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TAG DER SELBSTHILFE – 29.06häufig medizinisch über das Maß des notwendigen hinaus gehen. Die...

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TAG DER SELBSTHILFE – 29.06.2011 Abstract zum Workshop 1 Welche und wie viel Informationen benötigen PatientInnen? Carola Sraier BSc, UPD - Beratungsstelle München für Oberbayern Dipl. Soz. Päd- Peter Friemelt, Gesundheitsladen München e.v Mündige Patientinnen und Bürgerinnen benötigen zur informierten Entscheidungsfindung vielfältige Hilfestellungen, Beratung, Aufklärung und Informationen, die nicht von Interessen geleitet sind. Dies ist besonders für jene Leistungen schwierig, die nicht im Katalog der gesetzlichen Krankenversicherung enthalten sind, sondern frei verkäuflich beim Arzt oder in der Apotheke erworben werden können. Besonders im Marktsegment der Individuellen Gesundheitsleistungen sind unabhängige Informationen für Patienten wichtig als Grundlage einer Behandlungseinwilligung, da die angebotenen Leistungen häufig medizinisch über das Maß des notwendigen hinaus gehen. Die Aufgaben der Unabhängigen Patientenberatung sind die Unterstützung der Ratsuchenden bei der Orientierung verfügbarer Informationen und die Hilfe bei der Suche nach relevanten und qualitätsgesicherten Informationen. Auf der Basis unserer Beratungsarbeit wollen wir uns im Workshop überwiegend mit der Qualität von Patienteninformation beschäftigen und dabei auf folgende Fragen eingehen: Welche Qualitätskriterien sollten an Patienteninformationen gestellt werden? Wie können medizinische Laien Informationsqualität selbst bewerten? Welche zuverlässigen Quellen gibt es für gesundheitliche / medizinische Fragestellungen?
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TAG DER SELBSTHILFE – 29.06.2011 Abstract zum Workshop 1 Welche und wie viel Informationen benötigen PatientInnen? Carola Sraier BSc, UPD - Beratungsstelle München für Oberbayern

Dipl. Soz. Päd- Peter Friemelt, Gesundheitsladen München e.v

Mündige Patientinnen und Bürgerinnen benötigen zur informierten Entscheidungsfindung

vielfältige Hilfestellungen, Beratung, Aufklärung und Informationen, die nicht von

Interessen geleitet sind. Dies ist besonders für jene Leistungen schwierig, die nicht im

Katalog der gesetzlichen Krankenversicherung enthalten sind, sondern frei verkäuflich

beim Arzt oder in der Apotheke erworben werden können. Besonders im Marktsegment

der Individuellen Gesundheitsleistungen sind unabhängige Informationen für Patienten

wichtig als Grundlage einer Behandlungseinwilligung, da die angebotenen Leistungen

häufig medizinisch über das Maß des notwendigen hinaus gehen.

Die Aufgaben der Unabhängigen Patientenberatung sind die Unterstützung der

Ratsuchenden bei der Orientierung verfügbarer Informationen und die Hilfe bei der

Suche nach relevanten und qualitätsgesicherten Informationen.

Auf der Basis unserer Beratungsarbeit wollen wir uns im Workshop überwiegend mit der

Qualität von Patienteninformation beschäftigen und dabei auf folgende Fragen eingehen:

• Welche Qualitätskriterien sollten an Patienteninformationen gestellt werden?

• Wie können medizinische Laien Informationsqualität selbst bewerten?

• Welche zuverlässigen Quellen gibt es für gesundheitliche / medizinische

Fragestellungen?

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TAG DER SELBSTHILFE – 29.06.2011

Ergebnisse aus dem Workshop1

Welche und wie viel Informationen benötigen PatientInnen?

Carola SRAIER BSc,

Dipl. Soz. Päd. Peter FRIEMELT

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TAG DER SELBSTHILFE – 29.06.2011

Welche Informationen

● Qualitätsgesicherte Verbraucher- und Patienteninformationen, z.B.: unabhängig, neutral, aktuell, sichere Quellen

● Barrierefrei und kostenlos zugänglich ● Zielgruppenspezifisch, d.h. sprach- und kultursensibel● Unterstützung der Arzt-Patienten-Beziehung

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TAG DER SELBSTHILFE – 29.06.2011

Wieviele Informationen

● Qualität statt Quantität● Mindestanforderungen nach Qualitätskriterien z. B. von

„Gute Patienteninformationen oder gesundheitsziele.de“(Informationen über Erkrankungen sollen ein realistisches Bild über das Wissen und dessen Grenzen über Ursache, Diagnostik, Verlauf, Bewältigung, Beratungs- und Kontaktmöglichkeiten, Prävention-, Früherkennung-, Behandlungsmöglichkeiten aufzeigen)

● Abhängig vom Patientenwunsch

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TAG DER SELBSTHILFE – 29.06.2011

Sonstige Unterstützung

● Professionelle Beratung- und Unterstützungsangebote

● Betroffenene / Selbsthilfeangebote

● Steigerung der Patientenkompetenz durch geeignete

Maßnahmen wie Patientenschulungen, Patientenuniversität,

Kriterienkataloge, Hilfsinstrumente...

