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Sonderbeilage 20 Jahre Landkreis MOL

Date post: 15-Mar-2016
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Sonderbeilage zum Landkreis Märkisch Oderland
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Märkische Oderzeitung Sonderbeilage am 6. April 2013 150 JAHRE Kreisstadt Seelow 20 JAHRE Landkreis Märkisch-Oderland
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Page 1: Sonderbeilage 20 Jahre Landkreis MOL

Märkische Oderzeitung Sonderbeilage am 6. April 2013

150 JAHRE

Kreisstadt Seelow20 JAHRE

Landkreis Märkisch-Oderland

Page 2: Sonderbeilage 20 Jahre Landkreis MOL

n Der Landkreis Märkisch-Oderland entstand im Zuge der Kreisgebietsreform 1993. Die drei Kreise Strausberg, Seelow und Bad Freienwalde fusionierten. Per Beschluss des Landtages wurde Seelow Kreisstadt.n Märkisch-Oderland er-streckt sich auf einer Fläche von 2127,7 km². Das ent-spricht 7,2 Prozent der Ge-samtfläche des Landes.n Größte Stadt ist Strausberg mit rund 26 000 Einwoh-nern. Weitere Städte sind Altlandsberg, Buckow, Bad Freienwalde, Wriezen, Seelow und Lebus.n Bei Bad Freienwalde gibt es schwefelhaltige Moore und sprudelnde Quellen. Schon 1684 begründete Kur-fürst Friedrich Wilhelm ei-nen Gesundbrunnen. 1995 erhielt Bad Freienwalde die staatliche Anerkennung als Moor- und Heilbad.n In zahlreichen Orten hin-terließ der berühmte Bau-meister Karl Friedrich Schin-kel seine Spuren, u.a. in Neuhardenberg. Der Spar-kassen- und Giroverband er-warb 1997 das Areal Schloss und Park, sanierte es auf-wendig. Die Stiftung Schloss Neuhardenberg lockt seit 2002 jährlich Tausende Besu-cher zu hochkarätig besetz-ten Veranstaltungen.n Ämter im Kreis: Märki-sche Schweiz, Falkenberg-Höhe, Barnim-Oderbruch, Neuhardenberg, Seelow-Land, Lebus und Golzow.n Amstfreie Kommunen: Strausberg, Hoppegarten, Neuenhagen, Fredersdorf/Vogelsdorf, Altlandsberg, Rüdersdorf, Müncheberg, Wriezen, Seelow, Letschin

Märkisch-Oderland

In diesem Jahr gibt es im Osten Branden-burgs gleich doppelten Anlass zum Fei-ern: Der Landkreis Märkisch-Oderland besteht seit 20 Jahren, und Seelow blickt sogar schon auf 150 Jahre als Kreisstadt zurück. Dazu gratuliere ich!Ihre Heimat ist mehr als der „Vorgarten von Berlin“. Landschaft und Menschen sind unverwechselbar, und gerade die Entwicklung der letzten Jahre und Jahr-zehnte bietet allen Grund, auf das Er-reichte mit Stolz zurück und mit Optimis-mus nach vorn zu schauen. Wer hier lebt, weiß warum. Auch immer mehr „Auswärtige“ fühlen sich durch die Attraktivität der Gegend angesprochen – nicht immer auf den ers-ten Blick, aber dafür umso intensiver. Das gilt gleichermaßen für Besucherinnen und Besucher aus Berlin, Brandenburg und von weiter her wie auch für beruflich hier Tätige. Zunehmend mehr Menschen erkennen gerade in der Kombination von Arbeit und Erholung einen Standort-vorteil. Hinzu kommt: Die vermeintliche „Randlage“ im Osten Brandenburgs und damit auch Deutschlands ist ja in Wirk-lichkeit eine Lage im Herzen Europas. Das bietet neue Chancen für die Zukunft!Es sind zunächst zwei Landschaften, durch die Ihr Kreis mit Seelow als kleinster Kreisstadt Brandenburgs auch überregional bekannt geworden ist. Die Märkische Schweiz, jene „Minialpen“ vor den Toren der Millionenstadt und Branden-burgs ältester Naturpark, ist ebenso in aller Munde wie das Oder-bruch, einer der eindrucksvollsten Kulturräume Deutschlands. Aber am wichtigsten sind die Menschen. Sie, die Märkisch-Oderländer, sind das beste Aushängeschild für Ihren Landkreis. Sie haben viel geleistet, um „MOL“ in nah und fern zu einem Begriff werden zu lassen. Dadurch haben auch das Strausberger Wald- und Seenge-biet, die Kurorte Buckow und Bad Freienwalde sowie eine Viel-zahl weiterer Anziehungspunkte sowohl bei Erholungssuchenden als auch bei Aktivurlaubern einen guten Klang bekommen. Die re-gionalen kulturellen Angebote bieten Ihnen als Bewohnern ebenso wie Besuchern einen hohen Freizeitwert. Aber auch im Alltag hat Ihr Kreis viel zu bieten. Hier ansässige Industrie und Gewerbe ver-schaffen vielen Menschen Erwerbsperspektiven. Die Nähe zu Berlin und zu Polen sowie die gut entwickelte Infrastruktur eröffnen wei-tere Entwicklungspotenziale für die Zukunft.Dass Ihr Landkreis Märkisch-Oderland heute so gut aufgestellt ist, ist vor allem jenen Menschen unter Ihnen zu danken, die sich für

die Entwicklung der Region starkge-macht haben. Seitdem 1993 aus den Altkreisen Bad Freienwalde, Seelow und Strausberg der jetzige Kreis MOL hervor-ging, wurde viel unternommen, um ihn für die Herausforderungen der Zukunft fitzumachen. Maßnahmen zur Wirt-schaftsförderung, zur weiteren Erhö-hung der Lebensqualität, zur Schaffung effizienter Verwaltungsstrukturen und noch vieles mehr gehören dazu. Dabei gab es immer wieder auch unvorherge-sehene Bewährungsproben. Das Hochwasser 1997 hat sich allen, die es seinerzeit miterleben mussten, unaus-löschlich ins Gedächtnis gebrannt. Ne-ben den Bildern von Naturgewalt und bedrohten Lebensgrundlagen stehen aber vor allem unvergessliche Eindrücke der Hilfsbereitschaft, der Mitmenschlich-keit in Zeiten der Not. Ich werde nie ver-gessen, wie damals Alte und Junge, Be-troffene und Helfer, Männer und Frauen gemeinsam Hand in Hand dort zupack-ten, wo Hilfe dringlich gebraucht wurde. Für mich sind das ganz persönliche Er-innerungen voller Hochachtung. Es war eine sachlich zwingende Notwendig-keit und auch aus Sicht der Landespolitik selbstverständlich, dass seitdem enorme

Anstrengungen unternommen wurden, um den Hochwasserschutz deutlich zu verbessern.Die Zukunft wird sicher auch andere Herausforderungen für den Landkreis und für uns alle bereithalten, die wir gemeinsam bewäl-tigen werden. Der demographische Wandel wird neue Wege er-fordern, um Bestehendes besser an künftige Rahmenbedingun-gen anzupassen. Als Teil der Planungsregion Oderland-Spree sehe ich den Landkreis Märkisch-Oderland dafür schon jetzt gut gerüs-tet. Das Land Brandenburg steht zu seiner Verantwortung und wird kommende Veränderungsprozesse nach besten Kräften begleiten und unterstützen. Sie, die Menschen, stehen dabei im Mittelpunkt aller Bemühungen.Allen hier Lebenden und allen Besuchern der Stadt Seelow und des Kreises Märkisch-Oderland wünsche ich einen schönen Festtag und alles Gute für die Zukunft!Ihr

Liebe Leserinnen und Leser!

Matthias Platzeck: Ministerpräsident des Landes.

2 20 JAHRE Landkreis Märkisch-Oderland – 150 JAHRE Kreisstadt Seelow 6. April 2013 | Märkische Oderzeitung

Verlag:Märkisches Verlags- und Druckhaus GmbH & Co. KGRedaktion:Doris SteinkrausFotos : Johann MüllerGerd MarkertSören TetzlaffHorst SeeligMichael MärkerTitel-Fotos: Gerd MarkertSören TetzlaffMichael MärkerTitelgestaltung:Tanja VogelAnzeigenleitung:André TackenbergDruck:Druckhaus Oberhavel GmbH,An den Dünen 12,16515 Oranienburg

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Page 3: Sonderbeilage 20 Jahre Landkreis MOL

Der Werbiger Gernot Schmidt ist nach den beiden Strausber-gern Gunter Fritsch und Jür-gen Reinking der dritte Landrat des 1993 neu gebildeten Groß-kreises Märkisch-Oderland. Doris steinkraus sprach mit dem 50-Jährigen.

Herr Schmidt, Sie haben zur Wende im Meliorationskom-binat in Bad Freienwalde ge-arbeitet. Wie kamen Sie zur Kommunalpolitik?

Durch den Schriftsteller Mar-tin Stade. Als der politische Um-schwung kam, war das einfach ein Thema für mich. Ganz zu An-fang habe ich beim Neuen Forum mitgemacht, dann bin ich zur SPD gekommen. Im Mai 1990 gab es die ersten freien Kommunalwah-len. Es wurde ein neuer Kreis-tag gewählt. Martin Stade wurde erster Kulturdezernent im Kreis Seelow. Er hat mich überzeugt, beim Neuaufbau dabei zu sein.

Und wie schafften Sie es in die Schaltzentrale, zum Landrat?

Das hat sich damals so ergeben. Ich war jung, vielleicht auch et-was hitzig, aber eben mit vielen Ideen im Kopf. Unser erster Land-rat Albert Lipfert hat mich zu sei-nem Büroleiter gemacht. Da war man natürlich bei vielen Verhand-lungen, Gesprächen und Abwä-gungen dabei. Aus dieser Zeit habe ich viel mitgenommen, bin Albert Lipfert bis heute dankbar. Er war und ist für mich bis heute Vorbild, vor allem, was den Um-gang mit den Menschen betrifft.

Die Ära des Kreises Seelow ging dann aber schnell zu Ende. War das eine Enttäuschung?

Ich habe es nicht so in Erinne-rung. Wir haben die Großkreis-bildung ja über den SPD-Unterbe-zirk vorbereitet. Ich hatte Kontakt zu den anderen beiden Landräten Gunter Fritsch und Friedhelm Zapf, auch SPD-Mitglieder.

Obwohl es einen heftigen Kampf um den Kreissitz gab?

