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Streifband 16

Date post: 21-Mar-2016
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Ausgabe 16 des Projektes Streifband des Studiengangs Buch- und Medienproduktion der Fakultät Medien der HTWK Leipzig
40
Streifband 16 Zeitschrift für Auszubildende in Verlag und Buchhandel Projekt des Studiengangs Buch- und Medienproduktion der HTWK Leipzig AUSGABE 16 | 2010 | KOSTENFREI
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Page 1: Streifband 16

Streifband 16Zeitschrift für Auszubildende in Verlag und Buchhandel

Projekt des Studiengangs Buch- und Medienproduktion der HTWK Leipzig

AUSGABE 16 | 2010 | KOSTENFREI

Page 2: Streifband 16

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Bei Fragen oder Bestellung wenden Sie sich bitte an 7Springer Customer Service Center GmbH, Haberstr. 7, 69126 Heidelberg 7Telefon: +49 (0) 6221-345-4301 7Fax: +49 (0) 6221-345-4229 7Email: [email protected] 7€ (D) sind gebundene Ladenpreise in Deutschland und enthalten 7% MwSt; € (A) sind gebundene Ladenpreise in Österreich und enthalten 10% MwSt. Die mit * gekennzeichneten Preise für Bücher und die mit ** gekennzeichneten Preise für elektronische Produkte sind unverbindliche Preisempfehlungen und enthalten die landesübliche MwSt. 7Preisänderungen und Irrtümer vorbehalten.

springer.deABC

Kompendium der MediengestaltungProduktion & Technik für Digital- und Printmedien

J. Böhringer, Pfullingen; P. Bühler, Affalterbach; P. Schlaich, Kippenheim

Die vierte Auflage dieses Standardwerks wurde vollständig überarbeitet und deutlich erweitert. Die Stoffmenge machte eine Aufteilung in zwei Bände mit den Fachgebieten Konzeption und Gestaltung und Produktion und Technik erforderlich. Das Kompendium berücksichtigt die Rahmen-pläne und Studienordnungen sowie die Prüfungsanforde-rungen der Ausbildungs- und Studiengänge. Es eignet sich als Lehr- und Arbeitsbuch in Schule, Fachschule und Hochschule

sowie zum Selbststudium. 900 prüfungsrelevante und praxisorientierte Aufgaben und Lösungen in beiden Bänden vertiefen das Verständnis des Lehrstoffs. Querverweise ermöglichen das schnelle Auffinden der entsprechenden Kapitel im Band Konzeption und Gestaltung.

4., vollst. überarb. u. erw. Aufl. 2008. XXXVIII, 947 S. (X.media.press) Geb.ISBN 978-3-540-78527-9 7 € (D) 39,95 | € (A) 41,07 | *sFr 58,00

Webdesign für Studium und BerufWebseiten planen, gestalten und umsetzen

N. Hammer, K. Bensmann, Fachhochschule Gelsenkirchen

Lernziel von „Webdesign für Studium und Beruf“ ist die Schaffung von Gestaltungskompetenz, um ein Webprojekt einschließlich Sitearchitektur, kreativer Entwurfsphase, Navigations- und Screendesign und die anschließende Umset-zung mit (X)HTML und CSS zu beherrschen. Begleitend werden Grundlagen im Web-Projektmanagement erlernt. Das Buch zielt darauf ab, sich der Andersartigkeit des Gestaltens für elektronische Medien bewusst zu werden und

Wege aufzuzeigen, für dieses Medium optimale Entwürfe zu konzipieren. Mittels praktischer Aufgaben und selbstevaluier-barer Quizfragen kann der jeweils erworbene Kenntnisstand überprüft und an Hand von komplexeren Entwurfsaufgaben erprobt werden.

2009. 341 S. (X.media.press) Geb. ISBN 978-3-540-85233-9 7 € (D) 29,95 | € (A) 30,79 | *sFr 46,50

Typografische Animation für Studium und Praxis

F. Hegewald, K. Hein, S. Rümpler, J. Tritschler, Freiburg

Typografische Animationen werden sehr häufig in Banner-Werbung im Internet genutzt, auf Webseiten, für Werbefilme sowie für Filmtrailer,-abspänne und -ankündigungen in Kino und TV. Das anvisierte Buch bietet neben den Grundlagen von typografischen Animationen eine ausführliche Sammlung mit Screenshots und Anleitungen zu typischen, anspruchsvollen Beispielen. Es richtet sich an aktive Designerinnen und Designer und an Studierende im Design-Bereich, die sich in das Thema einarbeiten wollen. Die Anleitungen des Buches

sollen es auch Quereinsteigern ermöglichen, sich effektiv in die Materie einzuarbeiten. Der grundlegende Umgang mit den „gängigen“ Design-Programmen wird jedoch vorausge-setzt. Die Gliederung richtet sich nach häufig genutzten Animations-Programmen. Jedes der genutzten Softwarepro-dukte gibt eine bestimmte ästhetische und funktionale Ausrichtung vor (2-D, 3-D, interaktiv).

2011. 400 S. (X.media.press) Geb. ISBN 978-3-540-87913-8 7 € (D) 49,95 | € (A) 51,35 | *sFr 77,50

Kompendium Typografie und GestaltungGrundlagen und Anwendungen für die Praxis

J. Walch, HTWK Leipzig

Das „Kompendium Typografie und Gestaltung“ ist aus dem Unterricht an Fach- und Hochschulen sowie aus Seminaren in Verlagen und Buchhandel entstanden. Die praxisorientierte Darstellung von Typografie- und Gestaltungsthemen in einem übersichtlichen Doppelseiten-Layout ermöglicht die schnelle Umsetzung in Studium und Beruf. Die Themen Schrift, Satz, Gestaltung, Typografie, Farbe, Papier, Reproduktion, Druck, Buchbinderei werden ausführlich behandeltt; viele Beispiele

illustrieren und erläutern die Texte. Querverweise zu ähnlichen und ergänzenden Themen führen auf einer 2. Ebene durch das Buch. Fachbegriffe werden in einer Marginalspalte erklärt. Außerdem hat das Buch ein ausführ-liches Fachregister.

2010. 220 S. 100 Abb. in Farbe. (X.media.press) Geb. ISBN 978-3-540-68619-4 7 € (D) 44,95 | € (A) 46,21 | *sFr 70,00

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Page 3: Streifband 16

Editorial 1

Es ist Frankfurter Buchmesse! Und Du hältst StrEiFBanD in der Hand? Ganz genau, denn ab dieser ausgabe darfst Du Dich zwei Mal jährlich, jeweils zu den Buchmessen, auf Deine Zeitschrift mit themen rund um den Verlag und Buchhandel freuen.4Soziale netzwerke und mobile anwendungen haben

vor allem durch den fortlaufenden Digitalisierungsprozess an Bedeutung gewonnen und nehmen Einfluss auf die Entwicklungen in der Medien- und Verlagsbranche. StrEiFBanD 16 widmet sich daher einem thema, das bisher in keiner anderen ausgabe so in den Mittelpunkt gerückt wurde: »Die neue Generation autor«.4Der autor und sein Manuskript sind die Basis einer jeden Prozesskette. inwieweit verän-dern digitale neuerungen seine arbeit und sein Wirkungsfeld? Welche Möglichkei-ten werden mit dieser neuen Situation eröffnet? Wir möchten Euch mit ausgewähl-ten themen einen Überblick über die aktuellen Entwicklungen geben; dabei jedoch auch den klassischen autor nicht aus den augen verlieren. StrEiFBanD hat sich mit Clemens Meyer und seiner Lektorin getroffen und das Verhältnis zwischen Ver-lag und autor von beiden Seiten unter die Lupe genommen. Eine nachwuchsautorin berichtet über ihren Einstieg in die Branche. ihr bekommt exklusive Einblicke in das Handwerk des redenschreibens und erfahrt u.a. interessantes über Handyromane. Darüber hinaus stellen wir Euch ein Onlinetool für den digitalen autorensatz vor und befassen uns mit der Problematik des digitalen todes.4natürlich könnt ihr wieder an einem kniffligen rätsel teilnehmen und tolle Preise gewinnen.4Wir wünschen Euch viel Spaß beim Stöbern in diesem Heft. Euer StrEiFBanD-team 16.

Durch sie sagen Bilder mehr als 1000 Worte:

Franziska Creutzburg | Unsere Schnittstelle

zu Druckerei und Buchbinderei: Iris

Kochinka | Macht StreIFBanD zu einem

haptischen erlebnis: elisabeth Sturm |

Steuert den Workflow und bringt StreIF-

BanD per Mausklick online: Christina

Klenke | Sorgt für anspruchsvollen Content:

Sarah Mackowiak | Versorgt uns mit

reichlich Satz-Knowhow: Julia Stechemesser

| Kratzt das nötige Kleingeld durch

anzeigen zusammen: Florian theilig | rückt

text und Bild ins rechte Layout: Maria

niemann (v.l.n.r.)

»Oft ist die Zukunft schOn da, ehe wir ihr gewachsen sind.« John Steinbeck

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Inhalt 3

einblicke 4 VerkaufSzahlen VS. herzblut Nadine Ludl

7 Dichten fürS Diplom Claudius Nießen

14 Die neue generation herauSgeber Wanja Sören Oberhof

16 neue zeit für JournaliSten Tino Zippel

17 Die blogger SinD Da! Dale Askey 26 Der Digitale toD Christian Schwarzer | Adil-Dominik Al-Jubouri

neuheiten

19 autorenSatz im zeitalter Von kinDle unD ipaD Gerrit Imsieke 22 hanDyromane – Die etwaS anDeren telefonbücher Oliver Bendel 24 hanDyromane im alltagSteSt Julia Stechemesser

POrträt

8 Verlag unD autor – zwei gewalten, ein ziel Petra Gropp | Clemens Meyer 13 Schreiben im Schatten Thomas Östreicher

in eigener sache

30 »auS alt mach neu« Michael Reiche

36 impreSSum/DankSagung

unterhaltung

6 waS leSer Von einem guten buch erwarten

29 friSch auf Den tiSch 32 waS war DaS nochmal? DaS lexikon 33 zitate-raten 34 wer, wann, wohin?

35 geSchickt geklickt

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4 Einblicke

als meine Oma davon erfuhr, dass ich an einem roman schreibe, schlug sie die Hände über dem Kopf zusammen und sagte: »aber Mädchen! Du musst doch was Gescheites lernen!«4So in etwa wird es jedem nach-wuchsautor gehen. Sich seine Sporen erst einmal zu verdienen heißt,

nicht nur den Mut haben, um mit dem Schreiben zu beginnen, sondern auch den Mut haben, mit autoren zu konkurrieren, die schon jahrelange Erfahrungen auf dem Buchmarkt gesammelt haben.4Den Umstand, dass ich jetzt gefeierte Jungauto-rin bin, habe ich eigentlich nur ein paar Zufällen zu verdanken:4Zufall 1: ich saß in der Schule, Erdkunde war vorbei und religion stand mir noch bevor, als ich die idee hatte, eine Kurzgeschichte über das indische Kastenwesen zu schreiben.4Zufall 2: Ein paar Wochen später bekomme ich einen Flyer, der für einen Schreibwettbewerb wirbt. ich schickte meine Kurzgeschichte hin – nur so aus Spaß. Doch ich gewann den Wettbewerb und wurde nach München eingeladen, um dort vor der Jury zu le-sen. in der Pause sprach mich eine Frau an, die darum bat, dass ich einen roman schreiben möge, der auf die Kurzgeschichte aufbaut. Gesagt, getan. Mit 14 hatte ich meinen roman beendet. Dieser Wettbewerb war der eigentliche Einstieg für mich in die Welt der autoren. ich konnte sehen, was »die anderen« können, konnte mich mit ihnen messen und hatte eine Beurteilung von Dritten, wie meine Geschichte ankam. Das hat mich motiviert. Und die nötigen ersten Kontakte geschaffen.4Zufall 3: Meine Cousine lässt mein Buch »Das Leben einer Harijan« aus Versehen auf ihrer Schulbank liegen, wo es einer ihrer Lehrer findet, der zufällig der Literaturförderer Herr Dr. Dieter Distl ist und sie darauf anspricht.4So kam es, dass ich inzwischen fast kein Buch mehr verkaufen kann, ohne nicht vorher eine Widmung hineinge-schrieben zu haben, fast jeden Monat eine Lesung halte, auf der Leipziger Buch-messe zu Gast sein durfte, mittlerweile an drei weiteren romanen schreibe und die »Schreiberei«, wie es meine Oma nennt, eigentlich zu meinem Hauptberuf machen möchte.4Doch wie sein Geld verdienen, wenn man nicht J.K. rowling oder Stephe-nie Meyer heißt? Das ist vor allem für junge autoren sehr schwer, die gerade erst in dieses Genre »gerutscht« sind und wie ich vielleicht noch eine »nebenher-Vollzeit-Studentin« sind. Denn sie haben weder einen Verlag noch die Bekanntheit, die nötig ist, um sich damit seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Wird man also nicht von jemandem entdeckt oder gefördert, stehen die Chancen schlecht, jemals als autor über die runden zu kommen.4Dank Herrn Distl hatte ich die Möglichkeit, sehr oft vor großem Publikum zu lesen, durch die Leipziger Buchmesse viele wichtige Kontakte zu knüpfen und kann mich jetzt langsam aber sicher auf meine »Schreibe-rei« konzentrieren. Eine gute Förderung ist also das a und O.4Werbung hingegen ist eine andere Sache. Bei kleinen auflagen ist es meist nicht schwer durch gezielte Lesungen ein bestimmtes Publikum anzusprechen. Große auflagen jedoch erfordern

VerkaufsZahlen Vs. herZblutnicht nur der derzeitige technologische wandel bewirkt Veränderungen. mit blick auf

das literarische Schaffen findet fortwährend eine neubelebung der buchbranche statt –

durch die autoren von morgen. Die 22-jährige nadine ludl schildert ihren steinigen,

zufallsgeprägten weg zur Jungautorin.

aUtOrin nadine Ludl (22) studiert Gym-

nasiallehramt für die Fächer Deutsch,

Geschichte, Englisch und Sozialkunde und

macht parallel ihren Master in Historischen

Wissenschaften an der Universität augsburg.

