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Supportive Therapie zur Aktivierung von Ressourcen bei...

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Supportive Therapie zur Aktivierung von Ressourcen bei Kindern (STARK) Janet Mandler & Daniela Perri 25. Kölner Kinderpsychotherapie- Kolleg (KKK) Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters & Ausbildungsinstitut für Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie am Klinikum der Universität zu Köln www.akip.de Gliederung: 1. Theoretischer Einstieg: Ressourcenbegriff, Ressourcenaktivierung, Forschungsstand 2. Psychotherapeutische Hintergründe und Konzepte der Supportiven Therapie zur Aktivierung von Ressourcen bei Kindern (STARK) 3. Ressourcenorientierte Diagnostik und Grundhaltung 4. Ressourcenorientierte Fragetechniken 5. Vorstellung der Bausteine des STARK-Manuals 5.1 Das will ich schaffen! 5.2 Ich bin stark! 5.3 Ich fühle mich wohl! 5.4 Ich schaffe es! 5.5 Elternzentrierte Interventionen 6. STARK-Spiel 7. Feedbackrunde © J. Mandler & D. Perri © J. Mandler & D. Perri Theoretischer Einstieg
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Supportive Therapie zur Aktivierung von Ressourcen bei Kindern

(STARK)

Janet Mandler & Daniela Perri

25. Kölner Kinderpsychotherapie- Kolleg(KKK)

Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters &Ausbildungsinstitut für Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie

am Klinikum der Universität zu Kölnwww.akip.de

Gliederung:

1. Theoretischer Einstieg: Ressourcenbegriff, Ressourcenaktivierung, Forschungsstand

2. Psychotherapeutische Hintergründe und Konzepte der Supportiven Therapie zur Aktivierung von Ressourcen bei Kindern (STARK)

3. Ressourcenorientierte Diagnostik und Grundhaltung4. Ressourcenorientierte Fragetechniken5. Vorstellung der Bausteine des STARK-Manuals

5.1 Das will ich schaffen!5.2 Ich bin stark!5.3 Ich fühle mich wohl!5.4 Ich schaffe es!5.5 Elternzentrierte Interventionen

6. STARK-Spiel7. Feedbackrunde

© J. Mandler & D. Perri

© J. Mandler & D. Perri

Theoretischer Einstieg

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Und ständig tickt die Selbstwertbombe...

Laut vieler ätiologischer Modelle für psychische Störungen im Kindes- und Jugendalter bildet ein Mangel an Selbstwert oder Selbstvertrauen einen

auslösenden und / oder aufrechterhaltenden Faktor.

Therapeutenurteil Stärkung des Selbstvertrauens wird schulenübergreifend als wichtiges Ziel von Psychotherapien genannt

Patientenurteil Stärkung des Selbstvertrauens als wichtiges Therapieziel

Ambühl, H. & Orlinsky, D. (1999). Therapieziele aus der Perspektive der PsychotherapeuInnen. In H. Ambühl & B. Strauss (Hrsg.): Therapieziele, S. 319-334. Göttingen: Hogrefe.

© J. Mandler & D. Perri

Definition: Ressourcen

„Als Ressource kann jeder Aspekt des seelischen Geschehens und darüber hinaus der gesamten Lebenssituation eines Patienten aufgefasst werden, also z.B. motivationale Bereitschaften, Ziele, Wünsche, Interessen, Überzeugungen,

Werthaltungen, Geschmack, Einstellungen, Wissen, Bildung, Fähigkeiten, Gewohnheiten, Interaktionsstile, physische Merkmale wie Aussehen, Kraft,

Ausdauer, finanzielle Möglichkeiten sowie seine zwischenmenschlichen Beziehungen.“

Möglichkeitsraum oder positives Potential

Grawe, K. & Grawe- Gerber, M. (1999). Ressourcenaktivierung. Ein primäres Wirkprinzip der Psychotherapie. Psychotherapeut, 2, 63-73.

© J. Mandler & D. Perri

Dimensionen von RessourcenRessourcen lassen sich weiterhin unterscheiden in:

•Objektive Ressourcen: Merkmale der Situation oder Person, die von vielen (bis allen) Beurteilern als positive beurteilt werden•Subjektive Ressourcen: Perspektive des jeweils Betroffenen Für den Handlungsspielraum des Individuums sind die subjektiven Ressourcen entscheidend.

Für die Ziele der Person funktionale bzw. positiv evaluierte Merkmale von Person und Umwelt

Subjektive Ressourcen Objektive Ressourcen

extern interper-sonell

intra-personell

extern inter-personell

intra-personell

Willutzki, U. (2008). Ressourcendiagnostik, in der Klinischen Psychologie und Psychotherapie. Klein. Diagnostik und Evaluation, 1, 126-145.

© J. Mandler & D. Perri

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Dimensionen von Ressourcen: Beispiele

Willutzki, U. (2008). Ressourcendiagnostik, in der Klinischen Psychologie und Psychotherapie. Klein. Diagnostik und Evaluation, 1, 126-145.

WohnumgebungWohnumgebung

sozioökonom-ischer Statussozioökonom-ischer Status

gegenseitiger Respekt

gegenseitiger Respekt

VerlässlichkeitVerlässlichkeit

ZuwendungZuwendung

ArbeitsverhaltenArbeitsverhalten

Selbstwirksam-keitserwartungSelbstwirksam-keitserwartung

externextern

externextern

externextern

interpersonellinterpersonell

interpersonellinterpersonell

intrapersonellintrapersonell

intrapersonellintrapersonell

© J. Mandler & D. Perri

Döpfner, M. (2006). Psychotherapie im Kindes- und Jugendalter. In: C. Reimer, Eckert, J., Hautzinger, M. & Wilke, E. (Hrsg.), Psychotherapie. Berlin: Springer-Verlag.

Problem-bewältigung

Ressourcen-aktivierung

Kognitiv-affektive Klärung

Multimodale Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie

Problem-fokussierung

„Für die Frage, wie die Probleme am besten verändert werden sind die Ressourcen des

Patienten wichtiger als seine Probleme.“(Grawe et al., 1999)

© J. Mandler & D. Perri

Ressourcenaktivierung„Ressourcenaktivierung bedeutet, dass der Therapeut an die „positiven Möglichkeiten, Eigenheiten, Fähigkeiten und Motivationen des Patienten anknüpft“, indem er das therapeutische Vorgehen darauf ausrichtet, dass sich der Patient auch in seinen Stärken und positiven Seiten erfahren kann.“

Ressourcenaktivierung stellt neben den drei Wirkfaktoren (Problemaktualisierung, Problembewältigung, motivationale Klärung) den vierten Wirkfaktor laut Grawe dar.

Grawe, K. & Grawe- Gerber, M. (1999). Ressourcenaktivierung. Ein primäres Wirkprinzip der Psychotherapie. Psychotherapeut, 2, 63-73.

Spiegeln positiver Seiten führt zu:

•positiverer Wahrnehmung

•positiven Gefühlen

•einem verbesserten Wohlbefinden

•einem besseren Selbstwertgefühl

Selbstwerterhöhende Erfahrungen führen zu:

•mehr Mut und Vertrauen an die Dinge heranzugehen

•Erfolgserlebnissen, die das Vertrauen stärken, dass Veränderung möglich ist

•positiveren Zukunftserwartungen, die Voraussetzungen für weitere Erfolgserlebnisse schaffen

© J. Mandler & D. Perri

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Ressourcenaktivierung als positiver Rückkopplungsprozess und als Annäherungspriming

Ressourcenaktivierende Interventionen

Bedürfnisbefriedigende Erfahrungen des Patienten - SELBSTWERT

Verbessertes Wohlbefinden

Gute Therapiebeziehung Aufnahmebereitschaft und aktive Mitarbeit

Eigene Problembewältigungs-versuche des Patienten

Symptomreduktion

Fördernde, aktivierende Einflüsse

Grawe, K. & Grawe- Gerber, M. (1999). Ressourcenaktivierung. Ein primäres Wirkprinzip der Psychotherapie. Psychotherapeut, 2, 63-73.

© J. Mandler & D. Perri

ForschungsstandStudie Problemlöseorientiertes vs. Kombiniert Ressourcenaktivierendes Vorgehen bei sozialen Ängsten:

•kognitive Verhaltenstherapie (KVT) vs. kombiniert kognitiv verhaltenstherapeutisch-ressourcenorientierte Therapie (KROT)

•Randomisiertes Kontrollgruppendesign (N = 62 Erwachsene)

•in beiden Behandlungsbedingungen: signifikante Zunahme von

• Optimismus und Selbstakzeptanz

• sowie signifikante Abnahme von Pessimismus

•Lebenszufriedenheit wurde durch KROT in stärkerem Maße gefördert als durch KVT

•stärkere Reduktion sozialphobischer Symptomatik und psychischer Belastung durch KROT

•Weniger Behandlungsabbrüche in der KROT-Behandlungsgruppe

Willutzki, U. et al. (2004): Zur Psychotherapie sozialer Ängste: Kognitive Verhaltenstherapie im Vergleich zu einem kombiniert ressourcenorientierten Vorgehen. Zeitschrift für Klinische Psychologie und Psychotherapie, 33, 42-50.

