Spuren und Geschiente antiker Straßenzüge
Werner Hübner
..
ROM ERSTRASSEN
IM ISARTAL
Spuren und Geschichte antiker Straßenzüge
1996
INHALT5VERZEICHN 15
Vorwort 3
Vom Wi ldwechsel zur Kunststraße 9
Besetzung Rätiens 1 3
Das röm ische Fernstraßennetz 1 5
Fernstraßen i m östl ichen Rätien 17
Belege, Nachweise, Befunde, H i nweise 23
Die röm i sche I sarta l straße 35
Die Geologie des I sartales a l s Verkehrsweg 39
Die römische Fernstraße 43 Brennerpaß-CASTRA REG I NA
Römischer I sa rü bergang i m 45 Stadtgebiet Landshut?
Die Altdorfer Straße - e in römischer Weg? 49
Neuaufleben der Straße Regensburg- Ita l i en 51 i m frühen Mitte la lter
Nebenstraßen, Wi rtschaftswege, Feldwege 5 3
Legionäre, Beamte, Kaufleute 57 und Reisende i m I sa rta l
Nachbetrachtu ng 61
Zeittafel 64
Literaturverzeichn i s 66
VORWORT
Dr. Paul Reinecke ( 1 872-1958), der Altmeiste r de r baye rische n Vorgeschichtsf orschu ng, be klagte sich in e i ne m Aufsatz ü be r römi sche Straßenstatione n 1 9 1 8, daß es b ishe r noch ni cht ge l ungen sei, me h re re Straßenstationen im nordöstl iche n Te i l de r Provinz Rätie n topograph isch endgültig festzulege n.
Wiede rholt hätte n s ich " , . . Autoren mit den fraglichen Orten beschäftigt und wußten viel über ihre Lage und die sie verbindenden Römerstraßen zu sagen. Törichtes freilich, das kaum mehr wert ist, auch nur andeutungsweise mitgeteilt, geschweige denn eigens widerlegt zu werden ... ".
Als e i ne kle i ne Gruppe von 5 M i tg l iede rn unse re r Gese l l schaft f ü r Archäologie i n Baye rn daranging, i n e i ne m Videof i l m Z ustand und Gesch ichte m itte lalte rl iche r Bode ndenkmäle r im Landshute r Umland darzuste l len und sich mit der Bede utung und de m Schicksal de r bei Gretlm ü h le/Frauenbe rg ü be r de m I sa rtale l iege nde n mächtige n Straßburg befaßte n, mu ßten sie beim Z usammentragen de r bis he ute ü be r de n ve rmuteten römische n Ursprung e in iger mitte la lte rl i cher Altstraßen i m u nte re n I sa rtale vorl iegende n Lite ratu r ba ld e rkennen, daß d ie bitte re n Worte Re i neckes b i s he ute nachkl inge n .
Abe r wi r wol len schon bede nken, d a ß j a nur jede r Autor von de m Wissens- und Erke n ntnisstand ausgehe n kann, de r bis zu sei ner Ze i t zur Ve rfügung stand . Um so bedaue rl iche r e rsche i nt es, daß d ie ne ue ren a rchäolog i sche n Forschungse rge bnisse und vor a l le m das, was uns d ie Luftb i ldarchäolog ie (0. Braasch, K. Leidorf) an ü be rzeugenden, beweiskräftige n Be lege n seit 1978 auch i n de r Altstraßenforschung beschert hat, b ishe r fast u n beachtet geb l ie ben ist (zuletzt noch Strassenverlaufsskizzen 1 988 und 1 995).
Ich wi l l deshalb nur an die Unte rsuchungen und Darste l lungen anknüpfen, d ie von Dr. G. Spitzlberger zu d iesen Fragen e ra rbeitet worden s ind und an die Pub l i kation, die Dr. R. Christlein über die luftbi ldarchäologischen Befunde vorgelegt hat. Auf e i ne Erörte rung de r Forschungsgeschichte, d ie n u r ve rwi rren a be r n i cht weite rf ü h ren wü rde, werde i ch ve rzi chte n .
________ 3
Reinecke
"TU RUM, jOVISURA ... "
Niederbayrische
Monatsschrift Nr. 7/1918
Verlag Laßleben,
Kalimünz: Kleine Schriften
zur vor- und
frü hgeschichtl ichen
Topographie Bayerns
Struck
"Römische Grabfunde
und Sied lungen im Isartal
bei Ergolding"
Diss.Uni.Freiburg 1 988
ISBN 3-7847-5071 -0
Laßleben 1996
Czysz u.A.
"Die Römer in Bayern"
Theiß-Verlag Stuttgart 1 995
ISBN 3-8062-1058-6
4 ______________ __ Le ide r i st R. Christlein von Oste n her be i de r Beschre i bu ng der von i h m und O. Braasch aus de r Luft e rkannte n röm ischen Straßenspuren isarta laufwärts nur bis Ohu/Dun iwang/Schwede nschanze ge la ngt. Das Gebiet u m d ie Stadt Landshut bis h i nauf nach Langenpre is ing hat e r e be nso, wie vor ihm schon P. Reinecke, n icht e i ngehende r beschrie be n. Erst in de n Pub l i kationen ü be r d ie Ausgrabungsbef unde von N iedere rlbach werde n e indeutige Bewe ise für de n Streckenve rlauf der I sa rtaistraße von Langenpre is ing he r d u rch das I sarta l e rbracht.
Ich habe nun ve rsucht, a ufgrund der m i r b is heute bekanntgewordene n a rchäolog ischen, l i te rar ischen, volkskundliche n und h istorischen Fakte n zu e i ne m de n ant ike n Z uständen i n und um das u nte re I sarta l mögl ichst nahe komme nde n B i l de zu ge lange n, das auch bishe rige Ansichten n icht umke h rt, sonde rn e rwe ite rt, e rgänzt und vor a l le m d ie Bewertung ze itl iche r, h i storische r Abfolge n in de r Gesch ichte de r römi sche n Stra ße nzüge deutl iche r werden l äßt und damit manche aus uns ichere r Bef undlage herrüh rende Vermutu ngen zu anne hmbare n Festste l l unge n h i nf ü h rt.
Vie l le i�ht lebt dadurch d ie Diskussion um d ie natür l ich auch von lokal patrioti schen Gef üh le n ü be rlage rte Diskussion u m d ie röm i sche n I sarta l ü be rgänge wiede r auf und d ie provinz ia l römische Gesch ichtswissenschaft ü be rläßt d ie Bea rbe itung d ie se r F rage n nicht me hr a l le i n de n i nte ressie rte n Heimatforsche rn. Und noch ei nmal zitie re ich Reinecke: . . . " Es b le i bt auch f ü r d ie Römerstraßenforschung dabe i, was e ben f ü r a l le De n kmale de r Vorze it g i lt: Was de m Alte rtum ange hört, muß s ich a l s solches tatsächl ich e rweisen lassen . . . " .
Für vie l se itige U nte rstützung bedanke i ch m ich herzl ich be i m Landesamt f ü r De nkma lpf lege Landshut u nd be i de r Gese l lschaft für Archäologie i n Baye rn e .V.
Landsh ut, Deze m be r 1 996
We rne r Hübner We n ingstraße 1 8 84034 Landshut ( 08 71 ) 6 75 46
"Nesc i re, qu id a nte quam natus sis, acciderit id est sem pe r esse puerum"
(CICERO)
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DIE RÖMISCHEN FERNSTRASSEN IM UNTEREN ISARTAL
______ 7
VOM WILDWECHSEL ZUR KUNSTSTRASSE
Die S ie d l u ngsgeschichte i m und um das I sarta l bei Landshut n i m mt i h ren Anfang nicht e rst mit de r " LAN DS H UTER HOCHZ E IT" ode r mit de r Gründung de r Stadt Landshut, auch nicht e rst m it de r Landnah me d u rch ge rman ische S ippe n aus Ost u nd West i n nachrömische r Ze it. Ke lten und Römer ware n ü be r J ah rhunde rte h indurch Herren auch d ieses Landes und Ja hrtausende vor i h ne n lebten und a rbe iteten d ie Baue rn de r Bronze- und de r J ungste i nze it auf de n f ruchtbare n Lößf läche n z u be ide n Seiten der I sar u n d we it i n d ie Seite ntä le r h ine i n.
Vor meh r a l s 7500 J a h re n rodete n sie d ie Wälde r, bauten s i ch Häuser, züchteten Vieh, säten und e rnteten Getre ide, pf lanzten Obstbäu me, legten Gä rte n an, webten Stoffe, schlugen und schl iffe n Waffe n und Arbeitsge räte aus Ste in, g ingen i n de n Wälde rn und Auen auf d ie J agd und zum F ischfang an de n F luß.
Ehrf u rchtsvol l und i m G laube n an e i n jenseitiges Le be n legte n sie i h re Ve rstorbe ne n in d ie Gräbe r und gaben i hnen Spe ise n, Geräte, Waffe n, Kleidu ng, Schmuck u nd B l u men mit auf de n letzte n Weg. 2000 jahre bevor in Ägypten die ersten Steinpyramiden oder in Stonehenge in Südengland das gewaltige und noch immer geheimnisumwitterte Steinobservatorium entstanden, haben hier im lsartal Menschen bereits mit Erfolg versucht, dem Lauf der Sonne und des Mondes, dem Stand der Sterne, dem Beginn und Ende der jahreszeiten durch die Anlage von Beobachtungsstationen in der Form großer Kreisgrabenanlagen nachzuspüren. (Viecht! )
Sie e rfanden das Rad, zähmte n das Pfe rd und spannte n es vor Karren und Wagen, lernten Kupfer und Z inn zu schme lze n und kunstvo l l a l s Bronze zu Waffen und Geräten zu gieße n . Gold, S i l be r, Be rnste i n, G las, Edelste ine und S a l z wurde n bege hrte Hande lswaren. Eise n be rgwerke, Koh lenme i le r, Schmelzöfe n und Schmieden ze igte n in e ine neue Ze it. Dörfer, Bu rgen, Kultplätze u nd Stadtan lage n e ntsta nde n i n mühevol le r ge me insame r Arbe it. Wi ldwechse l u n d Jägerste ige ve rbreiterte n s ich zu Sau mtie rpfaden, Viehtriebe n und Fahrwege n. Vom M itte l mee r zur Ostsee, von de r Atlanti kküste zur Wolga
_______ 9
Gesellschaft tür
Archäologie in Bayern:
"Das archäologische Jahr
in Bayern"
1 980-83
Theiß-Verlag Stuttgart
Stuttgart
1 0 ____________ __ zogen solche Wege d u rch Europa, b is von de n Röme rn das e rste wi rkl iche Fernstraßen netz ge p lant und ge baut wurde.
Es ist also e i ne f ü r uns he ute in kau m me hr vorste l l ba re Zeiten zurückreiche nde, von Vol k zu Volk, von Ge ne ration zu Gene ration fortwährende Geschichte, d ie h ie r abge laufe n ist, an deren vorläuf ige m Ende w i r se l be r stehen und d ie vie lfältige Spure n h i nte rlasse n hat, an de ne n wir sie nachvol lzie hen und ve rste hen kön nte n, sofe rn wi r d iese Spuren, und se ie n sie noch so unsche inbar, a l s unwiede rbr ing l iches ku ltu re l les Erbe ansähen und desha lb zu e rha lten und zu schützen ve rsuchte n.
Aus de n Randgeb ieten de r g roßen und be rüh mten M itte l mee rkultu ren des Orients und späte r dann de r Etruske r, de r Skythen, de r He l le nen und de r Röme r s ind d u rch d ie a rchäologische Wissenschaft gerade auch i n unse re m Lande wichtige und e rstaun l i che neue Erke n ntn isse und Entdecku nge n zur Z uge hörigke it, ja Abhängigke it, Ve rbindung und Ve rf lechtung mit de n anti ke n M itte l mee rkulturen de utl ich f a ßbar geworde n.
