+ All Categories
Home > Documents > Stift Wilten Aktuell Sommer 2013

Stift Wilten Aktuell Sommer 2013

Date post: 14-Mar-2016
Category:
Upload: reinhold-sigl
View: 235 times
Download: 15 times
Share this document with a friend
Description:
Magazin für Mitbrüder und Freunde des Prämonstratenser-Chorherrenstiftes Wilten.
32
Stift Wilten Aktuell Jahrgang 16 ∙ Ausgabe 2/2013 Für Mitbrüder & Freunde des Prämonstratenser-Chorherrenstiftes Wilten Sommer 2013
Transcript
Page 1: Stift Wilten Aktuell Sommer 2013

Stift Wilten AktuellJahrgang 16 ∙ Ausgabe 2/2013

Für Mitbrüder & Freunde

des Prämonstratenser-Chorherrenstiftes Wilten

Sommer 2013

Page 2: Stift Wilten Aktuell Sommer 2013

Abt Raimund Schreier

OPraem

Auf der Titelseite dieser Ausgabe sehen Sie

Pilger auf einer Brücke, die auf den Geor-

genberg führt.

Eine Brücke ist ein sehr schönes Symbol für

einen Weg, der Hindernisse überschreitet,

der Menschen zusammenführt. Nicht um-

sonst hat man in der Kirchengeschichte

den Papst den „Pontifex“ genannt, den

„Brückenbauer“, der in alle Erdteile die

Brücken schlagen soll. Sogar im Wappen

unserer Stadt Innsbruck steht die Brücke

als Zeichen der Verbindung untereinander,

als Zeichen, dass Hindernisse überwunden

werden können durch eine Brücke.

Wir haben in diesem Jubiläumsjahr (875

Jahre) Brücken gebaut zwischen den bei-

den Abteien Fiecht und Wilten: Für mich

ein schönes Zeichen der Ordensökumene.

Wir haben gemeinsam auf die Geschich-

te zurückgeschaut und gemeinsam gefei-

ert. So haben unsere Wiltener Sängerkna-

ben bei der Festmesse am 28. April im Stift

Fiecht die „Missa solemnis“ von P. Martin

Goller OSB, einem ehemaligen Konven-

tualen der Abtei Fiecht zum Erklingen ge-

bracht. Diese Messe hat P. Martin Goller

damals dem Stift Wilten gewidmet und

wurde in unserem Musikarchiv wieder aus-

gegraben. So hat sich also der Kreis des

Miteinander und Füreinander wieder ge-

schlossen. Die Predigt im Stift Fiecht durfte

ich halten und in Wilten hat uns bei unserer

Jubiläumsfeier am 5. Mai Abt Anselm OSB

das Wort Gottes ausgelegt und uns an un-

sere Wurzeln erinnert.

Am 13. September werden wir wieder Brü-

cken beschreiten: Die Brücken, die hinauf-

führen auf den Georgenberg, wo wir ge-

meinsam mit unserem Generalabt Thomas

Handgrätinger OPraem Eucharistie feiern

werden. Diese Brücken hinauf auf den

heiligen Berg mögen unsere Abteien mit

all unseren Pfarrgemeinden wieder näher

bringen. Wir werden gemeinsam hinaufpil-

gern und in zwei Stationen unsere beiden

Ordensgründer zu Wort kommen lassen:

den hl. Benedikt und den hl. Norbert.

Ich lade dazu alle Mitchristen der Wil-

tener und Fiechter Pfarreien ein, sowie alle

Freunde, die den beiden Abteien nahe

stehen; letztlich alle, die sich mit uns auf

den Weg machen – über die Brücke – hin

zum gemeinsamen Ziel: Zum Wallfahrtsort

Georgenberg, an dem wir im Geist Jesu

vereint Gott loben und danken und all

unsere Anliegen für die Zukunft unserer

Abteien wie auch für die Weltkirche zum

Himmel schicken.

Ich wünsche allen erholsame Urlaubstage:

Gott segne, beschütze und bewahre Euch

vor allem Schaden und allem Unglück!

LEITWORT

Liebe Freunde unseres Stiftes!

Die Hohe Brücke am

Georgenberg - ein archi-

tektonisches Meisterwerk

aus dem 16. Jahrhundert

Page 3: Stift Wilten Aktuell Sommer 2013

LEITWORTLiebe Freunde unseres Stiftes

875 JAHRE PRÄMONSTRATENSER-CHORHERRENSTIFT WILTENDie erste Zeit der Prämonstratenser in Wilten

Wallfahrt der Stiftspfarreien

Stifte St. Georgenberg-Fiecht und Wilten feiern 875. Geburtstag

Gottes lebendige Gegenwart

ACTIOGott hat uns in sein Herz geschrie-ben

Benediktionstag

Öl der Freude

60 Jahre Priester

50 Jahre Priester - 75. Geburtstag

40 Jahre Priester

Silbernes Priesterjubiläum

Unser Gast aus Indien

Fotografieren ohne Kamera

Recollectio

Konventausflug

Betriebsausflug

Generalsanierung Heiligwasser

Leistbarer Wohnraum für Natters

Eine wachsende Gemeinschaft

CONTEMPLATIOZur Geschichte des Stiftes Wilten

Die Sprache der Töne

Künstler zu Gast im Stift Wilten

Geistliche Abendmusik in der Basilika Wilten

COMMUNIO Lange Nacht der Kirchen

Abschluss des JUVE-Jahres

Zeitgemäße Erneuerung

Das Kreuz

Ehrenzeichen der Diözese

Das rechte Mass

10 Jahre Karmel St. Josef in Mühlau

Alt-Landeshauptleute in Wilten

Neue Glockenjoche für die Wiltener Basilika

Feldmesse am Buttererbichl

Schnelle Hilfe für Hochwasseropfer

Hofkirchenkonzerte der Wiltener Sängerknaben

Gottesdienste und Termine

Stift Wilten Aktuell 3

INHALT

2

4

7

8

10

11

11

12

13

13

14

14

15

16

16

17

17

18

19

19

20

22

23

23

24

26

27

27

28

28

29

29

30

30

31

31

32

Impressum

HerausgeberPrämonstratenser-

Chorherrenstift Wilten

Klostergasse 7

6020 Innsbruck

Tel. 0512/58 30 48

www.stift-wilten.at

Redaktion

Reinhold Sigl

[email protected]

Erscheinungshinweis

4 x im Jahr

Titelbild

Pilger auf dem Weg

nach St. Georgenberg

(30. April 2013, Sigl)

Fotos

Stift Wilten;

Reinhold Sigl;

Pfarre Völs

Wiltener Sängerknaben

INHALTSVERZEICHNIS

Weitere Berichte, Predigten, Termine und Bilder finden Sie auf

der Stift Wilten-homepage: www.stift-wilten.at

Page 4: Stift Wilten Aktuell Sommer 2013

875 JAHRE PRÄMONSTRATENSER-CHORHERRENSTIFT WILTEN

Wer war Norbert von Xanten, der Gründer

der Prämonstratenser?

1080/85 ist er als zweiter Sohn eines nie-

derrheinischen Adelsgeschlechtes gebo-

ren und in frühen Jahren für das Kanoni-

kerleben im St. Viktorstift bestimmt worden.

Er erhielt auch eine höhere Ausbildung als

Kaplan am Hof des Erzbischofs von Köln

und am Kaiserhof. In einer Gesellschaft, wo

die Verlockung zu Lebensgenuss und zum

Streben nach Karriere groß war, war sein

Leben viel zu wenig von seiner geistlichen

Berufung geprägt. Im Jahr 1115, gut 30

Jahre alt, wurde er von Gott durch ein er-

schütterndes Erlebnis zu einer radikalen Le-

benswende gerufen. Angeregt durch die

Ideale der damaligen Kirchenreform, be-

gann er ein konsequentes christliches Le-

ben, zuerst als Einsiedler, dann als Wander-

prediger. Schließlich wurde er vom Bischof

von Laon in Nordfrankreich bewogen, sich

mit seinen Anhängern in Prémontré nie-

derzulassen. Mit der Gelübdeablegung zu

Weihnachten 1121 begann endgültig das

Leben des Ordens von Prémontré. Es war

ein Leben in Gebet und Gemeinschaft

nach der Regel des heiligen Augustinus

und bildete die Grundlage für die Seel-

sorge und den Dienst an den Menschen.

Sehr schnell entstanden weitere Klöster in

den heutigen Ländern Frankreich, Belgien

und Deutschland. 1126 wurde Norbert

Erzbischof von Magdeburg, wo damals

die Ostgrenze des Römisch-Deutschen

Reiches verlief. In seinem Einflussbereich

als Erzbischof reformierte er Klöster der Be-

Statue des heiligen Norbert von Xanten in der Stiftskirche Wilten am Norbertisonntag 2013

Die erste Zeit der Prämonstratenser in WiltenDer Brixner Reformbischof Reginbert (1125-1140) hatte 1138 das Schutzpri-

vileg des Papstes Innozenz II. für die Prämonstratenser in Wilten von Rom

mitgebracht. Er dürfte auch selbst den heiligen Norbert gebeten haben, seinen

neu gegründeten Kanonikerorden in Wilten anstelle einer bisherigen Kloster-

gemeinschaft anzusiedeln.