© J. Mandler & D. Perri

© J. Mandler & D. Perri

Psychotherapeutische Hintergründe und Konzepte der Supportiven Therapie zur Aktivierung von

Ressourcen bei Kindern (STARK)

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zeSystemische

Therapie/Familientherapi

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Hyp

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STARK als keine neue Therapierichtung

Akzeptanz-und

Commitmentth

erapie

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Traumatherapie

Döpfner, M., Perri, D., Mandler, J. (2013). Supportive Therapie zur Aktivierung von Ressourcen bei Kindern (STARK). Köln: in Vorbereitung.

© J. Mandler & D. Perri

Wirkmechanismus der Lösungsorientierten Kurzzeittherapie

Problemtrance Lösungstrance

Beschäftigung mit dem ProblemAusnahmen vom Problemverhalten

Modelle für Lösungen

Bewusstseinseinengung

Mobilisierung von Ressourcen

Gefühle von Ohnmacht, Ausweglosigkeit, Schuld

Gefühle von Kompetenz und Kontrolle

© J. Mandler & D. Perri

Steiner, T., Kim Berg, I. (2006). Handbuch Lösungsorientiertes Arbeiten mit Kindern. Carl-Auer Verlag.

Wirkmechanismus der Akzeptanz- und Commitmenttherapie (ACT)

Psychopathologisch relevante Verhaltensprozesse in der ACT:

6 Kernkomponenten der ACT (Akzeptanz innerer Erlebnisse, Achtsamkeit, kognitive Defusion, Selbst-als-Kontext, Werte wählen und formulieren, Aufbau von wertbezogenem Handeln) zielen auf psychische Flexibilität.

Psychische Inflexibilität

und Schwung-losigkeit

Psychische Inflexibilität

und Schwung-losigkeit

Mangel an Achtsamkeit

Unklarheit von

Werten

Mangel an engagiertem Handeln

Erlebnis-vermeidung

Kognitive

FusionStarre Bindung an und Dominanz inhaltlicher

Selbstannahmen

© J. Mandler & D. Perri

Coyne, L.W. et al. (2011). Messung von Akzeptanz- und Achtsamkeitsprozessen bei jungen Menschen. In: L. A Greco & S. H. Hayes (Hrsg.). Akzeptanz und Achtsamkeit in der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie. Weinheim: Beltz Verlag.

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Ressourcenaktivierende Beziehungsgestaltung in der Schematherapie

BindungBindung

Selbstwert,Aner-

kennung

Selbstwert,Aner-

kennung

Autonomie, Selbstwirk-

samkeit, Selbstbe-stimmung

Autonomie, Selbstwirk-

samkeit, Selbstbe-stimmung

Konsistenz-streben

Konsistenz-streben

Lustgewinn, Sponta-neität,

Spiel/Spaß

Lustgewinn, Sponta-neität,

Spiel/Spaß

© J. Mandler & D. Perri

C. Loose, P. Graaf & G. Zarbock (2013). Schematherapie mit Kindern und Jugendlichen. Weinheim: Beltz Verlag.

Therapeutische Präsenz

Übergangsobjekt

NachbeelterungEmpathische Konfrontation

Wirkmechanismen der Suggestion und des imaginativen Überschreibens

• Hypnotherapie als Nutzung intensiven Tranceerlebens zu therapeutischen Zwecken

• Mittels Suchprozesse werden die Kinder in die Lage versetzt, Veränderungen zu initialisieren und zu stabilisieren

• Imaginatives Überschreiben dient der emotionalen Neubewertung:

• bei der Aktivierung positiver Bilder oder der Vorstellung des bereits erreichten Zielzustands werden mittels der Spiegelneuronen dieselben Nervenreaktionen ausgelöst, als ob das Ziel bereist erreicht wäre

• bei Wiederholung der Imagination kann es zu einer tatsächlichen Veränderung des Verhaltens kommen

Positive selbstbezogene innere Bilder führen dazu, dass verstärkt auch positive Selbstrepräsentationen abgerufen werden.

Jacob G. A., Tuschen-Caffier, B. (2011). Imaginative Techniken in der Verhaltenstherapie. Psychotherapeutenjournal, 2, 139-145.

© J. Mandler & D. Perri

STARK: Abgeleitetes Behandlungskonzept

Selbstvertrauen:Förderung einer positiven Einstellung zu eigenen Fähigkeit-en und Leistungen

Selbstvertrauen:Förderung einer positiven Einstellung zu eigenen Fähigkeit-en und Leistungen

Selbstzuwendung:Förderung der

Achtsamkeitund des

Wohlbefindens

Selbstzuwendung:Förderung der

Achtsamkeitund des

Wohlbefindens

Selbstakzeptanz:Förderung einer positiven Einstellung zu sich selbst als Person

Selbstakzeptanz:Förderung einer positiven Einstellung zu sich selbst als Person

Selbstwirksamkeit:Förderung des

„cleveren“ Kindes

Selbstwirksamkeit:Förderung des

„cleveren“ Kindes

Stärkung des Selbstwert-gefühls als globales

Behandlungsziel

Stärkung des Selbstwert-gefühls als globales

Behandlungsziel

Förderung interpersoneller Ressourcen

Förderung sozialer Ressourcen

© J. Mandler & D. Perri

Döpfner, M., Perri, D., Mandler, J. (2013). Supportive Therapie zur Aktivierung von Ressourcen bei Kindern (STARK). Köln: in Vorbereitung.

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Ressourcenorientierte Grundhaltung

© J. Mandler & D. Perri

Ressourcenorientierte Grundhaltung

Optimismus: Jeder Mensch und jedes System verfügt über Ressourcen.

Haltung des Nichtwissens: Die Patienten sind die Experten für ihre eigene Situation und für die Lösung ihrer Schwierigkeiten.

Stärken sind Trumpf: Wenn der Therapeut den bereits vorhandenen Fertigkeiten und Fähigkeiten des Kindes seine Aufmerksamkeit schenkt (und nicht die Defizite des Kindes zu kompensieren versucht), kann er diese freilegen und darauf aufbauen.

Formulierungen: nicht: Ängstlichkeit überwinden, sondern: Mut entwickeln

Steiner, T., Kim Berg, I. (2006). Handbuch Lösungsorientiertes Arbeiten mit Kindern. Carl-Auer Verlag.

© J. Mandler & D. Perri

Ressourcenorientierte Grundhaltung

Ausnahmen vom Problem: Jedes Problem trägt einen Lösungsansatz in sich. Eine „Ausnahme vom Problem“ bezieht sich laut lösungsorientierter Therapie auf die Momente, in denen z.B. auch der depressivste Mensch eine minimale Entlastung von seinerbedrückenden Depression erfährt.

Wenn der Klient, unterstützt vom Therapeuten, sorgfältig auf diese kurzen Momente der Entlastung achtet, kann er diese kurzen Segmente von Lösungen auch auf größere und ausgedehntere Bereiche anwenden.

Störungsmodell Zielmodell: ressourcenorientiert interpretierte kognitiv-verhaltenstherapeutische Interventionsbausteine: statt eines Erklärungsmodells für die Probleme Modell über den Zielzustand ohne Probleme

Steiner, T., Kim Berg, I. (2006). Handbuch Lösungsorientiertes Arbeiten mit Kindern. Carl-Auer Verlag. © J. Mandler & D. Perri

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Ressourcenorientierte Diagnostik

© J. Mandler & D. Perri

Ressourcenorientierte Diagnostik

Wahrnehmen und verstärken unmittelbar dargebotener RessourcenEs sollen unmittelbar dargebotene Ressourcen des Patienten wahrgenommen und verstärkt werden. Dargebotene Ressourcen können „Selbstverständlichkeiten“ sein, deren aktives Potential dem Patienten gar nicht bewusst ist. Es können auch erste kleine Verbesserungen vertieft exploriert werden. In dieser Übung werden im Rahmen des Beziehungsaufbaus gemeinsam mit dem Patienten unproblematische Ergebnisse der Fragebogen-Diagnostik wahrgenommen und gewürdigt.

