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Date post: 08-Mar-2016
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Hauszeitung
16
RENDEZ-VOUS BEGEGNUNGEN IN DER PRäTTIGAUER BERGWELT IM GESPRäCH MIT ALT REKTOR PETER HENNING IMPULS UND AUSTAUSCH AM ABSOLVENTENTAG Nr. 46, Februar 2011 Theologisch-Diakonisches Seminar Aarau Der Mensch wird am Du zum Ich. Martin Buber
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rendez-vous Begegnungen in der Prättigauer Bergwelt

im gesPräch mit alt rektor Peter henning

imPuls und austausch am aBsolvententag

Nr. 46, Februar 2011

Theologisch-diakonisches seminar Aarau

Der Mensch wird am Du zum Ich. Martin Buber

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2

rubrikTiTel

impressum 2

ediToriAl 3

begegnungswoche 2011 4

diplomArbeiTen 6

glAuben – versTehen – hAndeln 8

kurse Am Tds AArAu 10

inspirierender AbsolvenTenTAg 11

bewegungsmelder 12

verAnsTAlTungshinweis 13

spendenbAromeTer 14

herzliche glückwünsche 15

AgendA 16

ImpressumTheologisch-diAkonisches seminAr AArAu

Höhere Fachschule für Kirche, Diakonie und Mission

herAusgeber TDS Aarau Frey-Herosé-Strasse 9 CH-5000 Aarau Tel.: +41 (0)62 836 43 43 Fax: +41 (0)62 836 43 42 E-Mail: [email protected] Web: www.tdsaarau.ch

redAkTion und lAyouT Eva Kesper-Wegelin André Kesper Elisabeth Widmer-Hunziker

rekTorAT Pfr. Dr. theol. Paul Kleiner

Trägerverein Heiner Studer, Präsident

gesTAlTungskonzepT fortissimo : think visual, Wädenswil

druck Jordi AG, Belp, klimaneutral gedruckt

AbonnemenT Jahresabonnement CHF 20.00/EUR 15.00 Vier Ausgaben pro Jahr

posTcheckkonTen Schweiz: Aarau 50-1903-6 IBAN CH22 0900 0000 5000 1903 6 Deutschland: Hannover 188 10-300 IBAN DE29 2501 0030 0018 8103 00 BIC PBNKDEFF

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3

ediT

ori

Al Rendez-vousIn einer mir fremden Stadt habe ich mich mit jeman-

dem verabredet. Ich stehe ziemlich verloren da, bis ich die betreffende Person kommen sehe. Das Ge-fühl der Einsamkeit weicht, freudig begrüssen wir uns zu unserem Rendez-vous.

Meistens freue ich mich auf ein Rendez-vous. Es be-reichert mich, wenn ich am Leben anderer teilneh-men und mich mitteilen kann. Manchmal gehört auch eine gewisse Spannung dazu, wie die Begeg-nung verlaufen wird. Vor knapp 30 Jahren traf ich mich mit einer jungen Frau im Kino, und ich spürte, dass sie in mich verliebt war. Wie würde das heraus-kommen? Was wollte ich von diesem Zusammen-sein? Würde ich den Mut aufbringen, mich zu öff-nen? Die richtigen Worte finden?

Es gibt auch schwierige Begegnungen. Etwa, wenn es vorher zu Missverständnissen oder Streit gekom-men ist. Man begegnet sich wieder, absichtlich oder zufällig. Das Rendez-vous kann zum Eiertanz und das Treffen zum verbalen Schlagabtausch verkom-men.

Als ich heute Morgen die Bibel aufschlug, dachte ich spontan: «Dies ist eigentlich auch ein Rendez-vous,

nämlich mit Gott. Er möchte mir begegnen.» Schon auf den ersten Seiten dieses dicken Buches sucht er Adam, den Menschen: «Wo bist du?» (1. Mose 3,9). Jesus erzählt später im Lukasevangelium die Ge-schichte vom Vater, der seinen Sohn aus der Fremde erwartet und dann eine gemeinsame Party veran-staltet. Er verlässt den Festsaal, um auch den älte-ren Bruder, der zornig draussen vor der Türe bleibt, für das Zusammensein zu gewinnen. Heute Morgen möchte mich Gott treffen, und ich mache mich auf zum Treffpunkt «Offene Bibel», zum Rendez-vous mit dem lebendigen Gott.

Wir sind geschaffen zum Rendez-vous. Zur Begegnung mit Gott und mit anderen Menschen. Manchmal ist es beglückend und bisweilen auch schwer, sich anderen oder Gott zu öffnen. Oft ist es bereichernd und häufig auch anstrengend, sich auf das Leben anderer oder auf Gott einzulassen.

Danke, dass Sie am Leben des TDS Anteil nehmen.

paul kleiner, Rektor

ediToriAl

alles wirkliche Leben ist Begegnung. Martin Buber

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begegnungswoche 2011

begegnungen in der

«Slow down. Take it easy.» Ist es Ihnen auch schon so ergangen: Sie meldeten

sich für eine «kleine Aufgabe» und stellten hinter-her fest, dass diese viel mehr Zeit verschlungen hat-te als ursprünglich geplant? Mir ging es vor einigen Wochen so, als in unserer Klasse Freiwillige für die Organisation der Begegnungswoche gesucht wur-den.