Wir abe r wol le n uns mit d iese r Abha nd lung aus de r 7500-jährigen S ied lungsgeschichte des I sa rtales d ie Ze it he rausgre ife n, d ie noch he ute, nach 2000 j a h ren, in unse re r Sprache, i m Rechtswese n, i n de r Staatskunde, i n de r Ph i losophie, de r Re l i gion, de r Baukunst, de r Lite ratur, i n Eth i k und Le be nsgefüh l Europas we ite rwi rkt.
Es geht um d ie Ze it, da auch das I sa rta l vom Marschtritt und Waffe nge kl i rr de r römische n Le gionäre e rd röhnte, die Ze it a lso von 1 5 vor Christus bis 488 nach Chri stus. E in ha lbes j a h rtause nd, i n de m auch d ie S ie d l u ngs- und Ve rkeh rsstrukture n in N iede rbaye rn bis in d ie Neuze it h ine in vorge prägt und ange legt worde n s ind .
Das römische Fernstraßennetz e rf aßte auch unse r I sa rta l und es ist zu fragen und zu unte rsuchen, ob Spuren d ieses Straßensyste ms i m Rau me Landshut ü be r d ie j a h rtausende h inweg noch auf gef unde n ode r e rschlossen werden können und wieweit h ine i n i n d ie mitte la lte rl i che S ie d l u ngs- und Ve rkehrsgeschichte d iese Spure n zu ve rfolgen s ind .
_______________ 11
Römischer Postwagen
Walser
"Die römischen Straßen
und Meilensteine in
Rätien"
Ges.r.Vor- u.Fr.-Geschichte
Wurttemberg
1983 Stuttgart
Kleine Schriften Nr. 29
Römischer Faßwagen
Gieser
"Historische Straßen in
Europa"
Keysersche Verl.
Buchhandlung
München 1983
1 2 ____________ __
Römischer Reisewagen
(Nachbau)
Grieser
"Historische Straßen in
Europa"
Keysersche Verl.
Buchhandlung
München 1983
BESETZUNG RÄTIENS (15 v.eHR.)
Als d ie Legionen des Kaisers Augustus um 15 v. ehr. nach N iederwerfung der Alpenvö l ker unter den Feldherren Drusus und Tiberius das weite Land zwischen dem Nordrande der Alpen und der Donau e roberten (Gal l ien und das Rhei ngebiet waren schon d u rch Cäsars Feldzüge römische Prov inzen geworden), wurde d ieses Land n icht wie z .B . Noricum wegen besondere r Bodenschätze oder Ga l l ien wegen seiner reichen Landwirtschaft dem römischen I m peri u m einverleibt, sondern zunächst ei nma l nur deshalb besetzt, weil es ei ne ganz wichtige und entscheidende m i l itä rstrateg ische Trans itfu nktion zwischen den a m Rhein stehenden Legionen, den Balkanprovinzen und dem Orient erfü l l en sol lte . Der bisher mühsame, zeitraubende und in den Wintermonaten oft unmögl i che Ü bergang über d ie Westa l pen von Rhone/Rhein zum Ba l ka n war kei n m i l itä risches Problem mehr, das Donauta l und d ie weiten Ebenen Rätiens boten sich a l s Verkehrswege a n . Außerdem brauchten die Römer eine Ausgangsbasis für die gegen die Germanen an der Eibe und in Böhmen geplanten Feldzüge.
Die raetische Donau wurde zur Reichsgrenze und zum wichtigen strategischen Verkeh rsweg vom Rhein über den Balkan zum vorderen O rient.
________________ 1 3
Weining
"Hydrogeologie des
Isartales"
München 1972
DAS RÖMISCHE FERNSTRASSENNETZ
Z u den e rsta u n l ichste n technischen u nd organisatorischen Le i stunge n der Antike ge hört de r Bau e i nes Fernstraße n netzes, das mit ü be r 80000 km Länge das gesamte röm ische I mpe riu m umspannte . Von Span ie n i m Weste n bis Arme nien i m Oste n, von Britann ie n u nd de r Rhe in mü ndung i m N orden b is Grieche n land, Palästi na, Ägypten u nd Nordafrika im Süde n zogen sich d ie sorgfä lt ig ge plante n, nach stre ngen technische n Vorgaben, m i l i tär ischstrateg ische n Notwe nd igke ite n, de n Bed ü rf n issen e i ne r f u n ktionie rende n Ve rwa ltung und zur Beherrschung de r Prov inze n ange legte n Straßen d urch das gewaltige We ltre ich .
________________ 1 5
Reinecke
"TURUM, IOVISURA ... "
Niederbay. Monatsschrift
Nr. 7/1 9 1 8
Verlag Laßleben,
Ka l lmünz: Kleine Schr iften
zur vor- und frühgeschicht
l ichen Topographie Bayerns
Die auf dieser Karte
(Reinecke) dargestellte und
b is heute nachpublizierte
Streckenführung der
Isartalstraße von Langen
preising rechts der Isar
(über das südliche Hügel
land?) bis Gretlmühlel
Frauenberg ist nach den
Luftbildbefunden usw.
nicht mehr zutreffend.
1 6 ________ ____ __
Das Voralpenland in
der mittleren Kaiserzeit Übersichtsskizze
• Kastelle
• Orte gesichert
o Orte anzunehmen
Römerstraßen gesicherter Verlauf
Römerstraßen anzuneh-mender Verlauf
Provinzgrenzen
Noch 1971 geht Kellner
davon aus, daß die
Isartalstraße ab
Langenpreising über das
südliche Hügelland nach
Frauenberg führte.
Erst 1 985 wird erstmals
der Straßenverlauf im
Isartal über Eching
Flußübergang-l inke
Uferseite angenommen.
Die auf de r Ka rte (Reinecke) da rgeste l lte und bis he ute nachpubl izie rte Strecken führung de r I sarta l straße von Lange npre is ing rechts de r I sa r (übe r das süd l i che H üge l la nd?) bis Gretl müh le/Fraue n be rg i st nach de n Luftb i ldbe funde n usw. n icht me h r zutreffend und muß end l i ch zutreffend korrig ie rt werde n . Und das w i l l ich versuche n .
Straße ntrasse n f ü h runge n, Dammschüttungen, Brücke nbaute n, Paßwege, Fähre i n richtu nge n, Tun ne ls und Be rge inschnitte und auch de r Aufbau e i nes Netzes von Straßenstationen (mansio, mutatio, statio, hospit ia) haben nicht se lten d ie Ve rke h rsve rb indungen und d ie auf d ie röm ische Ze it folgende S ied lungsgesch ichte des f rühe n und hohen M itte l a lte rs vorgezeichnet. Ge naue Baua nweisunge n ü be r Straßenbre ite, U nte rgrundbefestigung, Entwässe rung, mögl ichst g rad l i n igkü rzesten Ve r lauf u . a .m . hatte n d ie sog. " Be nef ic iar i i", ei ne besondere P ionie rtru ppe zu beachten, d ie mit de m Bau und de r U nte rhaltung de r Fernstraße n betraut war und auch f ü r S iche rhe it u n d Ordnung sorgen m ußte . Präzise Ge lände- und Strecke nve rmessungen g i nge n de m Bau de r Straße n voraus, Me i lenste ine, Re isehandbüche r und Straßenkarte n e rle ichterte n d ie ve r läß l iche Plan u ng und Durchführu ng von Truppe nve rlegungen, Re ise n und Ware ntransporten . E in zuve rläss iges Postwese n konnte sich d iese r Fernstraße n bed iene n .
Die Ve rwa ltung des Straßenwese n war i n re pub l i ka n ische r Zeit zunächst e i ne m Vie rmänne rkol leg i u m (Quattuorv i ri viarum curandaru m ) u nd späte r dann i n de r Ka ise rze it e ine m Procurator ü be rtrage n. Nebe n de m anfangs wichtige ren m i l i-
tärische n Zweck be kamen d ie röm ische n Fernstraße n bald auch große Bede utung für de n i n de n Provinzen aufb lühe nde n Hande l u nd de n Reiseve rkeh r. Die Durchdringung der zahlreichen in Sprache und Kultur unterschiedlichen und gegensätzlichen Völkerschaften des Reiches mit dem römischantiken Lebensstil, die Durchsetzung des römischen Friedens (PAX ROMANA), die Romanisierung und schließlich auch die Verbreitung des Christentums, dies alles war nur deshalb möglich, weil ein freier, ungehinderter und sicherer Verkehr zwischen Rom und den Provinzen über das Fernstraßennetz jahrhunderte hindurch gewährleistet werden konnte.
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Bender
"Römischer Reiseverkehr"
Gesellschaft für vor- und
frühzeitliche Geschichte
Württemberg
Kleine Schriften Nr.20
Stuttgart 1978
Bender
" Römische Straßen und
Straßenstationen"
Gesellschaft für vor- und
frühzeitliche Geschichte
Württemberg
Stuttgart 1 975
Weining
"Hydrogeologie des
Isartales"
München 1 972
FERNSTRASSEN IM ÖSTLICHEN RÄTIEN
Gut ausgebaute und zuverlässig instandgeha ltene Fernstraßen waren deshalb auch aus m i l itärischen Gründen eine Voraussetzu ng daf ü r, daß das Land zwischen der Donau und den Alpen ( Rätien) a l s Durchmarsch- und Auf m a rschgebiet genutzt werden konnte. Desha l b bauten d ie Römer a uch h ier d u rch das l sa rta l zuerst und gezielt e ine solche m i l itärische Fernstraße (via m i l i ta ri a) von West nach Ost, noch lange bevor ü berhaupt von e iner w i rtschaftl i chen N utzung Rätiens gesprochen werden konnte.
Der römische Kaiser Claudius (41 -54 n . Chr.) l ieß e ine via m i l i ta ria d u rch das Etschtal über Trient, Bozen, ReschenScheidegg-Paß ( 1 508 m) h i n unter ins l nnta l und von dort weiter über den Fernpaß zum Lech zur späteren P rovinzhau ptstadt Augsburg (Augusta Vinde l icoru m) und von dort b is zur Donau bei Burghöfe ausbauen.
________________ 1 9
Ost-RÄTIEN
(Rätia 5ecunda)
Auch hier wird die
Isartalstraße bis
Frauenberg noch rechts
der Isar dargestellt.
"Via Claudia"
Csysz/Krahe
"Via Claudia Augusta"
LID München Inf.A
Nr. 58/7 1 986
2 1
22 ____________ __
Pauli
"Die Alpen in Frühzeit
und Mittelalter"
Verlag CH. Beck München
1 980
Kellner " Die Römer in Bayern"
Süddeutscher Verlag
München 1 971
Struck " Römische Grabfunde
und Siedlungen im unte
ren Isartal bei Ergolding"
Diss.Uni .Freiburg 1 988
ISBN 3-7847-5071 -0
Laßleben 1 996
Diese Straße war nicht nur f ü r Fußgänger, Saumtiere und Re iter, sonde rn auch f ü r schwe re Re isewage n u nd Lastkarre n gee ignet. Z u Ehre n des Kaise rs nannte m a n s ie "VIA CLAUDIA".
I n de r Mitte des 1 . J hdt. n . Chr . e ntstand dann von Augsburg aus e i ne Fernstraße ü be r F re is ing ins I sarta l, das I sa rta l abwärts zum Donausüdufe r be i M oos-Burgsta l l süd I. Plattl i ng . Dort traf d iese sog. ulsarta l straße " auf d ie von Burghöfeü be rstimm ü be r E in ing-Welte nburg-Kumpf m ü hl -Stra u bingKünzing nach Passau u nd Nor icum f ü h rende Donausüdstraße.