Auch unter Einsatz von Bewältigungsfragen/Coping-Fragen und Fragen nach Ausnahmen siehe Fragetechniken

© J. Mandler & D. Perri

Ressourcenorientierte Diagnostik

Ressourcenrepertoire

Klemenz, Bodo (2003). Ressourcenorientierte Diagnostik und Intervention bei Kindern und Jugendlichen. dgvt-Verlag © J. Mandler & D. Perri

Personressourcen Umweltressourcen

• Physische Ressourcen• Psychische

Ressourcen

• Soziale Ressourcen• Ökonomische Ressourcen• Ökologische Ressourcen

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Personressourcen: Physische Ressourcen•Gesundheitsressourcen (körperliche Gesundheit, Kraft, Ausdauer etc.)•Protektive Temperamentsmerkmale (stabile Stimmungslage, hohe Anpassungsfähigkeit etc.)•Physische Attraktivität

© J. Mandler & D. Perri

Klemenz, Bodo (2003). Ressourcenorientierte Diagnostik und Intervention bei Kindern und Jugendlichen. dgvt-Verlag

Ressourcenorientierte Diagnostik

Personressourcen: Psychische Ressourcen•Begabungsressourcen•Leistungsressourcen•Nichtkognitive Persönlichkeitspotentiale

Umweltressourcen: Soziale Ressourcen•Positive intra- und extrafamiliäre Beziehungen•Personressourcen wichtiger Bezugspersonen•Ressourcenfördernde Erziehungsbedingungen•Ressourcen des sozialen Netzwerkes

© J. Mandler & D. Perri

Klemenz, Bodo (2003). Ressourcenorientierte Diagnostik und Intervention bei Kindern und Jugendlichen. dgvt-Verlag

Ressourcenorientierte Diagnostik

Umweltressourcen: Ökonomische Ressourcen•Familieneinkommen•Taschengeld•Selbstverdientes Geld

Umweltressourcen: Ökologische Ressourcen•Optimale Privatheitsregulation•Ressourcen der unmittelbaren Umgebung

Ressourcenbeurteilung:•Vorhanden/nicht vorhanden•Wahrgenommen/nicht wahrgenommen•Genutzt/nicht genutzt

Nutzbarmachung vorhandener Ressourcen prüfen Ressourcenentwicklung bei Ressourcendefiziten Ressourcengewichtung (Bedeutung als Mittel zur Befriedigung

von Grundbedürfnissen oder zur Bewältigung altersspezifischer Entwicklungsaufgaben)

© J. Mandler & D. Perri

Klemenz, Bodo (2003). Ressourcenorientierte Diagnostik und Intervention bei Kindern und Jugendlichen. dgvt-Verlag

Ressourcenorientierte Diagnostik

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Interessenanalyse •und Nutzung der Interessen für die Therapie (z.B. Aufbau einer therapeutischen Beziehung•Interessenaktivierung•Erstellung einer Präferenzstruktur

Verfahren•Generelle Interessenskala: GIS (Brickenkamp)•Individuelle Orientierung bzgl. verschiedener beruflicher Interessensrichtungen•Inselphantasien: Pat. soll 5 Personen und 5 Gegenstände benennen, die es unbedingt für einen längeren Aufenthalt auf eine einsame Insel mitnehmen würde•Jüngere Kinder: teilstrukturierter Fragebogen (siehe Anlage)

© J. Mandler & D. Perri

Klemenz, Bodo (2003). Ressourcenorientierte Diagnostik und Intervention bei Kindern und Jugendlichen. dgvt-Verlag

Erhebung von Person- und Umweltressourcen

Attraktivitätsanalyse•physische Attraktivität•Persönlichkeitsattraktivität (Fröhlichkeit, Offenheit, Sicherheit im Auftreten, Freundlichkeit, Kooperations- und Hilfsbereitschaft....)•Statusattraktivität (Kleidung, Spielzeuge, PC, Taschengeld...)

Verfahren•Fremdurteile und subjektive Einschätzung, ggf. unter Zuhilfenahme psychometrischer Tests (PFK 9-14, FSK 4-6: Fragebogen zum Selbstkonzept für 4.-6. Klassen)

© J. Mandler & D. Perri

Klemenz, Bodo (2003). Ressourcenorientierte Diagnostik und Intervention bei Kindern und Jugendlichen. dgvt-Verlag

Erhebung von Person- und Umweltressourcen

PFK 9-14: Bsp. für Störungs- und Ressourcenperspektive

•regelverletzend, undiszipliniert•egozentriert, unnachgiebig, aggressiv, opponierend•unkooperativ, rücksichtslos, unsozial•ungehorsam, erziehungsschwierig•geltungssüchtig, selbstgefällig, überheblich

•exravertiert, aktiv, optimistisch, temperamentvoll•selbstsicher, unbefangen, mitteilsam, tatkräftig, durchsetzungsfähig•leistungsorientiert, intrinsisch motiviert, vielseitig interessiert•angstfrei, mutig, willensstark•selbstvertrauend, zielstrebig, kontrollbewusst, eigenständig

© J. Mandler & D. Perri

Klemenz, Bodo (2003). Ressourcenorientierte Diagnostik und Intervention bei Kindern und Jugendlichen. dgvt-Verlag

Erhebung von Person- und Umweltressourcen

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Fähigkeits- und Fertigkeitsanalyse•Kognitive, soziale, handlungspraktische Intelligenz•(Schul)Leistungsstärken•Kreativität/Produktivität•Psychomotorische Fertigkeiten•Technische Fertigkeiten•Sozialkompetenz•Personale Bewältigungsressourcen

Verfahren•FB zur sozialen Kompetenz bei Grundschülern (SK-Gr, Geisler)•FB zur sozialen Kompetenz bei Sekundarstufenschülern (SK-S)• beide Verfahren nur in der Forschung (erfassen Assertiven Selbstausdruck, Kooperation, Konfliktlösefähigkeiten)•Mayer et al: AMEIS: Messung der emotionalen Intelligenz von Adoleszenten

© J. Mandler & D. Perri

Klemenz, Bodo (2003). Ressourcenorientierte Diagnostik und Intervention bei Kindern und Jugendlichen. dgvt-Verlag

Erhebung von Person- und Umweltressourcen

Soziale RessourcenEltern, Großeltern, Geschwister, Peers, Freundschaften...

Verfahren: FRT, Genogramm, Familienbrett, Familienskulptur

Ökonomische Ressourcen•sozioökonomischer Status der Familie•Taschengeld

Ökologische Ressourcen•Privatheitsregulation (eigenes Zimmer)•Wohnort / Wohnung

© J. Mandler & D. Perri

Klemenz, Bodo (2003). Ressourcenorientierte Diagnostik und Intervention bei Kindern und Jugendlichen. dgvt-Verlag

Erhebung von Person- und Umweltressourcen

Ressourcenorientierte Fragetechniken

© J. Mandler & D. Perri

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Ressourcenorientierte FragetechnikenFragen als:

Eigenschaften einer guten Frage:•Sie „verstört heilsam“, d.h. sie ist überraschend, ungewohnt und ermöglicht eine andere als die bisherige Sichtweise•Die Frage erzeugt Nicht-Wissen•Eine gute Frage verdient eine noch bessere Antwort•Um Erlaubnis bitten, fragen zu dürfen

Steiner, T., Kim Berg, I. (2006). Handbuch Lösungsorientiertes Arbeiten mit Kindern. Carl-Auer Verlag.

Mittel der Informations-gewinnung

Mittel der Informations-gewinnung

Mittel der Informationserzeugung

Mittel der Informationserzeugung

© J. Mandler & D. Perri

Übung in der Großgruppe:

Welche ressourcenorientierten Fragen werden in der folgenden vorgeführten Therapieszene angewandt?

Bitte notieren Sie ressourcenorientierte Fragetechniken!

© J. Mandler & D. Perri

Ressourcenorientierte FragetechnikenAusnahmefragen:•Lenkung der Aufmerksamkeit auf Situationen, in denen die Störung nicht auftritt, mit dem Ziel der Erkundung der Bedingungen problemfreier Zeiten•Methode:

„Erzähl mir doch bitte mal von den Tagen/ Situationen, wo es nicht sowar!“

„Wann ist die Situation zumindest etwas besser oder irgendwie anders?“

Spezifizierung:„Was genau ist anders, wie unterscheidet sich das?“, „Was machst

du anders?“, „Wie nehmen dich deine Eltern wahr, wenn du anders handelst?“

„Was kannst du tun, damit die Ausnahme öfters auftritt?“„Was könnte passieren, wenn die Ausnahme zur Regel würde?“

Bsp.: Der achtjährige Tommy wird jähzornig und schlägt um sich, sobald er frustriert ist. Am Dienstagvormittag hat er dies einfach unterlassen, obwohl er geschubst wurde. Die Analyse ergibt, dass Tommy gute Laune hatte, da er sich sehr nett mit seiner Mutter während des Frühstücks darüber unterhalten habe, dass er sich schon allein für die Schule fertig machen könne. Tommy kann grundsätzlich geduldiger sein, wenn er gute Laune hat. Wie kann die Strategie in den Alltag angewandt werden.

Hausaufgabe: „Hitliste“ führen

Steiner, T., Kim Berg, I. (2006). Handbuch Lösungsorientiertes Arbeiten mit Kindern. Heidelberg: Carl-Auer Verlag.