Ich dachte mir, ein paar Einladungen zu schreiben und ein wenig Rahmenprogramm zu planen, könne ja nicht so schlimm sein, und meldete mich auf den Aufruf. Und prompt gab die Aufgabe viel mehr zu tun, als ich erwartet hatte, dazu kamen die üblichen vorweihnachtlichen Termine und die Studienarbei-ten. So reiste ich anfangs Januar einigermassen er-schöpft und mit dem heimlichen Wunsch nach See-wis, die Bewo wäre auf meiner To-do-Liste bereits abgehakt. Es war dann wohl kein Zufall, dass wir uns das Thema «Slow down. Take it easy.» ausge-sucht hatten, meine Vorbereitungszeit hatte mich perfekt darauf eingestimmt! So trafen die Themen am Vormittag genau das, was sich in meinem Inne-ren gerade abspielte. Ich erkannte dabei, dass mein Stressfaktor bzw. meine Belastbarkeit nicht nur von äusseren Umständen, sondern auch von meiner in-neren Einstellung abhängen: An welchen Idealen messe ich mich? Wovon hängt mein Wert ab? Ken-ne ich meine Stärken und Schwächen gut genug, um meine Grenzen richtig abzuschätzen?

Besonders wichtig wurde mir der Gedanke, dass es sich lohnt, Zeit und Kraft in Stärken statt in Schwä-chen zu investieren. Für mich bedeutet dies, mei-ne von Gott geschenkten Begabungen gezielt zu nutzen und auszubauen. Dies ist wesentlich wir-kungsvoller, als meine Energie damit zu verpuffen, ständig meine Schwächen zu verstecken, mich von diesen frustrieren zu lassen und mich negativ zu bewerten. Ich gewinne, wenn es mir gelingt, mich auf meine Ressourcen zu konzentrieren und dort, wo andere besser sind, Aufgaben abzugeben. Die Begegnungswoche ist dafür ein gutes Beispiel: Vie-le meiner Kolleginnen und Kollegen haben ihre Be-gabungen genutzt, und gemeinsam haben wir zu einer tollen Woche beigetragen.

regula fässler-keller, Studierende der Klasse II

Am 10. Januar 2011 packten Dozierende und Studie-rende ihre Koffer und verliessen das TDS für einige Tage. Offensichtlich waren alle «reif für die Insel» – oder für die Berge?

Wie schön, das Klassenzimmer in Aarau gegen die herrliche Prättigauer Bergwelt eintauschen zu dür-fen! Die Begegnungswoche in Seewis stand unter dem Titel «Reif für die Insel» und wurde durch die Studierenden der Klasse II unter der Leitung von Karin Curty-Grösser organisiert. Neben dem viel versprechenden Wetter liess ein erster Blick auf das Wochenprogramm entspannte Stimmung auf-kommen: Jeden Vormittag wurden Inputs zu den Themen «Stressbewältigung» sowie «Work-Life-Balance» vermittelt. Madeleine Bähler und Thomas Härry sensibilisierten uns auf unsere Körpersignale. Schnell wurde klar, dass mit Stress nicht zu spassen ist. Wir nahmen uns diese Erkenntnis zu Herzen und liessen am Nachmittag jeweils unsere Körper und Seelen baumeln. Neben den von Studierenden geführten Workshops blieb jede Menge Platz für Ei-geninitiative: Schlitteln, Wellness in Bad Ragaz oder Sonnenbaden auf der Dachterrasse waren einige der Stress hemmenden Beschäftigungen ... Ob es uns gelingt, die gesunde Balance in den Alltag zu übertragen, wird sich in den kommenden Wochen zeigen. Was wir bestimmt mitnehmen, sind neue Lachfalten, eine Prise Insel-Feeling sowie ein ganzes Fass voller guter Laune.

nina frauenfelder, Studierende der Klasse IV

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präTTigAuer bergwelT

Zum ersten Mal darf bzw. muss ich nun also in die Bewo ... Ich habe im Voraus Verschiedenes darüber gehört: Die einen erzählen begeistert von dieser Woche und freuen sich darauf, bis alle vier Klassen und die Hauptdozierenden wieder gemeinsam ins Grüne ziehen. Andere stellen die Frage, ob man wirklich mitgehen müsse oder ob es wohl Dispen-sierungsmöglichkeiten gebe. Für eine ganze Woche den Alltag hinter sich zu lassen, ist für einige wohl-tuend, für andere eine grosse Herausforderung. Schliesslich sind auch Familien und Arbeitsstellen davon betroffen. So bin ich gespannt auf die Zeit im Jugendhaus Seewis.

Wir bearbeiten das Thema «Slow down. Take it easy.» und befassen uns mit Entschleunigung des Lebens und Gesundheit in stressvollen Zeiten. Thomas Härry, der als Fachdozent NT am TDS gut bekannt ist, und Madeleine Bähler, Organisationsberaterin und Coach, berichten von eigenen schmerzvollen Erfahrungen und geben uns viele hilfreiche Konzep-te und Ideen an die Hand. Obwohl Thomas die Frage stellt, inwiefern wir Menschen überhaupt präventiv lernen können, erhalten wir viele wertvolle Anre-gungen.

Am ersten Abend erleben wir spielerischen Stress, quasi als Einführung ins Thema. Dabei werden die Klassen durchmischt, um ein näheres Kennenlernen zu ermöglichen. Überhaupt wird viel Zeit für Begeg-nungen eingesetzt: Für einmal erleben wir keinen Unterrichtsstress, sondern geniessen Zeit zum Es-sen, Spielen, Plaudern und Vertiefen der Beziehun-

gen. Nachdem ich vorher nur einzelne Klassen im Unterricht kennen gelernt habe, begegne ich hier einem grossen Teil der TDS-Gemeinschaft. Ich spü-re, wie gut diese Woche tut, und wie wertvoll es ist, den Boden für ein starkes Miteinander im Studien-jahr vorzubereiten.

Am zweiten Abend erhalten wir Einblicke in Kurzzeit-missionseinsätze auf verschiedenen Kontinenten. Am Mittwoch verausgaben sich die einen beim Fussball, unter anderem unser Rektor ..., andere setzen sich medial mit den Kreuzzügen oder den Problemen moderner Evangelisten-Shows ausein-ander. Die Nachmittage bieten Zeit für Workshops: Tennis, prophetisches Malen, Kirchenlieder, Schlit-teln, Fashion oder Beziehungsthemen. Auch im ge-meinsamen Lobpreis erleben wir eine eindrückliche geistliche Gemeinschaft. Am Schlussabend sind wir «reif für die Insel»! Vielfältig und farbig verkleidet, werden wir von zwei Animatorinnen begrüsst, und es gibt viel zu lachen.

