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Stiftungsfest 16. Mai 2014 Neubaukirche - uni-wuerzburg.de...ter habilitierte sich Eva-Bettina...

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Stiftungsfest der Julius-Maximilians-Universität Würzburg 2014 Stiftungsfest 16. Mai 2014 Neubaukirche Ehrungen und Auszeichnungen
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Stiftungsfest der Julius-Maximilians-Universität Würzburg 2014

Stiftungsfest16. Mai 2014

Neubaukirche

Ehrungen und Auszeichnungen

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Stiftungsfest der Julius-Maximilians-Universität Würzburg 2014Stiftungsfest der Julius-Maximilians-Universität Würzburg 2014

Programm

Musik Johannes Brahms (1833-1897), Akademische Festouvertüre c-Moll op.80Akademisches Orchester der Universität,Leitung: Markus Popp

Begrüßung und AnspracheProf. Dr. Alfred Forchel, Präsident der Universität

Übergabe der Zustiftungen der unter­fränkischen Landkreise, kreisfreien Städte und Sparkassen an die Unterfränkische Gedenkjahrstiftung für WissenschaftDr. Paul Beinhofer,Regierungspräsident von Unterfranken Thomas Habermann,Vorsitzender des Bayerischen Landkreis-tags – Bezirk Unterfranken

Übergabe der gemeinsamen Promotions­preise der Unterfränkischen Gedenkjahrstiftung für Wissenschaft und der Universität WürzburgDr. Paul Beinhofer, Regierungspräsident von UnterfrankenProf. Dr. Alfred Forchel, Präsident der Universität

Verleihung des RöntgenpreisesDavid Brandstätter,Vorsitzender des Universitätsbundes

Festrede: „Wissenschaftspolitik in Bayern – Herausforderungen und Perspektiven“Dr. Ludwig Spaenle,Bayerischer Staatsminister für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst

MusikRobert Lau (1943) – Trumpet Tune in COrgel: Dr. Dr. Jürgen Buchner,Universitätscarilloneur

Ehrungen / VerdienstmedaillenLaudationes: Vizepräsidentinnen und Vizepräsidenten der Universität

MusikPeter Tschaikowsky (1840-1893), Polonaise aus dem 3. Akt der Oper „Eugen Onegin“, Akademisches Orche-ster, Leitung: Markus Popp

Empfang

Moderation: Nina Liewald

Herzlich willkommen

zum 612. Stiftungsfest seit der Erstgründung der Universität Würzburg durch Johann von Egloffstein und zum 432. Stiftungsfest seit der Gründung durch Julius Echter von Mespelbrunn.

Alfred ForchelPräsident der Universität Würzburg

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Stiftungsfest der Julius-Maximilians-Universität Würzburg 2014Stiftungsfest der Julius-Maximilians-Universität Würzburg 2014

Ehrungen / Verdienstmedaillen

Gemeinsame Promotionspreise der Unterfränkischen Gedenkjahrstiftung für Wissenschaft und der Universität Würzburg ........... 7

Röntgenpreis der UniversitätDr. Viktoria Däschlein-Geßner .................................................................. 11

Röntgenmedaille (Wissenschaftspreis)Prof. Dr. Helmut Pfotenhauer ................................................................... 12

Verdienstmedaillen „Bene Merenti“ in GoldProf. Dr. Eva-Bettina Bröcker .................................................................... 13Prof. Dr. Ulrich Heber ............................................................................... 14Prof. Dr. Heinrich Hettrich ........................................................................ 15Prof. Dr. Otto L. Lange .............................................................................. 16Prof. Dr. Karl Eduard Linsenmair ............................................................... 17Prof. Dr. Hans Konrad Müller-Hermelink ................................................... 19

Verdienstmedaille „Bene Merenti“ in SilberProf. Dr. Jürgen Kreft ................................................................................ 20

Verdienstmedaille „Bene Merenti“ in BronzeRoland Ringelmann ................................................................................. 21

Die Prometheus-Figuren-gruppe auf dem Dach der Sanderring-Universität

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Stiftungsfest der Julius-Maximilians-Universität Würzburg 2014Stiftungsfest der Julius-Maximilians-Universität Würzburg 2014

200 Jahre Unterfranken in Bayern

Übergabe der Jubiläumszustiftungen der unterfränkischen Landkreise, kreisfreien Städte und Sparkassen durch Landrat Thomas Habermann an den Vorsitzenden des Vorstandes der Unterfränkischen Gedenkjahrstiftung für Wissenschaft, Re­gierungspräsident Dr. Paul Beinhofer

Im Herbst 1963 fanden die vorbereitenden Bespre-chungen über die Gestaltung der Feier „150 Jahre Unterfranken in Bayern“ statt. Damals entstand die Anregung, eine Stiftung ins Leben zu rufen. Ihr Zweck: in regelmäßigen Abständen Preise für aus Unterfranken kommende und dem Ansehen Unter-frankens dienende wissenschaftliche Leistungen zu verleihen.

Die Idee zu diesem Vorhaben stammte vom dama-ligen Regierungspräsidenten Dr. Heinz Günder, der bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand Vorsitzen-der des Vorstandes und des Kuratoriums der Stif-tung war. Nach langwierigen Verhandlungen konnte die Idee in die Tat umgesetzt werden: Der Bezirk Unterfranken, die unterfränkischen Landkreise, kreisfreien Städte und Sparkassen errichteten im Jahr 1964 die Unterfränkische Gedenkjahr-stiftung für Wissenschaft mit Sitz in Würzburg.