© J. Mandler & D. Perri

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Ressourcenorientierte FragetechnikenSkalierungsfragen:•Entsprechung der kindlichen Denkweise•Selbsteinschätzung des Ist-Zustandes und des Fortschritts•Methode:

„Stell dir eine Skala von 1 bis 10 vor! Wenn 1 der Zustand ist, wo es dir am allerschlechtesten geht, und 10 der Zustand, wo alle Probleme weg sind und es dir am allerbesten geht, wo stehst du heute?“

„Wenn ich deine Mutter fragen würde, wie viel du von deinem Ziel schon erreicht hast, wo würde sie dich auf einer Skala von 1 bis 10 einordnen? Was sieht sie, was du nicht siehst?“ (Zirkuläres Skalieren)

„Was würdest du anders machen, wenn du dich statt bei 5, bei 5½einschätzen würdest?“

„Wie hoch schätzt du deine Bereitschaft ein, für das Ziel das du erreichen möchtest, auch etwas zu tun?“ (Bereitschaftsskala)

„Wie zuversichtlich bist du, dass du die Ziele, die du dir gesteckt hast, erreichen wirst? Warum nicht schlechter?“•Erfolgsturm, Luftballons, Hüpfspiel „Himmel und Hölle“, Am Seil langgehen

© J. Mandler & D. Perri

Steiner, T., Kim Berg, I. (2006). Handbuch Lösungsorientiertes Arbeiten mit Kindern. Heidelberg: Carl-Auer Verlag.

Ressourcenorientierte FragetechnikenBewältigungsfragen:•Implikation von Stärken und Hoffnungen des Kindes/ der Eltern trotz der Schwere der Situation•Zeugnis von Respekt und Anerkennung•Methode:

„Wie haben Sie das bloß geschafft, das solange auszuhalten?“„Die meisten Kinder/Jugendliche hätten schon lange aufgegeben.

Was lässt dich kämpfen?“„Was hat Energie, Kraft und Hoffnung gegeben?“„Wer oder was war am meisten hilfreich?“

„Mal angenommen...“ – Hypothetisches Fragen•Fragen zur Möglichkeitskonstruktion•Methode:

„Mal angenommen, Ihre Bemühungen zeigen Erfolg. Was würde dann passieren?“

„Aus unserem Gespräch könnte man vermuten, dass du nicht so schnell aufgibst...?“

© J. Mandler & D. Perri

Steiner, T., Kim Berg, I. (2006). Handbuch Lösungsorientiertes Arbeiten mit Kindern. Heidelberg: Carl-Auer Verlag.

Ressourcenorientierte Fragetechniken

Wunderfrage• Ziel ist die Vorstellung einer Lösung im eigenen Kontext

• Methode:a)die Ankündigung bzw. das Neugierig-Machen:

„Darf ich eine etwas ungewöhnliche Frage stellen?“ oder „Ist es o.k., wenn ich eine Frage stelle, deren Antwort viel Vorstellungskraft braucht?“

b)der Anlauf zur Frage:Schilderung des Tagesablaufs

c)Wunderfrage:„Stell dir vor, du gehst heute Abend ganz zeitig ins Bett und schläfst friedlich ein. Du schläfst bald ganz tief und fest und während du schläfst, passiert ein Wunder. Und das Wunder ist: Alle deine Probleme sind weg! Aber du hast ja tief und fest geschlafen und hast überhaupt nicht mitbekommen, dass das Wunder passiert ist. Woran merkst du morgens beim Wachwerden, dass das Wunder passiert ist?

© J. Mandler & D. Perri

Steiner, T., Kim Berg, I. (2006). Handbuch Lösungsorientiertes Arbeiten mit Kindern. Heidelberg: Carl-Auer Verlag.

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Ressourcenorientierte Fragetechniken

d) Hervorhebung der aktiven Rolle des Kindes/der Eltern: „Was machst du anders, wenn das Wunder geschehen ist? Was machst du anders beim Frühstück, beim Waschen, beim Anziehen, beim Zur-Schule-Gehen, in der Schule, beim Nach-Hause-Kommen usw.?“

Und: „Was werden andere davon mitbekommen?“Oder: „Wer wird zuerst merken, dass das Wunder passiert ist?“Und: Unbedingt weiterfragen: „Was verändert sich noch...? und „Was noch...“?

Es kommt darauf an, sich die Veränderungen möglichst konkret schildern zu lassen.

© J. Mandler & D. Perri

Steiner, T., Kim Berg, I. (2006). Handbuch Lösungsorientiertes Arbeiten mit Kindern. Heidelberg: Carl-Auer Verlag.

Weitere lösungsorientierte Techniken: 

Anschlussfragen in den weiteren Sitzungen:• Methode: „Was ist besser geworden, wenn auch nur ein kleines

bisschen?“

Situation ist besser geworden: „Was hast du getan, statt...?“, „Wer war am meisten überrascht von deinem neuen Verhalten?“, „Was musst du tun, um das Verhalten zu wiederholen?“, „Was könnte dir helfen, dass du in der nächsten Woche von Stufe 4, auf die Stufe 4½ kommst?“

Situation ist gleich geblieben: „Na prima! Wie hast du es geschafft, dass es nicht schlimmer geworden ist?“, „Was musst du tun, damit du auch in der nächsten Woche auf der 4 bleibst?“

Situation ist verschlechtert: „Wie hast du eine so schwierige Woche durchgestanden?“, „Was würde sich ändern, wenn du das Niveau etwas anheben kannst, z.B. von 2 auf 3?“

© J. Mandler & D. Perri

Steiner, T., Kim Berg, I. (2006). Handbuch Lösungsorientiertes Arbeiten mit Kindern. Heidelberg: Carl-Auer Verlag.

Weitere lösungsorientierte Techniken: 

Rückmeldung:1. Lob: Hervorhebung positiver Beobachtungen zur Ermutigung für den

nächsten Schritt.2. Überbrückende Aussage: Begründung für den folgenden Vorschlag.3. Vorschläge für Experimente: Entweder „mehr“ von den Dingen tun, die

funktionieren oder „etwas anders tun“

Vorhersagen:• Bei diesem Experiment wirft das Kind morgens eine Münze. Zeigt der

Kopf nach oben, führt es ein anderes Verhalten aus, z.B. sein Zimmer freiwillig aufräumt; ist die Zahl oben, verhält es sich wie immer. Die Eltern müssen am Ende des Tages raten, ob das Kind Kopf oder zahl geworfen hatte.

© J. Mandler & D. Perri

Steiner, T., Kim Berg, I. (2006). Handbuch Lösungsorientiertes Arbeiten mit Kindern. Heidelberg: Carl-Auer Verlag.

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Vorstellung der Bausteine des STARK-Manuals

© J. Mandler & D. Perri

Kind- und jugendlichenzentrierte Bausteine von STARK

Das will ich schaffen!Beziehungs- und Motivationsaufbau, Erarbeitung eines Zielmodells

Ich fühle mich wohl!Übungen zur Steigerung des Wohlbefindens und der Achtsamkeit

Ich schaffe es!Lösungsorientierte Übungen

Ich bin stark!Übungen zu vorhandenen Ressourcen und zur Steigerung des Selbstwertgefühls

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Döpfner, M., Perri, D., Mandler, J. (2013). Supportive Therapie zur Aktivierung von Ressourcen bei Kindern (STARK). Köln: in Vorbereitung.

Das will ich schaffen!Erarbeitung eines Zielmodells

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In Anlehnung an: Caby, A., Caby, F. (2011). Die kleine Psychotherapeutische Schatzkiste. Teil 2. Dortmund: Borgmann Media.

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Das will ich schaffen!Erarbeitung eines Zielmodells

Spezifizierung der Ziele:• Das Vorhandensein von Lösungen und nicht das Fehlen von Problemen wird

beschrieben (vom Minus-Ziel zum Plus-Ziel, d.h. was will ich nicht mehr haben hin zu was will ich (mehr) haben bzw. was stattdessen tun).

• Das Ziel ist konkret, messbar (Messkriterien), spezifisch und verhaltensbezogen.„Ich kann mir noch kein genaues Bild machen, wie es aussehen würde. Beschreib mir doch eine Situation. Was genau ist dann anders?“, „Was genau ist am nächsten Tag anders, wenn die Fee da war?“, „Woran merkt man, dass die Fee da war?“

• Das Ziel ist für die betroffene Person realistisch und machbar, aber schwer zu erreichen.„Ich glaube, dass du das schaffen kannst.“

• Zur Erreichung des Ziels sind Anstrengungen nötig.

• Das Ziel hat genügend Anziehungskraft für den Betroffenen.„Stell dir vor, dass alles so bleibt wie es ist, wie würdest du dich auf einer Skala von 0 bis 10 fühlen. Wie würdest du dich fühlen auf der Skala von 0 bis 10, wenn du das Ziel erreichen kannst?“

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In Anlehnung an: Caby, A., Caby, F. (2011). Die kleine Psychotherapeutische Schatzkiste. Teil 2. Dortmund: Borgmann Media.