Verschiedene Rückmeldungen im Schlussgottesdienst zeigen, wie gut die Atmosphäre war, und wie wohl-tuend das Zusammensein. So empfinden wir die Woche als grosses Geschenk. Wir haben Zeit und Kraft sehr gut investiert, und einmal mehr gilt: Gott sei Dank!

pfr. christoph schwarz, Dozent für Kirchenge-schichte und Dogmatik

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diplomArbeiTen

diplomArbeiTen

grünenwald-eggenberger debora

Wie können Jugendliche langfristig in die reformierte Landeskirche in-tegriert werden? Eine Analyse von biblischen Texten und kantonalkirch-

lichen Konzepten zur Weitergabe des Glaubens an die nachfolgende Generation sowie zu deren Integ-ration in die Gemeinde. Die Arbeit fokussiert auf die Praxis in der reformierten Landeskirche Wil – Hünt-wangen – Wasterkingen.

hämmerle roland

Innerchristliche VerfolgungDarstellung und Vergleich der Verfolgungssituation

der Alttäufer in der Schweiz sowie der Hugenotten in Frankreich. Praktische Anwendung auf christliche Gemeinden von heute.

rieder patrick

Christen müssen ernst bleiben, oder: Lachen verboten!Woran erkennt man einen gläubigen Christen? Geht

er in Sack und Asche gehüllt, mit gefalteten Hän-den und versteinerter Miene durch die Welt? Oder lächelt er, auf Hochglanz poliert, den ganzen Tag verzückt? Eine Auseinandersetzung mit dem Begriff «Humor» im Zusammenhang mit Glaube und Kir-che.

burri-mauch claudia

Was bedeuten Tod und Auferste-hung Jesu für Kinder?Die Arbeit untersucht, wie Kinder im Alter zwischen 4

und 12 Jahren Tod und Auferstehung verstehen. Die Ergebnisse fliessen in die Planung eines Oster-Musi-cals für die betreffende Alterskategorie ein.

burri stefan

Gottesdienst im WandelWie könnte ein Jugendgottesdienst, den junge Men-

schen gerne besuchen, in der reformierten Kirche aussehen? Vorschläge für die Liturgie.

diem ruben

Die Flora im Neuen TestamentWas haben Senfkorn, Unkraut oder Weizen mit dem

christlichen Glaubensleben zu tun? Botanische Hin-tergrundinfos und Anstösse für den persönlichen Glauben.

frauenfelder nina

Frauen an den Herd – Männer an die Macht!?Ist Epheser 5,21–33 ein Joch für alle Frauen? Oder eher

Schlüssel zu einer gleichberechtigten Beziehung in liebevoller, dienender Haltung?

die studierenden der vierten klasse haben im herbst ihre diplomarbeiten verfasst. nachstehend ein kleiner ein-blick in die spannenden und herausfordernden themen. einige arbeiten stehen ab mai 2011 in der tds-Bibliothek zur verfügung. weitere informationen dazu erhalten sie zu gegebener Zeit auf unserer website: tdsaarau.ch

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schaub kathrin

Obligatorisch – freiwilligWie wirkt sich das Obligatorium für bestimmte kirch-

liche Anlässe auf die Integration Jugendlicher in Kirchgemeinden aus?

schenk roman

ErlebnispädagogikWie und woraus hat sich die Erlebnispädagogik ent-

wickelt und wie kann sie sinnvoll in die Jugendar-beit integriert werden? Untersuchung anhand eines BESJ-Leiterkurses.

steiger-zeller yvonne

Den Kinderschuhen entwachsen – wer bin ich jetzt?Gedanken zu den «passenden Schuhen». Anstösse für

Seelsorge und christliche Jugendarbeit.

stöckli tobias

Die Macht gemeinsamen EssensAspekte gemeinsamen Essens im Alten und Neuen

Testament sowie Chancen für eine heutige schwei-zerische Kirchgemeinde.

tanner tabea

«Leistung» in der KircheWie prägen Leistungsdruck und Leistungsdenken den

kirchlichen Alltag? Praxisstudie und Betrachtung des Begriffs im biblischen Kontext.

wäfler johann

Väter für VaterloseMit dem eigenen Leben auf einen liebenden Vater

hinweisen: Braucht es mehr männliche Vorbilder, die gezielt in Kinder und damit in die Zukunft inves-tieren?

zwahlen kimberly

Das bedingungslose Grundeinkom-men – eine Utopie?Grundeinkommen für alle: Darstellung der Idee mit

ihren Stärken und Schwächen sowie Gedanken zur Vereinbarkeit mit den schweizerischen Traditionen.

Was bedeuten Tod und Auferstehung Jesu für Kinder? Gottesdienst im Wandel Die Flora im Neuen Testament Frauen an den Herd – Männer

an die Macht!? Wie können Jugendliche langfristig in die reformierte Landeskirche integriert werden? Christen müssen ernst bleiben,

oder: Lachen verboten! Obligatorisch – freiwillig Den Kinderschuhen entwachsen – wer bin ich jetzt? Erlebnispädagogik Die Macht

gemeinsamen Essens «Leistung» in der Kirche Väter für Vaterlose Das bedingungslose Grundeinkommen – eine Utopie? Was bedeuten

Tod und Auferstehung Jesu für Kinder? Innerchristliche Verfolgung Gottesdienst im Wandel Die Flora im Neuen Testament Frauen an den

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50 Jahre Ausbildung am TDSPeter Henning, Sie haben 31 Jahre am TDS verbracht.

