+ All Categories
Home > Documents > SWIFT-Anschluss für Firmenkunden - SIX Group...Für Banken werden die Themen «Know Your Customer»...

SWIFT-Anschluss für Firmenkunden - SIX Group...Für Banken werden die Themen «Know Your Customer»...

Date post: 15-Oct-2020
Category:
Upload: others
View: 0 times
Download: 0 times
Share this document with a friend
16
AUSGABE 29 | SEPTEMBER 2006 Informationen zu den Schweizer Zahlungsverkehrssystemen SWIFT-Anschluss für Firmenkunden E-Rechnung im Vormarsch Umsetzung der IBAN/BIC-Resolution
Transcript
Page 1: SWIFT-Anschluss für Firmenkunden - SIX Group...Für Banken werden die Themen «Know Your Customer» und Processing-Sicherheit neu zu beleuchten sein. Wir stehen erst am Anfang Wir

AUSGABE 29 | SEPTEMBER 2006

Informationen zu den Schweizer Zahlungsverkehrssystemen

SWIFT-Anschluss für Firmenkunden

E-Rechnung im Vormarsch

Umsetzung der IBAN/BIC-Resolution

Page 2: SWIFT-Anschluss für Firmenkunden - SIX Group...Für Banken werden die Themen «Know Your Customer» und Processing-Sicherheit neu zu beleuchten sein. Wir stehen erst am Anfang Wir

Inhalt ClearIT, Ausgabe 29

2

EDITORIAL 3

SWIFT-ANSCHLUSS FÜR UNTERNEHMEN AM BEISPIEL VON CIBA 4Seit einigen Jahren können sich neben Finanzinstituten auch Unternehmen direkt ans SWIFT-

Netzwerk anschliessen. Immer mehr Grossunternehmen ziehen daraus Vorteile. ClearIT sprach mit

Dr. Stefan Eggli, Head Treasury Control der Ciba Spezialitätenchemie, über seine Erfahrungen und

die weiteren Perspektiven.

SWIFT UND FIRMENKUNDEN – AUS BANKENSICHT 82001 beschloss SWIFT, ihr Netz unter dem Titel MA-CUG (Member Administered Closed User Group)

auch für Unternehmen zu öffnen. Die Anzahl der bei SWIFT registrierten MA-CUGs steigt stetig an,

und immer mehr Banken rüsten sich für diese neue Dienstleistung.

IMMER MEHR ELEKTRONISCHE ZAHLUNGEN IN DER SCHWEIZ 10Vor rund zehn Jahren setzte mit ersten E-Banking-Lösungen ein Trend zur Effizienzsteigerung im

Schweizer Zahlungsverkehr ein. Wie eine Erhebung der Nationalbank zeigt, ist die Anzahl der

elektronisch in Auftrag gegebenen Zahlungen allein in den letzten drei Jahren um über 20 Prozent

angestiegen.

PAYNET UND POSTFINANCE FÖRDERN DIE ELEKTRONISCHE RECHNUNG 11Als Basis für eine einheitliche Kommunikation haben sich PayNet (Schweiz) AG und PostFinance

auf den Begriff «E-Rechnung» geeinigt, welcher zukünftig seitens aller Parteien (Rechnungssteller,

Finanzinstitute und Provider) gegenüber Privatpersonen vermittelt wird.

NEUE GRUNDSÄTZE DER WOLFSBERG-GRUPPE 12Anfang Jahr haben die Mitgliedbanken der Wolfsberg-Gruppe vier Berichte veröffentlicht, welche

neue Grundsätze für die Geldwäscherei-Prävention in verschiedenen Bereichen des Bankgeschäfts

aufstellen.

UMSETZUNG DER IBAN/BIC-RESOLUTION BEI SCHWEIZER BANKEN 14Eurozahlungen aus der Schweiz in die EU/EWR-Länder sollen spätestens ab Ende 2006 nur noch

mit IBAN und BIC erfolgen. Wie ein Augenschein bei der Credit Suisse und Migrosbank zeigt, ist die

Umsetzung der internationalen Standards dort bereits weit vorangeschritten.

SWISS BANKING OPERATIONS FORUM 15Ein Bericht zur letzten und Ausblick auf die nächste Zahlungsverkehrskonferenz vom

17. November 2006.

Page 3: SWIFT-Anschluss für Firmenkunden - SIX Group...Für Banken werden die Themen «Know Your Customer» und Processing-Sicherheit neu zu beleuchten sein. Wir stehen erst am Anfang Wir

Editorial

3

LIEBE LESERININNEN UND LESER

«Sicher ist bei SWIFT das Netzwerk von grösster Bedeutung für die Banken, entscheidend jedoch sind die Standards», meinte ETH-Professor und

SWIFT-Vordenker Max Engeli vor einigen Jahren in einem Gespräch. Jetzt aber wird das SWIFT-Netz weltweit für Unternehmen geöffnet, und SWIFT

bietet immer mehr Services darüber an. Das wirft die Frage auf, ob sich die Prioritätenskala wirklich im Sinne des Statements von Prof. Engeli ent-

wickelt hat.

Was sich sicher stark verändert hat, ist eine Öffnung auf allen Ebenen, bedingt durch die rasante technologische Entwicklung: Basierend auf uni-

versellen Standards und Normen werden Netze immer mehr zu Commodities. Daten werden in Höchstgeschwindigkeiten rund um die Erde ver-

teilt, heute noch mehrheitlich über Festnetzverbunde, morgen über Mobilfunk. In Ländern, wo Festnetze fehlen, ist Funkübermittlung schon

heute gelebte Realität. Das halbwegs sichere Umfeld der Punkt-zu-Punkt-Verbindungen ist Vergangenheit, der Weg führt nun von den noch teil-

weise kontrollierbaren IP-Netzen hin zur weltweiten Übermittlung. Die Welt wird kleiner, globaler und willkürlicher. Im Interesse der Bankenin-

dustrie im Allgemeinen und speziell des Zahlungsverkehrs bedarf es daher mehr allgemein akzeptierter Standards und Sicherheitsvorkehrungen.

Letzteres bezieht sich – neben den rein technischen Massnahmen – als Gesamtprozess angefangen von der Entstehung einer Zahlungstransak-

tion und deren Aufbereitung über die Übermittlung bis hin zur Verarbeitung beim Empfänger. Missbrauch im weitesten Sinn ist durchgängig zu

verhindern. In diesem Sinne meldet die Wolfsberg-Gruppe die Entstehung eines Registers für Korrespondenzbanken (siehe auch ClearIT 23) und

berichtet über ihre neuen Grundsätze im Bereich der Geldwäscherei. Da allgemein gültige Regeln und Standards fehlen, wendet sie sich sowohl

an die Regulatoren wie auch an die Finanzinstitute.

