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SonderausgabezumJubiläum 60 JAHRECGPT · Notwendigkeit der CGP, besonders in unse - rem Fall,...

Date post: 25-Oct-2019
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DAS PERSONAL Sonderausgabe zum Jubiläum 60 JAHRE CGPT G 6899
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Page 1: SonderausgabezumJubiläum 60 JAHRECGPT · Notwendigkeit der CGP, besonders in unse - rem Fall, überzeugen. Zum 1. Juli 1980 ist ei-ne ganze Gruppe von Fernmeldern aus Bad Säckingen

DAS PERSONALSonderausgabe zum Jubiläum

60 JAHRE CGPT

G 6899

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2017

2 60 Jahre CGPT

Sehr geehrte Damen und Herren,liebe Mitglieder und Freunde der CGPT,

am 23. März 1957 gründet Siegfried Rahammer mit einerkleinen Gruppe von Unterstützern in München dieChristliche Gewerkschaft Post – die CGP, die heute denNamen Christliche Gewerkschaft Postservice undTelekommunikation, CGPT, trägt.Dies ist jetzt 60 Jahre her.

Was ist in dieser Zeit alles passiert. Schnell verbreitete sich der Gedanke einer Christlichen Gewerkschaftbei der Bundespost in das ganze Bundesgebiet.Über München und Bayern hinaus wuchs die CGP sehr schnell, obwohl ihr immer wieder Steine in den Weggelegt wurden bzw. gelegt werden. Nicht jeder Zeitgenosse war und ist ein Freund von Gewerkschaftsplura-lismus.Aber das kann uns nicht schrecken. Wir, die Mitglieder der CGPT, sind von unserem Weg überzeugt inden Bereichen, Post, KEP, Packtet, Telekommunikation und Call Center als christlich soziale Gewerkschaftzu arbeiten.Viele Frauen und Männer haben sich in den Dienst unserer Sache gestellt.Wir, die wir heute Verantwortung tragen, werden das nicht vergessen.Aus diesem Grund erscheint eine Ausgabe unserer Gewerkschaftszeitung, die mit kurzen persönlichenBeiträgen, mit Fotos aus den letzten Jahren und mit alten Artikeln aus dem Personal an unsere tolleGeschichte erinnert. Das Material ist so groß, dass nicht alles veröffentlicht werden kann. Wir habeneinige ältere Grundsatzartikel aber auch Persönliches herausgesucht.Bitte bleiben Sie unserer Gewerkschaft verbunden, halten Sie uns die Treue und werben Sie für unsereCGPT.Viel Freude beim LesenIhr Ulrich BöslBundesvorsitzender

Vorwort

Clemens Dellert60 Jahre GewerkschaftsmitgliedClemens Dellert aus Nürnberg gehört seit 60 Jahren der CGPT an. Er istGründungsmitglied der CGPT und das einzige CGPT Mitglied, das dem ers-ten Bundesvorstand angehörte. Er wurde 1957 als Beisitzer gewähltClemens Dellert war darüber hinaus aktiv in der Personalvertretung undim CGPT Bezirksverband Nürnberg in vielen Funktionen.Im Bereich Nürnberg –Fürth hat die CGPT ihr Fränkisches Dreieck: Mit Gün-ther Ihlow, Karl Mauer und Clemens Dellert gleich drei verdiente Gewerk-schaftler aus der Anfangszeit,die über 90 Jahre alt sind. Gewerkschaftsar-beit hält jung. U.B.Foto von links: FrauWiese,Clemens Dellert und seine Frau

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2017

60 Jahre CGPT 3

Die Vorsitzenden von CGP und CGPT

Der aktuelle Bundesvorstand der CGPT

SiegfriedRahammer1957 bis 1985

Max Fischer1985 bis 1997

Heinz Winter1997 bis 2001

GregorTargowski2001 bis 2005

Ulrich Böslseit 2005

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2017Gerhard Dannenberger blickt auf seineCGPT-Tätigkeit zurück:

CChhrriissttlliicchhee GGeewweerrkksscchhaaffttssaarrbbeeiitt iimm SSüüddwweesstteenn

4 60 Jahre CGPT

Wie viele Kollegen aus dem Telekombereichhabe auch ich am 2. Tag meiner Lehre alsFernmeldelehrling mehrere Verträge unter-zeichnet, wie Krankenkasse, Eröffnung Post-scheckkonto, Besuch Gewerbeschule usw.,darunter auch den Vertrag für den Eintritt indie Gewerkschaft DPG. Durch den direktenKontakt mit den Funktionären während derLehre fühlten wir uns betreut und aufgeho-ben. Nach der Lehre wurden wir im ganzen FAKonstanz verteilt und die Gewerkschaftsar-beit war je nach Bezirk unterschiedlich. Ichgehörte zum Bezirk, der am Ende des Fern-meldeamts war und die Unzufriedenheit mei-ner Kolleginnen und Kollegen nahm immermehr zu. Wir fühlten uns nicht vertreten vomPersonalrat, Zumal sogar AbteilungsleiterMitglieder im örtlichen Personalrat warenund ihre Stimmen sehr die Personalratsent-scheidungen prägten.Ein Kollege hatte Kontakt zu Vorstandsmit-gliedern der Christlichen Gewerkschaft unddiese zu uns nach Bad Säckingen eingeladenum ihre Gewerkschaft vorzustellen. Der Be-zirksvorsitzende Wolfgang Aicher und seinMitstreiter Julius Janz vom CGP Bezirk Frei-burg besuchten uns 1980 in Bad Säckingen.Da sie Gründungsmitglieder der CGP im All-gäu waren, konnten sie uns schnell von derNotwendigkeit der CGP, besonders in unse-rem Fall, überzeugen. Zum 1. Juli 1980 ist ei-ne ganze Gruppe von Fernmeldern aus BadSäckingen und später vom Hochrhein zurCGP übergetreten. Aicher legte von Anfang an großen Wert auf meine Mitarbeit, dennFernmelder in einer überwiegenden Postler-Gewerkschaft stellte für den noch jungen CGPBezirk Freiburg eine neue Herausforderungdar.

Gleich 1980 wurde in Bad Säckingen die ers-te Telekom-Betriebsgruppe gegründet. Durchden großen Wissensdurst nach dem neuenZukunftsmedium „Elektronik“ wurde 1981das erste CGP- Analog-Elektroniklabor in BadSäckingen von allen Kollegen in der Freizeitaufgebaut und von der CGP finanziert. Durchmeine Ausbildung in der FernmeldeschuleFreiburg führte ich Lehrgänge durch und ha-be die nötigen Unterlagen dazu erstellt. Es folgte anschließend der Aufbau des CGP-Digitallabors und nach Dienstschluss fandendie Lehrgänge statt. Mit dem FernmeldeamtKonstanz hatten wir einen Vertrag abge-schlossen – Das FA stellte uns in Bad Säckin-gen einen Raum kostenlos zur Verfügung fürFortbildung außerhalb der Dienstzeit. Als Höhepunkt führte ich von 1985 – 1987 Lehr-gänge in Mikroprozessortechnik durch. Im Mai 1982 fanden Personalratswahlenstatt. Ich wurde erstmalig als CGP-Mitglied inden örtlichen Personalrat Konstanz und auchin den Bezirkspersonalrat Freiburg gewählt.Ohne unsere CGP-Mitgliedschaft hätte derPersonalrat in Konstanz nie eine zweite Frak-tion aus CGP und Postverband erhalten. DieZusammenarbeit war im örtlichen Personal-rat wie im Bezirkspersonalrat sehr kollegialund dauerte ununterbrochen bis Dezember1995.Im September 1984 fand in Konstanz ein Be-zirkstag des CGP-Bezirks Freiburg statt undich wurde zum stellvertretenden Bezirksvor-sitzenden gewählt. Der Einsatz von Compu-tern war eine neue Herausforderung für dieGeschäftsführungen. Dieser neue Aufgaben-bereich musste von mir erledigt werden.Die 1. Postreform 1989 war eine sehr heißePhase, denn die Politik versuchte die be-währte Bundespost mit Gewalt in drei Teile zuteilen. Bei jeder Vorstandssitzung fandenPressegespräche statt sowie Gespräche mitden Vertretern der OPD und mehrere Gesprä-

che mit Bundestagsabgeordneten aller Frak-tionen. Unsere großen Befürchtungen bei derDreiteilung gerade im ländlichen Raum ha-ben sich bestätigt. In erster Line kämpften wirbei den Politikern gegen die Nachteile derKunden, sei es im Post-, Postbank- oder Tele-kombereich, denn die Verschlechterungen imKundenbereich hatten großen Einfluss aufdie Arbeitsplatzgarantie der Arbeitsplätze un-serer Mitglieder.Am 21.05.1990 löste ich Wolfgang Aicher alsBezirksvorsitzender ab. Nach einer Einarbei-tungszeit seit 1984 hat mir die neue Heraus-forderung sehr viel Freude gemacht. Ichkonnte die Organisation des CGP-BezirksFreiburg weiter ausbauen und hatte großeUnterstützung von vielen Kolleginnen undKollegen. Für Betriebsräte und Vertrauensleute fandensich immer genügend Mitglieder, die zu einerKandidatur bereit waren. Auch konnten wir imBereich Oberschwaben in den Jugendvertre-terwahlen große Erfolge erzielen. Das Mitei-nander im CGP-Bezirk Freiburg hat mich zuweiteren Aktivitäten angespornt. Neue Struk-turen des CGP-Bezirks Freiburg wurden er-folgreich getestet, damit unser Bezirk gefes-tigt für die Zukunft war und schnelle Anpas-sungs- und Handlungsfähigkeit für die bevor-stehenden Umorganisationen der Unterneh-men garantiert wurde. Der Erfolg zeigte sichim Mitgliederzuwachs des CGP-Bezirks Frei-burg in den kommenden Jahren.Durch die Postreform 1994 wurden die Un-ternehmen in die Aktiengesellschaften über-führt. Damit hatten wir nur noch Ansprech-partner der DPAG, Deutschen Postbank AGund der DTAG auf Landesebene. Die CGPmusste sich neu organisieren. Die bisherigenCGP-Bezirke wurden in Regional- und Lan-desverbände zusammengefasst. Der neueLandesverband Baden-Württemberg be-stand aus den Bezirken Stuttgart, Karlsruheund Freiburg. Er wurde am 08.11.1994 inHorb am Neckar gegründet und ich wurdezum neuen Landesvorsitzenden gewählt. Ei-ne große Aufgabe stand vor mir; Zusammen-führung der Schwaben, Badener und Pfälzer,denn der neue Landesverband BW hatte Mit-glieder zu betreuen von Kaiserslautern bis Isny und von Lörrach bis Schwäbisch Hall.

Das Ehrenamt hatschöne und zufrieden-stellende Seiten

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2017

60 Jahre CGPT 5

Dank guter und eindeutiger Grundlagen bzw.Vorgaben wuchs diese neue Gemeinschaft zueiner festen Einheit zusammen, was sich z.B.heute noch bei den bundesweiten Gewerk-schaftstagen zeigt.Die Mitgliederbetreuung über 2 Ebenen hatsich bis heute als ein gut funktionierendes In-strument gezeigt für die 1. schnelle Anpassung bei der Vielzahl der

Umorganisationen der Unternehmen(fachliche Ebene � Fachausschüsse, Be-triebsgruppen, Betriebsräte) und

2. schnelle Anpassung bei der Mitglieder -entwicklung und Mitgliederveränderung(örtliche Ebene Ortsverwaltungen).

Es wurden neue Ortsverbände und Betriebs-gruppen gegründet und bestehende wurdenangepasst. Die neue Landesgeschäftsstelleam Sitz des Landesvorsitzenden war ein gro-ßer Vorteil. Die gute und intensive Mitglieder-betreuung, sei es auf fachlicher oder örtlicherEbene, hat sich in der Zahl der Neumitgliederniedergeschlagen. Besonders zu erwähnensind die Jahre 1997 / 1998 mit über 80 Neu-mitgliedern. Durch die Postreform 2 und Überführung inAGs wurden für die bisherigen Personalrätebei den Neuwahlen 1996 Betriebsräte ge-wählt. So war ich Betriebsrat von 01.1996 bis04.1996 bei der NL Telekom Konstanz undvon 04.1996 bis 06.1997 CGP-Betriebsratbei der NL Telekom Offenburg. Der CGP LV-BWhatte in diesen Jahren 16 Betriebsräte.Nach meiner Pensionierung 1997 konnte ichmich voll für den CGP LV-BW einsetzen. Ne-ben den vielen Sitzungen hatten wir auch vie-le Workshops, in denen die Ideen für eine ak-tive CGP im Südwesten entwickelt wurdenund dadurch sind viele Flugblätter entstan-den, die von der eigenen Druckmaschine desLV-BW gedruckt wurden. Auch wurden Druck-aufträge bundesweit ausgeführt, wie z.B.sämtliche CGP-Flyer und Broschüren für dieBR-Wahlen 1998. Die Aufträge wurden in derLandesgeschäftsstelle erledigt.Besonders hervorzuheben waren die gutenKontakte zu den früheren OPD und den Präsi-denten sowie zu den Leitern der Niederlas-sungen und den BR-Vorsitzenden. Genutztwurden immer die Einweihungsfeiern derneuen Paket- und Briefzentren, um die Kon-takte zu den Führungskräften weiter auszu-bauen.Der Kontakt zu den benachbarten christli-chen Gewerkschaftern sollte an dieser Stelleauch erwähnt werden. Vertreter aus dem Drei-ländereck waren bei der Gründung des LV-BW

in Horb 1994 dabei. Das erste Treffen zwi-schen CGP (BW) und PTT (CH) fand im Mai1996 im Naturfreundehaus Oberstdorf statt.Im Dezember 2000 wurde im Plenarsaal desEuroparats in Straßburg die Zusammenar-beitsvereinbarung von transfair (CH), CFTC(FR) und CGPT von den Vorsitzenden unter-schrieben. Der Name der neuen Vereinigung:„Christliche gewerkschaftliche PartnerschaftDreiländereck“ – CGPD.Die Führungen sollten von Präsidenten derVorsitzenden der Mitgliedsgewerkschaften im2-jährigen Rhythmus übernommen werden.Folgende Präsidenten hatte die CGPD bisheute: Gerhard Dannenberger, CGPT LV-BW,2001 – 2002, Claude Hoenen, CFTC Nordel-sass, 2003 – 2004, Felix Bischofberger,transfair Ostschweiz, 2005 – 2006 und seit2007 bis heute Gerhard Dannenberger. Imjährlichen Abstand wurden Treffen überwie-gend im Bereich Hochrhein abgehalten sowiegesellige Veranstaltungen über das Wochen-ende im familiären Bereich auf eigene Kos-ten. Bei diesen geselligen Treffen hat man fol-gende Veranstaltungen durchgeführt:Besuch des CGB in Berlin (2001), Familien-wochenende im Appenzellerland (2002), Be-such CFTC in Paris (2004), Besuch Weih-nachtsmarkt Stuttgart (2005), Alpen-Pano -ramafahrt mit Bernina- und Glacier-Express(2012) und verschiedene Grillfeste. Diesegeselligen Treffen waren sehr wichtig, dennhier fand über mehrere Tage ein großer ge-werkschaftlicher Gedankenaustausch statt.Aber das Wichtigste waren für uns die Treffenmit den Europaabgeordneten in Straßburg. Inneun Treffen seit 2002 wurden Gespräche mitHerrn Markus Ferber, MdEP (SchwerpunktPost), Frau Dr. Angelika Niebler, MdEP(Schwerpunkt Telekom), Fr. Trautmann, MdEP(Industrie), Konrad Schweiger, MdEP(Post/Telekom), Andreas Schwab, MdEP (Be-reich Dreiländereck) und Markus Pieper,MdEP (Industrie) geführt.In den 17 Jahren konnte man sehen, wiewichtig die grenzüberschreitende Zusam-menarbeit mit den benachbarten Kollegenist. Viele nationale Umorganisationen kom-men in den anderen Ländern bis zu 5 Jahrespäter. Die CGPT hatte aus deutscher Sicht ei-nige Vorteile und konnte die benachbartenKollegen über Vor- und Nachteile der Neuor-ganisationen informieren. Aber wir stelltenauch fest, etwas langsamer oder schleppen-der Neuorganisationen umzusetzen hat auchseine Vorteile, besonders wenn es um die Si-cherung der Arbeitsplätze der Mitglieder geht.

Nach 18 Jahren war ich der Meinung, ichkann mich zurücklehnen und den Landesver-band an jüngere, noch aktive Kollegen abge-ben. In den 18 Jahren habe ich viele Mitglie-der bei den Zurruhesetzungen begleitet. DieMitgliederbetreuung und die Seniorenarbeitwaren mit die wichtigsten Aufgabenbereiche. Damit die geschaffenen Strukturen des LV-BW weiterhin erfolgreich eingesetzt werdenkönnen, habe ich mich entschlossen, im März2010 als stellvertretender Bundesvorsitzen-der zu kandidieren. Durch meine Wahl zumstellvertretenden Bundesvorsitzender undsomit Mitglied des Bundesvorstandes kannich meine langjährigen Erfahrungen für dieCGPT auf Bundesebene einsetzen. Dies hatsich in verschiedenen Punkten bereits gut be-währt, wie z.B. in der Seniorenarbeit der CGPT,Angebot der Informationen für Senioren aufder cgpt-bw Homepage, Erstellung verschie-dener Formblätter, Kostenübersicht Instand-setzung CGPT-Haus Bonn usw.Zusätzlich habe ich seit 2013 die Geschäfts-stelle des LV-BW übernommen und kann so-mit den Vorstand des LV-BW mit meinen lang-jährigen Erfahrungen unterstützen.Ich werte es als einen Erfolg für meine Arbeit,dass ich unter allen CGP/CGPT-Bundesvor-sitzenden gewerkschaftlich für die CGP/CGPT tätig war.Wenn ich zurückblicke, so darf ich mit Freudefeststellen, dass ich die CGPT in Baden-Würt-temberg, das Dreiländereck und die CGPTbundesweit positiv geprägt habe. Mein Re-zept war immer nach vorne sehen und den Anderen ein Stück voraus sein!

