Date post: | 06-Nov-2015 |
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Bei unsAusgabe 186 | Januar 2015
Die Stadt Regensburg informiert
Wir schauennach Pilsen!Was bietet dieKulturhauptstadt2015?
Vollendet ist dasgrosseWerkIns Haus der Musikkehrt Leben ein
Wo die Stadt zuFssen liegtDie ParkanlageWinzerer Hhenstellt sich vor
Eine ausge-zeichnete IdeeStandortmarketingEinkaufserlebnisWelterbe
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03BEI UNS
Inhalt
FotowettbewerbDie schnsten Seiten der Stadt
Vollendet ist das groeWerkIns Haus der Musik kehrt Leben ein
Liebe, Schutz und OrientierungBesuch bei einer Pflegefamilie
Wo die Stadt zu Fen liegtDie ParkanlageWinzerer Hhen
Staunen, stbern, shoppenEinkaufserlebnis Welterbe
Ein Knigreich fr die ZukunftKita Oberisling erhielt Brgerenergiepreis
Pilsener (Kultur-)ParadiesKulturhauptstadt glnzt mit groem Programm
Htten Sies gewusst?Geheimgnge nur eine Legende?
Beeindruckende HilfsbereitschaftRegensburg hilft Flchtlingen
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2023
ie halten gerade ein Exemplar der Informationszeit-schrift der Stadt Regensburg in Hnden. Natrlich hof-fen wir sehr, dass wir mit unserer Themenauswahl auchdiesmal auf Ihr Interesse stoen. Wenn das so ist, dann
mchten wir Sie an dieser Stelle ber eine notwendige Vernde-rung in der Verteilung von Bei uns an alle stdtischen Haushalteinformieren.
Bei uns berichtet sechsmal pro Jahr ber Themen rund um dieStadtverwaltung. Alle Inhalte sind dabei vllig unabhngig von derBerichterstattung der regionalen Medien. Layout, Druck und Ver-teilung liegen allerdings seit vielen Jahren in der Verantwortungdes MZ-Verlages. Bislang wurde Bei uns an alle Abonnenten alsBeilage der Mittelbayerischen Zeitung verteilt. Wer die MZ nichtabonniert hatte, bekam Bei uns trotzdem - und zwar jeweils am Er-scheinungstermin, dem letzten Freitag der ungeraden Monate - di-rekt zugestellt.
Fr die MZ-Abonnenten wird sich an dieser Praxis auch knftignichts ndern. Wie gewohnt werden sie Bei uns rechtzeitig EndeJanuar, Ende Mrz, Ende Mai, Ende Juli, Ende September und EndeNovember gemeinsam mit der Mittelbayerischen Zeitung in ihremBriefkasten vorfinden. Wie Sie aber vielleicht schon gemerkt ha-ben, mssen sich alle restlichen Haushalte im Stadtgebiet neuer-dings ein bisschen gedulden. Denn aus organisatorischen Grndenkann die stdtische Info-Zeitschrift erst mit der Rundschau am dar-auffolgenden Mittwoch verteilt werden. Wir bitten dafr ganzherzlich um Ihr Verstndnis!
Fr alle, die sich lieber digital informieren, ndert sich selbstver-stndlich nichts: Unter www.regensburg.de knnen Sie nicht nurdie aktuelle Version von Bei uns pnktlich zum Erscheinungster-min online lesen, sondern auch alle frher erschienenen Ausgaben.
Wir hoffen sehr, dass Sie uns als Leserinnen und Leser weiter treubleiben und bedanken uns an dieser Stelle ganz herzlich fr alleZuschriften, Anregungen, aber natrlich auch fr jede konstruktiveKritik!
sLiebe Leserinnen, liebe Leser,
Ihr Bei uns-Redaktionsteam Unser Titelbild:Wintervergngen gepaart mit einerspektakulren Aussicht auf die Altstadt - das garantiertein Besuch am Schlittenberg der Seidenplantage auf denWinzerer Hhen, wenn es denn endlich mal wiederSchnee gibt. (Foto: Christof Kundel)
An dieser Bei uns-Ausgabe habenmitgewirkt (von links):Katrin Butz, Kristina Klement, Rolf Thym, Peter Ferstl, Dagmar Obermeier-Kundel, Juliane von Roenne-Styra
04 BEI UNS
REGENSBURG kompakt
Neujahrsempfang 2015Von der Wrde der MenschenDie persnliche berzeugung als Mastabvon politischem Handeln, die Bercksichti-gung der Wrde der Brgerinnen und Br-ger, das Engagement fr Senioren und dieUntersttzung von Flchtlingen - dieseThemen standen im Mittelpunkt der Rede,die Oberbrgermeister Joachim Wolbergsanlsslich des Neujahrsempfangs im Histo-rischen Reichssaal vor etwa 500 Gstenhielt - unter ihnen auch Ex-OB Hans Schai-dinger.Wolbergs zeigte sich sehr berhrt von derInitiative junger Regensburgerinnen undRegensburger, die am Abend vor dem Neu-jahrsempfang auf dem Neupfarrplatz spon-tan eine Gedenkkundgebung fr die Opferdes Terroranschlags auf die SatirezeitungCharlie Hebdo in Paris organisiert hatten.Zudem betonte Wolbergs, es habe ihn starkbeeindruckt, dass ebenfalls am Vorabendviele hundert Brgerinnen und Brger zurAuftaktveranstaltung der Flchtlings-Un-tersttzungsaktion Willkommen in Re-gensburg - Gemeinsam fr Flchtlinge inNot gekommen waren. Eine Gesellschaftknne nur dann wirksam gestaltet wer-
den, sagte Wolbergs, wenn alle Akteure ihrHandeln an ihrer eigenen berzeugungausrichteten. Dies sei auch der Mastabseiner Politik fr die Stadt. Das wirtschaftli-che Wohlergehen einer Stadt, die Versor-gung mit Arbeitspltzen, eine faire Bezah-lung, gengend Wohnungen, das Km-mern um Bedrftige und um Senioren - alldas habe mit der Wrde der Menschen zutun, erklrte Wolbergs. Er dankte allen Un-ternehmen und Betrieben, die sich dafreinsetzen, dass Menschen Wrde haben.Um Wrde gehe es auch bei den Flchtlin-gen, die in Regensburg leben. Starken Ap-plaus erhielt Wolbergs, als er die in Regens-burg lebenden Flchtlinge ausdrcklich alsMitbrgerinnen und Mitbrger willkom-men hie. Zum Neujahrsempfang war aucheine Abordnung von Flchtlingen zusam-menmit ihren Betreuern eingeladen.Zum Abschluss des traditionellen Neujahrs-empfangs rockte die Band der Albert-Schweitzer-Realschule den Reichssaal: MitKlassikern der Popgeschichte ernteten diejungen Sngerinnen, ihre Musiker und zweiTnzerinnen begeisterten Applaus.
05BEI UNS
Terminkalender
Theaterball 2015
Einmal im Jahr verwandelt sich dasTheater in die schnste Tanz-LocationRegensburgs.Im festlichen Neuhaussaal und aufder groen Bhne dreht sich in die-sem Jahr im wahrsten Sinne desWor-tes alles um die Goldenen Zwanzigerund die Swinging Sixties: Un Ballo inMaschera nennt sich das stim-mungsvolle Motto fr den Abend des7. Februar.
T.C. Boyle in Regensburg
Der US-amerikanischen Kult-AutorT. C. Boyle liest am 24. Februar imNeuhausaal des Theaters Regensburgaus seinem neuen Roman Hart aufhart, der Anfang Februar erscheint.Hanser-Verlagschef Jo Lendle wirdden deutschen Teil der Lesung ber-nehmen. Beginn ist um 20 Uhr.
Junge Regensburger Knstler
Rayk Amelang, Stefan Bircheneder,Jrgen Bhm, Kathrin Frank, EvelineKooijman, Alexander Rosol, Nico Sa-watzki und Christoph Scholter - dassind die jungen Knstlerinnen undKnstler, die sich ab dem 27. Februarim KunstvereinGRAZ mit ihren Arbei-ten prsentieren. Unter dem Titel[gwx] stellen die Knstler ihre Wer-ke zum Teil das allererste Mal der f-fentlichkeit vor. Bis zum 22. Mrzkann die Schau zu den ffnungszei-ten des Kunstvereins besucht wer-den.
Auf Zeitreise mit Friedman
Der texanische Musiker, Krimiautorund Politiker Kinky Friedman ist mitseinen 71 Jahren eine lebende Legen-de und zudem einer der auerge-whnlichsten Knstler der Country-Szene. Er war Mitglied der RollingThunder Revue von Bob Dylan undmit Frank Zappa auf Tour, er hat mitRingo Starr und Eric Clapton zusam-mengearbeitet. Seine Solo-Konzertesind stets groartige Unterhaltungder ganz besonderen Art und jedesMal aufs Neue ganz einfach unver-gesslich. Kinky Friedman ist am23. Februar ab 20.30 Uhr im Club derAlten Mlzerei zu hren.
45 Jahre Partnerschaft mit Brixen45 Jahre Stdtepartnerschaft: Um dieses Ju-bilum angemessen zu feiern, war am ers-ten Adventswochenende eine Delegationaus der Partnerstadt Brixen - mit Brger-meister Albert Prgstaller an der Spitze -nach Regensburg gereist.
Auf dem Programm stand unter anderemdie Teilnahme der Brixener Delegation an
9 Stdte 9 Partner
der Verleihung des Musikschulpreises derRundschau im Neuhaussaal. In der Katego-rie Musikalische Partnerschaften war ne-ben Musikschulen aus Pilsen und St. Feliude Guixols in Spanien auch die BrixenerMusikschule nominiert. Zudem lieen sichdie Gste von der Stadtmaus durch Regens-burg fhren. Mit einem Besuch der Aids-tanzgala im Velodrom klang das Jubilums-wochenende schlielich aus.
Aus dem Rathaus
In dieser Rubrik wenden sich unsere Brgermeister, Referenten und Amtslei-ter mit einem ganz persnlichen Anliegen an die Brgerinnen und Brgerder Stadt. Diesmal erklrt Brgermeister Jrgen Huber, warum Salz auf denStraen zwar dem Straenverkehr hilft, aber alles andere als vertrglich frdie Umwelt ist.
Liebe Leserinnen und Leser,wenn das der Winter schon war,dann hat er sich erneut relativfreundlich zurckgehalten mitEis und Schnee. Ja, man knnteglauben, den Klimawandel anden erhhten Temperaturen imJanuar (bis zu 16 Grad!), sozusa-gen vor der eigenen Nase fest-stellen zu knnen. Wie auch im-mer, in Sizilien leben wir dann doch nicht,wir haben nmlich allein am ersten Schnee-fallwochenende 600 Tonnen Streusalz (Na-triumchlorit) auf die wichtigsten Straen inRegensburg ausgebracht. Nach zwei, dreiVolleinstzen sind hunderttausende Kilo-gramm Salz im Stadtgebiet auf die Asphalt-bahnen verteilt. Das Salz bleibt natrlichnicht auf der Teerdecke liegen, es wird tro-cken und verweht, es wird vom Regen weg-gesplt, von den Autoreifen verwirbelt undlandet im Begleitgrn, an den Wurzeln derStraenbume, in den Grnanlagen, in derKanalisation, in Bchen und Flssen unddamit bei den dort lebenden Wassertieren.Die fr das Stadtklima so wichtigen Stra-enbume werden von der Salzaufnahmesichtbar geschdigt.Prof. Dr. Helmut Meuser, Bodenschutzex-perte: Viele Bltter sterben dann im Au-gust bereits ab oder weisen viel zu frhGelbfrbungen auf - sogenannte Chloro-sen. Mit der Zeit gelangt dieses Salz auchin die Nahrungskette und ins Grundwasser.Dort haben wir in Regensburg zwar nochunbedenkliche Werte, aber die Chloritwertesteigen an. Im November 2012 hatte sichbeispielsweise die Nrnberger Umweltbe-
hrde ber den hohen Chloritge-halt im Grundwasser der Stadtbesorgt gezeigt und als Haupt-ursache den Einsatz von Streu-salz gesehen.Das viele Streusalz (zwei Millio-nen Tonnen pro Jahr in Deutsch-land) kann auch uns in Regens-burg noch grere Kosten undMhen bereiten. Schon die La-
gerkosten fr 4000 Tonnen, die wir fr un-sere Stadt aufbringen mssen, sind nichtgering. Deshalb wollen wir so wenig Salzoder auch andere Auftaumittel auf die Stra-e bringen, wie nur mglich. Das bitten wirauch die Hausmeisterdienste in Privatanla-gen zu beherzigen, die zwar in privaten An-lagen Salz ausbringen drften, es aber bes-ser mit Sand und Splitt versuchen sollten.Wir appellieren auch an alle Gehweg-Rumpflichtigen, nur Abstumpfungsmittelzu verwenden und ausschlielich an beson-ders gefhrlichen Treppen oder AufgngenSalz oder besser Salz-Split-Mischungen (imVerhltnis 1 zu 3) zu streuen. Salz schadetder Natur, selbstverstndlich den Tieren,aber auch dem Material. Viele Korrosions-schden an Fahrzeugen und Brcken gehenauf das Konto von Streusalz. Freilich ms-sen wir die Verkehrswege sicher und be-quem befahrbar halten, aber wir habenauch die Verpflichtung, unserer Umweltkeinen Schaden zuzufgen. Deshalb meinAppell: So wenig wie mglich Salz auf dieStrae. Salz gehrt in die Suppe, wie derBund Naturschutz treffend formuliert.