romane schreibt sie seit ihrem 12. Lebens-

jahr BiLDEr Privat

1 nadine Ludl | 2 Der Debütroman der

Jungautorin

1

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Einblicke 5

andere Mittel der Verbreitung. Viele autoren nutzen deshalb das internet als Plattform. ich persönlich mache das nicht. Dafür gibt es verschiedene Gründe.4ich finde, ein Buch ist immer auch ein Stück des autors selbst, ein Stück seiner See-le. Er erlaubt seinen Lesern in seiner Seele zu stöbern und zu lesen indem er seinen roman veröffentlicht. Es ist etwas sehr intimes, persönliches, das immer auch in Verbindung zur Per-son des autors gesehen werden muss. auf meinen Lesungen mache ich immer wieder die Erfahrung, dass viele Leser ein-fach interessiert sind, woher ich meine inspiration habe, sie wollen näheres zu meiner Person wissen und wie ich mich persönlich in das Buch einbringe. Deswegen finde ich, sollte der ganze Komplex Werbung auch auf einer persönlichen Ba-sis laufen. Genau aus diesem Grund halte ich viele Lesungen, einfach um dem Leser die Möglichkeit zu geben mich kennen zu lernen und seine Fragen zu stellen. Zudem verbirgt sich noch eine andere Philosophie hinter dem Ganzen: Was mich antreibt ist das Wissen, dass ich zwar wie alle anderen auto-ren ein Pulsmesser der Zeit bin, der aufschreibt, was an-dere im Herzen tragen. Doch ich bin als Jungautorin näher an diesem Puls als ältere autoren. Denn ältere autoren gehören zwar auch zu meinen Vorbildern, auch ich verehre sie, sie sind unersetzlich. aber es ist mein Herz, das den Unterschied macht, denn es schlägt dichter, emotionaler, schneller, härter und emphatischer als das ei-nes alten autors. ich bin noch jung, die Zeit und das Leben haben mich noch nicht gebrochen, haben mir meine illusionen noch nicht genommen oder zerstört. Mir wurde noch nicht ge-zeigt, dass das meiste, das ich mir in den Kopf setze nicht zu erreichen ist. Und genau deswegen, weil mein Puls ein ande-rer ist, näher am Leben, näher an den Wünschen, am Herzen der Menschen, näher an dem, nach dem sie sich selbst seh-nen, egal wie alt sie sind, lesen viele Menschen die Bücher junger autoren lieber. Es ist mehr Leben in ihnen. Es ist ihr Puls, wenn es auch der Puls eines 80-Jährigen ist, der mit der Zeit unterdrückt wurde, so traut er sich doch wieder durch mich an Wunder zu glauben.4Und genau darin liegt das Ge-heimnis eines jeden autors. Er muss spüren können, was die Leser bewegt, er muss sein wie sie, denken wie sie und fühlen wie sie. nicht umsonst boomt die Fantasy-Branche wie ver-rückt. Die Menschen wollen im deprimierenden alltag den Bo-den unter den Füßen verlieren wenn sie ein Buch aufschlagen und wollen einen Helden finden, einen der wirklich was verän-dern kann. Diese Helden werden meistens von jungen Schrift-stellern erschaffen, die genau dasselbe wollen und fühlen. Es überrascht also nicht, dass auch genau in der Branche, in der so viel junges Herzblut fließt die meisten jungen Leser zu fin-den sind. Menschen müssen sich erst selbst verlieren, damit sie sich wieder finden können im eigenen Leben. Und an ge-nau dem Punkt stehen viele junge autoren auch. Bei diesem »Sich-selbst-Verlieren« sind die Jungautoren die besten Hel-fer. ihre Bücher beschreiben genau das.4Das setzt einen als jungen Menschen, der gerne schreibt, auch unglaublich unter

Druck. Denn man fühlt nie wieder so wie in diesem Moment jetzt. nie wieder. Der Moment vergeht und wenn ich ihn nicht festgehalten habe, dann kommt er nicht wieder und ich ver-gesse ihn irgendwann. Der Puls unterliegt also einer Verän-derung. Mein Gespür für den Puls ändert sich weil ich mit der Zeit älter werde. Und der Puls an sich ändert sich, da ver-schiedene Generationen verschiedene Gefühlswelten erleben. nehmen wir zum Beispiel unsere Großeltern. Sie wuchsen mit den alten Epen auf, mit Homer oder dem nibelungenlied und was passiert? Diese fantastischen Erzählungen wurden in der nS-Zeit dermaßen missbraucht, die Zeit in der unsere Großeltern lebten dermaßen zur Hölle gemacht, dass sich diese Generation Leser nicht mehr an das Fantastische zu glauben traut. ihnen wurde der Glaube an die Fan-tasie an, einen traum genommen. Unsere Eltern, die

zweite Generation, wur-den teilweise mit den Folgen

der ersten Generation konfrontiert. Häuser waren zerbombt, Lebensmittel

waren knapp, es herrschte armut und möglicherweise fehlte ein Eltern teil. Sie wurden so erzogen, wie die Zeit ihre Eltern geformt hat. Ohne Fantasie. Das heißt nicht, dass sie keine hatten. Das heißt, dass sie dazu erzogen wurden realistisch zu sein und sich keinen großen tagträumen hinzugeben. Und wenn man sich die Literatur der 80er und 90er ansieht, wird man feststellen, dass wirklich ein Großteil dem realismus zu-zuschreiben ist. Und nun kommen wir. Wir, die dritte Genera-tion. Uns treffen keine Folgen mehr, wir haben nie zerstörte Häuser gesehen, hatten beide Elternteile an unserer Seite und nie Probleme im alltag über die runden zu kommen. Wir kön-nen also wieder träumen. Meiner Meinung nach wird der Ef-fekt von rezession, Wirtschaftskrise und einer großen Depres-sion in der Mittelschicht noch verstärkt. Der arbeitsmarkt beispielsweise gibt nur noch wenig Positives für einen jungen Menschen her. Er braucht also einen Zufluchtsort, der ihm ge-nau das gibt, nach dem er sich sehnt. Etwas in dem er sich verlieren kann. Etwas wie Literatur. Und genau das ist der Puls der Zeit. Genau das ist es, was er im Herzen trägt. Und als autor muss ich ihm ins Herz schreiben.4Und was passiert mit den alten autoren? Sie vergessen wie es war, sie hören den Puls nicht mehr so genau, sie sehen die Menschen nicht mehr so genau, wie sie sie sehen sollten, wie sie sie auch kennen sollten, sie verstehen sollten.

2

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6 Unterhaltung

was leser VOn einem guten buch erwarten

»ich brauche nur gute inhalte, alles andere ist

mir fast egal.«

thomas h. (hochschullehrer, 62 Jahre)

»ich erwarte von einem guten buch,

dass es mich von anfang an fesselt,

dass es mich berührt, mich zum

weiterlesen animiert und meine

fantasie total anregt. und, dass

ich am ende des buches sagen

kann: >es war eine bereicherung,

dieses buch zu lesen<.«

susann w. (sozialversicherungs­

fachangestellte, 22 Jahre)

»Ein gutes Buch sollte in einer klaren, ausdrucks-starken Sprache und vor allem in einem guten Deutsch geschrieben sein. Selbstverständ lich muss es einen roten Faden haben, der sich für den Leser gut erkennen lässt und nicht sprunghaft ist, so dass der Le-ser den Handlungsablauf nur mühsam verfolgen kann. Je nach Genre hat ein gutes Buch interessant, unterhaltsam, ausdruckstark oder informativ zu sein. Es sollte dem Leser eine aussage geben oder ein Schlussfolgerung zulassen, die für ihn persönlich von nutzen ist.«Hansjoachim S. (Wissenschaftler, 74 Jahre)

»Dass es mich mitreißt und dass es mich meine alltagssorgen vergessen lässt.«Mona S. (Studentin, 19 Jahre)

»ich muss beim lesen denken: Ver­

dammt, ich hatte ganz vergessen,

dass ein buch so hundertmal bes­

ser als fernsehen ist!«

felix k. (musiker, 21 Jahre)

»ein gutes buch muss in erster linie spannend

sein und mir stoff zum nachdenken liefern.«

ina g. (studentin, 24 Jahre)

»Ein gutes Buch muss Seelenzustände, Emotionen und Situa-tionen beschreiben, mit denen ich mich identifizieren kann.«Franziska S. (Fremdsprachenkorres pon dentin, 22 Jahre)

»Ein gutes Buch muss so aufgebaut sein, dass man nicht schon vorher weiß, wie es endet. außerdem sollte es lang genug sein, damit man Zeit hat, die Charaktere richtig kennenzulernen.«Linda E. (Sozialpädagogin, 22 Jahre.)

»auf den inhalt kommt es an. Wenn ich daraus etwas in die rea-lität mitnehmen kann und die aussage dann noch durch Design,

Schrift und vor allem die Sprache bekräftigt wird, dann kann ich beim Zuklappen nach dem letzten Satz zufrieden sagen: ›Das war ein gutes Buch.‹ «Claudia S. (Studentin, 22 Jahre)

»ich erwarte von einem guten buch eine klare,

bildhafte sprache und einen unerwarteten wende­

punkt in einem spannungsvollen er­

zählgefüge.«

anna V. (ergotherapeutin, 22 Jahre)

»Ein Buch sollte für mich nicht nur in sei-ner Funktion des Lesestoffs funktio nieren, es sollte mich vorallem dazu bringen Dinge

zu hinter fragen. Da ich ein Freund von Sach-büchern bin, stehen für mich aussagekräftige

Bilder bzw. eine wirklich gute Lesequalität an erster Stelle. Keinen Spaß beim Durch-blättern in der Buchhandlung meines Ver-trauens zu haben und dann beim Lesen gleichermaßen enttäuscht zu werden, ist mein persönlicher Horror.«Christoph r. (auszubildender zum Me dien-gestalter, 25 Jahre)

1 eine auswahl der beliebtesten Bücher

Deutschlands

1 LitEratUr www.vip-webguide.de BiLD

Franziska Creutzburg

Page 9: Streifband 16

Einblicke 7

im Musikerviertel südlich vom Leipziger Stadtzentrum, dort, wo Mozart, Bach und Beethoven den Straßen ihre namen geliehen haben, sind auffällig viele junge Leute unterwegs: Zierliche Japanerinnen tragen schwere weiß lackierte Cello-koffer auf dem rücken, zwei Jungs in farbverschmierten Overalls schleppen eine

mannsgroße Leinwand über einen Hinterhof. andere sitzen über Bücher oder Manu-skripte gebeugt im nahen Café Kowalski. auf engstem raum sind im Musikerviertel die Universitätsbibliothek, die Hochschule für Musik und theater, die Hochschule für Grafik und Buchkunst und schließlich das Deutsche Literaturinstitut Leipzig ange-siedelt. Dabei ist das Literaturinstitut von allen das kleinste. Hinter hohen Bäumen versteckt liegt die Jugendstilvilla mit einer Eingangstür aus schepperndem alumi-nium und blindem Glas. aus der nachbarvilla an der Straßenecke nebenan dringen bei schönem Wetter die Dreiklänge und Übungen der Musikhochschüler bis auf die Straße und beschallen die beiden Polizisten, die hier hinter einer überdimensio-nierten absperrung rund um die Uhr den anderen nachbarn des Literaturinstitutes bewachen, das amerikanische Generalkonsulat.4Zwei Straßen weiter wurde 1955 das erste Literaturinstitut in Leipzig gegründet. 1958 erhielt es Hochschulstatus. 1959 wurde es nach dem Kulturminister der DDr, Johannes r. Becher, benannt. Zu der Schar der Studenten, von denen sich einige später als Schriftsteller inter-national einen namen machten, gehören Kurt Drawert, ralph Giordano, Kerstin Hensel, Sarah Kirsch oder angela Krauß.4als das Literaturinstitut auf Beschluss des Freistaates Sachsen zum 31. Dezember 1990 aufgelöst werden sollte, gab es Proteste von Studenten, namhaften Literaten und Publizisten, unter ihnen Hans Mayer und Walter Jens, sodass die Landesregierung neu über das Fortbestehen dieser »Schreibschule« nachdenken musste. Sie wurde in der Folge zwar zunächst aufgelöst, aber als »Deutsches Literaturinstitut der Universität Leipzig« wieder gegründet.4Der Lyriker Bernd Jentzsch fungierte bis 1999 als Gründungsdirek-tor. Seither wechseln sich die drei fest angestellten Professoren, die autoren Hans-Ulrich treichel, Josef Haslinger und Michael Lentz in der Position des Direktors gegenseitig ab.4»Bestimmte Erfahrungen«, ist sich Hans-Ulrich treichel sicher, »können die Studenten am institut schneller und intensiver machen«. Gemeint sind damals wie heute Herangehensweisen für das Schreiben und redigieren ebenso wie die richtige Einstellung gegenüber Kritik. »Manchmal ist das schon ganz schön hart. Vor allem natürlich, wenn einem der text wirklich wichtig ist«, sagt Christoph Graebel, der von 2001 bis 2006 in Leipzig studiert hat. »andererseits weiß man auch, eigentlich ist die Kritik meistens berechtigt, aber das macht es im ersten Moment auch nicht leichter.«4Die Studenten sind angehalten, stetig zu produzieren. »Da-bei wollen wir den Studenten nicht beibringen, wie man schreibt, sondern wie man schreiben kann,« sagt Hans-Ulrich treichel. Was auch Kenntnisse von Weltliteratur und Kunstästhetik voraussetzt, schon allein um den Wert der eigenen Gedanken beurteilen zu können. allerdings hat man den Studenten im Bewerbungsgespräch auch gesagt, dass sie nicht erwarten dürfen, das institut als Schriftsteller wieder zu verlassen. Dass natürlich jeder der rund 20 neuzugänge pro Jahr mit diesem traum nach Leipzig kommt, ist irgendwie auch sehr verständlich.

dichten fürs diPlOmDer flotte Spruch ist längst überholt: Denn auch am leipziger literaturinstitut,

Deutschlands erster akademischer autorenausbildungsstätte, weht ein europäischer

wind. mit der einführung von bachelor und master seit 2006/2007 gehören die Scherze

über die vermeintlichen »Diplom-Schriftsteller« der Vergangenheit an.

aUtOr Claudius nießen (30) ist seit 2008

Geschäftsführer des zur Universität Leipzig

gehörenden Deutschen Literaturinstitutes

Leipzig (DLL) BiLD Franziska Creutzburg

LinK www.deutsches-literaturinstitut.de

1

1 Deutsches Literaturinstitut Leipzig

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8 Porträt

Verlag und autOr – Zwei gewalten, ein ZielSchriftsteller prägen die kulturelle, literarische landschaft einer gesellschaft. Sie stehen

mit ihren publikationen im fokus der Öffentlichkeit und müssen sich in ihrem Verlag

behaupten. autor und Verlag: zwei welten mit ein und demselben ziel – dem buch.

