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Studentenvorlesung Propädeutik -Kardiologie 2017 - 1 ... · Arcus senilis Facies Mitralis...

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[email protected] Rostock 20.10.2017 PD Dr. Henrik Schneider Innere Klinik II / Kardiologie Sana HANSE Klinikum Wismar [email protected] Sana HANSE Klinikum Wismar Lehrkrankenhaus der Universität Rostock Studentenvorlesung Propädeutik -Kardiologie 2017 - 1 Klinische Untersuchung / Vitien
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[email protected] 20.10.2017

PD Dr. Henrik Schneider

Innere Klinik II / Kardiologie

Sana HANSE Klinikum Wismar

[email protected]

Sana HANSE Klinikum Wismar

Lehrkrankenhaus der Universität Rostock

Studentenvorlesung Propädeutik -Kardiologie 2017 - 1Klinische Untersuchung / Vitien

UNIVERSITÄT ROSTOCK | MEDIZINISCHE FAKULTÄT

Herz-Kreislauferkrankungen sind Volks- und Zivilisations-Krankheiten

UNIVERSITÄT ROSTOCK | MEDIZINISCHE FAKULTÄT

Anamnese und klinische Untersuchung

Anamnese: 50% der klinischen Diagnose

Basis aller weiteren Untersuchungen

Klinische Untersuchung

Inspektion

Palpation

Perkussion

Auskultation

UNIVERSITÄT ROSTOCK | MEDIZINISCHE FAKULTÄT

Verdachtsdiagnose

Apparative Diagnostik

UNIVERSITÄT ROSTOCK | MEDIZINISCHE FAKULTÄT

Anamnese: Herz-Kreislauf Erkrankungen

Klinische Untersuchung

Anamnese: 50% der klinischen Diagnose

Basis aller weiteren Untersuchungen

Klinische Untersuchung

Inspektion

Palpation

Perkussion

Auskultation

UNIVERSITÄT ROSTOCK | MEDIZINISCHE FAKULTÄT

Verdachtsdiagnose

Apparative Diagnostik

Allgemeineindruck

In Stehen, Sitzen und Liegen

Normaler oder reduzierter AZ

Luftnot / Atemfrequenz

Zyanose

Adipositas / Kachexie (kardialer Marasmus)

Marfan Syndrom

Down Syndrom

Klinische UntersuchungHerz-Kreislaufsystem

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Marfan Syndrom

High arched palate

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Typisches Aussehen einer Patientin mit Marfan-Syndrom

Hyperextensibilität der Hand eines Patienten mit Marfan-Syndrom

Linsenschlotter bei einem Kind mit bekanntem Marfan-Syndrom

Hand eines Patienten mit Marfan Syndrom

Marfan Syndrom II

Hände

Uhrglasnägel

Splinter haemorrhages (infective endocarditis)

Osler’s Knoten (tender)

Septische Embolisationen

Xanthomata (Hyperlipidaemia)

Uhrglasnägel

Splinter

haemorrhages

Septische

Embolisationen

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Gesicht und Nacken

Ikterus (bei Rechtsherzinsuffizienz)

Xanthelasmen (HLP)

Arcus senilis

Facies Mitralis (Mitralvitium)

Gotischer Gaumen (Marfan Syndrom)

Karies (Endocarditis)

Zyanose

Carotis-Puls

Jugularvenenstauung

Arcus senilis Xanthelasmen

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Facies mitralis: gerötete Wangen, Teleangiektasien und zyanotische Lippen bei

Mitralklappenvitium

Patient in 45° Lagerung

V. jugularis interna zeigt

Druck des rechten Vorhof (RA)

Nullpunkt = Sternalwinkel

Normal sichtbar aber nicht

palpabel

Bei Inspiration kleiner werdend

Pathologisch

Füllung von unten

Hepatojugulärer Reflux

Abnormal >3 cm über Nullpunkt:

Rechtsherzinsuffizienz

Rechtsherzinfarkt

Tricuspidal-Stenose

Tricuspidal-Insuffizienz

Pericard-Erguss

V. cava sup. Obstruktion

Flüssigkeitsüberladung

Hals: Jugularvenenstauung

= Rechtsherzinsuffizienz

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Hepatojugulärer RefluxAnstauung der oberflächlichen

Halsvene bei Druck auf das

Epigastrium, bezeichnet.