Der Anschluss von Unternehmen via SWIFT und deren Standards dürfte die Beziehungen von Banken zu Unternehmen und zu SWIFT nachhaltig

verändern. Für Banken werden die Themen «Know Your Customer» und Processing-Sicherheit neu zu beleuchten sein. Wir stehen erst am Anfang

dieser Anbindungsmöglichkeiten und begrüssen umso mehr die Beiträge von Ciba Spezialitätenchemie und Credit Suisse.

«Mehr elektronische Zahlungen und Rechnungen» ist ein weiterer Schwerpunkt dieser Ausgabe. In dieser Hinsicht kommt das eingangs erwähn-

te Zitat voll zum Tragen, denn wenn die Zahlungen über SWIFT-Standards abgewickelt werden können, sind die EBPP-Provider den Standardisie-

rungsbemühungen zuvorgekommen. Weltweit werden diverse Formate genutzt, und die kurzfristige Lösung besteht, mangels Standards, in auf-

wändigen Schnittstellen. In diesem Kontext ist die Ankündigung einer gemeinsamen Kommunikationsplattform für die E-Rechnung von PayNet

und PostFinance bemerkenswert.

Welche grossen Anstrengungen zur breiten Implementierung eines Standards erforderlich sind, verdeutlicht das Beispiel IBAN: Obwohl die

Schweizer Zahlungssysteme seit rund 6 Jahren IBAN-fähig sind, wurden doch einige Finanzinstitute durch die IBAN/BIC-Resolution überrascht.

Sie arbeiten zurzeit mit Hochdruck an der Umsetzung organisatorischer und informativer Massnahmen und begrüssen die rechtzeitige Ausliefe-

rung des IBAN-Berechnungs-Tool (siehe ClearIT 28) im Oktober. Zwei Banken tragen mit einem wertvollen Erfahrungsbericht in dieser Nummer

zum Thema bei.

André Bamat, CEO, Swiss Interbank Clearing

Page 4: SWIFT-Anschluss für Firmenkunden - SIX Group...Für Banken werden die Themen «Know Your Customer» und Processing-Sicherheit neu zu beleuchten sein. Wir stehen erst am Anfang Wir

Business & Partners ClearIT, Ausgabe 29

4

SWIFT-ANSCHLUSS FÜR UNTERNEHMEN AM BEISPIEL VON CIBA ClearIT: Wann und aus welchenGründen sah sich Ciba veranlasst,sich über den Corporate Access ansSWIFT-Netzwerk anzuschliessen?

Dr. Stefan Eggli: Es gibt mehrere

Gründe dafür, dass wir uns für diese

neue Möglichkeit eines direkten

Anschlusses an SWIFT entschlossen

haben. Als erstes ist zu erwähnen,

dass wir schon seit mehreren Jahren

SWIFT-Meldungen für die Abwicklung

unserer Treasury-Transaktionen ver-

wenden. Dieses System wird aber

nicht weiterentwickelt und unsere IT

drängt immer stärker auf eine Ablö-

sung. Durch Zufall – einer unserer

Mitarbeiter kannte jemanden bei

einem Service-Provider – haben wir

dann die bereits existierende Lösung

dieses Service-Bureaus (Biveroni

Batschelet Partners AG in Baden/AG)

vorgestellt bekommen und waren

davon begeistert, ein Pilotprojekt

einzugehen. Des Weiteren sind wir

an der Einführung eines neuen ERP-

Systems, welches uns erlauben soll,

eine Payment Factory zu implemen-

tieren. Heute sind wir in 22 Länder-

gesellschaften und 8 regionalen

Finanzzentren organisiert. Wir pla-

nen nun den gesamten Zahlungsver-

kehr zu zentralisieren. Wir haben

schnell erkannt, dass SWIFT uns

dazu einen gemeinsamen Kanal bie-

tet und den Anschluss zu den Ban-

ken sowie die Autorisierung der Zah-

lungsinstruktionen standardisiert.

Deshalb haben wir mit dem Service-

Provider sehr rasch ein Pilotprojekt

gestartet, um in einer ersten Phase

die bestehende SWIFT-Lösung für

reine Treasury-Zahlungen abzulösen.

In einer zweiten Phase, sobald unser

ERP-System auch SWIFTNet FileAct

unterstützt, können wir dann auch

Massenzahlungen darüber abwik-

keln. Zudem haben wir vor, auch

weitere, von uns heute noch nicht

aktiv genutzte SWIFT-Meldungstypen

mit der Zeit aktiv zu verwenden.

Welchen Nutzen ziehen Sie fürwelche Geschäfte aus der direktenSWIFT-Teilnahme?

Bei den Geschäften wickeln wir in

erster Linie natürlich Forex- und

Geldmarktgeschäfte über SWIFT ab.

Daneben aber auch Securities und

Bonds, da wir unsere Pensionskasse

intern verwalten. Des Weiteren schik-

ken wir MT210 (Notice to Receive) via

SWIFT und planen in Zukunft auch

MT300 (Foreign Exchange Confirma-

tion) aktiv zu nutzen. Dank der

neuen Möglichkeiten (Filetransfer,

Standardisierung, Sicherheit) wird

uns SWIFT darin unterstützen, unsere

Payment Factory einfacher umzuset-

zen, was eine erhebliche Reduktion

des Aufwands und somit Kostenein-

sparung mit sich bringen wird.

Wie jedes grössere internationaltätige Unternehmen pflegen Siemultiple Bankbeziehungen. Unter-halten Sie auch zu jedem dieserFinanzinstitute so genannte MA-CUGs?

Da wir erst seit Mitte dieses Jahres

an SWIFT angeschlossen sind, haben

wir uns bislang auf einen einzigen

MA-CUG-Vertrag konzentriert. Weite-

re Verträge mit unseren Global Cash-

Management-Banken und dem Cus-

todian der Ciba Pensionskasse sind

in Vorbereitung und sollten bis Ende

Jahr abgeschlossen sein. Das ist zur-

zeit kein ganz so leichtes Unterfan-

gen, da trotz der gleichen Schnitt-

stelle die Verträge unterschiedlich

auszugestalten sind. Hier setzt eine

neue Initiative von SWIFT an: Zukünf-

tig soll es nur noch einen Rahmen-

vertrag geben, welcher für alle an

SWIFT angeschlossenen Finanzinsti-

tute Gültigkeit hat; welche Mel-

dungstypen abgewickelt werden, ist

dann nur noch mit den jeweiligen

Finanzinstituten zu vereinbaren. Wir

planen, an diesem SWIFT-Pilotpro-

jekt teilzunehmen, da wir uns davon

eine deutliche Vereinfachung der

Vertragsbeziehungen erhoffen.

Welche organisatorischen, perso-nellen und applikatorischen Anpas-sungen waren intern bei Ihnen not-wendig, um den Corporate Access zunutzen?