Doch was geschieht eigentlich hinter den Kulissen? StrEiFBanD sprach mit dem Leipziger autor Clemens Meyer und seiner Lektorin Petra Gropp über die arbeit am text, sowie über die Kommunikation untereinander und mit dem Verlag. 4Clemens Meyer [M] ist ein autor aus dem Osten von Leipzig und hat am Deutschen Literaturinstitut studiert. nachdem er für sein erstes Buch »als wir träumten« lange nach einem Verlag gesucht und beinahe die Hoffnung aufgegeben hatte, wurde der S. Fischer Verlag in Frankfurt auf ihn aufmerksam. Für sein zweites Buch »Die nacht, die Lich-ter« erhielt er 2008 den Preis der Leipziger Buchmesse. Seine dritte Publi-kation »Gewalten. Ein tagebuch« erschien im Frühjahr 2010.4Petra Gropp [G] studierte Germanistik mit den nebenfächern Französisch und Literatur-wissenschaften. Sie ist seit sechs Jahren als Lektorin im S. Fischer Verlag tätig und betreut derzeit etwa 20 autoren; unter ihnen auch Clemens Meyer. 4Hallo Herr Meyer und Frau Gropp. Schön, dass Sie für StrEiFBanD Zeit gefunden haben. Erzählen Sie einmal. Wie finden autor und Lektor eigent-lich zusammen? Gilt das Motto »Wer zuerst kommt, mahlt zuerst«? [G] ich denke, es ergibt sich nach neigung. Je nachdem, wer jemanden entdeckt oder eine affinität zu einem text oder autor hat, kümmert sich darum. Es muss jedoch immer ein ausgewogenes Gleichgewicht zwischen Betreuung und Kapazität herrschen. Darüber hinaus ist ebenso die Zusammenarbeit

1

1 ein harmonisches Verhältnis ist die Basis

der Zusammenarbeit zwischen autor und

Lektor

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Porträt 9

innerhalb des Verlages sehr wichtig. Die abteilungen Presse, Marketing und Vertrieb arbeiten eng zusammen. Für autoren ist der Verlag sozusagen eine Blackbox. Darin passieren Dinge und am Ende kommt ein Buch heraus. ich nehme dabei eine Vermittlerrolle ein. ich kenne text und autor sehr genau und kann das dementsprechend an die Kollegen weitergeben. andersherum teile ich dem autor mit, was der Verlag vorhat. Warum wir Dinge tun oder auch nicht tun.4Wie verlief ihr erster Kontakt mit dem Verlag? [M] ich wurde nach Frankfurt zum Essen eingeladen. Meine Lektorin, einer der Programmleiter für

Belletristik, meine agentin aus München und ich be-sprachen zum ersten Mal Details. ich habe mich sofort willkommen gefühlt und man hat mir gleich gezeigt: »Du bist ein Schriftsteller, den wir bei uns haben wollen. Wir wollen deine Bücher drucken, dieses und hoffent-lich in Zukunft noch weitere.« Später kam meine Lekto-rin zu mir nach Leipzig. Vorher hatte sie mir schon ei-nen großen Packen mit anmerkungen und Änderungen geschickt. Dann sind wir Seite für Seite des Buches durchgegangen. Haben gekürzt, diskutiert und viel über-einander gelernt.4Sie arbeiten seit ca. 5 Jahren zu-sammen. inwieweit hat sich die Zusammenarbeit verän-dert? [M] ich weiß noch genau, dass der erste tag schwierig war, weil ich erst einmal lernen musste, wa-rum sie welche Änderungen machen möchte. Dabei handelt es sich manchmal um ein Wort oder ein Komma

anstatt eines »und« oder einfach nur um Wortwiederho-lungen. Es geht um Details, die ich erst einmal begrei-fen musste. Die Zusammenarbeit hat sich natürlich im Laufe der Zeit intensiviert. Man kennt sich jetzt. Sie ist sozusagen wie eine gute Freundin geworden. Wir wis-sen, wie der andere tickt. Wir wissen, wie wir mitein-ander umzugehen haben. ich ahne, was sie zu manchen Dingen anmerken könnte. Und da ich mich im Laufe der Jahre auch entwickelt habe, müssen an den Geschichten oft nur noch kleine Details geändert werden. Die Klein-

arbeit ist dabei aber das allerwichtigste! 4[G] absolut. am anfang war es etwas schwierig. Es ging nicht darum zu sagen, das ist richtig oder falsch, sondern es waren Vorschläge, nachfragen, Hinweise. nachdem ich das Manuskript von »als wir träumten« durchgearbeitet hatte, schickte ich es Clemens. »nicht erschrecken, wir können über alles sprechen«, schrieb ich in einem Brief. Stellen Sie sich vor, dass der autor sechs Jahre lang an seinem text gearbeitet hat und schließlich der Meinung ist, dass sein text fertig ist. Wenn er dann das Manu-skript mit anmerkungen übersät zurückbekommt, kann

das, verständlicherweise, auch falsch interpretiert wer-den. aber als wir angefangen haben, an dem text zu ar-beiten, merkte er sofort, dass es darum geht, den text – so grandios er ist – an manchen Stellen noch besser zu machen. Wir haben drei tage zwölf Stunden am Stück gearbeitet. ich war zutiefst beeindruckt, dass es jeman-den gibt, der noch konzentrierter und ausdauernder ist als ich. aber wenn der autor an Punkten gar nicht nach-geben will, bleibt es natürlich so. Es ist und bleibt sein text. Er hat das letzte Wort.4Und was schätzen Sie an Frau Gropp, Herr Meyer? [M] ich merkte, dass sie gut ist in den Dingen, die sie macht, in Literatur. Gerade für meine Literatur und dass sie darauf eingehen kann. Man darf nicht vergessen, dass ich nicht der Einzige bin, mit dem sie arbeitet. Sie muss sich also immer wandeln können. Sie muss sich auf jegliche Eigenheiten in Stil

und Form und das Schreiben des autors einlassen. Und das kann sie sehr gut bei mir und deswegen bin ich zu-frieden, so wie es ist.4Wie schwierig ist es, zwischen einzelnen Werken hin- und herzuschalten – von tagebuch über Biografie bis hin zur Erzählung? [G] Das ist gerade das Spannende daran, benötigt aber eine Menge Kon-zentration. ich überlege mir, wer vor mir sitzt, in wel-cher Lebenssituation sich der autor befindet, was für ein Mensch er ist, welche themen ihn interessieren. ich versuche herauszufinden in welcher »Welt« er sich bewegt.

»stellen sie sich vor, dass der autor sechs Jahre lang an seinem text gearbeitet hat und schließ­lich der meinung ist, dass sein text fertig ist. wenn er dann das manuskript mit anmerkungen übersät zurück bekommt, kann das, verständli­cherweise, auch falsch interpretiert werden.«

»für autoren ist der Verlag sozusagen eine blackbox. darin passieren dinge und am ende kommt ein buch heraus.«

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10 Porträt

Jeder autor hat seine eigene Welt, das ist großartig. 4Lernt man so etwas im Studium? [G] Man lernt die intensive auseinandersetzung und analyse verschie-denster arten von texten sowie das Entwickeln eines Gespürs für Schreibweisen und Stile. Die tägliche arbeit, Kommunikation und Organisation sind dann »Learn ing by Doing«. Der rhythmus des Geschriebenen ist ebenso

wichtig wie das Erzählte an sich. Das habe ich auch erst von unseren autoren gelernt. 4angenommen, Frau Gropp, Sie bekommen ein neues Manuskript vorgelegt, wie gehen Sie vor? [G] ich schaue mir anfang, Mitte und Schluss an. ist es interessant erzählt? ist ein Erzählbo-gen zu erkennen? Sind die Figuren bzw. Kapitel plausi-bel? Zuletzt werden Details wie z. B. Wortwiederholungen besprochen. Wenn man sich bei der arbeit am text streitet, diskutiert oder keinen gemeinsamen nenner findet, dann passiert das unter vier augen. Man kommt aber sehr häufig zu einer vernünftigen Lösung, da so-wohl autor als auch Lektor das Beste für den text wol-len. Falls ich grundlegende Zweifel am Gesamttext habe, weil das nicht das ist, was ich von dem autor gewohnt bin, folgen lange Gespräche. Diskutiert wird aber auch

um das Drumherum, das kann ein Cover oder auch eine Platzierung sein.4Herr Meyer, beim Verfassen von »Gewalten. Ein tagebuch« sind Sie sowohl physisch als auch psychisch an ihre Grenzen gelangt. Hat Sie der Verlag in dieser Situation unterstützt? [M] Es ist ein heikles Buch, welches sich mit schlimmen Dingen aus-einandersetzt. Es hat viel Kraft gekostet, es in so kurzer Zeit zu schreiben. ich wollte »Gewalten. Ein tagebuch« unbedingt 2009 fertigstellen. ich habe mir demnach selber enormen Druck gemacht. Das war nicht schlecht, aber danach war ich einfach kraftlos. Es ging mir auch finanziell nicht gut. Da ich aber noch andere Projekte im Kopf hatte, konnte man sogar über einen Vorschuss verhandeln. ich spürte, dass der Verlag mir rückende-ckung gab: »Wir glauben an dich. Du bist in Schwierig-keiten und wir helfen dir dabei.«4Haben Sie als frei-schaffender Schriftsteller, von Frau Gropp abgesehen, 1

»wir glauben an dich. du bist in schwierigkeiten und wir helfen dir dabei.«

»generell bin ich aber der meinung, dass man als autor nur eines muss: man muss texte schreiben.«

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Porträt 11

noch weitere Kontakte im Verlag? [M] Den Hersteller habe ich einmal getroffen. Von ihm habe ich eine alte kleine Kupferplat-te mit dem Fischer-Logo bekommen. Die liegt jetzt als talisman auf meinem Schreib-tisch. Er schenkt sie neuen autoren, deren Bücher er sehr schätzt. Da-rüber hi naus habe ich auch mit der Marketing-ab-teilung zu tun gehabt. Man fragt mich natür-lich auch erstmal, ob ich das gut finde und ob ich das so will. Wenn ich sage »nein« dann macht man mir einen anderen Vor-schlag. Man will ja schließlich, dass der autor zufrieden ist. ich habe das Gefühl, dass ich ein teil des Ganzen bin. Es ist ein Geben und neh-men. 4Wenn wir gerade beim thema Herstellung sind. Müssen Sie sich beim Schreiben an technische Vorgaben halten? [M] in dieser Hinsicht bin ich ganz frei. ich brauche eigentlich nur ein Schreibprogramm, Word oder OpenOffice. ich könnte sogar auf einer insel sitzen und das Manuskript handschriftlich zum Verlag schicken. Hauptsache es ist da und sie können damit arbeiten. Zur not müssen sie es halt abtippen.4Sie bekommen demzufolge vom Verlag keine vorgefertigten Formatvorlagen, mit denen sie ihr Manuskript auszeichnen müssen? Hät-ten sie etwas dagegen, falls man das von ihnen erwarten würde? [M] nein, so etwas muss ich nicht machen. ich versuche natürlich so zu schreiben, wie es den Leuten genehm ist. Wenn das mit den Formatvorlagen technisch nicht zu anspruchsvoll wäre, hätte ich damit kein Problem. ich hab schon

ein bisschen ahnung vom Umgang mit Computern. ich habe jedoch eine ganz bestimmte Vorstellung davon, wie die Benutzeroberfläche aussehen muss. Schwierig wird es, wenn es plötzlich eine andere ist, mit der ich nicht umgehen kann. Generell bin ich aber der Meinung, dass man als autor nur eines muss: Man muss texte schreiben. im schlimmsten Falle müsste so-gar ein Diktiergerät genügen. alles andere muss der Verlag machen. am Ende zählt das Wort des autors. ich arbeite so wie ich arbeite. ich bin Schriftsteller und ich werde weiter schreiben.4Optimierung und Kostenre-duzierung rücken für Verlage weiter in den Vordergrund. Findet autorensatz bei ihnen anwendung? [G] Solche tools werden bei uns nicht verwendet. Word sollte es jedoch schon sein, sodass man das Manuskript per Mail versenden und Korrekturen einfach ausführen kann. Durch die eBook-Produktion haben wir unseren kompletten Workflow auf XML umgestellt. Dem Datenhandling kommt somit eine bedeutendere rolle zu, um eine reibungslose Konvertierung in EPUB-Dateien zu gewähr leisten.4inwieweit sind die autoren in diese Vor-gänge involviert? [G] Der autor bekommt davon gar nichts mit. ich selbst bekomme das auch nicht direkt zu spüren. ich weiß jedoch, dass die Her-

»ich habe das gefühl, dass ich ein teil des ganzen bin. es ist ein geben und nehmen.«

1 Clemens Meyer im Interview; er ist sehr

zufrieden mit der arbeit in seinem Verlag |

2 Bisher sind drei Werke von Clemens Mey-

er im S. Fischer Verlag erschienen, »als wir

träumten« ist der Debütroman des Leipzi-

ger autors/ »Die nacht, die Lichter« erhielt

2008 den Preis der Leipziger Buchmesse

2

Page 14: Streifband 16

12 Porträt

stellung ziemlich Kopf steht und in den letzten Monaten viel zu tun hatte.4apropos Digitalisierung, besitzen sie einen ereader? [G] Ja, um Manuskripte zu lesen, das geht prima. Bevor ich mir alle Seiten ausdrucken muss und stapelweise Papier mit mir herumschleppe. So kann ich die texte unterstreichen und markieren, diese je-doch leider nicht auf meinen Computer ziehen. in drei Jahren lacht man sicher darüber, wie eingeschränkt die ereader heute sind. EBooks habe ich mir noch nicht he-runtergeladen. ich glaube, dass dafür zunächst einmal bessere und schickere Geräte benötigt werden. Beson-ders Zeitschriften- und Magazinverlage müssen sich umstellen und tun das auch schon. Wir bieten auch eBooks an. Wir müssen dabei sein und wir wollen dabei sein und versuchen auf dem neuesten Stand der Ent-wicklung zu bleiben, wie z. B. mit der Einbettung von Gra-fiken, tabellen, illustrationen etc.4Herr Meyer, möchten Sie auch in Zukunft dem S. Fischer Verlag treu bleiben? [M] Wenn man bei S. Fischer ist, was sollte man noch wählen? S. Fischer ist der Verlag thomas Manns, Hein-rich Manns und vieler anderer großer deutscher und in-ternationaler Schriftsteller. ich fühle mich in einem gu-ten Kanon und plane meine Zukunft hier. Es ist wichtig

für einen Schriftsteller, eine Kontinuität zu haben. Das ist sehr selten heute in der Literaturbranche – einen Verlag zu haben, der deine Bücher auch herausbringt. Und zwar nicht nur eins. Jetzt haben wir bereits das dritte produziert. Man kann langsam von einem Werk sprechen und irgendwann kommt auch ein viertes.4Weil wir gerade bei der Zukunft sind. in einer Zeit, in der Vie-le ihre texte übers internet publizieren, brauchen auto-ren überhaupt noch Verlage? [G] ich glaube der Verlag behält seine zentrale Position. Schreiben und publizie-ren kann jeder. Die Frage ist nur, wie das Buch in den Handel gelangt. Dafür braucht man einen sehr guten Vertrieb. Wenn es in der Literaturkritik wahrgenommen werden soll, braucht man eine gute Presseabteilung. Wenn es überhaupt in diesen ganzen Kosmos – Preise, aufmerksamkeit, Stipendien – hineinkommen soll, braucht es den Verlag, der den Stempel gibt: »Das ist ein literari-

sches Werk!«. 4Zum abschluss, wenn Sie bei Frau Gropp zwei Wünsche frei hätten, Herr Meyer, welche wären das? Die Zusammenarbeit soll weiterhin so gut funktionieren wie bisher und Petra könnte mich gerne einmal zu einem runden Geburtstag einladen.4Und Frau Gropp, was steht auf ihrer Wunschliste ganz oben? ich wünsche mir, dass Clemens auch für sein nächstes großes Buch viele ideen hat. aber vor allem, dass er sei-nen Weg weitergeht, voller Kraft und Energie, so wie er es bis jetzt auch getan hat. Vielen Dank für das inter-view.

