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Technica 2012/03

Date post: 07-Mar-2016
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März 2012-Ausgabe der Technica
84
CHF 12.– 3.2012 www.technica-online.ch www.marktspiegel.ch fachzeitschrift für die maschinen-, elektro- und metallindustrie Zerpanungswerkzeuge Wirtschaftlich Hightech-Komponenten produzieren Automation als Produktionsfaktor TITELBILD Dämpfungs- system Thermoplast-PUR- Thermoplast Das Förderprogramm ProEDA hat zum Ziel, innert drei Jahren eine Gesamtein- sparung von 37 GWh zu erzielen. Die Unternehmen können nur profitieren. Druckluft Werkzeugmaschinen Das Vertikal-Drehzentrum von Emag, auf dem extrem kleine und grosse Losgrössen problemlos «just in time» produziert werden können. Die Frage, wie sich Kunststoffteile möglichst gut und dauerhaft verbinden lassen, beschäftigt die Experten, seit Langem. Was möglich ist, zeigt die Lasys. Schweissen 24 34 38
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CHF 12.– 3.2012www.technica-online.ch

www.marktspiegel.ch

fachzeitschrift für die maschinen-, elektro- und metallindustrie

ZerpanungswerkzeugeWirtschaftlich Hightech-Komponenten produzieren

Automation als Produktionsfaktor

TITELBILD

Dämpfungs-

system

Thermoplast-PUR-

Thermoplast

Das Förderprogramm ProEDA hat zumZiel, innert drei Jahren eine Gesamtein-sparung von 37 GWh zu erzielen. DieUnternehmen können nur profitieren.

DruckluftWerkzeugmaschinenDas Vertikal-Drehzentrum von Emag,auf dem extrem kleine und grosseLosgrössen problemlos «just in time»produziert werden können.

Die Frage, wie sich Kunststoffteilemöglichst gut und dauerhaft verbindenlassen, beschäftigt die Experten, seitLangem. Was möglich ist, zeigt die Lasys.

Schweissen24 34 38

meine Denkweise unterstützt.

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NameDr. Christian Altenbach, Certified LabVIEW Associate Developer

BerufForschender Augenarzt

FachgebietBiophysik

Mit LabVIEW kann ich ...... Daten mit benutzerdefi nierten Algorithmen interaktiv analysieren und darstellen

Aktuelles ProjektDarstellung von Änderungenan der Molekularstruktur während der Aktivierung desLichtrezeptors Rhodopsin

©2012 National Instruments. Alle Rechte vorbehalten. LabVIEW, National Instruments, NI und ni.com sind Marken von National Instruments.Andere erwähnte Produkt- und Firmennamen sind Marken oder Handelsbezeichnungen der jeweiligen Unternehmen. Druckfehler, Irrtümer und Änderungen vorbehalten.

t e c h n i c a 3 . 2 0 1 2 EDITORIAL 1

In Zeiten wie diesen, in denen das Euro-Perpetuum mobile gefunden zu seinscheint, kam bei der Redaktion die dazu-passende Nachricht über den News-ticker, dass auch die Technik wiedereinmal den Sprung wagt, die bisweileneinengende Theorie zu überwinden. Inbesagtem Fall geht es um den Energie-

erhaltungssatz, den schon eine ganze Reihe vonForschern verständlicherweise für ziemlich restriktivempfunden hat.

Die Verlockung, als Erfinder eines Perpetuum mobi-le bekannt zu werden, so stellt man fest, ist nochimmer vorhanden. Warum auch nicht? Der Ruhmdürfte deutlich über jenem liegen, welchen zumBeispiel Andrew Wiles und Richard Taylor einheim-sen konnten für die mathematische Entschlüsse-lung des Grossen Fermatschen Satzes. Ohne derenLeistung mindern zu wollen, aber sie wäre ver-gleichsweise ein Klacks gegenüber der Erfindungeines Perpetuum mobile. Allein die ungleich länge-re Suche (rund 860 vs. 360 Jahre) hebt derenBedeutung ins Unermessliche und dass bereits dieklügsten und profiliertesten Männer der Erfinder-szene, wie zum Beispiel Leonardo da Vinci, es nichtgeschafft hatten, mit Schwerkrafträdern und ande-ren äusserst durchdachten Konstruktionen denFormalismus der damals noch unbekannten aberinsgeheim existierenden theoretischen Physik durch-brechen zu können. Auch das sagt schon alles.

Perpetua mobilia odervon nichts kommt nichts

Bei der neusten Nachricht ging es jedenfalls darum,dass Forscher ziemlich nahe an ein Perpetuum mo-bile kommen, na ja – kommen wollen, und nunangestrengt weiter brüten, um in Zukunft selbstver-sorgende Telefone zu produzieren. Ist dies einmalgeschafft, werden selbstversorgende Kühlschränke,Roboter, Fabrikhallen, Städte und dann Welten fol-gen – so einfach ist das. Beim Verifizieren der Mel-dung hat sich blitzschnell gezeigt, dass der ersteHauptsatz der Thermodynamik selbst im allerbestenFall unangetastet bleiben wird, da die Forschereinfach aus etwas (nämlich Restlicht) etwas machen(nämlich 90 Prozent Energierückgewinnung – imbesten Fall eben).

Was die Nachricht erspriesslich macht, ist allerdingsnicht die hypothetische Fast-Erfindung des Perpetu-um mobile, sondern der anhaltende Glaube an dieMöglichkeit. Man könnte hier von einem «heiterenAnarchismus» reden, wie in Paul Feyerabend zuRecht forderte. Der weltberühmte und berüchtigteehemalige ETH-Professor packte dies in die Formel«Anything goes». Das klingt ein wenig knapp unddoch so breit, dass sie viele schon missverstandenhaben. Wahrscheinlich nun auch die Ökonomen,falls sie denn Feyerabend lesen und nicht Grimm.

Dass die Wirtschaftsfachleute jetzt vor den Ingeni-euren ein Perpetuum mobile entwickeln konnten,ist nicht tragisch. Letztere haben jedenfalls die De-mütigungen mehrerer Entlarvungen bereits hintersich, wie zum Beispiel jene, die das «TriumphirendePerpetuum mobile Orffyreanum» von Johann ErnstElias Bessler anno 1712 einbrachte. Da halt vonnichts auch nichts kommt, musste eben BesslersFrau, sein Bruder und die Magd im geheimenNebenzimmer über einen verborgenen Mechanis-mus die perpetuierliche Maschine abwechselndantreiben.

Eugen Albisser, Chefredaktor Technica

In einem abgeschlossenenSystem ist die Summe aller Energien

konstant.(Julius Robert Mayer,1814–1878)

2 INHALTSVERZEICHNIS 3 . 2 0 1 2 t e c h n i c a

Virtual Reality erlaubt es, Produkte vonder Entwicklung bis zum Verkauf dreidimensio-nal zu erleben. Was lange Zeit nur Grosskonzer-nen vorenthalten war, ist dank massgeschneider-ter Lösungen jetzt auch für mittelständischeUnternehmen erschwinglich.

Virtual Reality10

Produktionsdaten wie Schnittwerte undZeitspanvolumen sind bei Lohnfertigungsbetrie-ben noch wichtiger als in der übrigen zerspanen-den Industrie. Deshalb haben sie ein besonderesInteresse an den leistungsfähigsten und wirt-schaftlichsten Werkzeugen.

Zerspanungswerkzeuge17

Das Thema Hausausstellung gewinnt beider Intensiv-Vermarktung von Investitionsgüternund technischen Produkten immer mehr an Be-deutung. Das Technologie-Duo DMG und MoriSeiki treibt diese Strategie zu höchster Blüte, wiedie Hausausstellung 2012 in Pfronten zeigte.

Werkzeugmaschinen26

3 Editorial

4 Nachrichten

8 Märkte und Unternehmen Fritz Studer: Der Weg zum Branchenleader Robotec: Ein Goldroboter zum Jubiläum

10 Brennpunkt – Eintauchen ins 3D-Modell – Interview: «Virtual Reality ist auf dem Weg in den Alltag»

FACHMESSEN

Wire und Tube 13 Join the best worldwide

In Düsseldorf will man sich aussagestarkpräsentieren. Resultat: Flächenzuwachs

Easyfairs Automation 15 «Besser als Kundenbesuche»

Entspannte Atmosphäre und reger Infor-mationsaustausch in Winterthur

FACHARTIKEL

Werkzeugmaschinen und Werkzeuge 17 Turbinenrotoren sicher bearbeiten

Hocheffektive Zerspanungswerkzeuge zurProduktion von Hightech-Komponenten

20 PKD und MMS – die Kombination bringts Arbeits- und Umweltschonung sowie Effi-zienz müssen sich nicht ausschliessen

22 Automation als Produktivitäts-Faktor» Automationslösungen vom Palettenwechs-ler bis zum integrierten Robotersystem

24 Die Kosten direkt herunterdrehen Drehzentrum «VL 2 P»: schwingungsarmzu hoher Oberflächengüte

26 Allgäuer Machine Tool Power Fünf Weltneuheiten an der Hausaus-stellung gezeigt; 17 folgen noch im 2012

28 «Sie haben Anforderungen, wir Lösungen»MAG peilt den Schweizer Markt intensiveran. Ein Interview

Fügen-Trennen-Formen 30 Aluminiumteile punkten – ja, das geht!

Innovatives Widerstands-Punktschweiss-verfahren fügt Aluteile zusammen

33 Produktivitätsschub beim BiegenNeue Generation der UniversalbiegezelleTruBend Cell 5000

34 Kunststoffe schweissen mit LichtLaser-Durchstrahlschweissen funktioniertberührungslos

36 Prozesssicherheit auch bei Losgrösse 1Flexibilität und Prozesssicherheit in derFügetechnologie

Automations- und Antriebstechnik 38 Energie und Kosten sparen

Das Druckluft-Förderprogramm ProEDAsieht den entscheidenden Erfolgsfaktor

40 Gesamteinsparungen von 37 GWhInterview zum Druckluftprogramm ProEDAmit Matthias Zemp, Enerprice Partners AG

42 Es muss nicht immer Elektromechanik seinPneumohydraulische Antriebszylinder sinduniversell einsetzbar

44 Umfassende NachhaltigkeitVon der Auswirkung, wenn eine Druckluft-anlage generalerneuert wird

46 Ein Kistenstapler ohne DurststreckeABB-Roboter im Einsatz bei Müller Bräu inBaden

Industrial IT 48 «Durchlaufzeit erheblich reduziert»

CAE-Plattform von Eplan als Rückgrat derDatendurchgängigkeit bei Althaus

50 Getriebe für die ZukunftKissling steigerte Qualität und Entwick-lungsprozesse mit Solidworks

52 Kaum installiert, schon wird produziert24 h nach der Installation von Delmia V6Maschining wurde präzise produziert

54 Störungen in Echtzeit erkennenShop Floor-Management – und Fehlerwerden in Sekundenschnelle lokalisiert

Bildung 56 Fachgerecht trennen

Der Recyclist: junger Beruf mit grossemPotenzial

57 Packesel für die IntralogistikSemesterarbeit der ABB TS aus derFachrichtung Konstruktionstechnik

58 Von «Machern» für «Macher»VIM? Das ist doch – ja, genau! Der Verein«macht» Industriemeister und darf feiern

60 Der HydrauliktrainerBosch Rexroth – 50 Jahre Kompetenz inder Wissensvermittlung

BRENN PUNKT

● ● ● Fokusthema: Konstruktion/CAx, Seite 10, 48, 50, 52

Maschinenstillstand, Fehlersuche, Warte-zeit, Verschwendung: Ungewollte Störungengehören zum Alltag in der Industrie. Doch jedeFertigung lässt sich optimieren. In der «Fabrik2.0» ermitteln webbasierte IT-Systeme die Leis-tung von Anlagen in Echtzeit.

Shop Floor Management54Vom Zeichenbrett zur 2D-Konstruktions-software, dann 3D und nun das Eintau-chen ins Virtuelle Modell selbst. JederTechnologiesprung brachte weitere Quali-täten und Erleiterungen für die Konstruk-teure. Wie VR, 3D und Datendurchgängig-keit helfen, zeigt diese Technica-Ausgabeaus verschiedenen Perspektiven.

Fokusthema

Ausgabe 3/2012

Konstruktion

CAx

VERBÄNDE UNDORGANISATIONEN

SVBF – Planung und Produktion 61 Editorial

62 Erfolgsfaktor InnovationskulturInnovativ sein wollen alle, die Kultur dafürschaffen, gelingt nur wenigen

64 Neue Energieexperten braucht das LandWeiterbildungsmodule der FHNW und desVereins Energie Zukunft Schweiz

65 Zeiterfassung mit der Stoppuhr im ÄrmelInnovation bei der zeitlichen Erfassung vonArbeitsabläufen

66 Logistik in der KlemmeBuchbesprechung: Integrales Logistik-management von Paul Schönsleben

OSEC – Export Forum 67 Mit Innovationen zum Exporterfolg

Das Aussenwirtschaftsforum zeigt, wieSchweizer KMU erfolgreich exportieren

67 Zusatznutzen für exportorientierte KMU Neue Kooperation zwischen der Osecund der SIHK

68 Produkte

73 Lieferantenverzeichnis

78 Technica RapportWie zukunftsfähig ist die Schweizer Werk-zeugmaschinenindustrie?

79 In dieser Ausgabe/Impressum

80 Agenda

US 3 TechniKnacknuss/Vorschau

Die Firma Kundert hat einepreiswerte Sandwich-Verfah-renstechnik entwickelt, bei dersich die Eigenschaften der bei-den Werkstofffamilien Polyur-ethan (PUR) und Thermoplastauf ideale Weise ergänzen. DasPUR-Element zwischen denThermoplasten dient als Dämp-fung (oder Toleranzausgleich)und substituiert technisch auf-wändige und teure Lösungen.Durch ein kostengünstiges Her-stellungsverfahren wird die in-novative Lösung besonders inte-ressant.Auf den modernen Kundert-Produktionsanlagen sind vieleKombinationen von verschie-densten Thermoplasten mit denunterschiedlichsten PUR-Werk-stoffen möglich.

Thermoplast-PUR-Thermoplast

ZUM TITELBILD:

t e c h n i c a 3 . 2 0 1 2 INHALTSVERZEICHNIS 3

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4 NACHRICHTEN 3 . 2 0 1 2 t e c h n i c a

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Mit einem Gesamtumsatz von rund 1,15 Milliarden Schweizer Frankensind im Giesserei-Verband der Schweiz (GVS) 54 überwiegend kleine undmittelständische Industrieunternehmen zusammengeschlossen, denen estrotz der Eurokrise 2011 gelungen ist, einen Absatzzuwachs zu erzielen.Die abgelieferten Tonnagen stiegen im Vergleich zu 2010 um 10,9 Pro-zent auf 87 180 Tonnen. Doch schon der letzte Quartalsabschluss 2011zeigte deutlich die zu erwartende negative Entwicklung für das laufendeJahr.Für das laufende Jahr wird mit einem Rückgang des Gesamtumsatzes vonrund 5 Prozent gerechnet, wie eine Umfrage unter den GVS-Vorstands-mitgliedern zeigt. «Die Eurokrise erzeugt zunehmend eine ungenügendeProfitabilität. Das bestätigen bereits die Ergebniszahlen des letzten Quar-tals in 2011», erläuterte Marcel Menet, Geschäftsführer des GVS.

www.giesserei-verband.ch

GVS meldet Abwärtstrend für 2012

In Zürich kamen an der Easyfairs Maintenance 2012 die Anbieter und po-tenzielle Kunden des gesamten Instandhaltungs- und FM-Bereichs zusam-men. Die Fachmesse legte im Vorjahresvergleich wieder zu: 89 Unterneh-men präsentierten in der Messehalle 3 in Zürich-Oerlikon ihre Dienstleis-tungen und Produkte zu über 30 Themen aus den Bereichen Instandhal-tung/Wartung, FM (Facility Management), Industrielle Lösungen sowieProduktionssicherheit, Schutz und Umwelttechnik. Insgesamt machtensich 1376 Besucher bei eisiger Kälte zur Messehalle 3 auf. Begleitet wurdedie Messe von 10 learnShops mit Live-Demonstrationen und Erfahrungs-berichten. Bei den vier Guided Tours konnten sich die Teilnehmer detail-lierte Einblicke in ausgewählte Themen verschaffen.

www.easyfairs.ch

Sie kamen trotz Kälte

Die Girtec AG, eine Schwesterge-sellschaft der Romanshorner Gir-matic AG, hat die Unternehmens-teile Antriebstechnik und Hydrau-lik der Vektor AG, Nänikon, mitsieben Mitarbeitenden übernom-men. 2006 war die Girmatic AG alsSpin-off eines Unternehmensteilsder damaligen Hydrel AG entstan-

den. Mit rund 40 Mitarbeitendenbeliefert sie seither schwerge-wichtig Unternehmen aus derWerkzeugmaschinenbranche,aber auch aus der chemischen,der Lebensmittelindustrie sowieaus der Verfahrens- und derBahntechnik.«Dieser Zukauf ist eine sinnvolleErgänzung für die Girmatic AG»,betont Inhaber und Geschäfts-führer Christoph Girsberger. Vor-teilhaft sei besonders die Nähezu Zürich und zur Westschweiz.Zur Übernahme der elektrischenund elektromechanischen An-triebstechniklösungen der Vek-tor AG wurde die Girtec AG ge-gründet. Sie wird Schweizer Ver-triebspartnerin für den Maschi-nenbaukonzern Linde Hydraulik.Die Girmatic AG in Romanshornund ihre SchwestergesellschaftGirtec AG in Nänikon sind neuunter einem Holdingdach derGirsberger Group AG zusammen-gefasst.

www.girmatic.ch

Girmatic AG

übernimmt Vektor

Geschäftsführer Christoph Girsberger.

Ein Schuler-Mitarbeiter bei derMontage einer Grosspresse.

Bei der Schuler AG, dem Mutter-haus der Beutler Nova AG mit Sitzin Gettnau LU, gehen die Geschäftederzeit sehr gut. Das Unternehmenverbuchte voraussichtlich im erstenQuartal des laufenden Geschäfts-jahrs 2011/12 einen Auftragsein-gang von rund 390 Millionen Euro.Die Bestellungen fielen somit höheraus als in den vergangenen dreiVorquartalen. Der Umsatz betrug inden ersten drei Monaten etwa 276Millionen Euro (Vorjahr 178 Millio-nen Euro). Die vollständigen Quar-talszahlen legt das UnternehmenEnde Februar 2012 vor.«Es läuft unverändert rund beiSchuler, wir knüpfen an das ver-gangene Rekordjahr an», sagteSchuler-Vorstandschef Stefan Kle-bert. Auch bestätigte er die Prog-nose für das laufende Jahr. Dem-nach erwartet der Pressenherstellerfür das Gesamtjahr 2011/12 einenUmsatzanstieg auf mindestens1,1 Milliarden Euro und einenweiteren Zuwachs beim operativenErgebnis.Potenzial sieht Schuler auf denWachstumsmärkten in Asien, imAusbau bestehender Geschäfts-felder und in mindestens zehn Pro-duktneuheiten, die 2012 auf denMarkt kommen sollen. Zudemplant der Konzern mit rund 50 Mil-lionen Euro das grösste Investiti-onsprogramm seit einem Jahrzehntunter anderem in den Maschinen-park und die Informationstechno-logie.

www.schulergroup.comwww.beutler-nova.com

«Es läuft unverändert

rund bei Schuler»

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Seit geraumer Zeit führt Roland Gutjahr seine Tochter schritt-weise in die Ernst Fischer AG ein. «Ich freue mich, dass meineTochter immer mehr Verantwortung in der Firma übernimmt»,erklärt der noch CEO Roland Gutjahr. In einigen Jahren soll siedas Unternehmen mit rund 100 Mitarbeitenden selbstständig

führen. Diana Gutjahr betreut bereits heute die Bereiche Admi-nistration, Personal und Controlling und ist Mitglied der Ge-schäftsleitung – als eine der wenigen Frauen in dieser Branche.«Eine gewisse Skepsis war natürlich vorhanden, doch ich habedurch meinen Willen und Einsatz gezeigt, dass ich für diese ver-antwortungsvolle Aufgabe bestens gerüstet bin», erklärt DianaGutjahr. Während dessen ist Severin Preisig für die operativenBereiche verantwortlich und ist ebenfalls in der Geschäfts-leitung.Die gelernte Betriebsökonomin FH bringt spürbar einen neuenWind in das über 100 Jahre alte Unternehmen, das ihr Vater seit1977 führt. Zu Beginn noch ein kleiner Schlossereibetrieb ist dieErnst Fischer AG heute eines der grösseren unabhängigen undsoliden Stahl- und Metallbauunternehmen der Schweiz. «VorKurzem haben wir das Corporate Design wie auch das Logomodernisiert, damit die Kompetenz und Qualität des Unterneh-mens bereits im Logo sichtbar wird», erklärt Diana Gutjahr.

www.efag.ch

Neue Generation bei Ernst Fischer AG

Die Mitglieder der Geschäftsleitung (v.l.n.r.): Severin Preisig,Diana Gutjahr, Roland Gutjahr. (Bild: zvg)

t e c h n i c a 3 . 2 0 1 2 NACHRICHTEN 5

Schneider Electric ist ein weiteres Mal für sein Engagementim Bereich nachhaltige Entwicklung ausgezeichnet worden:In der Liste der «Global 100 Most Sustainable Corporations inthe World» erreichte das Unternehmen auf Anhieb Platz 26.Das Ranking wurde von Corporate Knights, einer kanadi-schen Organisation für «Clean Capitalism», zusammenge-stellt. Damit ist Schneider Electric das führende Unterneh-men in seiner Branche und gehört zu den Top 4 der Schwei-zer Unternehmen in den Global 100.Dazu Gilles Vermot Desroches, Senior Vice President fürnachhaltige Entwicklung bei Schneider Electric: «UnsereNachhaltigkeitsphilosophie basiert auf der Einsicht, dass fürunsere Umwelt viel auf dem Spiel steht. Wir packen dieseHerausforderungen so an, dass unsere Kunden, der Planetund alle unsere Stakeholder profitieren.» Zu SchneiderElectric in der Schweiz gehören auch die UnternehmenFeller, APC und Gutor. Schneider Electric Schweiz beschäftigtmehr als 1000 Mitarbeitende und wird von CEO und CountryPresident Roger Karner geführt.

www.schneider-electric.chwww.global100.org

Schneider Electric in den Top 4

6 NACHRICHTEN 3 . 2 0 1 2 t e c h n i c a

«Grattis på födelsedagen!» – sogratuliert man in Schweden zumGeburtstag. Am 31. Januar galtendie Glückwünsche einem Jubilarmit besonders langer Tradition. Andiesem Tag feierte der schwedischeSandvik-Konzern den 150. Jahres-tag der Unternehmensgründung.Die Sandvik-Erfolgsstory begannim Jahr 1862, als Göran FredrikGöransson die Högbo Stål ochJernwerks AB gründete und wenigspäter mit der Produktion von

Stahl für Bohranlagen startete. Alsoffizielle Marke trat Sandvik erst-mals 1876 bei der Weltausstellungin Philadelphia, USA, auf. 1921nahm die Produktion von rostfrei-em Stahl Fahrt auf; heute beschäf-tigt der Konzern 47 000 Menschenin über 130 Ländern. Sandvik Coro-mant, Tochtergesellschaft desschwedischen Stahlunternehmens,ist seit seiner Gründung im Jahre1942 massgeblich am Erfolg desSandvik-Konzerns beteiligt.Der Werkzeugspezialist wird den150. Geburtstag am 22. Juni mitMitarbeitenden aller Geschäfts-bereiche feiern. www.sandvik.ch

Grattis påfödelsedagen!

Erstmals in seiner Geschichte dringtder Schweizer Werkzeugmaschi-nenhersteller Tornos in einen neu-en Bereich vor, der nicht zu seinenüblichen Kernkompetenzen ge-hört. Damit will das Unternehmeneine völlig neuartige Lösung vor-stellen.Mit der Gründung des in Yverdonansässigen 7-köpfigen Start-upCyklos SA erhofft sich die Gruppe,eine wegweisende Rolle in der Lie-ferung von Lösungen für die Ober-flächenbehandlung einer ganzneuen Generation einzunehmen.Die Cyklos-Technologie ermöglicheden Produktionsbetrieben dieVertikalisierung von Prozessen, fürdie zuvor spezielle Räumlichkeitenund vertiefte Chemiekenntnissenotwendig waren.Im Gegensatz zu den herkömmli-chen Verfahren werden die Teilemit der Cyklos-Technologie inRotation versetzt, was die Qualitätder Behandlung erheblich verbes-sern soll. Diese Technologie beruhtauf einem vor zwei Jahren von derTornos Holding erhaltenen Patent.Seither hat sich der Maschinenher-steller der Entwicklung und Indust-rialisierung der ersten Cyklos-Anla-ge gewidmet. Die ersten dieserA300 genannten Anlagen wurdenbereits ausgeliefert.

www.tornos.chwww.cyklos.com

Tornos expandiertin die Oberflächen-behandlung «Walter Meier hat erneut ein sehr

gutes Geschäftsjahr hinter sich»,kommentiert CEO Silvan G.-R. Mei-er das Jahresergebnis 2011. «DerUmsatz konnte trotz negativerWährungseffekte nahezu gehaltenwerden, alle anderen Leistungs-werte lagen über dem bereits sehrguten Vorjahr. Es freut uns zudemsehr, dass das EBIT im Jubiläums-jahr mit CHF 56,5 Mio. einen Re-kordwert in der 75-jährigen WalterMeier-Geschichte erreichte.»Der Klima- und Fertigungstechnik-konzern Walter Meier erzielte imJahr 2011 einen Umsatz von CHF641,7 Mio. (Vorjahr 645,4 Mio.).Vor dem Hintergrund des starkenSchweizer Frankens kehrte sich dasteilweise kräftige Wachstum in denüberwiegend international ausge-richteten Konzernbereichen Luft-befeuchtung und Tools bei derUmrechnung in einen Umsatzrück-gang. Mit gut 22 Prozent weist derKonzernbereich Fertigungslösun-gen das mit Abstand grösste Um-satzwachstum aus. Hauptgrundhierfür war eine in dieser Grössen-ordnung unerwartet rasche Erho-lung der Metall verarbeitendenIndustrie in der Schweiz.

www.waltermeier.com

Walter Meier steigertProfitabilität

Das Photovoltaik-Unternehmen Semprius, an dem Siemens als strategischer Partner beteiligt ist, hat bei hochkonzentrierenden Photovoltaik-Modulen einen Rekord-Wirkungsgrad von 33,9 Prozent erreicht. Dass man mehrals ein Drittel der Sonnenenergie direkt in Stromumwandeln kann, stellt in der Branche einen Mei-lenstein dar, denn führende Modulhersteller er-reichen derzeit einen maximalen Modulwirkungs-grad von etwa 20 Prozent mit monokristallinenund etwa 16 Prozent mit polykristallinen PV-Modulen. Im Juni 2011 hatte Siemens einen An-teil von 16 Prozent an Semprius erworben, um dieinnovative Solartechnologie zügig weiterzuentwi-ckeln und zur Marktreife zu führen. Ab der zwei-ten Jahreshälfte 2012 soll dort die Serienferti-gung für hoch konzentrierende PV-Module anlau-fen.Und eine kleine Notiz am Rande zu Siemens, dieaber Beachtung verdient: Der Konzern hat im Ge-schäftsjahr 2011 die Anzahl seiner Erfindungengegenüber dem Vorjahr um zehn Prozent gestei-gert – auf rund 8600 Erfindungen, das sind fast 40pro Arbeitstag. In Europa hat das Unternehmendamit erstmals den Spitzenplatz bei den Patent-anmeldungen erreicht. www.siemens.ch/energy

Rekordwirkungsgrad von 33,9 Prozent

Auf Rekordjagd mit den hoch konzentrierenden Photovoltaik-Modulen von Semprius. (Bild: Semprius)

Autos und Züge sollen energiespa-render werden. Die Hersteller ver-suchen daher, die gängigen Mate-rialien durch leichtere zu ersetzen.Forscher des Fraunhofer-Institutsfür Chemische Technologie ICT inPfinztal haben nun ein Polyure-than-basierendes Sandwichmate-rial entwickelt, das extrem belast-bar ist – gemeinsam mit Bombar-dier GmbH, Krauss-Maffei Kunst-stofftechnik GmbH, Bayer Mate-rialScience AG, der DECS GmbH,dem DLR-Institut für Fahrzeugkon-zepte, der Universität Stuttgartund dem Karlsruher Institut fürTechnologie.«Mit dem neuen Material könnenwir das Gewicht der Bauteile ummehr als 35 Prozent reduzieren,und die Kosten um 30 Prozent»,sagt Kuppinger.Die Stabilität des Bauteils erreichendie Forscher durch einen Sand-wich-Aufbau: Aussen befindet sichjeweils eine glasfaserverstärktePolyurethanschicht, innen ein Kernaus Pappwaben.

www.fraunhofer.de

Leichtbauformat

ABB Schweiz hat ihre Zahlen fürdas Geschäftsjahr 2011 präsen-tiert. Dabei zeigte sich, dass derUmsatz von 3,57 Milliarden Fran-ken (2010: 3,60 Mrd. CHF) dankdes hohen Bestellungseingangsder Vorjahre gehalten werdenkonnte. Allerdings spürte derKonzern nun beim Bestellungs-eingang die Abkühlung der Welt-wirtschaft; er ging von 3,61 Mrd.CHF im Jahr 2010 auf 3,36 Milliar-den Franken im 2011 zurück.Mit Blick auf die weltwirtschaftli-che Lage und den harten Fran-ken habe ABB Schweiz deshalbnoch konsequenter auf ihre Stär-ken gesetzt, sagte Jasmin Stai-blin, Vorsitzende der Geschäfts-leitung.ABB Schweiz hat 2011 weiter ge-zielt in die Zukunft investiert. BeiABB Semiconductors in Lenzburgwurde das mit 200 MillionenFranken grösste Investitionspro-jekt erfolgreich abgeschlossen.Im Kanton Tessin wurde Trasforübernommen und die Akquisiti-on von Newave, einem innovati-ven Unternehmen im Bereich derunterbrechungsfreien Stromver-sorgung, soll in Kürze abge-schlossen werden. «Damit ergän-zen wir unser Produktportfoliound stärken zugleich unsere Prä-senz im Heimmarkt», sagt JasminStaiblin.

www.abb.ch

ABB Schweiz stärktHeimpräsenz

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t e c h n i c a 3 . 2 0 1 2 NACHRICHTEN 7

Die Initiative Darwin21 hat sich zumZiel gesetzt, Jugendliche für Tech-nik zu begeistern. Bereits zwei Malist dies gelungen, nun ist die 3.Generation nahe daran, der Öffent-lichkeit vorgestellt zu werden. BeiEndress+ Hauser Flowtec in Reinachjedenfalls fand das sogenannteCaptains Meeting statt, das zweitenotabene, wo sich rund 40 Perso-nen trafen: die beteiligten Teams,Team- und Projektsponsoren. Ge-spannt verfolgten sie, wie der bis-herige Fortschritt der Arbeiten zumaktuellen Thema PET-Flaschen beiallen Beteiligten vorangeht. Span-nende Projekte, attraktive Events,fordernde Termine: Darwin21scheint gut unterwegs zu sein.Bereits vom 13. bis 22. April werdendie Teams «flyPET to Basket»,«PET-Hybridkraftwerk» und «Was-serspiel» während 10 Tagen ihreProjekte im Rahmen der tunBa-sel.ch präsentieren – ein ersterStresstest für die Anlagen.Am 20. Juni werden die Projektedurch 16 Fachleute aus Unterneh-men des SwissT.net juriert. Kurz da-nach startet das Online-Voting, dasbis zur Fachmesse Sindex geführtwird, wo alle Projekte noch einmalausgestellt und von den Besuchernbewertet werden. Ein kurzes undzusammenfassendes Video gibt esauf http://bcove.me/1dbjafo2.

www.darwin21.ch

Darwin21-Projektenehmen Gestalt an

Der Spannmittelhersteller Hain-buch aus Marbach, in der Schweizvertreten durch Utilis MüllheimAG, wurde vom Ditzinger Maschi-nenbauer TRUMPF in der aktuellenLieferantenbewertung wieder als«Premium Lieferant» eingestuft.HAINBUCH hat die Erwartungen,wie schon in den Jahren davor, inallen drei Bewertungssegmentenübertroffen.Jährlich werden die wichtigstenLieferanten im Rahmen des Liefe-rantenmanagementsystems in denKategorien Termintreue, Qualitätund Zusammenarbeit bewertet.Die Statusvergabe basiert auf einer12-monatigen Leistungsbewertungund schliesst alle Lieferungen andie TRUMPF Gruppe weltweit ein.

www.hainbuch.comwww.utilis.com

Lieferantenbewer-tung: Hainbuch topDas internationale Technologieunternehmen hat seine posi-

tive Geschäftsentwicklung im Kurzjahr (1. Oktober bis 31.Dezember 2011) fortgesetzt: der Auftragseingang ist gegen-über der Vorjahresperiode um 4,6 Prozent auf CHF 100,0Mio., der Umsatz um 11,2 Prozent auf CHF 101,2 Mio. gestie-gen.Dabei erzielten alle Segmente und Regionen ein positivesoperatives Ergebnis, auf Gruppenebene sind zusätzlich diedurch die Umstellung des Geschäftsjahres verursachten, ein-maligen Aufwendungen in Höhe von CHF 0,8 Mio enthalten.Entgegen teils zurückhaltender Erwartungen im Industrie-umfeld rechnet Feintool nur mit einer leichten Normalisie-rung der Branchenkonjunktur und bleibt trotz der herr-schenden Unsicherheiten an den Finanzmärkten optimistisch.

www.feintool.com

Gute Ertragslage für Feintool

Der Verwaltungsrat von Sulzer hat einstimmig Klaus Stahl-mann zum neuen CEO ernannt. Klaus Stahlmann, 51, verfü-ge über umfassende globale Erfahrungen in vielen Schlüssel-märkten von Sulzer und einen starken Leistungsausweis in

der Führung von Unternehmen,teilte das Unternehmen mit.Klaus Stahlmann war von 2010 bis2011 CEO von MAN Diesel undTurbo. Wegen einer Korruptions-affäre aber verliess er diesen Ar-beitgeber. Nach einer eingehen-den Analyse sei der Sulzer-Ver-waltungsrat aber überzeugt, dassKlaus Stahlmann die hohen An-forderungen von Sulzer an die In-tegrität und Compliance erfüllt.Klaus Stahlmann sagte: «Ich freuemich auf meine neue Aufgabe alsCEO von Sulzer. Das Unterneh-

men ist ein Marktführer in seinen Schlüsselmärkten und hateine starke technologische Basis, die ausgezeichnete Mög-lichkeiten für nachhaltigen langfristigen Erfolg bietet.»Klaus Stahlmann übernahm das Amt als CEO von Sulzer vonJürgen Brandt, der seit 1. November 2011 als CEO ad interimwirkte und sich jetzt wieder ganz auf seine Funktion als CFOkonzentriert.

Sulzer mit neuem CEO

Klaus Stahlmann,CEO Sulzer. (Bild: zvg)

Eine Meldung in eigener Sache: Technica präsentiert neuein 3D-CAD-Downloadportal. Unter der neuen Register-karte auf der Homepage stehen den Lesern aus der Ma-schinen-, Elektro- und Metallindustrie nun 3D-CAD-Mo-delle zum schnellen und einfachen Download zur Verfü-gung.Basierend auf der PARTcommunity Technologie der Cade-nas GmbH können die Nutzer ab sofort CAD-Modelle in85 gängigen Formaten downloaden und sich zusätzlichein übersichtliches 3D-PDF-Datenblatt anzeigen lassen.Das neue Technica-PARTcommunity-Downloadportal bie-tet neben seiner Benutzerfreundlichkeit und dem über-sichtliches Design auch einzigartige Suchfunktionen.

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Technica mit 3D-CAD-Downloadportal online

8 MÄRKTE UND UNTERNEHMEN 3 . 2 0 1 2 t e c h n i c a

ie zehnjährige Firmengeschichte derRobotec Solutions AG in Seon ist eineErfolgsgeschichte. Am Anfang stand

die Übernahme eines Zweimannbetriebs in Schaff-

D

hausen durch den heutigen Inhaber Nick Koch. Inder Zwischenzeit ist daraus ein stattlicher Betriebgeworden, der pro Jahr rund 6 Millionen FrankenUmsatz macht und je nach Projektstand und Auf-tragslage 15 bis 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbei-ter beschäftigt – Tendenz weiter steigend: Im Mo-

ment steht eine Erweiterung der Produktionsflächean und für den eigenen Greifer- und Vorrichtungs-bau wurde eine zusätzliche Fräsmaschine bestellt.Damit ist auch schon angetönt, dass sich Robotecnicht als «Roboterhändler», sondern als Systemin-tegrator versteht. Die eigene Wertschöpfung liegt

Robotec feierte ihr 10-jähriges Bestehen mit einer grossen In-House Show

M A R T I N G Y S I

Ein Goldroboter zum Jubiläum

An der «Faszination Roboter» allein konnte es nicht liegen, dass so viele Interessierte zur In-House Show der Robotec

Solutions AG nach Seon reisten, dafür war die Besucherschar zu international. Offensichtlich lag es eher am Geschäftserfolg

des seit 10 Jahren aktiven Systemintegrators. 500 eingesetzte Fanuc-Roboter bedeuten nicht nur viele Kunden, die einmal

selbst sehen wollten, woher ihre Anlagen kommen, sondern einen ebenso zufriedenen Lieferanten, der mit einem

«goldenen» Roboter als Jubiläumsgeschenk ins aargauische Seetal reiste.

ür den Markterfolg braucht es einerseitsfindige Köpfe, andererseits auch denEinsatz von Spitzentechnologie in der

eigenen Fertigung. Neuste Produktionskonzeptewie Studer PuLs sind tragende Säulen und der In-begriff einer Unternehmensphilosophie, die insämtlichen Disziplinen Vorteile verschafft. Dazu ge-hören selbstverständlich auch die interne Soft- undHardware-Entwicklung und die Zusammenarbeitmit führenden Forschungsinstituten.Der Fokus auf die Produktionskonzepte bildete in-teressanterweise bereits bei der Firmengründungdie Basis für den Geschäftserfolg: Weil Firmen-gründer Fritz Studer damals zur Bearbeitung vongenauen Teilen eine Schleifmaschine fehlte, konst-ruierte der junge Firmenchef kurzerhand ein Eigen-fabrikat. Als erste Erfindung liess der damals 33-Jährige die geräuschlose Umsteuerung des Tischespatentieren. Damit legte er den Grundstein zu ei-ner sehr erfolgreichen Geschichte. Studer ist heuteweltweiter Branchenleader bei komplexen Schleif-prozessen.

Detailpflege bringt Kundennutzen. Aus Sicht derKunden sind es in erster Linie die Innovationen beiden Maschinen und wenige bei der Produktions-technik, die ihm unmittelbaren Nutzen bringen.Die Geschichte von Studer ist deshalb auch eineGeschiche der Produktinnovationen. So war Studerunter vielem anderem die erste Firma, die es be-

F

herrschte, auf ein und derselben Maschine mehre-re Schleifscheiben zum Einsatz zu bringen: Ein we-sentlicher Schritt in die Zukunft, effizientere undcleverere Bearbeitungen durchzuführen.Und die Technologieführerschaft soll selbstver-ständlich weiter gepflegt werden. Im Durchschnittwerden rund 5% des Umsatzes in die Produktent-wicklung investiert. Darunter gibt es drei Schwer-punktgebiete:• Produktpflege - Verbesserung der laufenden Pro-

dukte• Neuentwicklungen – Maschinen-Entwicklungs-

projekte mit terminlicher Zielvorgabe für die naheZukunft

• Innovationen – Visionsthemen, bei denen auch

gesponnen werden darf, ja gesponnen werdensoll!

Die Budgetaufteilung beträgt in etwa je 40% fürdie beiden ersten Themen – Produktpflege undNeuentwicklung – und 20 % investiert Studer fürdie «richtige» Zukunft – ganz nach dem Motto:«Was wäre, wenn wir aufhören zu fragen: «Waswäre wenn?»Hinter dieser Fragestellung verbirgt sich der Drang,nicht nur Fragen zu stellen, sondern nach Lösun-gen zu suchen. Träume sind dazu da einen Schrittzu weit zu gehen.

Am Ball bleiben. Die Studer-Technologie-Kompe-tenz wird für über 400 Schleifversuche und Testsmit einem Customer Center und einem Tech Cen-ter unterstrichen. Maschinen von Studer werden ineinigen Jahren leichter und dynamischer gebautsein. Zusätzliche Intelligenz und Sparsamkeit imEnergieverbrauch werden sie auszeichnen. Mitdem Label Bluecompetence will Studer beim Bauund Betrieb ihrer Maschinen im Endeffekt denCO2-Ausstoss senken. Im eigenen Applikationszen-trum mit modernster Infrastruktur nehmen sichmehr als 80 Ingenieure und Konstrukteure solcherProblemstellungen an. Für begeisterte Kunden,aber auch zum Schutz der Umwelt. ●

Fritz Studer AG: Von der mechanischen Werkstätte zum Branchenleader

M A R T I N G Y S I

Zuversicht und Innovationen zum Jubiläum

Die Fritz Studer AG ist auch mit 100 Jahren ausgesprochen «rüstig», sprich unternehmungslustig geblieben. Mit Innovationen

bei den Schleifmaschinen, modernster Produktionstechnik und dem richtigen Umfeld erwartet der weltweite Branchenleader

beim Rundschleifen auch im laufenden Jubiläumsjahr ein mindestens zehnprozentiges Wachstum. 25% mehr Aufträge brach-

te schon das abgelaufene Geschäftsjahr.

3602 Thun, 033 439 11 [email protected], www.studer.com

FRITZ STUDER AGNeben den Produktinnovationen bilden innovativeProduktionskonzepte eine Konstante in der Stu-der-Geschichte: Hier die nach dem Fliessprinzip or-ganisierte Montageabteilung. (Bild: zvg)

SPZ-100Elektro-Servo-Presseinheit

� Presskraft: bis 70kNbis 100kN (Stanzen / Prägen)

� Stösselhub: bis 78mm (verdrehgesichert)� Hubgeschwindigkeit: bis 90mm/s� Wiederholgenauigkeit: 0.005mm im Totpunkt� Dauerschmierung: 10Mil. Doppelhübe� Stromversorgung: 230VAC 50/60Hz� Antrieb: Bürstenloser Servomotor� Regel-/Steuereinheit: Digitaler Positionierregler

3.5‘‘ Touchpanal-Bedienung� Systemanbindung: Profibus DP (Opt.)

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beim Bau des Automationssystems, angefangen beim Engineering über denBau gewisser Schlüsselkomponenten wie Greifer bis zur Programmierung,Montage und Inbetriebnahme der ganzen Zelle.

Anspruchsvoller Prototypenbau. Weil der Einsatzzweck dieser Zellen sehr un-terschiedlich ist – jede Zelle ist in der Regel ein Prototyp – stellt auch das Engi-neering und der Bau der Zelle hohe Anforderungen und viel Verständnis fürdie Technologie der Kundenbranche. Nick Koch legt deshalb bei der Personal-rekrutierung viel Gewicht auf gut ausgebildete Generalisten. Dabei kommtihm entgegen, dass er ausgesprochen attraktive berufliche Herausforderun-gen anbieten kann, mit dem Effekt, dass sich geeignete Kandidaten meist vonselbst melden. Die für diesen «Einzelzellenbau» unabdingbare enge Zusam-menarbeit zwischen Engineerig und Zellenbau unterstützt Koch dadurch, dasser Arbeitsplätze der Engineering-Crew in unmittelbarer Nähe der Produktions-hallen plaziert.Kernelemt der Robotec-Automationszellen ist und bleibt der Roboter. Auchdiesbezüglich Fährt Nick Koch eine eher unübliche Strategie, indem er sich aufeinen einzigen Lieferanten fokussiert: Fanuc Robotics. ●

Vergoldeter Dank für 500 gelieferte Roboter. Diese Lieferantentreue freut na-türlich zuerst einmal den Partner. Christoph Strahm, Geschäftsführer von Fa-nuc Robotics Switzerland, bedankte sich anlässlich der Jubiläums-In-HouseShow mit einem besonderen Geschenk für den 500. gelieferten Roboter: Ei-nen in dieser einmaligen vergoldeten Indsutrieroboter. Die Einmarkenstrategiehat aber auch für Robotec Vorteile. Nicht zuletzt kann man als internationaltätiger Systemintegrator in gewissen Fällen am weltweiten Service von Fanucpartizipieren.

Christoph Strahm, Geschäftsführer Fanuc Robotic Switzerland (links), über-reicht Robotec-Inhaber Nick Koch den «goldenen» Roboter. (Bild: zvg)

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ROBOTEC SOLUTIONS AG

t e c h n i c a 3 . 2 0 1 2 MÄRKTE UND UNTERNEHMEN 9

BRENN PUNKT10 3 . 2 0 1 2 t e c h n i c a

irekt im Sitzungsraum entsteht vor denAnwesenden die geplante, riesige Fab-rikanlage. Alle Teile sind dreidimensio-

nal dargestellt, aber in den Konstruktionsfarbengehalten und erscheinen daher irreal. Kein Wun-der: Diese Anlage ist mittels 3D-Projektion ins Si-tungszimmer geholt worden, und die Teilnehmerkönnen sie nur mittels spezieller Virtual-Reality-(VR)-Brillen sehen. Aber nur zum Anschauen istdieses Modell nicht: Man kann zwar einem Kun-den ein 3D-Modell des bestellten Produktes vor-führen, aber auch gleich weiterentwicklen, schnei-den wie in einem CAD-Programm, Bemassungenanbringen, da und dort Änderungen vornehmen.In ihrer anspruchsvollsten Anwendung ist das voll-ständige Eintauchen in die grafische Simulationmöglich, womit das «Erleben» einer geplanten Fa-

brik, Anlage, Maschine keine Utopie mehr ist. DerVorteil der VR: Damit sehen alle das genaue Abbilddes Produktes, bevor auch nur eine echte Schrau-be eingesetzt wurde.Die VR «erlaubt Interaktionen mit der virtuellenRealität auf eine natürliche und intuitive Weise»heisst es etwa bei Ci-Base, einem Unternehmen,deren Ziel es ist, die virtuelle Entwicklungswelt denmittelständischen Unternehmen näherzubringen.Und dort soll die Technologie in Zukunft auch hinund nicht allein den Konzernen vorbehalten blei-ben. Denn das erlebbare Modell spart nicht nurGeld und Zeit, sondern es schafft auch Planungs-sicherheit. Schliesslich weiss nach dem Betrachten

D

des 3D-Modells jeder Beteiligte exakt, von was derandere spricht.