Text:

Klemens H. Halder

OPraem

4 Stift Wilten Aktuell

Page 5: Stift Wilten Aktuell Sommer 2013

875 JAHRE PRÄMONSTRATENSER-CHORHERRENSTIFT WILTEN

nediktiner und gründete erste Klöster der

Prämonstratenser. So bereitete Norbert

maßgeblich die Christianisierung des zu-

künftigen deutschen Ostens vor. Als Erzbi-

schof konnte Norbert auch auf der Ebene

des Reiches für Frieden und Erneuerung

des christlichen Lebens tätig sein. Er starb

am 6. Juni 1134 in Magdeburg.

Das Schutzprivileg des Papstes vom 30.

April 1138 war vom ersten Propst (Kloster-

vorsteher) Marquard erbeten worden.

Die Klostertradition von Wilten zählt ihn

zu den ersten Regularklerikern Norberts,

die in Prémontré die Gelübde abgelegt

haben. Die Überlieferung bringt ihn mit

Pruntrut (Porrentruy) in der Westschweiz,

Kanton Jura, in Verbindung. Dort könnte

er eine Klostergründung versucht haben,

die nicht gelang. Vielleicht hat er von dort

die erste Gruppe von Klosterangehörigen

mitgebracht. Jedenfalls wurden 1137 und

bald nach 1140 PrämonstratenserInnen

vom Kloster Rot an der Rot in Württemberg

nach Wilten gesandt. Der Abt von Rot

übte bis zur Aufhebung des Klosters Rot

1803 die Rechte des Vaterabtes in Wilten

aus.

Für gewöhnlich waren 12 Kanoniker

(Chorherren) für die Gründung einer Ge-

meinschaft erforderlich. Zu einem Kloster

gehörten damals meistens neben die-

sen Angehörigen des geistlichen Standes

auch eine entsprechende Gruppe von

männlichen und weiblichen Laienmitglie-

dern. So war es auch in Wilten. Es bestand

hier ein Frauenkloster bis zirka 1300. Die

Prämonstratenserinnen lebten in einem

streng abgetrennten Bereich der Kloster-

anlage. Sie nahmen am gemeinsamen

Gottesdienst teil und verrichteten haus-

wirtschaftliche Tätigkeiten für die männ-

lichen Klosterangehörigen. Der landwirt-

schaftliche Besitz des Wiltener Klosters

dürfte am Anfang gering gewesen sein;

er ist von der wahrscheinlich ansehnlichen

Gruppe der Laienbrüder unter Mithilfe der

Kanoniker bewirtschaftet worden.

Als Kirche hatte die neue Prämonstraten-

serInnen-Gemeinschaft die uralte früh-

christliche Laurentiuskirche, deren Fun-

damente anlässlich der Renovierung der

Stiftskirche 2005/06 in Resten freigelegt

wurden. Die Prämonstratenser werden

zunächst im alten Kloster, das ab dem 9.

Jahrhundert bestanden haben dürfte, ge-

wohnt haben.

Wilten hatte wie andere Kanonikerstifte

gewiss von Anfang an auch ein Haus für

Arme und Kranke, Pilger und Reisende.

Vom Kloster Wilten aus wurde die Pfarr-

seelsorge in der Altpfarre Wilten ausge-

übt. Zu ihr gehörte bald das Gebiet des

heutigen Innsbruck westlich der Sill samt

Hötting. Weiters umfasste sie das Gebiet

von Natters, Mutters im westlichen Mittel-

gebirge, auch das Gebiet von Völs und

das hinterste Sellraintal mit St. Sigmund

und Lüsens.

Stift Wilten Aktuell 5

Kupferstich Marquards

von Johann Cyriac

Hakhoffer (1675 - 1731)

Page 6: Stift Wilten Aktuell Sommer 2013

Hartmann, der Nachfolger Reginberts

als Bischof von Brixen, setzte das Reform-

werk seines Vorgängers in besonderem

Maße fort. Er war der engste Mitarbeiter

Erzbischofs Konrads I. von Salzburg bei der

kirchlichen Erneuerung gewesen. 1133

hatte ihn dann der Babenberger Markgraf

Leopold III., der Heilige, an seine Residenz

Klosterneuburg gerufen. Er hatte die dor-

tige Gemeinschaft von Weltpriestern als

erster Propst in ein Chorherrenstift umzu-

wandeln. Als Bischof von Brixen (1140 –

1164) rief er schon 1142 von Klosterneuburg

Kanoniker und Laienbrüder, um das Kloster

Neustift bei Brixen zu gründen. Große Be-

deutung erlangte Hartmann als Vertrauter

und geistlicher Begleiter Kaiser Friedrichs I.

Barbarossa (1152 – 1190). Dessen Biograf

bezeichnet Hartmann als „einen Mann,

der damals unter allen Bischöfen Deutsch-

lands durch den Ruf einer einzigartigen

Heiligkeit und durch die Strenge seiner Le-

bensführung hervorragte“.

Hartmann, der bald als Seliger verehrt

und dessen Kult 1784 von Rom bestätigt

wurde, hat sicherlich die neuen Prämon-

stratenser in Wilten unterstützt. Ein Hinweis

darauf ist, dass laut dem Verzeichnis der

Jahrtagsgottesdienste in der Stiftskirche

Wilten von 1317 - so wie für Reginbert am

13. September - auch für ihn jährlich am

19. Dezember ein feierliches Gedenken

gehalten wurde.

Der Beginn am fremden Ort war für die

neuen Prämonstratenser in Wilten sicher

schwierig. Marquard, der erste Propst,

starb schon am 6. Mai 1142 im Alter von

zirka 40 bis 50 Jahren. Eine anatomische

Untersuchung seiner fast vollständig er-

haltenen Gebeine im Jahr 1998 durch die

Universität Innsbruck hat dieses Lebens-

alter und seine Lebenszeit in den ersten

Jahrzehnten des 12. Jahrhunderts be-

stätigt. Eine radiologische Untersuchung

durch die Universität Wien im Jahr 2001

kam hinsichtlich der Lebenszeit zum sel-

ben Ergebnis.

Propst Marquard wurde von Anfang an

als Seliger verehrt. Seine Gebeine ruhen in

einem alten Holzschrein hinter dem Hoch-

altar der Stiftskirche.

Quellen: - Stiftsarchiv Wilten, A 4/3/1 Adalbert

Tschaveller, Annales Canoniae Wilthinensis

(Manuskript) Band 1, 1730, f. 38.

- Benedikt Stadelhofer, Historia … collegii Ro-

thensis in Suevia. Vol. I, Augsburg 1787, 19, 30;

Hermann Tüchle und Adolf Schahl, 850 Jahre

Rot an der Rot. Sigmaringen 1976, 12; Klemens

Halder, Propst Marquard (vor 1138 – 1142), Abt

Wernher (1302 – 1331) und die ersten zwei Jahr-

hunderte des Prämonstratenserstiftes Wilten.

In: W. Ingenhaeff, R. Staudinger, K. Ebert (Hg.),

Festschrift Rudolf Palme zum 60. Geburtstag. In-

nsbruck 2002 (223-244), 223-229.

- Riedmann Josef, Mittelalter. In: Geschichte des

Landes Tirol 1. Band. Bozen – Innsbruck – Wien

1985 (267-637), 316-318; Stiftsarchiv Wilten,

A 017 I.

875 JAHRE PRÄMONSTRATENSER-CHORHERRENSTIFT WILTEN

6 Stift Wilten Aktuell

Die Gebeine von Propst

Marquart hinter dem

Hochaltar der Stifts-

kirche Wilten

Bischofsstab des seligen Hartmann, Stift Fiecht

bei Schwaz. Die Silberfassung stammt aus dem

17. Jahrhundert.

Page 7: Stift Wilten Aktuell Sommer 2013

www.stift-wilten.at

Benediktinerabtei St. Georgenberg-FiechtPrämonstratenser-Chorherrenstift Wilten

875 Jahre 1138 - 2013

Alle Veranstaltungen und Termine des Jubeljahres finden Sie auf den Webseiten der Stifte.

www.st-georgenberg.at

Freitag, 13. September 2013

19.00 Uhr Treffpunkt bei der Weng

Fackelprozession mit 2 Stationen

20.30 Uhr Eucharistiefeier mit Generalabt

Thomas Handgrätinger OPraem

SängerInnen aus den Stiftspfarreien

und Bläser der Capella Wilthinensis

Die Wiltener Stiftspfarreien organisieren

Busse zur Wallfahrt. Anmeldungen sind

bis 7. September möglich. Wenden Sie

sich dazu bitte direkt an Ihre Pfarre.

Wallfahrt der Stiftspfarreien der beiden Abteien Fiecht und Wilten auf den St. Georgenberg

Page 8: Stift Wilten Aktuell Sommer 2013

Die Stiftskirche Fiecht war bis auf den letz-

ten Platz gefüllt. Die Wiltener Sängerkna-

ben sangen die „Missa solemnis in C-Dur“

von Martin Goller (1764-1836) - einem Be-

nediktiner in Fiecht. Die Messe wurde von

P. Martin Goller, als schönes Zeichen der

offensichtlich damals schon existierenden

Ordensökumene, dem Chor von Wilten

gewidmet und seinerzeit auch in Wilten

uraufgeführt.