Bei meinen Entscheidungen kamen im christ-lichen Sinne immer zuerst der Mensch (Mit-glied), dann seine Familie und sein Arbeits-platz. Dies fand sich im Motto des CGPT-Landesverbandstages 2016 wieder.Es war und ist mir eine Freude, mich für vielegleichgesinnte Kolleginnen und Kollegen ein-zubringen. Für das offene Miteinander alleneinen herzlichen Dank. Ich habe mich sehr gefreut, dass mein Einsatzfür die CGPT mit dem CGPT-Ehrenbrief (2007)und mit der Verleihung des Bundesverdienst-kreuzes am Bande (2015) gewürdigt wurde. Ich stelle fest: Das Ehrenamt hat schöne undzufriedenstellende Seiten! Gerhard DannenbergerStellvertretender Bundesvorsitzender

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2017

Martha Moser:

„„AArrbbeeiittee nniiee nnuurr ffüürr ddeeiinn GGeehhaalltt ––aarrbbeeiittee iimmmmeerr ffüürr ddeeiinnee VViissiioonn!!““

6 60 Jahre CGPT

Da mein Schwiegervater Albert Moser CGP-Gründungsmitglied und Kassier ab der ers-ten Vorstandswahl war, ist die CGPT bereitsseit dem zweiten Treffen mit meinen da-mals noch zukünftigen Schwiegereltern imJahre 1970 in meinem Leben präsent.

Meine Mithilfe in der damaligen CGP begannmit kuvertieren des monatlichen Infor ma -tions dienstes, tippen von Adremen und derMithilfe bei den schon legendären Weih-nachtsfeiern, bei denen auch Stars wie LuisTrenker und Gustl Bayrhammer sowie zahl-reiche Vertreter der bayerische Politik bis hinzum damaligen Bayerischen Ministerpräsi-denten Franz Josef Strauß als Gäste vertretenwaren. Im Frühjahr 1987 verunglückte dannleider Lorenz Allgäuer tödlich und die damali-ge Büroangestellte kündigte ihr Arbeitsver-hältnis. Als ich davon erfuhr, bewarb ich mich um diedamals noch geringfügige Anstellung undwurde vom neu gewählten Bezirksvorsitzen-den zum 1. September 1987 eingestellt.Mein Start begann in einer schwierigen Zeitdes Umbruchs unter nicht ganz günstigen Vo-raussetzungen und fast ohne Einarbeitung.Von Anfang an konnte ich mich auf die tat-kräftige Hilfe und Unterstützung vieler „guterehrenamtlicher Geister“ im BezirksverbandMünchen verlassen. Mit Zusammenlegung der BezirksverbändeMünchen, Nürnberg und Regensburg wurdebeim 1. Landesverbandstag (Festredner: Joa-chim Herrmann) im Europäischen Patentamtim Jahre 1990 der Landesverband Bayern ge-gründet. Zum Landesvorsitzenden wurdeFriedrich Roßkopf gewählt. Mit Gründung desLandesverbands Bayern wurden die Aufga-ben und somit das Arbeitspensum immermehr, so dass meine Beschäftigungszeit auf20 Wochenstunden erhöht wurde. Auch nahmich nun an den erweiterten Landesvorstands-

tagungen und vielen Mitgliederversammlun-gen im gesamten bayerischen Raum teil. Nunbekamen für mich „die Aktiven vor Ort“ end-lich zur Telefonstimme auch ein Gesicht. Präg-nant über Jahre war auch die Privatisierungder Deutschen Bundespost mit den vielenVAP-/Rentenanträgen, Widersprüchen undKlagen vor den Sozialgerichten. Auch die 4-jährigen Zyklen der Personalrats- und spä-ter Betriebsratswahlen mit Kandidatensuche,Listenaufstellung, Listeneinreichung, bis hinzur Telefonwache für die Durchgabe der ein-zelnen Wahlergebnisse mit nachfolgenderAnalyse waren und bleiben Schwerpunkteder gewerkschaftlichen Arbeit genauso wieTarifverhandlungen mit den dazugehörigen oftunvermeidlichen Streiks. Viele Werbeaktio-nen wurden erarbeitet, gestartet und beglei-tet. Kistenweise Äpfel, Salztütchen, Weih-nachtskugeln usw. mit CGPT Werbung verse-hen, verschickt und verteilt.Im Sommer 1996 ergab sich die Möglichkeitzur Gründung einer Bürogemeinschaft mit un-serer Schwestergewerkschaft, der GÖD. Dielang angestrebte Vollzeitbeschäftigung wurdesomit für mich ab dem 15.01.1997 Wirklich-keit. Wir zogen im Zentrum Münchens von derSattlerstraße nach „klein Istanbul“ in dieGoethestraße um. Meine Arbeit wurde nunum die der GÖD und die des CGB Bayern er-weitert. In den Büroräumen mit Sitzungszim-mer und Teeküche fand so manche Vor-standssitzung, Fachgruppen-/Betriebsräte-besprechung, auch mit Politikern wie z. B. Johan nes Singhammer und Joachim Unter-

länder mit selbstgebackenen Kuchen oderWeißwurstfrühstück statt. Am 15.07.2011 verlegten wir, nachdem un-ser damaliger Mietvertrag leider nicht mehrverlängert wurde, unsere gemeinsame Ge-schäftsstelle nach München-Moosach in diePelkovenstraße 51. Die Mitglieder waren so-fort von der verkehrsgünstig gelegenen neuenLandesgeschäftsstelle am Münchner Stadt-rand begeistert. Beim 6. Landesverbandstag im Jahre 2014fand nach 24 Jahren ein Wechsel im Landes-vorsitz statt. Nach Friedrich Roßkopf bekamich nun den vierten Vorsitzenden in meinemArbeitsleben für die CGPT, Dipl.-Ing. (FH)Christian Zollner.Im Laufe der Jahre gab es viele unvergessli-che Termine, z.B. runde Geburtstage, Urkun-den-/Ehrenbriefverleihungen, Ehemaligen-Treffen, Bairische Adventnachmittage, Lan-desverbands-/Gewerkschaftstage, aberauch sehr nachdenkliche Krankenbesucheund traurige Beerdigungen langjähriger treuerMitglieder.Die Tätigkeiten, sowohl auf Landes- als auchauf Bundesebene wurden immer umfangrei-cher und vielfältiger. Ehrenamtliche Tätigkei-ten im CGB Bayern, Bayer. Landesfrauenratund seit 14 Jahren beim Arbeitsgericht Mün-chen folgten.Zum Abschluss möchte ich mich ganz beson-ders herzlich bei Friedrich Roßkopf bedanken.Er war mir 24 Jahre ein hervorragender Chefund wird mir immer ein wertvoller Ratgeberbleiben. Bedanken möchte ich mich auch beiallen, die mich die letzten nunmehr fast 30Jahre so tatkräftig unterstützt und freund-schaftlich begleitet haben sowie bei unserenMitgliedern im gesamten LandesverbandBayern, die unserer CGPT über all die Jahre sofest die Treue halten.Martha Moser

Legendäre Weihnachts-feiern mit Stars wie Luis Trenker, Gustl Bayrhammer unddem Bayerischen MinisterpräsidentenFranz Josef Strauß

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60 Jahre CGPT 7

Friedrich Roßkopf:

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Meine Gewerkschaft und ich – so will ichmeinen kleinen Rückblick nennen. Seitüber 40 Jahren bin ich in der CGPT Mitglied.Während dieser Zeit habe ich so mancheserleben dürfen, was ich bis heute noch inguter oder auch negativer Erinnerung habe.

Nach meiner Versetzung im Jahr 1970 vom PA Kaufbeuren zum BPA München bin ich alsjunger Mensch mit 18 Jahren eigentlichschnell ins kalte Wasser geworfen worden.Kam ich doch damals vom Land in die Groß-stadt wo doch alles neu war für mich. Nachwenigen Wochen an meinem neuen Arbeits-platz kamen dann einige Kollegen auf mich zuund überzeugten mich von den Zielen derCGPT – damals noch CGP. Bei einigenLehr-gängen mit staatsbürgerlicher und gewerk-schaftlicher Ausrichtung in Regenstauf, ander Mosel, Bad Wiessee, Pfronten und ande-ren Gegenden Deutschlands kam ich immer

mehr in Kontakt mit anderen Mitgliedern mei-ner Gewerkschaft. An der Arbeitsstelle konnteich mit der Zeit auch andere Kolleginnen undKollegen überzeugen in die CGPT einzutreten.Bei Mitgliederversammlungen mit Lorenz All -gäuer, Heinz Schober, Angelika Ertl und vie-len anderen Mitgliedern im Bezirksvorstandkam ich immer mehr mit der Arbeit der CGPTin Berührung. So bin ich dann bald auch Vor-sitzender der Betriebsgruppe BPA und Mit-glied im Bezirksvorstand München – Ober-bayern – Schwaben geworden. Ein weiterer Schritt in meinen Aktivitäten warmeine Wahl in die Bundesjugendvertretungbeim BPM in Bonn. Mit Günter Ihlow ausNürnberg, der im HPR tätig war, hatte ich ei-nen richtig guten und sachverständigenFreund gefunden. Bald schon wurde ich Mit-glied in der Personalvertretung auf örtlicherwie Bezirksebene bei der OPD München.Nach einigen Jahren gehörte ich dem Bun-desjugendvorstand der CGPJ an, die damalsunter Federführung von Horst LIpperheideaus Essen gegründet wurde. Viele Lehrgängeals Gast und auch als Referent folgten. Einegroße Freude ist für mich auch, dass ich seitSiegfried Rahammer mit allen Bundesvorsit-zenden zusammen arbeiten konnte. Dafür al-len meinen herzlichen Dank!

Nachdem dann die DP eine AG wurde und vonda an ein Betriebsrat gewählt wurde, hatte dieCGPT gleich einen Riesenerfolg in der NLBriefpost München. Die CGPT konnte zusam-men mit dem DPV so viele Stimmen errei-chen, dass es für mich in die Freistellungreichte. Weitere vier Jahre folgten, in denenich doch das eine oder andere für meine Kol-leginnen und Kollegen im Kleinen erreichenkonnte.Mit der Umwandlung der DP in eine AG undnatürlich auch der Trennung in Telekom undPostbank musste sich auch die CGPT neugliedern. In Bayern wurde aus den drei Bezir-ken nun der Landesverband Bayern. Den Lan-desverband führte ich 24 Jahre lang als Vor-sitzender bis ich mit Christian Zollner einenNachfolger gefunden hatte.Alles in allem hat mir die Arbeit in der CGPTimmer viel Freude und auch Spaß gemacht.Es ging viel Freizeit in der Arbeit für meine Ge-werkschaft drauf, aber ich möchte keineStunde missen. In unzähligen Gewerkschafts-tagen und Bezirks- bzw. Landesverbandsta-gen, Versammlungen, Sitzungen und Bespre-chungen konnte ich viele Freunde und Ratge-ber kennen- und schätzen lernen. Dafürmöchte ich mich bei ALLEN recht herzlich be-danken. Es sei mir auch gestattet dass ich indiesem Zusammenhang ein herzliches Ver-gelt’s Gott an Martha Moser, die treue und zu-verlässige „Seele“ in München sage. Ohne siehätte ich dies alles nicht geschafft.Ich wünsche der CGPT noch viele erfolgreicheJahre.Friedrich Roßkopf

Durch meine Gewerk-schaftsarbeit konnteich viele Freunde undRatgeber kennen und schätzen lernen

Stolz auf GewerkschaftsgründerDie CGPT ist stolz, dass noch so viele Gründungsmitglieder in Ihren Reihen sind:

Karl Wagner, Siegfried Kratzer, Josef Erhardt, Friedrich Gorbch, Clemens Dellert, Günter Ihlow, Emil Büttner, Ottmar Ederer,Wolfgang Fenn, Jakob Halbig, Richard Kreitmeier, Herbert Röhlich, Hans Beck, Rupert Hany traten 1956 bzw. 1957 derneuen Gewerkschaft bei.

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Walter Zenetti zum 60. Geburtstag der CGPT

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8 60 Jahre CGPT

1962 hatten Postkollegen in Starnberg Lorenz Allgäuer zu einer Abendveranstaltungeingeladen. Der Name sagte mir damals garnichts und die paar Kollegen meinten, daswäre auch eine Information für mich. Um wases da ging war mir fremd, aber ich ging hin. Andas Gesagte an dem Abend kann ich michnicht mehr erinnern, jedoch dass Herr All -gäuer ganz interessierte Reisen anbot, ins Europäische Ausland. Ich gab meine Adressean zur Mitfahrt nach Griechenland 1963.Auf der Bahnfahrt zwischen Mailand undBrindisi bin ich dann zur CGP gekommen. Alsdrei Monate später der Austritt aus der DPGvorlag, habe ich ab diesem Zeitpunkt nichtmehr viele Freunde unter den Kollegen ge-habt. Dieses machte sich besonders bei denBeförderungsvorschlagslisten des Personal-rates bemerkbar. Die Verwaltung ließ sichaber wegen der Gewerkschaftszugehörigkeitnicht beeinflussen und so stand ich trotzdeman der richtigen Beförderungsstelle.Die CGP machte aber nicht nur Reisen, son-dern führte später auch Tagungen in Spindel-hof bei Regensburg, in Neuhaus am Schlier-see, in Bullay an der Mosel und am Volkers-berg in der Rhön durch. Diese Tagungen, dieich später auch als Tagungsleiter begleitendurfte, waren allesamt recht informativ undinteressant über die verschiedensten Wis-sensgebiete aus Politik und Wirtschaft.Odo Lepel war zu dieser Zeit (1980) Bezirks-vorsitzender der CGP für Niederbayern unddie Oberpfalz in Regensburg. Als ich nun nachmeiner beantragten Versetzung meinenWohnsitz nach Regensburg verlegt hatte, kamOdo Lepel (Jahrgang 1919) sofort mit der"Bitte" an mich heran, ich soll für ihn den Be-zirksverband übernehmen, da er schon langeaus dem aktiven Dienst ausgeschieden war.Und so kam es, dass ich noch 1980 den Be-zirksvorsitz übernahm und er mich dabei an-fangs tatkräftig unterstützte.Danach war für mich die erste große CGP-Sit-zung 1980 und zwar der CGP-Hauptvorstandin Sulzheim. Dort lernte ich den Bundesvor-stand und die anderen Bezirksvorsitzendenkennen. Ich kann mich noch gut an die dortherrschende Atmosphäre erinnern. Es war eininnerer Zirkel, der Bundesvorsitzende Sieg-fried Rahammer und die beiden StellvertreterHorst Lipperheide und Günter Ihlow. Kassen-verwalter war Andreas Schwarz und alsSchriftführerin war Magdalena Demmlmeier

gewählt worden. Dieser innere Zirkel gab beiden Sitzungen alles vor. Frau Rahammer warimmer dabei, sie war nach allen Seiten dieausgleichende gute Seele.Per „Du" waren hier sehr wenige, die anderenwurden nur als „Kollege mit Familiennamen"angesprochen, was sehr befremdlich war undmir irgendwie komisch vorkam. Wir hattendoch alle dieselben Aufgaben. Aber zumGlück wurde ich von vielen herzlich aufge-nommen und mir gleich das „Du" angeboten.Ich erinnere mich dabei an Karl Mauer, Gün-ter Wiese, Emil Büttner, Max Fischer, Max Maier, Karl Grützner, Ernst Peichl, Peter Pradelund andere. Diese Art von Sitzungen fanden zweimal jähr-lich, entweder in Sulzheim oder in Alitzheim,statt. Karl Mauer, der Bezirksvorsitzende vonNürnberg, hat mich oft ab Nürnberg mitge-nommen um rechtzeitig anwesend zu sein.Bei den Sitzungen ging es gleich los mit denBerichten aus den Bezirken. Manche artetenin der Länge aus durch „Selbstbeweihräuche-rung" und für die anderen hieß dies wiederAbendsitzung nach dem Abendessen. EinPunkt war, dass die finanziell besser ausge-statteten Bezirksverbände die anderen Be-zirksverbände unterstützten und so kam esvor, dass der Bundesvorsitzende die „Bayri-schen-Erzfürsten" (Bezirksverbände Mün-chen, Nürnberg und Regensburg), wie er sienannte, zu Spenden an andere Bezirksver-bände aufforderte und ab und zu gab er auchdie Summen vor.Öfter wurden wir bei diesen Bundes- undHauptvorstandssitzungen zu kleinen Grup-pen aufgeteilt, um abends noch Entschlie-ßungen für Aushänge zu fertigen. Wir saßennun oft zu Dreien oder Vieren beieinander undbemühten uns redlich, gute Entschließungenzu den vom Bundesvorsitzenden vorgegebe-nen Themen zu liefern. Es war häufig Mitter-nacht bis wir zu Bett gehen konnten. Amnächsten Tag wurden diese Entschließungendann nach Inhalt, Satz, Punkt und Kommazerpflügt und die Neuentwürfe mussten dannerstellt werden. Nix Computer, nix Laptop!!!Trotzdem hatten diese Entwürfe teilweise

nicht gepasst und wurden vom Bundesvorsit-zenden so nicht akzeptiert. Er sagte dann zuseiner Frau: „Anni, schreib du, wie ich dir sa-ge" und sie schrieb dann die Entschließung. Wir haben uns am Abend geplagt für gute Aus-hänge und diese wurden dann einfach vomTisch gefegt. Wir hätten uns die Arbeit amAbend doch schenken können. So war das!Verzeihung, Herr Rahammer.