Die vom Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus am 23. Juni 1964 genehmigte Satzung bestimmt, dass die Stiftung ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke durch die Förderung von Wissenschaft und Forschung, ins-besondere durch die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses verfolgt.

Der Stiftungszweck wird verwirklicht durch die Auszeichnung hervorragender Arbeiten aus den Geistes- und Naturwissenschaften, die nach Gegenstand oder Verfasser eine besondere Beziehung zu Unterfranken aufweisen. Zu diesem Zweck werden jährlich Urkunden und Geldpreise zur Auszeichnung hervorragender Arbei-ten verliehen.

Die aktuelle Niedrigzins phase bedeutet für die Stiftung eine ertragsarme Zeit. Um die Erfüllung des Stiftungszwecks auch weiterhin sicherzustellen, hat Unter-frankens Regierungspräsident Dr. Paul Beinhofer als Vorsitzender des Vorstands

der Unterfränkischen Gedenkjahrstiftung aus Anlass der nunmehr 200-jährigen Zugehörigkeit Unterfrankens zu Bayern bei den unterfränkischen kreisfreien Städ-ten, Landkreisen und Sparkassen um eine Zustiftung geworben. Die Bitte ist auf fruchtbaren Boden gefallen, und Landrat Thomas Habermann kann beim Stiftungs-fest der Universität im Jahr 2014 stellvertretend für alle zustiftenden Körperschaf-ten die stolze Summe von 55.500 Euro an die Unterfränkische Gedenkjahrstiftung übergeben. Hierfür gebührt allen Vertretern der zustiftenden Körperschaften großer Dank.

Gemeinsame Promotionspreise der Unterfränkischen Gedenkjahr­stiftung für Wissenschaft und der Universität Würzburg

Für herausragende Doktorarbeiten, die sich thematisch mit Unterfranken befassen oder deren Verfasser seit längerer Zeit in der Region leben, werden die mit jeweils 500 Euro dotierten Preise aus der Unterfränkischen Gedenkjahrstiftung für Wis-senschaft vergeben. Ab 2012 wurden die Mittel durch die Universität aufgestockt.

Katholische Theologie

Dr. Albert Schrott„Mysterium Paschale. Genese und theologische Bedeutung des Begriffs in der Liturgiekonstitution Sacro-sanctum Concilium sowie seine nach-konziliare amtliche Rezeption“Betreuer: Prof. Dr. Martin Stuflesser

Jura

Dr. Christoph A. Bauer„Diskriminierungen und Belästi-gungen von Arbeitnehmern durch

Kollegen und Dritte“Betreuer: Prof. Dr. Christoph WeberDr. Maximiliane A. F. Friederich„John Howard und die Strafvollzugs-reformen in Süddeutschland in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts“Betreuer: Prof. Dr. Klaus Laubenthal

Medizin

Dr. Matthias Hock„Analyse der NFATc1-Genexpression durch eGFP-BAC-Reportermäuse“Betreuer: Prof. Dr. Edgar Serfling, Prof. Dr. Albrecht Müller

Unterfränkische Gedenkjahrstiftung für Wissenschaft

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Dr. Michael Zinke„Hemmung der Masernvirusrepli-kation durch RNA-Interferenz“Betreuer: Prof. Dr. Jürgen Schneider-Schaulies; Prof. Dr. Alexandra Schubert-Unkmeir

Philosophische Fakultät I

Dr. Tobias Georg Dichtl„Eigentümer von Handelsimmobilien als Schlüsselakteure für die Attrakti-vität der Innenstadt. Untersucht am Beispiel Würzburg“Betreuer: Prof. Dr. Jürgen Rauh

Dr. Julia Angela Klein„Die Supraporte. Studien zu Entstehung, Formen und Aufgaben in der französischen und deutschen Raumkunst des 17. und 18. Jahrhunderts“Betreuer: Prof. Dr. Stefan Kummer

Philosophische Fakultät II

Dr. Gabriel A. J. Duttler„Bindung an Gesundheitssport: Qualitative Analyse gelingender Bindung unter besonderer Beachtung der Sportfreude“Betreuer: Prof. Dr. Harald Lange

Dr. Roland Pfister„Breaking the rules – Cognitive con-flict during deliberate rule violations“Betreuer: Prof. Dr. Wilfried Kunde

Biologie

Dr. Kathrin Fröhlich„Assigning functions to Hfq-depen-dent small RNAs in the model patho-gen Salmonella Typhimurium“Betreuer: Prof. Dr. Jörg Vogel

Dr. Carolin Ratzka„Immune responses of the ant Campo notus floridanus towards pathogens and its obligate mutua-listic endosymbiont Blochmannia floridanus“Betreuer: Prof. Dr. Roy Gross

Dr. Desislava Veselinova Boyanova„Systembiologische Analyse des Blut-plättchenproteoms und funktionelle Modulsuche in Proteinnetzwerken“Betreuer: Prof. Dr. Thomas Dandekar

Chemie / Pharmazie

Dr. Jürgen Thomas Bauer„Darstellung und Untersuchung von Lewis-basischen Übergangsmetall-komplexen“Betreuer: Prof. Dr. Holger Braun-schweig

Mathematik / Informatik

Dr. Marcel Baunach„Advances in Distributed Real-Time Sensor/Actuator Systems Operation“Betreuer: Prof. Dr. Rainer Kolla