Ihr Jrgen Huber, Brgermeister
BrgermeisterJrgen Huber
Vollendet ist das groeWerk
Vollendet ist das groeWerk Nein, zur festlichen Erffnung des Hausesder Musik wird nicht der Schlusschor aus Haydns Schpfung ertnen, son-dern die Chorfantasie von Beethoven. Eigentlich schade, denn was hier nachfnfjhriger Planungs- und Bauphase zu Ende gebracht wurde, ist ein wirk-lich groesWerk. Die Sing- undMusikschule und das Junge Theater, die lan-ge ein Schattendasein gefristet haben, sind nun endlich ins rechte Licht ge-rckt und haben im ehemaligen Prsidialpalais am Bismarckplatz einenPlatz an der Sonne und eine neue Heimat gefunden.
olfgang Graef-Fograscher, Leiter
der Sing- und Musikschule und
frischgebackener Hausherr, strahlt mit
der sanierten Fassade des klassizistischen
Prunkbaus um die Wette. Es riecht noch
nach dem l, mit dem die restaurierten
Parkettbden eingelassen sind, und die
letzten Umzugskisten warten noch dar-
auf, ausgepackt zu werden. Aber dass die
W
Haus der Musik
Dagmar Obermeier-Kundel
Kinder und die Lehrkrfte sich in ihrem
neuen Domizil wohl fhlen, ist deutlich
zu spren. Alles ist hell, freundlich, frh-
lich und optisch sehr ansprechend gestal-
tet. Alt und Neu ergnzt sich und schafft
Verbindungen. So wie beispielsweise der
glserne bergang zwischen zwei Gebu-
detrakten, der als zustzlicher Fluchtweg
ntig wurde und den Graef scherzhaft die
Seufzerbrcke nennt. Ob hier die Lehrer
ber uneinsichtige Schler oder umge-
kehrt die Schler ber zu strenge Lehrer
seufzen sollen, lsst er augenzwinkernd
dahingestellt.
Spagat zwischen Alt und NeuDoch nicht nur der Seufzerbrcke gelingt
der Spagat zwischen Alt und Neu: Der Zu-
sammenarbeit zwischen dem stdtischen
Hochbauamt und der Denkmalpflege ist
es zu verdanken, dass es gelungen ist, die
historische Bausubstanz zu bewahren
und gleichzeitig ein funktionales Schul-
gebude zu schaffen, das auch den Anfor-
derungen modernster Technik gewach-
sen ist. Denn das Haus der Musik bietet
neben den Unterrichtsrumen fr die
einzelnen Instrumente auch einen licht-
BEI UNS06
07BEI UNS
durchfluteten Aufenthaltsraum und ein
Tonstudio mit eigenem Regieraum, das
mit dem Konzertsaal und den Probenru-
men vernetzt ist und in dem professio-
nelle Aufnahmen, beispielsweise von
Konzerten, gemacht werden knnen.
Im Vergleich zu dem alten Gebude in der
Kreuzgasse hlt das Haus der Musik jetzt
viel Raum fr solche konzertanten Auf-
fhrungen bereit. Denn endlich gibt es
neben einem Chor-Probensaal, einem Or-
chester-Probensaal und dem Theatersaal
auch einen eigenen Konzertsaal fr rund
80 Personen. Er befindet sich auf der ehe-
maligen Beletage im ersten Stock und
diente Anfang des 19. Jahrhunderts als
Ballsaal, als das Gebude noch die franz-
sische Gesandtschaft am Immerwhren-
den Reichstag beherbergte.
Noten und AnekdotenAuch eine Musikbibliothek gibt es. Sie
muss sich allerdings mit einem etwas be-
scheideneren Rahmen zufrieden geben
als ursprnglich geplant. Statt der Samm-
lung von rund 9000 Notenblttern, die
Graef gerne der ffentlichkeit auf zwei
Stockwerken zugnglich gemacht htte,
ist die Schulbibliothek jetzt auf das zwei-
te Geschoss beschrnkt. Ehrenamtlich be-
treut wird diese Sammlung von Hans
Juncker, dem ehemaligen Polizeiprsi-
denten. Er ist damit an seine frhere Wir-
kungssttte zurckgekehrt und kann na-
trlich mit einem groen Schatz an Anek-
doten rund um das geschichtstrchtige
Haus aufwarten.
Die Musikalische Frherziehung hat im
ltesten Teil des Anwesens eine neue
Heimstatt gefunden. Es stammt aus dem
frhen 16. Jahrhundert und legt Zeugnis
von den Vorluferbauten ab, die abgetra-
gen werdenmussten, als Frstprimas Carl
von Dalberg 1804 seinem Hofarchitekten
Emanuel dHerigoyen den Auftrag gab,
fr den franzsischen Gesandten ein Pa-
lais zu errichten. Auch Reste des Marstalls
aus der Renaissance-Zeit sind noch auszu-
machen, und zwar im Tonstudio und im
Foyer des Jungen Theaters.
Die Musik spielt jetzt am Bismarckplatz: Kulturreferent Klemens Unger, Planungs- und Baurefe-rentin Christine Schimpfermann, Oberbrgermeister JoachimWolbergs, Intendant Jens Neundorffvon Enzberg und Schulleiter Wolfgang Graef-Fograscher (v. links) lauschen begeistert!
Seufzerbrcke nennt Wolfgang Graef-Fograscher augenzwinkerd die glserne Verbindung zwi-schen den Gebudeteilen
Festliche Einweihung
Auch wenn der Schulbetrieb bereitsam 12. Januar 2015 gestartet ist, diefestliche Einweihung des Hauses derMusik findet erst im Februar statt. AmFreitag, 20. Februar 2015, steht ein fei-erlicher Festakt auf dem Programm.Tags darauf, also am Samstag, 21. Feb-ruar, wird die Fertigstellung des Hau-ses der Musik mit einem Tag der offe-nen Tr begangen. Von 10 bis 18 Uhrknnen Interessierte ffentlichen Pro-ben und Vorspielen zuhren. Das pda-gogische Angebot wird von 13 bis 17Uhr vorgestellt, von 10 bis 13 Uhr be-steht die Mglichkeit, an Fhrungendurch das Haus der Musik teilzuneh-men.
Auerdem findet vom 22. Februar biszum 1. Mrz 2015 eine Aktionswochestatt, die unter dem Motto Musik imKopf steht und eine Reihe von konzer-tanten Veranstaltungen in den neuenRumlichkeiten bieten wird.
Und mit Carl von Dalberg schliet sich
auch schon der Kreis. Im Jahr 1806 - also
zu eben der Zeit, als sein Architekt in Re-
gensburg mit dem Bau des Palais am sp-
teren Bismarckplatz beschftigt war - in
diesem Jahr also, so wei Graef zu erzh-
len, habe der Frstprimas in einem Brief
an Friedrich von Schiller darauf hinge-
wiesen, dass es Aufgabe der Frsten sein
msse, Kunstschulen einzurichten. Er
lie dem Wort auch prompt Taten folgen
und grndete selbst die erste Musikschu-
le in Aschaffenburg. Bestimmt wrde er
sich sehr darber freuen, dass sein Re-
gensburger Gesandtschaftspalais heute
Haus der Musik ist.
Offenes HausHeute wie damals stehen die Tore des
Hauses mit der Anschrift Bismarckplatz 1
offen. Und zwar allen, die sich dafr inte-
ressieren. Es kommen schon jetzt immer
wieder Menschen vorbei, die sich einfach
nur umschauen wollen, erzhlt der Mu-
sikschulleiter. Er freut sich ber das Inter-
esse und wnscht sich, dass knftig noch
mehr Impulse von drauen nach drinnen
und von drinnen nach drauen gehen.
Ein Baustein dafr soll das Caf im Erdge-
scho sein. Es nennt sich Anton mit der
Betonung auf dem Buchstaben o, denn
schlielich geht es im Haus der Musik ja
hauptschlich um Tne! Musikschlern,
ihren Eltern und all denjenigen, die sich
bei einem Stadtbummel eine kurze Pause
gnnen wollen, soll es gleichermaen An-
laufstation sein, und so fr Kommunika-
tion und den Abbau von Schwellenngs-
ten sorgen.
ZukunftsmusikDas Haus der Musik bietet viel Raum fr
Kreativitt. Dennoch wei Graef, dass
auch hier Grenzen gesetzt sind. Denn je
ansprechender das Ambiente, desto gr-
er die Nachfrage. Deshalb hat er durch-
aus Visionen, was die Zukunft angeht.
hnlich wie Volkshochschule und Stadt-
bcherei, die rund um ein Mutterhaus in
der Innenstadt Filialen in den Stadtteilen
gegrndet haben, mchte auch Graef
knftig noch nher an seine Schler her-
anrcken und einen wohnortnahen Zu-
gang zur Musik anbieten. Dann knnte
das Haus der Musik noch lange dem An-
sturm gewachsen sein, der sich bereits
jetzt andeutet.
Viel mehr Platz zum Proben hat jetzt auch der Cantemus Chor mit seinem Leiter Matthias Schlier
Nah an den Tnen: Das Caf Anton
Konzentriert bei der Sache!
Innovative Klimatechnik
Damit im Haus der Musik auch von denTemperaturen her immer ein gutes Kli-ma herrscht, wird innovative Technikeingesetzt: Die Klimazentrale fr denKonzertsaal, den Spielsaal des Kinder-und Jugendtheaters und den Cante-mus-Probensaal ist im Keller des Neu-baus untergebracht. Der Orchester-Probensaal im zweiten Stock wird bereine Lftungszentrale im Dachge-schoss versorgt.
Eine Wrmepumpe, die sich die Wrmedes Abwassers aus dem Kanalnetz un-ter der Schottenstrae zunutze macht,erzeugt die bentigte Heizleistung frden gesamten Gebudekomplex. Auchfr die Khlung kann diese hoch mo-derne Technologie genutzt werden.
08 BEI UNS
Junges TheaterLeiterin Eva Veiders schreibtber die neue Spielsttte imHaus der Musik
Ein kulturelles Zuhause fr Kinder und Jugendliche
Das Warten hat bald ein Ende: Am 21. Fe-
bruar 2015 wird die neue Spielsttte, das
Junge Theater im Haus der Musik, erff-
net. Es ist das erste Mal und wird vermut-
lich auch das einzige Mal bleiben, dass ich
als Spartenleiterin und Regisseurin die
Ehre habe, mit einem Stck eine Spiel-
sttte zu erffnen. Zusammen mit dem
Intendanten Jens Neundorff von Enzberg
habe ich berlegt, mit welchem Stoff wir
im neuen Haus beginnen wollen, denn
diese Entscheidung hat natrlich wegwei-
senden Charakter. Schlielich haben wir
uns fr die Zukunftsvision 1984 von
George Orwell in einer Bhnenfassung
von Pavel Kohout entschieden. Die Aus-
wahl dieses Stckes weist programma-
tisch voraus, welche Art von Theater wir
fr Regensburg machen wollen.
UnzhligeGestaltungsmglichkeitenDenn dieser Stoff vereint in sich, wofr
das Junge Theater knstlerisch steht: Ers-
tens ist das Thema in diesen Tagen bren-
nend aktuell. Seit der ffentlich geworde-
nen Spionagettigkeit der NSA wird wie-
der diskutiert, ob der Zweck die Mittel tat-
schlich zu heiligen vermag, wenn es um
berwachung und die Weitergabe und
Nutzung von persnlichen Daten geht.