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TAG DER SELBSTHILFE – 29.06.2011 Abstract zum Workshop 2

Patienteninformation und –beratung in Selbsthilfe-gruppen

Mag. Dr. Peter NOWAK, Gesundheit Österreich

Selbsthilfegruppen übernehmen zunehmend die Aufgabe auch Patientinnen

und Patienten auch außerhalb der Gruppen zu informieren und zu beraten.

Diese „Fremdhilfe“ wird zunehmend nachgefragt und auch von anderen

Akteuren im Gesundheitswesen als wichtige Funktion der Selbsthilfe – als

„vierte Säule“ des Gesundheitswesens gesehen.

Gleichzeitig entstehen hier neuen Fragen und Herausforderungen, denen wir

uns in diesem Workshop widmen wollen:

• Auf welches Wissen stützen sich Selbsthilfegruppen in ihrer Beratung und

wie kann dieses ausgebaut werden?

• Wie grenzen sich die Beratungsleistungen von professionellen

Beratungsleistungen ab?

• Für welche Beratungen ist die Selbsthilfe legitimiert?

• Wie kann die Autonomie und Qualität der Beratungsleistungen gesichert

werden?

• Wie können das Engagement und die Kompetenzen der Beraterinnen und

Berater unterstützt werden?

• Welche internen Veränderungen zieht eine stärkere Außenorientierung

der Selbsthilfegruppen nach sich?

• Braucht es eine gesonderte Finanzierung von Beratungsleitungen?

• Welche Rolle spielen Internetangebote in der zukünftigen Entwicklung?

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TAG DER SELBSTHILFE – 29.06.2011

Ergebnisse aus dem Workshop 2

Patienteninformation und –beratungin Selbsthilfegruppen

Mag. Dr. Peter NOWAK

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TAG DER SELBSTHILFE – 29.06.2011

Wissen als Fundament der Patientenberatung

● Welches Wissen: Erfahrungswissen durch die eigene Erkrankung; erworbenes Wissen aus REHA –Lebensstiländerung; Tips, Tricks und Freizeitangebote, die wir trotzdem machen können und praktizieren; wir sind positive, glückliche Vorbilder

● Wissen ausbauen: Fortbildungen, Vorträge von Experten/Alternativmedizin, Sportwissenschaften; Beiräte, Erfahrungswissen der TeilnehmerInnen positiv generieren –Gemeinschaftswesen erzeugen

● Stärkerer Fokus auf Gesundheitswissen: nicht nur die eigene Erkrankung, übergeordnete Themen wie Bewegung, Ernährung; Eigenverantwortung

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TAG DER SELBSTHILFE – 29.06.2011

Notwendige Ressourcen für PatientenberatungWas sind Ressourcen:

− GELD – Mitgliedsbeiträge, Spenden, Sponsoren (Pharma)− FREMD – Ärzte, KV/PVA, Politik, Medien, Pharma-Aufklärung

● WAS SOLL MINDESTENS GESICHERT SEIN?− Geld – KM-Geld, öffentlicher Verkehr, Telefon, Internet, Büromaterial,

Weiterbildung, Einrichtung einer Webseite, Infomaterial− ÖFFENTLICHKEIT – Zugang zu Info− ÄRZTE – Aufklärung, Reden, Gutachten, Öffentlichkeit− Krankenkassen – Eigenschulung über Krankheit und Bedürfnisse− Politik – öffentliche Anerkennung (auch von seltenen Krankheiten) und

finanzielle Absicherung− Steuerabsetzbarkeit− INTERN: mehrere Arbeitswütige, Zusammenarbeit mit anderen SHG,

ArbeitsaufteilungJE MEHR ÖFFENTLICHKEIT – UNTERSTÜTZUNG!WENN GELD GESICHERT – mehr Motivation, mehr Zeit, mehr Materialien, mehr

Info

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TAG DER SELBSTHILFE – 29.06.2011

Neue Medien in der Patientenberatung● Nutzen Gefahr

●Online-Beratung

●Gesenkte Hemmschwelle

●Geführte Foren

●Größere Reichweite

●Erfahrungsexpertise

●„von der Seele schreiben“

●Erweiterter Personenkreis

●Information für indirekt Betroffene

●Zulauf zu SHGs wegen falscher Infos

●FAKE-Meldungen

●Erhöhter Diskussionsbedarf in SHG durch Überinformation

●Outing

●Folgewirkungen

●Mangel an Zugang (Für Ältere)

●Verlust an Aktualität/Betreuungsaufwand

●Zusatzkosten (Homepageerstellung, -wartung

Internet kann persönlichen Kontakt nicht ersetzen!INTERNET KANN PERSÖNLICHEN KONTAKT NICHT ERSETZEN!INTERNET KANN PERSÖNLICHEN KONTAKT NICHT ERSETZEN!