Vielfältige Anwendungsmöglichkeiten. Wann VRdas erste Mal angewandt wurde, ist nicht ganzklar. Michael Adrian vom französischen Software-entwickler Dassault Systèmes sieht die Anfängebereits in den 70er-Jahren beim US-Militär. In derfolgenden Dekade hätten sich das Bostoner «Mas-sachusetts Institute of Technology» (MIT) und dieNASA mit Virtual Reality beschäftigt. Industriellhatte die Erdöl- und Gasbranche laut Adrian diePionierrolle inne, Ziel war die Visualisierung vonGeländedaten und die Planung von Bohrungen.Laut Andreas Kunz von der ETH Zürich gab es voretwa 20 Jahren zudem erste Anwendungen fürRobotersteuerung und Flugsimulatoren.Heute sind die Anwendungsgebiete vielfältig ge-worden. Siemens beispielsweise nutzt die Techno-

logie, um neue Fabriken zu planen. Mit der neuenMethode soll die Planungszeit des Layouts auf dieHälfte verkürzt werden, bei grösseren Projektensind das schnell einmal sechs Monate oder mehr.Mithilfe eines Verfahrens namens Intuplan könnendie Planer sämtliche Maschinen und Anlagen alsmassstabsgetreue Miniaturen beliebig anordnenund so im Handumdrehen mehrere Modelle erstel-len. Es verbindet die herkömmlichen Bauklötzchen-methode mit digitalen Werkzeugen: Aus den vor-handenen dreidimensionalen CAD-Daten werdenMaschinen und Anlagen mit einem 3D-Druckerausgedruckt. Da die Modelle exakt und detailliertdargestellt werden, sehen die Planer sofort, wie

viel Platz zur Bedienung und zur Materialbeschaf-fung benötigt wird. Sind die verschiedenen Szenenerst einmal erstellt, werden sie eingescannt undsomit für alle digital verfügbar gemacht.Ein anderes Projekt des deutschen Unternehmensist der Quadrocopter, der automatisch Videos auf-nimmt und Umgebungen in 3D erstellt. Ziel ist es,digitale Modelle komplexer Innenräume oder Sze-narien zu schaffen. Mit dem Miniheli soll maschi-nelles Sehen möglich werden, um Gebäude planenoder schwer zugängliche Orte wie Windkraftanla-gen oder Strommasten kontrollieren zu können.Das Fluggerät misst knapp einen Meter im Durch-messer und besitzt vier Rotoren. Es tastet seineUmgebung mit Laser ab, optische Sensoren undVideokameras registrieren jedes Detail. Vor demEinsatz werden die Systeme durch gestütztes Ler-nen trainiert.

Unterschiedliche Lösungen. Die Kosten für «VirtualReality Equipments» fallen je nach Anwendungs-zweck sehr unterschiedlich aus. «Das hängt von derHardware ab», erklärt Professor Daniel Thalmannvom Virtual Reality Lab der EPFL Lausanne, «manbekommt ein HMD (Head-Mounted Display, dieRed.) und einen entsprechenden PC bereits für einpaar Tausend Franken, anspruchsvollere Lösungenkönnen aber auch zwei bis drei Millionen kosten.»Richtig angewendet, lässt sich mit der VR-Techno-logie im Gegenzug viel Geld sparen. Michael Adrianvon Dassault Systèmes nennt dafür ein konkretesBeispiel: Bei einem Anlagenbauer beträgt die Zeit-ersparnis mithilfe einer VR-Ausrüstung alleine beiPlanungsdurchsprachen erfahrungsgemäss etwa25 bis 45 Prozent.Denn: An einer Planungssitzung nehmen durch-schnittlich sechs Ingenieure teil, zwei Sitzungen zuzwei Stunden pro Tag stehen auf dem Programm.Die Ersparnis beträgt bei 35 Prozent somit rundvier Stunden pro Sitzung. «Die Anschaffung lohntsich auch überall dort, wo mehrere fachfremdeGruppen eng miteinander verzahnt werden müs-sen», erklärt Michael Adrian, «dies betrifft nichtnur unterschiedliche Ingenieursdisziplinen, sondernauch die Kommunikation zum Bedienpersonal,Marketing, Management, Vertrieb oder zu exter-nen Stellen wie Behörden oder Zulieferern.» ●

www.ci-base.dewww.icido.comwww.icvr.ethz.chwww.plm.automation.siemens.comwww.vrlab.epfl.ch

Der Einsatz von Virtual Reality in der Industrie

M I C H A E L B E N Z I N G

Eintauchen ins 3D-Modell

Virtual Reality erlaubt Ingenieuren und Marketingabteilungen, Produkte von der Entwicklung bis zum Verkauf dreidimensio-

nal zu erleben. Was lange Zeit nur Grosskonzernen vorenthalten war, ist dank massgeschneiderter Lösungen jetzt auch für

mittelständische Unternehmen erschwinglich.

Beim Entwicklen mit VR ist das vollständige Eintauchen in die grafische Simulation möglich.(Bild: Rainer Jensen, ICIDO)

BRENN PUNKTt e c h n i c a 3 . 2 0 1 2 11

— technica: Dr. Andreas Kunz, vielleicht beginnen wir bei den Grund-lagen: Wie funktioniert eigentlich ein 3D-CAD-Modell genau?Kunz: Das ist heutzutage eine mathematische Beschreibung einer Geo-metrie, ein sogenanntes Volumenmodell. Die mathematische Beschreibungkann einerseits durch Grundkörper wie Würfel, Kreis oder Zylinder ge-macht werden, welche über Boolsche Operationen miteinander verknüpftwerden. Andererseits können aber auch Polynome hohen Grades einge-setzt werden, mit denen ein Kurven- oder Flächenverlauf beschrieben wird.Weist man dem Volumen nun noch weitere Eigenschaften zu, beispielswei-se Materialeigenschaften, dann kann ein solches Modell auch für weitereAufgaben eingesetzt werden, beispielsweise für die Berechnung der Wär-meausdehnung einer Struktur. Für den Einsatz in der virtuellen Realitätwerden aber typischerweise nicht solche 3D-CAD-Modelle eingesetzt, son-dern sogenannte Oberflächenmodelle, die nur das Aussehen beschreiben.Das erspart wertvolle Rechenleistung, die für andere Aspekte eingesetztwerden kann: Eine fotorealistische Darstellung in Echtzeit, ein verzöge-rungsfreies Interagieren mit den Objekten oder realistische Beleuchtungs-modelle.

— Die Virtual Reality ist noch eine junge Technologie. Hat sichdennoch bereits herauskristallisiert, wo sich ihr Einsatz am besteneignet?Die Virtuelle Realität hat in den letzten Jahren einen entscheidenden Wan-del gemacht. Das heisst: Weg von den monolithischen Installationen undhin zu Anwendungen, die im täglichen Leben sowohl im Beruf als auch imAlltag eingesetzt werden. Interaktive Bildflächen, 3D-Fernsehen, aber auchder sogenannte Multitouch auf Smartphones sind letztendlich Technolo-gien, die sich aus dem Bedarf heraus entwickelt haben, mit den Daten inder virtuellen Welt zu interagieren. Darüber hinaus haben auch viele Algo-rithmen, beispielsweise für eine realistische Darstellung virtueller Objekte

bei geringer Prozessorbelastung, den Weg in die täglichen Anwendungengefunden. Beispiele sind Maschinenbau, Medizin, Architektur, Chemie,Ausbildung. Nicht zu vergessen ist natürlich der grosse Bereich des Enter-tainments, von den Spezialeffekten bis hin zu den PC-Games.

— Wer benutzt die Technologie derzeit? Ist es eine Nische fürForschung und Grosskonzerne oder arbeiten auch KMU damit?Bemerkenswert ist auch die Tatsache, dass VR nicht mehr nur den soge-nannten Global Players in der Industrie vorbehalten ist, sondern zuneh-mend auch kleine mittelständische Unternehmen diese Technologie nut-zen, um ein besseres Interface zu den immer grösser werdenden Daten-mengen zu haben. In der Schweiz sind es momentan vor allen Dingen dieKMU, die als Triebfeder für den Einsatz neuer Technologien, darunter auchVR, gelten. Sie erhoffen sich damit einen entscheidenden Marktvorteil ge-genüber Mitbewerbern.

— Kann man auch beziffern, für wen sich eine solche Anschaffunglohnt?Sie lohnt sich für alle, die in regelmässigen Abständen grosse Datenmen-gen visualisieren oder die Daten in einer geeigneten Form verändern müs-sen. Bei einer Investitionsplanung sind aber nicht nur die Kosten für dieHard- und Software zu berücksichtigen, sondern die komplette Kette zurErzeugung der Daten und zu deren Wiederverwertung. Wird beispielsweiseschon digitale Geometrie in einem anderen Gebiet eingesetzt, etwa CAD,dann fallen die Investitionskosten in der Regel geringer aus. Neben der rei-nen Hard- und Softwarebeschaffung ist aber auch der Zeitaufwand zur Ein-führung einer neuen Technologie relevant. Sehr häufig geht man hier mitfalschen Vorstellungen an den Start. Der Kauf von teurer Hard- und Soft-ware ist noch kein Garant für den erfolgreichen Einsatz einer neuen Tech-nologie. Häufig werden die Einführungszeit und die damit verbundenenKosten unterschätzt.

— Was meinen Sie damit? Ist das Arbeiten in der VR-Umgebung so vielkomplizierter?Diese Fehleinschätzung resultiert nicht aus der komplexen Bedienbarkeitder VR-Umgebung, sondern, wie häufig bei der Einführung neuer Techno-logien, aus der Notwendigkeit, sich in die neuen Hilfsmittel einzuarbeiten.

— Dennoch können beim richtigen Einsatz auch erheblich Kostengespart werden.Ja, und die Höhe der Kostenersparnis ist abhängig vom Einsatzfall der virtu-ellen Realität. Darunter können zum Beispiel die Einsparung von Reisetätig-keiten fallen bis hin zum Ersatz physischer Prototypen und allen damit ent-stehenden Kosten. Der wichtigste Aspekt ist aber die Zeiteinsparung, diedurch den Einsatz der virtuellen Realität erreicht werden kann. Die Visuali-sierung von Ideen oder Lösungen, die Möglichkeit der schnellen Änderungvon Entwürfen, sowie die Fähigkeit, auch über Netzwerke zusammenarbei-ten zu können, verkürzen entweder die Entwicklungszeit signifikant oderlassen in vergleichbarer Zeit mehr Iterationszyklen zu. Vorteilhaft ist auchdie frühzeitige Einbindung des Kunden und seiner Ideen, wodurch die Ge-fahr eines nicht angepassten Produktes oder einer Fehlinterpretation derKundenwünsche reduziert werden kann. ●

Dr. Andreas Kunz vom Innovation Center Virtual Reality der ETH Zürich beobachtet einen grundsätzlichen strukturellen

Wandel der Technologie. Dadurch wird eine Vielzahl von Anwendungen möglich. Von Michael Benzing

«Virtual Reality ist auf dem Weg in den Alltag»Interview mit Andreas Kunz vom Innovation Center Virtual Reality der ETHZ

Dr. Andreas Kunz

12 INTERVIEW 3 . 2 0 1 2 t e c h n i c a

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ereits acht Wochen vor Messebeginn melden beide Ver-anstaltungen einen beeindruckenden Flächenzuwachs.Die Wire hat ein Flächenplus von 10,4 %, bei der Tubesind es 8,8 %. Wer einmal in Düsseldorf ausgestellt hat,

merkt schnell, wie wichtig es ist, seine Innovationen aussagestark zupräsentieren. Dazu gehört auch ein entsprechender Messestand. Dasführt in diesem Jahr dazu, dass viele Unternehmen ihre Flächen enormvergrössert haben, sich also noch intensiver als zuvor präsentieren wol-len.

Verbesserte Rahmenbedingungen. Mit der allgemeinen wirtschaftlichenErholung nach dem Ende der Finanz- und Wirtschaftskrise haben sichdie Rahmenbedingungen auch für die Draht- und Kabelindustrie wie-der merklich verbessert. Die Branche partizipiert hier unmittelbar vomBoom in den für sie wichtigen Wirtschaftszweigen wie der Automobil-industrie und ihren Zulieferern sowie dem Energiesektor. Die Moderni-sierung von Stromnetzen oder der Ausbau der Infrastruktur in Ländernwie China, Indien und Brasilien sind wichtige Faktoren, die für dieDraht- und Kabelbranche auf den wichtigsten globalen Absatzmärktengünstige Bedingungen schaffen. Dabei ist zu erwarten, dass mittelfris-tig die Schwellenmärkte die wichtigsten Wachstumstreiber bleiben wer-den.Auch die Rohrbranche hat sich seit 2010 weltweit vom scharfen Ein-bruch des Jahres 2009 deutlich erholt. Speziell die Stahlrohrindustrierechnet mittelfristig wegen der zunehmenden Bedeutung des Energie-trägers Gas, der Planung neuer Explorationsprojekte, Leitungs- sowieKraftwerksbauten mit positiven Impulsen für ihr Geschäft. Die globaleStahlrohrproduktion erreichte 2010 mit rund 125 Mio. Tonnen wiederdas Vorkrisenrekordniveau. >>

B

Wire und Tube 2012 – zwei Fachmessen – ein Auftritt

«Join the best worldwide»Wer in den Branchen Draht, Kabel und Rohre produziert, verarbeitet und handelt, der

darf als Aussteller in Düsseldorf nicht fehlen. Mit insgesamt 2442 (Stand 2/12) Ausstellern

bieten Wire und Tube vom 26. bis 30. März einen rekordstarken Auftritt in den Düsseldorfer

Messehallen. Belegt sind derzeit über 107 000 Quadratmeter netto.

Traditionell ist die Wire die weltweit wichtigs-te Leistungsschau für Drahthersteller undWeiterverarbeiter. (Bild: zvg)

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t e c h n i c a 3 . 2 0 1 2 Wire und Tube ● FACHMESSEN 13

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Bis zu 80 %Energie sparen Passt

Vorsprung von China wächst. Vom Aufschwungkonnten auch die Stahlrohrhersteller der EU-Län-der profitieren. Gegenüber dem Vorjahr legte dieProduktion 2010 um rund 15 Prozent auf über 13Mio. Tonnen zu. Der Zuwachs kann freilich nichtdarüber hinwegtäuschen, dass die europäischeStahlrohrbranche ihren besten Zeiten weiterhinhinterherläuft, in de-nen sie fast 18 Mio.Tonnen Stahlrohre her-stellte. Der Abstandzum weltweit führen-den Stahlrohrland Chi-na ist jedenfalls auch2010 weiter gewach-sen. Mehr als die Hälfteder EU-Stahlrohrproduktion entfällt auf ge-schweisste Rohre bis 16 Zoll Durchmesser, bei de-nen 2010 ebenso Zuwachsraten zu verzeichnenwaren wie im Segment der nahtlosen Rohre. Beiden geschweissten Grossrohren blieb die Produkti-onsmenge in etwa konstant.

Der Ausgangspunkt: positive Stimmung. Die Aus-steller der Wire 2012 präsentieren ihre Innovatio-nen in den Messehallen 9 bis 12 und 15 bis 17.

Die Tube-Aussteller 2012 befinden sich in den Hal-len 1 bis 7.0 und in der Halle 7a. Insgesamt wer-den an fünf Messetagen rund 70 000 Fachbesu-cher aus der ganzen Welt in den DüsseldorferMessehallen erwartet. Traditionell ist die Wire dieweltweit wichtigste Leistungsschau für Drahther-steller und Weiterverarbeiter. So präsentiert sie

2012 Maschinen undAnlagen zur Drahther-stellung und -verede-lung sowie Maschinenzur Bearbeitung vonDraht. Ausserdem wer-den Spezialmaschinenzur Herstellung vonFeindraht oder zum La-

ckieren von Kupferdrähten sowie Wickelmaschinenfür die Spulenfertigung gezeigt.Die Bereiche Umformtechnik, Federherstellungs-maschinen, Werkzeuge zur Verfahrenstechnik,Grundstoffe, Spezialdrähte und Kabel als Rohstof-fe ergänzen das Angebotsspektrum. Der Bereichder Kupferdrähte (coil winding) als Wachstums-markt Nummer eins spielt ebenfalls eine wichtigeRolle auf der kommenden Wire: Kupferdrähte sindbei der Automobilindustrie, der Elektrik, der Elekt-

ronik und der Telekommunikation zu unverzichtba-ren Komponenten geworden.

Starker Anstieg der Aussteller auf der Tube. Die po-sitive Entwicklungsgeschichte der Tube steht derje-nigen der Wire in nichts nach: Gestartet im Jahr1988 mit 147 Ausstellern, waren es 2010 bereits1174 Unternehmen. Auch hier lag der Anteil inter-nationaler Aussteller mit 833 Firmen deutlich überdem der deutschen Beteiligungen. Die meisten eu-ropäischen Tube-Aussteller kamen 2010 aus Itali-en, der Türkei, den Niederlanden, Frankreich,Grossbritannien, der Schweiz und Österreich. Beiden aussereuropäischen Regionen lagen wiederumUnternehmen aus China, Indien, den USA und Ka-nada an der Spitze der Tube-Ausstellerstatistik.Beide Messen gehören weltweit zu den GlobalPlayern in ihren Branchen und haben einen Anteilvon nichtdeutschen Besuchern von 60 Prozent beider Wire und 52 Prozent bei der Tube. ●

Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag (26. bis 29.März 2012) jeweils von 9.00 bis 18.00 Uhr; Freitag(30. März 2012), bis 17.00 Uhr.Tickets können online bestellt werden und sind fürbeide Messen gültig.Infos: www.wire.de und www.tube.de

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ass gross nicht immer besser ist, zeigteeinmal mehr die Easyfairs AutomationSchweiz am 25. und 26. Januar in den

beiden Eulachhallen in Winterthur. Auch mit «nur»rund 130 Unternehmen präsentierte die Messe daskomplette Spektrum von Dienstleistungen undProdukten rund um das Thema industrielle Auto-mation. Das angenehme Ausstellungsklima sowiedie fachkompetenten Firmen sorgten für eineentspannte Atmosphäre und liessen einen regenInformationsaustausch zu.Neben den bewährten learnShops und dem Ma-schinenbauforum (siehe Kasten) dem KMU-Podiummit dem Schweizerischen Institut für KMU an derHSG sorgte auch das Podiumsgespräch unter Füh-rung von Werner De Schepper für geistigen Zünd-stoff.

Reiseführer inklusive. Wer ob der geballten Ladungan technischer Innovation Gefahr lief, den Überblickzu verlieren, war bei den «Guided Tours» bestens un-tergebracht. Unter fachmännischer Führung wurdedas Publikum rund eine Stunde durch die Messe ge-führt und mit ausgesuchten Firmen und Produktenvertraut gemacht: Zur Produktions-Automatisierunggab es von den Firmen Beckhoff, B & R, Satomec, derLeanFactory Group und von der SUVA viel Insiderwis-sen, unter anderem zu Produktionssteuerung, LeanProduction, Safety@Work, Kostenkontrolle und opti-mierter Produktions-Automatisierung. Zum ThemaEnergieeffizienz boten B & R, Sigmatek, LinMot/NTI

Dund Th. Zürrer konkrete Tipps von Profi zu Profi. «DieThematik der Energieeffizienz hat mich sehr interes-siert und die Firmen, welche darüber gesprochen ha-ben, taten dies sehr informativ», resümierte BesucherMark Richards von der Humanikin GmbH zum Ab-schluss der Tour.

Zufriedene Gesichter. Aussteller wie Besucher ka-men an der Messe auf ihre Kosten. Martin Reh, Be-reichsleiter Vertrieb & Marketing von Phoenix Con-tact: «Wir haben sehr interessante Neuprojekte be-sprechen können und sind sehr glücklich, wie dasGanze hier abläuft. Vom Stand über die Besucher, bishin zum Ausstellungsort Winterthur, der sich als gutesEinzugsgebiet sogar bis Lyss und Basel präsentiert, istalles sehr zufriedenstellend. So viele Kundenbesuchehätten wir gar nicht realisieren können, wie wir hierBerichte schreiben konnten.»Paolo Salvagno, Geschäftsführer B & R Schweiz, fanddie Guided Tours eine sehr gute, neue Idee und istdas nächste Mal wieder dabei. Beat Meili, Geschäfts-führer Sigmatek Schweiz AG, gefiel es «sehr gut,denn es hat viele Besucher, alle wichtigen Herstellersind vertreten und der Standort Winterthur ist super».Die nächste Automation Schweiz findet am 23./24.Januar 2013 wieder in Winterthur statt. ●

Easyfairs Automation Schweiz – Branchentreff in der Eulachstadt

«Besser als Kundenbesuche»

Knapp 130 Unternehmen präsentierten Ende Januar in den beiden Eulachhallen

in Winterthur Automatisierung von A bis Z. Das Fazit: Über 1900 Besucher suchten

lange und vertiefte Gespräche mit den Ausstellern.

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Bereits zum zweiten Mal agierte das in Kollabo-ration mit Sigmatek realisierte Maschinenbaufo-rum an der Messe Automation Schweiz als In-formations-Brückenbauer in der industriellenAutomations- und Konstruktionsbranche. Er-neut standen aktuelle Trends und Entwicklun-gen im Maschinenbau im Fokus. Durch fundier-te Vorträge hat sich das Maschinenbauforum zueinem zentralen Austausch-Event gemausert.Zwei der Vorträge hier in Kürzestform:

Schaltschrank aus dem Netz. Am Donnerstagpräsentierte Daniel Elsener, Eplan Software &Service AG, den Schaltschrank aus dem Netz.Dieser kann mittels Browser per Drag-and-drop konfiguriert und anschliessend automa-tisch und effizient verdrahtet werden. AlsBackbone der Konfigurationsoberflächekommt das Eplan Engineering Center (EEC)

zum Einsatz, das in Echtzeit die gesamteIT-Infrastruktur integriert und somit eine voll-automatische Abwicklung des Kundenauf-trags ermöglicht.

Moderne Engineering-Verfahren. Adrian Misch-ler von Sigmatek zeigte eloquent auf, dass dieAnforderungen im Maschinenbau laufend stie-gen. Um diesem Umstand Rechnung zu tragen,sind moderne Engineering-Verfahren, bei de-nen die einzelnen Software-Module einer kom-plexen Maschine wie in einem Baukastensystemzusammengesetzt werden können, zwingendgeworden. Daher haben sich Bereiche der klas-sischen Software-Entwicklung aus Flexibilitäts-gründen, wie zum Beispiel die SPS-Programmie-rung, das objektorientierte Programmieren undentsprechende Engineering Tools, durchgesetzt.

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t e c h n i c a 3 . 2 0 1 2 Werkzeuge ● WERKZEUGMASCHINEN UND WERKZEUGE 17

ie Firma CNC Maschinenbau in Wolkersdorf bei Wien istein bemerkenswertes Unternehmen dieser Sparte. Miteinem beeindruckenden Maschinenpark und einem bei-spiellosen Know-how in der Grossteilebearbeitung.

Längst hat man die Rolle des «simplen» Zulieferers verlassen und istmittlerweile anerkannter Partner für namhafte, weltweit agierendeUnternehmen im Energie- und Kraftwerksektor. Für viele der zu bear-beitenden Werkstücke ist das Fertigungs-Know-how bei CNC Maschi-nenbau deutlich höher als beim Kunden selbst. In einigen Fällen istbeim Kunden selbst gar keine Fertigungsmöglichkeit mehr vorhanden.Ebenso imponierend wie die Bearbeitungsmöglichkeiten ist die gesam-te Entwicklung der CNC Maschinenbau GmbH.

Im Jahre 1991 von Ing. Heinz Pitsch gegründet, war schon im darauf-folgenden Jahr die Übersiedlung mit sieben Mitarbeitern in eine grösse-re Miethalle notwendig. Bereits im Jahre 1995 wurden eigene Produkti-onshallen in Wien in Betrieb genommen, die dann 1998 aufgrund desnotwendigen Platzbedarfes vergrössert wurden.Da am Standort Wien eine weitere Expansion nicht möglich war, wurde2009 die jetzige Produktionsstätte im Gewerbepark Wolkersdorf bezo-gen. Hier sieht Heinz Pitsch als Geschäftsführer der CNC MaschinenbauGmbH das Potenzial für ein weiteres kontinuierliches Wachsen seinesUnternehmens gegeben.Eine Spezialisierung und Konzentration auf die Kernkompetenz ist auchfür Zulieferer der Schlüssel zum Erfolg, denn nur mit dem richtigen Ma-schinenpark, erfahrenen und hoch motivierten Mitarbeitern sowie demnotwendigen Know-how ist die regionale und überregionale Reputati-on zu erklären, die sich die Firma CNC Maschinenbau mittlerweile erar-beitet hat. Speziell im Bereich der Rotorenfertigung für Gas- undDampfturbinen geniesst man den Ruf des absoluten Spezialisten. Umhier die Marktstellung zu festigen und noch auszubauen, entschied >>

D

Hocheffektive Zerspanungswerkzeuge zur wirtschaftlichen Produktion von Hightech-Komponenten

Turbinenrotoren sicher bearbeiten

Lohnfertigungsbetriebe erzielen ihre Wertschöpfung aus der Bearbeitung von Kunden-

werkstücken. Daher sind Produktionsdaten wie Schnittwerte und Zeitspanvolumen noch

wichtiger als in der übrigen zerspanenden Industrie. Deshalb gilt bei Lohnfertigern ein

besonderes Interesse an den leistungsfähigsten und wirtschaftlichsten Werkzeugen.

Schruppfräser D = 800 mm zur Wicklungsnutbearbei-tung mit Rundbürste und Kaltdüse. (Bilder: Ingersoll)

FACHBERICHTE

Heinz Pitsch als Inhaber, weiter zu investieren, undzwar in Maschinen und Know-how. Technologie,Prozesssicherheit und letzten Endes auch die Stand-zeiten der Werkzeuge sollten verbessert werden.Bei der Maschine fiel die Wahl auf ein Juaristi-Bohrwerk MP7RAM. Zur Optimierung der Werk-zeug- und Bearbeitungsstrategie entschied sichHeinz Pitsch mit seinem Team für Ingersoll-Werk-zeuge und die Unterstützung durch Ing. Karl Böhm(Ingersoll-Verkaufsleitung Österreich).

Ingersoll-Werkzeuge im Einsatz auf dem neuenBohrwerk. Im Team wurde das Bearbeitungskonzeptfür die ersten Rotoren festgelegt. Ing. Robert Blauens-teiner (Leiter Produktion) und Sascha Rziha (Program-mierung) von der Firma CNC Maschinenbau arbeite-ten zu diesem Zweck eng mit Karl Böhm zusammen.In der ersten Stufe werden Rotoren aus Material26NiMoV144 mit 28 Wicklungsnuten bearbeitet. InFolge sind weitere Rotoren in verschiedenen Grössenzur Bearbeitung geplant.Jede einzelne der 28 Wicklungsnuten wurde in sie-ben Schritten bearbeitet: Beim ersten und zweitenSchnitt kamen Ingersoll-Scheibenfräser, Durchmesser800 mm mit Schnittbreiten von 38 mm und 34 mmzum Einsatz. Als Hartmetallsorte wurde IN 2045 ein-gesetzt.

Zur Optimierung des Zerspanungsprozesses wurden ei-ne Rundbürste und eine Kaltdüse eingesetzt. Die Bürsteverhinderte ein «Kleben» und Doppeltschneiden derSpäne. Durch den Einsatz der Kaltdüse wurde dieStandzeit der Wendeschneidplatte wesentlich erhöht.

Der Wechsel der Wendeschneidplatten erleichtert.Bei einer Schnitttiefe von 115 mm und einemTischvorschub von 190 mm/min ist eine optimale

Leistung der Maschine gesichert. Die anschliessen-de Schlichtbearbeitung der Wicklungsnuten wurdemit einem Scheibenfräser Durchmesser 800 mmund einem Bearbeitungsvorschub von 622 mmdurchgeführt. Als nächster Arbeitsschritt wurdenam Ende der Wicklungsnuten die Verschlussnutengefräst.Die Verschlussnuten wurden in zwei radialenSchnitten mit einem Wendeplatten-Schaftfräser

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MaschinenbedienerAdrian Dobrita beider Bearbeitung derWicklungsnuten.

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geschruppt. Für die zwei radialen Schlichtschnitten mit 0,3 mm Aufmass wur-de ebenfalls ein Präzisionswendeschneidplattenfräser mit Wendeschneidplat-ten der Qualität IN 2040 eingesetzt.

Kaltdüse hat sich bewährt. Für diese Schlichtbearbeitung wurden bisher ge-schliffene Hartmetallwerkzeuge eingesetzt, da man nur so die geforderte Ge-nauigkeit und die Ansprüche an die Oberfläche erzielen konnte.Ingersoll ist es gelungen, diese Hartmetall-Werkzeuge durch moderne Wende-schneidplattenwerkzeuge zu ersetzen. Sowohl bei der Schrupp- wie auch beider Schlichtbearbeitung der Verschlussnuten kam die Kaltdüse zum Einsatz,die sich auch hier bestens bewährt hat.Als letzte Operation wurden die 20 Dehnungsnuten mit einem Sehnenmassvon 397,93 mm, einer Tiefe von 111,5 mm und einer Breite von 10,6 mm be-arbeitet.Die Dehnungsnutbearbeitung wurde mit einem Scheibenfräser, Durchmesser540 mm, ausgeführt. Die eingebauten Wendeschneidplatten besassen einenRadius von 2,5 mm. Auch bei dieser Bearbeitung wurde die Kaltdüse erfolg-reich eingesetzt.Bei allen Bearbeitungsschritten wurden die gemeinsam festgelegten Schnitt-werte in der Praxis übertroffen, sodass die beteiligten Herren der Firma CNCMaschinenbau sowohl mit den eingesetzten Ingersoll-Werkzeugen wie auchmit der Unterstützung vor Ort durch Karl Böhm äusserst zufrieden waren.Aufgrund des guten Gesamtergebnisses plant man bei CNC Maschinenbauschon die nächsten gemeinsamen Projekte mit Karl Böhm und Ingersoll. ●

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20 WERKZEUGMASCHINEN UND WERKZEUGE ● Werkzeuge 3 . 2 0 1 2 t e c h n i c a

n vielen Bereichen der zerspanendenMetallbearbeitung wird unnötiger-weise nach wie vor mit grossen Men-

gen an Kühlschmierstoffen bearbeitet. DemWort «unnötigerweise» kommt hier gleichmehrfach Bedeutung zu, denn zum einen istdie Devise «viel hilft viel» längst überholt. Zumanderen gewährleistet die Schwallkühlung mitgrossen Mengen noch lange nicht, dass derKühlschmierstoff auch dahin gelangt, wo er amdringendsten gebraucht wird, nämlich direkt ander im Eingriff befindlichen Schneide. Mit derMMS-Minimalmengenschmierung gibt es eineAlternative, mit der auf einen Schlag gleichzwei Probleme gelöst werden, nämlich sparsa-mer und in vielen Fällen absolut ausreichenderEinsatz von Kühlschmierstoffen bei gleichzeitiggezieltem Eintrag des Kühlmittelstrahls in dieSchneidzone. Zwar ist dies auch mit herkömm-licher oder mit Hochdruck-Kühlschmierungmöglich, jedoch setzt dies wiederum entspre-chende Pumpenleistungen und Tankvolumensowie den Einsatz von vergleichsweise viel elek-trischer Energie voraus.So weit, so gut, doch bei zerspanungstechni-schen Prozessen sind noch ganz andere Aspek-te zu betrachten. Zumal die Bestrebungen nachkürzeren Bearbeitungszeiten und reduziertenTaktzeiten sowie verringerten Werkzeugkostenund maximaler Energie- und Betriebsstoffe-Effi-zienz weitere Herausforderungen darstellen. Sogeschehen auch bei einem deutschen Automo-bil-Hersteller, der die Bearbeitung eines in gros-sen Serien zu produzierenden Bauteils (Alu-La-gerrahmen) optimieren und gleichzeitig dieTaktzeiten verkürzen sowie die Wirtschaftlich-keit erhöhen wollte.

I

Alternativen zur herkömmlichen Bearbeitung ge-sucht. Bis dato wurden die Alu-Werkstücke aufeinem Bearbeitungszentrum mit konventionel-len Werkzeugen und unter Einsatz herkömmli-cher Kühlschmierung in mehreren Einzelschrit-ten bearbeitet. Damit waren aber bestimmteTaktzeiten pro Bearbeitung bzw. Teil vorgege-ben. Zur Lösung der anspruchsvollen Bearbei-tungsaufgabe holte sich der Hersteller dann

den süddeutschen Werkzeug-Spezialisten HAMHartmetallwerkzeugfabrik Andreas MaierGmbH ins Boot. Nach Analyse der einzelnenBearbeitungen und weiterer werkstückspezifi-scher Anforderungen (Material, Bearbeitungs-strategie, Qualität), erarbeiteten die Anwen-dungs-Techniker zusammen mit dem Kunden

den Lösungsvorschlag, auf die KombinationPKD-Werkzeuge und MMS-Minimalmengen-schmierung zu setzen. Des Weiteren empfahlendie Techniker von HAM sowohl den Einsatz vonmultifunktionalen PKD-Sonderwerkzeugen alsauch von Standard-Werkzeugen wie zum Bei-spiel Tieflochbohrern aus Vollhartmetall.Schliesslich wurde von HAM für die kompletteBohr-, Senk- und Reib-Bearbeitung von Bohrun-

gen, Fasen und Planflächen ein aus fünfWerkzeugen bestehendes Set zusammenge-stellt, das die hoch produktive Teilefertigungauf einer Maschine erlaubt. Zudem arbeitenjetzt alle Werkzeuge mit Minimalmengen-schmierung bei einem Druck von lediglich6 bis 8 bar.

Höhere Effizienz und Wirtschaftlichkeit mit PKD-Werkzeugen und MMS-Minimalmengenschmierung

E D G A R G R U N D L E R

PKD und MMS – die Kombination bringtsArbeits- und Umweltschonung sowie Produktions-Effizienz müssen sich nicht ausschliessen. Die Kombination PKD-Werkzeuge

und MMS-Minimalmengenschmierung bei der Alu-Lagerrahmen-Bearbeitung bringt dafür den Beweis.

PKD-Feinstbearbeitungswerkzeug.

VHM-Tieflochbohrer. (Bilder: HAM Hartmetall-Werkzeugfabrik Andreas Maier GmbH)

Mit der Kombination PKD und MMS zum Erfolg. Zum Einsatz kommen fol-gende HAM-Standard- und Sonderwerkzeuge:Ein multifunktionales Sonder-Kombi-Werkzeug mit drei PKD-Wende-schneidplatten und einem VHM-Einsteckbohrer zur Komplettbearbeitungder Kernlochbohrung und einer Planfläche in einem Arbeitsgang. Da-durch konnte die Taktzeit um 12,3 Sekunden verringert und gleichzeitigdie Standmenge von ehemals 18 000 auf nunmehr 40 000 Teile erhöhtwerden.PKD-Feinbohrwerkzeug mit vier Schneiden und ungleicher Teilung sowiemit Vorschneidstufe zum Vorbohren und Reiben (eine Schneide ist imµm-Bereich einstellbar) der Lagerschale. Die Taktzeit konnte hier um 28Sekunden reduziert, die Standmenge von zuvor 30 000 auf jetzt 40 000Teile erhöht werden, und es wird jetzt nur noch ein Werkzeug anstattfrüher zwei benötigt, wodurch ein Arbeitsgang, ein Werkzeug und derWerkzeugwechsel entfallen.Vollhartmetall-Tieflochbohrer für Aluminium in Standardausführung mit4 mm Durchmesser anstatt eines früher eingesetzten Einlippentiefloch-

bohrers für 30 � D, Taktzeitverringerung um 7 Sekunden sowie Stand-mengen-Steigerung von früher 6000 auf jetzt 7000 Werkstücke.Vollhartmetall-Tieflochbohrer in Standardausführung für Aluminium mit5,0 mm Durchmesser anstatt des vorher genutzten Einlippentieflochboh-rers für 40 � D, Taktzeiteinsparung 11 Sekunden und Erhöhung derStandmenge von 6000 auf 9000 Werkstücke; PKD-Feinstbearbeitungs-werkzeug zur Bearbeitung einer weiteren Bohrung in einem Durchgang,Einsparung bei der Taktzeit 16 Sekunden, Standmengenerhöhung von20 000 auf 30 000 Teile, anstatt vorher zwei jetzt nur noch ein Werkzeugim Einsatz, dadurch Wegfall eines Arbeitsgangs, eines Werkzeugs undnatürlich auch des Werkzeugwechsels.

Beweis erbracht. Mit den hier dargestellten mannigfachen Einsparungenbezüglich Bearbeitungszeiten, Arbeitsgängen, Werkzeugen und Werk-zeug-Handling sowie schliesslich der Umstellung von konventionellerKühlschmierung auf Minimalmengenschmierung ist der klare Beweis er-bracht, dass im Bereich der Zerspanung noch sehr viel Ratio-Potenzialsteckt. Dieses zu heben kommt vor allem weniger neuen Hochleistungs-Bearbeitungszentren, sondern in erster Linie der praxisnahen Prozessaus-legung mit entsprechender Werkzeugausrüstung zu. Der Erfolg bei derBearbeitung der Lagerrahmen aus Aluminium verdeutlicht zudem, wel-che Ergebnisse möglich sind, wenn man eingefahrene Geleise verlässtund unkonventionellen Bearbeitungslösungen die Chance gibt, sich be-währen zu können. ●

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22 WERKZEUGMASCHINEN UND WERKZEUGE ● Werkzeugmaschinen 3 . 2 0 1 2 t e c h n i c a

it seinem Liefer- und Leistungspro-gramm an CNC-Hochleistungs-Bearbei-tungszentren hat sich das mittelständi-

sche Technologie-Unternehmen MaschinenfabrikBerthold Hermle AG weltweit etablieren können.Bezüglich der flexiblen und dabei hoch produk-tiven 5-Achsen-Komplett-Simultanbearbeitung set-zen die BAZ's der C-Baureihe international dieMassstäbe und gelten als Synonym hinsichtlichhoch dynamischer Präzisionsfertigung und Lang-zeit-Genauigkeit. Mit der für den jeweiligen An-wendungsfall angepassten Automations-Peripheriebeschäftigt sich die Hermle Leibinger Systemtech-nik GmbH mit Sitz in Tuttlingen. Das aktuell 80Personen zählende Spezialisten-Team von HLS be-fasst sich mit der Entwicklung, Herstellung und In-tegration von Magazinen, Handhabungstechnikund Materialfluss-Einrichtungen für das Werk-stück-Handling im Umfeld der Bearbeitungszentren.Im Vordergrund steht dabei zwar die Automatisie-rung von Hermle-BAZ's, jedoch werden auf Wunschauch Werkzeugmaschinen anderer Hersteller sowievor allem andere Technologien (Finishbearbeitung,Reinigen, Prüfen) in die Systeme integriert.

MKomplettlösungen aus einer Hand. Da sich die Ab-läufe in einem Sondermaschinenbau-Unternehmenanders darstellen als in bei einem Serienhersteller,agiert die HLS als eigenständige Einheit, nutzt je-doch alle relevanten Ressourcen des Mutterhauses.Der grosse Vorteil für die Kunden resp. Anwenderist, dass sie funktionierende Komplettlösungen auseiner verantwortlichen Hand bekommen undsämtliche mechanischen sowie steuerungs- undsoftwaretechnischen Schnittstellen intern abgeklärtsind. Ausserdem übernimmt die bekanntlich sehrgute Kundendienstorganisation von Hermle alleentsprechenden Servicearbeiten, sodass der Kundehier nur einen einzigen kompetenten Ansprech-partner hat. Für HLS Direktor Gerd Schorpp stehtfest, dass sich durch komplexere Aufgaben bei derSystemintegration die Anforderungsprofile starkverändert haben, weshalb er die HLS sowohl alsSondermaschinen-Hersteller wie als Systemintegra-tor sieht: «Je nach Struktur des Anwenders undseiner Fertigungstechnik-Ausrichtung gilt es, denentsprechend angepassten Automatisierungsgradzu präferieren. Ein Serienfertiger hat andere An-sprüche als ein Einzelteil- und Kleinserien-Herstel-

ler. Deshalb bieten wir, in enger Abstimmung mitunserer Mutter bzw. anderen Herstellern, perfektabgestimmte Komponenten, die wir bei uns konst-ruieren und montieren und dann beim Kunden in-tegrieren. Für die Fertigung der Bauteile, Baugrup-pen und Subsysteme nutzen wir die Kapazitätenim Stammhaus, wodurch wir auch in Bezug auf dieLieferfähigkeit und die Termintreue an einemStrang ziehen. Da wir, im Gegensatz zu externenSondermaschinenbauern und Systemintegratoren,ausserdem über das spezifische zerspanungstech-nische Know-how und damit auch über die Kom-petenz für Prozesslösungen verfügen, begibt sichder Kunde mit uns auf die sichere Seite.»

Zerspantechnik- plus Automations-Kompetenz. Fürdie zumeist individuellen Projektlösungen greiftHLS auf einen modularen Baukasten zurück, derz. B. standarisierte Komponenten wie Palettenwechs-ler, Palettenspeicher, Paletten- und/oder Werk-stück-Magazin- und Handlingsysteme, Robotersys-teme inklusive Paletten- und/oder Werkstück-Ma-gazin sowie Werkzeug-Zusatzmagazine beinhaltet.Je nach Anforderungen sind dann lediglich noch

Automationslösungen vom Palettenwechsler bis zum integrierten Robotersystem

Automation als Produktivitäts-FaktorUm für die Kunden die Vorteile der effizienten Teilebearbeitung bezüglich wettbewerbsstarker Produktivität sicherstellen zu

können, bietet die Hermle AG nicht nur hochleistungsfähige Maschinen, sondern auch eine angepasste Automations-Peri-

pherie für das Werkstück-Management. Da in Zukunft nicht nur die Serien-, sondern auch die Kleinserien- und Einzelteil-Fer-

tigung automatisiert ablaufen muss, wurde bereits im Jahr 1998 die HLS Hermle Leibinger Systemtechnik GmbH gegründet.

Die Automationslösungender Hermle-Leibinger SystemtechnikGmbH auf einen Blick. (Bilder: Hermle)

t e c h n i c a 3 . 2 0 1 2 Werkzeugmaschinen ● WERKZEUGMASCHINEN UND WERKZEUGE 23

Anpassungen vorzunehmen, wodurch sich derSondermaschinenbau-Aufwand auf einen über-schaubaren Anteil reduziert und eine klare Kalkula-tion ermöglicht. Das Systemlösungs-Portfolio vonHLS fächert sich wie folgt auf:

Palettenwechsler und Palettenspeicher. Den Ein-stieg in die automatisierte Teilefertigung ermög-lichen Standard-Palettenwechsler verschiedenerBaugrössen (Palettengrössen 400 x 400, 500 x500, 630 x 630, 800 x 800 und 1000 x 800 mm),die an die Bearbeitungszentren adaptiert werden.Die Palettenanzahl beträgt dabei ohne Speicher jenach Typ zwei oder drei Stück und mit Speicherdann zwischen sieben und 21 Paletten. Mit denPalettenwechslern wird hauptzeitparalleles RüstenRealität und die Fertigung kann je nach Bearbei-tungszeit pro Teile über einen bestimmten Zeit-raum mannarm/mannlos erfolgen. Darüber hinauslassen sich zwei und mehrere BAZ's zu FFS-flexib-len Fertigungssystemen verketten.

Paletten- und/oder Werkstück-Magazine. Eine an-dere Art des Einstiegs in die automatisierte Teile-fertigung bieten die IH-Systeme der Grössen IH 30,IH 60 und IH 100. Dabei handelt es sich um in sichgeschlossene, an die BAZ's zu adaptierende stan-dardisierte Einheiten inklusive Handlingsystem, indenen je nach Grösse bis zu 90 Paletten oderWerkstücke magaziniert und über einen Teleskop-arm automatisch zugeführt bzw. nach der Bearbei-tung wieder rückgelagert werden können. Damitist je nach Bearbeitungszeit der Werkstücke autar-kes Arbeiten im Ein- bis Mehrschichtbetrieb mög-lich. Die IH-Systeme sind je nach Grösse für Trans-portgewichte bis 30 kg (IH30), 60 kg (IH60) oder100 kg (IH100) ausgelegt.

Roboterzellen/Robotersysteme. Für das Segmentautomatisierte Teilefertigung kleinerer bis mittlererWerkstücke steht die standardisierte Einheit RS05zu Verfügung. Dabei handelt es sich um eine sehrkompakte, in sich geschlossene Einheit, die nur 2m2 Stellfläche benötigt und mit ei-nem Roboter versehen ist. Verbun-den mit einer Lineareinheit holt derRoboter verschiedene Werkstückemit einem Gewicht bis zu 5 kg ausdem Magazin und befördert sie inden Arbeitsraum der Maschine.Nach dem Bearbeiten kann der Ro-boter die Werkstücke zunächstauch einer Reinigungs- und einerTrocknungsstation zuführen, bevordann schliesslich die Rücklagerungins Magazin erfolgt. Das Roboter-system RS1 ist als kompakte Zellefür die flexible Fertigung aufgebaut und mit einemRoboter für Traglasten bis 60 kg ausgerüstet. DerRoboter versorgt ein BAZ und kann wahlweise Pa-letten oder direkt Werkstücke handhaben.Die Werkstück- oder Palettenmagazine sind hierdem Bedarf entsprechend zu konfigurieren. DasRobotersystem RS2 ist speziell zum Paletten-Hand-ling mit max. 270 kg Transportgewicht ausgelegt.Hierfür kommen dann Container-ähnliche Schwer-last-Paletten-Magazine zum Einsatz, wobei ein Ma-gazin wiederum bis zu sechs Schwerlastregale ent-halten kann. Zudem ist die Anbindung von bis zudrei Bearbeitungszentren machbar, wodurch sichder Nutzungs- und Anwendungs-Bereich nochmalserweitert. Als Ergänzung dazu ist das Robotersys-tem RS2 Kombi zu verstehen, das im Mix und damithoch flexibel sowohl das Paletten- als auch dasWerkstück-Handling erlaubt.