Das will ich schaffen!Erarbeitung eines Zielmodells

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Döpfner, M., Perri, D., Mandler, J. (2013). Supportive Therapie zur Aktivierung von Ressourcen bei Kindern (STARK). Köln: in Vorbereitung.

Das will ich schaffen!Erläuterung des Behandlungskonzeptes

Ressourcenwaage:•Gemeinsam mit dem Kind wird für die thematische Belastung (Symptomatik) ein symbolisierender Gegenstand (z.B. Stein, Gewicht) ausgesucht und auf eine Waagschale gelegt.•Dem Kind wird verdeutlicht, dass sich diese Belastung vielleicht nicht einfach wegnehmen oder verändern lässt, dass sie sich aber vielleicht mit Hilfe vorhandener und / oder zu erschließender Ressourcen besser (er-) tragen lässt.• Die Therapeutin veranschaulicht dies, indem sie andere Materialien, die die noch zu erschließenden Stärken und Ressourcen des Kindes symbolisieren sollen (z.B. Helfersteine), auf die zweite Waagschalen legt.•Es werden so viele Materialien auf die Waagschale gelegt, bis die Balance der Waage hergestellt ist. •Dem Kind wird erläutert, dass seine Stärken und Ressourcen innerhalb der nächsten Therapiestunden noch erarbeitet werden.

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Döpfner, M., Perri, D., Mandler, J. (2013). Supportive Therapie zur Aktivierung von Ressourcen bei Kindern (STARK). Köln: in Vorbereitung.

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Das will ich schaffen!Beziehungs- und Motivationsaufbau

Einstieg für Kinder: „Heute möchte ich mit dir eine Geschichte anhören...“

•Ronja STARK als Bewältigungsfigur und Modell•Einladung in das eigene Wunderland•Schatzsuche als Suche nach eigenen Stärken

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Döpfner, M., Perri, D., Mandler, J. (2013). Supportive Therapie zur Aktivierung von Ressourcen bei Kindern (STARK). Köln: in Vorbereitung.

Das will ich schaffen!Beziehungs- und Motivationsaufbau

Einstieg für Jugendliche: Assoziation zum Kinofilm „Matrix“ (Vorführung des Filmausschnitts). „Stell dir vor, dass wir in der Therapie in eine besondere Matrix gelangen können. Was dort zu tun ist, werden dir die Morpheus-Botschaften mitteilen...“

Beispielbotschaft:

Morpheus“Das ist deine einzige Chance. Danach gibt es kein zurück. Nimm den blauen Stein — die Geschichte endet, du wachst in deinem Bett auf und glaubst was du auch immer glauben willst. Nimm den roten Stein — du betrittst ein Wunderland und ich werde dir die Wahrheit zeigen. Eines muss dir klar sein, es geht um die Wahrheit, welche sich nur über Prüfungen finden lässt. Aber ich kann dir nur die Tür zeigen. Hindurchgehen musst du alleine.”

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Döpfner, M., Perri, D., Mandler, J. (2013). Supportive Therapie zur Aktivierung von Ressourcen bei Kindern (STARK). Köln: in Vorbereitung.

Das will ich schaffen!Beziehungs- und Motivationsaufbau: Steckbrief

Kinder Jugendliche

Puppenspiel:In der letzten Woche haben wir die Geschichte von Ronja Stark gehört. Lass uns doch einmal so tun, als ob dieser Raum das innere des Schrankes sei. Kannst du dich noch an den besonderen Freund von Ronja erinnern? Ruf ihn doch mal!....Twickety lächelt das Kind an und sagt plötzlich: „Wie schön, dass auch du den Weg zu mir gefunden hast. Als du von mir zum ersten Mal gehört hast, war ich für dich nur eine Figur in einer Geschichte, ein Vogel, der einer Vogelart zuzuordnen ist. Aber nun, wo du mich gerufen hast, kann ich auch dir die STARKE Welt zeigen. Vorher möchte ich dich kennenlernen, damit auch du besonders und einzigartig für mich wirst. Ich möchte dich bitten diesen Steckbrief auszufüllen, damit ich die Seiten in mein Freunde-Buch einkleben kann. Ich möchte gerne mehr über dich erfahren.“

Morpheus

„Es folgt deine erste Prüfung. Um Eintritt in das Wunderland zu erhalten, musst du dich registrieren lassen. Fülle den Steckbrief aus und fertige ein Manga von dir an. Dies ist deine Gestalt in der Matrix.“

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Das will ich schaffen!Beziehungs- und Motivationsaufbau: STARKE Welt

Geführte Imagination:•Phantasiereise in das eigene Traumland für Kinder über eine weitere STARK-Geschichte „Flugreise mit Twickety über das gesamte Traumland hinweg“•Phantasiereise in die eigene Matrix für Jugendliche•Erstellung einer Collage zur Verankerung (Kataloge, eigene Fotos, Internetbilder, Postkarten)

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Döpfner, M., Perri, D., Mandler, J. (2013). Supportive Therapie zur Aktivierung von Ressourcen bei Kindern (STARK). Köln: in Vorbereitung.

Das will ich schaffen!Beziehungs- und Motivationsaufbau: Auftakt zur Schatzsuche

Auftakt zur Schatzsuche für Kinder:

Ronja öffnete sie und vor ihrem Gesicht fliegte eine Karte, welche leer war. „Dies ist deine Schatzkarte.“, sagte

Twickety. Plötzlich tauchte ein Bild einer Stelle ihrer STARKEN WELT auf der Schatzkarte auf. „Lass uns dort hinfliegen. Dort wartet deine erste Aufgabe auf dich, nur so können wir dem Schatz näher kommen.“

•Imagination: Dem Kind wird eine große Schatzkarte vorgelegt, an einer Stelle wurde bereits ein Bild eines Ortes der eigenen STARKEN WELT hingeklebt. Es folgt die Imagination zu diesem Ort. Im Puppenspiel erscheint dann Twickety mit einer Botschaft im Schnabel, welche die erste Übung wiedergibt.

Du kannst nun wieder die Augen öffnen!Du kannst nun wieder die Augen öffnen!

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Das will ich schaffen!Beziehungs- und Motivationsaufbau: Auftakt zur Schatzsuche

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Das will ich schaffen!Beziehungs- und Motivationsaufbau: Auftakt zur Wahrheitssuche

Auftakt zur Wahrheitssuche für Jugendliche:

Morpheus

“Ich möchte, dass du heute in deiner Vorstellung deine Matrix betrittst. Es wartet deine erste Prüfung auf dich. Hole Sie in der Matrix und komme dann aus deiner Vorstellung zurück in diesen Raum.Stell dir vor wie du durch das Tor hindurchgehst und deine Matrix siehst. Gehe zum/zur __________________ und hole dir deine erste Prüfung ab... Bist du angekommen? Gut.

Hier kommt deine Prüfung:...

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Benutzungshinweise für den Therapeuten:

• Sammlung von Übungen für die Bausteine 2 bis 4

• Individuelles Vorgehen über die Zusammenstellung einzelner Übungen in den einzelnen Bausteinen, das Manual gibt Hinweise auf Kombinationsmöglichkeiten

• Einführung der Übungen im Rollenspiel für Kinder und der einhergehenden Schatzsuche als Anker sowie über Morpheus-Botschaften für Jugendliche und der einhergehenden Prüfungen

• Die Schatzsuche bzw. Wahrheitssuche endet in der letzten Therapiestunde mit der Übergabe einer „Schatzkiste der besonderen Art“

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Übungen zu vorhandenen Ressourcen und zur Steigerung des Selbstwertgefühls

Ziele der Übungen:

•Eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten bewusst werden

•Mobilisierung von Fähigkeiten

•Blick auf das Positive

•Mobilisierung des Selbsthilfepotentials

•...

Ich bin stark!

STARK: Supportive Therapie zur Aktivierung von Ressourcen bei Kindern. © J. Mandler & D. Perri

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Kräftige Hände: die Hände des Kindes werden auf ein großes Blatt Papier gelegt und die Umrisse der Hände werden nachgezeichnet. Im Anschluss nennt das Kind für jeden Finger eine Sache, die es gut kann (auf den „realen“Finger beziehen, ausmalen...)

Stärkenturm: Das Kind wählt für jede Stärke oder jedes Hobby ein Holzklötzchen aus, um mit diesen Klötzchen einen „Stärkenturm“ bauen (welche Stärken würden Eltern etc. nennen? Fotografieren, um ggf. nach Ressourcenaktivierung zu wiederholen und zu vergleichen)

Ich bin stark!