Stift Fiecht im Tiroler Unterinntal

Stifte St. Georgenberg-Fiecht und Wilten feiern 875. GeburtstagAus diesem Anlass feierten zahlreiche Freunde der Stifte am 28. April 2013

zum Auftakt des gemeinsamen Jubeljahres einen Festgottesdienst mit Abt

Anselm Zeller, Abt Raimund Schreier und Diözesanbischof Manfred Scheuer.

Festgottesdienst in der Stiftskirche Fiecht

875 JAHRE PRÄMONSTRATENSER-CHORHERRENSTIFT WILTEN

8 Stift Wilten Aktuell

Page 9: Stift Wilten Aktuell Sommer 2013

875 JAHRE PRÄMONSTRATENSER-CHORHERRENSTIFT WILTEN

Stift Wilten Aktuell 9

Im Anschluss an den Gottesdienst prä-

sentierte Abt Anselm Zeller im Notbur-

gasaal des Stiftes das Buch „Geliebter St.

Georgenberg“. Er freute sich besonders

über den gemeinsamen Stiftsgeburtstag

mit dem „Zwillingsbruder Wilten“. Abt Rai-

mund Schreier hatte bereits in der Predigt

des Festgottesdienstes erwähnt, dass die

beiden Stifte neben dem gemeinsamen

Datum einiges verbindet: „Wir haben

viele Gemeinsamkeiten, aber auch Unter-

schiede. Aber alle Klöster verbindet eines:

Sie sind ein Zeichen der besonderen Ge-

genwart Gottes.“ In den Stiften werden

Brücken gebaut zwischen gottsuchenden

Menschen, so der Prämonstratenserabt.

Menschen haben Sehnsucht nach spiritu-

ellen Orten, nach gottvollen Räumen und

Zeiten. „Solange Gott die Mitte dieses Klo-

sters bleibt, werden Menschen kommen

und die Stimme Gottes hören, die da sagt:

Siehe, ich mache alles neu!“

Bischof Manfred Scheuer würdigte die

Mönchsgemeinschaften in St. Georgen-

berg-Fiecht und Wilten, dass sie in hek-

tischer Zeit für viele Menschen Orte der

Gelassenheit, der Ruhe und des Vertrau-

ens auf Gott sind.

Buchpräsentation „Geliebter St. Georgenberg“

Bischof Manfred Scheuer bei den Dankesworten im Refektorium des Stiftes Fiecht

Page 10: Stift Wilten Aktuell Sommer 2013

Festprediger Abt Anselm Zeller OSB

wünschte der Wiltener Kommunität „die

Gegenwart des lebendigen Gottes, das

tiefe Vertrauen in seine Liebe zu euch

und untereinander – ganz im Geiste des

hl. Augustinus, damit euer Zeugnis viele

Menschen anstecke und begleite.“

Die Capella Wilthinensis musizierte unter

der Leitung von Stiftskapellmeister Norbert

Matsch die „Missa solemnis in B“ WAB 29

und „Locus iste“ WAB 23 von Anton Bruck-

ner. Organist Dominik Bernhard spielte an

der Festorgel die „Sonate B-Dur“ op. 65

Nr. 4 von Felix Mendelssohn Bartholdy.

Nach dem gemeinsamen Gottesdienst

klang das Fest bei herrlichem Wetter mit

der Agape im St. Bartlmägarten aus.

Ein herzliches Vergelt´s Gott allen Mitar-

beiterinnen und Mitarbeitern für die aus-

gezeichnete Vorbereitung und Durchfüh-

rung.

Ein besonderer Dank gilt auch der

Schützenkompanie Wilten für die Bewir-

tung in St. Bartlmä.

875 JAHRE PRÄMONSTRATENSER-CHORHERRENSTIFT WILTEN

Gottes lebendige GegenwartAm 5. Mai 2013 feierte die Wiltener Gemeinde das 875 jährige Jubiläum des

Stiftes mit einem Pontifikalamt in der Stiftskirche.

10 Stift Wilten Aktuell

Einzug in die Stitskirche Wilten

Agape im St. Bartlmägarten

Festprediger Abt Anselm

Zeller OSB

Page 11: Stift Wilten Aktuell Sommer 2013

ACTIO

„Die Botschaft des Herz-Jesu-Festes heißt

also: Wir dürfen alles seinem Herzen anver-

trauen, weil er uns in sein Herz geschlossen

hat“ so Abt Raimund in seiner Predigt.

„Diese wunderbare Botschaft ist vielen

Männern und Frauen ans Herz gewach-

sen, hat sie getroffen und bewegt. Sie

haben sie selber erfahren dürfen und des-

halb weitererzählt, verkündet.

So auch unser Ordensgründer, der hei-

lige Norbert von Xanten. Diese glückbrin-

gende Nachricht hat auch sein Herz ent-

flammt.“

Die Wiltener Sängerknaben unter der

Leitung von Johannes Stecher musizierten

gemeinsam in der Stiftskirche mit dem Or-

chester Concentus Wilthinensis die Krö-

nungsmesse KV 317 von Wolfgang Ama-

deus Mozart.

BenediktionstagAm 21. Juni 2013 betete der Konvent und Freunde des Stiftes gemeinsam die

Mittagshore.

Vor 21 Jahren wurde Raimund Schreier

vom damaligen Bischof Reinhold Stecher

zum 55. Abt des Prämonstratenser-Chor-

herrenstiftes Wilten benediziert.

Im Refektorium dankte Prior Florian im

Namen des Konventes für den großen Ein-

satz zum Wohl der Gemeinschaft.

Generalvikar Jakob Bürgler betonte die

gute Zusammenarbeit des Stiftes mit der

Diözese Innsbruck. Für den Tiroler Land-

tagspräsident Herwig van Staa ist Wilten

im positiven Sinn „unverzichtbar“!

Kruzifix in der Stiftskirche

Gott hat uns in sein Herz geschriebenAm Herz-Jesu-Sonntag feierte die Wiltener Gemeinde mit einem Pontifikal-

amt in der Stiftskirche unseren Ordensgründer, den heiligen Norbert.

Stift Wilten Aktuell 11

Wiltener Sängerknaben,

Concentus Wilthinensis

in der Stiftskirche

Generalvikar Jakob Bürgler spricht im Refektorium des Stiftes

Mittagshore in der Stifts-

kirche

Jause im Kreuzgang

Page 12: Stift Wilten Aktuell Sommer 2013

ACTIO

Es sind das der äthiopisch-stämmige

Kidane Korabza sowie drei Ordensmit-

glieder: der in Bad Ischl geborene Franzis-

kaner Fr. Johannes Unterberger OFM, der

Kapuziner mit kroatischen Wurzeln Fr. Miro

Matekic OFM Cap und unser Mitbruder,

der aus Möllbrücke in Kärnten stammende

Maximilian Stefan Thaler OPraem.

In seiner Predigt zitierte Bischof Scheuer

Papst Franziskus, der bei der Chrisammes-

se 2013 den priesterlichen Dienst deutete:

Das kostbare Öl solle sich nicht darauf be-

schränken, dem Priester selbst Duft zu ver-

leihen, sondern es soll sich ausbreiten und

bis in die „Randgebiete“ gelangen. Die

Priesterweihe sei nicht dafür da, uns selber

in Duft zu hüllen, sie eigne sich nicht für

Selbstdarstellung und Selbstinszenierung.

„Wenn die uns anvertrauten Menschen

mit dem Öl der Freude gesalbt werden,

ist das zu merken: zum Beispiel, wenn sie

aus der Messe kommen mit dem Gesicht

dessen, der eine gute Nachricht erhalten

hat. Die Leute mögen es, wenn das Evan-

gelium, das wir predigen, ihr Alltagsleben

erreicht“, so Bischof Scheuer. Und weiter:

Hirten mit dem ‚Geruch der Schafe’ sind

schließlich die ‚Hirten mit Herz’, die nahe

an den Menschen sind.

Unser Primiziant D. Maximilian feierte in

Möllbrücke am Sonntag den 30. Juni seine

Heimatprimiz und das ganzes Dorf feierte

mit. Nach dem Festgottesdienst in der St.

Leonhard-Kirche überbrachten die zahl-

reich anwesenden Vereine ihre Glückwün-

sche.

Für seinen pastoralen Einsatz als Koo-perator in Pradl wünschen wir unserem Jungpriester Maximilian viel Gesundheit, geistlichen Elan und Offenheit für neue Be-gegnungen und Herausforderungen!

Öl der FreudeIm übervollen Dom zu St. Jakob in Innsbruck wurden am 23. Juni 2013 vier

Männer zu Priestern geweiht, darunter auch Mitbruder D. Maximilian Thaler.

V.l.n.r.: Johannes Unterberger, Miro Matekic, Bischof Manfred Scheuer,

Maximilian Thaler, Kidane Korabza

12 Stift Wilten Aktuell

Priesterweihe im Dom

zu St. Jakob

Der Primiziant mit seiner Familie und Freunden vor dem Dom

Page 13: Stift Wilten Aktuell Sommer 2013

Stift Wilten Aktuell 13

ACTIO

Bereits mit knapp 19 Jahren folgte D. Ste-

fan seiner Berufung zum Ordenschristen.