1 »Gewalten. ein tagebuch« behandelt die ereignisse des Jahres

2009 und kostete den autor viel Kraft, mit weiteren Ideen im Hinter-

kopf wird er der deutschen Literaturszene treu bleiben

1

»in drei Jahren lacht man sicher darüber, wie eingeschränkt die ereader heute sind. ebooks habe ich mir noch nicht heruntergeladen. ich glaube, dass dafür zunächst einmal bessere und schickere geräte benötigt werden. besonders Zeitschriften­ und magazinverlage müssen sich umstellen.«

intErViEW mit dem Leipziger autor Clemens Meyer (33) und seiner

Lektorin Petra Gropp (36) geführt von Sarah Mackowiak, Florian

theilig und Christina Klenke BiLDEr Christoph reiche COLLaGE

Franziska Creutzburg

Page 15: Streifband 16

Porträt 13

neulich habe ich die »Süddeutsche« gelesen. Die trug in der ankündigung eines Vortrags zur »Kraft der rhetorik« bei ihrem »Wissensforum 2010« ziemlich dick auf. Es gehe um nichts weniger als »die Königsdisziplin des gesprochenen Wortes«. Zauberwirkung inbegriffen: »Fesseln Sie ihr

Gegenüber mit brillanter rhetorik«, mithilfe des referenten, pardon: top-Experten »erleben und erlernen Sie die geballte Kommunikationskraft.« na sowas! Da ist wohl jemand der narzisstischen Verführung erlegen, einen simplen Fachmann als göttlich Begabten zu stilisieren.4Dabei geht es auch eine nummer kleiner. Be-griffe wie Einfühlung, Handwerk, Dienstleistung, Fantasie und Sorgfalt markieren verlässlicher, worum es beim Schreiben fürs reden der anderen geht.4Es beginnt mit der Einfühlung in die Sprache und das Denken des auftraggebers, speziell aber in die Stimmung. alle Profis im Gewerbe werden bestätigen: Die grundlegende Hal-tung zum redeanlass bestimmt das weitere Vorgehen. ist der redner zu Gast oder lädt er ein? Will er informieren, motivieren, kritisieren, appellieren? Wie freundlich ist das auditorium – und wie verbindlich will der Vortragende sein?4Zum Hand-werk gehören sprachliches talent und formale Kenntnisse: Welche redelänge für welchen anlass? Welcher Humor ist wann angemessen? Wer ist wie zu begrüßen, welche Botschaft braucht welche Mittel?4Die Dienstleistung schließt die Bera-tung mit ein. Äußert der auftraggeber eine ungeeignete idee, weise ich ihn als re-denschreiber darauf hin – deswegen leisten sich gerade Konzernchefs gern einen externen autor. Er kann frei von Hierarchieüberlegungen und allein an der Sache orientiert sprechen. Der hauseigene Beraterstab dagegen wird sich hüten, dem Boss zu widersprechen.4Die Fantasie ist im nächsten Schritt gefragt, wenn es nach dem Briefing ans Schreiben geht. Der Flirt mit der Muse, dem launischen Lu-der, ist allerdings eine einsame, weil intime Verrichtung. Dafür hat jeder seine eigenen Strategien. ich selbst neige zum Duschen, was aus unerfindlichen Gründen meinen transmitterstoffen auf dem Weg zwischen Grundhaltung und Wortwahl Beine macht.4Sorgfalt schließlich versteht sich von selbst. auch wenn eine gute rede eher Gefühle statt Fakten transportiert, werden alle tatsachenbehauptungen und Zitate mehrfach gecheckt; nur ein optimales Ma-nuskript verlässt meinen Computer. Weil nicht selten redetexte im anschluss wei-tergegeben oder veröffentlicht werden, müssen übrigens auch rechtschreibung und Zeichensetzung stimmen, obwohl man die Fehler ja nicht hört.4War es das schon? nicht ganz. Für mich am wichtigsten ist die Leidenschaft. immer wieder erstaunt und begeistert mich die Offenheit meiner auftraggeber. Sie alle erzählen unverstellt von all dem, was sie im Zuge des bevorstehenden auftritts bewegt. Das Eintauchen in die Welt eines Schiffsbauers, einer Pharmareferentin, eines Schulrektors, einer Bundestagsabgeordneten fasziniert mich. Und ich freue mich an der regelmäßigen Erleichterung meiner auftraggeber, eine Sorge weniger im Leben zu haben. Bleibt die Frage, was das Ganze kostet. Sagen wir so: Darüber kann man reden.

schreiben im schattenghostwriting haftet hierzulande noch immer etwas peinliches an – dabei handelt es

sich um eine ganz normale Dienstleistung. thomas Östreicher, redenschreiber in

hamburg, erzählt davon.

1 thomas Östreicher

aUtOr thomas Östreicher (49) war von 1998

bis 2000 redenschreiber der schleswig-

holsteinischen Ministerpräsidentin Heide

Simonis, seitdem arbeitet er freiberuflich in

Hamburg LinK www.die-perfekte-rede.de

BiLD Privat

»beim ghostwriting geht es um ein­fühlung, handwerk, dienstleistung, fantasie und sorgfalt.«

1

Page 16: Streifband 16

14 Einblicke

als ich als Student in meine erste Wohnung zog, habe ich natürlich eine tageszeitung abonniert. 70 % der Zeitung landeten jedoch im Müll. Der regionalteil war gut, der Sportteil war okay, aber der Wirtschaftsteil mit nur einer Seite zu kurz. Der Politikteil ent-

sprach nicht meiner politischen Haltung und die Meinungen und Kommen-tare der Chefredakteure, hätte ich gerne gegen die meiner Lieblingsblogger getauscht. außerdem waren weder die neuesten Badminton-Ergebnisse noch das Wetter meiner Lieblingsinsel enthalten. Mir aber nur wegen des Wirtschaftsteils das Handelsblatt kaufen, nur wegen des Sports die Bild und wegen des Wetters die Sylter rundschau? Eine Zeitung ganz bezahlen, obwohl mir nur 30 % gefallen? Wer will das schon. Es bleibt ja noch das internet. Wenn man jedoch den ganzen tag am Computer arbeitet und im internet surft, die nachrichten dann auch noch online lesen zu müssen – nervt!4Ein »Best of« aller Zeitungen und internetinhalte, das wäre was … 4als Hendrik tiedemann (28) und ich (24) uns vor ca. drei Jahren trafen, hatten wir beide die gleiche idee. Wir brauchten allerdings bis november 2009, um aus dieser idee Wirklichkeit werden zu lassen. Seit dem 16. no-vember kann jeder, leider vorerst nur in Berlin, unter www.niiu.de seine eigene individualisierte tageszeitung zusammenstellen und auf Zeitungs-

die neue generatiOn herausgeberDer leser entscheidet selbst, was am morgen in seiner

niiu im briefkasten erscheint: Den Sportteil aus der bild,

wirtschaft aus dem handelsblatt und die titelseite der

nyt. So wird jeder leser zum zeitungsherausgeber.

name niiu ist ein Fantasiewort und soll die assoziation mit new und news wecken

Format 477 mm x 340 mm

Umfang 24 Seiten

Preis pro ausgabe 1,20 € für Studenten, Zivildienstleistleistende, auszubildende und Schüler;1,80 € für alle anderen

Zustellung eine bis 14 Uhr konfigurierte niiu befindet sich am Folgetag bis 8 Uhr im Briefkasten

Druck/Druckmaschine Digitaldruck/JetStream 2200

Layout Leser können zwischen einem Layout in Blau oder rot wählen; titel, Motto und Grußbotschaft können selbst erstellt werden

anzeigen niiu finanziert sich zum teil über personalisierte Werbung, die über ein Selbstbuchungsportal generiert werden kann

aUtOr Wanja Sören Oberhof (24) arbeitet

gemeinsam mit Hendrik tidemann seit Mitte

2007 an der Umsetzung des niiu-Projekts;

er verkauft in Gesprächen und Vorträgen

die idee an Verlage, Druckhersteller und

potentielle Kunden. nebenbei studiert er

Unternehmensgründung an der Hochschule

für Wirtschaft und recht in Berlin BiLDEr

niiu LinK www.niiu.de

1

Page 17: Streifband 16

Porträt 15

papier gedruckt, selbige am nächsten Morgen aus dem Briefkasten holen.4in den letzten Monaten hatte ich die Ehre, niiu in über 20 Vorträgen, in verschiedensten Ländern, den unterschiedlichsten Leuten vorzustellen. Das thema lautete stets: Die Zukunft der Zeitung/die Zukunft des Journalismus – individualisierung. Bei allen 20 Vorträgen ging es insbesondere um die Zukunft von Bürger- und hyperlokalem Journalismus. in meinen augen ist es bezeichnend, dass diese beiden themen solch große Bedeutung erlangen. Sie sind die logische Fortsetzung einer Entwicklung, die mit Wikipedia und Co. ihren anfang nahm. Der große Verleger rupert Mur-doch fasste diese Entwicklung besser zusammen, als es jemand anderes könnte: »technology is shifting power away from the editors, the publishers, the establish-ment, the media elite. now it’s the people who are taking control.« Wichtig ist meines Erachtens, dass dabei nicht angenommen wird, es könne auf professionelle Journa-listen oder Chefredakteure verzichtet werden. Ein noch so guter Hobbyjournalist wird nicht plötzlich investigati-ve reportagen wie die eines Hans Leyendeckers schrei-ben. Beidem sollte parallel eine Daseinsberechtigung zugestanden werden. an den abertausenden von Blogs sehen wir das interesse vieler Leute, sich »journalis-tisch« zu verwirklichen. an dem Erfolg von niiu hinge-gen lässt sich ablesen, wie groß der Wunsch ist, selbst bestimmen zu können, was man liest.

VEL_AZ_35210_105X297_RZ.indd 1 11.06.2010 12:36:49 Uhr

2

1 Wanja Sören Oberhof | 2 Die

individualisierte Mischung

machts – ein zukunftsträchtiges

Projekt?

Page 18: Streifband 16

16 Einblicke

Was waren das für Zeiten: Früher, so erzählen es die älteren Kollegen gern, brachte sie ein Fahrer gemütlich zu ihren terminen. in der re-daktion wartete schon die Sekretärin, um das Diktat aufzunehmen. Die arbeitsabläufe haben sich längst geändert: Die moderne technik

wird als Segen und Fluch zugleich empfunden.4Laptop und UMtS helfen, kurz vor redaktionsschluss einen Beitrag von fast überall auf der Welt in die redaktion zu schicken – sei es aus Jena, Berlin oder Vancouver. Das bedeutet Freiheit. Doch der technische Fortschritt ändert die rahmenbedingungen der Zeitungsherstellung. Das internet als schnelles Medium erobert breitere nutzerschichten. Die Verlage sind in der Pflicht, Präsenz zu zeigen, wissen jedoch, dass sie aufwändig recherchierte Beiträge frei anbieten.4Wie beim Privatfernsehen zahlt der nutzer nur mit seiner aufmerksamkeit, die er der Werbung im Umfeld gewährt. allerdings decken diese Einnahmen nicht die Summen, die ins internet abwandernde abonnenten kosten. neue Bezahlsysteme müssen sich durchsetzen, sodass Minibeträge wie fünf oder zehn Cent mit einem übergreifenden Prepaidsystem erhoben werden können. Die Hemmschwelle für nutzer wäre niedrig, so kleine Beiträge zu zahlen. aber diese Einnahmen würden die redaktionen sichern.4Das ist notwendig in Zeiten sinkender auflagen. Verlagshäuser versuchen durch kreative Umstrukturierung ihre redaktio-nen bei gleichbleibender Qualität zu straffen und Geld zu sparen. Sie wollen nicht in einen teufelskreis geraten: ein schlechterer inhalt zieht weniger Leser an, die Erlöse sinken weiter, die Zahl der redakteure ebenso.4Es bringt wenig, Printinhalte 1:1 online zu stellen. Jedes Medium will nach seinen Vorzügen bedient werden: Während das internet die Leser schnell erreicht, bietet die Zeitung raum für eine hintergrün-dig angelegte Berichterstattung. Wiederum profitiert die redaktion vom Feedback aus dem netz. Durch die aktuelle Webstatistik lässt sich nachvollziehen, welche Bei-träge die Leser interessieren – eine rückkopplung, die bei der gedruckten Zeitung nur aufwändig zu erheben ist.4Mehrere ausgangskanäle zu bedienen, ändert die arbeitsabläufe des Journalisten. Fährt er zu einem termin, muss er schnell aus den gebotenen informationen das Wichtigste für eine Meldung filtern, die er noch wäh-rend der Pressekonferenz in den rechner tippt. Die Fotografen sind gefragt, schneller und vielseitiger in den Bildformaten zu liefern. Denn: Ohne entsprechende illustra-tion, keine Meldung.4Der redaktion kommt eine zentrale Funktion zu. Sie muss je-derzeit Beiträge der reporter entgegennehmen und die ausgangskanäle bestücken. neben Zeitung und internet versuchen sich die Verlage mit Diensten wie SMS-ticker oder der Verbreitung von nachrichten auf Displays in Straßenbahnen, um Erlöse zu generieren. Das setzt aber einen kontinuierlichen nachrichtenfluss voraus. re-daktionsschluss ist nicht nur einmal am tag, sondern jede Minute. Die Journalisten wiederum müssen sich nicht nur auf eine schnellere Lieferung einstellen, sondern auch vielseitiger werden, verlangt das internet doch auch nach audiobeiträgen oder kurzen Videos. Die neue Zeit hat schon begonnen.

neue Zeit für JOurnalistenDie deutschen Verlage suchen nach rezepten, die sinkenden tageszeitungsauflagen

auszugleichen. Sie wollen über zusätzliche Vertriebskanäle einnahmen generieren.

Dies bringt für die Journalisten veränderte arbeitsabläufe mit sich.

aUtOr tino Zippel (30) studierte Medienwis-

senschaft, Politikwissenschaft, Mathematik

und informatik an der Friedrich-Schiller-

Universität Jena und arbeitet seit 2007 als

Politikredakteur für die Ostthüringer Zeitung

BiLD Karina Heßland

1

1 tino Zippel

Page 19: Streifband 16

Einblicke 17

»die blOggersind da!«in den letzten Jahren haben auch in Deutschland web-logs, kurz blogs, an bedeutung

gewonnen und können den schlummernden autor in jedem von uns wecken. Sie ern-

ten daher nicht selten negative kritik und so einfallslose kommentare wie: »blogs sind

scheiße.«

auch wenn sie nicht so bunt for-muliert werden, sind Äußerun-gen dieser art in den Medien häufig zu lesen. nicht nur Politi-

ker und Prominente beschweren sich über die Blogger, sondern auch ausgebildete Journalisten und viele andere. Wie neulich im tagesspiegel zu lesen war, »hat sich zwischen Bloggern und Holzmedien eine Feindschaft entwickelt, die an die römer und das gallische Dorf erinnert«. Blogs werden allgemein pauschal abgewertet und allzu oft als populistisches Gesabber verworfen.4Doch hinter diesen Vorurtei-len sieht die Wahrheit etwas anders aus. natürlich gibt es Blogs, die nur den ge-ringsten anforderungen entsprechen – auch wenn man bedenken soll, dass Schön-heit im auge des Betrachters liegt. Man begeht aber einen Denkfehler, wenn man Blogs verallgemeinert und behauptet, dass alle schlecht sind. Es sollte keineswegs ein Medium mit einer Botschaft verwechselt werden. Würde man beispielsweise nur die BiLD-Zeitung lesen, ohne zu wissen, dass es auch die Frankfurter allgemeine gibt, dann könnte man wohl auf die idee kommen, dass alle Zeitungen mangel-haft berichteten und redigierte Gazetten sind. Würden wir Fernsehen als Medium nur wegen »Deutschland sucht den Superstar« verdammen? Wohl kaum.4Blogs gegenüber fällt das Urteil aber leicht, denn kein anderes Medium hat sich wohl so schlagartig durchgesetzt. Der Überfluss verzerrt den Blick. Wo bei Zeitungen das Verhältnis von qualitativ anspruchsvollen zu weniger anspruchsvollen Publikatio-nen bei einem günstigen 50:50-Verhältnis liegt und das ausgabemedium Fernse-hen etwa das Verhältnis 20:80 schafft, liegt bei Blogs eher eine relation von 5:95 vor. Da es eine enorme Vielzahl von Blogs gibt, stehen diese fünf Prozent für hundert-tausende von Blogs. Man muss differenzieren können.4Lässt man die inhalte au-ßer acht und betrachtet stattdessen ausschließlich die technische Plattform, stellt man fest, dass es sich um eine einfache und elegante technologie handelt. Ein Blog ist schlichtweg eine datenbankbetriebene Website, auf der inhalte hauptsächlich in der Form von Beiträgen erfasst und in umgekehrter chronologischer reihenfolge angezeigt werden. Dafür gibt es mehrere Softwarelösungen. Sowohl solche, die auf einem Server installiert werden müssen, als auch gehostete Online-angebote, bei denen eine einfache anmeldung erforderlich ist. Mit abstand Marktführer ist die