Eine lange Zeit ...Ich habe mich selbst gefragt, wie und weshalb ich es

so lange ausgehalten habe. Die Antwort war aller-dings schnell gefunden: Weil sich das TDS von An-fang an dem Dreiklang «Glauben – Verstehen – Han-deln» verpflichtet wusste. Aus der Geschichte der protestantischen Kirchen wissen wir, dass es oft zu notvollen Trennungen von Kopf, Herz und Hand, von Theorie und Praxis, Glaube und Werk sowie Evange-lisation und Diakonie kam. In meiner persönlichen christlichen Entwicklung habe ich diese Aufspaltun-gen kaum erlebt. Die lutherisch-pietistische Fröm-migkeit meiner westfälischen Landeskirche brachte Kopf, Herz und Hand stets zusammen: So besuchte ich 9 Jahre lang das Evangelische Stiftsgymnasium in Gütersloh, in dem Glaube und Pädagogik ganz selbstverständlich verbunden waren. Meine ersten drei Theologiesemester belegte ich anschliessend an einer kirchlichen Hochschule inmitten der Kran-kenstadt Bethel (Friedrich von Bodelschwingh), wo Theologie, Kirche und Diakonie eine Lebenseinheit bildeten. Erst in meinem vierten Semester erfuhr ich bei Dietrich von Oppen in Marburg, welche Aus-einandersetzung man in der Frage führen kann, ob Predigt, Kirche und Diakonie in der kirchlichen Pra-xis säuberlich zu trennen seien oder nicht. Es gab – trotz Wichern, Bodelschwingh, Blumhardt, Spittler und Ragaz – eine bedauerliche Trennungsgeschich-te, parallel dazu aber auch eine Geschichte der Wie-dergewinnung der Entfremdeten.

Die Verbindung von Theologie und Diakonie hat Sie in Ihrer Tätigkeit fast durchwegs begleitet.

Genau. Aufgrund meiner Erfahrungen und meiner theologischen Überzeugung konnte ich mich fünf-zehn Jahre später voll und ganz mit der Leitidee der SEB identifizieren. Besonders fiel mir auf, wie die Gründer die reformatorische Entdeckung des «all-gemeinen Priestertums aller Gläubigen» betonten und zeitbezogen umsetzen wollten. Sie wollten

durch eine praxisbezogene Ausbildung Erwachsene und kirchlich engagierte Laien für die Evangelisati-on und Mission in einer säkularisierten Welt befä-higen sowie für die diakonischen Arbeitsfelder der Kirche vorbereiten. Dieser Sicht war ich in Marburg (1967/68) neben Dietrich von Oppen auch bei Carl Heinz Ratschow begegnet, der damals angesichts des akuten Pfarrermangels und der ungenügenden Anzahl von Theologiestudenten formulierte: «Es gibt ja keinen Zwang dazu, dass nur studierte Men-schen eine Gemeinde betreuen und leiten können. Es gibt vielmehr die Erfahrung, dass dies von vielen reifen Menschen auch getan werden kann!»

Im anschliessenden Studium in Zürich (1968–70) be-gegneten mir dann ganz ähnliche Vorschläge bei Eduard Schweitzer, Robert Leuenberger, Hans Wild-berger und Arthur Rich, je unterschiedlich, aber gemeinsam besorgt um «eine wegen ihrer Pfar-rerzentriertheit viel zu schmale Kirche», welche den starken gesellschaftlichen Veränderungen nicht mehr gerecht werden könne. Dass sich die «Schwei-zerische Evangelische Bibelschule Aarau» der Aus-bildung des «theologischen Gemeindehelfers» widmete, wurde im Jahresbericht der Aargauischen Landeskirche von 1976 besonders hervorgehoben: «Beeindruckt zeigte sich der Kirchenrat von einem Besuch in der Schweizerischen Evangelischen Bi-belschule Aarau. Paaren sich mit der Intensität der theologischen Ausbildung Weite des Horizonts und qualifizierte Fachkenntnis im sozialen Bereich, so werden der Landeskirche aus dieser Schule immer wieder wertvolle Mitarbeiter zuwachsen.»

Es ging also um die Einheit von Glauben, theologischem Verstehen und diakonischem Handeln?

Ja, wobei bis heute die Frage nach dem Mass der theo-logischen Ausbildung aktuell bleibt: Wie viel Theo-logie brauchen eine Sozialdiakonin, ein Gemein-dehelfer, eine Katechetin oder ein Jugendarbeiter? Und wie viele Impulse braucht die Theologie von

persönliche erinnerungen, Teil v

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... und leidenschaft entwickeln!

ziert sich nur im geistlichen Bezug zum dreifaltig-diakonischen Gott.»

* «Die kirchliche Theologie muss sich von der Diako-nie mit ihren Alltagserfahrungen von Leid und Un-gerechtigkeit befragen lassen, damit sie den nor-malen Menschen erreicht. Alle Verkündigung und Frömmigkeit bleiben letztlich nur gesund in aktiver Welt- und Nächstenliebe.»

Welche Erkenntnisse sollen in die Zukunft des TDS ein-fliessen?

Das benediktinische «Ora et labora» war wohl stets der «rote Faden» in den 50 Jahren TDS: Auf keinen Fall wollte das TDS einem bequemen selbstgenüg-samen Wohlfühlchristentum dienen, sondern viel-mehr unbeirrt eine spirituelle, missionarische und diakonische Professionalität vermitteln.

Wie vieles befinden sich auch die Kirchen auf der «Baustelle Zukunft», wo viel Gewohntes wegbricht und manch Neues gewagt wird. Die Zeichen für einen Aufbruch der Gemeinden, «Kirche für ande-re» sein zu wollen, mehren sich. Deshalb bleibt die Verpflichtung des TDS aktuell, für ein profiliertes «Glauben, Verstehen und Handeln» der Christen und Kirchen in der Welt einzustehen und so zu ar-beiten, dass Absolventinnen und Absolventen des TDS den Ortskirchen ihre gesamtgesellschaftliche Verantwortung bewusst machen und sie dafür akti-vieren können, missionarisch-diakonische Gemein-de für die Welt zu sein.