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TAG DER SELBSTHILFE – 29.06.2011 Abstract zum Workshop 3 Die Rolle der Medien bei der Patienteninformation

Mag.a Andrea FRIED, Gesundheit Österreich GmbH Gesundheitsthemen sorgen täglich für Schlagzeilen in den Medien. Im Mittelpunkt der Berichterstattung stehen Gesundheitsgefahren, spektakuläre Operationstechniken und neue Diagnosemethoden. Gerne wird über seltene und besonders gefährliche Erkrankungen und medizinischen Sensationen berichtet, Einzelschicksale werden zur Rührung der Leserinnen und Leser in vielen Details geschildert. Es geht um Ängste und um Hoffnungen, um Fortschrittsjubel und High-Tech-Medizin. Nur sehr selten geht es um Gesundheitsförderung, um die sachliche Darstellung von Fakten und um die Unsicherheiten und Zweifel, die es in der Medizin (auch) gibt. Diese mediale Realität steht in einem krassen Widerspruch zum Recht der Patientinnen und Patienten (und in bestimmten Situationen auch Gesunde) auf eine umfassende Informationen zu Fragen, die ihre Gesundheit und Krankheit betreffen. „Gesundheitsinformationen sollen das Gesundheitswissen der Bürgerinnen und Bürger verbessern und sie darin befähigen, eigenständig oder gemeinsam mit anderen Entscheidungen zu Gesundheitsfragen zu treffen, die ihren persönlichen Präferenzen, Wertvorstellungen und Lebenssituationen so weit wie möglich entsprechen.“ (Gute Praxis Gesundheitsinformation; Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin; 2009) Um dieses Recht wahrnehmen zu können, brauchen die Menschen Informationen, die unverzerrt, verlässlich, auf dem letzten medizinischen Wissenstand (evidenzbasiert) und verständlich sind. In dem Workshop wollen wir diskutieren, aus welchen Medien die Patientinnen und Patienten ihre Information beziehen und welche Probleme bei dieser Art der Informationsgewinnung auftreten. Gemeinsam wollen wir Ideen und konkrete Maßnahmen für mehr Qualität in der Medienberichterstattung entwickeln. Dabei stehen folgende Fragen im Zentrum: Welche Rolle können Selbsthilfegruppen in der Patienteninformation spielen? Wie können sie Medien nutzen um Patientinnen und Patienten besser zu informieren?

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TAG DER SELBSTHILFE – 29.06.2011

Ergebnisse aus dem Workshop 3

Die Rolle der Medien bei der Patienteninformation

Mag.a Andrea FRIED

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TAG DER SELBSTHILFE – 29.06.2011

Welche Information brauchen PatientInnen?

● MedikamenteninformationenOff label use / Infos zur ZulassungNebenwirkungenHoffnung „e-Medikation“ (Wer erstellt die Kontraindikationen? Gibt es ein

Tool für PatientInnen? Wann sollen Medikamente eingenommen werden? Stelle für komplexe Fragen)

● Hilfsmittel● Pflege● Sozialleistungen● Studien aufbereiten (Medizin transparent)

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TAG DER SELBSTHILFE – 29.06.2011

● Über Krankheit erzählen● Welcher Arzt ist für mich der/die beste● Wer ist Spezialist? (Fallzahlen, Spitalskompass)● Meinungen● Ernährungsfragen bei chronischen Erkrankungen

(Ernährungshotline FGÖ)● Unterschied

Komplementär/Alternativmedizin/Wirksamkeit● Medizinische und rechtliche Ratschläge

(Führerschein, Bundessozialamt, www.help.gv.at)

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TAG DER SELBSTHILFE – 29.06.2011

Wie können Selbsthilfegruppen Medien nutzen, um PatientInnen besser zu informieren?

● Eigene Medien nutzen (Magazine)● Spezialthema „Diabetes Nanny“ oder KiB „Drillinge“● Emotionale Aufhänger z.B. Kinder, ● Konkrete Beispiele, z.B. Einzelschicksale oder -

erfolge● Modethemen nutzen z.B. Burn out● Früherkennung – Checklisten ● Aktuelle Anlässe nutzen● Auf wenige klare Botschaften fokussieren

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TAG DER SELBSTHILFE – 29.06.2011

Was ist zu tun?

