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Startseite - ScheitFix die Holzsäge und Brennholzsäge · Title: HOLZmachen Created Date:...

Date post: 20-Oct-2020
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TECHNIK | BRENNHOLZSÄGEN HOLZmachen Herbst 2016 44 Geschwind gewinnt Der Scheit-Fix schafft höchste Stundenleistungen bei maximaler Sicherheit Der Sägeautomat „ScheitFix“ für Meterholz arbeitet nach einem ganz einfachen Prinzip: Das Holz wird in eine Schnittkammer ein- gelegt, der Deckel verschlossen und damit der Sägevorgang ein- geleitet, je nach Modell mit zwei oder drei Kettensägeschienen. Das gesägte Holz fällt anschlie- ßend durch eine Auswurfklappe in eine Förderschiene, und der Deckel öffnet sich automatisch für den nächsten Durchgang. Weil ein Sägeintervall nur rund zehn Se- kunden dauert, können in diesem Rhythmus unentwegt Meter- scheite nachgelegt werden, ohne irgendwelche Knöpfe, Schalter oder Hebel bedienen zu müssen. Die einzige Aufgabe des Holzma- chers ist, den Deckel zu schließen. Erfunden hat die Technik Wolf- gang Kipple aus Marktheidenfeld im Spessart, dessen nicht nur ein- fache, sondern auch besonders sichere Technik im Jahr 2009 mit dem Präventionspreis des Bun- desverbandes der Berufsgenos- senschaften ausgezeichnet wur- de und das DPLF-Prüfsiegel der Deutschen Prüf- und Zertifizie- rungsstelle für Land- und Forst- technik (DPLF) erhielt. Mechanische Funktion Der Sägeautomat wird als Scheit- Fix 25 mit drei Sägeschienen und als Scheit-Fix 33 mit zwei Schie- nen angeboten. Aus Meterholz entstehen so Scheitlängen von 25, 33 oder 50 Zentimeter. Weil die Maschine sehr schnell arbei- tet, muß das Holz entsprechend zügig abtransportiert werden. Dafür entwickelte Kipple ein spe- zielles Förderband mit Kettenför- derung, das zusammen mit dem Scheit-Fix eine Einheit bildet. Am besten eignet sich der Auto- mat für vorgespaltenes Holz und Rundholz bis etwa 15 Zentimeter Durchmesser, aus denen dann sofort ofenfertige Scheite ent- stehen. Zum Betrieb des Scheit-Fix wird Strom nur für die Kettensägen benötigt, also immer nur für we- nige Sekunden, während der Deckel geschlossen ist. Alle wei- teren Funktionen arbeiten me- chanisch und nutzen dabei Ge- wichtsverlagerungen mit Hilfe von Ausgleichsgewichten und Federzügen. Das funktioniert so: Beim Zuklappen des Deckels fi- xieren mehrere Niederhalter das eingelegte Holz und der Deckel wird automatisch verriegelt. Gleichzeitig kippen der untenlie- gende Motor und die Sägeschie- nen beim Zuklappen nach vorne und die Sägeketten werden über einen Kontakt eingeschaltet. Der Motor und die Schienen bilden eine Einheit, ein Keilriemen treibt über eine Welle mit Ritzeln die Schienen an. Durch sein Eigen- gewicht sackt der Motor immer tiefer und zieht dabei die Säge- schienen ins Holz, so daß der Schienenvorschub vom Motor- „Holz ist wie ein Eichhörnchen“, lernte Wolfgang Kipple bei der Entwick- lung seines Brennholz-Sägeautomaten. Man kann es nicht fangen, es bereitet immer wieder neue Probleme und springt wie die Hörnchen bis zu fünf Meter weit. Seinen „ScheitFix“ konstruierte Kipple deshalb so einfach und sicher, daß sogar Blinde mit ihm Holz machen können.
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  • TECHNIK | BRENNHOLZSÄGEN HOLZmachen Herbst 2016

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    Geschwind gewinntDer Scheit-Fix schafft höchste Stundenleistungen bei maximaler Sicherheit

    Der Sägeautomat „ScheitFix“ fürMeterholz arbeitet nach einemganz einfachen Prinzip: Das Holzwird in eine Schnittkammer ein-gelegt, der Deckel verschlossenund damit der Sägevorgang ein-geleitet, je nach Modell mit zweioder drei Kettensägeschienen.Das gesägte Holz fällt anschlie-ßend durch eine Auswurfklappein eine Förderschiene, und derDeckel öffnet sich automatisch fürden nächsten Durchgang. Weil einSägeintervall nur rund zehn Se-kunden dauert, können in diesemRhythmus unentwegt Meter-scheite nachgelegt werden, ohneirgendwelche Knöpfe, Schalteroder Hebel bedienen zu müssen.Die einzige Aufgabe des Holzma-chers ist, den Deckel zu schließen.