Was verständlich war. Alle woll-ten den Kreissitz, aber alle wollten auch demokratische Entscheidun-gen. Es gab den sehr turbulen-ten ersten gemeinsamen Kreistag aller in Müncheberg. Dort sollte die Entscheidung fallen. Sie ging mit einer Stimme mehr zuguns-ten Strausbergs aus. Der Seelower Kreistag hat diese Entscheidung akzeptiert. Der Kreistag Bad Frei-enwalde nicht. Damit oblag dem Landtag das endgültige Votum.

Wie erklären Sie sich, dass es zugunsten Seelows ausfiel?

Wir haben auf allen Ebenen dafür geworben und zwar par-teiübergreifend. Es zeichnete die Region schon damals aus, dass wir nicht als zerstrittene Landstri-

che zusammen gingen, sondern durchaus gemeinsam etwas bewe-gen wollten. Der Landtag hat das Tortenprinzip durchgesetzt und Seelow als Kreisstadt festgelegt.

War es rückblickend die rich-tige Entscheidung?

Auf alle Fälle. Ohne den Kreis-sitz wäre die strukturschwache Region rund um Seelow noch schwächer geworden. Natür-lich gibt es bis heute Vorbehalte dagegen, aber es war die beste Entscheidung, so wie auch die Gründung des Großkreises. Bad Freienwalde und Seelow hätten es allein nicht geschafft. Wir brauch-ten in den Kreisen starke wirt-schaftliche Zentren, um Arbeits-plätze und Einnahmen zu sichern und damit Aufgaben für die Bür-ger des Kreises leisten zu kön-nen. Wir haben einiges erreicht.

Das sehen manche Kritiker si-cher anders?

Das ist ihr gutes Recht. Aber ich kann nur sagen, dass wir im Kreis seit 20 Jahren ein politisches Klima haben, das nicht überall selbstverständlich ist. Natürlich gibt es Kritiker. In einer demokra-tischer Gesellschaft können nie alle einer Meinung sein. Aber es hat bei allen Differenzen immer einen großen parteiübergreifen-den Zusammenhalt gegeben. Der Kreistag ist mit seinen Landräten oft kritisch umgegangen, aber es ging immer um die Sache, nie um persönliche Angriffe.

Was ist aus Ihrer Sicht beson-ders gelungen?

Wir haben viel in die Infra-struktur investiert. Ich denke an unsere Gymnasien, an die kreis-lichen Betriebe wie das Kranken-

haus, die STIC GmbH oder den Entsorgungsbetrieb und den Ret-tungsdienst. Aber auch die tou-ristische Entwicklung, die wir durch die Gründung des großen Tourismusverbandes forciert ha-ben, den Ausbau des Straßen- und Radwegenetzes, sehe ich als Er-folgsgeschichte. Nicht zu verges-sen Neuhardenberg. Die Sparkas-sen-Stiftung war und ist ein großer Gewinn für den gesamten Land-kreis. Wir haben uns als Kreis da-

für stark gemacht, auch gegen den Willen einiger vor Ort, die das heute auch anders sehen.

.Und die Kultur GmbH?

Die ist nach wie vor eine Bau-stelle. Wir wissen, dass Lösun-gen nötig sind, um den Bestand wichtiger Kultureinrichtungen zu sichern. Wir werden da bald ei-nen Schritt vorankommen, müs-sen aber auch sagen, dass wir uns nicht mehr alles leisten können.

Was ärgert Sie als Landrat?Wenn Menschen nur fordern,

aber nicht bereit sind, Zusammen-hänge zu beleuchten. Als Kreis haben wir eine Ausgleichsfunk-tion. Es gibt viele Menschen im Kreis, die brennen für ihre Region, bringen sich ein. Andere sehen nur ihre persönlichen Interessen. Es ärgert mich auch, wenn Ge-rüchte verbreitet oder Menschen anonym denunziert werden. Solch eine Kultur lehne ich ab.

Dem Landrat wird mitunter vor-geworfen, dass er bei Problemen in Kommunen nur zuschaut.

Es gilt das Prinzip der kom-munalen Selbstverwaltung. Wir sind nicht die Oberlehrer. Auch die kommunale Ebene hat das Recht, selbst Fehler zu begehen. Die Amts- und Gemeindeverwal-tungen müssen Dinge begleiten und weniger erfreuliche Entschei-dungen aushalten, wenn ich nur an Diskussionen um Straßenaus-baubeiträge denke. Da kann man nicht auf den Kreis zeigen und for-dern, dass er die unangenehmen Entscheidungen trifft.

Der Kreis feiert sein 20-jähriges Bestehen. Wird es noch weitere Jubiläen geben?

Die Diskussion um eine neue Gebietsreform kommt zu einer Unzeit. Ich bin grundsätzlich ge-gen Kommunalstrukturen, die sich immer weiter von den Men-schen entfernen. Dabei würden die Gestaltungsmöglichkeiten verloren gehen. Wir sehen diese Probleme doch auch noch nach 20 Jahren Märkisch-Oderland. Bei noch größeren Strukturen hätten Kommunalpolitiker kaum eine Be-ziehung zu der Region, über die sie mit entscheiden sollen.

Gespräch mit Landrat Gernot Schmidt (SPD) über die Anfänge, das Zusammenwachsen und künftige Strukturen

Hat der Kreis Grund zum Feiern?

Seit 2005 im Amt: Landrat Gernot Schmidt Foto: Michael Märker

Märkische Oderzeitung | 6. April 2013 20 JAHRE Landkreis Märkisch-Oderland – 150 JAHRE Kreisstadt Seelow 3

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Page 4: Sonderbeilage 20 Jahre Landkreis MOL

Von ReinhaRd Schmook*

Seelow. Noch heute profitiert die Stadt Seelow davon, dass es ihr 1863 gelang, Verwaltungsmittel-punkt des 1816 gebildeten Land-kreises Lebus zu werden. Das war für die Entwicklung der al-ten lebusischen Mediatstadt ein entscheidender Moment.

Vor 1816 gab es den Kreisverband Lebus, dessen Kreistage bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts in der Regel in Müncheberg stattfanden. Hier tagten die Kreisstände, die sich aus Rittergutsbesitzern und Stadtvertretern zusammensetz-ten und über den Etat des Krei-ses sowie andere interessierende Angelegenheiten berieten. An der Spitze standen im 17. Jahrhundert von den Kreisständen gewählte Kreisdirektoren. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts wurden die Kreisdirektoren neben ihren stän-dischen Verpflichtungen zuneh-mend mit staatlichen Aufgaben betraut. Nach seiner Krönung 1701 verlieh König Friedrich I. ihnen

den Titel „Landrat“. Die Landräte behielten ihren halb ständischen, halb staatlichen Charakter bis zur Einführung der neuen Kreisord-nung von 1872, die sie zu rein staatlichen Beamten machte. Nunmehr konnte der Kreistag zwar Landrats-Kandidaten vor-schlagen, doch das Innenminis-terium bestimmte den Amtsträ-ger. Durch eine Verordnung vom 18. Juli 1919 wurde auch dieses Vorschlagsrecht aufgehoben. Die Ernennung der Landräte erfolgte allein durch das Staatsministe-rium.

Als Sitz des Landratsamtes war durch königliche Order vom 29. April 1826 Frankfurt (Oder) bestimmt worden. So blieb es bis zum 1. Februar 1860, als Bernhard von der Marwitz auf Friedersdorf Landrat des Kreises Lebus wurde. 1860 beantragte Marwitz bei der Regierung in Frankfurt (Oder) die Verlegung des Landratsbüros auf sein Gut Friedersdorf, weil er die ständige Abwesenheit von Familie und Gut bei Führung der Amts-geschäfte von Frankfurt aus für

unverantwortlich hielt. Außer-dem führte er als Begründung an, dass eine zusätzliche Wohnung in Frankfurt seine Vermögens-verhältnisse übersteigen würde. Sein Ansinnen wurde durch eine Bittschrift von Rittergutsbesit-zern und Bürgermeistern des Krei-ses unterstützt.Allerdings waren sich die Unterzeichner dieser Bitt-schrift darin einig, das landrätli-che Büro nicht nach Friedersdorf, sondern gleich in das nur zwei Ki-lometer entfernte Seelow zu ver-legen.

Aufgrund heftiger Proteste des Frankfurter Magistrats lehnte die Bezirksregierung in Frankfurt die-ses Gesuch ab. Doch Marwitz ließ nicht locker und wandte sich an den preußischen Innenminister Graf Schwerin. Inzwischen hatte auch der Kreistag einstimmig für eine Verlegung des Landratsamtes nach Seelow votiert. Doch auch der Minister lehnte ab. Nach des-sen Rücktritt am 17. März 1862 er-neuerte Marwitz sein Gesuch und hatte diesmal mehr Erfolg. Dem neuen Innenminister Graf zu Eu-

lenburg war es gelungen, König Wilhelm zur Aufhebung der Order vom 29. April 1826 zu bewegen. An Eulenburg gerichtet, schrieb der König: „Unter den in Ihrem Berichte vom 9. d.M. vorgetra-genen Umständen will ich unter Aufhebung der Bestimmung in der Order vom 29. April 1826 hier-durch mit dem Vorbehalt jeder-zeitigen Widerrufs genehmigen, dass das Landratsamt des Krei-ses Lebus im Regierungsbezirk Frankfurt a./O. nach Seelow ver-legt werde und überlasse Ihnen demgemäß die weiteren entspre-chenden Anordnungen.“

Nachdem damit der Weg frei war, kaufte Landrat Bernhard von der Marwitz in Seelow ein Haus, in dem das landrätliche Büro sein erstes Domizil bekam. Am 8. April 1863 teilte er der Regie-rung in Frankfurt (Oder) mit, dass die Verlegung des Landratsamtes von Frankfurt nach Seelow am 1. April 1863 vollzogen wurde.

* Unser Autor ist Leiter des Oder-landmuseums Bad Freienwalde

Bis zum 1. April 1863 befand sich der Sitz des Landkreises Lebus in Frankfurt (Oder)

König genehmigt neuen KreissitzWohnung des Landrates: Erst später wurde eine Villa für ihn gebaut. Marktplatz vor 1945: links das Landratsamt Fotos: Sammlung Horst Seelig

Von ReinhaRd Schmook

1864 lebten in Seelow 3232 Einwohner, für eine Kreisstadt nicht eben viele. Doch schon 1875 errichtete man am Markt ein neues Ge-bäude für das Landratsamt, in dem dann auch die Kreis-stände tagten. Bald reichte der Platz nicht mehr, so dass der Kreis das linke Nebengrund-stück bis zur Mittelstraße er-warb und darauf im Jahre 1901 den Anbau mit dem charakteristischen, 1942 zer-störten und vor einigen Jah-ren durch den Landkreis Märkisch-Oderland rekon-struierten Uhrtürmchen er-richtete. In dieses Haus zog damals auch die Kreisspar-kasse ein, die dort bis 1993 blieb.