Auch Jugendliche sind Nutzer sozialer
Netzwerke. Das Thema ist somit keine
abstrakte Gre auerhalb ihrer Lebens-
welt, sondern verlangt, nachvollzogen zu
werden, um sich eine eigene Meinung zu
bilden. Ich verstehe die Arbeit des Jungen
Theaters als Ansto fr eine Auseinan-
dersetzung mit diskussionswrdigen Er-
eignissen und gesellschaftlichen Entwick-
lungen. Doch nicht nur fr die Produkti-
on 1984 ist die eigene Spielsttte von
groem Nutzen. Der gesamte Spielbetrieb
des Jungen Theaters kann weiter profes-
sionalisiert werden. Es kann fter als bis-
her zwischen den einzelnen Stcken hin-
und hergebaut werden. Somit knnen
Stcke fr alle Altersklassen ber das Jahr
hinweg verteilt angeboten werden. Die In-
frastruktur fr die Knstler und die Mit-
arbeiter der Maske, Requisite und des
Kostms ist um ein Vielfaches verbessert.
Es gibt jetzt Garderoben fr die Darsteller,
nach Geschlechtern getrennt. Es gibt ei-
nen Besprechungsraum, einen Arbeits-
platz fr die Maske, eine Waschmaschine
und viele andere kleine und groe Neue-
rungen. Das alles fhlt sich an wie ein rie-
sengroes Geschenk, wie Geburtstag,
Weihnachten und Ostern an einem Tag.
Und wie eine groe Chance. Denn das Ge-
schenk besteht aus lauter Gestaltungs-
mglichkeiten.
Vielfltige ErzhlweisenEntscheidend fr die Qualitt eines Kin-
der- und Jugendtheaters ist sicher die
Vielfalt der Erzhlweisen. Kinder sollen
frh und mglichst nicht nur einmal die
Chance haben, neben Schauspiel auch
Tanz und Oper kennenzulernen. Je jnger
Kinder sind, desto offener reagieren sie
auf ganz unterschiedliche Ausdrucksfor-
men. Ihre Erwartungen sind noch nicht
gefestigt. Die Begegnung mit unter-
schiedlichen Theaterformen soll den Re-
gensburger Kindern und Jugendlichen
den Zugang zu einer Welt ermglichen,
die sie ihr Leben lang begleiten wird. Sie
sollen mit diesem Ort eine Vielzahl an Er-
eignissen verbinden: Sie sollen lustige,
ernste, musikalische, tnzerische, politi-
sche und bewegende Inszenierungen erle-
ben. Sie sollen selbst auf der Bhne mit-
wirken, in Workshops, im Jugendclub, in
Ferienprojekten und dabei feststellen, wie
gut es sein kann, sich spielerisch auszu-
drcken. Sie sollen hier fr sich ein Fo-
rum fr Diskussionen, Meinungsbildung,
Austausch und die Entwicklung von eige-
nen Ideen entdecken. Sie sollen das Junge
Theater als einen Ort erleben, den sie
durch Erwachsene kennengelernt und
trotzdem fr sich selbst entdeckt haben.
Mit einem Wort: Das Junge Theater soll
den Kindern und Jugendlichen in Regens-
burg ein kulturelles Zuhause sein.
Hier kann die junge Generation das Theater fr sich selbst entdecken
BEI UNS 09
BEI UNS10
Whrend der Auftaktveranstaltung zu der stdtischen Aktion Will-kommen in Regensburg! Gemeinsam fr Flchtlinge in Not fragtenwir Brgerinnen und Brger, warum und wie sie Flchtlingen helfenwollen. Einige nutzten den Abend im Kolpinghaus (siehe Bericht
Da bernimmt man
it diesem Andrang hatte wohl kei-
ner der stdtischen Organisatorin-
nen und Organisatoren gerechnet: Der gro-
e Saal im Kolpinghaus war buchstblich
bis auf den letzten Platz besetzt, viele Inter-
essenten mussten auf einem Stehplatz aus-
harren. Insgesamt etwa 500 Regensbur-
gerinnen und Regensburger waren am
Abend des 8. Januar zum Auftakttreffen der
stdtischen Aktion Willkommen in Regens-
burg! Gemeinsam fr Flchtlinge in Not
gekommen. Auf dem Podium saen neben
Vertretern der in die Aktion eingebundenen
stdtischen Dienststellen Oberbrger-
meister Joachim Wolbergs, die fr Soziales
zustndige Brgermeisterin Gertrud Maltz-
Schwarzfischer und Gnter Tischler vom
MAktion der Stadt Regensburg:Amt fr Jugend und Familie. In Regensburg
wohnen derzeit etwa 700 Flchtlinge. Die
meisten von ihnen leben in staatlichen Ge-
meinschaftsunterknften oder bereits in ei-
genen Wohnungen, andere sind in einer
vorlufigen Erstaufnahmeeinrichtung un-
tergebracht, die der Freistaat im vergange-
nen Dezember in Regensburg erffnet hat.
Dort werden vorbergehend jene Flchtlin-
ge aufgenommen, die gerade erst in
Deutschland eingetroffen und noch nicht
offiziell registriert sind. Nach ihrer Erstauf-
nahme werden sie meist in anderen Ge-
meinden oder Stdten in Gemeinschaftsun-
terknften untergebracht.
Doch gleichgltig, ob die zu uns geflchte-
ten Menschen gerade erst ihren Asylantrag
gestellt haben, ob sie bereits als Asylsuchen-
de anerkannt sind oder ihnen anderweitig
ein Bleiberecht zugesprochen wurde sie al-
le brauchen Untersttzung, damit sie sich
in ihrem neuen Leben zurechtfinden. Des-
halb hat die Stadt die Aktion Willkommen
in Regensburg! Gemeinsam fr Flchtlinge
in Not ins Leben gerufen, die den Brgerin-
nen und Brgern eine Orientierung ber al-
le Hilfsmglichkeiten vermittelt. Im We-
sentlichen geht es dabei um drei Bereiche:
PatenschaftenRegensburgerinnen und Regensburger, die
Flchtlingen ber einen lngeren Zeitraum
hinweg zur Seite stehen mchten, knnen
eine Patenschaft bernehmen. Zu dem, was
Johan van Tholen: Dass bei dieser Informationsveranstaltung soviele Leute da sind, ber-rascht mich sehr positiv. Wir knnen erst einmal finanziell helfen, aus beruflichen Grndenkann ich leider nicht als Pate zur Verfgung stehen.
Karin Van Tholen: Seit vielen Jahren untersttzen wir weltweit Hilfsprojekte. Ich habe lange inAfrika gelebt, und jetzt untersttzen wir Patenkinder in Afrika und Indien. Wir haben nun abergesehen, wie dringend vor der Haustre Hilfe gebraucht wird.
Johan van Tholen: Wir sollten keine Berhrungsngste haben, mit den Flchtlingen zu spre-chen. Es ist auch wichtig, fr diese Menschen einfach nur da zu sein.
Karin van Tholen: Das ist auch gelebtes Christentum.Man bekommt da so wahnsinnig viel zu-rck. Menschen, die aus dem Krieg zu uns kommen, mssen wir mit offenen Armen empfan-gen.
Ansgar Wei: Der Auslser fr mein Interessewar die Unterbringung von Flchtlingen in derTurnhalle der Clermont-Ferrand-Schule. Das hatmich auf die Homepage der Stadt und jetztauch hierher gebracht. Ich will einfach mal se-hen, welche Untersttzung ich mit meinen be-scheidenen Mitteln leisten kann. Im Momentsuche ich noch nach einer Mglichkeit, wie ichmich engagieren kann. Was mich motivierenwrde ist, dort zu helfen, wo es dringend ntigist. Die Mithilfe an kurzfristigen Aktionen kannich mir gut vorstellen.
11BEI UNS
unten) zur Orientierung, andere haben bereits recht konkrete Ideen,wie sie sich fr die in Regensburg lebenden Flchtlinge engagierenwollen. beraus beeindruckend ist die groe Hilfsbereitschaft schonjetzt.
Verantwortung
Paten tun knnen, gehren im Wesentli-
chen eine allgemeine Orientierungshilfe
etwa beim Einkaufen, beim Busfahren,
berhaupt beim ersten Erkunden der Stadt
die Begleitung bei Behrdengngen wie
auch bei Arzt- oder Krankenhausbesuchen,
und vielleicht auch gemeinsame Ausflge.
Organisation und fachliche Betreuung lie-
gen beim Amt fr Jugend und Familie der
Stadt. Ansprechpartner ist Franz Dorner, Te-
lefon 507-4510, Mail dorner.franz@regens-
burg.de
DolmetscherdiensteIn Regensburg leben Flchtlinge und Zu-
wanderer aus einer Vielzahl von Lndern
entsprechend vielfltig sind auch die Spra-
Gemeinsam fr Flchtlinge in Notchen der Menschen, die zu uns kommen.
Wer gut bis sehr gut eine oder mehrere
Fremdsprachen spricht etwa Arabisch,
Persisch, Paschtu oder Urdu, aber auch
Amarisch und weitere in Afrika gebruchli-
che Idiome, dazu osteuropische Sprachen
setzt sich bitte mit der stdtischen Integrati-
onsstelle in Verbindung.
Ansprechpartnerinnen sind Verena Hm-
merle und Elena Iwanow, Telefon 507-3253,
Mail [email protected]
Sonstiges ehrenamtliches EngagementSportangebote, Musik- und weitere Kultur-
projekte, Hausaufgabenhilfe oder zustzli-
che Untersttzung beim Deutschlernen
dies und noch viel mehr ist vorstellbar beim
sonstigen ehrenamtlichen Engagement fr
Flchtlinge. In Regensburg arbeiten die Frei-
willigen-Agentur, der Arbeitskreis fr aus-
lndische Arbeitnehmer, die Evangelische
Jugend und das Diakonische Werk an der
Grndung einer gemeinsamen Gruppe, in
der all jene Hilfen und Angebote fr Flcht-
linge zusammengefasst, koordiniert und
vermittelt werden sollen, die nicht unter Pa-
tenschaften und Dolmetscherdienste fallen.
Als Kontakt fr diesen Bereich steht bis auf
weiteres das Amt fr Jugend und Familie
unter der Telefonnummer 507-1512 oder
der Mailadresse lengsfeld.hubertus@
regensburg. de zur Verfgung. (rt)
Marika Hauser
Mein Interesse ist, Menschen, die in Not sindund Hilfe brauchen, zu untersttzen. Ich binnoch dabei, mich zu informieren und fr michzu klren, wie intensiv ich das machen will.Da bernimmt man ja auch Verantwortung,das ist mir sehr bewusst. Die Aktion der Stadtfinde ich sehr sinnvoll.
Sara Lenz:
Ich will diesen Menschen gerne helfen. Ichlerne gerade an der Uni Arabisch, und ich willdazu beitragen, dass zwischen den Einheimi-schen und den Arabisch sprechenden Men-schen bei uns ein Austausch entsteht. Ichberlege mir, eine Patenschaft zu berneh-men. Mir ist absolut klar, dass das eine Ver-pflichtung mit sich bringt. Dass sich sovieleLeute fr eine Untersttzung der Flchtlingeinteressieren, finde ich sehr gut.
Philip Nass: Ich bin hierher gekommen, ummich zu informieren, welche Mglichkeitenman hat, den Flchtlingen zu helfen und sie beiihrem Start in Deutschland zu untersttzen. Ichhabe schon etwas Konkretes vor: Ich studiere ander Uni Lehramt, und ich fnde es sehr schn,wenn Lehramtsstudenten den Flchtlingskin-dern bei den Hausaufgaben helfen oder ihnenNachhilfe geben wrden. Ich will da etwasLangfristiges initiieren. Die Aktion der Stadt fin-de ich auf jeden Fall sinnvoll, die Informationenwaren sehr hilfreich.
Auf eine Lnge von etwa vier Kilometern und ber rund 29 Hektar erstrecktsich die Parklandschaft der Winzerer Hhen. Sie reicht vom Dreifaltigkeits-berg im Osten bis nach Kager imWesten. Naturnah gestaltet, bietet der ex-ponierte Hhenpark fr jeden etwas. Und sommers wie winters punktet ermit ganz speziellen Highlights, wie beispielsweise dem Schlittenberg mitatemberaubendem Stadtpanorama oder einer Grillstation mit Abenteuer-Spielplatz.
Wo die Stadt zu Fen liegtDieWinzerer Hhen
igentlich handelt es sich bei der Ge-
samtanlage um drei unterschiedli-
che Parks - den Dreifaltigkeitsberg im Os-
ten, den Park der ehemaligen Seidenplan-
tage, der direkt an den Schelmengraben
angrenzt, und den eigentlichen Park Win-
zerer Hhen, der sich im Anschluss ber
den Hhenrcken bis hin zur Kapelle von
Kager erstreckt. Zusammen mit dem Au-
bachpark im Osten der Stadt und dem
Donaupark imWesten, gehrt das zusam-
menhngende Gebiet der Winzerer H-
E
Dagmar Obermeier-Kundel
hen, das einen Auslufer der frnkischen
Jurahhen bildet, zu den grten Park-
landschaften des Stadtgebietes.