Die grösste Herausforderung für uns

ist auf jeden Fall das SWIFT-Know-

how. Für uns ist vieles rund um

SWIFT Neuland, in welches wir uns

einarbeiten müssen. Da wir aber in

dieser ersten Phase wie schon

erwähnt mit einem Service-Provider

zusammenarbeiten, konnten wir auf

Page 5: SWIFT-Anschluss für Firmenkunden - SIX Group...Für Banken werden die Themen «Know Your Customer» und Processing-Sicherheit neu zu beleuchten sein. Wir stehen erst am Anfang Wir

Business & Partners

5

SWIFT unterhält weltweit ein Netzwerk, über welches Finanztransak-tionen abgewickelt werden. Standardisierte Nachrichten können darüberäusserst zuverlässig und sicher ausgetauscht werden. Bis vor einigenJahren war der Zugang zum SWIFT-Netzwerk nur Finanzinstituten vor-behalten. Seit 2001 können sich auch Unternehmen direkt darananschliessen. Immer mehr grössere Unternehmen setzen seither aufden SWIFT-Zugang. ClearIT sprach mit Dr. Stefan Eggli, Head TreasuryControl der Ciba Spezialitätenchemie, über seine Erfahrungen und dieweiteren Perspektiven.

Page 6: SWIFT-Anschluss für Firmenkunden - SIX Group...Für Banken werden die Themen «Know Your Customer» und Processing-Sicherheit neu zu beleuchten sein. Wir stehen erst am Anfang Wir

Business & Partners ClearIT, Ausgabe 29

6

weitere Ressourcen verzichten. Ap-

plikatorische Anpassungen werden

zusammen mit dem Service-Provider

diskutiert und entweder intern oder

von diesem implementiert. Für die

zweite Phase ist eine wichtige Vor-

aussetzung, dass unser ERP-System

die notwendigen Formate unter-

stützt. Selbstverständlich ist zusätz-

licher IT-Aufwand damit verbunden,

insbesondere im Falle eines direkten

SWIFT-Anschlusses. Die Schaffung

der Payment Factory wird zweifellos

auch einen Einfluss auf die Ausge-

staltung von Arbeitsplätzen mit sich

bringen.

Wichtig beim «Erlernen» dieser für

uns neuen Welt ist auch der Aus-

tausch mit anderen Unternehmen.

Weitere Unternehmen innerhalb der

Schweiz sind ebenfalls am direkten

SWIFT-Anschluss interessiert. Es fin-

den immer wieder User-Group-Mee-

tings statt, welche in der Regel von

Finanzinstituten und Systemlieferan-

ten organisiert werden. So können

wir unsere Erfahrungen gegenseitig

austauschen.

Welche Entwicklungspotenzialesehen Sie im SWIFT-Umfeld, aberauch ganz generell im Verkehrzwischen Ihnen und Ihren Finanz-instituten, die Ihrem Unternehmenzu Gute kommen könnten?

Vorrauschicken muss ich, dass wir

als multinationales Unternehmen

sicherlich eine andere Perspektive

als national tätige Unternehmen

haben. Für uns ist einer der wich-

tigen Schritte die Implementierung

des eben erwähnten neuen Modells

für den Zugang von Corporates, um

die Eintrittshürde für Unternehmen

allgemein niedrig zu halten.

Ein grösseres, noch ungelöstes Pro-

blem stellt die Teilnahme an ver-

schiedenen nationalen Systemen

dar. Heute ist es doch so, dass

Unternehmen in ihren Systemen

unterschiedlichste länderspezifische

Daten und Formate (z.B. nationale

Bank Codes) pflegen müssen. Eine

Vereinheitlichung und Standardisie-

rung in den Zahlungsverfahren, der

elektronischen Anbindung eines

Unternehmens an die Finanzinstitute

sowie Autorisierung von Zahlungs-

formaten sind hier wünschenswert.

SWIFT sollte zu diesem Zweck

zusammen mit den ERP-Lieferanten

sowie den Finanzinstituten eine zen-

trale Rolle spielen. Die Bildung eines

einheitlichen Euro-Zahlungsver-

kehrsraums (SEPA) ist sicherlich ein

richtiger und sehr wichtiger Schritt

hierzu, da damit einheitliche Zah-

lungsformate (basierend auf SWIFT-

Standards und IBAN) innerhalb des

Euroraums definiert werden.

Dadurch könnten auch Pricing-Struk-

turen vereinfacht werden. Diese Zah-

lungsformate sollten sich aber nicht

nur auf den Euro beschränken. Wir

beispielsweise wickeln sehr viele

Die Banken richten Member Administered

Closed User Groups (MA-CUGs) ein, um

ihren Kunden Finanzdienstleistungen über

SWIFTNet anzubieten. Die MA-CUGs dek-

ken alle Märkte ab: Zahlungen, Cash-

Management, Derivate, Trading, Wert-

papiere. Es können sowohl proprietäre For-

mate als auch SWIFT-Standard-Meldungen

übertragen werden. Damit eignen sich die

MA-CUGs für praktisch alle Kundenseg-

mente: Firmen, Versicherungen, Wertpa-

pierhändler. Diese Kunden haben eines

gemeinsam: sie erwarten von ihrem

Finanzdienstleister sichere, kosteneffizien-

te und standardisierte Messaging Ser-

vices.

Weitere Informationen erhalten Sie unter

www.swift.com. Sie können sich auch

direkt mit der nächsten Niederlassung von

SWIFT in Verbindung setzen.

KURZBIOGRAPHIE

Dr. Stefan Eggli arbeitet seit 1998 bei Ciba

Spezialitätenchemie in Basel und ist in

seiner aktuellen Position als Head Trea-

sury Control verantwortlich für die Abwick-

lung der gruppenweiten Devisen- und

Geldmarktgeschäfte. Er implementierte

globale Finanz-Systeme im Bereich des

Devisenhandels sowie des Cash-Manage-

ments. Vorgängig arbeitete er beim

Schweizerischen Bankverein als Financial

Information Engineer und promovierte in

Experimantalphysik.

Dr. Stefan Eggli: «SWIFT hilft uns, unsere

Zahlungen effizienter abzuwickeln.»

WAS IST MA-CUG?

Page 7: SWIFT-Anschluss für Firmenkunden - SIX Group...Für Banken werden die Themen «Know Your Customer» und Processing-Sicherheit neu zu beleuchten sein. Wir stehen erst am Anfang Wir

Business & Partners

7

SWIFT ist eine internationale Genossenschaft, die von den Finanzinstituten gegründet

wurde, um die sichere und standardisierte Übertragung von Nachrichten zu gewährleisten.

Ihre Dienste werden von über 7800 Finanzinstituten in über 200 Ländern in Anspruch

genommen. Unter den Nutzern von SWIFT befinden sich Banken, Broker, Händler, Invest-

ment Manager sowie die Marktinfrastrukturen für Zahlungen, Wertpapierhandel und Liqui-

ditätsmanagement.

Letztes Jahr beschloss der SWIFT-Vorstand, die Dienstleistungen auch für Unternehmen zu

öffnen, die nicht dem Finanzsektor angehören. Je nach Bedarf können die Unternehmen

sich – innerhalb eines festgesteckten Rahmens – an das SWIFT-Netz anschliessen, um

Transaktionen mit ihren kontoführenden Banken oder Liquiditätsverwaltern durchzuführen,

unabhängig davon, ob es um Zahlungen, Cash-Management oder Wertpapierhandel geht.

