steuerungswirkung
Zusaumltzlich zu diesen Zielen kann die Regionalplanung auch Grundsaumltze formulieren wie etwa durch Vorbehaltsgebiete fuumlr Photovoltaik-Freiflaumlchenanlagen Sie koumlnnen ndash im Gegensatz zu den Zielen ndash auf nachfolgenden Planungsebenen abgewogen werden und muumlssen beispielsweise bei Planungs- und Investitionsentscheidungen von Kommunen lediglich beruumlcksichtigt werden
1112011 Auftrag zur Ershyarbeitung eines Teilregionalplans Energie Mittelshyhessen
18122012 Beschluss zur Offenlegung des Entwurfs des Teilregionalplans Energie Mittelshyhessen
2112013 ndash 2032013 Erste Offenlegung des Entwurfs des Teilregionalplans
20132014 Uumlberarbeitung der Konzeption Bearbeitung der eingegangenen Stellungnahmen
20142015 Erarbeitung der avifaunistischen Gutachten fuumlr die VSG Vogelsberg und Hoher Wesshyterwald sowie des Integrativen Gesamtkonzepts
2372015 Beschluss des uumlberarbeiteten Entwurfs des Teilregionalplans Energie zur erneushyten Beteiligung der Oumlffentlichkeit (2 Offenlegung)
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Wind Das Konzept sieht vor Windenergienutzung
Photovoltaik Auszligerhalb der Siedlungsbereiche werden Vorbehaltsgebiete fuumlr Photovoltaik-Freiflaumlchenanshylagen ausgewiesen Aus regionalplanerischer Sicht sind sie geeignete Standorte Ob auf ihnen tatsaumlchlich Anlagen entstehen entscheishydet die jeweils zustaumlndige Kommune nach Abwaumlgung im Rahmen ihrer Bauleitplanung
Bioenergie Fuumlr die energetische Biomassenutzung enthaumllt der Plan Hinweise die die kommunale Bauleitshyplanung unterstuumltzen sollen Dazu gehoumlren zum Beispiel Suchraumlume fuumlr Biogasanlagen Vorzugsraumlume in denen nachwachsende Rohstofshyfe zur Energiegewinnung angebaut werden koumlnnen sowie Mengenziele
verb
ind
liche
s Z
IEL
GR
UN
DSA
TZH
INW
EIS
abschlieszligende regionalplanerische
Steuerung
informelle Steuerung
Verantwortung Kommune
formelle Steuerung Verantwortung Teilregionalplan
Unterstuumltzung kommunaler
Planung
abschlieszligend regionalplanerisch zu steuern Dafuumlr weist es Vorranggebiete mit Ausschlussshywirkung aus die Kommunen im Rahmen ihrer Bauleitplanung lediglich konkretisieren koumlnnen
So wurde in Mittelhessen ein gestuftes Planungs- und Steuerungskonzept fuumlr flaumlchenrelevante Energieformen wie Wind- Sonnen- und Biomassenutzung entwickelt In Abbildung 6 ist dieses Konzept grafisch dargestellt Eine formelle Steuerung ist aufgrund des gesetzlichen Planungsaufshytrags verbindlich und nur bei Windenergie vorgesehen Bei den anderen Energieformen Sonne (Photovoltaik Solarthermie) und Biomasse nimmt die Steuerungsfunktion des Teilregionalplans Energie ab von Grundsaumltzen wie sie fuumlr Freiflaumlchenphotovoltaik festgelegt werden bis hin zu raumvertraumlglichen Hinweisen die die kommunale Bauleitplanung im Bereich der Bioenergie unshyterstuumltzen (informelle Steuerung) Je mehr die Steuerungsfunktion des Teilregionalplans abnimmt desto mehr Planungsverantwortung liegt bei der Kommune Im Einzelnen bedeutet das
Abbildung 6 Gestuftes Planungs- und Steuerungskonzept
shy
shy
Quelle Regierungspraumlsidium Gieszligen Dez 31
shy
8
792015 ndash 6102015
20152016 Uumlberpruumlfung
9112016 Beschluss des
2182017 Genehmigung
8112017 Beitrittsbeschluss
anschlieszligend Umsetzung des
Zweite Offenleshy der Konzeption Teilregionalplans des Teilregional- der Regionalver- Teilregionalplans gung des Entwurfs Bearbeitung der Energie Mittelshy plans Energie sammlung Mittel- Energie Mittel-des Teilregional eingegangenen hessen durch die Mittelhessen hessen zur Genehshy hessen plans Stellungnahmen Regionalversammshy durch die Hesshy migungsentscheishy
lung Mittelhessen sische Landesshy dung und danach regierung Bekanntmachung
im Staatsanzeiger
Energiewende Herausforderungen und Chancen fuumlr Mittelhessen
3 Fragen an Dr Ivo Gerhards Leiter der Regionalplanung im Regierungspraumlsidium Gieszligen
Der Teilregionalplan Energie Mittelhessen liegt vor Mittelhessen ist also startklar Erneuerbare Energien weiter auszubauen Worauf liegt darin ein besonderes Augenmerk und warum Welche Flaumlchen wurden ausgewiesen
Der Teilregionalplan Energie Mittelhessen macht deutlich dass wir einen vielfaumlltigen Energiemix brauchen Denn nur so koumlnnen wir die Versorgung sicherstellen und einen hohen Wirkungsgrad in der
Region erzielen Dabei spielen natuumlrliche Energietraumlger wie Wind Sonne Wasser und Biomasse die zentrale Rolle ndash auch in Verbindung mit effizienter Technik Hierzu haben wir mit dem Teilregioshynalplan ein symbolisches sbquoEnergiehauslsquo verwirklicht das moumlglichst viele Belange der Energiewende beruumlcksichtigt und in deren Zusammenwirken wir das gesteckte Ziel erreichen koumlnnen
Abbildung 7 Teilregionalplan Energie Mittelhessen
-
- - --
-
Mittelhessen ist voller Energie
Einsparung und Effizienz
Transport und Speicherung
Energieziele Ausbau Erneuerbarer Energien
durch einen Energiemix
Wind energie
Photoshyvoltaik
Bioshyenergie
weitere Formen
EE
100 EE bis 2050
Vorrang gebiete
Vorbehalts gebiete
Suchraumlume bzw Vor
zugsraumlume
Senkung des End energieverbrauchs bis 2030 um 25
Sicherung von Tras sen Foumlrderung der
Energiespeicherung
textl Festlegung
Regionalshyplankarte
Themenkarte Energetische
Biomassenutzung
textl Festlegung
textl Festlegung
Quelle Regierungspraumlsidium Gieszligen Dez 31
Um das 100-Prozent-Ziel zu erreichen sieht der Teilregionalplan Energie Mittelhessen vor Energie in sogenannten Vorrang- bzw Vorbehaltsgebieten sowie im Biomassebereich in Such- und Vorzugs-raumlumen zu erzeugen die etwa 8 Prozent der Gesamtflaumlche Mittelhessens einnehmen Das entspricht einer Flaumlche von circa 42000 Hektar ndash eine Flaumlche so groszlig wie alle Siedlungs- und Gewerbegebiete in Mittelhessen Diese Raumlume stehen dann fuumlr die Windenergienutzung fuumlr Photovoltaik-Freiflaumlchenshyanlagen und fuumlr den Biomasseanbau zur energetischen Nutzung bereit Der Zahlenvergleich ist jedoch nicht absolut zu sehen da die Flaumlchen fuumlr den Anbau nachwachsender Rohstoffe nach wie vor landwirtschaftlich genutzt und bei der Windenergie nur der Maststandort und das direkte Umshyfeld beansprucht werden
9
Insgesamt ist Windenergie eine bedeutende Quelle Waumlhrend Biomasse zwar Energie rund um die Uhr liefert dafuumlr aber viel Flaumlche benoumltigt und Photovoltaik nur bei Tageslicht Stromertraumlge erzielt haben Windenergieanlagen den groumlszligten Flaumlchenertrag bei der Stromerzeugung gefolgt von der Photovoltaik Daher setzt die Landesregierung vor allem auf den Windenergieausbau und hat im Landesentwicklungsplan vorgegeben dass etwa 2 Prozent der Gesamtflaumlche Mittelhessens dafuumlr ausgewiesen werden Nur dort koumlnnen kuumlnftig Windenergieanlagen errichtet werden alle anderen Gebiete sind ausgeschlossen
Wie haben Sie diese Flaumlchen gefunden Gab es bestimmte Kriterien bei der Ausweisung
Der Teilregionalplan Energie Mittelhessen ist ein ganzheitliches in sich schluumlssiges Konzept um die Energienutzung in Mittelhessen zu steuern Das bedeutet wir haben Planungen Informationen und Materialien von Bund Land und Region aber auch von Verbaumlnden und Privatpersonen zusamshymengetragen analysiert und ausgewertet
Das Wichtigste bei unseren Arbeiten Wir haben stets die Belange von Mensch und Umwelt im Blick Zahlreiche Ausschluss- Restriktions- und Eignungskriterien wurden beruumlcksichtigt um geeignete Flaumlchen zu finden Im Bereich Windenergie fallen darunter harte Kriterien wie rechtliche Ausschluss-gruumlnde Dazu zaumlhlen beispielsweise die Abstandszone von 1000 Metern zu Siedlungen ebenso wie Naturschutzgebiete Aber auch abwaumlgungsfaumlhige Faktoren sogenannte Restriktionskriterien sind beruumlcksichtigt wie die Verhinderung einer staumlrkeren Beeintraumlchtigung des Landschaftsbildes oder das Vorkommen windenergieempfindlicher Fledermaumluse und Voumlgel insbesondere Schwarzshystoumlrche und Rotmilane Zum Schutz der Menschen gibt der Plan vor dass kleinere siedlungsnahe Windenergieanlagen nicht am bisherigen Standort sbquorepowertrsquo also durch groumlszligere und leistungsshystaumlrkere Anlagen ersetzt werden koumlnnen Daruumlber hinaus haben wir in der Planung intensiv geshypruumlft an welchen Orten Synergien entstehen ndash beispielsweise ob sich ein Gebiet dazu eignet um Wind- und gleichzeitig Biomasseenergie zu erzeugen Auch eine sbquoVerspargelungrsquo der Landschaft soll vermieden werden
Bei der Gebietsausweisung waren neben den genannten Kriterien und Nutzungskonflikten die im Prozess intensiv gepruumlft wurden auch wirtschaftliche Aspekte mit einzubeziehen Bei Vorranggeshybieten zur Windenergienutzung spielte das Kriterium Windhoumlffigkeit eine zentrale Rolle da Windshyenergieanlagen erst ab bestimmten Windgeschwindigkeiten rentabel sind So haben wir darauf geachtet dass die Gebiete Windgeschwindigkeiten von mindestens 575 Meter pro Sekunde in 140 Metern Houmlhe uumlber Grund aufweisen6 Bei Photovoltaik-Freiflaumlchenanlagen und Biogasanlagen wurde vor allem auf die raumlumliche Naumlhe der Anlagenstandorte zu Verbrauchszentren und Energieshytrassen fuumlr Strom und Gas abgezielt ein entscheidender Aspekt fuumlr eine nachhaltige verbrauchsshynahe dezentrale und effiziente Energieversorgung Um sparsam mit Flaumlchen umzugehen soll Photovoltaiktechnik vorrangig auf und an Gebaumluden auf Freiflaumlchen wie etwa Parkplaumltzen sowie auf nicht benoumltigten Industrie- und Gewerbeflaumlchen Energie gewinnen
In unserem Planungsprozess haben wir gemeinsam mit der Regionalversammlung mehr als 50 Kriterien gepruumlft und abgewogen um mit dem Teilregionalplan Energie Mittelhessen ein tragfaumlhishyges Konzept fuumlr die Region zu erarbeiten Der nachfolgende Kartenausschnitt zeigt das Ergebnis beispielhaft fuumlr die Windenergienutzung (Abbildung 8)
6 Grundlagen TUumlV SUumlD Industrie Service GmbH im Auftrag des HMUELV Unabhaumlngige Ermittlung des Windenergiepotenshy
zials fuumlr das Bundesland Hessen Windpotenzialkarte 2011 sowie in Einzelfaumlllen oumlrtliche qualitaumltsgesicherte Windgutachten
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Abbildung 8 Windenergiekonzeption auszuweisende nicht auszuweisende Vorranggebiete zur Nutzung der Windenergie (VRG WE) beispielhafter Ausschnitt aus dem Planungsprozess
Quelle Umweltbericht zum Teilregionalplan Energie Mittelhessen 2016 Seite 55
Naumlhere Informationen zu den Kriterien und Details zur Vorgehensweise finden sich im Teilregioshynalplan Energie Mittelhessen 2016 ab Seite 22 und im Umweltbericht unter wwwrpshygiessenhessendeplanungregionalplanungteilregionalplanshyenergieshymittelhessen oder unter wwwenergieportalshymittelhessendeteilregionalplanshyenergie
Trotz der sorgfaumlltigen Abwaumlgung aller Kriterien ndash eine Garantie dafuumlr dass alle Menschen in der Region mitziehen ist das nicht oder
Die Entwicklung hin zur Energie der Zukunft bringt unvermeidbare Veraumlnderungen mit sich das muss uns allen bewusst sein Auch wenn eine sichere und umweltfreundliche Energieversorgung fuumlr eine deutlich bessere Luft- und Lebensqualitaumlt fuumlr uns alle in der Region sorgt ein Wermutstropshyfen bleibt Biomasse- Photovoltaik- und Windenergieanlagen entstehen und werden das Landshyschaftsbild und die Kulturlandschaften mitpraumlgen ndash auch wenn sie nach intensiver Abwaumlgung an den bestgeeigneten Standorten errichtet werden Wenn wir an Energiefreileitungen Autobahnen Kraftwerke und Braunkohleabbaugebiete denken Technische Anlagen standen schon immer und werden auch in Zukunft in einem gewissen Kontrast zur gewohnten Umgebung stehen Alle ndash das Land die Kommunen und insbesondere die Buumlrgerinnen und Buumlrger ndash stehen vor der Herausforshyderung sich auf den Wandel hin zu einer Nation Erneuerbarer Energien einzulassen Gelingt das eroumlffnet die Energiewende insbesondere der Bevoumllkerung vor Ort enorme Chancen beispielsweise beim Klima- und Ressourcenschutz oder der regionalen Wertschoumlpfung
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Ausblick und Zukunftsaufgaben
Biomasseheizwerk der Genossenschaft Bioenergiedorf Oberrosphe eG
Stadt Wetter
Belange von Mensch und Umwelt im Blick Fuumlr die Region ist der Teilregionalplan Energie Mittelhessen ein erster wichtiger Schritt Dank der Kriterien die der Flaumlchenausweisung zushygrunde gelegt wurden und durch die Mechashynismen des Bundes-Immissionsschutzgesetshyzes die in den kommenden Jahren bei der Umsetzung greifen werden bleiben moumlgliche negative Begleiterscheinungen auf Mensch und Umwelt so gering wie moumlglich Ein Monishytoring begleitet den Ausbau der Erneuerbaren Energien durchgaumlngig um fruumlhzeitig Umweltshyauswirkungen zu erkennen und darauf reagieshyren zu koumlnnen
Strenge Regelungen und Vorschriften geben vor wie die kuumlnftigen konkreten Projekte zum Ausbau der Erneuerbaren Energien in Mittelshyhessen umgesetzt werden duumlrfen Sie pruumlfen die Flaumlchen und den Bau von Anlagen standshyortbezogen auf einer noch tieferen Detailebeshyne als die des Teilregionalplans So muumlssen in Deutschland zum Beispiel Windenergieanlashygen die houmlher als 50 Meter sind vor dem Bau und Betrieb nach dem Bundes-Immissionsshyschutzgesetz genehmigt werden im Verfahren werden unter anderem die Standortgemeinshyde Fachbehoumlrden und Fachleute beteiligt So wird beispielsweise auf Grundlage des Naturshyschutzrechts beurteilt wie sich die Anlagen auf das Landschaftsbild auf Voumlgel und Fledershymaumluse auswirken Nach dem Baurecht wird gepruumlft ob die Anlagen planerisch zulaumlssig und standsicher sind Zudem sind etwa der Arshybeits- Brand- Denkmal- und Immissionsschutz zu beachten wie auch die Regeln zu Land- und Forstwirtschaft sowie Straszligen- und Luftverkehr Die immissionsschutzrechtliche Genehmigung schlieszligt mehrere oumlffentlich-rechtliche Zulasshysungen oder Genehmigungen mit ein und regelt auch den Anlagenruumlckbau
Wertschoumlpfung fuumlr Kommunen und Buumlrgershyinnen und Buumlrger Erneuerbare Energien sind treibende Innoshyvationskraft ndash auch in Mittelhessen Neben Arbeitsplaumltzen die durch Erneuerbare Enershygien entstehen (auf Bundesebene waren laut Bundesministerium fuumlr Wirtschaft und Energie im Jahr 2015 circa 330000 Beschaumlftigte in diesem Bereich taumltig) bleibt ein Groszligteil der Wertschoumlpfung in der Region Buumlrgerinnen und Buumlrger koumlnnen sich selbst an der Invesshytition von Windenergieanlagen (sogenannte Buumlrgerwindraumlder) oder Photovoltaikanlagen finanziell beteiligen und daraus Vorteile ershyzielen mehrere Energiegenossenschaften unterschiedlichster Rechtsformen in Mittelhesshysen sind dafuumlr gute Beispiele Auch die Beteishyligung von Buumlrgerinnen und Buumlrgern uumlber Anlageprodukte ist machbar Dank dieser vielshyfaumlltigen Moumlglichkeiten koumlnnen Kommunen Buumlrgerinnen und Buumlrger sowie Unternehmen ihren eigenen Weg waumlhlen und ihre Vorhaben einzeln oder im Schulterschluss umsetzen
Solarpark Greifenstein-Allendorf
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Windenergieanlagen im Vogelsberg
Ein weiteres Plus Die Energiewende traumlgt zum Erhalt der regionalen Infrastruktur bei Zahlreishyche Unternehmen bieten Beschaumlftigungsmoumlgshylichkeiten bei Planung Bau Betrieb und Warshytung der Anlagen Grundstuumlckseigentuumlmer erzielen Pachteinnahmen fuumlr Kommunen entshystehen Steuereinnahmen und gegebenenfalls Pachterloumlse oder Gewinne aus eigener Betaumltishygung Hinzu kommt die Wertschoumlpfung durch Eigenverbrauchsanlagen Wer eigene Solarshypanels nutzt kann sich groumlszligtenteils selbst mit Strom und Warmwasser versorgen und Geld sparen Daruumlber hinaus steigt die Unabhaumlngshyigkeit der Region von Importen ndash ein weiterer Vorteil vor allem mit Blick auf die endlichen Ressourcen
Zentrales Zukunftsthema Energiespeicher Der Energiewende wird oft entgegengehalten dass die Erneuerbaren Energien nicht rund um die Uhr zur Verfuumlgung stehen und keine Speishycherkapazitaumlten vorhanden sind Zwar wird in vielen Untersuchungen dargelegt dass sich die Energiegewinnung aus Wind und Sonne aufgrund ihrer unterschiedlichen Erzeugungsshyzeiten sehr gut ergaumlnzen waumlhrend Bioenergie an 365 Tagen rund um die Uhr einen Beitrag zur Grundlastabsicherung liefert Dennoch ist die Entwicklung von Energiespeichern eine der zentralen Voraussetzungen fuumlr das Geshylingen der Energiewende Ob mechanische Speicher wie etwa Pumpspeicherkraftwerke
thermische Speicher chemische Speicher wie Wasserstoff- oder Methanspeicher oder elekshytrische Speicher wie zum Beispiel Kondensashytoren ndash Forschung und Industrie arbeiten sehr intensiv an zahlreichen Speicherloumlsungen die nach und nach Marktreife erlangen
Gemeinsam ans Ziel Die Energiewende setzt einen nachhaltigen und bewussten Umgang mit den Energieresshysourcen voraus Daneben ist es von Bedeutung Energie produktiver einzusetzen als bisher Letztlich kann jede Buumlrgerin und jeder Buumlrger einen eigenen Beitrag leisten indem sie beshyziehungsweise er ausschlieszliglich energieeffizishyente Geraumlte nutzt
Daruumlber hinaus kann es von Vorteil sein wenn Kommunen die Nutzung Erneuerbarer Energien gemeinsam mit Buumlrgerinnen und Buumlrgern sowie Unternehmen planen und realisieren Einige mittelhessische Gemeinden haben sich zum Beispiel zu sogenannten bdquoEnergie-Komshymunenldquo zusammengetan Ihr Ziel eine zushykunftsfaumlhige demokratische und wirtschaftlich rentable Energieversorgung zu schaffen Die Energiewende funktioniert nur mit den Menshyschen vor Ort Wenn Buumlrgerinnen und Buumlrger mitmachen und alle ndash Land Kommunen und Bevoumllkerung ndash gemeinsam an einem Strang ziehen kann Mittelhessen seine energiepolitishyschen Ziele erreichen
Mais als nachwachsender Rohstoff zur Gewinnung von Biogas
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Weiterfuumlhrende Informationen
bull Teilregionalplan Energie Mittelhessen 2016 und Umweltbericht zum Teilregionalplan Energie Mittelhessen 2016 Regierungspraumlsidium Gieszligen als Geschaumlftsstelle der Regionalversammlung Mittelhessen wwwrp-giessenhessendeplanungregionalplanungteilregionalplan-energie-mittelhessen
bull Das Energieportal des Regierungspraumlsidiums Gieszligen Das Energieportal ist eine zentrale teils interaktive Informationsplattform rund um das Thema Erneuerbare Energien fuumlr und uumlber die Region Mittelhessen wwwenergieportal-mittelhessende
bull Buumlrgerforum Energieland Hessen Das Buumlrgerforum Energieland Hessen unterstuumltzt Kommunen mit Angeboten dabei sich mit den Buumlrgerinnen und Buumlrgern zu Vorhaben im Bereich der Erneuerbaren Energien auszutaushyschen und nach konkreten Loumlsungen zu suchen wwwenergielandhessende
bull SolarshyKataster Hessen Mit wenig Aufwand bietet das Solar-Kataster einen Blick auf die Solarener gie-Potenziale von Dach- und Freiflaumlchen in Hessen wwwsolarkatasterhessende
bull Hessisches Ministerium fuumlr Wirtschaft Energie Verkehr und Landesentwicklung wwwwirtschafthessende