Werkstück-Handling mit 500 oder 1000 kg. Diegrösseren Robotersysteme RS3 und RS4 stehendann für das Handling von Paletten verschiedenerAbmessungen (RS3 630 x 630 x 400 mm bzw. RS41000 x 800 x 800 mm) und mit Transportgewich-ten bis 500 bzw. bis 1000 kg.Die Magazine dafür lassen sich nach Bedarf indivi-duell konfigurieren und es können auch zwei Bear-beitungszentren integriert werden. Grundsätzlichsind die Robotersysteme RS2, RS3 und RS4 als«Plattformen» entwickelt, auf deren Basis sichdann kundenindividuelle Lösungen gestalten las-sen.Eine weitere Variante stellt das Robotersystem RS2L dar, bei dem es sich um eine Roboterzelle han-delt, in welcher der Roboter auf einer 7. Achse li-near verfährt und aus dem linear angeordnetenMagazin mehrere in Reihe aufgestellte BAZ's ver-sorgt. Die Robotersysteme lassen die hoch effizien-te Teilefertigung an sieben Tagen Realität werden,was nicht zuletzt durch die bereits 120 installierten

Roboter-gestützten Fertigungssysteme von Hermlenachdrücklich unter Beweis gestellt wurde undwird. Insgesamt arbeiten bis heute über 200 kom-plexere Fertigungssysteme mit unterschiedlichemAutomatisierungsgrad, eben genau so, wie er fürden jeweiligen Kunden passt. ●

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Robotersystem RS 2 adaptiert an ein 5-Achsen-Bearbeitungszentrum C 40 U dynamic. Das Robotersystemin Modulbauweise für das Handling von Werkstücken und/oder Paletten.

Robotersystem mit zwei Palettenmagazinen beimBeladen eines 5-Achsen-Hochleistungsbearbei-tungszentrums (die vordere Wand der Schutzum-hausung wurde zur Verdeutlichung entfernt).

24 WERKZEUGMASCHINEN UND WERKZEUGE ● Werkzeugmaschinen 3 . 2 0 1 2 t e c h n i c a

ermehrt müssen extrem kleine undgrosse Losgrössen «just in time» produ-ziert werden (und das nicht selten auf

einer Anlage). Dazu kommt, dass selbst grossvolu-mige Produktionsprozesse immer wieder neu aus-gelegt werden, weil sich die allgemeine Marktsitu-ation schnell wandelt. Für den Bereich des Drehenserfüllen die Vertikal-Drehzentren von Emag dieseBedingungen mustergültig. Mit der VL 2 P (Futter-durchmesser 160 mm) bietet Emag nun eine Ma-schine, die sowohl für Lohnfertiger und Drehtei-lehersteller als auch für die Automobilindustriegeeignet ist.

Umfassende Lösung für das Drehen. Wie sollendie Produktionsplaner in kleineren und mittlerenUnternehmen auf diesen Wettbewerbsdruck unddiese Marktdynamik reagieren? Dr. Guido Hege-ner, Geschäftsführer der Emag Salach Maschinen-fabrik, verweist in diesem Zusammenhang aufeinen echten «Kostenkiller» – das Vertikal-Dreh-zentrum VL 2 P von Emag: «Es gibt natürlich vieleFaktoren, die bei der spanenden Bearbeitung vonBauteilen die Kosten entscheidend beeinflussen –von der allgemeinen Ausbringungsmenge über dieStandzeiten der Werkzeuge bis hin zur eigentli-chen Bauteilqualität. Wir haben bei der Entwick-lung diese Faktoren allerdings auch ganzheitlich imBlick gehabt. Die VL 2 P weist deshalb ganz unter-schiedliche Stärken auf. Es ist eine umfassende Lö-sung für den Drehbereich, technisch raffiniert und

Vauf der Grundlage unserer jahrelangenErfahrung konstruiert.»Auf der Maschine können Werkstückebis 100 mm Durchmesser in zwei Auf-spannungen in einer Maschine komplettbearbeitet werden. Dabei kommen zweiArbeitsspindeln, die im Pendelbetrieb ar-beiten, zum Einsatz. Das bedeutet, wäh-rend die erste Spindel die erste Seite desWerkstücks bearbeitet, belädt sich diezweite Spindel automatisch über dasPick-up-Verfahren. Damit steht dasnächste Rohteil direkt für die Bearbei-tung zur Verfügung. Nach der Bearbei-tung des ersten Werkstücks «pendelt»der Revolver zur zweiten Arbeitsspindelund produziert weiter. Damit ergebensich kürzeste Span-zu-Span-Zeiten.

Von Grund auf die Qualität im Fokus. Bei der VL 2 Psind die Emag-Konstrukteure wortwörtlich «vonGrund auf» die Aufgabe angegangen: Bereits derMaschinengrundkörper weist ein Alleinstellungs-merkmal auf, das sich in jeder Produktionssituationbemerkbar macht. Es ist aus Mineralit. Der Poly-mer-Beton hat ein achtfach besseres Schwingungs-verhalten als Grauguss. Ist die Maschine einmal imEinsatz, lassen die «Folgen» dieses Konstruktions-details nicht lange auf sich warten, wie Guido He-gener erklärt: «Eine schwingungsarme Maschineführt direkt zu einer besseren Oberflächengüte bei

den bearbeiteten Bauteilen. Ausserdem steigt dieStandzeit der Werkzeuge an.»

Automation inklusive. Ein weiteres wichtiges Quali-tätsmerkmal der Vertikal-Drehzenten von Emag istdie Automation. Das Erstaunliche dabei: Sie ist ge-wissermassen integraler Bestandteil der äusserstkompakten Anlagenkonzeption. Zum Einsatzkommt eine umlaufende Kette, die mit Schlepp-rahmen für den Teiletransport ausgestattet ist. Aufdiese Weise werden die Bauteile direkt in einePick-up-Station transportiert und anschliessendbearbeitet.Weil sich diese Aufnahme ausserhalb des Arbeits-raums abspielt, können dem vorbeilaufendenTransportband im vorderen Bereich der Maschinejederzeit Fertigteile entnommen und neue Roh-linge aufgelegt werden. Eine flexiblere und gleich-zeitig universellere Automationslösung lässt sichkaum denken. Das Be- und Entladen einer Vielzahlvon unterschiedlichen Werkstücken ist damit völligunproblematisch realisierbar.

Kurze Verfahrwege – kurze Nebenzeiten. Geht esallgemein um das Thema Kosten im Maschinen-bau, ist zumeist von den sogenannten Nebenzei-ten die Rede – also den Sekunden, in denen dieArbeitsspindel nicht produktiv arbeitet und bei-spielsweise der nächste Rohling beladen wird. Wieschlägt sich die VL 2 P in diesem Bereich? «Wir ha-

Drehzentrum VL 2 P sorgt für Qualität und Produktivität

Die Kosten direkt herunterdrehenDer Kostendruck in vielen Zulieferunternehmen nimmt auch im Jahr 2012 weiter zu. Sie erwarten z. B. mehrheitlich anstei-

gende Kosten beim Einkauf der Rohstoffe, steigende Energiepreise, aber auch einen zunehmenden Preisdruck vonseiten der

Kunden. Eine zentrale Lösung sehen viele in der Produktion selbst: Flexible und effektive Abläufe müssen dafür sorgen, dass

einerseits die Kosten sinken und andererseits mit einer hohen Bauteilqualität die Wettbewerbsfähigkeit ansteigt.

Kompakter Arbeitsraum und kurze Wege, optimale Voraussetzungen für kurze Span-zu-Span-Zeiten.

Werkstücke bis 100 mm Durchmesser und 150 mmLänge werden auf der VL 2 P bearbeitet.

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ben diese unerwünschten Nebenzeiten bei derKonstruktion dieser Maschine natürlich im Blickgehabt. Der Wechsel zwischen den Werkstückenist unschlagbar schnell, weil der Verfahrweg zwi-schen Arbeitsspindel 1 und Arbeitsspindel 2 mini-mal ist. Zeiten für das Be- und Entladen der Werk-stücke erfolgen hauptzeitparallel. Damit gehen sienicht in die Span-zu-Span-Zeit ein», erklärt GuidoHegener.

Vom Futterteil bis zur kleinen Welle. Bleibt mit Blickauf die Investitionsentscheidung eines Zulieferun-ternehmens und Drehteileherstellers vielleicht nocheine Frage übrig: Welche Erfahrungen hat Emagmit diesem vertikalen Maschinenkonzept und sei-ner aussergewöhnlichen Automation gesammelt?Funktioniert das Konzept auch in der Praxis? «Ab-solut», bestätigt Guido Hegener. «Zunächst einmalblicken wir allgemein auf bereits 2500 ausgeliefer-te VL-Maschinen zurück. Dabei orientieren wir unsbei der Konstruktion immer wieder an den Bedin-gungen beim Anwender. Auf diese Weise werdendie Stärken der Maschinen zielgerichtet einge-bracht.» Die auf den Vertikal-Drehzentren produ-zierten Stückzahlen und Bauteile sind dabei denk-bar unterschiedlich: Zahnradrohlinge lassen sich

damit genauso effektiv produzieren wieFlansche oder Nockenstücke. Dass dieEmag vor diesen Möglichkeiten auch inZukunft verstärkt auf das erfolgreicheKonzept setzt, kann nicht überraschen.«Die VL 2 P ist für Werkstücke mit kur-zen Laufzeiten bestens geeignet und be-sticht mir kürzesten Taktzeiten sowie ho-her Qualität. Diese Vorteile überzeugenimmer wieder aufs Neue», betont GuidoHegener abschliessend. ●

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23.–27. April 2012

Die VL 2 P ist eine zweispindlige Pendel-drehmaschine für die Komplettbearbeitungvon Futterteilen in zwei Aufspannungen.

26 WERKZEUGMASCHINEN UND WERKZEUGE ● Werkzeugmaschinen 3 . 2 0 1 2 t e c h n i c a

Das neue Horizontal-Bearbeitungszentrum DMC 60 H linear.

Das Horizontalzentrum NHX 4000 von Mori Seiki wird mit denSteuerungen Mapps IV oder Siemens 840D operate angeboten.

lle Jahre wieder finden sich im Februarim Werk Deckel Maho Pfronten des Gil-demeister-Konzerns die Brancheninsider

der zerspanenden Metallverarbeitung ein. Traditio-nell eröffnen die Allgäuer damit den Fachmesse-Reigen des Jahres, wobei das Wort Hausausstel-lung in der Tat nur unzureichend beschreibt, wasin Pfronten sozusagen abgeht. Tatsächlich handeltes sich hier um eine Leistungsschau der Sonder-klasse im Bereich Metallbearbeitung; zumal hiernicht nur 71 Maschinen und Exponate, sonderngleichzeitig auch fünf Weltneuheiten präsentiertwurden. So kurz nach der vergangenen EMO er-neut Weltneuheiten vorstellen zu können, zeigtausserdem, dass es die beiden sich mehr und mehrverflechtenden Partner DMG und Mori Seiki ernstmeinen mit ihrer Partnerschaft. Denn diese um-fasst mittlerweile nicht nur Vertriebs-, Finanz-,Marketing-, Service- und Schulungs-Kooperatio-nen, sondern auch die Entwicklung und Produk-tion von Maschinen. In dem Fall betrifft dies dieBaureihe NHX 4000 von Mori Seiki, die ab sofort inStückzahlen in Pfronten gebaut wird. Damit er-fährt der Standort Pfronten, der als DMG-Kompe-

A

tenzzentrum für die Maschinen zur 5-Seiten-/5-Achsen-Komplettbearbeitung gilt, eine weitereAufwertung, nämlich hinsichtlich Präzisions-Hori-zontalbearbeitungszentren, bei denen DMG mitder eigenen DMC H-Baureihe bis dato in einerganz anderen Richtung unterwegs war.

DMG Mori Seiki Europa AG kommt nach Dübendorf.Damit schliesst sich mehr als nur der Technologie-kreis, denn in unmittelbarer Umsetzung befindetsich die Gründung und Etablierung der DMG MoriSeiki Europa AG, die in Dübendorf ihren Sitz ha-ben wird. Die DMG Mori Seiki Europa AG wird zu60 % von DMG und zu 40 % von Mori Seiki getra-gen und steuert europaweit, Deutschland ausge-nommen, das Geschäft sowie die 26 Technologie-zentren mit insgesamt rund 750 Mitarbeitenden.Strategisch macht das durchaus Sinn und folgtkonsequent der Linie, die ganze Welt mit einemNetz von Vertriebs- und Produktionszentren zuüberziehen, wobei in jeder Region oder in jedemLand immer derjenige Partner quasi die Führungs-rolle übernimmt, der im jeweiligen Markt bereitsoder eben am besten etabliert ist.Mit ein bisschen Fantasie lässt sich durchaus erah-nen, wohin die Reise der beiden Partner Gildemeis-

ter DMG und Mori Seiki unter der gelebten Devise«Kooperation stärkt Innovation» geht – nämlich inRichtung Weltkonzern für alle Belange der zerspa-nenden/abtragenden Metallbearbeitung.

Die Highlights der Performance-Demonstration. ImBereich Horizontalzentren repräsentiert die neueDMC 60 H linear die Leistungsspitze bezüglichSchnelligkeit, Dynamik und hoher Präzision. Modu-lar konzipiert, kann optional auch ein Schwenk-rundtisch installiert werden, der auf dem Horizon-talzentrum dann 5-achsige Bearbeitungen erlaubt.Wie schon erwähnt, erfährt das Programm an Hori-zontalzentren mit der neuen NHX 4000 von MoriSeiki eine ideale Abrundung, vor allem auch dahin-gehend, dass dieses Modell künftig wahlweise mitder Siemens-Steuerung 840 D solutionline oder neuauch mit der Mapps IV-Steuerung ausgerüstet wird.Im Bereich Fräs-Dreh-Zentren zeigte DMG dasneue Modell DMU 85 FD MonoBlock. Diese stelltdie grössere Schwester und gleichzeitig die tech-nologische Erweiterung des CNC-Universalbearbei-tungszentrums DMU 65 MonoBlock mit Paletten-wechsler dar. Ausgelegt für die 5-Achsen-Simul-tan-/Komplettbearbeitung, unterstützt der Palet-tenwechsler den Einsatz in der Produktion bis hin

DMG/Mori Seiki-Hausausstellung – 71 Maschinen und Exponate «live»

E D G A R G R U N D L E R

Allgäuer Machine Tool Power

Das Thema Hausausstellung gewinnt bei der Intensiv-Vermarktung von Investitionsgütern und technischen Produkten immer

mehr an Bedeutung. Das Technologie-Duo DMG und Mori Seiki treibt diese Strategie zu höchster Blüte, wie 530 zur Hausaus-

stellung 2012 in Pfronten verkaufte Maschinen und ein sattes Auftragsvolumen von 163,4 Mio. Euro eindrucksvoll belegen.

08.–11. MAI 2012STUTTGART

26. ControlInternationaleFachmesse fürQualitätssicherung

Schall macht Messen für Märkte

VERANSTALTER

P. E. Schall GmbH & Co. KG

Gustav-Werner-Straße 6 . D-72636 Frickenhausen

T +49 (0)7025 9206-0 . F +49 (0)7025 9206-620

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VERANSTALTUNGSORT

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w w w . c o n t r o l - m e s s e . d e

zur Serienfertigung von anspruchsvollen 5-Achsen-Werkstücken. Die vierte Neu-entwicklung betrifft ebenfalls das Segment Fräsen, nämlich die Baureihe DMU,wobei sich die Neuheit auf den Typ DMU 80 eVo mit Palettenwechsler bezieht.Kennzeichen sind hier kompakte Bauweise, sehr gute Fräsleistungen, schnelleWerkzeug-Wechselzyklen und damit sehr kurze (unproduktive) Nebenzeiten.Komplettiert wird das brandneue Fräsmaschinen- und Bearbeitungszentren-Quin-tett durch die Weltpremiere der Drehmaschine CTX beta 800 4 A von Gildemeis-ter. Dabei handelt es sich um eine CNC-Drehmaschine mit zwei Revolvern, die, inVerbindung mit einem integrierten Querhub der Gegenspindel-Reitstockkombina-tion, eine ungeahnte Bandbreite an Bearbeitungsmöglichkeiten mit sich bringen.Zudem ergeben sich durch die «Trifix»-Präzisionsschnittstelle minimale Werk-zeug-Rüstzeiten und der optional lieferbare DirectDrive-Antrieb sorgt für einenweiteren Produktivitätsschub.

2012: 23 neue Werkzeugmaschinen. Mit der Vorstellung von gleichzeitig fünfWeltneuheiten zeigt das Kompetenz-Duo DMG und Mori Seiki einmal mehr seineSchlagkraft hinsichtlich Neuentwicklungen für die Fertigung von Dreh- und Fräs-teilen. Allerdings bilden die fünf Neulinge doch nur die Spitze des Eisbergs, dennzur kommenden Metav in Düsseldorf und erst recht zur AMB im Herbst 2012 inStuttgart wird es wieder zahlreiche Neuheiten aus DMG- und aus Mori Seiki-Landgeben. Für das ganze Jahr 2012 sind 17 Weltneuheiten von DMG und weiteresechs von Mori Seiki, also zusammen 23 Neuvorstellungen, geplant bzw. in Vor-bereitung. Abzüglich der in Pfronten gezeigten fünf Weltneuheiten verbleiben da-mit noch 18 neue Maschinen für die Teilfertigung in allen denkbaren Variantenund Grössen, auf die man allemal gespannt sein darf.

8600 Dübendorf, 044 824 48 [email protected], www.dmgschweiz.ch

Josef Binkert AG (Mori Seiki)Werkzeugmaschinen8304 Wallisellen,044 832 55 [email protected]

DMG (SCHWEIZ) AG

t e c h n i c a 3 . 2 0 1 2 Werkzeugmaschinen ● WERKZEUGMASCHINEN UND WERKZEUGE 27

Hochleistungs-Drehzentrum CTX beta 800 4A mit Twin-Konzept für dieanspruchsvolle 4-Achsen-Komplettbearbeitung.

28 WERKZEUGMASCHINEN UND WERKZEUGE 3 . 2 0 1 2 t e c h n i c a

— technica: Bei MAG sind mehrere sehr bekannte Werkzeugmaschi-nenhersteller und damit verschiedene Fertigungstechnikkompeten-zen gebündelt. Wie lautet die Vertriebsstrategie für die Schweiz?Dr. Georg Speth: Unsere Dreh-, Fräs,- Wälzfräs- und Mehrtechnologiema-schinen vertreiben wir in der Schweiz mit Unterstützung unseres lokalen Ver-triebspartners. Gemeinsam stehen wir unseren Kunden als Ansprechpartnerfür alle Technologien sowie Software- und Servicelösungen zur Verfügung.Wir wollen in naher Zukunft die Ansprache des Schweizer Marktes weiter in-tensivieren, um den Anwendern die starken Marken, die unter MAG vereintsind, und den dadurch entstandenen Mehrwert zu verdeutlichen.

— Welche Produkte werden in der Schweiz vertrieben?Speth: Dem Schweizer Markt steht unser gesamtes Zerspanprogramm in-klusive aller Serviceprodukte zur Verfügung. Unser Portfolio deckt einegrosse Bandbreite an Fertigungslösungen für unterschiedliche Werkstück-grössen, Volumina und Materialien ab. Darüber hinaus können wir auchdie Prozessauslegung anbieten, das heisst wir decken bei Bedarf alle As-pekte der Fertigungsaufgabe ab, um grösstmöglichen Nutzen zu gewähr-leisten. Wir können dank unseres breiten Produkt- und Leistungsspektrumsals «Allrounder» antreten und so unseren Kunden viel Abstimmungs- undKoordinationsaufwand und somit bares Geld sparen.

— Wer sind die Ansprechpartner für die Schweizer Kunden in derdeutsch-, französisch- und italienischsprachigen Schweiz?

Speth: Wir arbeiten mit einem lokalen Vertriebspartner, der BWB Werk-zeugmaschinen AG in Wetzikon, zusammen. Dieser bietet mit lokalen Nie-derlassungen in verschiedenen Kantonen einen direkten, mehrsprachigenZugang zu unseren Produkten.

— Wer übernimmt den Service, wer bietet Schulungen?Speth: Wir haben mit der Lumag AG aus Roggliswil einen kompetentenPartner für Service und Schulungen vor Ort. Wie alle unsere Servicepartnerwerden die Techniker der Lumag bei uns im Haus an unseren Maschinengeschult.

— Die Schweizer MEM-Industrie zeigt sich besonders in der Metallbe-arbeitung sehr heterogen. Welche Produkte und Leistungen aus Ih-rem Portfolio sehen sie als sehr gut geeignet für die Schweizer An-wenderkundschaft an?Speth: Das Angebot an unsere Kunden lautet: Sie stellen die Anforderun-gen, wir bieten die Lösung. Unser breites Angebot an modularen Maschi-nen lässt sich flexibel an vielfältige Fertigungsaufgaben anpassen. So eignetsich zum Beispiel unsere DUS-Baureihe in verschiedenen Grössen und Leis-tungsklassen für eine grosse Bandbreite an Drehanwendungen. Für die Ho-rizontalbearbeitung ist unsere umfangreiche NBH-Baureihe als 4- und 5-Achs-Version mit Plattenwechsler sehr gefragt. Im Bereich der Vertikalbear-beitung bietet unsere NBV-Baureihe unterschiedlichste Konfigurationsmög-lichkeiten, ob als 5-Achsen- oder Fräs-Dreh-Variante für komplexe Freiform-flächen oder als hochproduktiver Doppelspindler NBV 250 DUO für Mas-senkleinteile, z. B. in der Geräte- oder Uhrenindustrie.

— Sie haben im Umfeld der vergangenen EMO mit der in Ihrem Hauslancierten «Kryogenen Zerspanung» für ziemlichen Wirbel gesorgt.Wo sehen Sie hier Ansatzpunkte für einen breiteren Einsatz geradeauch in der technikaffinen Schweiz?Speth: Die kryogene Zerspanung ist wirtschaftlich interessant für alle Kun-den, die Materialien wie Titan, Inconel, Stahl oder auch hochfesten Gussbearbeiten. Durch die Erhöhung der Schnittdaten und der Werkzeugstand-zeit können erhebliche Kostenvorteile realisiert werden. Andererseits kön-nen auch nicht metallische Materialien wie z. B. amorphe Werkstoffe oderGlas in bisher nicht vorstellbarer Weise gestaltet werden. Diese kommenAnwendern aus den Bereichen Medizintechnik, Aerospace, der Automobil-industrie bzw. deren Zulieferbetrieben zugute. Auch für Umwelt und Mitar-beitende bringt der Stickstoffeinsatz Vorteile. Die herkömmlichen Kühl-schmierstoffe sind eben nicht nur teuer, sondern auch umweltschädlich.

— Die Kundenanforderungen an die Zerspantechnikdienstleister wer-den immer höher und komplexer. Ist die angestrebte und von IhremHaus auch schon öfters praktizierte Technologieintegration die rich-tige Antwort darauf? Zum Beispiel auch für die Einzelteil- oderKleinserienfertigung?Speth: Absolut, denn der Trend geht weiterhin klar zu kleinen Losgrössenund kurzen Abrufzeiten. Somit gilt es, die Anzahl der notwendigen Auf-spannungen weiter zu reduzieren. Auf diese Weise können wertvolle Ne-benzeiten für das Rüsten eingespart werden. Ganz zu schweigen von denfallenden Investitionskosten, da ja ganze Maschinen (samt deren Instand-haltung, Vorrichtungskosten usw.) entfallen können.

MAG ist einer der führenden Anbieter individueller Produktions- und Technologielösungen. Aus Traditionsmarken der inter-

nationalen Werkzeugmaschinenindustrie wie Cross Hüller, Forest Liné, Hüller Hille, Modul, Witzig & Frank, Hessapp,

Ex-Cell-O, Honsberg und Boehringer entstand seit 2005 ein neues, global operierendes Unternehmen. Von Edgar Grundler

MAG peilt den Schweizer Markt intensiver an

Schwerpunkte der Aktivitäten von MAG sind die Luft- und Raumfahrt, Auto-motive und Nutzfahrzeugbau, Schwerindustrie, Energie- und Förderanlagen,Schienenverkehr, Solarenergie, Windkraftanlagen und der Maschinenbau.MAG liefert Werkzeugmaschinen, Fertigungssysteme und Dienstleistungen imBereich der automatisierten Fertigung, Dreh- und Frästechnologie, Fertigungvon Fahrzeugantrieben, Verbundwerkstoffverarbeitung, Wartung und Instand-haltung, Automations- und Steuerungstechnik, sowie Kernkomponenten fürWerkzeugmaschinen. Welche Ziele verfolgt MAG in der Schweiz? Wir befrag-ten Dr. Georg Speith, Industrial Equipment MAG IAS GmbH.

«Sie haben die Anforderungen, wir die Lösungen»

Dr. Georg Speth, President Industrial Equipment, MAG IAS GmbH.

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Mit der neuen Specht-Baureihe hat MAG IAS den Weg zur hydrau-likfreien Werkzeugmaschine beschritten. Was versprechen Sie sichdavon bzw. welchen Nutzen haben die Anwender wirklich?Speth: Unsere im eigenen Haus entwickelten elektromechanischen Aktua-toren ermöglichen den kompletten Verzicht auf Hydraulik in der Maschineund sparen somit Energie und Kosten. Der neue Specht 600 E ist nur dieerste Maschine, bei der hydraulische Aktuatoren komplett durch elektro-mechanische E-Aktuatoren ersetzt wurden. Diese kommen beim Werk-zeughandling, im Rundtisch, den Spannsystemen, der Spindel und beimPalettenwechsler zum Einsatz. Die neue Produktreihe an E-Aktuatoren wur-de komplett von Corcom, dem MAG Geschäftsbereich für Kernkomponen-ten, entwickelt und gebaut. Der energieaufwändige Dauerbetrieb einer Hy-draulikanlage entfällt, die elektromechanische Aktivierung erfolgt bedarfs-gerecht. Zudem werden Fluide, Chemikalien und Lösungsmittel aus demProzess genommen, was eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen undder Umweltverträglichkeit mit sich bringt. Unseren Kunden bringt der Hyd-raulikverzicht neben dem Umweltaspekt einen dreifachen Nutzen: Die Be-triebskosten werden durch entfallende Wartungsmassnahmen und Scho-nung der Baugruppen reduziert und Hallenfläche und Energie werden ein-gespart. Schliesslich ergeben sich auch kürzere Zykluszeiten, im Ganzenalso eine wirklich kostenoptimale Lösung.

— Ihre persönliche Einschätzung: Wo sehen Sie die zerspanenden bzw.abtragende Fertigungstechnik zum Ende des Jahrzehnts?

Speth: Ich denke, diese Entwicklung lässt sich ganz gut am Beispiel der Per-spektiven der E-Mobilität gegenüber dem Verbrennungsmotor in der Auto-mobilindustrie verdeutlichen. Das Elektroauto wird in den nächsten Jahrenan Marktanteilen gewinnen, den klassischen Verbrennungsmotor abernicht komplett verdrängen können. Für die zerspanende Fertigungstechnikwird dies bedeuten, dass zwar in einigen Teilen die Zerspanung durch denEinsatz neuer Materialen (vor allem Verbundwerkstoffe verschiedenster Art)verschwinden wird. Dafür ergeben sich aber andere Aufgaben. So werdeneinige Presswerkzeuge verschwinden, dafür aber die Bearbeitung vonLeichtbaurahmen hinzukommen.

— Stellt MAG IAS an der Prodex 2012 in Basel aus? Mit einem eigenenStand als Hersteller oder über Vertretungen?Unser Vertriebspartner BWB wird unser Portfolio auf der Messe präsentie-ren, natürlich werden wir ihn dabei tatkräftig auch vor Ort unterstützen.

— Herr Dr. Speth, wir danken Ihnen herzlich für das interessante Ge-spräch und wünschen Ihnen und Ihrem Unternehmen weiterhin vielErfolg!

8620 Wetzikon, 043 501 41 40, [email protected], www.bwbag.chBWB WERKZEUGMASCHINEN AG

t e c h n i c a 3 . 2 0 1 2 Werkzeugmaschinen ● WERKZEUGMASCHINEN UND WERKZEUGE 29

30 FÜGEN-TRENNEN-FORMEN ● Schweissen 3 . 2 0 1 2 t e c h n i c a

m Mittelpunkt der Lösung steht Delta-Spot, das innovative Widerstandspunkt-schweissverfahren mit umlaufenden

Prozessbändern von Fronius. Es beseitigt die quali-täts- und prozessbezogenen Hindernisse, die beimüblichen Punkten von Aluminium im Weg stehen.

Giesserei-Erfahrung seit über 200 Jahren. Das Gies-sen von Metall bildet bei Georg Fischer seit der Un-ternehmensgründung vor über 200 Jahren eineKernkompetenz. «Zum Beispiel Aluminium- undMagnesium-Druckgiessen – diese Verfahren wer-den hier an unserem Standort Altenmarkt einge-setzt», erklärt Alois Edtbauer, der gelernte Werk-zeugmacher, Giesserei-Fachmann und jetzige Fach-einkäufer für Giessereiausstattung und -material.Ing. Wolfgang Hintsteiner, Leiter Beschichtung undverantwortlich für die Porsche Panamera-Türen, er-gänzt mit Informationen zum konkreten Aufga-benbereich: «Wir fertigen Strukturbauteile wieFederbein-Aufnahmen und Türrahmen.» Beide Ex-perten berichten über eine besondere Lösung, fürdie sie neue Wege beschritten haben.

Tür und Türrahmenversteifung verbinden. Auf denca. 3 mm dicken Rahmen von vier Fahrzeugtürenaus Aluminium-Druckguss, bestimmt zur Montagein den Porsche Panamera, ist ein 2 mm dickes Ver-steifungsblech zu fügen. Es besteht gleichfalls auseinem Aluminium-Werkstoff. «Um die fertigungs-technischen Optionen zu erkunden, untersuchten

Iwir mehrere Fügeverfahren auf ihre Eignung undihre Wirtschaftlichkeit», berichtet Wolfgang Hint-steiner. «Zur Auswahl standen das konventio-nelle Widerstandspunktschweissen, das Rührreib-schweissen, das Clinchen, das Stanznieten mitVollnieten sowie ein Klebeprozess in Kombinationmit einem Punktschweissverfahren. Hinzu kamDeltaSpot, ein von Fronius entwickeltes Wider-standspunktschweissverfahren, dessen Stärken be-sonders im Fügen von Aluminium liegen sollen.Deshalb nahmen wir Kontakt mit Fronius auf, in-formierten uns darüber und bezogen DeltaSpotunvoreingenommen in unsere Wahl ein.»Nachdem gemäss der ersten Untersuchungsergeb-nisse das herkömmliche Widerstandspunktschweis-sen sowie das Nieten, Kleben und Clinchen ausfertigungsökonomischen oder prozesstechnischen

Gründen entfallen waren, blieben zwei Alternati-ven: Zum einen das Rührreibschweissen, zum an-deren das Widerstandspunktschweissen mit Delta-Spot. Bezeichnend für dieses Verfahren ist ein Pro-zessband, das den Kontakt zwischen Elektrodeund Werkstück sowohl unterbindet als auch indi-rekt vermittelt. Es hilft den Elektrodenverschleissdrastisch zu reduzieren und macht den Wärmeein-trag in die Fügestelle regel- bzw. optimierbar.

Spritzerfreiheit gefordert. Vier verschiedene Fahr-zeugtüren eines Satzes sind per Punktschweissver-bindung mit der Innenversteifung zu versehen. DasGewicht der Fensterrahmen beträgt je 1,6 kg unddie Teile aus Aluminium-Druckguss wiegen je 4,5kg. Sie sind mit einer Antioxidationsschicht ausge-stattet. Dafür werden vorgängig die bestehende

Innovatives Widerstands-Punktschweissverfahren fügt Alu-Fahrzeug-Türrahmen

Aluminiumteile punkten – ja, das geht!

Aluminium ist mit dem konventionellen Widerstandspunktschweissen nur sehr eingeschränkt fügbar. Der Automobil-Zuliefe-

rer Georg Fischer Automotive hat am österreichischen Standort Altenmarkt jedoch eine alternative Version dieses Verfahrens

für Verbindungen am Türrahmen des neuen Porsche Panamera gewählt. Die gefügten Teile aus beschichtetem Aluminium-

Druckguss und -Blech bestehen die Qualitätstests und erfüllen die hohen Ansprüche der Fachleute hinsichtlich Effektivität

sowie Produktivität der Fertigung.

Die Anlage zum Widerstandspunktschweissen mit DeltaSpot läuft bei GeorgFischer in Altenmakt seit dem Start der Serienproduktion im Jahre 2008prozesssicher. (Bilder: Fronius)

Alois Edtbauer und Wolfgang Hinsteiner sind mit dem Projektverlauf und derAnwendung DeltaSpot ausserordentlich zufrieden und sehen weitere Perspek-tiven der Anwendung.

Bis ins Jahr 1802 reicht die Geschichte von Georg Fischer (GF) zurück. Von Beginn an bildeteder Metallguss eine Kernkompetenz. Mit seinen12 Produktionsstandorten und rund 5500 Mit-arbeitenden weltweit erwirtschaftete GF Automotive 2010 einen Umsatz von 1,12 Mrd. Euro.Von der Produktidee über ihre Realisierung bis hin zur Betreuung der Serienproduktion agiertGF Automotive als Partner der Automobilindustrie und deren Zulieferer.Das Werk im österreichischen Altenmarkt, seit 1999 unter dem Dach von Georg Fischer, hatsich auf den Strukturteilebereich spezialisiert, zum Beispiel mit der Herstellung von Halterungenfür Federbeine und Türen bei body-in-white. Hier sind rund 600 Mitarbeitende tätig. Sie brin-gen ihre F & E-Kompetenz sowie ein anerkanntes Know-how in der Bearbeitung von Druckguss,insbesondere Aluminium und Magnesium, in das Unternehmen ein.Georg Fischer GmbH & Co KG, A-8934 Altenmarkt / St. Gallen+43 3632 335 801, www.automotive.georgfischer.com

Georg Fischer Automotive

t e c h n i c a 3 . 2 0 1 2 Schweissen ● FÜGEN-TRENNEN-FORMEN 31

Oxidschicht abgebeizt und eine dünne Lage Titan-Zirkon (TiZrSiO4) aufgetragen.«Beim Bauteil liegt eine Hauptdichtung zwischenTür und Rahmen an der zu fügenden Stelle. Dasbedeutet, hier muss es nahezu spritzerfrei zuge-hen. Der wärmebedingte Verzug am Werkstückmuss in engen Toleranzgrenzen bleiben, und wirmüssen ihn durch nachträgliches Richten ausglei-chen können», erläutert Wolfgang Hintsteiner. Ergeht vertiefend auf die Auswahlkriterien ein: «Da-mit ist herkömmliches Widerstandspunktschweis-sen ungeeignet. Denn es verursacht erstens zu vie-le Spritzer, und zweitens wegen der unkontrollier-baren, punktuell starken Wärmeeinbringung ent-steht im angeschweissten Blech die gefürchteteKurzwelligkeit. Im Unterschied zu grossflächigerFormveränderung lässt sie sich nachträglich nichtmehr korrigieren. Dann ist die gesamte Tür mit derunansehnlich gewellten Oberfläche nur noch Aus-schuss.»Wegen der Anforderung der besonders hohenMassgenauigkeit am Aussenflansch fielen auch dieOptionen des Clinchens und Stanznietens weg.Ausschlusskriterium waren vor allem die intolera-bel, formverändernd einwirkenden mechanischenKräfte. Die beim Stanzen und Nieten in kurzen Ab-ständen im Werkstück entstehenden Knicke und

Wellen würden unannehmbare Oberflächenschä-den bilden. Klebeverbindungen hingegen entste-hen formschonend, sind jedoch während des Aus-härtens nicht belastbar. Der Kleber verursacht aus-serdem Oberflächenverunreinigungen, die nachfol-gende bzw. parallel laufende Fügeprozesse störenwürden. Kleben und mit Kleben kombinierte Füge-verfahren entfallen deshalb ebenfalls.Beim für Aluminium und seine Legierungen prä-destinierten Rührreibschweissen wird die Wärmefür das Schweissbad aus dem Anpressdruck undder Reibung des verschleissfesten rotierendenWerkzeuges erzeugt. So sind die Probleme im Zu-sammenhang mit der elektrisch und thermisch iso-lierenden Aluminium-Oxidschicht umgangen, undes entsteht nahezu spritzerfrei eine ausreichendfeste Verbindung. Rührreibschweissen lässt sichneben grossflächigen und linienförmigen Schweis-sungen auch für «Punkte» einsetzen. «Fertigungs-technisch blieb das Rührreibschweissen in unseremAnwendungsfall jedoch DeltaSpot unterlegen.Denn Rührreibschweissen ist stark von der Wand-dicke der Teile abhängig. Wegen der Gusstoleran-zen müssten wir vor jedem Schweissvorgang exaktdie Dicke der zu verbindenden Teile ermitteln undberücksichtigen. Dies würde den Fertigungsprozessunakzeptabel ausbremsen.»

Vorteile erkennen und nutzen. Ihre Entscheidungfür das neue Widerstandspunktschweissen undfür die Investition in die DeltaSpot-Anlage haltenAlois Edtbauer, der damalige Projektleiter, undWolfgang Hintsteiner, der Schweisspraktiker, füreine gute Wahl. Besonders, nachdem sich Delta-Spot in der Fertigungspraxis seit dem Jahr 2008bewährt hat. Der Ingenieur nennt nutzenrelevan-te Besonderheiten der Anwendung: «Mit Delta-Spot haben wir den Prozess im Griff. Mit demProzessband erzeugen wir wiederholgenau einengleichmässigen Punkt – exakt 5 mm im Durch-messer und 16 Punktverbindungen in jedemWerkstück. Wir schweissen im Takt von zirka 100Sekunden eine dieser Türen ohne Nacharbeit ander Oberfläche. Optisch zeigt sich ein sehr saube-rer Punkt, den wir durchaus auch für sichtbareFlächen einsetzen könnten. Der Wechsel des Pro-zessbandes dauert weniger als 15 Minuten undwird erst nach rund 5000 Punkten erforderlich.Das heisst, wir schweissen ohne Unterbrechungrund 300 Porsche-Panamera-Türen. Pro Tag ferti-gen wir für 185 Panameras je vier Türen.»Nur einmal pro Band sind auch die Elektrodenauszutauschen. Zum Vergleich: Unter adäquatenBedingungen könnten Anwender mit dem kon-ventionellen Widerstandspunktschweissen nur >>

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32 FÜGEN-TRENNEN-FORMEN ● Schweissen 3 . 2 0 1 2 t e c h n i c a

20 Punkte setzen. Das würde praktisch eine Elekt-rodenreinigung pro Tür bedeuten!Die an den Fahrzeugtüren in Altenmarkt gefügtenVerbindungen bestehen die Zug-Scher-Prüfung.«Eventuell entstehender Formverzug ist geringfü-gig, tritt grossflächig und in geringen Abständenauf. Wir können ihn durch Richten leicht korrigie-ren», erklärt Wolfgang Hintsteiner.Alois Edtbauer ergänzt: «Das Verfahren DeltaSpotschafft problemlos mit nur geringer mechanischerKrafteinwirkung und ohne zusätzliche mechani-sche Hilfsstoffe stabile Verbindungen der zwei Ma-terialien. In unserer Anwendung hat es sich ausser-

dem als ein kostengünstiges Fügeverfahren erwie-sen. Denn im Vergleich zum Stanznieten, das wiranfangs als die einfachste Lösung sogar präferierthatten, brauchen wir keinerlei Zusatzmaterial. Imlaufenden Fertigungsprozess – wir fahren rund umdie Uhr 15 bis 16 Schichten wöchentlich – müssenwir nur einmal im Monat den Hauptantriebschmieren. Einmal jährlich führen die Service-Fach-leute von Fronius Wartungsarbeiten aus.»

Rückblick, Aussicht und Wünsche. Auf das zielge-richtet und erfolgreich ausgeführte Projekt zurück-blickend, hebt Alois Edtbauer die gute Koopera-

tion mit dem Schweisssystem-Partner hervor: «DieZusammenarbeit gleich nach Projektstart gestaltetesich ausserordentlich eng. Unser Anwendungsfallvon DeltaSpot war auch für die Fronius-Partneretwas Neues. Sie haben deshalb unser Anlagen-Equipment vom Test bis zur Serienanwendung er-probt und optimiert. So haben wir die X350-Zangefür unsere Anwendung mit einem stärkeren Trafobekommen, der auch eine höhere Kühlleistungbringt. Davor hatten wir mit unserem Partner inWels auf unseren Fall spezifizierte Zug-Scher-Ver-suche durchgeführt. Sie sind mit Engagement beider Sache, für uns stets erreichbar und zur Stelle,wenn nötig.»Für die Gusstüren entwickelten und installiertendie Experten von GF eine spezielle Vorrichtungzum exakten Positionieren und schulten die darantätigen Mitarbeiter. «Die Anlage läuft prozess-sicher», freut sich Alois Edtbauer.Aus den erreichten Zielen und guten Erfahrungenentwickelt Wolfgang Hintsteiner weitere Wünsche:«Die Aufzeichnung über die gesetzten Schweiss-punkte, als Protokoll der einzelnen Tür zugeord-net, wäre hilfreich für die Qualitätsdokumentation.Wenn wir die Daten aus der Steuerung exportierenkönnten, wäre das Ende der Band-Standzeit imVoraus erkennbar. Dann könnten wir die Lebens-dauer der Elektroden weiter erhöhen.»Beide Experten sehen die Perspektive positiv. «FürAnwendungsfälle wie bei uns, mit schweissba-rem Guss, definierter Oberfläche, Antikorrosions-beschichtung und gegebener Zugänglichkeit istDeltaSpot erste Wahl», erklärt Wolfgang Hintstei-ner. «Wir können unseren Kunden jetzt für solcheAnwendungen einen alternativen Fertigungsschrittanbieten und haben damit Wettbewerbsvorsprunggewonnen.» Und Alois Edtbauer fügt hinzu: «Ichgehe davon aus, dass sich hier bei uns bald neueAnwendungen ergeben werden.» ●

Zwischen Elektrode und Werkstück läuft im Rhythmus der Punktschweissungen ein Prozessband.Das Aluminium legiert – falls dieser Effekt noch auftritt – auf das nach jedem Schweisspunktierenweiter geförderte Band, statt wie bisher auf die fixe Elektrode. Der «gebrauchte» Abschnitt ver-lässt so den Kontaktbereich. Für alle Schweisspunkte herrschen somit identische Bedingungen.Die Prozessbänder unterbinden den direkten Kontakt zwischen Elektrode und Werkstück. Soschützen sie die Elektroden vor Verunreinigungen oder anderen Einflüssen, die von der Werk-stückoberfläche ausgehen. Dies stabilisiert den Schweissprozess und erhöht die Elektrodenstand-dauer signifikant. Ausserdem können keine Elektrodenpartikel auf die Werkstückoberfläche auf-legieren. Zudem verbessern sie die Kontaktsituation und schonen die Werkstückoberfläche. DasProzessband schafft Punkt für Punkt eine neue Elektrodenkontaktfläche zum Werkstück. Dies ver-meidet Oberflächenspritzer und vergrössert das Prozessfenster.Im Vergleich zu einer Folge von konventionell 20 bis 30 Punktverbindungen erreicht DeltaSpot jenach Materialart und -paarung bis zu 10 000 Punkte mit lediglich einem Prozessband. Dem ent-spricht eine Bandlänge von 70 m und ein Abstand von 7 mm zwischen 2 Punkten. Anschliessendgenügt ein Bandwechsel für die nächste Serie.Ein wesentlicher Vorteil des Prozessbandes ist die Möglichkeit, gezielt den Wärmehaushalt imWerkstück zu beeinflussen. Denn zu den bisherigen Kontakt- und Materialwiderständen kommtder Material- und Kontaktwiderstand des Prozessbandes. Er generiert bei eingeschaltetem Stromzusätzlich Wärme. Das Ergebnis: Mehr Wärme im Werkstück bei gleichzeitig niedrigerer elektri-scher Leistung. Mit unterschiedlichen Materialien und Beschichtungen des Prozessbandes kannder Anwender die Gesamtbilanz der Wärme im Werkstück und ihre Verteilung modifizieren. Überdas Prozessband lassen sich flexibel jeweils optimale Bedingungen herstellen, z. B. zum Fügen ver-schiedener Materialien, unterschiedlicher Dicken oder Mehrfachblechverbindungen.Fronius Schweiz AG, 8153 Rümlang0848 37 66 487, [email protected], www.fronius.com

DeltaSpot: Funktion und Nutzen

Im Takt von ca. 100Sekunden schweissendie Fachleute bei GF proFahrzeugtür 16 Punktevon exakt je 5 mm Durch-messer.

t e c h n i c a 3 . 2 0 1 2 Schweissen ● FÜGEN-TRENNEN-FORMEN 33

ei kürzeren Durchlaufzeiten wird daseinzelne Teil günstiger – das Produktivi-tätspaket der TruBend Cell 5000 redu-

ziert die Teilekosten deshalb um etwa einen Fünf-tel. Und das bei einem sehr breiten Teilespektrum,denn die Biegezelle richtet sich an Betriebe, dieeine flexible Automatisierungslösung für die Bear-beitung von Blechteilen aller Grössen suchen.Dementsprechend stehen für die Integration in dieautomatisierte Biegezelle fünf Maschinentypen mitunterschiedlichen Presskräften, Abkantlängen undEinbauhöhen zur Verfügung. Sie sind wiederum je-weils mit Vier- oder Sechsachs-Hinteranschlag kon-figurierbar. Für jede Applikation lässt sich zudemder passende Greifer installieren: Ein Zangengreiferfür kleine oder ein Vakuumgreifer für grosse Bau-teile – die bis zu 4 m lang und 100 kg schwer seinkönnen.Dank spezieller Baukästen können die Greifer vorOrt selbst konstruiert und gefertigt werden – dasspart Zeit und erhöht die Flexibilität. Genauso wiedie Fähigkeit des Biegeroboters, nötige Greifer-wechsel automatisch selbst durchzuführen.