Die Einkleidung im Stift Wilten erfolgte am

2. September 1947.

Der gebürtige Innsbrucker war nach

seiner Priesterweihe durch Bischof Paulus

Rusch zuerst als Kooperator in den Stifts-

pfarren Hötting und Pradl tätig.

Von 1964 bis 1970 war er Pfarrer in Wilten,

um dann von 1970 bis 2005 der Pfarre Am-

ras vorzustehen.

Mit seinem vornehmen wie auch di-

rekten Wesen ist D. Stephan auch in sei-

nem verdienten Ruhestand nach wie vor

ein sehr geschätzter Aushilfspriester und

Seelsorger im Wohnheim Tivoli und in der

Seniorenresidenz Veldidena.

Sei uns auch weiterhin ein Vorbild unserer

prämonstratensischen Gemeinschaft.

50 Jahre Priester - 75. GeburtstagEin doppeltes Jubiläum feierte D. Norbert Gapp OPraem am 11. Mai 2013.

“Ich aber bin mitten unter Euch, wie einer

der dient” (Lukas 22,27), einen treffende-

ren Primizspruch hätte D. Norbert 1963

nicht wählen können, als er am 30. März

zum Priester geweiht wurde.

Nach Einsätzen in mehreren Stiftspfar-

reien kam er schliesslich 1995 nach Patsch.

D. Norbert ist bei den Menschen als eif-

riger und unermüdlicher Kirchenmann

bekannt, der immer für seine Schäfchen

im Einsatz ist. 2009 wurde Pfarrer Norbert

für seine Verdienste um die Kranken- und

Armenseelsorge mit dem Dr.-Reinhold-Ste-

cher-Stiftungspreis ausgezeichnet.

Der Jubilar D. Norbert

Gapp OPraem beim

Einzug zum Dankgottes-

dienst in Patsch

D. Stephan Lang OPraem

60 Jahre PriesterSeit dem 22. März 1953 wirkt D. Stephan Lang OPraem als Priester. Eigent-

lich im Ruhestand ist er noch als Aushilfspriester und Seelsorger tätig.

Page 14: Stift Wilten Aktuell Sommer 2013

ACTIO

D. Martin feierte mit den

Gläubigen Eucharistie

in der Klosterkirche St.

Josef in Mühlau

Sein Noviziat im Stift Wilten begann D.

Siard 1967. Es folgte 1969 die einfache Pro-

fess, dann die einfache Profess 1969 und

schließlich1972 die ewige Profess und die

Diakonatsweihe.

Seelsorglich ist er tief mit der Stiftspfarre

Pradl in Innsbruck verwurzelt, wo er 1973

als Kooperator begann. Seit 1984 ist D.

Siard dort als Pfarrer im Einsatz.

In dieser Zeit konnte er zahlreiche Grup-

pen bei ihrer Entwicklung unterstützen,

so zum Beispiel die Vinzenzgemeinschaft

Pradl. Die Frauenkongregation, die Seni-

oren, das Pradler Jugendheim sowie die

Ministranten und deren Ausbildung sind

ihm ein besonderes Anliegen.

Ab dem 1. September 2013 wird D. Siard

von D. Maximilian Thaler als Kooperator

bei seinen Aufgaben unterstützt.

40 Jahre PriesterDer in Schmirn geborene D. Siard Hörtnagl OPraem wurde am 3. Juni 1973

zum Priester geweiht.

1988 vom damaligen Bischof Reinhold

Stecher zum Priester geweiht, begann D.

Martin seine seelsorgliche Tätigkeit als Ko-

operator in Wilten und später dann in Neu-

pradl.

Mitte der 1990er Jahre war D. Martin als

Krankenhausseelsorger in Zams im Einsatz.

Als Pfarrer wirkte er in Lans, war 2004 Pri-

or und Novizenmeister und 2006 Pfarrer in

St. Norbert. Seit 2008 ist D. Martin Pfarrer

in Fließ und Pfarrmoderator in Hochgall-

migg.

Silbernes PriesterjubiläumAm 25. Juni 2013 zelebrierte D. Martin Riederer OPraem anlässlich seines

Silbernen Priesterjubiläums die heilige Messe im Karmel St. Josef.

D. Siard Hörtnagl OPraem segnet D. Maximilian bei der Priesterweihe

14 Stift Wilten Aktuell

Page 15: Stift Wilten Aktuell Sommer 2013

Stift Wilten Aktuell 15

ACTIO

Geboren wurde D. Royinson am 16. Au-

gust 1978 in der Nähe von Kerala. Mit den

drei Geschwistern wuchs er in der Land-

wirtschaft seiner Eltern auf.

Bereits mit 15 Jahren trat er zunächst als

Aspirant, dann als Postulant und schließ-

lich als Novize in den Prämonstratenseror-

den ein.

An der Universität in Bangalore studierte

D. Royinson Betriebswirtschaft und Com-

puterwissenschaften und anschließend

Theologie. 2008 beendete er sein Studium

und legte im selben Jahr auch die ewige

Profess ab. Im Dezember wurde er zum

Priester geweiht und arbeitete ein Jahr in

einer Nachbardiözese als Priester.

Zur Kanonie Mananthavady zurückge-

kehrt, bekam er mit einigen Mitbrüdern

die Aufgabe, im Zentrum von Kerala, in

Kochi eine neue prämonstratensische

Gemeinschaft zu gründen. Heute werden

dort von zwei Klerikern und zwei Brüdern

Straßenkinder unterstützt und Pfarrseelsor-

ge betrieben.

2010 übersiedelte D. Royinson nach

Chickmangalur, wo die dortige Prämon-

stratensergemeinschaft ein großes Gebiet

betreut. Im Vordergrund steht der Kampf

für sozialere Arbeitsbedingungen der Be-

völkerung, der Kampf gegen die allge-

genwärtige Armut und die Förderung der

Ausbildung; vor allem der Mädchen und

Frauen. In drei Pfarren wirken dort Prämon-

stratenser auch als Priester. In Chickman-

galur begann er schließlich Deutsch zu

lernen.

Nach Wilten ist D. Royinson gekom-

men, um die Beziehung zwischen den

Gemeinschaften in Indien und Europa zu

vertiefen. Voneinander zu lernen und Er-

fahrungen auszutauschen ist für die noch

relativ jungen, aber personell stark wach-

senden Prämonstratensergemeinschaften

in Indien sehr wertvoll.

„Es ist geplant, dass ich cirka 10 Jahre in

Wilten bleibe. Meine ersten Erfahrungen in

Tirol sind sehr positiv. Die Menschen gehen

freundlich auf mich zu. Mein persönliches

Ziel ist es, dass ich noch in diesem Jahr

meine erste Messe in deutscher Sprache

halten kann“, so D. Royinson.

Herzlich willkommen!

D. Royinson Panachikkal OPraem im Stiftsgarten

Unser Gast aus IndienSein Familienname bedeutet übersetzt „das Haus in der Nähe der Palme“.

Seit April 2013 lebt D. Royinson Panachikkal OPraem von der Kanonie

Mananthavady im südwestindischen Bundesstaat Kerala im Stift Wilten.

Vor wenigen Tagen

musste D. Royinson

einen sehr schmerzhaften

Verlust hinnehmen. Sein

geliebter Vater wurde

von einem Stier tödlich

verletzt.

Seiner Familie und ihm

gilt unser Mitgefühl und

unser Gebet.

Page 16: Stift Wilten Aktuell Sommer 2013

„Äußere und innere Bilder“ wurden dabei

„ohne Kamera“ entdeckt und gemein-

sam anschaut. Der Raum der Stiftskirche

wurde in den „Sucher“ genommen, be-

sondere Details und Bilder einander ge-

zeigt und erklärt.

Zeit für spirituelle Impulse, interessante

Gespräche über die Suche „nach der

persönlichen Berufung“ und gemein-

sames Gebet ließen die Stunden zu einer

wertvollen Erfahrung für alle werden.

Ein herzliches Vergelt´s Gott an Sr. Ruth!

16 Stift Wilten Aktuell

ACTIO

Fotografieren ohne KameraUnter der Leitung von Sr. Ruth Pucher MC (Wien) - Kunsthistorikerin und

Kirchenführerin, Ordensfrau bei den Missionarinnen Christi - fand am 19.

April 2013 ein Berufungstag für junge Erwachsene im Stift Wilten statt.

RecollektioAm 21. März 2013 sprach Univ.-Prof. Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz im Be-

sinnungszentrum mit dem Konvent über die heilige Edith Stein.

Neue Perspektiven

Mit Sr. Ruth in der

Stiftskirche

Univ.-Prof. Hanna-

Barbara Gerl-Falkovitz

im Besinnungszentrum

Page 17: Stift Wilten Aktuell Sommer 2013

ACTIO

Stift Wilten Aktuell 17

Nach einer ersten Kaffeepause in der

„Cascade“ bei Bozen wurde der Konvent

in Tramin von Bürgermeister Werner Dis-

sertori herzlich willkommen geheißen, um

dort anschliessend die neue Genossen-

schafts-Weinkellerei zu besichtigen.