Bahnanschlüsse und neue Straßen

Die Entwicklungsimpulse, die Seelow wegen des Kreis-stadt-Status erhielt, führten zwar nicht zu einer Bevölke-rungsexplosion, waren aber für das kleine Ackerbürger-städtchen ganz beachtlich. Durch den Bau der Ostbahn von Berlin nach Küstrin zwi-schen 1865 und 1867 ver-besserten sich die Verkehrs-verhältnisse. Erst zehn Jahre später erhielt Seelow einen di-rekten Bahnanschluss, und zwar an die Stettiner Bahn von Angermünde über Wrie-zen nach Seelow. Mit deren Bau, der wegen des hügeli-gen und quellenreichen Ter-rains eine Menge Arbeit kos-tete, wurde 1873 begonnen. 1875/76 wurde auch das noch heute stehende Bahn-hofsgebäude erbaut.

Zwischen 1869 und 1872 erfolgte der Ausbau der Krei-schaussee Frankfurt – Gu-sow, womit sich nun auch die Straßenanbindungen er-heblich verbesserten. Als das 20. Jahrhundert begann, ging es in der kleinen Kreisstadt noch immer sehr bescheiden zu. Deren ländlicher Charak-ter fiel dem Fremden sofort ins Auge, wenn er in eine der vom Markt abgehenden Straßen schaute. Allerdings gaben die Ausspannungen um die Straßenkreuzung am Markt, die „Goldene Kugel“, das „Norddeutsche Haus“ und der „Schwarze Adler“ sowie Landratsamt, Stadthaus und Kirche der Kreisstadt zumin-dest an dieser Stelle städti-sches Gepräge.

Elektrischen Strom bekam die Stadt erst 1919 und über eine zentrale Wasserversor-gung dachten die Stadtväter gar erst im Jahre 1930 nach.

Kreishaus am Markt wurde 1875 errichtet

4 20 JAHRE Landkreis Märkisch-Oderland – 150 JAHRE Kreisstadt Seelow 6. April 2013 | Märkische Oderzeitung

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Page 5: Sonderbeilage 20 Jahre Landkreis MOL

Von ReinhaRd Schmook

Seelow. Mit dem Zusammen-bruch des Dritten Reiches im Frühjahr 1945 begann ein neues Kapitel in der Geschichte der Kreisstadt.

An den Verwaltungsstrukturen änderte sich zunächst nichts, au-ßer dass die Regierungsgewalt in den Händen der sowjetischen Besatzungsmacht lag. Der Kreis Lebus mit seiner Kreisstadt Seelow existierte zunächst wei-ter. In der Landratsvilla wurde 1948 die Bibliothek unterge-bracht. Später wurde sie als Pio-nierhaus und dann als Internat für die Erweiterte Oberschule ge-nutzt. Bis vor wenigen Monaten diente sich als Internat des Ober-stufenzentrums Seelow.

1950 gab es die ersten Ge-bietsveränderungen und einen neuen Namen. Aus dem Kreis Lebus war der Kreis Seelow mit der gleichnamigen Kreisstadt geworden. Im Zuge der Verwal-tungsreform 1952 wurde der alte Landkreis Lebus aufgehoben, sein Gebiet zwischen Stöbber, Oder und Spree zerstückelt. Der neue Kreis Seelow war viel klei-ner und umfasste nur noch das Kerngebiet des Lebuser Landes, war mitsamt seiner Kreisstadt rein landwirtschaftlich geprägt.

Bis 1950 wurde das alte Lebuser Kreiswappen geführt, doch nach 1952 ist diese Tradition gänzlich erloschen. Erst nach 1989 hat sich der Kreis Seelow das alte Wappen des Lebuser Kreises zurückgege-ben, bis im Zuge der Kreisreform eine völlig neue Wappengestal-tung notwendig wurde.

1949 war beschlossen wor-den, ein neues Landratsamt zu bauen. Bis 1951 war der erste

Baubabschnitt fertig, 1952 auch der zweite. Als das Haus einge-weiht wurde, fehlte noch der Au-ßenputz. Jetzt hieß das Land-ratsamt „Rat des Kreises“. Einen Landrat gab es nicht mehr. Der Chef war „Vorsitzender des Rates des Kreises“, seine leitenden Mit-arbeiter wurden „Stellvertreter des Vorsitzenden“ und „Ratsmit-glieder“ genannt. In alle wichti-gen Entscheidungen regierte die SED-Kreisleitung hinein.

Nach 1989/90 und der Wie-dervereinigung blieb der 1952 gebildete Kreis Seelow mit sei-ner Kreisstadt zunächst beste-hen. Mit der Formierung neuer Verwaltungsstrukturen ent-stand im Jahre 1993 durch Zu-sammenlegung der DDR-Kreise Bad Freienwalde, Strausberg und Seelow der neue Landkreis Märkisch-Oderland. Sein Gebiet

enthält Teile des Ober- und Nie-derbarnims, der Neumark und des Lebuser Landes. Im neuen Kreiswappen vereinigen sich

die Symbole dieser alten Land-schaften, zu denen auch die ge-kreuzten Bootshaken des heili-gen Adalbert gehören.

Gebietsreform zu DDR-Zeiten veränderte Strukturen / Statt des Landrates gab es den Ratsvorsitzenden

Kreis Lebus wurde 1952 zerstückelt

Einschmelzen für die Front: Die Kirche musste ihre Glocken für den Krieg opfern. Der kehrte wenig spä-ter mit unsagbaren Folgen zurück. Auch die Kirche wurde völlig zerstört. Fotos: Sammlung Horst Seelig

Landräte vor 19451860 – 1879: Rittergutsbesitzer, Rittmeister Bernhard von der Marwitz-Friedersdorf1879 – 1882: Rudolf von Raumer1882: Alfred Hans Wilhelm Wagner (kommissarisch)1882: Gerber (kommissarisch)1883 – 1893: Paul von Steinau-Steinrück1893:Robert Ludwig August Jacobs1894 – 1905: Regierungsasses-sor Heinrich von der Marwitz (Landsberg a. W.)1905 – 1920 : Dr. jur. Ernst Kleiner1920 – 1926: Otto Pautsch1926: Regierungsrat Dr. Schab-behard (kommissarisch)1927 – 1930 : Oberregierungs-rat Walter Breuer1930 – 1933: Regierungsrat Dr. jur. Erik Hildebrandt1933 – 1937: Adolf von Nas-sau1937 – 1945: Hans Kreutzberger1945 – 1946: Paul Papke 1946: Georg Kolbe1946 – 1949: Berthold Wottke1949 – 1950: Franz Hasse1950 – 1952: Kurt Götz

Vorsitzende des Rates des Kreises:1952 – 1962: Herbert Clemens1962 – 1963: Werner Zeitz1963 – 1965: Willi Nogatz1965 – 1970: Christian Wünsche1970 – 1981: Horst Schmidt1981 – 1990: Christian Rekow

Landrat Kreises Seelow1990 bis 1993: Dr. Albert Lipfert

Landräte neuer Großkreis Märkisch-Oderland1993 –1997:Gunter Fritsch, Müncheberg1997 – 2005:Jürgen Reinking, Strausberg2005 bis heute:Gernot Schmidt,Werbig, OT von Seelow

Die Chefs der Verwaltung am

Sitz Seelow

Der Kreisstadt-Sitz-Urheber: Bernhard von der Marwitz aus Friedersdorf

Kleinstädtisch: In den Straßen boten Handwerker ihre Waren feil, so wie Kupferschmied Beckmann in der Frankfurter Straße.

Märkische Oderzeitung | 6. April 2013 20 JAHRE Landkreis Märkisch-Oderland – 150 JAHRE Kreisstadt Seelow 5

KUNSTSPEICHER an der B 167Denkmal · Ausstellung · Laden · Wirtshaus

F S V OT FT.: · F: I:.KUNSTSPEICHER-FRIEERSDORF.E-M:I@K-.ÖS L D–S: – UHRW S D–S: U( K )T. W:

Page 6: Sonderbeilage 20 Jahre Landkreis MOL

Rathaus Seelow: 1847 wurde es als Gerichtshaus erbaut. Erst 1952 wurde es Sitz der Stadtverwaltung. Nach der Sanierung erstrahlt der Bau wieder in altem Glanz.

Rathauserweiterung 2000: 16 Jahre stand Udo Schulz (M.) an der Spitze der Kreisstadt. Fotos: Michael Märker/Johann Müller

Von Doris steinkraus

Seelow (MOZ) Seit 150 Jahren ist Seelow Kreisstadt. Die letz-ten 20 Jahre waren die mit der rasantesten Entwicklung.

„Ohne den Kreisstadtsitz hätte sich vieles bei uns nicht so ent-wickelt“, sieht es Bürgermeister Jörg Schröder (parteilos). 2010 folgte er Udo Schulz im Amt, war

zuvor viele Jahre Stadtverord-neter. Eine Reihe von Investitio-nen hätte es ohne den Kreisstadt-Status nicht geben. Schröder denkt an das Landratsamt selbst mit seinen Anbauten und um-fangreichen Sanierungen. Oder das Oberstufenzentrum, die Förderschule, das Gymnasium, Straßenbau oder das neue Kran-kenhaus. Seelow wurde Mittel-zentrum, kann Dank zusätzli-

cher Mittel seine Funktionen in der Daseinsvorsorge wahrneh-men. Natürlich gebe es auch Probleme. Das Jubiläum sei je-doch ein wichtiger Anlass, um zurückzuschauen. „Die zurück-liegenden 20 Jahre waren die erfolgreichsten für Seelow“, so Schröder. Er freut sich über das gewachsene Miteinander mit den Umlandgemeinden, das es wei-ter auszubauen gilt.