Physik / Astronomie

Dr. Hendrik Bentmann„Spin-Bahn-Kopplung in Grenzschichten: Mikroskopische Zusammenhänge und Strategien zur Manipulation“Betreuer: Prof. Dr. Friedrich Reinert

Dr. Jan Carl Budich„Fingerprints of Geometry and Topo-logy on Low Dimensional Mesoscopic Systems“Betreuer: Prof. Dr. Björn Trauzettel

Wirtschaftswissenschaft

Dr. Johannes Klaus Gareis„Housing, Consumption Dynamics, and Monetary Policy“Betreuer: Prof. Dr. Peter Bofinger

Graduate School of Life Sciences

Dr. Tobias Wech„Compressed Sensing in der funktio-nellen kardialen Magnetresonanzto-mographie“Betreuer: Prof. Dr. Herbert Köstler

Dr. Christian Brede„Die Expression von Alloantigenen im peripheren Gewebe beeinflusst die selektive Organinfiltration durch T-Zellen nach hämatopoetischer Stammzelltransplantation“Betreuer: Dr. Andreas Beilhack

Dr. Agnieszka Paulina Gajewska„Einfluss von ADORA2A Rezeptorgen Polymorphismus und Koffein auf emotionale und frühe Informations-verarbeitungsprozesse - Ein mehrstu-figes Modell für die Pathogenese der Panikstörung“Betreuer: Prof. Dr. Paul Pauli

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Röntgenpreis für Dr. Viktoria Däschlein­Geßner

Viktoria Däschlein-Geßner, Jahrgang 1982, wuchs in der Nähe von Würzburg auf und machte ihr Abitur am Martin-Schleyer-Gymnasium in Lauda-Königshofen. Im Wintersemester 2002 begann sie an der Universität Marburg ihr Chemiestudium. Nach dem Vordiplom wechselte sie zum Hauptstudium nach Würzburg und schloss es hier 2007 ab.

Schon während des Studiums absolvierte sie an der University of Denver einen mehrmonatigen Auslands-aufenthalt, der zu einer ersten Publikation führte. Es folgte, zunächst in Würzburg und dann an der TU Dortmund, die Promotion, die sie 2009 mit der Note „summa cum laude“ abschloss. Nachdem das Thema ihrer Dissertation aus dem Bereich der anorganischen Hauptgruppenmolekül-Chemie stammte, wandte sich Viktoria Däschlein-Geßner in ihrem Post-Doktorat der Metallorganischen Chemie zu.

Die Röntgenpreisträgerin betreibt Grundlagenchemie mit dem Ziel, ein möglichst großes Verständnis für die Reaktivität diverser Stoffe zu erreichen. Dabei arbeitet sie mit Molekülen, in deren Zentrum in der Regel ein reaktives Kohlenstoff-Atom sitzt, das eine hohe negative Ladung trägt. Dies kombiniert sie mit elektronenzie-henden Gruppen unterschiedlicher Art, die eine Stabilisierung ermöglichen.

Ist es gelungen, ein solches System zu stabilisieren, fängt die Suche nach Reakti-onen an, die dort stattfinden – verbunden mit der Frage: Wohin kann man diese Reaktionen steuern? Das Ergebnis kann dann zum Beispiel ein Metallkomplex sein, der als Katalysator dient und deshalb in die Anwendung wandert.

Die Arbeit von Viktoria Däschlein-Geßner zielt vor allem auf die Synthese von Fein-chemikalien. Das sind meist komplexe Verbindungen, die eine selektive Wirkungs-weise und Funktion aufweisen. Dazu zählen vor allem Wirkstoffe in der Pharmazie, im Pflanzenschutz und bei Nahrungszusatzstoffen.

Die bisher erzielte wissenschaftliche Leistung der Preisträgerin lässt sich auch an den Auszeichnungen festmachen, die sie bereits erhielt. Der erste Preis war der Fakultätspreis der Würzburger Chemie und Pharmazie 2007 und der jüngste war der Preis der Otto-Röhm-Gedächtnisstiftung 2013, in dem sie auch das Zertifikat „Hochschullehre Bayern“ erwarb.

Blick auf die Fassade der Neubaukirche

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Röntgenmedaille (Wissenschaftspreis)für Prof. Dr. Helmut Pfotenhauer

Helmut Pfotenhauer wurde 1946 in Nürnberg geboren, wo er 1965 das Abitur ablegte. Im selben Jahr nahm er das Studium der Germanistik, Soziologie, Politologie, Geschichte und Philosophie auf. 1971 legte er die wissenschaftliche Prüfung für das Lehramt an Gymnasien ab, drei Jahre später folgte die Promotion zum Dr. phil. über das Spätwerk von Walter Benjamin.

1982 habilitierte sich Helmut Pfotenhauer an der Universität Erlangen-Nürnberg mit einer Arbeit über Friedrich Nietzsches „Physiologie der Kunst“ in dem Fach Neuere Deutsche Literaturgeschichte. Ab 1983 war Pfotenhauer Heisenberg-Stipendiat der DFG und 1987 wurde er auf den Lehrstuhl für Neuere Deutsche Literaturgeschichte I in Würzburg berufen, den er bis 2011 innehatte.

Zu den Forschungsschwerpunkten von Helmut Pfotenhauer zählen die Literatur, Poetik und Ästhetik des 18. bis 20. Jahrhunderts, literarische Anthropologie, Kunstliteratur, Intermedialität und Editionsphilologie sowie – neben Autoren wie Winckelmann, Fontane und Goethe – insbesondere Jean Paul.