SWIFT bietet den Unternehmen einen äusserst sicheren, integrierten und standardisierten

Kommunikationskanal, der sie mit einem weltumspannenden Bankennetz in Verbindung

setzt. Dank diesem neuen Angebot kann sich die Firma proprietäre Lösungen für die Kom-

munikation mit ihrem Finanzinstitut ersparen. Eine nahtlose Integration in die Back-Office-

Applikationen ist möglich, womit eine maximale Automatisierung bei minimalem operatio-

nellem Risiko erreicht wird.

ÜBER CIBA

Ciba Spezialitätenchemie schafft Effekte

für eine bessere Lebensqualität. Schon in

kleinen Mengen verbessern unsere chemi-

schen Spezialitäten die Qualität von Texti-

lien im gesamten Herstellungsprozess

über alle Stufen hinweg. Hauptsitz der

Ciba Spezialitätenchemie (SWX: CIBN,

NYSE: CSB) ist in Basel. Wir sind mit unse-

ren rund 15’000 Mitarbeitenden an 69 Pro-

duktionsstätten in 22 Ländern und an 15

Forschungszentren in 12 Ländern tätig. Die

fortgeführten Geschäfte des Unterneh-

mens erzielten im Jahr 2005 einen Umsatz

von rund 6,1 Milliarden Schweizer Franken

und investierten über 270 Millionen

Schweizer Franken in Forschung und Ent-

wicklung. Wir fokussieren uns auf die drei

Kerngeschäfte Plastic Additives, Coating

Effects und Water & Paper Treatment. Wei-

tere Informationen erhalten Sie unter

www.cibasc.com.

ÜBER SWIFTZahlungen auch in den US-Dollar-

Raum ab. Ein letzter wichtiger Punkt

ist das aufwendige Berichtswesen

im Bereich Auslandszahlungen

zuhanden der einzelnen Zentralban-

ken. Dies ist heute noch eine grosse

Bürde. Ein flexibleres Reporting

würde die Arbeit in der Payment Fac-

tory erheblich effizienter gestalten.

Interview:

Christian Schwinghammer,

Swiss Interbank Clearing AG,

[email protected]

André Gsponer,

Enterprise Services AG,

[email protected]

SWIFT-ANSCHLUSS FÜR UNTERNEHMEN

Quelle: SWIFT

Aktuelles MA-CUG-Modell:Unternehmen schliessen sich in mehrerenMA-CUGs an.

Vertrag A

Vertrag B

Vertrag C

Vertrag

Bank A

Bank B

Bank C

Neues Many-to-many-CUG-Modell:Unternehmen und Banken schliessen sich in 1 CUG an.

UnternehmenUnternehmen

Bank A

Bank B

Bank C

Das neue Modell wird Ende 2006 eingeführt

Page 8: SWIFT-Anschluss für Firmenkunden - SIX Group...Für Banken werden die Themen «Know Your Customer» und Processing-Sicherheit neu zu beleuchten sein. Wir stehen erst am Anfang Wir

Business & Partners ClearIT, Ausgabe 29

8

SWIFT UND FIRMENKUNDEN – AUS BANKENSICHT

2001 beschloss SWIFT, ihr Netz unter dem Titel MA-CUG (Member Administered ClosedUser Group) auch für Unternehmen zu öffnen. Seit damals haben die Firmenkunden dieMöglichkeit, bei jeder Bank, mit der sie SWIFT-Messages austauschen möchten, einer MA-CUG beizutreten, vorausgesetzt, dass die gewählte Bank diese Dienstleistung anbietet.Die Anzahl der bei SWIFT registrierten MA-CUGs steigt stetig an: 2002 waren es erst 21,2004 wurden daraus 69 und heute sind es über 120. Immer mehr Banken rüsten sich, umdiese neue Dienstleistung anbieten zu können.

Unter dem Stichwort MA-CUG bieten

die Banken ihren Firmenkunden

sowohl die traditionellen FIN SWIFT

MT Messages, als auch neuere Pro-

dukte von SWIFT an. Für Firmenkun-

den eignen sich insbesondere Zah-

lungsaufträge (vor allem MT101),

Treasury-Bestätigungen, Wertpapier-

Messages und Kontoauszüge.

Zusätzlich bieten manche Banken

File Transfer über SWIFTNet FileAct

an. SWIFT reglementiert den Inhalt

der gesendeten Files nicht. Die Fir-

menkunden nutzen FileAct vor allem,

um proprietäre, inländische Formate,

wie DTA-Zahlungsdaten in der

Schweiz, zu übertragen. Bei Credit

Suisse konnten wir feststellen, dass

die Nachfrage nach dem File Trans-

fer, neben den Standard-MT-Messa-

ges, stetig anstieg. In einem weite-

ren Ausbauschritt sollen XML Messa-

ges für Firmenkunden angeboten

werden.

Vor allem für grosse Firmeninteressant

Die Firmen müssen beachtliche In-

vestitionen leisten, um einen An-

schluss an das SWIFTNet einzurich-

ten und ihr Back-Office in das Netz

zu integrieren. Dabei geht es nicht

nur um die finanziellen Mittel: um

das Netz optimal nutzen zu können,

müssen auch auf operationeller

Ebene einige Prozesse geändert wer-

den. Aus diesen Gründen ist der

Anschluss an eine MA-CUG vor allem

für grössere Unternehmen, die in

mehreren Ländern tätig sind, inter-

essant. Kleine Firmen sind mit den

proprietären Inlands-Lösungen ihrer

Hausbank(en) nach wie vor gut

bedient.

Trotzdem können Firmen von SWIFT

einiges profitieren: Die schnelle und

zuverlässige Übertragung von Nach-

richten in einem weltweit anerkann-

ten, standardisierten Format über

ein sicheres Netz, die unverzügliche

Ausführung der Transaktionen,

wobei der Bericht nur wenig später

zur Verfügung steht. Dafür müssen

die Firmen aber auch einen Preis

bezahlen: Sie müssen sich an die

strengen Regeln von SWIFT halten.

Früher war die Bank vielleicht eher

geneigt, auf spezifische Bedürfnisse

des Kunden einzugehen, solange die

Nachrichten über die proprietäre

Schnittstelle der Bank liefen.