Bürgermeister Jörg Schröder: Kreisstadtsitz war Grundlage für Erfolg

Rasante Entwicklung

Millionen für die Sanierung: die Bertolt-Brecht-Oberschule von oben

Seit 2010 Bürgermeister: Jörg Schröder (parteilos)

Helga Seiler: erste frei gewählte Bürgermeisterin 1990

Rasanter Neubau: Wohnkom-plex am Sender

Die Stadt und ihr Maskottchen: 750-Jahre-Festumzug im Jahr 2002

1854–1887: Hoffmann1887–1911: Schulz1911–1931 : Herrmann Bunzel1931–1942: Dr. Otto Flaghaar1942–1945: Karbe

1945–1946: Rückheim/ Klawisch1946: Boer, Preuß1949–1955: Heinz Gablenz1956–1957: Ulrich Hoffmann1958–1963: Heinrich Lange1963: Hans-Joachim Schröder1964–1971: Wolfgang Seeger1972–1989: Oskar Spitznagel

1989–1990: Bodo Fechner (Gi-sela Wenzel kommissarisch bis zur Wahl im Mai 1990)1990–1994: Helga Seiler1994–2010: Udo Schulz2010: Jörg Schröder

Bürgermeister der Kreisstadt

6 20 JAHRE Landkreis Märkisch-Oderland – 150 JAHRE Kreisstadt Seelow 6. April 2013 | Märkische Oderzeitung

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Page 7: Sonderbeilage 20 Jahre Landkreis MOL

Von Doris steinkraus

Müncheberg. Gunter Fritsch schmunzelt bei der Frage, wie es damals, vor 20 Jahren, war als er zum ersten Landrat von Mär-kisch-Oderland wurde. „Ich bin ja zweimal gewählt worden“, erzählt der 70-Jährige beim Ge-spräch in seinem Müncheberger Wahlkreisbüro. Der Strausberger Bürgermeister Jürgen Schmitz hatte die erste Wahl im Kreistag angefochten. Eigentlich habe es gar nichts zu deuteln gegeben, aber man war eben unsicher und habe das ganze Prozedere wie-derholt. Fritsch brauchte um sein Amt nicht zu bangen. In allen drei Kreistagen regierte die SPD.

Rückblickend bekennt Fritsch, dass er manches einfach nur mit Elan und mitunter auch aus rei-nem Bauchgefühl angegangen ist. Ihn konnte indes zum Start des Großkreises schon kaum etwas erschüttern. Zu seinem Landrats-posten in Strausberg sei er schließ-lich wie die Jungfrau zum Kind gekommen. Der zu DDR-Zeiten in der Akademie tätige Wissen-schaftler hatte nie Ambitionen für ein Parteiamt. Dann kam die Wende, er wurde Mitglied der SPD. „Wir hatten Fontane gele-sen. Da fährt der Landrat in sei-ner Kutsche zu Effi Briest. Von Problemen stand da nichts“, er-zählt er lachend.

Er wurde von seinen Parteige-nossen auserkoren, beim Neuauf-bau die Leitung zu übernehmen. Die ersten Monate seien aufrei-bend gewesen, erzählt Fritsch. Die Führungsleute waren neu, wuss-ten vieles noch nicht. Die Bürger waren auch verunsichert. Es seien sogar welche gekommen und be-schwerten sich, weil sie ihr Alt-

papier nicht mehr zur Sero-Stelle bringen konnten. Als die Kreisre-form anstand, hatte Fritsch schon viele Erfahrungen als Chef einer kommunalen Verwaltung. Als es um den neuen Großkreis ging, hatten sich die drei Landräte zu-nächst schnell geeinigt. Albert Lipfert in Seelow wollte in Rente gehen. Für Friedhelm Zapf aus Bad Freienwalde sollte ein adä-quater Posten gefunden werden. Strausberg mit dem Gros der Ein-wohner sollte den Landrat stellen. Irgendwer habe Friedhelm Zapf eingeredet, dass er doch selbst Landrat werden könne, erinnert sich Fritsch. Er trat gegen ihn an und scheiterte, verschwand dann von der politischen Bildfläche.

„Beeindruckend war der gute Wille und der unheimliche Enthu-siasmus aller Beteiligten“, blickt Gunter Fritsch zurück. Das galt

auch in der Verwaltung. Schließ-lich seien alle Amtsposten drei-fach besetzt gewesen. Doch man einigte sich einfach. Heute wäre das undenkbar, würde man wohl ständig vor dem Arbeitsgericht stehen. Fritsch und sein Verwal-tungsteam profitierten viel vom sachorientierten Kreistag. Es gab zwar hitzige Diskussionen, aber nie Schläge unter die Gürtellinie. Viele sagten Fritsch zudem ein ausgesprochenes Harmoniebe-dürfnis nach. Mit seiner Rheto-rik überzeugte er auch seine Geg-ner. „Das ging nur, weil ich selbst überzeugt war“, sieht es Fritsch. Und er sei froh, dass bei vielen Sachthemen die Parteizugehörig-keit nie im Vordergrund stand.

1997 folgte der Ruf nach Pots-dam. Da hätten die Strukturen in Märkisch-Oderland gestan-den, alles lief gut. Agrarminister

Edwin Zimmermann war über die Backofenaffäre gestolpert. Fritsch sollte es die verbleibende Zeit bis zu Neuwahl richten. Die Bauern hätten schon geguckt, er-innert er sich, trauten ihm nicht die nötige Kompetenz zu. Doch er überzeugte sie mit Ergebnissen. Mit der Neuwahl des Landtages wurde Fritsch SPD-Fraktionsvor-sitzender, 2004 dann Landtags-präsident. Ein Amt, das ihm bis heute Spaß macht, wie er be-kennt. „Man soll alle sieben Jahre mal etwas anderes machen“, sieht er es rückblickend. Die Zeit als Landrat, dann Minister und nun Landtagspräsident, das seien im-mer neue Aufgaben gewesen.

Zu seinem Landkreis, in dem seine Polit-Karriere startete, unter-hält er bis heute ein enges Verhält-nis. Hier hat er seinen Wahlkreis, in Müncheberg und Neuenhagen Wahlkreisbüros. Oft ist er Gast bei Veranstaltungen. Immer wirkt er aufgeräumt, hat einen Spaß auf den Lippen.

Aus seiner Sicht ist Märkisch-Oderland ein typischer Berliner Umlandkreis. Er führt gern Gäste in die Region. Der Oder-Neiße-Radweg, die Türme in Bad Frei-enwalde, dazu die geschichts-trächtigen Orte wie Lebus oder Neuhardenberg, da gebe es viel zu bieten, findet er. Mit dem Touris-mus kennt er sich aus, schließlich ist er Vorsitzender des Landestou-rismusverbandes Brandenburg. Zu den vielen Ämtern, die er be-kleidet, gehört auch der Vorsitz des Landesverbandes Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Sein eins-tiger Wirkungskreis bietet gerade zu diesem Thema viele Ansatz-punkte. Dass die Verbindung bis heute da etwas enger ist, liegt auf der Hand.

Gunter Fritsch war der erste Verwaltungschef des neuen Großkreis-Gebildes Märkisch-Oderland

Doppelt gewählter Landrat

Erster Landrat des Großkreises: Gunter Fritsch Foto: Michael Märker

Gedenktafel: Erinnerung an zwei Landräte Foto: R. Schmook

Seelow (rsh) Am 1. Juli 2010 wurde im Foyer des Kreishau-ses eine Tafel angebracht, die an die dunkelste Zeit der See-lower Kreisstadtgeschichte er-innert. Gewürdigt wird das Wirken von Felix Busch, Land-rat in Niederbarnim (Teile da-von gingen in Märkisch-Oder-land auf) und Erik Hildebrandt, Landrat von Lebus. Hilde-brandt wurde am 22. Okto-ber 1929 Landrat in Seelow. Nach der Reichstagswahl vom März 1933, bei der im Kreistag auf die NSDAP 16, den Block der Mitte 6, die SPD 5 und die KPD 3 Sitze entfielen, feierten die Nazis frenetisch ihren Sieg und verschärften ihren Terror gegen die demokratischen Par-teien. Als erstes hissten sie am 8. März 1933 sowohl auf dem Landratsamt als auch auf dem Rathaus in Seelow die Haken-kreuzflagge. Landrat Hilde-brandt ließ die Flaggen umge-hend wieder herabholen. Am 15. März 1933 wurde er be-urlaubt, diverse Repressalien folgten. Noch im März 1933 nahm er sich das Leben. Auch Busch verwand den Nazi-Ter-ror nicht, wählte den Freitod.

Nazi-Terror trieb Landräte

in den Tod

Märkische Oderzeitung | 6. April 2013 20 JAHRE Landkreis Märkisch-Oderland – 150 JAHRE Kreisstadt Seelow 7

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Page 8: Sonderbeilage 20 Jahre Landkreis MOL

Das meiste Geld floss in die Verbesserung der Bildungsstätten sowie in den Neubau und die Instandsetzung von Straßen und Wegen / Veränderungen von Lebus über Seelow, Strausberg, Rüdersdorf und Wriezen bis Bad Freienwalde

In 20 Jahren hat der Landkreis 155 Millionen Euro investiert

Brecht-Weigel-Haus Buckow: Eine Kultur-Top-Adresse weit über die Landesgrenzen hinaus. 420 000 Euro hat der Landkreis in den Erhalt gesteckt. Betreiber ist die Kultur GmbH. Fotos (6): MOZ/Gerd Markert

STIC-Gründerhaus Strausberg: 2012 wurde es fertiggestellt. 3,1 Millionen Euro flossen als kreisliche Wirtschaftsförderung.

Heinitz-Gymnasium Rüdersdorf: 2008 begann der Anbau, 2010 folgte die Sanierung der Turnhalle, 4,5 Millionen Euro wurden bereitgestellt.

Oberstufenzentrum Märkisch-Oderland, Standort Seelow: Für 9,5 Millionen wurden von 1997 bis 2002 moderne Anbauten errichtet. 2012/13 wurde noch das Dachgeschoss als Internat ausgebaut.

Kreisstraßenbau in Neuenhagen: Für 45 Millionen Euro wurden im Kreisgebiet Straßen neu gebaut bzw. saniert. Foto: MOZ/Gerd Markert

Kreishaus Seelow: Während andere Kreise neue Gebäude errichteten, setzte Märkisch-Oderland auf schrittweise Sanierung und Anbauten. Von 2000 bis 2005 wurden die bestehen-den Gebäude komplett saniert, und es gab einen Anbau. 12,2 Millionen Euro flossen in den Bau, beim Kreishaus Strausberg sind es 4,6 Millionen Euro. Fotos (2): Michael Märker

Einweihung Eweiterungsbau Gymnasium Neuenhagen 2002: Sporthal-le und Sportplatz folgten. 7,9 Millionen Euro wurden investiert.