1997 wurde Helmut Pfotenhauer Präsident der Jean-Paul-Gesellschaft und Herausgeber des Jahrbuchs dieser Gesellschaft. Beide Funktionen hatte er zehn Jahre lang inne, Mitherausgeber des Jahrbuchs ist er noch heute.

2004 rief Helmut Pfotenhauer die Arbeitsstelle Jean-Paul-Edition der Julius-Maximilians-Universität Würzburg ins Leben, deren Leitung er bis heute innehat (inzwischen zusammen mit Dr. Barbara Hunfeld). In einem DFG-geförderten Langzeitprojekt wird hier eine neue historisch-kritische Ausgabe der Werke Jean Pauls erstellt sowie eine Edition des Nachlasses dieses Autors.

Zu den Würdigungen, die Helmut Pfotenhauer für sein wissenschaftliches Wirken zuteil wurden, gehören unter anderem die Verleihung der Winckelmann-Medaille (2005), die Wahl in die Bayerische Akademie der Wissenschaften (2006) und zum Visiting Fellow Commoner des Trinity Colleges in Cambridge, Großbritannien (2009).

Medaille „Bene Merenti“ in Gold für Prof. Dr. Eva­Bettina Bröcker

Eva-Bettina Bröcker, 1946 in Bielefeld geboren, studierte Medizin an den Universitäten Kiel und Leeds (Großbritannien). 1971 legte sie in Kiel ihr Staatsexamen ab, es folgten die Promotion und die Approbation als Ärztin. An der Universitäts-Hautklinik Münster schloss sie 1982 ihre Ausbildung zur Ärztin für Dermatologie und Venerologie ab. Zwei Jahre spä-ter habilitierte sich Eva-Bettina Bröcker für das Fach Dermatologie und Venerologie, 1986 wurde sie zur Professorin auf Zeit (C2) in Münster ernannt, wo sie die Zusatzbezeichnung „Allergologie“ erwarb. 1991 folgte Eva-Bettina Bröcker dem Ruf auf die C4-Professur für Haut- und Ge-schlechtskrankheiten an der Universität Würzburg. Ein knappes Jahr darauf wurde sie zur Direktorin der Universitäts-Hautklinik ernannt, ein Amt, das sie bis zu ihrer Emeritierung 2011 innehatte. Hier forschte sie schwerpunktmäßig über Melanome und deren Behandlung. Es ist ganz wesentlich ihr zu verdanken, dass mit dem 2010 zertifizierten Hautkrebszentrum und dessen Einbettung in das Comprehen-sive Cancer Center Mainfranken wichtige Weichen gestellt werden konnten. Von 2004 bis 2010 war Bröcker Sprecherin der DFG-geförderten Klinischen Forscher-gruppe „Tumormikromilieu“, 1998 bis 2011 gehörte sie dem Interdisziplinären Zentrum für Klinische Forschung der Universität Würzburg an.

Für ihre herausragenden Leistungen wurde die Medizinerin vielfach geehrt: 1994 wurde sie Mitglied der Wilhelm-Sander-Stiftung, 2001 wurde sie in die mathema-tisch-naturwissenschaftliche Klasse der Bayerischen Akademie der Wissenschaf-ten gewählt, ein Jahr darauf in die Nationale Akademie der Naturforscher Leopoldi-na. Außerdem war sie unter anderem Mitglied der Bayerischen Forschungsstiftung, im wissenschaftlich-technischen Beirat der Bayerischen Staatsregierung, in der DFG, der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft und im Medizinausschuss des Wissenschaftsrats. Seit 2011 ist Bröcker im Universitätsrat Schleswig-Holstein.

Eva-Bettina Bröcker erhielt bislang die Johannes-Fabry-Medaille und das Ver-dienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, die Auszeichnung „Pro Meritis Scientiae et Litterarum“ des damaligen Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst, den Bayerischen Maxi-miliansorden, die Braun-Falco-Medaille und die Verfassungsmedaille.

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Medaille „Bene Merenti“ in Gold für Prof. Dr. Ulrich Heber

Ulrich Heber (Foto: Christian Wiese) wurde 1930 in Freital in Sachsen geboren. 1945 wurde das Dresdener Gymnasium zerstört, das er bis dahin besucht hatte. Darum absolvierte er nach dem Krieg zunächst eine landwirtschaftliche Lehre und holte 1949 das Abitur nach. Nach der Übersiedlung nach Westdeutschland studierte er ab 1950 Chemie an der Technischen Hochschule Aachen. Er schloss das Studium 1955 mit dem Diplom ab und promovierte 1958 an der Universi-tät Bonn. Dort habilitierte er sich 1962 auch, nachdem er ein Jahr zuvor als NATO Fellow beim Nobelpreisträ-ger Melvin Calvin an der University of Berkeley in den USA geforscht hatte.

Danach war Heber Professor am Institut für Botanik der Universität Düsseldorf und Gastprofessor an Universitäten in den USA, Australien, Russland und Japan. 1979 wurde er Professor am Julius-von-Sachs-Institut der Universität Würzburg. Zu sei-nen Forschungsschwerpunkten zählen unter anderem die Physiologie und Bioche-mie von Stress-Schäden und Stressanpassung, Bioenergetik, die Regulation der Photosynthese, intrazellulärer Transport und biochemische Mutantenanalyse.