Damit ware n auch N ie de rbaye rn und das I sa rta l i n das römische Fernstraße n netz e ingebunde n und so eng m it de r Gesch ichte, de m Sch icksa l , de r Kultur, de m Hande l u nd de r Wi rtschaft des mächtigen römischen Weltre iches ve rknü pft worde n.
E ine zwe i te röm ische Fernstraße ü be rq ue rte ca. 1 30 J a h re späte r das I sa rta l unte rhal b östl i ch de r späte re n Stadt Landshut von Süd nach Nord und k reuzte dabe i d ie be re its se it M itte des 1 . J hdts. bestehe nde I sartalstraße. Diese zwe i te römische Fe rnstraße wurde woh l gegen 1 75-1 80 n . Chr. angelegt, um das u nter Kaiser Marcus Aurelius ( 1 61 -1 80 n. Chr . ) in Rege nsburg (Castra Reg ina/ Reg inum) e rrichtete Leg ionslage r mit Nordita l ie n zu ve rbinde n . I n Rege nsburg ware n bis zu 6000 Soldate n aus ü be rital ie n - Röme r aus de m ita l ien ische n M utte rland, d ie 11 I . ltalische Legion - stationie rt, d ie zusamme n m it de r unte r dem Schutz des M i l itä rs ansässig we rde nden städtische n Bevöl ke rung ( So ldate nfam i lie n, Handwe rke r, Gastwi rte, Kauf le ute, Sch iffseigne r u .a.m. ) auf e i ne zuve rläss ige und ges icherte Ve rb indung auf ku rze m, d i re kte n, auch übe r d ie Alpe n pässe h inweg mögl ichst ganzjährig benutzbaren Wege bedacht ware n .
E in se it vorgesch ichtl ichen Zeite n be re its begange ne r Handeisweg ü be r de n Bre nne rpaß ins I n ntal, ü be r das I sa rtal zur Donau und von dort we iter nach Norde n ( Bernste i nstraße) bot sich daf ü r de n römische n P ionie re n zum feste n Ausbau a n .
Im Keramikbeigabenbestande des Ergoldinger römischen Gräberfeldes spiegelt sich dieser Straßen neubau deutlich wider: Am Ende des 2.}ahrhunderts n. ehr. findet sich nun bis zu 30% Keramik (Terra sigi/lata) aus den Westerndorfer (bei Rosenheim) Werkstätten, die über diese neue Straße verhandelt wurde, während die bis dahin vorherrschende Keramik aus dem Rheingebiet nachläßt. Diese r inte ressante, i n d i re kte H inweis a uf den Ne u bau e i ne r Fernstraße konnte n u r he rausgearbe itet wer-
de n, we i l sorgfält ig und sachkundig al le Grabungsbef unde des G räbe rfe ldes gesichert und ausgewe rtet worde n sind.
E ine d ri tte Fernstraße d u rch Rätien l ief von Augsburg ü be r Gaut ing-Seebruck (Chiemsee) nach Sa lzburg (j uvavum) und von dort weiter übe r d ie Taue rnpässe nach I ta l ien bzw. ü be r Nor icum dem Lauf der Donau f olgend zum Ba lkan .
______________ 23
TABULA PEUTINGERIANA
Walser "Die römischen Straßen
und Meilensteine in Rätien" Gesellschaft für Vor- und Frühzeitliche Geschichte
Württemberg 1983 Sluttgart
Kleine Schriften Nr. 29
-- "." •. ,ft'Io .
WOHER WISSEN WIR EIGENTLICH HEUTE NOCH ETWAS ÜBER DIESE STRASSEN?
Da g ibt es zunächst zwei aus de r Ant i ke ü be rl iefe rte Be lege : Die Tabu la Pe utinge riana : 1 1 Perga mentblätte r a l s Rol le 675x34 cm, Kopie e i ne r ka ro l i ngerze it l iche n Vorlage e i ne r i m 2 ./3 . J a h rhunde rt n . Chr. ü be ra rbeitete n Re ichska rte des Marcus Agrippa aus augustä i sche r Ze it. Dort s ind Straßen i m I sarta l n icht ve rze ichnet, wohl a be r d ie Donausüdstraße m i t Ortsangabe n u n d Entfe rnungen.
(cb l ce rCe Das I ti ne rar ium Anton in i : Straßenstat ionsve rzeichnis nach Kaiser Caracalla (21 1 -21 7 n . Chr. ) a l s mitte la lte rl i che Handschrift. Dort f i ndet s ich d ie name ntl iche Bezeichnung e iner Straßenstat ion "AD I SARA(M)" ode r ande rs gelesen "JOVISURA" i m Strecke nve rlauf der St raße B re n ne rpaß- ln n sbruck- Pons Ae n i ( be i Rose n he i m)-Tu rum (Haag? Dorfe n?) -Ad Isara ( m)-Rege nsburg. D ie Wi ssenschaft ist sich he ute darü be r e i n i g geworden, de r Lesart d ieses Namens "AD I SARA ( M )" de n Vorzug zu geben.
_______________ 25
Wa lser
" Die römischen Straßen
und Meilensteine in Rätien"
Gesellschaft für Vor- und
Frühzeitl iche Geschichte
Württemberg
1 983 Stuttgart
Kleine Schriften Nr. 29
Probe einer Handschrift lovisura - ad Isuram
(nach I. Miedei)
Reinecke
"TURUM,IOVISURA ... "
N iederbayerische Monats
schrift Nr. 7/1 91 8
Verlag Laßleben
Kal lmünz: Kleine Schriften
zur vor- und frühgeschicht
lichen Topographie Bayerns
Reinecke
"TURUM, jOVISURA ... "
N iederbayerische Monats
schrift Nr. 7/ 1 91 8
Verlag Laßleben,
Kallmünz: Kleine Schriften
zur vor- und frühgeschicht
l ichen Topographie Bayerns
BURGEN DES MITIELALTERS
U m den mittela lterl i chen u nd schon i n römischer Zeit vermuteten I sa rüberga ng eines Fernweges von Ita l ien nach Norden zur Donau drängen s ich bei F rauenberg za h l reiche B u rgen: Straßburg, Neudeck, Sterneck, Schaumbu rg, Wolfste in, Wolfsburg, Sta l lwa ng, Hut/Schwedenscha nze und a uf der l i nken I sa rseite d ie wohl witte lsbachi sche Niederungsburg ( Holzbau!) a m Westrand des Ortes Althe im. Es mußte s ich doch wohl u m e inen sehr wichtigen Platz am I sa rf l u ß geha ndelt haben. Was aber ist (auch machtpol it isch) wichtiger u nd e inträg l icher a l s e in F l ußü bergang ( B rücke, Fähre, Furt, Zo l l ) a n e iner Fernstra ße nach I ta l ien?
Am I sa rü berga ng i m Westen stehen sicher a uc h n icht zufä ll i g d ie älteste Tauf kirche i m I sa rta l-Eching (775), d ie B u rg Kronwinkl, O rt und Kirche Berghofen (827) u n d d i e germa n ische Sied lung bei Viecht, deren G rä berfe ld b is i n d ie Spätantike zu rückgeht.
______________ 2 7
Die Kirche von Eching
(Eching 775 n. ehr.)
28 ______________ __ E i ne auffä l l ige Anhäufu ng vorgesch ichtl icher Fundplätze von der mittleren und s päten Bronzezeit bis zur Ha l lstattund Late neperiode (Weixerau, Hofham, Thai, N iedererl bach, Schloßberg und auf der l i nken Isa rseite Günd l kofen/Bruckberg ) werden mit e inem schon in der Vorgesch ichte bekannten Isa rübergang i n Zusammenhang gebracht (7 R ippen), an dem dann auch d ie römische Isa rtalstraße d ie Isa r ü berquerte.
Auch der eigentl ich unwirt l iche Platz i n mitten des Isa rta les f ü r das Urkloster M ünchnerau (7. j h d. ) könnte mit dem a lten Straßenverlauf zusammenhängen, ebenso wie der Platz der N i ko lak i rche i n der N i kolavorstadt an der Kreuzu ng der Isa rtaistraße, d ie über d ie röm ische Zeit und das frühe M i tte la lter b is zur Gründung der Stadt Lands hut (1204) dort vorbeizog, mit e iner s pätantiken Straße von Süden i ns Pfettrach- und Fu rthertal zur Donau.
Noch i n den heutigen ki rch l ichen O rgan isationen leben uralte Trad it ionen der S iedlu ngs- und Verkehrsverhältnisse des frühen M itte la lters weiter: Das Dekanat Althe im umfa ßt z .B . noch heute Altheim/E rg o l d i ng/St. N i ko la/A ltdorf und Eugenbach. Auch d ie Deutungen der merkwürd igen D iözesang renzen u m d ie Isar im Lands huter Rau m werden für d ie Altstraßenforschung hera ngezogen. Ob auch u ra lte Patrozin ien frühchrist l icher Hei l iger oder der He i l igen, d ie von den Fuhrleuten, Wanderern und Seefah re rn a ngerufen wurden N i ko laus und j akobus - aus römischer Ze it sta m mende Altstraßen anzeigen könnten, sol lte noch näher u nters ucht werden .
Legenden, d ie e inen a lten Isa rübergang be i Frauenberg andeuten: Der Erhardstei n i n F rauenberg und d ie St. Wolfgang-Kapel le in Essenbach.
F lu r- und O rts na men : Der F l u r/Orts na me "Gretlmüh le"
trägt i m Wortte i l "Gret" d ie E ri nnerung a n e i ne an der Müh le vorbeifü h rende Gret = Straße. Auch d ie eigenartige H inwendung des a lten O rts kerns von Altheim nach SO zur Isa raue nach Ohu ist a ls H inweis auf den F l ußü bergang zu sehen. Wie ü berhaupt d ie (a lten) F lur- u . Orts namen e ine längst n icht genügend genutzte h istorische Q ue l le fü r d ie Altstraßenforschung darste l len . (Straß-, Egg-, Fahr-, B ruck-, - Furt, Steig, Altweg u .v.a .m. )
Archäolog ische Befunde: Am beweisk räftigsten aber s i nd fü r uns natürl ich d ie a rchäolog ischen Nachweise: Es g i bt n u nmehr zah l reiche Lufta ufnahmen, auf denen der a lte römische Straßenverl auf, a ber auch m itte l a lter l iche Abweich u ngen deutl i ch zu erkennen s ind (0. Braasch, K. Leidorf). ( N ieder-
erl bach, Haselfurt, Weixerau, Peterreut, Ohu/Koislhof, Ahra i n usw.) .
Stra ßenkörper und Straßeng räben: Bei N i edere rl bach (Sondage), i n Richt u ng H i rschau/Fre is i ng, aber auch nach Osten bei P i lst ing/Wa l l e rs d o rf und Ohu/Ko is l hof s i nd Stra ßend a m m reste erha lt e n geb l ieben . Die Stra ßeng rä ben und Mater ia lent nah megruben verraten s i ch ü ber weite Strecken h i n a ls Bewuchs merkmale in den Luftbi ldern . Be im Bau des Kraftwerks Althe im so l len e ichene Brückenpfosten aus dem Is a rbett g ezogen worden s e i n ( Ber icht W. Hübner an La ndAmt f. Dpfl ) . Auch von ei nem Holzbohlenweg bei Gretlmüh le d u rch d ie Aue zur Isa r h in w i rd seit den 30er J ah ren ges prochen.