Eine Herausforderung für dieBanken

Auch die Banken sind mit einigen

Herausforderungen konfrontiert,

wenn sie ihren Firmenkunden einen

Anschluss an SWIFT anbieten möch-

ten. Sie müssen die Kanäle, in

denen die SWIFT-Messages verarbei-

tet werden, auch für die Nachrichten

der Kunden öffnen. Dabei sind Flexi-

bilität, Kosteneffizienz und eine

schnelle Entwicklung gefordert. Im

Weiteren müssen die Banken Teams

für Kundensupport und Administra-

tion bereitstellen, die effizient als

Schnittstelle zwischen den Firmen,

SWIFT und den bankinternen Diens-

ten wirken können. Oft schätzen es

die Kunden, wenn sie bei ihren

ersten Schritten in der SWIFT-Welt

begleitet werden. Sie brauchen Bera-

tung bei der Installation, bei den

Tests und bei der Inbetriebnahme

ihrer neuen SWIFT-Verbindung. Diese

Aufgabe teilen sich SWIFT, das Ser-

vice-Bureau (falls es verwendet wird)

und die MA-CUG-führende Bank. Bei

Page 9: SWIFT-Anschluss für Firmenkunden - SIX Group...Für Banken werden die Themen «Know Your Customer» und Processing-Sicherheit neu zu beleuchten sein. Wir stehen erst am Anfang Wir

Business & Partners

9

Credit Suisse haben wir festgestellt,

dass sich Firmenkunden gerne auf

unser Know-how und unsere gut ein-

gespielten Prozesse verlassen, die

ihnen den Weg in die Welt der SWIFT

ebnen.

Führende Banken wie Credit Suisse

glauben an den SWIFT-Anschluss für

Firmenkunden und fördern ihn.

Heute stellen die MA-CUG eine Mög-

lichkeit dar, die eigene Wettbewerbs-

fähigkeit zu sichern: Wenn eine Bank

nicht in der Lage ist, MA-CUG-Dien-

ste anzubieten, läuft sie Gefahr, Kun-

den zu verlieren. Andererseits kann

die Aussicht auf einen Anschluss an

das weltumspannende SWIFTNet

neue Kunden anziehen. Firmenkun-

den sind ein mächtiges Marktseg-

ment, und ein Zugang zu SWIFT bie-

tet ihnen grosse Vorteile. Die Banken

werden sie dabei gerne unterstüt-

zen. Sie beweisen damit ihre Innova-

tionsfähigkeit und ihre Bereitschaft,

dem Kunden optimale Dienstleistun-

gen zu bieten. So bleibt der Finanz-

platz als Ganzes gesund und wettbe-

werbsfähig.

Jürgen Hirschi,

Credit Suisse,

Senior Project Manager Messaging

and Standards,

[email protected]

Barbara Jöhl,

Credit Suisse,

Product Manager Payments,

[email protected]

DIE MA-CUG VON SWIFT KOMMT IN FAHRT:ANZAHL REGISTRIERTER MA-CUGS

Quelle: SWIFT

2002 2003 2004 2005 Q1 20060

20

40

60

80

100

120

140

21

41

69

95

120

Page 10: SWIFT-Anschluss für Firmenkunden - SIX Group...Für Banken werden die Themen «Know Your Customer» und Processing-Sicherheit neu zu beleuchten sein. Wir stehen erst am Anfang Wir

Swiss Interbank Clearing ClearIT, Ausgabe 29

10

Vor allem im Retail Banking eignet

sich der Einsatz des Internets für

weitestgehend standardisierte und

wenig erklärungsbedürftige Produk-

te. Die gängigsten Angebote beinhal-

ten Informationsdienste (Kurs-,

Konto-, Börseninformationen) und

Transaktionsdienste (Zahlungsauf-

träge und Wertpapiergeschäfte).

Signifikante Abnahme beleg-gebundener Zahlungen

Aus der Analyse der Daten einer

Markterhebung im kommerziellen

Inlandszahlungsverkehr (SIC-Mel-

dungstypen A und C), die seit drei

Jahren auf Initiative mehrerer

schweizerischer Finanzinstitute

durchgeführt wird, können wichtige

Schlüsse über die Durchdringung

von elektronischen Zahlungen gezo-

gen werden. Die Unterteilung der

Zahlungen nach Art der Auftragser-

teilung stellt die Zahlungsabwick-

lung aus der Sicht des Kunden dar

und beantwortet die Frage, wie die-

ser die Zahlung in Auftrag gibt. Wie

aus der Abbildung ersichtlich ist,

haben die elektronisch in Auftrag

gegebenen Zahlungen in den letzten

Jahren markant zugenommen. Sie

sind bei den an der Erhebung betei-

ligten Instituten von 321 Millionen

im Jahr 2003 auf 389 Millionen im

Jahr 2005 gestiegen. Gleichzeitig war

bei den Zahlungen, die auf Papier in

Auftrag gegeben wurden, ein signifi-

kanter Rückgang von 192 Millionen

auf 166 Millionen zu verzeichnen.

Die Erhebung im Auslandszahlungs-

verkehr zeigt ein ähnliches Bild.

Bei jenen Instituten, die eine Unter-

teilung nach Kundensegmenten vor-

nehmen können, zeigt sich, dass die

grösste Zunahme der elektronisch in

Auftrag gegebenen Zahlungen und

die grösste Abnahme der auf Papier

in Auftrag gegebenen Zahlungen im

Kundensegment Unternehmen zu

finden sind. Seit der Einführung von

E-Banking-Dienstleistungen geben

immer mehr Kunden, sowohl Unter-

nehmen als auch Private, ihre Rech-

nungen elektronisch in Auftrag. Die

Markterhebung bestätigt somit

einen Trend, der sich in den letzten

Jahren abgezeichnet und zu einer

Effizienzsteigerung im Zahlungsver-

kehr geführt hat.

Nachhaltige Entwicklung

Seit 2004 werden auch EBPP-Trans-

aktionen im Inlandszahlungsverkehr

erhoben. Mit im Jahr 2005 gut

900’000 EBPP-Transaktionen ist die

Marktdurchdringung zwar noch

bescheiden. Die Tatsache, dass sich

das Transaktionsvolumen gegenüber

dem Vorjahr fast verdreifacht hat,

zeigt jedoch, dass die EBPP-Lösun-

gen bei Unternehmen und Privaten

auf zunehmende Akzeptanz stossen.

Es ist davon auszugehen, dass sich

der Trend in Richtung elektronischer

Zahlungsauftragserteilung weiter

fortsetzt. Nichtsdestotrotz dürfte das

Ende des papierenen Einzahlungs-

scheins noch in weiter Ferne liegen.

Francesco Re,

Schweizerische Nationalbank,

[email protected]

IMMER MEHR ELEKTRONISCHE ZAHLUNGEN Vor rund zehn Jahren haben Finanzinstitute in der Schweiz erste E-Banking-Lösungen ein-geführt. Damit setzte ein Trend zu einer Effizienzsteigerung im Zahlungsverkehr ein. Wie eineErhebung im kommerziellen Zahlungsverkehr zeigt, ist die Anzahl der elektronisch in Auftraggegebenen Zahlungen allein in den letzten drei Jahren um über 20 Prozent angestiegen.