Der Vesper im Kirchlein St. Mauritius folgte

die Weiterfahrt nach Klausen zum Torggl-

keller, wo vor der Rückfahrt noch eine gute

Südtiroler Marende kredenzt wurde.

KonventausflugIm heurigen Jahr führte der Konventausflug nach Südtirol.

BetriebsausflugDie Mitarbeiterinnen und Mitarbeites des Stiftes fuhren am 12. Juni 2013

zuerst nach Stenico, nordwestlich des Gardasees, um dort das gleichnamige

Castell zu besichtigen.

Gruppenbild in Stenico

Das neue Heim des Gewürztraminers

Weiter ging die Fahrt nach Limone, wo

eine Andacht bei den Comboni Missio-

naren in der „Casa Natale di San Daniele

Comboni“ gefeiert wurde.

Andacht in Limone

Page 18: Stift Wilten Aktuell Sommer 2013

18 Stift Wilten Aktuell

ACTIO

Das Stift Wilten als Eigentümer des be-

liebten Ausflugsgasthauses bei der Wall-

fahrtskirche Heiligwasser in Igls ist auf der

Suche nach einem neuen Pächter fündig

geworden. Mit der Familie Ribis, die auch

den Grünwalderhof in Patsch führt, konn-

te ein Pachtvertrag unterschrieben wer-

den. „Wir sind sehr froh darüber, dass das

Gasthaus wieder von einer Familie geführt

wird, die noch dazu Heiligwasser gut kennt

und mit dem Grünwalderhof ganz in der

Nähe bereits einen Betrieb hat“ erklärte

Abt Raimund Schreier.

Durch den Rückzug der jahrzehntelang

tätigen Pächterfamilie war es für das Stift

Wilten notwendig, zu einer guten, nach-

haltigen Lösung für den sanierungsbedürf-

tigen Gastbetrieb zu kommen.

Da der Wallfahrtsort Heiligwasser mit der

Kirche und dem dazugehörigen Gasthof

dem Konvent des Stiftes Wilten sehr am

Herzen liegt, wurde umgehend versucht

eine zukunftsorientierte, optimale Lösung

zu erarbeiten. Verhandlungen mit einem

renommierten Partner konnten nicht ab-

geschlossen werden. Der Abtrat entschied

daraufhin die notwendigen Investitionen

durch das Stift selbst zu tätigen.

Seit Anfang Mai ist die Generalsanierung

des beliebten Igler Ausflugszieles in vollem

Gang. Der Gastbetrieb wird im Rahmen

der Sanierungs- und Umbauarbeiten um-

fassend neu hergestellt und teilweise im 1.

Obergeschoss erweitert. Der Sanierungs-

bedarf in der Küche, dem Lager, den

Sanitärräumen und Gaststuben ist erheb-

lich. Der Einbau einer Heizungsanlage, die

komplette Erneuerung des Küchen- und

Sanitärbereiches und auch die Errichtung

einer notwendigen Trafostation – da die

Stromkapazität für den weiteren Betrieb zu

gering ist – stehen am Bauplan.

Im Zuge der Planung hat sich auch die

Notwendigkeit herauskristallisiert, die Trink-

wasserversorgung des Gastbetriebes und

damit auch die des beliebten Heiligwas-

serbrunnens vor der Wallfahrtskirche si-

cherzustellen, was durch die sensible Geo-

logie hinter dem Gebäude ein schwieriges

Unterfangen darstellt.

Es bleibt zu hoffen, dass die Arbeiten gut

und vor allem unfallfrei erledigt werden.

Das Gasthaus „Heiligwasser“ wird am

Samstag, den 19. Oktober 2013 um 11.00

Uhr wiedereröffnet.

Generalsanierung HeiligwasserDie Familie Ribis ist neuer Pächter des beliebten Gasthofes.

Vertragsunterzeichnung:

v. l. n. r.: Hansjörg Ribis,

Hans Ribis, Abt Raimund

Schreier, Rudolf Mair

(Verwalter Stift Wilten),

Armin Zelinka (Rechtsan-

waltskanzlei Nuener)

Die Stube im 1. Stock

Das Schild beim Stamm-

tisch freut sich schon auf

die Gäste.

Im ganzen Gebäude wird

geschremmt ...

... und werden Wände

trockengelegt.

Page 19: Stift Wilten Aktuell Sommer 2013

Baubeginn: Bgm. Stefan

Moisi, NHT-Dir. Hannes

Gschwentner und

Pfarrer D. Tomas

Ostarek OPraem beim

Spatenstich

ACTIO

Stift Wilten Aktuell 19

Neue Heimat Tirol-Direktor Hannes

Gschwentner: „Dieses neue Wohnprojekt

in Natters ist ein Musterbeispiel dafür, wie

durch das konstruktive Zusammenwirken

von Gemeinde, Tiroler Bodenfonds und

dem Stift Wilten sowohl die Nachfrage

nach Miet- wie auch nach Eigentums-

wohnungen in Natters befriedigt werden

kann.“

Bürgermeister Dr. Stefan Moisi: „Durch

die Errichtung der Miet- und Eigentums-

wohnungen kann der dringende Wunsch

der Natterer Bevölkerung nach leist-

barem Wohnraum erfüllt werden.

Leistbarer Wohnraum für NattersSeit 4. Juni 2013 entstehen am Natterer Hinteranger - auch auf einem Bau-

rechts-Grundstück des Stiftes Wilten - Miet- und Eigentumswohnungen.

Eine wachsende GemeinschaftIm Sommer gibt es jeden Samstag um 16.00 Uhr beim Waldhüttl am Innsbru-

cker Mentlberg eine Führung von Haus und Garten. Jeder ist willkommen!

Seit Gründung der

„Vinzenzgemeinschaft

Waldhüttl“ im November

2012 leben hauptsächlich

slovakische Roma wäh-

rend ihrer Tiroler Arbeit-

saufenthalte im vom Stift

Wilten zur Verfügung

gestellten Haus.

Es hat sich eine bunte,

positive Gemeinschaft

entwickelt, die auch den

Garten zum Wachsen

und Blühen bringt.

Page 20: Stift Wilten Aktuell Sommer 2013

20 Stift Wilten Aktuell

CONTEMPLATIO

Text:

Klemens H. Halder

OPraem

Teil 2 - Auch abgesehen von Wilten wur-

den im heutigen Stadtgebiet von Inns-

bruck zahlreiche Funde aus der Römerzeit

gemacht. Es dürfte eine bemerkenswert

dichte Besiedlung gegeben haben, die

im Wesentlichen durch zahlreiche Einzel-

gehöfte geprägt war. Am Goarmbichl in

Vill wurde neben zwei Häusern aus der

jüngeren Eisenzeit ein Steinbau aus der

Römerzeit freigelegt. Auf den sonnigen

Hängen nördlich des Inn darf mit einer

dichteren Besiedlung gerechnet werden,

als es die Einzelfunde vermuten lassen.

Funde gibt es aus Hötting und Mühlau;

das Umfeld des Kalvarienberges in Arzl

dürfte in der Römerzeit besiedelt gewesen

sein. 2004 konnte durch archäologische

Grabungen festgestellt werden, dass der

Kalvarienberg selbst von der Bronzezeit

bis in die Spätantike besiedelt war. Funde

lassen vermuten, dass es in Amras, im Be-

reich von Geyrstraße 51, eine auf Land-

wirtschaft ausgerichtete villa rustica gab.

Zu beachten sind auch die zahlreichen

antiken Siedlungsstellen in den Umlandge-

meinden von Innsbruck, einerseits auf den

Mittelgebirgsterrassen – und zwar im Ge-

biet von Ampass, Aldrans und Natters, und

andererseits auch im Talbodenbereich –

am Michelfeld bei Kematen und in Völs.

Unter der alten Völser Pfarrkirche wurde

ein spätrömischer Bau entdeckt.

Im Zusammenhang mit dem Ausbau der

Brennerstrecke und der Einrichtung von

Straßenstationen in Wilten (Veldidena)

und im Michelfeld bei Kematen (Vetoni-

na) im 2. Jahrhundert brauchte man auch

Weide- und Wiesenland für die Transport-

tiere. Im Zuge der diokletianisch-konstan-

tinischen Reichsreform im ersten Viertel

des 4. Jahrhunderts erfolgte in Wilten eine

Stationierung von Militär. Hauptsächlich

für dessen Bedarf mussten ausgedehntes

Nutzland und Gewerbebetriebe im Groß-

Zur Geschichte des Stiftes Wilten3. Kapitel - Wilten und der Großraum Innsbruck vom 3. Jahrhundert bis zum

Ende des Römischen Reiches (476 n. Chr.).