Gymnasium Seelow: Nach dem Erweiterung 1997 entstand 2007 die Cafeteria. Gesamtkosten 4,2 Millionen Euro. Foto: Johann Müller

Grundsteinlegung Turnhalle Gymnasium Strausberg: 2004 war sie fer-tig. 12,7 Millionen Euro investierte der Kreis insgesamt in die Schule.

Gymnasium Freienwalde: 3,5 Millionen Euro sind verbaut.

In den 20 Jahren Landkreis wurde enorm in die kreisli-chen Schulen investiert. Bis 2012 flossen 67 Millionen Euro in Bildungseinrichtungen. Ge-bäude wurden saniert, Erwei-terungsbauten geschaffen, vier Zwei-Feld-Sporthallen errich-tet und sechs Turnhallen kom-plett saniert. 20,3 Millionen Euro flossen in die Komplettsa-nierung der beiden Kreishäuser in Seelow und Strausberg so-wie in den Neubau des Grün-derhauses für die STIC-Wirt-schaftsfördergesellschaft in

Strausberg. Seit 1994 investier-te der Kreis insgesamt 8,1 Mil-lionen Euro in die Gedenkstät-te und das Kulturhaus Seelow, ins Schloss Bad Freienwalde, ins Freilichtmuseum und ins Brecht-Weigel-Haus Buckow. Hinzu kommen 45 Millionen Euro, die der Kreis in die In-standsetzung von 86 km Kreis-straßen investierte. 15 Millio-nen Euro flossen in den Ausbau des Radwegenetzes. Mit den Vergaben der Leistungen sorg-te der Kreis für volle Auftrags-bücher bei vielen Firmen.

Der Kreis sichert volle Auftragsbücher

Einweihung des Anbaus Förderschule Bad Freienwalde 2008: Zunächst wurde das Schulgebäude saniert, dann erfolgte der Neubau der Unterrichtsräume. 460 000 Euro stellte der Landkreis bereit. Foto: Hannelore Siebenhaar

8 6. April 2013 | Märkische Oderzeitung 20 JAHRE Landkreis Märkisch-Oderland – 150 JAHRE Kreisstadt Seelow 6. April 2013 | Märkische Oderzeitung 9

Page 9: Sonderbeilage 20 Jahre Landkreis MOL

Historischer Straßenzug: Andreas Martin vom Heimatverein hat die Häuser, die 2002 von Gymnasiasten ge-fertigt wurden, aufpoliert und ergänzt. Zu sehen sind sie in der Ausstellung. Foto: Michael Märker

Seelow (dos) Wie sah es vor 150 Jahren in Seelow aus? Ab wann gab es Strom, wie zeigten sich die Straßenzüge des klei-nen Ackerbürgerstädtchens und was geschah zur gleichen Zeit in Deutschland und der Welt? Auf diese Fragen wird eine Aus-stellung im Kulturhaus Antwort geben.

Der Heimatverein Schweizer-haus hat sich mit der Bertolt-Brecht-Oberschule der Kreis-stadt auf Geschichtsexkursion begeben. Ausgangspunkt wa-ren die Zeittafeln, die der Leiter des Oderlandmuseums, Reinhard Schmook, bereits zur 750-Jahr-feier der Stadt im Jahr 2002 an-gefertigt hat. Die Kultur GmbH

des Kreises stellte die hochwer-tigen Tafeln zur Verfügung. Der Heimatverein ergänzte die Ge-schichte der vergangenen acht Jahre auf einer neuen Tafel. Und er fertigte einen Zeitstrahl mit den wichtigsten Daten der Stadt. Über diesen Zeitstrahl werden historische Bilder die Daten ver-anschaulichen. Zudem gibt es noch eine Zuordnung zu den jeweils aktuellen Ereignissen in Deutschland und der Welt.

Die Ausstellung wird am 8. April, um 10 Uhr, eröffnet und ist dann eine Woche lang zu se-hen. Danach soll unter Federfüh-rung des Heimatvereins weiter mit den Tafeln und Dokumen-ten gearbeitet werden.

Am 8. April öffnet Ausstellung zum Jubiläum

Zeitstrahl erklärt Stadtgeschichte

10 20 JAHRE Landkreis Märkisch-Oderland – 150 JAHRE Kreisstadt Seelow 6. April 2013 | Märkische Oderzeitung

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Page 10: Sonderbeilage 20 Jahre Landkreis MOL

Von Doris steinkraus

Seelow (MOZ) Wolfgang Heinze ist der dienstälteste Kreistags-präsident im Land Brandenburg. Seit Bestehen des neuen Groß-kreises führt der Linke Regie in dem Gremium der gewähl-ten Volksvertreter. Ein Amt, das ihm bis heute Spaß macht, wie er bekennt.

Der Seelower ist eine Ausnahme in der politischen Landschaft in Brandenburg. Seit 1978 ist er un-unterbrochen Kreistagsmitglied, zunächst im Kreis Seelow, dann mit der Großkreisbildung in Mär-kisch-Oderland. Nach der poli-tischen Wende war es keines-falls selbstverständlich, dass ein Mann mit einstigem SED-Partei-buch weiter kommunalpolitisch so erfolgreich aktiv sein würde. Zunächst in der PDS, dann als Mitglied der Links-Partei behaup-tete er sich in allen Gremien.

Die ersten drei Jahre im Kreis-tag seien besonders spannend, aber auch kräftezehrend gewe-sen, blickt der 70-Jährige zurück. „Erst mal waren alle gegen die PDS“, kann er sich noch gut er-innern. In der Verwaltung waren viele verunsichert, die neuen Lei-tungskräfte mussten kommunale Strukturen erst aufbauen. Unter dem Vorsitz von Hannelore Kaul (SPD) habe sich jedoch im Kreis-tag von Seelow bald ein sachori-entiertes Miteinander entwickelt. Heinze sieht auch in der Person des damaligen Seelower Land-rates Albert Lipfert eine wich-tige Integrationsfigur. Mit An-stand und Menschlichkeit habe der versucht, die große Aufbau-arbeit zu stemmen. Er habe dif-

ferenziert, zugehört und Leuten eine Chance gegeben.

Als der Großkreis gebildet wurde, schien es klar, dass ein SPD-Mann auch den Vorsitz im neuen Kreistag inne haben wird, denn in allen drei Kreistagen Seelow, Strausberg und Bad Frei-enwalde stellten die Sozialdemo-kraten die Mehrheit. Ursprünglich sollte der scheidende Landrat Al-bert Lipfert das Amt übernehmen. Doch er führte das Gremium nur eine Sitzung. Die war turbulent und schwer zu dirigieren. Lipfert mochte sich dem enormen Druck nicht mehr aussetzen. Ein neuer Mann musste her. Die Wahl fiel auf Wolfgang Heinze.

Dass er dieses Amt auch in den folgenden drei Legislaturperioden ausüben würde, damit habe er selbst nicht gerechnet, gesteht Heinze. Es war und ist bis heute offensichtlich seine Art, das Gre-mium zu leiten und das auch mit wechselnden politischen Mehr-heiten, die viermal mit deutlicher Mehrheit für ihn als Kreistagsprä-sidenten votierten.

Heinze operiert bis heute mit viel Umsicht und Bedacht. „Mein Verständnis ist es, dass der Vor-sitzende weitgehend neutral sein Amt ausüben muss“, sagt der See-lower. Er habe sich immer selbst diszipliniert, nicht zu kommentie-ren, sondern zu leiten. Selbstdar-stellung war Heinze immer fremd. Nur selten gab er die Versamm-lungsleitung ab, um sich zu in-haltlichen Themen zu äußern. Es gab nie eine Bevorzugung sei-ner eigenen Fraktion. Als großes Plus schätzt Heinze die über Jahre herrschende Kultur im Kreistag. Das habe auch mit dem Präsidium und den agierenden Landräten zu

tun gehabt. Er weiß durch die Ar-beit im Landkreistag von Amtskol-legen, dass das keinesfalls über-all so war und ist.

Der Seelower hat sich eine Sou-veränität erarbeitet, die auch der Opposition Respekt abnötigt. „Er ist jemand, mit dem man streiten kann“, sagt Hans-Georg von der Marwitz (CDU). Er sehe den Men-schen, habe nie unter der Gürtel-linie agiert. Er schätze die sach- und fachorientierte Arbeit von Wolfgang Heinze, der in all den Jahren den Kreistag stets ausglei-chend und fair geführt habe.

Die Sachkenntnis rührt zweifel-los auch von seiner stets gründli-chen Vorbereitung. „Ich lese alle

Vorlagen, auch die Protokolle der Ausschüsse“, sagt er. Manchmal wünsche er sich, dass die Abge-ordneten den ohnehin geringen Gestaltungsspielraum besser nut-zen würden. Insgesamt sieht er die Arbeit in 20 Jahren Kreistag Mär-kisch-Oderland als Erfolg. „Viele Dinge laufen sehr ordentlich“, ist Heinze überzeugt. Er nennt das Krankenhaus, die Abfallwirt-schaft, den Katastrophenschutz, den Erhalt der Sparkasse, das Job-center. Der Kreistag habe dazu diverse Grundsatzbeschlüsse ge-fasst. Auch zur Kultur GmbH, selbst wenn es bis heute bezüg-lich der Finanzierung Probleme gibt. Doch wenn er an Einrichtun-

gen wie das Brecht-Weigel-Haus in Buckow oder die Gedenkstätte Seelow denke, so würden die eben zu den Top-Adressen über den Kreis hinaus zählen. Auch in der internationalen Zusammenarbeit sei vieles erreicht worden. Heinze denkt an die Verbindungen nach Polen oder ins russische Ka-mischin. Manches sei für Außen-stehende schwer nachvollziehbar. Volle Zuschauerränge gab es im Kreistag immer nur, wenn Bürger-initiativen mobil machten. Deren Arbeit sei wichtig und auch für die Kommunalpolitik belebend. Vieles müsse der Kreistag aber eben nur im Gesamtzusammen-hang sehen.