Blechsensor erleichtert Automatisierung. Um beider automatisierten Bearbeitung eine hohe Pro-zesssicherheit und Teilequalität zu gewährleisten,kommt ein spezieller Blechsensor zum Einsatz. Erführt bei jedem neuen Teilestapel eine Groblage-erkennung durch, bei der er die Teilegeometrienerfasst und mit dem geladenen Biegeprogrammabgleicht. Dann misst er die Höhe des Blechstapelsund errechnet daraus die maximale Annäherungs-geschwindigkeit.Vor jedem Zupacken detektiert der Sensor danndie exakte Lage der obersten Platine. Dies ermög-licht es, dass der Greifer sie in korrekter Positionaufnehmen kann.

Wirkungsvolle Sicherheitsausstattung. Damit er da-bei nie zwei Teile auf einmal zu fassen bekommt,werden Zangenteile per Kamera überwacht undDoppelbleche dann per Druckluft vereinzelt. FürVakuumteile verfügt der BendMaster in der C-Ach-se über eine integrierte Doppelblecherkennung,bei der drei Quarzsensoren das Gewicht der Platinemessen. Sollte der Greifer zwei Bleche erwischt ha-ben, werden sie durch die Erzeugung einer Wöl-bung «auseinander geschält». Die etablierte ACB-Winkelsensorik und eine zusätzliche Hinteran-schlagsensorik komplettieren die Sicherheitsaus-stattung.

B

Der Aufbau der Zelle ist sehr variabel und lässt sichfür den gewünschten Materialfluss, die zu ferti-genden Bauteile und das erwartete Produktions-volumen individuell gestalten. So ist beispielsweisedie Länge der Bodenfahrbahn in Zweimeterschrit-ten frei wählbar. Mit einem Palettenförderer kön-nen hauptzeitparallel neue Platinen in die Biegezel-le transportiert und fertige Teile nach draussen ge-bracht werden.Mit einem Förderband ist es möglich, Kleinteileoder nicht stapelbare Bauteile parallel zum Biege-vorgang auszuschleusen. Insgesamt unterstreicht

das Aussehen der neuen TruBend Cell 5000 denabgeschlossenen, kompakten Charakter der Anla-ge. Mit einem Schaltschrank im modernen Boxde-sign und einem weissen Schutzzaun mit bläulichenScheiben stellt das Design einen optischen Bezugzur TruBend Cell 7000 her – der erfolgreichenSchwesteranlage, die auf das hochproduktive Bie-gen von Kleinteilen spezialisiert ist. ●

Neue Generation der Universalbiegezelle TruBend Cell 5000

Produktivitätsschub beim BiegenSchöner, schneller, geschmeidiger: Trumpf hat die neuste Generation der Universalbiegezelle TruBend Cell 5000 vorgestellt,

die sich vor allem durch eine verbesserte Zusammenarbeit von Biegemaschine und -roboter auszeichnet. Die Fahrbewegun-

gen des BendMasters sind noch abgestimmter und auch die Bahnsteuerung wurde weiterentwickelt. Diese und weitere Mass-

nahmen haben – je nach Anwendung – Produktivitätssteigerungen um bis zu 30 Prozent zur Folge.

Die Universalbiegezelle fertigt rund um die Uhrproduktiv und mit durchgängig hoher Qualität.

(Bilder: Trumpf Maschinen AG)

Die optimierten Verfahrwege des BendMaster tra-gen wesentlich zur Produktivitätssteigerung derZelle bei.

6340 Baar, 041 769 66 [email protected], www.ch.trumpf.com

TRUMPF MASCHINEN AG

Mit Förderbändern und Palettenförderern lässt sich der Materialfluss nach individuellem Bedarf gestalten.

chon seit Ende der 90er-Jahre des vori-gen Jahrhunderts werden thermoplas-tische Kunststoffe mit dem Laser ge-

schweisst, doch nach wie vor gilt das Verfahrenals hoch innovativ. Am häufigsten ist in der Praxisdas Laser-Durchstrahlschweissen anzutreffen. Da-bei ist in der Regel eines der beiden Bauteile fürdie vom Laser eingesetzte Wellenlänge transpa-rent, das andere absorbiert die Laserenergie, bei-spielsweise durch Beimischung von Russ. Im Ener-gie absorbierenden Bauteil entsteht Wärme, diesich durch leichtes Zusammenpressen beider Bau-teile auf das obere Bauteil überträgt. Dadurchschmelzen die Teile in der Randzone auf und bil-den eine Schweissnaht, die beide sicher verbin-det. Eingesetzt werden meist effiziente Dioden-laser, deren relativ geringe Leistung und Strahl-qualität völlig ausreicht, um die Kunststoffe auf-zuschmelzen.«Das Laser-Kunststoffschweissen unterscheidetsich deutlich vom Schweissen metallischer Materi-alien», erklärt Frank Brunnecker, Vice PresidentBereich Laser Welding der LPKF Laser & Electro-nics AG in Erlangen, da «der Laserstrahl zunächstden oberen, lasertransparenten Fügepartnerdurchdringt und seine Energie erst in der unteren,laserabsorbierenden Komponente freisetzt». DasErgebnis sei eine saubere, sichere und optisch an-spruchsvolle Schweissnaht in einem besonderswirtschaftlichen Prozess.

Den Rahmen konventioneller Fügeverfahren spren-gen. Peter Bruns, Leiter Anwendung und techni-scher Service der Limo Lissotschenko MikrooptikGmbH, Dortmund, ergänzt, dass «das Laser-Durchstrahlschweissen Anwendungen ermöglicht,die mit traditionellen Fügeverfahren nur schweroder gar nicht möglich sind».Der entscheidende Vorteil gegenüber den meis-ten anderen Fügeverfahren sei die berührungs-lose, direkte Wechselwirkung des Laserlichts mitdem Kunststoff. So sei beispielsweise das kon-kurrierende Ultraschallschweissen abhängig vomguten mechanischen Kontakt der Sonotrodenmit dem Kunststoff. Peter Bruns weist auf einenweiteren Vorteil hin: «Das Laser-Durchstrahl-schweissen ermöglicht die optische Integrationeiner Onlineüberwachung des Fügeprozessesbeispielsweise durch die Leistungsüberwachungdes Diodenlasers und die Überwachung bezie-hungsweise Regelung der Prozesstemperatur,was bei ‹mechanischen› Schweissverfahren nichtmöglich ist.»

S

Prozesssicherheit und Homogenität gesteigert.Limo setze praktisch alle bekannten Verfahren wieKontur-, Quasisimultan-, Simultan- oder Masken-schweissen ein. So zeigt das Unternehmen auf derLasys 2012 seine refraktive Mikrooptik, mit dersich massgeschneiderte Strahlformung wie Linien-,Flächen- und Kreis-/Ringverteilungen effizient er-zielen liessen. Bruns: «Das simultane, also gleich-zeitige Schweissen der gesamten Schweisskonturin einem Schuss, ermöglicht eine optimale Prozess-sicherheit mit sehr guter Homogenität und Flan-kensteilheit und durch an die Materialeigenschaf-ten angepasste Intensitätsprofile der Laserstrah-lung.» Ein Beispiel sei der sogenannte «M-Shaper»für das Konturschweissen mit fasergekoppeltenDiodenlasersystemen: «Dabei wird das Intensitäts-profil des Laserspots als für den Schweissprozessoptimale runde Verteilung mit innen liegendem,definiertem Minimum ausgeprägt.» So liessen sichbesonders homogene, porenfreie Schweissnähte

ohne Spritzer und Zersetzungsspuren herstellen,wie sie beispielsweise beim Fügen von Kunststoff-folien mit sehr kleinem Prozessfenster gefordertseien.

Anwendung: Gehäuse mit Klarsichtfenster ver-schweissen. «Vor allem aus der Automobilindustrieist der Laser als wertvolles Werkzeug nicht mehrwegzudenken», sagt Thilo von Olnhausen, Marke-tingleiter der Acsys Lasertechnik GmbH, Kornwest-heim. So habe man die LaserbearbeitungsanlageBarracuda speziell zum Verschweissen von Tacho-meterblenden modifiziert, wobei das Gehäuse mitder Klarsichtscheibe laserverschweisst werde. «DerVorteil dieser Methode ist», so Thilo von Olnhau-sen, «dass keine Schrauben oder jegliche andereFixierungen wie Kleber oder Klammern benötigtwerden, und durch den reversierenden Rundtischeine zeitparallele Beladung ermöglicht wird.» DerLaser dringt durch die transparente Tachometer-

LASYS 2012: Laser-Durchstrahlschweissen funktioniert berührungslos

Kunststoffe schweissen mit Licht

Die Frage, wie Kunststoffteile sich möglichst gut und dauerhaft verbinden lassen, beschäftigt die Experten, seitdem es diese

Werkstoffe gibt. Was möglich ist, zeigt die Lasys, internationale Fachmesse für Laser-Materialbearbeitung, vom 12. bis

14. Juni 2012 in Stuttgart.

34 FÜGEN-TRENNEN-FORMEN ● Schweissen 3 . 2 0 1 2 t e c h n i c a

Das Laserlicht durch-dringt die oberenSchichten, wird vomunteren Fügepartnerabsorbiert (A) unddessen Erwärmung (B)an den oberen Partnerweitergegeben (C).Unter Druck ver-schmelzen beide (D).

(Grafik: Acsys)

Tachometer eignensich ideal für dasDurchstrahl-Kunst-stoffschweissen: Ta-chometerblende aufeine Fixiervorrichtungzum Verschweissendes transparenten Ab-deckglases mit demGehäuse. (Foto: Acsys)

sichtscheibe und wird vom darunter liegendenlichtundurchlässigen Tachogehäuse absorbiert.Von Olnhausen: «Der Kunststoff erhitzt sich imBruchteil einer Sekunde über den Schmelzpunkthinaus und verflüssigt sich, die punktuelle Hitzedes dunklen Kunststoffes schmilzt den transparen-ten Kunststoff der Tachosichtscheibe, sodass beideunterschiedlichen Kunststoffe nach dem Erkaltenfest miteinander verschweisst sind.»

Trend: wirtschaftlicher und kompakter. Parallelenzur Metallbearbeitung lassen sich bei den Zu-kunftstrends erkennen: So geht die Entwicklung inRichtung wirtschaftlicher und kompakter Multi-funktionslösungen. «Eine Anlage soll möglichstviele Aufgaben rationell, schnell und in perfekterQualität in einem Arbeitsgang erledigen», erklärtvon Olnhausen.Die Antwort auf die steigenden Anforderungenzeigt Acsys auf der Lasys in Form des Laserbearbei-tungssystems Barracuda Multi. Es könne Kunst-

stoffe beschriften, gravieren, schneiden undschweissen. Optional ausgestattet mit einemMehrkopfsystem, könne es beispielsweise Bauteilemehrseitig bearbeiten. Für weitere Arbeitsvereinfa-chung sorge das «Live-Adjust-System» (LAS): Mit-tels einer Kamera lässt sich das Werkstück exaktpositionieren und reduziert so den Einrichtungs-aufwand.Neuere Entwicklungen auf Basis längerer Dioden-laser-Wellenlängen ermöglichten mittlerweile so-gar die Verbindung zweier transparenter Kunst-stoffe. Frank Brunnecker von LPKF: «Es sind neueProdukte mit langen Wellenlängen zwischen 1470und 1550 nm mit ausreichend Laserleistung ver-fügbar, die eine ausreichend hohe intrinsische Ab-sorption in für kürzere Wellenlängen transparen-

ten Kunststoffen ermöglichen, sodass diese gefügtwerden können.» In diesem Spektralbereich seiendie meisten Kunststoffe auch ohne Absorberzusatzabsorbierend für den Laserstrahl. «Die Herausfor-derung bei jeder Laserschweissung besteht in derAbstimmung zwischen Bauteildesign und -mate-rial, einem geeigneten Laserschweissprozess sowieder richtigen Anlagentechnik.» Solche Klar-Klar-Verbindungen mit höchsten visuellen Ansprüchenwürden immer wichtiger, insbesondere in der Me-dizintechnik, wo es auf eine besonders sichere undhygienische Verarbeitung ankomme. Der Laserpro-zess sei abriebfrei und benötige keine Zusatzstoffewie Klebstoffe. Darüber hinaus biete das Laser-schweissen gleich mehrere Möglichkeiten der Qua-litätssicherung im Prozess. Bruns: «Beispiele sinddie Fügewegüberwachung, die Pyrometerkontrolleder Erwärmung der Schweissnaht oder auch diepatentierte Reflexionsdiagnostik, die den erfolgrei-chen Schweissvorgang sicher detektiert.»Auf der Lasys 2012 zeigen vom 12. bis 14. Juni

rund 200 Aussteller in der Halle 4 ihre Innovatio-nen und Weiterentwicklungen rund um die Laser-technologie. Im Fokus stehen Laserapplikationenund Produktlösungen, Laser-Fertigungssysteme fürdie Mikro- und Makro-Materialbearbeitung sowiefür die Feinwerktechnik. Die Lasys richtet sich ge-zielt an Anwender und Anbieter der Lasermaterial-bearbeitung. Mit ihrer branchen- und zugleich ma-terialübergreifenden Konzeption ist sie einzigartigin der Messelandschaft. ●

Beim Durchstrahl-Laserschweissen von Kunststoffen ist in der Regel der eine Teil transparent. Vom dahin-ter liegenden opaken Teil wird der Laserstrahl absorbiert und erhitzt die Randbereiche beider Teile, die soverschmelzen können.

Int. Fachmesse für Laser-MaterialbearbeitungLandesmesse Stuttgart GmbHD-70629 Stuttgart, +49 711 18560 2255www.messe-stuttgart.de

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eim Betreten der Produktionshallen vonHuba Control fällt rasch auf, wo eineder Herausforderungen in der Produk-

tion liegt. Einzelarbeitsplätze und vollautomatischeFertigungslinien stehen nebeneinander. MarkusMüller, Leiter Prozesstechnik bei Huba Control:«Wir decken viele Wünsche unserer Kunden ab,sind flexibel und schnell. Dadurch bewegen sichunsere Jahresstückzahlen je nach Produkt zwi-schen 1 Stück und 3 Mio. Teilen.» Der technischeProduktebetreuer Michael Baumgartner erläutert,was dies für die Produktion bedeutet: «Wir sindauf flexible und trotzdem prozesssichere Betriebs-mittel angewiesen. Bei einer Losgrösse von 1 Stückkönnen wir es uns nicht erlauben, mittels vielenTestteilen die Prozesse einzufahren. Auf Anhiebrichtig ist wichtig!»Die Produkte werden nach dem One-piece-flow-Prinzip produziert und montiert. Sie werden unteranderem mittels Hand- oder Servopressen – je nachAufgabe und Losgrösse – mechanisch gefügt, d. h.verpresst, gebördelt und verstemmt. Die Mitarbei-tenden richten somit eine Presse oft mehrmals proTag um. Einfache Werkzeuge und Vorrichtungenhelfen, die Produktionskosten tief zu halten.«Die Schmidt Pressen passen genau in unser Kon-zept. Uns überzeugen das grosse Spektrum von160 N bis 250 kN, Optionen wie die mechanischeRückhubsperre oder die Feineinstellung, manuellePressen mit Kraft-Weg-Überwachung – und diesalles aus einer Hand», erklärt Markus Müller dieEntscheidung, ausschliesslich Schmidt Pressen ein-zusetzen.

Herausforderungen. Die Schmidt Pressen stehenweltweit für erstklassige Fügetechnologie. «Dieshat seinen Preis, Schmidt Pressen sind teuer», be-stätigen Müller und Baumgartner. Doch bei HubaControl werden bei der Wahl der Betriebsmittelnicht nur die Investitionskosten in den Vorder-grund gestellt. «Dank der genauen Fluchtung vonder Tischbohrung zum Stössel können wir einfacheVorrichtungen bauen. Diese lassen sich auchschnell umrichten. Wir sparen also Vorrichtungs-kosten und können schneller umrüsten.» Die Ge-samtbetriebskosten, Total Cost of Ownership, sindsomit tiefer als mit anderen Pressenkonzepten.

Lösungen mit Ergonomie. Huba Control setzt ma-nuelle Pressen sowie eine hybride Anlage ein.Mit manuellen Pressen führen die MitarbeitendenProzesse wie Verstemmen, Einpressen und Bördeln

Bdurch. Im Einsatz stehen Zahn-stangen- und Kniehebelpressen.Die manuelle Presse Typ 307 mitKraft-Weg-Überwachung gewähr-leistet eine 100-%-Kontrolle einesProzesses. Bei den Kniehebelpres-sen setzt Huba Control in ersterLinie auf die sogenannten Unter-zugpressen. Michael Baumgartnerdazu: «Wir konnten die Ergonomieder Handarbeitsplätze mit den Un-terzugpressen von Schmidt Tech-nology verbessern. Die Mitarbei-tenden bewegen ihre Arme unter-halb der Herzlinie und ermüdenweniger.» Die Energie der Mitar-beitenden bei Huba Control soll inerster Linie in die Produktion unddie stetige Verbesserung fliessen.Und nicht aufgrund unergonomi-scher Arbeitsweise verpuffen.Huba Control hat seit rund einemJahr eine sogenannt hybride Anla-ge im Einsatz. In einem teilautoma-tisierten Handbestückungs-Arbeits-platz sind eine elektrische Servo-presse sowie eine pneumatischePresse zusammengefasst. Dabeiübernimmt die Bedienperson dasEinlegen und Entnehmen der Teilesowie das Starten des Fügeprozes-ses per Knopfdruck. Die eigentlicheFügeaufgabe wird durch die Presseübernommen, wobei die Steue-rung die Parameter Weg und Kraftregelt und überwacht.Dank dem modernen und modu-lar aufgebauten SteuerungssystemPressControl 5000 reicht eineSteuerung für beide Pressen aus.Die Bedienperson hat nur einenBildschirm, wo sie alle relevantenInformationen ablesen kann. «Die-se Sonderlösung hat anfangs we-gen der Software einiges Kopf-zerbrechen bereitet», blickt Mar-kus Müller zurück. «Aber SchmidtTechnology konnte trotz hoherAuslastung einen interessantenTermin offerieren und diesen aucheinhalten. Das Steuerungskonzeptüberzeugt.»

Flexibilität und Prozesssicherheit in der Fügetechnologie

Prozesssicherheit auch bei Losgrösse 1Dass die Prozesssicherheit bei mechanischen Fügeprozessen von Serienteilen mithilfe einer Kraft-Weg-Überwachung gewähr-

leistet werden kann, leuchtet ein. Anspruchsvoller wird diese Aufgabe bei Losgrösse 1, wenn nicht langwierige und damit

kostenintensive Umrüst- und Einfahrvorgänge resultieren dürfen. Bei Huba Control wird diese Herausforderung mit Schmidt-

Pressen erfolgreich gemeistert.

36 FÜGEN-TRENNEN-FORMEN ● umformende Werkzeugmaschinen 3 . 2 0 1 2 t e c h n i c a

Die Kraft-Weg-Überwachung auch bei den Handpressen sorgt selbstbei kleinen Losgrössen für sichere Fügeprozesse.

Produktbetreuer Michael Baumgartner (links) und Markus Müller,Leiter Prozesstechnik der hybriden Anlage.

Manuelle Pressen mit und ohne Kraft-Weg-Überwachung sowie mitComputer und installierter Schmidt Software Control Tool.

Positive Erfahrungen. «Wir sind positiv überrascht worden», erklären Müllerund Baumgartner. «Die Handhabung der Pressen ist einfach erlernbar undverständlich.» Somit war auch nur eine kurze Einführungszeit notwendig undHuba Control konnte mit den neuen Pressen schnell in die Produktion überge-hen.«Die Produkte der Huba Control sind den Pressen von Schmidt Technologysehr ähnlich: innovativ, prozesssicher und zuverlässig». Diese Aussage vonMarkus Müller fasst die junge und erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen derHerstellerin von Druckmesstechnik und der Pressenherstellerin prägnant zu-sammen.

Die Zusammenarbeit geht weiter. Bei Huba Control gehört in der Montage ne-ben der Industrialisierung von neuen Systemen auch die Optimierung von lau-fenden Produkten dazu. Markus Müller: «Abhängig vom Produktelebenszy-klus entscheiden wir, ob ein Prozess nach wirtschaftlichen oder ergonomi-schen Überlegungen überarbeitet wird.»Da man bei Huba Control bereits wieder Bedarf an weiteren Schmidt-Pressenmit Steuerung hat, informierte sich Markus Müller an der Motek 2011 inStuttgart über das aktuelle Angebot. Er konnte bei dieser Gelegenheit diebrandneue Steuerung PRC600 für manuelle und (hydro-)pneumatische Pres-sen mit Kraft-Weg Überwachung testen. «Ich freue mich auf die neue Steue-rung, welche noch einmal eine Vereinfachung in der Handhabung erlaubt». ●

Die Huba Control AG mit Sitz in Würenlos AG entwickelt, fertigt undverkauft Komponenten zur Erfassung der physikalischen Grössen,Druck und Strömung. Darunter werden sowohl Druckschalter, Sen-soren, Drucktransmitter als auch Differenzdrucktransmitter undDurchflusssensoren verstanden.

Huba Control AG, 5436 Würenlos056 436 82 00, [email protected]

Huba Control

Die Schmidt Technology GmbH gehört weltweit zu den führendenHerstellern von Pressensystemen. Das Spektrum umfasst manuelle,pneumatische, hydropneumatische sowie elektrische Pressen.

Schmidt Technology GmbH, 3210 Kerzers031 755 40 71, [email protected]

Schmidt Technology

Hybride Anlage mit pneumatischer Presse und Servopresse.Die Ergonomie am Arbeitsplatz hat bei Huba Control einen hohenStellenwert. (Bilder: zvg)

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38 AUTOMATIONS- UND ANTRIEBSTECHNIK ● Fluidik 3 . 2 0 1 2 t e c h n i c a

ann immer Druckluft bereits im Betriebverfügbar ist und etwas bewegt wer-den muss, wird der Betriebsmechaniker

daher eine Druckluftlösung favorisieren. Unter-schiedliche Anwendungen benötigen aber unter-schiedliche Druckbereiche. Es ist nicht sinnvoll, dengesamten Bedarf auf den maximal benötigtenDruck zu verdichten und anschliessend den Druckfür Anwendungen mit geringem Druckbedarf wie-der zu reduzieren. Deshalb ist es nötig, die Druck-bereiche in verschiedene Kategorien einzuteilen.Entsprechend der Kategorie sind geeignete Erzeu-gungssysteme einzusetzen. Da aber die Betriebs-kosten für Druckluft je nach Anwendung massivteurer sein können als etwa beim Einsatz eineselektrischen Antriebs, empfiehlt es sich, auchAlternativen zu prüfen.

Effiziente Drucklufterzeugung. Neuanlagen solltenim Hinblick auf einen sparsamen Energieeinsatzsorgfältig geplant werden. Entscheidend dabei ist,wie gut die Druckluftanlage für die Bedürfnisse desBetriebs ausgelegt ist. Bei der Berechnung des Wir-kungsgrads einer Anlage bildet man das Verhältnisvon Kompressorleistung (kW) und Luftförder-menge (m³/min). Im Standarddruckbereich läufteine optimierte Anlage bei einem Wert von6 kW/m³/min. Grundsätzlich sollte eine Druckluft-anlage fähig sein, den Maximalbedarf im Betriebgerade noch knapp abzudecken.Ein grosser Druckluftspeicher hilft bei unstetemBedarf, er braucht aber auch Platz. Bei zu gross di-mensionierten Druckluftkompressoren summierensich Leerlaufverluste, da sie mit ihrer Leistung nureine kurze Zeit benötigen, um den erforderlichenDruck im Netz aufzubauen. Dann stoppt der Kom-pressor, aber nicht der Motor, welcher noch einpaar Minuten leerlaufen muss, weil sonst mit zuvielen Starts die Gefahr einer Überhitzung droht.Eine Alternative sind Frequenzumrichter(FU)-gere-gelte Kompressoren, welche im Bereich von40–80% einen guten Wirkungsgrad aufweisen.Darunter fallen die FU-Verluste ins Gewicht, undweil die Verdichtereinheit für einen gewissen Be-reich optimal ist, wird sowohl darunter wie darü-ber die Effizienz beeinträchtigt. Es ist deshalb fürden Anwender wichtig, den genauen Bedarf inseinem Betrieb zu verschiedenen Betriebszeiten zukennen. Dazu empfiehlt sich eine Messung des

W

Verbrauchs über mindestens eine Woche. Dieswird in der Schweiz mit dem Förderprogramm Pro-EDA unterstützt. Vorher ist zu hinterfragen, ob dieDruckluft überall richtig eingesetzt wird:• Bestimmung der minimalen Druckanforderungen

(Druckluftmenge und -qualität, Druckniveau,Redundanz), die einzuhalten sind.

• Der Arbeitsdruck sollte möglichst niedrig gehal-ten werden, denn jedes zusätzliche bar erhöhtden Energieverbrauch um rund 6–8 %. Druckmachen ist jedoch auch immer eine Frage derFeinabstimmung. Zu viel Druck blockiert – zuwenig Druck bringt keine Leistung.

• Der maximale Druckabfall im Verteilnetz sollte1 bar nicht überschreiten.

• Der Optimierung dienen auch Leitungsrohre mitausreichendem Querschnitt und glatter Innen-oberfläche.

• Druckluft betriebene Werkzeuge können evtl.durch elektrisch betriebene ersetzt werden.

• Druckluftanlagen, die mit unterschiedlichemLuftbedarf laufen, arbeiten im Teillastbereichhäufig im Leerlaufbetrieb. Dies um Erwärmungdurch zu häufige Anläufe zu begrenzen. Oft istdann die Betriebszeit im Leerlauf höher als imNormalbetrieb. Wenn man Leerlaufverlustereduzieren will, kann eine Aussetzregelung dieLösung sein.

• Wenn Klarheit über den Bedarf besteht, lässt sichdie Effizienz auch in der Druckluftzentrale opti-mieren. Dies wird erreicht mit der Wahl des rich-tigen Kompressors oder mit der richtigen Kom-pressorenzusammenstellung. Gerade bei Ver-wendung mehrerer Kompressoren kann man mitKompressoren verschiedener Leistungsklassenideal den wechselnden Bedarf im Betrieb abde-cken. Die übergeordnete Steuerung sorgt dafür,dass immer die richtigen Kompressoren in ihrem

effizienten Bereich laufen. Das Druckniveau kanngenau eingehalten werden, womit auch Verlustedurch ein sonst eher grosses Druckband vermie-den werden.

• Wo früher oft zwei identische Kompressoren ausGründen der Redundanz und gleicher Ersatzteileeingesetzt wurden, empfiehlt es sich im Sinneder Effizienz, anstelle des zweiten Kompressorszwei zusätzliche kleiner dimensionierte Einheiteneinzusetzen.

Teure Leckagen. Die elektrische Energie für be-triebliche Antriebssysteme wird zunehmend teurer.Durch einfache Massnahmen zur Optimierung derDruckluftanlagen könnten diese Betriebe jedesJahr Tausende von Franken an Energiekosten spa-ren. Druckluftanlagen haben häufig ein Energie-einsparpotenzial zwischen 5 und 50 % Energie,wobei die meisten Effizienzmassnahmen mitAmortisationszeiten von weniger als zwei Jahrenwirtschaftlich sehr attraktiv für die Unternehmensind. Obwohl technische Verbesserungen für dieSteigerung der Energieeffizienz von Druckluftanla-gen wirtschaftlich sinnvoll sind, werden diese oftnicht genutzt. Leckagen finden sich in der Druck-luftverteilung und zum grössten Teil in den Druck-luftverbrauchern (Maschinen mit mehreren Venti-len und Zylindern). Am einfachsten lassen sich dieLeckageverluste senken, wenn Verbraucher undVerteilnetzbereiche voneinander abgetrennt wer-den, wann immer sie nicht gebraucht werden .Wenn Leckagen hörbar sind, dann sind es schonheftige Verluste, welche sich summieren. VieleLeckagen sind jedoch (ohne spezielle Geräte) kaumhörbar, erst recht, wenn laute Produktionsgeräu-sche den Hintergrund bilden. Grössere Leckagenfindet man eher, wenn man abends oder amWochenende gezielt danach sucht.

Förderprogramm ProEDA

A N N E T T E V O N K I E C K E B U S C H - G Ü C K

Energie und Kosten sparen dankeffizienter DruckluftDruckluft wird heute in fast jedem Unternehmen eingesetzt, ist aber auch eine kostspielige Energieform. In der Schweiz

arbeiten zirka 6000 Betriebe mit Druckluft. Damit wird die energieeffiziente Produktion immer mehr zu einem Erfolgs-

entscheidenden Faktor für die Industrie. Und hier setzt das Förderprogramm ProEDA an.

Drei-Phasen-Fördermodell. ProEDA zahlt einen relativ grossen Anteil an der Grobanalyse, um Firmen Gele-genheit zu geben, das Einsparpotenzial im Bereich Druckluft abzuklären.

t e c h n i c a 3 . 2 0 1 2 Fluidik ● AUTOMATIONS- UND ANTRIEBSTECHNIK 39

Druckluftfirmen können mit einer Messung an derDruckluftaufbereitungsanlage die Summe der Lecka-geverluste bestimmen und mit Spezialmikrofonenauch lokalisieren. Prinzipiell sollte mindestens einmalpro Jahr gezielt nach Leckagen gesucht werden.Dabei hilft der 3-Schritte-Check auf www.druck-luft.ch. Damit können Ineffizienzen bei Druckluftsys-temen identifiziert und beseitigt werden.

ProEDA fördert Investitionen in effiziente Druck-luftanlagen. Die Energiekosten von Druckluftanla-gen machen über den gesamten Lebenszyklus biszu 80% der Gesamtkosten aus. Eine mittelgrosseAnlage (30 kW) verursacht jährliche Energiekostenvon rund 15 000 Franken. Diese Kosten lassen sichmit einfachen Massnahmen stark reduzieren, dabestehende Anlagen oft grosse Optimierungspoten-ziale aufweisen.Die praxisorientierte Kampagne ProEDA «ProgrammEnergieeffiziente Druckluft» hat zum Ziel, Druckluft-betreiber über die Kosten- und Energieeinsparpoten-ziale von Druckluftanlagen zu informieren und innertdrei Jahren eine Gesamteinsparung von 37 GWh zuerzielen. Finanziert wird ProEDA durch ProKilowatt,die wettbewerblichen Ausschreibungen des Bundes-amtes für Energie (BFE). Mit dem Programm sollenOptimierungsmassnahmen, Investitionstipps für den

Ersatz und die Neubeschaffung von Druckluftanlagengefördert werden.ProEDA ergänzt die Kampagne «Effiziente Druck-luft» von energieschweiz mit einem finanziellen An-reiz und richtet sich an Industrie- und Gewerbe-betriebe mit grösserem Druckluftbedarf. EnerpricePartners AG, Root Längenbold, leitet als Träger-schaft (Lead Partner) das Programm ProEDA zusam-

men mit den Industriepartnern Atlas Copco, Haug,Servatechnik, Ingersoll Rand, Kaeser Kompressoren,Prematic AG und Vektor AG sowie mit dem Bran-chendachverband Swissmem als Kommunikations-partner.Das Programm läuft von 2011 bis 2014. Es istfür elektrisch betriebene Druckluftanlagen mit15 kW bis 300 kW Leistung konzipiert. Die För-dermittel und damit die Anzahl der Anlagen-überprüfungen sind begrenzt. Das Ziel von Pro-Kilowatt ist es, mit dem Förderbeitrag von800 000 Franken ein Maximum an Strom zu spa-ren. Daran richten sich die Auswahl der zu über-prüfenden Anlagen und der Fördersatz für dievorgeschlagenen Massnahmen aus. Es bestehtkein Anspruch auf Fördermittel.Das Fördermodell besteht aus drei hintereinander-geschalteten Phasen:

Grobanalyse: Die Grobanalyse dauert ca. zweiStunden und dient der Abklärung des Ist-Zustandssowie der am einfachsten zu realisierenden Mass-nahmen. Diese beziehen sich meistens auf Druck-luftverbraucher und Druckluftverteilung und weisenein kurzes Pay-back für den Anlagebetreiber auf,das heisst, die Kosten für die Umsetzung solcherMassnahmen werden meist innert kurzer Zeit wie-der eingespart. Zudem wird festgestellt, ob sich imkonkreten Fall eine Detailanalyse lohnt. Sie kostetden Betreiber 180 Franken.Detailanalyse: Eine Detailanalyse inklusive Ausmes-sen der Anlagen zeigt auf, welche Betriebspunktedie bestehenden Anlagen aufweisen und wiesich die Energieeffizienz mit Investitionen und/oder durch Kleinmassnahmen verbessern lässt. DieDetailanalyse wird durch einen Industriepartner aus-geführt. Am Ende der Analyse steht ein Massnah-menplan. Aufgrund der Messungen wird sicherge-stellt, dass die Anlage optimal betrieben und richtigdimensioniert wird. Die Analyse wird zu 50% desfixen Beitragssatzes über das Programm finanziert,wenn anschliessend eine Mindestumsetzung dervorgeschlagenen Massnahmen erfolgt. Ansonstenist der Beitrag auf 25 % festgelegt.Umsetzung: Mit der Umsetzung der in der Detail-analyse aufgezeigten Investitionen werden dieMassnahmen umgesetzt. In Abhängigkeit von dererzielten Energieeinsparung wird ein Investitionsbei-trag geleistet, welcher sich zwischen 12 % bis 20 %bewegt. Massgebend ist die Einsparung gegenüberdem Weiterbetrieb der Anlage ohne Massnahmen-berücksichtigun§g über die Lebensdauer der Anla-ge.Firmen mit Anlagen, welche die Rahmenbedingun-gen erfüllen, können sich bei ProEDA (www.ener-price-partners.ch/proeda) anmelden. ●

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40 AUTOMATIONS- UND ANTRIEBSTECHNIK ● Fluidik 3 . 2 0 1 2 t e c h n i c a

— technica: Enerprice hat sich als Energiepartner im Markt positio-niert. Wo sehen Sie Ihre Chancen?Zemp: Als Beratungsunternehmen unterstützt Enerprice Partners AG Indus-trie- und Gewerbekunden bei der Minimierung der Energiekosten. Wir zei-gen Anschluss- und Beschaffungsoptionen auf und begleiten unsere Kun-den auch bei der effizienten Energienutzung.Der Energiemarkt verändert sich rasch. Wir kennen die Rahmenbedingun-gen im Detail und können so für unsere Kunden rasch deren Potenziale er-kennen, um die Energiekosten zu reduzieren.

— Wie kam es zu einer Zusammenarbeit zwischen Enerprice undProKilowatt?Von unseren Kunden wissen wir, wie viel Abgaben diese bezahlen und auch,wo die grossen Effizienzpotenziale sind. Mit ProEDA können wir über Beratungund Förderbeiträge vielen KMU- und Industriebetrieben helfen, ihre Druckluftzu optimieren, um langfristig Energie und Kosten zu sparen.ProKilowatt unterstützt ProEDA mit Fr. 767 000.–. Dafür verpflichtet sichEnerprice Partners AG eine Gesamteinsparung von 37 GWh zu erwirken.Energieperspektiven des Bundesrates erfordern nebst neuen Energiequellengrosse Einsparungen, sprich Effizienzoptimierung. Hier setzt ProKilowattund ProEDA an, indem die Energieabgabe KEV denjenigen zurückgeführtwird, welche Investitionen in die Effizienz tätigen.

— Können Sie konkrete Praxisbeispiele aus dem Druckluftbereich ge-ben?Druckluft ist universell nutzbar für Hebe- und Schiebebewegungen, zumTransport von Materialien in Pulverform und Flüssigkeiten(Einblasen) wieauch zum Sandstrahlen. Auch wird sie eingesetzt zum Reinigen, Kühlen und«Belüften», wobei hier unbedingt gesagt werden muss, dass dies typischsehr ineffiziente Anwendungsformen sind, die nach Möglichkeit alternativgelöst werden sollten.

— Wie funktioniert ProEDA und worin liegt der Wert der Fördermass-nahmen?Zemp: Wenn sich eine Firma bei ProEDA anmeldet, prüfen wir zuerst, ob esdie Programmkriterien erfüllt und schätzen das Einsparpotenzial ab. Ist daso.k., dann vereinbaren wir einen Termin für die 1- bis 2-stündige Grobana-lyse. Dies kostet den Kunden Fr. 180.– und vermittelt einen Überblick zumöglichen Einsparpotenzialen. Bei der Grobanalyse besichtigen wir dasDruckluftsystem von der Aufbereitung bis zum Verbraucher und bespre-chen dabei mit dem Druckluftverantwortlichen der Firma deren Ge-brauch und zeigen einfache Sparmassnahmen auf. Grosses Einsparpo-tenzial liegt in der Drucklufterzeugung, doch für dessen Ermittlungbraucht es eine seriöse Messung des Druckluftverbrauchs. Ist dortein relevantes Einsparpotenzial absehbar, so empfehlen wir eineDetailanalyse mit entsprechender Messung durch einen Druck-luftanbieter/Industriepartner von ProEDA. ProEDA übernimmtzwischen Fr. 600.– und Fr. 1700.– der Detailanalysekosten.Mit der Grobanalyse weiss der Kunde, wie er mit wenig Auf-wand und Investition den Druckluftverbrauch minimierenkann. Mit der Detailanalyse erhält er genaue Kenntnisüber den Stromverbrauch seines Druckluftsystems und

dazu eine Offerte für einen effizienteren Ersatz der Drucklufterzeugung. Zudemerhält er noch eine Förderzusage, wenn er diese investitionsintensivere Mass-nahme umsetzt. Der Förderbeitrag kann je nach Einsparung bis zu 20 % der In-vestitionskosten betragen. .Wird die effiziente Massnahme umgesetzt, dann erhält der Kunde den Förderbei-trag, er spart jedes Jahr Energie, ProEDA kommt seinem Versprechen an Einspa-rungen näher und unsere Stromnetze und Kraftwerke werden entlastet.

— Für wen ist eine Teilnahme an ProEDAsinnvoll?Das Druckluftprogramm ProEDA erfordert einen Analyseaufwand, welchernur dort wirtschaftlich vertretbar ist, wo auch entsprechende Einsparungenerzielt werden können. Deshalb richtet sich das Programm an Anlagen ab18 kW und bis 300 kW.Wie bei allen Förderprogrammen sollen Mitnahmeeffekte vermieden wer-den, zum Beispiel durch sehr alte Anlagen, welche sowieso ersetzt werden.Bei solchen Anlagen können wir nur einen Teil der Einsparungen anrech-nen und entsprechend reduziert sich der Förderbeitrag.Eine Anlage um 50 kW verursacht je nach Betrieb Stromkosten von mehre-ren 10 000 Franken im Jahr, und nicht selten kann mit einer effizienterenAnlage und dichterem Netz bis zu einem Drittel davon eingespart werden.

— Welchen Nutzen hat der Kunde durch Ihre Beratung und durch IhreUnterstützung?Der wirtschaftliche Kundennutzen ist für uns zentral. Der Kunde entschei-det schliesslich, ob er die Energieeffizienzmassnahmen umsetzen will, dennüber 80 % der Investitionskosten bezahlt er letztlich immer noch selber undMehrinvestitionen müssen eine kurze Paybackzeit aufweisen, damit sie um-gesetzt werden.Es braucht eine Detailanalyse mit Messung zur Ermittlung der Betriebskostenund zur Berechnung der Einsparungen, um daraus den Payback bestimmenzu können. Mit ProEDA und der Detailanalyse verpflichtet sich der Lieferant,eine möglichst energieeffiziente Lösung anzubieten und die Einsparungengegenüber der bestehenden oder einer herkömmlichen Anlage aufzuzeigen.So können wir herstellerneutral Wissen vermitteln, das richtige Vorgehen

aufzeigen und den Kunden zu klugen Entscheidungen ver-helfen. Gerne bieten wir zusätzlich unser Know-how bei

der Energiebewirtschaftung und für andere Effizienz-projekte an.Ob mit oder ohne ProEDA, wir empfehlen allen Ein-käufern eine energieeffiziente Variante mit auszu-schreiben und die Betriebskosten bei der Vergabe

mitzubetrachten.— Herr Zemp, besten Dank für

dieses Gespräch.

Gesamteinsparung von 37 GWh erwirken

Das Unternehmen Enerprice Partners AG ist ein Beratungsunternehmen für optimierte Energiebewirtschaftung und leitet

als Trägerschaft das Programm ProEDA für effiziente Druckluftanlagen. Dieses wird durch ProKilowatt, den Wettbewerb-

lichen Ausschreibungen des Bundesamtes für Energie (BFE) für Energieeffizienz-Projekte und Energieeffizienz-Programme

finanziert. Ein Interview mit Enerprice-Partners-Berater Matthias Zemp. Von Annette von Kieckebusch-Guck

Interview zum Druckluftprogramm mit Matthias Zemp, Enerprice Partners AG

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42 AUTOMATIONS- UND ANTRIEBSTECHNIK ● Fluidik 3 . 2 0 1 2 t e c h n i c a

raft-/Weg-kombinierte Antriebseinheitenoder Antriebszylinder, wie sie für Pres-sen, Vorrichtungen, Maschinen und Ar-

beitsstationen benötigt werden, sind in aller Regelgrossformatig, schwer und träge und haben einenhohen Energie- sowie Wartungsbedarf. Ausserdemerfordern sie umfangreiche Anschlusskonstruktio-nen, bringen einen recht hohen Installationsauf-wand mit sich und lassen sich nur mit hohem Auf-wand feinfühlig steuern.Um jedoch die immer anspruchsvolleren Press-,Stanz-, Füge-, Druck- oder Einpressvorgänge so-wohl technisch als auch bezüglich Investition undBetriebskosten wirtschaftlich realisieren zu können,sind jedoch Kraft-/Weg-kombinierte Antriebslösun-gen erforderlich. Denn Operationen wie Stanzen,Lochen, Ausklinken, Schneiden, Prägen, Verdichten,Pressen, Richten, Nieten, Clinchen, Punkt- oder Bu-ckelschweissen, Biegen, Ziehen, Spannen, Einpres-sen, Verstemmen und dergleichen mehr müssenheute nicht nur reproduzierbar exakt, sondern auchmöglichst energieeffizient ablaufen.

Technische und wirtschaftliche Alternative. Dochder Reihe nach: Im Normalfall werden zur Erzeu-gung hoher Press- und Druckkräfte wahlweise me-chanische, hydraulische oder mechanisch-pneuma-tische bzw. mechanisch-elektrische oder vollelekt-rische Antriebe verwendet. Diese bauen massiv,haben entsprechend ein hohes Gewicht und las-sen sich nur mit enormem technischen Aufwandfeinfühlig genau steuern. Zudem sind sie auf-wändig anzufertigen und verbrauchen nicht nurschon bei ihrer Herstellung, sondern vor allemauch im Betrieb jede Menge Ressourcen undEnergie.Was Wunder, dass sich die Konstrukteure undMaschinenbauer nicht erst seit den Diskussionenum nachhaltige Ressourcenschonung und Ener-gieeffizienz nach technischen und dabei auch injeder Hinsicht wirtschaftlichen Alternativen um-sehen. Das deutsche Technologie-UnternehmenTOX Pressotechnik GmbH & Co. KG in Weingartenbietet der Industrie dazu schon seit Langem eineAlternative, nämlich das pneumohydraulische An-triebs- und Presszylindersystem «TOX Kraftpaket».Dieses wird in seinen verschiedenen Ausführun-gen mittlerweile weltweit verkauft und setzt vorallem bezüglich Anwendungsvielfalt und Energie-effizienz nach wie vor und erst recht heute dieMassstäbe.

K

Druckluft plus Hydraulik ergibt Pneumohydraulik.Bei dem pneumohydraulischen Antriebs- undPresszylindersystem handelt es sich, vereinfachtausgedrückt, um eine kompakte zylinderförmigeEinheit, die lediglich mit Druckluft betrieben wird.Die Druckluft treibt dabei ein geschlossenes Öl-zylinder- und Ventilsystem an, mit dem per Druck-umwandlung sehr hohe Press- und Druckkräfte er-zeugt werden.Der Clou dabei ist, dass die Druckluft zum einen fürdie schnelle Zu- und die schnelle Rückstellung desArbeitskolbens in die und aus der Arbeitspositionsowie auch für den eigentlichen kurzen Krafthubund die Erzeugung der erforderlichen Presskraft ge-

nutzt wird. Da-durch lässtsich gegen-über her-kömmlichenPress- undDruckkraft-

antrieben sehr viel Energie einsparen. Im Vergleichzu den herkömmlichen hydraulischen Antriebensind zudem schnellere Arbeitszyklen möglich. Aus-serdem sind die Betriebskosten und der Wartungs-aufwand in der industriellen Praxis minimal.Schliesslich können auch die Anschlusskonstruktio-nen vereinfacht und damit weitere Kosten gespartwerden.