Heber war von 1981 bis 1983 Dekan der Fakultät für Biologie, außerdem Mitbe-gründer und treibende Kraft der DFG-Forschergruppe „Ökophysiologie“, die sich acht Jahre lang unter anderem mit der photosynthetischen Stoffproduktion von Wild- und Kulturpflanzen beschäftigte. Aus dieser Gruppe ging 1989 der DFG-Son-derforschungsbereich „Ökologie, Physiologie und Biochemie pflanzlicher Leistung unter Stress“ hervor, den Heber mehrere Jahre lang leitete.

Heber gehört zu den Pionieren der Ökosystemforschung und war auf diesem Gebiet immer wieder weltweit als Gastprofessor tätig, sei es in Russland, Japan, Frankreich, Estland oder England. Auch durch diese hervorragende Vernetzung hat er sich sehr um die Universität verdient gemacht. Viele Ehrungen wurden ihm zuteil. 1986 erhielt er den Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis der DFG, 1990 wurde er zum Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina gewählt. Heber ist unter anderem Ehrenmitglied der Russischen Gesellschaft für Pflan-zenphysiologie und Elected Fellow der World Innovation Foundation; er hat den Lifetime Achievement Award der Internationalen Gesellschaft für Photosynthese-forschung erhalten und zählt seit 2002 zu den „ISI Highly Cited Researchers“.

Medaille „Bene Merenti“ in Gold für Prof. Dr. Heinrich Hettrich

1947 in Scheidt/Saar (jetzt Saarbrücken) geboren, legte Heinrich Hettrich 1966 in St. Ingbert/Saar das Abitur ab. Anschließend studierte er Vergleichende Indogermanische Sprachwissenschaft, Klassische Philologie, Indo-Iranistik und Ältere Germanistik an der Universität des Saarlandes und der Universität Gießen. 1971 erwarb er den Magister Artium an der Universität des Saarlandes, wo er drei Jahre später auch promovierte. 1984 habilitierte er sich für das Fach Indogermanische Sprachwissenschaft. Nach Lehrtätigkeiten an den Universitäten Salzburg und Zürich sowie der Vertretung einer C4-Professur für Vergleichende Sprachwissen-schaft an der Universität Marburg übernahm Hettrich 1989 den Lehrstuhl für Vergleichende Sprachwissenschaft an der Universität Würzburg. Ein Jahr zuvor war ihm der Akademie-Preis der philosophisch-historischen Klasse der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen verliehen worden; 1992 wurde er bei dieser Akade-mie Mitglied der Leitungskommission für das Lexikon des frühgriechischen Epos.

Von 1996 bis 2000 war Hettrich stellvertretender Fachgutachter der DFG für his-torisch-vergleichende Sprachwissenschaft, von 1996 bis 2008 Vorstandsmitglied der Indogermanischen Gesellschaft und Herausgeber der Gesellschaftszeitschrift „Kratylos. Kritisches Berichts- und Rezensionsorgan für Indogermanische und Allgemeine Sprachwissenschaft“. 2008 wurde er zum Ordentlichen Mitglied der Geistes- und Sozialwissenschaftlichen Klasse der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz gewählt.

Neben seiner Forschungs- und Lehrtätigkeit sowie zahlreichen Gutachtertätig-keiten für Universitäten und wissenschaftliche Organisationen in europäischen Ländern und den USA hat Hettrich immer wieder die Zeit gefunden, sich in der akademischen Selbstverwaltung der Universität Würzburg zu engagieren: Er war von 1990 bis 1992 und von 1996 bis 1998 Prodekan der Philosophischen Fakul-tät I, anschließend bis 2000 Dekan und Senator, von 2003 bis 2004 Studiendekan und von 2004 bis 2007 nochmals Dekan. In seiner letzten Amtsperiode war er maßgeblich beteiligt an der Zusammenlegung der Philosophischen Fakultäten I (Altertums- und Kulturwissenschaften) und II (Neuphilologien und Geschichte) so-wie der Fakultät für Geowissenschaften zur gemeinsamen neuen Philosophischen Fakultät I.

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Medaille „Bene Merenti“ in Gold für Prof. Dr. Otto L. Lange

Otto Lange studierte ab 1946 Biologie, Chemie und Physik in Göttingen und Freiburg. 1952 promovierte er und 1959 folgte die Habilitation, beides in Göttingen. Ab 1963 war er Professor für forstliche Botanik und technische Mykologie und Direktor des Botanischen Gartens der Universität Göttingen. Vier Jahre später wurde er Professor am Lehrstuhl für Botanik II und Direktor des Botanischen Gartens der Universität Würzburg. Hier widmete er sich bis zu seiner Emeri-tierung 1992 unter anderem der Ökophysiologie von Flechten, der Hitze- und Trockenresistenz sowie dem Wasserhaushalt von Wild- und Kulturpflanzen und der Wirkung anthropogener Luftverunreinigungen.

Otto Lange war Sprecher der DFG-Forschergruppe „Ökophysiologie“ (1981-1988) und des DFG-Sonderforschungsbereichs 251 „Ökologie, Physiologie und Bioche-mie pflanzlicher Leistung unter Stress“ (1989-1991), außerdem Gründungs- und Beiratsmitglied der „Bayerischen Forschergruppe Forsttoxikologie“ des Bayeri-schen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus (1982-1989) und Chairman des „Arid Ecosystems Research Center“ der Hebrew University Jerusalem (1987-1990).

Für seine herausragende Forschung über Ökosysteme wurden Lange viele Preise und Ehrungen zuteil. Er ist Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina ebenso wie der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, der Baye-rischen Akademie der Wissenschaften, der Academia Europaea und der Academia Scientiarum et Artium Europaea Salzburg. Hinzu kommen Ehrenmitgliedschaften in der British Lichen Society, der American Academy of Arts and Sciences Boston und der Deutschen Botanischen Gesellschaft.