ANZAHL ZAHLUNGSAUSGÄNGE NACH AUFTRAGSERTEILUNG (in Millionen)

Total: ELEKTRONISCH Total: PAPIER0

50

100

150

200

250

300

350

400

4502003

2004

2005

Quelle: SNB

Markterhebung Inlandszahlungsverkehr

Page 11: SWIFT-Anschluss für Firmenkunden - SIX Group...Für Banken werden die Themen «Know Your Customer» und Processing-Sicherheit neu zu beleuchten sein. Wir stehen erst am Anfang Wir

EBPP

11

FÖRDERUNG DER ELEKTRONISCHEN RECHNUNGAnfangs 2006 haben die PayNet (Schweiz) AG und PostFinance beschlossen, durch eineeinheitliche und gemeinsame Kommunikation die Nutzung der elektronischen Rechnung beiPrivatpersonen zu fördern. Als Basis für die einheitliche Kommunikation hat man sich auf denBegriff «E-Rechnung» geeinigt, welcher zukünftig seitens aller Parteien (Rechnungssteller,Finanzinstitute und Provider) gegenüber Privatpersonen kommuniziert wird.

Eine gemeinsame Webseite zum

Thema E-Rechnung sowie einheit-

liche Marketinghilfsmittel unterstüt-

zen zukünftig alle involvierten Partei-

en in ihrer Kommunikation. Die

Namen der E-Rechnungssysteme

PayNet und yellowbill rücken damit

in der Kommunikation gegenüber

Privatkunden stärker in den Hinter-

grund.

Gemeinsame Webseite

Auf der gemeinsamen, viersprachi-

gen Website www.e-rechnung.ch

können sich Privatpersonen über die

elektronische Rechnung informieren.

Die Webseite beantwortet die wich-

tigsten Fragen wie beispielsweise

«Welche Vorteile hat die E-Rech-

nung?», «Wie kann man teilneh-

men?» und «Welche Finanzinstitute

und Rechnungssteller unterstützen

die E-Rechnung?».

B2C-Rechnungssteller und Finanzin-

stitute können zudem unter

www.e-rechnung.ch/download sämt-

liche Marketinghilfsmittel herunterla-

den. Zukünftig soll die Webseite

auch als Plattform für Aktionen und

gemeinsame Kampagnen zur E-Rech-

nung dienen. Offiziell wird die Web-

site im September lanciert.

Einheitliche Textbausteine undMarketinghilfsmittel

Für die Kommunikation der E-Rech-

nung stehen ab Juli allen teilneh-

menden Rechnungsstellern und

Finanzinstituten Textbausteine und

Marketinghilfsmittel viersprachig zur

Verfügung. Ein einheitlicher Schrift-

zug dient der schnellen, visuellen

Erkennung der Dienstleistung.

Zudem stehen Illustrationen, Schau-

bilder, Online-Banner, Flyer für die

Rechnungsbeilage und diverse

Druckvorlagen für die Papierrech-

nung und den Kontoauszug zur Ver-

fügung.

Gemeinsame Kampagnen

Gemeinsame Kampagnen sollen die

Anmeldungen für die E-Rechnung

steigern, und deren Bekanntheits-

grad fördern. Ziel ist es, dass in den

Kampagnenzeiträumen Privatperso-

nen in einer einheitlichen Sprache

(Textbausteine und Marketinghilfs-

mittel) und mehrfach von ihren

Finanzinstituten und Rechnungsstel-

lern über die E-Rechnung informiert

werden.

Die erste gemeinsame Kampagne ist

für Herbst 2006 in Planung. Sie

besteht aus einem Massnahmenmix

der Rechnungssteller, Finanzinstitute

sowie der Provider PayNet und Post-

Finance.

Ulrike Eckardt,

PayNet (Schweiz) AG,

[email protected]

Adrian Sem,

PostFinance,

[email protected]

Die E-Rech-nung-Websei-te von PayNetund yellowbill

WEITERE INFORMATION

Besuchen Sie www.e-rechnung.ch

Über PayNet: www.paynet.ch

Über PostFinance: www.postfinance.ch

Page 12: SWIFT-Anschluss für Firmenkunden - SIX Group...Für Banken werden die Themen «Know Your Customer» und Processing-Sicherheit neu zu beleuchten sein. Wir stehen erst am Anfang Wir

ClearIT, Ausgabe 29

12

Compliance

NEUE GRUNDSÄTZE DER WOLFSBERG-GRUPPE

Anfang Jahr haben die Mitgliedbanken der Wolfsberg-Gruppe vier Berichte veröffentlicht, welche neue Grundsätze für die Geldwäscherei-Prävention in verschiedenen Bereichen desBankgeschäfts aufstellen.

Im weltweiten Kampf gegen die

Geldwäscherei gibt es noch zahlrei-

che Bereiche, in denen keine allge-

mein gültigen Standards und Regeln

verfügbar sind. Die im Frühjahr 2006

veröffentlichten neuen Grundsätze

der Wolfsberg-Gruppe sollen nun

sowohl für die Regulatoren als auch

für die Finanzinstitute als Richt-

schnur gelten, um bei der Bekämp-

fung der Geldwäscherei weitere Fort-

schritte zu erzielen.

Grundsätze zu einem risikoba-sierten Ansatz

Diese Regeln betreffen den viel dis-

kutierten Ansatz einer risikobasier-

ten Anti-Geldwäscherei-Strategie,

der aber noch ungenügend definiert

ist. Weil es in diesem Bereich noch

keine allseits akzeptierte Methodo-

logie gibt, hat das Papier der Wolfs-

berg-Gruppe nun generelle Regeln

aufgestellt, welche es Regulatoren

und Finanzinstituten erleichtern sol-

len, einen solchen risikobasierten

Ansatz zu formulieren. Dabei geht es

unter anderem um die Berücksich-

tigung von Länderrisiken, Kunden-

risiken, Dienstleistungsrisiken sowie

die Definition der massgeblichen

Variablen, welche diese Risiken

beeinflussen.

Grundsätze für Fonds und andereInvestment-Instrumente

Obwohl dieser Bereich des Bankge-

schäfts traditionell weniger mit Geld-

wäscherei in Verbindung gebracht

wird, berührt dieses Papier Fragen

im Zusammenhang mit direkten und

indirekten Beziehungen zwischen

Investoren und Investment-Instru-

menten. Im Besonderen wird unter-

sucht, in welchen Fällen das gesam-

te Beziehungsgeflecht mit allen am

Fondsgeschäft beteiligten Parteien

besser untersucht werden sollte.

Geldwäscherei im Firmenge-schäft und Investment Banking

Firmengeschäft und Investment Ban-

king sind an sich keine Bereiche, in

denen man Geldwäscherei vermuten

würde. Dennoch sollten die hier

bestehenden Risiken nicht unter-

schätzt werden. In diesem Papier

werden unter anderem folgende Fra-

gen aufgeworfen: Wer sind die Kun-

den normaler Finanztransaktionen?

Wer ist für die Due-Diligence-Prüfung

der Kunden verantwortlich? Sollen

besondere Typen von Kunden stren-

ger kontrolliert werden, zum Beispiel

institutionelle Vermittler? Muss in

Zukunft der Endkunde besser über-

prüft werden?