Wolfgang Heinze ist der dienstälteste Kreistagsvorsitzende in Brandenburg / Seelower agiert mit Ruhe, Umsicht und Geschick

Präsident mit Rekordamtszeit

Seit 1993 Kreistagsvorsitzender: der Seelower Linken-Abgeordnete Wolfgang Heinze Foto: Johann Müller

Seelow (dos) Neben dem Kreis-tagspräsidenten gibt es auch ei-nige Abgeordnete, die seit der Großkreisbildung dabei sind:n Hannelore Kaul (SPD), Letschinn Burkhard Paetzold (Bündnis 90/Grüne-Pro Zukunft), Peters-hagen/Eggersdorfn Bodo Schulz (Bauernverband), Neuküstrinchen (Oderaue)n Karin Lindner (Bauernver-band), Obersdorfn Joachim Fiedler (Linke), Bad Freienwalden Wolfgang Heinze (Linke); SeelowLange im Kreistag und heute als sachkundige Einwohner in Ausschüssen: Günter Schippel (Linke), Petershagen, und Günter Tegge (CDU), Bad Freienwalde

Seit 20 Jahren Abgeordnete

des Kreistages

Märkische Oderzeitung | 6. April 2013 20 JAHRE Landkreis Märkisch-Oderland – 150 JAHRE Kreisstadt Seelow 11

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Page 11: Sonderbeilage 20 Jahre Landkreis MOL

Von Detlef Klementz

Strausberg (MOZ) Die Kran-kenhaus Märkisch-Oderland GmbH besteht seit der Fusion im Jahre 2000 aus den Klin-ken in Strausberg und Wriezen. Vor einem Jahr übernahm die Tochtergesellschaft des Land-kreises zudem die Fachklinik und Moorbad Bad Freienwalde.

Geschäftsführerin Angela Krug ist schon ein wenig stolz auf die zu-rückliegende Entwicklung. Rück-blickend seien die richtigen Ent-scheidungen getroffen worden, sagt sie. Ausgangspunkt sei die Fusion der beiden Krankenhäu-ser in Strausberg und Wriezen gewesen. An beiden Standorten werde mit den Bereichen Innere Medizin und Chirurgie die klas-sische Grundversorgung angebo-ten. Daneben habe man sich in Wriezen auf die Orthopädie und in Strausberg auf Unfallchirurgie und Gynäkologie spezialisiert.

Von Beginn gut angenommen worden ist das 2010 gegründete Darmzentrum, das an beiden

Standorten als Ansprechpart-ner, Ratgeber und Begleiter für die betroffenen Krebspatienten in der Region dient.

Angela Krug nennt auch das neue Medizinische Versorgungs-zentrum Medizent, das im Vor-jahr am Strausberger Kranken-

haus seine Tore öffnete. Neben weiteren Angeboten werden dort auch Intensivbeatmungspatien-ten betreut.

Damit nicht genug: Die Ge-schäftsführerin weist auf Um-baupläne, durch die der Standort Strausberg attraktiver gestaltet

werden soll. Ganz neu sind der-artige Überlegungen nicht. Mit der geänderten Förderpolitik des Landes sieht Angela Krug nun bessere Möglichkeiten zur Um-setzung. Zudem sind die der-zeit zinsgünstigen Kredite ver-lockend. „Also wann, wenn nicht jetzt“, sagt sie und beziffert den nötigen Kreditrahmen auf zehn bis zwölf Millionen Euro.

Vorgesehen ist die Verlegung des Eingangs zur Prötzeler Chaussee – genau dort, wo sich jetzt die Einfahrt zur Rettungs-stelle befindet. Gleich dahin-ter ist eine neue Rettungsstelle geplant, an die die Endosko-pie (Spiegelung) angeschlossen werden soll. „Das macht ein-fach Sinn“, sagt Angela Krug. Die neue Cafeteria soll dort ein-gerichtet werden, wo sich derzeit der Haupteingang befindet. Da die Umbauarbeiten bei laufen-dem Krankenhausbetrieb statt-finden werden, muss mit einer mehrjährigen Bauzeit gerechnet werden. Den Startschuss würde Angela Krug aber ganz gerne noch in diesem Jahr geben.

Krankenhaus Märkisch-Oderland GmbH entwickelte sich zu einer Erfolgsgeschichte des Kreises

Umbaupläne im SchubfachJüngstes Kind des Krankenhauses: 2012 eröffnete Medizent in der Prötzeler Chaussee in Strausberg. Foto: MOZ/Gerd Markert

Polnische Studenten im Krankenhaus Wriezen Foto: Sören Tetzlaff

Strausberg (MOZ)2010 ist am Krankenhaus Märkisch-Oderland ein Darmzentrum gegründet worden. Das Zen-trum ist ein Zusammen-schluss von Spezialisten in-nerhalb der Behandlungskette von Darmkrebs. Chirurgen und Internisten des Kranken-hauses arbeiten mit ambulant und stationär tätigen Fachärz-ten, Psychologen, Rehabilita-tionskliniken und Selbsthil-fegruppen der Region, zum Beispiel mit der Onkologie und Strahlentherapie des Wer-ner-Forßmann-Krankenhau-ses Eberswalde zusammen. Schließlich ist Darmkrebs eine der häufigsten Krebserkran-kungen in Deutschland – so-wohl bei Frauen als auch bei Männern. In frühen Stadien erkannt und behandelt, ist er oft heilbar.

Jede Woche gibt es eine Tu-morkonferenz – entweder per-sönlich oder telemedizinisch per Videoübertragung. Jeder Darmkrebspatient wird mit seiner Erkrankung vorgestellt. Fachärzte unterschiedlicher Richtungen bewerten die Be-funde aus ihrer Sicht. Ziel ist es, einen gemeinsamen Be-handlungsplan zu erstellen, der optimale Heilungschan-cen bietet.

Im vergangenen Jahr wur-den im Landkreis rund 41 200 Vorsorgedarmspiegelungen vorgenommen und 160 Neu-erkrankungen diagnostiziert. 87 Personen wurden operiert. Überdies gibt es rund 200 Che-motherapien im Jahr.

Darmzentrum vereint

Spezialisten

n Gründungsjahr 1955; Fu-sion der Krankenhäuser Strausberg und Wriezen im Jahr 2000; 2009 wurde ein Medizinisches Versorgungs-zentrum etabliert mit Stand-orten in Strausberg, Wrie-zen, Bad Freienwalde und Buckow; 2012 übernahm der Landkreis MOL zudem Fach-klinik und Moorbad Bad Frei-enwalde n Versorgungsstufe: Grund-versorgungn Mitarbeiter gesamt: 850n Bettenzahl (stationär): 564davon 230 in Strausberg, 220 in Fachklinik und Moor-bad Bad Freienwalde und 114 in Wriezenn Fallzahlen: ca. 17 200 sta-tionär und etwa 51 000 am-bulant n Geburten: ca. 350/Jahrn durchschnittliche Verweil-dauer: 6,5 Tagen Gesamtumsatzerlöse: ca. 51 Millionen Euro

Zahlen und Fakten

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Page 12: Sonderbeilage 20 Jahre Landkreis MOL

Von Doris steinkraus

Friedersdorf (MOZ) Die 150-jäh-rige Geschichte Seelows als Kreisstadt wäre ohne Bernhard von der Marwitz nicht denkbar. Er sorgte als Landrat dafür, dass der Sitz des damaligen Kreises Lebus von Frankfurt (Oder) nach Seelow verlegt wurde. Die Marwitzes prägten als eine der ältesten Adelsfamilien Preußens die Entwicklung der Region.

In seinen jungen Jahren habe die ihn nicht übermäßig interes-siert, räumt Hans-Georg von der Marwitz ein. Doch als er 1990 mit seiner Frau Dorothee nach Friedersdorf kam und sich für ein Leben am angestammten Famili-ensitz entschied, habe das alles eine neue Bedeutung bekommen. Bücher, Bilder und andere Zeug-nisse der Familiengeschichte hat er in seinen Wohn- und Arbeits-bereichen zusammengetragen. Das beste Archiv sei allerdings seine Mutter Dorothee, erzählt der Landwirt. Bis ins Kleinste weiß sie noch, wer wann auf dem Gut agierte, wer andere Wege ging oder durch diverse familiäre Ver-änderungen in Erbfolgen eintrat.

1673 taucht der Familienname erstmals im Ort auf. Durch Hei-rat kam der Urahne – ebenfalls ein Hans-Georg, dessen Fami-lie damals im Raum Groß Rietz wirkte – nach Friedersdorf. Er kaufte seinem Schwiegervater das Gut ab. 1682 verlegte er den Familiensitz von Groß Rietz nach Friedersdorf. Schon er war poli-tisch tätig, agierte u.a. als Mar-schall am Hofe Anhalt-Zerbst. In den folgenden Jahrhunderten wirkten viele Nachkommen der Familie im Bereich der Politik oder beim Militär, denn immer nur der Erstgeborene erbte das Gut.

Rittmeister Bernhard von der Marwitz heiratete 1848 Marie von Arnim aus Criewen bei Schwedt. Vier Kinder gingen aus dieser Ehe hervor. Marie von der Marwitz starb mit nur 23 Jahren. 1858 hei-ratete der Witwer erneut und zwar die Gräfin Itzenplitz aus Kuners-dorf. Mit ihr hatte er 13 Kinder.

1860 wählten die Kreisstände den Rittmeister Bernhard zum Landrat. Sitz war Frankfurt (Oder). Was 150 Jahre nach sei-nen vehementen Bemühungen um Verlegung des Kreisstadtsit-zes nach mehr Bequemlichkeit aussah, liest sich in den Famili-enbiografien anders. „Wir Mar-witze waren immer konservativ“, gesteht sein Urahne Hans-Georg. „Aber wenn wir eine Aufgabe übernehmen, dann mit ganzem Herzblut.“ Gut, Familie und die Aufgaben als Landrat forderten den Rittmeister. Die Verlegung des Verwaltungssitzes sah er als not-wendig, um seine vielfältigen Auf-gaben erledigen zu können.

Zur Festveranstaltung am 8. April im Kreiskulturhaus wird Hans-Georg von der Marwitz von sei-nem Urahnen erzählen. Auch von dessen schwerer Kindheit und Ju-gend. Als er 13 war, starb der Va-ter. Wie zu jener Zeit üblich, be-kam er einen Vormund, in seinem Fall waren es sogar zwei. Deren raue und wenig pädagogisch ge-prägte Erziehung erschütterten die Mutter. Auch für die Beschäftig-ten auf dem Gut brachte diese Zeit harte Jahre. Als Witwe stand Ma-rie kaum Einflussnahme zu. Der Spross wurde auf die Kadetten-schule geschickt, die ihn trauma-tisierte. In seinen Aufzeichnungen hielt er fest, dass niemals einer seiner Söhne solch eine Schule besuchen solle. Erst die Erlösung

aus der Vormundschaft und die Heirat mit Marie von Arnim er-möglichten ihm, seinen eigenen Weg zu gehen. Sein Sohn Cas-per Heinrich wurde 1894 eben-falls Landrat des Kreises Lebus (1894 bis 1905).