- eine Minute kontinuierlicher Druck auf

das Epigastrium,

- Gesunder: zeitige Anstauung der

Halsvene, die jedoch nach wenigen

Sekunden wieder verschwindet.

- Rechtsherzinsuffizienz: das Blut kann

nicht vom Herz abtransportiert werden

und die Stauung bleibt bestehen

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Hals: Jugularvenenstauung

= Rechtsherzinsuffizienz

Inspektion des Präcordium

Narben

Mediane Sternotomie

- Z.n. Bypass-OP

- Z.n. Klappen-OP

Laterale Thorakotomie

Infraclavicular

(Schrittmacher/ICD)

Pectus excavatum

Herzspitzenstoß

Sternotomie

Pectus excavatum

Schrittmacher

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Inspektion Abdomen

Epigastrische /

Abdominelle Pulsationen

- Kardiomyopathie,

- Aortenaneurysma

Aortenaneurysma

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Palpation – Präcordium

Herzspitzenstoß

5. ICR links in MCL

In Rücken- oder besser Linksseitenlage

Tastbarkeit, verbreitert und hebend als Zeichen einer Kardiomegalie

Normal

= schwach, kurz, etwa 2 Finger breit

Hypokinetisch

= sehr schwacher bis fehlender Herzspitzenstoß

Adipositas, Lungenemphysem, Perikarderguss,

Schock

Hebend

= kräftiger, länger, meist >2 Finger

Verbreitert >2 Finger, nach links verlagert

z.B. Kardiomegalie

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Perkussion - Präcordium

Relative und absolute Herzdämpfung

(nach Lippert "Anatomie am Lebenden")

Perkussion der Herzdämpung zur

Abschätzung der Größe

Bedeutung rückläufig durch Röntgen

und Herzultraschall

Prinzipiell:

1. Leber-Lungen-Grenze

2. Nach links verlängern: untere

Herzgrenze

3. Perkussion als abgrenzende

Perkussion in den ICR in die

Dämpfung hinein

4. Laute Schläge für relative, leise für

absolute Dämpfung

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Auskultation:Herztöne und -geräusche

Herztöne

Enstehen durch Klappenfunktion

und Muskelanspannung

Mitral Tricuspidal Pulmonal

Aorten Areale

S1 (erster Herzton – Muskelspannung

und Schluss der AV-Klappen)

S2 (zweiter Herzton – Klappenschluss

von Aorten- und Pulmonalklappe)

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Auskultation - Präcordium

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Eine Hand ans Stethoskop, eine an dem Puls des Patienten:

- Identifikation von Systole und Diastole

- Erfassung von Pulsdefiziten (z.B. bei Vorhofflimmern,

ventrikulärem Bigeminus, …)

Pat. in Linksseitenlage oder Sitzen mit vorgebeugtem Oberkörper:

bessere Auskultation

Praktische Tipps I

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Praktische Tipps II

- Abstand zwischen 1. und 2. Herzton (Systole) kürzer als

zwischen 2. und 1. Herzton (Diastole)

- Carotispuls kurz nach 1. Herzton fühlbar

- Herzspitzenstoß fast synchron mit 1. Herzton

- 1. Herzton lauter über Erb und Herzspitze

- 2. Herzton lauter über Herzbasis

- Bei AV-Block III° verstärkter 1. Herzton

(Kanonenschlagphänomen)

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Normale Herztöne(physiologisch)

1. und 2. Herzton

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3. und 4. Herzton

3. Herzton: Extraton, frühdiastolische

Kammerfüllung, physiologisch < 40 J.