Ein sehr wichtiges Datum war der 26.Juni 1994

Hier erfolgte der Zusammenschluss aller dreibayrischen Bezirksverbände, München, Nürn-berg und Regensburg zum LandesverbandBayern mit dem Hauptsitz in München. Lan-desvorsitzender wurde Karlheinz Holzner ausMünchen, Stellvertreter wurden JohannesBrenner aus Nürnberg und ich aus Regens-burg. Da ich zusätzlich auch noch Mitglied imgeschäftsführenden CGPT-Bundesvorstandwar, ergab sich, dass ich viel auf örtlicher-,Landes- und Bundesebene unterwegs war.Ferner war ich noch in den verschiedenenGremien der Deutschen Bundespost, späterDeutsche Post AG, vertreten, wurde unter an-derem in Örtlichen, Bezirklichen und Haupt-personalrat gewählt. Letzterer war seinerzeitnoch für Post, Telekom und Postbank zusam-men zuständig, mit insgesamt etwa 500.000Beschäftigten. Infolge der beabsichtigten Drei-Teilung derPost ergaben sich im Gesamtbetriebsrat sehrlange heftige Debatten sowohl mit Postminis-ter Schwarz-Schilling als auch mit seinen Ver-tretern aus den verschiedenen Fachberei-chen. Es ging hauptsächlich über Personal-angelegenheiten, Personalvertretung, Besitz-standswahrung, Beförderungsmöglichkeiten,Sozialeinrichtungen, Bemessungen und an-dere Zuständigkeiten auf der ganzen Post-breite. Zu diesem Themenkomplex wurden et-liche Sondersitzungen, teils mit über 100 Ta-gungsordnungspunkten, notwendig, die sichmehrmals über einen längeren Zeitraum er-streckten, oder auch bis zu etwa 10 Tagen hin-zogen. Die Freistellung zur Teilnahme an alldiesen Sitzungen klappte immer, da ich zudieser Zeit den Personaleinsatz in meinerDienststelle selbst regelte. Mit dem Eintritt in den Ruhestand 2000 wardann auch mein langsamer Rückzug aus deraktiven CGPT-Arbeit gegeben. Walter Zenetti

2017

Auf der Bahnfahrt zwischen Mailand undBrindisi bin ich zur CGP gekommen

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2017

60 Jahre CGPT 9

Rainer Nagel:

MMeeiinnee CCGGPPTT

Relativ spät habe ich zur CGPT gefundenund wurde sehr schnell in der Ortsgruppe inKarlsruhe aufgenommen. Dort fühlte ichmich gleich sehr wohl. So war es auch kei-ne Frage, dass ich für die Kollegen in derGewerkschaft mitarbeitete.

Bald nach meinem Eintritt fanden – damalsnoch – Personalratswahlen statt. Viele Kolle-gen gaben mir ihre Stimme und einem „Auf-stieg“ in der CGP (dann CGPT) stand nichtsmehr im Wege.Es folgten mehrere aufschlussreiche Perso-nalrats-, dann Betriebsratslehrgänge. In derFolge wurde ich zum OV-Vorsitzenden inKarls ruhe gewählt und wurde Mitglied im er-weiterten Landesvorstand, dann stellvertre-tender Landesvorsitzender in Baden-Wtem-berg und unter anderem auch Fachaus-schussvorsitzender Betriebsräte, danach Se-nioren.Gerne bringe ich mich in der "Christlichen ge-werkschaftlichen Partnerschaft Dreiländer-eck" Schweiz-Frankreich-Deutschland ein.Höhepunkte sind immer wieder unsere Be-gegnungen und die Besuche von Europa -abgeordneten im Europaparlament in Straß-burg. Das Parlament als Gesprächspartner zuunseren – also gewerkschaftlichen – Fragenund nicht nur als Besucher zu erleben hat ei-nen eigenen Stellenwert.

Die engen Kontakte zu allen Verantwortlichenin unserer Gewerkschaft, ob Bundesvorsit-zender, Mitglieder im Hauptvorstand und zuKollegen der anderen Landesverbände, aberauch die Besuche anderer Landesparlamen-te oder dem Bundeskanzleramt haben michin meiner allgemeinpolitischen Um- und Weit-sicht maßgeblich bereichert.Sicher kann ich heute als Pensionär in denBetrieben nicht mehr groß mitreden, ge-schweige mitwirken. Aber ich kann Unterstüt-zen, mein Wissen zum Betriebsverfassungs-gesetz, zum Vereinsrecht damit auch zu Sat-zungen und vielem mehr weiter geben. Gerne habe ich an der Neufassung der Streik-ordnung und unserer Satzung mitgewirkt. Eine Herausforderung waren die Strategie-ausschüsse oder die Vorbereitungen zu Be-triebsratswahlen, auch auf Bundesebene.Nicht immer muss man in den Gremien glei-cher Meinung sein, aber das partnerschaft -liche Miteinander und das Ringen zu einemguten Konsens erfüllen mich selbst mit Zu-friedenheit.Ich kann alle nur ermuntern, sich in die Arbeitzum Wohle der Kollegen einzubringen. Oftspürt man Dank und Anerkennung. Rainer NagelLV Baden-Württemberg

Das Ringen zu einemguten Konsens erfüllt mich selbst mit Zufriedenheit

Helfen Sie den Menschen in Kenia und vielen anderen Ländern, lebenswichtige Nahrungspfl anzen aus eigenem Saatgut anzubauen. Wer sich selbst versorgen kann, führt ein Leben in Würde. brot-fuer-die-welt.de/saatgut

Satt ist gut. Saatgut ist besser.

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2017

10 60 Jahre CGPT

Bereits im Jahr 1999 hat die ChristlicheGewerkschaftsbewegung ihren 100. Ge-burtstag feiern können. Aus diesem Anlasshat der leider mittlerweile verstorbene Ge-werkschafter Dr. Bernhard Koch ein Buchherausgegeben, das ich als Quelle für mei-nen Rückblick genommen habe.

Die GründerjahreDie Gewerkschaftsbewegungen entstandenim 19. Jahrhundert in Verbindung mit der auf-strebenden Industrialisierung in den Berg-werken und Fabriken.Die Ausgangslage war, dass der Arbeiter indieser Zeit entrechtet und entmündigt undstaatspolitisch heimatlos war. Der Obrigkeits-staat sah ihn als Fremdkörper und Unruhe-stifter an, und für die den Obrigkeitsstaat we-sentlich tragende und bestimmende Ober-schicht war er ein „vaterlandsloser Geselle“.In den Gesetzen dieser Zeit war das aus-drückliche Verbot sich mit Gleichgesinntenund Gleichgesellten in Koalitionen zusam-menzuschließen verankert. Die Rolle der [katholischen] Kirche bringt derDominikaner-Pater Ockenfels – Professor fürChristliche Gesellschaftslehre an der Univer-sität Trier – mit seiner Antwort auf den Punkt:„Natürlich haben vor allem die Sozialisten im-mer das größte Interesse daran gehabt, dieChristen als soziale Versager zu denunzieren,um damit das soziale Problemlösungsmono-pol für sich reservieren zu können“.In der Realität haben sich die sozialistischenGewerkschaften an den kommunistischenAbgrenzungen zwischen Kapitalgebern undArbeitskraft orientiert, während bei denchristlichen Gewerkschaften stets die christli-che Soziallehre im Vordergrund stand. Mit an-deren Worten: Es wird die partnerschaftlicheZusammenarbeit gelebt.Das Engagement von Wegbereitern und Hel-fern im christlich-sozialen Lager in Deutsch-land trug wesentlich dazu bei, den Weg für

konfessionelle Standesorganisationen, so-ziale Institutionen und später für christlicheGewerkschaften vorzubereiten und inhaltlichzu begleiten. So wurde den christlichen Arbei-tern das Gefühl gegeben, in ihrer sozialen La-ge nicht allein zu stehen. Es gab Unterstützer im Kreise der Adligen undder Kirche, die seinerzeit die Bedeutung dergegenseitigen Wertschätzung erkannt haben,und so die politische Beantwortung der so-zialen Fragen, die sich im Zeichen der Indus-trialisierung stellten, vorangetrieben haben.Der Textilunternehmer Franz Brandts veran-lasste die Gründung des Vereins „Arbeiter-wohl“, welcher als erster Vertreter christlicherGewerkschaften und als Wegweiser für dieSozialpolitik der Zentrumspartei angesehenwerden kann.Wilhelm Emanuel Freiherr von Ketteler be-gründete die Notwendigkeit der Gründung ei-genständiger christlicher Gewerkschaften mitder Sozialdemokratisierung der frühen Ge-werkschaften. Diese nannten sich freie oderallgemeine Gewerkschaften und richtetensich an der sozialistischen Gesellschaftsord-nung nach Karl Marx.In diesem Zusammenhang ist Adolf Kolpingals einer der bedeutendsten Führer des so-zialen Katholizismus im 19. Jahrhundert zunennen. Mit ihm gelang der eigentlicheDurchbruch von einer weitgehend theoretisie-renden Sozialkritik mit sozialromantischenLösungsideen zur praxisbezogenen sozialenArbeit.Damit nicht der Eindruck entsteht, als wärennur Vertreter der katholischen Kirche an derLösung der sozialen Fragen interessiert gewe-sen, sei hier noch als Vertreter der evangeli-schen Kirche Adolf Stoecker erwähnt, der ineinem dauernden Kampf mit ReichskanzlerOtto von Bismarck die soziale Gesetzgebunggegen Ende des 19. Jahrhunderts maßgeb-lich beeinflusst hat.Die beiden großen Kirchen an sich haben diegrundsätzliche Problematik der Lösungen der

sozialen Frage zu Beginn der Industrialisie-rung nicht erkannt bzw. verschlafen.Letztendlich wurden auch viele evangelischeArbeitervereine gegründet. 1894 bildeten dieLeitsätze betreffend Bildung von gewerk-schaftlichen Fachabteilungen in katholi-schen Arbeitvereinen die gemeinsame Platt-form für die Gründung von interkonfessionel-len christlichen Gewerkschaften – das warendie ersten ökumenischen Einrichtungen.Bezüglich der sozialistischen Gewerkschaftenbleibt festzuhalten, dass 1868 eine General-versammlung des Allgemeinen Deutschen Ar-beitervereins stattfand, auf der eine neutraleGewerkschaftsbildung nach dem Vorbild derbritischen trade unions erfolgen sollte. Mitdem Ausschluss von nicht genehmen Mitglie-dern einer politischen Partei wurde der Ver-such der Neutralität ad absurdum geführt. Diebreite Kluft unterschiedlicher Weltanschau-ungen und tiefer politischer Meinungsver-schiedenheiten erwiesen sich als unüber-brückbar. Die politischen und gesellschaftli-chen Strukturen waren eindeutig auf weltan-schauliche Organisationsformen angelegt.Die sozialistischen Gewerkschaften fandenihren parteipolitischen Gegenpart bei denSozialdemokraten. Für christliche Arbeiterwar in den sozialistischen Gewerkschafts-gruppierungen kein zumutbarer Platz.

Jahrhundertwende bisEnde des KaiserreichsIm August 1896 fand in Zürich ein Internatio-naler Arbeiterkongress statt. Hier traten dieMeinungsunterschiede zwischen den sozia-listischen Gewerkschaften unter Führung vonAugust Bebel (Vorsitzender der SPD) und denVertretern der christlichen Arbeitervereinedeutlich zu Tage. Innerhalb der sozialistischenGewerkschaften stritt man über die Neutrali-tätserklärung und ihre Konsequenzen.Als Konsequenz wurde im August 1898 inMainz ein Kongress abgehalten, der als Ge-

Christliche Gewerkschaften – Rückblick und Ausblickvon Walter Beforrth

Walter Beforth

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2017Weimarer Republik

60 Jahre CGPT 11

burtsstunde des Gesamtverbandes derChristlichen Gewerkschaften Deutschlandsangesehen werden kann. Es wurden Leitsätzeverabschiedet als grundlegend für die Organi-sation und Tätigkeit der bestehenden undnoch zu gründenden „Gewerkvereine“ aufchristlicher Grundlage.Der erste internationale Kongress der Christli-chen Gewerkschaften fand im August 1908 inZürich statt.Wegen des ersten Weltkrieges wurde erst1920 der erste Bund Christlicher Gewerk-schaften gegründet.Auch innerhalb der Unternehmer gab es er-klärte Gegner der christlichen Gewerkschaf-ten. Diese zogen es vor, sich mit den Klassen-kampfparolen der sozialistischen Gewerk-schaften auseinander zu setzen als sich einerdurch die Religion geforderten Ethikdebattezu stellen.1916 während des ersten Weltkrieges alsosetzten sich die freien und die christlichen Ge-werkschaften zusammen, um Fragen derKriegsbeschädigtenfürsorge und die Mitwir-kung bei den „Hilfsdienstegesetzen“ zu bera-ten. Es klingt wie Ironie, dass es erst einesKrieges bedurfte, um den Aufstieg der Arbei-terschaft in Staat und Gesellschaft zu verwirk-lichen. In der zweiten Hälfte von 1918 wurdeeine Zentralarbeitsgemeinschaft von Unter-nehmern und Arbeitern gegründet, die � für Regelungen zu Schlichtung von Arbeits-

kämpfen � für den Abschluss von Tarifverträgen� für die paritätische Verwaltung der Arbeits-

vermittlung� für die Errichtung von Arbeiterausschüssenzuständig war. Diese Arbeitsgemeinschaftüberdauerte auch den Zusammenbruch derMonarchie und die November-Revolution von1918.

Weimarer RepublikDie Gleichstellung aller Standesgruppen, vorallem der Arbeiter, in der staatlichen und ge-sellschaftlichen Ordnung blieb das Hauptan-liegen im neuen programmatischen Denkenund Handeln der christlichen Gewerkschaf-ten. Seit Ende des Ersten Weltkriegs wandtensich die christlichen Gewerkschaften zuneh-mend wirtschaftspolitischen Fragen zu.Im November 1918 wurde der Deutsch-de-mokratische Gewerkschaftsbund, einschließ-lich der christlichen Gewerkschaften, im De-zember 1918 wurde der Deutsche Beamten-bund und im November 1919 der christliche„Deutsche Gewerkschaftsbund“ gegründet. Er

hieß dann DGB, wie nach dem Kriege der Bundder sozialistischen Gewerkschaften, d.h. manhat uns unseren originären Namen gestohlen.Zum Jahresbeginn 1920 verabschiedete dieNationalversammlung das Betriebsrätege-setz.Auch in den freien Gewerkschaften setzte sichder Gedanke durch, unpolitische Haltungenanzunehmen, die politische Notwendigkeitennicht anerkannten. Im Allgemeinen Deut-schen Gewerkschaftsbund wurde eine Bei-tragserhöhung um ½ Prozent zur Finanzierungder Arbeitslosenversicherung abgelehnt; dasführte zum Sturz der letzten parlamentari-schen Regierung im März 1930. Das „proleta-rische Klassenbewusstsein“ war wichtiger alsdie Einsicht in eine staatspolitische Notwen-digkeit.Zu der Zeit war der Vorsitzende des christli-chen „Deutschen Gewerkschaftsbund“ Ste-gerwald Reichsarbeitsminister, der wohl un-dankbarste Regierungsjob in Zeiten drastischsteigender Arbeitslosigkeit.Bei den Septemberwahlen 1930 zogen 20Reichstagsabgeordnete aus den Reihen deschristlichen Deutschen Gewerkschaftsbun-des in den Reichstag ein; 15 von der Partei„Zentrum“, 5 von anderen Mittelparteien, 16Mitglieder des DHV über die Liste der NSDAP.Aus der Reichstagswahl 1932 gingen die radi-kalen Parteien – NSDAP und Kommunisten –als Sieger hervor. Reichspräsident von Hin-denburg forderte, dass Brüning und Steger-wald nicht in der neuen Regierung sein könn-ten. Gegen die radikalen Strömungen bildetesich im christlichen Deutschen Gewerk-schaftsbund die „Christlich-nationale Volks-front“ und auf der sozialistischen Seite die „Ei-serne Front“.Der neue Reichskanzler Franz von Papen warein erklärter Gewerkschaftsgegner. Papenstellte das Tarifrecht in Frage. Die staatlichenSchlichter wurden ermächtigt, Tarifsenkungenohne Anhörung der Gewerkschaften zu verfü-gen. Das Streikrecht wurde aufgehoben unddie Friedenspflicht der Arbeitnehmer und ihrerGewerkschaften angeordnet. Eingriffe in dasArbeitsvertragsrecht, das Recht der Sozialver-sicherungen und den Arbeitsschutz solltenmöglich werden. Auf dem Kongress des Ge-samtverbandes der christlichen Gewerkschaf-ten im September 1932 in Düsseldorf erklär-ten sich die Gewerkschaften zum Kampf ge-gen die Regierung bereit. Papen und auch der Nachfolger Schleicherscheiterten und so wurde Adolf Hitler im Janu-ar 1933 mit der Regierungsbildung beauf-tragt. Damit begann die Schlussphase der

freien deutschen Gewerkschaftsbewegung.Eine nationalsozialistische Gewerkschaftwollte Hitler jedenfalls nicht. Es wurden natio-nalsozialistische Betriebszellen gebildet undeine sogenannte nationalsozialistische deut-sche Arbeiterfront etabliert.