    Erfunden hat die Technik Wolf-gang Kipple aus Marktheidenfeldim Spessart, dessen nicht nur ein-fache, sondern auch besonderssichere Technik im Jahr 2009 mitdem Präventionspreis des Bun-desverbandes der Berufsgenos-senschaften ausgezeichnet wur-de und das DPLF-Prüfsiegel derDeutschen Prüf- und Zertifizie-rungsstelle für Land- und Forst-technik (DPLF) erhielt.

    Mechanische Funktion

    Der Sägeautomat wird als Scheit-Fix 25 mit drei Sägeschienen undals Scheit-Fix 33 mit zwei Schie-nen angeboten. Aus Meterholzentstehen so Scheitlängen von25, 33 oder 50 Zentimeter. Weil

    die Maschine sehr schnell arbei-tet, muß das Holz entsprechendzügig abtransportiert werden.Dafür entwickelte Kipple ein spe-zielles Förderband mit Kettenför-derung, das zusammen mit demScheit-Fix eine Einheit bildet.Am besten eignet sich der Auto-mat für vorgespaltenes Holz undRundholz bis etwa 15 ZentimeterDurchmesser, aus denen dannsofort ofenfertige Scheite ent-stehen.

    Zum Betrieb des Scheit-Fix wirdStrom nur für die Kettensägenbenötigt, also immer nur für we-nige Sekunden, während derDeckel geschlossen ist. Alle wei-teren Funktionen arbeiten me-chanisch und nutzen dabei Ge-wichtsverlagerungen mit Hilfevon Ausgleichsgewichten undFederzügen. Das funktioniert so:Beim Zuklappen des Deckels fi-xieren mehrere Niederhalter daseingelegte Holz und der Deckelwird automatisch verriegelt.Gleichzeitig kippen der untenlie-gende Motor und die Sägeschie-nen beim Zuklappen nach vorneund die Sägeketten werden übereinen Kontakt eingeschaltet. DerMotor und die Schienen bildeneine Einheit, ein Keilriemen treibtüber eine Welle mit Ritzeln dieSchienen an. Durch sein Eigen-gewicht sackt der Motor immertiefer und zieht dabei die Säge-schienen ins Holz, so daß derSchienenvorschub vom Motor-

    „Holz ist wie ein Eichhörnchen“, lernte Wolfgang Kipple bei der Entwick-lung seines Brennholz-Sägeautomaten. Man kann es nicht fangen, es bereitet immer wieder neue Probleme und springt wie die Hörnchen bis zu fünf Meter weit. Seinen „ScheitFix“ konstruierte Kipple deshalb so einfach und sicher, daß sogar Blinde mit ihm Holz machen können.

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    HOLZmachen Herbst 2016 TECHNIK | BRENNHOLZSÄGEN

    Das Funktionsprinzip des Sägeautomaten ist denkbar einfach: Meterscheite wer-den in die geöffnete Schnittkammer eingelegt und der Deckel verschlossen.

    Sobald der Deckel schließt, startet die Motoreinheit mit den Sägeschienen. Wäh-renddessen kann der Holzmacher bereits den nächsten Scheit heranholen. Vonder Seite ist die Schnittkammer durch eine flexible, aber starke Kunststoffabdek-kung geschützt, die auch das Einlegen von längerem Holz ermöglicht (Pfeil).

    Die fertigen Scheite fallen durch eine Auswurfklappe direkt in das Förderband,und die Einwurfklappe öffnet sich automatisch für das nächste Meterstück.Jeder Sägevorgang dauert nur rund zehn Sekunden.

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    Die Schneidgarnitur besteht aus zwei 37 Zentimeter langen Sägeschienen.

    Auch krummes Holz sägt der Automatzuverlässig.

    Der Scheit-Auswurf ins Förderband erfolgt rein mechanisch.

