Tag des Wanderns – Von der Erbprinzentanne zur Kaiserpfalz. Eine Wanderung des Hanno-verschen Wander- und Gebirgsvereins am 14. Mai 2018. Leitung G. Bautz
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Nach Vatertag und Muttertag haben wir nun auch einen Wandertag, genauer gesagt, einen „Tag des
Wanderns“. Dieser wird seit 2016 alljährlich am 14. Mai vom Deut-
schen Wanderband ausgelobt. Warum der 14. Mai? Weil - so eine
Pressemitteilung des Deutschen Wanderverbands - am 14. Mai im
Jahr 1883 der Deutsche Wanderverband gegründet wurde. Seit 2016
ist dieser Tag „als Tag des Wanderns fest im Jahreskalender veran-
kert“.
Für den Hannoverschen Wander- und Gebirgsverein organisierte
Wanderführer G. Bautz den diesjährigen „Tag des Wanderns“, das
Thema: „Von der Erbprinzentanne zur Kaiserpfalz“.
Die Voraussetzungen für eine gelungene Wanderung sind gegeben: blauer Himmel, reichlich Sonne
und angenehme Temperaturen, außerdem macht die relativ späte Abfahrtzeit von 09:48 Uhr ab Han-
nover es auch Langschläfern leicht, den „Tag des Wanderns“ zu begehen. Kurzum, eine perfekte
Wanderung für Ausgeschlafene.
Der Zug erreicht pünkt-
lich Goslar und der Um-
stieg der Wandergruppe
in die Buslinie 830 mit
Ziel Clausthal-Zellerfeld
verläuft problemlos.
Nächster Bushalt: Erb-
prinzentanne.
Erbprinzentanne GmbH auf Chinesisch. Unser Wan-
derführer erläutert die Zeichen: Ein chinesischer In-
vestor plant die ehemalige Fachklinik in ein chinesi-
sches Heilzentrum umzubauen. Allerdings erfolgte
laut der Internetseite der Deutschen Rentenversiche-
rung Braunschweig-Hannover die Schlüsselübergabe
an die chinesische Investorengruppe bereits am
03.02. 2015! Seither ist nicht viel geschehen, außer
dass der „Zahn der Zeit“ am Gebäudekomplex nagt.
Wir umrunden das zukünftige chinesische Heilzent-
rum (?) und stoßen auf einen schmalen Waldpfad,
der parallel dem Zellerfelder Kunstgraben folgt. Die-
ser Graben - zusammen mit den folgenden Teichen -
ist Teil des Oberharzer Wasserregals, einem Wasser-
kraftsystem, das über viele Jahrhunderte den Gruben
des Zellerfelder Gangzugs die nötige Wasserkraft zum Betrieb der Pumpen und zur Förderung des
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Erzes zur Verfügung stellte. Seit 2010 gehört das „Oberharzer Wasserregal“ zum UNESCO „Weltkul-
turerbe“.
Ein Teilstück des Zel-lerfelder Kunstgra-bens
Wir verlassen den Uferweg des Kunstgrabens und steuern auf einem Waldpfad mit reichlich Stolper-
fallen von abgesägten Fichtenästen auf den Schröterbacher Teich zu.
Waldpfad mit reichlich Stolperfallen
Der Schröterbacher Teich
Im weiteren Wanderverlauf passieren wir auf wunder-
schönen, aber auch z. T. auf beschwerlichen, abenteuerli-
chen Pfaden weitere Teiche des Oberharzer Wassregals:
den Kiefhölzer Teich, den Zankwieser Teich sowie den
Großen und Oberen Kellerhals Teich.
Etwas problematisch erweist sich die Querung des Harte-
weger Grabens, der Verbindung zwischen den beiden Kel-
lerhals Teichen. Hier hatte das vergangene Hochwasser ei-
nen kleinen Steg weggespült und uns vor eine schwierige
Aufgabe gestellt. Beherztes Zugreifen starker Frauen ent-
schärft diese Situation, so dass alle - ohne körperliche und
seelische Schäden - das andere Ufer erreichen.
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Nach der etwas schwierigen Passage des Harteweger Graben geht es auf breiten Wirtschaftswegen -
unterbrochen von schmalen Waldpassagen - zur Schalke, die mit 762 m ü. NN die höchste Erhebung
unserer Wanderung darstellt.
Impressionen auf dem Weg zur Schalke
Lichtnelken am Kieferhölzer Teich Deich des Großen Kellerhals Teiches
Oberer Kellerhals Teich
Kleiner Parcours auf dem Weg zur Schalke.
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13:30 Uhr! Zeit für eine Mittagspause. Die Kuppe der Schalke ist ideal für eine Rast, bietet sie doch
mit Schutzhütte und einer großen Sitzgruppe im Freien ausreichend Sitzgelegenheiten für große
Wandergruppen.
Der kleine Aussichtsturm lädt zu einem Rundblick über den nordwestlichen Oberharz ein. Diese stäh-
lerne Plattform gehört zu den ältesten noch erhaltenen Türmen dieser Art und wurde 1893 vom
Harzklub-Zweigverein Zellerfeld errichtet (s. Internetseite Harzlife).
Leider ist die Fernsicht durch Dunst ein wenig getrübt, trotzdem, die Aussicht nach Osten mit Bro-
cken und Wurmberg ist grandios. Selbst der Sendemast beim Torfhaus ist als feiner Strich noch aus-
zumachen
Rast auf der Schalke
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Auch die schönste Rast geht zu Ende, wir nehmen Abschied von der Schalke und steuern über den
breit angelegten Schalker und Herzberger Weg – mehr oder weniger ständig bergab - auf Goslar zu.
Gut, dass die breiten Wege ein bequemes und sicheres Gehen ermöglichen, so können die sich
immer wieder bietenden Panoramablicke auf die Umgebung entsprend gewürdigt werden.
Auf dem Schalker Weg.
Panormablick auf den Nordrand des Harzes und sein Vorland. Rechts der Herz-berg, Namensge-ber des Herzber-ger Weges.
Blick nach Wes-ten zum Bocks-berg bei Hahnenklee.
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16:00 Uhr! Wir haben unser Ziel, die Kaiserpfalz Goslar, erreicht. Goslar liegt uns zu Füßen.
Bis zur Abfahrtszeit des Zuges bleibt noch ausreichend Zeit. Sie wird genutzt, die bei der Wanderung
verlorenen Kalorien hier in Goslar, im Barock Cafe Anders, zu suchen und vielleicht auch zu finden.
Da für mich die Wanderung vor dem Cafe endete, möchte ich mich an dieser Stelle beim Wanderfüh-
rer G. Bautz noch einmal für die wunderschöne und informative Wanderung bedanken. Sein Engage-
ment hat den „Tag des Wanderns“ zu einem vollen Erfolg verholfen.
Ich schließe mich dem Logo des „Tag des Wanderns 2018“ an, das da lautet:
Glück auf!
W. Erdtmann
Hildesheim, den 16.05.2018