Die Wolfsberg-Gruppe, die aus 12 weltweit führenden Finanzinstitutem besteht, hat Prinzi-

pien zur Geldwäscherei Prävention im Private Banking (2000) und Correspondent Banking

(2002) sowie Statements zur Bekämpfung von Terrorismus und Terrorismusfinanzierung

(2002) herausgegeben. Als Teil des Erfahrungsaustausches über deren Umsetzung, hat sich

die Gruppe intensiv mit der Herausforderung der praktischen Umsetzung der «smart sanc-

tions» auseinandergesetzt. Die Resultate wurden im Statement zu Monitoring, Screening

und Searching zusammengefasst, das 2003 herausgegeben wurde. Neben der Thematik der

Umsetzung der «smart sanctions» (Screening) werden darin Grundsätze zur Konten- und

Transaktionsüberwachung festgehalten.

DIE WOLFSBERG-GRUPPE

Page 13: SWIFT-Anschluss für Firmenkunden - SIX Group...Für Banken werden die Themen «Know Your Customer» und Processing-Sicherheit neu zu beleuchten sein. Wir stehen erst am Anfang Wir

Compliance

13

UBS-Konferenzzentrum Wolfsberg: Ausgangspunkt einer weltweiten Initiative

INFO

Weitere Informationen über die vier neuen

Grundsatzpapiere der Wolfsberg-Gruppe:

www.wolfsberg-principles.com

Bankers’ Almanac:

www.bankersalmanac.com/addcon/home/

dd_coll.aspx

Correspondent Banking

Dieses Papier adressiert Fragen, wel-

che seit der Veröffentlichung der

Wolfsberg-Richtlinien zum Corres-

pondent Banking im Jahre 2002 neu

aufgetaucht sind. Präzisiert wird

unter anderem die Frage, wann und

auf welcher Grundlage eine Bank

Informationen eines Korrespondenz-

bank-Kunden einholen muss, um

eine Transaktion besser verstehen

und identifizieren zu können. In den

ersten Prinzipien wurde die Erstel-

lung und gesetzliche Verankerung

eines internationalen Registers für

Korrespondenzbanken angeregt.

Nun hat die Organisation «Bankers’

Almanac» unter dem Namen «Due

Diligence Module» ein solches Regi-

ster geschaffen.

Tracy Paradise,

UBS AG,

[email protected]

Page 14: SWIFT-Anschluss für Firmenkunden - SIX Group...Für Banken werden die Themen «Know Your Customer» und Processing-Sicherheit neu zu beleuchten sein. Wir stehen erst am Anfang Wir

ClearIT, Ausgabe 29

14

IBAN/BIC-RESOLUTION – STAND DER UMSETZUNG Eurozahlungen aus der Schweiz in die EU/EWR-Länder sollen spätestens ab Ende 2006 nurnoch mit IBAN und BIC erfolgen. Damit setzt die Schweiz die IBAN/BIC-Resolution (DocEPC-092/05) des European Payments Council (EPC) um, welches dadurch die Schaffungeines einheitlichen europäischen Zahlungsverkehrsraums (SEPA) fördert. Wie ein Augen-schein bei der Credit Suisse und Migrosbank zeigt, ist die Umsetzung der internationalenStandards dort bereits weit vorangeschritten.

Die Credit Suisse unterstützt die Ver-

wendung von IBAN/BIC im europä-

ischen sowie auch im nationalen

Zahlungsverkehr durch verschiedene

Massnahmen. Seit einiger Zeit wer-

den IBAN und BIC bereits auf ver-

schiedenen Formularen, Anzeigen

und Kontoauszügen angedruckt und

so ihren Kunden bekannt gemacht.

Im Hinblick auf SEPA werden Kunden

auch aktiv informiert über die Vortei-

le der Verwendung von IBAN/BIC

bzw. die möglichen Konsequenzen

(Verzögerung, Rückleitung, Kosten)

bei Verletzung der IBAN/BIC-Konven-

tion. Insbesondere Kunden mit

hohem Volumen im grenzüberschrei-

tenden Zahlungsverkehr werden

individuell beraten und bei der

Mutation von Stammdaten unter-

stützt. Flankierend sind auf den

Internetseiten der Credit Suisse ent-

sprechende Publikationen zum

Thema IBAN/BIC aufgeschaltet.

Diese Massnahmen haben dazu

geführt, dass bereits eine erhebliche

Zunahme von Transaktionen mit

IBAN und BIC verzeichnet wird.

Bei der Migrosbank wurde für die

Realisierung der nötigen Massnah-

men zur Umsetzung der IBAN/BIC-

Resolution ein Projekt gestartet.

Dank intensiver Zusammenarbeit der

Bereiche Produktmanagement, Mar-

keting und Zahlungsverkehr unter

Leitung des Business Engineering

verlief das Projekt problemlos. Die

Kunden wurden gemäss Zeitplan im

November 2005 rechtzeitig infor-

miert und instruiert – mit individuel-

len Schreiben (bei Ausland-Dauer-

aufträgen) und Informationsblättern

als Beilagen zu bestellten Formula-

ren, Gutschrifts- und Belastungsan-

zeigen sowie Kontoauszügen. Aus-

serdem informierte die Migrosbank

über ihr Internet- bzw. E-Banking-

Portal «M-BancNet» sowie mit Wer-

betexten auf Kundendokumenten.

Die Kunden haben die neue Rege-

lung zur Kenntnis genommen und

setzen sie grösstenteils um. Negati-

ve Rückmeldungen wurden bis anhin

praktisch keine verzeichnet.

Getreu ihrem Credo «Ganz ehrlich»

verhält sich die Migrosbank auch im

Bereich Zahlungsverkehrsspesen

offen und transparent. Seit Januar

2006 werden Non-STP-Preise den

Kunden in Form einer zusätzlichen

Gebühr von aktuell CHF 12.- weiter-

belastet. Dieser Tarif wird voraus-

sichtlich noch in diesem Jahr redu-

ziert werden können.

Dass die Umstellung von unseren

Kunden mehrheitlich gut aufgenom-

men wurde, zeigt die STP-Rate der

Aufträge mit IBAN und BIC, die lau-

fend zunimmt.

Hanni Halter, Credit Suisse,

[email protected]

Thomas Stucki, Migrosbank,

[email protected]

Standardization

Page 15: SWIFT-Anschluss für Firmenkunden - SIX Group...Für Banken werden die Themen «Know Your Customer» und Processing-Sicherheit neu zu beleuchten sein. Wir stehen erst am Anfang Wir

News

15

Romeo Lacher, Credit Suisse, Präsi-

dent des Verwaltungsrates von Swiss

Interbank Clearing AG, eröffnete die

Tagung. In seiner Einführung betonte

er, wie wichtig es sei, die Entwick-

lung in der EU aufmerksam zu verfol-

gen, damit die Schweiz bei den Zah-

lungssystemen im einheitlichen

Euro-Zahlungsverkehrsraum (SEPA)

nicht plötzlich am Rand steht. In der

EU haben sich die Dienstleister im

Zahlungsverkehr verpflichtet, die

notwendigen Investitionen vorzuneh-

men und das SEPA-Programm bis

Ende 2010 umzusetzen.