______________ 29
LUFTBILDER
Diese d u rch das Isa rta l führenden römischen Straßen haben a lso Spuren h interlassen, die s ich im Gelände a ls noch obertägig s ichtbare Bodendenkmale ( Dämme) e rkennen lassen oder a us der Höhe d u rch d ie Luftb i ldarchäologie auf Luftb i ldern a usgemacht werden können. Dabe i kommt es uns heute zustatten, daß d ie Römer stets wegen der E ntwässerung zu beiden Seiten der Straßen Straßeng räben ausheben l ießen und das Kies- u. Sandmateria l , das zur Aus besserung des Stra ßenkörpers i mmer wieder benötigt wurde, ebenfa l ls rechts u nd l i n ks neben den Straßen entnahmen. Dadurch entstanden Gru ben u nd Vertiefungen, die s i ch im Laufe der Ze iten mit H u m us ( E i nschwemmungen) fü l lten . Die heutige Vegetation über den h u m usgefü l lten Vertiefungen entwickelt s i ch wegen der dort g ü nstig eren Wachstums bedingungen ( H u m us, Tiefgründ ig keit, Feuchtig keit) kräftiger i n Wuchs und Färbung und zeichnet so auf den Luftb i lder n gut erkennbare Abbi lder des antiken Straßenverlaufes übera l l da, wo d iese a ntiken Straßen nicht von den modernen Verkeh rsweg en überdeckt werden. Der aus Kies und Sand bestehende Straßenkörper se lbst b ietet dagegen sch lechtere Bed ing u ngen für d ie Pflanzen, s ie entwickeln s ich d ü rftiger und in b lasseren Farben. Auch die standortbed i ngten Reifezeiten ( bei Getre ide) s i nd i n der Färbung zu unterscheiden und lassen Rücksch lüsse auf den Bodenunterg rund zu.
D ie im Gelände obertäg ig nur noch ger ingfügig e rhaltenen Straßendämme ( N iedere rl bach) verraten s ich außerdem bei extrem tief stehender Sonne a ls Schatten oder Windverfrachtung von Schnee, der s ich an der Leeseite anhäuft, l angsamer abschmi lzt und dann eine g ut s ichtbare Lin ie im Gelände abbi ldet.
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Spur der römischen
Isartalstraße bei Berg
hofen, Gemeinde Eching
Niederbayern
unmittelbar westlich des
Möbelhauses Biller
Weixerau.
( Braasch UD München
7538/ 1 8, 1982)
Braasch
"Luftbildarchaologie in
Süddeutschland"
Gesellschaft für Vor- und
FruhgeschlChte
Würltemberg
Stuttgart
Kleine Schriften r. 30
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Bei Niedererlbach hat sich
ein Stück des Straßen
dammes erhalten, der hier
als Schneemerkmal erkenn
bar ist. (Braasch UD)
Christlein/Braasch
"Das unterirdische Bayern"
Theiß-Veriag Stuttgart 1 982
ISBN 3-8962-0233-8
S. 242/243
Braasch
"Luftbildarchäologie in
Süddeutsch land"
Gesellschaft für Vor- und
Frühgeschichte
Württemberg
Stuttgart
Kleine Schriften Nr. 30
Profilschnitt
durch den römischen
Straßendamm und die
Straßengräben bei
Niedererlbach
DI E RÖM ISCH E ISARTALSTRASSE
Verfolgen w i r nun e inma l den Verlauf der römischen "I SARTALSTRASSE" und suchen w i r d ie Spuren, nach denen wir sie noch heute erkennen können (nach Reinecke, Christlein, Braasch, Leidorf und Beobacht ungen des Verfassers) : Be i F re is ing, e inem O rt, der zur Römerzeit bereits e in ige Bedeutung hatte, überquert d ie von Augsburg kommende Fernstraße die I sar. 5 km ostwärts von F re is ing auf dem süd l ichen ( rechten) Ufer i n der Riegerau läßt s ich a m Riedhof und an der H i rsch a u vorbei, mitten d u rch e ine ä lterbronzezeitl iche Grabhügelg ruppe h indurch ein Römerstraßendamm verfolgen, das Straßenstück weist dann auf Gaden h i n . Nörd l i ch von Gaden erscheint der Damm wieder i m Wa lde . Da wo der Weg von Gaden d u rch den Auwald zur Sempt a bbiegt, folgt d ie Römerstraße g le ichfa l l s in SO- Richtung . E i n F l u rname "Am Ste inweg " sol l te dabei woh l beachtet werden. Zwischen N i ederlern und Z ustorf e rre icht d ie St raße d ie F l ußterrasse, b iegt dann nach Norden ab u nd läuft über Langenpre is ing nach N i edererlbach. Durch F lu rbere in igungen, Ortserweiterungen, Wassersch utzba uten, Stra ßenteerungen, Verbreite rungen und d u rch den Autobah nbau s ind d iese Reste der Römerstra ße sta rk beeinträchtigt worden und heute nur noch schwer im Gelände aufzufi nden.
Die Straße verläuft dann bei Niedererlbach am Rande eines hallstattzeitlichen Grabhügelfriedhofs (um 600 v. ehr.) und an einem römischen Grabmal vorbei weiter isartalabwärts und nicht, wie noch immer wieder dargestellt wird, über das südliche Hügelland bis Frauenberg.
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Czysz u.A. "Die Römer in Bayern"
Theiß-Verlag
Stuttgart 1995
ISBN 3-8062-1 058-6
36 ____________ __
Ha Iistatt-frü hiatenezeit -
l iche Burganlage,
römisches Gebäude,
spätha Iistattzeitliche
Grabhügel, das römische
Grabmal und die
römische Isartalstraße
(N iedererlbach)
Das römische Grabmal
bei Niedererlbach
(LID Landshut)
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�O 0 cP0 0 GrabhOgel
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Römisches Mausoleum
l .u-__________ -L,��
Wie wir aus den Luftb i lde rn ersehen können, strebt s ie g radl i n ig über Thai u nd Haselfu rt unter der a lten Dorfstraße von Weixerau (vicus i n der Au?) h i ndurch zur I sar. Westl ich vor Weixerau außerhalb des Ortes unmitte l ba r nörd l ich des Altstra ßenrandes fand der Verfasser d ie Spuren ei ner ( m itte la l terl ichen?) Schmiedewerkstatt, die sich u.a . d u rch zah l re iche H ufeisenfunde zu e rkennen gab. E ine Schmiede an einer Altstraße i n der unmitte l ba ren Nähe des F l ußü berganges, H in weise auf (früh)-mitte la l ter l ichen Str a ßenverkehr i n der Trad ition a ntiker Verhältn isse? Auf der a ntiken Straße und auf der
Sch miede steht jetzt e in modernes Autohaus. Bei Weixera u überquert e d ie römische und a uc h noc h d ie
m ittelalterl iche St raße (vor der G rü n d u ng von Landshut 1 204) d ie I sa r und f ü h rt da nn über Peterreuth/ Ellermüh le (h ier Pfostenstei l u ngen e ines wa hrsche in l ic h römi schen Gebäudes ( horreu m?)) weiter nac h M ü nc h ne rau-RennwegSt . N i kola-Hof ma rk-Aic h u nd mündet i n d ie Bundesstraße 1 1 / 1 5 dort, wo d iese ssw nach La ndshut abb iegt - vorbe i a n Alb i ng-Sc hwedensc ha nze-Gaden b i s zum West ran d des Ortes O h u .
Am West rand d e s Ortes O h u kreuzt s i e d ie später entsta ndene ( 1 75 n. ehr.) (L uftb i l dbefund) römische Fernst ra ße Brennerpa ß- Regensb u rg und st rebt da nn weiter über Ahra i nPi l st i ng-Wa l lersdorf der Donausüdst ra ße ( St raßendämme, Luftb i Ider Braasc h/Ch rist le i n) Bu rg höfe-Reg ensb u rg-Passau-
______________ 3 7
Nördlich Weixerau auf
dem linken Isarufer treten
zwischen Ellermühle und
Peterreuth als
Bewuchsmerkmale die
Pfostenlochreihe eines
(römischen?) Gebäudes
(horreum?) hervor.
Auch die Straßengräben
einer (römischen?) Straße
im nördlichen Teil des
Bildes könnten zur
Isartalstraße gehören.
(Braasch 753B/214A LID)
38 ____________ __
Zwischen Thai und
Weixerau (westlich Möbel
BilIer) erscheint die
Isartalstraße als helles
Kiesband von SW
nach NO.
Leidorf
Braasch
Noricum be i M oos süd I. Platt l ing z u . Al le d iese h ier genannten Orte und i h re U mgebung werden auch von der ersten germa n ischen E inwanderungswel le, beg i n nend in spätrömi scher Zeit u m 450 n . Chr . - 600 n . Chr., erfa ßt, d ie s ich offens ichtl ich a n der alten römisc hen Straße von Ost nach West, aber auch u mg ekehrt von West nach Ost (Ala mannen) verfolgen läßt. ( Reiheng räber)
DIE GEOLOGIE DES ISARTALES ALS VERKEH RSWEG
Die erfah renen röm ischen Straßenbau ingen ieure nutzten auch beim Aus bau der Fernstraße von Augs burg zur Donausüdstraße bei Moos zur Zeit des Kaisers Claudius (41 -54 n. Chr.) die ganz besonderen u nd ungewöhn l i chen geologischen Verhältnisse, d ie s ie im unteren Isa rta le vorfa nden. Dabei werden s ie s ich so, wie auch anderswo, an bereits seit vorgesch ichtli chen Ze iten bekan nte Handelswege u nd F lußü bergänge geha lten haben. Um es besser zu verstehen, warum d ie Römer d ie Isartalstraße eben n icht von Langenpreis ing aus ü ber das süd l iche H üge l land bis Frauenberg gefü h rt ha ben, sondern im Isa rta le gebl ieben s ind, ist es s icher h i lfreich, d iese so besonderen geolog ischen Verhältn isse i m Isa rta l näher zu beschre iben:
Das untere Isa rta l ist e ine sog. f luviati l e Abflußrinne, d ie von den gewaltig en Wassermassen der a bschmelzenden Eiszeitg letscher süd l i ch der M ünchener Schotterebene aus dem tertiä ren H üge l land bis zu 1 00m t ief herausges pü lt worden war. D ies geschah vor a l lem beim Absch melzen der Rißeiszeitgletscher vor 1 20000 j a h ren. Die Schmelzwasserfluten und Eisseeaus brüche der endenden Wü rmeiszeit vor 1 0000 j a h ren vertieften dann das Isa rta l noch e inma l. Auch d ie F luten der vorangehenden M indel- und Gü nzeiszeiten d ürften d iese Abflu ßri nne bereits vorgeprägt haben. Von den gewaltigen katastrophenartigen Wirkungen, d ie d iese Schmelzwasserf luten auf d ie Gesta l t des Isa rta les hatten, zeug en noch heute a usgeprägte F lußterrassenbi ldungen in e indrucksvo l ler Weise. ( Ke l l erberg, Hascherke l le r, Hochterrasse nach Osten). Die letzte g roße Einti efung des Tales, d ie zur B i ldung der s og. Hochterrasse fü h rte, entstand am Ende der Würmeiszeit, a lso vor 1 0000 j a h ren. I m Bereich d ieser nun d u rch d ie erneute E intiefu ng gebi ldeten Ta ln iederung schüttete d ie Isa r a ls Gebirgsfl uß mit starkem Gefä l l e und oft d ramatisch wechse lnder Wasserf ü h rung ( H ochwässer, Gefä l le von Moos bu rgDingolfi ng au f 50 km 80 m!) am Nord rand der F lußaue in d ie M i tte des Ta lbodens e i nen bis zu 500 m breiten und mehrere
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40 ____________ __
Der Lauf der Isar vor der
Begradigung (um 1 900)
Meter hohen Kiesrüc ken auf, der s ich b i s zur Mündung i n d ie Dona u h inz ieht. D ieser Kiesrüc ken (geol . Altstadtst ufe) ist verm ut l ic h zudem noch von örtl ichen tekton ischen H eb u ngen ( im Bereich des Neuött ing-La ndshuter Hochs) e rfa ßt und soweit hochgedrüc kt worden, da ß sich e ine deut l iche F l u ßterrasse ausb i lden konnte, d ie auch von den H ochwässern n icht mehr überspü lt wi rd. Ent lang des Ta lbodens entsta nden im frühen M itte la l te r auf d iesem Kiesrüc ken u.a . d ie (fast i m mer) hochwasserfrei l iegenden S ied l u ngen M ü nchnera u, St . N ikola, H ofmark Aich, Piflas, Ohu, Ahra i n, Wörth.
