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Spielzeitheft 2014/15

Date post: 28-Mar-2016
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Spielzeitmagazin 14/15 # 01
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Spielzeitmagazin 14/15 #01

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Verehrtes Publikum in Nah und Fern,

das Düsseldorfer Schauspielhaus steht an einem Wendepunkt. An

dieses Haus zurückzukehren, das ich vor 28 Jahren nach 10 Jahren

erfolgreicher Intendanz-Arbeit verließ, ist eine Ehre. Und es ist

mir eine Verpflichtung, diesem Theater, dem ich soviel verdanke,

gerade jetzt all meine Erfahrung und Kenntnis zur Verfügung zu

stellen.

Zu dieser Herausforderung Schauspielhaus hat sich neben mir und

Alexander von Maravic ein Team zusammengefunden, das aufgerufen

ist, für dieses Haus nicht nur künstlerische, sondern auch struktu-

relle und wirtschaftliche Lösungen zu finden.

Die Rückkehr zum ehemaligen Signet des Hauses stellt keine

Nostal gie dar, sondern eine Besinnung auf Stärken, die dieses Theater

bedeutend machten: Ein Spielplan, der sich auf Tradition bezieht

und nachdrücklich neue Dramatik fördert und zurückfinden muss

zu den Tugenden des Ensembletheaters. Ein Spielplan, der notwen-

dige Brücken für die Wechselwirkung Theater und Publikum schlagen

will: Für ein Theater, das wieder verstärkt nachvollziehbare Geschichten

erzählt, die für das Publikum erlebbar werden.

Das Düsseldorfer Schauspielhaus hat wesentlich zur Aufgabe,

sich erneut in die Herzen seines Publikums zu spielen, ihm dabei

nicht den Kopf zu verdrehen, sondern ihm Mut zu machen, sich

mit Freude des Verstandes zu bedienen. »Ich sehne mich danach,

Kunst FÜR etwas zu machen«, so äußerte sich Gustaf Gründgens, als

er seiner zeit dem Ruf von Berlin nach Düsseldorf folgte. Dieser Satz

hat besondere Gültigkeit, wenn er sich auf unser Publikum bezieht.

In dieser Phase der Neupositionierung mitten in der Spielzeit ist

die Gestaltung des Spielplans naturgemäß nicht allein der Ent-

wurf des neuen Teams, sondern beruht auf wesentlichen Vor-

gaben des Vorgängers. Dennoch konnten wir einige Bausteine

austauschen:

V. l. n. r. Eva-Maria Gnatzy (Direktorin Kostüm und Maske), Lothar Grabowsky (Technischer Direktor), Veronika Ortmayr

(Persönliche Referentin des Generalintendanten), Dirk Diekmann (Stellvertretender Intendant), Günther Beelitz (Generalintendant),

Alexander von Maravic (Geschäftsführender Direktor), Katrin Nikel (Künstlerische Betriebsdirektorin),

Stefan Ruhl (Leitung Kommunikation und Marketing), Oliver Held (Dramaturg), Barbara Noth (Dramaturgin)

Das Ergebnis ist ein Spielplan, der seinen Schwerpunkt in der Klas-

sik findet und mit zwei Produktionen den 450. Geburtstag William

Shakespeares feiert. Außerdem ehren wir die großen Theaterautoren

George Tabori, der in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden wäre, und

Albert Camus, der letztes Jahr seinen 100. Geburtstag gehabt hätte.

Darüber hinaus ist die zeitgenössische Theaterliteratur mit Ur- und

Erstaufführungen gleichberechtigt vertreten.

Das Theater ist immer wieder auf der Suche nach seinem Gesicht.

Wir haben für die nächsten Spielzeiten auch Künstler und Künstler-

innen ins Ensemble eingeladen, die das Gesicht dieses Hauses prägten

und denen Sie wieder neu begegnen werden.

Entscheidend für unsere Arbeit sind aber nicht allein gute Vor-

sätze und Pläne, sondern die Ergebnisse auf der Bühne. Beides bedarf

keiner programmatischen Erklärungen.

Mit dieser ersten Ausgabe unseres Theatermagazins als Zeitungs-

beilage wollen wir über unser Stammpublikum hinaus auch Menschen

ansprechen, die dem Schauspielhaus bisher fernstanden.

Es ist uns eine Freude, für dieses Theater mit seinen wunderbaren

Möglichkeiten und für sein Publikum, für Sie, da zu sein.

Begleiten Sie uns auf der Entdeckungsreise durch unseren Spielplan!

EIN HERZLICHES WILLKOMMEN IN IHREM DÜSSELDORFER SCHAUSPIELHAUS WÜNSCHEN IHNEN ALLE MITARBEITER UND IHR

Günther Beelitz Alexander von Maravic

UNSERFAMILIEN- STÜCK IM CENTRAL

PREMIERENÜBERSICHT 2014 / 15

WILLIAM SHAKESPEAREEIN SOMMERNACHTSTRAUM — 4Regie: Àlex Rigola20. September 2014

JOHANN WOLFGANG VON GOETHEIPHIGENIE AUF TAURIS — 6Regie: Mona Kraushaar26. September 2014

ALBERT CAMUSDIE GERECHTEN — 8Regie: Michael Gruner18. Oktober 2014

FRANZ WITTENBRINKSEKRETÄRINNEN — 10Regie: Michael Wallner 25. Oktober 2014

GERHART HAUPTMANNDIE RATTEN — 12Regie: Volker Lösch29. November 2014

GEORGE TABORIDIE GOLDBERG-VARIATIONEN — 14Regie: Tilo Nest24. Januar 2015

JOËL POMMERATKREISE / VISIONEN — 16Regie: Hans-Ulrich BeckerDEUTSCHE ERSTAUFFÜHRUNG7. Februar 2015 WILLIAM SHAKESPEAREDER STURM — 16Regie: Tina Lanik11. April 2015

HENRIK IBSENBAUMEISTER SOLNESS — 16Regie: Dušan David Parízek25. April 2015

FRIEDRICH SCHILLERWALLENSTEIN — 16Regie: Hasko WeberKOOPERATION MIT DEM DEUTSCHENNATIONALTHEATER WEIMARJuni 2015

KLEINES HAUSJUNGES SCHAUSPIELHAUS

DAVE EGGERSBEI DEN WILDEN KERLEN — 32Nach dem Bilderbuch Wo die wilden Kerle wohnen von Maurice Sendak Ab 6 JahrenRegie: Ronny Jakubaschk21. September 2014Bühne

KRISTO ŠAGOR PATRICKS TRICK — 34Ab 10 JahrenRegie: Hanna Müller27. September 2014Studio

WOLFGANG HERRNDORFTSCHICK — 35Ab 13 JahrenRegie: Jörg Schwahlen8. November 2014Bühne

WILHELM HAUFF / SOEREN VOIMADER KLEINE MUCK — 36Ab 6 JahrenRegie: Christof Seeger-Zurmühlen22. November 2014

SÖHNE WIE WIR – MACH DIR KEINE SORGEN, MAMA! — 38Ein Theater Mobil-Projekt Ab 14 JahrenRegie: Ines HabichURAUFFÜHRUNG10. Januar 2015Bühne

IRGENDWIE ANDERS — 38Nach dem Bilderbuch von Kathryn Cave und Chris Riddell Ab 4 JahrenRegie: Franziska HenschelDEUTSCHSPRACHIGE ERSTAUFFÜHRUNG18. Januar 2015Studio

EIN NEUES STÜCK — 38RING-URAUFFÜHRUNG mit der Compania Paidéia, São Paulo, und dem GRIPS Theater, Berlin Ab 11 Jahren27. Februar 2015Bühne

HERZRASEN — 38Produktion in Kooperation mit projekt:il und dem Verein »Miteinander wohnen« Ab 13 JahrenRegie: Bianca Künzel URAUFFÜHRUNG Mai 2015 Studio

GROSSES HAUS

ERNST TOLLERHINKEMANN — 18Regie: Miloš LolicKOPRODUKTION MIT DEN SALZBURGER FESTSPIELEN31. Juli 2014 (Salzburg) 19. September 2014 (Düsseldorf)

DAVID GREIG & GORDON McINTYREMIDSUMMER – EINE SOMMERNACHT — 20Regie: Nele Weber25. September 2014

MORITZ RINKEWIR LIEBEN UND WISSEN NICHTS — 2116. Oktober 2014

LOT VEKEMANSGIFT. EINE EHEGESCHICHTE — 22 Regie: Günther Beelitz15. November 2014

ANNE LEPPERLA CHEMISE LACOSTE — 24URAUFFÜHRUNG6. Februar 2015

TIM FIRTHVIER MÄNNER IM NEBEL — 24Regie: Christian Brey28. Februar 2015

HANOCH LEVINMORD — 24Regie: Dedi Baron13. März 2015

HEINAR KIPPHARDTMÄRZ, EIN KÜNSTLERLEBEN — 24Regie: Alexander Müller-Elmau24. April 2015

STEPHAN KALUZA3D — 24Mai 2015

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» Candy came from out on the island, / In the backroom she was everybody’s darling, / But she never lost her

head / Even when she was given head / She says, hey babe, take a walk on the wild side / Said, hey baby,

take a walk on the wild side.« LOU REED: A WALK ON THE WILD SIDE

Eine Welt der wild side, der madness, des Sexus zeigt William

Shakespeares Sommernachtstraum auf besonders poetische, spiele-

rische Weise.

In seiner Schilderung der naturhaften Gegenwelt zur geordneten

Stadt Athen herrschen Elementargeister, Dämonen, Elfen, Kobolde,

unerkannte Mächte, vor allem die Macht des Eros und des Rausches.

Die Menschen sind getrieben von diesen Mächten, Lüsten, Begierden,

in einer midsummer madness, die über ihren Verstand geht. Das eben

noch geliebte Wesen wird plötzlich verachtet und verhöhnt, die Ver-

schmähte mit rasender Liebesgier verfolgt.

Eine Elfenkönigin wird Opfer ihres eigenen sexuellen Verlangens

und erliegt im Traum – oder in der Wirklichkeit? – einem Liebes-

rausch mit einem (verzauberten) Esel.

Die Gesetze von Zeit und Raum in dieser Sommernacht sind auf

den Kopf, aus dem die Träume kommen, gestellt.

Àlex Rigola, international bekannter Regisseur aus Barcelona, hat

für seine Interpretation des Stoffes einen besonderen Ort entdeckt:

Die Factory des Andy Warhol war einer der kreativsten, berühmt-

berüchtigsten Orte im New York der frühen sechziger Jahre. Diese

WILLIAM SHAKESPEAREEIN SOMMERNACHTSTRAUMKOMÖDIE

Lebens- und Arbeitsgemeinschaft bildete den Mittelpunkt einer

Künstler-Avantgarde, die bis heute prägend für Bildende Kunst, Musik,

Literatur und Film ist.