Otto Lange hat das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse und den Bayerischen Maxi-miliansorden für Wissenschaft und Kunst erhalten, den Gottfried-Wilhelm-Leibniz Preis der DFG, die Acharius-Medaille der International Association of Lichenology und den Eminent Ecologist Award der Ecological Society of America. Die Universi-tät Bayreuth, die Technische Universität Lissabon und die Technische Universität Darmstadt haben ihm die Ehrendoktorwürde verliehen. Bereits 1967 wurde in der Antarktis ein Berg nach ihm benannt: In Anerkennung seiner Forschungen zur Flechten-Ökologie heißt dieser seither „Lange Peak“.

Medaille „Bene Merenti“ in Gold für Prof. Dr. Karl Eduard Linsenmair

Karl Eduard Linsenmair wurde 1940 in München geboren und studierte in Heidelberg, Freiburg und Frankfurt Zoologie, Botanik, Chemie, Anthropologie und Psychologie. Nach der Promotion 1966 war er DFG-Forschungsstipendiat an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt/Main und wissen-schaftlicher Mitarbeiter im Fachbereich Biologie der Universität Regensburg. Nach der Habilitation 1971 lehrte er in Regensburg, bevor er 1976 den Lehrstuhl für Tierökologie am Zoologischen Institut der Univer-sität Würzburg übernahm. In den folgenden Jahren war der Aufbau der Tropenbiologie und der Biodiversitätsforschung nicht nur in Würzburg untrennbar mit seinem Namen verknüpft: Linsenmair hat ganz entschei-dend zur Etablierung und Förderung dieser Forschungsgebiete deutschland- und europaweit beigetragen.

Zu nennen sind in diesem Zusammenhang unter anderem das von ihm initiier-te und koordinierte DFG-Schwerpunktprogramm „Mechanismen der Erhaltung tropischer Diversität“ sowie das European Science Foundation-Programm „Tropical Canopy Research“, das inzwischen auf globaler Ebene ausgeweitet wurde. Dass es heute international verbindliche Verpflichtungen zur Biodiversitätsforschung gibt, ist ein Beleg für die Weitsicht und die ausgesprochen erfolgreiche Arbeit von Forschern wie Karl Eduard Linsenmair.

Als der seinerzeit einzige Biologe im „Nationalkomitee für Global Change For-schung“ war Linsenmair dort entscheidend an der Entwicklung des Konzepts für das BMBF-Programm BIOLOG-BIOTA beteiligt. In diesem Rahmen leitete er das Programm BIOTA-West, das darauf abzielte, die Erkenntnisse aus der ökologischen Grundlagenforschung für konkrete Problemlösungen auf dem afrikanischen Konti-nent einzusetzen.

In diesem Projekt war der Lehrstuhl für Tierökologie und Tropenbiologie mit der wissenschaftlichen und der administrativen Koordination von 16 Universitäten und wissenschaftlichen Instituten in Deutschland, Burkina Faso, Benin und Elfenbein-küste betraut. Neben den Forschungsarbeiten, die Linsenmair im Rahmen von BIOTA-Süd auch im südlichen Afrika durchführte, ist insbesondere der Aufbau ei-ner im westafrikanischen Raum konkurrenzlosen Feldforschungsstation im Comoé-

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Nationalpark (Elfenbeinküste) zu nennen. In Afrika und zahlreichen Tropenländern Asiens, Mittel- und Südamerikas konnte sein Lehrstuhl im Lauf der Jahre ausge-zeichnete Verbindungen aufbauen, die ganz wesentlich zur hohen Attraktivität des Lehrstuhls für Studierende und Forscher im In- und Ausland und zum hervorragen-den Ruf der Würzburger Biologie beigetragen haben.

Linsenmair wurde 1990 Präsident der Gesellschaft für Tropenökologie, 1997 in die damalige Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina aufgenommen, ein Jahr später in die Academia Europaea, 2004 wurde er Mitglied des Fachkollegiums der DFG für Zoologie.

Zu den zahlreichen weiteren Mitgliedschaften zählen die im wissenschaftlichen Beirat und Stiftungsrat des World Wide Fund for Nature (WWF), im wissenschaftli-chen Beirat des Senckenberg-Museums Frankfurt und des Naturkundemuseums Berlin sowie der Vorsitz des wissenschaftlichen Beirats im Kuratorium des Zent-rums für Marine Tropenökologie in Bremen.

Die Stiftung Volkswagenwerk finanzierte Linsenmair 1988 ein fünfjähriges For-schungsprojekt im Wettbewerb Biowissenschaften, die Fritz-Thyssen-Stiftung im Jahr 1991 den Bau der genannten ökologischen Forschungsstation im Comoé-Nationalpark. 1996 erhielt Linsenmair den Körberpreis für die Europäische Wissen-schaft.

Medaille „Bene Merenti“ in Gold für Prof. Dr. Hans Konrad Müller­Hermelink

Hans Konrad Müller-Hermelink, 1943 in Tübingen geboren, studierte Medizin in seiner Heimatstadt sowie in Montpellier und Kiel. Nach der Promotion 1970 am Institut für Pathologie in Kiel, der Ausbil-dung zum Facharzt und der Habilitation im Jahr 1976 wurde er C3-Professor an der Universität Kiel. 1985 erhielt er einen Ruf an die Universität Würzburg und übernahm hier den Lehrstuhl für allgemeine Patho-logie und pathologische Anatomie sowie die Leitung des Instituts, die er bis 2009 innehatte. In dieser Zeit rief er viele Forschungsinitiativen ins Leben; eine der wichtigsten ist das Interdisziplinäre Zentrum für Klinische Forschung: Müller-Hermelink hatte den Antrag zur Finanzierung maßgeblich vorbereitet und war dann viele Jahre Sprecher des Zentrums.