Ab der Ampermündung biegt d ie I sa r sc harf nac h Süden dem Ra nde des süd l ichen Hoc hufers zu u nd l ieß dan n ab Hofha m/Sc h loßberg fü r e inen Weg oder e ine St raße zwischen der rec hten F l u ßseite u nd dem H ochufer b i s La ndau ka u m noc h e inen Platz. S o erscheint e s a uc h verständl ic h, wa rum bereits i n vorgesc h ic ht l ichen Zeiten u m das spätere Ec h ing herum ein Übergang über d ie I sa r entsta nden ist (7 Rippen! ) . I n römischer Zeit st römte d i e I sa r auc h ab La ndau weite r hart a m rechten Hoc hufer entlang b i s zur Dona u u nd änderte e rst i m M ittelalte r d i e St romrichtung zur Tal mitte ( Platt l ing ) h in .
Nördl ich d ieses Kiesrückens b i s h i n zum F u ße der H oc hterrasse b i ldeten sich ausgedehnte F lac hmoorzonen, wei l d ie aus den k le ineren nörd l ichen Seitentä lern abfl ießenden Gewässer u nd das aus einem Que l l horizont a m Fuße der Hochterrasse aust retende Gru ndwasser sich an dem Kiesrüc ken sta ute, aber n icht zur I sa r abfl ießen konnte. ( D u rc h d ie Moorenentwässerung u m d ie )a hrhundertwende ist d ieser Zusta nd des Wasserha usha ltes sta rk v erändert ) . Gewässer m it stärkerer Wasserführung - vor al lem be i den i m tert i ä ren H üge l land häufigen ört l ichen Wolkenbrüchen - Pfettrach/ Fe ldbach/Sendlbac h sc hütteten mäc htige Sc hwemmfächer i n
und über d ie Moorzonen u nd fa nden so den d i rekten Weg z u r I sar .
Auf dem Kiesrücken, der die Isar in der Mitte des nacheiszeitlichen Talbodens begleitet, fanden die römischen Straßenbauer gute Bedingungen für den Ausbau ihrer Fernstraße vor: Fester Untergrund (Sand, Kies), der auch einen Verkehr mit schweren Reisewagen und Lastkarren zuließ, keine tiefgründige Lehm/ Lößüberdeckung (wie etwa auf der Hochterrasse), gradliniger Verlauf ohne Umwege, keine Steigungen auf über 90 km, nur wenige von der Seite her kommende Gewässer, die überbrückt werden mußten, dazu eine relative Flankensicherheit von Süden her durch den Fluß selbst und von Norden durch das unpassierbare Moor. Der höchste Teil des Kiesrückens war zudem auch hochwasserfrei. Auch die neuzeitlichen Eisenbahn-, Straßen- und Autobahnbauer haben diese so günstigen geologischen Voraussetzungen für die Anlage der Verkehrswege gesehen und genutzt! Die Römer haben ihre militärisch so wichtige Fernstraße auch nicht, wie bisher immer wieder publiziert wird, im östlichen Bereich entlang des nördlichen Hangfußes zum tertiären Hügelland (Mettenbach-Postau-Weng usw.) oder gar auf der Hochterrasse von Altdorf-Ergolding-Altheim-Essenbach geführt. Auch die ständig wieder kartierte Strecke von der Sempt aus über das südliche (rechtsseitige) Hügelland bis Frauenberg ist nicht zu verstehen, wenn man die Vorteile der Strecke im /sartale den Schwierigkeiten des Straßenverkehrs über mehr als 70 tiefe Seitentäler hinab und hinauf gegenüberstellt.
Die Strecke über das südliche Hügelland wurde seit dem vorigen jahrhundert deshalb angenommen, weil man damals die keltischen Viereckschanzen und einige mittelalterliche Turmhügel (Steinzell, Appersdorf, Ast) für römische Befestigungen hielt, unter deren Schutz und an denen vorbei die römische Straße angelegt worden sei.
Die I sa rta lstraße von Augsb u rg über Fre is ing zur Dona u d iente b i s i n spätrö misc he Zeit u nd da nn noc h weiter b i s i n s M ittelalter a l s Verkehrsweg. D e r westl ic he I sa rübergang bei Weixerau/Ec h i ng wurde aber mit der Gründung der Stadt La ndshut ( 1 204) aufg egeben, wei l ma n die St ra ße rechtsseitig der I sa r ab Apoig (Abbeuge?) fü hren l ieß und zwa r über Hofha m und Sc hloßberg süd l ich über den Berg nac h Ac hdorf. Daß sich rö misc he Stra ßente i le zwisc hen F re i s ing und Weixera u überhaupt erhalten haben, i st wohl nur dem Umstande z uzuschreiben, daß nach der Gründung des Klosters M oosburg im 8. Ja hrhundert s ic h e ine d i rekte Stra ße von F re is ing a u s üb er Ma rz l i ng ( 804) u n d La ngenbac h ( 818) nac h M oosb u rg und von dort zur a lten ( rö misc hen) Stra ße bei
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Walser
"Die römischen Straßen
und Meilensteine in Rätien"
Gesellschaft für Vor- und
Frühgeschichte
Württemberg
1983 Stuttgart
Kleine Schriften Nr. 29
Diepolder, Spindler
"Bayerischer
Geschichtsatlas"
Bayerischer
Schulbuchverlag
München 723/1969
Irmscher "Lexikon der Antike"
Fourier-Verlag Wiesbaden
1977
Popp
"Schutz und Wehrbauten
um Landshut"
Vhdlg.Hist.Ver.Ndb., Bd.27
Schmidt "Die Altwege um
Landshut"
Vhdlgn.d.Hist.Ver.Ndb.,
Bd. 88 und 94
42 ____________ __ Weixerau geb i ldet hatte, d ie den m ittela lterl ichen Fernverkehr aufnehmen konnte.
Die antike Straße von F re is ing über La ngenpre is ing-N iedererlbach-Weixerau geriet i n Vergessenheit, so konnten sich wen igstens d ie Spuren noc h erha lten.
DIE RÖMISCHE FERNSTRASSE VOM BRENNERPASS NACH REGENSBURG
(PONS AENI-TURUM-AD ISARA(M)CASTRA REG I NA)
Die zweite römische Fernstra ße, d ie das Isarta l unterhalb (östl ich) der späteren Stadt La ndshut bei Ohu überquerte, wa r d ie Fernstraße von I ta l ien-Brennerpaß-1 n nsb ruck-Pons Aen i (be i Rosenhe im) -Turu m ( Haag, Dorfen?)-Ad Isa ra ( m ) / ( I sa rta l )-Regensb u rg ( REG I N O ) . Diese F ernstra ße i s t vermutl ich erst im Zusammenha ng m it dem Ausbau des Leg ionslagers i n Regensb u rg unter Kaiser Ma re Aurel ( 1 6 1 - 1 80) auf der L in ie e ines vorgeschichtlichen Handelsweges ( Bernste i nstra ße) verkehrsgerecht ausgebaut worden . D ie I I l . I ta l ische Legion mit i h ren 6000 Soldaten, die aus Nord ita l ien stam mten u nd d ie s ich b i ldende städtische (nord i ta l ische) Bevö lkerung (Angehörige, Handwerker, Beamte, Kaufleute, Wi rte usw.) waren auf e ine d i rekte und mög l i chst das ganze Ja hr über benutzbare Stra ßenverb indung über d ie A l pen h inweg i n d ie He imat a ngewiesen. Außer einer Erwähnung im sog. ITINERARIUM ANTONINI, einem Straßenstationsverzeichnis aus der Zeit des Kaisers Ca raealla (2 1 1-2 1 7 n. Chr.), waren bisher nur wenige Spuren dieser Fernstraße im oberbayerischen Bereich und südlich von Regensburg nachweisbar. Inzwischen aber sind weitere Altstraßenspuren (Dammreste, Hohlwege, Bermen, Geleise) zwischen Donau und Isar auf der anzunehmenden Linie Ad Isara(m)-Castra Regina erkannt worden, die auf römischen Wegebau zurückzugehen scheinen. Auch ein in Burgweinting gefundener Meilenstein könnte, ebenso wie ein leider verschollener bei Schierling, mit dieser Fernstraße zu tun gehabt haben.
Viel leicht aber ruht noch der e ine oder andere Mei len- oder Weihestei n e ingemauert i n den Grundmauern einer der a lten Dorfki rchen am Wege.
Auf dem Gelände der (m i tte la lterl ichen) Straßb u rg wurden 1 99 1 d u rch e inen Sondengänger d ie F rag mente e iner ka iserzeit l ichen römischen Bronzefibel und eines ornamenta l ver-
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Auer
"Die Altstraßen zwischen
Donau und Isar"
unveröffentlichtes
Manuskript
Dünzling 1 994
Walser
"Die römischen Straßen
und Meilensteine in Rätien"
Gesellschaft für Vor- und
Frühgeschichte
Württemberg
1 983 Stuttgart
Kleine Schriften Nr. 29
44 ____________ __
Braasch
Als helles Kiesband
sind die Isartalstraße und
die Fernstraße nach
Castra Regina auszu
machen.
z ier ten Bronzeb lec hes gefunden. Ein bei der Verleg u ng der B u ndesstra ße 229 bei Ried an der Straß-Ali kofen vom Bagger zerstörter H olzbohlenweg ( Eic he, handgesc h lagen) ist le ider n icht näher u nter sucht worden, hätte aber v iel leicht e in H inweis auf e ine Altstra ße nac h Süden sein kö nnen.
Er st d urc h d ie e i ndr uc ksv o l l e n und überz eugenden Luftb ilder , d ie O. Braasc h und R. Chr istle in vor legen konnten, sind wichtige Stra ßenstücke am westlic hen Ortsrande von Ohu er ka n nt worden. Die römische Fer nstra ße kreuzt dort d ie sc hon seit Ka iser Claud ius (4 1 -54) b estehende von West nac h Ost vorbeifü h rende I sarta lstra ße. Die Straße Brenner paß-Regensb urg z ieht dan n weiter q u er d urch das I sarta l über den Sc hwemmkege l des Sendelbac hes vorbei a m Kois l hof in Ric htung M irskofe n . Der weitere Ver lauf d ieser Stra ße i n Ric htung Regensburg i st noch immer u nklar. ( M irskofen-Tafer lwegK irc hberg oder M irskofen-Buch- K läha m oder Essenbach-Unter unsbac h) . Von der Kreuz u ng weist e in kurzes Stra ßenstück nac h Süd e n z u m I sarüberga ng (Stra ßb urg, Gr et lmü h le, Frauenberg).