Power wie ein Hydraulikzylinder. Wie erwähnt istfür den Betrieb nur ein Druckluftanschluss erfor-derlich, während Hydraulikzylinder immer auch einentsprechendes Aggregat benötigen. Des Weite-ren verbindet man mit der Hydraulik Leckagen,Schmutz, Wartung und (Schlauch)Reparaturen.Deshalb ist eine ganzheitliche Sichtweise ange-bracht, wenn es um die Suche nach antriebstech-nischen Lösungen bzw. Alternativen bezüglich desAufbaus und der Ausrüstung von Pressen, Vorrich-tungen und Maschinen geht.Im Handling, im Aufbau und in der Ansteuerungähnlich einem Pneumatikzylinder, dabei aber die

Power wie ein Hydraulikzylinder – wasnach der Quadratur des Kreises klingt,ist als pneumohydraulische oder auchhydropneumatische Antriebseinheit bei

TOX Pressotechnik schon lange Standder Technik und in Standard- und

Sonderausführungen für Press-kräfte von 2 bis 2.000 kN erhält-lich.Ein grosser Vorteil des patentier-ten pneumohydraulischen An-

triebskonzeptes ist darin zu se-hen, dass solche Zylinder die ideale

Kombination zwischen den bekann-ten Leistungsmerkmalen der Pneumatik

und denen der Hydraulik darstellen, u. a. durch imVergleich hohe Kolbengeschwindigkeiten (Pneu-matik) und geballte Kraft auf kleinstem Raum (Hy-draulik). Weitere Vorteile sind die im direkten Leis-tungsvergleich zur Hydraulik wie zur Elektrome-chanik kompakten Baumasse, der automatisch ein-setzende Krafthub sowie die sehr einfache Ansteu-erung über standardisierte Ventiltechnik.

Leistungsfähig und dauerbelastbar. Pneumohyd-raulische Antriebszylinder bedeuten niedrigererEnergieverbrauch, hohe Verschleissfestigkeit, hoheHubfrequenzen, schonender Einsatz der Werkzeu-ge und reduziertes Geräuschniveau. Der Arbeits-weg ist in die drei Abschnitte luftbetriebener Eil-hub, pneumohydraulischer Krafthub und luft-

E D G A R G R U N D L E R

Energieeffiziente Pneumohydraulik-Antriebszylinder

Pneumohydraulische Antriebszylinder sind universell nutzbare, flexibel einzusetzende und energieeffiziente Antriebslösun-

gen für den Pressen-, Maschinen- und Vorrichtungsbau. Sie stellen eine technische sowie auch sehr wirtschaftliche Alternative

zu konventionellen Hydraulik-, Pneumatik- und elektromechanischen Antrieben dar.

Es muss nicht immer Elektromechanik sein

Ein TOX-Pressensystem mit Standardantriebs-zylinder TOX-Kraftpaket. (Bilder: zvg)

t e c h n i c a 3 . 2 0 1 2 Fluidik ● AUTOMATIONS- UND ANTRIEBSTECHNIK 43

betriebenerRückhub unterteilt.

Zudem basieren die Zylinder selbstauf einer präzisen, hochleistungsfähigen Mecha-nik, einem doppelt gelagertem Arbeitskolben, ei-nem hermetisch geschlossenen Dichtungskonzeptund einem wirksamen Dämpfungssystem. Das Lie-ferprogramm umfasst heute je eine Baureihe Stan-dard- und Kompaktzylinder S und K, eine soge-nannte KT-Baureihe, bei der Arbeitszylinder undDruckübersetzerteil separate Einheiten bilden undsomit mehr Einbauflexibilität bieten, die BaureiheS.50 mit einstellbarem Krafthub und eine Kom-paktbaureihe K.51 mit Gesamthubeinstellung.Zudem gibt es eine Variante RP speziell für Präge-arbeiten, die Bauform O, die nur einen Krafthubaber keinen Eilhub aufweist sowie die Versionen P

und VH, wobei P für einen spe-ziellen Schweisszylinder und VH für ei-

nen ebensolchen Schweisszylinder mit Vorhubsteht.

Individuell-flexible Auslegung möglich. Als weitereAusrüstung wäre eine Dämpffunktion zu nennen,die zu schonenderen Abläufen beim Stanzen, Fü-gen, Clinchen, Verstemmen und Prägen usw. führtund den Verschleiss des Werkzeuges wie der An-triebseinheit verringert.Den vorläufigen Schlusspunkt der TOX-Kraftpa-ket-Antriebszylinder bildet die Baureihe line-Q, wo-bei es sich hier um eine technisch vereinfachte unddamit kostengünstige Ausführung handelt. In derPraxis erreichen die Antriebseinheiten millionenfa-che Hubzahlen ohne Ausfall und ansonsten ist vonZeit zu Zeit nur der Austausch von Verschleissteilenwie z. B. Dichtungen erforderlich.Je nach Anwendungsfall sind hohe Hubfrequenzenmit 100 Hübe/Minute problemlos zu realisieren.Bei den Gesamthüben sind je nach Bauart 32 bis400 mm und bei den Krafthüben zwischen 3 und400 mm möglich. Damit ist eine individuell-flexibleAuslegung für unterschiedlichste Anwendungen inder Produktion und in der Montage gegeben. Dar-über hinaus sind in vielen Schweisszangen pneu-mohydraulische Zylinder als Druckerzeuger einge-setzt, wobei die Schweisszangen entweder statio-när in Schweissstrassen eingebaut sind oder alskompakte Komplettzangen mittels Industrierobo-tern beliebig positioniert werden können.

Top bei kurzen Zykluszeiten und langen Hüben. Be-reits aus dieser Aufzählung wird klar, dass mit denAntriebs- und Funktionseinheiten die unterschied-lichsten Bearbeitungs- und Pressaufgaben platz-,energie- und kostensparend und damit in mehrfa-

cher Hinsicht wirtschaftlich zu erledigen sind. Alsweitere Einsatzgebiete wären Spannvorrichtungenund Ähnliches zu nennen, wobei durch die im Be-darfsfall grossen Öffnungshübe mit Rückhub-Eil-gang die Werkstücke schnell und einfach einzule-gen/zu entnehmen sind. In Verbindung mit denkurzen Krafthüben lassen sich schnelle Zykluszei-ten realisieren, was in der Praxis zu einer Verringe-rung der unproduktiven Nebenzeiten führt und dieProduktivität der investitionsintensiven Fertigungs-und Montageeinrichtungen spürbar steigern hilft.Da die Antriebszylinder oftmals in ein- bis mehr-schichtig genutzten Vorrichtungen, Maschinenund Anlagen eingebaut sind, müssen sie natürlichauch den hohen Ansprüchen an Dauerleistungsfä-higkeit und maximaler technischer Verfügbarkeitgenügen. Wie angedeutet, kommen die leistungs-fähigen, langzeitbelastbaren Antriebszylinder heu-te sowohl in Pressen und Standardmaschinen alsauch in Sondergeräten zur Verwendung. Die An-wendungen betreffen alle Industriezweige und rei-chen bis in die Lebensmitteltechnik, die bekannt-lich besondere Anforderungen stellt, etwa bezüg-lich der Energieversorgung.Ein pneumohydraulischer TOX-Kraftpaket-Antriebs-zylinder benötigt lediglich den besagten Druckluft-anschluss, ein hydraulisches System benötigt einAggregat und dieses muss in einer dichten Wanneinstalliert sein. Der technische wie finanzielle Auf-wand ist folglich deutlich höher. Letztlich sind esaber doch besonders die Energie- und damit dieBetriebskosten, die bei der Hydraulik erheblich zuBuche schlagen. So bietet das pneumohydraulischeAntriebssystem gerade bei kurzen Zykluszeiten undlangen Hüben erhebliche Vorteile. Da es durchausauch weniger zeitkritische oder auch Anwendun-gen mit nur kurzen Hüben gibt, wird mit dem KT-System einen saubere Alternative für Ein- undMehrzylinderlösungen angeboten, für die ebenfallsnur ein Druckluftanschluss erforderlich ist. ●

Die Grafik zeigt den Energieverbrauch mit derPneumohydraulik (nur grün) und mit einem Hydrau-likantrieb (gelb + grün).

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44 AUTOMATIONS- UND ANTRIEBSTECHNIK ● Fluidik 3 . 2 0 1 2 t e c h n i c a

ls ein führender Metallbauer fertigt dieErnst Schweizer AG innovative Produktefür maximale Energieeffizienz, die Bau-

herren und Architekten auch mit ihrer Ästhetiküberzeugen. Dazu gehören etwa Fassaden undHolz-Metall-Systeme mit sehr hohen Dämmwer-ten, Sonnenenergie-Systeme und Glasfaltwändefür höchste energetische Ansprüche. Viele vonihnen sind zur Verwendung in Minergie- oder garMinergie-P-Bauten vorzertifiziert; einige sind fürnoch strengere Standards entwickelt worden undkommen in Plusenergiehäusern zur Anwendung.Doch darüber hinaus achtet Schweizer insgesamtauf geringe Umweltbelastung und sparsamen Res-sourcenverbrauch während der gesamten Produk-telebensdauer – von Rohstoffgewinnung über Her-stellung, Montage und Anwendung bis hin zuRückbau und Entsorgung.

ANachhaltige Unternehmensführung. Was bei ande-ren Firmen erst seit ein paar Jahren der Fall ist, alsZeitgeist sozusagen, gehört bei der Ernst Schwei-zer AG seit Jahrzehnten zu den Grundwerten. Da-zu gehört aber nicht nur ein umweltorientiertesDenken und Handeln, sondern sich der sozialenVerantwortung bewusst zu sein. Diese sich aufer-legten Firmenwerte gehören für die Firma zu einersich nachhaltig entwickelnden Gesellschaft, derenZiel es ist, gleiche Chancen auch für künftigeGenerationen zu schaffen.Mit den im Leitbild definierten «Schweizer-Erfolgs-punkten» zu nachhaltiger Unternehmensführungdifferenziert sich das Metallbauunternehmen: zu-verlässige, innovative Leistungen für Kunden; dieUmweltbewusstsein bei Produkten und im ganzenUnternehmen; Sichern der Wettbewerbsfähigkeitdurch Wirtschaftlichkeit und Effizienz; faires,

verantwortungsvolles Zusam-menarbeiten mit Partnern so-wie Mitarbeiterinnen undMitarbeitern. Mit dieser ge-lebten Nachhaltigkeit willSchweizer für die ganze Bran-che wegweisend sein undauch andere davon überzeu-gen, denselben Pfad zu bege-hen.

Wirtschaftlich erfolgreich. DasKonzept der Nachhaltigkeitvermag nicht nur ideell zuüberzeugen, sondern kann imhart umkämpften Markt be-stehen, wie zum einen die2010 erwirtschafteten Zahlenzeigen, die zu den besten inder Geschichte der ErnstSchweizer AG zählen. Zumanderen belegt der Blick auflangfristige Kennzahlen dennachhaltigen Firmenerfolg: In32 Jahren stieg der Umsatzum 181% und die Zahl derVollzeitstellen um 94%. DieUmweltbelastungspunkte unddie Treibhausgas-Emissionenaus dem Strom- und Wärme-verbrauch verminderten sichim gleichen Zeitraum um29% resp. 72%, währendsich der Endenergieverbrauchlediglich um 20% erhöhte.

Der Anteil erneuerbare Energien nahm dabei von5,7 % auf 69,9 % zu (Quelle: Nachhaltigkeitsbe-richt 2010).

Mehr Druckluft mit weniger Energie. Bei diesen ste-tigen Bemühungen um mehr Energieeffizienz undNachhaltigkeit wurde auch die Druckluftversor-gung einer genauen Prüfung unterzogen: Hier wa-ren drei 55-kW-Schraubenkompressoren eines an-deren Anbieters installiert, welche erst mit einemSigma Air Manager (SAM) von Kaeser Kompresso-ren zu einem einigermassen zufriedenstellendenZusammenwirken gebracht werden konnten.Eine genaue Analyse der Druckluftauslastung unddie anschliessende Auswertung der Daten mit demKaeser Energie-Spar-System (KESS) führte zu einerGeneralerneuerung: Zwar tun in der neuen Druck-luftstation jetzt vier SchraubenkompressorenDienst (drei Anlagen vom Typ Kaeser ASD 37,

Kaeser Kompressoren / Ernst Schweizer AG – Generalerneuerung einer Druckluftanlage

Umfassende NachhaltigkeitDie Metallbaufirma hat Erfolg mit ihrem umweltorientierten Denken, Handeln und den daraus entspringenden Produkten.

Beim ganzheitlichen Streben nach mehr Energieeffizienz, Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit unterzog das Famili-

enunternehmen auch die hauseigene Druckluftversorgung einer genauen Prüfung – und liess sie anschliessend erneuern.

Druckluft wird bei Ernst Schweizer AG u.a. zur Steuerung bei den Ferti-gungsautomaten benötigt.

KAESER KOMPRESSOREN ist Anbieter vonProdukten, Dienstleistungen und komplettenSystemen zur Versorgung von Produktions-und Arbeitsprozessen mit dem EnergieträgerDruckluft. Die Systemlösungen umfassenDrucklufterzeugung, Druckluftaufbereitungsowie Druckluftverteilung und zielen aufoptimale Gesamtwirtschaftlichkeit ab.Mit innovativen Produkten und Dienstleistun-gen sowie sehr hoher Produktqualität helfenKaeser-Systemlösungen den Druckluftanwen-dern, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.Im kontinuierlichen Dialog mit seinen Kundenentwickelt das Unternehmen zukunftsweisen-de Konzepte für die kontinuierliche Verbesse-rung der Gesamtwirtschaftlichkeit (Life-Cycle-Costs) und zur Erzielung höchstmöglicherVerfügbarkeit der Druckluftanlagen.

ERNST SCHWEIZER AG wurde 1920 in Zürichals Bauschlosserei gegründet und seit 1965im Besitz der Familie Schweizer hat das selbst-ständige Familienunternehmen neben demSitz in Hedingen weitere Standorte in Möhlin,St. Gallen und Affoltern am Albis sowie neunVerkaufsbüros in der ganzen Schweiz. Das imSäuliamt beheimatete Traditionsunternehmenerwirtschaftete 2010 einen Umsatz von CHF160 Mio. Schweizer beschäftigt rund 650 Mit-arbeitende, davon 50 Lernende. Anfangs 2010übernahm Schweizer das Traditionsunterneh-men Tobler Metallbau AG in St. Gallen mitrund 18 Mitarbeitenden.

Kurzporträt

t e c h n i c a 3 . 2 0 1 2 Fluidik ● AUTOMATIONS- UND ANTRIEBSTECHNIK 45

Industry Sector

SITOP lite – die preisgünstigeBasis-StromversorgungOhne Kompromisse bei der Qualität und mit der sprichwörtlichen SITOP-Zuverlässigkeit

Die neue Stromversorgungsreihe ist für Basisanforderungen im industriellen Umfeld konzipiert und bietet alle wichtigen Funktionenzu einem günstigen Preis. Der Weitbereichseingang mit manueller Umschaltung ermöglicht den Anschluss an verschiedenste1-phasige Versorgungsnetze. Durch die schmale Baubreite benötigen die Primärschaltregler geringen Platzbedarf auf der Hutschieneund der gute Wirkungsgrad lässt wenig Verlustwärme im Schaltschrank entstehen. Für den problemlosen Einsatz sorgen auch derKurzschluss- und Ueberlastschutz sowie die UL-Zulassung für den Export.

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22 kW, eine drehzahlgeregelte Anlage Kaeser CSD102 SFC, 55 kW), welche allerdings sehr viel be-scheidener zu Werke gehen: Lieferte die ersetzteStation mit der installierten Leistung von 165 kW21,9 m3/min, so sind nunmehr lediglich 121 kWelektrische Antriebsleistung installiert, mit welchendie vom bewährten SAM koordinierte Kaeser-Sta-tion 20,2 m3/min liefert. Ersparnis: ca. 110 000kWh oder rund CHF 16 500 pro Jahr.Weitere deutliche Energie- und Geldersparnisbringt die nahtlose Einbindung der Station in dasbetriebsweite Wärmerückgewinnungskonzept. Un-ternehmensleiter Hans Ruedi Schweizer: «Damitwir unsere 24-h-Produktion sicherstellen können,steht für uns hohe Verfügbarkeit im Vordergrund.Die Versorgung muss dabei aber möglichst ener-gieeffizient erfolgen. Die Nutzung der Abwärmewar für uns daher ein absolutes Muss.» (ea) ●

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Die neue Druckluftstation mit vier Schraubenkompressoren geht viel bescheidener zu Werke.Die Ersparnis: ca. 100 000 kWh oder rund CHF 15 000 pro Jahr. (Bilder: Kaeser Kompressoren)

46 AUTOMATIONS- UND ANTRIEBSTECHNIK ● Industrial Handling 3 . 2 0 1 2 t e c h n i c a

ier brauen hat in Baden Tradition: Seit1897 wird an der Dynamostrasse Hop-fen und Malz mit eigenem, frischen

Quellwasser vergoren, das in einer Pipeline durchdie halbe Stadt transportiert wird. Neun verschie-dene Biersorten von Lager bis Urweizen, von alko-holfrei bis trüb, werden hier nach dem neuestenStand der Technik gebraut. Längst wird das Bier inmodernen Tanks fünf Wochen bei tiefen Tempera-turen gelagert, aber noch immer erinnert das Sud-haus mit seinen imposant glänzenden Kupferbotti-chen an die alten Zeiten – Tradition und Fortschrittist das Motto.

Modernisierte Produktion. In einem hart umkämpf-ten Verdrängungsmarkt, der von Grosskonzernendominiert wird, kann sich die Brauerei H. MüllerAG als eine der vier grössten eigenständigenSchweizer Brauereien behaupten. «Wir haben inden letzten acht Jahren massiv in unsere Infra-struktur investiert und die Produktion moderni-siert», erklärt Felix Meier, Geschäftsführer der Mül-ler Bräu. In diesem Prozess musste auch die Kisten-stapelanlage erneuert werden.Allerdings gab es dort ein Platzproblem: Mitten indem engen Raum stand eine tragende Säule, dieman nicht herausreissen konnte. Da die herkömm-lichen Trockenplatzbewirtschaftungsanlagen viel

Bzu gross für die Platzverhältnisse waren, kam manschnell auf eine Roboterlösung. Denn Roboter sindeffizient, robust, beweglich und brauchen wenigStandfläche. Verschiedene Anbieter wurden ange-fragt, ein Systemintegrator, der ABB-Roboter ein-setzt, bekam den Zuschlag.

Grosse Effizienz bei wenig Platzbedarf. «Uns hatdie individuell angepasste Lösung mit dem ABB-Roboter am besten zugesagt», erinnert sich Meier.Denn statt eines beim Palettieren üblichen 4-Achs-roboters wurde hier ein 6-achsiger IRB 6600 einge-setzt. Dieser deckt dank seines gelenkigen Arms ei-nen grossen Arbeitsbereich ab und bewegt sichum Zentimeterbreite an der Säule entlang. Im Ro-boter sind zahlreiche Softwarefunktionen wie Kol-lisionserkennung und elektronische Bahnstabilisie-rung integriert, die geringe Taktzeit ermöglicht ei-nen hohen Durchsatz – und damit eine optimal ge-regelte Leistungsfähigkeit pro Quadratmeter.Denn der Roboter macht zwei Jobs gleichzeitig: Ei-nerseits greift er links in die angelieferte Palette mitden leeren, ungewaschenen Bierflaschen, stellt im-mer acht Harassen zusammen auf das Förderband,das zur Wasch- und Abfüllanlage führt. Anderer-seits nimmt er rechts die fertigen vollen Harassenwieder vom Tisch herunter und stapelt sie für dieAuslieferung auf die Palette. Bei dieser Arbeit muss

er bis zu 270 Kilo Gewicht heben. Früher leistetendrei Mitarbeitende diese Schwerarbeit. Diese ge-hen jetzt anderen, körperlich weniger anstrengen-de Aufgaben nach.

Lösungsorientierte Zusammenarbeit. Pro Tag wer-den bei Müller Bräu bis zu 60 000 Flaschen verar-beitet. 70 000 Hektoliter beträgt der Gesamtabsatzinklusive Handelsware pro Jahr, abgefüllt wird dasMüller Bräu in 35 verschiedene Behältnisse undacht Harasstypen. «Der Roboter ist dabei zweifa-ches Nadelöhr. Dank der präzisen Programmierungvon ABB ist er jedoch auf die verschiedenen Pro-zesse bestens abgestimmt und kann schnell umge-stellt werden», führt der Geschäftsführer aus.Überhaupt kann Meier das Roboter-Team von ABBnur loben: Die Zusammenarbeit war immer koope-rativ und lösungsorientiert. «Wir als Mittleres Un-ternehmen sind auf Automatisierung angewiesenund können uns nur dank effizienten Produktions-prozessen und bester Qualität behaupten», erklärtMeier. Sagt’s und trinkt einen Schluck des MüllerBräu Zwickelbiers, das der ABB-Roboter eben mit-geholfen hat zu verpacken. (ea) ●

ABB-Roboter im Einsatz bei Müller Bräu in Baden

Ein Kistenstapler ohne Durststrecke

Einen solchen Muskelprotz wünscht man sich beim Kistenstapeln: Er schuftet wie drei Schwerarbeiter, deckt einen grossen

Arbeitsbereich ab, verfügt über eine geringe Taktzeit und nicht unwichtig bei dieser Aufgabe, er arbeitet, ohne ein

Feierabendbier nehmen zu müssen. In der Badener Traditionsfirma Müller Bräu trägt ein ABB-Roboter zu einem effizienten

Produktionsprozess bei.

Das Platzproblem umgangen: Der gelenkigeArm beansprucht wenig Platz und deckt den-noch einen grossen Arbeitsbereich ab. (Bild: ABB)

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– Kombinierte Anschlüsse nach oben, unten oder seitlich in verschiedenen Grössen verleihen Ihnen Spielraum bei Konstruktion und Montage

– Geringe Leistungsaufnahmen von 0.4 bzw. 0.1 Watt(Energiespar-Version) sparen Betriebskosten

– Unerreichte Durchflusswerte bei kleinster Baugrösse minimieren den Platzbedarf. Ein Ventil mit 10 mm Baubreite bewegt Zylinder bis 50 mm Durchmesser bei 300 mm/s

48 INDUSTRIAL IT ● Konstruktion/CAx 3 . 2 0 1 2 t e c h n i c a

utomation ist für uns kein Fremdwort»– der Wahlspruch der W. Althaus AGübertreibt nicht. Rund 5000 Schalt-

schränke, von der Einzel- und Seriensteuerung biszum Prototyp, und ca. 800 Kleinsteuerungenliefern die Spezialisten für industrielle Automationjährlich aus dem schweizerischen Aarwangen inalle Welt. Die komplett durchautomatisierte Float-glas-Produktionsstrasse in Südkorea mit Rund-um-die-Uhr-Verfügbarkeit gehört ebenso zum Kun-den-Portfolio wie Schweizer Solaranlagen oderFörderanlagen in der Lebensmittelindustrie. Das fa-miliengeführte Unternehmen bietet mit seinenrund 110 Mitarbeitern das komplette Dienstleis-tungsspektrum von der Projektierung, Hard- undSoftwareentwicklung bis zur Auslieferung, Inbe-trieb- und Endabnahme. Schaltschränke, Klem-menstege, Bedien- und Steuerpanels fertigt Alt-haus selbst auf über 6000 m2 Produktionsfläche.Auch die Kabel- und Aderkonfektionierung erfolgtim eigenen Haus. Das Elektro-Engineering mitEplan Electric P8 und Eplan Pro Panel, dem 3D-System für den Schaltanlagenbau, erledigen dieAlthaus-Konstrukteure komplett.

Integrative Prozesse, 3D-Daten inklusive. Die Viel-seitigkeit der Eplan-Plattform kommt dieser flexib-len Firmenphilosophie entgegen: «Wir machen un-seren Kunden keinerlei Vorgaben, weder über dieverwendeten Materialien und Komponenten nochhinsichtlich der Einbindung von Gerätesteuerun-gen», erklärt Marco Schneider, Betriebsleiter derW. Althaus AG, die nicht umsonst Solution Partnereiner Reihe namhafter Steuerungshersteller ist. Dassetzt zwar die sorgfältige Pflege komplexer Artikel-datenbanken voraus; mit Eplan sei das aber gut zubewerkstelligen: Die Materialdaten der meistenHersteller können in 3D direkt eingelesen werdenund den Abgleich mit Datenbanken von Kunden-seite habe man mit einer selbst programmiertenLösung noch effektiver gemacht.Mit Flexibilität und einem hohen Automatisie-rungsgrad in Konstruktion und Produktion stelltsich Althaus den hohen Anforderungen im Wett-bewerb. Die Vorlaufzeiten der einzelnen Projektewerden immer kürzer, schnelle Materialbestellungund minimale Durchlaufzeiten sind entscheidendeFaktoren. Mit ATHAS, dem «Althaus TerminalHandling System», hat das Aarwangener Unter-nehmen aktuell eine herstellerunabhängige Univer-sallösung für die automatische Herstellung vonKlemmenstegen per Roboter auf der Basis vonEplan Pro Panel entwickelt, das seit Kurzem auch

AKlemmenlieferanten und anderen Schaltschrank-herstellern im Vertrieb angeboten wird.

Nicht jedes Mal «bei null» beginnen. «Wir setzenauf einen möglichst hohen Automatisierungs-grad», bringt es Marco Schneider auf den Punkt.Für ihn ist die Eplan-Plattform deshalb nicht ein-fach Engineering- und ECAD-Software, sondernRückgrat der Datendurchgängigkeit im Unterneh-men. Bereits realisierte Projekte können aus denDatenbanken aufgerufen und wiederverwendetwerden; so müssen die Althaus-Konstrukteurenicht jedes Mal «bei null» beginnen, wenn einKunde bei einer Nachbestellung Modifikationenverlangt. Standardisierung und Modularisierung

sind ein Schlüssel für mehr Effektivität. Vordefinier-te Bausteine, Komponenten und Teilprojekte kön-nen samt den benötigten Artikeln und Materialienin den Eplan-Datenbanken als Makro hinterlegtund auf Folgeprojekte übertragen werden. Auchdas ERP-System ist an Eplan gekoppelt – der Vor-teil: Mit den automatisch generierten und ange-passten Stücklisten kann Material, das nicht imeigenen Lager verfügbar ist, frühzeitig und genaunach Bedarf ohne kostspielige und zeitfressendeFehlbestellungen geordert und zugleich die Lager-haltung effektiver organisiert werden. In Zeitenknapper Ressourcen und dadurch bedingt oft lan-ger Lieferzeiten ist das bereits ein wichtiger Plus-punkt, meint Marco Schneider.

Neue Dimension: Eplan Pro Panel. Einen Quanten-sprung in Sachen Datendurchgängigkeit und Pro-zessoptimierung brachte die Migration von EplanCabinet auf das neue Eplan Pro Panel, das dieW. Althaus AG als eines der ersten Schweizer Un-ternehmen eingeführt hat. Mit der neuen Genera-tion der Software für den Schaltschrank- und Schalt-anlagenbau wird jetzt über die gesamte Eplan-Plattform hinweg durchgehend mit 3D-Daten ge-arbeitet. Die Vorteile liegen für Roland Ackermann,Leiter Elektrokonstruktion, auf der Hand: DieEplan-Plattform ist jetzt optimal integriert, derWegfall bisher erforderlicher Zwischenschritte beimDatenaustausch bringt mehr Zeitersparnis und Feh-lersicherheit, die Leistungsfähigkeit ist deutlich ver-

bessert und die Bedienung ist einfacher geworden– auch für Neueinsteiger. «Durch die 3D-Grafik istdie Simulation besser geworden, man sieht gleich,wo man was platzieren muss, und kann Kollisions-punkte schon von vornherein vermeiden», ergänztRoland Ackermann; das erspare zeit- und kostenin-tensive nachträgliche Korrekturen. Vor allem aberkönnen er und sein Team viel flexibler arbeiten:Weil alle Projektdisziplinen auf einheitlicher Daten-basis vernetzt sind und Änderungen oder Aktuali-sierungen sofort durchgehend bis hinab in dieStücklisten registriert werden, «kann ich auch mitdem gerätebasierten Montageaufbau beginnenund die Informationen für Schaltplan und Verbin-dungsdefinitionen später hinüberziehen» – das ge-

Eplan/Althaus AG – CAE-Plattform als Rückgrat der Datendurchgängigkeit im Unternehmen

«Durchlaufzeit um ein Drittel reduziert»Die schweizerische W. Althaus AG, ein Komplett-Dienstleister für die industrielle Automation, setzt die Eplan-Plattform

als Rückgrat der Datendurchgängigkeit ein. Die Migration auf Eplan Pro Panel brachte einen Quantensprung in Sachen

Prozessoptimierung.

Marco Schneider: «Wir setzen auf einen möglichst hohen Automatisierungsgrad»

t e c h n i c a 3 . 2 0 1 2 Konstruktion/CAx ● INDUSTRIAL IT 49

he schon «fast wie Windows, per Drag&Drop»,meint der Elektrokonstruktionsleiter augenzwin-kernd.

Durchgängig bis in die Fertigung. Die Kommunika-tionsstärke schätzt Betriebsleiter Marco Schneideran den Eplan-Lösungen besonders. Beispiel Metall-bearbeitung: Althaus setzt für flache Montageplat-ten eine schnelle Laserschneidmaschine mit einemGewindeschneidkopf als ungewöhnlicher Zusatz-ausstattung ein, ausserdem ein 4-Achsen-CNC-Bearbeitungszentrum für Platten-, Kasten- undGehäusebearbeitung. Die erforderlichen Bearbei-tungsdaten werden in Eplan Pro Panel erzeugt unddirekt in die Maschinensteuerung eingelesen. Sowissen die Bearbeitungszentren ohne Übertra-gungsfehler, wo Gewinde, Löcher oder Ausschnit-te für Kabelführung, Schalter oder Anschlüsse ge-setzt werden müssen. Über Eplan werden nichtnur Elektroschemata, Materiallisten, Klemmen-und Aufbaupläne generiert, sondern auch die Be-arbeitungsdaten für das Kanal- und Schienen-ablängsystem, den Verdrahtungs-Assistenten undden bereits erwähnten Klemmensteg-Montageau-tomaten. Die automatische Kabelkonfektionieran-lage erhält die benötigten Informationen zu Kabel-längen, Litzen, Bündelung und Beschriftung eben-falls direkt aus Eplan auf Grundlage der Schalt-plan- und 3D-Kabelrouting-Daten und erzeugt da-mit einbaufertige und eindeutig beschriftete Ka-belbündel. «Wenn unsere Mitarbeiter in der Pro-duktion mit dem Aufbau beginnen, ist alles da, al-les vorgerüstet; sie setzen praktisch einen ‹Bausatz›zusammen und müssen sich Material und Auf-gaben nicht umständlich aus den Montageplänenzusammensuchen», resümiert Marco Schneider.

Das rechnet sich bereits ab Stückzahl 1, erläutertder Betriebsleiter: Das Tempo steigt, und gleichzei-tig werden Fehler minimiert. Zeit- und kosteninten-sive Korrekturen lassen sich vermeiden, und nichtzuletzt kann das Personal flexibler eingesetzt wer-den. Serien- und Routineaufgaben können bei die-sem hohen Vorbereitungsgrad auch nicht speziali-sierte Mitarbeiter übernehmen. Bei Althaus küm-mern sich die Mitarbeiter jeweils in Teams um Auf-bau, Verdrahtung und Qualitätskontrolle; geprüftwird manuell und automatisch mithilfe der selbstentwickelten Teststeuerung «Panel Scout».

Prozess um 30 Prozent beschleunigt. Die möglichstweitgehende Standardisierung und Automatisie-rung der Prozesse durch den Einsatz der Eplan-Plattform hat die Durchlaufzeiten im Unternehmenum ein rundes Drittel reduziert, schätzt MarcoSchneider. Die gesamten Produktionsunterlagensind durchgängig, verlässlich und komplett auseinem Guss; die Projektdokumentation entstehtquasi im Vorbeigehen. Wer so arbeiten will,braucht freilich zum einen ein gewisses Umsatzvo-lumen, das die Investition in die erforderliche Infra-struktur trägt, und flexible, mitdenkende und mit-ziehende Mitarbeiter, deren Weiterqualifikationdas Unternehmen sich ebenfalls einiges kostenlässt. Mit den besten verfügbaren Technologien zuarbeiten, ist bei der W. Althaus AG schliesslichUnternehmensprinzip. Dabei schaut man gernauch mal über den Tellerrand und tut etwas fürressourcenschonenden Energieeinsatz: Auf demDach der neuen Produktionshalle liefert eine380-kW-Photovoltaikanlage umweltfreundlichenSolarstrom. (ea) ●

Standardisierte Prozesse: Elektroschemata, Klemmen- und Aufbaupläne werden über die Eplan-Plattform generiert. (Bilder: W. Althaus AG)

8105 Regensdorf, 044 870 99 [email protected], www.eplan.ch

W. ALTHAUS AGIndustrielle Automation4912 Aarwangen, 062 919 82 [email protected], www.althaus-ag.ch

EPLAN

Eplan Pro Panel bringt 3D ins Projekt.Änderungen lassen sich disziplinübergreifend bisin die Stücklisten integrieren.

50 INDUSTRIAL IT ● Konstruktion/CAx 3 . 2 0 1 2 t e c h n i c a

ie Gründung der Firma Kissling geht aufdas Jahr 1925 zurück. Seitdem entwi-ckelt und baut das Unternehmen Ge-

triebe, die sich damals wie heute durch Qualität,Sicherheit und Langlebigkeit auszeichnen. ZumEinsatz kommen sie in Seil- und Achterbahnen, Ze-ment- und Zuckermühlen sowie in Papiermaschi-nen, Extrusionsanlagen, Rührwerken, Prüfständenund Kraftwerken. Im Jahre 2009 wurde gleichzei-tig mit der Namensänderung in «Kissling AG»auch der Umzug an den heutigen Hauptsitz desUnternehmens nach Bachenbühlach vollzogen. EinStandort, der Platz für Wachstum bietet.«Heute beschäftigen wir 40 Mitarbeitende, darun-ter sechs Konstrukteure – Tendenz steigend», er-zählt Mauro Zaccone, Verkaufsleiter bei der Kiss-ling AG. «Nachdem wir vor gut vier Jahren dieKonstruktion von 2D auf 3D umgestellt und 2008auch eine Produktdatenmanagementlösung einge-führt haben, konnten wir unsere Entwicklungspro-zesse beschleunigen und auch die Qualität unsererGetriebe nochmals erhöhen. Das bleibt am Marktnicht unbemerkt.»-

DUnterstützung bei Fragen rund um die SolidworksLösungen bietet die Solid Solutions AG, autorisier-ter Solidworks Vertriebspartner mit langjähriger Er-fahrung im Projektgeschäft. Die Konstrukteure vonKissling besuchten bei Solid Solutions beispielswei-se Seminare zu den Themen Konstruktionsrichtli-nien und Normteile, die gerade den überwiegendjungen Konstrukteuren eine gute Basis boten.«Wir beschäftigen sehr viele junge Mitarbeiter, diezu ihren theoretischen Kenntnissen praktische Er-fahrungen sammeln müssen. Dabei geht es nichtnur um das Know-how in der Konstruktion, son-dern auch im Maschinenbau, wie etwa dem Zu-sammenbau eines Getriebes. Daher war es uns beider Einführung der Solidworks CAD Software sehrwichtig, gleich von Beginn an so effizient wiemöglich zu arbeiten», so Zaccone.

Auch ein Marketinginstrument. Überzeugende Kri-terien der Solidworks Premium Software waren ne-ben der Anwenderfreundlichkeit auch das einfacheModellieren, mit dem sich Änderungen schnell undeinfach vornehmen lassen. Die Teamkonstruktion

wird zudem durch die Feature-Struktur unterstützt, die

eine personalüber-greifende Modellierung

erst möglich macht. Dar-über hinaus stehen

laut Zaccone Funk-tionen wie die au-

tomatische Bemas-sung, die Verknüp-

fung von Elemen-ten oder auch derImport von Be-schriftungen ausdem Modell indie Zeichnungenbei den Konstruk-

teuren hoch imKurs.

Da sich Kissling fürdas Premium-Paket ent-schieden hat, stehenden Mitarbeitern neben

den CAD- auch Simulations-und FEM-Funktionen zur Ver-fügung. Die Möglichkeit, be-

wegte 3D-Modelle darzustel-len, kommt dabei hauptsächlich

im Marketing zum Tragen, wie etwa

bei der Darstellung eines Getriebes auf der Web-site oder in Kundenpräsentationen. FEM-Berech-nungen mit der SolidWorks Premium Softwarewerden für die grobe Gehäuseauslegung herange-zogen. Alle anderen Berechnungen von Maschi-nenelementen erfolgt durch KISSsoft, einem Soft-warepaket, das ursprünglich aus dem Unterneh-men Kissling hervorgegangen ist und heute unab-hängig entwickelt und vertrieben wird.

Kleinserien und Prototypen. Die Kissling AG liefertneben kleinen industriellen Serien, wie etwa einemPlanetengetriebe für einen Kunden, überwiegendEinzelstücke aus. Diese Prototypen basieren zwarebenfalls auf Standardkomponenten, dennoch ha-ben die Kunden von Kissling grossen Einfluss aufihre Bestellung. Mauro Zaccone: «Wenn man wiewir Prototypen verkauft, dann hat man schnelleine individuelle Skizze auf Basis der Kundenwün-sche und der spezifischen Leistungsdaten gezeich-net. Mit dieser Layoutzeichnung entscheidet derKunde über die Auftragsvergabe. Sind die Forde-rungen erfüllt, geht es an die Grundkonstruktionund im weiteren Verlauf an die Detailkonstruktiondes Getriebes. Dabei muss jeder Auftrag sprich je-des 3D-Modell von Grund auf neu aufgebaut wer-den. Auch wenn das anfänglich zeitraubend er-scheinen mag, so haben wir sehr schnell festge-stellt, dass die Wiederverwendung von Bauteilen in3D deutliche Einsparungen bringt. Das Anlegen ei-ner Normteilbibliothek war hierbei sehr hilfreich.»

Sinnvolles Produktdatenmanagement. Um die Wie-derverwendung von Teilen und Baugruppen weiterzu optimieren, wurde schnell klar, dass der nächstelogische Schritt die Implementierung einer auto-matisierten Produktdatenverwaltung war. Auchhier begleitete die Solid Solutions vor drei Jahrendie Einführung von Solidworks Enterprise PDM.«Wir haben einen Benchmark-Test initiiert, den dieSolidworks Lösung klar für sich entschied. Mit die-sem Produkt haben wir ein anwenderfreundlichesWerkzeug für die Produktdatenverwaltung gefun-den, das die Effizienz im gesamten Entwicklungs-prozess bei Kissling erhöhte», erklärt Zaccone.Im CAD-Bereich werden heute mit SolidworksEnterprise PDM alle projektspezifischen Daten ver-waltet wie etwa Zeichnungen, Skizzen oder Word-dokumente eines Kunden. Die PDM-Lösung ver-waltet neben Solidworks und anderen CAD-Datenauch Office-Dokumente, PDF, Bilder sowie Berech-nungen aus dem Softwarepaket KISSsoft.

Kissling AG konstruiert und optimiert Entwicklungen mit Solidworks Premium und Solidworks Enterprise PDM Software

Getriebe für die Zukunft

Die Kissling AG gehört seit Jahren zu den führenden Anbietern von innovativen Getriebelösungen. Die Vorteile des mittel-

ständischen Familienunternehmens sind neben einer schlanken Firmenstruktur auch die hohe Flexibilität, die es ermöglicht,

individuelle Antriebslösungen zu produzieren. Die Entwicklungsabteilung bei Kissling vertraut dabei unter anderem auf die

3D-CAD-Lösung Solidworks Premium sowie Solidworks Enterprise PDM für das Produktdatenmanagement.

Die Kissling AG liefert nebenkleinen industriellen Serienüberwiegend Einzelstückeaus. Im Bild ein Astro-Getriebe mit Leistungs-verzweigungfür hohe Über-setzungen.

t e c h n i c a 3 . 2 0 1 2 Konstruktion/CAx ● INDUSTRIAL IT 51

Durch ein von Kissling gut ausgewähltes Archivie-rungssystem ist man überdies in der Lage, alle miteinem Projekt in Verbindung stehenden Dateneinschliesslich aller Kommunikationsprozesse wieE-Mails oder Telefonkontakte abzulegen und fürspätere Rückfragen bereitzuhalten.

Zeitvorgaben besser eingehalten. Die Archivierunghilft den Mitarbeitern, in der Konstruktion nichtnur Prozesse nachzuvollziehen, sondern auch Teilebzw. Baugruppen für aktuelle Konstruktionen wie-derzufinden und zu nutzen. Laut Zaccone unter-stützen hierbei auch die tabellarischen Modellie-rungen im CAD, durch die man Teile immer wiedereinsetzen kann und diese nicht wie früher teilweiseneu erstellen muss. Derzeit wird die PDM-Lösungnur in der Technik genutzt, allerdings ist die Anbin-dung an andere Abteilungen in Zukunft geplant.«Künftig möchten wie die Vorteile auch anderenMitarbeitern zugänglich machen, um Fehler im ge-samten Unternehmen, von der Konstruktion undEntwicklung über den Einkauf und die Fertigungbis hin zum Vertrieb, zu vermeiden. Auch arbeitetein Team derzeit daran, die internen Abläufe imÄnderungswesen zu verbessern und den Work-flow in der gesamten Firma noch stärker anzupas-sen», erläutert Zaccone. «Insgesamt soll die Fehler-

quote abermals gesenkt und die Datenbeständeaktuell gehalten werden. Da wir ein reiner Engi-

neering-Betrieb sind und die komplette Fertigungausgelagert ist, sind aktuelle Datenbestände einabsolutes Muss!»Mithilfe der Workflow-Funktionen von SolidworksEnterprise PDM setzte Kissling Arbeitsabläufe auf,die Revisionskontrollen besser steuer- und kontrol-lierbar machen. Dadurch können Zeitvorgabenbesser eingehalten und die Weitergabe falscheroder noch nicht freigegebener Daten an die Ferti-gung vermieden werden. «Wir sind mit SolidworksEnterprise PDM rundum zufrieden und sehen esals ein Programm, auf das wir nicht mehr verzich-ten möchten», fasst Zaccone zusammen. «EineCAD-Entwicklung ohne unser PDM-System kön-nen wir uns nicht mehr vorstellen.» ●

8048 Zürich, 044 434 21 [email protected], www.solidsolutions.ch

KISSLING AG8184 Bachenbülach, 044 308 97 [email protected], www.kissgear.ch

SOLID SOLUTIONSKonstruieren mit 3D und die Einführung von Enter-prise PDM führten zur Qualitätssteigerung.

(Bilder: Kissling)

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52 INDUSTRIAL IT ● Konstruktion/CAx 3 . 2 0 1 2 t e c h n i c a

ine Start- oder Projektphase gab es fürdie Firma Carbomill in Seon nicht. «Wirmusste von der ersten Minute an effizi-

ent arbeiten, sonst wäre die Unternehmung zumScheitern verurteilt gewesen», erzählt Patrick Mey-er, der die Carbomill AG im Juni 2011 gründete.Zu den Startbedingungen zählten: Viel Mut, eineteure CNC-5-Achs-Fräsmaschine, die Software Del-mia V6 Machining und einige Kunden, die ihm vonBeginn an ihr Vertrauen schenkten, aber auchsofort erstklassige Produkte und Einhaltung dereng gesetzten Termine erwarteten.«Unter diesen Umständen war das reibungsloseFunktionieren der Prozesse bei Carbomill extremwichtig», erklärt Patrick Meyer. «Unabdingbar dabeiwar es, dass die Software und ihre Schnittstellenvom ersten Augenblick an prozesssicher funktio-nierten.» Und das taten sie dank der reibungslosenZusammenarbeit zwischen Dassault Systemes, Car-bomill und der Helbling IT Solutions, Zürich, die fürden Vertrieb und Support vor Ort verantwortlich ist.

Höchste Oberflächengüte und Genauigkeit. Bei derBearbeitung von Produkten, insbesondere beiCFK-Strukturteilen für die Hightech-Industrie, wer-den höchste Ansprüche an die CAM-Programmie-rung, den Umgang mit den Materialien und denrichtigen Werkzeugeinsatz gestellt. «Mit unsererhochmodernen und dynamischen CNC-gesteuer-ten Fünfachs-Fräsmaschine bieten wir eine Bear-beitungsqualität in höchster Oberflächengüte undGenauigkeit an», betont Patrick Meyer. Dies giltfür den Formenbau wie für die Herstellung vonStrukturteilen aus verschiedensten Materialien,u. a. CFK-Komponenten in direkter Verbindung mitTitan, Aluminium oder Honeycomb.

Diffizile Vorgehensweise. «Durch unser Fachwissenin der Herstellung von Komponenten aus Faserver-bund-Werkstoffen verstehen wir den gesamtenProduktionsprozess und können so strukturelleSchäden an den sehr teuren Komponenten, dieaufgrund der mechanischen Bearbeitung entste-hen können, verhindern. Die Fräsbearbeitung vonFaserverbund-Werkstoffen verlangt nach einer ab-solut diffizilen Vorgehensweise, angefangen beider CAM-Programmierung, über die Aufspannungbis zur eigentlichen Bearbeitung.» Der eigene Leh-ren- und Spannvorrichtungsbau eröffnet den an-spruchsvollen Kunden aus Luft- und Raumfahrt,dem Rennsport, aber auch Forschung und Medi-zin, ungeahnte Bearbeitungsmöglichkeiten undneue Perspektiven in Design und Konstruktion.

E«Wer V5 kann, kapiert V6 sofort». «Die meistenunserer Kunden arbeiten heute mit Catia. Das istpraktisch der Standard. Da macht es natürlich ab-solut Sinn, wenn wir für unsere CNC-MaschinenDelmia V6 Machining einsetzen.Dabei haben wir den grossen Vorteil, dass wir kei-ne Schnittstelle brauchen, was die Arbeitsprozesseinsgesamt natürlich sehr vereinfacht und schnellermacht», erklärt Patrick Meyer.«Wir haben uns direkt für Delma V6 Machiningentschieden, weil wir bei anderen Unternehmen inder Vergangenheit bereits erfolgreich mit den Ver-

sionen V4 und V5 gearbeitet haben», sagt PatrickMeyer. «Bei V6 gibt es einige neue Operationen.Die Benutzeroberfläche ist z. B. jetzt viel übersicht-licher und effizienter. Es werden weniger Clicksbenötigt, um ans Ziel zu kommen. Der Aufbau istlogischer und intuitiver. Wer V5 kann, kapiert V6sofort», resümiert der Jungunternehmer.

Probleme schon frühzeitig erkennen. Delmia V6Machining erlaubt Fertigungsunternehmen die Pla-nung, Detaillierung, Simulation und Optimierungihrer Bearbeitungsprozesse. Durch die enge Integ-ration zwischen der Werkzeugmaschinen-Simu-lation und der Definition der Werkzeugwegekönnen NC-Programmierer mögliche Problemeschon frühzeitig während der NC-Programmierungerkennen und lösen.