STARK: Supportive Therapie zur Aktivierung von Ressourcen bei Kindern. © J. Mandler & D. Perri

Koffer packen: Das Kind und der Therapeut malen Personen und Gegenstände, die für sie bedeutsam sind und schneiden sie aus, um diese später in den „Koffer“ zu packen (alternativ: bedeutsame Gegenstände mitbringen oder aus Zeitschriften ausschneiden). Kind und Therapeut nennen dann abwechselnd einen Gegenstand/eine Person, welche sie auf eine lange Reise mitnehmen würden und packen sie symbolisch in einen „Koffer“.

Variante: Derjenige, der an der Reihe ist, muss die bereits „gepackten“ Dinge wiederholen, bevor ein weiterer Gegenstand/eine weitere Person in den Koffer gelegt wird.

Ich bin stark!

STARK: Supportive Therapie zur Aktivierung von Ressourcen bei Kindern. © J. Mandler & D. Perri

Familie in Tieren: Das Kind malt die Mitglieder seiner Familie als Tiere und benennt anschließend die Ressourcen und Fähigkeiten der realen Person oder des Tieres in der Natur.

Reporter-Spiel: Das Kind sammelt von Eltern, Geschwistern, Lehrern, Freunden etc. Stellungnahmen zu seinen besonderen Ressourcen und schreibt diese in ein Notizbuch (den Eltern sollte vorab das Konzept der Ressourcenaktivierung und eine positive Sichtweise auf das Kind vermittelt werden).

Ich bin stark!

STARK: Supportive Therapie zur Aktivierung von Ressourcen bei Kindern. © J. Mandler & D. Perri

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Lebenspanorama: Wichtige Ereignisse im Leben des Kindes werden anhand von Seilen dargestellt werden. Jedes Seil steht dabei für einen bestimmten Lebensbereich des Kindes (z.B. Schule, Familie, Freizeit, Freunde). Die Länge des Seils symbolisiert den zeitlichen Verlauf, z.B. steht der Beginn des Seils für die Einschulung, das Ende des Seils für den Schulabschluss. Die Seile werden auf dem Boden des Therapiezimmers nebeneinander gelegt. Wichtige Zeiten und Eckdaten wie die Einschulung oder der Wechsel auf die weiterführende Schule werden auf Karteikarten geschrieben und neben das Seil gelegt. Der Therapeut stellt nun zu den einzelnen Bereichen Fragen und folgt dabei der Ressourcenperspektive.

Ich bin stark!

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Lebenspanorama: Beispiele für ressourcenorientierte Fragen

Schule: Lieblingsfächer, Schulausflüge, beste Note, Lieblingsort in der SchuleFamilie: Beziehungen, was magst du an deinen Geschwistern, Ausflüge, Urlaube, Besuche, Feste. Lieblingsfamilienessen/-spiel, von wem etwas Positives gelernt/eine positive Eigenschaft übernommen, wer spielt mit dir, mit wem kuschelst du gern, Mit wem hast du viel Spaß, Wer hört dir meistens zuFreizeit: Freundschaften, Hobbies, Interessen, Verein, Lieblingsfernsehsendung, Musikgruppen, Lieblingsbücher, PC-Spiele, LieblingsspielBereichsübergreifend: hilfreiche Beziehungen/Bezugspersonen, wann Schwimmen, Radfahren, Lesen, Schreiben... gelernt.

Ich bin stark!

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Geschichten der Stärken: der Jugendliche stellt auf einem großen Blatt Papier seine Lebensgeschichte in Stationen dar (wie eine Reise, eine Wanderung, eine Fahrt auf dem Fluss,...) und beantwortet Fragen wie: Wo gab es Erlebnisse, die schön, stärkend, unterstützend, bestätigend waren? Welche Menschen waren dabei? Ggfs. mit Fotos mit wichtigen Menschen ergänzen.

Ich bin stark!

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Meine Bindungen und Unterstützer: Die Wahrnehmung von Jugend-lichen soll auf Helfer und Unter-stützer in der Lebensgeschichte und in der aktuellen Situation gelenkt werden. In der Lebensgeschichte in den Bereichen Familie, Schule, Freizeit, Freunde zurückgehen und Helfer und Unterstützer in die Kreise auf dem Arbeitsblatt einzeichnen.

Ich bin stark!

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Mein Name: Mit dem Patienten wird sein eigener Vorname zum Thema gemacht: Welche Bedeutung hat der Vorname des Patienten? Warum haben die Eltern ihm diesen Namen gegeben? Welche „starken“ Menschen hatten oder haben denselben Namen?Es können i.S. eines Reframings „indianische Namen“ für den Patienten gesucht werden: z.B. „Sven, der gut schweigen kann“.Zu jedem Buchstaben des Vornamens des Patienten soll ein „starkes“ Wort (Adjektiv) oder auch Wortgruppen oder Sätze gefunden werden; z.B. UTE = Unabhängig, Temperamentvoll, EngagiertEs ist auch möglich, mit der „guten Gestalt“ des Namens zu arbeiten, indem der Name in unterschiedlichen Formen, Schriften, Farben oder rückwärts geschrieben wird.

Ich bin stark!

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Reise zu den Stärken: Phantasiereise zu Situationen, in denen sich das Kind (hier eher: der Jugendliche) glücklich, stark, selbstbewusst, fähig gefühlt hat.

Das ABC der Stärke: Zu jedem Buchstaben des Alphabetes soll ein starkes Wort, ein starker Satz oder ein starker Einfall aufgeschrieben werden.

Sich stark fühlen ist wie: Zu dem Satzanfang „Sich stark fühlen ist wie....“ sollen Metapher gebildet werden (eher ältere Kinder/Jugendliche).

Wortketten: Es sollen Wortketten gebildet werden, wobei das nächste Wort immer mit dem Buchstaben anfängt, mit dem das vorhergehende aufgehört hat. Es werden Wörter gewählt, die irgend etwas mit Stärke zu tun haben.

Ich bin stark!

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Starke Körpersprache: Kärtchen mit „starken“ Gefühlen oder Verhaltensweisen werden verdeckt auf den Tisch gelegt.Patient und Therapeut ziehen abwechselnd ein Kärtchen und stellen das starke Gefühl oder die starke Verhaltensweise pantomimisch dar. Der Gegenüber rät, was dargestellt wird.Gemeinsam kann überlegt werden, in welcher Situation man selbst schon einmal dieses Gefühl hatte (Alternative: Memory)

Ich bin stark!

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Mein persönliches Wappen: Der Patient gestaltet sein eigenes Wappen, so dass es etwas über seine besonderen Stärken und Fähigkeiten aussagt.

Ich bin stark!

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Sieben Säulen: Das Kind/der Jugendliche malt die sieben tragenden Säulen seines Lebens und gibt ihnen dann entsprechende Namen (Talente, Hobbys, Dinge und Menschen, die besonders wichtig sind...).

Poesie-Album: zur Bearbeitung der Selbstbeschreibung, Fördern positiver Selbstverbalisation: der Jugendliche legt ein Buch über sich selbst an. Es folgt ein Rollenspiel-Interview zur Förderung des Bewusstseins über sich selbst: „was würde jemand aus deiner Familie, der dich mag, in das Poesie-Album eintragen?“

Ich bin stark!

STARK: Supportive Therapie zur Aktivierung von Ressourcen bei Kindern. © J. Mandler & D. Perri

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Ressourcenmannschaft: Der Jugendliche stellt sich eine Fußball- oder Handballmannschaft zusammen, deren Spieler die eigenen vorhandenen oder noch zu entwickelnden Ressourcen sind. Je nach Herausforderung können bestimmte „Spieler“ vorgerückt oder gegen Reservespieler ausgetauscht werden, die auf der Ersatzbanksitzen und darauf warten, zum Einsatz zu kommen.Es werden tatsächliche oder gewünschte Fähigkeiten als Figuren gezeichnet und der Figur wird ein entsprechender Name vergeben.

Ich bin stark!

STARK: Supportive Therapie zur Aktivierung von Ressourcen bei Kindern. © J. Mandler & D. Perri

Die Gelassene

Die

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Die Selbstbewusste

Ich fühle mich wohl!Übungen zur Steigerung des Wohlbefindens und der Achtsamkeit

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Döpfner, M., Perri, D., Mandler, J. (2013). Supportive Therapie zur Aktivierung von Ressourcen bei Kindern (STARK). Köln: in Vorbereitung.

Ich fühle mich wohl!Übungen zur Steigerung der Achtsamkeit des Körpers

Achtung, Achtung! Sind Sie im „Autopilot-Modus“

Übung: Zum achtsamen Sitzen

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Ich fühle mich wohl!Übungen zur Steigerung der Achtsamkeit des Körpers

Achtsamkeit für den gesamten Körper:• PMR - Versionen für Kinder und Jugendliche (als LIFE-Übung auf CD aufnehmen und

zu Hause durchführen)• Selbstbildnis: Das Kind legt sich auf ein Stück Tapetenrolle und seine Körperumrisse

werden auf der Tapetenrolle aufgezeichnet. Anschließend kann das Kind oder der Jugendliche mittels Smileys positive Körpermerkmale hervor heben oder Körperteile kennzeichnen, welche mit positiven Erlebnissen verbunden werden, z.B. Fuß mit guten Schuss beim Fußball.