Es sc heint auch h ier so zu sein, da ß das i m L uftb i l d als sc hnurgerades K iesband zu er kennende Straßenstüc k im frühen M ittela lter nac h Wiederaufleben der Nord-Süd Verb i ndung vom Kois lhof nac h Ohu u nbenutzt b l ieb und d i e mittela lter l iche Stra ße etwas öst l icher auf dem Sc hwemmfächer z ur Ortsm itte O h u l ief. (Alter Weg, in Karte von 1 8 15 e ingez eic hnet). Die Spur der rö mischen Straße konnte sic h so er halten und ist dort, wo das bisher ige Wiesenland u mgeackert wurde, wieder hervorgetreten.
• .. . . .... . ... .. ... ..... ... . ... " ... ' . . . . _ " :1 verödete die Fernstraße nach
Regensburg und bog vom
Viistaiübergang in das Kum--
hausener Tal oder ab Hohen
eggelkofen-Hagrainertal zum
Isarübergang im Stadtgebiet
Landshut und von dort nach
o JOKm
:f · · · · ···, . . ...
. ,: I REGINVM • Böhming • • • • " .
VETONIANIS .CELEVSVM lIl 'A��SIN" I SORVIOO�·��M··· · • • VICVS SCV� GERMANI�VM
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--------------------------------------------�'�---------------------------a�sg�baut 1 • • • • • • • • • • • ab l\�ite I.Jbd. n.Chr, , , ;. " Siedlungen und Straßen im nordöstlichen Rätien. Ausschnitt etwa entsprechend Karte ausgebaut . auf Seile 46 ( nach Struck Diss.96, 1 5 0 Abb.24, mit Änderung) .t - - - - ab 2 . . Hälfte I1.Jbd.n.C
als Verkehrsweg genu 3 . - • - . _ . ab Begum IV.Jbd n.C
RÖMISCHER ISARÜ BERGANG IM STADTGEBIET LANDSHUT?
Auf der Fernstraße Regensb u rg-Brenner sc he int am Ende des 3. Jahrhu nderts n. ehr. und am Beg i n n des 4. Ja hrhunderts n . ehr. auf dem Tei l stüc k Regensb u rg- I sa rta l-Vi lsta l übergang westl . Geisenhausen der Fernverkehr nach I tal ien a l l mäh l ich verödet zu se in . Um d iese Zeit (Diocletian-Konstantin 2 84-33 7 n. ehr. ) näml ich wurde die 1 I I. Itai i sche Leg ion i n 6 e inze lne Truppentei le aufgeg l iedert und zur Grenzsic herung an der Donau e ingesetzt. In Regensb u rg (REG I N O ) verb l i eben zunäc hst n u r ca. 1 000 Ma nn. Der Präfekt der Legion befeh l igte nunmehr d iese Grenzsic herungstru ppe n icht mehr von Regensb u rg a us, sondern verlegte se in Ha u ptqua rt ier nach Va l latum (Manc h i ng ) näher a n d ie Provinzhauptstadt Augsb u rg heran. Das ehema l ige Legionslager Regensb u rg verfie l, nu r e ine k le ine Besatzung verb l i eb a m Ort. Dieser Bedeutungsverlust, besonders nach der Zerstörung Regensburgs durch die juthungen (357 n. Chr.) und dem Abzug der letzten regulären Truppen bis 408 n. Chr. (in Regensburg verblieben germanische Föderaten als Besatzung) mußte sich auch auf den Verkehr auf der Fernstraße nach Italien auswirken.
Das Endziel der Fernstraße von Ita l i en über das I sa rtal wa r jetzt n ic ht mehr Regensb u rg, sondern Va l latum/Manc h i ng . D e r Hau ptverkeh r na h m e i n e a ndere Richtung. ( Ma nche H istor iker denken auc h a n Weltenb u rg-Va l latu m ).
Ab dem Viistaiübergang westlich von Geisenhausen könnten die Römer nun entweder über den Kum hauser Ta l I sa rübergang das Pfettrac h/Further Ta l erreic ht haben u nd Richtung Manc h i ng weitergezogen sein .
Auc h e i n e Abzweig ung e rst von Hoheneggl kofen a u s nac h Nordwesten über das Hag ra i nertal h i n u nter zu e inem I sa rüberga ng be im H I.Geist-Sp ital ist vorste l lbar.
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Czysz u.A. "Die Römer in Bayern"
Theiß-Verlag
Stuttgart 1995
ISBN 3-8062-1058-6
48 ______________ __
Glas- und Keramikgefäße
aus dem Gräberfeld
Ergolding-Nord
Spitzlberger
"Die Straßburg als histori
sches Bodendenkmal"
Vhdlgn.Hist .Ver.Ndb.
Nr. 11 6/1 1 7
1990/91
Funde römischer Münzen und Keramik im Stadtbereich Lands
hut (Moniberg, Hofberg, VeldnerStraße, Gries, Höglberg) stützen
bei aller Zurückhaltung in der Bewertung einzelner Funde ohne
archäologisch abgesicherter Befundlage doch die Annahme eines spät-römischen Isarüberganges im Stadtgebiet Landshut.
Die Funde weisen nach Zeitste l lung und Umlauf/Geb rauchsund Aufbewa h ru ngsdauer in d i e Späta nti ke, a l so in die Zeit nac h der U mleitung des Fernweges von Ita l ien nac h Val latu m/ Manch ing.
Da mit wäre auch die aus sc hon rö mischer Zeit (5pitzelberger) vermutete Altstra ßenführung Papiererstraße.-bzw. AI ts tadt-H I . Ge i s t -5 p i ta I -Ka rl s tra ße-AI tdorfer stra ße-Hasc h e rkel ler-pfettrachtal zu verstehen.
Als da nn um 408 n . Chr. Regensb u rg endgü ltig german ischen Sö ldnern überlassen wurde, verö dete u nd verfiel das Stra ßenstück Regensb u rg- Isa rta l-Vi lsta l und nac h Abzug der Römer aus der Prov i nz Rätien (Odoa ker 488 n. Chr .) d ie gesamte Fernstraße von Regensb urg nac h Nord ita l ien . Von e iner spätrö m isc hen Stra ße d u rc h das pfettrach-/ F u rt herta l haben s ic h b isher keine Spuren i m Luftb i l d oder im Gelände a uffi nden lassen . Viel leic ht wurde a uc h der Ausbau d ieser St raße in spätrömischer Zeit n ic ht mehr mit der Sorgfa lt und mit dem tec h n ischen Aufwande betrieben, wie d ies i n der frühen und m ittleren Ka iserzeit üb l ic h wa r. Wir m üssen bei den spät rö m i sc h e n Stra ßen woh l eher an u nbefestigte Sau mpfade für Reiter u nd Lastt iere denken.
D ie Spuren solcher Sa u mpfade ohne besonderen st ra ßen-
bautec hn ischen Ausba u ( Dä mme, St ra ßeng räben usw.) s ind längst vergangen.
Der letzte Ka i ser, der s ich für den Erhalt des römi schen Fernst raßennetzes e ingesetzt hat, wa r der Kai ser Max i m i n u s Thrax (235-238 n . ehr.). I n einem Sonderba uprog ra m m l ieß er d ie Fernst ra ßen erneuern. ("vias e t pontes vetustate collap
sos restituit", wie der Meilenstein 1 5 am Brennerpaß berichtet.)
I n den nac hfolgenden Jahrhunderten b i s i n s späte M itte la lter h inein kü mmerte s ic h kau m jema nd ernst haft u nd weiträu m ig um den Zusta nd der Straßen.
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Walser
"Die römischen Straßen
und Meilensteine in
Rätien"
Ges.f.Vor-u.Fr.-Geschichte
Württemberg
1983 Stuttgart
Kleine Schriften Nr. 29
Bronzemünze (As)
des Kaisers M. Aurel
16 1 -180 n. ehr.
Ergolding-Nord und Öllampenbruchstück
mit Stempel " ... GAUS F"
(Hascherkeller)
Keramikgefäße aus dem
Gräberfeld Ergolding-Nord
50 ____________ __
Terra Sigillata
Schale und Räucherkelch
aus dem Gräberfeld
Ergolding-Nord
DIE ALTDORFERSTRASSE - EIN RÖMISCHER WEG?
Schon i mmer ist d ie merkwürd ige und e igentl ich u nverständ l iche Trassenführung der Altdorfer Stra ße aufgefa l len. Von La ndshut aus überquert sie das nö rd l i che I sa rta lmoos 2 km Ö. Altdorf bis Hascherke l ler und b iegt erst da nn scharf nach Westen in Richtung Altdorf ab. Warum wurde d iese Straße n icht kü rzer und d i rekt nach Altdorf-Pfett rach gefü h rt.
E ine Antwort h ierzu g ibt uns v ie l le icht d ie a nt ike Geschichte: Am Hascherke l ler sta nd von ca. 80-259 n. Chr. ein rö mischer G utshof (v i l la rust ica). Von d iesem Gutshof l i ef e in Wi rtschaftsweg (via v ic ina l i s ) schnurgerade nach Süden über das I sa rta lmoos zu der seit 40-50 n. Chr. in Höhe des nörd l ichen Ba hnhofsgeländes von West nach Ost d u rch das Isa rta l geba uten rö m ischen Fernst raße ( l sa rtalstraße). Spätestens nach 259 n. Chr. lag der rö mische Gutshof am Hascherkel ler - wie al le üb rigen Gutshöfe i m I sa rtal - für i mmer zerstö rt und verlassen, b i s er u nd seine Brandgräber be im Lößlehmabba u d u rch d ie Ziegele i Wadenspanner wieder zum Vorschein kam. Eine aus der frühen Kaiserzeit (Claudius 4 1 -54 n. ehr. ) stammende Münze, die nördlich des Bahnhofsgeländes gefunden wurde, muß man wohl dem Verkehr auf der damals neu entstandenen Isartalstraße zuordnen.
Am Ende des 3 . - Anfa ng des 4. Ja hrhunderts entsta nd d ie Fernverb i ndung nach Va l latu m/ Manch ing. D ie Rö mer benutzten wieder den noch vorhandenen ehema l igen Wi rtschaftsweg und m u ßten so keinen neuen Weg in gerader Li n ie über die Pfettrachn iederung nach Norden ins PfettrachFurther Tal an legen.
Nach der Aufgabe Rät iens Ende des 5. Ja h rhunderts n. Chr. verfiel d iese Sa umstraße wieder. S ie spie lte also auch a l s S iedl u ngsachse bei der ersten german ischen Einwanderungswel l e keine erkennbare Rol l e. Erst nach der Gründung der Stadt La ndshut ( 1 204) b ra uchte ma n wieder e ine feste Straße nach Norden ins Pfettrach- und Further Ta l zu den Hofmarken, Dö rfern, Städten und Besitzungen zwischen I sa r u nd Dona u. Und so l ebte d ie a lte über das I sa rta l moos füh rende römi sche Stra ße zum Hascherke l le r/Altdorf wieder auf.
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Spitzlberger
"Die Straßburg als
h istorisches Baden
denkmai"
Vhdlgn.H ist.Ver.Ndb.
Nr. 1 1 6/1 1 7
1 990/91
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Villa Rustica
So können wir uns auch
den römischen Gutshof
von Ergolding-Nord
an der Rottenburger
straße vorstellen.
Römischer Legionär
NEUAUFLEBEN DER STRASSE REGENSBURG-ITALIEN ÜBER OHU-FRAUENBERG
IM FRÜHEN MITIELALTER
Nach der Errichtung eines Bischofsstuhles i n Regensburg (739) u nd des Reg ierungssitzes der frühen bayerischen Herzöge (Ag i lolfi nger ) , ( u m 600) lebten d ie k i rc h l ichen ( Rom) u nd pol it ischen Verb indungen ( Langobarden) nach dem Süden sta rk auf und d ie a ntike rö mi sche Fernstraße von Regens burg zum I sa rta l übergang bei F rauenberg- Ita l i en gewa nn wieder an Bedeutung, e ine Bedeutung, d ie s ie b i s heute beha lten hat (B 15 neu) .