Herzlichen Dank, Peter Henning, für den wertvollen Ein-blick in Ihren Erfahrungsschatz, den Sie uns heute und in den vergangenen vier Teilen gewährt haben.

Das Gespräch mit Peter Henning, Dozent und alt Rek-tor, führte andré kesper.

der welterfahrenen Sozialdiakonie? Die Tendenz zu mehr praxisrelevanten Fächern war zwar im zwei-ten Jahrzehnt schon vorhanden, aber in der Frage nach dem Verhältnis von theologischen und hu-man- bzw. sozialwissenschaftlichen Fächern gab es unterschiedliche Phasen:

Die traditionelle theologische Grundausbildung wur-de mit dem Ausbildungsziel «theologischer Ge-meindehelfer» bis weit in die Achtzigerjahre aus-drücklich beibehalten. Man wollte die Zurüstung zur kirchlichen Sozialarbeit zwar nicht vernachlässigen, aber sicherstellen, dass dieser Dienst theologisch verankert bleiben und nicht ideologisch fremdbe-stimmt würde. Wer damals in Kirche und Diakonie engagiert war, wird sich an die lebhaften Ausein-andersetzungen um die rechte Definition von «Di-akonie» in den Kirchen Europas erinnern. Für ihre Haltung wurde die Bibelschule an ihrem 20-jähri-gen Jubiläum von der Kirchenratspräsidentin Silvia Michel übrigens sogar gelobt: «Der Kirchenrat der Reformierten Aargauer Kirche ist dankbar um den Nachwuchs engagierter Christen aus der Bibelschu-le in einer Zeit, da der biblische Analphabetismus um sich greift. Wir wünschen der jungen Schule weiterhin gesegnetes Wachstum.»

Für die berufsorientierten Praxisfächer brauchte es

ebenfalls eine professionelle und gründliche Aus-bildung. Deshalb wurden die entsprechenden Stu-dienblöcke mit der neuen vierjährigen Ausbildung ab 1988 als vier Fachbereiche «Sozialdiakonie», «Katechetik/Jugendarbeit», «Seelsorge/Psycholo-gie» und «Gemeindearbeit» ausgewiesen, entspre-chend personell wie zeitlich gebührend berücksich-tigt und integral vernetzt. Die theologischen Fächer kamen zunehmend in die Pflicht, den Fokus ihrer Reflexionen auch auf die sozialdiakonischen Berufs-felder zu richten. Mit diesem Konzept befand sich die damalige Bibelschule in Übereinstimmung mit kirchlichen Verlautbarungen: Dass Diakonie unbe-dingt ein «kirchlicher Auftrag mit prophetischer Di-mension» sei, unterstrich u.a. die Oltener Diakonie-Konferenz des SEK 1987 mit zwei Kernaussagen:

* «Wir müssen die Diakonie theologisch aufarbeiten, damit sie die Fragen des Menschen nach Trans-zendenz, Sinn und Gott nicht ausklammert. Alles christlich-soziale und diakonische Handeln qualifi-

Peter Henning, alt Rektor und Autor der Festschrift «Glauben – Verstehen – Handeln», erzählt

als Abschluss der fünfteiligen Serie «Persönliche Erinnerungen» von seinen Erlebnissen, teilt die

gewonnenen Erkenntnisse und vermittelt Aussichten für eine missionarisch-diakonische Kirche.

... die zukunft planen ...

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Kurs

programm

bewegungsmelder

«Das ist eine Zumutung!» So drücken wir unseren Unmut aus, wenn uns jemand über die Grenzen beansprucht. Zumutungen können jedoch etwas positiv Herausforderndes haben: Eine Aufgabe weckt neue Gaben in uns, wir überschreiten alte Grenzen, stossen zu neuen Möglichkeiten vor. Aus «Zumutung» wird dann «Zutrauen». Auch Gott mutet und traut uns etwas zu, sieht mehr Möglichkeiten in uns als wir selbst. Das TDS-Kursprogramm will Sie dazu anregen, Grenzen auszutesten, und bietet Ihnen dafür optimale Rahmenbedingungen.

Herzlich willkommen in Aarau!

Auszug aus dem TDS-Kursprogramm 2010/11

kurse Am Tds AArAu

Abend- und Samstagskurse

20 wachsende intimität – ein tag für ehepaare / wir reden miteinander über alles – auch über sex.Pfr. Dr. Christoph und Cornelia Monsch-Rinderknecht,Dozent im Master-Programm TDS/TSB, Christliche Lebensberaterin ICLSamstag, 5. März 2011, 9.15–16.00 Uhr

21 Frieden stiften im Zeitalter des terrorismusPfr. Dr. theol. Paul Kleiner, Rektor und Dozent TDS Dienstag, 15. und 22. März 2011, 19.30–21.30 Uhr

22 ewiges leben – oder/und nirwana, Brahman?Pfr. Dr. theol. Dieter Kemmler, Dozent TDSMittwoch, 23./30. März und 6. April 2011, 19.30–21.30 Uhr

23 Facts + Fiction: historische glaubwürdigkeit des neuen testaments Pfr. Dr. theol. Dieter Kemmler, Dozent TDSMontag, 2., 9. und 16. Mai 2011, 19.30–21.30 Uhr

24 wie finden erwachsene zum glauben? Karin Curty-Grösser, Dozentin TDS und SupervisorinDonnerstag, 19. und 26. Mai 2011, 19.30–21.30 Uhr

TDS-Dozierende kommen zu Ihnen

Die TDS-Dozierenden können die nachfolgenden Kurse je 2- bis 3-mal anbieten. Im TDS-Sekretariat erhalten Sie Kontaktadressen, um die Verfügbar-keit direkt mit der Referentin und den Referenten abklären zu können: Tel. +41 (0)62 836 43 43, E-Mail: [email protected]

35 konkubinat – scheidung – wiederverheiratungBiblische weisungen für die heutige gemeindepraxisPfr. Dr. theol. Paul Kleiner, Rektor und Dozent TDSZwei Abende, Verfügbarkeit nach Absprache

36 was wir über die ewigkeit wissen könnenPfr. Dr. theol. Paul Kleiner, Rektor und Dozent TDSZwei Abende, Verfügbarkeit nach Absprache

37 welchem gott kann ich mich denn noch anver-trauen?Pfr. Mag. theol. Peter Henning, DozentDrei Abende oder ein Tag (drei Einheiten)Verfügbarkeit nach Absprache: Wochen 2–26/2011.