Hier stoen ganz unterschiedliche Land-
schaftstypen auf einander. Die Winzerer
Hhen bilden quasi die Nahtstelle. Hinzu
kommt, dass einem hier ganz Regensburg
zu Fen liegt. Das macht den besonde-
ren Charme dieses Parks aus, sagt Diet-
rich Krtschell, der Leiter des Gartenam-
tes. Eng an das Donautal geschmiegt, ra-
gen die Winzerer Hhen majesttisch Hier kommen Spaziergnger im Sommer und
imWinter auf ihre Kosten
12 BEI UNS
Fotos: Christof Kundel
BEI UNS 13
ber der Stadt auf. Nach Norden - in Rich-
tung Kareth und Lappersdorf - gehen sie
sanft in eine hgelige Landschaft ber
und im Osten nhern sie sich den Auslu-
fern des BayerischenWaldes an.
PanoramablickeImmer dort, wo die Bume und Strucher
den Blick frei geben, bietet sich dem Spa-
ziergnger eine atemberaubende Sicht
auf die Stadt. Das beginnt direkt vor der
Dreifaltigkeitskirche, setzt sich am Schlit-
tenberg der Seidenplantage fort und en-
det oberhalb von Niederwinzer. Parkbn-
ke laden hier zum Schauen und Verwei-
len ein. Wer noch ein bisschen weiter
wandert, ganz hinauf bis zum sogenann-
ten Renner-Hof, der kann die Augen noch
weiter schweifen lassen, bei klarem Wet-
ter ber das Kalkwerk und den Keilberg
hinweg sogar bis zum BayerischenWald.
FreizeitparadiesWenn die Sonne von einem frostigen
Winterhimmel strahlt, findet man an Wo-
chenenden lngs der Strae Auf den
Winzerer Hhen kaum einen Parkplatz.
Dann rcken die Regensburger mit Kind
und Kegel an, um sich mit Rodel oder Bob
am Schlittenberg wagemutig in die Tiefe
zu strzen oder mit Langlauf-Skiern Spu-
ren in den mehr oder weniger jungfruli-
chen Schnee zu ziehen. Und natrlich
kommen auch die Spaziergnger auf ihre
Kosten, die Frischluft tanken und gleich-
zeitig immer wieder den Ausblick auf die
Stadt genieen knnen, die an sonnigen
Winternachmittagen in pastellfarbigen
Dunst gehllt, fast unwirklich erscheint.
In der warmen Jahreszeit knnen sich
hier Mountain-Biker, Jogger und Nordic
Walker so richtig austoben. Am Ende der
verschlungenen Wanderwege locken der
Adlersberg oder die Tremmelhauserhhe
die Wanderer mit znftigen Einkehrmg-
lichkeiten und schattigen Biergrten. Wer
sich naturkundlich bilden mchte, der
folgt der Beschilderung des acht Kilome-
ter langen Albertus-Magnus-Wegs, der
2002 dem berhmten deutschen Gelehr-
ten und Bischof von Regensburg gewid-
met wurde, und der auf dessen bedeuten-
de Naturforschung Bezug nimmt. Der
Wanderweg fhrt von der Seidenplantage
bis zum ehemaligen Dominikanerinnen-
kloster auf dem Adlersberg und ist mit
Plaketten ausgeschildert, auf denen das
mittelalterliche Universalgenie abgebil-
det ist. Ein Faltblatt, das im stdtischen
Gartenamt erhltlich ist, gibt Aufschluss
ber die einzelnen Stationen.
NaturparadiesWer von den Winzerer Hhen in Richtung
Altstadt schaut, der richtet seinen Blick
auch auf eine wechselvolle Geschichte.
Denn bereits die Rmer hatten damit be-
gonnen, die bewaldeten Hnge abzuhol-
zen, um sonnenverwhntes Terrain fr
den Weinbau zu gewinnen. Die spter
eingewanderten Bajuwaren bernahmen
nicht nur die Weinberge, sondern auch
die lateinische Bezeichnung ad vineas
(lat. zu den Rebstcken) und formten
sie zu vuinzara um, was sich schlielich
zum Neuhochdeutschen Winzer wan-
delte.
Das ganze Mittelalter hindurch wurde in
Regensburg der sogenannte Baierwein ge-
trunken, der aus den Trauben gewonnen
wurde, die in der sonnigen Sdlage der
Winzerer Hhen gediehen. Die immer
weiter fortschreitende Abholzung der
Hnge fhrte aber schlielich dazu, dass
der Boden erodierte und verkarstete. Die-
ser Verkarstung ist noch heute eine ganz
spezielle Pflanzenwelt mit groem Arten-
reichtum zu verdanken, die eine Unzahl
von Insekten anzieht und auch dafr
sorgt, dass Hobby-Ornithologen hier V-
gel antreffen knnen, die sonst im Stadt-
gebiet keinen geeigneten Lebensraum
finden. Sperber, Kuckuck, Goldammer,
Neuntter, Feldlerche, Trauerschnpper,
Distelfink sie alle, aber auch Fasane,
Rebhhner, Rehe und Hasen finden auf
den Winzerer Hhen einen reichgedeck-
ten Tisch!
SeidenplantageDer Sdlage ist es sicherlich auch zu ver-
danken, dass Anfang des 19. Jahrhunderts
Ein Kreuzweg fhrt von der Alten Nrnberger Strae hinauf auf den Dreifaltigkeitsberg
Biergarten mit Panoramablick: So malerisch ging es Anfang der 1950er-Jahre auf der Seidenplanta-ge zu Foto: Ernst Berger
Knig Ludwig I. den Auftrag gab, dort ei-
ne Maulbeerbaum-Plantage anzulegen
und Seidenraupen zu zchten. Er knpfte
damit an die mittelalterliche Tradition
der Seidenerzeugung an, die damals auch
in Regensburg ausgebt worden war. Die
vom Knig persnlich untersttzte Ge-
sellschaft zur Frderung der Seidenzucht
kaufte zwlf Tagwerk Ackerland auf, be-
pflanzte es mit Maulbeerbumen und
lie als Wirtschaftsgebude die soge-
nannte Seidenplantage errichten, die
allen lteren Regensburgerinnen und
Regensburgern noch als das Tanzcaf
schlechthin bekannt sein drfte. Heute
befindet sich das frisch sanierte Gebude
in Privatbesitz.
Leider war der Seidenproduktion in Re-
gensburg kein nachhaltiger Erfolg be-
schieden, vermutlich deshalb, weil das
Klima trotz des Sdhanges einfach zu rau
war. Die Maulbeerbume wurden schlie-
lich wieder abgeholzt. Ein einziges Exem-
plar hat die Zeiten berlebt und zeugt
noch heute von den ehrgeizigen Plnen
des bayerischen Knigs, die Seidenindust-
rie in Bayern heimisch werden zu lassen.
VerschnerungsvereinDas abgeholzte Gelnde verkarstete wei-
ter. Dem im Jahr 1871 gegrndeten Ver-
schnerungsverein Regensburg war diese
Versteppung allerdings ein Dorn im
Auge, weshalb seine Mitglieder damit
begannen, die mittlerweile verwahrlos-
ten und mit Gestruch bedeckten Steil-
hnge wieder aufzuforsten, ein Netz von
Wanderwegen anzulegen und ein zusam-
menhngendes Naherholungsgebiet mit
artenreichem Mischwald zu schaffen. Als
sich der Verein im Jahr 1946 mangels Fi-
nanzkraft schlielich auflste, ging der
Grundbesitz an die Stadt ber.
Bereits seit 1973 sind die Winzerer Hhen
Teil des 700 Hektar umfassenden Land-
schaftsschutzgebietes Donautalland-
schaft und Winzerer Hhen und werden
vom Gartenamt der Stadt unterhalten
und bewirtschaftet.
Weiter Blick ber sanfte Hgel: Von denWinzerer Hhen kannman bei klaremWetter bis zum BayerischenWald schauen
Das freut den grnen Brgermeister!
Begeistert ber die Regensburger Parks ist Ursula Bhmann aus Tbingen, so begeis-tert, dass Sie sich in einer E-Mail an Brgermeister Jrgen Huber mit folgenden Wor-ten gewandt hat: Ich bin oft in Regensburg, weil meine Tochter mit ihrer Familie dortlebt. Nun mchte ich Ihnen auf diesem Weg ein groes Lob aussprechen fr die wun-derbar angelegten und gepflegten Grnanlagen in der Stadt. So saubere Spielpltzewie in Regensburg habe ich in keiner anderen Stadt gesehen. Danke, dass die Stadtsich entschieden hat, das Grnamt mit ausreichend Personal auszustatten. Danke,dass dort Menschen arbeiten, die mit viel Sachverstand und Ideenreichtum die Anla-gen gestalten. () Ich freue mich auf meinen nchsten Besuch in Regensburg.
ber solch ein Lob freuen sich natrlich nicht nur die Mitarbeiterinnen und Mitarbei-ter im Gartenamt!
BEI UNS14
Regensburger Land Heimat mit Zukunftwww.landkreis-regensburg.de
hohe Lebensqualitt
zukunftsfhige Arbeitspltze
ausgezeichnete Infrastruktur
vielfltige Freizeitmglichkeiten
attraktives Baulandangebot
Regensburg von seinen schnsten Seiten
ls Oberbrgermeister
Joachim Wolbergs im
Mai vergangenen Jahres sein
neues Bro im Alten Rat-
haus bezog, war ihm sofort
klar: an die Wnde mssen
Bilder - natrlich von Re-
gensburg. Deshalb rief er im
Sommer Fotografen zu ei-
nem Wettbewerb auf. In
Schwarz-Wei (und maxi-
mal einer weiteren Farbe)
sollten die Knstler Regens-
burg effektvoll in Szene set-
zen.
Die eingesandten Bilder ge-
fielen der Jury so gut, dass
sie beschloss, ausgesuchte
Werke in einer Ausstellung
zu zeigen. Vom 5. bis 28. Feb-
ruar knnen die Bilder im
Brger- und Verwaltungs-
zentrum in der D.-Martin-
Luther-Strae 3 bewundert
werden. Bei der Erffnung
der Ausstellung am 5. Febru-
ar um 18.30 Uhr wird Joa-
chim Wolbergs dann auch
den Gewinner des Wettbe-
werbs verknden, dessen
Bilder knftig das Oberbr-
germeister-Bro schmcken
werden.
Wir zeigen Ihnen vorab
schon eine willkrliche Aus-
wahl der eingereichten Bil-
der. Erraten Sie den Gewin-
ner oder die Gewinnerin?
A
Foto: Markus Kolar
Foto: Christian Ringer Foto: Peter Hofmann Foto: Stefan Effenhauser
16 BEI UNS BEI UNS 17
Foto: Stephanie Rbenach Foto: Valentin Shurygin
Regensburg von seinen schnsten Seiten
ls Oberbrgermeister
Joachim Wolbergs im
Mai vergangenen Jahres sein
neues Bro im Alten Rat-
haus bezog, war ihm sofort
klar: an die Wnde mssen
Bilder - natrlich von Re-
gensburg. Deshalb rief er im
Sommer Fotografen zu ei-
nem Wettbewerb auf. In
Schwarz-Wei (und maxi-
mal einer weiteren Farbe)
sollten die Knstler Regens-
burg effektvoll in Szene set-
zen.
Die eingesandten Bilder ge-
fielen der Jury so gut, dass
sie beschloss, ausgesuchte
Werke in einer Ausstellung
zu zeigen. Vom 5. bis 28. Feb-
ruar knnen die Bilder im
Brger- und Verwaltungs-
zentrum in der D.-Martin-
Luther-Strae 3 bewundert
werden. Bei der Erffnung
der Ausstellung am 5. Febru-
ar um 18.30 Uhr wird Joa-
chim Wolbergs dann auch
den Gewinner des Wettbe-
werbs verknden, dessen
Bilder knftig das Oberbr-
germeister-Bro schmcken
werden.
Wir zeigen Ihnen vorab
schon eine willkrliche Aus-
wahl der eingereichten Bil-
der. Erraten Sie den Gewin-
ner oder die Gewinnerin?