Wiedergründungen der Gewerkschaftennach 1945Nach dem zweiten Weltkrieg gab es deutlicheBestrebungen zur Gründung einer Einheitsge-werkschaft; fußend auf der Überzeugung,dass solch eine Einheitsgewerkschaft die ka-tastrophalen Entwicklungen während der Na-zizeit hätte verhindern können.Die Alliierten bestimmten ein Lizenzierungs-verfahren für die Gewerkschaften. Dieses Ver-fahren begünstigte die Einheitsgewerkschaftund lieferte keine Grundlage für die Wieder-gründung der christlichen Gewerkschaften.In der Ost-Zone wurde sofort der Freie Deut-sche Gewerkschaftsbund gegründet. Von An-fang an war er, entgegen dem zugestandenenRecht auf Tarifautonomie, als Instrument derkommunistischen Diktatur geplant und auchin das System eingebaut.In den drei westlichen Besatzungszonen wur-de die Erlaubnis zur Gründung von Gewerk-schaften zunächst nur auf lokaler Ebene, spä-ter dann auch überörtlich erteilt. Die Gewerk-schaften sollten vor allem weltanschaulichund parteipolitisch neutral sein. Besondersdie Briten drängten vor dem Hintergrund derLabour Party zu einer Einheitsgewerkschaft,entsprechend den trade unions.Interessant ist in diesem Zusammenhang,dass das beschlagnahmte Vermögen der na-tionalsozialistischen Arbeitsfront von den Alli-ierten über ihre eigenen Verwaltungsstellenund in Streitfällen über eigens eingerichtetealliierte Rückerstattungsgerichte ausschließ-lich auf die neuen Einheitsgewerkschaftenübertragen wurde. Der DGB wurde 1949 ge-gründet. Und zu dem Zeitpunkt wurde bereits die Fragelaut: „Wird der DGB in der Lage sein, über sei-nen eigenen Schatten zu springen und seineMinderheiten vor der Majorisierung durch diesozialistische Mehrheit zu bewahren?“ Mit an-deren Worten: „Wird die Einheitsgewerkschafteine Einheitsgewerkschaft bleiben oder einesTages unter einheitsgewerkschaftlichen Vor-zeichen zu einer roten Richtungsgewerkschaftentarten?“ Es gab in der Einheitsgewerkschaft damalsbereits eine Gruppe der Christlich-Sozialen,

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2017 DDaass TTaarriiffeeiinnhheeiittss--GGeesseettzz

12 60 Jahre CGPT

die aber bei der Besetzung von interessantenPosten innerhalb der Gewerkschaft immerwieder übergangen wurden. Das Gebot derparteipolitischen Neutralität wurde nicht ein-gehalten und DGB- und SPD-Funktionäre ko-ordinierten ihre Positionen. Im Oktober 1960warf die christlich-soziale Kollegenschaft auf-grund der Sozialdemokratisierung das Hand-tuch und löste sich als gewerkschaftlicheGruppierung innerhalb des DGB selbst auf. Im Gegensatz zur österreichischen Gewerk-schaftsbewegung hat der DGB eine Fraktions-lösung abgelehnt. Als Kompromiss-Lösungwurden Sozialausschüsse gebildet.Im März 1948 erhielt der Bund der Hotel-, Res-taurant- und Café-Angestellten – Union Gany-med – von der Verwaltung der britischen Zoneeine Lizenz, nach 15 Jahren Unterbrechungdie christliche Gewerkschaftsarbeit wiederaufzunehmen. Die Union Ganymed schlosssich dem Bund Internationaler ChristlicherGewerkschaften (IBCG) an.Die KAB hat bereits im August 1953 gegen dieVerletzung der parteipolitischen Neutralität inder Einheitsgewerkschaft protestiert und sichgegen eine rein sozialistische Ausrichtung ge-wandt. Im Saargebiet wurde 1947 mit Unterstützungder christlichen französischen Gewerkschafts-bewegung die Bildung von christlichen Ge-werkschaften erlaubt. Im August 1947 wurdein Saarbrücken die Gewerkschaft ChristlicherSaarbergleute aus der Taufe gehoben. Dannfolgten sukzessive andere Verbände undschließlich der Gesamtverband der Christli-chen Gewerkschaften Saar. Dies war der Kern-zelle für den Neubeginn bei der 1959 erfolg-ten Wiedergründung des CGB.Die CSU unterstützte Forderungen nach derGründung von Christlichen Gewerkschaften,wohingegen sich die CDU auf die Formierungder Christlich-Demokratischen Arbeitnehmer-schaft (CDA) beschränkte.Am 30. Oktober 1955 wurde in Essen dieChristliche Gewerkschaftsbewegung Deutsch-lands (CGD) gegründet, im Vorlauf von Bischö-fen, wie Kardinal Frings, unterstützt. Die evan-gelische Kirche sprach sich gegen die Grün-dung christlicher Gewerkschaften aus, mitdem Argument, dass die christlichen Arbeit-nehmer ihre Heimstatt innerhalb des DGB alsEinheitsgewerkschaft finden sollten. Die KABempfahl die Mitgliedschaft in einer Gewerk-schaft, vorzugsweise im CGD.Am 27. Juni 1959 fand in Mainz der Grün-dungskongress des Christlichen Gewerk-schaftsbundes Deutschlands – CGB – als derSpitzenorganisation der deutschen christli-

chen Gewerkschaften statt. Die „Mainzer Leit-sätze“ von 1899 waren immer noch die aktu-ellen Kernaussagen für die wieder aufgenom-mene Arbeit. Der Saarländer Peter Gier wurdeder erste Vorsitzende.Nach dem Berufsverbandsprinzip wurde eine„Drei-Säulen-Struktur“ für Arbeiter, Angestell-te und öffentlicher Dienst ausgewählt. Diesstellte z.B. ein Problem dar, wenn ein Arbeiterin das Angestelltenverhältnis wechselte.Zunächst definierte sich der CGB selbst mehrüber weltanschauliche als arbeitspolitischeThemen.Auf dem 6. Ordentlichen Bundeskongress imJuni 1976 in Bonn, wurde geregelt, dass dieeinzelnen Berufsgewerkschaften direkte Mit-glieder im CGB wurden mit der der Verpflich-tung der weiteren Mitgliedschaft in den Ge-samtverbänden. Auf dem 11. Bundeskon-gress 1996 in Bonn wurde die zwingende Ge-samtverbandsstruktur aufgegeben. Die größte Schwierigkeit, der sich die christli-chen Gewerkschaften gegenüber sahen, be-stand und besteht unbestreitbar in dem feh-lenden Schutz von Minderheiten im Betriebs-verfassungsgesetz. Trotz vorhandener Mehr-heiten von CDU/CSU und Unterstützung durchdie FDP war man nicht willens, dass Betriebs-verfassungsgesetz gegen die Ansichten desDGB zu ändern.Das Betriebsverfassungsgesetz von 1952 unddas Bundespersonalvertretungsgesetz von1955 und fast alle Landespersonalvertre-tungsgesetze waren maßgeschneidert auf diemonopolistischen Gewerkschaften mit folgen-den Kriterien: Keine Berücksichtigung betrieb-licher Minderheiten bei der Bestellung vonWahlvorständen, „legale“ Behinderung derBetriebs- und Personalratstätigkeit von christ-lichen Gewerkschaftern, kein Verhältniswahl-recht bei Ausschussbesetzungen und Freistel-lungen, keine Urwahl zu den Gesamtbetriebs-räten, keine gesetzliche Begrenzung des not-wendigen Unterschriftenquorums.Bei der Reform des Betriebsverfassungsge-setzes im Januar 1971 wurden die vorgenann-ten Missstände nicht behoben. Das neue Ge-setz bezog sich hauptsächlich auf die Mitbe-stimmung der Arbeitnehmer in den Betrieben– nach dem Motto „Mehr Demokratie in denBetrieben.Erst im Januar 1989 traten Änderungen inKraft, die die Stärkung der Minderheitsrechtein den Wahlrechts-bestimmungen für Be-triebsratswahlen nach dem Motto „Mehr De-mokratie“ wirklich bewirkten. Hierfür zeichne-te die schwarz-gelbe Koalition verantwortlich –gegen die Stimmen der SPD.

Als letzten Punkt möchte ich aus dem Buchvon Bernhard Koch noch das Thema parteipo-litische Neutralität in den Betrieben aufgrei-fen. In den neuen Regelungen des §74 Abs. 2des Betriebsverfassungsgesetz wird die Be-handlung tarifpolitischer, sozialpolitischerund wirtschaftlicher Angelegenheiten durchGewerkschaftsvertreter in den Betrieben ge-stattet. Dies öffnet der parteipolitischen Mei-nungsmache von Politikern, die gleichzeitig imBetriebsrat vertreten sind, Tür und Tor. Im poli-tischen Wahlkampf kann in den Betrieben ak-tiv Propaganda für eine bestimmte Partei ge-macht werden.Der CDA hat dem keinen organisatorischenGegenpol entwickeln können…So kämpfen wir weiter zum Wohle der Arbeit-nehmerinnen und Arbeitnehmer für konkurrie-rende Gewerkschaften, für Meinungsvielfaltund eine demokratische Arbeitswelt.

- BeMon -

AusblickWo stehen wir heute?Generell ist festzustellen, dass der Organisati-onsgrad der Arbeitnehmer rückläufig ist. Das mag zum einen daran liegen, dass auf-grund der guten wirtschaftlichen Situation inDeutschland das Gefühl der Notwendigkeit ei-ner berufspolitischen Vertretung zurückgeht. Zum anderen liegt es bestimmt auch daran,dass sich die Unternehmen immer mehr in vie-le spezialisierte Tochterunternehmen auftei-len. Dies ermöglicht den Unternehmen überneue Tarifverträge eine Revision der Einkom-menstabellen vorzunehmen; siehe Ausgrün-dung von 49 Zustellfirmen bei der DHL Deli-very. Oder bei der Telekom die Gründung vonspezialisierten Gesellschaften als GmbHs, wiezum Beispiel die DTTS und spezialisierte Ver-triebsgesellschaften. Häufig formieren sichauch unabhängige Listen für Betriebsratswah-len mit Angehörigen aus dem betreffendenBetrieb, von denen sich die Beschäftigtenadäquat vertreten fühlen, da sie aus demsel-ben Betriebsumfeld stammen.Für die Christlichen Gewerkschaften kommtnoch das Problem der Anerkennung als Ge-werkschaft hinzu. Klassisch ist der Fall bei VWaus den 1970-er Jahren, als der DGB-Be-triebsratsvorsitzende behauptete, dass derChristliche Metallarbeiter Verband gar keineGewerkschaft im arbeitsrechtlichen Sinne sei.Dagegen musste beim Arbeitsgericht Stuttgartdie Gewerkschaftseigenschaft festgestelltwerden. Die Auseinandersetzung vor Gerichtdauerte fast 10 Jahre.Derzeit läuft ein Verfahren von DGB-Gewerk-

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2017WWiirr kkäämmppffeenn wweeiitteerr!!

60 Jahre CGPT 13

schaften und der Länder Berlin und Nord-rhein-Westfalen gegen die gewerkschaftlicheAnerkennung des DHV. Nach derzeitigem Ur-teilsstand wird vom Arbeitsgericht Hamburgdie gewerkschaftliche Anerkennung verwei-gert. Wohl aufgrund der niedrigen nachgewie-senen Mitgliedszahlen und der geringen Wahr-nehmung in den Betrieben. Wir sehen hier, wie wichtig die Mitgliederwer-bung und -pflege und die Präsenz in Betriebs-räten und mit Betriebsgruppen ist. Und eslehrt uns, sorgfältig mit vertraulichen, internenDaten umzugehen.Vermutlich wird der Prozess beim Bundesar-beitsgericht landen. Lassen wir uns überra-schen welche Kriterien dieses Mal vom BAGals entscheidend angenommen werden… Die letzte gesetzliche Attacke gegen die„Nicht-Einheitsgewerkschaften“ wurde 2014mit der Verabschiedung des Tarifeinheitsge-setzes geritten. Obwohl nach Art. 9 Abs. 3 desGrundgesetzes Koalitionsfreiheit besteht, sol-len nur noch Tarifverträge mit der im Betriebstärksten Gewerkschaft geschlossen werden.Damit fällt für viele kleine Gewerkschaften dieExistenzgrundlage weg, denn ohne die Mög-lichkeit, Tarifverträge abzuschließen, dürftedas Interesse an diesen Gewerkschaften beider Belegschaft drastisch sinken. Bis zum Jahr 2010 galt in Deutschland derGrundsatz der Tarifeinheit: Das Prinzip "EinBetrieb – ein Tarifvertrag" stand außer Frage.Dann kippte das Bundesarbeitsgericht diesesPrinzip in einem Grundsatzurteil. Seitdem istes möglich, dass in einem Unternehmen meh-rere Tarifverträge nebeneinander gelten, esherrscht also Tarifpluralität. Wenn nun konkur-rierende Gewerkschaften für die gleiche Be-rufsgruppe in einem Unternehmen einen Tarif-vertrag aushandeln wollen, kann es zu einemTarifkonflikt kommen.Beschleunigend auf das neue Gesetzge-bungsverfahren waren wohl nicht zuletzt dieunseligen Streiks der PilotenvereinigungCockpit und der Gewerkschaft der Eisenbah-ner Deutschlands, die jeweils landesweit dieTransportinfrastruktur lahmlegten.Mehrere Spartengewerkschaften haben be-reits angekündigt, gegen das neue Gesetz Kla-ge beim Bundesverfassungsgericht zu erhe-ben. Für den CGB klagt die CGM.Als schlechter Witz muss die Äußerung derBundesarbeitsministerin Andrea Nahles(SPD) verstanden werden, die anregt, dassman mit der anderen größeren GewerkschaftTarifgemeinschaften schließen könnte. Werdas Verhalten der Vertreter der DGB-Gewerk-schaften mit ihrem Alleinvertretungsanspruch

kennt, weiß, dass es sich dabei um eine Totge-burt handelt.Interessant ist in diesem Zusammenhang,dass das Bundesverfassungsgericht in den1970-er Jahren feststellte, dass bei der Aner-kennung einer Gewerkschaft die „Mächtig-keit“ als Kriterium im Sinne des § 2 des Tarif-vertragsgesetzes nicht über die gesetzlicheBerechtigung des Koalitionsrechts durch Art.9 Abs. 3 des Grundgesetzes geht. Der „Ge-werkschaftsbegriff“ im Tarifvertragsrecht mussnicht einheitlich mit dem im Betriebsverfas-sungsgesetz übereinstimmen.Das Gesetz für einen gesetzlichen landeswei-ten Mindestlohn wurde verabschiedet. Auchdie CGPT hatte den Mindestlohn auf ihremForderungskatalog stehen, wobei es inner-halb der Gewerkschaft auch Bestrebungengab, die eine von der Örtlichkeit abhängige Re-gelung – vergleichbar den Flächentarifverträ-gen – vorgezogen hätten, weil dies eben eineDifferenzierung zwischen ländlichen und ur-banen Regionen ermöglicht hätte. Damit ist natürlich auch ein wesentlicher Teilder Tarifautonomie der Gewerkschaften anden Staat übergegangen, denn originär wäredas Aushandeln eines Mindestlohns Angele-genheit der Tarifpartner gewesen.Jetzt haben eben die Beschäftigten, die in Ar-beit stehen, diesen Mindestlohn. Es bleibt ab-zuwarten, wie viele Arbeitsplätze letztendlichwegen des Mindestlohns verloren gehen, weilkleinere Betriebe bzw. Arbeitgeber nicht in derLage sind, die gesetzlichen Vorgaben zu erfül-len. Dies wird sich erst nach vielen Jahren er-weisen.Als Teilerfolg proklamiert die Bundesregie-rung, dass mit Einführung des Mindestlohnesviele Teilzeitstellen in Vollzeitstellen überführtwürden.Beim Unternehmen Telekom dürfte der Min-destlohn kein wirkliches Thema sein, liegendie derzeitigen tariflichen Vereinbarungendeutlich über dem Niveau des Mindestlohns.Im KEP-Bereich dürfte der Mindestlohn dazuführen, dass die Betriebe Verlagerungen in Ge-biete vornehmen, wo es Strukturprobleme aufdem Arbeitsmarkt gibt. Dort wird dann derMindestlohn gleich dem höchsten Tariflohnsein.Und unter der Überschrift „Zu viel Staat in derTarifpolitik“ listet die Frankfurter AllgemeineZeitung auf, wo vom Staat neben der Mindest-lohngesetzgebung noch in die Tarifpolitik ein-gegriffen hat:Ursula von der Leyen (CDU) seinerzeit Bun-desarbeitsminister hatte politischen Druck indie Tarifverhandlungen zur Zeitarbeit ausgeübt

und die Branche zu Nachverhandlungen be-stehender Entgelttarifverträge aufgefordert.Das Ergebnis waren Branchenzuschläge, dieeine annähernd gleiche Bezahlung wie dieStammkräfte sicherstellte. Das war die Ge-burtsstunde einer politischen Tarifzensur. Mit einem Entgelttransparenzgesetz will dieBundesfamilienministerin Manuela Schwesig(SPD) Entgelte offenlegen und überprüfen las-sen. Obwohl in der Metall- und Elektroindus-trie der Entgeltrahmenabkommen-Tarifvertragdie Entgeltgruppen geschlechtsneutral be-schreibt und die Betriebsräte über die korrek-te Eingruppierung wachen, sollen alle Verträgeunter Diskriminierungsverdacht gestellt wer-den – korrekt wäre das Gegenteil: Wer solcheTarifverträge schließt, müsste ausdrücklichvom Diskriminierungsverdacht befreit werden.Außerdem führt der Einsatz von staatlichenSchlichtern in Tarifkonflikten dazu, dass dieRolle der Gewerkschaften geschwächt wirdund der Staat entsprechenden Einfluss aufdie Tarifarbeit ausübt.Abschließen möchte ich mit einem Appell, derauch auf der Rückseite unseres Jahreskalen-ders abgedruckt ist:Wir setzen uns ein für eine menschenfreundli-che Arbeitswelt mit demokratisch gewählterVertretung der Interessen der Arbeitnehmerin-nen und Arbeitnehmer auf der Grundlage derim Grundgesetz verbrieften Koalitionsfreiheit.Wir berufen uns auf die Werte der christlichenSoziallehre und sind weltanschaulich und par-teipolitisch neutral.Wir sind für die Beteiligung der Beschäftigtenam Produktivvermögen und auf diesem Wegefür partnerschaftliche Zusammenarbeit undnicht für Klassenkampf.Wir treten ein für die Vereinbarkeit von Berufund Familie und fordern entsprechende Ar-beitszeitregelungen.Mit unseren Tarifforderungen treten wir nebeneiner adäquaten Entgeltpolitik für Verbesse-rungen der Arbeitszeitregelungen und Arbeits-bedingungen ein.Wir vermitteln bei akuten Problemen und Kon-flikten im Berufsalltag. Unsere Vertreter in Be-triebsräten und Betriebsgruppen kümmernsich um die Lösung individueller Probleme derBeschäftigten und beraten kompetent.Wir kämpfen weiter um mehr Freiheit, De-mokratie und Gerechtigkeit in der Arbeits-welt und im öffentlichen Leben.In diesem Sinne wünsche ich uns und unsererGewerkschaft weiterhin erfolgreiche Arbeit.

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2017

14 60 Jahre CGPT

Im Jahr 1960 lernte ich einen netten jungenMann kennen, der aktiv in der ChristlichenGewerkschaft Post (CGP) tätig war. Wie„aktiv“, das wurde mir ganz schnell klar. Erwar permanent in der gesamten Bundesre-publik unterwegs, neben seinem Job beimFernmeldeamt in Essen.