bull Hessisches Ministerium fuumlr Umwelt Klimaschutz Landwirtschaft und Verbraucherschutz wwwumwelthessende
bull Regierungspraumlsidium Darmstadt wwwrp-darmstadthessende bull Regierungspraumlsidium Kassel wwwrp-kasselhessende bull Klimashy und Energieportal des Regionalverbandes FrankfurtRheinMain
wwwklimaenergie-frmde
Regionale und kommunale Energiekonzepte in Mittelhessen
bull Gutachten zu den Regionalen Energiekonzepten Hessen unter besonderer Beruumlcksichtigung Erneuerbarer Energien ndash Regionalbericht Regierungsbezirk Gieszligen ndash (September 2012) unter wwwwirtschafthessendesitesdefaultfilesHMWVLregionale-energiekonzepte_hauptberichtpdf
bull Integriertes Klimaschutzkonzept fuumlr den Landkreis Gieszligen unter wwwlkgideimagesformulare_downloadsWirtschaft_Arbeit-BildungKlimaschutzkonzeptpdf
bull Energieshy und Klimaschutzkonzept fuumlr den LahnshyDillshyKreis unter httpsklima-kommunenhessen-nachhaltigdefilesKommunendownloadsaktionsplaene_ und_klimaschutzkonzepte_von_unterzeichnerkommunenAnhang_1_zum_Bericht_EUK_ LDK_150416pdf
bull Integriertes Klimaschutzkonzept fuumlr den Landkreis LimburgshyWeilburg unter wwwlandkreis-limburg-weilburgdefileadmindatenwissenswertesregion-energieIKK_LM-WELpdf
bull Integriertes Klimaschutzkonzept des Landkreises MarburgshyBiedenkopf unter wwwklimaschutzmarburg-biedenkopfdeuploadsContentPDFKlimaschutzkonzeptKSI_ Konzept_Marburg_Biedenkopf_final_webpdf
bull Integriertes Energieshy und Klimaschutzkonzept fuumlr den Vogelsbergkreis unter wwwklimaschutz-vogelsbergkreisdefileadminuser_uploadklimaschutz-vogelsbergkreisde DateienPdfIEKK_Vogelsbergkreis_Endbericht_Rev-C2-4_PtJpdf
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Impressum amp Ansprechpartner
Herausgeber Regierungspraumlsidium Gieszligen Dezernat 31 ndash Regionalplanung Bauleitplanung
Landgraf-Philipp-Platz 1-7 35390 Gieszligen wwwrp-giessende
Dezember 2017
Ansprechpartner Dr Ivo Gerhards Mail IvoGerhardsrpgihessende Harald Metzger Mail HaraldMetzgerrpgihessende
Bildnachweise Titel Fotolia visdia Juumlrgen Faumllchle Seite 1 Regierungspraumlsidium Gieszligen Seite 2 Klaus Weber Seite 9 Regierungspraumlsidium Gieszligen Seite12 Bioenergiedorf Oberrosphe eG Solarpark Greifenstein 7x7 energie GmbH 53173 Bonn Seite 13 Windenergieanlagen im Vogelsberg Hans-Dieter Kuhl Regierungspraumlsidium Gieszligen Maisernte Harald Metzger Regierungspraumlsidium Gieszligen
Die Broschuumlre wurde erstellt mit freundlicher Untershystuumltzung der HA Hessen Agentur GmbH und des Landesprogramms Buumlrgerforum Energieland Hessen wwwenergieland-hessende
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Abbildung 4 Wasser Wind Sonne und Biomasse Wie viele mittelhessische Anlagen fuumlr Erneuerbare Energien erzeugen wie viel Strom
Anzahl Peak bzw Nennshy Ertrag Anteil
Anlagen leistung in MW in MWh in
Wasserkraft 128 11 27684 1
Bioenergie 102 44 271943 15
Windenergie 341 521 984156 54
Photovoltaik
(Dachshy und
Freiflaumlchenanlagen)
22653 414 377795 21
Summe 24092 1052 1834699 100
sonst Anlagen ohne
EEGshyVerguumltung5 868 62 173121 9
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Anteile der Landkreise an der Stromerzeugung durch Erneuerbare Energien in Mittelhessen
Abbildung 5 Landkreise im Vergleich Wie viel Strom (in MWh) wurde verbraucht und wie viel wurde durch Erneuerbare Energien erzeugt
Vogelsbergkreis
Marburg-Biedenkopf
Limburg-Weilburg
Lahn-Dill-Kreis
Stromverbrauch Bioenergie Gieszligen Photovoltaik Wasserkraft Windkraft Nicht-EEG
41 Vogelsberg
kreis
20 Landkreis Marburg
Biedenkopf
8 Landkreis Limburg Weilburg
17 Lahn Dill
Kreis 14 Landkreis
Gieszligen
200000 400000 600000 800000 1000000 1200000 1400000 1600000 1800000 0
Hinweis der Redaktion Daten zum Energieverbrauch und zur -erzeugung liegen auf regionaler Ebene nur fuumlr den Stromshy
bereich vor Seit 2010 erfasst das Regierungspraumlsidium Gieszligen auf Grundlage von Meldungen der Stromnetzbetreiber Daten
zum Stromverbrauch und zur Stromerzeugung durch Erneuerbare Energien ndash bis auf die Ebene von Staumldten und Gemeinden
Die Daten fuumlr das Jahr 2015 sind die aktuellsten verfuumlgbaren regionalen Daten In naher Zukunft soll diese Datenerfassung
auf die Bereiche Waumlrme und Verkehr erweitert werden In Abbildung 4 und 5 sind die Zahlen des Jahres 2015 dargestellt
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Mit dem Teilregionalplan Energie Mittelhessen zum geordneten Ausbau der Erneuerbaren Energien
Sicher nachhaltig und bezahlbar ndash das ist die Praumlmisse unter der die Energiesysteme umgebaut werden sollen Doch haumlufig treffen in der taumlglichen Planungspraxis unterschiedliche Auffassungen aufeinander so auch in Mittelhessen Insbesondere fuumlr Anlagenstandorte im Freiraum Leitungen oder fuumlr den Anbau von Energiepflanzen benoumltigt die Region Flaumlchen um die Energieversorgung in Mittelhessen von einem zentralen zu einem dezentralen System mit vielen kleineren Anlagen umzugestalten Diese Gebiete muumlssen im noumltigen Umfang raumvertraumlglich bereitgestellt werden ndash keine leichte Aufgabe vor allem alle Interessen gegeneinander abzuwaumlgen Dabei sind raumlumlishyche Tabus und Restriktionen einzubeziehen (zum Beispiel Naturschutzgebiete) Nutzungskonflikte auszuraumlumen oder Synergieeffekte zu ermoumlglichen indem Flaumlchen durch mehrere Energieformen genutzt werden koumlnnen
Genau hier setzt die Regionalplanung an und nimmt ndash neben ihrem eigenstaumlndigen Planungsaufshytrag fuumlr die Region Mittelhessen ndash auch eine vermittelnde Rolle zwischen Landesentwicklungsplashynung und kommunaler Bauleitplanung ein Sie schafft auf uumlberoumlrtlicher Ebene einen Ausgleich zwischen den verschiedenen Interessen und erzeugt Planungssicherheit fuumlr alle Beteiligten Komshymunen Behoumlrden Grundstuumlckseigentuumlmer und Vorhabentraumlger
Alle Belange im Blick Das Gegenstromprinzip
Waumlhrend der Erarbeitung wurde der Entwurf des Teilregionalplans Energie Mittelhessen zweimal offengelegt In dieser Zeit hatten Kommunen Behoumlrden Verbaumlnde und die Menshyschen der Region die Moumlglichkeit ihre Anregungen und Bedenken dazu abzugeben Insgeshysamt wurden etwa 3800 Stellungnahmen mit rund 7500 Antragspunkten eingereicht und bearbeitet In der Planungsphase beruumlcksichtigten die Regionalplaner auch die kommunalen Flaumlchennutzungsplaumlne gleichzeitig sind Aspekte des Teilregionalplans Energie Mittelhessen in die Flaumlchennutzungsplaumlne der Kommunen mit eingeflossen Dank dieses bdquoGegenstromshyprinzipsldquo bei dem sich die Planungen in beide Richtungen beeinflussen entstand ein schluumlsshysiges Gesamtkonzept
Der Teilregionalplan Energie Mittelhessen legt die regionalplanerische Grundlage fuumlr das langfrisshytige Ziel im Jahr 2050 den Endenergiebedarf bei Strom und Waumlrme vollstaumlndig durch Erneuerbare Energien zu decken Er enthaumllt verbindliche Festlegungen (Ziele) fuumlr raumbedeutsame Planungen und Maszlignahmen wie bei der Windenergie und hat nur dort eine abschlieszligende Steuerungswirkung
Zusaumltzlich zu diesen Zielen kann die Regionalplanung auch Grundsaumltze formulieren wie etwa durch Vorbehaltsgebiete fuumlr Photovoltaik-Freiflaumlchenanlagen Sie koumlnnen ndash im Gegensatz zu den Zielen ndash auf nachfolgenden Planungsebenen abgewogen werden und muumlssen beispielsweise bei Planungs- und Investitionsentscheidungen von Kommunen lediglich beruumlcksichtigt werden
1112011 Auftrag zur Ershyarbeitung eines Teilregionalplans Energie Mittelshyhessen
18122012 Beschluss zur Offenlegung des Entwurfs des Teilregionalplans Energie Mittelshyhessen
2112013 ndash 2032013 Erste Offenlegung des Entwurfs des Teilregionalplans
20132014 Uumlberarbeitung der Konzeption Bearbeitung der eingegangenen Stellungnahmen
20142015 Erarbeitung der avifaunistischen Gutachten fuumlr die VSG Vogelsberg und Hoher Wesshyterwald sowie des Integrativen Gesamtkonzepts
2372015 Beschluss des uumlberarbeiteten Entwurfs des Teilregionalplans Energie zur erneushyten Beteiligung der Oumlffentlichkeit (2 Offenlegung)
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Wind Das Konzept sieht vor Windenergienutzung
Photovoltaik Auszligerhalb der Siedlungsbereiche werden Vorbehaltsgebiete fuumlr Photovoltaik-Freiflaumlchenanshylagen ausgewiesen Aus regionalplanerischer Sicht sind sie geeignete Standorte Ob auf ihnen tatsaumlchlich Anlagen entstehen entscheishydet die jeweils zustaumlndige Kommune nach Abwaumlgung im Rahmen ihrer Bauleitplanung
Bioenergie Fuumlr die energetische Biomassenutzung enthaumllt der Plan Hinweise die die kommunale Bauleitshyplanung unterstuumltzen sollen Dazu gehoumlren zum Beispiel Suchraumlume fuumlr Biogasanlagen Vorzugsraumlume in denen nachwachsende Rohstofshyfe zur Energiegewinnung angebaut werden koumlnnen sowie Mengenziele
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abschlieszligende regionalplanerische
Steuerung
informelle Steuerung
Verantwortung Kommune
formelle Steuerung Verantwortung Teilregionalplan
Unterstuumltzung kommunaler
Planung
abschlieszligend regionalplanerisch zu steuern Dafuumlr weist es Vorranggebiete mit Ausschlussshywirkung aus die Kommunen im Rahmen ihrer Bauleitplanung lediglich konkretisieren koumlnnen
So wurde in Mittelhessen ein gestuftes Planungs- und Steuerungskonzept fuumlr flaumlchenrelevante Energieformen wie Wind- Sonnen- und Biomassenutzung entwickelt In Abbildung 6 ist dieses Konzept grafisch dargestellt Eine formelle Steuerung ist aufgrund des gesetzlichen Planungsaufshytrags verbindlich und nur bei Windenergie vorgesehen Bei den anderen Energieformen Sonne (Photovoltaik Solarthermie) und Biomasse nimmt die Steuerungsfunktion des Teilregionalplans Energie ab von Grundsaumltzen wie sie fuumlr Freiflaumlchenphotovoltaik festgelegt werden bis hin zu raumvertraumlglichen Hinweisen die die kommunale Bauleitplanung im Bereich der Bioenergie unshyterstuumltzen (informelle Steuerung) Je mehr die Steuerungsfunktion des Teilregionalplans abnimmt desto mehr Planungsverantwortung liegt bei der Kommune Im Einzelnen bedeutet das
Abbildung 6 Gestuftes Planungs- und Steuerungskonzept
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Quelle Regierungspraumlsidium Gieszligen Dez 31
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8
792015 ndash 6102015
20152016 Uumlberpruumlfung
9112016 Beschluss des
2182017 Genehmigung
8112017 Beitrittsbeschluss
anschlieszligend Umsetzung des
Zweite Offenleshy der Konzeption Teilregionalplans des Teilregional- der Regionalver- Teilregionalplans gung des Entwurfs Bearbeitung der Energie Mittelshy plans Energie sammlung Mittel- Energie Mittel-des Teilregional eingegangenen hessen durch die Mittelhessen hessen zur Genehshy hessen plans Stellungnahmen Regionalversammshy durch die Hesshy migungsentscheishy
lung Mittelhessen sische Landesshy dung und danach regierung Bekanntmachung
im Staatsanzeiger
Energiewende Herausforderungen und Chancen fuumlr Mittelhessen
3 Fragen an Dr Ivo Gerhards Leiter der Regionalplanung im Regierungspraumlsidium Gieszligen
Der Teilregionalplan Energie Mittelhessen liegt vor Mittelhessen ist also startklar Erneuerbare Energien weiter auszubauen Worauf liegt darin ein besonderes Augenmerk und warum Welche Flaumlchen wurden ausgewiesen
Der Teilregionalplan Energie Mittelhessen macht deutlich dass wir einen vielfaumlltigen Energiemix brauchen Denn nur so koumlnnen wir die Versorgung sicherstellen und einen hohen Wirkungsgrad in der
Region erzielen Dabei spielen natuumlrliche Energietraumlger wie Wind Sonne Wasser und Biomasse die zentrale Rolle ndash auch in Verbindung mit effizienter Technik Hierzu haben wir mit dem Teilregioshynalplan ein symbolisches sbquoEnergiehauslsquo verwirklicht das moumlglichst viele Belange der Energiewende beruumlcksichtigt und in deren Zusammenwirken wir das gesteckte Ziel erreichen koumlnnen
Abbildung 7 Teilregionalplan Energie Mittelhessen
-
- - --
-
Mittelhessen ist voller Energie
Einsparung und Effizienz
Transport und Speicherung
Energieziele Ausbau Erneuerbarer Energien
durch einen Energiemix
Wind energie
Photoshyvoltaik
Bioshyenergie
weitere Formen
EE
100 EE bis 2050
Vorrang gebiete
Vorbehalts gebiete
Suchraumlume bzw Vor
zugsraumlume
Senkung des End energieverbrauchs bis 2030 um 25
Sicherung von Tras sen Foumlrderung der
Energiespeicherung
textl Festlegung
Regionalshyplankarte
Themenkarte Energetische
Biomassenutzung
textl Festlegung
textl Festlegung
Quelle Regierungspraumlsidium Gieszligen Dez 31
Um das 100-Prozent-Ziel zu erreichen sieht der Teilregionalplan Energie Mittelhessen vor Energie in sogenannten Vorrang- bzw Vorbehaltsgebieten sowie im Biomassebereich in Such- und Vorzugs-raumlumen zu erzeugen die etwa 8 Prozent der Gesamtflaumlche Mittelhessens einnehmen Das entspricht einer Flaumlche von circa 42000 Hektar ndash eine Flaumlche so groszlig wie alle Siedlungs- und Gewerbegebiete in Mittelhessen Diese Raumlume stehen dann fuumlr die Windenergienutzung fuumlr Photovoltaik-Freiflaumlchenshyanlagen und fuumlr den Biomasseanbau zur energetischen Nutzung bereit Der Zahlenvergleich ist jedoch nicht absolut zu sehen da die Flaumlchen fuumlr den Anbau nachwachsender Rohstoffe nach wie vor landwirtschaftlich genutzt und bei der Windenergie nur der Maststandort und das direkte Umshyfeld beansprucht werden
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Insgesamt ist Windenergie eine bedeutende Quelle Waumlhrend Biomasse zwar Energie rund um die Uhr liefert dafuumlr aber viel Flaumlche benoumltigt und Photovoltaik nur bei Tageslicht Stromertraumlge erzielt haben Windenergieanlagen den groumlszligten Flaumlchenertrag bei der Stromerzeugung gefolgt von der Photovoltaik Daher setzt die Landesregierung vor allem auf den Windenergieausbau und hat im Landesentwicklungsplan vorgegeben dass etwa 2 Prozent der Gesamtflaumlche Mittelhessens dafuumlr ausgewiesen werden Nur dort koumlnnen kuumlnftig Windenergieanlagen errichtet werden alle anderen Gebiete sind ausgeschlossen
Wie haben Sie diese Flaumlchen gefunden Gab es bestimmte Kriterien bei der Ausweisung
Der Teilregionalplan Energie Mittelhessen ist ein ganzheitliches in sich schluumlssiges Konzept um die Energienutzung in Mittelhessen zu steuern Das bedeutet wir haben Planungen Informationen und Materialien von Bund Land und Region aber auch von Verbaumlnden und Privatpersonen zusamshymengetragen analysiert und ausgewertet
Das Wichtigste bei unseren Arbeiten Wir haben stets die Belange von Mensch und Umwelt im Blick Zahlreiche Ausschluss- Restriktions- und Eignungskriterien wurden beruumlcksichtigt um geeignete Flaumlchen zu finden Im Bereich Windenergie fallen darunter harte Kriterien wie rechtliche Ausschluss-gruumlnde Dazu zaumlhlen beispielsweise die Abstandszone von 1000 Metern zu Siedlungen ebenso wie Naturschutzgebiete Aber auch abwaumlgungsfaumlhige Faktoren sogenannte Restriktionskriterien sind beruumlcksichtigt wie die Verhinderung einer staumlrkeren Beeintraumlchtigung des Landschaftsbildes oder das Vorkommen windenergieempfindlicher Fledermaumluse und Voumlgel insbesondere Schwarzshystoumlrche und Rotmilane Zum Schutz der Menschen gibt der Plan vor dass kleinere siedlungsnahe Windenergieanlagen nicht am bisherigen Standort sbquorepowertrsquo also durch groumlszligere und leistungsshystaumlrkere Anlagen ersetzt werden koumlnnen Daruumlber hinaus haben wir in der Planung intensiv geshypruumlft an welchen Orten Synergien entstehen ndash beispielsweise ob sich ein Gebiet dazu eignet um Wind- und gleichzeitig Biomasseenergie zu erzeugen Auch eine sbquoVerspargelungrsquo der Landschaft soll vermieden werden
Bei der Gebietsausweisung waren neben den genannten Kriterien und Nutzungskonflikten die im Prozess intensiv gepruumlft wurden auch wirtschaftliche Aspekte mit einzubeziehen Bei Vorranggeshybieten zur Windenergienutzung spielte das Kriterium Windhoumlffigkeit eine zentrale Rolle da Windshyenergieanlagen erst ab bestimmten Windgeschwindigkeiten rentabel sind So haben wir darauf geachtet dass die Gebiete Windgeschwindigkeiten von mindestens 575 Meter pro Sekunde in 140 Metern Houmlhe uumlber Grund aufweisen6 Bei Photovoltaik-Freiflaumlchenanlagen und Biogasanlagen wurde vor allem auf die raumlumliche Naumlhe der Anlagenstandorte zu Verbrauchszentren und Energieshytrassen fuumlr Strom und Gas abgezielt ein entscheidender Aspekt fuumlr eine nachhaltige verbrauchsshynahe dezentrale und effiziente Energieversorgung Um sparsam mit Flaumlchen umzugehen soll Photovoltaiktechnik vorrangig auf und an Gebaumluden auf Freiflaumlchen wie etwa Parkplaumltzen sowie auf nicht benoumltigten Industrie- und Gewerbeflaumlchen Energie gewinnen
In unserem Planungsprozess haben wir gemeinsam mit der Regionalversammlung mehr als 50 Kriterien gepruumlft und abgewogen um mit dem Teilregionalplan Energie Mittelhessen ein tragfaumlhishyges Konzept fuumlr die Region zu erarbeiten Der nachfolgende Kartenausschnitt zeigt das Ergebnis beispielhaft fuumlr die Windenergienutzung (Abbildung 8)
6 Grundlagen TUumlV SUumlD Industrie Service GmbH im Auftrag des HMUELV Unabhaumlngige Ermittlung des Windenergiepotenshy
zials fuumlr das Bundesland Hessen Windpotenzialkarte 2011 sowie in Einzelfaumlllen oumlrtliche qualitaumltsgesicherte Windgutachten
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Abbildung 8 Windenergiekonzeption auszuweisende nicht auszuweisende Vorranggebiete zur Nutzung der Windenergie (VRG WE) beispielhafter Ausschnitt aus dem Planungsprozess
Quelle Umweltbericht zum Teilregionalplan Energie Mittelhessen 2016 Seite 55
Naumlhere Informationen zu den Kriterien und Details zur Vorgehensweise finden sich im Teilregioshynalplan Energie Mittelhessen 2016 ab Seite 22 und im Umweltbericht unter wwwrpshygiessenhessendeplanungregionalplanungteilregionalplanshyenergieshymittelhessen oder unter wwwenergieportalshymittelhessendeteilregionalplanshyenergie
Trotz der sorgfaumlltigen Abwaumlgung aller Kriterien ndash eine Garantie dafuumlr dass alle Menschen in der Region mitziehen ist das nicht oder
Die Entwicklung hin zur Energie der Zukunft bringt unvermeidbare Veraumlnderungen mit sich das muss uns allen bewusst sein Auch wenn eine sichere und umweltfreundliche Energieversorgung fuumlr eine deutlich bessere Luft- und Lebensqualitaumlt fuumlr uns alle in der Region sorgt ein Wermutstropshyfen bleibt Biomasse- Photovoltaik- und Windenergieanlagen entstehen und werden das Landshyschaftsbild und die Kulturlandschaften mitpraumlgen ndash auch wenn sie nach intensiver Abwaumlgung an den bestgeeigneten Standorten errichtet werden Wenn wir an Energiefreileitungen Autobahnen Kraftwerke und Braunkohleabbaugebiete denken Technische Anlagen standen schon immer und werden auch in Zukunft in einem gewissen Kontrast zur gewohnten Umgebung stehen Alle ndash das Land die Kommunen und insbesondere die Buumlrgerinnen und Buumlrger ndash stehen vor der Herausforshyderung sich auf den Wandel hin zu einer Nation Erneuerbarer Energien einzulassen Gelingt das eroumlffnet die Energiewende insbesondere der Bevoumllkerung vor Ort enorme Chancen beispielsweise beim Klima- und Ressourcenschutz oder der regionalen Wertschoumlpfung