A
Foto: Markus Kolar
Foto: Christian Ringer Foto: Peter Hofmann Foto: Stefan Effenhauser
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Foto: Stephanie Rbenach Foto: Valentin Shurygin
Alexandra Klos
Einkaufen und gleichzeitig viele Jahrhunderte alte architektonische Schn-heiten entdecken das ist eine der vielen Besonderheiten der mit demWelterbe-Titel der UNESCO ausgezeichneten Regensburger Altstadt. Hier re-sidieren zahlreiche Geschfte in wunderschn sanierten Husern, die Stadt-geschichte erzhlen. Darauf macht die von der Stadt initiierte Aktion Ein-kaufserlebnis Welterbe aufmerksam, die jetzt ihren fnften Geburtstag fei-ern konnte. Inzwischenmachen 44 Einzelhandelsgeschfte mit.
Staunen, stbern, shoppenEinkaufserlebnis Welterbe
mMittelalter wurde Regensburg durch
den Fernhandel gro und bedeutend.
Der Reichtum der Kaufleute drckte sich
in einer imponierenden und vielfach bis
heute erhaltenen Architektur aus. Heute
ist das alte Regensburger Stadtzentrum
ein Freiluft-Einkaufszentrum mit einer
beeindruckenden Vielfalt an Geschften.
Hier lebt das Flair der einstigen Kauf-
mannsstadt fort. Die Altstadt und Stadt-
amhof bieten inmitten von fast 1000
Baudenkmlern eine reizvolle Verbin-
dung von historischer Bausubstanz und
zeitgemem Einzelhandel. Zahlreiche
Gebude, die als Baudenkmler eingetra-
I gen sind, werden durch Einzelhandelsge-schfte mit modernem Leben erfllt. Die-ses historische Einkaufsambiente ist in
rund 400 der insgesamt 560 Geschfte in
der Altstadt zu finden eine Besonder-
heit, die hufig sogar den Einheimischen
nicht bewusst ist und schon gar nicht den
vielen Touristen, bei denen Regensburg
immer beliebter wird. Auf das Einkaufser-
lebnis in der Welterbestadt macht seit
2009 eine vom Amt fr Stadtentwicklung
initiierte Marketingaktion aufmerksam,
an der sich inzwischen 44 Einzelhndler
beteiligen. Vor kurzem wurden - passend
zum fnften Geburtstag der Aktion - die
DieWahlenstrae bietet gleich mehrere Ge-schfte, in denenman im historischen Ambi-ente shoppen kann
BEI UNS18
Steckbriefe der neuen Teilnehmer vorge-
stellt.
Die Idee zu der Werbeaktion entstand an-
lsslich des Welterbetages 2009, der un-
ter dem Motto Handel und Austausch
stand. In den Regensburger Geschften,
die sich an der Aktion beteiligten, lagen
vom Amt fr Stadtentwicklung entworfe-
ne Steckbriefe aus, die anschaulich die
Bedeutung der Altstadt erklrten. Auf-
grund der positiven Resonanz beschloss
die Stadt seinerzeit, gemeinsam mit den
Einzelhndlern die Aktion fortzufhren.
Die Steckbriefe wurden gestalterisch und
inhaltlich verbessert, seither sind die Tex-
te auf Deutsch und Englisch abgefasst.
Am 10. Oktober 2010, einem verkaufsof-
fenen Sonntag in der Altstadt, startete das
Erlebnis Welterbe in eine weitere Runde
mit damals 24 teilnehmenden Geschf-
ten, deren Zahl seitdem Jahr fr Jahr an-
stieg. Das Einkaufserlebnis Welterbe
kam bei den Regensburgerinnen und Re-
gensburgern wie auch bei den Abertau-
senden Gsten immer besser an. 2011
fand die Aktion schlielich bundesweites
Interesse mit einer Auszeichnung im
Rahmen des Innovationswettbewerbs
365 Orte im Land der Ideen.
Altstadt darf kein Museum seinOberbrgermeister Joachim Wolbergs,
der im vergangenen Sonntag den Run-
den Tisch Altstadt ins Leben gerufen hat-
te, zeigte sich erfreut darber, dass die
Zahl der am Einkaufserlebnis Welterbe
beteiligten Geschfte von Jahr zu Jahr
weiter ansteigt: Diese Aktion der Stadt
trgt nun schon seit fnf Jahren dazu bei,
die Einzigartigkeit unserer Altstadt zu un-
terstreichen. Die Informationen ber pfif-
fige Geschfte in altehrwrdigen Bau-
denkmlern fhren auf eine ganz eigene
Weise an unser Welterbe heran, sie ma-
chen aber auch bewusst, dass unser wun-
derbares Stadtzentrum nur dann wirklich
lebt, wenn es ein erfolgreicher, von vielen
Menschen besuchter Einzelhandelsstand-
ort bleibt. Dazu knnen wir alle mit unse-
rem Einkaufsverhalten beitragen. Wol-
bergs betont, dass die Altstadt kein Muse-
um werden drfe. Sie solle auch in Zu-
kunft ein lebendiger, vielfltiger und le-
benswerter Ort sein, an dem Wohnen, Ar-
beiten, Einkaufen und Freizeit genieen
ganz selbstverstndlich Hand in Hand ge-
hen.
Einkaufen im romanischen Gewlbe: Nicht nur Kaffeespezialitten gibt es bei Rehorik am BrixenerHof zu kaufen
Der Regensburger Laden fr Kche und Tisch tagre hat seine Rumlichkeiten im Gebudekom-plex Goldener Turm
Lust mitzumachen?
Dem Amt fr Stadtentwicklung sind weitere interessierte Einzelhndler, die die Rum-lichkeiten eines Baudenkmals nutzen, herzlich willkommen. Sie knnen sich bei Pro-jektleiterin Alexandra Klos (Telefon 507-1667 oder per E-Mail an [email protected]) melden. Broschren mit Informationen ber die am EinkaufserlebnisWelterbe teilnehmenden Geschfte und die Aktion selbst liegen im Besucherzent-rumWelterbe im Salzstadel an der Steinernen Brcke, in der Tourist-Information beimAlten Rathaus und im Brgerzentrum Mitte im Neuen Rathaus aus. Zudem machenSchaufenster-Plaketten darauf aufmerksam, welche Geschfte an der Aktion teilneh-men. Alle Informationen zu der Standortmarketingaktion sind auch im Internet zu fin-den: www.regensburg.de, Suchwort: Einkaufserlebnis Welterbe.
19BEI UNS
20 BEI UNS
Wir wachsen von Jahr zu Jahrenger zusammen
Pflegeeltern kmmern sich immer dann um ein Kind, wenn dessen leiblicheEltern vorbergehend oder auch dauerhaft nicht in der Lage sind, ihren Auf-gaben nachzukommen. Die Ersatzfamilie nimmt das Kind in ihrer Familieauf und gibt ihm Liebe, Schutz und Orientierung. Bei uns war bei FamilieB. zu Gast, bei der vor zwei Jahren Pflegesohn David eingezogen ist.
ultikulturell das ist vermutlich
die Eigenschaft, die Familie B. am
besten beschreibt. Mutter Alexandra und
Vater Stefan stammen aus Deutschland,
haben aber Verwandtschaft in Sdameri-
ka und Australien. Ihr Adoptivsohn, der
neunjhrige Juan-Diego, kommt aus Ko-
lumbien und wurde mit dreieinhalb Jah-
ren von den B.s adoptiert. Vervollstndigt
wird das Quartett durch Pflegesohn Da-
vid. Der Junge mit nigerianischen Wur-
zeln lebt seit zwei Jahren bei der Familie,
M
Pflegefamilien in Regensburg
Eva-Maria Hinterberger
da sich seine leibliche Mutter nicht um
ihn kmmern kann. Ich wei, ich werde
jetzt bei euch wohnen das waren die
Worte des damals Vierjhrigen, als er bei
Familie B. eingezogen ist. Das ist zwar ge-
rade erst knapp zwei Jahre her, fr einen
Auenstehenden wirkt es aber so, als w-
re die Familie schon seit vielen Jahren ein
eingespieltes Team: Eng zusammengeku-
schelt sitzen alle vier auf der Couch und
schauen Familienfotos an. Immer wieder
bricht einer der Jungs in schallendes Ge-
lchter aus und der Zweite stimmt sofort
mit ein. Nach einer Meinungsverschie-
denheit kommt es dann kurz zum Streit:
Die Kinder gehen fr ein paar Minuten
getrennte Wege, um dann kurze Zeit sp-
ter bei einer Runde des Spiels Uno wie-
der friedlich vereint am Kchentisch zu
sitzen.
Vertrauen und OffenheitWir wachsen von Jahr zu Jahr enger zu-
sammen, beschreibt Alexandra B. das Fa-
milienleben und ergnzt, dass gerade die
ersten Nchte nach Davids Einzug sehr
unruhig waren, da sich alle erst auf die
neue Situation einstellen mussten. And-
rea Kolator vom Pflegekinderdienst, die
Familie B. betreut und ihr mit Rat und Tat
zur Seite steht, erklrt, dass dies nicht un-
gewhnlich sei: Normalerweise wchst
man mit einem Baby in diese Familien-
rolle hinein gerade bei lteren Pflege-
kindern fllt diese Phase aber weg. Auer-
dem haben all unsere Pflegekinder ihre
ganz eigene Vergangenheit und Geschich-
te und tragen meist schwer an diesem
Rucksack. Die neue Familie muss das auf-
fangen.
Aus diesem Grund ist eine enge Zusam-
menarbeit zwischen den Mitarbeiterin-
nen und Mitarbeitern des stdtischen
Pflegekinderdienstes sowie den jeweili-
gen Familien sehr wichtig. Das Amt fr
Jugend und Familie, zu dem der Pflege-
kinderdienst gehrt, bietet Pflegeeltern
eine Vielzahl an Untersttzungs-, Entla-
stungs- und auch Austauschmglichkei-
ten: Wir haben mit Frau Kolator eine An-
sprechpartnerin, die sich um uns sorgt,
uns Hilfestellungen gibt oder neue Ideen
einbringt, erklrt Stefan B., der zusam-
men mit seiner Frau dieses Angebot sehr
zu schtzen wei. Andrea Kolator ergnzt,
dass ein solches Verhltnis allerdings nur
mglich sei, wenn Pflegeeltern offen ber
ihre Situation oder mgliche Probleme
sprechen. Vertrauen zwischen Eltern und
Pflegekinderdienst sei eine wichtige Basis
fr ein funktionierendes Pflege- bezie-
hungsweise Betreuungsverhltnis. Fami-
lie B. sei in diesem Zusammenhang aber
ein absoluter Glcksfall: Die Eltern sind
wahnsinnig engagiert und aufgeschlos-
sen, stehen mit uns in engem Kontakt
und gehen mit David durch dick und
dnn.
Und diesem Engagement ist es auch zu
verdanken, dass David und Familie B.
berhaupt zusammengefunden haben.
So sind die Regensburger Adoptiv- und
Pflegeeltern sehr gut vernetzt und treffen
sich unter anderem regelmig zum ge-
meinsamen Frhstck. Bei einem dieser
Treffen ging es darum, dass Alexandra
und Stefan B. gerne ein zweites Kind ad-
optieren wrden und sich bereits bei ver-
schiedenen Jugendmtern dafr bewor-
ben hatten. Eine Mitarbeiterin der Adop-
tionsvermittlung wusste von David, fr
den eigentlich schon ein Heimplatz ge-
funden war, und brachte das Thema Voll-
zeitpflege ins Gesprch. Nach einigen
Wochen des Kennenlernens und Treffen
der Familie mit David sowie dessen Mut-
ter, war dann schnell klar: David zieht bei
Familie B. ein. Man hat bei den Kindern
gleich gemerkt, dass sie sich verstehen.
Das war uns besonders wichtig, berichtet
Stefan B. ber die ersten Treffen und Ju-
an-Diego ergnzt: Ohne David war es
langweiliger.
Pflegeeltern werden geschultDieser Weg, der David und Familie B. zu-
sammengefhrt hat, sei allerdings nicht
die klassische Vorgehensweise bei der
Vollzeitpflege, so Andrea Kolator: Interes-
senten, die gerne ein Pflegekind bei sich
aufnehmen wrden, knnen sich ganz
unverbindlich beim Pflegekinderdienst
darber informieren. Es folgen Frageb-
gen, Gesprche und Hausbesuche, die ge-
whrleisten sollen, dass das Kind gut auf-
gehoben ist, aber auch Kennenlerntreffen
und ein Vorbereitungsseminar, damit
sich die Neubewerber intensiv mit der
Thematik Pflegekind beschftigen und
das Amt fr Jugend und Familie besser
kennenlernen knnen.