39 kirche mit Profil – herausforderungen für den ge-meindebau in postmoderner ZeitKarin Curty-Grösser, Dozentin TDS und SupervisorinEin Abend, Verfügbarkeit nach Absprache

das vollständige kursprogramm 2010/11 sowie detaillierte informationen zu allen weiterbildungskursen finden sie auf www.tdsaarau.ch

kurse Am Tds AArAu

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AbsolvenTenTAg 2011

Chancen der DiakonieEin winterlicher Samstagmorgen, einladender Kaffee-

duft und bereits um neun Uhr lautes Hallo sowie eine fröhliche, lebhafte Stimmung: Zwischen dreis-sig und vierzig Personen treffen sich im Foyer des TDS Aarau, um einen der beliebten Absolventen-tage zu erleben. Unter dem Tagesthema «Chancen der Diakonie» stehen inspirierende Anregungen und Diskussionen auf dem Programm. Zudem soll der Tag viel Raum zur persönlichen Begegnung und zum gegenseitigen Austausch bieten.

Um 9.30 Uhr eröffnet Lorenz Zumbrunn vom Absol-ventenrat den Tag offiziell und kündigt gleich den ersten Höhepunkt an: Dr. Christoph Sigrist, Pfarrer am Grossmünster Zürich und Dozent für Diakonie-wissenschaften an der theologischen Fakultät der Universität Bern, wird in einem rund 50-minütigen Referat Impulse und Gedankenanstösse zu einer zeit-gemässen Diakonie vermitteln. Sigrist durfte als Kind intensiv miterleben, wie sein Vater als Pionier Dia-konie und Altersarbeit aufbaute sowie massgeblich prägte und war selbst während vieler Jahre Präsident des Diakonieverbands Schweiz.

Sigrist führt seine Zuhörerinnen und Zuhörer gleich zu Beginn in die aktuelle Realität, indem er davon be-richtet, wie der Mittelstand, der unsere Gesellschaft trägt, unter Druck gerät. Budgetberatung sowie Hil-fe bei Alkohol- und Suchtproblemen würden immer stärker nachgefragt, und selbst allein erziehenden Müttern an der Zürcher Goldküste würden heute die finanziellen Mittel knapp. Sigrist warnt explizit vor einer sich immer stärker herauskristallisieren-den Zweiklassengesellschaft, die Gesundheit und Wohlergehen zu Lifestyle-Produkten für Privilegierte werden lasse. Hier müsse die Kirche dringend ihre Stimme erheben.

In einem frischen, ebenso unterhaltsamen wie nach-denklich stimmenden Vortrag und in seiner bekannt glänzenden Rhetorik entfaltet Pfarrer Sigrist die Ge

schichte der Diakonie, indem er die Bezüge zum 16. Jahrhundert und zur Wirkungszeit Zwinglis herstellt. «Der 15. Januar 1525 ist ein Datum, das ihr alle ken-nen müsst», ruft er in die volle Aula und weist auf die erste Armen- und Almosenordnung der Schweiz hin, die unter Zwingli in Zürich ins Leben gerufen wurde.

Damals sei das Fundament für eine Diakonie gelegt worden, wie sie auch heute dringend gefragt sei, führt er aus. Diakonie bedeute in erster Linie:

• Arbeitsplätze zu schaffen• allen Menschen Bildung zu ermöglichen• Zukunftsperspektiven aufzuzeigen

Der Referent sieht heute in der Kirche eine zivilgesell-schaftliche Kraft, die sich den sozialpolitischen Brenn-punkten zu stellen habe. Er wünscht sich die Kirche in einer Vordenker- und Pionierrolle sowie als politische Akteurin und konstruktive Partnerin.

Die TDS-Absolventinnen und -Absolventen, die in den verschiedensten kirchlichen und sozialen Arbeitsfel-dern tätig sind, dürften sich als «doppelt Beauftrag-te» sehen, meint Sigrist, und spricht damit neben dem ordentlichen Angestelltenverhältnis den göttli-chen Diakonieauftrag an. «Gefragt sind Mut und Fan-tasie statt Wut und Gehorsam.» Mit diesem Votum unterstreicht Pfarrer Sigrist sein leidenschaftliches Referat, das es in den kommenden Stunden zu vertie-fen und zu verarbeiten gilt.

Mit einem Einblick in verschiedene Diakonieprojekte und einer engagierten Schlussrunde geht der Absol-vententag gegen 16 Uhr zu Ende. Rektor Paul Kleiner wünscht den Anwesenden viel Freude und Energie in der diakonischen Alltagsarbeit und lädt sie dazu ein, die am TDS erworbenen Kompetenzen weiterhin mu-tig ins kirchliche Leben einzubringen.

andré kesper

kurse Am Tds AArAuinspirierender AbsolvenTenTAg

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12

Am Freitag, 6. Mai 2011, findet im KGH Bullingerhaus an der Jurastrasse 13 in Aarau eine Tagung des Landeskirchenforums LKF statt:

Kompetente Diakonie – lebendige Gemeindemit Pfr. Dr. theol. Paul Kleiner, Rektor TDS Aarau

