VorwortSource: Notizblatt des Königl. botanischen Gartens und Museums zu Berlin, Bd. 5, Nr. 41, [TeilA]. E. Ule: Kautschukgewinnung und Kautschukhandel in Bahia (Jan. 25, 1908), pp. 5-6Published by: Botanischer Garten und Botanisches Museum, Berlin-DahlemStable URL: http://www.jstor.org/stable/3994208 .

Accessed: 14/06/2014 05:09

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Notizblatt des

K-onigI. botanischen Gartens und Museums zu Berlin-Dahlem,

sowie der botanischen Centralstelle fur die deutschen Kolonien.

Nr. 41a. (Bd. V.) Ausgegeben am 25. Januar 1908.

Abdruck einzelner Artikel des Notizblattes an anderer Stelle ist nur mit Er- laubnis des Direktors des botanischen Gartens zuliiasig. Ansztige sind bei voU- standiger Quellenangabe gestattet.

Kautschukgewinnung und Kautschukhandel in Bahia. Von

E. Ule. (Mit 2 Figuren im Text, 3 Tafeln und einer Karte.)

Vorwort. Die hier folgenden AusfUhrungen tiber Kautschukgewinnung sind

das Ergebnis einer Reise, die von mir im Auftrage des Bahia-Kautsebuk- Syndikates zu Leipzig unternommen worden ist. In erster Linie hatte ich den Auftrag erhalten, LIEndereien, welche in der Gegend zwischen Serrinha und Sure gelegen sind und einem Herrn Carvalho do Pasno gehorten, in beztig auf die dort wild vorkommenden Kautschukpflanzen zu prilfen. Leider konnte ich die viel verheiBenden Angaben des Be- sitzers nicht ganz be.tAitigen, da der Zuntand der Mangabeira-(Hancornia)- Bestrinde ein derartiger war, daB sie wohl in den ersten Jahren einen reichen Kautschukertrag erwaren lieBen, nicht aber einen solchen fUir die Zukunft sicherten.

Es muBte infolgedessen UImschau nach geeigneten Kulturpflanzen ftir Kautschuk gebalten werden und da ergab es sich, daB die in Bahia selbst wachsenden Manihot-Arten ale solche in erster Linie in Betracht kimen.

Um iber den Wert und die Bebandlung dienser noch unbesebriebenen Kautachukpflanzen AufscbluB zu erlangen, reiste ich dann im Auftrage

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der Gesellsobaft in versebiedene Gebiete, wo dieselben wild wuchsen, und kehrte mit recht gtinstigen Ergebnissen zurtick, da ich feststellen konnte, daB die dortigen Manihot-Arten sich sowobl fur die Kultur eigneten als auch einen reichen Ertrag an Kautschuk gaben.

Bei dieser Gelegenheit sehe ich mich auch veranlaBt, das Wohl- wollen, welches meinen Bestrebungen von vielen Seiten entgegengebracht wurde, und die Untersttitzung, die diese liberall erfahren haben, bier pflichtschuldigst auzuerkennen. Ganz besonders danke ich fUir das liebenswilrdige Entgegenkommen dem deutschen Konsul, Herrn Dr. von der Heyde, und dem Herrn von der Linde, der mich mit Empfehlungen nach dem Innern versah.

In gleicher Weise bat mir auch die Regierung von Babia durch den Governador, Dr. Mariellino do Souza, und seinen Sekretir ihre Hilfe zuteil werden lassen, denen ich bier gleichfalls meinen Dank ausdrticke.

Vielfach habe ich auch im Innern von Bahia und Piauhy gastliche Aufnahme gefunden und gedenke der freundlichen Gastgeber, die ich hier nicht alle nennen kann.

Es wird mit eine besondere Genugtuung gewaibren, wenn meine Forsebungen zum Gedeihen der Gesellsobaft und damit auch zum Fort- schritt und zur Entwicklung Bahias beitragen kio'nnen.

I. Einleitung. IJUnter allen Kautachuk produzierenden Llndern nimmt Brasilien

die erste Stelle ein. In erster Linie sind es die unermeBlichen Be- stlnde von Hevea und einigen anderen Kautschukpflanzen am Ama- zonenstrome, die den meisten und besten Kautschuk liefern. Dann wird auch von einer Apocynacee, Hancornia 8peciosa Gom., und der Euphorbiaceen-Gattung Manihot im Innern und Nordosten dieses Landes ein wertvoller Kautschuk gewonnen.

Bisher kannte man haupts3ichlich nur eine Art von Manihot welche Kautschuk liefert, niimlich M. Glaziovii MulI. Arg. aus dem brasilianischen Staate Ceara; bis vor einigen Jahren durch Loefgreen, Direktor des Botanischen Gartens zu Sao Paulo, eine zweite Art, Manihot violacea Mlill. Arg., bekannt wurde, deren Kautschuk der ersteren an GUte nicht nachstehen sollte.

Diese neue Kautschukpflanze hat indessen nirgends Bedeutung er- langt, denn es ist ein krautartiges Gewlchs, dessen Kautschukertrag weder in der freien Natur noch in der Kultur lohnend ist.

Aber wie es in der Kautschukfrage so oft ergeht, werden Dinge von wenig Bedeutung ibermaBig gepriesen und wirklich wichtige Tat- sachen tibersehen.

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Notizblatt des Eonigl. bot. G>artens und MUSeum11 zu Berlin. Nr. 41 a. Tafel I.

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Notizblatt des K6nigl. bot. Gartens und Museumn?s zu Berlin. Nr. 41 a. Tafel II.

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I. Gebiet der M. dichotoma UTle II, Gebiet dei M. heptaphylla Ule

III. Gebiet der- 371. piauhyensis Ule IV. Gebiet der 1I. Glaziovii M1ll. Ary.

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