Besonders schätzt Patrick Meyer auch die neueintegrierte Werkzeugdatenverwaltung. Hier könnenkomplexe Werkzeugaufbauten verwaltet werdenohne die bisher notwendigen zusätzlichen separa-ten Produkte. Die Bedienung und Simulationen sinddank kürzerer Rechenzeiten jetzt viel schneller.

Stets auf aktuelle Daten zugreifen. In der PLM-Um-gebung von V6 kann Carbomill einfach auf stetsaktuelle Daten wie Fertigungsressourcen, NC-Pro-gramme, Bauteilversionen oder Aufspannungenzugreifen. Dies führt zu einer höheren Standar-

disierung und Automatisierung bei der Erstellungvon NC-Programmen durch Ablage und Wieder-verwendung des unternehmerspezifischen Ferti-gungswissens (Intellectual Property) im PLM-Sys-tem. Auch die Datenverwaltung ist für PatrickMeyer jetzt noch komfortabler, da sie jetzt nichtmehr File-basiert ist, sondern direkt und jederzeitZugriff auf den aktuellen Datenstand durch Nut-zung einer zentralen unternehmensweiten Daten-bank erlaubt. Die datenbankbasierte Verwaltunghat den Vorteil, dass sie hinsichtlich ihrer Strukturflexibel ist und daher individuell gestaltet und auf-gebaut werden kann.

Bei ähnlichen Bauteilen Zeit sparen. «Jeder Kundehat andere Wünsche und Bedürfnisse. In derDatenverwaltung lassen sich die verschiedenen

Die Carbomill AG setzt Delmia V6 Machining ein

Kaum installiert, schon wird präzise produziertDie Carbomill AG, Seon, setzt als Kompetenzzentrum für die mechanische Bearbeitung von Bauteilen aus Faserverbundwerk-

stoffen und Formenbau auf den Einsatz von Delmia V6 Machining. Präzision auf den Punkt bringen ist das Credo und galt für

alle Beteiligten. Schon 24 Stunden nach der Installation konnten die Schweizer hochgenaue Formen fräsen.

Carbomill-Gründer Patrick Meyer: «Die Software und die Schnittstellen mussten vom ersten Augenblick anprozesssicher funktionierten.» (Bilder: Dassault Systèmes)

t e c h n i c a 3 . 2 0 1 2 Konstruktion/CAx ● INDUSTRIAL IT 53

Produkte flexibel und kundenspezifisch ablegen.Dokumentationen sind einfacher nachverfolgbarund können jetzt mit wenig Aufwand auf den Bild-schirm geholt werden», betont Patrick Meyer.«Dies ist besonders bei Folgeaufträgen, die häufigÄhnlichkeiten mit vorangegangenen Aufträgenaufweisen, von hohem Nutzen. Denn mit wenigAufwand ist auf dem Bildschirm ersichtlich, wasfür den neuen Auftrag relevant ist . So vereinfachtsich die Herstellung neuer, ähnlicher Bauteile nichtnur, sondern spart wertvolle Zeit ein. «Dank der in-tegrierten Datenbank und der vereinfachten Hand-

habung von Delmia V6 Machining ist beim CNC-Programmierprozess ein Zeitvorteil von zehn biszwanzig Prozent zu verzeichnen», ist Patrick Meyerüberzeugt.

Support nun viel einfacher und schneller. In einereinzigen abgesicherten Umgebung von der Konst-ruktion bis zur Fertigung sind eine bessere Zusam-menarbeit aller internen und externen Projekt-beteiligten und ein einfaches Lifecycle-Manage-ment möglich. Die Nutzung einer gemeinsamenSystem-Plattform mit integrierten Kommunika-

tionsfunktionen verbessert die Zusammenarbeitzwischen Konstrukteur und NC-Programmiererbzw. NC-Programmierer und Maschinenbediener.So ist beispielsweise auch der Support nun viel ein-facher und schneller. Delmia V6 Machining liegtauf einem eigenen Server, der den externen Zu-gang sowie eine exklusive Bearbeitung von aussenerlaubt. Hier zeigt sich das Team von Janos Barkoder Firma Helbling IT Solutions aus Zürich als idea-ler Partner. Der wichtige Support steht praktischrund um die Uhr zur Verfügung. Und das war beiCarbomill auch von entscheidender Bedeutung.

Installieren und gleich produzieren. Insgesamt dau-erte die Installation drei Tage. Die alten Datensätzekonnten einfach und unkompliziert übernommenwerden. Nach der folgenden viertägigen Schulungwar alles implementiert und die komplette Produk-tion konnte beginnen. «Bereits einen Tag nach derInstallation haben wir Teile gefräst und zur Zufrie-denheit des Kunden abgeliefert», freut sich dennauch Patrick Meyer und lobt nochmals die ausge-sprochen positive Zusammenarbeit der Beteiligtenvon Dassault Systemes, Helbling IT Solutions undCarbomill. (ea) ●

Markus Schwarz, Program-mierer bei Carbomill, vor derCNC-5-Achs-Fräsmaschine.Die Bearbeitung von Faser-verbund-Werkstoffen ver-langt eine diffizile Vorge-hensweise, angefangen beider CAM-Programmierung,über die Aufspannung bis zureigentlichen Bearbeitung. 8152 Glattbrugg, 044 874 20 00

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54 INDUSTRIAL IT ● MES 3 . 2 0 1 2 t e c h n i c a

chweizer Präzision ist weltweit ge-schätzt. Doch die Konkurrenz schläftnicht. Immer mehr industriell fertigende

Unternehmen erkennen, dass sie sich durch Flexibi-lität und Ressourceneffizienz vom Wettbewerb dif-ferenzieren müssen. Ein Hebel dazu ist, die eigeneProduktion kontinuierlich zu verbessern – Verfüg-barkeit, Leistung, Qualität. Das geht nachhaltig nurmit intelligent vernetzter Software auf der Pla-nungs- (Top Floor) und der Produktionsebene(Shop Floor). Ein Unternehmen, in dem jeder in sei-nem Bereich – vom Maschinisten bis zum Manager– Störungen sofort erkennen und abstellen kann,wird auch dauerhaft die Produktivität steigern. Biszu 20 Prozent verbesserte Anlagenleistung ineinem Jahr sind drin.

Der Weg dorthin heisst: Shop Floor-Management.Es liefert Technologie- und Prozesslösungen, wel-che dafür sorgen, dass Daten in der Fabrik in Echt-zeit präzise gemessen und in die Unternehmens-planung eingespeist werden. Zu den Unternehmenin der Schweiz, die ihre Produktion durch ShopFloor-Management dauerhaft optimieren, zählen

S

unter anderem MPS Micro Precision Systems undSynthes. Die Produkte dieser Unternehmen zählenzum Besten, was die Schweizer Industrie zu bietenhat.MPS beispielsweise hat seit 2009 die Forcam ShopFloor-Lösung «Factory Framework» im Einsatz.Nach erfolgreicher Pilotierungsphase werden heute

mittlerweile mehr als 80 Maschinen mit der Tech-nologie gesteuert. In einem «Fertigungsleitstand»können die MPS-Mitarbeiter die Produktion inEchtzeit laufend überwachen und justieren, dasManagement arbeitet mit objektiven Produktions-daten. Doch was genau macht ein modernes ShopFloor-Management aus?

Anforderung 1: Wertorientierung. Der erste Schrittist, einen objektiv messbaren Wert zu definieren,der Verschwendung in der eigenen Produktionaufzeigt und damit reduzierbar macht. Häufig ge-nutzt wird die Kennzahl OEE – Overall EquipmentEffectiveness (Betriebsnutzungszeit). Zudem wirdein Produktionsbereich festgelegt, in dem eine leis-tungsstarke MES-Produktionssoftware (Manufactu-ring Execution System) zum Einsatz kommen soll.Es ist ratsam, einen «Problembereich» auszuwäh-len, um das neue MES in einer Pilotphase zu instal-lieren, während die Produktion weiterlaufen kann,und um zügig Erfolge zu erzielen.

Anforderung 2: Transparenz. Ziel ist, objektive Leis-tungsdaten der Maschinen zu erfassen und zusam-men mit Produktionszielen dorthin visuell zu kom-munizieren, wo sie benötigt werden. Deshalb mussdas MES technologisch auf höchstem Niveau sein –webbasiert, unicode-fähig, sekundengenau. Letz-teres ermöglicht so genanntes Complex Event Pro-cessing (CEP). Das aus der Finanzwirtschaft stam-mende CEP ist eine Technologie zur Echtzeit-Ana-lyse von grossen Ereignis-Strömen innerhalb vonMillisekunden. Was in Zürich und an anderen Bör-sen Geldströme erfasst, hat Forcam für die Produk-

Anforderungen, um die Fertigung zu optimieren mit Shop Floor Management

P H I L I P P E H O L T H U I S

Die Fabrik 2.0 erkennt Störungen in Echtzeit

Maschinenstillstand, Fehlersuche, Wartezeit, Verschwendung: Ungewollte Störungen gehören zum Alltag in der Industrie.

Doch jede Fertigung lässt sich optimieren – mit Shop Floor-Management: In der «Fabrik 2.0» ermitteln webbasierte IT-Systeme

die Leistung von Anlagen in Echtzeit – Fehler werden in Sekundenschnelle lokalisiert und können sofort eliminiert werden.

Einheitliche Kennzahl: Viele Unternehmen messen die Gesamtanlagen-Effektivität (OEE – Overall Equip-ment Effectiveness) visualisiert an den Bildschirmen von Machern und Managern.

Vorteil integrierte Shop Floor-Lösung: Vom Werker bis zum Manager hat jeder den Leistungsstand derMaschinen an seinem Bildschirm vor Augen. (Bilder: zvg)

t e c h n i c a 3 . 2 0 1 2 MES ● INDUSTRIAL IT 55

Das Messen von Schwingungen an Bauwerken und Maschinen wird jetzt einfacher und schneller.Das RSV-150 von Polytec wurde speziell für die Zustandsüber-wachung und die Überprüfung der Dynamik von Bauwerken ent-wickelt.

B&K Messtechnik GmbH Hammerstrasse 6 • 8180 BülachTel./Fax 044 880 70 35/[email protected] • www.bkmt.chBerührungslos Schwingungen messen an grossen und weit entfernten Strukturen

tionssteuerung erschlossen. Webbasiertes CEP mitUnicode ermöglicht es, sich in Echtzeit an jedemOrt der Welt und in jeder Sprache über den exak-ten Leistungsstand von Maschinen, Anlagen undganzen Fabriken zu informieren.

Leistungsfähige MES-Technologie lässt sich zudeman Maschinen unterschiedlicher Hersteller an-schliessen. Durch einen flexiblen Maschinenkon-nektor sind auch heterogene Maschinensteuerun-gen möglich. Werden zusätzlich alle Daten direktim Hauptspeicher (Live Cache) vorgehalten, ent-steht eine zentrale Plattform zur Echtzeit-Messungaller gewünschten Leistungszustände in der Pro-duktion – Fehler, Ausschuss, Soll-Ist-Vergleiche, Be-triebsnutzungszeiten, Optimierungspotenziale. Im-mer wird eine Abweichung vom Soll werden soforterkennbar.

Anforderung 3: Synchronisation. Sind die Ziel-Mess-daten definiert und die Maschinen angeschlossen,sollten Produktion und Prozesse bedarfsgerechtsynchronisiert und fein gesteuert werden – Bedarfund Produktion, Kapazitäten und Ziele. Zusätzlichwerden ERP-Planung (Enterprise Ressource Plan-ning) und Produktion, Top und Shop Floor, integralvernetzt. Die nahtlose Echtzeit-Verknüpfung er-folgt per Adapter. Auch in der SAP-Welt sind keineModifikationen am Standard oder zusätzliche Li-zenzen erforderlich. In SAP sammelt ein «MES-Ver-teiler» alle Daten und führt die konfigurierbarenAktionen aus – Auftragsdaten, Maschinenkapazi-täten, Schichten, Stammdaten. Die Kommunika-tion funktioniert auf verschiedensten Technologien(RFC/IDOC, SOA, PI). Der Wirkungsgrad von Stan-dard-ERP wird so deutlich erhöht.

Anforderung 4: Standardisierung und moderne Füh-rung. Schliesslich ist eine Regelkommunikation zwi-schen allen Beteiligten – vom Werker bis zur Ge-schäftsleitung – nötig. Nur so verändern sich Ab-läufe, die bislang regelmässig für ungewollte Aus-fälle gesorgt haben – der Startschuss für einen

nachhaltigen Optimierungsprozess. Erst die stan-dardisierte Kommunikation von Soll- und verlässli-chen Ist-Daten auf allen Ebenen führt zu stabilenProzessen, senkt die Kosten und steigert die Pro-duktivität.Doch die Technologie drängt den Menschen nichtin den Hintergrund. Im Gegenteil: Die klügsteTechnologie ist nutzlos, wenn die Mitarbeiter, diesie anwenden sollen, nicht von ihr überzeugt sind.Ein moderner Führungsansatz und glaubwürdigeÜberzeugungsarbeit sind notwendig, um möglicheTechnologie-Ängste zu beseitigen und eine Pro-zessoptimierungskultur entstehen zu lassen. DieseKultur wird wachsen, sobald für jeden erkennbar

wird, dass das Mehr an präzisen Messdaten letzt-lich die Produktivität steigert und für eine höhereStandort- und Arbeitsplatzsicherheit sorgt. ●

AutorPhilippe Holthuis ist Country Manager Schweizdes IT- und Beratungshauses FORCAM GmbH

FORCAM GmbH88045 Friedrichshafen, +49 7541 39908 [email protected], www.forcam.de

FORCAM

Das Auge fertigt mit: Zum Shop Floor-Management gehört auch ein übersichtliches Hallen-Layout – wiehier beim Technologie- und Weltmarktführer im Bereich Umformtechnik Schuler Pressen in Göppingen.

56 BILDUNG ● Ausbildung 3 . 2 0 1 2 t e c h n i c a

— Herr Wild, was hat sie vor einem Jahrzehnt dazu bewogen, den Be-ruf des Recyclisten ins Leben zu rufen?Als Inhaber eines Recyclingunternehmens in Dübendorf war ich währendJahrzehnten tagtäglich mit der Wiederverwertung von Rohstoffen aller Artkonfrontiert. Die steigende Sensibilisierung in der Gesellschaft betreffendRohstoffrückgewinnung hat mich dazu bewogen, diesespannende Ausbildung zu lancieren. Wir alle wissen,dass viele der wertvollen Rohstoffe nicht nachwachsenund somit nicht in unbegrenzten Mengen verfügbarsind. Deshalb kommt der fachgerechten Trennung undWiederverarbeitung eine immer grössere Bedeutung zu.

— Sie können auf das erste Jahrzehnt der Ausbil-dung zurückblicken. Wie hat sich dieser Berufzwischenzeitlich entwickelt?In den ersten zehn Jahren stand der Fokus bei der Wie-derverwertung von Metall, Stahl, Papier und Karton.Aufgrund des erhöhten Bewusstseins, sorgsam mit denknapper werdenden Rohstoffen umzugehen, ist dieWertstoffpalette zwischenzeitlich grösser geworden.

— Das blieb für die Berufsausbildung nicht ohneFolgen?Richtig! Im August 2011 haben wir die erste Berufsbil-dungsreform mit Erweiterung der Wertstoffpalette er-folgreich abgeschlossen. Neu zur Grundbildung hinzu-gekommen sind Aushub und Rückbau in der Baubran-che, der Elektroschrott, die Elektronikbauteile und die Kunststoffe.

— Der Beruf hat also eine markante Aufwertung erfahren.Dank dieser Reform ist der Beruf noch attraktiver geworden. Der sehr span-nende Ausbildungsweg widerspiegelt das gesamtheitliche Recyclingwesenin der ganzen Schweiz? Das Pflänzchen ist zwar noch sehr zart, seinWachstum ist aber unverkennbar und das Zukunftspotenzial enorm.

— Weshalb ist aus dem zarten Pflänzchen noch keine ausgewachsenePflanze geworden? Haben Sie ihm zu wenig Wasser gegeben?Nein, selbstverständlich nicht (lacht). Bei der Entwicklung von Berufsbildernrechnen wir in bedeutend längeren Zeitperioden. Denken Sie beispielswei-se an handwerkliche und industrielle Berufe. Mit der Technologisierung ha-ben sich auch diese Berufe verändert. Das geschah aber auch nicht vonheute auf morgen.

— Bei der genaueren Betrachtung hat der Recyclist also einen gerade-zu raketenartigen Start hingelegt.

Das ist in der Tat ein guter Vergleich. Die stetig steigenden Rohstoffpreiseund knapper werdenden Ressourcen erhöhen zwangsläufig den Druck,diese wertvollen Stoffe der Wiederverwertung zuzuführen, statt sie gedan-kenlos zu entsorgen.

— Inwiefern sind da der Berufsmann und die Berufsfrau gefordert?Die Vielfalt der im Recyclingbetrieb angelieferten Rohstoffe fordern denLernenden immer wieder aufs Neue heraus. Metall ist nicht gleich Metall.Beim Kupfer beispielsweise unterscheiden wir zwischen 15 verschiedenenUnterarten, dasselbe trifft auch auf Aluminium und weitere Metall- oderPapiersorten zu.

— Der Recyclist wird zuweilen auch als «Beruf zweiter Klasse» gehan-delt. Weshalb ist das so?

Die fachlichen Kompetenzen werden manchmal un-terschätzt. So mancher Jugendliche stösst erst dannauf unseren Beruf, wenn es mit dem angestrebtenTraumberuf nicht geklappt hat. Aus Sicht der fachli-chen Anforderungen kann man diese Berufsausbil-dung durchaus mit jener des Polymechanikers oderAutomechanikers vergleichen.

— Was tun Sie, um dieses Image zu korrigieren?Es geht nichts über eine kompetente Information.Schliesslich ist keinem Lernenden gedient, wenn erseine Ausbildungszeit beispielsweise wegen Überfor-derung abbrechen muss. Wir wissen aber, dass wir alskleiner Verband nie die Mittel haben wie eine grosseBerufsbildungsorganisation.

— Wie sieht es mit den Anforderungen aus?Ein ausgeprägtes technisches Verständnis, praktischeVeranlagung, sorgfältige Arbeitsweise und eine kräf-tige Konstitution sind gefragt. Dieser Job ist bestimmtnichts für Stubenhocker, arbeitet man doch mehrheit-lich draussen, und das bei jeder Witterung. Grips ist

natürlich genau so gefragt wie das Zupacken im Recyclingbetrieb.

— Wie sieht es mit den Weiterbildungsmöglichkeiten aus?Während der Ausbildungszeit können begabte Schülerinnen und Schüleram Bildungszentrum Zürichsee in Horgen die Berufsmaturitätsschule besu-chen, welche zweifellos ein gutes Sprungbrett für interessante Weiterbil-dungsmöglichkeiten nach der dreijährigen Lehre eröffnet. Die höhere Fach-prüfung werden wir so schnell wie möglich ebenfalls anbieten. ●

Den Beruf des Reyclisten gibt es erst seit zehn Jahren. Er kann also noch als zartes Pflänzchen bezeichnet werden. Doch die

Rohstoffwiederverwertung und damit die Ausbildung von qualifiziertem Personal gewinnt zunehmend an Bedeutung.

Um der steigenden Komplexität Rechnung zu tragen, hat das Berufsbild grosse Veränderungen erfahren.

Junger Beruf mit grossem Potenzial: der Recyclist

Hans Wild (62) ist Präsident des Berufsbildungsverbandes Recycling Ausbil-dung Schweiz. R-Suisse ist die Trägerorganisation für die Ausbildung derRecyclistinnen und Recyclisten EFZ in der Schweiz. Er hat zusammen mit einerkleinen Kerngruppe diesen faszinierenden Beruf vor zehn Jahren ins Leben ge-rufen. Seither zieht er auf ehrenamtlicher Basis die Fäden, aus Überzeugung,wie er sagt. «technica» sprach mit ihm über das grosse Potenzial und die Her-ausforderungen für die rund 100 Ausbildungsstätten und die 40 Lernenden,welche diesen Beruf jedes Jahr ergreifen.

Fachgerecht trennen

D A N I E L W A G N E R

Hans Wild, Präsident R-Suisse (Bild: R-Suisse)

Daniel Wagner, Fachjournalist, 8640 Rapperswil

RECYCLING AUSBILDUNG SCHWEIZ R-SUISSE

Autor

9006 St. Gallen, 071 246 51 [email protected], www.r-suisse.ch

t e c h n i c a 3 . 2 0 1 2 Ausbildung ● BILDUNG 57

dipl. Techniker/in HF Mechatronik

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ENGINEERING erleben...Wir bringen Sie auf den Weg.

Ihre berufliche Zukunft beginnt am 5. November 2012.

ereits heute erfüllen in vielen Unterneh-men fahrerlose Transportfahrzeuge dieAnforderung nach schnellen Durchlauf-

zeiten. Dabei sind die hohe Anpassungsfähigkeitund Flexibilität ein Hauptgrund für den Einsatz sol-cher Systeme. Bei der Weiterentwicklung im Rah-men dieser Arbeit standen neben der Effektivitäts-steigerung vor allem Sicherheit und Zuverlässigkeitim Vordergrund. Deshalb wurden beim InCarrierdie Fahrzeugabmessungen bewusst klein gehalten,um eine maximale Manövrierbarkeit zu gewährleis-ten. Speziell wurde Wert auf ein günstiges An-triebsleistungsspektrum mit niedrigem Energiever-brauch gelegt, um eine maximale Einsatzdauer miteiner Batterieladung zu ermöglichen. Mit einer ma-ximalen Zuladung von 1000 kg können Steigun-gen von bis zu 5 Prozent problemlos gefahrenwerden. Das Fahrwerk wurde speziell dafür ausge-legt, um Aufzüge und Gebäudeübergänge passie-ren zu können. Die Fahrzeugkonstruktion bietet

B

multifunktionale Aufbauten in Kombination mitverschiedenen Navigationsarten. Die optionalehydraulische Abstützung ermöglicht das genauePositionieren und die sichere Übergabe der Zula-dung. In Zukunft soll auch der Transport einesIndustrieroboters möglich sein.

Sicher und intelligent. Zur Erkennung von Hinder-nissen und Gefahren kommen Sicherheits-Laser-scanner zum Einsatz, welche auch gleichzeitig denFahrweg des Fahrzeugs erfassen können. Diese so-genannte «Freie Navigation» erweitert die Einsatz-möglichkeiten der Fahrzeuge erheblich. Dank einermodernen, leistungsstarken Steuerung und dererwähnten Sicherheitstechnik wird der kombinierteEinsatz dieser vollautomatischen Fahrzeuge mit

halb automatischen oder manuellen Flurförderzeu-gen im gleichen Arbeitsfeld erheblich sicherer undzuverlässiger. Den Zugriff auf die Steuerung unddie im Fahrzeug gespeicherten Produktionsdatenerhält man direkt über ein LCD-Eingabepanel.Die ersten Fahrzeuge werden Anfang 2012 aus-geliefert, wobei erste Offerten für die Industriebereits ausgestellt werden konnten.

Entwicklungsprojekt als Abschlussarbeit. Die Pro-jektierung und Realisierung des gesamten Fahr-zeugs wurde von vier Studenten der ABB Techni-kerschule im Rahmen einer abschliessenden Se-mesterarbeit durchgeführt. Auftraggeber des Pro-jekts war FörSt-Intralogistik GmbH mit den Unter-stützungspartnern Indumont AG und Graber AG. ●

Semesterarbeit von Studierenden der ABB TS der Fachrichtung Konstruktionstechnik

InCarrier – der «Packesel» für die IntralogistikFahrerlose Transportfahrzeuge nehmen im Umfeld der modernen Intralogistik eine immer bedeutendere Rolle ein.

Der InCarrier bietet eine Plattform für fast jeden Anwendungsbereich und ist eine interessante Alternative zu den aktuell

eingesetzten, sicherheitstechnisch veralteten Fahrzeugen. Von Daniel Birrer, Marc Furter, Fabian Lüscher und Michael Kuhn

Der erste Prototyp des Fahrzeuges InCarrier wurde bis Ende 2011 fertiggestellt, getestet und optimiert.

Im Rahmen ihrer praxisorientierten Ausbil-dung an der ABB Technikerschule in Badenbearbeiten die Studenten gruppenweisereale Problemstellungen aus Industrie undWirtschaft, die zu mehr als 90 Prozent auchumgesetzt werden. Von künftigen Techni-kern muss vorausgesetzt werden, dass sieüber ihre Tätigkeit und ihre Ergebnisse ver-ständlich berichten können. Als Teil der Se-mesterarbeit wird unter anderem ein publi-kationsreifer Medienkurzbericht verlangt,wie ihn die Technica in loser Reihenfolgeunter der Rubrik «Bildung» veröffentlicht.

Semesterarbeit bei ABB TS

58 BILDUNG ● Weiterbildung 3 . 2 0 1 2 t e c h n i c a

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rotz seines langjährigen Bestehens hatder VIM nie den Bekanntheitsgrad er-reicht wie das Reinigungsmittel mit den

gleichen drei Buchstaben. Und ausserdem ist erauch einiges unbekannter bei den Frauen. Es warsogar eine reine Männerwelt, als vor 20 Jahren dieersten 40 Kandidaten zur Prüfung zugelassen wur-den. Von denen erhielten 34 das eidgenössischeDiplom, also 85 Prozent aller Teilnehmer. DieseQuote hielt sich erstaunlicherweise bis zum heuti-gen Tag: Im Jahr 2012 traten 80 Männer zur vier-tägigen Prüfung an; die Erfolgsquote lag ebenfallsbei 85 %. Das deutet auf Konstanz hin.Und in der Tat: Die Entwicklung verlief ruhig – miteinem Zwischentief allerdings. Einerseits waren imJahr 2000 58 Kandidaten zur Prüfung zugelassenund im 2007 kam gar der Tiefpunkt mit 38 Kandi-

Tdaten. Anderseits ging auch die Erfolgsquote zwi-schenzeitlich abwärts und erreichte mit 74 % im2011 auch hier einen Tiefstand. Was war gesche-hen? Es war die erste Prüfung nach der Überarbei-tung von Berufsbild und Prüfungsinhalt, nach In-kraftsetzung der neuen Prüfungsordnung. Im Zent-rum steht neu die Handlungsorientierung; geprüftwird vermehrt die Anwendung des Wissens. Daswar zwar schon früher mit der Fallstudie so, jedochweit weniger ausgeprägt.Wer die VIM-Prüfung erfolgreich bestehen will, musssich zwangsweise die Frage stellen, wie er oder siedas erforderliche Wissen und Können erreicht?Grundsätzlich ist ein Selbststudium möglich, lautet dieAntwort des VIM. Der Besuch von Kursen ist nichtvorgeschrieben, aber ohne Vorbereitungskurs meldetsich niemand zur Prüfung. Die Swissmem-Kader-

schule (www.swissmem-kaderschule.ch), die Zentral-stelle für Weiterbildung ZbW (www.zbw.ch) und dieIBZ Schulen für Technik Informatik Wirtschaft(www.ibz.ch) bieten Kurse an (in der Westschweiznur die Swissmem-Kaderschule).

Der Industriemeister als «Produkt». Die Ausbildungzum Industriemeister ist so breit definiert wie seineBezeichnung. Der Industriemeister ist heute in al-len Aufgabenbereichen und Hierarchiestufen vomAbteilungsleiter bis zum Geschäftsführer anzutref-fen. Zahlreiche verwandte Industriezweige, wieBahnunternehmen, Kunststoffverarbeiter, Service-firmen usw., profitieren für ihre Führungskräftevon dieser Ausbildung. Schwergewicht sind die Fä-cher Führung und Instruktionsmethodik, Betriebs-wirtschaft und Produktion, übergreifendes Fach-

20 Jahre VIM, der Verein für höhere Fachprüfungen für den Industriemeister im Maschinen- und Apparatebau

Von «Machern» für «Macher»

VIM? Das ist doch – ja, genau: VIM ist der Trägerverein zur Förderung der Ausbildung zum Industriemeister. Dieser Verein

wird nun 20 Jahre alt, exakt in dem Jahr, in dem der Gesamtarbeitsvertrag, auf den die eidgenössischen Prüfungen abge-

stützt sind, 75 Jahre alt wird. Grund genug also, dies doppelt zu feiern. Und sich weiterhin mit ganzer Kraft einsetzen für

die höhere Berufsbildung.

t e c h n i c a 3 . 2 0 1 2 Weiterbildung ● BILDUNG 59

Master of Advanced Studies (MAS)Applied Ergonomic Engineering | Business Administration and Engineering | Corporate Inno-vation Management | Real Estate Management

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wissen sowie – je nach Ausbildungsanbieter – Pro-jektmanagement. Hauptnutzen der Ausbildung istder hohe Praxisbezug, welcher die Voraussetzungschafft, dass Teilnehmende ihr neues Wissen be-züglich Führungs- und Fachkompetenz im betrieb-lichen Alltag umgehend anwenden können.Der Industriemeister ist ein «Macher», der für sei-ne Mitarbeitenden optimale Arbeitsbedingungenschafft, damit sie hohe Wertschöpfung und Effizi-enz erzielen. Die Ausbildung wird daher laufendden neuen Bedürfnissen in der Industrie ange-

passt, in der aktuellen Wirtschaftssituation miteinem speziellen Fokus bei der Prozessoptimierungsowie beim kostenbewussten und betriebswirt-schaftlich nachhaltigen Denken und Handeln.

Bedeutung der höheren Berufsbildung. Die höhereBerufsbildung ist für die MEM-Branche ausseror-dentlich wichtig. Die Geschichte der höheren Be-rufsbildung hat nicht erst vor 20 Jahren begonnen.Vor dem Industriemeister gab es den Werkmeisterund die Werkmeisterprüfung – und natürlich diedarauf vorbereitenden Kurse.Doch der Wert der ausseruniversitären Weiterbil-dung für die Wirtschaft wird international in allerRegel verkannt. Die OECD beginnt aber zu verste-hen, dass zur Tertiärbildung nicht nur die Hoch-schulen und ihre Absolventinnen und Absolventenzählen (Bereich Tertiär A). Die volkswirtschaftlicheBedeutung der höheren Berufsbildung (BereichTertiär B) kann für die Schweiz nicht hoch genuggeschätzt werden. Als grosser Vorteil erweist sichhier der Umstand, dass Branchenvertreter, die denAusbildungsbedarf für ihre Betriebe am bestenkennen, die Ausbildungs- und Prüfungsinhalte mit-bestimmen. Es handelt sich schliesslich um Weiter-bildungen mit hohem Bezug zur betrieblichen Pra-xis. Die Branchenkenner wissen auch am besten,

wie hoch die «Messlatte» bei den Prüfungen ge-legt werden muss.

Soll unabhängig bleiben. Bildungspolitisch geht esdem VIM darum, dass die höhere Berufsbildungunabhängig bleibt und inhaltlich weiterhin von derWirtschaft geprägt ist.Die Forderungen verschiedener Kreise, dass derStaat mehr Subventionen ausschütten muss – biszur vollen Kostendeckung –, aber beim Bildungsin-halt nichts zu sagen hat, gehen dem Verein zuweit. Ein Zustupf, ja, aber «wer zahlt, befiehlt»,heisse es doch. Konsequenterweise müsste alsoeine sehr umfangreiche Subventionierung mitstaatlicher Regulierung einhergehen. Genau daswill die Trägerschaft des VIM nicht, zu der die Ver-bände und Gewerkschaften Swissmem, VSAM,Unia, Syna, SKO, KV Schweiz und der SVBF gehö-ren. Da der VIM paritätisch organisiert und dieIndustriemeisterprüfung im Gesamtarbeitsvertragsolide verankert ist, sei die nötige solide Basisgegeben, erklärt der Verein. (ea) ●

8953 Dietikon, 044 744 48 [email protected]

VIM

20 Jahre VIM: Zeit zum Feiern! Und das gleichin zweierlei Hinsicht: aus Sicht des VIM undmit Blick auf den Gesamtarbeitsvertrag derMEM-Industrie. Denn die höhere Fachprüfungfür den Industriemeister ist ein Gemein-schaftswerk zwischen ASM – heute steht derVerbandsname Swissmem im Vordergrund –und den fünf Arbeitnehmerorganisationen,die den Gesamtarbeitsvertrag unterzeichnethaben. Und dieser wird in diesem Jahr 75-jäh-rig. Am 27. April in Zürich (Technopark) und am24. Mai in Bex (Saline) finden deshalb Jubiläums-veranstaltungen statt, in deren Rahmen auch diediesjährigen Diplome vergeben werden.

Agenda

60 BILDUNG ● Weiterbildung 3 . 2 0 1 2 t e c h n i c a

n den 1960er-Jahren begann das Un-ternehmen, Mitarbeitenden wie Kun-den die Grundlagen der Hydraulik in

technischen Trainings zu vermitteln. Die ersten of-fiziellen Schulungen fanden 1962 mit 15 Teilneh-mern pro Kurs statt. Die Zahl stieg kontinuierlich:1987 nahmen jährlich bereits 2500 Interessierte anden Trainings teil. Mit den wachsenden Teilneh-merzahlen wuchs auch das Schulungsangebot.Schon bald entwickelten sich aus den Kursenmehrtägige Vortragsreihen, anlagenbezogeneFachseminarreisen sowie Fachvorlesungen undFachvorträge an Instituten.Lehrmittel gab es für die noch junge Technologieder Ölhydraulik anfangs nicht. Darum entwickeltedie Ausbildungsabteilung für die theoretisch aus-gerichteten Seminare ein eigenes: «Der Hydraulik-Trainer», das erste hydraulische Lehrhandbuch, istheute ein Klassiker, das noch immer zu den Stan-dardwerken zählt. Der erste Band wurde in 25Sprachen übersetzt und ist mittlerweile in einerAuflage von rund 500 000 Exemplaren weltweit imUmlauf.Als die praktische Vermitt-lung von Wissen an Bedeu-tung gewann, entwickelteRexroth für praxisorientierteSeminare eigene Schulungs-systeme. Die theorieorien-tierten Kurse wurden darumMitte der 1960er-Jahredurch Praxistrainings und

Ineue Lehrmittel ergänzt: Der Hydropraktikatorwar das erste Praxislehrsystem, das in denKursen zur Inbetriebnahme und Wartung öl-hydraulischer Anlagen zum Einsatz kam. Wei-tere Systeme für die Proportional- und Servo-technik, für die Pneumatik und Mechatronikfolgten bald. Die Schulungsteilnehmer bautendaran Schaltungen selbst auf und lernten sodas Verhalten von Geräten kennen.Die Entwicklung von Rexroth zum System-und Automationsspezialisten in den Neunzi-gern spiegelte sich auch in den Schulungskon-zepten wider: Neue Antriebs- und Steue-rungstechnologien und die Simulation vonSystemen wurden zunehmend wichtiger undfliessen bis heute in die Lehrsysteme mit ein.Wo früher der Fokus auf einzelnen Kompo-nenten lag, stehen heute komplexe Systemeim Mittelpunkt der Trainings. (ea) ●

Bosch Rexroth – 50 Jahre Kompetenz in der Wissensvermittlung

Der Hydrauliktrainer

Wer konkurrenzfähig bleiben will, muss diesem Wissen die Chance geben, in vielen

Köpfen zu reifen und zu wirken. Es muss verteilt und vermittelt werden: den eige-

nen Mitarbeitern – und den Kunden. Aber wie vermittelt man Wissen am besten?

Bosch Rexroth hat seit 5 Jahren mit dem«Blended Learning» ein zeitgemässes Schu-lungskonzept im Angebot. Hat es sich auchetabliert?Walter Bend: Bosch Rexroth Schweiz gibt seinKnow-how und Praxiswissen in allen Antriebs-technologien in Form von eLearning und Prä-senztrainings weiter. Blended Learning kombi-niert die Vorteile beider Lernformen. DiesesKonzept kommt den Anforderungen von Unter-nehmen und Einzelpersonen entgegen. DaseLearning, sprich das eigenständige Lernen amPC, verkürzt die Ausfallzeit am Arbeitsplatz underlaubt eine freie Zeiteinteilung. Es eignet sichsehr gut, um die Teilnehmer vor dem zweitägi-gen Präsenztraining auf einen einheitlichenWissensstand zu bringen. Im Präsenztrainingliegt der Fokus auf praktischen Übungen sowiedem Wissensaustausch und der Beantwortungindividueller Fragen. Blended Learning ist idealfür die Vermittlung von Basiswissen in denverschiedenen Antriebstechnologien.

Wie viele Kurse und Seminare werden Sieim Jubiläumsjahr 2012 abhalten?Für 2012 sind in der Schweiz 32 Trainingsausgeschrieben, was einer Steigerung von 10 %gegenüber dem Vorjahr entspricht. Erfahrungs-gemäss steigt die Nachfrage nach Trainings inder zweiten Jahreshälfte an. In diesem Fall bietetdie Trainingsmannschaft bei Bosch Rexroth zu-sätzliche Termine an und führt auch Seminarespeziell auf Kundenwunsch durch.

Welche Kurse sind derzeit sehr angesagt?In der Schweiz ist das zum einen das viertägigePräsenztraining «Basiswissen in der Hydraulik».Hier spiegelt sich die Tatsache wider, dass nurwenige Grundausbildungen diese Technologieabdecken und Wissen vermitteln. Handwerker,die in den Bereichen Montage und Instandhal-tung arbeiten, haben somit entsprechendenSchulungsbedarf. Zum anderen gibt es einestarke Nachfrage nach Trainings im Bereich derelektrischen Antriebs- und Steuerungstechnik.Zu den Interessenten zählen nicht nur Elektriker,die ihre Produktkenntnisse vertiefen möchten,sondern auch Mechaniker aus dem Instandhal-tungsbereich. Letztere sind bei ihrer Arbeit im-mer wieder mit der Elektrik konfrontiert undmüssen die Schnittstellen beherrschen. DieBedeutung von technologieübergreifendemKnow-how nimmt generell zu. Mit Blick auf denInhalt haben Kunden oftmals individuelle Anfor-derungen an die Trainings, die Bosch Rexrothbei der Ausgestaltung berücksichtigt.

Die Fragen beantwortete Walter Bhend, SalesDrive & Control Academy, Bosch RexrothSchweiz AG

Kurzinterview

8863 Buttikon, 055 464 61 [email protected], www.boschrexroth.ch

BOSCH REXROTH SCHWEIZ AG

Wo früher der Fokus auf einzelnen Komponenten lag, stehen heute komplexe Systeme im Mittelpunktder Trainings. Im Bild ein modernes Automationstrainingssystem. (Bilder: Bosch Rexroth)

Der Hydropraktikator ausdem Jahr 1971.

t e c h n i c a 3 . 2 0 1 2 61

«Deshalb sollte, wer seine Selbstwirksamkeit erhöhen möchte, daraufachten, dass sich sein Leben sozusagen in Balance befindet.» Zitat auseinem Artikel zur Personal- und Persönlichkeitsentwicklung in «KMUlife». In Balance mit was? Neben dem beruflichen Engagementkommt die Familie zu kurz, das Engagement in der Gemeinde oder inFreizeitgruppen fällt ganz weg und ein Hobby mit Freunden zusam-men pflegen kann man vergessen. Zur Balance gehören jedoch ge-nau diese Dinge, die ein Gegengewicht zum Beruf bilden. Können sienicht gepflegt werden, fällt ein wesentlicher Beitrag zur Persönlich-keitsentwicklung weg. Doch nicht nur das, denn auch die Psycheleidet unter der fehlenden Balance. Sogenannte Persönlichkeits-

störungen sind die Folge. Vom einfachen Tick über Sucht bis zu intri-gantem Misstrauen, sadistischem Verhalten bei paralleler Unterwür-figkeit, hin zu zwanghaften Vorstellungen, narzisstischem Wahn undnachhaltiger Depression finden sich fast alle neurotischen Spielarten.Wer nun glaubt, hier werde übertrieben, sollte sich mal in den psychi-atrischen Ambulatorien umsehen.Gebot der Stunde sei – wie gepredigt wird –, dass die Mitarbeiten-den im Unternehmen ihre «Beschäftigungsfähigkeit» ständig ver-bessern, ihre «Selbstwirksamkeit» aufbauen und ihre Life-Balancegefälligst in Ordnung halten sollen. Dass daneben noch eine veritab-le Leistung verlangt wird, ist keine Frage. Selbstwirksamkeit ist dasZauberwort der Personalführung des 21. Jahrhunderts. Selbstwirk-samkeit heisst, seine Persönlichkeit, seine Fähigkeiten und sein Po-tenzial radikal in den Dienst des Jobs zu stellen. Nicht dasUnternehmen betreibt mehr Personalentwicklung und -schulung,sondern ich betreibe mich selbst, ich werde für das Unternehmenein Joker, immer auf dem Sprung, meine Qualitäten anzureichern,zu ergänzen und zu verbessern.Das Personal pflegt dabei die fachliche «Beschäftigungsfähigkeit» alsÜberlebenstraining, die «Selbstwirksamkeit» ist permanentes Selbst-marketing, immer schon den nächsten Job im Visier. Bei Lichte bese-hen ist Life-Balance die ständige Challenge, das Privatleben unterneh-menstauglich zu machen. iPhone und iPad sind App-gestärkt daherunentbehrliche Ferienbegleiter. So bleibe das Leben in Balance, heisstes. Doch das ist nicht «life balance», sondern «life burning».

LebensbalanceEDITORIAL

(Bild: bbroianigo/pixelio.de)

VERBÄNDE &ORGANISATIONEN

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www.svbf.ch

62 3 . 2 0 1 2 t e c h n i c a

ie meisten Unternehmen sind Innovati-onspioniere, wenn man ihren Hoch-glanzbroschüren und Jahresberichten

glaubt. Doch wie sieht die Realität aus? Um dies zuermitteln, befragte die «Ideeologen Gesellschaftfür neue Ideen mbH» 194 Verantwortliche in denBereichen Business Development und Produktent-wicklung sowie Vorstände und Geschäftsführervon Unternehmen im deutschsprachigen Raum zurInnovationskultur in ihrer Organisation. Das Ergeb-nis ist ernüchternd: Zwar erachten die meisten Un-ternehmen die Fähigkeit zur Innovation als zentra-len Erfolgsfaktor, doch wenn es darum geht, Ideenwirklich voranzutreiben, treten sie oft auf dieBremse.Die Befragung ergab unter anderem, dass nur injedem dritten Unternehmen Innovation ein Teil destäglichen Tuns ist. 70 Prozent belassen es bei An-kündigungen oder gehen Innovationen halbherzignach. Mehr als 80 Prozent der Unternehmen läh-men sich und ihre Mitarbeiter durch lange Ent-scheidungswege. Eine wirkliche «Macherkultur»hingegen – also ein Umfeld, das kreativen Köpfenzwar einen Rahmen vorgibt, sie aber ansonsten«machen» lässt – existiert nicht einmal in jedemsechsten Unternehmen. Und in drei von vier Unter-nehmen wird Innovation nur so lange gefördert,

D

als sie nichts kostet. «Innovationsbudgets», mit de-nen Mitarbeiter überzeugende Ideen rasch umset-zen können, gibt es gerade mal in jedem viertenUnternehmen.

Beim Thema «Innovation» extrem uninnovativ. Wasist Wahnsinn? Der ehemalige US-Präsident Benja-min Franklin drückte es so aus: «Immer wiederdasselbe tun und dabei auf andere Ergebnisse hof-fen.» Genau das tut ein Grossteil der Unterneh-men, wenn es um das Thema Innovation geht. Siesetzen immer wieder auf die «bewährten» Prozes-se, um Innovation voranzubringen. Dabei ist spä-testens seit Mitte der 90er-Jahre bekannt, dass In-novation sich durch schwerfällige Prozesse nichteffektiv steuern lässt. Und zahlreiche Studien bele-gen, dass die klassischen Innovationsprozessemit Verantwortlichkeiten, Schnittstellendefinitionenund klaren Regeln nur für eine Art von Innovationgeeignet sind, nämlich für Detailverbesserungen,die nah dran am Bestehenden sind. «Echte» Inno-vationen hingegen brauchen andere Manage-mentkonzepte und Innovationsmodelle – zum Bei-spiel solche, wie sie die Forscher Teresa Amabile(Harvard Universität) sowie Alan G. Robinson undSam Stern von den Universitäten Massachusettsund Oregon entwickelt haben, um Innovationwendiger, kreativer und schneller zu machen. Sieberuhen meist auf der Idee kleiner Start-up-Teams

im Unternehmen, die eigenverantwortlich handeln,schnell und flexibel Hürden überwinden und sichihre Themen mitunter sogar selbst suchen.

Kreativität nach Vorschrift. Noch lassen sich dieRahmenbedingungen für Innovation in den meis-ten Unternehmen mit folgenden Worten umreis-sen: viele Regeln und Vorschriften und wenig Kre-ativität. Selbst in den Innovationsabteilungen deut-scher Unternehmen müssen Regeln genau einge-halten werden: Bei vier von fünf Befragten ist derRegelbruch – selbst im begründeten Ausnahmefall– nur sehr eingeschränkt möglich. In 35 Prozentder Unternehmen dominieren die Regeln so sehr,dass man ihr Streben nach Innovation als «Krea-tivität nach Vorschrift» bezeichnen kann. Nur in28 Prozent aller Unternehmen sind Kreativität undkreatives Denken hoch angesehen. Und gar nur24 Prozent trauen sich, «Querdenker» einzustellen.Genau dies sind aber die Erfolgsrezepte der Unter-nehmen, die mit innovativen Managementansät-zen ganze Märkte revolutioniert haben, wie etwaAmazon und Samsung. Sie alle setzen auf Prinzi-pien, die den meisten befragten Unternehmennoch fremd sind: schnell und wendig mit einemhohen Mass an Selbstverantwortung.

Innovation mit Vollkasko-Schutz. Warum halten soviele Unternehmen an ihren schwerfälligen Inno- >>

SYSTEM UNTERNEHMEN – Die Innovationskraft eines Unternehmens hängt von seiner Betriebskultur ab

V O N J E N S - U W E M E Y E R

Erfolgsfaktor InnovationskulturDie meisten Unternehmen haben erkannt, dass der Erfolg weitgehend von der Fähigkeit zur Innovation abhängt.