Wir trafen uns, wenn er „im Lande“ war und icherfuhr viel vom gewerkschaftlichen Engage-ment meines Freundes. Er nahm teil an Tarif-verhandlungen in Bonn und Stuttgart, an derVertreterversammlung der Postbetriebskran-kenkasse und an vielen gewerkschaftlichenVeranstaltungen in nah und fern. Von allen Besprechungen, an denen der Bun-desvorsitzende, Dipl. Volkswirt Rahammernicht teilnahm, schrieb mein Freund selbstBerichte und da traf es sich gut, dass ich ziem-lich „fit“ in Stenografie und Maschinenschrei-ben war, so dass ich für ihn ganz selbstver-ständlich auch zur „Sekretärin“ wurde. Ich hatte seit kurzem meine Ausbildung zum„Versicherungskaufmann“ abgeschlossen –die „Kauffrau“ war damals noch nicht „erfun-den“. Mein Freund „beschäftigte“ sich natür-lich auch mit meinem „Arbeitsalltag“ undmeinte, bei guten Leistungen müsse ich beimeiner Firma eine Leistungszulage beantra-gen. Das war für mich eine „bittere Pille“ – war ichdoch bei Mutter (Kriegerwitwe) und Großmut-ter „wohlbehütet“ in bescheidenen Verhält-nissen aufgewachsen und zu Rücksicht, und

Zurückhaltung erzogen worden … und nunsollte ich Forderungen für mich selbst stel-len…! Aber ich rang mich zum Handeln durchund bekam eine „jederzeit wiederrufbareLeistungszulage von 20 DM – das war im Jahr1961. Immer mehr verstand ich, wie wichtig gewerk-schaftliche Arbeit war und immer mehrschätzte ich das überwiegend ehrenamtlicheEngagement in dieser Arbeit. 1962 – Vor-abend unserer kirchlichen Hochzeit… Polter-abend… Der Bezirkskassenführer erschien und brach-te eine Hiobsbotschaft mit: Eine Urabstim-mung steht an und mein Verlobter war alsCGP-Bezirksvorsitzender – OPD Düsseldorf –gefragt …. Da soll noch jemand Zeit und Lustzum „Poltern“ und „Heiraten“ haben! Aber wir haben alles „unter einen Hut“ ge-bracht! Unsere Hochzeitsreise ging für 14 Tage nachBrün im Sauerland. Wie günstig, dass man daZeit hatte für einen „Abstecher“ nach Betz-dorf/Sieg zu einem Vortrag bei der Christli -chen Gewerkschaft Deutschland (CGD) über„Grund satzfragen der Tarifpolitik“. Ich, als jun-ge Ehefrau (und Sekretärin) fuhr natürlich mit.Der CGD-Vorsitzende würdigte das Engage-ment meines Mannes in den „Flitterwochen“und gratulierte zur Hochzeit unter dem Beifallvon etwa 40 anwesenden Männern, was mirdann doch etwas peinlich war. Die „Gewerkschaft“ gehörte zum „Leben“ vonHorst Lipperheide bevor ich in sein Leben trat,und zunehmend gehörte sie auch fest zu mei-nem Leben. Die CGP betrieb in Essen eine aktive Jugend-arbeit. In diesem Rahmen wurde eine Grup-penreise mit der Deutschen Bundesbahn ge-plant, bei der Jugendliche an unterschiedli-chen Bahnhöfen zusteigen sollten; numme-rierte Sitzplätze waren dazu erforderlich. Seitens der Bundesbahn wurde erklärt, dassdas bei einer Gruppenfahrt so nicht möglichsei. Horst leitete gerade ein gewerkschaftli-ches Seminar in Bochum-Wattenscheid-Höntrop und konnte daher nicht selbst tätigwerden. Er rief mich an und erklärte mir, ich solle sofortden Bundesbahnpräsidenten in Essen anru-fen und ihn auffordern, das Problem zu lösen,da seine „Leute“ offenbar dazu nicht in der La-ge seien. Ich habe „mein Herz in die Hand genommen“,

habe eine perfekte „Sekretärin“ mit souverä-nem Durchsetzungsvermögen „abgegeben“und habe mit der „Kollegin“ im Vorzimmer desHerrn Präsidenten die Sache zur Zufrieden-heit meines „Chefs“ geregelt. Ich hatte durch die gewerkschaftliche Tätig-keit meines Mannes viele Bekannte im ge-samten Bundesgebiet und mein gewerk-schaftlicher Telefondienst zu Hause verbandmich mit Menschen von Hamburg bis Mün-chen. Das war der Ausgleich dafür, dass ich immerdann allein das „Familienoberhaupt“ war,wenn Ungemach über uns hereinbrach, z.B.„Wasserrohrbrüche oder schwere Erkrankungder Kinder. Auch unsere drei Kinder kannten und respek-tierten den Stellenwert des gewerkschaftli-chen Engagements in unserer Familie. Siewurden sicherlich auch dadurch geprägt. Be-sonders schätzten sie es, wenn Vater spätabends aus Süddeutschland zurückkam undbesonderes Brot, Leberkäse und Weißwurstmitbrachte. Das vereinte dann meist die Fa-milie noch abends um 23:00Uhr zum„Abendessen“. Dafür durften die Kinder dannauch aufstehen. Der Einsatz meines Mannesfür andere, die Vertretung der Mitglieder, dieWahrung der Wahlmöglichkeiten im Betriebmit gerichtlichen Auseinandersetzungen…hier als Christliche Gewerkschaft tätig zu sein,das hat mich überzeugt und darum habe ichdiese Arbeit stets unterstützt und mit zu tragenversucht. Daraus ergaben sich für mich persönlich vie-le „Lernprozesse“ und Erfahrungen, die michletztendlich befähigten, meinerseits öffentli-che Aufgaben zu übernehmen, zunächst fürdie Kinder in Kindergarten und Schule bis hinzum aktiven Einsatz in der Kirchengemeinde,den ich bis heute in vielen Bereichen mit gro-ßer Freude erfülle. Mein Mann und ich habenuns gegenseitig viel Freiraum gegeben, wir ha-ben uns vorteilhaft ergänzt – zu Spannungenund Reibereien kam und kommt es nicht.Der CGPT wünsche ich weiterhin Erfolg im Ein-satz zum Wohle des Einzelnen und der Ge-meinschaft sowie für mehr Demokratie auchin der Arbeitswelt.

Monika Lipperheide

Monika Lipperheide:

Mein Leben mit einem aktiven„Christlichen Gewerkschaftler“

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2017

60 Jahre CGPT 15

EUROFEDOP

Internationale Gewerkschaftsarbeit

Heinz Winter:

Erinnerungen aus meiner aktiven Zeit bei der CGPTEuropäische Christliche Gewerkschaftenpflegten bei internationalen Tagungen nachTagungsschluss gerne noch gesellige undfröhliche Abende. An die damals im Jahre1999 akuten berufspolitischen Problemekann ich mich heute im Jahre 2016 nichtmehr erinnern, aber die geselligen Stundensind mir in guter Erinnerung geblieben.Gerne erinnere ich mich an abendliche ge-sellige Stunden bei „Heurigem“ in Grinzing,einem Wiener Stadtteil, wo viel gelacht, ge-sungen und auch getanzt worden ist. Da ichselber ein geselliger Mensch bin und auchgerne singe, was im Kollegenkreis bekanntwar, wurde ich oft aufgefordert, aus meinemreichhaltigen Repertoire etwas vorzutragen.In meinen Unterlagen aus jener Zeit habe ichdrei Fotos gefunden, die ich diesem Artikelbeifüge.Ich hoffe sehr, dass auch die heute aktiv täti-gen christlichen Gewerkschafter in schwieri-ger Zeit noch Zeit und Muße finden, in ähnli-cher Form die zwischenmenschlichen Bezie-hungen untereinander zu pflegen.Heinz Winter (seit 2001 im Ruhestand)

Bert van Caelenberg, Willi Russ und meine Wenigkeit bei der Tagung

Bert van Caelenberg, Willi Russ und meine Wenigkeit bei der Tagung

Heinz Winter in Aktion mit seiner Mundharmonika

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1992

16 60 Jahre CGPT

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2006Chronik in Bildern

60 Jahre CGPT 17

Demo in Straßburg im Jahr 2006 Dr. Koch und Ulrich Bösl bei der Hauptvorstandssitzung in Bonn

Gerhard Dannenberger mit Kollege Riederer 50 Jahre Festveranstaltung in München

Frau Anni Rahammer Der Bundesvorstand im Europaparlament in Straßburg

Ulrich Bösl mit Frau Edeltraut Schnell Gerhard Dannenberger und Max Fischer

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2005-2016

Chronik in Bildern

18 60 Jahre CGPT

Gewerkschaftstag in Lüneburg 2005 Gewerkschaftstag 2009 in Fulda

Gewerkschaftstag 2013 in Berlin Der frühere Bundesvorsitzender Gregor Targowski mit Elsbeth undErnst Peichel

Betriebsräteseminar

Die CGPT ist beim Streik beteiligt Aufmerksame Seminarteilnehmer

Walter Beforth (Fachausschuß Telekom CGPT) Ingo Schöllmann, Geschäftsführer des Arbeitgeberverbandes Telekom, und CGPT Bundesvorsitzender Ulrich Bösl

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2011Bundesvorstandstagung Berlin 2011

60 Jahre CGPT 19

Anläßlich der Bundesvorstandstagung 2011 in Berlin stellte sich der Bundesvorstand der CGPT mit prominenten Gästen zum Foto

Im Bild der Bundesvorstand im Jahre 2011 mit dem parlamentarischen Staatssekretär Ralf Brauksiepe

Der parlamentarischen Staatssekretär Michael Meister umgeben vom Bundesvorstand der CGPT

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2015 Berufsrat ERROFEDOP 2015

20 60 Jahre CGPT

Berlin 2015, Bootsfahrt Die Ehepaare Peiche (hinten) und Winter bei der Mitgliederehrung

Der stellvertretende Bundesvorsitzende Johannes Steinert auf einer CGPT Schulung

CGPT Bundesvorsitzender Ulrich Bösl mit dem Vorsitzenden derBriefträgergewerkschaft in Luxemburg

Bundesvorstand in Berlin 2011 Berlin 2015: Ehrenbrief für Klaus-Peter Mitezki

Berufsrat EUROFEDOP 2015, organisiert von der CGPT in Königswinter

Staatssekretär Ralf Brauksiepe, MdB auf einer EUROFEDOP Tagung,die von der CGPT 2015 organisiert wurde

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1983

60 Jahre CGPT 21

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1983

22 60 Jahre CGPT

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1984

60 Jahre CGPT 23

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1984

24 60 Jahre CGPT

Gewerkschaftstag in Berlin

Bundesgewerkschaftstag 2015 in Berlin

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1984

60 Jahre CGPT 25

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2006

2010Ausgabe 4

26 60 Jahre CGPT

Telekom:

Beschäftigte demonstriertengegen den Personalabbau in

Bonn und Berlin

Betriebsräte und Gewerkschaften hatten zu einer Demon-stration am 12. 12. 2005 gegen den Personalabbau in Höhe von 32.000 Arbeitsplätzen bei der Deutschen Tele-kom aufgerufen. In Berlin und Bonn war ein Schwerpunktder Aktionen.

In Bonn, wo gleichzeitig mit der Aktion auch die Aufsichts-ratssitzung stattfand, die über den Personalabbau zu ent-scheiden hatte, kamen rund 4.000 Kolleginnen und Kolle-gen, bewaffnet mit Trillerpfeifen und Transparenten, umgegen die drohende Entscheidung zu protestieren.

Insgesamt waren 25.000 Telekommitarbeiter an diesemTag in mehreren Städten auf der Straße. Trotzdem ist dieEntscheidung für einen Personalabbau von 32.000 Ar-beitsplätzen bis Ende 2008 beschlossen worden.

Ulrich Brüggemann

Teilnehmer der CGPT in gelben Warnwesten (Foto: U. Brüggemann)

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60 Jahre CGPT 27

2012

Gespräche im InnenministeriumCGPT und CGB-Vertreter im Gespräch mit

Bundesinnenminister Dr. Hans-Peter FriedrichBundesminister Dr. Hans-Peter Friedrich hat am Freitag,den 13. Juni 2012 im13-geschossigen Dienstgebäudedes Bundesministeriums des Innern in Berlin-Moabit denBundesvorsitzenden der CGPT, Ulrich Bösl, und die stell-vertretenden CGB-Bundesvorsitzenden Jörg Hebsackerund Raymund Kandler empfangen. Von Seiten der CGB-Vertreter wurde für die zeitnaheÜbernahme der Tarifergebnisse aus der letzen Tarifrundefür die Bundesbeamten gedankt und es wurde festge-stellt, dass die Beteiligung des CGB nach § 118 Bundes-beamtengesetz zwischenzeitlich reibungslos funktioniert.Zu der durch den CGPT-Vorsitzenden Ulrich Bösl ange-sprochenen Fragen zum Stand der „Portabilität“ von Be-amtenversorgungen beim Ausscheiden aus dem Beam-tenverhältnis und dauerhaften Einsatz außerhalb des öf-fentlichen Dienstes äußerte Innenminister Friedrich, dasser diese Bestrebungen aus seiner persönlichen Sicht als„Anschlag auf das Berufsbeamtentum“ ablehnt. Das Be-amtentum sei zu Recht auf dem lebenslangen „Alimenta-tionsprinzip“ durch Besoldung und anschließender Ver-sorgung aufgebaut und Eingriffe hierzu könnten die Funk-tionsfähigkeit der Verwaltung beeinträchtigen. Nach demWillen des Parlaments werden in seinem Hause aber der-zeit entsprechende Vorschläge erarbeitet.Gemeinsamkeit besteht im Bekenntnis zum Berufsbeam-tentum und dessen Grundsätzen aus Artikel 33 Abs. 5 desGrundgesetzes zur Sicherstellung der Funktionsfähigkeitunseres Staatswesens durch Erledigung von hoheitlichenAufgaben. Zu diesem gemeinsamen Verständnis gehörtauch das Festhalten am Streikverbot für Beamte.Zum Thema Altersteilzeit und den prognostizierten Aus-wirkungen auf die Einstellungspraxis, insbesondere imHinblick auf Einstellungskorridore und ausgewogene Al-tersstruktur im öffentlichen Dienst, erklärte sich der Mini-ster für eine weitere Flexibilisierung der Lebensarbeitszeitnach den persönlichen Wünschen und Bedürfnissen.Hierbei werden auch die Probleme und Hindernisse derderzeitigen Instrumente wie etwa der sog. „FALTER-Re-gelung“ besprochen, die kaum in Anspruch genommenwerden. Die CGB Vertreter sprachen sich auch im Sinneder Flexibilisierung der Lebensarbeitszeit u.a. für eine Er-weiterung der bisherigen Altersteilzeit- und Vorruhe-standsregelungen für Angestellte und Beamte im öffentli-chen Dienst aus.

v.l.: Raymund Kandler (GÖD), Ulrich Bösl (CGPT), Dr. Hans-Peter Friedrich und Jörg Hebsacker (DHV)

Walter Fischer:Warum ich bei derCGPT aktiv binWeil sich Betriebsräte und Funktio-näre der Einheitsgewerkschaftnicht kompetent um seine Proble-me gekümmert haben, hat er bei der CGPT und demLandesvorsitzenden Gerhard Dannenberger um Aus-kunft nachgefragt. Dort passte alles, war so kompetent,dass Walter Fischer von der Einheitsgewerkschaft zurCGPT kam, in der er nicht nur gut beraten wurde, son-dern sofort aktiv wurde. Fischer, der am Bodensee zuHause ist, ist dort stellvertretender CGPT-Ortsvorsit-zender und stellvertretender CGPT-Landesvorsitzen-der in Baden-Württemberg. Seit 2005 gehört er alsFachbereichsleiter Postbank dem Bundesvorstand an.Walter Fischer kam 1977 zur damaligen Bundespost,war Schalterbeamter, im Zuge der Privatisierung kamer zur Postbank und ist dort heute Filialleiter. Seit 2004vertritt er die Kolleginnen und Kollegen im Betriebsrat,weil er Missstände aufzeigen will und sich um Men-schen kümmern und helfen möchte.Sein Fazit: ich bin in der CGPT Mitglied, weil man sichum seine Anliegen sofort und kompetent gekümmerthat. U.B

CGPT-Betriebsrat:

Das CGPT Mitglied HubertLichtensteiger ist seit 2006Betriebsrat in der Briefnie-derlassung Ravensburg,weil er dort seine Ideen ein-bringen kann. Der verheira-tete Vater von 4 Kindern istseit 1982 Postler und in derVerbund- und Inselzustellung im ZSP Leutkirch tätig. In derCGPT ist das aktive Mitglied eines Musikvereins, weil ervon den Ziele und Werten der CGPT überzeugt ist.

Ich kann in unserer Gewerkschaft konstruktiv mitarbeiten.so der Vorsitzende der CGPT Betriebsgruppe Ravensburgund Landesvorstandsmitglied in Baden-Württemberg. U. B.

CGPT-Betriebsrätin:

Die Postlerin Beatrice Thiel-mann ist seit einigen Jahrenaktive Betriebsrätin im Be-triebsrat Berlin Nord. Sie istverheiratet und hat zwei erwachsene Söhne. Bei der Deutschen Post ist sieseit 1991 in verschiedenenFunk ti onen. Beatrice Thielmann, deren Hobbys Schwim-men, der Garten und der Hund sind, ist aktiv im Betriebs-rat, um auch besser die Hintergründe zu verstehen und weilSIE den Kolleginnen und Kollegen helfen möchte.

In der CGPT ist sie nach eigener Auskunft, weil in ihr derMensch mehr zählt. U. B.

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2011

28 60 Jahre CGPT

Der CGPT-Bundesvorstandtagte in Berlin

Bei seiner Frühjahrssitzung tagte der Bundesvorstand derCGPT in Berlin. Der Bundesvorstand nutzte die Gelegen-heit, auch politische Gespräche zu führen.