1

1

1 Das Internet bietet viele Möglichkeiten,

einer Blog-Community beizutreten

Page 20: Streifband 16

18 Einblicke

Plattform Wordpress, welche mit beiden Softwarelösungen verwendet werden kann (wordpress.org/wordpress.com).4Es gibt gewisse gemeinsame Merkmale, unabhängig davon, ob man mit Wordpress, Blogger, Movable type oder ähnlichem bloggt. als Ergänzung zu den chronologischen Beiträgen können Statistiken abgerufen werden, welche besonders für »zeitlose« inhalte wie z. B. Hilfe-Seiten oder das impressum nützlich sind. Darüber hinaus ist man in der Lage, Beiträge mit tags und Kategorien zu kennzeichnen, um die auffindbar-keit und Verlinkung zu fördern. Die Seitenspalten können mit diversen Widgets und Werkzeugen versehen werden. Dabei finden oft externe Quellen wie »twitter« oder »flickr« anwen-dung. Ältere Beiträge landen in einem archiv und schließlich

kann alles über einen rSS-Feed problemlos abonniert wer-den, um die Lektüre des Blogs bequemer zu gestalten.4Wie bereits angedeutet, ist die grundlegende Plattform zunächst wertneu tral. Es kommt darauf an, wie man sich dieses Mittel zu nutze macht. Heutzutage hat der Großteil aller Zeitungen

unzählige Blogs in ihrer Online-Palette. Es kommt wohl keiner auf die idee, die Blogs der new York times als minderwertig zu bezeichnen. Was wir aber in Blogs generell feststellen kön-nen, ist ein ausgeprägter Mangel an Objektivität. Jeder kann seine eigene Meinung kundtun. Das verdeutlicht einerseits ei-nen demokratischen Gedanken, andererseits ist diese art von Demokratie gewöhnungsbedürftig.4Politiker und Journalis-ten versetzt aber eben diese redefreiheit in aufregung. Eine freie Presse ist bei Weitem nicht so unberechenbar wie die Blogosphäre. Journalisten haben ein vertrauliches Verhält-nis zu ihren Quellen – ob Politiker oder andere bedeutende Persönlichkeiten in der Gesellschaft. Und dieses Verhältnis setzt ein unausgesprochenes, aber nichtsdestotrotz wichtiges

Verhaltensmuster voraus, in dem Vertrauen eine maßgebende rolle spielt. Von Journa-listen wird erwartet, dass ethische Standards eingehalten werden. Wenn aber dagegen verstoßen wird, werden sich die schuldigen Journalisten aus Vertrauenskreisen ausge-schlossen finden.4Bei Bloggern, auch wenn sie nicht anonym schreiben, funktioniert alles anders. Die meisten verwenden keine journa-listischen Methoden, sondern bewegen sich in der Welt der Online-information und be-dienen sich aus verschiedenen Quellen. ihre Leistung besteht in der Fähigkeit, rote Fäden aufzuspüren und diverse informationsschnip-sel zu assimilieren und zu einem Ganzen zu synthetisieren.4Grundsätzlich gehen aber solche Blogger-vs.-Journalisten-Vergleiche an der Sache vorbei, denn Blogs sind ur-

sprünglich nicht als Konkurrenz für den Journalismus konzi-piert worden. Die Plattform bietet viele andere Möglichkeiten. Firmen bloggen, um die interne und externe Kommunikation zu fördern, Freunde bloggen für Freunde, Sport-Fans bloggen für Sport-Fans. Die Kommunikation steht im Vordergrund, wo-bei die Beteiligten die Möglichkeit haben, ihre eigenen Kom-mentare abzugeben. Einige Blogs sind gut, weitaus mehr sind schlecht. Manche Blogger haben Millionen von Lesern, andere haben vielleicht nur einen. Ob es sich lohnt, weiter zu schreiben entscheiden hier jedoch die autoren selbst, im Gegensatz zur Presse, bei der die Leser das letzte Wort bezüglich Erfolg und Misserfolg haben.

1

aUtOr Dale askey (43) ist gebürtiger amerikaner und arbeitet dort als

Bibliothekar an der Kansas State University; seit 2009 vertritt er die

Professur Electronic Publishing und Multimedia an der HtWK Leipzig

BiLD Sarah Mackowiak COLLaGE Franziska Creutzburg LinK Dale

askey betreibt seinen eigenen Blog unter htwkbk.wordpress.com

1 Blogs fördern die Interaktivität und schaffen ein soziales Gefüge;

auch das StreIFBanD 16/17-team kommuniziert über einen Blog

im Web 2.0 | 2 Dale askey

2

Page 21: Streifband 16

Neuheiten 19

Beim autorensatz ist der autor gleichzeitig Setzer, illustrator, in-dexer und Korrekturleser. Mit der Verbreitung von DtP- und textverarbeitungsprogrammen in den 90er Jahren wurde diese Produktionsmethode technisch überhaupt erst möglich. insbe-

sondere im StM-Bereich (Science, technology, Medicine) ist sie unter der Bezeichnung Camera ready Copy (fertig für den Satzbelichter) weit ver-breitet. Diese aufgabenverlagerung auf nichtspezialisten wurde aus Sicht der Verlage einzig und allein aus Kostengründen attraktiv. Bei typischen auflagen von 300 und Seitenzahlen von ebenfalls 300 kann sich kaum ein Verlag eine professionelle Vorstufenproduktion, die typischerweise in der Größenordnung von 15 € pro Seite bzw. pro Exemplar liegt, leisten. autoren erhalten häufig keine oder nur eine symbolische Zusatzvergütung für die ablieferung einer druckfähigen Vorlage.4Voraussetzungen für den auto-rensatz sind, neben den niedrigeren typografischen anforderungen, die Un-terstützung der autoren durch den Verlag mit Hilfe von Vorlagen und bera-tenden Gesprächen sowie ein grundsätzliches interesse der autoren an der Umsetzung seiner Publikation durch autorensatz. Dieses haben sie in der regel dann, wenn sie andernfalls nicht oder nur gegen erhebliche Kosten-beteiligung bei einem namhaften Verlag publizieren könnten.4im Unter-schied zu den Wissenschaftsverlagen ist für Publikumsverlage autorensatz kein bedeutendes thema. Entweder liegen die Vorstufenkosten ohnehin nur im sehr niedrigen einstelligen Eurobereich pro Seite, oder die titel sind gestalterisch so aufwendig, dass kaum ein autor in der Lage ist, druck-fähige Vorlagen abzuliefern.4Marktseitig gibt es ebenfalls Unterschiede. Während Publikumstitel vorwiegend als Printprodukte sowie zunehmend als reflowable eBooks (Publikationen mit dynamisch umbrechenden Seiten) in den Formaten EPUB, Mobipocket/Kindle und als Smartphone-apps nach-gefragt werden, gibt es im Wissenschaftsbereich seit Jahren einen funktio-nierenden eBook-Markt für eBooks auf PDF-Basis.4Bleibt also doch alles beim alten? Belletristik und Sachbücher werden generell beim Dienstleis-ter gesetzt, während Wissenschaftler druckfähige PDFs abliefern?4Zwei Überlegungen zeigen, dass sich die Produktion in beiden Bereichen ändern

autOrensatZ im Zeitalter VOn kindle und iPadwissenschaftsverlage produzieren bücher häufig im autorensatz, auch als camera-

ready bezeichnet, um titel selbst in kleinen auflagen wirtschaftlich publizieren zu

können. in zeiten von neuen lesegeräten stellt sich jedoch die frage, wie autoren ihre

werke »ipad-ready« oder »kindle-ready« abliefern können.

1

1 Gerrit Imsieke

Page 22: Streifband 16

20 Neuheiten

muss und zumindest die wissenschaftlichen autoren in diese Veränderungen einbezogen werden müssen. an-dernfalls kann die neue Vielfalt von Formaten, Diensten und Vertriebskanälen nicht in der gebotenen Schnel-ligkeit und Qualität zu beherrschbaren Kosten erzielt werden.4Erstens: Wissenschaftsverlage überlegen, ob sie die kleinen auflagen in Zukunft überhaupt noch dru-cken sollen oder die Werke nur noch elektronisch anbie-ten. Diese Werke müssen nicht mehr zwingend paginiert sein, sondern können reflowable, z. B. als EPUB-Datei, verkauft werden. außerdem bauen Verlage im Hinter-grund archive aus strukturierten Daten ihrer aktuellen und zurückliegenden Publikationen auf. Ziel ist es, dass sich jedes Format aus diesen Daten generieren lassen soll. auch werkübergreifende Dienste, wie die seman-tische Suche und Verlinkung sollen dadurch ermög-licht werden. nicht mehr das PDF, sondern die struk-turierten Daten stehen im Mittelpunkt. Dabei darf die Produktion aber nicht teurer werden. Deshalb müssen die autoren in die Lage versetzt werden, strukturierte Daten abzuliefern.4Zweitens: im Publikumsbereich begreifen Verlage, dass die nutzer wählen möchten, mit welchem Medium sie die Werke lesen. Es geht um alle Produkte und nicht nur um ausgewählte topseller, für

die sich eine Konvertierung aus der PDF-Datei lohnt. nur wenige Druckereien und Satzbetriebe sind aber in der Lage, im rahmen der jetzigen Workflows E-Formate unter den engen Kosten-, Qualitäts- und Zeitbedingun-gen zu liefern. Es wird also nun endlich Ernst mit den lange propagierten medienneutralen Workflows, die auf strukturierten Daten (XML) basieren.4Wenn man die Kostenvorteile des Camera-ready-Workflows in die neue Zeit retten möchte, muss man dem autor Werkzeuge an die Hand geben, die es ihm erlauben, strukturierte Daten zu erzeugen. Es ist jedoch aus Schulungs- und akzeptanzgründen in den meisten Fällen nicht denkbar, den autor mit einem XML-Editor, einem XML-Schema und einer Schema-Dokumentation auszustatten. Statt-dessen ist es wünschenswert, dass er weiterhin das tool verwendet, das er zu beherrschen glaubt. Bei 80 % der autoren ist das Word. Die Konvertierung nach XML kann dann automatisch ablaufen, sofern die Daten »or-dentlich« in Word strukturiert sind. Konvertierungshin-dernisse, wie die rein visuell formatierten Überschriften, sollen dem autor dabei in verständlicher Sprache von einer Prüfroutine gemeldet werden. Diese Datenprüfung ist vergleichbar mit einem Pre-Flight-Check für PDFs. Unterstützt wird diese Datenkontrolle über eine visu-

1

1 Das 3-Schritte-Prinzip von le-tex aspect

Page 23: Streifband 16

Neuheiten 21

elle Vorschau, welche z. B. einen automatischen PDF-Umbruch und eine HtML- bzw. EPUB-ansicht möglich macht. So kann der autor fehlerhafte auszeichnungen entdecken und sofort selbst korrigieren.4Der autor liefert sein Manuskript also nicht mehr Camera-ready, sondern »XML-ready« ab.4Ein solches Web-basiertetes Produktionssystem hat le-tex unter dem namen »le-tex aspect« im vergangenen Jahr im Markt eingeführt. Zahl-reiche Kunden und autoren arbeiten bereits mit diesem System – von Din mit über 500 normenautoren über den Oldenbourg Wissenschaftsverlag bis zur neugründung Yanus Verlag. Das System ist aber nicht ausschließlich für autoren entwickelt worden: Manche Verlage (vor al-lem Publikumsverlage) lassen ihre Lektoren oder Her-steller die Manuskripte prüfen und konvertieren – die Werkzeuge sind dabei dieselben. Das System ist nicht nur auf Word-Manuskripte beschränkt. Satzdienstleister eines Belletristik-Verlags laden inDesign-Daten hoch, welche dann auf einheitliche auszeichnung überprüft und anschließend in das EPUB-Format konvertiert wer-den. andere Kunden laden Office-Dateien bzw. XML-Ex-portdaten aus redaktionssystemen hoch und erhalten, nach erfolgreicher Prüfung, einen Grobumbruch in das iDML-Format von inDesign. Das ermöglicht einerseits zuverlässige Umfangschätzungen und andererseits die weitere redaktionelle Bearbeitung in den genannten Systemen.4Die Prüfung und Konvertierung hat le-tex bewusst in einen Web-Service verlagert, um den nut-zern oder Systemadministratoren die installation zu ersparen. außerdem erlaubt die serverseitige installa-tion eine schnelle aktualisierung von Prüfregeln und

Konvertern.4Das System ermöglicht für nicht zu kom-plexe Layouts auch einen automatischen Umbruch bis zum druckfähigen PDF. Somit ist nicht nur »XML-« und »EPUB-ready«, sondern auch Camera-ready weiterhin möglich. Ein überschaubares repertoire an Umbruch-beeinflussern, wie manuellen Spaltenwechseln oder an-hebungen des Wortzwischenraums, steht den nutzern in Word zur Verfügung. Die dabei erzielte Satzqualität wird gegenüber der klassischen Camera-ready-Produktion als überlegen beurteilt.4Sollen nach der Konvertie-rung Korrekturen im XML-Code ausgeführt werden, bie-ten sich mehrere alternativen an. auch das sogenannte »round-tripping« ist möglich. in diesem Verfahren wird aus den XML-Daten wieder eine Word-Datei generiert, welche, bevor sie erneut hochgeladen wird, weiterbe-arbeitet werden kann.4Wesentliche Merkmale von Produktionssystemen wie le-tex aspect sind: Prüfung der Manuskripte auf Konvertierbarkeit, automatische Kon vertierung, den autor dort abholen, wo er steht (Word als Editor sowie leicht verständliche Fehlermeldungen am Ort des Fehlers).4Web-basierte Produktionssyste-me sind die logische Fortsetzung der Camera-ready-Produktion, wenn nicht nur Print das Zielformat ist. Sie befähigen autoren, Hersteller und Satzbetriebe, ihre Daten von vornherein »Kindle-, iPad-« bzw. allgemein »future-ready« abzuliefern.

aUtOr Gerrit Imsieke (38) ist Geschäftsführer der le-tex publishing

services GmbH in Leipzig BiLD le-tex GraFiK le-tex

Ein sinnvoll ausgewähltes XML-Format hat den Vorteil, dass sich alle Zielformate daraus erzeugen lassen. Es stellt eine bewusste Einschränkung der Freiheiten dar, die die DtP-Programme bieten. Es gibt viele Wege, in Word oder inDesign ein bestimmtes Print-Layout zu er-zielen. So kann man eine tabelle als echte tabelle oder aber mit Hilfe von tabulatoren anlegen:erste zweite dritteZelle Zelle Zelleangenomen, die tabelle sei tabuliert angelegt und man möchte sie nach EPUB konvertieren oder von einer text-to-Speech-Software vorlesen lassen. Man erhält in beiden Fällen keine tabelle, sondern die beiden absät-ze »erste zweite dritte« sowie »Zelle Zelle Zelle«.4Das menschliche auge kann die tabellenzellenstruktur gut erkennen, einem Konvertierungsautomaten muss man dafür aber aufwändige Heuristiken beibringen, die lei-der auch versagen können. Das ganze wird erschwert

durch die Masse der autoren und Satzbetriebe, die kre-ativ alle möglichen und unmöglichen auszeichnungs-varianten ausnutzen. insofern kann ein Verlag ein he-terogen ausgezeichnetes Satzdatenarchiv nicht auf den berühmten Knopfdruck in beliebige Zielformate konver-tieren, sondern es ist individuelle anpassung und Kont-rolle nötig.4in einem sinnvoll gewählten XML-Format gibt es aber nur eine zulässige auszeichnungsvariante für eine solche tabelle. Sind die Manuskriptdaten ein-mal in diese XML-Struktur überführt, lassen sich alle Zielformate daraus überraschungsfrei, also determinis-tisch, erzeugen.4Es ist klar, dass aus solchen verein-heitlichten Daten für das Zielformat »Print« bzw. PDF lediglich ein Grobumbruch erzeugt werden kann, der bei gesteigerten typografischen anforderungen weiter verfeinert werden muss. Für wissenschaftliche Publi-kationen ist ein automatischer Umbruch jedoch häufig akzeptabel.

warum xml?