1918 übernahm Bodo von der Marwitz die Güter Friedersdorf und Großkreuz (Berlin), da beide älteren Brüder gefallen waren und die beiden Güter an ihn fielen. Er absolvierte sogar eine Land-wirtschaftsausbildung, um der Aufgabe gerecht zu werden. Bis zum Ende des Zweiten Weltkrie-ges agierte er in Friedersdorf.

Als Hans-Georg von der Mar-witz nach der Wende Teile des Be-sitzes zurückkaufte und Gebäude wieder aufbaute, blieb zunächst

kaum Zeit, sich intensiv mit der Familiengeschichte zu befassen. „Ich hatte nie eine politische Lauf-bahn im Blick. Ich bin als Land-wirt hierher gekommen“, sagt der in einem Pfarrhaus aufgewach-sene Friedersdorfer.

Dass er sich in seiner neuen Umgebung in das gesellschaftli-che Leben einbringt, das hingegen war von Anfang an für ihn klar. Damit trat er letztlich in eine lange Familientradition. Als eines der ältesten Adelsgeschlechte Preu-ßens bewahrten sich die Marwitze immer ihren eigenen Blick, auch wenn sie damit in Ungnade fielen. So wie Johann Friedrich Adolph, der sich 1760 weigerte, Hubertus-burg zu plündern. Sich nicht zu verbiegen und eigenen Überzeu-

gungen treu zu bleiben, war im-mer Leitlinie der Familie. Diesbe-züglich weiß sich Hans-Georg von der Marwitz mit seinen Vorfahren einig. Er wurde CDU-Kreistags-mitglied und Gemeindevertreter, übernahm Aufgaben im Christ-lichen Verein Junger Menschen (CVJM), im Johanniterorden und vielen anderen Gremien.

In seinem Heimatdorf war er einer der Motoren, die im eins-tigen Marwitzschen Gutsspei-cher eine Chance zur Belebung des Ortes sahen. Der Kunstspei-cher lockt heute über die Kreis-grenzen hinaus viele Menschen in den geschichtsträchtigen Ort. Vor vier Jahren schaffte Marwitz den Sprung in den Bundestag und kämpft auch dort – nicht selten gegen die Meinung von Parteikol-legen – für seine Überzeugung.

Das Jubiläum des Kreises und der Kreisstadt sieht Marwitz als wichtiges Kapitel der Regional-geschichte. „Ich spüre ein zu-nehmendes Interesse der Men-schen an der Geschichte“, sagt er. Die Jubiläen böten die Möglich-keit, geschichtliche Zusammen-hänge zu betrachten und in einen persönlichen Kontext zu stellen. Über Jahrzehnte sei Geschichte sehr einseitig interpretiert wor-den. Jetzt könne jeder nachlesen, recherchieren, für sich selbst Er-kenntnisse gewinnen. Auch er hat die Erkundung der eigenen Fami-liengeschichte noch nicht abge-schlossen. Zwar hatte Bodo von der Marwitz zum Kriegsende das Gutsarchiv noch nach Großkreuz ausgelagert, aber viele Originaldo-kumente gingen verloren. Um so dankbarer ist sein Nachfahre für die gute Zusammenarbeit mit dem Landeshauptarchiv, in dem noch viele Dokumente lagern.

Urahne von Hans-Georg von der Marwitz bewirkte 1863 die Verlegung des Kreisstadtsitzes nach Seelow

Der Familientradition verpflichtet

Lange Familiengeschichte in Friedersdorf: Hans-Georg von der Marwitz vor den Bildnissen von Bernhard von der Marwitz und dessen Frau Marie. Foto: Johann Müller

Märkische Oderzeitung | 6. April 2013 20 JAHRE Landkreis Märkisch Oderland – 150 JAHRE Kreisstadt Seelow 13

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Gut und sicher wohnen: Mit diesem Slogan wirbt der Seelower Wohnungsmarktführer, hier der Komplex hinter dem Rathaus. Foto: Johann Müller

Von Doris steinkraus

Seelow (MOZ) Die Kreisstadt ist alleiniger Gesellschafter der Seelower Wohnungsbaugesell-schaft. Seit 55 Jahren gibt es eine kommunale Wohnungs-wirtschaft. Die 20 Jahre der Se-woba waren die erfolgreichsten.

Während in anderen Kommunen wegen Leerstand über Abriss von Neubaublocks nachgedacht wer-den muss, steht die stadteige-nen Wohnungsbaugesellschaft (Sewoba) vor ganz anderen He-rausforderungen. „Seelower Weg“ nennt Bürgermeister Jörg Schröder (parteilos) das Ziel. Den gab es schon einmal nach der Wende. Ab 1995 wurden alle Neubaublocks saniert. Millionen flossen in die Vorhaben. Die In-vestitionen rechneten sich. Die Mieter blieben, es gibt kaum

Leerstand, dafür den nächsten Instandhaltungsbedarf. Zum ei-nen haben sich die Mieterstruk-turen verändert. Immer mehr ältere Menschen ziehen in die Stadt, weil vieles für sie schnel-ler erreichbar ist. Zum anderen wachsen die Ansprüche.

Im Mai soll der Aufsichtsrat entscheiden, wo demnächst Bal-kone angebaut und ganze Blocks saniert und möglicherweise mit einem Fahrstuhl versehen wer-den. 1504 Wohnungen sind im Eigentum der Sewoba. Hinzu kommen noch einmal so viele fremdverwaltete wie in den Äm-tern Seelow-Land, Golzow und Neuhardenberg. Das Unterneh-men investierte baute auch eine Kita in der Stadt, zwei Komplexe für altersgerechtes Wohnen, sa-nierte eine alte Villa, in der heute die AWO eine Tagesstätte un-terhält, baute Wohnungen am

Straussee und vieles mehr. Am 16. April 1958 war der VEB (K) Gebäudeverwaltung gebildet wor-den, 1970 folgte die Umwandlung in den VEB Gebäudewirtschaft, 1992 dann die Umfirmierung in eine mbH und ab 1994 die Um-wandlung zur Sewoba. „Damit hat die Kommune einen wichtigen Gestaltungspielraum, kann ihre Verantwortung in der Daseinsvor-sorge wahrnehmen“, sieht es Ge-schäftsführer Hans-Peter Thier-feld. Seit dem 1. August 2010 führt der einstige Strausberger Bürgermeister die Geschäfte. Die Stelle war ausgeschrieben wor-den, nachdem der langjährige Ge-schäftsführer Rainer Drost plötz-lich verstarb.

Das Klima in Seelow sei ein besonderes, sagt Thierfeld. Das stadteigene Unternehmen ist Part-ner auch für viele Vereine und Ein-richtungen. „Wir sind Bestandteil

der Kommune,“, sagt Thierfeld. Das Unternehmen verzichte zum Beispiel auf Quartierfeste, betei-lige sich stattdessen an den jähr-lichen Stadtfesten, die Tausende nach Seelow locken. Früher habe er von außen auf die Kreisstadt geschaut, heute sehe er mit Res-pekt auf das, was in der kleinen Stadt bewegt wird.

Das enge Zusammenwirken al-ler Partner, einschließlich des Auf-sichtsrates, sieht er als Grundlage für den geschäftlichen Erfolg des Unternehmens. Und freut sich auf den Festtag, an dem Seelow einmal mehr zeigen könne, was geleistet werde. Am 8. April tagt nach der für Besucher offenen IHK-Regionalveranstaltung auch das Präsidium der IHK Ostbran-denburg, dessen Mitglied Thier-feld ist. „Das ist auch ein Stück Anerkennung für die Stadt“, un-terstreicht er.

Geschäftsführer der Seelower Wohnungsbaugesellschaft Hans-Peter Thierfeld zieht Bilanz

„Wir sind Teil der Kommune“

Seelow (dos) Auch die IHK Ostbrandenburg bringt sich am 8. April in die Feierlichkeiten in der Kreisstadt ein. Anlässlich ih-res 150-jährigen Bestehens findet von 11 bis 13 Uhr im Kreiskul-turhaus der Auftakt für eine von 16 Regionalveranstaltungen der

IHK zum Jubiläum statt. Zum Auftakt berichtet Regionalhistori-ker Klaus Stieger über die Ent-wicklung der Wirtschaft in der Region. Weitere Themen sind das Energiekonzept für MOL und nachhaltiges Wirtschaften. Alle Interessierten sind eingeladen.

Auftakt für Runden zum 150-jährigen Bestehen

IHK lädt ins Kulturhaus

n Mit einem Bestand von 382 Wohnungen wurde 1958 der VEB Gebäudewirtschaft gebildet. 1970 gehörten 570 und 1988 bereits 1900 Woh-nungen zum Bestand des kommunalen Unternehmens.n Nach dem Beschluss der Stadtverordneten 1950 zum Wiederaufbau von Seelow entstanden auch zahlreiche Schulen und Einrichtungen.n Mit dem Baugeschehen wuchs die Bevölkerungs-zahl von 3492 im Jahre 1950 auf 4677 zwanzig Jahre spä-ter. Seelow blieb eine von der Landwirtschaft geprägte Stadt.n Zahlreiche Menschen aus dem Umland pendelten zur Arbeit nach Seelow. Es wa-ren diverse Betriebe entstan-den, so die Produktionsgenos-senschaften der Dachdecker, Tischler, der Rundfunktech-nik und des Malerhandwerks. Es entstanden die Konserven-fabrik und das Käsewerk und ein Betonwerk.Viele Bauten errichtete der Kreisbaubetrieb. Später kamen die Zwischen-betriebliche Bauorganisation (ZBE) sowie das Landbau-kombinat hinzu. Hunderte Menschen fanden in der Kreis-stadt Arbeit.n 1970 wurde Seelow nach 200 Jahren wieder Garni-sonsstadt. Zwischen Seelow und Diedersdorf entstand ein neues Areal mit 120 Gebäu-den für ein Brückenbauregi-ment der NVA. 1980 kam noch ein Hochbauregiment hinzu. Im Zuge der Ansiedlung ent-standen weitere Neubauten in der Stadt.n Verlief die Entwicklung bis 1970 noch recht geradlinig, so verzeichneten die Chronisten bald eine Stagnation. Bei der zentralen Planwirtschaft ging Seelow als kleine Stadt oft leer aus. Nur dem Geschick und manchen Tricks der Agieren-den vor Ort gelangen punk-tuell bauliche Erfolge.n 1977 feierte Seelow mit gro-ßem Aufwand das 725-jährige Stadtjubiläum. Wie bei vie-len Veranstaltungen strömten Tausende Gäste in die Stadt.