Luftansicht der alten Pfarrkirche von Völs

Page 21: Stift Wilten Aktuell Sommer 2013

Stift Wilten Aktuell 21

CONTEMPLATIO

raum Innsbruck geschaffen werden. Über

ihre Lage und Beschaffenheit können alte

Namen lateinisch-romanischen Ursprungs,

die ihren Niederschlag in Orts- und Flurna-

men fanden, Auskunft geben. Demnach

gab es ausgedehntes Wiesen- und Wei-

degebiet in Pradl und Saggen, außerdem

Pferdeweiden im Mittelgebirge bei den

Wiesenhöfen, Gemeinde Aldrans. Land-

wirtschaftliche Höfe gab es in Vill, auch in

Arzl (Flurname „in der Vill“). Zentraler Müh-

lenort war Mühlau. Zwischen Arzl und Rum

dürfte es Schmiedewerkstätten, vielleicht

Töpfereien/Ziegeleien gegeben haben.

Östlich von Thaur wird Schafwolle zu Lo-

den für Militärmäntel verarbeitet worden

sein. Bei Hall-Heiligkreuz wird ein militä-

risches Übungsgelände vermutet. Auch

die Salzgewinnung im Halltal dürfte eine

Rolle gespielt haben. Der Großraum Inns-

bruck war auch insofern von Bedeutung,

als der Inn ab Innsbruck beziehungsweise

Ampass/Hall schiffbar war. Westlich von

Innsbruck dürften die Fluren in Afling und

am Michelfeld bei Kematen der Versor-

gung des Militärstützpunktes Zirl (Teriolis)

am Martinsbühel gedient haben.

Die römischen Organisationsschwer-

punkte im Inntal liegen ausnahmslos an

verkehrstechnisch wichtigen Stellen wie

Flussübergängen, den Kreuzungen von

Seitentälern mit dem Inntal und dem Ein-

tritt von Passstraßen in den Talboden. Au-

ßer Wilten und Zirl (Teriolis) waren solche

Orte Pfaffenhofen/Telfs, Münster/Brixlegg,

Angath/Wörgl und Kufstein.

Angefügt seien hier noch Bemerkungen

über die Herkunft des Namens Wilten. Wie

einige andere Namen in Innsbruck und

Umgebung ist er vorrömischen, also breo-

nischen Ursprungs. Seine Bedeutung kann

nicht mehr sinnvoll erklärt werden. Die Rö-

mer haben ihn für das römische Kastell Vel-

didêna übernommen. Die Endung –êna

ist wie bei Vipitênum (Sterzing) der Hinweis

auf vorrömischen Ursprung. Von Vipiten-

um leitet sich auch der Name Wipptal ab.

Noch bis zum 10. Jahrhundert vor der end-

gültigen Eindeutschung ist die romanische

Endbetonung in der Form „Wiltéin“ erhal-

ten geblieben.

Das weströmische Reich fand 476 sym-

bolisch sein Ende, als der ostgermanische

Söldnerführer Odoakar den letzten west-

römischen Kaiser Romulus Augustulus ab-

setzte und selbst die Herrschaft ergriff.

Quellen:

- Anton Höck, Römerzeit und Frühmittelalter

in Innsbruck. In: Ur- und Frühgeschichte von

Innsbruck. 2007, 95-98; Dietrich Feil, Archäo-

logische Untersuchungen auf dem Kalvarien-

berg bei Arzl. In: Ur- und Frühgeschichte von

Innsbruck, 127.131. Udo R. Zeilinger, Kirche in

Völs miteinander unterwegs. Eigenverlag Pfarre

Völs 2007, 6.

- Gerhard Rampl, Christian Chapman, Sied-

lungsgeschichte von Innsbruck anhand der Orts-

und Flurnamen. In: Ur- und Frühgeschichte von

Innsbruck (171-177), 176.

Der Kalvarienberg in

Arzl, im Hintergrund der

Patscherkofel.

Page 22: Stift Wilten Aktuell Sommer 2013

Das Prämonstratenser-Chorherrenstift Wil-

ten feiert heuer sein 875-Jahr-Jubiläum.

Abt Raimund Schreier betont, dass das

Jubiläum nicht bloß mit einem geschicht-

lichen Rückblick gefeiert werden dürfe.

„Als Ort des Dialoges, als geistliches und

kulturelles Zentrum müssen wir mit den

Menschen von heute in Kontakt bleiben“,

so Abt Raimund.

Christliche Feste, im Besonderen die hei-

lige Eucharistie werden seit jeher mit Mu-

sik begangen. Neben der Sprache der

Worte ist daher die „Sprache der Töne“

ein zentrales Element der Verkündigung,

des Dialoges. Daher sieht es Abt Raimund

Schreier als „unseren Auftrag, den Schatz

der Kirchenmusik zu bewahren; aber auch

danach zu streben, diesem stetig neue

Werke hinzuzufügen.“

Kirchenmusikalische Uraufführungen

- Kurt Estermann, der Stiftsorganist des

Stiftes Wilten und Ordinarius für Kirchliche

Komposition am Mozarteum Salzburg ge-

hört zu den wesentlichen Komponisten

des Landes. Sein neuestes großes Werk,

ein Proprium für das Pfingstfest, erlebte

am Pfingstsonntag, den 19. Mai 2013 in

der Stiftskirche Wilten seine Uraufführung.

Dem Künstler war es ein Anliegen, seine

Komposition ganz in den Dienst der litur-

gischen Feier zu stellen. Dabei wurde der

feiernden Gemeinde nicht nur das bloße

Zuhören überlassen, sie wurde vielmehr

unter Verwendung bekannter Gemein-

delieder auch singend in die Neukom-

position einbezogen. Subtiles Wissen über

die liturgischen Abläufe stand nie im Vor-

dergrund, wurde aber während der Feier

spürbar.

Kurt Estermann schrieb sein Werk auch

in musikalisch technischer Hinsicht für die

Stiftskirche. So verwendete er beide neu-

en Orgeln und stellte diesen ein Vokalen-

semble sowie ein Holzbläserquartett ge-

genüber. Die Verbindung aus bekannten

Gesängen, die der Gesamtkomposition

zugrunde liegen, und einer zeitgemäßen

Harmonik standen im Zentrum des Pfingst-

gottesdienstes.

Neben der Capella Wilthinensis unter

der Leitung von Stiftskapellmeisters Nor-

bert Matsch musizierten die beiden haus-

eigenen Organisten. Der Zweite Organist

Dominik Bernhard übernahm den aufwän-

digen Part an der Festorgel, der Kompo-

nist selbst war an der Chororgel zu hören.

Nachwuchsförderung - Ein Student des

Komponisten, Lukas Wegleiter, beendete

sein Kirchenmusikstudium in Salzburg mit

der öffentlichen Aufführung seiner Ab-

schlusskomposition „Te Deum“ - am 21.

Juni um 19.30 Uhr, ebenfalls in der Stifts-

kirche Wilten. Auch er berücksichtigte

die besondere Wiltener Orgelsituation

und vertraute den Vokalpart der Capella

Wilthinensis an.

Passion - Bereits am 17. März musizierte

die Capella Wilthinensis das Oratorium

„Die sieben letzten Worte unseres Erlösers

am Kreuze“ von Josef Haydn. In Symbio-

se mit der Musik wurden die zarten Zeich-

nungen des Rosenheimer Bildhauers Josef

Hamberger gezeigt, die er zur Vollendung

der neugestalteten Chorkapelle im Prä-

monstratenser-Stift Wilten in Innsbruck zum

selben Thema entworfen hat.

CONTEMPLATIO - MUSICA SACRA

Die Sprache der TöneSeit es Menschen gibt, werden Feste mit Musik gefeiert - auch christliche.

Musik ist eine Sprache, die unsere Herzen anrührt.

Kurt Estermann

Stiftsorganist

Die Capella Wilthinen-

sis bei der Passion 2013

unter der Leitung von

Stiftskapellmeister

Norbert Matsch

22 Stift Wilten Aktuell

Page 23: Stift Wilten Aktuell Sommer 2013

CONTEMPLATIO - MUSICA SACRA

Geistliche Abendmusik in der Basilika Wilten29. Juli Erste Geistliche Abendmusik20:30 Uhr Orgelkonzert in der Basilika

5. August Zweite Geistliche Abendmusik20:30 Uhr Orgel und Trompete in der Basilika

12. August Dritte Geistliche Abendmusik20.30 Uhr Orgel und Querflöte in der Basilika

Das gesamte, detaillierte musikalische Programm finden Sie auf unserer Stiftshomepage: www.stift-wilten.at

19. August Vierte Geistliche Abendmusik20:30 Uhr Orgel und Violoncello in der Basilika

26. August Fünfte Geistliche Abendmusik20:30 Uhr Ensemblekonzert in der Basilika

2. September Sechste Geistliche Abendmusik20:30 Uhr Orgelkonzert in der Basilika

D. Rupert Gottfried Frieberger OPraem, Schlägl

Die Organisten der Wegleiter-Uraufführung: Dominik Bernhard, Yevhen Vereshchahin, Lukas Ausserdorfer, Kamil Kulawik

Bine Kathrine Bryndorf, Kopenhagen

Wolfgang Zerer, Hamburg

Barockensemble Ursula Wykypiel

Künstler zu Gast im Stift Wilten

Page 24: Stift Wilten Aktuell Sommer 2013

Rund 28.000 Menschen – eine weitere

deutliche Steigerung gegenüber dem

Vorjahr - nützten heuer das vielfältige An-

gebot in der „Langen Nacht der Kirchen“,

um aus der Hektik des Alltags auszustei-

gen.