Spricht von beiden Seiten nichts gegen
ein Pflegeverhltnis, wird das Bewerber-
paar in die Kartei der mglichen Pflegeel-
tern aufgenommen. Wie lange es schlie-
lich bis zur Vermittlung eines Kindes
dauert, ist dann allerdings sehr unter-
schiedlich: Das Kind steht bei uns im
Zentrum der Bemhungen. Wir versu-
chen in jedem Fall, die am besten passen-
de Familie zu finden das Kind selbst lei-
tet uns auf dem Weg zu den passenden
Pflegeeltern, erklrt Kolator den Vermitt-
lungsprozess. Bei der Vermittlung eines
Pflegekindes spielen viele verschiedene
Faktoren eine Rolle, erlutert die Sozial-
pdagogin weiter, weswegen sie und ihre
Kolleginnen und Kollegen sich auch auf
Erfahrungen und subjektive Einschtzun-
gen verlassen und in Einzelfllen auch
unkonventionelle Wege wie bei Familie
B. gehenmssen.
DieWurzeln des Kindes akzeptierenUnd dass sie bei David und Familie B. die
richtige Entscheidung getroffen haben,
David hatte sich schon nach kurzer Zeit gut bei Familie B. eingelebt
Juan-Diego ist knstlerisch sehr begabt undbastelt gerne
BEI UNS 21
zeigt sich deutlich, wenn man sieht, wie
liebevoll alle vier miteinander umgehen:
Juan-Diego und David geben sich gegen-
seitig viel Sicherheit. Auch wenn sie sich
immer wieder mal streiten in entschei-
denden Momenten, wenn es wirklich dar-
auf ankommt, halten sie zusammen, be-
schreibt Alexandra B. das Verhltnis der
Jungs. Gerade weil die beiden so unter-
schiedlich sind Juan-Diego ist eher ru-
hig und knstlerisch veranlagt, wohinge-
gen David dynamisch und sportlich ist
ergnzen sie sich sehr gut und knnen
viel voneinander lernen. Aber nicht nur
die Kinder lernen voneinander: Beide
tragen einen Teil ihrer Kultur, aus der sie
stammen, in sich. Das bereichert auch
unser Leben ich finde es toll, dass unse-
re Familie so multikulturell ist, ergnzt
Alexandra B.
Die Herkunft der Kinder ihre Wurzeln
werden bei Familie B. sehr geschtzt und
auch ernst genommen: So untersttzen
Alexandra und Stefan B. Davids Kontakt
zu seiner leiblichen Mutter und beziehen
diese auch immer mit ein. Und auch zu
der Pflegefamilie, bei der Juan-Diego in
Kolumbien gelebt hat, hlt Familie B.
ber das Internet Kontakt. Somit gelingt
ihnen etwas, was laut Andrea Kolator,
manchmal leichter gesagt als getan ist:
Sie nehmen die Kinder mit ihren Wur-
zeln und ihrer Geschichte an.
Andrea Kolator (Mitte) ist der Familie eine groe Hilfe
Fr folgende Bereichewerden Pflegeelterngesucht
Tagespflege bedeutet, dasssich Pflegeeltern bis mittagsoder abends um Kinder km-mern, deren leibliche Elternzum Beispiel berufsttig sind.
In Tagespflegenestern werdenKinder im Alter von sechs Mo-naten bis vier Jahren betreut.Mindestens zwei Tagespfle-gepersonen betreuen gleich-zeitig sechs bis zehn Kinder.Die Betreuungspersonen sindselbstndig ttig und arbei-ten eng mit dem Amt fr Ju-gend und Familie zusammen.
Kurzzeitpflege kommt dann inFrage, wenn Eltern zum Bei-spiel durch Krankheit oderKuraufenthalt fr einen be-grenzten Zeitraum verhindertsind.
Vollzeitpflege ist fr Kinder,deren Eltern lngerfristigoder fr immer fr die Be-treuung ihrer Kinder ausfal-len. Pflegeeltern werden sozu Ersatzeltern fr diese Kin-der.
22 BEI UNS
Das Amt fr Jugend und Familie sucht ab sofort
Die Stadt Regensburg will benachteiligten Kindern ein Zuhause inPflegefamilien bieten.
Voraussetzungen fr Pflegeeltern:
Bereitschaft, Kindern ein Zuhause zu bieten, deren Elternber einen lngeren Zeitraum oder dauerhaft fr die Erziehungund Versorgung ihres Kindes ausfallen
ausreichende, kindgerechte Rumlichkeiten
in der Regel eine Altersgrenze von 45 Jahren
Das Amt fr Jugend und Familie bereitet Sie auf diese Aufgabe vor,steht jederzeit fachlich beratend und begleitend zur Verfgung undbietet IhneneinmonatlichesPflegegeld.
Bitte senden Sie einen kurzen Lebenslauf an dasAmt fr Jugend und Familie, Pflegekinderdienst,Richard-Wagner-Str. 20, 93055 Regensburg.
Fr nhere Informationen wenden Sie sich bitte an Wolfgang Byell,Tel. 0941/507-3760 oder Andrea Kolator, Tel. 0941/507-4513
Vollzeitpflegeeltern
.
23BEI UNS
Immer wieder erreichen nicht nur uns,sondern auch das stdtische Amt fr Ar-chiv- und Denkmalpflege Fragen nachunterirdischen Geheimgngen im Stadt-gebiet. Stadtarchologe Dr. Lutz-MichaelDallmeier kann da zunchst nur denKopf schtteln: Solche verborgenenFluchtgnge aus dem Mittelalter gibt esin unserer Stadt nicht. Das ist eine Le-gende, die aber offenbar weit verbreitetist. Auf die Spur dieser Legendenbil-dung gebracht, fallen ihm dann abergleich mehrere Aspekte ein, denen wirhier nachgehen wollen.
Am nchstliegenden erscheint die Erkl-rung, dass bereits Mitte der 1930er-Jah-re, quasi als Kriegsvorbereitung imStadtgebiet, Luftschutz-Bunker gebautund Keller miteinander verbunden wur-den, um im Falle eines BombentreffersFluchtmglichkeiten zu schaffen. BisKriegsende seien so ber 1000 Mauerndurchbrochen worden, erzhlt Dallmeier.Verstrkt wurden diese Durchbrchedurch eine Art Spitzbogen aus Beton, diemglicherweise eine gotische Herkunftvorgespiegelt htten.
Andere Erklrungsmglichkeiten sind dieoft mehrere hundert Meter langen Stol-len, die von den reichsstdtischenBrunnstuben, beispielsweise in Dechbet-ten oder am Eisbuckel, dem Sammelnund der Ableitung von Quellwasser ge-
Htten Sies gewusst?
dient haben. Oder auch das Kanalisations-netz aus dem 19./20. Jahrhundert, das sichwie ein unterirdisches Labyrinth aus begeh-baren Gngen durch die Stadt zieht. Auchder Vitusbach - mittlerweile im Gebiet derAltstadt versiegt - floss frher durch einenunterirdischen, etwa 1,20 Meter hohen undinzwischen zugeschtteten Kanal direktunter der Oberen und Unteren Bachgassedurch.
Mittelalterliche Geheimgnge - also Fehl-anzeige? Nicht ganz, denn es gibt sie durch-aus. Leider nicht im Innenstadtgebiet, aberdoch ganz in der Nhe. In Kager beispiels-weise und in Adlersberg, wo man Anfangdes 20. Jahrhunderts verschttete Gngefand, die ins Innere der Kirchen fhrten.Verfolgten, die dort Zuflucht gefunden hat-ten, boten diese Gnge die Mglichkeit zueiner unbemerkten Flucht.
Keine schlssige Erklrung hat brigensdie Wissenschaft fr die sogenanntenSchratzellcher oder auch Erdstlle, diesich zu Hunderten in einem Gebiet zwi-schen Obersterreich und der nrdlichenOberpfalz hufen. Dabei handelt es sichum oft kunstvoll in Stein getriebene oderins Erdreich gegrabene Gnge auf offe-ner Flur, die in kleinere Hhlen mnden,allerdings ohne zweiten Ausgang. Kult-sttte, Zufluchtsort, religises Refugi-um? Der Spekulation sind hier keineRiegel vorgeschoben! (do)
Im document Neupfarrplatz kann heute noch ein Teil des Luftschutzbunkers besichtigt werden
Auch in der Brunnstube in Dechbettendiente ein Stollen zur Wasserableitung
Eva-Maria Hinterberger
In der Kindertagessttte in Oberisling dreht sich alles um das Thema Ener-gie. Die Kinder sollen lernen, wie Energie entsteht, aber auch, wie sie durchEnergieeinsparung zum Schutz der Umwelt beitragen knnen. Fr diesesProjekt ist die Kita im vergangenen Dezember mit dem Brgerenergiepreis2014 ausgezeichnet worden.
Ein Knigreich fr die ZukunftBrgerenergiepreis fr Kita in Oberisling
irekt hinter der Eingangstr der
Kindertagessttte in Oberisling tr-
men sich vier groe Plastikkisten. Ihr In-
halt: leere Joghurtbecher, Einwegflaschen
aus Plastik, Verpackungen von Mslirie-
geln und anderen Snacks. Liebe Eltern,
hier sehen Sie die Mllmenge, welche die
Kinder von Zuhause mitgebracht haben,
steht mit rotem Stift geschrieben auf ei-
ner der Kisten. Einen Monat lang haben
die Kita-Mitarbeiterinnen und -Mitarbei-
ter die Brotzeit-Verpackungen ihrer
Schtzlinge gesammelt. Am Ende kamen
insgesamt drei Kilo und 593 Gramm Ab-
fall zusammen. Eltern und Kinder sollten
sehen, wieviel eigentlich vermeidbarer
Mll in einer so kurzen Zeit anfllt.
Die Mll-Sammelaktion ist Teil eines
ganz besonderen Projekts der Kinderta-
gessttte Oberisling. Unter dem Motto
Ein Knigreich fr die Zukunft Energie
erleben durch das Kindergartenjahr fin-
D den in der Kita ber die ganze Saison2014/2015 hinweg verschiedene Themen-tage und Aktionen statt. Ziel ist es, die
Kinder und deren Eltern fr dieses Thema
zu sensibilisieren. Wir knnen den Kli-
mawandel mit so einer Aktion zwar nicht
abschaffen, aber wir knnen einen
wenn auch kleinen Teil zur Verbesse-
rung der Situation beitragen, erklrt Cor-
nelia Knarr, die Leiterin der Kindertages-
sttte Oberisling. Sie betont jedoch, dass
sie von den Kindern und deren Eltern
nicht das Unmgliche erwarte. Es gehe
zum Beispiel nicht um das ohnehin nur
sehr schwer erreichbare Ziel, berhaupt
keinen Mll mehr zu produzieren, son-
dern vielmehr um einen bewussteren
Umgang mit diesem Thema. Viel Energie
und Mhen flossen bereits im Vorfeld in
dieses Projekt, aber auch jetzt whrend
der Aktionen und Thementage sind die
Kita-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter
mit vollem Einsatz dabei.
BrgerenergiepreisDieses Engagement wurde am 4. Dezem-
ber 2014 mit einer Auszeichnung be-
lohnt: Die Kindertagessttte Oberisling
gehrt zu den drei Preistrgern des Br-
gerenergiepreises fr den Regierungsbe-
zirk Oberpfalz. Der Preis wurde 2013 von
der Bayernwerk AG zusammen mit der
Regierung von Niederbayern ins Leben
gerufen. Er wird an Privatpersonen, Verei-
ne, Schulen und andere nichtgewerbliche
Gruppierungen verliehen. Im Mittel-
punkt sollen dabei auergewhnliche
Ideen und Projekte stehen, die sich mit
dem Thema Energie in Zusammenhang
mit Energieeffizienz und kologie be-
fassen. Im letzten Jahr wurde der Brger-
energiepreis der Bayernwerk AG in Ko-
operation mit der Regierung der Ober-
pfalz zum ersten Mal in der Oberpfalz
verliehen.
Cornelia Knarr freut sich sehr ber diese
Auszeichnung, zumal da der Groteil des
Preisgelds in Hhe von 4000 Euro wieder
in das Kita-Projekt flieen wird etwa in
die Finanzierung von Exkursionen. So
sind zum Beispiel ein Besuch beim stdti-
Durch die brennende Kerze, bewegt sich diebunte Luftschlange
Ganz aus Materialresten: Ein Auto mit Luftballonantrieb
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schen Recyclinghof und eine Fahrt nach
Mnchen ins Deutsche Museum geplant.
Generell freut sich die Kita-Leiterin ber
die groe Gemeinschaftsleistung fr das
nun ausgezeichnete Projekt: Es ist toll,
dass das gesamte Teammithilft und jeder
einzelne seinen Teil dazu beitrgt. Wir ha-
ben aber auch sehr aktive Eltern, die uns
sehr untersttzen.