Berüchtigt waren die Parties, die vermeintlichen Exzesse; berühmt

wurden die Songs, die Bilder, Skulpturen und Filme.

Tänzer, Sänger, Schauspieler, Filmemacher trafen sich zu rausch-

haften Sessions, bei denen Bilder gemalt und Filme gedreht wurden.

Bands kreierten hier ihre besten Songs u. a. die legendäre Formation

»Velvet Underground« – Performances wurden ersonnen und aufge-

führt. Die Factory war Atelier, Wohn- und Schlafzimmer einer Gruppe

hochbegabter Träumer und Wirklichkeitsflüchtlinge.

Wie belebend und auch zerstörerisch diese »magischen«, durch

Drogen und Passionen kreierten, Traumwelten sein können, zeigt die

Eröffnungspremiere der Spielzeit 2014/15 im Großen Haus.

REGIE: ÀLEX RIGOLABÜHNE: MAX GLAENZELKOSTÜME: REGINA RÖSINGPREMIERE: 20. SEPTEMBER 2014

» ICH HATTE EINEN TRAUM. ES GEHT ÜBER MENSCHENWITZ, ZU SAGEN, WAS FÜR EIN TRAUM ES WAR. DER MENSCH IST EIN ESEL, WENN ER SICH EINFALLEN LÄSST, DIESEN TRAUM ZU DEUTEN.«

GROSSES HAUS

GROSSES HAUS

Die Hohepriesterin Iphigenie hat ein Geheimnis: Sie ist die Toch-

ter des Königs Agamemnon und wurde von ihrem Vater zu Beginn

des trojanischen Krieges am Altar der Diana geopfert, um günstige

Winde für seine Kriegsflotte zu erflehen. Doch die Göttin erwies

sich als gnädig und entführte Iphigenie in einer Wolke. Nun also lebt

Iphigenie als Priesterin im Heiligtum der Diana auf der Insel Tauris

und hat dem Herrscher der Insel, Barbar Thoas, abgerungen, dass

die grausamen Menschenopfer, die seit jeher Brauch auf der Insel

sind, nicht mehr vollstreckt werden. Als edle Griechin wird sie von

den Barbaren geehrt und geachtet, dennoch sehnt sie sich nach ihrer

Heimat Griechenland, welche sie » mit der Seele sucht.«

»Verteufelt human« nannte Goethe seine Figur Iphigenie in einem

Brief an seinen Freund und Kollegen Friedrich Schiller. Denn ihre

große Humanität, mittels derer sie Thoas gegenüber so überlegen zu

sein scheint, führt sie in einen schier unlösbaren Konflikt: Für ihren

flüchtenden Bruder Orest soll sie ein Bildnis der Göttin Diana rauben,

um ihn zu entsühnen.

JOHANN WOLFGANG VON GOETHEIPHIGENIE AUF TAURISSCHAUSPIEL

So ist sie Gefangene ihrer Pflicht gegenüber der Göttin, jedoch

gleichzeitig dem Herrscher Thoas in Dankbarkeit verbundene Frau

und zuletzt noch die liebende Schwester, die allein dem Bruder zur

Entsühnung seiner erdrückenden Schuld helfen kann.

Wie ist dieser Konflikt zu lösen? Wie ist ein Entrinnen möglich aus

uralter Familienschuld, mythischer Abhängigkeit und selbst auferleg-

ter Pflicht? Wie emanzipiert und human findet der Mensch zu wirkli-

cher Autonomie? Wer bleibt dabei auf der Strecke?

Diese Fragen stellt Goethes lebendiger Klassiker bis heute, und wir

sind immer noch aufgerufen, nach Antworten »mit der Seele« und im

Handeln zu suchen.

REGIE: MONA KRAUSHAARBÜHNE UND KOSTÜME: KATRIN KERSTENMUSIK: SEBASTIAN HERZFELDPREMIERE: 26. SEPTEMBER 2014

GROSSES HAUS

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» Ich untersuche nicht, ich fühle nur.«

8

ALBERT CAMUSDIE GERECHTEN SCHAUSPIEL IN FÜNF AKTEN

» Ich habe beschlossen, zu sterben, damit das Morden nicht siegt. Ich habe beschlossen, unschuldig zu bleiben.«

GROSSES HAUS

Es sind »zartfühlende Mörder«, wie Camus selbst jene fünf Atten-

täter beschreibt, die ein besseres Russland herbeibomben wollen.

Angelehnt an den 1905 stattgefundenen Anschlag einer sozialrevo-

lutionären Gruppe auf den russischen Großfürsten Sergej, entwirft

Camus in dem 1949 erschienenen Schauspiel Die Gerechten den Dis-

kurs innerhalb einer Terrorzelle, die sich in ihrem Kampf zur »Befrei-

ung des russischen Volkes« über das Maß an anzuwendender Gewalt

uneins ist. Der Streit entflammt, als der erste Attentatsversuch miss-

lingt; Iwan Kaljajew entschließt sich im letzten Moment, die Bombe

nicht zu werfen, weil in der Kutsche des Großfürsten auch dessen

Nichte und Neffe sitzen. Das Leben von zwei unschuldigen Kindern

als Preis für seinen Kampf gegen die Gewaltherrschaft des Zaren-

regimes ist ihm zu hoch – im Gegensatz zum jüngst aus dem Zucht-

haus geflohenen Stepan, für den im revolutionären Kampf keine

Grenzen gelten. Doch die anderen Mitglieder der Gruppe schließen

sich Kaljajews Auffassung an. Zwei Tage später wiederholt Iwan Kalja-

jew den Anschlag, dieses Mal erfolgreich.

Geprägt durch seine Erfahrungen in der französischen Résistance

sah Albert Camus im politischen Attentat ein legitimes Mittel zur Be-

kämpfung von Tyrannei: gerechtfertigt, sofern die Täter bereit waren,

mit ihrem Leben zu bezahlen. Vor dem Hintergrund seines eigenen

Kampfs in der Résistance skizzierte Camus einen Ehrenkodex für

den Attentäter. Im weiteren Verlauf jedoch stellt sein Schauspiel Die

Gerechten die bange Frage nach dem Sinn des Attentats überhaupt.

Heute, angesichts vieler Selbstmordattentäter mit Sprenggürteln, denen

für ihre Ziele die Frage nach etwaigen unschuldigen Opfern vollkom-

men gleichgültig scheint, erinnert das Theater mit diesem Stück an

einen fast vergessenen Disput.

REGIE: MICHAEL GRUNERBÜHNE: MICHAEL SIEBEROCK-SERAFIMOWITSCHKOSTÜME: GABRIELE STERZPREMIERE: 18. OKTOBER 2014

FRANZ WITTENBRINKSEKRETÄRINNENEIN LIEDERABEND

Frauen sind Heldinnen, denn es geht um einen Beruf, in dem auch

heute noch so gut wie kein Mann arbeitet – es sei denn er hat noch

ein »Staats-« oder »Partei-« vorangestellt. Franz Wittenbrink hat den

Sekretärinnen ein Stück gewidmet, das seit seiner Uraufführung 1995

alle Rekorde bricht – auch wenn die »Tippse« von einst heute oft

»Teamassistentin« heißt und nicht mehr nur Gewissen, Gedächtnis,

Kummerkasten und Kalender des Chefs in einer Person ist, sondern

im Großraumbüro eine ganze Abteilung managt.

Die Damen aus dem Schreibpool sind die Hauptfiguren, die die

Büroroutinen ebenso besingen wie ihre ganz privaten Sehnsüchte

und ihren Tastaturen ungewohnte Töne entlocken – und zwar quer

durch alle musikalischen Genres von Volkslied bis Rap. Wie viel Diva

steckt in einer grauen Büromaus? Mit Melodien von Hildegard Knef

und Edith Piaf, Caterina Valente und Milva wird die Sekretärin zu

dem, was sie unbemerkter Weise längst ist: eine Heldin des Alltags.

Franz Wittenbrink, der Düsseldorf bereits 2002 mit seinen Müttern

begeisterte, hat die deutschsprachigen Theater mit einem ›eigenen

Genre‹ beglückt: Seine Liederabende machen keinen Unterschied zwi-

schen U- und E-Musik und führen getreu dem Motto »Worüber man

nicht sprechen kann, darüber soll man singen« durch die emotiona-

len Höhen und Tiefen des Alltagslebens.

Für mich soll’s rote Rosen regnen. We will rock you. Eine kleine Sehnsucht für den grauen Tag. Wann ist ein Mann ein Mann. I wanna be loved by you.

GROSSES HAUS

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REGIE: MICHAEL WALLNERBÜHNE: HEINZ HAUSERKOSTÜME: TANJA LIEBERMANNMUSIKALISCHE LEITUNG: ANDREAS HIRSCHMANNPREMIERE: 25. OKTOBER 2014

» Wittenbrink bringt den Theatern, was sie sonst nicht oder kaum haben: Lieder aller Art, jeder Machart, jedweder Zeit.

Darin besteht die große Überraschung der Abende, die einem den Spaß bringen, den populäre Musik verheißt,

und einem doch den Kitzel des Entdeckungen-Machens und des amüsierten Überraschtseins nicht versagen.

Eine schwebende Leichtigkeit entsteht dabei, die jenseits bloßer musikalischer Zerstreuung liegt. « SÜDDEUTSCHE ZEITUNG

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Der unerfüllte Kinderwunsch der Frau John löst eine Tragödie aus.

Die Ratten ist das theatralischste und an Motiven reichste Stück

von Gerhart Hauptmann. Er siedelt seinen Figurenkosmos in einer

heruntergekommen ehemaligen Kaserne in Berlin an. Hier treffen

die gesellschaftlichen Schichten aufeinander, im Habitus und sprach-

lich voneinander getrennt: auf der einen Seite das Kleinbürgertum

und Proletariat um die Familie John, welches gegen Armut kämpft

und um sozialen Aufstieg bemüht ist, auf der anderen Seite die Bil-

dungsaristokratie des Bürgertums und Mittelstands, vertreten durch

die Familien Hassenreuter und Spitta, ihrerseits von Abstiegsängsten

geplagt. Das Haus wird somit zum Abbild der Abhängigkeiten aller

von ökonomischen und sozialen Bedingungen – und zum Modell der

sich auch heute wieder verschärfenden Klassendifferenzen.