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Ausblick und Zukunftsaufgaben
Biomasseheizwerk der Genossenschaft Bioenergiedorf Oberrosphe eG
Stadt Wetter
Belange von Mensch und Umwelt im Blick Fuumlr die Region ist der Teilregionalplan Energie Mittelhessen ein erster wichtiger Schritt Dank der Kriterien die der Flaumlchenausweisung zushygrunde gelegt wurden und durch die Mechashynismen des Bundes-Immissionsschutzgesetshyzes die in den kommenden Jahren bei der Umsetzung greifen werden bleiben moumlgliche negative Begleiterscheinungen auf Mensch und Umwelt so gering wie moumlglich Ein Monishytoring begleitet den Ausbau der Erneuerbaren Energien durchgaumlngig um fruumlhzeitig Umweltshyauswirkungen zu erkennen und darauf reagieshyren zu koumlnnen
Strenge Regelungen und Vorschriften geben vor wie die kuumlnftigen konkreten Projekte zum Ausbau der Erneuerbaren Energien in Mittelshyhessen umgesetzt werden duumlrfen Sie pruumlfen die Flaumlchen und den Bau von Anlagen standshyortbezogen auf einer noch tieferen Detailebeshyne als die des Teilregionalplans So muumlssen in Deutschland zum Beispiel Windenergieanlashygen die houmlher als 50 Meter sind vor dem Bau und Betrieb nach dem Bundes-Immissionsshyschutzgesetz genehmigt werden im Verfahren werden unter anderem die Standortgemeinshyde Fachbehoumlrden und Fachleute beteiligt So wird beispielsweise auf Grundlage des Naturshyschutzrechts beurteilt wie sich die Anlagen auf das Landschaftsbild auf Voumlgel und Fledershymaumluse auswirken Nach dem Baurecht wird gepruumlft ob die Anlagen planerisch zulaumlssig und standsicher sind Zudem sind etwa der Arshybeits- Brand- Denkmal- und Immissionsschutz zu beachten wie auch die Regeln zu Land- und Forstwirtschaft sowie Straszligen- und Luftverkehr Die immissionsschutzrechtliche Genehmigung schlieszligt mehrere oumlffentlich-rechtliche Zulasshysungen oder Genehmigungen mit ein und regelt auch den Anlagenruumlckbau
Wertschoumlpfung fuumlr Kommunen und Buumlrgershyinnen und Buumlrger Erneuerbare Energien sind treibende Innoshyvationskraft ndash auch in Mittelhessen Neben Arbeitsplaumltzen die durch Erneuerbare Enershygien entstehen (auf Bundesebene waren laut Bundesministerium fuumlr Wirtschaft und Energie im Jahr 2015 circa 330000 Beschaumlftigte in diesem Bereich taumltig) bleibt ein Groszligteil der Wertschoumlpfung in der Region Buumlrgerinnen und Buumlrger koumlnnen sich selbst an der Invesshytition von Windenergieanlagen (sogenannte Buumlrgerwindraumlder) oder Photovoltaikanlagen finanziell beteiligen und daraus Vorteile ershyzielen mehrere Energiegenossenschaften unterschiedlichster Rechtsformen in Mittelhesshysen sind dafuumlr gute Beispiele Auch die Beteishyligung von Buumlrgerinnen und Buumlrgern uumlber Anlageprodukte ist machbar Dank dieser vielshyfaumlltigen Moumlglichkeiten koumlnnen Kommunen Buumlrgerinnen und Buumlrger sowie Unternehmen ihren eigenen Weg waumlhlen und ihre Vorhaben einzeln oder im Schulterschluss umsetzen
Solarpark Greifenstein-Allendorf
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Windenergieanlagen im Vogelsberg
Ein weiteres Plus Die Energiewende traumlgt zum Erhalt der regionalen Infrastruktur bei Zahlreishyche Unternehmen bieten Beschaumlftigungsmoumlgshylichkeiten bei Planung Bau Betrieb und Warshytung der Anlagen Grundstuumlckseigentuumlmer erzielen Pachteinnahmen fuumlr Kommunen entshystehen Steuereinnahmen und gegebenenfalls Pachterloumlse oder Gewinne aus eigener Betaumltishygung Hinzu kommt die Wertschoumlpfung durch Eigenverbrauchsanlagen Wer eigene Solarshypanels nutzt kann sich groumlszligtenteils selbst mit Strom und Warmwasser versorgen und Geld sparen Daruumlber hinaus steigt die Unabhaumlngshyigkeit der Region von Importen ndash ein weiterer Vorteil vor allem mit Blick auf die endlichen Ressourcen
Zentrales Zukunftsthema Energiespeicher Der Energiewende wird oft entgegengehalten dass die Erneuerbaren Energien nicht rund um die Uhr zur Verfuumlgung stehen und keine Speishycherkapazitaumlten vorhanden sind Zwar wird in vielen Untersuchungen dargelegt dass sich die Energiegewinnung aus Wind und Sonne aufgrund ihrer unterschiedlichen Erzeugungsshyzeiten sehr gut ergaumlnzen waumlhrend Bioenergie an 365 Tagen rund um die Uhr einen Beitrag zur Grundlastabsicherung liefert Dennoch ist die Entwicklung von Energiespeichern eine der zentralen Voraussetzungen fuumlr das Geshylingen der Energiewende Ob mechanische Speicher wie etwa Pumpspeicherkraftwerke
thermische Speicher chemische Speicher wie Wasserstoff- oder Methanspeicher oder elekshytrische Speicher wie zum Beispiel Kondensashytoren ndash Forschung und Industrie arbeiten sehr intensiv an zahlreichen Speicherloumlsungen die nach und nach Marktreife erlangen
Gemeinsam ans Ziel Die Energiewende setzt einen nachhaltigen und bewussten Umgang mit den Energieresshysourcen voraus Daneben ist es von Bedeutung Energie produktiver einzusetzen als bisher Letztlich kann jede Buumlrgerin und jeder Buumlrger einen eigenen Beitrag leisten indem sie beshyziehungsweise er ausschlieszliglich energieeffizishyente Geraumlte nutzt
Daruumlber hinaus kann es von Vorteil sein wenn Kommunen die Nutzung Erneuerbarer Energien gemeinsam mit Buumlrgerinnen und Buumlrgern sowie Unternehmen planen und realisieren Einige mittelhessische Gemeinden haben sich zum Beispiel zu sogenannten bdquoEnergie-Komshymunenldquo zusammengetan Ihr Ziel eine zushykunftsfaumlhige demokratische und wirtschaftlich rentable Energieversorgung zu schaffen Die Energiewende funktioniert nur mit den Menshyschen vor Ort Wenn Buumlrgerinnen und Buumlrger mitmachen und alle ndash Land Kommunen und Bevoumllkerung ndash gemeinsam an einem Strang ziehen kann Mittelhessen seine energiepolitishyschen Ziele erreichen
Mais als nachwachsender Rohstoff zur Gewinnung von Biogas
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Weiterfuumlhrende Informationen
bull Teilregionalplan Energie Mittelhessen 2016 und Umweltbericht zum Teilregionalplan Energie Mittelhessen 2016 Regierungspraumlsidium Gieszligen als Geschaumlftsstelle der Regionalversammlung Mittelhessen wwwrp-giessenhessendeplanungregionalplanungteilregionalplan-energie-mittelhessen
bull Das Energieportal des Regierungspraumlsidiums Gieszligen Das Energieportal ist eine zentrale teils interaktive Informationsplattform rund um das Thema Erneuerbare Energien fuumlr und uumlber die Region Mittelhessen wwwenergieportal-mittelhessende
bull Buumlrgerforum Energieland Hessen Das Buumlrgerforum Energieland Hessen unterstuumltzt Kommunen mit Angeboten dabei sich mit den Buumlrgerinnen und Buumlrgern zu Vorhaben im Bereich der Erneuerbaren Energien auszutaushyschen und nach konkreten Loumlsungen zu suchen wwwenergielandhessende
bull SolarshyKataster Hessen Mit wenig Aufwand bietet das Solar-Kataster einen Blick auf die Solarener gie-Potenziale von Dach- und Freiflaumlchen in Hessen wwwsolarkatasterhessende
bull Hessisches Ministerium fuumlr Wirtschaft Energie Verkehr und Landesentwicklung wwwwirtschafthessende
bull Hessisches Ministerium fuumlr Umwelt Klimaschutz Landwirtschaft und Verbraucherschutz wwwumwelthessende
bull Regierungspraumlsidium Darmstadt wwwrp-darmstadthessende bull Regierungspraumlsidium Kassel wwwrp-kasselhessende bull Klimashy und Energieportal des Regionalverbandes FrankfurtRheinMain
wwwklimaenergie-frmde
Regionale und kommunale Energiekonzepte in Mittelhessen
bull Gutachten zu den Regionalen Energiekonzepten Hessen unter besonderer Beruumlcksichtigung Erneuerbarer Energien ndash Regionalbericht Regierungsbezirk Gieszligen ndash (September 2012) unter wwwwirtschafthessendesitesdefaultfilesHMWVLregionale-energiekonzepte_hauptberichtpdf
bull Integriertes Klimaschutzkonzept fuumlr den Landkreis Gieszligen unter wwwlkgideimagesformulare_downloadsWirtschaft_Arbeit-BildungKlimaschutzkonzeptpdf
bull Energieshy und Klimaschutzkonzept fuumlr den LahnshyDillshyKreis unter httpsklima-kommunenhessen-nachhaltigdefilesKommunendownloadsaktionsplaene_ und_klimaschutzkonzepte_von_unterzeichnerkommunenAnhang_1_zum_Bericht_EUK_ LDK_150416pdf
bull Integriertes Klimaschutzkonzept fuumlr den Landkreis LimburgshyWeilburg unter wwwlandkreis-limburg-weilburgdefileadmindatenwissenswertesregion-energieIKK_LM-WELpdf
bull Integriertes Klimaschutzkonzept des Landkreises MarburgshyBiedenkopf unter wwwklimaschutzmarburg-biedenkopfdeuploadsContentPDFKlimaschutzkonzeptKSI_ Konzept_Marburg_Biedenkopf_final_webpdf
bull Integriertes Energieshy und Klimaschutzkonzept fuumlr den Vogelsbergkreis unter wwwklimaschutz-vogelsbergkreisdefileadminuser_uploadklimaschutz-vogelsbergkreisde DateienPdfIEKK_Vogelsbergkreis_Endbericht_Rev-C2-4_PtJpdf
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Impressum amp Ansprechpartner
Herausgeber Regierungspraumlsidium Gieszligen Dezernat 31 ndash Regionalplanung Bauleitplanung
Landgraf-Philipp-Platz 1-7 35390 Gieszligen wwwrp-giessende
Dezember 2017
Ansprechpartner Dr Ivo Gerhards Mail IvoGerhardsrpgihessende Harald Metzger Mail HaraldMetzgerrpgihessende
Bildnachweise Titel Fotolia visdia Juumlrgen Faumllchle Seite 1 Regierungspraumlsidium Gieszligen Seite 2 Klaus Weber Seite 9 Regierungspraumlsidium Gieszligen Seite12 Bioenergiedorf Oberrosphe eG Solarpark Greifenstein 7x7 energie GmbH 53173 Bonn Seite 13 Windenergieanlagen im Vogelsberg Hans-Dieter Kuhl Regierungspraumlsidium Gieszligen Maisernte Harald Metzger Regierungspraumlsidium Gieszligen
Die Broschuumlre wurde erstellt mit freundlicher Untershystuumltzung der HA Hessen Agentur GmbH und des Landesprogramms Buumlrgerforum Energieland Hessen wwwenergieland-hessende
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Mit dem Teilregionalplan Energie Mittelhessen zum geordneten Ausbau der Erneuerbaren Energien
Sicher nachhaltig und bezahlbar ndash das ist die Praumlmisse unter der die Energiesysteme umgebaut werden sollen Doch haumlufig treffen in der taumlglichen Planungspraxis unterschiedliche Auffassungen aufeinander so auch in Mittelhessen Insbesondere fuumlr Anlagenstandorte im Freiraum Leitungen oder fuumlr den Anbau von Energiepflanzen benoumltigt die Region Flaumlchen um die Energieversorgung in Mittelhessen von einem zentralen zu einem dezentralen System mit vielen kleineren Anlagen umzugestalten Diese Gebiete muumlssen im noumltigen Umfang raumvertraumlglich bereitgestellt werden ndash keine leichte Aufgabe vor allem alle Interessen gegeneinander abzuwaumlgen Dabei sind raumlumlishyche Tabus und Restriktionen einzubeziehen (zum Beispiel Naturschutzgebiete) Nutzungskonflikte auszuraumlumen oder Synergieeffekte zu ermoumlglichen indem Flaumlchen durch mehrere Energieformen genutzt werden koumlnnen
Genau hier setzt die Regionalplanung an und nimmt ndash neben ihrem eigenstaumlndigen Planungsaufshytrag fuumlr die Region Mittelhessen ndash auch eine vermittelnde Rolle zwischen Landesentwicklungsplashynung und kommunaler Bauleitplanung ein Sie schafft auf uumlberoumlrtlicher Ebene einen Ausgleich zwischen den verschiedenen Interessen und erzeugt Planungssicherheit fuumlr alle Beteiligten Komshymunen Behoumlrden Grundstuumlckseigentuumlmer und Vorhabentraumlger
Alle Belange im Blick Das Gegenstromprinzip
Waumlhrend der Erarbeitung wurde der Entwurf des Teilregionalplans Energie Mittelhessen zweimal offengelegt In dieser Zeit hatten Kommunen Behoumlrden Verbaumlnde und die Menshyschen der Region die Moumlglichkeit ihre Anregungen und Bedenken dazu abzugeben Insgeshysamt wurden etwa 3800 Stellungnahmen mit rund 7500 Antragspunkten eingereicht und bearbeitet In der Planungsphase beruumlcksichtigten die Regionalplaner auch die kommunalen Flaumlchennutzungsplaumlne gleichzeitig sind Aspekte des Teilregionalplans Energie Mittelhessen in die Flaumlchennutzungsplaumlne der Kommunen mit eingeflossen Dank dieses bdquoGegenstromshyprinzipsldquo bei dem sich die Planungen in beide Richtungen beeinflussen entstand ein schluumlsshysiges Gesamtkonzept
Der Teilregionalplan Energie Mittelhessen legt die regionalplanerische Grundlage fuumlr das langfrisshytige Ziel im Jahr 2050 den Endenergiebedarf bei Strom und Waumlrme vollstaumlndig durch Erneuerbare Energien zu decken Er enthaumllt verbindliche Festlegungen (Ziele) fuumlr raumbedeutsame Planungen und Maszlignahmen wie bei der Windenergie und hat nur dort eine abschlieszligende Steuerungswirkung
Zusaumltzlich zu diesen Zielen kann die Regionalplanung auch Grundsaumltze formulieren wie etwa durch Vorbehaltsgebiete fuumlr Photovoltaik-Freiflaumlchenanlagen Sie koumlnnen ndash im Gegensatz zu den Zielen ndash auf nachfolgenden Planungsebenen abgewogen werden und muumlssen beispielsweise bei Planungs- und Investitionsentscheidungen von Kommunen lediglich beruumlcksichtigt werden
1112011 Auftrag zur Ershyarbeitung eines Teilregionalplans Energie Mittelshyhessen
18122012 Beschluss zur Offenlegung des Entwurfs des Teilregionalplans Energie Mittelshyhessen
2112013 ndash 2032013 Erste Offenlegung des Entwurfs des Teilregionalplans
20132014 Uumlberarbeitung der Konzeption Bearbeitung der eingegangenen Stellungnahmen
20142015 Erarbeitung der avifaunistischen Gutachten fuumlr die VSG Vogelsberg und Hoher Wesshyterwald sowie des Integrativen Gesamtkonzepts
2372015 Beschluss des uumlberarbeiteten Entwurfs des Teilregionalplans Energie zur erneushyten Beteiligung der Oumlffentlichkeit (2 Offenlegung)
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Wind Das Konzept sieht vor Windenergienutzung
Photovoltaik Auszligerhalb der Siedlungsbereiche werden Vorbehaltsgebiete fuumlr Photovoltaik-Freiflaumlchenanshylagen ausgewiesen Aus regionalplanerischer Sicht sind sie geeignete Standorte Ob auf ihnen tatsaumlchlich Anlagen entstehen entscheishydet die jeweils zustaumlndige Kommune nach Abwaumlgung im Rahmen ihrer Bauleitplanung
Bioenergie Fuumlr die energetische Biomassenutzung enthaumllt der Plan Hinweise die die kommunale Bauleitshyplanung unterstuumltzen sollen Dazu gehoumlren zum Beispiel Suchraumlume fuumlr Biogasanlagen Vorzugsraumlume in denen nachwachsende Rohstofshyfe zur Energiegewinnung angebaut werden koumlnnen sowie Mengenziele
verb
ind
liche
s Z
IEL
GR
UN
DSA
TZH
INW
EIS
abschlieszligende regionalplanerische
Steuerung
informelle Steuerung
Verantwortung Kommune
formelle Steuerung Verantwortung Teilregionalplan
Unterstuumltzung kommunaler
Planung
abschlieszligend regionalplanerisch zu steuern Dafuumlr weist es Vorranggebiete mit Ausschlussshywirkung aus die Kommunen im Rahmen ihrer Bauleitplanung lediglich konkretisieren koumlnnen
So wurde in Mittelhessen ein gestuftes Planungs- und Steuerungskonzept fuumlr flaumlchenrelevante Energieformen wie Wind- Sonnen- und Biomassenutzung entwickelt In Abbildung 6 ist dieses Konzept grafisch dargestellt Eine formelle Steuerung ist aufgrund des gesetzlichen Planungsaufshytrags verbindlich und nur bei Windenergie vorgesehen Bei den anderen Energieformen Sonne (Photovoltaik Solarthermie) und Biomasse nimmt die Steuerungsfunktion des Teilregionalplans Energie ab von Grundsaumltzen wie sie fuumlr Freiflaumlchenphotovoltaik festgelegt werden bis hin zu raumvertraumlglichen Hinweisen die die kommunale Bauleitplanung im Bereich der Bioenergie unshyterstuumltzen (informelle Steuerung) Je mehr die Steuerungsfunktion des Teilregionalplans abnimmt desto mehr Planungsverantwortung liegt bei der Kommune Im Einzelnen bedeutet das
Abbildung 6 Gestuftes Planungs- und Steuerungskonzept
shy
shy
Quelle Regierungspraumlsidium Gieszligen Dez 31
shy
8
792015 ndash 6102015
20152016 Uumlberpruumlfung
9112016 Beschluss des
2182017 Genehmigung
8112017 Beitrittsbeschluss
anschlieszligend Umsetzung des
Zweite Offenleshy der Konzeption Teilregionalplans des Teilregional- der Regionalver- Teilregionalplans gung des Entwurfs Bearbeitung der Energie Mittelshy plans Energie sammlung Mittel- Energie Mittel-des Teilregional eingegangenen hessen durch die Mittelhessen hessen zur Genehshy hessen plans Stellungnahmen Regionalversammshy durch die Hesshy migungsentscheishy
lung Mittelhessen sische Landesshy dung und danach regierung Bekanntmachung
im Staatsanzeiger
Energiewende Herausforderungen und Chancen fuumlr Mittelhessen
3 Fragen an Dr Ivo Gerhards Leiter der Regionalplanung im Regierungspraumlsidium Gieszligen
Der Teilregionalplan Energie Mittelhessen liegt vor Mittelhessen ist also startklar Erneuerbare Energien weiter auszubauen Worauf liegt darin ein besonderes Augenmerk und warum Welche Flaumlchen wurden ausgewiesen
Der Teilregionalplan Energie Mittelhessen macht deutlich dass wir einen vielfaumlltigen Energiemix brauchen Denn nur so koumlnnen wir die Versorgung sicherstellen und einen hohen Wirkungsgrad in der
Region erzielen Dabei spielen natuumlrliche Energietraumlger wie Wind Sonne Wasser und Biomasse die zentrale Rolle ndash auch in Verbindung mit effizienter Technik Hierzu haben wir mit dem Teilregioshynalplan ein symbolisches sbquoEnergiehauslsquo verwirklicht das moumlglichst viele Belange der Energiewende beruumlcksichtigt und in deren Zusammenwirken wir das gesteckte Ziel erreichen koumlnnen
Abbildung 7 Teilregionalplan Energie Mittelhessen
-
- - --
-
Mittelhessen ist voller Energie
Einsparung und Effizienz
Transport und Speicherung
Energieziele Ausbau Erneuerbarer Energien
durch einen Energiemix
Wind energie
Photoshyvoltaik
Bioshyenergie
weitere Formen
EE
100 EE bis 2050
Vorrang gebiete
Vorbehalts gebiete
Suchraumlume bzw Vor
zugsraumlume
Senkung des End energieverbrauchs bis 2030 um 25
Sicherung von Tras sen Foumlrderung der
Energiespeicherung
textl Festlegung
Regionalshyplankarte
Themenkarte Energetische
Biomassenutzung
textl Festlegung
textl Festlegung
Quelle Regierungspraumlsidium Gieszligen Dez 31
Um das 100-Prozent-Ziel zu erreichen sieht der Teilregionalplan Energie Mittelhessen vor Energie in sogenannten Vorrang- bzw Vorbehaltsgebieten sowie im Biomassebereich in Such- und Vorzugs-raumlumen zu erzeugen die etwa 8 Prozent der Gesamtflaumlche Mittelhessens einnehmen Das entspricht einer Flaumlche von circa 42000 Hektar ndash eine Flaumlche so groszlig wie alle Siedlungs- und Gewerbegebiete in Mittelhessen Diese Raumlume stehen dann fuumlr die Windenergienutzung fuumlr Photovoltaik-Freiflaumlchenshyanlagen und fuumlr den Biomasseanbau zur energetischen Nutzung bereit Der Zahlenvergleich ist jedoch nicht absolut zu sehen da die Flaumlchen fuumlr den Anbau nachwachsender Rohstoffe nach wie vor landwirtschaftlich genutzt und bei der Windenergie nur der Maststandort und das direkte Umshyfeld beansprucht werden
9
Insgesamt ist Windenergie eine bedeutende Quelle Waumlhrend Biomasse zwar Energie rund um die Uhr liefert dafuumlr aber viel Flaumlche benoumltigt und Photovoltaik nur bei Tageslicht Stromertraumlge erzielt haben Windenergieanlagen den groumlszligten Flaumlchenertrag bei der Stromerzeugung gefolgt von der Photovoltaik Daher setzt die Landesregierung vor allem auf den Windenergieausbau und hat im Landesentwicklungsplan vorgegeben dass etwa 2 Prozent der Gesamtflaumlche Mittelhessens dafuumlr ausgewiesen werden Nur dort koumlnnen kuumlnftig Windenergieanlagen errichtet werden alle anderen Gebiete sind ausgeschlossen