Im Bundestag traf sich der Bundesvorstand mit dem stellvertre-tenden CDU/CSU-Fraktionsvorsitzenden Dr. Michael MeisterMdB, (3.v.r) der auch CGPT-Mitglied ist

Im Bundesarbeitsministerium trafen die CGPT-Bundes-vorstandsmitglieder zum Gespräch mit dem Parlamen-tarischen Staatssekretär Dr. Ralf Brauksiepe, MdB,zusammen. Bei den Gesprächen ging es um die Um-weltkatastrophe in Japan, ihre Folgen für Deutschland,um Fragen der Wirtschaft- und Finanzpolitik sowie derArbeits- und Sozialpolitik.

Der CGPT-Bundesvorstand mit Staatsekretär Dr. Brauksiepeim Arbeitsministerium

Wie wir zur CGPT gekommen sindJutta Pirk

Ich habe 1971 bei der Postbank an-gefangen.

Seit 2004 bin ich bei der BCB AG.

1975 wurde ich für die CGPT gewor-ben. Dort fühle ich mich wohl, dasich um jedes einzelne Mitglied ge-kümmert wird und der Gerechtig-keitssinn gelebt wird.

Im RV Ost bin ich stellvertretendeVorsitzende, bei der BCB AG bin ich

Mitglied im Betriebsrat. Diese Aufgaben liegen mir. Jetztwurde im BR die Standortfrage abgeschlossen, so dasswir uns der neuen, spannende Aufgabe „Übernahme"durch die Deutsche Bank widmen können. Ich bin ge-spannt, wie sich die Zukunft der Mitarbeiter dadurch ge-staltet.

Jutta Pirk, Mitgliedim Betriebsrat BCBAG Berlin

2011Ausgabe 2

Klaus-Dieter Strasdas

Ich habe 1968 bei der DeutschenPost angefangen und bin dort alsKraftfahrer tätig.

Seit der Wende bin ich Mitglied beider CGPT. Mir gefällt, dass mansich bei unserer Gewerkschaft umdie Kollegen kümmert und nichtdas Politische mit hineingezogenwird.

Meine Betriebsratstätigkeit gefälltmir sehr gut. Bei uns ist auch die Zusammenarbeit mitden anderen Gewerkschaftsvertretern akzeptabel.

Klaus-Dieter Strasdas, Mitgliedim Betriebsrat BZ 12 in Berlin

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2014

60 Jahre CGPT 29

6. ORDENTLICHER LANDESVERBANDSTAG DES LV BAYERN VOM 27. BIS 29. OKTOBER

Christian Zollner neuer LandesvorsitzenderDer Landesvorsitzende Friedrich Roßkopfbegrüßte die Delegierten und eröffnete den6. Ordentlichen Landesverbandstag im „Ho-tel Schneider“ in Riedenburg. Wie vor vierJahren wurde auch diesmal ein Arbeitsver-bandstag ohne Festprogramm und Gästeveranstaltet.

Am Montagnachmittag durften wir als Referen-ten den Geschäftsführer und 2. Vorsitzendender ADK, Hr. Theo Abenstein zum Thema: „Kri-sen, Kriege, Kommissionen – Europa orientiertsich neu“ begrüßen. Im Referat analysierteTheo Abenstein den Ausgang der Europawahl,das unterschiedliche Wahlverhalten und Wahl-beteiligung in den EU-Ländern, welche Partei-en Gewinne verzeichnen konnten, welche Ver-luste und welche Parteien nach dem Wegfallder 3% Hürde neu ins Europaparlament einge-zogen sind. Ferner wurde uns das 10 PunkteProgramm des neuen EU-Kommissionspräsi-denten Jean-Claude Juncker im Detail sowiedie Vor- und Nachteile des Freihandelsabkom-men mit den USA und Kanada erörtert. Nach einer kurzen Pause durften wir unseren 2.Referenten Prof. Dr. Ekkehard Wagner aus Laufzum geschichtlichen Thema „25 Jahre deut-sche Einheit – die Bedeutung der friedlichenRevolution für die deutsche Demokratie“ be-grüßen. Das Referat mit vielen tatsächlichenErlebnissen und Begebenheiten zum Unrechts-staat DDR war spannend und fesselnd zu-gleich. Das Zitat zum Abschluss von Thukydides:„Recht (= Frieden) besteht nur zwischenGleichstarken, sonst machen die Starken, wassie wollen und die Schwachen erleiden, was siemüssen.“Am Dienstagmorgen wurde der Arbeitsver-bandstag laut Tagesordnung fortgesetzt. Die Ta-gungsleitung übernahmen Albin Pfister, AloisOffenwanger und Richard Westner. Es folgte derGeschäftsbericht des LandesvorsitzendenFriedrich Roßkopf mit einem persönlichen

Rückblick auf die letzten 24 Jahre sowie eine„Danksagung“ an alle Landesvorstandsmit-glieder. Der Geschäftsbericht der Geschäfts-führerin Martha Moser lag den Delegierten inschriftlicher Form vor und wurde mündlich in ei-nigen Punkten ergänzt. Anschließend trug derKassenverwalter Christian Zollner den Kassen-bericht und Rudolf Hausruckinger den Revisi-onsbericht vor. Nach einer umfangreichen Aus-sprache zu den Berichten wurde dem Vorstanddie Entlastung erteilt.Als nächster TOP stand die Neuwahl des Landesvorstandes auf der Tagesordnung. Aus dem Plenum wurden die Kandidaten vor-geschlagen und der Wahlvorstand hat die Wahlsatzungsgemäß mit folgendem Ergebnisdurchgeführt:Landesvorsitzender: Dipl.-Ing. (FH) ChristanZollner, Stellvertreter/in: Friedrich Roßkopf,Martha Moser, Kassenverwalter: Rudolf Haus-ruckinger, Schriftführer: Franz Gumpp, Beisit-zer: Burkard Beer, Gerhard Hinterwimmer, Toni Schütz, Franz Winter, Revisoren: Dipl.-Ing.Hermann Hofer, Johannes Schenkl.Alle neu gewählten Landesvorstandsmitgliederhaben die Wahl angenommen!Auf eigenem Wunsch hat Rudolf Wagenhubernach zwei Amtsperioden nicht mehr kandidiertund ist somit aus dem Landesvorstand ausge-schieden. Herzlichen Dank für die aktive Mit ar-beit!Im Anschluss durften wir Albin Pfister für 50-jährige und Andreas Gräbel für 25-jährige Mit-gliedschaft in der CGPT ehren. Dies ist in derheutigen Zeit keine Selbstverständlichkeitmehr. Wir bedanken uns bei den langjährigenMitgliedern für ihre Treue und bei Albin im Be-sonderen für seine langjährige aktive Mitarbeit.Nach 24 Jahren an der Spitze des Landesvor-standes in Bayern tritt Friedrich Roßkopf nundie Stellvertretung im Landesvorstand an. Kol-lege Roßkopf hat sich massiv um den Landes-verband Bayern verdient gemacht. Die Dele-gierten und der neue Landesvorsitzende be-

danken sich für die jahrelange und intensiveGewerkschaftsarbeit die er geleistet hat. Eingroßes Glück ist es, dass Friedrich Roßkopf wei-terhin eine tragende Rolle im LandesverbandBayern ausübt.Ab Dienstagnachmittag durften wir unserenBundesvorsitzenden Ulrich Bösl ganz herzlichbei uns begrüßen. Er informierte uns über dasderzeit brandaktuelle Thema Tarifeinheit undstand uns für vielfältige gewerkschaftspoliti-sche Fragen zur Verfügung.Am späten Nachmittag traf sich der neu ge-wählte Landesvorstand zur konstituierendenSitzung. Die übrigen Delegierten bildeten eineArbeitsgruppe zum Thema „Gesundheitsvor-sorge im Arbeitsleben“. Die erarbeitetenSchwerpunkte wurden dem Landesvorstandals Arbeitsauftrag übergeben.Am Mittwochvormittag durften wir unser Mit-glied und Bundesvorsitzenden des VdPV TonyIlg in unserer Mitte begrüßen. Auf sein Referatmit dem für jeden interessanten Thema „Ist derEuro noch sicher?“ waren wir alle schon sehrgespannt. Fazit ist, dass der Euro derzeit wiedersicher ist und nur durch z. B. Inflation gefährdetwäre. Durch die Senkung des Leitzinses ist spa-ren derzeit unrentabel. Viele spezielle Fragenhatten die Delegierten zur Arbeitssituation beider Deutschen Postbank AG. Es wurde festge-stellt, dass die Postbank, trotz Online-Bankingund inzwischen sogar Kreditvergabe per Tele-fon, mehr qualifiziertes Personal braucht umkundeneffizienter arbeiten zu können. Mit seiner motivierenden und positiven Grund-einstellung zum Leben und zum Beruf konnteTony Ilg die Delegierten mitreißen. Es wurdesehr intensiv und offen diskutiert. Wir möchtenuns hiermit nochmals für den interessantenVortrag bedanken.Zum Schluss bedankte sich der neu gewählteLandesvorsitzende bei allen Delegierten für diekonstruktive und aktive Mitarbeit und wünsch-te eine gute und unfallfreie Heimfahrt.

Christian Zollner/Martha Moser

Neu gewählter Landesvorstand in Abwesenheit von Franz Winter undHermann Hofer

Im Bild von links: Friedrich Roßkopf, Tony Ilg, Christian Zollner, Ulrich Bösl

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2013

30 60 Jahre CGPT

MdL Joachim Unterländer zuBesuch in der CGPT-Landes-geschäftsstelle München

Am 15. Juli 2013 durften wir den Landtagsabgeordnetenund Vorsitzenden der CSA Herrn Joachim Unterländer zueinem aktuellen Gedankenaustausch in der bayerischenCGPT Landesgeschäftsstelle München begrüßen. Wirwurden ganz aktuell vom Präsidiumstreffen und dem vieldiskutierten Bayernplan der CSU „aus erster Hand“ infor-miert. In dem 2-stündigen Gespräch konnten viele ar-beits- und sozialpolitische Themen und Anliegen ange-sprochen und diskutiert werden. Martha Moser

CGPT im Gespräch mit dem SPD-Bundestagsabgeordneten KlausBarthelIn Berlin fand ein Gespräch zwischen CGB/CGPT und dem Bun-destagsabgeordneten Klaus Barthel, der Bundesvorsitzenderder SPD Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen ist, statt.Im Mittelpunkt des Gesprächs standen Themen wie Tarifeinheit, Min-destlohngesetz und Postpersonalrechtsgesetz. CGPT VorsitzenderBösl kritisierte, dass beim Mindestlohn die Zeitungsverlage leiderwieder eine Ausnahme für ihre Zusteller bekommen haben. Bösl batden SPD MdB Klaus Barthel, der auch Postpolitischer Sprecher sei-ner Fraktion ist, darum, die geplanten Änderungen beim Postperso-nalrechtsgesetz zu verhindern. Die Beamtinnen und Beamten sinddabei wieder die Verlierer. Schaut man zur Telekom, wo es seit Jah-ren schon Probleme bei der Beurteilungs- und Beförderungsrundegibt (in 2013 kaum Beförderungen, in 2014 auch nur die Hälfte we-gen dem komplizierten Beurteilungssystem) glaubt man den Aussa-gen „Es wird schon nicht so schlimm“ nicht mehr. Das Gespräch fand in guter Atmosphäre statt.

Im Bild von links: CGPT-Bundesvorsitzender Ulrich Bösl, SPD Bun-destagsabgeordneter Klaus Barthel, CGB BundesgeschäftsführerinAnne Kiesow und CGB Generalsekretär Christian Herzog

Foto: DEUTSCHE TELEKOM/Marc-Steffen Unger2011Ausgabe 5

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2015

60 Jahre CGPT 31

Doppelter Start

Ich habe im Mai 1940 die Ausbildung für dengehobenen Postdienst als Postinspektoran-wärter begonnen. Bis zur Einberufung zurWehrmacht am 8. Oktober 1941 war die Aus-bildung für den Mittleren Dienst abgeschlos-sen und die Ausbildung für den Hauptkassen-dienst (zentrale Buchführung für das Post-amt) beendet. Nach dem Wehrdienst und ei-ner kurzen Kriegsgefangenschaft kehrte ichim November 1945 wieder in den Postdienstzurück. Während des Wehrdienstes war ichohne Prüfung zum apl.PI ernannt worden.Nach der Anweisung der OPD hätte nun mei-ne Ausbildung fortgesetzt werden sollen. MeinBeschäftigungspostamt setzte mich jedocherst an einem Briefannahmeschalter und abJanuar 1946 auf einem Dienstposten in derTelegrammaufnahme ein.Im Jahr 1941 hatte ich mir schon Bücher überden Postbetriebsdienst und eine Loseblatt-ausgabe eines Werkes zur Vorbereitung aufdie Verwaltungsprüfung gekauft. Ich wohntebei einer Bäckerfamilie, stand jeden Morgenzeitig auf und lernte eine Stunde lang in derwarmen Backstube aus diesen Büchern. AbMonat Mai 1946 wurde ich zum Postamt Lohra. Main abgeordnet und mit der vertretungs-weisen Leitung des Postamts beauftragt. Die-ser Auftrag war die Folge von einer Anordnungder Militärregierung, dass ehemalige Mitglie-der der NSDAP keine leitenden Funktionenausüben durften. Mir kam nun mein Selbst-studium zugute. Als Erstes prüfte ich dieBuchhaltung der Hauptkasse, ermittelte diekassenmäßigen Kriegsverluste und brachtedie Abrechnung mit der Oberpostkasse inOrdnung. Damit und mit einer erfolgreichenÄnderung im Zustelldienst habe ich mir dienotwendige Anerkennung beim Personal ver-schafft.Da der AV-Dp eine Beförderungsstelle war,war mir von Anfang an klar, dass ich nicht da-

mit rechnen konnte, die Stelle übertragen zubekommen. Bei einer Tagung erfuhr ich, dassein dienstälterer Kollege ebenfalls vertre-tungsweise das Postamt in Münnerstadt leite-te. Ich bot ihm einen Tausch an, der von derOPD genehmigt wurde. So wechselte ich imNovember 1946 zum PA Münnerstadt auf ei-ne Eingangsstelle der C-Laufbahn. Nachdemich 1947 die Verwaltungsprüfung erfolgreichabgelegt hatte, wurde ich planmäßig ange-stellt, erhielt diesen AV-Dp fest übertragenund arbeitete dort bis zum Juni 1959.

Anfang der Tätigkeiten für die CGPT

Ende April 1957 bekam ich einen Brief vomKollegen Pfleger, den ich von seiner berufli-chen Arbeit beim Sicherheitsreferat der OPDNürnberg kannte. Er informierte mich über dieGründung einer Gruppe der christlichen Post-gewerkschaft in Nürnberg und bat mich, eineAbendveranstaltung in Münnerstadt vorzube-reiten. Ich erfüllte seine Bitte, das Ergebniswar, ich und mehrere Mitglieder des PA wur-den Mitglieder und die Betriebsgruppe wurdegegründet. Wenig später konnte ich meinenFreund Hans Wirth in Hammelburg überre-den, das Gleiche zu tun, ebenfalls mit Erfolg.Im Sommer 1958 hatte die CGP die erstengewählten Personalräte. Ich machte mir Ge-danken, wie wir die Vertreter unserer neuenGewerkschaft bei ihrer Tätigkeit in den Perso-nalräten unterstützen könnten. Es gab nochwenig Mitglieder, deren postalisches Wissenüber ihren beruflichen Arbeitsbereich hinaus-ging. Ich besprach dies mit dem KollegenGünter Ihlow und wir einigten uns darauf,dass ich als Berater zur Verfügung stehen soll-te. Diese Aufgabe entwickelte sich dahin,dass mit dem Vertreter im Hauptpersonalratregelmäßige Telefongespräche über die an-stehenden Themen geführt wurden. Mit derZeit griff auch der Bundesvorsitzende aufmein Wissen und meine Erfahrung zurück.Im Juni 1959 endete meine Tätigkeit beim PAMünnerstadt rasch und unerwartet. In derPersonalabteilung der OPD Nürnberg war amletzten Tag des Monats Mai der Sachbearbei-ter für Personalstatistik erkrankt. Für die Prü-fung der statistischen Meldungen der Ämterund das zeitgerechte Aufstellen der monatli-chen Bezirksstatistik für das BPM wurde so-fort ein Vertreter benötigt. Die Wahl fiel aufden AV des PA Münnerstadt und der konntenicht „Nein“ sagen und glaubte an den vorge-sehenen einwöchigen Einsatz. Als ich nachder ersten Woche am Montag nach Nürnbergzurück kam, erfuhr ich, dass der Erkrankte ge-storben war und ich vorerst noch länger blei-

ben müsste. Ich hatte meine Aufgabe zeitge-recht erfüllt und arbeitete mich rasch ohneEinweisung ein. Da der Referent mit meinerArbeit zufrieden war, wollte man mir denDienstposten einige Wochen später für dau-ernd übertragen. Ich lehnte ab, denn mein Zielwar eine dauernde Beschäftigung beim PASchweinfurt. Es dauerte bis zum März 1960,bis mein Wunsch erfüllt wurde. Am 15. März1960 nahm ich dort die Arbeit auf.Der AV wollte mir sogleich die Funktion desPersonalwirtschaftsbeamten übertragen. Ichlegte ihm nahe, mich zuerst als Stellenvorste-her einer Betriebsstelle einzusetzen, damitich die örtlichen Verhältnisse kennenlernenkönnte. Außerdem sollte sich die ablehnendeHaltung des Personalrats ändern. Mein Vor-schlag wurde angenommen. Ich blieb fastdrei Jahre im Betrieb und übernahm dann dieOrganisationsstelle.Bis zu meiner Ankunft war beim PA Schwein-furt nur die DPG aktiv. Zwei Wochen spätergründete ein Abteilungsleiter eine Betriebs-gruppe des Postverbands und warb fast denganzen Rest des noch nicht organisierten Per-sonals an. Schlechte Aussichten für meineAbsicht, eine Betriebsgruppe der CGP ins Le-ben zu rufen. Ich tat es trotzdem; aber es dau-erte sehr, sehr lange, bis ich die Mitgliederzahlüber die „Zehn“ hinaus brachte. Ich blieb in Schweinfurt, durchlief alle Stufender Laufbahn bis zum Abteilungsleiter undVertreter des Amtsvorstehers. In dieser Zeitblieb ich für die CGPT auf örtlicher und bezirk-licher Ebene und bald auch für den Bundes-vorstand tätig.Darüber will ich selbst nichts schreiben. AusAnlass meines 65. Geburtstags schrieb derdamalige CGP-Bundesvorsitzende Max Fi-scher in unserer Zeitschrift „Das Postperso-nal“ über meine Tätigkeit für die CGP, in derAusgabe 6/1991 würdigte mein örtlicherNachfolger als BetriebsgruppenvorsitzenderAlbin Pfister meine Gewerkschaftsarbeit ausörtlicher Sicht.

