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SOLARKOCHER IN ENTWICKLUNGSLÄNDERN - German

Date post: 19-Jun-2015
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Solarkocher in Entwicklungsländern Akzeptanz und Markteinführung Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) GmbH
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Page 1: SOLARKOCHER IN ENTWICKLUNGSLÄNDERN - German

Solarkocher inEntwicklungsländern

Akzeptanz und Markteinführung

Dag-Hammarskjöld-Weg 1-5Postfach 51 8065726 Eschborn

Telefon (0 61 96) 79-0Telex 4 07 501-0 gtz dTelefax (0 61 96) 79-11 15Internet: http://www.gtz.de

Deutsche Gesellschaft fürTechnische Zusammenarbeit (GTZ) GmbH

Deutsche Gesellschaft fürTechnische Zusammenarbeit (GTZ) GmbH

Page 2: SOLARKOCHER IN ENTWICKLUNGSLÄNDERN - German

Impressum

Herausgeber:Deutsche Gesellschaftfür Technische Zusammenarbeit (GTZ) GmbHDag-Hammarskjöld-Weg 1-565760 EschbornTelefon (06196) 79-1266 Telefax (06196) 79-6320Internet: http://www.gtz.de

Verantwortlich:Abteilung 44 Umweltmanagement, Wasser, Energie, TransportArbeitsfeld Nachhaltige Energiesysteme

Redaktion:Cornelia Schichtel

Text:Hanna Bergler, Eberhard Biermann, Dr. Michael Grupp, Maria Owen-Jones

Gestaltung:Andreas Funke, 61476 Kronberg/Ts.

Bildautoren:Hanna Bergler: S.16, 17, 24, 25, 26, 27, 29, 30Ray Bresler/PDG: Titel (vier Kocherfotos) Dr. Michael Grupp: S.6, 15, 28Uli Oehler: Titel (links), S.32Richard Palmer: S.22Cornelia Schichtel: S.13

Druck:O.K.Kopie GmbHG, 65719 Hofheim-Wallau

Gedruckt auf 100% Recyclingpapier

Eschborn, 15.3.1999

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Page 3: SOLARKOCHER IN ENTWICKLUNGSLÄNDERN - German

Inhalt

1. Vorwort ................................................................................................................................4

2. Einleitung ............................................................................................................................5

3. Die Brennholzproblematik ..............................................................................................6

4. Zur Einführung neuer Haushalts-Technologien ..........................................................8

5. Kochtraditionen ................................................................................................................95.1 Eine ländliche Familie in Tamil Nadu (Indien) ..........................................................95.2 Eine wohlhabende Familie in Kaolak (Senegal) ........................................................95.3 Eine Familie in Quetzaltenango (Guatemala) ..........................................................10

6. Kochprofile ......................................................................................................................10

7. Solarkocher zwischen Utopie und Realismus ..........................................................12

8. Solarkocher technisch ..................................................................................................14

9. Solarkocher in der Praxis - der vergleichende Feldtest in Südafrika ..................159.1 Der Feldtest ................................................................................................................159.2 Ergebnisse zur Akzeptanz ..........................................................................................169.3 Rentabilität und wirtschaftliche Aspekte ..................................................................189.4 Fallbeispiele zur Nutzung von Solarkochern............................................................19

10. Makroökonomische Wirkungen ..................................................................................20

11. Ausblick: Solarkocher im Markt ..................................................................................21

12. Ausblick: was gibt es noch zu tun? ............................................................................22

13. Ausblick: zum Potential des solaren Kochens ........................................................23

Anhang: Technische Daten der Südafrika-Testkocher............................................24ULOG ..........................................................................................................................24SunStove......................................................................................................................25REM5............................................................................................................................26Schwarzer 1 ................................................................................................................27SK12 ............................................................................................................................28REM15..........................................................................................................................29Schwarzer 2 ................................................................................................................30

Quellen ..............................................................................................................................31

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Unmittelbar mit der Sonnenkraft kochenzu können, ist faszinierend: unerschöpfli-che, saubere, kostenlose Energie.Obwohlhier nur ein Werkstattbericht über eineerste Projektphase vorliegt, wird der Le-ser bei der Lektüre auch einen Hauch derFaszination der am Projekt Beteiligtenspüren.

Seit vielen Jahren sind insbesonderedeutsche Erfinder und Entwickler dabei,die Sonne für die Küche einzufangen, invielfältigen und einfallsreichen Konstruk-tionen. Ihnen sei auch hier an dieserStelle für ihren Pioniergeist und ihrenpersönlichen Einsatz gedankt.