Eine sich rasch verändernde Zeit mit ihren sozialen Herausforde-

rungen verlangt nach neuen Ausdrucksformen, dies ist die zweite

Linie des Stückes: Theaterdirektor Hassenreuter, Vertreter einer anti-

quierten und reaktionären Kunstauffassung, wird von dem jun-

gen Pastorensohn und Schauspiel-Anwärter Spitta herausge-

fordert: Er streitet als Alter Ego von Gerhart Hauptmann

für eine naturalistische Kunst, in der auch die unteren

GERHART HAUPTMANNDIE RATTEN BERLINER TRAGIKOMÖDIE

» DE SONNE SCHEINT, ET IST HELLICHTER TAG. ICK WEES NICH, SEHEN KANN ICK ET NICH! DET KICHERT, DET WISPERT, DET KOMMT JESCHLICHEN, UND WENN ICK NACH JREIFE, DENN IS ET NISCHT! «

Gesellschaftsschichten einen Platz in der dramatisch-tragödischen

Kunst einnehmen sollen. Somit eröffnet sich innerhalb des Sozialdra-

mas eine Debatte um den Zusammenhang von Kunst und sozialer

Wirklichkeit und über die Wirksamkeit von Kunst: Kann sie soziale

Wirklichkeit überhaupt wiedergeben oder stellt sie selbst soziale

Wirklichkeit erst her? Ist Kunst nicht nur ein Mittel, mit dem Macht

sich verschleiert und wirksam zu werden versucht? Kann man dann

nicht auch mit Kunst die Verhältnisse ändern?

Diesen und anderen Fragen wird das Team um Volker Lösch mit

Schauspielerinnen und Schauspielern des Ensembles und Bürgerin-

nen und Bürgern aus Düsseldorf nachgehen. Exakt zehn Jahre nach

seiner verbotenen und berühmt gewordenen Dresdner Inszenierung

von Gerhart Hauptmanns Die Weber wird abermals ein Stück des Dra-

matikers Anlass sein für eine theatrale Reflektion über existentielle

und gegenwärtige gesellschaftspolitische Fragen.

REGIE: VOLKER LÖSCHBÜHNE: JAN MÜLLERKOSTÜME: CARY GAYLERPREMIERE: 29. NOVEMBER 2014

GROSSES HAUS

» Eine leere Bühne ist eine Stätte der Schönheit, besonders am ersten Probentag, wenn noch nichts schiefgegangen ist.«

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GEORGE TABORIDIE GOLDBERG-VARIATIONEN KOMÖDIE

GROSSES HAUS

REGIE: TILO NESTPREMIERE: 24. JANUAR 2015

Auf den »Brettern, die die Welt bedeuten«, einer leeren Bühne in

Jerusalem, soll ein Schauspiel ganz besonderer Art in Szene gesetzt

werden: die biblische Geschichte von der Erschaffung der Welt bis zu

Jesu Tod – das kann nur schiefgehen.

Gottvater, der Regisseur Mr. Jay, probt mit sieben Schauspielern

und den Hell’s Angels, unterstützt von seinem Assistenten Goldberg,

Theaterfaktotum und Seele des Betriebs.

Es wird Licht auf der Bühne und im Dunkel der Welt, die Schöp-

fung nimmt ihren Lauf.

Alle Schauspieler probieren besessen und verzweifelt, die Bühnen-

bildnerin hat ganz abwegige (oder besonders treffende!) Ideen zum

Paradies, der Regisseur ist seiner Hauptdarstellerin sexuell verfallen,

die anderen – männlichen – Mitglieder des Ensembles ebenso, Kain

erschlägt Abel zum wiederholten Male, die Hell’s Angels tanzen um

das Goldene Kalb, der Assistent wird von einem Wal verschluckt, und

die Putzfrau Mrs. Mopp ist die Einzige, die Ordnung in das Chaos

bringen kann.

Bis zur Kreuzigung des Assistenten Goldberg, der die Nächsten-

liebe erfunden hat, der vermeintlichen Erlösung von allen Sünden,

erleiden und erleben Gottvater und seine Geschöpfe eine wahre Pas-

sion, denn die Show muss weitergehen. Theater- und Schöpfungsge-

schichte muss geschrieben, gespielt werden.

Eine mitreißende Parabel über die Welt als Bühne: »Die Bühne ist

die einzige Alternative zum Leichenschauhaus«, sagt Mr. Jay und

mit ihm der großartige, unverwechselbare Dichter, Regisseur,

Theatermensch George Tabori, der in diesem Jahr seinen

hundertsten Geburtstag gefeiert hätte.

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WILLIAM SHAKESPEAREDER STURM ROMANZE

Prospero, großer Magier, Gelehrter und rechtmäßiger Herrscher

über Mailand, wird von seinem Bruder Antonio entmachtet und mit

seiner Tochter Miranda auf eine einsame Insel vertrieben. Dort unter-

wirft er den Eingeborenen Caliban sowie den Luftgeist Ariel und des-

sen Geisterschar. Mit ihrer Hilfe entfesselt er nun einen gewaltigen

Sturm, der das Schiff seines Widersachers Antonio samt Gefolge

untergehen lässt. Die Schiffbrüchigen werden an den Strand gespült

und irren auf der Insel umher. Der Tag der Rache Prosperos scheint

gekommen: Doch statt die Strafe zu vollziehen, verzeiht er seinen

Gegnern und entsagt seiner Zauberkunst. Dafür entdeckt Miranda

eine »schöne neue Welt«, die seltsame, wunderbare Wesen namens

»Männer« trägt.

REGIE: TINA LANIKBÜHNE UND KOSTÜME: STEFAN HAGENEIER

PREMIERE: 11. APRIL 2015

FRIEDRICH SCHILLERWALLENSTEIN EIN DRAMATISCHES GEDICHT

In der Flut der täglichen Berichterstattung verschwinden die histo-

rischen Bezüge. Alles scheint vom Jetzt, vom Augenblick auszugehen.

Umso überraschender liest sich Wallenstein als spannender geschicht-

licher Komplex und als Parallele unserer politischen Gegenwart. Was

alles geschieht im Namen von Glauben und Ideologie? Kann mit Krieg

Frieden gestiftet werden? Heiligt der Zweck die Mittel? In welchem

Moment pervertiert ein weltverändernder Gedanke zur fixen Idee, die

um Machterhalt kreist? In Friedrich Schillers großer Tragödientrilogie

werden diese Fragen bewegt, nicht aber beantwortet. Wallenstein ist ein

faszinierender Politthriller, der zugleich eine große Sehnsucht nach

poetischer Idealität formuliert – im Denken, Handeln und Leben.

REGIE: HASKO WEBERBÜHNE: THILO REUTHERPREMIERE: JUNI 2015

JOËL POMMERATKREISE / VISIONEN SCHAUSPIEL

Was haben eine Rittergeschichte aus dem späten Mittelalter, ein

plötzlicher Kindstod um 1900, Diener und Herren am Vorabend des

Ersten Weltkrieges, die Begegnung eines Karrieristen aus der modernen

Finanzwelt mit zwei obdachlosen Frauen im Parkhaus und das Coa-

ching von Arbeitslosen im Jahr 2007 miteinander zu tun? Gar nichts?

Oder hängt eben doch alles auf geheimnisvolle Weise zusammen?

Kreise / Visionen bewegt sich zirkelförmig durch die Jahrhunderte und

erzählt von Schuld und Verstrickung, Obsessionen und Herrschaftsver-

hältnissen, Aberglauben und der Gebundenheit des Menschen an das

Schicksal – ein veritables Theaterstück ohne erhobenen Zeigefinger.

Der in Frankreich unter anderem mit dem PRIX MOLIÈRE ausge-

zeichnete Joël Pommerat gehört zu den spannendsten europäischen

Theaterautoren. Seine Stücke warten darauf, auch endlich vom deut-

schen Publikum entdeckt zu werden.

REGIE: HANS-ULRICH BECKERDEUTSCHE ERSTAUFFÜHRUNGPREMIERE: 7. FEBRUAR 2015

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HENRIK IBSENBAUMEISTER SOLNESS SCHAUSPIEL

Alle möglichen Konkurrenten hat Baumeister Solness im Laufe der

Jahre verdrängt, aber trotzdem lässt er noch immer keine jüngeren

Rivalen zu. Doch auf einmal platzt die junge Hilde Wangel in sein

Leben und fegt wie ein Frühlingssturm durch Solness’ Gemüt: Nicht

mehr schwindelfrei und allen Warnungen zum Trotz, erklimmt er ihr

zuliebe noch einmal einen Turm …

Mit dem alternden Solness, der den Aufstieg der Nachfolgegene-

ration vehement zu verhindern sucht, im gleichen Atemzug jedoch

nach der Jugendlichkeit einer Hilde Wangel giert, gelang Ibsen das

zeitlose Porträt eines Mannes, der sich bis zum Ende der Erkenntnis

des Unabänderlichen verweigert – Männer auf verlorenem Posten!

REGIE: DUŠAN DAVID PARÍZEKPREMIERE: 25. APRIL 2015

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WEITERE PREMIEREN GROSSES HAUS

KOOPERATION MIT DEM DEUTSCHEN NATIONALTHEATER WEIMAR

SEAN O’CASEY DAS ENDE VOM ANFANG KOMÖDIE

Bauer Darry klagt, seine Frau Lizzie kümmere sich nicht genug

um ihn, keine Zeit, sage sie – lächerlich, bei dem bisschen Haushalt,

er hingegen müsse schwerste Feldarbeit verrichten. Vollmundig veran-

lasst er den Rollentausch, Darry schnappt sich die Schürze und Lizzie

mäht die Wiese. Fatal nur, dass ihm das Schicksal seinen besten

Freund als Helfer vorbeischickt: Barry, extrem kurzsichtig und auch

motorisch nicht gerade eine Leuchte! Was dann passiert, verweigert

sich jeder Vorstellungskraft …

Der Einakter des irischen Autors Sean O’Casey ist eine brillante

Vorlage für Erzkomödianten, die es in kürzester Zeit schaffen, alles

auf den Kopf zu stellen.

REGIE: MICHAEL ABENDROTH----------------------------------------------------------------------------------------------------

EINE ORESTIE NACH AISCHYLOS VON TINE RAHEL VÖLCKER TRAGÖDIE

Die Orestie ist gleichzeitig Familienepos und Gründungsmythos

der Demokratie. Die intimsten Beziehungen der Königsfamilie sind

von dem Recht der Götter und des Staats nicht zu trennen. Kann

die unaufhaltsame Kette von Rache und Widerrache trotzdem ein

Ende haben? Tine Rahel Völcker bedient sich in ihrer Neubearbeitung

der Mittel der Tragödie ebenso wie etlicher Motive der deutschen

Geschichte.