Ende der aktiven Gewerkschaftsarbeit

Ich ging am 1. Januar 1986 als Postober-amtsrat in den Ruhestand, setzte aber meineGewerkschaftsarbeit noch fort. Nach einigerZeit merkte ich, dass der Abstand zum Ge-schehen bei der Post zunehmend größer wur-de und damit die Fähigkeit, Veränderungen zubeurteilen, immer kleiner wurde. Ich bat des-halb im dritten Ruhestandsjahr den Bundes-vorsitzenden Max Fischer, mich von meinenAufgaben zu entbinden. Bei einer Bundesvor-standssitzung wurde ich dann verabschiedet.

AUS EINEM BEWEGTEN BERUFS- UND GEWERKSCHAFTSLEBEN:

Emil Büttner und die CGPT

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32 60 Jahre CGPT

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2012

60 Jahre CGPT 33

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2007

34 60 Jahre CGPT

CGPT-Betriebsräte stärkenihre Kompetenz

Vom 11. bis 15. September traf sich eine Gruppe von neugewählten Betriebsräten zum ersten Seminar der neuenAmtszeit. Das CGB-Bildungswerk hatte eine gute Grund-lagenschulung vorbereitet, die den Teilnehmern das not-wendige Fachwissen aus dem Betriebsverfassungsrechtvermitteln sollte. Seminarleiter Heinz Winter und die an-deren Referenten konnten mit den Teilnehmern sowohlden rechtlichen Hintergrund als auch die Handhabung derBetriebsverfassung anschaulich vermitteln. Viel Raumnahm der Austausch der Teilnehmer untereinander ein.Viele Erfahrungen aus den verschiedenen Betriebenkonnten als Handlungshilfe weitergegeben werden. Da-mit konnte auch eine eher „trockene“ Materie lebendigund griffig erklärt werden.

Als Gast nutzte der CGPT-Bundesvorsitzende Ulrich Bösldie Gelegenheit, den Betriebsräten für ihren Einsatz imWahlkampf zu danken und ihnen Mut zu machen sich inder betrieblichen Mitbestimmung – auch unter teilweiseschwierigen Umständen – aktiv einzubringen.

In der schönen Umgebung der Rhön und bei außerge-wöhnlich schönem Wetter nutzten die Teilnehmer auch dieMöglichkeiten, um in den Pausen die Natur zu genießenund auch die eine oder andere Gruppenarbeit fand auf derSonnenterasse des „Hotel Sonnenhof“ statt. Wie schon inder Vergangenheit wurden die Seminarteilnehmer vom Wirtverwöhnt, sodass auch von der kulinarischen Seite das Se-minar sicher positiv in Erinnerung bleiben wird. J. Rehm

Gruppenbild der Seminarteilnehmer

Michael Meister wiedergewähltDas CGPT Mitglied Dr. Michael Meisterist mit einem hervorragenden Ergebniswieder zum Bundestagsabgeordnetengewählt worden. Dr. Meister erhielt inseinem Wahlkreis mehr als 50 % derStimmen. Der Finanz- und Haushalts-experte gehört seit 1994 dem Bundes-tag an, war bisher stellvertretenderCDU/CSU Fraktionsvorsitzender undist Mitglied im CDU Bundesvorstand.

Ausgabe 4

2003

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60 Jahre CGPT 35

Mitglieder des CGPT-RV-Ost nahmen am 19.10.2006 zu-nächst an einer Plenarsitzung des Deutschen Bundesta-ges auf der Zuschauertribüne teil.

Anschließend nahm sich Frau Dr. Martina Krogmann, par-lamentarische Geschäftsführerin der CDU/CSU Bundes-tagsfraktion, ½ Std. Zeit, um zu aktuellen Fragen aus demTelekommunikationsbereich Stellung zu nehmen. DieAufgaben der Bundesnetzagentur hinsichtlich der Regu-lierung im Telekommunikationsbereich wurden ebensodargestellt wie auch die Forderungen der europäischenKommission.

Abschließend führte uns Frau Lehmann, Mitarbeiterin vonFrau Dr. Krogmann, fachkundig durch das gesamteReichstagsgebäude.

Nach abschließender Begehung der Reichstagskuppeltraten die Teilnehmer zufrieden den Heimweg an.

Burckhard Ahlborn

Die Besuchsgruppe des RV Ost im Plenarsaal des Deutschen Bundestages

Frau Dr. Martina Krogmann, parlamentarische Geschäftsführe-rin der CDU/CSU Bundestagsfraktion bei ihren Ausführungen

Tony Ilg zum Bundesvorsitzen-den des VdPV wiedergewählt

Tony Ilg aus Wilburgstetten wurde auf dem 13. Ordentli-chen Verbandstag des Verbandes des Postbetriebsper-sonals VdPV erneut zum Bundesvorsitzenden wiederge-wählt.

Der VdPV ist der alte umbenannte Posthalterverband. Toni Ilg ist Mitglied der CGPT.

CGPT-Bundesvorsitzender Ulrich Bösl nahm am Kon-gress des VdPV teil und hielt ein Gewerkschaftspoliti-sches Grußwort. Er gratulierte dem neuen Vorsitzendenund der neuen Führungsmannschaft und wünschte vielErfolg. VdPV und CGPT wollen den berufspolitischen Dia-log verstärken.

Tony Ilg auf dem 13. Ordentlichen Verbandstag des VdPV

2006Ausgabe 1

2006

Besuch des Reichstages durch den CGPT-RV-Ost

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2008

36 60 Jahre CGPT

Großes Paket erfordert gemeinsames Anpacken!

Tarifkommission Post tagte in Fulda

Am 26.02.08 tagte in Fulda die Post-Tarifkommission derCGPT unter Leitung von Matthias Wisotzky. Da im Früh-jahr 2008 ein umfangreiches Paket an Tarifverträgen undRegelungen mit tiefgreifender Wirkung auf die Kollegin-nen und Kollegen im Unternehmen Deutsche Post AG be-raten wird, war die Abstimmung im Gremium besonderswichtig.

Auch der Bundesvorsitzende Ulrich Bösl nahm an der Sit-zung teil. Er erläuterte u.a. die aktuelle Zusammenarbeit inder Tarifgemeinschaft und mit der Deutschen Post AG.

Das Vorhaben des Unternehmens in einem Teilbereichnicht-adressierte Werbesendungen durch Zeitungsaus-träger zustellen zu lassen, wurde von Bösl und der Tarif-kommission scharf kritisiert.

Themenschwerpunkte in der Beratung der Tarifkommissi-on waren die Verlängerung des Schutzes vor betriebsbe-dingter Beendigungskündigung, die Beschäftigungssi-cherung, Entgeltforderung aber auch Aspekte und Forde-rungen im Zusammenhang mit dem demografischenWandel in der Belegschaft. So wurde über Entlastungs-maßnahmen für altere Beschäftigte, Arbeitszeitgestal-tung und die Weiterentwicklung der Leistungsbeurteilungund der Regelungen für die Gruppenführer Zustellung dis-kutiert. Einig war sich die Tarifkommission über die aktu-elle Thematik der Arbeitszeit für die Beamtinnen und Be-amten im Unternehmen. Die Forderung geht hier ganz klarin Richtung einer Gleichbehandlung aller Beschäftigten –egal ob Arbeitnehmer oder Beamte.

Die Teilnehmer haben im Rahmen der Sitzung sehr inten-siv beraten und diskutiert. Die betriebliche Realität und dieErfahrungen mit den bisherigen Regelungen und Tarifver-trägen haben auch zu Überlegungen geführt, wie die Ein-haltung der Tarifverträge und die Durchsetzung der Inter-essen der Kolleginnen und Kollegen besser erreicht wer-den kann. Zudem tauschten sich die Teilnehmer über ak-tuelle Erfahrungen aus ihrer praktischen Arbeit vor Ortaus. J. Rehm

Die Mitglieder der CGPT-Tarifkommission – in der Mitte Tarif-kommissionsvorsitzender Matthias Wisotzky

CGPT Bundesvorstand im Gesprächmit Deutscher Telekom AG

Von l.n.r.: Werner Meyer, Werner Nokiel, Ulrich Brüggemann undUlrich Bösl

Gespräche mit Bundesministern und Arbeitgebervertre-tern führten Mitglieder des Bundesvorstandes auch imJahr 2007 immer wieder gern, um die Probleme der Ar-beitnehmer und der Beamten in den Betrieben mit dem Ar-beitgeber zu besprechen.So auch im November 2007 mit einem Arbeitgebervertre-ter der Deutschen Telekom, zuständig für das Beamten-recht, Herrn Werner Nokiel und Frau Susanne Feldmann,um über das Thema Beamte in den T-Servicegesellschaf-ten und die damit verbundenen Probleme zu sprechen.Konkrete Informationen über die Beurlaubung der Beam-ten in die Servicegesellschaften konnte der Arbeitgebernoch nicht machen. Zu dem Zeitpunkt, November 2007,gab es lediglich eine Abfrage an die Teamleiter der Ser-vicegesellschaften.Über weitere Umbaumaßnahmen in der Verwaltung wur-de berichtet. Hier soll eine weitere Zentralisierung stattfin-den. Das Weihnachtsgeld für die Beamten wird es im Kon-zern ab 2008 wohl nicht mehr geben. Ein entsprechenderAntrag der Deutschen Telekom liegt dem Ministerium zuBearbeitung vor. Die Beförderungsquote für das Jahr2008 liegt wie im Vorjahr bei 4%. Ulrich Brüggemann

2008Ausgabe 1

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2007Raum für Texte

60 Jahre CGPT 37

CGPTChristliche GewerkschaftPostservice und Telekommunikationim Christlichen GewerkschaftsbundDeutschlands

DasPersonal

bei Unternehmen für Postservice, Logistik und Telekommunikation

Zur Zeit ist Streik angesagt! (Foto: U. Brüggemann)

Arbeitskampf bei der Telekom AGWährend ich diese Zeilen schreibe, tobt bei der Deutschen Telekom AG (DTAG)der erste Arbeitskampf seit der Privatisierung der ehemaligen Bundespost. Vor-stand und Aufsichtsrat der Telekom haben sich für eine harte Gangart der Tele-kom gegen das Personal entschieden. 50 000 Beschäftigte der DT AG sollen aus-gegliedert werden in die neuen T-Service Gesellschaften. Dabei sollen ihre Ge-hälter gleichzeitig massiv gekürzt werden.Dass die CGPT dies als christlich soziale Gewerkschaft nicht mitmacht, ist ja wohlklar. Wir haben mit unserer Tarifgemeinschaft die Verhandlungen für gescheiterterklärt und eine Urabstimmung eingeleitet, in der sich mehr als 90% der Abstim-mungsberechtigten für einen Streik ausgesprochen haben. Seitdem befindet sichdie CGPT im Arbeitskampf. Mit vielen eigenen Aktionen und Demonstrationszü-gen in Oberhausen, Duisburg oder Mühlheim werben die CGPTler im Herzen desRuhrgebiets bei den Bürgern um Verständnis und treten für eine soziale Ausrich-tung der Telekom ein. Im Westen, Osten, Norden und Süden sind CGPTler aktivim Streik .

www.cgpt.de

Heft 4 / Juni 2007

Streikende CGPTler aktiv

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19961997

38 60 Jahre CGPT

Alle Gewerkschaften erhalten in denletzten Monaten Austrittserklärungenihrer Mitglieder. Auch die CGP bleibtdavon nicht verschont. Generelldrückt dies die Unzufriedenheit derArbeitnehmer mit den allgemeinenVerhältnissen auf dem Arbeitsmarktund im Arbeitsalltag aus. Speziell beider Post kommen noch die nicht en-denden Umstrukturierungsmaßnah-men hinzu. Gestiegene Abgaben undSteuern tragen ebenfalls zu dieserEntwicklung bei.Die Mitglieder der CGP, besondersin den neuen Bundesländern, solltenjedoch nicht übersehen, in wievielenEinzelkämpfen für in Druck gerateneKolleginnen und Kollegen unsereGewerkschaft erfolgreich seinkonnte.In Dienststellen, in denen die CGPgut und stark vertreten ist, konnte sieals Vorreiter in der Durchsetzung ta-rifvertraglicher und gesetzlicher Re-gelungen zum Nutzen allerKolle ginnen und Kollegen sichtbarhervortreten. Schließlich hängen Er-folge und Verbesserungen von den Aktiven in unserer Gewerk-schaft ab, die Mut und Sachverstandsowie das notwendige Durchset-zungsvermögen haben müssen. Inder Zukunft wird das – wie bereits er-kennbar – noch stärker erforderlichsein als es bisher schon notwendigwar.Ich bin der Meinung, daß es unsererGesellschaftsordnung nicht gelingenwird, Fortschritt und Menschlichkeitmiteinander zu verbinden. Auch dasProblem der Arbeitslosigkeit wirdnicht im Sinne der Arbeitnehmer ge-

löst werden, wenn das "Soziale" inder Marktwirtschaft versagt. Der Ka-pitalismus ist stets auf größtmögli-chen Profit ausgerichtet und erreichtdies durch die Ausbeutung des Men-schen durch den Menschen. Wir er-leben dies z. Z. hautnah bei unseremeigenen Arbeitgeber.Die Bestürzung unseres Bundes-kanzlers über die sich entwickelndeLage auf dem Arbeitsmarkt und inallen sozialen Bereichen ist glaubhaftund ehrlich; wie auch sein fester Vor-satz "Schaden vomLand und seinen Bürgern abzuwen-den". Im geplanten "Bündnis für Ar-beit" wird er sich mit denArbeitnehmern, vertreten durch dieGewerkschaften, wohl eher einig wis-sen als mit den Arbeitgebern, beson-ders mit den großen, kapitalstarkenund weltweit verwurzelten Konzernenmit Unmengen von Arbeitsplätzen.Diese Großunternehmen gehen stetsdahin, wo sie am leichtesten großenProfit machen können und treten so-ziale Absicherungen ihrer Arbeitneh-mer mit Füßen.Sowohl durch das mißlungene Expe-riment mit der sozialistischen Plan-wirtschaft und deren Wegfall alsKonkurrenz für die kapitalistischebzw. soziale Marktwirtschaft, alsauch der technische Fortschritt, dieweltweiten wirtschaftlichen Verknüp-fungen und die euröpäische Eini-gung ist eine Entwicklung in Ganggekommen, deren Tempo immermehr zunimmt und sozial Schwacheam Wegrand ungeschützt zurück-läßt. Eine Wirtschaft im Umbruch –eine Gesellschaft im Umbruch!

Die Gewerkschaften müssen dasKunststück fertigbringen, sich par-allel dazu den neuen Erfordernissenanzupassen. Sie müssen sich aufeinen Kampf um Arbeitsplätze, umSicherung von Löhnen und Arbeits-bedingungen sowie um Erhalt undAusbau sozialer Notwendigkeiteneinstellen, der in Schärfe und Di-mension noch nicht dagewesen ist.Für den Arbeitnehmer folgt daraus,daß nur die Gewerkschaften alssein Sprachrohr, als seine Interes-senvertretung nicht nur in seinemBetrieb, sondern europaweit, garweltweit verbleiben. Diese muß erstärken, wenn er nicht auf derStrecke bleiben will!Es liegt mir fern, hier ein Horrorge-mälde zu malen. Es ist nur einenüchterne Betrachtung der heuti-gen Entwicklung wie ich sie beur-teile. Ich will damit den Kolleginnenund Kollegen einen Denkanstoßgeben, nicht leichtfertig und un-überlegt den Schutz und die soli-dare Gemeinschaft unsererGewerkschaft zu verlassen. Ganzpersönlich und hautnah kann jedervon uns täglich und unvermutet ineine Notsituation kommen, in derihm nur sein gewerkschaftlicher In-teressenvertreter helfen kann. Inden Aktiven bei der CGP wird erstets einen sachkundigen und ver-ständigen Ansprechpartner finden,so daß er mit seinen Problemennicht allein dasteht.Irmgard Kortkamp, 15366 Neuenhagen

Gewerkschaften sind notwendigLeserbrief

In Gesprächen mit dem Bürgerhört man allenthalben: Die Re-gierung, die politischen Par-teien, Verbände und auch dieGewerkschaften haben abge-wirtschaftet. Sie haben keineKonzepte anzubieten, um dieschwierige wirtschaftliche Situa-tion zu verbessern, die großeArbeitslosigkeit zu beseitigenund eine Stabilisierung des Ar-beitsmarktes zu erreichen.Darum sei die Frage wohl er-laubt:

Warum noch Gewerkschaften?

Diese Frage haben sich Arbeit-nehmer seit Beginn der Indu-strialisierung im 18. und 19.Jahrhundert immer wieder ge-stellt. Da der einzelne aberseine Interessen gegenüberden Unternehmen und Betrie-ben, in denen er arbeitete, nichtallein durchsetzen konnte, be-gannen die Arbeitnehmer als-bald, sich in Arbeiterver ei-nen zusammenzuschließen. In

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1997

60 Jahre CGPT 39

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1997

40 60 Jahre CGPT

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60 Jahre CGPT 41

1995

2008Jubiläum „50 Jahre CGPT Baden-Württemberg“ am 12. und 13. Juli 2008 in Herrischried

50 Jahre erfolgreiche Arbeit!

Mit Rückblick auf 50 Jahre erfolgreiche Gewerk-schaftsarbeit und mit Ausblick auf die Zukunft fei-erte der CGPT LV-BW sein 50-jähriges Jubiläumin Herrischried im Hotzenwald am Sitz seiner Ge-schäftsstelle.