    Für Standsicherheit sorgt ein Maschinenständer, der den Scheit-Fix etwas anhebt.

    gewicht bestimmt wird. Kurz be-vor das Holz durchschnitten ist,stoppt ein Endschalter den Motor. Die nachlaufende Kettezersägt das restliche Holz, da-durch wird Strom gespart. Dannfallen der Motor und die Schie-

    nen auf ein Bremsband durch,das die unter Federspannungstehende Auswurfklappe öffnet,damit die fertigen Scheite überein schräges Blech in die Förder-schiene rutschen. Die Mechanikentriegelt abschließend den

    Deckel, der über Federn und Ge-gengewichte nach oben gezo-gen wird und den Motor und dieSchienen wieder in die Startposi-tion zurückzieht. Durch diese Mechanik und die kurzen Ketten-laufzeiten bei nur geschlossenem

    Deckel ist der Scheit-Fix ein na-hezu perfektes Sägesystem.Die Belastungen der gesamtenMaschine sind dabei natürlichsehr hoch, denn der Sägeauto-mat ist im Prinzip nichts anderesals eine Blechtrommel. Die Bau-

    Der maximale Säge-Durchmesser be-trägt 23 Zentimeter.

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  • TECHNIK | BRENNHOLZSÄGEN HOLZmachen Herbst 2016

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    teile sind aber mehr als ange-messen dimensioniert, Stoß-dämpfer für die Klappen und denganzen Arbeitsablauf verringerndie Belastungen und vermeidenso knallende Metallgeräusche.Als zusätzlichen Vibrationsschutzsind die Innenseiten der Metall-bleche mit Antidröhnmatten be-klebt, wie sie auch in Pkw-Türenverwendet werden.

    Sägeschienen mit Ölkontrolle

    Als Schneidgarnitur verwendetKipple handelsübliche 37 Zenti-meter lange Sägeschienen. Über-haupt ist die ganze Technik aufeine einfache Wartung ausge-legt: Die einzigen benötigtenSchraubenschlüsselweiten sind17 und 19 Millimeter, und auchdie Mechanik besteht aus han-delsüblichen Bauteilen. Die Sä-geschienen werden bei jedemDurchgang geschmiert, dafür befindet sich ein Fünf-Liter-Ölka-nister im Motorraum. Der Ölflußist zwar einstellbar, „aber schwie-rig zu justieren“, meint Kipple, deran jeder Maschine die Grund-einstellung vornimmt. Es bildensich außerdem im Inneren desSägekammerdeckels je nachScheit-Fix-Modell zwei oder dreiSägemehlspuren, an denen sichder Ölfluß kontrollieren läßt. Sinddie Spuren braun, stimmt alles.Sind sie weiß, ist entweder zu wenig Öl oder nasses Holz die Ursache, und wenn Öl herunter-läuft, ist der Ölfluß zu hoch.Das Wechseln der Ketten oder dasDrehen der Schienen ist mit we-

    nigen Handgriffen erledigt, dieSpannung der Ketten erfolgt au-tomatisch über einen Federzug.

    Perfekte Spanaussiebung

    Als Zubehörteil entwickelte Wolf-gang Kipple eine spezielle För-derschiene zum Abtransport desHolzes. Weil der Scheit-Auswurfjedoch auf einer etwa einen Me-ter breiten Fläche in einer sehrniedrigen Höhe erfolgt, kann dasFörderband nicht eben sein, son-dern muß über einen Winkel um-geleitet werden. Weil das mit Bän-dern aus Gummi nicht möglichist, konstruierte Kipple ein Ket-tenförderband. Der Antrieb er-folgt mit einem 0,2 Kilowatt star-ken Elektromotor mit einemSchneckengetriebe, das die Kraftoptimal umsetzt. Die Ketten sindnur lose gespannt, damit Bruch-holz die Förderschiene nicht ver-klemmen kann. Am Bandendesorgt ein Holzrutschblech für diegleichmäßige Verteilung derScheite. Der größte Vorteil desKettenantriebs ist aber die sehrzuverlässige Aussortierung vonSpänen und Spreißel, die mitGummi-Förderbändern so nichtmöglich ist. Dafür sind in dasBand Reinigungsöffnungen ein-gebaut, in die alle Holzreste durchdie Mitnehmer des Bandes hin-eingeschoben werden. Das funk-tionierte beim HOLZmachen-Testtadellos, die Aussiebung liegt tatsächlich bei deutlich über 90Prozent. „Es gibt viele Arten, Spä-ne zu entfernen“, meint WolfgangKipple zu seinem Prinzip, „bei-