Achtsamkeit für den Atem:• Drei-Minuten-Atemraum (Bewusstwerden, Sammeln über Instruktion für Achtsames

Atmen), Ausdehnen)• Edelstein-Übung: Man lässt das Kind oder den Jugendlichen einen Stein aussuchen,

bittet es/ihn sich auf den Rücken zu legen und den Stein entweder unter oder über der Kleidung auf den Nabel zu legen. Man fordert das Kind auf, zu fühlen, wie sich der Stein beim Einatmen hebt und beim Ausatmen senkt. Aufkommenden Gefühle oder Gedanken sollen wahrgenommen werden, um sich dann wieder bewusst auf den Atem zu konzentrieren.

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Ich fühle mich wohl!Übungen zur Steigerung der Achtsamkeit der Sinne

Achtsames Essen:• Achtsam eine Rosine, ein Fruchtgummi (süß vs. sauer), eine Schokolade essen• Als Life-Übung: beim Essen die einzelnen Zutaten herauszuschmecken (Punkte von

der Person, welche die Mahlzeit zubereitet hat, für jede richtige Zutat)

Achtsames Zuhören:• Übung „Hörspiele“• Hören kurzer Musikausschnitte und Zuordnung zu positiven Gefühlskarten und

innerer Bilder• Still-Leben: Das Kind oder der Jugendliche nimmt eine bequeme Haltung ein und

schließt die Augen. Das Fenster wird geöffnet und man lauscht aufmerksam auf die Geräusche, die man durch das geöffnete Fenster von draußen wahrnimmt und merkt sich, was man hört. Nach kurzer Zeit wird nach einem Zeichen (Gong) das Fenster geschlossen. Das Kind/ der Jugendliche öffnet die Augen, atmet tief durch und erzählt, malt/schreibt auf welche Geräusche es/er wahrgenommen hat und wodurch sie wohl verursacht wurden (z.B. ein fahrendes Auto, Vogelstimmen...)

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Ich fühle mich wohl!Übungen zur Steigerung der Achtsamkeit der Sinne

Achtsames Sehen:• Achtsames Sehen optischer Täuschungen Erfahrung, dass das Bild das man sieht,

das ist, dem man seine Aufmerksamkeit schenkt• Übung „Autopilot beim Sehen“: Die Kinder/ Jugendlichen werden aufgefordert, aus

dem Gedächtnis einen Gegenstand zu zeichnen, den sie jeden Tag benutzen (z.B. ein Fernseher, Schultasche, Wecker). Sie nehmen die Zeichnung mit nach Hause und vergleichen ihr Bild mit dem eigentlichen Gegenstand.

• Übung „Schönes Sehen“, z.B. im Alltag auf Schönes achten, es mit dem Handy fotografieren oder aufschreiben

Achtsames Berühren:• Gegenstände aus einem Säckchen ziehen und ohne Bewertung beschreiben

Achtsames Riechen:• Duftlampe mit verschiedenen Düften• Geruchsproben: einhergehende Gedanken, Gefühle, innere Bilder beschreiben

lassen5-4-3-2-1 Übung

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Ich fühle mich wohl!Übungen zur Steigerung der Achtsamkeit der Sinne

„Cillen mal anders“:• „Achte auf deine Schritte.“• „Beobachte alles ganz genau.“• „Atme mal wieder richtig durch.“• „Iss in Ruhe.“• „Schalt mal auf Pause.“

• Cill - Tagebuch

Datum Wo hast du die Übung durchgeführt?

Welche Übung hast du ausgewählt?

Wie hast du dich danach gefühlt?

3.5. Heimweg von der Schule

Tief ein- und ausatmen

Etwas weniger gestresst

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Ich fühle mich wohl!Übungen zur Steigerung der Achtsamkeit für positive Gefühle

Übung „Gefühle von A bis Z“:•Das Kind soll auf der Liste der positiven Gefühle (siehe Arbeitsblatt) einschätzen, wie sehr die genannten Gefühle auf ihn zutreffen.

•Mögliche Anschlussübungen•Ggf. fallen dem Kind zu den einzelnen Gefühlen auch Situationen ein, die es schon erlebt hat; dann kann diese Situation als Stichwort hinter das Gefühl geschrieben werden.•Ggf. Einsatz eines Stimmungstagebuches, mit geplanten Aktivitäten•Die positiven Emotionen und Körperempfindungen können in einer schematischen Darstellung des menschlichen Körpers lokalisiert und eingezeichnet werden. Hier können auch unterschiedliche Farben zum Einsatz kommen.

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Ich fühle mich wohl!Übungen zur Steigerung der Achtsamkeit für positive Gefühle

Übung „Gefühlsmemory“:Das Kind und der Therapeut legen alle positiven Gefühlskartenkarten mit der Rückseite nach oben durchmischt auf den Tisch. Derjenige der ein Gefühlspärchen findet, d.h. zwei identische Gefühlskarten, soll das Gefühl benennen und auf folgende Fragen antworten:•Erinnerst du dich an eine Situation, in der du dich so gefühlt hast?•Wann ist das gewesen?

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Ich fühle mich wohl!Übungen um sich selbst liebevoller zu begegnen

Übung zum „liebevollen Begleiter“:•Geführte Imagination zum „liebevollen Begleiter“ im Zuge einer STARK-Geschichte für Kinder und einer Morpheus-Botschaft für Jugendliche

•Kinder: Externalisierung des „liebevollen Begleiters“, Postkarten basteln mit Sprüchen des „liebevollen“ Begleiters•Jugendliche: Briefe des „liebevollen Begleiters“, Begrüßungstext auf dem Handy, etc., Interview des „liebevollen“ Beobachters (nach einem Interviewtext), 2-Stuhl-Technik

Übung zum „Fee des Lächelns“:•Einführung der Fee des Lächelns für Kinder, Beobachtungsaufgabe und Notizzettel zum Thema „Wann hat wer aus der Familie die Fee des Lächelns bei einem anderen Familienmitglied bemerkt?“•Jugendliche sollen sich selbst im Zuge einer Life-Übung ein Lächeln schenken, wenn sie in einen Spiegel gucken (z.B. beim Putzen der Zähne, in der Fensterscheibe)

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Ich fühle mich wohl!Übungen um sich selbst liebevoller zu begegnen

Arbeitsblatt „Fee des Lächelns“:

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Ich fühle mich wohl!Übungen zur Steigerung des Wohlbefindens

Übung zum Wohlbefindlichkeitsprofil:• Auf dem Arbeitsblatt „Wohlbefindlichkeitsprofil“

sind verschiedene Situationen aufgeführt, die unterschiedliche Grade von Wohlbefinden auslösen können. Das Kind oder der Jugendliche soll den persönlichen Wohlbefindlichkeitsgrad in den genannten Situationen anzukreuzen.

Übung „Glückbotschaftslotterie“ als LIFE-Übung:• Die Kinder und Jugendlichen ziehen bis zur

nächsten Sitzung aus einem Säckchen Lose, welche bestimme Aktivitäten enthalten, die bei Ihnen Wohlbefinden auslösen.

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Übungen zum lösungsorientierten Arbeiten

Ziele der Übungen:

•Lösungen entwickeln

•Zukunftsperspektive schaffen

•Blick des Patienten in die Zukunft lenken, in der es eine Lösung geben wird, die der Patient unter Zuhilfenahme seiner Fähigkeiten aktiv gestaltet.

Ich schaffe das!

STARK: Supportive Therapie zur Aktivierung von Ressourcen bei Kindern. © J. Mandler & D. Perri

Anschlussübung zu Lebenspanorama: Aufbauend auf die Übung „Lebenspanorama“ werden die Zeitachsen der verschiedenen erarbeiteten Bereiche gemeinsam mit dem Patienten für die Zukunft weiterentwickelt. Welche Ziele, Zukunftsvisionen und Wünsche hat der Patient für die verschiedenen Bereiche Schule, Familie und Freizeit?

Reise in die Zukunft: „Stell dir vor, du machst eine Reise in die Zukunft. Du bist 10 Jahre älter geworden. Wie siehst du dich jetzt? Schreibe einen kurzen Bericht!“ Jüngere Kinder können ein Bild malenoder eine Geschichte diktieren. Was muss geschehen, damit die Zukunftsvisionen Wirklichkeit werdenkönnen? Was kann der Pat. selbst dazu tun? Welche Hilfen sind erforderlich?

Ich schaffe das!

STARK: Supportive Therapie zur Aktivierung von Ressourcen bei Kindern. © J. Mandler & D. Perri

Personen als Ressourcenmodell: Das Kind soll an eine ihm bekannte Person denken, die über Ressourcen verfügt, die für den Patienten hilfreich wären. Personen sind dann als Modell geeignet, wenn sie als Vorbild akzeptiert werden und Eigenschaften besitzen, die für den Patienten nützlich sind.