Wie haben Sie diese Flaumlchen gefunden Gab es bestimmte Kriterien bei der Ausweisung
Der Teilregionalplan Energie Mittelhessen ist ein ganzheitliches in sich schluumlssiges Konzept um die Energienutzung in Mittelhessen zu steuern Das bedeutet wir haben Planungen Informationen und Materialien von Bund Land und Region aber auch von Verbaumlnden und Privatpersonen zusamshymengetragen analysiert und ausgewertet
Das Wichtigste bei unseren Arbeiten Wir haben stets die Belange von Mensch und Umwelt im Blick Zahlreiche Ausschluss- Restriktions- und Eignungskriterien wurden beruumlcksichtigt um geeignete Flaumlchen zu finden Im Bereich Windenergie fallen darunter harte Kriterien wie rechtliche Ausschluss-gruumlnde Dazu zaumlhlen beispielsweise die Abstandszone von 1000 Metern zu Siedlungen ebenso wie Naturschutzgebiete Aber auch abwaumlgungsfaumlhige Faktoren sogenannte Restriktionskriterien sind beruumlcksichtigt wie die Verhinderung einer staumlrkeren Beeintraumlchtigung des Landschaftsbildes oder das Vorkommen windenergieempfindlicher Fledermaumluse und Voumlgel insbesondere Schwarzshystoumlrche und Rotmilane Zum Schutz der Menschen gibt der Plan vor dass kleinere siedlungsnahe Windenergieanlagen nicht am bisherigen Standort sbquorepowertrsquo also durch groumlszligere und leistungsshystaumlrkere Anlagen ersetzt werden koumlnnen Daruumlber hinaus haben wir in der Planung intensiv geshypruumlft an welchen Orten Synergien entstehen ndash beispielsweise ob sich ein Gebiet dazu eignet um Wind- und gleichzeitig Biomasseenergie zu erzeugen Auch eine sbquoVerspargelungrsquo der Landschaft soll vermieden werden
Bei der Gebietsausweisung waren neben den genannten Kriterien und Nutzungskonflikten die im Prozess intensiv gepruumlft wurden auch wirtschaftliche Aspekte mit einzubeziehen Bei Vorranggeshybieten zur Windenergienutzung spielte das Kriterium Windhoumlffigkeit eine zentrale Rolle da Windshyenergieanlagen erst ab bestimmten Windgeschwindigkeiten rentabel sind So haben wir darauf geachtet dass die Gebiete Windgeschwindigkeiten von mindestens 575 Meter pro Sekunde in 140 Metern Houmlhe uumlber Grund aufweisen6 Bei Photovoltaik-Freiflaumlchenanlagen und Biogasanlagen wurde vor allem auf die raumlumliche Naumlhe der Anlagenstandorte zu Verbrauchszentren und Energieshytrassen fuumlr Strom und Gas abgezielt ein entscheidender Aspekt fuumlr eine nachhaltige verbrauchsshynahe dezentrale und effiziente Energieversorgung Um sparsam mit Flaumlchen umzugehen soll Photovoltaiktechnik vorrangig auf und an Gebaumluden auf Freiflaumlchen wie etwa Parkplaumltzen sowie auf nicht benoumltigten Industrie- und Gewerbeflaumlchen Energie gewinnen
In unserem Planungsprozess haben wir gemeinsam mit der Regionalversammlung mehr als 50 Kriterien gepruumlft und abgewogen um mit dem Teilregionalplan Energie Mittelhessen ein tragfaumlhishyges Konzept fuumlr die Region zu erarbeiten Der nachfolgende Kartenausschnitt zeigt das Ergebnis beispielhaft fuumlr die Windenergienutzung (Abbildung 8)
6 Grundlagen TUumlV SUumlD Industrie Service GmbH im Auftrag des HMUELV Unabhaumlngige Ermittlung des Windenergiepotenshy
zials fuumlr das Bundesland Hessen Windpotenzialkarte 2011 sowie in Einzelfaumlllen oumlrtliche qualitaumltsgesicherte Windgutachten
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Abbildung 8 Windenergiekonzeption auszuweisende nicht auszuweisende Vorranggebiete zur Nutzung der Windenergie (VRG WE) beispielhafter Ausschnitt aus dem Planungsprozess
Quelle Umweltbericht zum Teilregionalplan Energie Mittelhessen 2016 Seite 55
Naumlhere Informationen zu den Kriterien und Details zur Vorgehensweise finden sich im Teilregioshynalplan Energie Mittelhessen 2016 ab Seite 22 und im Umweltbericht unter wwwrpshygiessenhessendeplanungregionalplanungteilregionalplanshyenergieshymittelhessen oder unter wwwenergieportalshymittelhessendeteilregionalplanshyenergie
Trotz der sorgfaumlltigen Abwaumlgung aller Kriterien ndash eine Garantie dafuumlr dass alle Menschen in der Region mitziehen ist das nicht oder
Die Entwicklung hin zur Energie der Zukunft bringt unvermeidbare Veraumlnderungen mit sich das muss uns allen bewusst sein Auch wenn eine sichere und umweltfreundliche Energieversorgung fuumlr eine deutlich bessere Luft- und Lebensqualitaumlt fuumlr uns alle in der Region sorgt ein Wermutstropshyfen bleibt Biomasse- Photovoltaik- und Windenergieanlagen entstehen und werden das Landshyschaftsbild und die Kulturlandschaften mitpraumlgen ndash auch wenn sie nach intensiver Abwaumlgung an den bestgeeigneten Standorten errichtet werden Wenn wir an Energiefreileitungen Autobahnen Kraftwerke und Braunkohleabbaugebiete denken Technische Anlagen standen schon immer und werden auch in Zukunft in einem gewissen Kontrast zur gewohnten Umgebung stehen Alle ndash das Land die Kommunen und insbesondere die Buumlrgerinnen und Buumlrger ndash stehen vor der Herausforshyderung sich auf den Wandel hin zu einer Nation Erneuerbarer Energien einzulassen Gelingt das eroumlffnet die Energiewende insbesondere der Bevoumllkerung vor Ort enorme Chancen beispielsweise beim Klima- und Ressourcenschutz oder der regionalen Wertschoumlpfung
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Ausblick und Zukunftsaufgaben
Biomasseheizwerk der Genossenschaft Bioenergiedorf Oberrosphe eG
Stadt Wetter
Belange von Mensch und Umwelt im Blick Fuumlr die Region ist der Teilregionalplan Energie Mittelhessen ein erster wichtiger Schritt Dank der Kriterien die der Flaumlchenausweisung zushygrunde gelegt wurden und durch die Mechashynismen des Bundes-Immissionsschutzgesetshyzes die in den kommenden Jahren bei der Umsetzung greifen werden bleiben moumlgliche negative Begleiterscheinungen auf Mensch und Umwelt so gering wie moumlglich Ein Monishytoring begleitet den Ausbau der Erneuerbaren Energien durchgaumlngig um fruumlhzeitig Umweltshyauswirkungen zu erkennen und darauf reagieshyren zu koumlnnen
Strenge Regelungen und Vorschriften geben vor wie die kuumlnftigen konkreten Projekte zum Ausbau der Erneuerbaren Energien in Mittelshyhessen umgesetzt werden duumlrfen Sie pruumlfen die Flaumlchen und den Bau von Anlagen standshyortbezogen auf einer noch tieferen Detailebeshyne als die des Teilregionalplans So muumlssen in Deutschland zum Beispiel Windenergieanlashygen die houmlher als 50 Meter sind vor dem Bau und Betrieb nach dem Bundes-Immissionsshyschutzgesetz genehmigt werden im Verfahren werden unter anderem die Standortgemeinshyde Fachbehoumlrden und Fachleute beteiligt So wird beispielsweise auf Grundlage des Naturshyschutzrechts beurteilt wie sich die Anlagen auf das Landschaftsbild auf Voumlgel und Fledershymaumluse auswirken Nach dem Baurecht wird gepruumlft ob die Anlagen planerisch zulaumlssig und standsicher sind Zudem sind etwa der Arshybeits- Brand- Denkmal- und Immissionsschutz zu beachten wie auch die Regeln zu Land- und Forstwirtschaft sowie Straszligen- und Luftverkehr Die immissionsschutzrechtliche Genehmigung schlieszligt mehrere oumlffentlich-rechtliche Zulasshysungen oder Genehmigungen mit ein und regelt auch den Anlagenruumlckbau
Wertschoumlpfung fuumlr Kommunen und Buumlrgershyinnen und Buumlrger Erneuerbare Energien sind treibende Innoshyvationskraft ndash auch in Mittelhessen Neben Arbeitsplaumltzen die durch Erneuerbare Enershygien entstehen (auf Bundesebene waren laut Bundesministerium fuumlr Wirtschaft und Energie im Jahr 2015 circa 330000 Beschaumlftigte in diesem Bereich taumltig) bleibt ein Groszligteil der Wertschoumlpfung in der Region Buumlrgerinnen und Buumlrger koumlnnen sich selbst an der Invesshytition von Windenergieanlagen (sogenannte Buumlrgerwindraumlder) oder Photovoltaikanlagen finanziell beteiligen und daraus Vorteile ershyzielen mehrere Energiegenossenschaften unterschiedlichster Rechtsformen in Mittelhesshysen sind dafuumlr gute Beispiele Auch die Beteishyligung von Buumlrgerinnen und Buumlrgern uumlber Anlageprodukte ist machbar Dank dieser vielshyfaumlltigen Moumlglichkeiten koumlnnen Kommunen Buumlrgerinnen und Buumlrger sowie Unternehmen ihren eigenen Weg waumlhlen und ihre Vorhaben einzeln oder im Schulterschluss umsetzen
Solarpark Greifenstein-Allendorf
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Windenergieanlagen im Vogelsberg
Ein weiteres Plus Die Energiewende traumlgt zum Erhalt der regionalen Infrastruktur bei Zahlreishyche Unternehmen bieten Beschaumlftigungsmoumlgshylichkeiten bei Planung Bau Betrieb und Warshytung der Anlagen Grundstuumlckseigentuumlmer erzielen Pachteinnahmen fuumlr Kommunen entshystehen Steuereinnahmen und gegebenenfalls Pachterloumlse oder Gewinne aus eigener Betaumltishygung Hinzu kommt die Wertschoumlpfung durch Eigenverbrauchsanlagen Wer eigene Solarshypanels nutzt kann sich groumlszligtenteils selbst mit Strom und Warmwasser versorgen und Geld sparen Daruumlber hinaus steigt die Unabhaumlngshyigkeit der Region von Importen ndash ein weiterer Vorteil vor allem mit Blick auf die endlichen Ressourcen
Zentrales Zukunftsthema Energiespeicher Der Energiewende wird oft entgegengehalten dass die Erneuerbaren Energien nicht rund um die Uhr zur Verfuumlgung stehen und keine Speishycherkapazitaumlten vorhanden sind Zwar wird in vielen Untersuchungen dargelegt dass sich die Energiegewinnung aus Wind und Sonne aufgrund ihrer unterschiedlichen Erzeugungsshyzeiten sehr gut ergaumlnzen waumlhrend Bioenergie an 365 Tagen rund um die Uhr einen Beitrag zur Grundlastabsicherung liefert Dennoch ist die Entwicklung von Energiespeichern eine der zentralen Voraussetzungen fuumlr das Geshylingen der Energiewende Ob mechanische Speicher wie etwa Pumpspeicherkraftwerke
thermische Speicher chemische Speicher wie Wasserstoff- oder Methanspeicher oder elekshytrische Speicher wie zum Beispiel Kondensashytoren ndash Forschung und Industrie arbeiten sehr intensiv an zahlreichen Speicherloumlsungen die nach und nach Marktreife erlangen
Gemeinsam ans Ziel Die Energiewende setzt einen nachhaltigen und bewussten Umgang mit den Energieresshysourcen voraus Daneben ist es von Bedeutung Energie produktiver einzusetzen als bisher Letztlich kann jede Buumlrgerin und jeder Buumlrger einen eigenen Beitrag leisten indem sie beshyziehungsweise er ausschlieszliglich energieeffizishyente Geraumlte nutzt
Daruumlber hinaus kann es von Vorteil sein wenn Kommunen die Nutzung Erneuerbarer Energien gemeinsam mit Buumlrgerinnen und Buumlrgern sowie Unternehmen planen und realisieren Einige mittelhessische Gemeinden haben sich zum Beispiel zu sogenannten bdquoEnergie-Komshymunenldquo zusammengetan Ihr Ziel eine zushykunftsfaumlhige demokratische und wirtschaftlich rentable Energieversorgung zu schaffen Die Energiewende funktioniert nur mit den Menshyschen vor Ort Wenn Buumlrgerinnen und Buumlrger mitmachen und alle ndash Land Kommunen und Bevoumllkerung ndash gemeinsam an einem Strang ziehen kann Mittelhessen seine energiepolitishyschen Ziele erreichen
Mais als nachwachsender Rohstoff zur Gewinnung von Biogas
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bull Teilregionalplan Energie Mittelhessen 2016 und Umweltbericht zum Teilregionalplan Energie Mittelhessen 2016 Regierungspraumlsidium Gieszligen als Geschaumlftsstelle der Regionalversammlung Mittelhessen wwwrp-giessenhessendeplanungregionalplanungteilregionalplan-energie-mittelhessen
bull Das Energieportal des Regierungspraumlsidiums Gieszligen Das Energieportal ist eine zentrale teils interaktive Informationsplattform rund um das Thema Erneuerbare Energien fuumlr und uumlber die Region Mittelhessen wwwenergieportal-mittelhessende
bull Buumlrgerforum Energieland Hessen Das Buumlrgerforum Energieland Hessen unterstuumltzt Kommunen mit Angeboten dabei sich mit den Buumlrgerinnen und Buumlrgern zu Vorhaben im Bereich der Erneuerbaren Energien auszutaushyschen und nach konkreten Loumlsungen zu suchen wwwenergielandhessende
bull SolarshyKataster Hessen Mit wenig Aufwand bietet das Solar-Kataster einen Blick auf die Solarener gie-Potenziale von Dach- und Freiflaumlchen in Hessen wwwsolarkatasterhessende
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bull Hessisches Ministerium fuumlr Umwelt Klimaschutz Landwirtschaft und Verbraucherschutz wwwumwelthessende
bull Regierungspraumlsidium Darmstadt wwwrp-darmstadthessende bull Regierungspraumlsidium Kassel wwwrp-kasselhessende bull Klimashy und Energieportal des Regionalverbandes FrankfurtRheinMain
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Regionale und kommunale Energiekonzepte in Mittelhessen
bull Gutachten zu den Regionalen Energiekonzepten Hessen unter besonderer Beruumlcksichtigung Erneuerbarer Energien ndash Regionalbericht Regierungsbezirk Gieszligen ndash (September 2012) unter wwwwirtschafthessendesitesdefaultfilesHMWVLregionale-energiekonzepte_hauptberichtpdf
bull Integriertes Klimaschutzkonzept fuumlr den Landkreis Gieszligen unter wwwlkgideimagesformulare_downloadsWirtschaft_Arbeit-BildungKlimaschutzkonzeptpdf
bull Energieshy und Klimaschutzkonzept fuumlr den LahnshyDillshyKreis unter httpsklima-kommunenhessen-nachhaltigdefilesKommunendownloadsaktionsplaene_ und_klimaschutzkonzepte_von_unterzeichnerkommunenAnhang_1_zum_Bericht_EUK_ LDK_150416pdf
bull Integriertes Klimaschutzkonzept fuumlr den Landkreis LimburgshyWeilburg unter wwwlandkreis-limburg-weilburgdefileadmindatenwissenswertesregion-energieIKK_LM-WELpdf
bull Integriertes Klimaschutzkonzept des Landkreises MarburgshyBiedenkopf unter wwwklimaschutzmarburg-biedenkopfdeuploadsContentPDFKlimaschutzkonzeptKSI_ Konzept_Marburg_Biedenkopf_final_webpdf
bull Integriertes Energieshy und Klimaschutzkonzept fuumlr den Vogelsbergkreis unter wwwklimaschutz-vogelsbergkreisdefileadminuser_uploadklimaschutz-vogelsbergkreisde DateienPdfIEKK_Vogelsbergkreis_Endbericht_Rev-C2-4_PtJpdf
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Herausgeber Regierungspraumlsidium Gieszligen Dezernat 31 ndash Regionalplanung Bauleitplanung
Landgraf-Philipp-Platz 1-7 35390 Gieszligen wwwrp-giessende
Dezember 2017
Ansprechpartner Dr Ivo Gerhards Mail IvoGerhardsrpgihessende Harald Metzger Mail HaraldMetzgerrpgihessende
Bildnachweise Titel Fotolia visdia Juumlrgen Faumllchle Seite 1 Regierungspraumlsidium Gieszligen Seite 2 Klaus Weber Seite 9 Regierungspraumlsidium Gieszligen Seite12 Bioenergiedorf Oberrosphe eG Solarpark Greifenstein 7x7 energie GmbH 53173 Bonn Seite 13 Windenergieanlagen im Vogelsberg Hans-Dieter Kuhl Regierungspraumlsidium Gieszligen Maisernte Harald Metzger Regierungspraumlsidium Gieszligen
Die Broschuumlre wurde erstellt mit freundlicher Untershystuumltzung der HA Hessen Agentur GmbH und des Landesprogramms Buumlrgerforum Energieland Hessen wwwenergieland-hessende
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Wind Das Konzept sieht vor Windenergienutzung
Photovoltaik Auszligerhalb der Siedlungsbereiche werden Vorbehaltsgebiete fuumlr Photovoltaik-Freiflaumlchenanshylagen ausgewiesen Aus regionalplanerischer Sicht sind sie geeignete Standorte Ob auf ihnen tatsaumlchlich Anlagen entstehen entscheishydet die jeweils zustaumlndige Kommune nach Abwaumlgung im Rahmen ihrer Bauleitplanung
Bioenergie Fuumlr die energetische Biomassenutzung enthaumllt der Plan Hinweise die die kommunale Bauleitshyplanung unterstuumltzen sollen Dazu gehoumlren zum Beispiel Suchraumlume fuumlr Biogasanlagen Vorzugsraumlume in denen nachwachsende Rohstofshyfe zur Energiegewinnung angebaut werden koumlnnen sowie Mengenziele
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abschlieszligende regionalplanerische
Steuerung
informelle Steuerung
Verantwortung Kommune
formelle Steuerung Verantwortung Teilregionalplan
Unterstuumltzung kommunaler
Planung
abschlieszligend regionalplanerisch zu steuern Dafuumlr weist es Vorranggebiete mit Ausschlussshywirkung aus die Kommunen im Rahmen ihrer Bauleitplanung lediglich konkretisieren koumlnnen
So wurde in Mittelhessen ein gestuftes Planungs- und Steuerungskonzept fuumlr flaumlchenrelevante Energieformen wie Wind- Sonnen- und Biomassenutzung entwickelt In Abbildung 6 ist dieses Konzept grafisch dargestellt Eine formelle Steuerung ist aufgrund des gesetzlichen Planungsaufshytrags verbindlich und nur bei Windenergie vorgesehen Bei den anderen Energieformen Sonne (Photovoltaik Solarthermie) und Biomasse nimmt die Steuerungsfunktion des Teilregionalplans Energie ab von Grundsaumltzen wie sie fuumlr Freiflaumlchenphotovoltaik festgelegt werden bis hin zu raumvertraumlglichen Hinweisen die die kommunale Bauleitplanung im Bereich der Bioenergie unshyterstuumltzen (informelle Steuerung) Je mehr die Steuerungsfunktion des Teilregionalplans abnimmt desto mehr Planungsverantwortung liegt bei der Kommune Im Einzelnen bedeutet das
Abbildung 6 Gestuftes Planungs- und Steuerungskonzept
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Quelle Regierungspraumlsidium Gieszligen Dez 31
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792015 ndash 6102015
20152016 Uumlberpruumlfung
9112016 Beschluss des
2182017 Genehmigung
8112017 Beitrittsbeschluss
anschlieszligend Umsetzung des
Zweite Offenleshy der Konzeption Teilregionalplans des Teilregional- der Regionalver- Teilregionalplans gung des Entwurfs Bearbeitung der Energie Mittelshy plans Energie sammlung Mittel- Energie Mittel-des Teilregional eingegangenen hessen durch die Mittelhessen hessen zur Genehshy hessen plans Stellungnahmen Regionalversammshy durch die Hesshy migungsentscheishy
lung Mittelhessen sische Landesshy dung und danach regierung Bekanntmachung
im Staatsanzeiger
Energiewende Herausforderungen und Chancen fuumlr Mittelhessen
3 Fragen an Dr Ivo Gerhards Leiter der Regionalplanung im Regierungspraumlsidium Gieszligen
Der Teilregionalplan Energie Mittelhessen liegt vor Mittelhessen ist also startklar Erneuerbare Energien weiter auszubauen Worauf liegt darin ein besonderes Augenmerk und warum Welche Flaumlchen wurden ausgewiesen
Der Teilregionalplan Energie Mittelhessen macht deutlich dass wir einen vielfaumlltigen Energiemix brauchen Denn nur so koumlnnen wir die Versorgung sicherstellen und einen hohen Wirkungsgrad in der
Region erzielen Dabei spielen natuumlrliche Energietraumlger wie Wind Sonne Wasser und Biomasse die zentrale Rolle ndash auch in Verbindung mit effizienter Technik Hierzu haben wir mit dem Teilregioshynalplan ein symbolisches sbquoEnergiehauslsquo verwirklicht das moumlglichst viele Belange der Energiewende beruumlcksichtigt und in deren Zusammenwirken wir das gesteckte Ziel erreichen koumlnnen
Abbildung 7 Teilregionalplan Energie Mittelhessen
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Mittelhessen ist voller Energie
Einsparung und Effizienz
Transport und Speicherung
Energieziele Ausbau Erneuerbarer Energien
durch einen Energiemix
Wind energie
Photoshyvoltaik
Bioshyenergie
weitere Formen
EE
100 EE bis 2050
Vorrang gebiete
Vorbehalts gebiete
Suchraumlume bzw Vor