REGIE: NORA SCHLOCKERURAUFFÜHRUNG / AUFTRAGSWERK

GROSSES HAUSREPERTOIRE

SAMUEL BECKETT GLÜCKLICHE TAGE SCHAUSPIEL

»Hauptdarstellerin Claudia Hübbecker brilliert im gewaltigen

Monolog der Winnie. Sie gibt dem hadernden Selbstgespräch einer

verlorenen Frau viele Nuancen – und ihrer Figur eine Würde, die sie

erst zur tragischen Figur macht.« Rheinische Post

REGIE UND BÜHNE: STÉPHANE BRAUNSCHWEIG---------------------------------------------------------------------------------------------------

JOHANN WOLFGANG VON GOETHEELFRIEDE JELINEK FAUST 1 – 3 MIT DEM SEKUNDÄRDRAMA FAUSTIN AND OUT / URAUFFÜHRUNG VON ELFRIEDE JELINEK TRAGÖDIE

»Parízeks Zugriff auf Goethes Faust ist schlichtweg genial. Es gibt

einfach nur Faust – den allerdings in doppelter Ausführung und in

herausragender Besetzung.« Deutschlandfunk

FAUSTIN AND OUT »Man möchte FaustIn and out, womöglich Jelineks bisher stärksten,

unverschwiemelsten und berührendsten Text, ganz für sich sehen. Auf

einer großen Bühne. Als Wut-Etüde auf ein Frauenschicksal, das eine

ganze, eigene Welt umfasst – und die Vernichtung dieser Welt, die mit

verbrannten Babys geheizt wird.« Frankfurter Allgemeine Zeitung

REGIE UND BÜHNE: DUŠAN DAVID PAŘÍZEKÜBERNAHME VOM SCHAUSPIELHAUS ZÜRICH

ERNST TOLLERHINKEMANN EINE TRAGÖDIE IN DREI AKTEN

Eugen Hinkemann ist ein richtiges Mannsbild, jung und gut gewach-

sen. Der Kriegsheimkehrer leidet aber in Wirklichkeit an einer physi-

schen wie psychischen Verwundung der besonders entwürdigenden

Art: Ihm hat man seine Männlichkeit im wahrsten Sinn des Wortes

weggeschossen. Er kämpft trotzdem um jeden Preis um den Respekt

seiner lebensdurstigen Ehefrau. Was bliebe ihm denn sonst?

Ernst Toller schrieb die Leidensgeschichte einer ganzen Generation

von Kriegsverlierern in überscharfen Bildern im Jahr 1923 während

seines Gefängnisaufenthaltes. Seine Hinkemann-Figur erscheint als

literarischer Verwandter von Georg Büchners Woyzeck und Wolfgang

Borcherts Beckmann in Draußen vor der Tür.

» Wir haben soviel Krüppel seit dem Krieg.Was ist mit denen? «

KLEINES HAUS

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REGIE: MILOŠ LOLICBÜHNE: SABINE KOHLSTEDTKOSTÜME: JELENA MILETICMUSIK: NEVENA GLUŠICAKOPRODUKTION MIT DEN SALZBURGER FESTSPIELENYOUNG DIRECTORS PROJECT 2014PREMIERE: 31. JULI 2014 (SALZBURG) PREMIERE: 19. SEPTEMBER 2014 (DÜSSELDORF)

KLEI

NES

HAUS

20

DAVID GREIG & GORDON McINTYREMIDSUMMER – EINE SOMMERNACHTEIN STÜCK MIT MUSIK

Gemeinsam mit dem Independent-Musiker Gordon McIntyre hat

der schottische Dramatiker David Greig ein modernes Märchen

geschrieben, das die Untiefen des Lebens in der Großstadt ebenso

kennt wie die hemmungslose Romantik. Zwei Schauspieler erzählen

und singen von Bob und Helena und einem rauschenden Wochen-

ende in Edinburgh. Dass bei den Geschichten vom Kennenlernen im

Nachhinein immer jeder seine eigene Variante hat, macht Greig zum

Erzählkniff. Denn so richtig einig sind sich Bob und Helena eigentlich

nur in einem: Sie passen nicht zusammen.

Helena ist Scheidungsanwältin, Bob ist Kleinkrimineller. Trotzdem

landen sie in der längsten Nacht des Jahres zusammen im Bett –

dafür braucht es kein Zauberelixier, sondern nur eine Flasche Sau-

vignon Blanc. Und dass sie zufällig allein und nebeneinander

an einer Bar sitzen. Für beide ist es besser, in dieser Nacht

nicht allein zu sein, und sie werden sich ja sowieso nie wie-

dersehen. Denken die beiden. Doch schon am nächsten

Entschuldigen Sie, möchten Sie mit zu mir kommen und extrem wilden,

hemmungslosen Sex mit mir haben?

Das sagt sie nicht. Letzten Endes sagt sie das.

Möchten Sie sich heute Abend mit mir betrinken?

Das hat sie gesagt. Das hat sie gesagt, aber gemeint hat sie eigentlich:

Möchten Sie sich heute Abend mit mir so richtig besaufen, Bob?

So besaufen, dass wir nicht mehr wissen, wer wir sind und wo wir sind –

und dann haben wir wilden hemmungslosen Sex.

Morgen stehen sie sich verkatert in der Fußgängerzone gegenüber.

Und gerade in diesem Moment hat Bob eine Plastiktüte mit 15.000

Pfund in der Hand, woher tut nichts zur Sache. Und so lassen die

beiden die Vernunft Vernunft sein und erleben ein Wochenende, von

dem man seinen Enkelkindern erzählen würde.

Wenn man denn mal welche hätte …

REGIE: NELE WEBERPREMIERE: 25. SEPTEMBER 2014

KLEINES HAUS

MORITZ RINKEWIR LIEBEN UND WISSEN NICHTSKOMÖDIE

Arbeit und Wohnraum stehen nicht uneingeschränkt zur Verfü-

gung. So sind die Jobnomaden auf temporären Wohnungstausch via

Internet angewiesen, wenn sie beim großen Spiel mithalten wollen. Alles

ist anfangs perfekt geregelt in Moritz Rinkes komischer Tragödie

oder tragischer Komödie, als zwei Paare mit vier gänzlich verschie-

denen Lebensentwürfen aufeinander treffen. Der junge Kunsthisto-

riker Sebastian, der seinen eigenen Ansprüchen hinterherläuft, und

seine esoterische Freundin Hannah, die Zen-Kurse für Banker abhält,

wollen mit dem Macho Roman, der sein Geld in der Raumfahrt ver-

dient, und seiner Frau Magdalena die Wohnungsschlüssel tauschen.

Doch nicht nur die Wohnung weist Mängel auf. Es offenbart sich,

dass alle vor den anderen und vor sich selbst Komödie spielen und

ein Geheimnis haben. Es kommt zu einem Showdown mit überra-

schendem Ausgang in Moritz Rinkes Komödie, die zu Recht den Titel

Wir lieben und wissen nichts trägt.

PREMIERE: 16. OKTOBER 2014

»Kann man zusammen-bleiben, wenn man sich die Wahrheit sagt?«

22

»Die Welt stand still. Auf irgendeine Art war es ein vollkommener Augenblick.«

LOT VEKEMANSGIFT. EINE EHEGESCHICHTE

Sie und Er. Allein im öden Wartesaal eines Friedhofes. Sie haben

sich vor zehn Jahren getrennt und kommen hier zusammen, um über

die Umbettung ihres toten Sohnes zu entscheiden. Ein Elternpaar,

das schon lange kein Paar mehr ist, versucht eine Annäherung, eine

Bestandsaufnahme des vergangenen gemeinsamen Lebens und der

Zeit der Trennung.

Er und Sie. Er hat sich mittlerweile ein neues Familienleben aufge-

baut, ist glücklich, will Vergangenes vergangen sein lassen. Sie kann

nicht nach vorn blicken, klammert sich an den Schmerz, den der Ver-

lust des Sohnes bedeutet, weil sie nur so am Leben bleiben kann.

Gegenseitige Vorwürfe, alte Verletzungen werden beschworen, neue

zugefügt. Die Trauer um das Kind verbindet nicht, sie trennt nur mehr.

Durch das Reden entspannt sich die Situation zwar, werden Ver-

suche unternommen, den Anderen zu verstehen, sich einzufühlen –

aber die Fremdheit bleibt. Eine Fremdheit, die nicht zu überbrücken

ist und die keine wahre Versöhnung erlaubt.

Sie und Er. Auch in der heftigsten Auseinandersetzung gibt es noch

Erinnerungen an Zärtlichkeit, Leichtigkeit, Komik.

REGIE: GÜNTHER BEELITZBÜHNE: ALEXANDER MÜLLER-ELMAUPREMIERE: 15. NOVEMBER 2014

KLEINES HAUS

Und warum kommt eigentlich niemand von der Friedhofs verwaltung?

24

HANOCH LEVIN MORD EIN STÜCK IN DREI AKTEN ANLÄSSLICH DER JÜDISCHEN KULTURTAGE IM RHEINLAND 2015

Als israelische Grenzsoldaten einen palästinensischen Jungen

erschießen, schwört sein Vater Rache, die er Jahre später vollstreckt:

Nacheinander spürt er die beteiligten Soldaten auf und tötet sie.

Die Konsequenz: Die Israelis nehmen wiederum Rache an ihm.

Der 1999 gestorbene Hanoch Levin ist bis heute der meistgespielte

Autor Israels. In knapper Sprache zwischen poetischer Kargheit und

hartem Realismus erzählt Mord von der sinnlosen Gewaltspirale des

arabisch-israelischen Konflikts, die jeden Lösungsversuch immer

wieder im Keim ersticken lässt. Ein atemlos machendes Stück über

Menschlichkeit und deren Verlust im Krieg.

REGIE: DEDI BARONPREMIERE: 13. MÄRZ 2015

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HEINAR KIPPHARDT MÄRZ, EIN KÜNSTLERLEBEN

Alexander März, Dichter, vorerst gescheitert, wird zum Verrück-

ten erklärt und in eine psychiatrische Klinik abgeschoben. Aber

worin besteht der Wahn des Künstlers?

Der »Wahnsinnige« folgt nicht den Normen gesellschaftlichen

Zusammenlebens – er kann durch seine eigene Vorstellung von

Welt den »Normalen« helfen, ihren Blick zu erweitern, zu öffnen.

Die eigene, andere Wirklichkeit der Kunst und die Wirklichkeit des

Wahns können miteinander verknüpft sein.

Das Sich-Einlassen auf den Wahnsinnigen und allmähliche Ver-

stehen seiner Weltsicht provoziert die Frage, wer denn letztlich

»verrückt« sei: Alexander März, der Künstler – oder die ihn ausgren-

zende Gesellschaft?

REGIE UND BÜHNE: ALEXANDER MÜLLER-ELMAUPREMIERE: 24. APRIL 2015

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STEPHAN KALUZA3D

Eine Frau und ein Mann, auf das Schachbrett des Lebens geworfen,

begegnen sich nach Jahren wieder. Beide haben sich im Laufe der

Jahre Masken zugelegt. Nun fördert das Abfragen der biographischen

Details unerträgliche Wahrheiten zutage. Aus dem normalen Ehe drama

entwickelt sich eine psychologische Kriegführung, ein Krimi, ein Drama

um Liebe und Missbrauch und nicht endender Abhängigkeit.