Jörg Auer, UBS, Präsident des Swiss

Payments Council (SPC), erörterte

die Auswirkungen eines «Ratings»

für Banken nach Basel II auf das

Liquiditätsmanagement (Collateral)

der Banken. Bei der Beschaffung von

Innertages-Liquidität muss man vor

allem den Kostenfaktor und den

Liquiditätsbedarf für die Nostro-Kon-

ten (Collateral-Kosten) berücksichti-

gen. Ein Rating für die Banken einzu-

führen ist wichtig und erweitert den

Handlungsspielraum der Banken je

nach Rating-Klasse.

Michel Montoya, UBS, Vertreter der

Schweiz im European Payments

Council (EPC), gab eine Gesamtüber-

sicht über SEPA und ging auf das

Verhältnis der Schweiz zum SEPA

ein. Da die Schweiz mit den Ländern

der EU eng vernetzt ist, muss sie

dafür sorgen, dass sie einen guten

Anschluss an den Euro-Zahlungsver-

kehrsraum hat. In einer Entschlies-

sung hat der EPC festgelegt, dass

der Schweiz in der Zusammenarbeit

mit diesem Gremium alle Möglich-

keiten offen stehen, ohne dass sie

Mitglied der EU ist.

Angelo Bulato, Credit Suisse, Präsi-

dent des Payments Committee Swit-

zerland, konzentrierte sich auf die

technischen Details zur Integration

der Schweizer Banken in den SEPA

und auf die Umsetzung der Regel-

werke für das Überweisungsverfah-

ren (SEPA Credit Transfer Scheme

Rulebook) und das Lastschriftverfah-

ren (SEPA Direct Debit Scheme Rule-

book). Dabei entwickelte sich eine

Diskussion über die Umsetzung die-

ser Regelwerke sowie die Anwen-

dung der technischen Normen BIC

und IBAN in der Schweiz.

Hans-Jürgen Walter, Vize-Präsident

von Capgemini Deutschland GmbH

stellte eine Studie von Capgemini

über die Auswirkungen der SEPA-

Initiativen für die europäischen

Akteure des Zahlungsverkehrs vor.

Die Studie kommt zum Schluss, dass

sich der europäische Zahlungsver-

kehr durch die Einführung des SEPA

tief greifend ändern wird.

Ein weiteres wichtiges Thema war

LSV+. André Bamat, CEO der Swiss

Interbank Clearing AG, schilderte die

aktuellsten Entwicklungen seit der

Einführung des neuen Lastschriftver-

fahrens. Er zeigte vor allem die

grössten Vorteile, die wichtigsten

Anpassungen und Erweiterungen von

LSV+ auf (Einlieferungen an Banken,

Ermächtigungsverfahren durch Limi-

ten, Auslösung des Geldflusses etc.).

Lothar Raif, Credit Suisse, ging auf

die Auswirkungen von LSV+ auf die

Banken ein. Anhand einer Gegen-

überstellung zwischen LSV und LSV+

legte er eindrücklich dar, welche

Fortschritte dank LSV+ erzielt wur-

den. Die Erfahrungen, die in den

ersten 6 Monaten nach der Umstel-

lung gesammelt wurden, stimmen

zuversichtlich. Voraussichtlich wird

sich die Anzahl der Transaktionen

dank dem neuen Verfahren auf das

Vierfache erhöhen.

Germain Hennet,

Schweizerische Bankiervereinigung,

[email protected]

NÄCHSTES SWISS BANKINGOPERATIONS FORUM

Am Freitag, 17. November 2006, findet das

Forum unter dem Titel «Fachkonferenz zu

aktuellen SWIFT- und Wertschriften-The-

men» im UBS-Konferenzzentrum Grünen-

hof in Zürich statt.

Themen:

- Entwicklung im Wertschriftengeschäft

- SWIFT-Securities – Strategischer

Ausblick

- Eliminierung der Giovannini Barriers

- MiFiD – Bedeutung für den Schweizer

Markt

- Highlights der Sibos 2006 in Sydney

- ISO 20022 UNIFI – ein «Allerwelts-

standard»?

- SWIFT-Zugang für Corporates

Anmeldungen erfolgen über die SKSF-Web-

seite www.sksf.ch.

SWISS BANKING OPERATIONS FORUMAm 2. Juni 2006 fand das 7. Swiss Banking Operations Forum unter dem Titel: «Zahlungs-verkehr: neue Modalitäten im Zahlungsverkehr aus schweizerischer, europäischer und welt-weiter Sicht» statt. Es wurde gemeinsam von der Schweizerischen Bankiervereinigung undTelekurs Group organisiert und war mit 200 Teilnehmern ein voller Erfolg.

Page 16: SWIFT-Anschluss für Firmenkunden - SIX Group...Für Banken werden die Themen «Know Your Customer» und Processing-Sicherheit neu zu beleuchten sein. Wir stehen erst am Anfang Wir

16

IMPRESSUM

HERAUSGEBER Swiss Interbank Clearing AG, Hardturmstrasse 201,

CH-8021 Zürich

BESTELLUNGEN/FEEDBACK – [email protected]

AUSGABE – Nr. 29 – September 2006

Erscheint regelmässig, auch online unter www.ClearIT.ch

Auflage Deutsch (1300 Exemplare) und

Französisch (400 Exemplare) sowie

Englisch (nur elektronisch auf www.ClearIT.ch)

FACHBEIRAT André Bamat, Geschäftsführer, Swiss Interbank Clearing AG, Christian Bieri,

RBA, Armin Brun, PostFinance, Boris Brunner, UBS AG, Susanne Eis, SECB,

Robert Fluri, SNB, Andreas Galle, Swiss Interbank Clearing AG, André Gspo-

ner (Leiter), Enterprise Services AG, Gabriel Juri, Swiss Interbank Clearing AG,

Peter Kunz, Credit Suisse, Ueli Strüby, BCV

REDAKTION André Gsponer, Enterprise Services AG, Andreas Galle, Gabriel Juri

(Leiter) und Christian Schwinghammer, Swiss Interbank Clearing AG

ÜBERSETZUNG Französisch: Word + Image, Englisch: HTS

GESTALTUNG – Mirjam Steiner Werbeagentur

DRUCK – Binkert Druck AG, Laufenburg

KONTAKTE Product Management Swiss Interbank Clearing AG

+41 44 279 47 47,

Customer Service Swiss Euro Clearing Bank GmbH

+49 69 97 98 98 35

Weitere Informationen zu den Schweizer

Zahlungsverkehrssystemen finden Sie im

Internet unter www.sic.ch.

Im September 2007 setzt die Telekurs Group die Segel für die Transat 6.50. Mehr auf www.sic.ch ➔ über uns ➔ Telekurs Group ➔ Sponsoring.


Recommended