Nur wenigen gelingt es aber, in ihrer Organisation eine Kultur zu schaffen, die Kreativität und Innovation fördert.

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t e c h n i c a 3 . 2 0 1 2 63

vationsprozessen fest? Ein Grund ist das Bedürfnisnach Absicherung seitens des Managements. Ge-ordnete Prozesse täuschen ihm Sicherheit undKontrollierbarkeit vor. Dieses 90er-Jahre-Manage-mentdenken ist ein Teil des Problems – denn inihm kommt der Gedanke nicht vor: «Lasst uns dieDinge doch einfach mal ausprobieren. Und wenndie ersten Versuche scheitern? Dann lernen wir da-raus und tasten uns so an die Lösung heran.» Dastradierte Managementdenken eignet sich für stabi-le Zeiten, aber nicht für Zeiten des schnellen Wan-dels. Heute gilt für hochinnovative Unternehmen,dass sie in ihrer Organisation eine Kultur des Expe-

rimentierens etabliert haben. Amazon-Gründer JeffBezos ist zum Beispiel überzeugt: «Man muss einUnternehmen so organisieren, dass die Struktureine möglichst hohe Zahl von Experimenten zurgleichen Zeit zulässt.» Genau damit tun sich Unter-nehmen im deutschsprachigen Raum schwer. In-novation gerne, aber bitte ohne Risiko. Nur knappjedes fünfte Unternehmen fördert aktiv Experimen-te, die restlichen sichern sich zuvor durch Studienund Analysen ab. Und nur 12 Prozent akzeptieren«schlechte» Ideen als Teil des kreativen Prozesses.

Neue Wege gehen – doch kein Neuland betreten.Die Forderung, neue Wege zu denken, gehört heu-te zum festen Repertoire der Innovationsrhetorik.Sie jedoch wirklich zu gehen, ist etwas anderes. DieBefragungsergebnisse zeigen, dass in den meistenUnternehmen die Einstellung dominiert, Innovationsolle im Rahmen des Bestehenden und Bekanntenangestrebt werden. Deshalb würden sich nur24 Prozent der befragten «Innovationsmanager»trauen, einen echten Querdenker in ihr Team zu ho-len. Und nicht einmal jedes vierte Unternehmensorgt dafür, dass die eigenen Denkwege regelmäs-sig von aussen infrage gestellt werden.

Auch hier ist eine Denkschranke am Werk: WennManager über das Unternehmen sprechen, dannhaben sie meist die Gebäude und die Mitarbeiterim Kopf. Doch das Unternehmen ist mehr. Zu ihmgehören auch die Kunden, Partner, Zulieferer undDienstleister, ja sogar die Freiwilligen im Internet,die zum Beispiel Apps für neue Handy-Betriebssys-teme programmieren.Diese Denkweise, Unternehmen nach der Formel«Gebäude plus Mitarbeiter» zu definieren undnicht als System anzusehen, ist weit verbreitet. Sieist eine Ursache dafür, dass frischer Wind von aus-sen in den meisten Unternehmen eher ausbleibt.

Es gibt mehrere Innovationskulturen. Ein weiteresErgebnis der Studie «Erfolgsfaktor Innovationskul-tur» ist: Die Unternehmen haben verschiedeneInnovationskulturen. Diese unterscheiden sich un-ter anderem dadurch, wie (pro-)aktiv das Thema«Innovation» angegangen wird. Ein weiteres Un-terscheidungsmerkmal ist, dass mal das Strebennach Innovation die gesamte Organisation und malnur einzelne Bereiche oder Mitarbeiter(-gruppen)umfasst. Vier Grundtypen können bei der Innovati-onskultur unterschieden werden: proaktive Innova-toren, passive Innovatoren, reaktive Innovatorenund Zufallsinnovatoren.• Proaktive Innovatoren: Knapp 20 Prozent aller Un-

ternehmen konnten aufgrund der Befragung alsproaktive Innovatoren eingestuft werden. In ihnenwird Innovation durch einen enormen Einsatz inallen Bereichen vorangetrieben. Sie haben ambiti-onierte strategische Ziele, sie arbeiten mit Hoch-druck an neuen Ideen und setzen dabei Regelnausser Kraft, die dem Erfolg im Weg stehen.

Die proaktive Innovationskultur ist offen für Verän-derungen und neue Managementkonzepte; Mitar-beiter initiieren eigene Innovationsprojekte undtreiben diese voran. Unternehmen mit einer proak-tiven Innovationskultur schöpfen ihr kreatives Po-tenzial aus. Dieser Ansatz funktioniert nur, wennalle Bereiche unter Volldampf an Innovationen ar-beiten und der absolute Wille zu Spitzenleistungenbesteht. Als Ertrag erhalten diese Unternehmeneine Innovationsfähigkeit und -kraft, die es ihnennicht nur erlaubt, auf Marktbedürfnisse schnell zureagieren, sondern Märkte zu gestalten – etwas,was den passiven Innovatoren schwerfällt.• Passive Innovatoren: 36 Prozent der Unterneh-

men zählen hierzu. Sie stellen weniger Ressour-cen als die proaktiven Innovatoren für Innovatio-nen bereit, und die Leistung ihrer Innovationsbe-reiche ist geringer. Passive Innovatoren habenProzesse etabliert, mit denen sie Ideen ohne am-bitionierte Ziele vorschriftsgemäss vorantreiben.In diesen Unternehmen existiert weder eine aus-geprägte Kultur der Leidenschaft noch eine Füh-rungskultur, die Ideen und Innovationen fördert.

Dieser Typ Innovationskultur eignet sich dafür,langsam und stetig Produkte und Dienstleistungenzu verbessern, sodass zum Beispiel nach Plan jedesJahr eine verbesserte Modellreihe präsentiert wer-

den kann. Solange keine Wettbewerber in denMarkt eindringen, kann diese Kultur auf Jahre einesolide «Qualität» sicherstellen. Grosse Sprüngehingegen fallen schwer.

Von passiv zu aktiv. Der Wechsel von einer passi-ven zu einer proaktiven Innovationskultur gelingtUnternehmen nur langsam. Strebt die Führungeines Unternehmens einen solchen «Change» an,muss sie sich zunächst gegen die Kultur des passi-ven Verbesserns durchsetzen. Denn die jahrelanggelernte Innovationsroute macht es für die Mitar-beiter schwer, plötzlich umzudenken.Neben diesen Innovationskulturen, die (weitge-hend) die gesamte Organisation durchdringen,existieren zwei weitere Kulturen, die sich meist nurauf einzelne Bereiche oder Hierarchie-Ebenen be-ziehen: die reaktive und die zufällige Innovations-kultur.• Reaktive Innovatoren: Rund ein Viertel der Unter-

nehmen gehört hierzu. Sie verfolgen ambitionier-te strategische Ziele, doch die Kultur ist nur >>

Der Autor. Jens-Uwe Meyer ist Geschäftsführerder Ideeologen-Gesellschaft für neue IdeenGmbH, Baden-Baden, Deutschlands erster Bera-tungsfirma für unternehmerische Kreativität([email protected]) und Autor der Bücher«Das Edison-Prinzip: Der genial einfach Weg zuerfolgreichen Ideen» und «Kreativ trotz Krawat-te – vom Manager zum Katalysator: Wie Sieeine Innovationskultur aufbauen.»An der Handelshochschule Leipzig hat er denersten Lehrauftrag in Deutschland für «Corpo-rate Creativity» inne. http://www.ideeologen.de

Die Studie. Die Studie «Erfolgsfaktor Innovations-kultur – das Innovationsmanagement derZukunft» von Jens-Uwe Meyer ist im VerlagBusinessVillage erschienen. Sie kostet 297 Euro.

Weiterführende Artikel. Auf www.p-p-plus.chfinden Sie in der Kategorie «System Unterneh-men» u. a. die folgenden Artikel:• Fünf Verkehrsregeln für ein erfolgreiches

Business Process Management• Unternehmenserfolg am gesellschaftlichen

Wertbeitrag messen• Mehr Wohlstand, weniger Ressourcen• Supply Chain Management auf dem Prüf-

stand• Bedeutung von Finanzcontrolling stark

gestiegen• Mitarbeiter, Kollegen oder Kunden in kurzer

Zeit schulen• Unternehmen müssen eine Changekultur

entwickeln• Mehr Wertschöpfung, weniger Administra-

tion im Unternehmen• Logistik durch die Nadelöhre der Innenstadt• App, App and away – das App-Nachschlage-

werk für Logistik.

Infos zum Artikel

Innovativ wollen alle sein, aber nur 24 Prozentder befragten «Innovationsmanager» trauen sich,einen echten Querdenker in ihr Team zu holen.

(Bild: Gert Altmann, Pixelio)

64 3 . 2 0 1 2 t e c h n i c a

darauf ausgerichtet zu reagieren: entwederauf Marktanforderungen oder Anordnungender Geschäftsleitung. Ein proaktives Verhalten sei-tens der Mitarbeiter sowie eine kreativitätsför-dernde Kultur spielen nur eine untergeordneteRolle.Unternehmen mit einer solchen Innovationskultursind, wenn sie handeln, sehr effektiv. Doch es dau-ert lange, bis sie handeln. Eine solche Kultur lässtsich gut mit einer Fast-Follower-Strategie vereinba-ren – dem Ansatz, erst einmal abzuwarten, welcheInnovationen auf dem Markt Erfolg haben, um siedann zu kopieren. Doch die Fast-Follower-Strategiebirgt Risiken: Sie täuscht Sicherheit vor, weil ande-re den Markt bereiten. Gerade in Branchen, indenen Geschwindigkeit wichtig ist, werden Fast-Follower schnell von innovativeren Mitbewerbernabgehängt.Zudem laufen reaktive Innovatoren ständig Gefahr,ihre hochgesteckten Ziele nicht zu erreichen, weilsie sehr stark auf Individuen setzen. Sie sind daraufangewiesen, dass die Führung die richtigen Mass-nahmen erkennt und die Innovationsstrategie dar-auf ausrichtet. Ausserdem muss es der Führunggelingen, die Mitarbeiter zum Handeln zu motivie-ren. Fehlt der Führung (auf Dauer) die visionäre

und treibende Kraft, besteht die Gefahr, dass reak-tive Innovatoren im Innovationswettbewerb unter-liegen.• Zufalls-Innovatoren: 16 Prozent der Unterneh-

men zählen zu dieser Gruppe. Ihrer Innovations-kultur fehlt die strategische Ausrichtung. Fürdiese Unternehmen gilt, dass es zwar Mitarbei-ter und Teams gibt, die Ideen – meist in ihremWirkungsbereich – und die entsprechenden Pro-zesse zur Verwirklichung entwickeln, doch dassdie Vorgaben aus der Chefetage fehlen.

Dieser Innovationstyp schöpft das kreative Potenzialder Organisation nicht aus, weil die Kreativität imUnternehmen nicht in die richtigen Bahnen gelenktwird. Prozesse stehen den Mitarbeitern eher imWeg, als dass sie Innovation fördern. Anreize zumkreativen Denken sind nicht gegeben. Innovationgeschieht in diesen Unternehmen nicht aufgrund,sondern trotz der Kultur. Neue, gute Ideen entste-hen oft tatsächlich zufällig oder scheinbar zufällig –als Resultat des Engagements von Einzelnen.In solchen Unternehmen können einzelne TeamsGrosses bewirken. Häufig erlahmt der Wille zurInnovation bei den Mitarbeitern aber mit der Zeit,weil ihre Ideen nicht aufgegriffen und weiterverfolgt werden.

Die richtige Innovationskultur etablieren. In vielenUnternehmen wird darüber diskutiert, wie wichtigdie Kultur für die Innovationsfähigkeit und -krafteiner Organisation ist. Auf diese Frage gibt nebender wissenschaftlichen Literatur auch die Studie«Erfolgsfaktor Innovationskultur» eine klare Ant-wort: Innovation wird von Menschen gemacht,nicht von Prozessen. Und: Die Kultur ist entschei-dend für die Innovationsfähigkeit und -kraft einesUnternehmens. Also sollte das Management dar-auf hinarbeiten, die Kultur in die gewünschte Rich-tung zu entwickeln.Dabei gilt es jedoch zu bedenken, dass bei die-sem Prozess Konflikte entstehen. Denn jede Kul-turveränderung setzt das Aufgeben von Denk-und Verhaltensgewohnheiten und -routinen vor-aus. Entsprechend wichtig ist es, dass die für dasInnovationsmanagement verantwortlichen Perso-nen die Unterschiede zwischen den verschiede-nen Innovationskulturen kennen und den Mitar-beitern (und Führungskräften) verdeutlichen kön-nen, wo deren Stärken und Schwächen liegen.Ausgehend von der Ist-Kultur kann dann die neueSoll-Kultur definiert und gezielt aufgebaut wer-den, sodass die strategischen Ziele erreicht wer-den. ●

er Verein Energie Zukunft Schweiz(www.energiezukunftschweiz.ch) hatsich zum Ziel gesetzt, auch mit Pro-

grammen zur Wissensvermittlung erneuerbareEnergien zu fördern. Die Fachhochschule Nord-westschweiz (www.fhnw.ch) bietet zusammen mitEnergie Zukunft Schweiz drei Weiterbildungsmo-dule an:CAS (= Zertifikatslehrgänge) Erneuerbare Energien.Holzenergie, Wärmepumpen, solarthermische undphotovoltaische Anlagen sowie Geothermie und Bio-gas stehen im Zentrum dieses Zertifikatslehrgangs.Neben Konzepten und Hinweisen zur Planung undOptimierung von Anlagen werden gesetzliche undwirtschaftliche Rahmenbedingungen, Fördermöglich-keiten und betriebliche Aspekte behandelt.CAS Energieeffizienz. Neben Konzepten und Hin-weisen zur Planung und Optimierung von Anlagenwerden gesetzliche und wirtschaftliche Rahmenbe-dingungen, Fördermöglichkeiten und betrieblicheAspekte behandelt.CAS Energieberatung. Der Zertifikatslehrgang«CAS Energieberatung» zu Theorie und Praxis derEnergieberatung am Bau vermittelt Know-howund praktisches Wissen über die energetische Ge-bäudeanalyse, das Abschätzen der wichtigsten

DEinsparpotenziale und deren Umsetzung in eine er-folgreiche Vorgehensberatung bei der Sanierungs-planung.

Aufbau der Module. Das Weiterbildungsangebotlegt besonderen Wert auf einen praxisorientiertenUnterricht. Die Trägerunternehmen von EnergieZukunft Schweiz (EBL, IWB, GVM, AEK, a.en undSWG) verfügen über eine langjährige Praxiserfah-rung. Fachleute aus diesen Unternehmen engagie-ren sich beim Lehrgang als Dozenten und gebenso ihre Erfahrung weiter. Anlagenbesichtigungenerlauben einen Einblick hinter die Kulissen, Fallstu-dien ermöglichen eine vertiefte und realitätsnaheAuseinandersetzung mit den Technologien.Das berufsbegleitende Weiterbildungsangebot derFHNW umfasst sechs CAS-Module (ErneuerbareEnergien, Minergie, Minergie ECO, ManagementSkills Bau und Energie sowie Energieeffizienz undneu Energieberatung), welche zu einem DAS-Dip-lom mit Abschluss «DAS Energieexperte» kombi-niert werden können. Durch die Zusammenarbeitmit den vier anderen Fachhochschulen desdeutschsprachigen Raums kann auch ein Master-Abschluss absolviert und der Titel «MAS in nach-haltigem Bauen» erworben werden.

Angesprochen sind Fachleute aus Architektur- undIngenieurbüros, von Behörden und Immobilienver-waltungen, die bereits über Berufspraxis und einenHochschulabschluss verfügen (eine gleichwertigeGrundausbildung wird anerkannt). Der Unterrichtverteilt sich, neben der Einstiegswoche, auf jeweilseinen Tag pro Woche während dreier bis viererMonate. Kursort ist Muttenz. ●

WEITERBILDUNG – Weiterbildungsmodule der Fachhochschule Nordwestschweiz und des Vereins Energie Zukunft Schweiz

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Markt und Politik verlangen vermehrt nachhaltige Energiesysteme und innovative Lösungen im Baubereich – eine Heraus-

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t e c h n i c a 3 . 2 0 1 2 65

erkzeuge greifen, Bauteile montieren,bestücken, zusammenfügen und ver-schrauben, Komponenten lackieren,

Maschinen bedienen – unzählige Arbeitsschrittesind erforderlich, bevor ein Produkt verpackt undausgeliefert werden kann. Doch wie viel Zeit benö-tigen die Mitarbeiter für die einzelnen Arbeits-schritte? Wie lange dauert der manuelle Montage-prozess? Unternehmen in der industriellen Ferti-gung müssen die Arbeitsabläufe der Angestelltenständig prüfen und optimieren, um konkurrenz-fähig zu bleiben. Das Erfassen von Ablaufzeiten istfür sie unerlässlich, um die einzelnen Vorgänge zuanalysieren. So können sie beispielsweise weiteGreifwege, ungünstig platzierte Bauteile, zu häu-fige Werkzeugwechsel oder uneinheitliche undüberflüssige Bewegungen identifizieren, die zuZeitverlusten führen und einen effizienten Produk-tionsprozess verhindern.

Exakt, automatisiert, preiswert, stressfrei. Bislangwird diese Aufgabe meist von Personen durchge-führt, die mit der Stoppuhr oder mit digitalen Zeit-boards hinter den Mitarbeitern stehen, um dieDauer jeder einzelnen Bewegung zu ermitteln. Al-lerdings ist diese Vorgehensweise nicht objektiv,fehlerträchtig und für alle Beteiligten mit Nachtei-len verbunden: Für die Angestellten ist der Stress-faktor hoch, möglicherweise führen sie die Tätig-keiten nicht in der üblichen Geschwindigkeitdurch. Die Unternehmen müssen einen hohen per-sonellen Aufwand betreiben und dementspre-chend hohe Kosten tragen. Der Bedarf an exakte-ren, automatisierten und preiswerten Lösungen istdaher gross.«Drei in einen Ärmel integrierte streichholzschach-telgrosse Sensoren nehmen die Bewegungen vonHand und Arm präzise auf und messen Beginnund Ende der einzelnen Arbeitsschritte», erläutertMartin Woitag, Wissenschaftler am Fraunhofer-Ins-titut für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF inMagdeburg. Das kann beispielsweise Hinlangen,Greifen, Vorrichten, Fügen, Prüfen oder Loslassensein. Die miteinander verketteten Sensormodulebefinden sich auf Höhe des Ober- und Unterarmssowie an der Hand. Der Mitarbeiter muss sich le-diglich die beiden Ärmlinge überstreifen. (Bild) Wieeine zweite Haut liegen sie eng, aber dennoch be-quem an und beeinträchtigen den Beschäftigtennicht. «Mit der bisherigen Stoppuhr-Methode las-sen sich von einem Prozessorganisator je nachSituation maximal fünf Personen gleichzeitig erfas-

W

sen. Mit unserer Lösung können Zeitaufnahmenautomatisiert und ohne zusätzlichen Personalauf-wand sogar an mehreren Arbeitsplätzen parallelerfolgen. Entscheidend sind die höhere Genauig-keit und Objektivität des Systems», sagt Woitag.

Inertiale Messtechnik. Bei ihrer Lösung setzen derForscher und sein Team auf Inertialsensoren, diedie Beschleunigungen und Drehraten der Armeund Hände in den drei Achsen X, Y und Z ermit-teln. Im Gegensatz zu anderen Bewegungserfas-sungssystemen wie etwa GPS funktioniert die iner-tiale Messtechnik ohne weitere Infrastruktur, dieInertialsensoren können Positionen von Objektenim Raum selbstständig erkennen. «Darüber hinausmuss unsere Lösung nicht aufwändig kalibriertwerden. Ein Tool zum einmaligen Einlernen derMesspunkte direkt am Montagearbeitsplatz ge-nügt», so Woitag. Eine PC-Applikation komplet-

tiert das System. Die Software berechnet undrekonstruiert die Bewegungsabläufe auf Basis derSensordaten. Sie zerlegt die Abläufe in Bewe-gungsabschnitte und bestimmt die zugehörigenZeiten.Derzeit können die Ärmlinge für logistische undfertigungstechnische Montageaufgaben an Sitz-arbeitsplätzen verwendet werden. Im nächstenSchritt wollen die Magdeburger Forscher das Sys-tem so auslegen, dass sich auch Montagevorgängeanalysieren lassen, bei denen ein Werker stehtoder sich im Raum bewegt. Geplant ist ausserdem,mithilfe der Inertialsensoren Körperhaltungen zubestimmen und so zu prüfen, wie ergonomisch einArbeitsplatz gestaltet ist. ●

SYSTEM UNTERNEHMEN – Innovation bei der zeitlichen Erfassung von Arbeitsabläufen

V O N M A R T I N W O I T A G

Zeiterfassung mit der Stoppuhr im ÄrmelUnternehmen, die im globalen Wettbewerb bestehen wollen, müssen ihre Prozessabläufe optimieren. Ein neues System

ermittelt die Zeiten automatisiert und senkt die Produktionskosten.

Weiterführende ArtikelAuf www.p-p-plus.ch finden Sie in der Katego-rie «System Unternehmen» u. a. die folgendenArtikel:• Automatisierte Feinbearbeitung im Werk-

zeugbau• Flugzeugbau im Robotertakt• Aufbruch in eine neue Servicewelt• Erschwingliche Fabrikdaten-Simulation• FabLab: Do it yourself, aber professionell!

Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und-automatisierung IFFwww.iff.fraunhofer.de

DIPL.-WIRT.-ING. MARTIN WOITAG

Drei in einen Ärmel integrierte streichholzschach-telgrosse Sensoren nehmen die Bewegungen vonHand und Arm präzise auf und messen Beginn undEnde der einzelnen Arbeitsschritte.

(Bild: Lintje)

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ogistik ist ein weites Feld, und das vor-liegende Buch «Integrales Logistikma-nagement» greift tief in das betriebs-

wirtschaftliche Hinterland, um die unternehmeri-sche Vernetzung der Logistik mit anderen Teilberei-chen des betrieblichen Handelns und seinen für dieLogistik bestimmenden Kosten zu zeigen. Vernet-zung heisst in diesem Falle «Chain». Und das Buchist ein sich über 1000 Seiten erstreckendes CostChain Management mit den entsprechenden Kos-tenfeldern. Doch der Begriff «Kette» greift bei die-sem Buch zu kurz. Vielmehr handelt es sich umeine Darstellung des betriebswirtschaftlichenRaums, in dem der Autor dann die logistisch rele-vanten Schnittstellen und Verknüpfungen heraus-arbeitet. Die vom Autor Prof. Paul Schönsleben(ETH) zugrunde gelegte inhaltliche Struktur zeigtdeutlich, dass er logistische Fragestellungen inzahlreiche betriebswirtschaftliche Schlüsselthemeneingearbeitet hat. Das hat für den Leser einerseitsden Vorteil, dass Logistik nie isoliert abgehandeltwird, aber anderseits logistische Problemstellungenin den unterschiedlichsten Kapiteln platziert sind.Dabei besteht die Gefahr – oder die Chance oderdas Risiko, je nach eigenem Empfinden –, dassman sich bei der Lektüre einzelner Kapitel wie«Nachfrage und Bedarfsvorhersage» oder «Pla-nung in die begrenzte Kapazität» in diese Themenvertieft und von der in aller Regel durch Klarheit,Knappheit und Stichhaltigkeit bestimmten Präsen-tation gefesselt wird. Abschweifung wird hierMethode, der man gerne durch die souveränbehandelte Unternehmenswelt folgt.

Doch kehren wir zur Struktur des Buches zurück:Die ersten 174 Seiten behandeln «Logistik, Opera-tions und Supply Chain Management» sowie das«Supply Chain Design»; es sind die für den Autorwesentlichen Elemente, um den Begriff «integral»im Titel des Buches mit Inhalt zu füllen. Vorab dasKapitel über Supply Chain Design wurde gegen-über den früheren Auflagen wesentlich ergänztund mit neuen Themen ausgebaut, so mit den Be-stimmungen zum lokalen Wertschöpfungsanteil,der Steueroptimierung einer globalen SupplyChain, der Anlagenstandortplanung oder dem Risi-komanagment einer Supply Chain. Die vom Autorformulierte Definition von Supply Chain geht deut-lich über die herkömmliche Zentrierung auf Logis-tik als Lager-, Transport-, Verteil- und Entsorgungs-management hinaus, heisst es doch: «Zur Entwick-lung und Herstellung von Produkten einer gewis-

L

sen Komplexität wird die Wertschöpfung auf ver-schiedene Unternehmen oder organisatorische Ein-heiten eines Unternehmens verteilt, welche zusam-men die Supply Chain bilden. Erst so kommen dienotwendigen Kompetenzen zur qualitativ hochste-henden, schnellen und wirtschaftlichen Wert-schöpfung zusammen.» Wesentlich bei dieser De-finition ist, dass das Wort «Logistik» gar nichtmehr vorkommt, sondern dass die optimale Orga-nisation des Wertschöpfungsprozesses des Unter-nehmens im Zentrum steht. Wenn man hier eineKritik anbringen möchte, dann höchstens den Hin-

weis, dass der Buchtitel Understatement betreibtund dem Inhalt in seiner Breite und Tiefe nichtganz gerecht wird. Damit gehen potenzielle Leserverloren, was einfach schade ist.

Eine Lesefolge des Buches, wie wir sie empfehlen.Die Kapitel bis Seite 174, d. h. die oben besproche-nen Texte zur Supply Chain, eignen sich gut alsEinführung in den Denkansatz von Paul Schöns-leben. Wer sich beim weiteren Lesen enger anlogistische Schwerpunkte halten möchte, sollte mitTeil B, «Methoden der Planung und Steuerung inkomplexen logistischen System» (Seite 465) wei-terfahren. Schönsleben umschreibt den Inhalt vonTeil B wie folgt: «Die Methoden und Verfahren inden Kapiteln 9 bis 16 umfassen also alles, was zurGestaltung von Logistiken nötig ist, die sich nicht

durch häufige Auftragswiederholung auszeichnen.Viele dieser Methoden stammen aus dem MRPII-bzw. dem ERP-Konzept. […] Das Kapitel 12.2 lie-fert zudem eine vertiefte methodische Begründungdes Lean/-Just-in-time-Konzepts.» Besondere Auf-merksamkeit verdient Kapitel 8, in dem ERP- undSCM-Software zur IT-Unterstützung der Informati-onslogistik behandelt werden. Zum Abschluss ei-ner ersten Leserunde sind die Texte «Systems Engi-neering und Projektmanagement» sowie «Ausge-wählte Teilkapitel des Informationsmanagements»zu empfehlen, welche Methoden und Technikendes Projektierens und der Informationsverarbei-tung aufzeigen.

Triple-A-Inhalte. Die Verständnisführung durch dieTexte ist transparent und erschöpfend. Zahlreichegrafische Darstellungen, Tabellen und Diagrammetragen zur Durchdringung der Thesen, Definitio-nen und Leitsätze bei, die wiederum in Kästchenoder grau unterlegt hervorgehoben werden. Dabeiwäre bei den Darstellungen die Verwendung vonmehr Farbe sicher angemessen und würde den Sei-ten den manchmal überbordenden Grauton neh-men. Praktisch sind die mit jedem Kapitel verbun-denen Zusammenfassungen und Schlüsselbegriffesowie Szenarien und Übungen für Studierende.Dass die Inhalte Triple A sind, braucht bei dieserAutorenschaft und der Riege sachkundiger Gehil-fen und Fachfrauen nicht besonders hervorgeho-ben zu werden. «Integrales Logistikmanagement»ist, soweit wir die Szene überblicken können, zu-mindest im deutschsprachigen Raum Standard.Dass dem Buch in seiner englischen Version in bis-her vier Auflagen der Sprung in die USA gelungenist, zeigt nachdrücklich seinen Stellenwert an. •

BUCHBESPRECHUNG – Operations und Supply Chain Management innerhalb des Unternehmens und unternehmensübergreifend

A L O I S A L T E N W E G E R

Logistik in der KlemmeIntegrales Logistikmanagement beschäftigt sich mit den Kostentreibern des Unternehmens, den Auswirkungen auf die

Logistik und einem adäquaten Supply Chain Management.

Titel: Integrales Logistikmanagement. Operationsund Supply Chain Management innerhalb desUnternehmens und unternehmensübergreifend.Autor: Paul SchönslebenSpringer Verlag, 6., bearbeitete und erweiterteAuflage, 2011, XXVIII, 1040 Seiten, geb., 535 Abb.,93 davon in Farbe. ISBN 978-3-642-20380-0Ladenpreis: Fr. 175.–Kontaktadresse: [email protected]

Infos zum Buch

66 3 . 2 0 1 2 t e c h n i c a

t e c h n i c a 3 . 2 0 1 2 67osecExport-Forum

m 29. März 2012 dreht sich in derMesse Zürich alles um Innovation. Dasvon der Osec organisierte Aussenwirt-

schaftsforum ist Treffpunkt der exportierendenKMU und nimmt sich in diesem Jahr einem für dieExportbranche zentralen Thema an. Ohne Innova-tion bei Produkten und Dienstleistungen wäre dieSchweizer Exportwirtschaft keine solche Erfolgs-geschichte. Denn Innovation lässt sich auf demWeltmarkt häufig auch dann noch absetzen, wenndie Frankenstärke längst zum limitierenden Wett-bewerbsfaktor geworden ist. Darüber wird amAussenwirtschaftsforum, an dem rund 500 Besu-cher aus Wirtschaft und Politik anwesend sein wer-den, rege diskutiert – und es werden erfolgreicheFallbeispiele aus verschiedenen Branchen präsen-tiert.Darüber hinaus erfahren die Teilnehmenden vonTrends und Entwicklungen in der Weltwirtschaft –und sie erhalten wertvolle Tipps für ihrExportgeschäft.

Prominente Keynote-Referenten. Keynote-Referen-ten sind Hans-Olaf Henkel, früherer Präsidentdes Berufsverbandes der Deutschen Industrie(BDI), der zum Thema «Scheitert Europa, wennder Euro scheitert?» spricht, sowie DouglasRushkoff, US-amerikanischer Medientheoretiker,Autor und Kolumnist. Er spricht zu «Global Busi-ness in a Bottom-up World». Weitere Referen-ten sind Monika Walser, CEO Freitag lab.ag,Marcel Näpflin, CEO Urimat Schweiz AG, FrankBrinken, CEO StarragHeckert Holding AG, Han-speter Ueltschi, Verwaltungsratspräsident und

AInhaber der Bernina International AG, sowieYves Rossy, alias «Jet Man», der als Pilot und Er-finder erläutern wird, wie «Durchstarten» zumErfolg im Ausland beitragen kann.

Alle Vertreter der Swiss Business Hubs vor Ort. Zumersten Mal am Aussenwirtschaftsforum vollständigvertreten sein werden die Leiter der 18 Swiss Busi-ness Hubs (SBH). Als Teil des Osec-Netzwerks sinddie SBH in Wachstums- und Schwerpunktmärktenbei Schweizer Vertretungen und bei bilateralenHandelskammern angesiedelt. Aufgrund ihresMarktwissens werden die Experten der SBH denTeilnehmenden detailliert Auskunft zu den wich-tigsten Exportmärkten der Schweizer Aussenwirt-schaft geben können. Denn sie kennen die lokalenGepflogenheiten und wissen, wie man die Türenzu Entscheidungsträgern öffnet und dort den Zu-gang zu Regierungen und Behörden erhält, wasvor allem bei öffentlichen Ausschreibungen hilf-reich sein kann.

Erneute Verleihung des «Export Award». Am dies-jährigen Aussenwirtschaftsforum wird zum fünftenMal der «Export Award» von einer sechsköpfigenJury verliehen. Als Anerkennungspreis ehrt derAward je ein Schweizer Unternehmen in den Kate-gorien «Success» und «Step-in». In der Kategorie«Success» geht es um nachweisliche Erfolge imExportgeschäft, in der Kategorie «Step-in» haupt-sächlich um junge Expansionsprojekte, die im Ram-penlicht stehen. ●

Die Jury hat folgende Unternehmen für die Verlei-hung nominiert:

Kategorie «Success»:– V-Zug AG, Zug, www.vzug.ch– Implenia Industrial Construction Ltd, Wallisellen,

www.implenia.com– Maxon Motor ag, Sachseln,

www.maxonmotor.ch

Kategorie «Step-in»:– Trunz Water Systems AG, Steinach, www.trunz-

watersystems.com– Berhalter AG, Widnau, www.berhalter.com– Alipro AG, Hittnau, www.alipro.ch

Weitere Informationen unter: www.osec.ch/awf

Aussenwirtschaftsforum 2012 – wieder mit Export Award

Mit Schweizer Innnovationen zum Exporterfolg

«Take off! Mit Schweizer Innovationen zum Exporterfolg», so lautet das Motto des diesjährigen Aussenwirtschaftsforums

vom 29. März 2012 in Zürich. Der von der Osec organisierte Schweizer Exporttag führt den Teilnehmenden vor Augen, wie

Schweizer KMU Innovationen erfolgreich exportieren. Erstmals mit dabei sind die Leiter aller 18 Swiss Business Hubs (SBH),

die der Schweizer Exportwirtschaft im Ausland die Türen öffnen. Im Weiteren wird am Aussenwirtschaftsforum zum

fünften Mal der «Export Award» verliehen.

sec und die Vereinigung der kantona-len und regionalen Industrie- undHandelskammern (SIHK) haben auf

Anfang 2012 eine neue Rahmenvereinbarungüber eine engere Zusammenarbeit abgeschlos-sen. Die Vereinbarung regelt insbesondere dieKooperation bezüglich der komplementären Un-terstützung von Schweizer KMU, die ausländi-sche Märkte besser erschliessen und bearbeitenwollen.

OIm Zentrum der Bemühungen der Osec und SIHKsteht der unveränderte Wille, exportorientierteKMU in allen Schweizer Regionen mit den ver-schiedenen Dienstleistungsangeboten der beidenOrganisationen optimal unterstützen zu können.Ein weiteres Kernstück der neuen Vereinbarung istdie Zusammenarbeit in Bezug auf die gegenseitigeInformation und Publikation von exportrelevantenThemen und Veranstaltungen über die jeweiligenKommunikationskanäle der kantonalen Industrie-

und Handelskammern bzw. der Osec. Zudem um-fasst die Vereinbarung auch Punkte wie die gegen-seitige Vermittlung von Exportanfragen von KMUsowie die Organisation von gemeinsamen Veran-staltungen, die in verschiedenen Regionen derSchweiz durchgeführt werden. Die Partnerschaftzwischen der Osec und der Vereinigung der kanto-nalen und regionalen Industrie- und Handelskam-mern steht unter dem Motto «Wachstum durchInternationalisierung». ●

Neue Kooperation zwischen der Osec und der SIHK

Zusatznutzen für exportierende KMU

68 PRODUKTE 3 . 2 0 1 2 t e c h n i c a

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comsol.com /showcase

Capture the Concept.

Mit COMSOL Multiphysics verwirklichen Sie Ihr Konzept: Sie analysieren sämtliche physikalisch relevanten Aspekte Ihres Entwurfs – und das schnell und effizient.

Der Bereich technische Informati-onen wurde im neuen Produkt-katalog stark ausgebaut. DasSchweizer Unternehmen unter-streicht damit seine technischeKompetenz als Hersteller vonStandardprodukten und kunden-spezifischen Sonderanfertigun-gen. Der Agathon Normalien Ka-talog wird so zum technischen

Handbuch/Nachschlagewerk für Führungselemente und bietet dem Anwen-der, nebst umfassenden Produktinformationen, auch allgemeine Grundla-gen zu den Produkten wie Auswahlhilfen, Funktionsbeschreibungen, Ein-satzmöglichkeiten, Einbau- und Wartungshinweise.Die Produktgruppen sind in entsprechende Register geordnet und nach Nor-men respektive Einsatzgebiet gegliedert. Die Artikelsuche und Auswahl istdank Stichwortverzeichnis oder gruppierten Bildverzeichnissen, mit Seiten-hinweis, einfach und übersichtlich.Die einzelnen «Normseiten» wurden sauber strukturiert und beinhaltennebst Produktfoto, Massbild, Informationstext auch eine Tabelle mit allenfür die Auswahl und den Einbau relevanten Abmessungen. Der Navigations-titel und die Seitennummerierung erleichtern das Auffinden des gesuchtenArtikels.Der Katalog wird als Ringbuch, im lesefreundlichen A4-Format und in elekt-ronischer Form als PDF-Katalog, mit entsprechender Navigation (Links), aufCD oder als Download-Version auf der Agathon Homepage angeboten.

Neue Verkaufsunterlagen,mehr technische Informationen

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Das Energy Departmentdes AIT «Austrian Instituteof Technology» arbeitet ander Zukunft der Energie-versorgung. Dazu gehörenAutomatisierungskonzeptefür die intelligente Strom-verteilung in sogenanntenSmart Grids als Vorausset-zung für den massiven Ein-satz erneuerbarer Energie-formen.

Da es sich dabei um verteilte Systeme mit heterogener Hardwarestrukturhandelt, empfehlen die Einführungsstrategien für IKT-basierte Energiesyste-me die Anwendung der internationalen Norm IEC 61499. Mit dem Ziel,hardwareunabhängige, portable Steuerungsanwendungen zu schaffen, de-finiert sie ein allgemein gültiges Modell für verteilte Steuerungssysteme.Aus der IEC 61131 weiterentwickelt, ersetzt sie deren zyklisches Ausfüh-rungsmodell durch ein ereignisgesteuertes unter Verwendung eines objekt-orientierten Ansatzes mit Funktionsbausteinen.Für die Kommunikation mit abgesetzten Ein-/Ausgabeeinheiten in dezentra-len Architekturen am besten geeignet ist wegen seiner Unabhängigkeit vonder Topologie, seiner Fähigkeit zu direkter Querkommunikation und seinerVerfügbarkeit als Open Source Powerlink. Dessen Integration in das offene,der IEC 61499 entsprechende Steuerungssystem 4DIAC gelang Filip Andrénund Thomas Strasser vom AIT auf einfache Weise durch Einführung vonObjektklassen für Master- und Slave-Knoten und für die Konversion zwi-schen zeit- und ereignisabhängigen Abläufen.

Präzises Steuern von Smart Grid Applikationnach IEC 61499

B & R, Industrie-Automation AG, 8500 Frauenfeld052 728 00 55, [email protected], www.br-automation.com

Für die optimale Bereitstellungund Lagerung von Zutaten, Zwi-schen- und Fertigprodukten beider Herstellung von Nahrungs-mitteln und Getränken zeigt dieBito-Lagertechnik Bittmann GmbHmit Hauptsitz in Meisenheim aufder Anuga FoodTec (27. bis 30.März 2012, Köln) effektive Sys-tem-Lösungen.Der Lagerspezialist präsentiertunter anderem verschiedenelebensmittelechte Kunststoffbe-hälter-Systeme und auch Regal-

systeme, die sich für den Einsatz in der Food-Branche eignen.Dazu gehören besonders Palettendurchlaufregale, die nach dem FiFo-Prin-zip (First in – First out) funktionieren und dadurch die Einhaltung von Min-desthaltbarkeitsdaten unterstützen. In der Bodenebene können die Rollen-bahnen, auf denen die Paletten in einem Durchlaufsystem von der Beschi-ckung bis zur Entnahmeseite laufen, als hochklappbare Variante aufgerüs-tet werden. Das ermöglicht die einfache Reinigung.

Bito-Lagertechnik Bittmann GmbH an der Anuga FoodTec in Köln:Halle 7.1/Stand 020

Wenns richtig sauber sein muss

BITO-Lagertechnik, Bittmann AG, 6343 Rotkreuz041 790 20 64 [email protected], www.bito.ch

t e c h n i c a 3 . 2 0 1 2 PRODUKTE 69

BECKHOFF SCHMERSAL PEWATRON HEXAGON

Häufig sind Antriebslösungenüberdimensioniert und imHinblick auf Energieverbrauchund Kosten uneffizient. Beck-hoff setzt hier auf Modulari-tät, skalierbare Leistung undkompakte Bauformen. DieEtherCAT-Servoverstärker derSerie AX5000 für die mittle-ren und hohen Leistungsklas-sen sind durch Antriebslösun-gen in den I/O-Systemen, in IP20 und IP 67, ergänzt. Die An-schaltungen im Format von

Busklemmen (IP 20) unterstützen AC- und DC-Motoren, Schrittmotoren und– als Neuheit – auch Servomotoren. Für den schaltschranklosen Einsatz sindEtherCAT-Box-Module (IP 67) für Schritt- und DC-Motoren verfügbar. Durchdie Einbindung in das I/O-System werden der Verdrahtungs- und Inbetrieb-nahmeaufwand erheblich vereinfacht sowie der Platzbedarf und die Kostenreduziert.Eine preiswerte Antriebslösung, beispielsweise für Verstell- und Zusatzach-sen, bieten Schrittmotoren: Im Leistungsbereich bis 5 A stellen die Schritt-motoren der Serie AS1000 zusammen mit den entsprechenden I/O-Baugrup-pen eine Komplettlösung bereit.Für hochdynamische Positionieraufgaben ist die Servomotorklemme EL7201,für das EtherCAT-Klemmensystem, ausgelegt. Sie integriert einen vollwer-tigen Servoverstärker inklusive Gebersystem in einer 12-mm-Klemme. DieEL7201 ist für den direkten Anschluss von Servomotoren bis 200 W geeignet.Die Kombination mit den Servomotoren der Baureihe AM3100 ermöglichtdie Realisierung einer kostengünstigen Servoachse.

Kompakte Antriebslösungen bis 5 Adirekt in der Busklemme

Beckhoff Automation AG, 8200 Schaffhausen052 633 40 40, [email protected], www.beckhoff.ch

Die Sicherheits-Lichtvorhänge und-Lichtgitter SLC/SLG 440 bieten eineVielzahl von Funktionalitäten, die beiherkömmlichen Geräten nur als Op-tion bzw. in separaten Baureihen zurVerfügung stehen. Dazu gehören zumBeispiel die ortsfeste und beweglicheObjektausblendung, eine Ausblen-

dung mit variablem Randbereich sowie eine doppelte Quittierung.Die Baureihe SLC 440 für die Gefahrstellenabsicherung ist mit einer Auflö-sung von 14 und 30 mm für Schutzfeldhöhen von 170 bis 1770 mm lieferbar.Für die Bereichsabsicherung stehen Sicherheits-Lichtgitter SLG 440 mitSchutzfeldhöhen von 500 bis 900 mm und Reichweiten bis 12 m zur Verfü-gung. Mit beiden Baureihen lassen sich Sicherheitskreise bis PL e (EN 13849)bzw. SIL 3 (IEC 61508) aufbauen.Die Funktionsauswahl erfolgt im Parametriermodus. Die 7-Segment-Anzeigebietet eine Auswahl an, die bedienerfreundlich ohne PC-Software mit nureinem Befehlsgerät (Taster) ausgewählt und im System gespeichert wird.Eine Schützkontrolle (EDM) gehört ebenso zur serienmässigen Ausstattungwie die Funktionen Automatikbetrieb, Wiederanlaufbetrieb und Strahl-codierung. Damit vereinfacht sich aus Sicht des Maschinen- und Anlagen-bauers die Lagerhaltung: Unabhängig von den Einsatzbedingungen wirdimmer ein und dasselbe Modell verwendet.Dank der kompakten Bauform (Profilabmessungen 28 x 33 mm) eignen sichdie neuen Sicherheits-Lichtvorhänge und -Lichtgitter von Schmersal auch fürbeengte Einbauräume.

Multifunktionale Sicherheits-Lichtvorhängeund -Lichtgitter

Schmersal (Schweiz) AG, 8905 Arni043 311 22 33, [email protected], www.schmersal.ch

CoreView 6.0, die neueste Soft-ware von Hexagon Metrology fürWeisslicht-Messsysteme von Cogni-tens, ist nun mit «CoreView TeachPro» ausgestattet. Dieses neueModul zur Offline-Programmie-rung vereinfacht die Erstellungvon Messabläufen für Weisslicht-Roboterzellen.

CoreView Teach Pro reduziert Zeit und Aufwand bei der Programmierung vonMessabläufen mit Cognitens WLS400A-Systemen. Dank des neuen Modulslassen sich Messungen mit Cognitens WLS400A von jedem Computer aus pro-grammieren, selbst wenn keine direkte Verbindung zum Roboter besteht.Durch die Verwendung der Offline-Tools, der 3D-Visualisierung und der Algo-rithmen, die den Anwender bei der Definition des idealen Messvorgangs unter-stützen, lässt sich der Zeitaufwand für die Programmierung um bis zu 50 Prozentreduzieren. «CoreView Teach Pro» optimiert die Messreihenfolge und sorgt füreine effiziente Roboterbahn. Das Softwaremodul schlägt die optimale Zahl zumessender Kacheln vor. Die Anwender profitieren von vollautomatisch ermittel-ten Arbeitsabläufen, können das Programm jedoch auch manuell ändern.Die neuen Funktionen zur Offline-Programmierung können auch für die Opti-mierung von bereits vorhandenen Messroutinen genutzt werden. CoreViewTeach Pro ist für alle neuen Systeme verfügbar, aber auch bestehende Cogni-tens WLS400A-Installationen lassen sich upgraden.