Als bildender Künstler hat sich der international gefragte Düsseldor-

fer Stephan Kaluza in seinen Arbeiten auch mit großen theatralischen

Stoffen beschäftigt. Seit fast 10 Jahren werden nun schon auch seine

Theaterstücke auf den großen deutschen Bühnen gespielt. 3 D gehört

zu den verstörenden Theaterstücken, die wie eine Zeitbombe wirken.

PREMIERE: MAI 2015

ANNE LEPPERLA CHEMISE LACOSTE EIN SCHAUSPIEL

Tennis – der weiße Sport. Wer ihn spielt, hat’s geschafft, der ist

reich und gehört zu denen da oben. Felix, der Glückliche, darf dank

staatlicher Förderprogramme ab jetzt auch auf den Tenniscourt.

Doch die Regeln bleiben ihm unverständlich, und für Tobi und Phi-

lipp ist er ein Exot aus einer anderen Welt. Selbst der Tennisstar, der

versucht, alles nach Protokoll zu erfüllen, scheitert. Die Reichen und

Schönen haben das Kapital längst untereinander aufgeteilt; wer zu

spät kommt, darf nur als Spielball mit dabei sein.

Anne Lepper hat mit La Chemise Lacoste einen bitterbös-komi-

schen Text über Aufsteiger, Besitz, Habitus und die Welt der hochge-

klappten Polohemdkragen geschrieben.

URAUFFÜHRUNGPREMIERE: 6. FEBRUAR 2015

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WEITERE PREMIEREN KLEINES HAUS

TIM FIRTH VIER MÄNNER IM NEBEL KOMÖDIE

Vier Manager um die 40 – weder körperlich noch geistig fit – wer-

den über das Wochenende zum gemeinschaftlichen Teambuilding

losgeschickt. Nach einem Schiffbruch am ersten Morgen sitzen sie

auf einer unbewohnten Insel fest. Im November. Im Nebel. Kalt und

hungrig, nass und blutbeschmiert, werden sie über Nacht der Natur

und vor allem sich selbst überlassen.

Tim Firths West End-Komödie zeigt den Überlebenskampf auf der

Chefetage in schräger und existentieller Form.

REGIE: CHRISTIAN BREYBÜHNE UND KOSTÜME: ANETTE HACHMANN UND ELISA LIMBERG

MUSIK: MATTHIAS KLEINPREMIERE: 28. FEBRUAR 2015

GUILLERMO CALDERÓNKUSS SCHAUSPIEL

»Insgesamt gelingt Calderón und seinem Team eine schlagkräftige

Inszenierung: eine kritische, selbstironische Reflexion über Möglich-

keiten, Trends und Grenzen des Theaters als Ort politischer Ausein-

andersetzung.« Süddeutsche Zeitung

REGIE: GUILLERMO CALDERÓNURAUFFÜHRUNG / AUFTRAGSWERK

ALLES RENKT SICH WIEDER EINEIN MUSIKALISCH-LITERARISCHER ABEND

»Mit Chansons und Liedern von Gestern und Heute entführt Claudia

Hübbecker im Schauspielhaus in ihrem ersten Solo mitten ins pralle

Leben. Viel Applaus und Bravos für die Mimin.« Neue Rhein Zeitung

SZENISCHE EINRICHTUNG: MANFRED WEBER----------------------------------------------------------------------------------------------------

THOMAS MANNFELIX KRULLEPISODEN AUS DEM LEBEN

EINES HOCHSTAPLERS

»Ach, wie Führmann dies alles so treffend spielt, so sorgsam redet,

so behände seinen Körper biegt und aus der Haut schlüpft. Die Blicke,

die Mimik sind kunstvoll und überwältigend. Es ist ein Schauspieler-

abend – Publikum jubelt dem Meister zu.« Rheinische Post

SZENISCHE EINRICHTUNG: NORA SCHLOCKER----------------------------------------------------------------------------------------------------

JOHANN WOLFGANG VON GOETHEWAHLVERWANDTSCHAFTEN

»Das Stück lebt von Andreas Patton, der als Eduard alle Register

eines Romantikers zieht. Ein nicht mehr junger Mann, der alles hat

und sich in eine junge Frau verknallt. Kaum zu ahnen, dass daraus

die Liebe seines Lebens wird. Als vielwissende Frau deutet Bettina

Kerl die Charlotte. Facettenreich und geheimnisvoll.«

Westdeutsche Allgemeine Zeitung

REGIE UND BEARBEITUNG: OLIVER REESE

REPERTOIRE KLEINES HAUS

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JEAN GENETDIE ZOFEN SCHAUSPIEL

»Die junge Regisseurin lässt von Skandalösem nur wenig erahnen,

sondern setzt auf ein feinsinnig gesponnenes, surreales Psycho-Spiel

und auf die ›Schönheit des Verbrechens‹, die Genet, der selbst lange

im Zuchthaus saß, auch hier mal wieder verherrlicht.«

Westdeutsche Allgemeine Zeitung / Neue Rhein Zeitung

REGIE: NELE WEBER

ENSEMBLE SCHAUSPIELHAUS

Heisam Abbas Michael Abendroth

Manuela Alphons

Jonas Anders

Daniel Christensen

Markus Danzeisen Klara Deutschmann

Edgar Eckert

Christian Ehrich Reinhart Firchow

Wolf Aniol

Marcus Calvin

Matthias Fuhrmeister Moritz Führmann

Pia Händler Katrin Hauptmann

Marianne Hoika

Sarah Hostettler

Rainer Galke

Andreas Grothgar Urs Peter Halter

Daniel Fries Jennifer Frank

Claudia Hübbecker

Irene KuglerAnna Kubin

Winfried Küppers

Gregor Löbel

Xenia Noetzelmann

Dirk Ossig

Tanja Schleiff Karin Pfammatter

Katharina Lütten

Artus-Maria Matthiessen

Michael Kamp

ENSEMBLE SCHAUSPIELHAUS

Bettina Kerl

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Frank Seppeler

Jakob Schneider Thiemo Schwarz

Louisa Stroux

Sven WalserSusanne Tremper

Andreas Weißert

Lutz WesselHanna Werth

Katharina Schmidt Andreas Helgi Schmid

30

ENSEMBLE JUNGES SCHAUSPIELHAUS

Jasmina Music

Julia Goldberg

Jonathan Schimmer

Dominik Paul Weber

Teresa Zschernig

Martin Schnippa Alexander Steindorf

Julia Dillmann Maëlle Giovanetti-Metzger

Erste große Theaterkonferenz für Lehrerinnen und Lehrer am Jungen Schauspielhaus Düsseldorf am 4. September 2014

Was soll das Theater? ANMELDUNGEN: [email protected]

Liebe Mitreisende,

Christof Seeger-Zurmühlen und das Team des Jungen Schauspielhauses

JUNG

ES

SCHA

USPI

ELHA

US

acht Jahre habe ich auf der Bühne dieses Theaters als Schauspieler

und Regisseur geschwitzt, gelacht und gezittert. Nun stehe ich heute

– drei Jahre später – erneut hier und heiße Sie und Euch als Leiter des

Jungen Schauspielhauses herzlich willkommen.

Das Junge Schauspielhaus ist ein Ort der Möglichkeiten – ein groß-

artiger Raum für spannendes zeitgenössisches Theater für Kinder,

Jugendliche und Erwachsene.

Nutzen wir ihn, es ist unser gemeinsames Theater!

Wohin geht die Reise? Und warum eigentlich reisen? Wieso sich

bewegen, entdecken, staunen – sich bewusst werden, dass das Leben

endlich ist?

Man könnte doch einfach auch zu Hause bleiben.

Wer sich jedoch aufmacht, wird das Ensemble des Jungen Schau-

spielhauses auf drei Bühnen erleben: Es bespielt die Haupt- und die

Studiobühne an der Münsterstraße sowie mit dem Familienstück Der

kleine Muck das Central am Hauptbahnhof. Wir werden mit vielfäl-

tigen Mitteln Geschichten erzählen – von Helden und Antihelden,

vom Träumen und Versäumen, vom Innehalten und Vergaloppieren.

Beginnend mit Max, der zur Insel der Wilden Kerle segelt, um Monster

zu zähmen, begleiten wir dann Tschick und Maik in einem geklauten

Auto auf ihrem Roadtrip durch die brandenburgische Provinz.

Die weiteste Reise führt uns in den Orient, wo zwei magische

Gegenstände das Leben eines jungen Ausgestoßenen namens Muck

von Grund auf verändern.

Das Fremde kann aber auch ganz plötzlich und Irgendwie Anders

vor der eigenen Haustür auftauchen.

KOMMEN SIE MIT IHREN KINDERN, KOMMT MIT EUREN ELTERN, KOMMT MIT EURER NEUEN LIEBE ODER KOMMT, UM EUCH ZU VERLIEBEN – WIR KÖNNEN HELFEN!

V. l. n. r. Bojan Vuletiç (Musikalisch-künstlerischer Leiter), Judith Weißenborn (Dramaturgin),

Christof Seeger-Zurmühlen (Künstlerischer Leiter Junges Schauspielhaus), Nils Deventer (Theaterpädagoge)

32

DAVE EGGERSBEI DEN WILDEN KERLENNACH DEM BILDERBUCH WO DIE WILDEN KERLE WOHNEN VON MAURICE SENDAK BÜHNENFASSUNG VON BEATE HEINE UND CHRISTINA RAST

» ICH HAB EINEN TRAURIGKEITSSCHUTZSCHILD. DER HÄLT DIE TRAURIGKEIT AB. ES REICHT FÜR UNS ALLE, ER IST GROSS GENUG. «

hört, gerade, wenn es mal Streit gibt, denn Streit unter Monstern ist

auch für einen achtjährigen König nicht ganz ungefährlich. Und so

muss Max erkennen, dass zum Regieren doch einiges mehr gehört,

als ab und zu mal eine Königsparade anzuführen …

Maurice Sendaks noch nicht mal 20 Sätze umfassender Kinder-

buchklassiker Wo die wilden Kerle wohnen von 1963 stand Pate für

Dave Eggers Roman Bei den wilden Kerlen. Wie kaum ein Autor zuvor

hatte sich Sendak an die rohen, bedrohlichen Gefühle von Kindern

getraut, an ihre Wildheit und Gewalttätigkeit, ihre Rücksichtslosig-

keit und ihre Angst vorm Alleinsein. Auf Anregung Sendaks hin baute

Eggers die Geschichte um den wilden, frechen und dennoch absolut

liebenswerten Max aus. Bei den wilden Kerlen ist ein begeisterndes

Plädoyer für Fantasie und Freundschaft – und einen kräftigen Schuss

Anarchie im Kinderzimmer.