Unter anderen wurden beim Festakt ausgezeich-net (v. li): Otto Hundemer für 50 Jahre mit dem Ehrenbriefder CGPT, Ehrenurkunde und CGPT-Nadel inGold; Gerhard Dannenberger für über 25-jährigeerfolgreiche Gewerkschaftsarbeit mit einem Ame-thyst und Dietmar Kleinhans für 40 Jahre mit derEhrenurkunde und goldener CGPT-Nadel.

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2017

42 60 Jahre CGPT

Bevor ich 1967 von der CGPT – die ja damals noch CGP hieß –- hörte,waren Gewerkschaften für mich Organisationen, die etwas mit Klas-senkampf und „Völker hört ihr die Signale“ zu tun hatten.Beim Fernmeldetechnischen Zentralamt (FTZ) der Deutschen Bun-

despost traf ich auf einenkleinen aber aktivenKreis von in der CGPT or-ganisierten Kolleginnenund Kollegen aus allenLaufbahnen, die solida-risch ohne Klassen-kampfparolen gemein-schaftliche Ziele in Be-rufs- und Sozialpolitikverfolgten. Ich lernteauch den damaligenBundesvorsitzenden Dipl.Volkswirt Sigfried Ra-hammer und bald auchseine Frau Anni kennen,die Büro- und Organisa -tionsaufgaben für die

CGPT mit großer Hilfsbereitschaft und bayerischer Herzlichkeit erle-digte. Sie konnte das Gefühl einer großen Familie anzugehören ver-mitteln.Nachdem ich die CGPT etwas näher kennen gelernt hatte, kandidierteich für den Personalrat im FTZ auf einer Liste von CGP und DPV und trat1969 in die CGP ein. Daran war mein Onkel, der im PTZ Oberamtmannund Mitglied der CGP war, nicht ganz unbeteiligt.Ich erlebte, dass man mit guten Argumenten und Verhandlungsge-schick vieles erreichen kann und wir erreichten als CGPT für alle Be-schäftigungsgruppen eine ganze Menge. Darauf waren wir gemeinsamstolz.Bei der CGPT gab es die Möglichkeit auf die Erfahrungen älterer bzw.langjähriger Mitglieder zurückzugreifen und aus deren beruflichen Situationen zu lernen.Als technischer Angestellter (TAng) war für mich vieles aus dem Be-rufsbeamtentum am Anfang ziemlich gewöhnungsbedürftig aber nichtfremd. Die CGPT versorgte mich mit Informationen. Das FTZ, zu demauch das Forschungsinstitut in dem ich arbeitete gehörte, war eine Be-hörde mit einem Präsidenten an der Spitze, der oftmals Gesprächs-partner der CGPT war. Die CGPT gewann dann von Jahr zu Jahr auch im Bereich des For-schungsinstitutes an Bedeutung, da Wissenschaftler, Ingenieure undTechniker, die fast alle als Angestellte beschäftigt waren, der CGPT bei-traten.Ich wurde in die Tarifkommission der CGPT berufen und gehörte auchbald – nach erfolgten Wahlen – dem Verwaltungsrat der Bundespost-betriebskrankenkasse an. Für die CGPT war auch Günter Wiese in die-sem Gremium. Lauter ehrenamtliche Tätigkeiten, die vom ArbeitgeberDeutsche Bundespost nicht behindert oder erschwert wurden.Es wurde der Ortsverband Darmstadt der CGPT und danach im Jahre1972 auch der Bezirksverband Hessen-Süd gegründet. Vorsitzenderwar Dr. Werner Lorek und in Nachfolge wurde ich dann Vorsitzender bei-

der Gremien. Die Zusammenarbeit mit anderen Vorstandsmitgliedernwie z.B. mit dem Kollegen Postrat Gerulf Herzog, der später Bürger-meister von Grünberg wurde, und auch mit unserem Kollegen Ober-postdirektor Günter Herrwerth war freundschaftlich und besondersharmonisch. Auch mit den vielen anderen ehrenamtlich für die CGPTtätigen Kollegen bestehen seit vielen Jahren Freundschaften und manfühlt sich nie als Einzelkämpfer für die CGPT.Die Personalrats-/Betriebsratsarbeit war und ist eine der wichtigstenAufgaben der CGPT. Über 30 Jahre gehörte ich selbst – gewählt überCGPT Wahlvorschläge – den örtlichen und den Gesamtbetriebsrätenim FTZ an, deren Zuständigkeitsbereich auch Berlin umfasste. Nachder Wiedervereinigung und der Einbeziehung von Postdienststellenaus den neuen Bundesländern in den Zuständigkeitsbereich des FTZund des Forschungsinstituts erfolgten neue Wahlen zu den Personal-/Betriebsräten. Hier galt es nun Mitglieder für die CGPT zu werben undgemeinsame Wahlvorschläge mit Kollegen aus den alten und neuenBundesländern zu erstellen. Keine einfache Aufgabe, aber die Zusam-menarbeit mit den neuen Kolleginnen und Kollegen machte auch vielFreude. Über unsere CGPT-Mitgliedschaft und viele gemeinsame Auf-gaben lernten wir uns schnell kennen.Als mir im November 2001 das „Bundesverdienstkreuz“ verliehenwurde, erfolgte in der Begründung zur Verleihung neben der Nennunganderer Tätigkeiten auch die Würdigung meiner ehrenamtlichen, lang-jährigen Tätigkeit für die CGPT, sowie meiner Tätigkeit als Betriebsrats-mitglied und mein Engagement bei der Schaffung demokratischerStrukturen in den neuen Bundesländern.Bei meiner Tätigkeit als ehrenamtlicher Richter (Schöffe) am Landge-richt Darmstadt hatte ich die Möglichkeit Erfahrungen im Rechtswesenzu erlangen.Kollege Günter Wiese, der bei der CGPT Fachmann in vielen sozialenBereichen war, überzeugte mich 1970 von der Wichtigkeit einer Kan-didatur für den Verwaltungsrat der Bundespostbetriebskrankenkasseund der Deutschen BKK. Über die Vorschlagsliste der CGPT wurde ichdann auch als ehrenamtlicher Versichertenvertreter in den Verwal-tungsrat gewählt und gehörte diesem Gremium bis zum 31.12.2016an. An diesem Tag gab die Deutsche BKK ihre Selbständigkeit auf undfusionierte mit der Barmer Ersatzkasse.Unter dem Aufgabenbereich „Fachausschuss Soziales“ der CGPT in-formiere ich seit Jahren in unserer Gewerkschaftszeitung in vielen Ar-tikeln z.B. über die Themen Krankenkassen, Pflegeversicherung, ge-setzliche Renten, Betriebs- und VAP-Renten. Zu allen diesen Themenbin ich auch Ansprechpartner für unsere CGPT-Mitglieder, egal ob sieArbeiter, Angestellter oder Beamte sind.Ich bin Mitglied der CGPT, weil ich die CGPT für notwendig halte. Des-halb bin ich auch seit 1970 in ununterbrochener Reihenfolge für bzw.in der CGPT ehrenamtlich tätig. Ich sehe es als eine besonders wichti-ge Aufgabe an, die Interessen unserer Mitglieder gegenüber den Ar-beitgebern, den Politikern und den Behörden zu vertreten.Gerne bin ich der Bitte nachgekommen, einen Rückblick aus meinerSicht zu schreiben und sicherlich gibt es noch vieles zu erwähnen wasmeine Mitgliedschaft in der CGPT begründet. Aber es sollte nur ein kur-zer Überblick sein – und mir wurde mal wieder bewusst wie schnell dieZeit vergeht.

Klaus Peter Mitezki

Ein Rückblick:

WWiiee iicchh zzuurr CCGGPPTT kkaamm,, wwaarruumm iicchh MMiittgglliieedd ddeerr CCGGPPTT bbiinn

Klaus Peter Mitezki

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2012

60 Jahre CGPT 43

Egon Kölbl:Die christlich soziale Ausrichtung überzeugtSeit 1980 ist Egon Kölbl Mitgliedder CGP/CGPT. Die christliche so-ziale und marktorientierte Ausrich-tung unserer Gewerkschaft über-zeugte ihn mehr als die Einheitsgewerkschaft. Seit1978 ist Egon Kölbl bei der Post und seit 2011 als Sach-bearbeiter Großannahmestelle in Briefzentrum Stutt-gart aktiv. Von Anfang an war er gewerkschaftlich aktiv.Er gehörte immer den Personal- und später den Be-triebsräten an. Auch heute ist er aktiv im Betriebsrat,gehört dem CGPT-Landesvorstand Baden-Württem-berg an und ist Mitglied im Hauptvorstand.Im Betriebsrat ist er aktiv, weil die Personalvertretungkompetent und engagiert gestaltet werden muss.Egon Kölbl hat die Politik, den Fußball und das Lesenals seine Hobbys. U.B.

Aktiv in der CGPT:Bernhard SchulzBernhard Schulz ist seitJahren in der CGPT aktiv,weil sie seiner Weltanschau-ung nahe kommt. Bernhardsagt: „Ich fühle mich wohl inder CGPT und habe dort vie-le Freunde“. Er ist seit vielenJahren aktiv für die CGPT imBetriebsrat als Stellvertre-ter, als Vorsitzender derCGPT BetriebsgruppeRhein/Ruhr und im Landes-vorstand NRW. BernhardSchulz ist auch als Versi-chertenberater tätig.

Manfred UlrichManfred Ulrich wurde Mit-glied der CGPT weil die da-malige DPG ihm nicht helfenkonnte. Da ist er selbst aktivgeworden, hat sich infor-miert und beraten und istüber unser langjähriges, ak-tives Mitglied Paul Heinschzur CGPT gekommen. Man-fred Ulrich war 13 Jahre Be-triebsratsmitglied und istheute noch aktiv in der Be-triebsgruppe. Seit 42 Jahrenarbeitet er für die Telekomim Kundenservice.

2011Ausgabe 6

Geburtstag und EhrungenAus Anlass des 90. Geburtstages von Günther Ihlow trafen sich eini-ge Frauen und Männer der CGPT aus der ersten Stunde zu einemkleinen Mittagessen in Igersheim. Mit dabei waren der CGPT Bun-desvorsitzende Ulrich Bösl, Landesvorsitzender Fritz Roßkopf undBundesvorstandsmitglied Martha Moser.Günther Ihlow, der die CGP/CGPT zu den engsten Mitarbeitern desCGPT Gründers Siegfried Rahammer zählte und lange stellvertre-tender Bundesvorsitzender war und dem Hauptpersonalrat der Bun-despost angehörte, wurde 90 Jahre alt. Bösl und Roßkopf gratulier-ten im Namen der CGPT ganz herzlich. Eine besondere Freude warder Besuch von Frau Anni Rahammer, der Frau unseres Gründungs-vorsitzenden Siegfried Rahammer, die bei der vielen CGPT – Arbeitstets geholfen hat und die der CGPT noch heute engstens verbundenist. Auch Emil Büttner, der frühere Postexperte der CGPT und Mit-glied des Bundesvorstandes der im September 90 Jahre alt wird,war

Die Geehrten, von rechts nach links: Fritz Roßkopf, Emil Büttner, Günther Ihlow und Ulrich Bösl

Gruppenbild mit Damen

genauso gekommen wie die beiden früheren CGPT Fränkischen Be-zirksvorsitzenden Karl Mauer und Clemens Dellert. Viele Erinnerun-gen wurden ausgetauscht aber auch der Blick in die Zukunft fehltenicht.Ulrich Bösl und Fritz Roßkopf konnten an diesem Nachmittag Günther Ihlow und Emil Dellert für 60 Jahre Mitgliedschaft in derchristlichen Gewerkschaftsbewegung auszeichnen . Beide erhieltenEhrenurkunde und die neue Ehrennadel. Günther Ihlow berichtetevon seinen vielen Gesprächen im Postministerium, von der Arbeit imHauptpersonalrat sowie von der Arbeit auf europäischer Ebene. EmilBüttner konnte über seine beruflichen Anfänge berichten sowie überden Beginn des gewerkschaftlichen Lebens in Bayern nach demKrieg. Büttner wurde zunächst Mitglied im bayerischen Beamtenver-kehrsverein, der aber nicht stark gewerkschaftlich arbeitete unddann vom Postverband übernommen wurde. Er ging dann sofort zuden neu gegründeten christlichen Gewerkschaften und wurde aktivbeim Aufbau der CGPT. U. B.

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2000

44 60 Jahre CGPT

LV BW/Bad SäckingenTreffen der Christlichen gewerkschaftlichen Partnerschaft DreiländereckAm 16. November 2001 kamen die Vertreter der Grenzregionenaus Frankreich, der Schweiz und Deutschland zum Austauschvon Belangen der Gewerkschaftsarbeit angesichts der sich ra-sant wandelnden Post- und Telekom- Unternehmen wiederholtzusammen. Der Einladung von Gerhard Dannenberger, Vorsit-zender des CGPT- LV Baden-Württemberg und amtierenderPräsident der vor einem Jahr ins Leben gerufenen Partnerschaft,kamen neben Fachvertretern der Gewerkschaften die Präsiden-ten des CFTC Elsass Nord, Claude Hoenen, und von transfairOstschweiz, Felix Bischofberger, in die bereits bekannte Gal-lusstube Bad Säckingen. Die vereinbarte erstmalige Teilnahmedes österreichischen Vorsitzenden von der GPF, dem KollegenManfred Wiedner, kam leider nicht zustande.

Treffen „Christiche Gewerkschaftliche Partnerschaft Dreiländereck“ in Bad Säckingen

Nach Vortrag der Fachthemen aus Post und Telekommunika-tion wurden zeitversetzte Entwicklungsparallelen der Unterneh-men deutlich. Sich daraus ergebende Konsequenzen in derGewerkschaftsorganisation und vor allem der Mitgliederbetreu-ung bis hin zu Fragen der Vorbereitung von Betriebsratswahlenkamen ebenfalls zur Sprache. Beim Thema Gewerkschaftspolitik wurde zum Beispiel dank derguten Zusammenarbeit mit unseren Kollegen eine bereits exi-stierende, von der EG finanziell geförderte europäische Ge-werkschaftsinitiative christlicher Gewerkschaften in derWirtschaftsregion um Basel als Mogelpackung entlarvt. Da derPlatz des deutschen CGB - Vertreters unbesetzt ist, kann derDGB als alleiniger deutscher Vertreter auftreten. Aufklärung inder Dachorga-nisation soll hier eine Änderung herbeiführen.Auch der Austausch von Erlebnissen der letzten gemeinsamenBegegnung in Berlin vom 14. – 16.6.01 kam nicht zu kurz. Manwar sich einig, dass dank der sorgfältigen Planung von GerhardDannenberger sowohl der offizielle Teil mit Besuch im Kanzler-amt bei Herrn Prof. Westerhoff, wie in der Baden- Württember-gischen Landesvertretung und der kulturelle Teil sehr erfolgreichwaren. Schon allein die Fahrt mit dem Nachtzug war, auch an-gesichts des relativ kurzen Aufenthaltes in Berlin, ein wirksamerZeitgewinn. Die nächste Zusammenkunft ist im Mai 2002 in der Region St.Gallen, ebenso auf eigene Kosten, geplant.Begegnungen mit internationalem Gedankenaustausch wird vonden Vertretern als Chance im europäischen Verbund zu denkenund zu verstehen gesehen. Aufgrund der von vertrauensvollerZusammenarbeit getragenen Erfahrungen sei eine zukunftsori-entierte Basis für eine zeitgemäße Arbeitnehmervertretung zuschaffen.Günter Hoppe

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2004

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2005

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1994

CGPT RV-Ost:

50jährige CGPT- Mitgliedschaftvon Günter Wiese

Während der turnusmäßigen monatlichen Sitzung desRV-Ost wurde dem ehemaligen langjährigen Regional-vorsitzenden und jetzigen Geschäftsführer Günter Wiesedie Urkunde für die langjährige Mitgliedschaft durch denRegionalvorsitzenden Ümit Yildiz in einer kleinen Feier-stunde überreicht. Hierbei erwähnte Yümit in Stichworten wesentliche Ge-schehnisse aus dem langjährigen Gewerkschaftslebendes Kollegen Günter Wiese. Festzustellen blieb aber,dass zahlreiche Ereignisse untrennbar mit dem Privatle-ben verbunden waren. Besonders hervorzuheben ist dieUnterstützung durch die Ehefrau Frau Margot Wiese.Der RV-Ost wünscht seinem Geschäftsführer bei denEntscheidungen für die CGPT weiterhin Tatkraft und Ge-sundheit und sagt Danke. Burckhard Ahlborn Überreichung der Urkunde zur 50 jährigen CGPT Mitglied-

schaft an Günter Wiese

2010

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1986

48 60 Jahre CGPT

1992

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60 Jahre CGPT 49

1997

1995

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50 60 Jahre CGPT

1991

1992

ImpressumHerausgeber und Verlag: Christliche Gewerkschaft Postservice und Telekommunikation, Alfredstr. 77-79, 45130 Essen, Tel. (02 01) 85 79 65 40, Bankverbindung: Postbank München, IBAN: DE80 7001 0080 0110 1178 08, BIC: PBNKDEFFXX. E-Mail: [email protected] für den Inhalt: Bundesvorstandder CGPT, Vorsitzender Ulrich Bösl.Redaktion: Ulrich Bösl, Bundesvorsitzender. Layout und Schlussredaktion: Ludwig Emonts. Für unverlangt eingesandte Manuskripte keine Gewähr. Alle ge zeichneten Artikel stellen die Meinung des Verfassers dar und nicht die des Herausgebers und der Redaktion. Redaktionsschluss: 31. Mörz 2017. Erscheinungsweise: 5x jährlich. Einzelbezugs-preis 1,50 €€; der Bezugspreis ist imMitgliedsbeitrag inbegriffen. Druck: GemeindebriefDruckerei, GroßOesingen.Der Umwelt zuliebe auf chlorfreiem Papier gedruckt

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DAS PERSONALSonderausgabe zum Jubiläum

60 JAHRE CGPT


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