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22 Neuheiten

Handyliteratur erfreut sich in Japan großer Beliebtheit. insbesonde-re die »mobairu shousetsu« (romane für das Handy) und »keitai shousetsu« (Handyromane im engeren Sinne) haben es zu erstaun-lichen Verkaufszahlen gebracht. Sie werden über das World Wide

Web und mobile Dienste vertrieben und – wenn sie überdurchschnittlichen Erfolg haben – in gedruckter Form angeboten. Es gibt spezialisierte anbieter und Verlage, und auch traditionelle Verlage engagieren sich in dem lukrativen Geschäft. Die Medien in Deutschland und Österreich und neuerdings in der Schweiz verfolgen den trend aufmerksam. allerdings sind erhebliche Unter-schiede zu verzeichnen. Die ZEit ist seit Jahren vorne dabei in der Berichter-stattung. andere Zeitungen und Zeitschriften haben noch nicht realisiert, dass es das Genre gibt. Eine ähnliche Situation liegt bei den Literaturexperten vor. Das Standardwerk »Die Struktur der modernen Literatur« von Mario andreotti geht in der vierten auflage auf das Phänomen ein. Erste abschlussarbeiten und Fachartikel sind erhältlich. ansonsten herrscht ein Schweigen, das ver-schiedentlich gedeutet werden kann. Was den hiesigen Verkauf angeht, halten sich die einschlägigen Verlage bedeckt. Dass interesse vorhanden ist, zeigen Erfahrungen des Verfassers; sein erster Handyroman »Lucy Luder und der Mord im studiVZ« aus dem Jahre 2007 wurde als kostenloses PDF im Web tausende Male heruntergeladen. nicht zuletzt dieser Erfolg brachte den Ver-fasser dazu, einen professionellen anbieter zu suchen. nachdem zunächst eine agentur, die vor allem Literatur aus dem Gutenberg-Projekt aufs Handy bringt, den roman verlegte, schloss er später mit dem österreichischen Ver-lag Blackbetty Mobilmedia einen Vertrag. Dort erschienen bis heute alle seine mobilen romane und sein Band mit Handyhaikus.4»richtige« Handylitera-tur berücksichtigt die Möglichkeiten des mobilen Geräts. Es wäre zu einfach, von Be- und Einschränkungen zu sprechen. Zum einen gibt es nicht nur das kleine Display, sondern auch Links und andere multimediale Möglichkeiten. Zum anderen kann aus einer scheinbaren Beschränkung eine enorme Vielfalt und Komplexität entstehen. Ein gutes Beispiel dafür sind Haikus (japanische Kurzgedichte) mit ihren strengen Vorgaben, die man auf dem Papier wie auf dem Handy einhalten, ausnutzen und brechen kann. Ein Handy bleibt ein Han-dy, aber schon heute deutet sich an, dass die interaktionen des Geräts mit der Umwelt die Literatur befruchten könnten. Der Verfasser ist daran interessiert, solche Experimente mitzugestalten. Überhaupt sieht er seine Literatur als ex-

handyrOmane – die etwas anderen telefOnbücherhandyromane kennt man vor allem aus Japan. Doch auch in europa gibt es

immer mehr handyromane und mobile gedichte. oliver bendel ist selbst autor

von handyliteratur und beschäftigt sich wissenschaftlich damit.

1 Oliver Bendel | 2 eine Vielfalt an Handy-

romanen ist auf verschiedenen mobilen

Geräten abrufbar

1

1

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Neuheiten 23

perimentelle an, und unter diesem Blickwinkel fand etwa sein Vortrag mit integrierter Lesung im Cabaret Voltaire in Zürich anfang 2010 statt. im Haus des Dada fühlte er sich mit seinen romanen und Gedichten wohl. »Under-ground Mainstream« nennt der Verfasser seine Prozesse und Produkte, die sich vom japanischen Massenmarkt si-cherlich unterscheiden. Die Plots der japanischen Handy-romane sind meistens temporeich und schräg und drehen sich um Liebe und Leidenschaft. Die Größe des Displays und der tastatur haben überall bestimmte literarische Formen entstehen lassen. So sind kurze, einfache Sätze typisch. Dialoge werden tendenziell vermieden oder auf das Wesentliche beschränkt. Handyromane sind also nicht einfach eine weitere Form von E-Books, sondern eben ein eigenes Genre. Die autoren sind in der regel li-terarische außenseiter oder jugendliche talente, in Japan insbesondere Mädchen. Der Verfasser kennt die tradition, möchte aber einen eigenen Weg gehen. Der europäische Handyroman wäre vielleicht vielschichtiger, raffinierter, weniger Kommunikation zwischen Mädchen, mehr Spiel mit der information zwischen allen. anspielungsreich sind die Serien um die junge Privatdetektivin Lucy Luder und

um Handygirl (ein avatar, der wiederholt zur Superheldin wird) in verschiedenem Sinne.4in den Detektivromanen finden sich Wikipedia-Zitate, und auch andere texte wer-den – äußerlich sichtbar – eingebaut. in den abenteuern mit der Superheldin tauchen Emoticons und aSCii-art auf

– und fremdsprachliche Wörter samt primitiver Lautschrift. 4Während sich Erzählungen und romane gut für die Dar-stellung auf dem Handy eignen, ist es mit dramatischer und lyrischer Literatur ungleich schwieriger. Hier wird das Medium auf einmal doch zur Beschränkung, etwa weil man längere Zeilen umbrechen muss. Man kann Gedichte zwar mit Schrägstrichen statt mit Umbrüchen umsetzen; der Lesegenuss dürfte jedoch getrübt sein. Eine ausnah-me ist zu nennen, nämlich die bereits erwähnten Haikus. Diese bestehen aus bis zu 17 Silben, die sich in der regel auf drei Einheiten verteilen. Das Gedicht verliert nichts, wenn man es mit Schrägstrichen unterteilt; im Gegenteil gewinnt es eine neue ansprechende Form, die zudem auf jedes Handy passt. Der Verfasser hat 2010 bei Blackbetty Mobilmedia den Haikuband »stöckelnde dinger« heraus-gebracht. Die Haikus sind – auch das eine typische Gestal-tungsart von Handyliteratur – mit grafischen Elementen voneinander abgetrennt. Ein weiterer Band mit Handyhai-kus ist beim Hamburger Haiku Verlag herausgekommen, in gedruckter Form. Zusätzlich zum normalen text sind Qr-Codes vorhanden, über die man sich die Gedichte auf das Handy übertragen kann. Das nächste Projekt ist der dritte Band der Lucy-Luder-Serie. als Leserin oder Leser kann man sich wieder auf die literatur- und kunsttheore-tischen auseinandersetzungen sowie die erzählerischen Experimente einlassen. Privatpersonen und Organisatio-nen dürfen sich einkaufen und Figuren und inhalte vor-schlagen; eine Zusage für den dritten Band der Serie liegt von Cabaret Voltaire vor. nach und nach springen auch andere Personen auf den Zug der Handyliteratur auf, und die Verlage versuchen autoren zu gewinnen. Bezüglich der weiteren Entwicklung soll abschließend andreotti zu Wort kommen: »Dass der Handy-roman, der vor allem in Japan seit Jahren boomt, auch im deutschsprachigen raum, schon der zahllosen Handynutzer wegen, eine Zu-kunft hat, lässt sich kaum bezweifeln. Mobile Literatur für den modernen Globetrotter scheint ein Bedürfnis zu sein. Dazu kommt, dass der Handy-roman Experimente (etwa die Entwicklung multimedialer Formen) zulässt, wodurch er der Literatur, insbesondere der modernen, zweifellos neue impulse zu geben vermag.«

aUtOr Der promovierte Wirtschaftsinformatiker Oliver Bendel (42)

lebt als freier Schriftsteller in der Schweiz und lehrt und forscht als

Professor an der Hochschule für Wirtschaft (FH nordwestschweiz)

u.a. mit den Schwerpunkten E-Learning, Web 2.0 und Mobile Busi-

ness BiLDEr Malu Barben | Oliver Bendel LinKS www.oliverbendel.net,

www.handyroman.net, www.handyhaiku.net

1

2

1

Page 26: Streifband 16

24 Neuheiten

als Studenten des Studiengangs Buch- und Medienproduktion wollte es sich das StrEiFBanD-team nicht nehmen lassen, die Literatur auf mobilen Lesegeräten genauer unter die Lupe zu nehmen und hat die Handyromane im alltag auf die Probe gestellt. Da keiner unserer redakteure bis dato in

direkten Kontakt mit Handyromanen gekommen ist, aber jeder über ein Handy verfügt, waren wir grundsätzlich prädestiniert für diesen test. Schnell sollten wir aber merken, dass nicht grundsätzlich jeder, der im Besitz eines Handys ist, auch in den Genuss eines Handyromans kommen kann. Über das internetportal www.mobilebooks.com konnten wir in Erfahrung bringen, dass es nur für eine begrenzte anzahl von Handys möglich ist, dieses angebot überhaupt zu nutzen. auf den jeweiligen internetseiten gibt es Listen in denen man vor der Bestellung prüfen sollte, ob das eigene Handy generell kompatibel ist. Erfreulicherweise stellten wir fest, dass eines unserer Ge-räte dafür geeignet war und verwendeten das nokia 6555, um die romane auf die

Probe zu stellen.4Einen kleinen Einblick in die Erfahrungen mit dieser neuen art, Literatur zu konsumieren, könnt ihr im Folgenden bekom-men. 4Einen Handy roman auf ein Handy zu la-den ist grundsätzlich ganz einfach. Man besucht zunächst eine Website, welche diesen Dienst anbietet. in unserem Fall haben wir uns für die Plattform www.mobilebooks.com entschieden.

anschließend trifft man aus dem relativ viel-fältigen angebot an Handyromanen eine

Wahl und bestellt diesen per SMS. Die Kos-ten für den roman werden einfach mit der nächsten Handyrechnung bezahlt bzw. von der Prepaid-Karte abgebucht. Der finanziel-le aufwand liegt derzeit zwischen 0,99 € und

2,99 € und ist im Vergleich zu einem gedruck-ten roman als sehr niedrig einzustufen.4ist der

installationsvorgang abgeschlossen, befindet sich der Handyroman unter der Kategorie Spiele und man sollte da-

mit beginnen, die entsprechenden Einstellungen am Handy vor-zunehmen, um den roman bequem lesen zu können. So muss beispiels-

weise die Dauer der Displaybeleuchtung verlängert werden, damit diese während des Lesens einer Seite nicht erlischt. Die Möglichkeit, verschiedene Einstellungen am Buch selbst vorzunehmen, sind erstaunlich vielfältig. So kann man nicht nur aus drei verschiedenen Schriftgrößen und zwei verschiedenen Schriftarten wählen, sondern auch eine auswahl der Hintergrundfarbe treffen. Darüber hinaus kann der Leser ent-scheiden, ob eine Silbentrennung vorgenommen wird und ob der text im Querformat angezeigt werden soll. Man ist außerdem in der Lage, den text automatisch durch das

handyrOmane im alltagstestDer japanische trend, literatur auf mobilen endgeräten zu konsumieren, wurde bereits zur

Jahrtausendwende angestoßen und gewann im asiatischen raum fortlaufend an populari-

tät. Seit einigen Jahren versuchen sich handyromane auch in europa durchzusetzen.

aUtOrin Julia Stechemesser (25) studiert

seit 2008 Buch- und Medienproduktion am

Fachbereich Medien der HtWK Leipzig BiLD

Franziska Creutzburg

1

1 Handyromane werden auf die Probe

gestellt

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Neuheiten 25

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Bild laufen zu lassen oder einen manuellen Blätter-Modus zu verwenden. Dem Lesen steht nun also nichts mehr im Wege. Wir haben uns für den roman »Handygirl 1« von Oliver Bendel entschieden, einem der ersten Handyromanautoren im europä-ischen raum. Das Lesen auf dem Display eines Handys ähnelt dem am Laptop und führt durch die selbstleuchtende techno-logie verhältnismäßig schnell zur Ermüdung der augen und zu einem Flimmereffekt. Wegen des kleinen Displays wird das Lesen von uns daher schon nach kurzer Zeit als sehr anstren-gend empfunden. Da Handyromane einen tendenziell gerin-gen Umfang haben, relativiert sich aber auch dieser negativ empfundene Effekt und wer generell damit vertraut ist, auch über eine längere Zeitspanne am Laptop zu lesen, wird sich sicher schnell an das Lesen auf dem Handy gewöhnen. Die Lesedauer des romans beträgt ca. 5 Stunden. in abhängigkeit von der gewählten Schrift- und Displaygröße bei eingestelltem Blätter-Modus muss in unserem test ziemlich häufig ein Sei-tenwechsel erfolgen, was als störend empfunden wird. Zudem ist der Umbruch häufig unästhetisch und hemmt teilweise den Lesefluss. Bei starker Sonneneinstrahlung wird es fast unmög-lich etwas auf dem Handydisplay zu erkennen.4Unterbricht man das Lesen des romans, so wird er beim nächsten aufrufen an der zuletzt geöffneten Stelle wiederhergestellt. Ebenso kann eine Lesezeichen-Funktion an beliebiger Stelle genutzt werden.

4Fazit: Ob ein Handyroman eine alternative zum gedruckten Buch darstellt, hängt von den individuellen anforderungen ab. Legt man Wert darauf, einen roman möglichst platzsparend und leichtgewichtig zu transportieren und überall darauf zu-greifen zu können, könnte das Handy durchaus eine neue Mög-lichkeit sein, romane zu lesen. allerdings muss man sich selbst einen Eindruck davon verschaffen, ob man in der Lage ist, mit den Eigenheiten eines Handys umzugehen, denn es bedarf der Eingewöhnung. Zudem ist die auswahl an Literatur im Vergleich zum klassischen Buch noch sehr gering, denn der trend, wie er bereits in Japan herrscht, ist hierzulande noch nicht ange-kommen. Da Handyromane gegenüber dem gedruckten Buch aber sehr günstig sind und ihre eigenen Vorzüge besitzen, kann man es auf einen ersten Versuch durchaus ankommen lassen. Man sollte aber bedenken, dass für Menschen mit einer Seh-schwäche bisher selbst die größte Schriftgröße nur bedingt geeignet ist.4Der alltagstest beschränkte sich ausschließlich auf das Lesen am Handy. Es gibt darüber hinaus aber ein breit gefächertes angebot an weiteren mobilen, digitalen Endgeräten, die zum Lesen von Büchern geeignet sind. Ob Laptop, ereader, iPad oder zukünftige Lesegeräte – jedes Medium weist seine spezifischen Vorzüge auf und so bleibt es schlussendlich jedem selbst überlassen, der neuen art von Büchern eine Chance zu geben.