Karin Bauer, Leiterin des Referates für Öf-

fentlichkeitsarbeit der Diözese Innsbruck,

zeigt sich vom Besuch bei der Langen

Nacht 2013 beeindruckt: „Die Kirchen in

Tirol haben in der Langen Nacht ein kräf-

tiges Lebenszeichen gegeben.“ Gleichzei-

tig dankte Bauer den vielen Mitarbeitern

und Initiativen, die ein so tolles Programm-

angebot möglich machten.

Eröffnung mit ökumenischen Gottes-dienst - Mit Glockengeläut in ganz Tirol

und einem ökumenischen Gottesdienst

im offenen evangelischen Zentrum der

Christuskirche in Innsbruck startete die

sechste „Lange Nacht der Kirchen 2013“

in der Diözese Innsbruck. Superintendent

Olivier Dantine verwies in seiner Predigt

auf die vielen kleinen Lichter, die das oft

Unscheinbare sichtbarer machen. Die Kir-

chen müssten aufzeigen, dass „hellleucht-

ender Wohlstand die Armut verdeckt“.

Trotzdem sei er überzeugt davon, dass

die Welt besser werden könne. Der serb.-

orthodoxe Pfarrer Vidoslav Vujasin äußerte

den Wunsch, dass die Kirche im Leben der

Menschen wieder mehr in die Mitte rückt.

Vujasin rief dazu auf, trotz gelebter Öku-

mene in Tirol den Blick über den eigenen

Tellerrand noch weiter hinaus zu wagen –

„als Zeugen des einen Evangeliums“.

Bischof Manfred Scheuer zeichnete das

vielfältige Bild von Kirchenräumen, die

unter anderem Orte der Begegnung, der

Freundschaft, der Kommunikation und

des Wortes seien. Die Lange Nacht der

Kirchen sei eine wertvolle Einrichtung, um

Kirchenraum in vielen Facetten erleben zu

können.

Für jeden etwas - Die Buntheit der An-

gebote, auch in zahlreichen Stiftspfarren,

COMMUNIO

Lange Nacht der Kirchen28.000 begeisterte Besucher folgten Aufruf des Bischofs: „Schau hin, mach die

Augen auf, nimm wahr!“

Taizé-Gebet in Mutters Jugendchor Aldrans

24 Stift Wilten Aktuell

Die Mitwirkenden in Völs

Page 25: Stift Wilten Aktuell Sommer 2013

Stift Wilten Aktuell 25

COMMUNIO

ließen die Kirchen in einem scheinbar sehr

kontroversiellen Licht erscheinen. Die Be-

sucher konnten vielfach auswählen. Die

Programmpunkte reichten von besinn-

lichen Akzenten, Kanzelpredigten, Kon-

zerten, Lesungen und Diskussionen bis hin

zu Theateraufführungen, kulinarischen Ge-

nüssen, kreativem Schaffen im Geiste Jesu

und spirituellen Wanderungen.

Diskussion mit Bischof Scheuer und Wis-senschaftsminister Töchterle - Die Pfarre

Hall lud in die Pfarrkirche St. Nikolaus zu

einer nächtlichen Diskussion zum Thema

„Große Fragen des Glaubens“. Das Ge-

spräch mit Bischof Manfred Scheuer und

Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle

beschäftigte sich mit den Fragen nach

Gott, nach Jesus Christus und nach der Kir-

che und nach einem christlichen Leben.

Der Altphilologe Töchterle gestand ein:

„Ich ringe mit meinem Glauben. Ich tue

mich auch mich manchen Stellen in der

Bibel schwer, doch es gibt darin sensatio-

nelle Schriftstücke, die es wert sind, gehört

und angewandt zu werden.“ Als Beispiel

nannte Töchterle die Bergpredigt.

Bischof Manfred Scheuer ermunterte die

Besucher: „Ich bin überzeugt, in der Ge-

genwart sind die Spuren Gottes genauso

zu finden wie vor Jahrhunderten.“ Die Ge-

genwart sei allerdings in einem Umbruch,

die Form der Glaubensweitergabe habe

sich verändert. Viele Menschen seien

heute Konvertiten, die ihre Umkehrerfah-

rungen machen. „Es glauben mehr an

Gott, als in der Öffentlichkeit dargestellt

wird.“

Jugendchor Pradl Choropax in der Basilika Wilten

Ikonenaustellung in der Stiftskirche Wilten Der Schneidergang im Stift Wilten Die Schola Gregoriana

Wilthinensis bei der

Complet in der Stifts-

kirche Wilten

Eine besondere Nacht!

Page 26: Stift Wilten Aktuell Sommer 2013

26 Stift Wilten Aktuell

COMMUNIO

Die drei weiblichen Nothelferinnen stan-

den im Mittelpunkt der Jugendvesper zum

Abschluss des Jahres im St. Bartlmäkirch-

lein am 10. Juni 2013. Passend zum Jahres-

motto „Frauenpower - Powerfrauen in der

Bibel“ wurde das Leben der Märtyrerinnen

vorgestellt.

Der Überlieferung nach wurde Barbara in

einem Turm eingesperrt, misshandelt und

enthauptet.

Kernstück der griechischen Urfassung der

Katharina-Legende ist das Martyrium un-

ter Kaiser Maxentius im Anschluss an einen

theologischen Disput. Da das Rad zer-

brach, auf dem sie gerädert werden sollte,

wurde sie mit dem Schwert enthauptet.

Margareta wurde um 305 unter Diokletian

enthauptet; in der Kirchenmalerei wird sie

oft mit einem Drachen als Symbol des

Teufels, den sie überwunden hat, darge-

stellt.

Mit dem traditionellen Abschlussgrillen

feierten die Jugendlichen anschließend

das zu Ende gegangene JUVE-Jahr und

dankten D. Maximilian Thaler für die Vor-

bereitung und Leitung während es Jahres.

Da er ab 1. September als Kooperator in

Pradl vor neuen Herausforderungen steht,

übernimmt die Völser Jugendleiterin Ka-

tharina Baumgartner organisatorische

Aufgaben bei der Jugendvesper.

Wir freuen uns schon jetzt auf Eure Unter-

stützung und die Teilnahme bei der ersten

JUVE im Herbst 2013!

Abschluss des JUVE-JahresBarbara mit dem Turm, Margareta mit dem Wurm, Katharina mit dem Radl -

das sind die heiligen drei Madl.

Eine verdiente Jause

Im St. Bartlmäkirchlein

Page 27: Stift Wilten Aktuell Sommer 2013

Stift Wilten Aktuell 27

COMMUNIO

Er beleuchtete in seinen sehr kompe-

tenten Ausführungen die Impulse und Aus-

wirkungen des 2. Vatikanischen Konzils auf

das geweihte Lebens als Ordenschrist.

Eine besondere Herausforderung stellt

für em. Univ.-Prof. Weismayer dabei die

zeitgemäße Erneuerung des Ordensle-

bens dar.

Zeitgemäße ErneuerungAm 13.05.2013 referierte der emeritierte Ordinarius für Dogmatik der Ka-

tholisch-theologischen Fakultät der Universität Wien, Josef Weismayer, im

Rahmen der Regional- und Superiorenkonferenz im Stift Fiecht.

Das Kreuz soll die Firmlinge immer daran

erinnern, dass es das Zeichen unseres

christlichen Bekenntnisses, das Zeichen

der Nächstenliebe und das Zeichen der

Vergebung ist.

Die Eltern, Patinnen und Paten forderte

Abt Raimund auf Vorbilder zu sein; im ehr-

lichen Bekenntnis zum gekreuzigten und

auferstandenen Christus und durch das

Zeugnis im täglichen Leben.

Das KreuzNach der Firmspendung erhielten die Firmlinge heuer ein T-Kreuz. Die

Kreuze aus Olivenholz wurden in Assisi gefertigt.

Wer mein Jünger sein

will, der verleugne sich

selbst, nehme täglich sein

Kreuz auf sich und folge

mir nach“ (Lk 9,23)

em. Univ.-Prof. Josef Weismayer im Stift Fiecht

Page 28: Stift Wilten Aktuell Sommer 2013

28 Stift Wilten Aktuell

COMMUNIO

Ehrenzeichen der DiözeseIm Haus der Begegnung in Innsbruck wurde am 26. April 2013 die Ehren-

zeichenverleihung der Diözese Innsbruck vorgenommen.

Bischof Manfred Scheuer dankte in seinem

Grußwort den Geehrten für ihren Einsatz:

„Menschen entscheiden sich für ein frei-

williges und solidarisches Engagement. Sie

treffen damit eine Entscheidung, die sie

frei und offen macht für die Not von Men-

schen und für Anliegen der Gerechtigkeit,

des Lebensschutzes und der Bewahrung

der Schöpfung. Als Kirche sind wir beson-

ders gerufen, diesem Tun unsere Anerken-

nung, unsere Aufmerksamkeit und unsere

Wertschätzung auszudrücken.“

Beim Festakt wurden

durch Bischof Manfred

Scheuer und Generalvi-

kar Jakob Bürgler neben

zwei goldenen und 16

silbernen Ehrenzeichen

auch einmal der Petrus

Canisius-Orden in Gold

an Inge Partl vergeben.