Hexagon beschleunigt Roboterprogrammierungfür Weisslichtmessungen

Hexagon Metrology, 5035 Unterentfelden, 062 737 67 [email protected], www.hexagonmetrology.com

Vorerst stehen drei verschiedeneVarianten zur Auswahl; weiterefolgen:Der PEWALog-4A ermöglicht denAnschluss von vier externen 3-oder 4-Leiter-Sensoren mit einemMesssignal von 4...20 mA; der PE-WALog-5V ist für Signale von0...5 VDC vorgesehen; und derPEWALog-3V schliesslich für Sen-soren mit einem Ausgangssignal

von 0…3 VDC bei einer Auflösung von 12 bit. Standardmässig werden alleDatenlogger mit einem internen Absolutdrucksensor bestückt. Die Messauf-gaben des Anwenders definieren dabei die Ausstattung des vielseitigen Log-gers: Zur Wahl stehen nebst dem Absolutdrucksensor auch ein Temperatur-,Feuchte-, und Lichtsensor (wahlweise intern im Gehäuse oder extern aneinem Kabel) sowie ein Sensor zur Beschleunigungs- bzw. Bewegungskont-rolle in allen drei Koordinatenachsen zur Verfügung. Der 3-Achsen-Be-schleunigungssensor mit Fast Peak-Funktion erlaubt bei einer Messung vonbis zu 1600 Werten pro Sekunde und Achse die Speicherung des betrags-mässigen Maximalwertes einmal pro Sekunde.Die Analogeingänge sind mit Alarm-Ausgang, geschalteter Speisung (nur 3 V)und mit Eingang zum Starten und Stoppen der Datenaufzeichnung ausge-stattet. Die Messraten und die Speicherraten können unabhängig zwischen1 Sekunde und 12 Stunden eingestellt werden, und es können über zweiMillionen Messwerte im Mini-Logger gespeichert werden. Ist keine Dauer-speisung über die 6-Volt-Anschlussbuchse möglich, eignet sich der PEWALogdank dem leistungsstarken Lithium-Polymer-Akku (2300 mAh) trotzdemauch für Langzeitmessungen. Auslesen lassen sich die Aufzeichnungen permitgelieferter Software und USB-Kabel an jedem Laptop oder PC.

Datenlogger PEWALog: robustes Multitalent

PEWATRON AG, 8052 Zürich, 044 877 35 [email protected], www.pewatron.com

70 PRODUKTE 3 . 2 0 1 2 t e c h n i c a

IGUS ARP BIBUS

bDer Einsatz von Barcodes ist po-pulär und wird im geschäftlichenAlltag immer wichtiger. ARP prä-sentiert nun zwei besonders klei-ne, handliche Mini-Scanner fürdie Hosentasche: Eine Version mitUSB und eine Wireless-Versionmit Bluetooth.Der USB Mini Barcode-Scannervon ARP gilt als derzeit kleinste

Ausführung der Welt. Der 10-Gramm-Winzling ist der perfekte Scanner fürden Arbeitsplatz. Kleiner als viele USB Sticks kommt dieser hochwertige Bar-code-Leser nirgends in den Weg. Im Büro, im Lager, im Labor, in Schulungs-räumen oder im Aussendienst lässt sich in Sekundenschnelle ein Barcode ein-lesen: Einfach am USB Port einstecken und scannen! Der Mini-Scanner ist –sobald am Computer angeschlossen – in der Tat eine äusserst hilfreiche Key-board-Ergänzung. So etwa für Lagerarbeitsplätze, Verkaufs-Tresen, Waren-ausgabeschalter usw. Auch bei engsten Platzverhältnissen lassen sich Produk-te und Etiketten schnell und bequem einlesen. Der Wireless Mini Barcode-Scanner von ARP kann noch flexibler eingesetzt werden, da keine feste Ver-bindung zum Computer notwendig ist. Die Daten gelangen kabellos viaBluetooth vom Mini-Scanner zum Rechner oder zu mobilen Geräten wie Tab-lets oder Smartphones. Die Reichweite von 10 Metern ermöglicht auch Instal-lationen, bei denen der Rechner z. B. unter einem Tisch steht oder das Tabletauf einem Regal platziert ist. Der integrierte Akku hat eine Laufzeit von biszu acht Stunden und wird mit dem mitgelieferten USB-Kabel aufgeladen.ARP liefert den USB Mini Barcode-Scanner (Artikel-Nr. 875630) inkl. USB-Anschlusskabel (1,7 m) zum Preis von nur CHF 139.– und den Wireless Bar-code-Scanner (Artikel-Nr. 876589) für CHF 149.–. Auf www.arp.ch werdenweitere Barcode-Scanner in allen Dimensionen angeboten.

ARP lanciert kleinsten Barcode-Scanner der Welt

ARP Schweiz AG, 6343 Rotkreuz041 799 09 09, [email protected], www.arp.ch

Mit den Vorteilen von kurzenKommunikationswegen und derUnterstützung bei Ihnen vor Ortsowie der stetigen Weiterent-wicklung unserer Produkte bie-ten wir Ihnen die Zusammen-arbeit an, diese Kugelgewinde-triebe als Schlüsselkomponentemit höchster Präzision und maxi-maler Bearbeitungsgeschwindig-

keit in Ihrer Maschine zu integrieren.Unsere geschliffenen Kugelgewindetriebe bieten hohe dynamische undstatische Tragzahlen, geringere Losbrechmomente und ein besseres Umlenk-verhalten. Sie wurden von führenden europäischen Herstellern hochdynami-scher Werkzeugmaschinen geprüft und werden auch in deren Maschineneingesetzt.Es ist unser Bestreben, Ihnen den besten Service mit dem höchsten Mehr-wert zu bieten.Wir übernehmen für Sie die komplette Auslegung zum Hubsystem inklusiveder Antriebstechnik. Sie sparen die zeitraubende Beschaffung vieler Einzel-komponenten.Technische Vorteile gegenüber unseren Wettbewerbern:• hohe Steifigkeit und höhere Eigenfrequenz• geringeres Losbrechmoment bei gleicher Vorspannung• höhere dynamische und statische Tragzahlen bei gleichen Abmessungen• niedrige Temperatur und geringere Betriebsgeräusche• hohe Vorschubgeschwindigkeiten und Drehzahlen• weicherer Lauf und besseres Umlenkverhalten• höhere Standzeiten und grössere Lasten möglich.

Präzisions-Kugelgewindetriebe geschliffen

BIBUS AG, 8320 Fehraltorf, 044 877 50 11info.bag@bibus, www.bibus.ch

Dass sich gutes Design bei Haltbarkeitund Kosteneffizienz auszahlt, bewei-sen Produkte der Igus GmbH in Milli-onen von Anwendungen.Auch die Jury des renommierten iFProduct Design-Award schätzt das

Produktdesign der Kölner Kunststoffspezialisten: Seit 1987 wurden mehr als 20 Igus-Wettbewerbsbeiträge ausgezeichnet. 2012 erhalten vier Produkte aus den BereichenLinearführungen und Low-cost-Automatisierung Auszeichnungen in der Kategorie«Industrie».Das Design einzelner Komponenten ist massgeblich für die Leistung eines Komplett-systems verantwortlich. Darauf aufbauende durchdachte Baukastensysteme erweiterndie Gestaltungsmöglichkeiten der Nutzer enorm. Diese Philosophie trifft auf dieMehrzahl der Igus-Produkte und -Werkstoffe zu, so der Hersteller, auch auf die jüngstausgezeichneten Produkte.Darunter ist zum Beispiel die intelligente Förderkette «pikchain». Deren Herzstücksind speziell entwickelte Förderkettenglieder und eine kontinuierlich mitlaufendee-Kette. Über eine Drehdurchführung versorgt das Modul die einzelnen Kettengliederkonstant mit Energie, Medien und Signalen. Jedes Kettenglied kann mit Saugern,Werkzeugen, Greifern, Sensoren oder Kameras bestückt werden und ist mit bis zu5 kg belastbar.So erledigt die «pikchain» Transport, Bearbeitung, und Kontrolle 30 Prozent schneller,da sie unnötige Leerfahrten vermeidet. Sie kann mit verschiedensten Antriebskonzep-ten ausgerüstet werden und vertikal, horizontal sowie auf der Seite liegend zum Ein-satz kommen. Längen bis zu 30 m und Geschwindigkeiten bis zu 3 m/s sind möglich.

Industriekomponenten gewinnen Designpreis

igus Schweiz GmbH, 4623 Neuendorf062 388 97 97, [email protected], www.igus.ch

t e c h n i c a 3 . 2 0 1 2 PRODUKTE 71

KUBO BECKHOFF NI

Erfolgreich exportieren.Wir helfen, Grenzen zu überschreiten.Nutzen Sie unsere Beziehungen.

osec.ch I I Hotline 0844 811 812

Take off!10. Aussenwirtschaftsforum

29.03.2012 Zürich www.osec.ch/awf

bBeckhoff setzt bei derIntegration der zweitenIntel-Prozessorgenerationauf den neuesten Standder Technik und nutztderen Leistungsreservensowie die modulareMehrkernarchitektur, umden Funktionsumfang

der Automatisierungsplattform noch weiter auszudehnen. Die Prozessorenmit der neuen Sandy-Bridge-Architektur und 32-nm-Strukturbreite zeichnensich durch geringe Verlustleistung aus.Im Unterschied zur ersten Generation verfügen die CPUs über eine neue, in-terne CPU-Architektur, einen höheren Second-Level-Cache, eine schnellereOnboard-Grafikkarte sowie einen schnelleren DDR3-Speicher. Beckhoff setztausschliesslich auf die langzeitverfügbaren Prozessoren der Embedded-Linie.Beckhoff führt die Sandy-Bridge-Prozessoren quasi «flächendeckend» in sei-ne Industrie-PC-Serien mit ATX-Motherboard, wie die Schaltschrank-Indust-rie-PCs C5102, C61xx, C62xx und C66xx, die Einbau-Panel-PCs CP65xx und diePanel-PCs C33xx und C36xx, ein.Bei den Baureihen mit 3½-Zoll-Mainboard werden die Schaltschrank-IPCsC65xx, C69xx und C5210, die «Economy»-Einbau-Panel-PCs CP62xx undCP72xx sowie die neuen Multitouch-Einbau-Panel-PCs CP22xx mit der neu-esten Prozessorgeneration ausgestattet. Auch bei den Embedded-Gerätender Serie CX2000 halten die neuen Intel-Prozessoren Einzug, sodass nun dieMulticore-Prozessortechnologie auch für den Hutschienen-PC zur Verfügungsteht.

Leistungssprung mit Intel-Prozessoren der zweitenGeneration

Beckhoff Automation AG, 8200 Schaffhausen052 633 40 40, [email protected], www.beckhoff.ch

Die Aquatimer Deep Two ist das Flagg-schiff der Taucheruhrenlinie der IWCSchaffhausen. Mit dem mechanischenTiefenmesser bietet sie ein Höchstmassan Sicherheit. Kubo Form AG war mitihrem Know-how an der Entwicklungder Uhr beteiligt.Wer taucht, begibt sich nicht nur in einfaszinierend fremdes Element, sondernauch in die Hände der Technik. Tauch-tiefe, Tauchdauer, Auf- und Abstiegs-geschwindigkeit, Dekompressionsstopp– alles muss stimmen.Damit der mechanische Tiefenmessermit der Maximaltiefenanzeige reali-siert werden konnte, entwickelte die

Kubo Form AG in enger Zusammenarbeit mit den Ingenieuren der IWC einespezielle Membrane. Diese liegt unter einer zweiten, mit einer Abdeckungversehenen Krone auf der linken Gehäuseseite und ist die Grundlage des ge-samten Druckmesssystems. Über Mikrobohrungen im Deckel der Krone wirktder Wasserdruck auf die gefederte und mechanisch geführte Membraneund drückt dabei einen Stift ins Innere des Gehäuses. Diese genau definierteBewegung betätigt ein Hebelwerk und lenkt über ein Räderwerk die beidenMesszeiger für die jeweils aktuelle Tauchtiefe und die erreichte Maximal-tiefe bis 50 m. Das Anforderungsprofil an Kubo Form AG sah mit einemAussendurchmesser von 7,5 mm und einer Dicke von 0,15 mm sehr kleineDimensionen vor. Darüber hinaus wurde nach einem stabilen Werkstoff ver-langt – und das bei jedem Batch – sowie ein sehr tiefer Druckverformungs-rest vorausgesetzt. Das Resultat präsentiert sich in einer wunderschönen,präzisen Uhr, die nicht nur Tauchern Freude macht.

Treuer Begleiter durch die Unterwasserwelt

Kubo Form AG, 8307 Effretikon, 052 354 29 [email protected], www.kubo.ch

National Instruments erweitert die Funktiona-lität der Systemdesignsoftware NI LabVIEW mitdem Watchdog Agent Prognostics Toolkit für NILabVIEW, das im Bereich der Prognose undÜberwachung von Maschinenzuständen einge-setzt wird.«Viele Unternehmen suchen nach einer syste-matischen Vorgehensweise für das schnelle Ent-

wickeln und Einsetzen von Prognosen für die Fehlervermeidung, die Über-wachung von Maschinenzuständen und die Maschinenwartung», erklärteDr. Jay Lee, Professor und Leiter des Center on Intelligent Maintenance Sys-tems. «Das neue Watchdog Agent Prognostics Toolkit für NI LabVIEW stellteine bedienfreundliche Lösung für die vorbeugende Wartung und Prognosedar.»Ingenieuren steht mit dem Toolkit eine sofort einsatzfähige Prognoselösungzur Verfügung, die zu einer deutlichen Effizienzsteigerung bei der Entwicklungvon Anwendungen im Bereich der Prognose und Überwachung von Maschinen-zuständen führen kann. Das Toolkit nutzt die leistungsstarken Signalverarbei-tungsfunktionen von LabVIEW und die umfangreichen Analysefunktionen derNI Sound and Vibration Measurement Suite und bietet eine Reihe von Algorith-men, darunter logistische Regression und statistische Mustererkennung, eineKohonen-Karte, ein Gauss’sches Mischmodell und eine Support-Vektor-Maschi-ne (SVM). Weitere Informationen unter www.ni.com/watchdogagent. Ausser-dem kann eine Testversion heruntergeladen werden.

NI-LabVIEW-Toolkit für Prognose und Überwachungvon Maschinenzuständen

National Instruments Switzerland, 5408 Ennetbaden, 056 200 51 [email protected], www.ni.com/switzerland

72 PRODUKTE 3 . 2 0 1 2 t e c h n i c a

MEWA NORELEM WENGLOR OLAER

Damit aus guten Ideen grosse Werke wer-den, braucht es Geschick, Kreativität, Be-ständigkeit … und das richtige Handwerks-zeug. Letzteres findet man im neuen Kata-log von MEWA: Übersichtlich gestaltetpräsentiert er ein umfangreiches Sortimentvon Arbeitsschutz-Artikeln. Von modernenSicherheitsschuhen über Schutzhandschuhebis zum Wundverband – hier findet manalles für die tägliche Bestleistung am Ar-beitsplatz – ob auf der Baustelle, in derWerkstatt oder am Empfang.Mit dem richtigen Schuh fängt alles an. Ergibt Halt im Arbeitsalltag. Entsprechendumfangreich ist im neuen MEWA-Katalogdie Auswahl an Sicherheitsschuhen für ver-

schiedenste Anforderungen. Dass sie nicht nur gut passen und richtig schüt-zen, sondern auch so schick wie ein Freizeitschuh aussehen, beweist gleicheine ganze Reihe von Modellen.Mechanische Beanspruchung, Chemikalien, Schnittverletzungen – Schutz-handschuhe sollten sorgfältig ausgewählt werden, um gegen die Gefähr-dungen am Arbeitsplatz zu bestehen. Deshalb erklärt der MEWA-Katalogeinfach und klar, welcher Handschuh für welchen Einsatz geeignet ist. Darü-ber hinaus gibt es Handschuhe in vielen Farben und Varianten für Freizeit-und Sportaktivitäten.Dank hilfreichen Produktinformationen zum Thema Arbeitssicherheit ist derMEWA-Katalog Edition 2012 inzwischen ein unerlässliches Nachschlagwerkund praktisches «Werkzeug» für die tägliche Arbeit in Handel, Handwerkund Gewerbe. Katalogbestellungen per Telefon 062 745 19 00 oder perE-Mail: [email protected].

MEWA-Arbeitsschutz-Katalog 2012

MEWA Service AG, 4852 Rothrist, 062 745 19 [email protected], www.mewa.ch, www.youtube.com/mewaDEbh

Profilführungssysteme von Nore-lem kommen insbesondere inden Bereichen Materialzufüh-rung, Montage- und Automati-sierungstechnik zum Einsatz. Siezeichnen sich durch besondereRobustheit und hohe Steifigkeitaus und erlauben dynamischeBeschleunigungen von bis zufünf Metern pro Sekunde. Weil

die Profilführungsschienen und Führungswagen gängigen Normen undStandards entsprechen, können sie vergleichbare Linearführungssystemeanderer Hersteller ersetzen. Die Lieferzeit beträgt zwei bis fünf Tage.Norelem-Profilführungsschienen aus Stahl verfügen über induktiv gehärteteund geschliffene Laufbahnen. Diese sind in einem Winkel von 45 ° angeord-net: Je vier Kugelreihen pro Laufwagen verteilen die Lasten gleichmässig invier Richtungen, das System kann somit hohe Belastungen von allen Seitenaufnehmen. Dank eines integrierten Schmierverfahrens sind die schienenge-bundenen Profilführungssysteme extrem wartungsarm und im Dauereinsatzfür Temperaturen bis zu 80 ° C ausgelegt.Die von oben anschraubbaren Profilführungsschienen sind in vier unter-schiedlichen Grössen erhältlich, der Längenzuschnitt erfolgt nach Kunden-wunsch (maximal bis 4000 mm). Je nach Anforderung und Platzverhältnissenstehen vier unterschiedliche Typen von Führungswagen (von standard biskompakt) aus Vergütungsstahl und mit Wälzlagerstahlkugeln zur Verfü-gung. In der Standardvariante sind Führungswagen mit Kugelumlauffüh-rung nach Genauigkeit N ohne Vorspannung (Z0) vorgesehen. HöhereGenauigkeits- und Vorspannungsklassen sind auf Anfrage lieferbar. Weil No-relem-Profilführungssysteme gängigen Marktstandards entsprechen, erset-zen sie problemlos vergleichbare Linearführungseinheiten anderer Anbieter.

Flexibel, kompatibel, sofort lieferbar

norelem Normelemente KG, DE-71702 Markgröningen+49 (0)7145 206 0, [email protected], www.norelem.de

Olaer baut kundenspezifische Hoch-druckanlagen von transportablen,einfachen Geräten bis zu vollau-tomatischen, computergesteuertenSystemen für einen grossen Bereichindustrieller Anwendungen.Olaer bietet Ihnen:• Engineering• Druckluft angetriebeneHochdruckpumpen für Drücke bis7000 bar• Druckluftverstärker bis max.380 bar

• Gaskompressoren für Drücke bis 2400 bar• Hochdruckhomogenisatoren• Prüfstände• Umfüllanlagen• Hochdruck-Systeme• Druckbehälter• Hochdruck-Ventile, Kugelhähne, Fittings und Rohre• eigene Serviceabteilung.Unsere Stärken:• langjährige Anwendungserfahrung und Fachwissen• Flexibilität und Zuverlässigkeit• kundenspezifische Lösungen• qualitativ hochstehende Produkte.Fordern Sie den Übersichtsprospekt an und lassen Sie sich überzeugen.

OLAER – Ihr zuverlässiger Partnerfür Hochdrucktechnik

Olaer (Schweiz) AG, 3186 Düdingen026 492 70 00, www.olaer.ch, [email protected]

Der Sensorhersteller Wenglor er-weitert sein Produktspektrum anoptoelektronischen Sensoren umLichtgitter für Messaufgaben, diefür verschiedenste Anwendungenu. a. in der Logistik-, Holz- undAutomobilindustrie bestimmt sind.Die Lichtgitter arbeiten nach demSchrankenprinzip; je nachdem,welche und wie viele Strahlenvon einem Objekt unterbrochenwerden, schaltet der Schaltaus-gang. Ein Analogausgang gibtdie Messwerte als entsprechende

Spannung (0 ... 10 V) oder Strom (4 ... 20 mA) aus.Die neuen Lichtgitter für Messaufgaben können u. a. zur Bahnkantensteue-rung, zur Höhen- und Positionskontrolle sowie zum Erfassen und Vermessenvon Objekten und Konturen eingesetzt werden. Sie lassen sich über ein me-nügesteuertes OLED-Display direkt am Gehäuse intuitiv und schnell einstel-len – ohne zusätzliche Software oder externe Programmiereinheiten. Unter-brochene Strahlen werden in Form eines Balkendiagrammes am Display desGehäuses angezeigt.Die messenden Lichtgitter von Wenglor sind in zwei Bauformen erhältlich:«Allround Lichtgitter» verfügen über eine leuchtende Endkappe zur Anzei-ge des Schaltzustands, die rundum gut sichtbar ist. Der Status ist sofort er-sichtlich; eine Diagnose unmittelbar möglich. Der Strahlabstand von 30 mmund Messfeldhöhen von 150 bis 1800 mm gewährleisten eine Reichweitevon 3000 mm. «Hochauflösende Lichtgitter» in Messfeldhöhen von 50 bis200 mm hingegen erfassen mit einem präzisen Strahlabstand von 2 mmselbst kleinste und flache Objekte bis zu einer Reichweite von 2000 mm.

Lichtgitter für vielfältige Messaufgaben

wenglor sensoric ag, 8405 Winterthur052 244 09 11, [email protected], www.wenglor.com

18 LIEFERANTEN UND INTERNETADRESSEN t e c h n i c a 0 3 . 1 1

Abdeckungen/Öl(nebel)abscheider

Antriebe und Steuerungen

Antriebstechnik

ZF Services Schweiz AG

Arbeitsschutz

Automatisches Beladen und Entladen

Automaten-Drehteile

Automatisierung

Blechbearbeitung/Laserschneiden

Bodenmatten

CAD/CAM Systeme

CNC-Drehen

CNC-Werkzeugmaschinen

Dampfkesselvermietung

Decolletagearbeiten

Hier könnte Ihr Eintrag erscheinen! Gerne berate ich Sie: Susanna Franzoni Telefon +41 (o)62 721 00 00 [email protected]

t e c h n i c a 3 . 2 0 1 2 LIEFERANTENVERZEICHNIS 73

Diamant- undBorazonwerkzeuge

Diamantwerkzeuge

Dienstleistungen

Druck- und Vakuumschalter

Elektromotoren

günstigeEnergiesparmotoren

Rüetschi AG – AntriebstechnikFeldackerstrasse 2, 5040 Schöftland

Tel. 062/739 20 60, Fax 062/739 20 71www.antriebstech.ch [email protected]

Galvanik

Gebläse/Radialventilatoren

Gravieren

Gummi-PUR-Silikon-Schaum-cfk-Walzen-Rollen

Ritterquai 27 Tel. 032 625 58 58 www.typ-gummi-tgw.com CH-4502 Solothurn Fax 032 622 72 40 E-Mail: [email protected]

Honmaschinen

Hydraulik

Industrie-PCs

Infrarot-/UV-Strahler

Kabel

Klimageräte und Ventilatoren

Kompressoren und Zubehör

Telefon 062 789 75 95, www.servatechnik.ch

Korrosionsschutz

BRUNOX AG

CH-8732 Neuhaus SG

Tel. 055 285 80 80

Fax 055 285 80 81

www.brunox.com

Hier könnte Ihr Eintrag erscheinen! Gerne berate ich Sie: Susanna Franzoni Telefon +41 (o)62 721 00 00 [email protected]

74 LIEFERANTENVERZEICHNIS 3 . 2 0 1 2 t e c h n i c a

Kreissägemaschinen

Kunststoffprofile/-Teile

Laserbeschriftungen

Lineartechnik

Lohnfertigung

Löten

Mechanische Fertigung

Messe

4.– 6.SEPTEMBER2012 BERN

MASSGEBEND IN TECHNOLOGIEJetzt anmelden: www.sindex.ch

Messwerkzeuge

Normteile

Präzisions-Drehteile

Putztextilien

Reinigungsanlagen

Walter Meier (Fertigungslösungen) AGBahnstrasse 24 • 8603 Schwerzenbach

Telefon 044 806 46 46 • Fax 044 806 47 47 [email protected] • www.waltermeier.com

Sandstrahl-Anlagen

Sandstrahl-Zubehör

Schichtdicken-Messgeräte

Schleif- und Poliermaschinen

Schweissen

Hier könnte Ihr Eintrag erscheinen!Gerne berate ich Sie:

Susanna Franzoni Tel. +41 (o)62 721 00 00Fax +41 (0)86 062 721 00 [email protected]

t e c h n i c a 3 . 2 0 1 2 LIEFERANTENVERZEICHNIS 75

Schweisskonstruktionen

Sensoren

Sicherheitstechnik

Stahl

Tieflochbohren/-Arbeiten

Ultraschall-Reinigungsanlagen

Wälzlager

Wasserstrahl-Schneiden

Werkstoffprüfmaschinen

Werkzeuge

Walter Meier (Fertigungslösungen) AGBahnstrasse 24 • 8603 Schwerzenbach

Telefon 044 806 46 46 • Fax 044 806 47 47 [email protected] • www.waltermeier.com

Werkzeugmaschinen

Josef Binkert AGWerkzeugmschinenCH-8304 WallisellenGrabenstrasse 1Telefon: 044 832 55 55Telefax: 044 832 55 [email protected] Präzision aus Tadition

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76 LIEFERANTENVERZEICHNIS 3 . 2 0 1 2 t e c h n i c a

Zahnräder

Technica –relevant, intelligent, modern

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t e c h n i c a 3 . 2 0 1 2 LIEFERANTENVERZEICHNIS 77

78 TECHNICA RAPPORT 3 . 2 0 1 2 t e c h n i c a

ie Zahlen, die anlässlich der Jahrespres-sekonferenz 2012 des VDW VereinDeutscher Werkzeugmaschinenfabriken

vorgestellt wurden, lassen an Eindeutigkeit keineInterpretation zu: Die Schweiz gehört nur noch be-dingt dazu! Denn abgekoppelt von der Schweizerund dem Rest der europäischen Werkzeugmaschi-nenindustrie hat sich 2011 für die Deutschen imExport ein Zuwachs von 33% ergeben und für daslaufende Jahr 2012 wird nochmals ein Wachstumvon gut 5% erwartet. Damit erwirtschaftete dieBranche in 2011 stolze 13,1 Mrd. Euro, wovon aufden wichtigsten Markt China gut 2 Mrd. entfielen.Nr. 2 als Absatzmarkt ist nach wie vor die USA,wobei hier ein Zugang beim Auftragseingang vonüber 70% (!) deutlich macht, dass die Amerikanerdie Zeichen der Zeit erkannt haben und endlichwieder in die lange vernachlässigte Produktions-technik investiert wird.

Gewaltige Steigerung?! Ein weiterer Erfolgsgarantaber ist der heimische deutsche Markt, der mit38% überproportional wuchs und sich damiteuropaweit als zusätzliche «Boommaschine» dar-stellte. Da kann es kaum verwundern, dass auchdie entsprechenden Technologie-Importe anzo-gen, nämlich um 43%, wovon in erster Linietraditionell (wie lange noch?) die Schweiz unddarauf folgend Japan profitierte. In Zahlen:Deutschland exportierte in 2011 für 331 Mio.Euro Werkzeugmaschinen in die Schweiz, dieSchweiz exportierte in 2011 für 793 Mio. EuroWerkzeugmaschinen nach Deutschland, was ge-genüber 2010 einer Steigerung von gewaltigen40% entspricht!

D

Schweiz hinter der Türkei. Also alles in Ordnung,könnte man meinen. Aber weit gefehlt, denn inder Weltproduktion an Werkzeugmaschinentaucht die Schweiz gegenüber früheren Jahrenwiederholt nicht mehr unter den ersten Fünf (Chi-na, Japan, Deutschland, Südkorea, Italien) auf,sondern landet abgeschlagen je nach Sichtweisesogar hinter der Türkei. Da ist es wenig hilfreich,dass die Chinesen oder auch die Türken viel Low-und wenig Mid- und so gut wie gar keine High-tech-Maschinen liefern; zumal es nur eine Frageder Zeit sein dürfte, bis die Wettbewerber ausFernost auch hier ihre Claims abstecken. Ein enor-mer Vorteil Deutschlands ist, dass hier nach wievor im grossen Stil produziert wird, wobei der ho-he Automatisierungsgrad der Schlüssel zu Wettbe-werbsfähigkeit ist. Ironie des Schicksals: In denzahlreichen KMU der Schweiz ist ein höherer Auto-matisierungsgrad vorzufinden als in vergleichbarenund auch grösseren deutschen Betrieben. Dochwerden in der Schweiz weniger Werkzeugmaschi-nen aus eigener Produktion, sondern vielfach sol-che aus dem Fernen Osten automatisiert.

Sonderkonjunktur. Ob es am Angebot liegt? Oderhaben so manche Schweizer Hersteller von Werk-zeugmaschinen gar kein Interesse am vermeintlichzu kleinen (Produktions-)Markt Schweiz? Jedenfallshaben viele deutsche Metallverarbeiter für die hei-mischen (und auch für die Schweizer!) Herstellereine Art «Sonderkonjunktur» herbeigeführt, wieman aus dem starken Schweizer Export von 793Mio. Euro unschwer ablesen kann. Und was ist mitdem Schweizer Markt, was mit dem «Rest» desWeltmarkts? Spielen da Schweizer Werkzeug-maschinen-Hersteller überhaupt noch eine wich-tige Rolle?

Der Realität ins Auge schauen. Ausserdem sollteein Aspekt nicht unter den Tisch fallen: «Zu denBesonderheiten des traditionell starken Liefer-landes Schweiz gehört, dass in der Schweiz vieleTochterfirmen deutscher Hersteller beheimatetsind, die ihre Mütter in Deutschland bedienen», soMartin Kapp, Vorsitzender des VDW und ge-schäftsführender Gesellschafter der Kapp Gruppein Coburg, in seinen Ausführungen an der Fach-pressekonferenz. Auch hier geben die nacktenZahlen Auskunft darüber, was Sache ist. MartinKapp führte ergänzend aus: «Im Jahr 2010, alsodem ersten Nachkrisenjahr, produzierte die deut-sche Werkzeugmaschinenindustrie für 1,1 Mrd.Euro im Ausland, nämlich in 13 Ländern. DerSchwerpunkt der Auslandsproduktion lag hier inder Schweiz, gefolgt von den USA und weitereneuropäischen Ländern, während es in China nochstarken Nachholbedarf gibt.»

Anlass zur Besorgnis. Ausgehend von den Vorjah-ren 2008 und 2009 und einem eher bescheidenenVolumen, entsprechen die 1,1 Mrd. Euro einerSteigerung um 160 %, wovon wiederum der gröss-te Teil auf die Produktion in der Schweiz zurückzu-führen ist. Gewichtet man also den 793 Mio.schweren Export wirklich «neutral», reduziert sichdie eigentliche Transfer-Leistung aus der Schweizin Richtung Deutschland und hinsichtlich des ge-samten Schweizer Werkzeugmaschinen-Exports,auf ein Mass, das Anlass zur Besorgnis um die Zu-kunftsfähigkeit der Schweizer Werkzeugmaschi-nenindustrie geben muss. Dass diese Interpretationnicht jedem Branchen-Insider gefällt, ist in Kauf zunehmen, dürfte aber ihren Beitrag zur überfälligenNeupositionierung der Schweizer Werkzeugma-schinenindustrie leisten. ●

Die deutsche Werkzeugmaschinenindustrie glänzt mit Rekordwerten – und die Schweiz?

E D G A R G R U N D L E R

Wie zukunftsfähig ist die

Schweizer Werkzeugmaschinenindustrie?

Mit dem Lauf der Zeit präsentiert sich die Schweizer Werkzeugmaschinenindustrie so zerklüftet wie die Bergregionen. Zwar

kann der nachhaltige Erfolg Deutschlands hier nur bedingt als beispielhaft gelten, jedoch geben die Zahlen und das interna-

tionale Ranking Anlass genug für eine nachdenkliche Betrachtung in Richtung eigener Position.

B e s u c h e n S i e u n s a u f :w w w. t e c h n i c a - o n l i n e . c h

ABB Schweiz 6, 46

ABB Technikerschule Baden 37, 57

Abecon AG 43

AGATHON 68

Althaus 48

Aroflex 65

ARP 70

Atlas Copco 38

B&K Messtechnik 55

B&R Industrie-Automation 15, 68

Bauberger 23

Baumgartner 39

Beckhoff Automation 69, 71

Berufsbildungszentrum 57

Betriebswirtschaftliches Institut 58

Beutler Nova 4

Bibus 3, 70

Binkert, Josef 26

Bito-Lagertechnik Bittmann 68

Bosch Rexroth 14, 60

BWB Werkzeugmaschinen 28

Carbomill 52

Ci-base 10

Cognex 54

COMSOL 68

Condecta 51

Dassault Systemes 52

Denkmotor 80

Deutsche Messe 25

DIHAWAG US 4

DMG (Schweiz) 6, 26

Durolaminat 43

easyFairs 4, 15

EMAG 21, 24

Enerprice Partners 38, 40

EPFL 10

EPLAN 48

Ernst Fischer 5

Ernst Schweizer, Metallbau 44

Estech Industries 4

ETHZ 10

FAULHABER MINIMOTOR SA 7

Feintool 7

FFHS Fernfachhochschule 59

FHNW 64

FHS St. Gallen 59

FORCAM 54

Fraunhofer Institut 6, 65

Fritz Studer 8

Fronius Schweiz 30, 37

Georg Fischer Automotive 30

Giesserei-Verband 4

Girmatic 4

Gutekunst + Co.KG 15

Hainbuch 7

HAM-Präzision Swiss 20

Hans Eberle 29

Helbling 52

Hermle 22

Hexagon Metrology 69

Huba Control 36

IBZ Schulen 62, 65

ICIDO 10

igus 53, 70

Ingersoll 17

INTEGRAL concept 70

Intermess Dörgeloh 14

Jakob Keller 31

KAESER Kompressoren 41, 44

Kägi + Co 29

KATZ- 80

Kissling 50

Kubo Form 71

Landesmesse Stuttgart 34

Loga Tech 9

Mack Brooks Exhibitions Ltd 5

Messe Düsseldorf 13

Messe München 12

MEWA Service 72

MPS Micro Precision Systems 54

MTP Mig-Tig-Plasma 35

National Instruments US 2, 71

norelem Normelemente 72

Olaer 72

OSEC 67, 71

P.E. Schall 27

PEWATRON 69

PHOENIX CONTACT 15

Prokilowatt 38

Reiden Technik 80

Robotec Solutions 8

R-Suisse 56

Sandvik 6

Schmersal 69

SCHMIDT Technology 37

Schnegg Tools 17

Schneider Electric 5

Schuler 4, 54

sfb Bildungszentrum 58

Siemens 6, 10, 45

SIGMATEK 15

SMC Pneumatik 47

Solid Solutions 50

Suhner Abrasive Expert 31

Sulzer 7

Suva 80

Swiss Technology Network 7

Swissmem Kaderschule 18

Swissmem 58

TORNOS 6

TOX Pressotechnik 42

TRUMPF Maschinen 16

Univer 51

Utilis 7

VIM 58

Walter Meier 6, 19

wenglor sensoric 72

t e c h n i c a 3 . 2 0 1 2 IN DIESER AUSGABE IMPRESSUM 79

die fachzeitschrift für die maschinen-, elektro-und metallindustrie

ISSN 0040-0866, 61. Jahrgang 2012www.technica-online.ch, www.marktspiegel.chTotal verkaufte Auflage: 1692 ExemplareTotal Gratisauflage: 7452 Exemplare

Ausgezeichnet mit dem Zertifikat«Schweizer Qualitätszeitschriften QFZ»des Verbandes Schweizer Presse

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Externe redaktionelle MitarbeiterEdgar Grundler, Alois Altenweger

SVBF-Teil «Planung und Produktion»Offizielles Organ des Schweizerischen Verbands für Betriebsorga-nisation und Fertigungstechnik SVBF Schweiz, 8021 Zürich,www.svbf.ch Redaktor: Alois Altenweger, lic. rer. pol.,Tel. +41 (0)34 402 56 69, [email protected]

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80 AGENDA 3 . 2 0 1 2 t e c h n i c a

SUVA-Live-Events: «Ein Unfall vor Gericht»Es ist ein Tag wie jeder andere in der MusterMaschinenbau AG. Kurz vor der Znünipause willPolymechaniker F.U. noch rasch die Einstellungseiner CNC-Drehmaschine für eine anspruchs-volle Produktionsserie prüfen. Er überbrückt ei-nen Überwachungsschalter, um die Maschinebei offener Schutztüre bedienen zu können. Alser sich ins Maschineninnere beugt und sich darinabstützt, geschieht es: Er rutscht ab. Seine Handgerät zwischen das Werkstück und die sich be-wegenden Maschinenteile und wird zerquetscht.Dieses realistische Szenario eines Unfalls nachder Manipulation einer Schutzeinrichtung hatsich zum Glück nicht wirklich ereignet. Es dientder Suva aber als Grundlage, um diesen Frühlingan drei Live-Veranstaltungen die straf- und zivil-rechtlichen Konsequenzen von Arbeitsunfällenauszuleuchten.Das Event «Ein Unfall vor Gericht» wird insge-samt dreimal durchgeführt und zwar an ver-schiedenen Orten. Am 2. Mai in St. Gallen, am10. Mai in Lausanne und am 15. Mai in Olten.Richter und Anwälte aus den Regionen Lau-

sanne und Olten spielen auf authentische Weisesowohl einen Straf- als auch einen Zivilprozessdurch: in Lausanne auf Französisch, in St. Gallenund Olten auf Deutsch. Die Suva richtet sich mitdieser Informationsveranstaltung vorab an Fir-meninhaber, Produktionsleiter und Sicherheits-beauftragte aus den betroffenen Branchen so-wie Sicherheitsfachleute.

Veranstalter: SuvaOrte: St. Gallen, Lausanne OltenDatum: 2.Mai, 10. Mai, 15. Mai 2012Anmeldeschluss: 30. März 2012Infos: www.suva.ch/gerichtsfall

Hausausstellung 2012 in ReidenWenn kundenspezifische Lösungen anstattStandardmaschinen gefragt sind, setzen vieleauf den kompetenten Maschinenbau der Rei-den Technik AG. Von der ersten Idee bis zur

vollendeten Werkzeugmaschine wird jahrelangaufgebautes Know-How eingesetzt, um diekundenorientierte Lösung zu gestalten.Die diesjährige Hausausstellung gibt den Besu-chern einen Einblick, wie dies möglich ist. Am29. und 30. März von 09.00 Uhr bis 16.00 Uhr

besteht die Möglichkeit alle Abteilungen zudurchlaufen. Der Zeitpunkt ist exakt so ge-wählt, damit verschiedene Maschinenprojektein unterschiedlichen Fertigungsphasen be-trachtet werden können.Neben den bewährten Baureihen können auchzwei «Reiden RX18», die neuesten und gröss-ten Maschinenbaureihe dieses Traditionsunter-nehmens aus der Zentralschweiz, in verschie-denen Projektphasen bestaunt werden. Mit andieser Hausausstellung sind auch weitere nam-hafte Firmen wie Blum Novotest, Heidenhain,Vischer & Bolli, Fischer, Fibro, Schunk, Walterund x-data.

Veranstalter: Reiden Technik AGOrt: Reiden/LUDatum: 29./30. März 2012Zeit: 9 – 16 UhrInfos: www.reiden.com/HA2012

Kurs – Konstruieren mit KunststoffenDer Kurs gibt eine Einführung in die kunst-stoffgerechte Konstruktion und Auslegungvon thermoplastischen Formteilen, welche ty-pischerweise im Spritzgiessverfahren herge-stellt werden. Basierend auf den werkstoff-kundlichen Grundlagen wird anhand illustrati-ver Beispiele die beanspruchungs- und verar-beitungsgerechte Gestaltung behandelt. Ver-tieft werden die Dimensionierung von Formtei-len sowie spezifische Eigenheiten wieSchnappverbindungen, Rippenkonstruktionenbis hin zu Orientierungen, Schwindung undVerzug. Durch Teilnehmer mitgenommene An-wendungsbeispiele sind hoch willkommen undkönnen in einem abschliessenden Workshopanalysiert werden.

Zielgruppe: Die Ausbildung richtet sich pri-mär an Formteilentwickler und Konstrukteure,Verfahrenstechniker und Designer. Der Kursvermittelt wichtige Grundlagen zum Gestaltenund Berechnen von Kunststoffteilen, so dassdie Teilnehmenden in die Lage versetzt wer-den, ihre eigenen Konstruktionsaufgabenschneller und sicherer zu lösen.

Viele weitere Kurse sind auf der Homepagedes Veranstalters ersichtlich.

Veranstalter: Kunststoff Ausbildungs- undTechnologie-Zentrum (KATZ)Dauer: 2 TageDatum: 4./5. April 2012 und 15./16.11.2012Ort: AarauKursleiter: Dr.-Ing. Jürg Küffer, Leiter Institutfür Produkt- und Produktionsengineering ander FHNW in Brugg-WindischMitbringen: TaschenrechnerKosten: CHF 1220.–Infos: www.katz.ch

Megatrend «Einfachheit»strategisch nutzenDie Welt wird zusehends komplexer. Oft leiderauch unnötig kompliziert. Der Wettbewerbführt dazu, dass Produkte ständig neue, zu-sätzliche Funktionen und Eigenschaften erhal-ten. Dienstleistungen werden ausgebaut undin unterschiedlichsten Variationen angeboten.Die zunehmende Komplexität führt zu hohemZeitaufwand, grösserer Fehleranfälligkeit,mehr Schulungsaufwand, Mehraufwand imUnterhalt. Und zu mehr Kundenfragen.Und das, obwohl der Mensch sich zunehmendnach dem Gegenteil sehnt: nach unkomplizier-ten und verständlichen Produkten und Dienst-leistungen. Einfachheit schaffen ist keineswegstrivial.Beispiele aufzeigen und Know how vermitteln,wie Einfachheit geschaffen wird: Dies sind dieZiele des Simplicity Forums.

Zielgruppe: Entscheider von grossen und mit-telständischen Unternehmen. InsbesondereLeiter von Marketing, Vertrieb, Produkt-Ma-nagement oder Produkt-Entwicklung. Ge-schäftsführer und Unternehmer.

Veranstalter: Quai72 und DenkmotorDatum: 17. April 2012Ort: Gottlieb Duttweiler Institute (GDI),RüschlikonZeit: 8:30 - 12:30 UhrKosten: 300.–Teilnehmerzahl: max. 60Anmeldung: [email protected]: www.denkmotor.com

Agenda

Die Hand eines Polymechanikers wird bei einemUnfall zerquetscht. Die Suva spielt die Gerichts-verhandlung dazu live vor Publikum durch.

(Bild: Suva)

t e c h n i c a 3 . 2 0 1 2 VORSCHAU/TECHNIKNACKNUSS

FachmessenHannover Messe, Siams, Control, Sen-sor+Test, Automatica, Lausannetec:Die Zeit der Fachmessen hat begon-nen. technica-Leser müssen aber nichtwarten, bis die Messen ihre Tore öff-nen: Die Redaktion war fleissig unter-wegs und hat die Neuigkeiten notiert.

RobotikWas kann robotergestützte Automa-tion zu einer wettbewerbsfähigenProduktion und damit zur Erhaltungdes Werkplatzes Schweiz beitragen?Mit dieser Frage beschäftigt sich derSonderteil der swissRobotics.net inder nächsten Ausgabe.

SteuerungenDer Anteil der Software an der Ge-samtentwicklung einer Maschine oderAnlage nimmt stetig zu. Wichtig ist esdaher, die Softwarequalität auch beisteigender Komplexität der Applikationhochzuhalten. Einen wesentlichen Bei-trag liefert hier die Simulation.

Umlaute: 1 BuchstabeDas Lösungswort können Sieauf unserer Homepagewww.technica-online.ch inder Rubrik «TechniKnacknuss»eingeben.Einsendeschluss: 20.4. 2012.Unter den Einsendern der rich-tigen Lösung verlosen wir dreiExpl. von «Rezepte für Marie»,die schönsten Klassiker derfranzösischen Familienküche.Ein stimmungsvolles Buch vonManfred Meeuwig, MarjoleinVonk im Wert von Fr. 34.90

Das Rätsel für technischversierte Kreuzworträtsel-freunde.

TECHNIKNACKNUSS Bal-tischesMeer

höchsteStimm-

lageTerra-byte

Meeres-säuge-

tier

VereinteMusik-stücke

Zueig-nung

feineRille

Land amGibraltar

Staat inWest-afrika

Trauben-ernte

Einwoh-ner vonMyan-mar

unglück-lichesGoal

2 Besitz-losigkeit

Blut-wäsche

7

Haus-geist

kleinesLand-

schlossPudding

Haupt-stdt. v.Domini-

ca

Schlan-ker

Degen

8 Unbe-kanntesFlugob-

jekt

Box-kampf-

teil

morali-sche

Tradition

unbe-kannt

1Zelltod

5

schrägstellen

Mass-einh. fürVolumen

Mut Zaun-pfosten

russisch.Skilang-

läufer

Stan-genla-derher-steller

Bettware Klang-gedicht

3

Vorle-sung

keinGanzes

Weib-liche

Leiche

abschät-zig fürDDR-Bürger

zuvor-kom-mend

heute

4 Perso-nalpro-nomen

Gas-speicherProdu-

zent

LokalesNetz-werk

Partei-kollege

Prüfung

Scheitel-punkt

6

Grenze1 2 3 4 5 6 7 8

E S S M TD O M P I S T A K E T EA K A Z I E A B L E B E N

R O L L E T I E R R EK L O S S I P A B

E D E L G A S K A P R I Z EI M E L E E R E N

G R A L A T T R I B U TL A B I A L S A G A

G R O S S E N K E L E G E LB A U D A U E

S O U N D E L L EO B S T A R I E R

Die richtige Lösung des Kreuzworträtsels in technica 01-12 lauteteMONTIEREN. Die Gewinner des Buches «Albert Hofmann und seinLSD» sind: Franzi Schuster, Luca Soldati und Jesus Arenillas.

VORSCHAU

Ausgabe 4

18. April 2012

Alles drehen.Präzision auf die Spitze getrieben

Was immer Sie drehen wollen: HORN hat die innovative Werkzeuglösung.

Hocheffizient. Wirtschaftlich. Präzise. Und individuell auf Ihre anspruchsvol-

len Bearbeitungsprozesse abgestimmt. Wir bieten das weltweit umfang-

reichste Standardprogramm bis hin zu massgeschneiderten Sonderwerk-

zeugen und Komplettprojektierungen. Als Technologieführer setzen wir Mass-

stäbe im Hightech-Bereich – mit mehr als 18.000 Präzisionswerkzeugen und

über 100.000 Anwendungslösungen. www.phorn.de

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