Einladung für reformierte Pfarrpersonen, Sozialdiakoninnen und Sozialdiakone, Synodale, Behördenmitglieder und aktive Gemeindeglieder

bewegungsmelder

begegnungsmelder bewegungsmelder begegnungs-

ANZEIGE

Mehr Zeit für die Kunst gewinnenBereits in den 90er-Jahren hatte Frieda Henning ne-benberuflich begonnen, am TDS eine vertiefte Ausbil-dung im Sozialbereich inklusive Praktika einzuführen. Nach ihrem allzu frühen Tod 1999 blieb die Stelle zu-nächst verwaist. Erst 2005 konnte Anita Sieber Ha-genbach als Fachbereichsleiterin «Sozialdiakonie» gewonnen werden. Damit ging am TDS ein lang ge-hegter Wunsch in Erfüllung, und ein eigentlicher Ent-wicklungsschub setzte ein.Anita Sieber hatte schon vorher als regelmässige

Gastreferentin zu Suchtfragen am TDS gewirkt. Mit ihrer Anstellung und Mitarbeit im Konvent brachte sie ihre Fachkompetenz in der sozialen Arbeit, ihre langjährige Erfahrung in der Drogenrehabilitation, ihre herzliche Persönlichkeit sowie ihre ausgepräg-te künstlerische Begabung ein. Mit hohem Engage-ment entwickelte sie den Fachbereich weiter, der in den folgenden Jahren von 155 auf 323 Lektionen wuchs. Mit Herzblut und grosser Kompetenz beglei-tete sie für rund achtzig Studierende Sozialpraktika, die sie sorgfältig vorbereitete und mit neu geschaf-fenen Instrumenten zur Verknüpfung von Theorie und Praxis ausstattete. Umsichtig und mit klarem Aktualitätsbezug führte sie das Fach «Sozialwesen Schweiz» mit vielen Gastreferenten. Die Fächer «Handlungslehre Sozialarbeit» sowie «Gemeinwe-senarbeit» konzipierte sie von Grund auf neu als Teil der Gesamtausbildung.

Die gemeinsame Arbeit im Team war Anita Sieber ein besonderes Anliegen. Ihrer Beharrlichkeit ist die Verwirklichung der schon älteren Idee von Projekt-tagen zu verdanken, in denen sich viele Lehrkräfte gemeinsam fächer- und klassenübergreifend einem Thema widmen. Diese Tage erfreuen sich grosser Beliebtheit und lassen sich aus dem Jahreskalender nicht mehr wegdenken.

Die Kunst am Bau im Treppenhaus des TDS ist ein wei-teres Vermächtnis von Anita Sieber: Es umfasst von der luftigen Installation zum Thema Versöhnung im zweiten Stock über den tiefsinnigen Spiegel, in dem sich Schätze entdecken lassen, und das monumen-tale Wandbild mit dem Leben spendenden Wort Gottes bis hinunter zum goldverkleideten Radiator, der die sprichwörtlichen Leichen im Keller verbirgt, sowie das glasklare Fundament der vergebenden Gnade Gottes eine Reihe anregender und faszinie-render Werke.

Wir danken Anita Sieber ganz herzlich für ihr Wirken am TDS und wünschen ihr für ihre künstlerische Tätigkeit, der sie sich nun vollamtlich widmet, stets neue Inspiration durch Gottes Geist.

paul kleiner, Rektor

Anita Sieber Hagenbach verlässt das TDS.

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Fachkompetenz und Erfahrung investierenAm 1. Februar 2011 hat Yolanda Sieber Emmenegger

ihre Arbeit am TDS aufgenommen. Sie tritt im Fach-bereich «Sozialdiakonie» die Nachfolge von Anita Sieber Hagenbach an. Trotz des gleichen Nachna-mens sind die Dozentinnen nicht miteinander ver-wandt.

Yolanda Sieber Emmenegger ist in Zürich aufgewach-sen und hat in Fribourg Soziale Arbeit, Psychologie und Ethnosoziologie studiert. In der Folge hat sie verschiedene Berufserfahrungen in den Bereichen «Obdachlosigkeit», «Strafvollzug» und «Therapie» gesammelt und sich in Alkohologie und Coaching weitergebildet. Verschiedene Tätigkeiten in der stationären und ambulanten Suchttherapie, unter anderem acht Jahre als Geschäftsleitungsmitglied eines Zentrums für Alkohologie, sowie die Leitung einer Fachstelle für Tabakprävention haben Yolanda Sieber Emmeneggers berufliche Arbeit in den ver-gangenen Jahren geprägt.

Die Leitung des TDS Aarau freut sich, in Yolanda Sieber Emmenegger eine ausgewiesene und erfahrene Fachfrau für den Bereich «Sozialdiakonie» gewon-nen zu haben.

Wie kam der Kontakt mit dem TDS zustande?Anita Sieber und ich kennen uns aus dem VBG-

Fachkreis «Soziale Arbeit». Irgendwie hat sie es geschafft, dass mich der Rektor des TDS zu einem Kennenlerngespräch eingeladen hat ...

Was hat Sie zum Wechsel ans TDS bewogen?Lebendige Gemeinden und innovative, professionell

geführte christliche Organisationen im Sozialbe-reich benötigen gut ausgebildetes Personal. Dieses Kerngeschäft des TDS ist auch mir ein Anliegen. Zu-dem fasziniert mich die Einheit von Wort und Tat, wie sie Christus gelebt hat. Mit den Studierenden zusammen möchte ich der Frage nachgehen, wie sich dies in einer professionalisierten Sozialdiako-nie umsetzen lässt.

Worauf freuen Sie sich am meisten?Auf die Begegnungen mit Studierenden und Mitar-

beitenden – und auf ein Stück Aargauer Rüeblitorte.

Welches ist Ihr Leitmotiv?«Mira que te mira» – «Spüre den Blick Christi» (Teresa

von Avila)

Das Gespräch mit Yolanda Sieber Emmenegger führte andré kesper.

bewegungsmelder

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Herzlich willkommen, Yolanda Sieber Emmenegger!