•Wie verhält sich diese Person in ähnlichen Situationen? •Was macht die Person genau? •Was denkt sie? •Wann hat sich der Patient schon einmal so ähnlich verhalten wie das Modell?•Zum Experimentieren und Üben bieten sich Hausaufgaben an. Der Patient soll versuchen, sich in ähnlichen Situationen ähnlich zu verhalten wie sein Modell.

Ich schaffe das!

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Superfrau und Supermann: Der Patient überlegt, welche „starken“Vorbilder er kennt, denen er gerne nacheifern würde. Der Held/die Heldin wird in einer Fantasiereise besucht und während dieser Reise bekommt der Patient Kraft und Selbstvertrauen, genau wie seine Heldin oder sein Held. Im Anschluss wird der Held/die Heldin gezeichnet (ggf. auch Collagen aus Zeitschriften).

Ich schaffe das!

STARK: Supportive Therapie zur Aktivierung von Ressourcen bei Kindern. © J. Mandler & D. Perri

Maskenball: Mit dem Kind wird eine Gipsmaske angefertigt. Die Gipsmaske wird anschließend von dem Kind gestaltet/angemalt wie eine Helden- oder Phantasiefigur, die für das Kind Stärke ausstrahlt (z.B.: Indianer, Spiderman, Batman).

Ich schaffe das!

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Stärkecartoons malen: Nach Erstellung der Maske wird mit dem Kind ein Drehbuch erarbeitet, das als Grundlage für einen Comic dient, der vom Kind gezeichnet werden soll. Was kann das Kind mit der Maske alles erleben?

Ressourcen-Pflaster: Ein Tattoo, ein klassisches weißes Pflaster, das mit einer Ressource oder dem Namen eines Helden beschriftet wird oder ein „unsichtbares Pflaster“, das den Patienten an die Ressource erinnern soll, wird dem Patienten symbolisch auf den Arm oder eine andere Körperstelle geklebt. Dies soll dabei helfen, das die Ressource in den kommenden Tagen im Alltag verankert wird.

Ressourcenmannschaft: (sh. Baustein 2)

Ich schaffe das!

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Wunderfragen und Zielvisionen: „Stell dir vor, du gehst heute Abend ganz zeitig ins Bett und schläfst friedlich ein. Du schläfst bald ganz tief und fest und während du schläfst, passiert ein Wunder. Und das Wunder ist: Alle deine Probleme sind weg! Aber du hast ja tief und fest geschlafen und hast überhaupt nicht mitbekommen, dass das Wunder passiert ist. Woran merkst du morgens beim Wachwerden, dass das Wunder passiert ist?„Was machst du anders, wenn das Wunder geschehen ist? „Was werden andere davon mitbekommen?“„Wer wird zuerst merken, dass das Wunder passiert ist?“...

Ich schaffe das!

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Wunderfragen und Zielvisionen: Mögliche Anschlussübungen

Einen-Tag-nach-dem-Wunder-Bilder malen

Frage nach Ausnahmen: •Wann war es in der jüngsten Zeit schon einmal so ein bisschen wie nach einem Wunder?•Was war dann anders?•Was hast du gemacht, damit dieses Stück vom Wunder schon passieren konnte?•Wann gab es Zeiten, in denen das Zielverhalten gezeigt worden ist?•Was war damals anders?

Ich schaffe das!

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STARK: Elternzentrierter Baustein

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Döpfner, M., Perri, D., Mandler, J. (2013). Supportive Therapie zur Aktivierung von Ressourcen bei Kindern (STARK). Köln: in Vorbereitung.

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STARK: Elternzentrierter BausteinBlick auf das Positive

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Döpfner, M., Perri, D., Mandler, J. (2013). Supportive Therapie zur Aktivierung von Ressourcen bei Kindern (STARK). Köln: in Vorbereitung.

• Besinnung auf das Positive zur Verbesserung der Eltern-Kind-Beziehung und der familiären Atmosphäre

Methode:• Auf der Vorderseite der vorbereiteten Kärtchen sind Fragen aufgeführt;

auf der Rückseite werden die zentralen Aspekte der Antworten der Eltern notiert, nachdem man sich mit den Eltern über diese Fragestellung unterhalten hat.

• Die Eltern können diese Kärtchen in einem Briefumschlag mitnehmen und motiviert werden, sie Zuhause in eine kleine Kiste zu legen.

• Tagebuch führen: Positive Erfahrungen mit dem Kind sollen täglich notiert werden

STARK: Elternzentrierter BausteinReframing

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Döpfner, M., Perri, D., Mandler, J. (2013). Supportive Therapie zur Aktivierung von Ressourcen bei Kindern (STARK). Köln: in Vorbereitung.

• Ziel dieser Übung ist es die Wirkung von problemfokussierter Sprache und von lösungsorientierter Sprache kennenzulernen sowie Probleme neu zu bewerten und zu relativieren.

Methode:• Gemeinsam mit den Eltern werden zunächst die negativen Begriffe auf den

Karten gelesen und überlegt, inwiefern eine positive Umformulierung oder Umdeutung der Begriffe und Verhaltensbeschreibungen erfolgen kann.

• Die Methode kann im Anschluss für die individuellen Verhaltensweisen des Kindes, die von den Eltern als problematisch erlebt und benannt werden (z.B. die Symptomatik, weshalb die Therapie aufgesucht wurde), angewandt werden.

STARK: Elternzentrierter BausteinReframing

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Döpfner, M., Perri, D., Mandler, J. (2013). Supportive Therapie zur Aktivierung von Ressourcen bei Kindern (STARK). Köln: in Vorbereitung.

Redet ständigRedet ständig

Unterhält sich gern, ist sehr offen

und mitteilsam

Unterhält sich gern, ist sehr offen

und mitteilsam

VerschlossenVerschlossen

sturstur

diskret sein, nicht mit der Tür ins

Haus fallen

diskret sein, nicht mit der Tür ins

Haus fallen

auf sich selbst vertrauen

auf sich selbst vertrauen

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STARK: Elternzentrierter BausteinSieben Säulen zur Analyse elterlicher Ressourcen

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Döpfner, M., Perri, D., Mandler, J. (2013). Supportive Therapie zur Aktivierung von Ressourcen bei Kindern (STARK). Köln: in Vorbereitung.

• Die Eltern/ein Elternteil sollen mit oder ohne vorangegangener Besinnungsübung die sieben tragenden Säulen ihres/seines Lebens in das Arbeitsblatt schreiben oder malen und ihnen dann entsprechende Namen geben. Die Säulen können auch mittels Gegenständen symbolisiert werden.

Methode:• Besinnungsübung: „... Stellen Sie sich vor, dass Ihre Füße auf den wichtigsten

sieben tragenden Säulen Ihres Lebens stehen. Diese sieben Säulen verkörpern alle wichtigen Talente, Hobbys, Dinge und Menschen, die Ihnen ganz besonders wichtig sind, alles, was Sie gut können,...“

• Brainstorming: Aufschreiben aller Kraftquellen, Stärken, positiven Aktivitäten,...• Bild malen „Sieben Säulen“: mit entsprechenden Farben und angemessener Größe

sollen sieben Säulen aufgezeichnet werden (ggf. Arbeitsblatt nutzen), an jede Säule soll ein Name vergeben werden und den Fuß der Säule mit einem Vorsatz für die kommende Woche versehen

• Sieben Säulen darstellen: z.B. mittels Gegenständen oder Selbstdarstellung im Video, Dialog mit jeder Säule eingehen (z.B. „Du bist meine erste Säule..., Dein Name ist ..., Du hast mir dann... und dann... sehr viel Kraft gegeben, ...)

STARK: Elternzentrierter BausteinSieben Säulen zur Analyse elterlicher Ressourcen

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Entwicklung eines Ressourcenspiels:

Idee: Würfelspiel mit verschiedenen Aufgabenfeldern zur Bestimmung möglicher Stärken, Interessen und positiver Beziehungen und zur Schaffung positiver Zeit

Fragen aus dem Kartenspiel „Ressourcium“ wurden integriert.

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Lassen Sie uns eine Runde das STARK‐Spiel spielen!

• Graue Felder: keine Aktion• Gelbe Felder: Beantwortung einer Frage aus dem Ressourcium und weiterer Fragen

(gelber Kartenstapel)• Gründe Felder: Aktionsfelder, z.B. Schnörkelzeichnung, Wortkette bilden, Mandala

ausmalen, etc.• Kann die Frage beantwortet oder die Tat umgesetzt werden, dann darf der Spieler auf

dem Feld stehen bleiben, wenn er dies nicht kann, muss er auf das nächste weiße Feld zurückgehen.

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Döpfner, M., Perri, D., Mandler, J. (2013). Supportive Therapie zur Aktivierung von Ressourcen bei Kindern (STARK). Köln: in Vorbereitung.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!


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