Joghurt vom BauernDass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
Eltern und Kinder an einem Strang zie-
hen, hat sich bereits zu Beginn des Pro-
jekts gezeigt. Mit einer Ramma-dam-
ma-Aktion haben sie alle zusammen das
neue Kindergartenjahr begonnen: Es ging
darum, das Gelnde in und um den Kin-
dergarten nach Abfall abzusuchen. Dabei
wurde klar, wieviel Mll in der Natur her-
umliegt. Gerade die Themen Mll und
Nachhaltigkeit werden ber das gesam-
te Jahr verteilt immer wieder aufgegrif-
fen unter anderem durch die Mllsam-
mel-Kisten an der Eingangstr. Fr das
Brotzeit-Verpackungsproblem haben die
groen und kleinen Akteure in der Kin-
dertagessttte brigens schon eine L-
sung gefunden: Der Groteil des Plastik-
mlls in den Kisten besteht aus leeren Jo-
ghurtbechern. Um diesen Verpackungs-
mll in Zukunft zu vermeiden, bekom-
men wir den Joghurt nun von einem Bio-
bauern in Pfandglsern geliefert, erklrt
Kita-Leiterin Knarr, die darauf hinweist,
dass diese Alternative zwar teurer, aber
natrlich besser fr die Umwelt sei.
Damit sich die Kinder auch aktiv mit dem
Thema Energie beschftigen knnen,
finden ber das gesamte Jahr verteilt, an-
gepasst an die jeweilige Jahreszeit, ver-
schiedene Aktionstage statt: Im Winter
beschftigen sich die Kinder mit Wrme,
Klte, Licht und Strom. Im Frhling wird
sich alles um die Kraft des Wassers dre-
hen, im Sommer steht dann wie sollte
es anders sein die Sonne im Mittel-
punkt, und im vergangenen Herbst ging
es einen gesamten Tag lang um Wind-
kraft undMobilitt.
Wie aus Luft Bewegung wirdWofr brauchen wir Wind? Was knnen
wir selber mit Wind machen? Wie knnen
wir aus Wind Energie gewinnen? Das sind
einige der Fragen, die sich die Kinder an
diesem Tag gestellt und mit Hilfe von Ex-
perimenten beantwortet haben. Naturp-
dagoge Florian Madl hat zum Beispiel ein
Windrad aus Legosteinen gebaut und mit
einer Lichterkette verbunden. Bewegt er
die Rotorbltter, beginnen die Lmpchen
zu leuchten und seine Schtzlinge kn-
nen sehen, wie aus Wind Strom wird.
Ganz und gar umweltfreundlich bewegen
sich die kleinen Autos, die Madl anschlie-
end mit den Kindern aus Mll und Ma-
terialresten bastelt: Ein alter Pappkarton
oder eine Tetra-Pak-Packung als Karosse-
rie, vorne und hinten jeweils zwei alte
CDs als Rder, verbunden durch Achsen
aus Strohhalmen und Schaschlikstb-
chen, und schon ist das Auto fertig. Da-
mit es fhrt, wird auf demDach des Autos
waagrecht ein Rohr befestigt, an dessen
Ende ein Luftballon hngt: Wenn ich in
den Stab puste, fllt sich der Ballon mit
Luft und wenn ich dann loslasse, fhrt
das Auto von alleine los, erklrt Lukas,
der gerade so ein Gefhrt gebastelt hat
und nun wei, wie das Rckstoprinzip
funktioniert.
Ebenfalls mit Luft funktioniert auch das
Luftballonraketen-Wettfliegen, das Kin-
derpfleger Benedikt Kleber mit den Kin-
dern im Garten veranstaltet. Auf zwei
Schnren den Rennbahnen ist jeweils
ein Strohhalm aufgefdelt, an dem eben-
falls ein Luftballon befestigt ist. Blasen
die Kinder nun in den Ballon und lassen
ihn anschlieend los, gleitet dieser mit
Hilfe des Strohhalms an der Schnur ent-
lang. Der Luftballon der als erstes am Ziel
ist, hat gewonnen.
Neben diesen Luftballonexperimenten
knnen die Kinder an diesem Tag aber
auch noch viel mehr ausprobieren: Sie
basteln Luftschlangen, die sich um sich
selbst drehen, wenn eine brennende Ker-
ze darunter steht oder sie nehmen am
Wattewettpusten teil: hnlich wie beim
Tischtennis nur mit Strohhalmen statt
Schlgern und einem Stck Watte als Ball
geht es hier darum, das Wattebllchen
in die gegnerische Hlfte zu pusten.
Zum Abschluss gibt es am Abend ein
Lichterfest. Die Laternen dafr haben die
Kinder, passend zum Jahresmotto, aus al-
ten Verpackungen gebastelt. So ist zum
Beispiel die Gespensterlaterne von Mo-
ritz entstanden aus einer alten Wasch-
mittelflasche. In einemMonat kamen vier groe Plastikkis-
tenMll zusammen
Cornelia Knarr und Thekla Heizinger (Mitte links) freuen sich zusammenmit Kindern der Tagesstt-te Oberisling ber den von Regierungsprsident Axel Bartelt und Bayernwerk-Vorstandsvorsitzen-dem Reimund Gotzel (von links) berreichten Preis. Regensburgs Oberbrgermeister JoachimWol-bergs (3. v. links), Landrtin Maria Scharfenberg und Bezirkstagsprsident Franz Lffler beglck-wnschten die Preistrger Foto: Bayernwerk AG
Ganz groes Programm im Paradies
17. Januar 2015, kurz nach 18 Uhr: Ganz
still ist es auf einmal auf dem Hauptplatz
in Pilsen, obwohl das groe Geviert bis
zum Bersten voll ist. Zum ersten Mal lu-
ten die neuen Glocken der St.-Bartholo-
mus-Kathedrale ein bewegender Au-
genblick. Die Symphonie der Glocken
war der Hhepunkt der drei Tage dauern-
den Feierlichkeiten zur Erffnung des
Kulturhauptstadtjahres. Prsentiert wur-
den dabei: Tschechische und internatio-
nale Knstler, Akrobaten, Musiker und
Schauspieler, das grte Videomapping,
das bisher in der Tschechischen Republik
gezeigt wurde, unzhlige Shows, Konzerte
und Partys. Die ganze Stadt war auf den
Beinen. Die gelungene Premiere macht
groe Lust auf noch viel mehr.
Pilsen, open up!Das Kulturhauptstadt-Programm von Pil-
sen 2015 steht unter dem Motto Pilsen,
open up! und umfasst mehrere hundert
Aktionen der verschiedensten Genres,
von Zirkus ber Ausstellungen hin zu
Konzerten, Tanz, Theater, Weiterbildungs-
projekten und groen Aktionen im f-
fentlichen Raum. Es handelt sich um ein
ausgewogenes und auerordentlich
hochwertiges Programm, ist Jiri Sucha-
nek, Direktor der gemeinntzigen Gesell-
schaft Pilsen 2015, berzeugt. Es geht
uns nicht darum, mglichst viel aus der
Lokalkultur in einem Jahr zu zeigen, son-
dern den lokalen Akteuren zu helfen, auf
Regensburgs Partnerstadt Pilsen ist Europische Kulturhauptstadt 2015
Endlich ist es so weit: Nach fnf Jahren intensiver Vorbereitungen ist dasPilsener Paradies, wie die Verantwortlichen von Pilsen 2015 ihre Stadtliebevoll nennen, und damit auch das Kulturhauptstadtprogramm erffnet.Das ganze Jahr ber prsentiert sich die westbhmische Metropole mit ei-nem bunten Programm den vielen Besuchern aus dem In- und Ausland. Re-gensburg, seit 21 Jahren Partnerstadt von Pilsen, ist natrlich auch im Pro-gramm dabei.
Hana Bejlkova
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europisches Niveau heranzuwachsen
und dabei mglichst viele Bewohner ein-
zubeziehen, betont Suchanek.
Ein ganz besonderer Programmpunkt
wird das Konzert der amerikanischen
Band Lynyrd Skynyrd sein. Sie tritt am 1.
Mai 2015 bei der Erffnung des Freiheits-
festes das an die Befreiung der Stadt
durch die Amerikaner am 6. Mai 1945 er-
innert zum ersten Mal in der Tschechi-
schen Republik auf. International be-
rhmt wurde die Band mit dem Sout-
hern-Rock-Klassiker Sweet Home Alaba-
ma.
Das Programm ist so vielfltig, dass man
fast jede Woche nach Pilsen fahren knn-
te, um dort eine Veranstaltung zu besu-
chen, ist Klemens Unger, Kulturreferent
der Stadt Regensburg, begeistert. Empfeh-
lenswert seien besonders das Lichterfes-
tival Ende Februar, die Smetana Tage
im Mrz, 9 Wochen Barock, das Festival
Lebendige Strae im Sommer und nicht
zuletzt die vielen einzigartigen Ausstel-
lungen tschechischer wie auch auslndi-
scher Knstler. Neben diesen besonderen
Veranstaltungen mit Spitzenknstlern
stellt sich die Stadt Pilsen aber auch als
geheimnisvoller Schauplatz vor, dessen
Geschichten es anhand von Architektur,
historischen Ereignissen oder aber auch
auf Industriegelnde zu entdecken gilt.
Das Budget des Projekts Pilsen Euro-
pische Kulturhauptstadt 2015 beluft
sich auf etwa 420 Millionen Kronen (um-
gerechnet 15,3 Millionen Euro), verteilt
auf die Jahre 2011 bis 2016. Finanziert
wird das Projekt aus verschiedenen Quel-
len: Neben dem tschechischen Kultusmi-
nisterium, der Stadt und der Region Pil-
sen beteiligen sich daran auch die Fonds
der Europischen Union und die Privat-
wirtschaft mit Sponsorengeldern.
Viel Neues fr die KulturNeben einem vielfltigen Kulturpro-
gramm, das in Pilsen im Jahr 2015 gebo-
ten wird, ist der Titel Kulturhauptstadt
noch mit vielen weiteren Aspekten ver-
bunden: Es werden Kontakte unter tsche-
chischen und internationalen Knstlern
geknpft und lngerfristige Kooperatio-
nen ins Leben gerufen. Die Stadt und die
ganze Region wollen bekannter werden
und in Zukunft deutlich mehr Besucher
anziehen. Und: In der Stadt entstehen
neue Orte und Treffpunkte fr Kultur. So
besitzt Pilsen seit Sommer 2014 zwei The-
ater: das Groe Theater und das Neue
Theater, das zu den modernsten Theater-
gebuden Tschechiens zhlt. Aktuell ent-
steht ein neues Kulturzentrum im ehe-
maligen Depot der stdtischen Verkehrs-
betriebe. Es ist eine Notlsung fr die ge-
plante Kulturfabrik Svetovar, deren Um-
bau sich aufgrund von Schadstoffen ver-
zgert, die in dem Komplex gefunden
wurden. Im DEPO2015 sollen ab Frhjahr
2015 Ausstellungen stattfinden sowie
Rume fr Tanz-, Theater- und Zirkusvor-
stellungen, aber auch fr Coworking und
Kreativfirmen zur Verfgung stehen.
Alles in allem: Das Kulturhauptstadtjahr
ist fr Pilsen eine groe Herausforderung
und gleichzeitig eine riesige Chance, sich
auf der europischen Ebene als eine Kul-
turstadt zu etablieren. Regensburg drckt
seiner Partnerstadt die Daumen und
wnscht den Organisatoren und allen Ak-
teuren gutes Gelingen.
Unsere Autorin: Hana Bejlkova ist gebrtigeTschechin. In Regensburg studierte sie Ver-gleichende Kulturwissenschaft und Politik-wissenschaft. Im Kulturamt der Stadt koordi-niert sie die Regensburger Beitrge zum Kul-turhauptstadt-Programm.
Unsere Fotografen: Eine Gruppe von Fotogra-finnen und Fotografen aus Regensburg such-te im vergangenen November den ganz spezi-ellen Blick auf Pilsen. Die im Rahmen diesesFotoprojektes entstandenen Arbeiten werdenvom 10. bis zum 21. Mrz 2015 im Donauein-kaufzentrum gezeigt. Fr die berlassung ei-ner Auswahl ihrer Fotos fr den Pilsen-Schwerpunkt in diesem Heft danken wir Me-lanie Mller (6), Ulrike Bergeaud (7 und 8),Sonja Jauck(5), Hana Bejlkova (3 und 10),Christina Zahnweh (2), Bernhard Hagner (4und 9) und Martin Rosner (1).