16.15 Uhr Eröffnung und Einstimmung durch Pfr. Max Hartmann, Brittnau, und Sozialdi-akon Markus Dolder, Niederwangen

Referat von Pfr. Dr. Paul Kleiner zum Thema «Kompetente Diakonie – le-bendige Gemeinde»

17.20 Uhr Stehlunch, Begegnungen

18.00 Uhr Zwei Praxisfenster und anschliessende Verarbeitung Remy Beusch, Sozialdiakon: Jugend und Familien im Netzwerk Sozialdiakonie Rothrist: «Zeit – für Sie!»

Ursula Käufeler, Sozialdiakonin: Ältere Menschen im Besuchsdienst Münsingen: «Vergiss-mein-nicht»

19.45 Uhr Mitteilungen und Abschluss

Anmeldung bis 23. April 2011 via www.landeskirchenforum.ch/events

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FinAnzen

Die Terminplanung will es so, dass jeweils Mitte Janu-ar ein Rendez-vous von Barbara Schiffer (Buchhal-terin), Hansjörg Burger (Vorstandsmitglied, Ressort Finanzen) und mir stattfindet. Das Traktandum: der Jahresabschluss. Nach allen Abschluss- und Umbu-chungen wird sie mit Spannung erwartet: Die Zahl «unter dem Strich».

Diese bzw. das Gesamtergebnis fällt für das vergange-ne Jahr 2010 zwar «rot», aber besser als im Vorjahr aus, und wir konnten sowohl Abschreibungen als auch Rückstellungen tätigen. Wir sind Gott und Ih-nen sehr dankbar für dieses Resultat. Dass wir unse-ren Verpflichtungen jederzeit nachkommen konn-ten, ist nicht selbstverständlich und gleichzeitig auch das Ergebnis einer sorgfältigen Liquiditätspla-nung. Hierbei fällt auf, dass wir unsere Hypothekar- und Darlehensschulden im Verlauf des letzten Jah-res um mehr als CHF 200'000 reduzieren konnten.

2010 hatten wir Spendeneingänge von CHF 500'000 budgetiert. Dieses Ziel verpassten wir trotz Jubi-läumsjahr und entsprechender Extraspenden um

rund CHF 27'000. Erfreulich waren die zahlreichen kleinen und grossen Kollekten bzw. Beiträge von Kirchgemeinden und Kantonalkirchen. Die (Einzel-)Spenden nahmen dagegen leider ab.

Herzlichen Dank allen TDS-Freunden und -Mitgliedern sowie allen Firmen, Organisationen, Kantonal-, Lan-des- und Freikirchen für die Überweisung von Spen-den, Kollekten und Beiträgen. Ich freue mich, wenn wir auch im neuen Jahr mit Ihrer Unterstützung rechnen dürfen!

Herzliche Grüsse

maya loosli, Geschäftsführerin PS: Der Jahresbericht 2010 mit integrierter Jahresrech-nung kann ab Mitte Mai beim TDS-Sekretariat ange-fordert oder von unserer Website heruntergeladen wer-den. Den Mitgliedern wird er automatisch zugestellt.

«Unter dem Strich»

spendenbAromeTernovember 2010

Spenden CHF 19'760.00 Kollekten/Beiträge CHF 11'326.00 Baufonds CHF 180.00 Total CHF 31'266.00

dezember 2010

Spenden CHF 75'732.90 Kollekten/Beiträge CHF 25'349.50 Legate CHF 6'000.00 Baufonds CHF 400.00 Total CHF 107'482.40

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JAnuAr 2011

Spenden CHF 14'049.00 Kollekten/Beiträge CHF 1'490.45 Baufonds CHF 0.00 Total CHF 15'539.45

spenden in euro

Nov. 10–Jan. 11 EUR 180.00

spendenbarometer 2010

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Samuel20. Januar 2011Sohn von Ursula und Christoph Bilat mit Nadine, Simon und Katrin(Ursula und Christoph studierten 1995–1999am TDS.)

Raphael Ben 23. Januar 2011Sohn von Nadja und Valentin Deflorin mit Janina und Aaron(Nadja studierte 2004–2007 am TDS.)

Salome Diem & Severin Blum 5. Februar 2011(Salome studiert 2008–2012 am TDS.)

Esther Eidenbenz & Tobias Stöckli 12. märz 2011(Tobias studiert 2008–2011 am TDS.)

wir grATulieren ...

Nora Martina 31. oktober 2010Tochter von Sarah und Werner Eggenberger-Z'Graggen (Sarah und Werner studierten 2005–2008 am TDS.)

Linda 3. november 2010Tochter von Andrea und Stefan Hofmeier mit Max(Andrea studierte 2003–2006 am TDS.)

Yann Micha6. november 2010Sohn von Esther und David Beyeler mit Silja und Jonas(Esther studierte 1996–2000 am TDS.)

Faidon Jannis14. november 2010Sohn von Jeannette und Christos Papadopoulos (Christos studiert 2008–2012 am TDS.)

Aline Lea12. dezember 2010Tochter von Doris und Reto Smonig mit Sherom(Reto studierte 1997–2001 am TDS.)

Timm Luca21. dezember 2010Sohn von Annina und Jonathan Hess (Jonathan studierte 2005–2008 am TDS.)

ZUR HOCHZEIT ab

herzliche glückwünsche

ZUR GEBURT e

TDSinform-Abonnement 2011Damit wir das TDSinform zum günstigen Posttarif für Zeitschriften versenden

können, erheben wir eine Abonnementsgebühr. Eine Spende gilt automa-tisch als Bezahlung des Abos. Auch im Mitgliederbeitrag ist das Abo inbe-griffen. Für eine baldige Überweisung des Abo-Beitrags von CHF 20.-/EUR 15.- sind wir ihnen dankbar. Allen, die das Abo bereits bezahlt haben, danken wir herzlich.

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