Entwicklung der Kreisstadt 1945 bis 1990

Zeitzeugnis: ein Bierglas zum 20-jährigen Bestehen des VEB Gebäudewirtschaft Foto: Sewoba

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Page 14: Sonderbeilage 20 Jahre Landkreis MOL

Wohnungsbau: Im Krieg wurde die Stadt stark zerstört. 1950 war der Wiederaufbau beschlossen wor-den. Mehr als 1900 Wohnungen wurden neu gebaut. Fotos: Horst Seelig

Postkartenidylle: In den 70er Jahren sprudelt vor dem Rathaus ein Brunnen, im Hintergrund der heute bebaute Parkplatz.

Gast im Kulturhaus: Entertainer Heinz Quermann.

Von Doris steinkraus

Seelow (MOZ) Die 1945 schwer zerstörte Stadt wurde mit viel Enthusiasmus aufgebaut. Der Seelower Horst Seelig hat in mehr als 77 000 Bildern die Ge-schichte seiner Heimatstadt fest-gehalten.

Man müsse gerade in Seelow im-mer auch den Blick auf die Ge-schichte werfen, meint Bürger-meister Jörg Schröder. Nach den schweren Kämpfen lag die Stadt in Trümmern. Mit großem Elan gin-gen die Menschen an den Aufbau. Im ehemaligen „Wurschtwinkel“ entstanden die ersten Neubau-wohnungen, Schulen, das Oder-bruchstadion und das Kulturhaus. 1959 öffnete das Konsum-Kauf-haus, das jetzt leer steht. Der pri-vate Eigentümer will es wieder mit Leben erfüllen. Horst Seelig, pri-vater Handwerksmeister mit lan-

ger Familientradition, hat viele Er-eignisse von 1945 bis zur Wende und auch danach mit seinem Fo-toapparat festgehalten. Seine vie-len Alben sind heute wichtige Do-kumentationen des Lebens in der Stadt. Die Bilder künden von Le-bensfreude, aber auch von den zum Ende der DDR immer sicht-barer werdenden baulichen Män-geln. Viele Initiativen scheiterten am fehlenden Material.

Um so mehr verstanden sich die Kreisstädter seit jeher aufs Feiern. Pressefeste, Pfingsttref-fen, Rundfunkfeste, 1. Mai-Ver-anstaltungen, Sportfeste oder in-ternationale Wettkämpfe, wie der bis heute erhaltene Autocross – immer wieder rückten sich die Seelower mit Höhepunkten ins öffentliche Blickfeld. Horst Seelig dokumentiert alles, hat hunderte Bilder inzwischen digitalisiert, um sie auch künftig als Zeitzeugnisse zu bewahren.

Horst Seelig hält seit 1945 Ereignisse fest

Stadtgeschichte in Tausenden Fotos

Gedenkstätte: Schon 1945 wurde der Soldat von Lew Kerbel aufge-stellt. 1972 erfolgte die Einweihung der Gedenkstätte.

Mach mit: Wie hier am Pusch-kinplatz packten viele zu.

Vor Ruinen: Junge Leute de-monstrieren am 1. Mai 1946.

Treff für unzählige Veranstaltungen: das Seelower Kulturhaus.

Der erste Landrat nach 1945: Paul Papke, hier 1966.

Seelow (dos) Am 1. Mai 1955 wurde der Grundstein für das Kulturhaus gelegt. Tausende Stunden freiwilliger Aufbau-arbeit wurden geleistet, 1957 war Einweihung. Es war jahr-zehntelang Treff der Bürger für

Theater- und Konzertveranstal-tungen, Betriebsfeste, Auftritte von Ensembles und Fernseh-stars. Seit 1982 steht der neo-klassizistische Putzbau des Ar-chitekten Hans-Jürgen Kluge unter Denkmalschutz.

1957 wurde es feierlich eingeweihtTreffpunkt Kulturhaus

Märkische Oderzeitung | 6. April 2013 20 JAHRE Landkreis Märkisch-Oderland – 150 JAHRE Kreisstadt Seelow 15

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Page 15: Sonderbeilage 20 Jahre Landkreis MOL

Von Doris steinkraus

Seelow (MOZ) Sonderstempel und Sonderpostamt zu beson-deren Ereignissen haben in Seelow eine lange Tradition. Zu Höhepunkten werden ei-gens Stempel und Zudrucke gefertigt. Am 8. April gibt es die nächsten philatelistischen Kostbarkeiten.

In Vorbereitung auf das Jubiläum der Kreisstadt und des Landkrei-ses ging es wieder einmal um die Frage, ob es möglich sei, ei-nen Sonderstempel anfertigen zu lassen, erzählt Thomas Drä-ger, Vorsitzender des Philatelis-tenklubs Seelow. Christopher Wenzlik, Schüler der Stufe 12 des Gymnasiums auf den See-lower Höhen, habe sich bereit erklärt, die Entwürfe sowohl für den Sonderstempel als auch für den Zudruck anzufertigen. „Der Gummistempel für den Sonder-posttransport wurde durch Sieg-fried Lahmer aus Neuhardenberg gestaltet“, ergänzt Dräger. „Er hat es wie immer geschafft, den erforderlichen Text in ei-

nem möglichst kleinen Stem-pel unterzubringen. Es muss ja auch noch eine Anschrift auf den Umschlag passen.“ Da zur Zeit kein passendes Markenmotiv bei der Deutschen Post AG verfügbar ist, sei gemeinsam mit dem Lan-desverband Berliner Philatelisti-scher Vereine, dem Heimatverein Neuhardenberg und dem Lan-desjugendring Brandenburg der Druck der vorliegenden Ganz-sache beauftragt worden. Die Auflage der Ganzsache beträgt 1350 Stück. 350 Exemplare seien schon in der Druckerei des Teams Plusbrief der Deutsche Post AG mit dem Zudruck versehen wor-den, erläutert Thomas Dräger.

Aufgrund der Beziehung Fried-richs des Großen zum Oderbruch als einen wesentlich prägenden Landstrich in Märkisch-Oderland wurde die „Geburtstagsmarke“ von 2012 als Markenmotiv ge-wählt. Die Portoerhöhung vom 1. Januar diesen Jahres machte den zusätzlichen Eindruck des 3-Cent- Ergänzungswertes not-wendig.

Das Sonderpostamt öffnet am 8. April von 10 bis 18 Uhr

im Foyer des Kreiskulturhauses seine Pforten. Den ersten Stem-pel wird Christopher abschlagen. Am Nachmittag, so kündigt der Vereinsvorsitzende an, werden die Briefe von Jörg Menz, Vor-sitzender der Stadtverordneten-versammlung, und von Wolf-gang Heintze, Vorsitzender des Kreistages, gemeinsam vom Büro des Landrates zum Sonderpost-

amt transportiert. Die Sonder-postbeförderung wird durch den abgebildeten Gummistempel be-stätigt. Neben Belegbestellungen aus der gesamten Bundesrepu-blik, Belgien, Schweden und Österreich hat den Seelower Ver-ein auch Post aus Oulu in Finn-land erreicht. Einer der Seelower Briefe wird damit den Polarkreis überschreiten.

Philatelistenklub hat für den 8. April Sonderpostamt geordert / Anfragen aus ganz Deutschland

Sonderstempel reist bis Finnland

Für Briefmarkenfans: Sonderstempel zum Jubiläum Repro: MOZ

Seelow (dos) Am 8. April gibt es jede Menge Angebote im und am Kulturhaus. Bis auf die Festveranstaltung sind alle Stationen und Angebote öf-fentlich. Alle Seelower und Gäste sind willkommen. Das Programm:9 Uhr: Andacht in der Stadt-kirche, mit Orgelmusik10 Uhr: Feierliche Eröffnung des Festtages mit dem Hissen der Fahnen und dem Fanfa-renzug Strausberg10.15 Uhr: Eröffnung Ausstel-lung 150 Kreisstadt – 20 Jahre Landkreis im Kleinen Saal des Kulturhauses11 Uhr: Auftakt-Veranstaltung „150 Jahre IHK Ostbranden-burg - Wirtschaft im Wandel“14 Uhr: Forum zur Geschichte mit Reinhard Schmook und Hans-Georg von der Marwitz16 Uhr: Sonderpostbeför-derung (ab 10 Uhr Sonder-postamt im Foyer)17 Uhr: Festveranstaltung, großer Saal (geladene Gäste)

Präsentationen: Bauern-verband, DRK, Zentrum für Erwachsenenbildung, Fachkli-nik Freienwalde, Entsorgungs-betrieb, Lutherstift-Kranken-haus, Sparkasse, Volks- und Raiffeisenbank, Tourist-In-formation, Verkehrswacht, Rettungsdienst, THW, Stadt-bibliothek, EWE20 Uhr: Klangvolle Lichtshow am Kulturhaus

Lichtspektakel zum Abschluss des Festtages

Seelow (dos) 1000 Luftballons sollen am 8. April um 19.30 Uhr am Kulturhaus in die Luft ge-hen. Dazu lädt die Sparkasse ein. An deren Stand – ab 10 Uhr geöffnet –werden Karten aus-gefüllt und an Luftballons ge-bunden. Die steigen abends ge-schlossen in den Himmel. Bis zum 8. Mai können die Ballons unterwegs sein, danach wer-den von der Sparkasse aus den zurück erhaltenen Karten drei tolle Preise ausgelost.

1000 Ballons sollen steigen

Seelow (dos) Um 11 Uhr wird am 8. April zum zehnten Mal der DAK-Städtewettkampf am Kulturhaus gestartet. Gesucht werden in diesem Jahr die fit-testen Familien der Stadt. Für die Jüngsten wird es ein Extra-Fahrrad mit Tretrolle geben. Die gefahrene Strecke wird bei allen Kindern bis sechs Jahre zweieinhalbfach gezählt. Die fitteste Familie bekommt ei-nen Extra-Preis.

Seelow radelt um Stadtsieg

16 20 JAHRE Landkreis Märkisch-Oderland – 150 JAHRE Kreisstadt Seelow 6. April 2013 | Märkische Oderzeitung

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