Page 28: Streifband 16

26 Einblicke

der digitale tOd

Die neue Generation autor verwendet nicht mehr nur die klassi-schen Softwareprogramme, sondern schreibt und verwaltet ihre arbeiten zunehmend Online und im netzwerk. Persönliche Web-seiten, Blogs, soziale netzwerke aber auch webbasierte textver-

arbeitungsdienste wie jene von Google oder Dienste mit rezensionsfunkti-onen wie bei amazon umfassen einen großen teil des digitalen Schaffens. im Gegensatz zur lokalen Bearbeitung und Speicherung auf dem eigenen Computer liegen damit nun die persönlichen arbeitsergebnisse in vielen verschiedenen digitalen Profilen und Konten bei Online-Diensten und an-bietern auf Servern irgendwo in der Welt. Doch die neuen Plattformen brin-gen neben Vorteilen wie Mobilität und einfache Verbreitung der inhalte auch Fragen mit sich, mit der sich die Generation internet bisher kaum beschäf-tigt hat: Was passiert mit den Daten, wenn der autor infolge von Unfall, schwerer Krankheit oder tod nicht mehr darauf zugreifen kann?4Familie, Freunde oder die autoren selbst haben in der regel den Wunsch, die digita-len arbeiten zu sichern und zu bewahren, das Schaffen weiterzuführen oder ganz einfach, wie im Falle eines Blogs, die Online-Leserschaft über das Schicksal des autors zu informieren. im Falle von Verhinderung oder tod des internet-autors gibt es jedoch häufig auf Grund der Geschäftsbedin-gungen der Online-Dienste keinen oder nur sehr umständlichen Zugriff auf dessen Daten und arbeiten. Einige anbieter von Webdiensten ermöglichen angehörigen nach Einsendung von Sterbeurkunde und Unterlagen zum Be-weis des erbrechtlichen anspruchs Zugang zu den Daten. andere Dienste erlauben prinzipiell keinen Zugriff auf die Daten durch Dritte, so dass der digitale nachlass in den Systemen der anbieter eingeschlossen bleibt oder sogar gelöscht wird.4neue internet-Dienste zur Vererbung von digitalen Daten und Passwörtern schaffen hier abhilfe und erlauben zu Lebzeiten zu bestimmen, was mit den digitalen arbeiten im netz im Ereignisfall ge-schehen soll. Der Dienst Datainherit.com aus der Schweiz ist ein Vorreiter auf diesem Gebiet und ermöglicht die sichere aufbewahrung von digitalen Werten und die regelung des digitalen nachlasses. Datainherit ist einer-seits ein hochsicherer Online-Speicher für Passwörter und Dokumente, auf den überall und jederzeit geschützt über einen Webbrowser oder das iPhone zugegriffen werden kann. andererseits schützt die integrierte Datenverer-bungsfunktion Daten und Passwörter auch im notfall und ermöglicht de-ren sichere Weitergabe an Begünstigte.4autoren können bei Datainherit nicht nur ihr geistiges Eigentum in Form von Dokumenten jeglicher art hin-terlegen und schützen, sondern insbesondere auch die Zugangsdaten zu den diversen Online-Diensten ablegen und verwalten. Die Daten lagern in

Der digital aktiven neuen generation autor stellt sich die herausforderung der langfris-

tigen erhaltung und weitergabe ihres Schaffens. Dienste zur Vererbung von digitalen

Daten und passwörtern schützen und bewahren schriftstellerische und redaktionelle

arbeiten.

aUtOr Christian Schwarzer (30) ist Head

of Business Development der DSwiss aG mit

Sitz in Zürich; Datainherit ist ein Dienst der

DSwiss aG BiLD Privat GraFiK Franziska

Creutzburg LinK www.datainherit.com,

[email protected]

1 Christian Schwarzer

1

Page 29: Streifband 16

Einblicke 27

hochsicheren Datencentern und sind durch technische Maßnahmen weder durch Mitarbeitende von Datainherit noch durch Dritte jemals einsehbar. Durch die zentrale und hochsichere Speicherung werden digitale arbeiten zudem auch vor Verlust durch höhere Gewalt wie Feu-er- und Wasserschäden oder Diebstahl geschützt und sind deshalb sicherer als das Backup auf der externen Festplatte, die gleich neben dem Computer aufbewahrt wird. auch Zugangsdaten und Passwörter sind über den Online Passwort Manager im bankenkonformen Da-tencenter vertraulicher aufbewahrt als auf dem Post-it-Zettelchen zu Hause.4Für die Weitergabe von digitalen arbeiten werden Begünstigte – angehörige, Freunde oder Kollegen – definiert, welche im Ereignisfall Zugriff auf Dokumente oder Online-Profile erhalten und diese im Sinne des autors verwalten sollen. Dokumente und Passwörter, die im System keinem Begünstigten zuge-wiesen sind, werden im todesfall sicher und vertraulich gelöscht. auch dies kann ein legitimes Bedürfnis eines autors sein, der persönliche texte für immer geheim hal-ten möchte. Die auslösung der Datenvererbung erfolgt

mit einem aktivierungscode über eine Vertrauensper-son, welche der Benutzer im vornherein bestimmt hat. Zudem kann der aktivierungscode auch dem testament beigelegt werden. Kann der Kontoinhaber innerhalb ei-ner von ihm vorab festgelegten Frist nach der aktivierung der Vererbung von Datainherit nicht kontaktiert werden, werden die Zugangsdaten zum digitalen nachlass über sichere E-Mail oder eingeschriebenem Brief an die Be-günstigten versendet.4Mit einer Datenvererbungslösung kann garantiert werden, dass digitale Werke wie auch die in verschiedenen Online-Diensten hinterlegten schriftstel-lerischen und redaktionellen Beiträge unabhängig von den Geschäftsbedingungen der jeweiligen Plattformen und der lokalen Gesetzgebungen weitergegeben werden und erhal-ten bleiben. Damit überlassen Online- und internet-autoren die Kontrolle über ihren nachlass nicht den verschiedenen Webdiensten und anbietern, sondern bestimmen selbst und eigenverantwortlich, was mit ihrem geistigen Eigentum und Schaffen geschieht und sorgen dafür, dass die neue Gene-ration autor nicht riskiert, ohne Vermächtnis für zukünftige Generationen zu bleiben. 8

Edition Buchhandel – Kompetenz und Fachwissen

Das Standardwerk in vierter Auflage

Wirtschaftsunternehmen Verlag

Ein umfassender und fundierter Einblick in die Arbeits- und Denkweisen moderner Verlage.

Für Studenten, Medienkaufleute Digital und Print, wie auch für Manager, die sich dem Strukturwandel der Zeit stellen müssen.

Neu: Englisch-Deutsches Fachwörterverzeichnis

Neu: Kapitel ›Herstellung‹, gedruckt auf sechs verschiedenen Papiersorten

»Den Autoren ist es gelungen, ein Buch zum Lesen vorzulegen, das zugleich Nach -schlagewerk ist. Es bietet keine Rezepte, sondern Basisinformationen in selten zu findender Komplexität. […] «

(Helmuth Baur-Callwey in einer Rezension zur ersten Auflage)

Edition Buchhandel erklärt Basics, Trends und Zusammenhänge.

Band 13 Michael Schickerling, Birgit Menche u. a: Bücher machenBand 22 Ralf Laumer (Hg.): Verlags-PR – ein Praxisleitfaden Band 23 Petra Hardt: Buying, Protecting and Selling Rights (dt. Ausgabe)

Bramann Verlag und [email protected] www.bramann.de

12.06.2010 Streifband re Seite _Streifband rechte Seite 14.06.10 22:00 Seite 1

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Page 30: Streifband 16

28 Einblicke

StrEiFBanD hat den rechtsanwalt adil-Dominik al-Jubouri zu dieser thematik befragt.4Herr al-Jubouri, als für den Börsenverein des Deutschen Buchhandels tätiger rechtsanwalt setzen Sie sich

im rahmen medienrechtlicher Fragestellungen auch mit dem urheberrechtlichen Schutz von Werken auseinander. inwieweit sind Blogs durch das deutsche Urheberrecht ge-schützt? Grundsätzlich ist zunächst festzuhalten, dass auch texte, die in einem Blog verfasst werden, als Sprachwerke dem Schutz des Urheberrechts unterliegen können. Voraus-setzung ist, dass sie eine persönliche geistige Schöpfung darstellen und sich hierdurch von anderen texten abheben, mithin individualität bzw. Originalität aufweisen. Dies bedeu-tet, dass allerweltsfloskeln, die in einem Blog kundgetan werden, urheberrechtlich nicht geschützt sind. in einem sol-chen Fall stellt sich die Frage erst gar nicht, was nach dem tod des Bloggers mit seinem text geschieht. Ein Beispiel für den urheberrechtlichen Schutz eines Blogs wären die Be-richte des Bloggers airen über seine Erlebnisse im Berliner nachtleben. teile hiervon hatte die autorin Helene Hegemann in ihrem roman »axolotl roadkill« übernommen, was nicht zulässig war, weil die texte von airen auch im Blog aufgrund ihrer Originalität durch das Urheberrecht geschützt waren. Die autorin bzw. der Verlag hätte daher vorab beim Blogger um eine Lizenz nachsuchen müssen.4angenommen, ein Blog ist durch das Urheberrecht geschützt. Wie weit reicht im todesfall des Bloggers die Verfügungsgewalt der Erben über dessen literarisches Werk? Besteht für den text in ei-nem Blog urheberrechtlicher Schutz, so endet dieser Schutz 70 Jahre nach dem tod des Bloggers. Mit seinem tod geht das Urheberrecht auf dessen Erben über. Sie rücken also grundsätzlich in die volle rechtsstellung des Bloggers ein und sie können deswegen die rechte, die zuvor dem Blog-ger als Urheber zugestanden haben, selbst geltend machen. andererseits sind die Erben aber auch an die Vereinbarun-gen gebunden, die der Blogger zu Lebzeiten mit einem an-

deren getroffen hat. Wurde also vor dem tod des Bloggers ein Vertrag über sein Werk geschlossen und nutzungsrechte daran eingeräumt, so gilt dieser Vertrag auch den Erben ge-genüber – sie können sich mithin nicht darauf berufen, dass dieser nun verstorben sei und dass deswegen auch alles neu verhandelt werden müsse.4Welche rechtlichen Folgen hat dies konkret für den text in einem Blog? Dies hat im Hinblick auf den text in einem Blog unterschiedliche Konsequenzen: Hat der Blogger seinen text in eine von ihm selbst unterhal-tene Plattform eingestellt, können die Erben nach seinem tod hierüber frei verfügen und den text folglich auch aus der Plattform herausnehmen und anderweitig nutzungslizenzen vergeben. Hat der Blogger seinen text in die Plattform eines Dritten eingestellt, so ist danach zu fragen, unter welchen Voraussetzungen er seinen text dort eingestellt hat. Sehen etwa die nutzungsbedingungen einer Plattform vor, dass dem Plattformbetreiber ein zeitlich unbeschränktes recht zur Zugäng lich machung des textes im internet eingeräumt wird, so sind auch die Erben hieran gebunden. Enthalten die nutzungsbedingungen keine entsprechende Klausel, so wird im Zweifel kein zeitlich unbeschränktes recht vom Blogger übertragen worden sein, so dass die Erben die weitere Zu-gänglichmachung des textes in der Plattform untersagen können. Dies gilt erst recht, wenn dem Blogger nach den nutzungsbedingungen das recht vorbehalten bleibt, jeder-zeit über seinen text verfügen zu können. 4Kann man dem-nach behaupten, dass es keine Unterschiede im Urheberrecht zwischen Büchern und digitalen texten gibt? Genau, für die di-gitale nutzung eines textes in einem Blog gelten die gleichen klaren und nachvollziehbaren regelungen, wie für die analo-ge nutzung des textes in einem Buch.4Herr al-Jubouri, wir danken ihnen für das Gespräch.

Der digitale tod wirft über die problematik des Daten-

schutzes hinaus auch urheberrechtliche fragen auf.

inwieweit unterliegen im Speziellen blogs dem urheber-

recht? was geschieht mit den vom blogger verfassten

texten in urheberrechtlicher hinsicht, wenn er verstirbt?

Darf sein text danach vom jeweiligen plattformbetreiber

weiter genutzt werden?

1 tod im netz – was geschieht im Falle

eines Falles?

intErViEW Das interview mit dem rechtsanwalt adil-Dominik al-

Jubouri (38) führte Christina Klenke; er ist für den Börsenverein des

Deutschen Buchhandels tätig BiLD Privat

1

Page 31: Streifband 16

Unterhaltung 29

frisch auf den tischchristof breidenich

@ DeSign

ÄSthetik

kommunikation

interaktion

Wer bei diesem titel einen klassischen ratge-ber zu Webdesign und internet erwartet, den wird dieses Buch nur teilweise zufrieden-stellen. Dies ist jedoch nicht negativ zu be-

werten. Stattdessen setzt Christof Breidenich Grundlagen aus der Medientheorie und Kunstwissenschaft mit denen der Gestaltung von interaktiven Medien in Zusammenhang. in einem Zeitalter, in dem nahezu jeder mit minimalstem aufwand bzw. technischem Know-How multimediale Äu-ßerungen verbreiten kann, wird eines zunehmend wichti-ger: Das Verständnis über die Besonderheiten der Kom-munikation über multimediale Kanäle. Zunächst wird auf die alten und neuen Medien sowie auf die Bedeutung des Kommunikationsdesigns in der Gesellschaft eingegangen. anschließend erfolgt eine neue aufbereitung der Grundla-gen der Gestaltung, welche im Kontext mit der theorie und Kunst betrachtet werden. Die thematik wird durch viele praktische Beispiele und Bilder sehr gut veranschaulicht. trotz vieler Fachtermini gelingt es dem autor, den Weg zum neuen rollenbild des Gestalters, dem »Kontextdesigner«, nachvollziehbar und eindringlich darzustellen. 8

ISBn:

978-3-642-03532-6

175 Seiten

Springer

X.media.Press

39,95 €

werner wunderlich und beat Schmid

Die zukunft Der gutenberg-galaxiS

tenDenzen unD perSpektiVen DeS

bucheS

Hat das gedruckte Buch eine Zukunft? Diese es-senzielle Frage wird hier analysiert und diskutiert. 4Mit der modernisierten und stetig wachsenden Medienwelt sieht sich der traditionelle Buch-

markt mit seinen Kulturgütern weitgehend verdrängt. alles was bisher viel Zeit und Detailarbeit bedurfte, wird nun mit minimalstem Zeitaufwand auf den Markt gebracht.4Die Digitalisierung bringt neue Medien wie das eBook oder Online-Literatur hervor, die als starke Konkurrenz für das gedruckte Buch gelten. Doch nicht nur das Buch ist die-sem vermeintlichen Untergang gewidmet. Unsere gesam-te Kultur unterliegt jener Digitalisierung. Sie erfasst u. a. auch Bibliotheken und archive. neue Verlagsmodelle, Ver-triebs- und Handelsformen sowie neue Märkte entwickeln sich aus den derzeitigen Umständen. Wie beurteilen Wis-senschaftler und Vertreter der Verlags-Praxis die aktuelle Situation auf dem Buchmarkt und wie reagieren sie darauf, dass sich die drastische Veränderung in ihren Fachgebie-ten und tätigkeitsfeldern ereignet? Dieser Sammelband, herausgegeben von Werner Wunderlich und Beat Schmid liefert antworten, deren Fragen sich schon der Medienkri-tiker Marshall McLuhan vor fünfzig Jahren bewusst war. 4Wer sich mit der aktuellen Situation auseinandersetzen und sich auf die aufkommenden Veränderungen einstellen will, um in dieser Branche überleben zu können, sei dieser Band sehr empfohlen.