● Plattform mit gebündelten Informationen ● ARGE SH: Wo ist welche Information zu finden? ● Eigene Medien (Magazine und neue Medien) ● Newsletter (regelmäßig und mehrere Themen)● Presseaussendungen ● Aufbau kontinuierlicher Medienarbeit und

Journalistenkontakte

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TAG DER SELBSTHILFE – 29.06.2011 Abstract zum Workshop 4 Wert von Transparenz für die Weiterentwicklung des Gesundheitssystems

Univ. Prof. Dr. Bernhard J. GÜNTERT, UMIT. Hall i.T. Reformen im Gesundheitssystem müssen auf die langfristigen Herausforderungen des Gesundheitsversorgungssystems und seiner Finanzierung eingehen. Reformentscheidungen müssten (ökonomisch) rational getroffen werden. Voraussetzung dafür ist umfassendes Wissen über einerseits die nachhaltige Verfügbarkeit und Nutzung personeller und finanzieller Ressourcen und andererseits über die erzielten bzw. zu erzielenden Wirkungen. Dazu sind evidenzbasierte Informationen notwendig, die vertiefte Systemanalysen und Versorgungsforschung erfordern. Diese Informationen müssten für verschiedene Akteure zugänglich sein, um die Entscheidungsgrundlagen aus verschiedenen Perspektiven zu ermöglichen. Dabei wird es grundsätzlich immer um folgende Fragen gehen:

Welche Informationen wären notwendig, welche sind verfügbar? Welche Evidenz haben diese Informationen? Welche professionellen Ressourcen sind verfügbar bzw. werden verfügbar

sein? Welche Strukturen erlauben einen optimalen Ressourceneinsatz zur

Sicherstellung des gesellschaftlichen Bedarfs? Sind politische Aussagen wie „ambulant vor stationär!“ oder „Hilfe zur

Selbsthilfe!“ qualitativ, sozial oder ökonomisch auch vertretbar? Zu welchem Preis?

Wie tragfähig sind soziale Netze und Selbsthilfe?

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TAG DER SELBSTHILFE – 29.06.2011

Ergebnisse aus dem Workshop 4

Wert von Transparenz für die Weiterentwicklung des

Gesundheitssystems Univ. Prof. Dr. Bernhard J. GÜNTERT

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TAG DER SELBSTHILFE – 29.06.2011

Arten von Informationen:● Gesundheitsinfo: Verhalten, Verhältnis,

Prävention- was ist das? Gesundheitsförderliche Verhältnisse

● Krankheitsinfo: Ursachen, Therapien, Einschränkungen● Versorgungsinfo: Möglichkeiten, Angebote,

Ansprüche, Unterstützung (Bsp. Aids- inform.und organ. wissen mehr)

● Einzelfall, individualisiert- was betrifft mich persönlich?● Allgemeine- wissenschaftl. gesichert und nicht-gesichert● Evidenzgesicherte- manches ist von vornherein klar● Tendenz- Argumentation und Verhalten ist anders wenn es um

das pers. Befinden geht

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TAG DER SELBSTHILFE – 29.06.2011

Information für Versicherte● Gesundheitsinformation: wichtig

● Krankheitsinformation: weniger Interesse (weil selbst krank)

● Versorgungsinformation: weniger Interesse, gibt Sicherheit

● Herkunft der Information: wenig interessengeleitet,

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TAG DER SELBSTHILFE – 29.06.2011

Gesundheitsökonomische Perspektive

Information f. Versicherte, damit sie gesund bleiben Versorgungssystem/Angebote

Frage: Woher kommen diese Infos? Wer hat Interesse daran, diese Infos zu verbreiten?

Antwort: Krankenversicherung, Arbeitgeber, Wellness Industrie, FGÖ, Schule

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TAG DER SELBSTHILFE – 29.06.2011

Gesundheitsökonomische Perspektive

Pat. wird beeinflusst Gesundheit, Krankheit, Versorgung, Arzt

KREISLAUF:Finanzierer-Patient-Arzt

Arzt+Anbieter+Medien+Forschung+Industrie+Staat beeinflussen Versorgung durch Information

DAHER: Wir müssen die Leistungsanbieter bewerten – wie tun wir das?

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LösungswegTransparenz zwischen Anbieter und Finanzierer ändern

Info über Versorgungssystem wird gefiltert durch den Finanzierer das Loch der Information zur und über die Versorgung (individuell bedarfsgerecht)

über SHG

IST-Zustand: Ungleichgewicht

wenig Info im Bereich Gesundheit

Defizit in der Forschung (Versorgungsforschung)

Fehlendes Wissen über Qualität der Versorgung

Sektorisierung

wenig Evidenz über Disease Management Programme +integrierte Versorgung

Viel Wissen im Krankheitsbereich


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