Auf vielen Wegen fanden Solarkochereinen Einsatzort in armen Gebieten tropi-scher Länder. Selbstläufer, die kommerzi-ell ihren Weg finden, sind sie bisher nichtgeworden. Nur in extremen Höhenlagenin Tibet, wo keinerlei Holzressourcenmehr vorhanden und kostbarer Dungoder Grassoden die einzigen Alternativender häuslichen Energiegewinnung sind,werden Solarkocher systematisch einge-setzt. Sonstige Versuche, den Solarkocherüberregional erfolgreich einzuführen, en-deten oft als Fälle für künftige Projektar-chäologen.

Dennoch: Die Chancen dieser Technolo-gie - insbesondere vor dem Hintergrundeiner ständig steigenden Brennholz-knappheit - fordern heraus zu neuemEngagement. Gelingt es, das physikalischMögliche technisch, ökonomisch und be-dienungsfreundlich umzusetzen, profitie-ren unzählige Haushalte tropischer Län-der davon. Arme Familien, beispielswei-se, kommen dann mit erheblich wenigerAufwand für Feuerholz, Holzkohle oderKerosin aus. Vielleicht bliebe dann Geldübrig, den Kochtopf üppiger zu füllen alsmit "walkies-talkies" (siehe Seite 19).

Diese Ausgangslage bewog das Bundes-ministerium für wirtschaftliche Zusammen-arbeit und Entwicklung, gemeinsam mitdem Bundesministerium für Bildung undForschung, systematisch die Angebote anSolarkochern auf ihre Leistungsfähigkeitund Bedienungsfreundlichkeit testen zulassen. Zunächst wurde ein technischerTest in Almería (Spanien) durchgeführt;anschließend prüfte die GTZ zusammenmit ihrem südafrikanischen Partner De-partment for Minerals and Energy ineinem Feldversuch deren Akzeptanz ineinem Entwicklungsland.

Die grundsätzlichen Akzeptanzproblemeund die Frage der geeigneten Rahmenbe-dingungen können mit der ersten Phasedes Solarkochertests, über den hier be-richtet wird, als gelöst gelten. Der Solar-kocher wird im geeigneten Umfeld vonarmen Zielgruppen als eine Option zumKochen und Backen akzeptiert. Die wei-teren Untersuchungen werden sich des-halb auf lokale Herstellung, Produk-tionskostenreduzierung und kommerziel-len Vertrieb konzentrieren können. DieFragen, die letztlich über die Verbreitungund Nutzung dieser Option entscheiden,werden in erster Linie wirtschaftlicher Artsein, z.B. Kaufpreis, Service und Klein-kreditwesen vor Ort. Diese Rahmenbe-dingungen sind beeinflußbar. Durch dieUnterstützung aus Mitteln der deutschenEntwicklungszusammenarbeit und finan-zieller Unterstützung Südafrikas soll inder zweiten Projektphase mit den Part-nern in Südafrika gemeinsam ein Weggefunden werden, aus der faszinierendenIdee Wirklichkeit werden zu lassen.

Georg LührsReferat Infrastruktur

Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit undEntwicklung

1. Vorwort

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2. Einleitung

In vielen Entwicklungsländern wird dieEnergieversorgung zum Kochen immerproblematischer. Wo Feuerholz die tradi-tionelle Energiequelle ist, besonders inden Trockengebieten des afrikanischenKontinents, leiden viele Menschen unterdem zunehmenden Mangel an Holz, dassie zum Zubereiten ihrer Mahlzeiten benö-tigen. Intensive Abholzung und Erosionverursachen irreversible Umweltschäden,verstärkt durch den hohen Bevölkerungs-druck.

Wo fossile Brennstoffe zum Kochen die-nen, entstehen hohe Kosten: Zum einendem Käufer direkt, zum anderen derVolkswirtschaft durch Devisenausgabenund/oder Subventionen. Häufig ist auchdie Versorgungssicherheit nicht gegeben.Dies verschlimmert den Leidensdruck, ver-schlechtert die Lebensqualität und wirktsich negativ auf lokale Wirtschaften aus.

Besonders in Gebieten mit hoher Son-neneinstrahlung könnte das Kochen mit

Solarenergie einen Beitrag zur Lösungdieser Probleme leisten. Jedoch fallen dieErfolge von Solarkocher-Projekten in Ent-wicklungsländern bisher eher bescheidenaus. Unklar ist demnach

■ ob und warum solares Kochen ein Nischenphänomen im Bereich der Entwicklungshilfe bleibt oder

■ ob die Möglichkeit besteht, Solar-kocher kommerziell zu verbreiten, und damit einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Zur Untersuchung dieser Fragen unter-stützen die Bundesrepublik Deutschlandund die Republik Südafrika gemeinsamein Solarkocher-Pilotprogramm, zu demein vergleichender Feldtest unter den realen Bedingungen einer Langzeiterpro-bung durch die Nutzerinnen und Nutzergehört. Die vorliegende Informations-schrift stützt sich weitgehend auf die bis-her empirisch gewonnenen Ergebnissedieses Pilotprogramms.