ISBn:

978-3258072852

160 Seiten

Haupt Verlag

28,00 €

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30 In eigener Sache

auf der Grundlage der im Jahr 1999 von den europäischen Wissen-schaftsministern in Bologna bestätigten »Bologna-Erklärung«, die die Einführung eines europaweit einheitlichen, zweistufigen Ba-chelor-/Master-Studiensystems vorschlägt, wurde eine umfassende

reform der in Deutschland etablierten Diplomstudiengänge initiiert. Die Um-stellung der Diplomstudiengänge auf das europäische Studiensystem verlang-te ein intensives nachdenken über Studienziele und den aufbau der Curricula. auch die Studienkommission des Studienganges Verlagsherstellung hat in drei Jahren intensiver arbeit und in engem Zusammenwirken mit einer Beratungs-kommission, die aus Mitgliedern der größten deutschen Verlage zusammen-gesetzt ist, den bewährten Diplomstudiengang auf die anforderungen eines Bachelorstudiengangs angepasst. Eine der Hauptforderungen der Verlage war eine intensivierung der ausbildung in den themengebieten rund um das elek-tronische Publizieren. Verlage verstehen sich zunehmend als inhalteanbieter, die nicht mehr ausschließlich gedruckte Produkte, wie Bücher und Zeitun-gen, produzieren, sondern ihre inhalte über diejenigen Distributionskanä-le an die jeweiligen Zielgruppen verteilen, die von diesen am besten ange-nommen werden. Dies sind, vor allem bei den jüngeren Lesern, zunehmend WWW-basierte Dienste, die am Computer, auf dem E-Book-Lesegerät, dem Handy oder aktuell auf tabletcomputern, wie dem iPad, konsumiert werden. in den Verlagen werden von der Herstellern daher zunehmend Fähigkeiten und Fertigkeiten verlangt, die inhalte nicht nur in Buchform, sondern auch für die elektronischen Medien zu produzieren. Damit erweitert sich das traditionell ge-prägte Berufsbild des Verlagsherstellers um eine bedeutende Facette, die nun einen wichtigen Schwerpunkt in der Lehre darstellt. Diese neue Qualität soll sich auch im neuen namen des Studien gang es widerspiegeln. nach einem intensiven namensfindungsprozess hat sich die Studiengangsbezeichung »Buch- und Medienproduktion« herauskristallisiert. nach unserer Meinung repräsentiert der aktuelle name die Vielfalt des anforderungsprofils an den Hersteller im Ver-lag erheblich besser als der bisherige. Das zunehmende interesse von Studien-bewerbern am Studiengang zeigt, dass die neue Studiengangsbezeichnung auf eine gute akzeptanz stößt.4im Jahre 2008 wurden erstmals Studenten für den Bachelorstudien gang, noch unter dem alten namen, immatrikuliert. Wir sind uns sicher, dass, unabhängig vom Studienabschluss und vom namen des Studienganges, in Leipzig Hersteller ausgebildet werden, die den aktuellen Erfordernissen in den Herstellungsabteilungen der Verlage und anderen Un-ternehmungen der Druck- und Medienindustrie gewachsen sind. Für eine Er-weiterung der Kenntnisse, vor allem in Bezug auf Managementtätigkeiten, wird ab dem Sommersemester 2012 der, ebenfalls neue, konsekutive Masterstu-diengang »Medienmanagement« angeboten, der sowohl Bachelorabsolventen wie Diplomingenieuren offen steht.

»aus alt mach neu«Verlagsherstellung gehört der geschichte an, zumindest was die Studiengangsbezeich-

nung an der htwk leipzig angeht. 2010 erfolgte die umbenennung in buch- und

medienproduktion und repräsentiert die im bologna-prozess angepassten Studien-

inhalte.

aUtOr Michael reiche (45), Studiendekan

der Buch- und Medienproduktion, hat die

Professur für das Lehrgebiet Verfahrens-

technik der Medienvorstufe am Fachbereich

Medien der HtWK Leipzig BiLD Franziska

Creutzburg

1 Mediencampus an der Karl-Liebknecht-

Straße in Leipzig

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Page 33: Streifband 16

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Endlich wieder online – in neuem Layout, aber mit gewohnt attraktiven Inhalten:

STUDIUM Studieninfo Studienablauf

Studiendokumente

Kommentiertes Studienverzeichnis nach dem Studium

Berufsbild

Erfahrungsberichte

Studieren & Leben

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Unsere Schwerpunkte» Erwerb technischer

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�ndest Du unter www.verlagsherstellung.de oder http://www.fbm.htwk-leipzig.de

Bachelor- Studiengang Buch- und Medienproduktion

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Page 34: Streifband 16

32 Unterhaltung

Bibliomanie (griech: biblion = Buch, mania = Wahn) bezeichnet im Gegensatz zur Bibliophilie die übertriebe, krankhafte Leidenschaft für Bücher. Es kön-

nen unterschiedliche ausprägungen auftreten: Der Biblioskope blättert Bücher nur durch, ohne sie zu lesen und dem Bibliophoben machen Bücher angst. Der Bibliophile hingegen liebt schöne und wertvolle Bücher über alles. 8

Camera-ready Hierbei handelt es sich heute um einen Begriff, der mit dem auto-rensatz in Verbindung steht. Er beschreibt die Verlagerung der gesamten Druck-

vorstufe auf die Ebene der inhaltserstellung. Der autor liefert sein Manuskript direkt in einem reproduktionsfähigen Zustand ab, indem er vorgegebene Formatierungs-vorgaben einhält. Historisch gesehen beschreibt Camera-ready das Stadium, bevor die Kopiervorlage einer Publikation zur Druckplattenherstellung belichtet wird und die Kamera somit auch im wörtlichen Sinne bereit steht. 8

Leiche als Leiche bezeichnet man in der Druckersprache nicht etwa die sterb-lichen Überreste eines Setzers, vielmehr ist ein Fachbegriff aus dem Bleisatz

gemeint. Diesen ausdruck verwendet man, wenn der Setzer einen Buchstaben oder ein Wort vergessen oder übersehen hat. Korrigiert man den fehlenden teil, wird »die Leiche begraben«. 8

rauhsatz Der rauhsatz macht seinem namen alle Ehre, indem er als eine Variante des Flattersatzes mit einer definierten Flatterzone von max. 15 %

einen rauhen Eindruck der Satzkante einer Kolumne vermittelt und sich dem Blocksatz annähert. Dies kann entweder automatisiert oder handkorrigiert er-folgen. als Modifikation des Flattersatzes weist auch der rauhsatz gleichmäßige Wortabstände auf. 8

redigieren bezeichnet den Prozess in der (StrEiFBanD-)redaktion, den ein-gegangenen artikel eines autors auf Grammatik, Orthografie, inhaltliche

Korrektheit und Stilistik zu prüfen. Der text wird in abstimmung auf die Ziel-gruppe auf das Wesentliche reduziert. im Online-Bereich umfasst es zudem die aufgabe, Verknüpfungen zu einem anderen textabschnitt eines Dokumentes durch Hyperlinks zu erstellen. 8

Satzfahne Die Satzfahne ist die Bezeichnung für die erste ausgabe des ge-druckten, unkorrigierten, typografisch aufbereiteten Manuskripts, wobei die

endgültige Seitenaufteilung noch nicht berücksichtigt wird. am ersten Korrek-turgang mit Hilfe der Satzfahne können autor, Lektor, Hersteller und Korrektur-leser beteiligt sein. 8

Vakatseite Der Begriff leitet sich vom lateinischen Wort vacare (= leer sein) ab und steht für eine absichtliche Leerseite in einer Publikation. Sie dient

als Platzhalter oder wird als raumfüller verwendet. Vakatseiten innerhalb ei-ner Zeitschrift sind eher unüblich, weshalb sich auch StrEiFBanD nicht einer solchen bedient. in gedruckten Büchern hingegen werden Leerseiten häufig verwendet. 8

Zuschussverlag, auch Dienstleistervertrag genannt. Hierbei beteiligt sich der autor an den Herstellungskosten seines Werkes. Dieser Druckkos-

tenzuschuss kann durch ihn selbst oder durch Dritte, wie z. B. Stiftungen geleistet werden. andere Verlage lehnen einen Druckkostenzuschuss konse-quent ab.

was war das nOchmal? das lexikOn

nicht geläufige begriffe, die man aber vielleicht dennoch kennen sollte …

Page 35: Streifband 16

Unterhaltung 33

arben können recht nützlich sein. ich selbst habe eine oberhalb des linken Knies, und die ist ein tadelloser Plan der Londoner U-Bahn.

_. _. _______» _____ ______ ___ ___

_____ ___ ______ «9

issenschaft und religion sind kein Widerspruch. Die Wissenschaft ist nur zu jung zum Begreifen.

___ _____

» __________ «

Zitate­ratenhier sind nicht nur leseratten gefragt! findet zu den zitaten die zugehörigen autoren und

buchtitel. mit dem richtigen lösungswort könnt ihr tolle fachbücher gewinnen. Viel glück!

as hier ist ’ne verdammt harte Galaxis. Wenn man hier überleben will, muss man immer wis-sen, wo sein Handtuch ist.

_______ _____

» ___ ________ _____

___ _______ «1

ir müssen unser Wissen zurückhalten. Entweder bleiben wir im irrenhaus oder die Welt wird eines.

_________ __________

» ___ ________ «

2

3

eine wundervollen augen glühten vor aufregung; dann wich ganz langsam der Glanz aus ihnen, und seine Gesichtszüge formten eine Maske tiefer, ur-alter traurigkeit.

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» ____ ___

____________ «

4

5

ch könnte ihm seine Eitelkeit leichter verzeihen, hätte er die meine nicht verletzt.

____ ______

»_____ ___ _________«6

10

ber wenn du auf meinen rat hörst, dann benutzt du ihn sehr selten oder nie. Zumindest, bitte ich dich, benutze ihn nie auf eine Weise, die dich ins Gerede bringt oder Verdacht weckt.

_. _. _. _______

» ___ ____ ___ _____ –

___ _________ «11

a steh ich nun, ich armer tor, und bin so klug als wie zuvor.

______ ________ ___

______

» _____. ___ ________

______ ____ «

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8

lösungswort: ___________ Schickt die Lösung mit eurer adresse bis zum 28.02.2011 anStrEiFBanD, Gutenbergplatz 2-4, 04103 Leipzig.1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11

Page 36: Streifband 16

34 Unterhaltung

VeranstaltungenFrankfurter Buchmesse ....................................................06.10.2010 – 10.10.2010Medientage München ........................................................13.10.2010 – 15.10.2010Viscom Frankfurt am Main ................................................04.11.2010 – 06.11.2010Münchner Bücherschau ....................................................18.11.2010 – 05.12.2010CeBit Hannover .................................................................01.03.2011 – 05.03.2011Leipziger Buchmesse ........................................................17.03.2011 – 20.03.2011Swiss Online Marketing Zürich .........................................30.03.2011 – 31.03.2011Mainzer Minipressenmesse ..............................................02.06.2011 – 05.06.2011

Jubiläenanna Seghers (110. Geburtstag) ............................................................. 19.11.2010Oscar Wilde (110. todestag) ....................................................................30.11.2010 Friedrich Dürrenmatt (20. todestag) .....................................................14.12.2010Kurt tucholsky (75. todestag) ................................................................21.12.2010novalis (210. todestag) .......................................................................... 25.03.2011

wer, wann, wOhin?

gratis streifband­abOJa, ich möchte zukünftig ein kostenloses abonnement der Zeitschrift StrEiFBanD beziehen. Bitte schicken Sie mir ...... Exemplar(e) der nächsten ausgabe zu.

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Ausgefüllten Coupon an: redaktion StrEiFBanD, HtWK Leipzig, Fakultät Medien, Gutenbergplatz 2 – 4, 04103 Leipzig oder [email protected]

auch dieses Jahr ist der kalender wieder mit branchenbezogenen höhepunkten

gespickt. hier steht, was ihr nicht verpassen solltet.

Page 37: Streifband 16

Unterhaltung 35

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Hier wird auf Seite 2 erklärt wie ein 8-Seiter gefaltet wird – man muss nur mit Schere und Papier bewaffnet sein:http://www.apfelwerk.de/keine_panik.pdf

auf dieser Seite gibt es den Online-ausbildungsleitfanden für Buchbinder vom Zentral-Fachausschuss Berufsbildung Druck und Medien:http://www.zfamedien.de/ausbildung/buchbinder/tutorials/

Der Planschneider – ein interaktives Lernprogramm:http://www.polar-mohr.com/anwendungen/demo_ps/home/index,id,330.html

Dies ist eine Seite von adobe auf der zahlreiche sehr gut angeleitete Video-Workshops zu allen adobe-Programmen zu finden sind:http://www.adobe.com/de/designcenter/video_workshop/

Das Lexikon des Fachverband Medienproduktioner zu den themen Papier, Druck und Weiterverarbeitung:http://www.f-mp.de/content/infothek/lexikon/

Man findet mit dem folgenden Link zahlreiche Schriften, die kostenlos heruntergeladen werden können:http://www.1001freefonts.com/

Die Seite der Fogra mit ihrem Diagnosesystem zur Fehler-bestimmung beim Drucken:http://www.fogra.org/endlos/

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umgeschaut und ist fündig geworden. Schaut hier und da einfach mal vorbei.

[Stand August 2010]

Page 38: Streifband 16

36 In eigener Sache

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StrEiFBanD ist ein Projekt des Studiengangs Buch- und Medienproduktion der Fakultät Medien an der HtWK Leipzig. Weitere informationen hierzu sind unter www.streifband.de und www.verlagsherstellung.de zu finden.Herausgeber Hochschule für technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig | Studien gang Buch- und Medienproduktion | Gutenbergplatz 2 – 4, 04103 Leipzig | telefon und Fax 0341 – 21 70 450 | E-Mail [email protected] | www.streifband.de Projektlei-terin Christina Klenke Redaktion Sarah Mackowiak, Florian theilig, Christina Klenke Layout/Satz Julia Stechemesser, Maria niemann Bild Franziska Creutzburg Cover iris Kochinka Anzeigen Florian theilig Herstellung iris Kochinka Sponso-ring Elisabeth Sturm Vertrieb Elisabeth Sturm, Christina Klenke Druck roger troks, Hausdruckerei HtWK Leipzig Weiterverarbeitung Drahtrückstichheftung von Messedruck Leipzig GmbH Papier inhalt: 100 g/m2 Drive Silk (FSC-zertifi-ziert) von Deutsche Papier Vertriebs GmbH, Krostitz | Umschlag: 200 g/m2 Maxi-satin von igepa Papiergroßhandel GmbH, Landsberg Schriften FF Din, traveling typewriter Auf age 3500 Exemplare Erscheinungsweise halbjährlich, jeweils zur Leipziger und zur Frankfurter Buch messe8Anmerkung Für Beiträge ist ausschließlich der autor verantwortlich. Geäußerte Meinungen spiegeln nicht unbedingt die Meinung der redaktion wider.8 DanK Wir bedanken uns bei allen autorinnen und autoren, dem Sponsor unse-rer Sonderdruckfarbe HKS 49 K – Hartmann Color Service Leipzig, dem Spon-sor der Druckplatten, – Kodak, dem Sponsor der Weiterverarbeitung – Messe-druck Leipzig GmbH sowie allen, die uns technisch und inhaltlich unterstützt haben, insbesondere Prof. Dr. thomas Heß, Prof. Christian ide, Dipl.-ing. anja Waschkies, Dipl.-ing. andré Göhlich, Dipl.-ing. Dietmar Kropf, Dipl.-ing. thomas Schulze, roger troks

»wo ein wille ist, ist auch

ein weg.« mit dieser ein-

stellung haben wir die

erste hälfte eines langen

weges zurückgelegt. wir

möchten uns nochmals bei

all denjenigen bedanken,

die uns bei dieser ausgabe

unterstützt haben.

freut euch schon jetzt

auf die nächste ausgabe

zum thema »besonderes

braucht die branche«,

druckfrisch auf der kom-

menden leipziger buch-

messe.

Page 39: Streifband 16

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