zugsraumlume
Senkung des End energieverbrauchs bis 2030 um 25
Sicherung von Tras sen Foumlrderung der
Energiespeicherung
textl Festlegung
Regionalshyplankarte
Themenkarte Energetische
Biomassenutzung
textl Festlegung
textl Festlegung
Quelle Regierungspraumlsidium Gieszligen Dez 31
Um das 100-Prozent-Ziel zu erreichen sieht der Teilregionalplan Energie Mittelhessen vor Energie in sogenannten Vorrang- bzw Vorbehaltsgebieten sowie im Biomassebereich in Such- und Vorzugs-raumlumen zu erzeugen die etwa 8 Prozent der Gesamtflaumlche Mittelhessens einnehmen Das entspricht einer Flaumlche von circa 42000 Hektar ndash eine Flaumlche so groszlig wie alle Siedlungs- und Gewerbegebiete in Mittelhessen Diese Raumlume stehen dann fuumlr die Windenergienutzung fuumlr Photovoltaik-Freiflaumlchenshyanlagen und fuumlr den Biomasseanbau zur energetischen Nutzung bereit Der Zahlenvergleich ist jedoch nicht absolut zu sehen da die Flaumlchen fuumlr den Anbau nachwachsender Rohstoffe nach wie vor landwirtschaftlich genutzt und bei der Windenergie nur der Maststandort und das direkte Umshyfeld beansprucht werden
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Insgesamt ist Windenergie eine bedeutende Quelle Waumlhrend Biomasse zwar Energie rund um die Uhr liefert dafuumlr aber viel Flaumlche benoumltigt und Photovoltaik nur bei Tageslicht Stromertraumlge erzielt haben Windenergieanlagen den groumlszligten Flaumlchenertrag bei der Stromerzeugung gefolgt von der Photovoltaik Daher setzt die Landesregierung vor allem auf den Windenergieausbau und hat im Landesentwicklungsplan vorgegeben dass etwa 2 Prozent der Gesamtflaumlche Mittelhessens dafuumlr ausgewiesen werden Nur dort koumlnnen kuumlnftig Windenergieanlagen errichtet werden alle anderen Gebiete sind ausgeschlossen
Wie haben Sie diese Flaumlchen gefunden Gab es bestimmte Kriterien bei der Ausweisung
Der Teilregionalplan Energie Mittelhessen ist ein ganzheitliches in sich schluumlssiges Konzept um die Energienutzung in Mittelhessen zu steuern Das bedeutet wir haben Planungen Informationen und Materialien von Bund Land und Region aber auch von Verbaumlnden und Privatpersonen zusamshymengetragen analysiert und ausgewertet
Das Wichtigste bei unseren Arbeiten Wir haben stets die Belange von Mensch und Umwelt im Blick Zahlreiche Ausschluss- Restriktions- und Eignungskriterien wurden beruumlcksichtigt um geeignete Flaumlchen zu finden Im Bereich Windenergie fallen darunter harte Kriterien wie rechtliche Ausschluss-gruumlnde Dazu zaumlhlen beispielsweise die Abstandszone von 1000 Metern zu Siedlungen ebenso wie Naturschutzgebiete Aber auch abwaumlgungsfaumlhige Faktoren sogenannte Restriktionskriterien sind beruumlcksichtigt wie die Verhinderung einer staumlrkeren Beeintraumlchtigung des Landschaftsbildes oder das Vorkommen windenergieempfindlicher Fledermaumluse und Voumlgel insbesondere Schwarzshystoumlrche und Rotmilane Zum Schutz der Menschen gibt der Plan vor dass kleinere siedlungsnahe Windenergieanlagen nicht am bisherigen Standort sbquorepowertrsquo also durch groumlszligere und leistungsshystaumlrkere Anlagen ersetzt werden koumlnnen Daruumlber hinaus haben wir in der Planung intensiv geshypruumlft an welchen Orten Synergien entstehen ndash beispielsweise ob sich ein Gebiet dazu eignet um Wind- und gleichzeitig Biomasseenergie zu erzeugen Auch eine sbquoVerspargelungrsquo der Landschaft soll vermieden werden
Bei der Gebietsausweisung waren neben den genannten Kriterien und Nutzungskonflikten die im Prozess intensiv gepruumlft wurden auch wirtschaftliche Aspekte mit einzubeziehen Bei Vorranggeshybieten zur Windenergienutzung spielte das Kriterium Windhoumlffigkeit eine zentrale Rolle da Windshyenergieanlagen erst ab bestimmten Windgeschwindigkeiten rentabel sind So haben wir darauf geachtet dass die Gebiete Windgeschwindigkeiten von mindestens 575 Meter pro Sekunde in 140 Metern Houmlhe uumlber Grund aufweisen6 Bei Photovoltaik-Freiflaumlchenanlagen und Biogasanlagen wurde vor allem auf die raumlumliche Naumlhe der Anlagenstandorte zu Verbrauchszentren und Energieshytrassen fuumlr Strom und Gas abgezielt ein entscheidender Aspekt fuumlr eine nachhaltige verbrauchsshynahe dezentrale und effiziente Energieversorgung Um sparsam mit Flaumlchen umzugehen soll Photovoltaiktechnik vorrangig auf und an Gebaumluden auf Freiflaumlchen wie etwa Parkplaumltzen sowie auf nicht benoumltigten Industrie- und Gewerbeflaumlchen Energie gewinnen
In unserem Planungsprozess haben wir gemeinsam mit der Regionalversammlung mehr als 50 Kriterien gepruumlft und abgewogen um mit dem Teilregionalplan Energie Mittelhessen ein tragfaumlhishyges Konzept fuumlr die Region zu erarbeiten Der nachfolgende Kartenausschnitt zeigt das Ergebnis beispielhaft fuumlr die Windenergienutzung (Abbildung 8)
6 Grundlagen TUumlV SUumlD Industrie Service GmbH im Auftrag des HMUELV Unabhaumlngige Ermittlung des Windenergiepotenshy
zials fuumlr das Bundesland Hessen Windpotenzialkarte 2011 sowie in Einzelfaumlllen oumlrtliche qualitaumltsgesicherte Windgutachten
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Abbildung 8 Windenergiekonzeption auszuweisende nicht auszuweisende Vorranggebiete zur Nutzung der Windenergie (VRG WE) beispielhafter Ausschnitt aus dem Planungsprozess
Quelle Umweltbericht zum Teilregionalplan Energie Mittelhessen 2016 Seite 55
Naumlhere Informationen zu den Kriterien und Details zur Vorgehensweise finden sich im Teilregioshynalplan Energie Mittelhessen 2016 ab Seite 22 und im Umweltbericht unter wwwrpshygiessenhessendeplanungregionalplanungteilregionalplanshyenergieshymittelhessen oder unter wwwenergieportalshymittelhessendeteilregionalplanshyenergie
Trotz der sorgfaumlltigen Abwaumlgung aller Kriterien ndash eine Garantie dafuumlr dass alle Menschen in der Region mitziehen ist das nicht oder
Die Entwicklung hin zur Energie der Zukunft bringt unvermeidbare Veraumlnderungen mit sich das muss uns allen bewusst sein Auch wenn eine sichere und umweltfreundliche Energieversorgung fuumlr eine deutlich bessere Luft- und Lebensqualitaumlt fuumlr uns alle in der Region sorgt ein Wermutstropshyfen bleibt Biomasse- Photovoltaik- und Windenergieanlagen entstehen und werden das Landshyschaftsbild und die Kulturlandschaften mitpraumlgen ndash auch wenn sie nach intensiver Abwaumlgung an den bestgeeigneten Standorten errichtet werden Wenn wir an Energiefreileitungen Autobahnen Kraftwerke und Braunkohleabbaugebiete denken Technische Anlagen standen schon immer und werden auch in Zukunft in einem gewissen Kontrast zur gewohnten Umgebung stehen Alle ndash das Land die Kommunen und insbesondere die Buumlrgerinnen und Buumlrger ndash stehen vor der Herausforshyderung sich auf den Wandel hin zu einer Nation Erneuerbarer Energien einzulassen Gelingt das eroumlffnet die Energiewende insbesondere der Bevoumllkerung vor Ort enorme Chancen beispielsweise beim Klima- und Ressourcenschutz oder der regionalen Wertschoumlpfung
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Ausblick und Zukunftsaufgaben
Biomasseheizwerk der Genossenschaft Bioenergiedorf Oberrosphe eG
Stadt Wetter
Belange von Mensch und Umwelt im Blick Fuumlr die Region ist der Teilregionalplan Energie Mittelhessen ein erster wichtiger Schritt Dank der Kriterien die der Flaumlchenausweisung zushygrunde gelegt wurden und durch die Mechashynismen des Bundes-Immissionsschutzgesetshyzes die in den kommenden Jahren bei der Umsetzung greifen werden bleiben moumlgliche negative Begleiterscheinungen auf Mensch und Umwelt so gering wie moumlglich Ein Monishytoring begleitet den Ausbau der Erneuerbaren Energien durchgaumlngig um fruumlhzeitig Umweltshyauswirkungen zu erkennen und darauf reagieshyren zu koumlnnen
Strenge Regelungen und Vorschriften geben vor wie die kuumlnftigen konkreten Projekte zum Ausbau der Erneuerbaren Energien in Mittelshyhessen umgesetzt werden duumlrfen Sie pruumlfen die Flaumlchen und den Bau von Anlagen standshyortbezogen auf einer noch tieferen Detailebeshyne als die des Teilregionalplans So muumlssen in Deutschland zum Beispiel Windenergieanlashygen die houmlher als 50 Meter sind vor dem Bau und Betrieb nach dem Bundes-Immissionsshyschutzgesetz genehmigt werden im Verfahren werden unter anderem die Standortgemeinshyde Fachbehoumlrden und Fachleute beteiligt So wird beispielsweise auf Grundlage des Naturshyschutzrechts beurteilt wie sich die Anlagen auf das Landschaftsbild auf Voumlgel und Fledershymaumluse auswirken Nach dem Baurecht wird gepruumlft ob die Anlagen planerisch zulaumlssig und standsicher sind Zudem sind etwa der Arshybeits- Brand- Denkmal- und Immissionsschutz zu beachten wie auch die Regeln zu Land- und Forstwirtschaft sowie Straszligen- und Luftverkehr Die immissionsschutzrechtliche Genehmigung schlieszligt mehrere oumlffentlich-rechtliche Zulasshysungen oder Genehmigungen mit ein und regelt auch den Anlagenruumlckbau
Wertschoumlpfung fuumlr Kommunen und Buumlrgershyinnen und Buumlrger Erneuerbare Energien sind treibende Innoshyvationskraft ndash auch in Mittelhessen Neben Arbeitsplaumltzen die durch Erneuerbare Enershygien entstehen (auf Bundesebene waren laut Bundesministerium fuumlr Wirtschaft und Energie im Jahr 2015 circa 330000 Beschaumlftigte in diesem Bereich taumltig) bleibt ein Groszligteil der Wertschoumlpfung in der Region Buumlrgerinnen und Buumlrger koumlnnen sich selbst an der Invesshytition von Windenergieanlagen (sogenannte Buumlrgerwindraumlder) oder Photovoltaikanlagen finanziell beteiligen und daraus Vorteile ershyzielen mehrere Energiegenossenschaften unterschiedlichster Rechtsformen in Mittelhesshysen sind dafuumlr gute Beispiele Auch die Beteishyligung von Buumlrgerinnen und Buumlrgern uumlber Anlageprodukte ist machbar Dank dieser vielshyfaumlltigen Moumlglichkeiten koumlnnen Kommunen Buumlrgerinnen und Buumlrger sowie Unternehmen ihren eigenen Weg waumlhlen und ihre Vorhaben einzeln oder im Schulterschluss umsetzen
Solarpark Greifenstein-Allendorf
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Windenergieanlagen im Vogelsberg
Ein weiteres Plus Die Energiewende traumlgt zum Erhalt der regionalen Infrastruktur bei Zahlreishyche Unternehmen bieten Beschaumlftigungsmoumlgshylichkeiten bei Planung Bau Betrieb und Warshytung der Anlagen Grundstuumlckseigentuumlmer erzielen Pachteinnahmen fuumlr Kommunen entshystehen Steuereinnahmen und gegebenenfalls Pachterloumlse oder Gewinne aus eigener Betaumltishygung Hinzu kommt die Wertschoumlpfung durch Eigenverbrauchsanlagen Wer eigene Solarshypanels nutzt kann sich groumlszligtenteils selbst mit Strom und Warmwasser versorgen und Geld sparen Daruumlber hinaus steigt die Unabhaumlngshyigkeit der Region von Importen ndash ein weiterer Vorteil vor allem mit Blick auf die endlichen Ressourcen
Zentrales Zukunftsthema Energiespeicher Der Energiewende wird oft entgegengehalten dass die Erneuerbaren Energien nicht rund um die Uhr zur Verfuumlgung stehen und keine Speishycherkapazitaumlten vorhanden sind Zwar wird in vielen Untersuchungen dargelegt dass sich die Energiegewinnung aus Wind und Sonne aufgrund ihrer unterschiedlichen Erzeugungsshyzeiten sehr gut ergaumlnzen waumlhrend Bioenergie an 365 Tagen rund um die Uhr einen Beitrag zur Grundlastabsicherung liefert Dennoch ist die Entwicklung von Energiespeichern eine der zentralen Voraussetzungen fuumlr das Geshylingen der Energiewende Ob mechanische Speicher wie etwa Pumpspeicherkraftwerke
thermische Speicher chemische Speicher wie Wasserstoff- oder Methanspeicher oder elekshytrische Speicher wie zum Beispiel Kondensashytoren ndash Forschung und Industrie arbeiten sehr intensiv an zahlreichen Speicherloumlsungen die nach und nach Marktreife erlangen
Gemeinsam ans Ziel Die Energiewende setzt einen nachhaltigen und bewussten Umgang mit den Energieresshysourcen voraus Daneben ist es von Bedeutung Energie produktiver einzusetzen als bisher Letztlich kann jede Buumlrgerin und jeder Buumlrger einen eigenen Beitrag leisten indem sie beshyziehungsweise er ausschlieszliglich energieeffizishyente Geraumlte nutzt
Daruumlber hinaus kann es von Vorteil sein wenn Kommunen die Nutzung Erneuerbarer Energien gemeinsam mit Buumlrgerinnen und Buumlrgern sowie Unternehmen planen und realisieren Einige mittelhessische Gemeinden haben sich zum Beispiel zu sogenannten bdquoEnergie-Komshymunenldquo zusammengetan Ihr Ziel eine zushykunftsfaumlhige demokratische und wirtschaftlich rentable Energieversorgung zu schaffen Die Energiewende funktioniert nur mit den Menshyschen vor Ort Wenn Buumlrgerinnen und Buumlrger mitmachen und alle ndash Land Kommunen und Bevoumllkerung ndash gemeinsam an einem Strang ziehen kann Mittelhessen seine energiepolitishyschen Ziele erreichen
Mais als nachwachsender Rohstoff zur Gewinnung von Biogas
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Weiterfuumlhrende Informationen
bull Teilregionalplan Energie Mittelhessen 2016 und Umweltbericht zum Teilregionalplan Energie Mittelhessen 2016 Regierungspraumlsidium Gieszligen als Geschaumlftsstelle der Regionalversammlung Mittelhessen wwwrp-giessenhessendeplanungregionalplanungteilregionalplan-energie-mittelhessen
bull Das Energieportal des Regierungspraumlsidiums Gieszligen Das Energieportal ist eine zentrale teils interaktive Informationsplattform rund um das Thema Erneuerbare Energien fuumlr und uumlber die Region Mittelhessen wwwenergieportal-mittelhessende
bull Buumlrgerforum Energieland Hessen Das Buumlrgerforum Energieland Hessen unterstuumltzt Kommunen mit Angeboten dabei sich mit den Buumlrgerinnen und Buumlrgern zu Vorhaben im Bereich der Erneuerbaren Energien auszutaushyschen und nach konkreten Loumlsungen zu suchen wwwenergielandhessende
bull SolarshyKataster Hessen Mit wenig Aufwand bietet das Solar-Kataster einen Blick auf die Solarener gie-Potenziale von Dach- und Freiflaumlchen in Hessen wwwsolarkatasterhessende
bull Hessisches Ministerium fuumlr Wirtschaft Energie Verkehr und Landesentwicklung wwwwirtschafthessende
bull Hessisches Ministerium fuumlr Umwelt Klimaschutz Landwirtschaft und Verbraucherschutz wwwumwelthessende
bull Regierungspraumlsidium Darmstadt wwwrp-darmstadthessende bull Regierungspraumlsidium Kassel wwwrp-kasselhessende bull Klimashy und Energieportal des Regionalverbandes FrankfurtRheinMain
wwwklimaenergie-frmde
Regionale und kommunale Energiekonzepte in Mittelhessen
bull Gutachten zu den Regionalen Energiekonzepten Hessen unter besonderer Beruumlcksichtigung Erneuerbarer Energien ndash Regionalbericht Regierungsbezirk Gieszligen ndash (September 2012) unter wwwwirtschafthessendesitesdefaultfilesHMWVLregionale-energiekonzepte_hauptberichtpdf
bull Integriertes Klimaschutzkonzept fuumlr den Landkreis Gieszligen unter wwwlkgideimagesformulare_downloadsWirtschaft_Arbeit-BildungKlimaschutzkonzeptpdf
bull Energieshy und Klimaschutzkonzept fuumlr den LahnshyDillshyKreis unter httpsklima-kommunenhessen-nachhaltigdefilesKommunendownloadsaktionsplaene_ und_klimaschutzkonzepte_von_unterzeichnerkommunenAnhang_1_zum_Bericht_EUK_ LDK_150416pdf
bull Integriertes Klimaschutzkonzept fuumlr den Landkreis LimburgshyWeilburg unter wwwlandkreis-limburg-weilburgdefileadmindatenwissenswertesregion-energieIKK_LM-WELpdf
bull Integriertes Klimaschutzkonzept des Landkreises MarburgshyBiedenkopf unter wwwklimaschutzmarburg-biedenkopfdeuploadsContentPDFKlimaschutzkonzeptKSI_ Konzept_Marburg_Biedenkopf_final_webpdf
bull Integriertes Energieshy und Klimaschutzkonzept fuumlr den Vogelsbergkreis unter wwwklimaschutz-vogelsbergkreisdefileadminuser_uploadklimaschutz-vogelsbergkreisde DateienPdfIEKK_Vogelsbergkreis_Endbericht_Rev-C2-4_PtJpdf
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Impressum amp Ansprechpartner
Herausgeber Regierungspraumlsidium Gieszligen Dezernat 31 ndash Regionalplanung Bauleitplanung
Landgraf-Philipp-Platz 1-7 35390 Gieszligen wwwrp-giessende
Dezember 2017
Ansprechpartner Dr Ivo Gerhards Mail IvoGerhardsrpgihessende Harald Metzger Mail HaraldMetzgerrpgihessende
Bildnachweise Titel Fotolia visdia Juumlrgen Faumllchle Seite 1 Regierungspraumlsidium Gieszligen Seite 2 Klaus Weber Seite 9 Regierungspraumlsidium Gieszligen Seite12 Bioenergiedorf Oberrosphe eG Solarpark Greifenstein 7x7 energie GmbH 53173 Bonn Seite 13 Windenergieanlagen im Vogelsberg Hans-Dieter Kuhl Regierungspraumlsidium Gieszligen Maisernte Harald Metzger Regierungspraumlsidium Gieszligen
Die Broschuumlre wurde erstellt mit freundlicher Untershystuumltzung der HA Hessen Agentur GmbH und des Landesprogramms Buumlrgerforum Energieland Hessen wwwenergieland-hessende
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Energiewende Herausforderungen und Chancen fuumlr Mittelhessen
3 Fragen an Dr Ivo Gerhards Leiter der Regionalplanung im Regierungspraumlsidium Gieszligen
Der Teilregionalplan Energie Mittelhessen liegt vor Mittelhessen ist also startklar Erneuerbare Energien weiter auszubauen Worauf liegt darin ein besonderes Augenmerk und warum Welche Flaumlchen wurden ausgewiesen
Der Teilregionalplan Energie Mittelhessen macht deutlich dass wir einen vielfaumlltigen Energiemix brauchen Denn nur so koumlnnen wir die Versorgung sicherstellen und einen hohen Wirkungsgrad in der
Region erzielen Dabei spielen natuumlrliche Energietraumlger wie Wind Sonne Wasser und Biomasse die zentrale Rolle ndash auch in Verbindung mit effizienter Technik Hierzu haben wir mit dem Teilregioshynalplan ein symbolisches sbquoEnergiehauslsquo verwirklicht das moumlglichst viele Belange der Energiewende beruumlcksichtigt und in deren Zusammenwirken wir das gesteckte Ziel erreichen koumlnnen
Abbildung 7 Teilregionalplan Energie Mittelhessen
-
- - --
-
Mittelhessen ist voller Energie
Einsparung und Effizienz
Transport und Speicherung
Energieziele Ausbau Erneuerbarer Energien
durch einen Energiemix
Wind energie
Photoshyvoltaik
Bioshyenergie
weitere Formen
EE
100 EE bis 2050
Vorrang gebiete
Vorbehalts gebiete
Suchraumlume bzw Vor
zugsraumlume
Senkung des End energieverbrauchs bis 2030 um 25
Sicherung von Tras sen Foumlrderung der
Energiespeicherung
textl Festlegung
Regionalshyplankarte
Themenkarte Energetische
Biomassenutzung
textl Festlegung
textl Festlegung
Quelle Regierungspraumlsidium Gieszligen Dez 31
Um das 100-Prozent-Ziel zu erreichen sieht der Teilregionalplan Energie Mittelhessen vor Energie in sogenannten Vorrang- bzw Vorbehaltsgebieten sowie im Biomassebereich in Such- und Vorzugs-raumlumen zu erzeugen die etwa 8 Prozent der Gesamtflaumlche Mittelhessens einnehmen Das entspricht einer Flaumlche von circa 42000 Hektar ndash eine Flaumlche so groszlig wie alle Siedlungs- und Gewerbegebiete in Mittelhessen Diese Raumlume stehen dann fuumlr die Windenergienutzung fuumlr Photovoltaik-Freiflaumlchenshyanlagen und fuumlr den Biomasseanbau zur energetischen Nutzung bereit Der Zahlenvergleich ist jedoch nicht absolut zu sehen da die Flaumlchen fuumlr den Anbau nachwachsender Rohstoffe nach wie vor landwirtschaftlich genutzt und bei der Windenergie nur der Maststandort und das direkte Umshyfeld beansprucht werden