AB 6 JAHRENREGIE: RONNY JAKUBASCHKAUSSTATTUNG: ANNEGRET RIEDIGERMUSIK: CHRISTOPH IACONOPREMIERE: 21. SEPTEMBER 2014 JUNGES SCHAUSPIELHAUS BÜHNE

»Aruuuuuuuu!« Max ist ein großer grauer Wolf! Gut, eigentlich ist

Max nur ein achtjähriger Junge in einem Wolfskostüm, aber so wild

und gefährlich wie ein echter Wolf ist er trotzdem! Das Problem ist

nur, dass er zu Hause seine wilde Wolfsnatur nicht wirklich ausle-

ben darf, sonst gibt’s Ärger mit Mama oder Gary, Mamas doofem

neuen Freund, und vor allem mit Claire, Max’ 14-jähriger Schwester,

die sich ohnehin nicht mehr für ihn interessiert. Doch echte Wölfe

brauchen Freiheit; im Haus kann da schon mal was zu Bruch gehen,

und wenn man dann noch von Claires doofen Freunden gedisst wird

und nur, weil man sich als echter Wolf danach in Claires Zimmer

etwas austobt und dafür angeschrien und ohne Abendessen ins Bett

geschickt wird, dann ist es Zeit, das eigene Rudel zu verlassen. Und

so segelt Max zur Insel, wo die wilden Kerle wohnen: Der Erbauer

und Macher Douglas, und Carol, Beruhiger der Unruhigen, und

Judith mit der schrillen Stimme, und Alexander mit den scharfen

Zähnen, und natürlich Bulle, der Baumstämme wie Zahnstocher zer-

brechen kann – allesamt riesige Monster, die aber ein großes Pro-

blem haben: Langeweile! Da ist es ja gut, dass Max kommt und noch,

bevor sie ihn fressen können, ihr König wird, und den wilden Ker-

len zeigen kann, wie man mit wilden Spielen – bei denen auch

schon mal ein Arm oder ein Kopf abfallen kann – den Tag

rumkriegt. Und wie man eine Familie wird, die aufeinander

JUNGES SCHAUSPIELHAUS

34

KRISTO ŠAGORPATRICKS TRICK

» Donaudampfschifffahrts- gesellschaftskapitänswitwenstift «

Patrick hätte so gerne einen großen Bruder. Dies gestaltet sich

jedoch als ein bisschen schwierig, weil Patrick ja schon auf der Welt

ist und noch gar keine Geschwister hat. Jetzt würde nur noch die

Adoption von einem großen Bruder helfen oder vielleicht würde es

auch ein kleiner Bruder tun. Aber bloß keine Schwester. Nee!

So trifft es sich ganz gut, dass seine Eltern immer vergessen, die

Küchentür zuzumachen, wenn sie flüstern. Da muss man ja hinhö-

ren, wenn jemand flüstert. Ha! Patrick bekommt einen Bruder. Aber

Stopp! Was? Trisomie? Erst mal Wikipedia …

Wie geht man damit um, jetzt selbst bald ein großer Bruder, dass

das noch ungeborene Geschwisterkind vielleicht niemals sprechen

werden kann? Der Autor Kristo Šagor nimmt uns mit auf Patricks

Reise in die Erwachsenenwelt, in der er für sich Antworten auf viele

Fragen sucht und vielleicht auch findet. Wie ist es, nicht sprechen zu

können? Wie lernt man eine Sprache? Was ist überhaupt eine soge-

nannte Behinderung? Šagor beschreibt sensibel und wortgewandt

die Auseinandersetzung eines Kindes mit diesem vielschichtigen

Thema und erzählt dabei die Geschichte von einem jungen

Menschen, der vor allem helfen und Verantwortung über-

nehmen möchte.

AB 10 JAHRENREGIE: HANNA MÜLLERAUSSTATTUNG: ANNA SÖRENSENPREMIERE: 27. SEPTEMBER 2014 JUNGES SCHAUSPIELHAUS STUDIO

JUNGES SCHAUSPIELHAUS

WOLFGANG HERRNDORFTSCHICKBÜHNENFASSUNG VON ROBERT KOALL

Endlos und öde dehnt sich die Zeit der Sommerferien vor Maik

Klingenberg. Seine Mutter ist mal wieder in der Entzugsklinik (sorry:

natürlich »Beautyfarm«!), sein Vater hat Geld und geht mit seiner

Geliebten (sorry: »Assistentin«!) auf Geschäftsreise – also scheint für

Maik einsames Abhängen am Pool angesagt zu sein. Doch da taucht

Tschick auf, der Russlanddeutsche, der eigentlich Andrej Tschichat-

schow heißt, ein Proll aus der Hochhaussiedlung, der im Klassenzim-

mer auch gerne schon mal betrunken vom Stuhl fällt. Tschick kommt

nicht einfach vorbei, er kommt vorgefahren …

Losfahren – das ist einfach zu verlockend! Eine Reise durch ein

fremdes, vertrautes Land, also die brandenburgische Provinz, beschert

den beiden viele seltsame Eindrücke, die Erfahrung von Freundschaft

und, nicht zuletzt, die Begegnung mit Isa … Tschick ist das Roadmovie

des Ostens, eine romantische Irrfahrt auf deutschen Highways, die

Geschichte eines Sommers aus der Perspektive von Maik und Tschick,

die, beide 14 Jahre alt, mit einem geklauten Auto durchbrennen:

Wolfgang Herrndorfs Coming-of-Age-Roman eroberte im Sturm die

Bestsellerlisten, um dort für Jahre an der Spitze zu bleiben und

Jugendliche wie Erwachsene in seinen Bann zu ziehen.

»ALLES WAR GRÖSSER, DIE FARBEN SATTER, DIE GERÄUSCHE DOLBY SURROUND, UND ICH HÄTTE MICH, EHRLICH GESAGT, NICHT GEWUNDERT, WENN AUF EINMAL TONY SOPRANO, EIN DINO SAURIER ODER EIN RAUMSCHIFF VOR UNS AUFGETAUCHT WÄRE. «

AB 13 JAHRENREGIE: JÖRG SCHWAHLENBÜHNE: NADIA SCHRADERPREMIERE: 8. NOVEMBER 2014 JUNGES SCHAUSPIELHAUS BÜHNE

36

»Wenn ich es recht bedenke, bin ich ganz froh, hier wegzukommen und ein Stück von der Welt zu sehen.«

UNSERFAMILIEN- STÜCK IM CENTRAL

SOEREN VOIMA NACH WILHELM HAUFFDER KLEINE MUCKFAMILIENSTÜCK

AB 6 JAHRENREGIE: CHRISTOF SEEGER-ZURMÜHLENBÜHNE UND KOSTÜME: KIRSTEN DEPHOFFMUSIK: BOJAN VULETIÇPREMIERE: 22. NOVEMBER 2014

Kinder können so gemein sein! Na gut, etwas seltsam sieht der

kleine Muck schon aus, mit seinem riesigen Kopf und dem viel zu

kleinen Körper, in seinen zerlumpten und viel zu weiten Kleidern.

Aber ist das ein Grund, deshalb den kleinen Muck zu beschimpfen?!

Dabei wissen die Gören nicht einmal, dass sie den königlichen Ober-

leibläufer quälen, den schnellsten Läufer des Orients. Sie ahnen nichts

von den fantastischen Geschichten, die er ihnen erzählen könnte, so

dass ihnen die Spucke wegbliebe. Denn wer würde schon vermuten,

dass dieser Zwerg eine Wünschelrute besitzt, die ihm zeigt, wo über-

all wertvolle Schätze vergraben liegen. Und kaum zu glauben, dass

seine Pantoffeln nicht nur seine Füße warm halten können, sondern

auch die Fähigkeit haben, ihn fliegen zu lassen. Und er kennt einen

Baum, der kann sogar … na ja … Schade!

Wilhelm Hauffs Erzählung vom Kleinen Muck ist die Geschichte

von einem Außenseiter, der sich nichts sehnlicher wünscht, als geliebt

zu werden. So macht er sich auf die verzwickte Suche nach seinem

Glück, immer in der Hoffnung, neue Freunde zu finden. Aber dies ist

schwerer als gedacht. Auf seinem Weg trifft er auf allerhand Men-

schen, auf nette und nicht ganz so nette, und auch auf richtig schä-

bige, die sein Vertrauen viele Male ausnutzen und erschüttern. Der

kleine Muck jedoch läuft beharrlich weiter, in seinen viel zu großen

Pantoffeln, ohne seinen innigsten Wunsch nach Freundschaft und

Zuneigung aus den Augen zu verlieren.

JUNGES SCHAUSPIELHAUS IM CENTRAL

»Wenn ich es recht bedenke, bin ich ganz froh, hier wegzukommen und ein Stück von der Welt zu sehen.«

EIN NEUES STÜCK RING-URAUFFÜHRUNG MIT DER COMPANIA PAIDÉIA / SÃO PAULO UND DEM GRIPS THEATER / BERLIN

Das Teatro Paidéia stammt aus São Paulo, der größten Stadt Brasi-

liens und der zugleich bevölkerungsreichsten Metropole der gesam-

ten Südhalbkugel. Seit mehr als 15 Jahren macht das Teatro Paidéia

Theater für Kinder und Jugendliche. Die Gruppe wurde mehrfach

ausgezeichnet, unter anderem mit dem begehrten FEMSA, einer Art

»Theater-Oscar«. Neben der Produktion eigener Aufführungen arbei-

tet das Team des Theaters auch in der Vermittlung von Kultur und

wendet sich dabei sowohl an das junge Publikum aus den reichen

Vierteln wie auch an die Kinder und Jugendlichen aus den Favelas,

den Slums der Stadt. Somit leistet das Teatro Paidéia einen wichtigen

Beitrag zu einer wahrhaft umfassenden städtischen Kultur.

Das GRIPS Theater Berlin gilt als Begründer des »emanzipatorischen

Theaters«: In seiner Anfangszeit vor rund 50 Jahren war es die erste

kulturelle Institution weltweit, die sich gesellschaftskritisch mit dem

Leben und den Lebensbedingungen von Kindern und Jugendlichen

auseinandersetzte. Gezeigt wurde ein völlig neues, nämlich in der

Gegenwart spielendes, realistisches Theater für ein junges Publikum.

Heute versteht sich das GRIPS Theater vor allem als Ensemble- und

Autorentheater und spielt gleichermaßen für Kinder, Jugendliche

und Erwachsene. GRIPS-Stücke sind inzwischen mehr als 1800 Mal in

über 50 Ländern aller Erdteile nachinszeniert worden.

Mehr Informationen zu diesem Stück ab September 2014.