    Motor: 400 V / 4 kW Schneidgarnitur: Zwei Sägeschienen, 37 cm,

    3/8 ZollMax. Scheitlängen, geschnitten: 33 cmmax. Holzlängen: 130 cm, optimal 100 cmmax. Durchmesser: 23 cm, optimal 15 cmSägezyklus inkl. Auswurf: 3 bis 8 SekundenGewicht (inkl. 5 Liter Schmieröl): ca. 150 kgAbmessungen (BxLxH): 110 x 120 x 120 cmPreis (inkl. MwSt.): 3.550 Euro

    Auch als Scheit-Fix 25 für 25-Zentimeter-Scheitlängen zum Preisvon 3.800 Euro erhältlich.

    Motor: 400 V / 0,2 kW Bandbreite: 28 cm Höhe: 250 cmPreis (inkl. MwSt.): 2.500 Euro

    Hersteller: Gerätetechnik Kipple, Wolfgang Kipple,97828 Marktheidenfeld www.scheitfix.de

    Brennholzsägeautomat Scheit-Fix 33

    Förderschiene zum Scheit-Fix

    Vom Auswurf des Scheit-Fix gelangen die Scheite direkt in ein Kettenförderband,in das Öffnungen (Pfeile) zum Abtrennen von Spänen und Spreißel eingearbeitetsind. Fotos: Riemann

    Mit den Reinigungsklappen werden die Sägereste durch einen Auswurfkanal(Pfeil) unter dem Förderband zum größten Teil ausgesiebt. Das Band läßt sich zu-sammenklappen und so platzsparend verstauen.

    Das Kettenband in der Förderschiene ist nur schwach gespannt, damit Holzspandas Band nicht blockiert.

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    spielsweise Reinigungstrommelnfür 2.000 Euro. Mein System kostet dagegen nichts extra.“Auf das Förderband kann auchverzichtet werden, wenn derScheit-Fix entsprechend aufge-stellt wird. Kipple berichtet voneinem Holzhändler im Schwarz-wald, der den Sägeautomaten aufeine Rampe stellte und die Schei-te direkt auf einen Anhänger fal-len läßt. Theoretisch lassen sich soauch mehrere Meterhölzergleichzeitig sägen. Das ist abernicht effektiv, weil sich die Säge-zeit dadurch verlängert und War-tezeit beim Nachlegen entsteht.

    Kipple läßtdie Metallteile lasern,

    kanten,sandstrahlen, pulverbe-schichten sowie verzinken undbaut die Maschinen in seinerWerkstatt zusammen. Seit demJahr 2007 verkaufte er einigehundert Sägen, die Jahrespro-duktion beträgt etwa 50 Stück. Al-le Bauteile sind sehr robust, dieMotoren stammen aus dem Elek-tromotorenwerk Grünhain inSachsen. Sechs Maschinen kauftedie Berufsgenossenschaft für Vor-

    führungen zum Thema Sicherheitbeim Holzmachen; und auchHOLZmachenwar nach dem Pra-xistest begeistert: Der Scheit-Fixerleichtet die Arbeit deutlich undist in puncto Sicherheit führend.Das bestätigt auch ein 43jährigerHolzmacher aus Oberfranken, dervor 20 Jahren erblindete. Ermöchte wegen der Berufsgenos-senschaft anonym bleiben, denndie Genossen beäugen behinder-te Holzmacher genauer. DerOberfranke besitzt zehn HektarWald, in dem er seit seiner Kind-

    heit Holz macht, etwa 60 Ster imJahr. Im Jahr 2010 kaufte er denScheit-Fix. Seine Frau bringt ge-bündeltes Meterholz direkt an dieSäge, sägen kann es der Blindedann allein: „Acht bis neun Sterschaffe ich in zweieinhalb Stun-den“, so seine Erfahrung. Auch dieWartung gelingt blind, beispiels-weise das Wechseln der Sägeket-ten. „Bei der Maschine habe ichkeine Angst, mir die Hände abzu-sägen.“

    Max RieMannwww.scheitfix.de

    Wolfgang Kipple (Mitte) erklärte HOLZmachen die Mechanik an der geöffnetenBrennholzsäge. Gut zu sehen sind der nach unten fallende Motor (1) und die auf-geklebten Antidröhnmatten (2) zur Schalldämmung.

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