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Insgesamt ist Windenergie eine bedeutende Quelle Waumlhrend Biomasse zwar Energie rund um die Uhr liefert dafuumlr aber viel Flaumlche benoumltigt und Photovoltaik nur bei Tageslicht Stromertraumlge erzielt haben Windenergieanlagen den groumlszligten Flaumlchenertrag bei der Stromerzeugung gefolgt von der Photovoltaik Daher setzt die Landesregierung vor allem auf den Windenergieausbau und hat im Landesentwicklungsplan vorgegeben dass etwa 2 Prozent der Gesamtflaumlche Mittelhessens dafuumlr ausgewiesen werden Nur dort koumlnnen kuumlnftig Windenergieanlagen errichtet werden alle anderen Gebiete sind ausgeschlossen
Wie haben Sie diese Flaumlchen gefunden Gab es bestimmte Kriterien bei der Ausweisung
Der Teilregionalplan Energie Mittelhessen ist ein ganzheitliches in sich schluumlssiges Konzept um die Energienutzung in Mittelhessen zu steuern Das bedeutet wir haben Planungen Informationen und Materialien von Bund Land und Region aber auch von Verbaumlnden und Privatpersonen zusamshymengetragen analysiert und ausgewertet
Das Wichtigste bei unseren Arbeiten Wir haben stets die Belange von Mensch und Umwelt im Blick Zahlreiche Ausschluss- Restriktions- und Eignungskriterien wurden beruumlcksichtigt um geeignete Flaumlchen zu finden Im Bereich Windenergie fallen darunter harte Kriterien wie rechtliche Ausschluss-gruumlnde Dazu zaumlhlen beispielsweise die Abstandszone von 1000 Metern zu Siedlungen ebenso wie Naturschutzgebiete Aber auch abwaumlgungsfaumlhige Faktoren sogenannte Restriktionskriterien sind beruumlcksichtigt wie die Verhinderung einer staumlrkeren Beeintraumlchtigung des Landschaftsbildes oder das Vorkommen windenergieempfindlicher Fledermaumluse und Voumlgel insbesondere Schwarzshystoumlrche und Rotmilane Zum Schutz der Menschen gibt der Plan vor dass kleinere siedlungsnahe Windenergieanlagen nicht am bisherigen Standort sbquorepowertrsquo also durch groumlszligere und leistungsshystaumlrkere Anlagen ersetzt werden koumlnnen Daruumlber hinaus haben wir in der Planung intensiv geshypruumlft an welchen Orten Synergien entstehen ndash beispielsweise ob sich ein Gebiet dazu eignet um Wind- und gleichzeitig Biomasseenergie zu erzeugen Auch eine sbquoVerspargelungrsquo der Landschaft soll vermieden werden
Bei der Gebietsausweisung waren neben den genannten Kriterien und Nutzungskonflikten die im Prozess intensiv gepruumlft wurden auch wirtschaftliche Aspekte mit einzubeziehen Bei Vorranggeshybieten zur Windenergienutzung spielte das Kriterium Windhoumlffigkeit eine zentrale Rolle da Windshyenergieanlagen erst ab bestimmten Windgeschwindigkeiten rentabel sind So haben wir darauf geachtet dass die Gebiete Windgeschwindigkeiten von mindestens 575 Meter pro Sekunde in 140 Metern Houmlhe uumlber Grund aufweisen6 Bei Photovoltaik-Freiflaumlchenanlagen und Biogasanlagen wurde vor allem auf die raumlumliche Naumlhe der Anlagenstandorte zu Verbrauchszentren und Energieshytrassen fuumlr Strom und Gas abgezielt ein entscheidender Aspekt fuumlr eine nachhaltige verbrauchsshynahe dezentrale und effiziente Energieversorgung Um sparsam mit Flaumlchen umzugehen soll Photovoltaiktechnik vorrangig auf und an Gebaumluden auf Freiflaumlchen wie etwa Parkplaumltzen sowie auf nicht benoumltigten Industrie- und Gewerbeflaumlchen Energie gewinnen
In unserem Planungsprozess haben wir gemeinsam mit der Regionalversammlung mehr als 50 Kriterien gepruumlft und abgewogen um mit dem Teilregionalplan Energie Mittelhessen ein tragfaumlhishyges Konzept fuumlr die Region zu erarbeiten Der nachfolgende Kartenausschnitt zeigt das Ergebnis beispielhaft fuumlr die Windenergienutzung (Abbildung 8)
6 Grundlagen TUumlV SUumlD Industrie Service GmbH im Auftrag des HMUELV Unabhaumlngige Ermittlung des Windenergiepotenshy
zials fuumlr das Bundesland Hessen Windpotenzialkarte 2011 sowie in Einzelfaumlllen oumlrtliche qualitaumltsgesicherte Windgutachten
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Abbildung 8 Windenergiekonzeption auszuweisende nicht auszuweisende Vorranggebiete zur Nutzung der Windenergie (VRG WE) beispielhafter Ausschnitt aus dem Planungsprozess
Quelle Umweltbericht zum Teilregionalplan Energie Mittelhessen 2016 Seite 55
Naumlhere Informationen zu den Kriterien und Details zur Vorgehensweise finden sich im Teilregioshynalplan Energie Mittelhessen 2016 ab Seite 22 und im Umweltbericht unter wwwrpshygiessenhessendeplanungregionalplanungteilregionalplanshyenergieshymittelhessen oder unter wwwenergieportalshymittelhessendeteilregionalplanshyenergie
Trotz der sorgfaumlltigen Abwaumlgung aller Kriterien ndash eine Garantie dafuumlr dass alle Menschen in der Region mitziehen ist das nicht oder
Die Entwicklung hin zur Energie der Zukunft bringt unvermeidbare Veraumlnderungen mit sich das muss uns allen bewusst sein Auch wenn eine sichere und umweltfreundliche Energieversorgung fuumlr eine deutlich bessere Luft- und Lebensqualitaumlt fuumlr uns alle in der Region sorgt ein Wermutstropshyfen bleibt Biomasse- Photovoltaik- und Windenergieanlagen entstehen und werden das Landshyschaftsbild und die Kulturlandschaften mitpraumlgen ndash auch wenn sie nach intensiver Abwaumlgung an den bestgeeigneten Standorten errichtet werden Wenn wir an Energiefreileitungen Autobahnen Kraftwerke und Braunkohleabbaugebiete denken Technische Anlagen standen schon immer und werden auch in Zukunft in einem gewissen Kontrast zur gewohnten Umgebung stehen Alle ndash das Land die Kommunen und insbesondere die Buumlrgerinnen und Buumlrger ndash stehen vor der Herausforshyderung sich auf den Wandel hin zu einer Nation Erneuerbarer Energien einzulassen Gelingt das eroumlffnet die Energiewende insbesondere der Bevoumllkerung vor Ort enorme Chancen beispielsweise beim Klima- und Ressourcenschutz oder der regionalen Wertschoumlpfung
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Ausblick und Zukunftsaufgaben
Biomasseheizwerk der Genossenschaft Bioenergiedorf Oberrosphe eG
Stadt Wetter
Belange von Mensch und Umwelt im Blick Fuumlr die Region ist der Teilregionalplan Energie Mittelhessen ein erster wichtiger Schritt Dank der Kriterien die der Flaumlchenausweisung zushygrunde gelegt wurden und durch die Mechashynismen des Bundes-Immissionsschutzgesetshyzes die in den kommenden Jahren bei der Umsetzung greifen werden bleiben moumlgliche negative Begleiterscheinungen auf Mensch und Umwelt so gering wie moumlglich Ein Monishytoring begleitet den Ausbau der Erneuerbaren Energien durchgaumlngig um fruumlhzeitig Umweltshyauswirkungen zu erkennen und darauf reagieshyren zu koumlnnen
Strenge Regelungen und Vorschriften geben vor wie die kuumlnftigen konkreten Projekte zum Ausbau der Erneuerbaren Energien in Mittelshyhessen umgesetzt werden duumlrfen Sie pruumlfen die Flaumlchen und den Bau von Anlagen standshyortbezogen auf einer noch tieferen Detailebeshyne als die des Teilregionalplans So muumlssen in Deutschland zum Beispiel Windenergieanlashygen die houmlher als 50 Meter sind vor dem Bau und Betrieb nach dem Bundes-Immissionsshyschutzgesetz genehmigt werden im Verfahren werden unter anderem die Standortgemeinshyde Fachbehoumlrden und Fachleute beteiligt So wird beispielsweise auf Grundlage des Naturshyschutzrechts beurteilt wie sich die Anlagen auf das Landschaftsbild auf Voumlgel und Fledershymaumluse auswirken Nach dem Baurecht wird gepruumlft ob die Anlagen planerisch zulaumlssig und standsicher sind Zudem sind etwa der Arshybeits- Brand- Denkmal- und Immissionsschutz zu beachten wie auch die Regeln zu Land- und Forstwirtschaft sowie Straszligen- und Luftverkehr Die immissionsschutzrechtliche Genehmigung schlieszligt mehrere oumlffentlich-rechtliche Zulasshysungen oder Genehmigungen mit ein und regelt auch den Anlagenruumlckbau
Wertschoumlpfung fuumlr Kommunen und Buumlrgershyinnen und Buumlrger Erneuerbare Energien sind treibende Innoshyvationskraft ndash auch in Mittelhessen Neben Arbeitsplaumltzen die durch Erneuerbare Enershygien entstehen (auf Bundesebene waren laut Bundesministerium fuumlr Wirtschaft und Energie im Jahr 2015 circa 330000 Beschaumlftigte in diesem Bereich taumltig) bleibt ein Groszligteil der Wertschoumlpfung in der Region Buumlrgerinnen und Buumlrger koumlnnen sich selbst an der Invesshytition von Windenergieanlagen (sogenannte Buumlrgerwindraumlder) oder Photovoltaikanlagen finanziell beteiligen und daraus Vorteile ershyzielen mehrere Energiegenossenschaften unterschiedlichster Rechtsformen in Mittelhesshysen sind dafuumlr gute Beispiele Auch die Beteishyligung von Buumlrgerinnen und Buumlrgern uumlber Anlageprodukte ist machbar Dank dieser vielshyfaumlltigen Moumlglichkeiten koumlnnen Kommunen Buumlrgerinnen und Buumlrger sowie Unternehmen ihren eigenen Weg waumlhlen und ihre Vorhaben einzeln oder im Schulterschluss umsetzen
Solarpark Greifenstein-Allendorf
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Windenergieanlagen im Vogelsberg
Ein weiteres Plus Die Energiewende traumlgt zum Erhalt der regionalen Infrastruktur bei Zahlreishyche Unternehmen bieten Beschaumlftigungsmoumlgshylichkeiten bei Planung Bau Betrieb und Warshytung der Anlagen Grundstuumlckseigentuumlmer erzielen Pachteinnahmen fuumlr Kommunen entshystehen Steuereinnahmen und gegebenenfalls Pachterloumlse oder Gewinne aus eigener Betaumltishygung Hinzu kommt die Wertschoumlpfung durch Eigenverbrauchsanlagen Wer eigene Solarshypanels nutzt kann sich groumlszligtenteils selbst mit Strom und Warmwasser versorgen und Geld sparen Daruumlber hinaus steigt die Unabhaumlngshyigkeit der Region von Importen ndash ein weiterer Vorteil vor allem mit Blick auf die endlichen Ressourcen
Zentrales Zukunftsthema Energiespeicher Der Energiewende wird oft entgegengehalten dass die Erneuerbaren Energien nicht rund um die Uhr zur Verfuumlgung stehen und keine Speishycherkapazitaumlten vorhanden sind Zwar wird in vielen Untersuchungen dargelegt dass sich die Energiegewinnung aus Wind und Sonne aufgrund ihrer unterschiedlichen Erzeugungsshyzeiten sehr gut ergaumlnzen waumlhrend Bioenergie an 365 Tagen rund um die Uhr einen Beitrag zur Grundlastabsicherung liefert Dennoch ist die Entwicklung von Energiespeichern eine der zentralen Voraussetzungen fuumlr das Geshylingen der Energiewende Ob mechanische Speicher wie etwa Pumpspeicherkraftwerke
thermische Speicher chemische Speicher wie Wasserstoff- oder Methanspeicher oder elekshytrische Speicher wie zum Beispiel Kondensashytoren ndash Forschung und Industrie arbeiten sehr intensiv an zahlreichen Speicherloumlsungen die nach und nach Marktreife erlangen
Gemeinsam ans Ziel Die Energiewende setzt einen nachhaltigen und bewussten Umgang mit den Energieresshysourcen voraus Daneben ist es von Bedeutung Energie produktiver einzusetzen als bisher Letztlich kann jede Buumlrgerin und jeder Buumlrger einen eigenen Beitrag leisten indem sie beshyziehungsweise er ausschlieszliglich energieeffizishyente Geraumlte nutzt
Daruumlber hinaus kann es von Vorteil sein wenn Kommunen die Nutzung Erneuerbarer Energien gemeinsam mit Buumlrgerinnen und Buumlrgern sowie Unternehmen planen und realisieren Einige mittelhessische Gemeinden haben sich zum Beispiel zu sogenannten bdquoEnergie-Komshymunenldquo zusammengetan Ihr Ziel eine zushykunftsfaumlhige demokratische und wirtschaftlich rentable Energieversorgung zu schaffen Die Energiewende funktioniert nur mit den Menshyschen vor Ort Wenn Buumlrgerinnen und Buumlrger mitmachen und alle ndash Land Kommunen und Bevoumllkerung ndash gemeinsam an einem Strang ziehen kann Mittelhessen seine energiepolitishyschen Ziele erreichen
Mais als nachwachsender Rohstoff zur Gewinnung von Biogas
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Weiterfuumlhrende Informationen
bull Teilregionalplan Energie Mittelhessen 2016 und Umweltbericht zum Teilregionalplan Energie Mittelhessen 2016 Regierungspraumlsidium Gieszligen als Geschaumlftsstelle der Regionalversammlung Mittelhessen wwwrp-giessenhessendeplanungregionalplanungteilregionalplan-energie-mittelhessen
bull Das Energieportal des Regierungspraumlsidiums Gieszligen Das Energieportal ist eine zentrale teils interaktive Informationsplattform rund um das Thema Erneuerbare Energien fuumlr und uumlber die Region Mittelhessen wwwenergieportal-mittelhessende
bull Buumlrgerforum Energieland Hessen Das Buumlrgerforum Energieland Hessen unterstuumltzt Kommunen mit Angeboten dabei sich mit den Buumlrgerinnen und Buumlrgern zu Vorhaben im Bereich der Erneuerbaren Energien auszutaushyschen und nach konkreten Loumlsungen zu suchen wwwenergielandhessende
bull SolarshyKataster Hessen Mit wenig Aufwand bietet das Solar-Kataster einen Blick auf die Solarener gie-Potenziale von Dach- und Freiflaumlchen in Hessen wwwsolarkatasterhessende
bull Hessisches Ministerium fuumlr Wirtschaft Energie Verkehr und Landesentwicklung wwwwirtschafthessende
bull Hessisches Ministerium fuumlr Umwelt Klimaschutz Landwirtschaft und Verbraucherschutz wwwumwelthessende
bull Regierungspraumlsidium Darmstadt wwwrp-darmstadthessende bull Regierungspraumlsidium Kassel wwwrp-kasselhessende bull Klimashy und Energieportal des Regionalverbandes FrankfurtRheinMain
wwwklimaenergie-frmde
Regionale und kommunale Energiekonzepte in Mittelhessen
bull Gutachten zu den Regionalen Energiekonzepten Hessen unter besonderer Beruumlcksichtigung Erneuerbarer Energien ndash Regionalbericht Regierungsbezirk Gieszligen ndash (September 2012) unter wwwwirtschafthessendesitesdefaultfilesHMWVLregionale-energiekonzepte_hauptberichtpdf
bull Integriertes Klimaschutzkonzept fuumlr den Landkreis Gieszligen unter wwwlkgideimagesformulare_downloadsWirtschaft_Arbeit-BildungKlimaschutzkonzeptpdf
bull Energieshy und Klimaschutzkonzept fuumlr den LahnshyDillshyKreis unter httpsklima-kommunenhessen-nachhaltigdefilesKommunendownloadsaktionsplaene_ und_klimaschutzkonzepte_von_unterzeichnerkommunenAnhang_1_zum_Bericht_EUK_ LDK_150416pdf
bull Integriertes Klimaschutzkonzept fuumlr den Landkreis LimburgshyWeilburg unter wwwlandkreis-limburg-weilburgdefileadmindatenwissenswertesregion-energieIKK_LM-WELpdf
bull Integriertes Klimaschutzkonzept des Landkreises MarburgshyBiedenkopf unter wwwklimaschutzmarburg-biedenkopfdeuploadsContentPDFKlimaschutzkonzeptKSI_ Konzept_Marburg_Biedenkopf_final_webpdf
bull Integriertes Energieshy und Klimaschutzkonzept fuumlr den Vogelsbergkreis unter wwwklimaschutz-vogelsbergkreisdefileadminuser_uploadklimaschutz-vogelsbergkreisde DateienPdfIEKK_Vogelsbergkreis_Endbericht_Rev-C2-4_PtJpdf
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Impressum amp Ansprechpartner
Herausgeber Regierungspraumlsidium Gieszligen Dezernat 31 ndash Regionalplanung Bauleitplanung
Landgraf-Philipp-Platz 1-7 35390 Gieszligen wwwrp-giessende
Dezember 2017
Ansprechpartner Dr Ivo Gerhards Mail IvoGerhardsrpgihessende Harald Metzger Mail HaraldMetzgerrpgihessende
Bildnachweise Titel Fotolia visdia Juumlrgen Faumllchle Seite 1 Regierungspraumlsidium Gieszligen Seite 2 Klaus Weber Seite 9 Regierungspraumlsidium Gieszligen Seite12 Bioenergiedorf Oberrosphe eG Solarpark Greifenstein 7x7 energie GmbH 53173 Bonn Seite 13 Windenergieanlagen im Vogelsberg Hans-Dieter Kuhl Regierungspraumlsidium Gieszligen Maisernte Harald Metzger Regierungspraumlsidium Gieszligen
Die Broschuumlre wurde erstellt mit freundlicher Untershystuumltzung der HA Hessen Agentur GmbH und des Landesprogramms Buumlrgerforum Energieland Hessen wwwenergieland-hessende
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Insgesamt ist Windenergie eine bedeutende Quelle Waumlhrend Biomasse zwar Energie rund um die Uhr liefert dafuumlr aber viel Flaumlche benoumltigt und Photovoltaik nur bei Tageslicht Stromertraumlge erzielt haben Windenergieanlagen den groumlszligten Flaumlchenertrag bei der Stromerzeugung gefolgt von der Photovoltaik Daher setzt die Landesregierung vor allem auf den Windenergieausbau und hat im Landesentwicklungsplan vorgegeben dass etwa 2 Prozent der Gesamtflaumlche Mittelhessens dafuumlr ausgewiesen werden Nur dort koumlnnen kuumlnftig Windenergieanlagen errichtet werden alle anderen Gebiete sind ausgeschlossen
Wie haben Sie diese Flaumlchen gefunden Gab es bestimmte Kriterien bei der Ausweisung
Der Teilregionalplan Energie Mittelhessen ist ein ganzheitliches in sich schluumlssiges Konzept um die Energienutzung in Mittelhessen zu steuern Das bedeutet wir haben Planungen Informationen und Materialien von Bund Land und Region aber auch von Verbaumlnden und Privatpersonen zusamshymengetragen analysiert und ausgewertet
Das Wichtigste bei unseren Arbeiten Wir haben stets die Belange von Mensch und Umwelt im Blick Zahlreiche Ausschluss- Restriktions- und Eignungskriterien wurden beruumlcksichtigt um geeignete Flaumlchen zu finden Im Bereich Windenergie fallen darunter harte Kriterien wie rechtliche Ausschluss-gruumlnde Dazu zaumlhlen beispielsweise die Abstandszone von 1000 Metern zu Siedlungen ebenso wie Naturschutzgebiete Aber auch abwaumlgungsfaumlhige Faktoren sogenannte Restriktionskriterien sind beruumlcksichtigt wie die Verhinderung einer staumlrkeren Beeintraumlchtigung des Landschaftsbildes oder das Vorkommen windenergieempfindlicher Fledermaumluse und Voumlgel insbesondere Schwarzshystoumlrche und Rotmilane Zum Schutz der Menschen gibt der Plan vor dass kleinere siedlungsnahe Windenergieanlagen nicht am bisherigen Standort sbquorepowertrsquo also durch groumlszligere und leistungsshystaumlrkere Anlagen ersetzt werden koumlnnen Daruumlber hinaus haben wir in der Planung intensiv geshypruumlft an welchen Orten Synergien entstehen ndash beispielsweise ob sich ein Gebiet dazu eignet um Wind- und gleichzeitig Biomasseenergie zu erzeugen Auch eine sbquoVerspargelungrsquo der Landschaft soll vermieden werden
Bei der Gebietsausweisung waren neben den genannten Kriterien und Nutzungskonflikten die im Prozess intensiv gepruumlft wurden auch wirtschaftliche Aspekte mit einzubeziehen Bei Vorranggeshybieten zur Windenergienutzung spielte das Kriterium Windhoumlffigkeit eine zentrale Rolle da Windshyenergieanlagen erst ab bestimmten Windgeschwindigkeiten rentabel sind So haben wir darauf geachtet dass die Gebiete Windgeschwindigkeiten von mindestens 575 Meter pro Sekunde in 140 Metern Houmlhe uumlber Grund aufweisen6 Bei Photovoltaik-Freiflaumlchenanlagen und Biogasanlagen wurde vor allem auf die raumlumliche Naumlhe der Anlagenstandorte zu Verbrauchszentren und Energieshytrassen fuumlr Strom und Gas abgezielt ein entscheidender Aspekt fuumlr eine nachhaltige verbrauchsshynahe dezentrale und effiziente Energieversorgung Um sparsam mit Flaumlchen umzugehen soll Photovoltaiktechnik vorrangig auf und an Gebaumluden auf Freiflaumlchen wie etwa Parkplaumltzen sowie auf nicht benoumltigten Industrie- und Gewerbeflaumlchen Energie gewinnen
In unserem Planungsprozess haben wir gemeinsam mit der Regionalversammlung mehr als 50 Kriterien gepruumlft und abgewogen um mit dem Teilregionalplan Energie Mittelhessen ein tragfaumlhishyges Konzept fuumlr die Region zu erarbeiten Der nachfolgende Kartenausschnitt zeigt das Ergebnis beispielhaft fuumlr die Windenergienutzung (Abbildung 8)