AB 11 JAHRENRING-URAUFFÜHRUNGPREMIERE: 27. FEBRUAR 2015JUNGES SCHAUSPIELHAUS BÜHNE IRGENDWIE ANDERS NACH DEM BILDERBUCH VON CATHRYN CAVE UND CHRIS RIDDELL

Den Namen der liebenswerten, etwas ungewöhnlichen Hauptfigur

erfahren wir nicht: Wir wissen von »Irgendwie anders« nur, dass er

ganz allein ist und keinen einzigen Freund hat. »Irgendwie anders«

möchte dazugehören und mitspielen, er versucht, es allen recht

zu machen und sich anzupassen – doch für die anderen bleibt er

»anders« und ein Außenseiter. Bis eines Tages ein seltsames Etwas

vor seiner Tür steht und »Irgendwie anders« sich entscheiden muss:

Möchte er den Fremden abweisen, so wie es die anderen stets mit

ihm getan haben? Oder soll er diesem Unbekannten, der auch ein

bisschen anders ist, offen gegenübertreten?

Kathryn Caves Irgendwie Anders, erstmals erschienen 1994, gilt

mittlerweile als Bilderbuch-Klassiker und wurde mehrfach ausge-

zeichnet, unter anderem 1997 mit dem UNESCO-Preis für Kinder-

und Jugendliteratur im Dienst der Toleranz.

AB 4 JAHRENREGIE: FRANZISKA HENSCHELBÜHNE: JOHANNA FRITZKOSTÜME: MASCHA MIHOA BISCHOFFMUSIK: ANTON BERMANNDEUTSCHSPRACHIGE ERSTAUFFÜHRUNGPREMIERE: 18. JANUAR 2015 JUNGES SCHAUSPIELHAUS STUDIO

SÖHNE WIE WIR – MACH DIR KEINE SORGEN, MAMA! EIN THEATER MOBIL-PROJEKT

… so dichtet Bushido in einem seiner Songs. Mamas Kochkünste

haben ihn aber auch nicht von der schiefen Bahn abhalten können.

Mama ist der größte Fan. Ihre Tränen sind die schlimmste Strafe.

Aber wie viel hat sie noch zu sagen, wenn’s wirklich drauf ankommt?

Gemeinsam verhandeln Mütter und Söhne ihre ganz besondere

Beziehung.

AB 13 JAHRENREGIE: INES HABICHAUSSTATTUNG: MIRIAM LAHUSENURAUFFÜHRUNGPREMIERE: 10. JANUAR 2015JUNGES SCHAUSPIELHAUS BÜHNE

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»Ich fing an zu sterben, als ich begann Sie zu lieben, weil der Tod eine Trennung von Geist und Körper ist und weil ich von dem Augenblick an, als ich Sie sah, den Verstand verlor.« CYRANO DE BERGERAC

HERZRASEN EINE PRODUKTION IN KOOPERATION MIT PROJEKT:IL UND DEM VEREIN »MITEINANDER WOHNEN«

Wie schreibt man das, einen Liebesbrief, ein Bekenntnis, eine

Offenbarung? Gibt es die Sehnsucht nach der einen großen Liebe

noch – und wie sie suchen und finden. In dem Projekt Herzrasen

schreiben junge Erwachsene gemeinsam mit Menschen älterer Gene-

rationen den ultimativen zeitlosen alles sagenden Liebesbrief.

AB 13 JAHRENREGIE: BIANCA KÜNZELURAUFFÜHRUNGPREMIERE: MAI 2015JUNGES SCHAUSPIELHAUS STUDIO

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In Kooperation mit

Take-off: Junger Tanz

JUNGES SCHAUSPIELHAUSWEITERE PREMIEREN

» JETZT SITZ ICH HIER IM SCHWARZEN LOCH, HAB KEINEN, DER FÜR MICH KOCHT … «

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MIKE KENNY NACHTGEKNISTER

»Ein modernes Märchen über die Macht der Fantasie und die Lust an

der Angst. Kongenial übernimmt Kann den Geist der Vorlage, nicht

ohne mit präzisem Timing, wunderbar ausgelassenen Darstellern und

einem einprägsamen Bühnenbild ihre Note hinzuzufügen.«

Rheinische Post

Mit freundlicher Unterstützung des Fördervereins Junges Schau spiel-

haus / Diplom-Inszenierung an der Hochschule für Schauspielkunst

»Ernst Busch« Berlin

AB 6 JAHRENREGIE: JULIANE KANNJUNGES SCHAUSPIELHAUS STUDIO

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MARK HADDONSUPERGUTE TAGE ODER DIE SONDERBARE WELT DES CHRISTOPHER BOONE BÜHNENFASSUNG VON SIMON STEPHENS

»Eine starke Inszenierung, die sich für die Entwicklung der Figur

viel Zeit lässt und deren besondere Leistung es ist, Gefühle für eine

Figur zu evozieren, die selbst kaum in der Lage ist, Empathie zu emp-

finden.« www.die-junge-buehne.de

AB 13 JAHREN REGIE: WERA MAHNE

JUNGES SCHAUSPIELHAUS BÜHNE

Rrr.KÄPPCHEN FREI NACH JEWGENI SCHWARZ EIN TANZ- UND THEATERSTÜCK

Der Wolf hasst Rotkäppchen, dieses widerliche, dürre Ding, das den

Bestimmer im Wald markieren will. Er schleift seine Zähne, kämmt

sich eine Hundefrisur und ist bereit zum letzten Fressen. Rotkäpp-

chen kennt das alte Vieh und bewaffnet sich. Alle Waldbewohner sind

an dem lebensgefährlichen Kampf beteiligt.

»Eine zauberhafte Musik-Tanz-Kampfperformance.« Rheinische Post

»So sieht packendes Kindertheater aus.« Westdeutsche Zeitung

AB 6 JAHRENEINE PRODUKTION VON THEATERKOLLEKTIV PER.VERS.REGIE: CHRISTOF SEEGER-ZURMÜHLENAUSSTATTUNG: MONIKA FRENZMUSIK: BOJAN VULETIÇJUNGES SCHAUSPIELHAUS BÜHNE

REPERTOIRE JUNGES SCHAUSPIELHAUS

Ab jetzt im Jungen Schauspielhaus

40

Seit Jahren treffen sich vier Männer regelmäßig

beim Gastwirt zum Kartenspiel, zum Watten. Das

Leben ist überschaubar und geregelt, die Welt eingerichtet, der Weg

immer gleich: Baracke – faule Fichte – Schottergrube – faule Fichte –

Baracke. »Watten« ist Sinnbild dieses Lebens, ein Spiel, durchdrungen

von Ordnung, das die Mitte jeder Woche markiert und für die Männer

Zuflucht, Notwendigkeit, ja »rücksichtslose Existenzzerbröselung«

bedeutet. »Wir sind in der allerhöchsten Konzentration, indem wir

spielen. Watten.« Und wirklich: Die Redewendung, von der sich das

›Watten‹ ableitet, ist ›va tout‹: der letzte Trumpf. Doch heute wartet

der Gastwirt vergebens auf seine Mitspieler. Was ist geschehen?

»Als Schubert so alt war wie ich, war er schon zwanzig Jahre tot.«

Das Leben eines Musikers hat es in sich. Oder auch nicht: Da sitzt er,

mäßig begabt, mitten im Orchester, einer unter vielen, ohne Verhält-

nis zu seinem Instrument, dafür vernarrt in eine Sopranistin. Reich-

lich Alkohol lockert ihm die Zunge: »Können Sie mir sagen, wieso ein

Mann mit einem Instrument zusammenlebt, das ihn permanent ver-

kehrstechnisch, sexuell und musikalisch nur behindert?« Patrick

Süskind sinniert humorvoll über die Musik, das Leben und

den ganzen großen Rest …

THOMAS BERNHARD WATTEN MIT DIRK OSSIG

PATRICK SÜSKIND DER KONTRABASS MIT MICHAEL KAMP

Rund um die Vorstellung NEU! STÜCKEINFÜHRUNG: LIVE & ALS VIDEOCLIPLebendiger als ein Schauspielführer! Die Dramaturgen stellen eine

halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn, Stoff und Autor in den Kontext

der aktuellen Inszenierung.

Zudem bieten wir Ihnen Videoeinführungen auf den Monitoren im

Schauspielhausfoyer an. Auch zum Download auf unserer Website.

MATINÉE

Sonntagmorgen um 11 Uhr: Regieteam und Schauspieler gewähren

einen Blick in das Making-of der kommenden Premiere. Mit Songs,

Textausschnitten und Interviews stimmen wir Sie ein!

NACHGESPRÄCH

Mit Schauspielern des Spielensembles im Anschluss an die Vorstellung.

Und …AUTORENLESUNG IM SCHAUSPIELHAUS

geplant in Kooperation mit der Literaturhandlung Müller & Böhm /

Heine Haus.

Auf der Spontanbühne mitten im Foyer, im Keller oder unterm Dach stellen die Schauspieler des Ensembles bemerkenswerte Texte und eigene Projekte vor, oszillierend zwischen unfertig und größenwahnsinnig, unplugged oder interaktiv. Mit echtem Scheinwerferlicht, flackernden Kerzen, im Dunkeln oder im Flimmern der Leuchtstoffröhren.

Aktuelle Infos im Monatsleporello und auf www.duesseldorfer-schauspielhaus.de!

Schauspieler – ohne Netz, aber mit doppeltem Boden

»Ich watte nicht mehr«, sagt der Doktor.

»Jeder wattet hier. Ich watte nicht mehr.«

Mehr als nur Zuschauen!

THEATERWERKSTATT Der monatliche Theaterworkshop steht unter dem Motto: Jeder

kann Theater spielen! Mit einführenden Theaterübungen und

Improvisationen werden Thematik sowie ästhetische Beson-

derheiten einer aktuellen Inszenierung ins Visier genommen.

Alle, die sich spielend einen Zugang zu einer aktuellen Pre-

miere verschaffen wollen, sind hier richtig.

TEXTZEIT

Alle zwei Monate werden brandneue Stücke aus unserem Spiel-

plan gemeinsam gelesen und diskutiert. Im anschließenden

Vorstellungsbesuch kann überprüft werden, wie der Text auf

die Bühne gebracht wurde.

NEU! THEATERCHOR Alle zwei Monate treffen sich alle, die keine Angst vor schie-

fen Tönen haben, zum Theaterchor im Schauspielhaus. Je ein

Schauspieler des Ensembles hat seine Lieblingslieder im Gepäck,

die gemeinsam gesungen werden.

NEU! PROBENZEIT Für alle, die einen Einblick in den Entstehungsprozess einer

aktuellen Inszenierung bekommen wollen. In mehreren Ter-

minen wird der Weg einer Produktion aufgezeigt: von der

Stückauswahl über die erste Leseprobe bis hin zur Premiere.

BACKSTAGE-FÜHRUNGEN

Über 300 Mitarbeiter, mehr als 30 verschiedene Berufe: Wir öff-

nen unsere Türen, um zu zeigen, wie es hinter der Bühne aus-

sieht und wie aus einer Idee eine Inszenierung wird. Individu-

elle Terminvereinbarung ab 10 Personen möglich.