D ie spätrö mische Umleitung der Fernstra ße vom k le inen Viistal ü ber das spätere Stadtgebiet von La ndshut i n Richtung Pfettrac htal-Manch ing wurde spätestens nach 480 n . ehr. a ls Fernverbindung n icht mehr benötigt.
Die G ründung der Stadt La ndshut ( 1 204) d u rc h d ie Wittelsbacher und die Aufga be der dem B isc hof von Regensburg gehö renden Straßburg, d ie b is da h in den a lten (ehema l s rö misc hen) Isarübergang zu ü berwachen hatte, l ießen d e n I sarüberga ng b e i La ndshut wieder aufleben . Sc hon vie le Ja hre vorher d ü rften so ma nc he witte lsbac h isch ges innte Fuhrmänner, Reisende u nd Kriegsleute wäh rend der la ngdauernden erbitterten Fehden der Wittelsbac her m it dem Bisc hof von Regensburg den bischöfl ic hen I sa rü bergang bei Straßburg/ F rauenberg gemieden ha ben und l i eber weiter oberha l b (westlic h) über d e n F l uß gesetzt sein, dort w o später Burg und Stadt La ndshut e rbaut wurden . Der a lte rö m isc he und später b isc höfl ic he Übergang (mit Brüc ke?) bei Gretl müh le/ F rauenberg wurde nach La ndshut verlegt, die Stra ße selbst ab M i rskofen bzw. Essen bach über Althe im auf La ndshut h i n u mgele itet. Ebenso fü h rten d ie Witte l sbac her i m Westen den Verkehr von Weixerau/ l sarüberga ng aus auf der rechten (südl ic hen) I sa rseite weiter über Hofha m d u rc h die Sc h luc ht i m Süden des Sc h loßberges nac h Ac hdorf-Landshut. D i e b i schöfl ic he Burg "Straßburg" verfie l zur Ru ine und zeugt noch heute a l s mäc htiger Bu rgsta l l von der bewegten Gesc hichte des I sa rtales . (Um 1 203 ) .
______________ 53
NEBENSTRASSEN, WIRTSCHAFTSWEGE _______________ 55
Die römischen Siedlungen
im Isartal um Landshut
(80 - 259 n, Chr,)
• römische Gutshöfe
(vi l lae rusticae)
--- die Isartalstraße
--- die Fernstraße
Brenner-Castra Regina
--- Nebenstraßen, Orts
verbindungswege
(via vicina l i s)
56 ______________ _ N u n noch e in Wort zu den Wegeverb i nd ungen, d ie d ie auf der H ochterrasse nö rd l i ch der I sa r bestehenden VI LLARUSTICA-Sied lungen unterei na nder verb u nden haben (via v ici na l is ) :
Au ßer den künstl ich angelegten und vom Staat unterha ltenen Fernstraßen w i rd es s icher e in Netz a n Nebenwegen, Wi rtschafts- u nd Feldwegen gegeben haben, d ie aus den Notwend i g keiten des täg l ichen Arbe its lebens (Ackerba u, Weinba u, Wa ldwi rtschaft, Zugang zu den Nachbarsguthöfen, Wege zum F luß ( F ischerei), Viehtrieb, Handel und Anb indung an e ine Fernstraße) entstanden s ind . Diese u nbefestigten Wege haben über 2000 Ja hre keine Spuren h i nterlassen oder s ind von dem sich in nachrö mischer Zei t und im M ittela lter neub i ldenden Wegenetz überlagert worden. Sie kö nnen nur noch aus anderen, i nd i rekten Ableitungen her vermutet werden und s ind d u rch den nachrö m ischen Ackerba u, d ie Forstwi rtschaft u nd unter den neuentstandenen dörf l ichen Siedlungen (Hochäckerwirtschaft im M ittela lter, F l u rbere in i gung heute) verschwu nden. Wir sol lten uns deshalb stets nur a n noch e inwa ndfrei erkennba re Denkma le oder begründete Ab leitungen aus positiven H inweisen ha lten .
A l le während der mittleren Kaiserzeit entla ng der Hochterrasse erbauten Gutshöfe (80-259 n. Chr .) (Ziegel bauten, Z iege ldächer, Säu len ha l len, F u ßbodenhe izu ngen, Bäder, I nnenra u mbema l u ngen) wurden von den Alama n nen zerstö rt (233/242/259 n. Chr .) und danach nicht wieder a uf geba ut und bewi rtschaftet.
Die Wege von Gutshof zu Gutshof wa ren re ine Wirtschaftswege (via v ic ina l i s ) . Von den Gutshöfen aus werden auch Wege nach Süden übers I sa rta lmoos den Ansch l u ß a n d ie I sa rta lstraße hergestel lt haben. (s iehe Absatz Altdorferstraße) Eine solche Q uerverb indung zur Isa rta l stra ße f i ndet sich z .B . über dem Schwemmf ächer des Feldbaches östl . Ergold ing, wo e in jetzt verf ü l lter, aber im Luftb i l d noch erken nbarer Hoh lweg d u rch d ie Hochterrassenka nte von der
"V i l la Rustica" Ergold ing Nord a m rö mischen Brandgräberf riedhof (90 Bestattungen) vorbei zur Isarta l straße in Höhe der Schwedenschanze/ Du n iwang f ü h rte. Auch von den a nderen Gutshöfen werden Q uerwege zur I sa rta lstraße angelegt worden sein. (B ruckberg, Eugenbach, Hascherkel l er usw. ) . D ie Wi rtschaftswege zwischen den e inzelnen Gutshöfen entla ng der Hochterrasse bekamen i m f rü hen Mittela lter nach Entstehen der g rö ßeren Dö rfer Altdorf, Ergold ing, Altheim, Essenbach auch eine gewisse überö rtl iche Bedeutung . In den Chroniken d ieser O rte w i rd mehrfach e ine " Hochstraße" a uf
der Hochterrasse erwähnt, d ie römischen U rsprungs sein so l l und eben d ie antike Fernstraße da rste l le . D iese Ansicht i st so n icht ric htig, d ie a ntiken Wi rtsc haftswege wurden von den germa n isc hen Neusied lern wieder benutzt. S ie fanden dort entlang der " Hoc hstraße" röm ische S ied lungsreste und erkan nten den Weg deshalb als " römisc h" .
Die römische Fernstraße selbst durch das Isartal als "VIA MILITARIA
" und "VIA PU BLlCA" verlief in der Mitte des
nacheiszeitlichen Isartalbodens. (Und eben n icht auf der Hochter-rasse oder über Postau-Weng oder im Westen über das süd l iche H üge l land).
Wir wissen le ider i mmer noch n icht, a n welcher Ste l le der Straße im Isarta l d ie i m antiken Stationsverzeic hn i s ITI N ERAR I U M ANTO N I N I genannte Stra ßenstation "AD I SARA(m) " zu suchen i st. An der Sc hwedensc hanze bei Dun iwang, an der Straßenkreuzu ng bei Ohu, am Koi s l hof oder i n EssenbachAmmerb reite?
An der Sc hwedensc h a nze/Dun iwang s ind d u rc h rücksic htslose Abbaggerei von Kies und Sand i nnen( !) und i m Außenbereich wohl a l l e Spuren a u s römisc her Zeit zerstört worden . N u r wenige solc her Funde wurden gemeldet und gesichert, da ru nter früh ka iserzeitl iche Keram ik .
______________ 57
RÖMISCHE LEGIONÄRE, BEAMTE, KAUFLEUTE UND REISENDE IM ISARTAL
Wenn w i r unsere Phantas ie e in wenig spie len lassen, können wir uns gut vorstel len, daß die Bataverkohorte, die nach dem Bataveraufstand auf Befeh l des Kaisers Vespasian vom N i ederrhein nach Passau verlegt wurde, um 70 n. ehr. auf unsere r Isa rtalstraße h inu ntermarschiert i st oder daß d ie X IV . und XXI . Legion gegen d ie Daker von Köl n aus i n Tei len auch die Isa rtalstraße auf dem Weg nach U ngarn benutzt hat. Kaiser Marcus Aurelius ( 1 61 - 1 80 n. ehr. ) l ieß v ie l le icht Tei l e d e r I . Legion von Bonn aus nach Armenien ü b e r d ie Isa rta lstraße ziehen. Und a ls dann 1 95 n. ehr. 1 00000 Mann unter Kaiser Septimus Severus ( 1 92-2 1 1 n. ehr .) gegen den aufsäss ig en Decimus Clodius Albinus i n Ga l l ien kämpfen mußten, d ü rften die aus Pannonien kommenden Legionen auch d u rch das Isa rta l gezogen sein . Nochmals um 2 1 4 n. ehr. werden Legionäre aus Britannien in den Partherkrieg auf ihrem Marsch nach dem Orient am römischen Grabmal bei Niedererlbach vorbeigefahren, geritten oder in endlosen Kolonnen gezogen sein, versorgt und verpflegt von den römischen Gutshöfen im Isartal. Die Herren Offiziere konnten sich wohl in der Straßenstation AD ISARA(m) nach einem Bade in der Gaststube bei einem Krug Isartalwein und gutem Essen gemütlich ausruhen.
Aber auch d ie hun n ischen Reite rhorden Attilas könnten zusammen mit i h ren germanischen Verbündeten d u rch unser Isa rta l nach Westen i n d ie Schlacht an den Kata laun ischen Feldern gezogen sein (451 n. ehr. ).
Als dann nach dem Abzug der Römer aus Rätien germanische E inwanderer s i ch neues Land s uchten, begann d iese S ied l u ngstätig keit zunächst entl a ng der a lten römischen Verkehrswege. Die zah l reichen (echten) - ing-Orte und Reiheng räberfried höfe des 5 . - 7. I h . n. ehr. auch im Bereich des Isa rta les geben davon Zeug n is .
Um d e n aus antiker Zeit stammenden Isa rü bergang bei Althe im/Ohu ranken s i ch noch heute e in ige Legenden und Über l ieferu ngen, wie z.B. die Legende u m den HI. Erhard aus Regens burg, der u m 700 auf dem Wege nach Süden den
________________ 59
Weining
"Hydrogeologie des
Isartales"
München 1972
60 ____________ __
Am Turm der Kirche zu
Frauenberg liegt
der sagenumwobene
Erhardistein
da mals noch he idn isc hen Althe imer Bauern das kranke Vieh hei len sol lte und a ls er das n ic ht vermochte, bedrä ngten und verfolgten s ie i hn . Auf e inem Alta rste in so l l er s ich über d ie Isa r schwimmend gerettet haben. Dieser Alta rstein l iegt heute noc h vor dem Kirc hturm i n Fra uenberg .
,
Oder d ie Legende vom HI . Wolfgang, Bischof von Regensburg, der a uch auf dem Weg nach Süden am jetzigen Wolfgangskirchlein bei Essenbach übernachtete, ehe er über d ie I sar setzen konnte. (971-994 n. ehr. ) . Diese a l ten Legenden halten in i h rem Kern eine Aussage ü ber das Vorhandensein e ines F l u ßüberganges in a lter Zeit wach.