6 Grundlagen TUumlV SUumlD Industrie Service GmbH im Auftrag des HMUELV Unabhaumlngige Ermittlung des Windenergiepotenshy
zials fuumlr das Bundesland Hessen Windpotenzialkarte 2011 sowie in Einzelfaumlllen oumlrtliche qualitaumltsgesicherte Windgutachten
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Abbildung 8 Windenergiekonzeption auszuweisende nicht auszuweisende Vorranggebiete zur Nutzung der Windenergie (VRG WE) beispielhafter Ausschnitt aus dem Planungsprozess
Quelle Umweltbericht zum Teilregionalplan Energie Mittelhessen 2016 Seite 55
Naumlhere Informationen zu den Kriterien und Details zur Vorgehensweise finden sich im Teilregioshynalplan Energie Mittelhessen 2016 ab Seite 22 und im Umweltbericht unter wwwrpshygiessenhessendeplanungregionalplanungteilregionalplanshyenergieshymittelhessen oder unter wwwenergieportalshymittelhessendeteilregionalplanshyenergie
Trotz der sorgfaumlltigen Abwaumlgung aller Kriterien ndash eine Garantie dafuumlr dass alle Menschen in der Region mitziehen ist das nicht oder
Die Entwicklung hin zur Energie der Zukunft bringt unvermeidbare Veraumlnderungen mit sich das muss uns allen bewusst sein Auch wenn eine sichere und umweltfreundliche Energieversorgung fuumlr eine deutlich bessere Luft- und Lebensqualitaumlt fuumlr uns alle in der Region sorgt ein Wermutstropshyfen bleibt Biomasse- Photovoltaik- und Windenergieanlagen entstehen und werden das Landshyschaftsbild und die Kulturlandschaften mitpraumlgen ndash auch wenn sie nach intensiver Abwaumlgung an den bestgeeigneten Standorten errichtet werden Wenn wir an Energiefreileitungen Autobahnen Kraftwerke und Braunkohleabbaugebiete denken Technische Anlagen standen schon immer und werden auch in Zukunft in einem gewissen Kontrast zur gewohnten Umgebung stehen Alle ndash das Land die Kommunen und insbesondere die Buumlrgerinnen und Buumlrger ndash stehen vor der Herausforshyderung sich auf den Wandel hin zu einer Nation Erneuerbarer Energien einzulassen Gelingt das eroumlffnet die Energiewende insbesondere der Bevoumllkerung vor Ort enorme Chancen beispielsweise beim Klima- und Ressourcenschutz oder der regionalen Wertschoumlpfung
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Ausblick und Zukunftsaufgaben
Biomasseheizwerk der Genossenschaft Bioenergiedorf Oberrosphe eG
Stadt Wetter
Belange von Mensch und Umwelt im Blick Fuumlr die Region ist der Teilregionalplan Energie Mittelhessen ein erster wichtiger Schritt Dank der Kriterien die der Flaumlchenausweisung zushygrunde gelegt wurden und durch die Mechashynismen des Bundes-Immissionsschutzgesetshyzes die in den kommenden Jahren bei der Umsetzung greifen werden bleiben moumlgliche negative Begleiterscheinungen auf Mensch und Umwelt so gering wie moumlglich Ein Monishytoring begleitet den Ausbau der Erneuerbaren Energien durchgaumlngig um fruumlhzeitig Umweltshyauswirkungen zu erkennen und darauf reagieshyren zu koumlnnen
Strenge Regelungen und Vorschriften geben vor wie die kuumlnftigen konkreten Projekte zum Ausbau der Erneuerbaren Energien in Mittelshyhessen umgesetzt werden duumlrfen Sie pruumlfen die Flaumlchen und den Bau von Anlagen standshyortbezogen auf einer noch tieferen Detailebeshyne als die des Teilregionalplans So muumlssen in Deutschland zum Beispiel Windenergieanlashygen die houmlher als 50 Meter sind vor dem Bau und Betrieb nach dem Bundes-Immissionsshyschutzgesetz genehmigt werden im Verfahren werden unter anderem die Standortgemeinshyde Fachbehoumlrden und Fachleute beteiligt So wird beispielsweise auf Grundlage des Naturshyschutzrechts beurteilt wie sich die Anlagen auf das Landschaftsbild auf Voumlgel und Fledershymaumluse auswirken Nach dem Baurecht wird gepruumlft ob die Anlagen planerisch zulaumlssig und standsicher sind Zudem sind etwa der Arshybeits- Brand- Denkmal- und Immissionsschutz zu beachten wie auch die Regeln zu Land- und Forstwirtschaft sowie Straszligen- und Luftverkehr Die immissionsschutzrechtliche Genehmigung schlieszligt mehrere oumlffentlich-rechtliche Zulasshysungen oder Genehmigungen mit ein und regelt auch den Anlagenruumlckbau
Wertschoumlpfung fuumlr Kommunen und Buumlrgershyinnen und Buumlrger Erneuerbare Energien sind treibende Innoshyvationskraft ndash auch in Mittelhessen Neben Arbeitsplaumltzen die durch Erneuerbare Enershygien entstehen (auf Bundesebene waren laut Bundesministerium fuumlr Wirtschaft und Energie im Jahr 2015 circa 330000 Beschaumlftigte in diesem Bereich taumltig) bleibt ein Groszligteil der Wertschoumlpfung in der Region Buumlrgerinnen und Buumlrger koumlnnen sich selbst an der Invesshytition von Windenergieanlagen (sogenannte Buumlrgerwindraumlder) oder Photovoltaikanlagen finanziell beteiligen und daraus Vorteile ershyzielen mehrere Energiegenossenschaften unterschiedlichster Rechtsformen in Mittelhesshysen sind dafuumlr gute Beispiele Auch die Beteishyligung von Buumlrgerinnen und Buumlrgern uumlber Anlageprodukte ist machbar Dank dieser vielshyfaumlltigen Moumlglichkeiten koumlnnen Kommunen Buumlrgerinnen und Buumlrger sowie Unternehmen ihren eigenen Weg waumlhlen und ihre Vorhaben einzeln oder im Schulterschluss umsetzen
Solarpark Greifenstein-Allendorf
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Windenergieanlagen im Vogelsberg
Ein weiteres Plus Die Energiewende traumlgt zum Erhalt der regionalen Infrastruktur bei Zahlreishyche Unternehmen bieten Beschaumlftigungsmoumlgshylichkeiten bei Planung Bau Betrieb und Warshytung der Anlagen Grundstuumlckseigentuumlmer erzielen Pachteinnahmen fuumlr Kommunen entshystehen Steuereinnahmen und gegebenenfalls Pachterloumlse oder Gewinne aus eigener Betaumltishygung Hinzu kommt die Wertschoumlpfung durch Eigenverbrauchsanlagen Wer eigene Solarshypanels nutzt kann sich groumlszligtenteils selbst mit Strom und Warmwasser versorgen und Geld sparen Daruumlber hinaus steigt die Unabhaumlngshyigkeit der Region von Importen ndash ein weiterer Vorteil vor allem mit Blick auf die endlichen Ressourcen
Zentrales Zukunftsthema Energiespeicher Der Energiewende wird oft entgegengehalten dass die Erneuerbaren Energien nicht rund um die Uhr zur Verfuumlgung stehen und keine Speishycherkapazitaumlten vorhanden sind Zwar wird in vielen Untersuchungen dargelegt dass sich die Energiegewinnung aus Wind und Sonne aufgrund ihrer unterschiedlichen Erzeugungsshyzeiten sehr gut ergaumlnzen waumlhrend Bioenergie an 365 Tagen rund um die Uhr einen Beitrag zur Grundlastabsicherung liefert Dennoch ist die Entwicklung von Energiespeichern eine der zentralen Voraussetzungen fuumlr das Geshylingen der Energiewende Ob mechanische Speicher wie etwa Pumpspeicherkraftwerke
thermische Speicher chemische Speicher wie Wasserstoff- oder Methanspeicher oder elekshytrische Speicher wie zum Beispiel Kondensashytoren ndash Forschung und Industrie arbeiten sehr intensiv an zahlreichen Speicherloumlsungen die nach und nach Marktreife erlangen
Gemeinsam ans Ziel Die Energiewende setzt einen nachhaltigen und bewussten Umgang mit den Energieresshysourcen voraus Daneben ist es von Bedeutung Energie produktiver einzusetzen als bisher Letztlich kann jede Buumlrgerin und jeder Buumlrger einen eigenen Beitrag leisten indem sie beshyziehungsweise er ausschlieszliglich energieeffizishyente Geraumlte nutzt
Daruumlber hinaus kann es von Vorteil sein wenn Kommunen die Nutzung Erneuerbarer Energien gemeinsam mit Buumlrgerinnen und Buumlrgern sowie Unternehmen planen und realisieren Einige mittelhessische Gemeinden haben sich zum Beispiel zu sogenannten bdquoEnergie-Komshymunenldquo zusammengetan Ihr Ziel eine zushykunftsfaumlhige demokratische und wirtschaftlich rentable Energieversorgung zu schaffen Die Energiewende funktioniert nur mit den Menshyschen vor Ort Wenn Buumlrgerinnen und Buumlrger mitmachen und alle ndash Land Kommunen und Bevoumllkerung ndash gemeinsam an einem Strang ziehen kann Mittelhessen seine energiepolitishyschen Ziele erreichen
Mais als nachwachsender Rohstoff zur Gewinnung von Biogas
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Weiterfuumlhrende Informationen
bull Teilregionalplan Energie Mittelhessen 2016 und Umweltbericht zum Teilregionalplan Energie Mittelhessen 2016 Regierungspraumlsidium Gieszligen als Geschaumlftsstelle der Regionalversammlung Mittelhessen wwwrp-giessenhessendeplanungregionalplanungteilregionalplan-energie-mittelhessen
bull Das Energieportal des Regierungspraumlsidiums Gieszligen Das Energieportal ist eine zentrale teils interaktive Informationsplattform rund um das Thema Erneuerbare Energien fuumlr und uumlber die Region Mittelhessen wwwenergieportal-mittelhessende
bull Buumlrgerforum Energieland Hessen Das Buumlrgerforum Energieland Hessen unterstuumltzt Kommunen mit Angeboten dabei sich mit den Buumlrgerinnen und Buumlrgern zu Vorhaben im Bereich der Erneuerbaren Energien auszutaushyschen und nach konkreten Loumlsungen zu suchen wwwenergielandhessende
bull SolarshyKataster Hessen Mit wenig Aufwand bietet das Solar-Kataster einen Blick auf die Solarener gie-Potenziale von Dach- und Freiflaumlchen in Hessen wwwsolarkatasterhessende
bull Hessisches Ministerium fuumlr Wirtschaft Energie Verkehr und Landesentwicklung wwwwirtschafthessende
bull Hessisches Ministerium fuumlr Umwelt Klimaschutz Landwirtschaft und Verbraucherschutz wwwumwelthessende
bull Regierungspraumlsidium Darmstadt wwwrp-darmstadthessende bull Regierungspraumlsidium Kassel wwwrp-kasselhessende bull Klimashy und Energieportal des Regionalverbandes FrankfurtRheinMain
wwwklimaenergie-frmde
Regionale und kommunale Energiekonzepte in Mittelhessen
bull Gutachten zu den Regionalen Energiekonzepten Hessen unter besonderer Beruumlcksichtigung Erneuerbarer Energien ndash Regionalbericht Regierungsbezirk Gieszligen ndash (September 2012) unter wwwwirtschafthessendesitesdefaultfilesHMWVLregionale-energiekonzepte_hauptberichtpdf
bull Integriertes Klimaschutzkonzept fuumlr den Landkreis Gieszligen unter wwwlkgideimagesformulare_downloadsWirtschaft_Arbeit-BildungKlimaschutzkonzeptpdf
bull Energieshy und Klimaschutzkonzept fuumlr den LahnshyDillshyKreis unter httpsklima-kommunenhessen-nachhaltigdefilesKommunendownloadsaktionsplaene_ und_klimaschutzkonzepte_von_unterzeichnerkommunenAnhang_1_zum_Bericht_EUK_ LDK_150416pdf
bull Integriertes Klimaschutzkonzept fuumlr den Landkreis LimburgshyWeilburg unter wwwlandkreis-limburg-weilburgdefileadmindatenwissenswertesregion-energieIKK_LM-WELpdf
bull Integriertes Klimaschutzkonzept des Landkreises MarburgshyBiedenkopf unter wwwklimaschutzmarburg-biedenkopfdeuploadsContentPDFKlimaschutzkonzeptKSI_ Konzept_Marburg_Biedenkopf_final_webpdf
bull Integriertes Energieshy und Klimaschutzkonzept fuumlr den Vogelsbergkreis unter wwwklimaschutz-vogelsbergkreisdefileadminuser_uploadklimaschutz-vogelsbergkreisde DateienPdfIEKK_Vogelsbergkreis_Endbericht_Rev-C2-4_PtJpdf
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Impressum amp Ansprechpartner
Herausgeber Regierungspraumlsidium Gieszligen Dezernat 31 ndash Regionalplanung Bauleitplanung
Landgraf-Philipp-Platz 1-7 35390 Gieszligen wwwrp-giessende
Dezember 2017
Ansprechpartner Dr Ivo Gerhards Mail IvoGerhardsrpgihessende Harald Metzger Mail HaraldMetzgerrpgihessende
Bildnachweise Titel Fotolia visdia Juumlrgen Faumllchle Seite 1 Regierungspraumlsidium Gieszligen Seite 2 Klaus Weber Seite 9 Regierungspraumlsidium Gieszligen Seite12 Bioenergiedorf Oberrosphe eG Solarpark Greifenstein 7x7 energie GmbH 53173 Bonn Seite 13 Windenergieanlagen im Vogelsberg Hans-Dieter Kuhl Regierungspraumlsidium Gieszligen Maisernte Harald Metzger Regierungspraumlsidium Gieszligen
Die Broschuumlre wurde erstellt mit freundlicher Untershystuumltzung der HA Hessen Agentur GmbH und des Landesprogramms Buumlrgerforum Energieland Hessen wwwenergieland-hessende
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Abbildung 8 Windenergiekonzeption auszuweisende nicht auszuweisende Vorranggebiete zur Nutzung der Windenergie (VRG WE) beispielhafter Ausschnitt aus dem Planungsprozess
Quelle Umweltbericht zum Teilregionalplan Energie Mittelhessen 2016 Seite 55
Naumlhere Informationen zu den Kriterien und Details zur Vorgehensweise finden sich im Teilregioshynalplan Energie Mittelhessen 2016 ab Seite 22 und im Umweltbericht unter wwwrpshygiessenhessendeplanungregionalplanungteilregionalplanshyenergieshymittelhessen oder unter wwwenergieportalshymittelhessendeteilregionalplanshyenergie
Trotz der sorgfaumlltigen Abwaumlgung aller Kriterien ndash eine Garantie dafuumlr dass alle Menschen in der Region mitziehen ist das nicht oder
Die Entwicklung hin zur Energie der Zukunft bringt unvermeidbare Veraumlnderungen mit sich das muss uns allen bewusst sein Auch wenn eine sichere und umweltfreundliche Energieversorgung fuumlr eine deutlich bessere Luft- und Lebensqualitaumlt fuumlr uns alle in der Region sorgt ein Wermutstropshyfen bleibt Biomasse- Photovoltaik- und Windenergieanlagen entstehen und werden das Landshyschaftsbild und die Kulturlandschaften mitpraumlgen ndash auch wenn sie nach intensiver Abwaumlgung an den bestgeeigneten Standorten errichtet werden Wenn wir an Energiefreileitungen Autobahnen Kraftwerke und Braunkohleabbaugebiete denken Technische Anlagen standen schon immer und werden auch in Zukunft in einem gewissen Kontrast zur gewohnten Umgebung stehen Alle ndash das Land die Kommunen und insbesondere die Buumlrgerinnen und Buumlrger ndash stehen vor der Herausforshyderung sich auf den Wandel hin zu einer Nation Erneuerbarer Energien einzulassen Gelingt das eroumlffnet die Energiewende insbesondere der Bevoumllkerung vor Ort enorme Chancen beispielsweise beim Klima- und Ressourcenschutz oder der regionalen Wertschoumlpfung
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Ausblick und Zukunftsaufgaben
Biomasseheizwerk der Genossenschaft Bioenergiedorf Oberrosphe eG
Stadt Wetter
Belange von Mensch und Umwelt im Blick Fuumlr die Region ist der Teilregionalplan Energie Mittelhessen ein erster wichtiger Schritt Dank der Kriterien die der Flaumlchenausweisung zushygrunde gelegt wurden und durch die Mechashynismen des Bundes-Immissionsschutzgesetshyzes die in den kommenden Jahren bei der Umsetzung greifen werden bleiben moumlgliche negative Begleiterscheinungen auf Mensch und Umwelt so gering wie moumlglich Ein Monishytoring begleitet den Ausbau der Erneuerbaren Energien durchgaumlngig um fruumlhzeitig Umweltshyauswirkungen zu erkennen und darauf reagieshyren zu koumlnnen
Strenge Regelungen und Vorschriften geben vor wie die kuumlnftigen konkreten Projekte zum Ausbau der Erneuerbaren Energien in Mittelshyhessen umgesetzt werden duumlrfen Sie pruumlfen die Flaumlchen und den Bau von Anlagen standshyortbezogen auf einer noch tieferen Detailebeshyne als die des Teilregionalplans So muumlssen in Deutschland zum Beispiel Windenergieanlashygen die houmlher als 50 Meter sind vor dem Bau und Betrieb nach dem Bundes-Immissionsshyschutzgesetz genehmigt werden im Verfahren werden unter anderem die Standortgemeinshyde Fachbehoumlrden und Fachleute beteiligt So wird beispielsweise auf Grundlage des Naturshyschutzrechts beurteilt wie sich die Anlagen auf das Landschaftsbild auf Voumlgel und Fledershymaumluse auswirken Nach dem Baurecht wird gepruumlft ob die Anlagen planerisch zulaumlssig und standsicher sind Zudem sind etwa der Arshybeits- Brand- Denkmal- und Immissionsschutz zu beachten wie auch die Regeln zu Land- und Forstwirtschaft sowie Straszligen- und Luftverkehr Die immissionsschutzrechtliche Genehmigung schlieszligt mehrere oumlffentlich-rechtliche Zulasshysungen oder Genehmigungen mit ein und regelt auch den Anlagenruumlckbau
Wertschoumlpfung fuumlr Kommunen und Buumlrgershyinnen und Buumlrger Erneuerbare Energien sind treibende Innoshyvationskraft ndash auch in Mittelhessen Neben Arbeitsplaumltzen die durch Erneuerbare Enershygien entstehen (auf Bundesebene waren laut Bundesministerium fuumlr Wirtschaft und Energie im Jahr 2015 circa 330000 Beschaumlftigte in diesem Bereich taumltig) bleibt ein Groszligteil der Wertschoumlpfung in der Region Buumlrgerinnen und Buumlrger koumlnnen sich selbst an der Invesshytition von Windenergieanlagen (sogenannte Buumlrgerwindraumlder) oder Photovoltaikanlagen finanziell beteiligen und daraus Vorteile ershyzielen mehrere Energiegenossenschaften unterschiedlichster Rechtsformen in Mittelhesshysen sind dafuumlr gute Beispiele Auch die Beteishyligung von Buumlrgerinnen und Buumlrgern uumlber Anlageprodukte ist machbar Dank dieser vielshyfaumlltigen Moumlglichkeiten koumlnnen Kommunen Buumlrgerinnen und Buumlrger sowie Unternehmen ihren eigenen Weg waumlhlen und ihre Vorhaben einzeln oder im Schulterschluss umsetzen
Solarpark Greifenstein-Allendorf
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Windenergieanlagen im Vogelsberg
Ein weiteres Plus Die Energiewende traumlgt zum Erhalt der regionalen Infrastruktur bei Zahlreishyche Unternehmen bieten Beschaumlftigungsmoumlgshylichkeiten bei Planung Bau Betrieb und Warshytung der Anlagen Grundstuumlckseigentuumlmer erzielen Pachteinnahmen fuumlr Kommunen entshystehen Steuereinnahmen und gegebenenfalls Pachterloumlse oder Gewinne aus eigener Betaumltishygung Hinzu kommt die Wertschoumlpfung durch Eigenverbrauchsanlagen Wer eigene Solarshypanels nutzt kann sich groumlszligtenteils selbst mit Strom und Warmwasser versorgen und Geld sparen Daruumlber hinaus steigt die Unabhaumlngshyigkeit der Region von Importen ndash ein weiterer Vorteil vor allem mit Blick auf die endlichen Ressourcen
Zentrales Zukunftsthema Energiespeicher Der Energiewende wird oft entgegengehalten dass die Erneuerbaren Energien nicht rund um die Uhr zur Verfuumlgung stehen und keine Speishycherkapazitaumlten vorhanden sind Zwar wird in vielen Untersuchungen dargelegt dass sich die Energiegewinnung aus Wind und Sonne aufgrund ihrer unterschiedlichen Erzeugungsshyzeiten sehr gut ergaumlnzen waumlhrend Bioenergie an 365 Tagen rund um die Uhr einen Beitrag zur Grundlastabsicherung liefert Dennoch ist die Entwicklung von Energiespeichern eine der zentralen Voraussetzungen fuumlr das Geshylingen der Energiewende Ob mechanische Speicher wie etwa Pumpspeicherkraftwerke
thermische Speicher chemische Speicher wie Wasserstoff- oder Methanspeicher oder elekshytrische Speicher wie zum Beispiel Kondensashytoren ndash Forschung und Industrie arbeiten sehr intensiv an zahlreichen Speicherloumlsungen die nach und nach Marktreife erlangen
Gemeinsam ans Ziel Die Energiewende setzt einen nachhaltigen und bewussten Umgang mit den Energieresshysourcen voraus Daneben ist es von Bedeutung Energie produktiver einzusetzen als bisher Letztlich kann jede Buumlrgerin und jeder Buumlrger einen eigenen Beitrag leisten indem sie beshyziehungsweise er ausschlieszliglich energieeffizishyente Geraumlte nutzt