Angebote für Lehrerinnen und Lehrer

• Vorbereitende Theaterworkshops

• Nachgespräche

• Premierenklassen

• Lehrersichtveranstaltungen

• Materialmappen

• Fortbildungstage (auch für Referendare)

• Newsletter

• Backstage-Führungen

• Telefonische Beratung

NÄHERE INFOS UND KONTAKT KATRIN LORENZTELEFON 0211.85 23 402 [email protected]

THEATERPÄDAGOGIK

TAG-DER-OFFENEN-TÜR31. August 2014

Lass dich überraschen !

»Die Fortuna ist mein Verein, mein Herz, das schlägt für Düsseldorf am Rhein …«

Genau! Blöd nur, wenn man noch keine 12 ist und noch nicht allein

ins Stadion darf. Überhaupt ist das Leben als Kind in einer großen

Stadt wie Düsseldorf nicht so einfach. Klar, man hat die Fortuna

und den Rhein und die Kö, wer braucht da schon einen Dom?! Doch

wenn man sich nicht nur die Auslagen der teuren Geschäfte anguckt

und etwas genauer hinschaut, gibt es auch viel Armut und Ausgren-

zung, und auch der Umgang der Menschen miteinander könnte

freundlicher sein …

»Heimspiel im Schauspielhaus«

95 OLÉ – HEIMSPIEL FUSSBALLMUSICAL

95 olé – Heimspiel ist ein Musical und erzählt aus der Sicht von Kin-

dern und Jugendlichen davon, dass man in dieser Stadt zwar in einer

großen Mannschaft spielt, aber auch Einzelkämpfer sein muss, um klar-

zukommen. Und dass es die große Liebe zum Fußball und der Fortuna

ist, die alle eint, egal, ob man aus Flingern oder Oberkassel kommt!

TEXT UND REGIE: INES HABICH MUSIK: BARBARA BECKMANNPREMIERE: 30. AUGUST 2014WEITERE VORSTELLUNGEN: 31. AUGUST SOWIE 5., 6., 7. SEPTEMBER 2014GROSSES HAUS

DAS FUSSBALLMUSICAL 95 OLÉ – HEIMSPIEL IST EINE KOOPERATION ZWISCHEN DEM DÜSSELDORFER MÄDCHENCHOR E. V. / DÜSSELDORFER JUNGENCHOR, DEM FÖRDERVEREIN DES NACHWUCHSLEISTUNGSZEN-TRUMS VON FORTUNA UND DEM DÜSSELDORFER SCHAUSPIELHAUS.

DAS DÜSSELDORFER SCHAUSPIELHAUS PRÄSENTIERT

IMPRESSUMMagazin Spielzeit 2014 / 15, Ausgabe # 1Herausgeber: Düsseldorfer SchauspielhausGeneralintendant: Günther BeelitzGeschäftsführender Direktor: Alexander von MaravicRedaktion: Dramaturgie, Marketing, Öffentlichkeitsarbeit Fotografie: Sebastian Hoppe außer Portraits Andreas Weißert (Foto: Stefan Ruhl),Katharina Schmidt (Foto: Kerstin Schomburg), Tanja Schleiff (Foto: Henrik Pfeifer) und Produktionsfoto Rrr.käppchen (Foto: Ralf Puder und Nana Franck)Gestaltung: dasbuero. Puder und Müller Visuelle Kommunikation Druck: Rheinisch-Bergische Druckerei GmbH

Auflage: 201.300Änderungen vorbehalten und beabsichtigtPlanungsstand: 12. Mai 2014

Das Düsseldorfer Schauspielhaus wird unterstützt durch

Medien und Kulturpartner

Das Düsseldorfer Schauspielhaus wird gefördert durch

Düsseldorfer SchauspielhausGustaf-Gründgens-Platz 140211 DüsseldorfTelefon 0211.85 23 0www.duesseldorfer-schauspielhaus.de

THEATERKASSE

Kommen Sie direkt vorbei ! Unsere Theaterkasse hat für Sie geöffnet:

MONTAG BIS SAMSTAG, 11 BIS 18.30 UHR Gustaf-Gründgens-Platz 1, 40211 Düsseldorf

KARTENBESTELLUNG

Rufen Sie uns an! KARTENTELEFON: 0211.36 99 11

Oder bestellen Sie online!KARTEN@DUESSELDORFER- SCHAUSPIELHAUS.DEOnline & Print@home: www.duesseldorfer-schauspielhaus.de

PREISKATEGORIE Reihe

1 1–12

2 13–18

3 19–22

4 23–25

1 2 3 Erwachsene ermäßigt

Normalpreis 39,– 36,– 31,– 15,– 36,– 31,– 15,– 10,– 6,–

Gastspiele / Sonder- veranstaltungen

44,– 41,– 35,– 23,– 41,– 35,– 23,–

Premierenpreis 49,– 45,– 39,– 25,– 45,– 39,– 25,–

GROSSES HAUSJUNGES SCHAUSPIELHAUSKLEINES HAUS

Theaterkarten erhalten Sie bei uns auf unterschiedlichen Wegen. Suchen Sie sich den besten aus!

Übrigens gilt jede Eintrittskarte auch als VRR-Ticket für den Hin- und Rückweg zu Ihrem Aufführungsort.

ERMÄSSIGUNGEN

Günstiger als Kino! Kaum zu glauben, aber so ist es. Ein scharfer Blick auf unsere Ermäßigungen lohnt sich!

STUDENTEN, SCHÜLER UND AUSZUBILDENDEGegen Vorlage eines entsprechen-

den Ausweises 7 Euro, im Jungen

Schauspielhaus 6 Euro. Aus ge-

nom men sind Premieren, Gast-

spiele und Sonderver an staltungen.

GRUPPENAb 20 Personen ist eine Ermäßi-

gung von bis zu 20 % möglich.

SCHULGRUPPENIm Klassenverband zahlen Schü-

ler im Großen und Kleinen Haus

sowie im Studio Central 5 Euro auf

allen Plätzen, im Jungen Schau-

spiel haus 4 Euro.

FREIWILLIGENDIENST-LEISTENDE UND INHABER DES DÜSSEL- PASSES*

Gegen Vorlage des entsprechen-

den Ausweises gibt es eine Ermä-

ßigung von ca. 50 % des Normal-

preises. Ausgenommen sind Pre-

mieren, Gastspiele und Son der -

ver anstaltungen.

* Für einkommensschwache

Düsseldorfer Bürger

BESUCHER MIT BEHINDERUNGGegen Vorlage des entsprechen-

den Nachweises gibt es eine Er-

mäßigung von 50 % des Normal-

preises. Ausgenommen sind Pre -

mieren, Gastspiele und Sonderver-

anstaltungen. Im Großen und

Kleinen Haus und im Central ste-

hen Rollstuhlplätze zum Preis

von 7 Euro, sowie im Jungen Schau-

spielhaus zum Preis von 6 Euro

zur Verfügung. Im Schwerbehin-

dertenausweis eingetragene Be-

gleitpersonen zahlen für alle

Bühnen 50 % des Normalpreises.

THEATERTAGIn unregelmäßigen Abständen

findet der Theatertag statt. Erwa-

chsene zahlen auf allen Plätzen

10 Euro, ermäßigt 7 Euro. Die Ter -

mine werden im Monatsplan be-

kannt gegeben.

FAMILIENKARTEInhaber der Düsseldorfer Fami-

lien karte können bis zu zwei Kin -

der unter 16 Jahren kostenlos

mit nehmen. Solange der Vorrat

reicht.

ART:CARD PLUSDie Düsseldorfer Art:card plus

gewährt ein Jahr lang einen Ra-

batt von 20 % auf den Eintritt s-

preis an Düsseldorfer Bühnen

und Museen.

So kommen Sie an Ihre Theaterkarten

Die Abendkasse öffnet eine Stunde vor Beginn der Vorstellungen für Sie. Hier liegen auch die bestellten

Karten zur Abholung bereit. Der Vorverkauf beginnt jeweils am 10. Kalendertag des Vormonates.

NEU!Vorstellungsbeginn AN SONNTAGEN immer um 18 Uhr

BESCHREIBUNG PLATZGRUPPEReihe

11–12

213–18

319 –22

423–25

UNSERE KLASSIKER

PREMIEREN- ABO

Sie haben Ihren Premierenplatz sicher: 8 Premieren im Großen Haus und 2 Premieren im Kleinen Haus

482,– 450,– 390,– 250,–

ABO AN WOCHENTAGEN

Sie legen fest, welcher Wochentag Ihr Theatertag ist! An diesem sehen Sie in der Abolaufzeit 7 Vorstellungen im Großen Haus und 3 Vorstellungen im Kleinen Haus

277,– 270,– 230,– 120,–

THEATER- MUSIK-DOPPEL ABO

Kombinieren Sie! Sehen Sie 3 Vorstellungen im Düsseldorfer Schauspielhaus und 3 Vorstellungen in der Deutschen Oper am Rhein

156,– 144,– 126,– /

JUNGES ABOFür Schüler, Studenten und Auszubildende bis zum 30. Lebensjahr

JUNGES ABO Sehen, was läuft: 7 × Großes Haus, 3 × Kleines Haus. Di bis Fr um 19.30 Uhr, Sonntags um 18.00

JUNGES WAHL-ABO

Maximal flexibel: 6 Gutscheine zur freien Verfügung!

JUNGES SCHAUSPIELHAUS

WAHL-ABO Maximal flexibel: 6 Gutscheine zur freien Verfügung!

JUNGES ABO

für coole

60,–

ABO-BESTELLUNG Schnell und praktisch: Bestellung und Verwaltung online auf WWW.DUESSELDORFER-SCHAUSPIELHAUS.DE.Direkt und persönlich: Telefonisch unter 0211.36 38 38 oder im

Abo-Büro im Theater. Öffnungszeiten Montags bis Samstags, 11 bis 18.30 Uhr.

NEU50%

ABOS

UNSERE

6 × JUNGES

SCHAUSPIEL-HAUS

für fröhliche

24,–

JUNGES WAHL-ABO für entspannte

36,–

WAHL- ABO

BLAUER MONTAG

SONNTAGS- ABO

Alleine oder zu zehnt: Sie erhalten 10 Gutscheine für das Große und das Kleine Haus. Sonderpreis und Gutschein nur gültig in der Spielzeit 2014 / 15.

Der perfekte Start in die Woche: 7 × Großes Haus und 3 × Kleines Haus, immer montags um 19.30 Uhr

Ihre Vorabend-Theaterserie: 7 × Großes Haus und 3 × Kleines Haus, immer um 18.00 Uhr

Hier sparen Sie die Hälfte im Vergleich zum Normalpreis. Die Preise gelten jeweils für ein Abo in der Spielzeit 2014/15.

PLATZGRUPPE 1 = 191,– 2 = 173,– 3 = 131,– 4 = 75,–

Abonnieren Sie! Ohne Warteschlange günstig ins Theater!


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