_______________ 61
NACH BETRACHTUNG
Wenn wir den Spuren antiker F l ußü bergänge an den römischen Fernstraßen nachgehen und deren genaue Lage anhand von Funden, Luftbi ldern, obertäg ig noch sichtbaren Dammresten und Straßengräben, aus der anti ken Literatur und ind i rekt aus den sied lu ngsgeograph ischen und verkehrsgeschichtl ichen Auswi rkungen, d ie d iese Fernstraßenübergänge erkennen lassen, festste l len wol len, sol lten wi r aber auch bedenken, daß schon in der Antike und das ganze M i tte la lte r h indurch bis spät in die Neuzeit d ie Menschen nicht nur an den Straßenflu ßü bergängen den F luß ü berquert haben. Auf Booten, F lößen, schwimmend und i n trockenen Zeiten auch d u rch d ie weit aus laufenden Auenflußsch l i ngen, F lachwasserzonen und I nse ln zu Fuß konnte man den F luß ohne den U mweg ü ber e inen offiz ie l len Ü bergang ü berqueren, ohne Kontro l le und ohne Zol l . I n Kriegszeiten, vor d rohenden Überfä l len, auf der F l ucht vor mordenden, p lü ndernden und brandschatzenden Horden ( M a rkomannen, Alamannen, J uthungen, H unnen, Ungarn, Schweden, Österreicher, Franzosen) retteten s ich die Menschen in höchster N ot fü r Le ib, Leben und Habe über den F l u ß, und was dabei verlorenging (auch von den P lündernden selbst), was versteckt und vergraben wurde, das kommt heute da und dort eben wieder zum Vorsche in . Auch an Fundversch leppungen d u rch Einebnen nach Bränden, Straßenbauauffü l lmateria l, H um usanfu h r für Gärten und Parkan lagen, Gewässerumle itungen, aus dem Orient oder aus I ta l ien he imgebrachte Souven i rs ( Kreuzzüge, Wa l lfa hrten, Kriegszüge nach I ta l ien u .a .m . ) sol l te gedacht werden.
Es ist deshalb bei der Bewertung, I nterpretation und zeitl ichen Ei nordnung e inzelner Funde ohne a rchäologisch gesicherte Befu nd lage und beim Herste l len von Bezügen, d ie sich aus solchen Funden zu antiken Straßenver läufen zu e rgeben scheinen, ganz besondere Zurückhaltung, Abwägung und Kriti k geboten.
Die heutigen Verkeh rsstrukturen, das S ied lungsb i ld des frühen und hohen M i tte la lters bis in unsere Zeit h ine in
______________ 63
64 ______________ __ wurzel n i n d iesen bereits d u rch d ie Römer vorgeprägten Bahnen und lassen u ns deutl ich werden, daß auch längst vergangene Geschichte bis i n unsere Tage lebendig ist, immer auch Auswirkungen u nd Folgen zeit igt und d ie Menschen der M oderne n icht aus der Trad ition m it der Vergangenheit und damit auch nicht aus der Verantwortung für d ie Zukunft entl äßt.
Und so könnten sich a l l e d iese Ü berlegungen, Festste l lungen, a rchäologischen Funde und Befunde, hydrogeologischen Verhä ltnisse im I sarta l ra u m, Über l iefe rungen und h i storisch gesicherten Fakten zu e inem B i ld des a ntiken Verkehrsnetzes zusammenfügen, von dem w i r n u n solange a usgehen sol lten, bis die Diskussion begrü ndete neue E ins ichten erbringt, d i e a rchäologische Forschu ng neues Mater ia l vorlegen kann oder neue h istorische Fakten d ieses B i ld bestätigen oder es notwendig machen, d ie b isher erarbeiteten Ansichten und Vorste l l ungen zu berichtigen, a bzuändern oder zu erweitern .
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Der Burgstall "STRASSBURG"
66 ZEITIAFEL
nach 1 204 Aufgabe des I sa rüberganges bei Weixerau/Ech ing, Ableitu ng der Straße von F re is ing-Moosburg rechts der Isar über Sch loßberg nach La ndshut
1 204 Gründung der Stadt Landshut, Aufgabe der b i schöfl ichen Straßburg bei F rauenberg, der I sa rü bergang wird von Straßburg/Gretlmüh le nach Landshut verlegt.
um 1 000 Ausbau der dem B ischof von Regensburg gehörenden
"STRASSBU RG"
nach 750 Es entsteht e ine d i rekte Straße von Fre is ing über das neugegründete Kloster M oosburg zur Altstraße bei Weixerau/ Eching. Die bisher von Freis ing- I sarübergang-La ngenpreis ingN iedererl bach-Weixerau/Ech ing füh rende (römische) Straße w i rd a l s Fernstraße n icht weiter benutzt und hat sich desha lb in Spuren bis heute erha lten
739 Bon ifat ius g rü ndet das Bistum Regensburg Die römische Fernstraße von Regensburg nach I ta l i en über den I sa rü bergang bei Ohu/Frauenberg w i rd wieder für den Fernverkehr benutzt
um 600 Regensburg wi rd Herzogsstadt der Agi lo lf inger
Ende 5 . jhd Römer geben Rätien a uf, Romanen ver lassen Rätien (Odoaker 488) Die Fernstraße Va l latum-Isarü bergang im Stadtbereich Landshut wird a ls Fernverb indung n icht mehr benötigt und verfä l lt.
450 German ische Si ppen beg innen in Altbaiern ( Re ihengräber) zu s iedeln
408/402 Die regu l ä ren römischen Tru ppen verlassen Regensburg, german ische Sö ldner ( Föderaten) verble iben in der Stadt (Sti l i cho)
Die german ischen J uthu ngen zerstören Regensburg Die Fernstraße Regensburg- Ita l ien verödet im Abschn i tt
Regensburg-Isarü bergang-Vi l sta l, e in neuer Fernweg entsteht (Sau m pfad?) vom Vi lsta l -Kumhausen bzw. Hoheneggl kofen
Isa rü berga ng-Pfettrachta 1 -VALLA TU M
Die 1 1 1 . I ta l ische Legion i n Regensburg wird aufgete i l t und zur S icheru ng der Donaugrenze e ingesetzt.
Der Präfekt der Legion verlegt se in Hauptquartier nach VALLATU M ( M a nching oder Weltenburg?) unter
Diocletian 284-305 und Constant in 3 1 2-337
Die A lamannen verwüsten Rätien, d ie römischen Gutshöfe i m I sa rta l werden zerstört und n i cht wieder aufgebaut
Die 1 1 1 . I ta l i sche Legion wird i n Regensburg station iert. Das Leg ions lager CASTRA REG I NA w i rd e rbaut
E ine d i rekte Fernstraßenverbindung entsteht zwischen Regensburg und Nord ita l i en .
Das I sarta l wird be i Ohu/Frauenberg überquert. Straßenstation "AD I SARA(m)"
M a rkomannen z iehen p l ü ndernd d u rch Rätien
I m I sarta l entstehen zah l re iche Gutshöfe (VI LLAE RUSTICAE)
U nter Claud ius w i rd e ine Fernstraße von Augsburg-Freis i ng- I sa rü berga ng-N iedererl bach-Weixera u/ Ech i ng
I sa rübergang-Mü nchnerau-Ohu zur Donau ange legt
Die Römer besetzen das Gebiet zwischen den Norda lpen und der Donau
________________ 67
357
Ende 3 . J hd
233/245 259
1 79
u m 1 75
1 74?
um 80
ab 40 n. Chr.
1 5 v. Chr.
68 LITERATUR
Auer " Die Altstraßen zwischen Donau und Isar"
unveröffentl i chtes Manuskr ipt Dünz l ing 1 994
Becher " Landshut, die Stadt und das Landgericht Rottenburg"
Kom mission fü r bayerische Landesgeschichte M ü nchen 1 978
Bender " Römischer Reiseverkeh r"
Gesel l schaft für Vor- und Frühgeschichte Württemberg Kleine Schriften N r. 20 Stuttgart 1 978
Bender " Römische Straßen u nd Straßenstationen"
Gese l l schaft fü r Vor- und F rühgesch ichte Württemberg Stuttgart 1 975
Bender "Straßen und Verkehr i n den Alpen zu römischer Zeit"
in Vorträge des 1 3 . Ndb . Archäologentages Verlag M . Leidorf, 32339 Espe lkamp, I S B N 3-924734-59-3
B le ibrun ner " Landshut, d ie a ltbaierische Res idenzstadt" 1 972
B le ibrun ner " Beiträge zur Heimatkunde"
Reg. v. N iederbayern, Schu labte i lung 1 976
Christle in " Die römische I sa rta lstraße"
Vhdlgn. H i st. Vere in von N iederbayern N r. 1 03/1 977
Christle in/Braasch " Das unteri rd ische Bayern"
Theiß-Verlag Stuttgart 1 982, I S B N 3-8962-0233-8, S. 242/243
Braasch " Luftbi ldarchäologie i n Süddeutsch land"
Gesel lschaft für Vor- und F rühgeschichte Württemberg Stuttgart, Kleine Sch riften N r. 30
Csysz/Krahe "V IA CLAU D I A AUGUSTA"
LfD M ü nchen I nf.AN r. 58/7 1 986
" Bayerischer Gesch ichtsatlas"
Bayerischer Sch u l buchverlag M ü nchen 723/1 969
" Die Römer und Bajuwaren an der Donau" Pustet-Verlag Regensburg 1 988, I SBN 3-79 1 7-1 1 3 1 -8
" Das römische Grenzkaste l l Abusi na-Ein i ng"
Theiß-Verlag 1 984
Führer zu ,archäologischen Denkmälern in Bayern, N iederoaye,n " I S B N 3-8062-03090-3
" Die Geschichte der Pfa rrei Neuhausen" Selbstverlag 1 933
" Lex ikon der Antike" Four ier-Verlag Wiesbaden 1 977
" Die Römer i n Bayern" Süddeutscher Verlag M ü nchen 1 97 1
" Präh istorische Staatssam m lung, Führer durch d ie röm ische Abte i l ung"
Süddeutscher Verlag M ü nchen 1 976
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Diepolder/Sp ind ler
F ischer
F ischer
Sp ind ler
H u ber
I rmscher
Kel l ner
Kel l ner
Kohnke
Kraus/Pfeiffer
Nack
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Pol l i nger
Popp
Reif
Reinecke
Reinecke
Rieckhoff/Spind ler
Schwarz
Schm idt
Schmotz/Braasch/ Weber/Lei dorf
Sp ind ler
Spitzlberger
"Aus Landshut und Umgebung"
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" Regensburg zur Römerzeit"
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" Das a rchäologische Jahr in Bayern"
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Sp itzl berger
Staudenraus
Struck
Wein ing
Walser
Wolf
Wiesend
Gruß
M a rtin
Gesel lschaft für Archäologie in Bayern
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Grieser
Bayerisches Landesamt für Denkma lpflege
Csysz u.A.
" H istorische Straßen i n Europa"
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" Die Römer i n Bayern"
Theiß-Verlag Stuttgart 1 995, I S B N 3-8062-1 058-6
Römerstraßen im Isartal
Spuren und Geschichte
antiker Straßenzüge
Werner Hübner, 1 996
Typogrophie Monika Schwanitz
Reproduktion, Herstellung und Sotz Monika Schwanitz
Papierwerk Landshut Mittler
Schrift Stone Sam ITe
von Sumner Stone, 1987
Druck und Bindung Neumann Druck Landshut
© 1 997 by Werner Hübner,
Landshut
Vom Wildwechsel zur Kunststraße
Besetzung Rätiens
Das römische Ferristraßennetz
Fernstraßen im östlichen Rätien
Belege, Nachweise, Befunde, Hinwei�e
Die römische Isartalstraße
Die Geologie des Isartales als Verkehrsweg
Die römische Fernstraße Brennerpaß-CASTRA REGI NA
Römischer Isarütiergang im Stadtgebiet Landshut
Die Altdorfer Straße -ein römischer Weg?
Neuaufleben der Straße , Regensburg-Italien
im frühen Mittelalter
Nebenstraßen, Wirt5chaftswege,
Feldwege
L�gionäre, Beamte, Kaufleute und Reisende im Isartal
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