4. Herzton: Extraton, spätsystolische

Vorhofkontraktion

3./4. HT faßbar bei verminderter

Ventrikeldehnbarkeit und bei Druck- oder

Volumenbelastung des Ventrikels,

(hyperdynamer Kreislaufsituation:

Hyperthyreose, Gravidität, Anämie, Mitral-

/Trikuspidalinsuffizienz und systemischem oder

pulmonalem Hypertonus, CMP, KHK, Aorten-,

Pulmonalvitien, Pericarditis constrictiva.

- Galopprhythmus: auskultatorisch Dreier-

Rhythmus durch diastolischen Extraton,

Differenzierung in 3./4. HT bei Tachykardie

nicht möglich; Herzinsuffizienz.

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Herzgeräusche (pathologisch)

Beurteilungskriterien:

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Definition:

Angeborene oder erworbene Fehlfunktion der Herzklappen mit

Klappenverengung - Stenose oder

Schlussunfähigkeit - Insuffizienz

Lokalisation:

Prinzipiell können alle Herzklappen betroffen sein, allerdings wesentlich häufiger im linken Herz, da wesentlich höhere Belastung

Vitien = Herzklappenfehler

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KlappenstenoseVerengung der Klappe

Druckbelastung für vorgeschaltete

Herzhöhle mit Hypertrophie

Ursachen:

- degenerativ, postendokarditisch

oder rheumatisch

z.B. Aortenklappenstenose (AST)

Mitralklappenstenose (MST)

Klappeninsuffizienz

Volumenbelastung für vorgeschaltete

und nachgeschaltete Herzhöhlen

(Pendelvolumen) mit Dilatation

Ursachen:

- degenerativ, postendokarditisch,

rheumatisch,

- relativ bei Erweiterung der

Herzhöhle mit Klappenring (Kardiomyopathie, Z.n. Herzinfarkt, Aortenaneurysma, Lungenembolie)

z.B. Aortenklappeninsuffizienz (AI)

Mitralklappeninsuffizienz (MI)

Vitien = Pathophysiologie

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KlappenvitienHäufigkeit

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KlappenvitienUnterschiedliche Ätiologie

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Typische Auskultationsbefunde

Systolikum:

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Typische Auskultationsbefunde

Aortenstenose:

Crescendo-Decrescendo

Rau, hochfrequent

Fortleitung: Carotis und

andere großen Gefäße

Systolikum:

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Typische Auskultationsbefunde

Mitralinsuffizienz

Proto- bis Holosystolisch

Niederfrequent, weich,

gießend

Fortleitung: Axilla

(Lungengefäße)

Systolikum:

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Diastolikum

Typische Auskultationsbefunde

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Typische Auskultationsbefunde

Mitralstenose:

Mitralöffnungston

Decrescendo

Tief, rumpelnd

Diastolikum

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Typische Auskultationsbefunde

Aorteninsuffizienz:

Decrescendo

Weich, gießend

Diastolikum

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Kontinuierliche Herzgeräusche: Maschinengeräusch

Typische Auskultationsbefunde

Systolisch-diastolisches Geräusch

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Herzgeräusche: Lautstärke

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Herzgeräusche: Fortleitung

Aortenstenose: Alle großen Gefäße, insbesondere Karotiden

Mitralinsuffizienz: Axilla / Lungengefäße

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Akzidentelle Herzgeräusche:

harmlose systolische, nie diastolische Geräusche, entstehen im

rechts-/linksventrikulären Ausflußtrakt,

vorwiegend frühsystolisch, enden immer vor 2. HT, in der Regel

leise (< 3/6), keine Fortleitung in Karotiden oder Axilla, variieren

abhängig vom Aktivitätszustand und Körperlage.

Funktionelle Herzgeräusche:

ein normales Klappenostium ist relativ zu eng für ein erhöhtes

Schlagvolumen,

z.B. bei hyperzirkulatorischen Zuständen, Shunt- oder

Regurgitationsvitien (relative AS bei AI oder relative PS bei ASD).

Perikardreiben:

herzsynchrones Reibegeräusch bei Perikarditis ohne oder mit nur

kleinem Erguß, verstärkt bei Inspiration.

Danke für Ihre Aufmerksamkeit

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