Aus der Stiftspfarre Gries

im Sellrain erhielt Elisa-

beth Huter das Ehrenzei-

chen in Gold.

Für die persönliche und private Zukunft

wünschte Abt Raimund ihnen stets „das

rechte Mass“ zu finden.

Direktor Christian Grote und seinem

Team dankte er besonders für die gute,

nachbarschaftliche Zusammenarbeit.

Das rechte MassBei der Diplomverleihung des Tourismuskolleg Innsbruck am 29. Mai 2013 im

Norbertisaal gratulierte Abt Raimund den Absolventinnen und Absolventen.

Christian Grote begrüßt

die Gäste im Norbertisaal

Page 29: Stift Wilten Aktuell Sommer 2013

Stift Wilten Aktuell 29

COMMUNIO

„In dankbarer Freude über unser so schö-

nes Kloster, und für all Ihre Mühe und Um-

sicht beim Planen und Bauen, für Ihr Einfüh-

lungsvermögen und für allen persönlichen

Einsatz bleiben wir Ihnen im Gebet und in

froher Erinnerung allezeit herzlich verbun-

den“, so die Priorin und der Konvent des

Karmel St. Josef.

10 Jahre Karmel St. Josef in MühlauAm Herz-Jesu-Fest, dem 7. Juni 2013, feierte der Konvent des Karmel und

zahlreiche Gläubige einen feierlichen Dankgottesdienst.

Abt Raimund führte die geschätzten Gä-

ste in die Stiftskirche, wo Dominik Bernhard

das Klangspektrum der Chororgel und der

Festorgel vorstellte.

Nach einem gemeinsamen Gebet wur-

de noch das Stiftsmuseum besucht.

Alt-Landeshauptleute in WiltenAm 13. Juni 2013 konnten die Alt-Landeshauptleute von Vorarlberg, Tirol,

Kärnten und Öberösterreich mit ihren Gattinnen im Stift Wilten begrüßt werden.

Die Alt-Landeshaupt-

leute Peter Ambrozy,

Josef Ratzenböck, Alois

Partl und Herbert Keßler

mit ihren Gattinnen und

Abt Raimund Schreier in

der Stiftskirche (v. l. n. r.)

Dankgottesdienst in der Klosterkirche

P. Provinzial Paul

Weingartner OCD dankt

allen Anwesenden für das

Gebet

Der Konvent mit P. Paul

Page 30: Stift Wilten Aktuell Sommer 2013

COMMUNIO

30 Stift Wilten Aktuell

Feldmesse am Buttererbichl Am 30. Juni 2013 zelebrierte D. Wernher Seifert im Rahmen der Feierlichkeiten „200 Jahre Stadt-

musikkapelle Hötting“ den Festgottesdienst.

Johannes Grassmayr mit seinem Team am Glockenturm der Basilika

Neue Glockenjoche für die Wiltener BasilikaAls Zeichen der Verbundenheit mit der Pfarre Wilten ersetzte die Glockengiesserei Grassmayr am

26.März 2013 die Glockenjoche aus Metall durch neue aus Holz.

Johannes Grassmayr zum Aus-

tausch: „Nach dem Zweiten Welt-

krieg war es eine weit verbreitete

Entwicklung die alten, hölzernen

Glockenjoche durch moderne,

metallene zu ersetzen. In der Zwi-

schenzeit wissen die Experten, dass

die Haltbarkeit der Glocken und

vor allem auch der klare Glocken-

klang mit der über Jahrhunderte

bewährten Technik aus Holz am Be-

sten gewährleistet wird.“

Ein herzliches Vergelt´s Gott für

die großzügige Spende zu Ehren

der Verkündigung Gottes!

Page 31: Stift Wilten Aktuell Sommer 2013

COMMUNIO

Am Donnerstag, den 14. Juni konn-

te Johannes Stecher gemeinsam

mit zwei Sängerknaben dem Bür-

germeister von Kössen einen sym-

bolischen Scheck über € 12.000,-

überreichen. Ein Drittel des Betrages

stammt aus den Konzerteinnahmen

(Eintrittsgelder und Spenden), ein

Drittel hat das Stift Wilten beigetra-

gen und weiteres Drittel die Stadt

Innsbruck.

Die Gemeinde Kössen wird das

Geld direkt an die betroffenen Fa-

milien weiterleiten!

Wiltener Sängerknaben übergeben Spende an Kössener Bürgermeister

Schnelle Hilfe für HochwasseropferNach dem Motto „Schnell helfen“ haben die Wiltener Sängerknaben spontan ihr traditionelles Kon-

zert im Rahmen des Innsbrucker Kultursommers, das am 8. Juni in der Stiftskirche Wilten statt-

fand, zu einem Benefizkonzert für die Hochwasserhilfe umgewidmet.

Hofkirchenkonzerte der Wiltener Sängerknaben

Karten sind bei der Innsbruck In-

formation (Tel.: 0512/5356), bei al-

len Raiffeisenbanken und sonstigen

Ö-TICKET-Vorverkaufsstellen sowie

an der Abendkasse erhältlich. Kin-

der bis zum vollendeten 14. Lebens-

jahr haben freien Eintritt, benötigen

aber eine Platzkarte.

Termine:10., 17., 24., 31. August 2013

7., 14., 21. September 2013

jeweils um 18.30 Uhr

in der Innsbrucker Hofkirche

Universitätsstrasse 2, Innsbruck

Johannes Stecher hat für die dies-

jährigen Sommerkonzerte wieder

ein neues, attraktives Programm zu-

sammengestellt.

Beginnend mit der Gregorianik

über beliebte Motetten aus ver-

schiedenen Epochen setzen die

Wiltener Sängerknaben heuer ihren

Schwerpunkt auf Kompositionen

des berühmten zeitgenössischen

estnischen Komponisten Arvo Pärt,

dessen meditativ wirkende Chor-

werke in der altehrwürdigen Hofkir-

che eine besondere Stimmung ver-

mitteln werden.

Getragene alpenländische Volks-

lieder mit ihren mystischen Jodlern

schließen daran an. Den Schluss-

punkt bildet traditionellerweise das

Innsbruck-Lied von Heinrich Isaac.

Auch in diesem Sommer sind die Wiltener Sängerknaben wieder regelmäßig in der traditionsreichen

Innsbrucker Hofkirche zu hören.

Page 32: Stift Wilten Aktuell Sommer 2013

22. Juli Hl. Magdalena - Patrozinium11.00 Uhr Eucharistiefeier in Lüsens

29. Juli Erste Geistliche Abendmusik20:30 Uhr Orgelkonzert in der Basilika

5. August Zweite Geistliche Abendmusik20:30 Uhr Orgel und Trompete in der Basilika

10. August Festwochen-Konzert im Rahmen der Innsbrucker Festwochen der Alten Musik20:00 Uhr Konzert in der Stiftskirche

11. August Hl. Laurentius - Patrozinium der Stiftskirche 18:00 Uhr Feierliche Vesper in der Stiftskirche

19.00 Uhr Hochamt in der Stiftskirche

12. August Dritte Geistliche Abendmusik 20:30 Uhr Orgel und Querflöte in der Basilika

15. August Mariä Aufnahme in den Himmel10.30 Uhr Hochamt in der Basilika

18:00 Uhr Feierliche Vesper in der Stiftskirche

19. August Vierte Geistliche Abendmusik20:30 Uhr Orgel und Violoncello in der Basilika

24. August Hl. Bartholomäus - Patrozinium des Bartlmäkirchleins 19:00 Uhr Pontifikalmesse in Bartlmä

25. August Hl. Vater Augustinus Festgottesdienst im Rahmen der Innsbrucker Festwochen der Alten Musik10:30 Uhr Pontifikalmesse in der Stiftskirche

26. August Fünfte Geistliche Abendmusik20:30 Uhr Ensemblekonzert in der Basilika

2. September Sechste Geistliche Abendmusik20:30 Uhr Orgelkonzert in der Basilika

13. September Wallfahrt der Stiftspfarreien auf den St. Georgenberg19:00 Uhr Treffpunkt bei der Weng

20.30 Uhr Eucharistiefeier mit Generalabt

Thomas Handgrätinger OPraem

15. September Abschluss des Säkulums19:00 Uhr Pontifikalmesse in der Basilika

6. Oktober Rosenkranzsonntag 10:30 Uhr Hochamt in der Stiftskirche

Gottesdienste und Termine

Achtung - Beachten Sie bitte die seit dem 1. September 2012 gültige neue Wiltener-Gottesdienstordnung.An einzelnen Sonntagen (Hochfesten) findet die Eucharistiefeier nach alter Tradition um 10:30 Uhr in der Stiftskirche statt. Die Abendmesse um 19:00 Uhr wird dann in der Basilika gefeiert. Beachten Sie bitte die jeweiligen Mitteilungen unter www.stift-wilten.at, im Wiltener Pfarrblatt, im Stift Wilten Aktuell oder in der Tiroler Tageszeitung.

Das Jahresprogramm 2013 der Musica Sacra Wilthinensis ist in gedruckter Form und auf der Stift Wilten-homepage (www.stift-wilten.at/Musik) verfügbar.


Recommended