Daruumlber hinaus kann es von Vorteil sein wenn Kommunen die Nutzung Erneuerbarer Energien gemeinsam mit Buumlrgerinnen und Buumlrgern sowie Unternehmen planen und realisieren Einige mittelhessische Gemeinden haben sich zum Beispiel zu sogenannten bdquoEnergie-Komshymunenldquo zusammengetan Ihr Ziel eine zushykunftsfaumlhige demokratische und wirtschaftlich rentable Energieversorgung zu schaffen Die Energiewende funktioniert nur mit den Menshyschen vor Ort Wenn Buumlrgerinnen und Buumlrger mitmachen und alle ndash Land Kommunen und Bevoumllkerung ndash gemeinsam an einem Strang ziehen kann Mittelhessen seine energiepolitishyschen Ziele erreichen
Mais als nachwachsender Rohstoff zur Gewinnung von Biogas
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Weiterfuumlhrende Informationen
bull Teilregionalplan Energie Mittelhessen 2016 und Umweltbericht zum Teilregionalplan Energie Mittelhessen 2016 Regierungspraumlsidium Gieszligen als Geschaumlftsstelle der Regionalversammlung Mittelhessen wwwrp-giessenhessendeplanungregionalplanungteilregionalplan-energie-mittelhessen
bull Das Energieportal des Regierungspraumlsidiums Gieszligen Das Energieportal ist eine zentrale teils interaktive Informationsplattform rund um das Thema Erneuerbare Energien fuumlr und uumlber die Region Mittelhessen wwwenergieportal-mittelhessende
bull Buumlrgerforum Energieland Hessen Das Buumlrgerforum Energieland Hessen unterstuumltzt Kommunen mit Angeboten dabei sich mit den Buumlrgerinnen und Buumlrgern zu Vorhaben im Bereich der Erneuerbaren Energien auszutaushyschen und nach konkreten Loumlsungen zu suchen wwwenergielandhessende
bull SolarshyKataster Hessen Mit wenig Aufwand bietet das Solar-Kataster einen Blick auf die Solarener gie-Potenziale von Dach- und Freiflaumlchen in Hessen wwwsolarkatasterhessende
bull Hessisches Ministerium fuumlr Wirtschaft Energie Verkehr und Landesentwicklung wwwwirtschafthessende
bull Hessisches Ministerium fuumlr Umwelt Klimaschutz Landwirtschaft und Verbraucherschutz wwwumwelthessende
bull Regierungspraumlsidium Darmstadt wwwrp-darmstadthessende bull Regierungspraumlsidium Kassel wwwrp-kasselhessende bull Klimashy und Energieportal des Regionalverbandes FrankfurtRheinMain
wwwklimaenergie-frmde
Regionale und kommunale Energiekonzepte in Mittelhessen
bull Gutachten zu den Regionalen Energiekonzepten Hessen unter besonderer Beruumlcksichtigung Erneuerbarer Energien ndash Regionalbericht Regierungsbezirk Gieszligen ndash (September 2012) unter wwwwirtschafthessendesitesdefaultfilesHMWVLregionale-energiekonzepte_hauptberichtpdf
bull Integriertes Klimaschutzkonzept fuumlr den Landkreis Gieszligen unter wwwlkgideimagesformulare_downloadsWirtschaft_Arbeit-BildungKlimaschutzkonzeptpdf
bull Energieshy und Klimaschutzkonzept fuumlr den LahnshyDillshyKreis unter httpsklima-kommunenhessen-nachhaltigdefilesKommunendownloadsaktionsplaene_ und_klimaschutzkonzepte_von_unterzeichnerkommunenAnhang_1_zum_Bericht_EUK_ LDK_150416pdf
bull Integriertes Klimaschutzkonzept fuumlr den Landkreis LimburgshyWeilburg unter wwwlandkreis-limburg-weilburgdefileadmindatenwissenswertesregion-energieIKK_LM-WELpdf
bull Integriertes Klimaschutzkonzept des Landkreises MarburgshyBiedenkopf unter wwwklimaschutzmarburg-biedenkopfdeuploadsContentPDFKlimaschutzkonzeptKSI_ Konzept_Marburg_Biedenkopf_final_webpdf
bull Integriertes Energieshy und Klimaschutzkonzept fuumlr den Vogelsbergkreis unter wwwklimaschutz-vogelsbergkreisdefileadminuser_uploadklimaschutz-vogelsbergkreisde DateienPdfIEKK_Vogelsbergkreis_Endbericht_Rev-C2-4_PtJpdf
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Impressum amp Ansprechpartner
Herausgeber Regierungspraumlsidium Gieszligen Dezernat 31 ndash Regionalplanung Bauleitplanung
Landgraf-Philipp-Platz 1-7 35390 Gieszligen wwwrp-giessende
Dezember 2017
Ansprechpartner Dr Ivo Gerhards Mail IvoGerhardsrpgihessende Harald Metzger Mail HaraldMetzgerrpgihessende
Bildnachweise Titel Fotolia visdia Juumlrgen Faumllchle Seite 1 Regierungspraumlsidium Gieszligen Seite 2 Klaus Weber Seite 9 Regierungspraumlsidium Gieszligen Seite12 Bioenergiedorf Oberrosphe eG Solarpark Greifenstein 7x7 energie GmbH 53173 Bonn Seite 13 Windenergieanlagen im Vogelsberg Hans-Dieter Kuhl Regierungspraumlsidium Gieszligen Maisernte Harald Metzger Regierungspraumlsidium Gieszligen
Die Broschuumlre wurde erstellt mit freundlicher Untershystuumltzung der HA Hessen Agentur GmbH und des Landesprogramms Buumlrgerforum Energieland Hessen wwwenergieland-hessende
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Ausblick und Zukunftsaufgaben
Biomasseheizwerk der Genossenschaft Bioenergiedorf Oberrosphe eG
Stadt Wetter
Belange von Mensch und Umwelt im Blick Fuumlr die Region ist der Teilregionalplan Energie Mittelhessen ein erster wichtiger Schritt Dank der Kriterien die der Flaumlchenausweisung zushygrunde gelegt wurden und durch die Mechashynismen des Bundes-Immissionsschutzgesetshyzes die in den kommenden Jahren bei der Umsetzung greifen werden bleiben moumlgliche negative Begleiterscheinungen auf Mensch und Umwelt so gering wie moumlglich Ein Monishytoring begleitet den Ausbau der Erneuerbaren Energien durchgaumlngig um fruumlhzeitig Umweltshyauswirkungen zu erkennen und darauf reagieshyren zu koumlnnen
Strenge Regelungen und Vorschriften geben vor wie die kuumlnftigen konkreten Projekte zum Ausbau der Erneuerbaren Energien in Mittelshyhessen umgesetzt werden duumlrfen Sie pruumlfen die Flaumlchen und den Bau von Anlagen standshyortbezogen auf einer noch tieferen Detailebeshyne als die des Teilregionalplans So muumlssen in Deutschland zum Beispiel Windenergieanlashygen die houmlher als 50 Meter sind vor dem Bau und Betrieb nach dem Bundes-Immissionsshyschutzgesetz genehmigt werden im Verfahren werden unter anderem die Standortgemeinshyde Fachbehoumlrden und Fachleute beteiligt So wird beispielsweise auf Grundlage des Naturshyschutzrechts beurteilt wie sich die Anlagen auf das Landschaftsbild auf Voumlgel und Fledershymaumluse auswirken Nach dem Baurecht wird gepruumlft ob die Anlagen planerisch zulaumlssig und standsicher sind Zudem sind etwa der Arshybeits- Brand- Denkmal- und Immissionsschutz zu beachten wie auch die Regeln zu Land- und Forstwirtschaft sowie Straszligen- und Luftverkehr Die immissionsschutzrechtliche Genehmigung schlieszligt mehrere oumlffentlich-rechtliche Zulasshysungen oder Genehmigungen mit ein und regelt auch den Anlagenruumlckbau
Wertschoumlpfung fuumlr Kommunen und Buumlrgershyinnen und Buumlrger Erneuerbare Energien sind treibende Innoshyvationskraft ndash auch in Mittelhessen Neben Arbeitsplaumltzen die durch Erneuerbare Enershygien entstehen (auf Bundesebene waren laut Bundesministerium fuumlr Wirtschaft und Energie im Jahr 2015 circa 330000 Beschaumlftigte in diesem Bereich taumltig) bleibt ein Groszligteil der Wertschoumlpfung in der Region Buumlrgerinnen und Buumlrger koumlnnen sich selbst an der Invesshytition von Windenergieanlagen (sogenannte Buumlrgerwindraumlder) oder Photovoltaikanlagen finanziell beteiligen und daraus Vorteile ershyzielen mehrere Energiegenossenschaften unterschiedlichster Rechtsformen in Mittelhesshysen sind dafuumlr gute Beispiele Auch die Beteishyligung von Buumlrgerinnen und Buumlrgern uumlber Anlageprodukte ist machbar Dank dieser vielshyfaumlltigen Moumlglichkeiten koumlnnen Kommunen Buumlrgerinnen und Buumlrger sowie Unternehmen ihren eigenen Weg waumlhlen und ihre Vorhaben einzeln oder im Schulterschluss umsetzen
Solarpark Greifenstein-Allendorf
12
Windenergieanlagen im Vogelsberg
Ein weiteres Plus Die Energiewende traumlgt zum Erhalt der regionalen Infrastruktur bei Zahlreishyche Unternehmen bieten Beschaumlftigungsmoumlgshylichkeiten bei Planung Bau Betrieb und Warshytung der Anlagen Grundstuumlckseigentuumlmer erzielen Pachteinnahmen fuumlr Kommunen entshystehen Steuereinnahmen und gegebenenfalls Pachterloumlse oder Gewinne aus eigener Betaumltishygung Hinzu kommt die Wertschoumlpfung durch Eigenverbrauchsanlagen Wer eigene Solarshypanels nutzt kann sich groumlszligtenteils selbst mit Strom und Warmwasser versorgen und Geld sparen Daruumlber hinaus steigt die Unabhaumlngshyigkeit der Region von Importen ndash ein weiterer Vorteil vor allem mit Blick auf die endlichen Ressourcen
Zentrales Zukunftsthema Energiespeicher Der Energiewende wird oft entgegengehalten dass die Erneuerbaren Energien nicht rund um die Uhr zur Verfuumlgung stehen und keine Speishycherkapazitaumlten vorhanden sind Zwar wird in vielen Untersuchungen dargelegt dass sich die Energiegewinnung aus Wind und Sonne aufgrund ihrer unterschiedlichen Erzeugungsshyzeiten sehr gut ergaumlnzen waumlhrend Bioenergie an 365 Tagen rund um die Uhr einen Beitrag zur Grundlastabsicherung liefert Dennoch ist die Entwicklung von Energiespeichern eine der zentralen Voraussetzungen fuumlr das Geshylingen der Energiewende Ob mechanische Speicher wie etwa Pumpspeicherkraftwerke
thermische Speicher chemische Speicher wie Wasserstoff- oder Methanspeicher oder elekshytrische Speicher wie zum Beispiel Kondensashytoren ndash Forschung und Industrie arbeiten sehr intensiv an zahlreichen Speicherloumlsungen die nach und nach Marktreife erlangen
Gemeinsam ans Ziel Die Energiewende setzt einen nachhaltigen und bewussten Umgang mit den Energieresshysourcen voraus Daneben ist es von Bedeutung Energie produktiver einzusetzen als bisher Letztlich kann jede Buumlrgerin und jeder Buumlrger einen eigenen Beitrag leisten indem sie beshyziehungsweise er ausschlieszliglich energieeffizishyente Geraumlte nutzt
Daruumlber hinaus kann es von Vorteil sein wenn Kommunen die Nutzung Erneuerbarer Energien gemeinsam mit Buumlrgerinnen und Buumlrgern sowie Unternehmen planen und realisieren Einige mittelhessische Gemeinden haben sich zum Beispiel zu sogenannten bdquoEnergie-Komshymunenldquo zusammengetan Ihr Ziel eine zushykunftsfaumlhige demokratische und wirtschaftlich rentable Energieversorgung zu schaffen Die Energiewende funktioniert nur mit den Menshyschen vor Ort Wenn Buumlrgerinnen und Buumlrger mitmachen und alle ndash Land Kommunen und Bevoumllkerung ndash gemeinsam an einem Strang ziehen kann Mittelhessen seine energiepolitishyschen Ziele erreichen
Mais als nachwachsender Rohstoff zur Gewinnung von Biogas
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Weiterfuumlhrende Informationen
bull Teilregionalplan Energie Mittelhessen 2016 und Umweltbericht zum Teilregionalplan Energie Mittelhessen 2016 Regierungspraumlsidium Gieszligen als Geschaumlftsstelle der Regionalversammlung Mittelhessen wwwrp-giessenhessendeplanungregionalplanungteilregionalplan-energie-mittelhessen
bull Das Energieportal des Regierungspraumlsidiums Gieszligen Das Energieportal ist eine zentrale teils interaktive Informationsplattform rund um das Thema Erneuerbare Energien fuumlr und uumlber die Region Mittelhessen wwwenergieportal-mittelhessende
bull Buumlrgerforum Energieland Hessen Das Buumlrgerforum Energieland Hessen unterstuumltzt Kommunen mit Angeboten dabei sich mit den Buumlrgerinnen und Buumlrgern zu Vorhaben im Bereich der Erneuerbaren Energien auszutaushyschen und nach konkreten Loumlsungen zu suchen wwwenergielandhessende
bull SolarshyKataster Hessen Mit wenig Aufwand bietet das Solar-Kataster einen Blick auf die Solarener gie-Potenziale von Dach- und Freiflaumlchen in Hessen wwwsolarkatasterhessende
bull Hessisches Ministerium fuumlr Wirtschaft Energie Verkehr und Landesentwicklung wwwwirtschafthessende
bull Hessisches Ministerium fuumlr Umwelt Klimaschutz Landwirtschaft und Verbraucherschutz wwwumwelthessende
bull Regierungspraumlsidium Darmstadt wwwrp-darmstadthessende bull Regierungspraumlsidium Kassel wwwrp-kasselhessende bull Klimashy und Energieportal des Regionalverbandes FrankfurtRheinMain
wwwklimaenergie-frmde
Regionale und kommunale Energiekonzepte in Mittelhessen
bull Gutachten zu den Regionalen Energiekonzepten Hessen unter besonderer Beruumlcksichtigung Erneuerbarer Energien ndash Regionalbericht Regierungsbezirk Gieszligen ndash (September 2012) unter wwwwirtschafthessendesitesdefaultfilesHMWVLregionale-energiekonzepte_hauptberichtpdf
bull Integriertes Klimaschutzkonzept fuumlr den Landkreis Gieszligen unter wwwlkgideimagesformulare_downloadsWirtschaft_Arbeit-BildungKlimaschutzkonzeptpdf
bull Energieshy und Klimaschutzkonzept fuumlr den LahnshyDillshyKreis unter httpsklima-kommunenhessen-nachhaltigdefilesKommunendownloadsaktionsplaene_ und_klimaschutzkonzepte_von_unterzeichnerkommunenAnhang_1_zum_Bericht_EUK_ LDK_150416pdf
bull Integriertes Klimaschutzkonzept fuumlr den Landkreis LimburgshyWeilburg unter wwwlandkreis-limburg-weilburgdefileadmindatenwissenswertesregion-energieIKK_LM-WELpdf
bull Integriertes Klimaschutzkonzept des Landkreises MarburgshyBiedenkopf unter wwwklimaschutzmarburg-biedenkopfdeuploadsContentPDFKlimaschutzkonzeptKSI_ Konzept_Marburg_Biedenkopf_final_webpdf
bull Integriertes Energieshy und Klimaschutzkonzept fuumlr den Vogelsbergkreis unter wwwklimaschutz-vogelsbergkreisdefileadminuser_uploadklimaschutz-vogelsbergkreisde DateienPdfIEKK_Vogelsbergkreis_Endbericht_Rev-C2-4_PtJpdf
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Impressum amp Ansprechpartner
Herausgeber Regierungspraumlsidium Gieszligen Dezernat 31 ndash Regionalplanung Bauleitplanung
Landgraf-Philipp-Platz 1-7 35390 Gieszligen wwwrp-giessende
Dezember 2017
Ansprechpartner Dr Ivo Gerhards Mail IvoGerhardsrpgihessende Harald Metzger Mail HaraldMetzgerrpgihessende
Bildnachweise Titel Fotolia visdia Juumlrgen Faumllchle Seite 1 Regierungspraumlsidium Gieszligen Seite 2 Klaus Weber Seite 9 Regierungspraumlsidium Gieszligen Seite12 Bioenergiedorf Oberrosphe eG Solarpark Greifenstein 7x7 energie GmbH 53173 Bonn Seite 13 Windenergieanlagen im Vogelsberg Hans-Dieter Kuhl Regierungspraumlsidium Gieszligen Maisernte Harald Metzger Regierungspraumlsidium Gieszligen
Die Broschuumlre wurde erstellt mit freundlicher Untershystuumltzung der HA Hessen Agentur GmbH und des Landesprogramms Buumlrgerforum Energieland Hessen wwwenergieland-hessende
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Windenergieanlagen im Vogelsberg
Ein weiteres Plus Die Energiewende traumlgt zum Erhalt der regionalen Infrastruktur bei Zahlreishyche Unternehmen bieten Beschaumlftigungsmoumlgshylichkeiten bei Planung Bau Betrieb und Warshytung der Anlagen Grundstuumlckseigentuumlmer erzielen Pachteinnahmen fuumlr Kommunen entshystehen Steuereinnahmen und gegebenenfalls Pachterloumlse oder Gewinne aus eigener Betaumltishygung Hinzu kommt die Wertschoumlpfung durch Eigenverbrauchsanlagen Wer eigene Solarshypanels nutzt kann sich groumlszligtenteils selbst mit Strom und Warmwasser versorgen und Geld sparen Daruumlber hinaus steigt die Unabhaumlngshyigkeit der Region von Importen ndash ein weiterer Vorteil vor allem mit Blick auf die endlichen Ressourcen
Zentrales Zukunftsthema Energiespeicher Der Energiewende wird oft entgegengehalten dass die Erneuerbaren Energien nicht rund um die Uhr zur Verfuumlgung stehen und keine Speishycherkapazitaumlten vorhanden sind Zwar wird in vielen Untersuchungen dargelegt dass sich die Energiegewinnung aus Wind und Sonne aufgrund ihrer unterschiedlichen Erzeugungsshyzeiten sehr gut ergaumlnzen waumlhrend Bioenergie an 365 Tagen rund um die Uhr einen Beitrag zur Grundlastabsicherung liefert Dennoch ist die Entwicklung von Energiespeichern eine der zentralen Voraussetzungen fuumlr das Geshylingen der Energiewende Ob mechanische Speicher wie etwa Pumpspeicherkraftwerke
thermische Speicher chemische Speicher wie Wasserstoff- oder Methanspeicher oder elekshytrische Speicher wie zum Beispiel Kondensashytoren ndash Forschung und Industrie arbeiten sehr intensiv an zahlreichen Speicherloumlsungen die nach und nach Marktreife erlangen
Gemeinsam ans Ziel Die Energiewende setzt einen nachhaltigen und bewussten Umgang mit den Energieresshysourcen voraus Daneben ist es von Bedeutung Energie produktiver einzusetzen als bisher Letztlich kann jede Buumlrgerin und jeder Buumlrger einen eigenen Beitrag leisten indem sie beshyziehungsweise er ausschlieszliglich energieeffizishyente Geraumlte nutzt
Daruumlber hinaus kann es von Vorteil sein wenn Kommunen die Nutzung Erneuerbarer Energien gemeinsam mit Buumlrgerinnen und Buumlrgern sowie Unternehmen planen und realisieren Einige mittelhessische Gemeinden haben sich zum Beispiel zu sogenannten bdquoEnergie-Komshymunenldquo zusammengetan Ihr Ziel eine zushykunftsfaumlhige demokratische und wirtschaftlich rentable Energieversorgung zu schaffen Die Energiewende funktioniert nur mit den Menshyschen vor Ort Wenn Buumlrgerinnen und Buumlrger mitmachen und alle ndash Land Kommunen und Bevoumllkerung ndash gemeinsam an einem Strang ziehen kann Mittelhessen seine energiepolitishyschen Ziele erreichen
Mais als nachwachsender Rohstoff zur Gewinnung von Biogas
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Weiterfuumlhrende Informationen
bull Teilregionalplan Energie Mittelhessen 2016 und Umweltbericht zum Teilregionalplan Energie Mittelhessen 2016 Regierungspraumlsidium Gieszligen als Geschaumlftsstelle der Regionalversammlung Mittelhessen wwwrp-giessenhessendeplanungregionalplanungteilregionalplan-energie-mittelhessen
bull Das Energieportal des Regierungspraumlsidiums Gieszligen Das Energieportal ist eine zentrale teils interaktive Informationsplattform rund um das Thema Erneuerbare Energien fuumlr und uumlber die Region Mittelhessen wwwenergieportal-mittelhessende
bull Buumlrgerforum Energieland Hessen Das Buumlrgerforum Energieland Hessen unterstuumltzt Kommunen mit Angeboten dabei sich mit den Buumlrgerinnen und Buumlrgern zu Vorhaben im Bereich der Erneuerbaren Energien auszutaushyschen und nach konkreten Loumlsungen zu suchen wwwenergielandhessende
bull SolarshyKataster Hessen Mit wenig Aufwand bietet das Solar-Kataster einen Blick auf die Solarener gie-Potenziale von Dach- und Freiflaumlchen in Hessen wwwsolarkatasterhessende
bull Hessisches Ministerium fuumlr Wirtschaft Energie Verkehr und Landesentwicklung wwwwirtschafthessende
bull Hessisches Ministerium fuumlr Umwelt Klimaschutz Landwirtschaft und Verbraucherschutz wwwumwelthessende
bull Regierungspraumlsidium Darmstadt wwwrp-darmstadthessende bull Regierungspraumlsidium Kassel wwwrp-kasselhessende bull Klimashy und Energieportal des Regionalverbandes FrankfurtRheinMain
wwwklimaenergie-frmde
Regionale und kommunale Energiekonzepte in Mittelhessen
bull Gutachten zu den Regionalen Energiekonzepten Hessen unter besonderer Beruumlcksichtigung Erneuerbarer Energien ndash Regionalbericht Regierungsbezirk Gieszligen ndash (September 2012) unter wwwwirtschafthessendesitesdefaultfilesHMWVLregionale-energiekonzepte_hauptberichtpdf
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bull Energieshy und Klimaschutzkonzept fuumlr den LahnshyDillshyKreis unter httpsklima-kommunenhessen-nachhaltigdefilesKommunendownloadsaktionsplaene_ und_klimaschutzkonzepte_von_unterzeichnerkommunenAnhang_1_zum_Bericht_EUK_ LDK_150416pdf
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Regionale und kommunale Energiekonzepte in Mittelhessen
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