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Mehr Informationen
...zu Pilsen 2015 und zum Kulturhaupt-stadtprogramm gibt es im Internet un-ter: www.plzen2015.cz/deund www.bbkult.net
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28 BEI UNS
Interviewmit Martin Zrzavecky, Oberbrgermeister der Stadt Pilsen
Was bedeutet fr Pilsen der Titel Europi-sche Kulturhauptstadt 2015?
Das Projekt Pilsen - Europische Kultur-
hauptstadt 2015 ist das grte Kultur-
und Frderprojekt in der modernen Ge-
schichte der Tschechischen Republik. Fr
uns ist es mehr als ein Festival, das ein
Jahr lang dauert. Es ist ein langfristiger
Prozess, den die Stadt durchluft und der
die Stadt fr immer verndern wird. Des-
halb erwarten wir nicht nur einen groen
Anstieg der Besucherzahlen aus anderen
tschechischen Stdten und aus dem Aus-
land, sondern auch eine positive Entwick-
lung des Images der Stadt in eine moder-
ne Kultur-Metropole. Das Projekt umfasst
aber nicht nur den kulturellen Bereich,
sondern auch den Fremdenverkehr und
weitere gewerbliche Branchen. Und ich
bin berzeugt, dass es auch die zwischen-
menschlichen Beziehungen stark betref-
fen wird - das Knpfen neuer Freund-
schaften sowie persnlicher und profes-
sioneller Beziehungen nicht nur inner-
halb Tschechiens, sondern auch grenz-
berschreitend.
Was erwarten Sie und was erhoffen Sie sichvon Ihrer Partnerstadt Regensburg und vonOstbayern allgemein im Zusammenhang mitdem Kulturhauptstadtprogramm?
Das wird die Stadtfr immer verndern
Das Programm von Pilsen 2015 basiert zu
einem groen Teil auf der Zusammenar-
beit mit unseren auslndischen Partnern,
auf Kooperationen ihrerseits mit unseren
Knstlern und Kulturakteuren. Die Zu-
sammenarbeit luft auf mehreren Ebe-
nen, sie betrifft sowohl das Hauptpro-
gramm als auch kleinere Aktionen. Ein
gutes Beispiel fr eine starke Verbindung
mit den bayerischen Partnern ist das Pro-
jekt regio2015, das 40 bayerisch-tsche-
chische Programmbeitrge umfasst. Zu
den bedeutendsten Aktivitten zhlen
der Zug zur Kultur, der Aktionstag Blu-
men fr Pilsen oder das Konzert der Re-
gensburger Domspatzen in Pilsen. Dieses
Projekt wird aus dem EU Ziel 3-Programm
Freistaat Bayern - Tschechische Republik
2007-2013 gefrdert. Ich erhoffe mir, dass
das Kulturhauptstadtjahr unsere Bezie-
hungen mit Regensburg und mit ganz
Ostbayern noch weiter vertiefen wird.
Was spricht fr einen Besuch in Pilsen?
Nach einer grauen ra der Stagnation in
den siebziger und achtziger Jahren wird
Pilsen wieder zu einer Stadt, die lebens-
wert und zudem attraktiv fr ihre Besu-
cher ist. Whrend des ganzen Jahres 2015
werden in Pilsen mehr als 600 abwechs-
lungsreiche Veranstaltungen stattfinden.
Teil des Kulturhauptstadtprogramms
sind groe Ausstellungen, Umgestaltun-
gen des ffentlichen Raums, verschiede-
ne Konzerte und andere Auftritte. Auch
berhmte Persnlichkeiten, die in Pilsen
geboren wurden, wie beispielsweise Ji?
Trnka, Gottfried Lindauer oder Ladislav
Sutnar, werden in den Vordergrund ge-
stellt. Wir haben ein neues Theater, einen
schnen Zoo, ein modernes 3D-Planetari-
um im Science Centre Techmania, ein
schnes Stadtzentrum mit vielen interes-
santen Ecken, Sehenswrdigkeiten und
Parks, sehr gute Restaurants, angenehme
Hotels... Und natrlich ist ein besonderer
Bonus die Tatsache, dass Pilsen immer ei-
ne Stadt mit ausgezeichnetem Bier sein
wird.
Das Interview fhrte Hana Bejlkova
Oberbrgermeister Martin Zrzavecky.Foto: Stadt Pilsen
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29BEI UNS
it Blick auf das groe Ereignis in derPartnerstadt hat das Regensburger
Kulturreferat sein diesjhriges kulturellesJahresprogramm unter das Motto Kultur-hauptstadt Pilsen 2015 gestellt. Nebensechs Regensburger Kulturbeitrgen imRahmen des EU-Projekts regio2015 sowieeiner Vortragsreihe und zwei Konzertenzum Jahresthema, die vom Kulturamt orga-nisiert werden, untersttzt das Kulturrefe-rat viele weitere Regensburger Kulturak-teure, die Projekte und Aktionen im Zusam-menhang mit Pilsen 2015 anbieten. DerStartschuss fr das von der EU gefrderteProjekt regio2015 ist am 1. Januar 2014 ge-fallen. Bis 30. September 2015 werden etwa40 ausgewhlte bayerische Programmbei-trge fr Pilsen 2015 realisiert, daruntersechs aus Regensburg. Projektpartner vonregio2015 sind neben dem Centrum Bava-ria Bohemia im oberpflzischen Schnseeals Leadpartner die Stadt Regensburg sowiedie gemeinntzige Gesellschaft Plze? 2015.
Regensburgs BeitrgeZoes Bios Box II
Das knstlerische Tanzprojekt Zoes BiosBox II der Choreografin und Tanzdrama-turgin Alexandra Karabelas findet auf en-gem Raum (30-50 Quadratmeter) statt undmacht den zeitgenssischen Tanz ausnchster Nhe sinnlich, emotional undgeistig erlebbar.
Termine: 22. bis 25. April 2015, jeweils 19Uhr. Veranstaltungsort: Caf Nebe im Kul-turhaus Peklo, Pilsen.
Mrchen-Pilger-Reise
Der Regensburger Mrchenerzhler Olivier,alias Oliver Machander, macht sich mit sei-ner tschechischen Kollegin Jana Veznikovaauf eine sagenhafte Mrchen-Pilger-Reisedurch die Oberpfalz und Westbhmen auf.Termine: Mrchen-Pilger-Reise durch West-bhmen: April 2015. Die Mrchen-Pilger-Reise durch die Oberpfalz hat bereits imvergangenen Jahr (24. Juni bis 4. Juli 2014)stattgefunden.
Literatur inWanderstiefeln
Mitglieder des Verbands Deutscher Schrift-steller von der Regionalgruppe Ostbayernerwandern zusammen mit ihren Kollegenvom Zentrum westbhmischer Schriftstel-ler in zehn Etappen schreibend und lesenddie Kulturlandschaft zwischen Regensburg
M und Pilsen. Alle Kulturinteressierten, auchSchulklassen oder Gruppen, knnen sichauf Tagesetappen anschlieen und sind zuden deutsch-tschechischen Abendlesungeneingeladen.
Termin: 18. bis 27. September 2015. Veran-staltungsorte: Zehn Orte entlang der Wan-derroute zwischen Regensburg und Pilsen.
Konzert der Regensburger Domspatzen
Das Konzert der weltberhmten Regens-burger Domspatzen in Pilsen soll ein weite-rer Meilenstein in der kulturellen Zusam-menarbeit der Stdtepartnerschaft mit Re-gensburg sein. Termin: 23. April 2015 um 18Uhr. Veranstaltungsort: Groe Synagoge,Pilsen.
Urkunde fr Pilsen als Europische Kultur-hauptstadt 2015
In der Tradition der Welterbeurkunde Re-gensburg fertigt der in Basel und Regens-burg ttige Papiermacher Jrg Heilmair ei-ne Urkunde fr Pilsen 2015 an, die dannvom Regensburger Kalligrafen Johann Mai-erhofer gestaltet und schlielich von Pilse-ner Brgerinnen und Brgern beim Akti-onstag Blumen fr Pilsen unterzeichnetwird.
Termin: 26. April 2015. Ort: Hauptplatz, Pil-sen.
artist in residence
Ein Knstler oder eine Knstlerin aus Pilsenoder Umgebung bekommt im Sommer 2015die Mglichkeit, einen Monat lang in Re-gensburg zu leben und in den Rumen desKunstvereinGRAZ e. V. zu arbeiten. Verbun-den mit dem Arbeitsaufenthalt ist eine an-schlieende Ausstellung der entstandenenArbeiten. Termin: 3. August bis 3. Septem-ber 2015: Aufenthalt der Knstlerin/desKnstlers in Regensburg. Ausstellung: vom4. bis 26. September 2015. Veranstaltungs-ort: KunstvereinGRAZ, Regensburg
Pilsen in Regensburg erleben
Vom 6. bis zum 7. Februar 2015 laden die ge-meinntzige Gesellschaft Plze? 2015 unddie Stadt Regensburg zu den Pilsener Tagenim Leeren Beutel ein. An diesen zwei Tagensteht hier alles im Zeichen der Europi-schen Kulturhauptstadt 2015. Als Pro-grammschwerpunkt prsentiert Pilsen 2015das Filmfestival Finale mit fnf tschechi-schen Filmen in Originalsprache mit deut-schen Untertiteln. Auerdem wird an bei-
den Abenden jeweils ein Konzert stattfin-den. Dazu gibt es ausfhrliche Informatio-nen ber das Kulturhauptstadtprogramm.
Bayern in Pilsen erleben
Bei den Bayerischen Kulturtagen vom 20.bis zum 26. April 2015 wird der Spie umge-dreht: Regensburg wird sich in Pilsen pr-sentieren. Viele Regensburger Beitrgewerden Teil eines bunten Programms in dertschechischen Partnerstadt sein, nicht nurdie bereits erwhnten regio2015-Beitrge.Den Hhepunkt und gleichzeitig den Ab-schluss der Bayerischen Kulturtage 2015 bil-det der groe Aktionstag Blumen fr Pil-sen - ein buntes Kulturfest auf demHauptplatz in Pilsen mit Musik, Kunst, Akti-onen, Prsentationen und kulinarischenAngeboten aus den bayerischen Nachbarre-gionen.
Mit dem Zug zur Kultur
Die Mittagsverbindung der LnderbahnAlex wird auf der Strecke Regensburg-Pil-sen (Abfahrt in Regensburg etwa 10.30 Uhr,Ankunft circa 13 Uhr in Pilsen) von 17. Januarbis 27. September 2015 zum Zug zur Kul-tur. An insgesamt 40 Wochenenden,samstags und sonntags, wird dem Zug einKulturwaggon angehngt, der Musikernund Knstlern aus Bayern und Tschechieneine Bhne gibt. So werden die Fahrgsteauf den Besuch der Kulturhauptstadt unddas jeweils aktuelle Programm einge-stimmt.
Pilsen 2015 - der andere Blick
Mitte November 2014 haben sich sechs Re-gensburger Amateurfotografen unter derLeitung des Fotografen und Dozenten Mar-tin Rosner auf den Weg nach Pilsen ge-macht, um dort ihre fotografischen Eindr-cke zu sammeln. Die im Rahmen des Foto-projektes entstandenen Arbeiten werdenvom 10. bis zum 21. Mrz 2015 im Donauein-kaufzentrum gezeigt. Die Vernissage findetam 10. Mrz um 19 Uhr statt.
Alle Informationen zu den zahlreichen Veran-staltungen und Terminen im Rahmen des Jah-resthemas 2015 gibt es unter www.regens-burg.de/kultur. Anfang Februar erscheint da-zu auch eine kompakte Broschre, die im Kul-turamt, in der Tourist-Info sowie in vielenstdtischen Einrichtungen erhltlich seinwird.
Regensburg und Pilsen: Reger kultureller Austausch
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ImpressumHerausgeber:Stadt Regensburg, Abteilung Presse- und ffentlichkeitsarbeit
Fr den Inhalt verantwortlich, soweit ein Verfasser nicht genannt ist:Juliane von Roenne-StyraRedaktion: Dagmar Obermeier-Kundel, Rolf Thym, Katrin Butz,Kristina Klement, Eva-Maria HinterbergerFotos und Repros (falls nicht anders genannt): Peter FerstlDruck:Mittelbayerisches Druckzentrum GmbH& Co.KGAkquisition & Vermarktung:MittelbayerischeWerbegesellschaft KG,Roland Schmid, Tel. 207-479Verantwortlich fr den Anzeigeninhalt:Franz-Xaver Scheuerer;Gestaltung: Shana Ziegler
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