Daneben war der Professor unter anderem Sprecher des Sonderforschungsbe-reichs 172 „Molekulare Mechanismen der Krebsentstehung“, des Graduiertenkol-legs 639 „Molekulare und strukturelle Grundlagen der Tumorinstabilität“ und der Forschergruppe „Altered Transcription in Lymphoid Tumors“ sowie, von 1992 bis 1994, Dekan der Medizinischen Fakultät. Hinzu kommen Aufgaben als Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Pathologie und der European Association of He-matopathology, als wissenschaftlicher Beirat der Sander-Stiftung, Fachgutachter der DFG und Mitglied des WHO-Nomenklatur-Komitees „Maligne Lymphome und Thymustumoren“. Nach seiner Emeritierung 2009 wurde er Wissenschaftsdirektor der Medizinischen Fakultäten der Universitäten Kiel und Lübeck.

Müller-Hermelink hat wesentlich dazu beigetragen, dass die Würzburger Biome-dizin heute national und international große Anerkennung genießt, und dass Erkenntnisse aus der experimentellen Forschung möglichst rasch in die klinische Anwendung einfließen konnten. Für seine Leistungen wurde er mehrfach ausge-zeichnet: Er wurde 1988 Ehrenmitglied der Medizinischen Akademie Turin (Italien), 1994 wählte ihn die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina zu ihrem Mitglied. 1991 erhielt er die James-Gibson-Professorship (Hongkong), 2007 verlieh ihm die Universität Oradea (Rumänien) die Ehrendoktorwürde, 2008 erhielt er den Preis für Translationale Forschung der Deutschen Krebsgesellschaft und 2011 die Rudolf-Virchow-Medaille der Deutschen Gesellschaft für Pathologie. 2009 ehrte ihn die European Society of Pathology mit der Symeonidis-Lecture.

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Stiftungsfest der Julius-Maximilians-Universität Würzburg 2014Stiftungsfest der Julius-Maximilians-Universität Würzburg 2014

Medaille „Bene Merenti“ in Silber für Prof. Dr. Jürgen Kreft

Jürgen Kreft wurde 1945 geboren. Nach dem Studi-um der Biologie an den Universitäten Hohenheim und Stuttgart promovierte er im Jahr 1977 über ein Thema der Molekularbiologie. Anschließend lehrte und forschte er am Lehrstuhl für Mikrobiologie der Universität Würzburg – zunächst als wissenschaft-licher Angestellter, ab Ende der 1980er-Jahre als Arbeitsgruppenleiter. 1984 habilitierte sich Jürgen Kreft für das Fach Mikrobiologie, im Jahr 1992 wurde er zum außerplanmäßigen Professor ernannt. Zu den wichtigsten Forschungsthemen von Kreft gehören molekularbiologische Untersu-chungen an Bodenbakterien sowie, ab Mitte der 1980er-Jahre, die Erforschung von Pathogenitätsfaktoren, Gen- und Genomstruktur von bakteriellen Krankheitser-regern der Gattung Listeria. Zu diesen Themen hat Kreft mehr als fünfzig wissen-schaftliche Veröffentlichungen vorgelegt.

Jürgen Kreft war maßgeblich am Aufbau des Kompetenz-Zentrums „Pathogeno-mik“ beteiligt und fünf Jahre lang (von 2005 bis 2010) Mitglied des EU Network of Excellence „EuroPathoGenomics“ sowie Projektleiter und Ko-Projektleiter bei zahlreichen nationalen und internationalen Forschungsprojekten. Daneben war er von 1987 bis 2010 stellvertretender Vorsitzender des Diplomprüfungsausschusses Biologie.

Für seine herausragende Forschung wurde Jürgen Kreft mehrfach ausgezeichnet, unter anderem 1998 mit dem Preis der H.P.R.-Seeliger-Stiftung für seine Arbei-ten an Listeria und 2005 mit dem Gay-Lussac-Humboldt-Preis des französischen Forschungsministeriums für herausragende wissenschaftliche Leistungen und Verdienste um die deutsch-französische Forschungszusammenarbeit.

2008 erhielt Kreft – zusammen mit weiteren Mitgliedern des europäischen VIRLIS-Konsortiums – den European Science Award „Descartes Prize for Transnational Collaborative Research“ der Europäischen Kommission.

Seit seinem offiziellen Ruhestand im Oktober 2010 engagiert sich der Biologe verstärkt in der Organisation internationaler akademischer und wissenschaftlicher Kooperationen der Universität Würzburg, vor allem mit Indien. Seit September 2012 ist er Beauftragter des Vizepräsidenten für internationale Beziehungen.

Medaille „Bene Merenti“ in Bronze für Roland Ringelmann

Roland Ringelmann begann seine berufliche Lauf-bahn im Öffentlichen Dienst im September 1963 als Finanzschüler bei der Bezirksfinanzdirektion. Im Juli 1970 wurde er Regierungsfinanzinspektor z. A. an der Julius-Maximilians-Universität, zu der damals auch noch das Klinikum gehörte. Hier war er zunächst, bis Oktober 1974, Leiter der Personalstelle der Klini-kumsverwaltung, anschließend für drei Jahre Leiter der örtlichen Verwaltung der Nervenkliniken. Es folg-ten vier Jahre als Sachbearbeiter im Klinikreferat der Universität Würzburg und fünf weitere als Leiter des damaligen Referats II/6, das unter anderem Beihilfe- und Umzugsangelegenheiten bearbeitete. Nach einem knappen Jahrzehnt in der Verwaltung am Sanderring übernahm Roland Ringel-mann im Oktober 1986 die Leitung der örtlichen Verwaltung der Zahnkliniken.

Zum 1. Juni 1988 wurde Roland Ringelmann Leiter der Klinikumsverwaltung und mit Beginn des Jahres 1992 Leiter der Wirtschafts- und Versorgungseinrichtungen des Klinikums und stellvertretender Verwaltungsdirektor. Im Juni 2006 übernahm er schließlich das Amt des stellvertretenden Kaufmännischen Direktors des Klini-kums, das er bis zu seinem Eintritt in die Freistellungsphase der Altersteilzeit im Frühjahr 2011 innehatte.

Roland Ringelmann hat damit mehr als vier Jahrzehnte lang seine Arbeit, sein Können und sein Wissen in den Dienst der Julius-Maximilians-Universität und des Universitätsklinikums gestellt – davon fast ein Vierteljahrhundert als stellvertre-tender Verwaltungs- bzw. Klinikdirektor. Er war dabei aufgrund seiner fachlichen Kompetenz, seiner Loyalität, Zuverlässigkeit und Uneigennützigkeit bei Mitarbei-tern und Kollegen stets ausgesprochen beliebt und geschätzt. Er hat sich damit große Verdienste um das Klinikum und die Universität erworben.

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Stiftungsfest der Julius-Maximilians-Universität Würzburg 2014Stiftungsfest der Julius-Maximilians-Universität Würzburg 2014

Wanderausstellung des Universitätsarchivs„1814 – 2014: 200 Jahre Übergang und Umbrüche.Die Alma­Julia­Maximilianea in Bayern“

Beim Stiftungsfest wird erstmals eine neue Wanderausstellung des Universitätsar-chivs gezeigt. Sie widmet sich bis Dezember 2014 der wechselvollen Universitäts-geschichte unter bayerischer Regierung. Anlass ist der 200. Jahrestag der endgülti-gen Eingliederung des ehemaligen Hochstifts Würzburg in das Königreich Bayern.

Politische Entscheidungen auf nationaler und bayerischer Ebene haben die ehe-mals fürstbischöfliche Landesuniversität grundlegend umgeformt. Die Ausstellung wirft schlaglichtartig einen Blick auf politische und gesellschaftliche Ereignisse und Entwicklungen, welche die Universität verändert und modernisiert haben.

Geschildert wird die schwierige Phase des Übergangs zwischen 1802 und 1814, in der die Universität grundlegend reformiert wurde. Die neue liberale Gesinnung zeigte sich in der sehr aktiven politischen Rolle von Würzburger Professoren und Studenten vor der Revolution 1848/49. Die Ausstellung thematisiert auch den vor 100 Jahren ausgebrochenen Ersten Weltkrieg, die nach Kriegsende beginnende Episode der Räteherrschaft und die Zeit des Nationalsozialismus, in der politisch unliebsame Akademiker schikaniert, ausgeschlossen und entwürdigt wurden.

Die jüngere Vergangenheit seit der Nachkriegszeit findet anhand zweier Themen Eingang in die Ausstellung. So werden einerseits der schnelle Wiederaufbau der Universität und die Wiederaufnahme des Lehrbetriebs nach dem Zweiten Welt-krieg beleuchtet. Andererseits wird die Zeit der 1968er-Bewegung näher betrach-tet, die ganz im Gegensatz zur politisierten Universität vor 1848 in Würzburg einen vergleichsweise ruhigen Verlauf nahm.

Ergänzt und verbunden werden die großen Themenblöcke durch epochenübergrei-fende Beiträge zur Entwicklung der Studierendenzahlen, der Fachrichtungen und des Frauenanteils an der Würzburger Hochschule.

Dr. Marcus HoltzImpressum

HerausgeberJulius-Maximilians-Universität WürzburgDer Präsident: Prof. Dr. Alfred ForchelSanderring 2, 97070 Würzburg,

Mai 2014

[email protected] www.uni-wuerzburg.defacebook.com/uniwue

RedaktionPresse- und ÖffentlichkeitsarbeitSanderring 2, 97070 Wü[email protected]

Aus der Wanderausstellung des Universitätsarchivs: Einweihung der Universität am San-derring am 28. Oktober 1896. Auf der Freitreppe übergab Robert von Landmann, Bayeri-scher Staatsminister des Innern für Kirchen- und Schulangelegenheiten von 1895 bis 1902, den Schlüssel an den vormaligen Rektor Wilhelm von Leube. Dieser öffnete die Pforte mit den Worten: „Quod felix faustumque sit!“ (Dass es glücklich und günstig sein werde!). In der Bildmitte außerdem zu sehen: Hermann Schell (Rektor 1896/97), Hugo von Burckhard (Direktor des Verwaltungsausschusses) und Rudolf von Horstig (Universitätsbaumeister). (Foto: Universitätsarchiv Würzburg)

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Stiftungsfest der Julius-Maximilians-Universität Würzburg 2014

Festveranstaltung der Universität in der Neubaukirche


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