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Brennholz ist global einer der wichtigstenEnergieträger und macht 15 bis 18% desWelt-Primärenergieverbrauchs aus, mehrals Kernenergie und Wasserkraft zusam-men (FAO, 1998a).

Jährlich werden etwa 2 Milliarden Ton-nen Holz "energetisch genutzt" (also ver-

brannt) (FAO, 1998b), und dieshauptsächlich für Kochzwecke.

Die Folgen sind vielfältig: Vonder Luftverschmutzung in derKüche, die Erkrankungen derLuftwege hervorrufen kann, biszur Schadstoffbelastung der Erd-

atmosphäre. Dazu lokale Umweltschädenwie Entwaldung, Erosion und zunehmen-de Verknappung, die sich wiederum nie-derschlägt in steigenden Preisen und

Sammelzeiten. Weltweit sind derzeit etwazwei Milliarden Menschen von Brenn-holzmangel betroffen.Glücklicherweise haben sich Befürch-tungen, daß dieser immense Feuerholz-verbrauch kurzfristig zu einer globalenEntwaldung führen werde, nicht bestätigt.Verfeuert wird vorzugsweise totes Holz,das durch Entwaldungs-Aktivitäten an-fällt - wie durch Rodung für landwirt-schaftliche Nutzflächen und dem kom-merziellen Einschlag für die Bau- undMöbelindustrie. Trotzdem sind die loka-len Auswirkungen vielfältig und vielfachschwerwiegend. Einige Fallbeispielemögen das erläutern:

■ Weitläufig absoluter Mangel kommt eher selten vor, so etwa in Tibet, wo weiträumig kein Feuerholz mehr zu

3. Die Brennholzproblematik

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Brennholzsammeln

in Onseepkans

Brennholz macht 15 bis 18% des Welt-energieverbrauchs aus - mehr als Kern-energie und Wasser-kraft zusammen.

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finden ist und wo Holz aus den bewal-deten östlichen Gebieten zu hohen Preisen gekauft werden muß. Als Brennstoff werden daher Yakdung undGrassoden verwendet, was irreparable Erosionsschäden hervorruft.

■ Weitläufig relativer Mangel ist häufig anzutreffen, wie etwa in Tamil Nadu (Indien), wo das Abschlagen von Bäumen unter Strafe steht und die Alleebäume numeriert sind. Man kann dort Ziegenhirten beobachten, die auf hohe Bäume steigen und belaubte Ästeabhacken. Die Ziegen warten unter dem Baum schon auf das Laub, die Äste werden mitgenommen.

■ Lokaler Mangel ist eine häufige Er-scheinung, die - mehr oder weniger ausgeprägt - um Dörfer und Städte auftritt. Auch größere Flüchtlingslager produzieren wachsende Entwaldungs-zonen, wie etwa in Makalle (Tigray) zur Zeit der großen Hungersnot Mitte der 80er Jahre. Dort wurde in kürzester

Zeit jeder Baum gefällt. Nachschub kam in langen Eselskolonnen aus den von den Rebellen besetzten Gebieten und per Flugzeug aus Europa.

■ Mangel durch Verbote und Vorschriften ist auch durchaus verbreitet: So gibt es in Südafrika bewaldetes Land, wo das Sammeln von Feuer-holz vom Grundbesitzer ver-boten ist - und wo dem Verbot durch Drohung mit der Waffe Nachdruck verliehen wird.

Diese verschiedenen Mangelsituationenbegünstigen die Einführung neuer Koch-technologien unterschiedlich stark. Esbleibt festzuhalten, daß das Sammeln von Feuerholz nicht zu den wichtigstenUrsachen der Entwaldung gehört. DieVorstellung, daß die Wälder unseres Pla-neten von den armen Landbewohnernder Entwicklungsländer zum Kochen ver-heizt werden, ist unrichtig - die Realitätist weit komplexer.

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Weltweit sind derzeitetwa 2 MilliardenMenschen vonBrennholzmangelbetroffen.

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4. Zur Einführung neuer Haushalts-Technologien

Ein Blick in die Geschichte zeigt, daß dieEinführung neuer Technologien generellein langwieriger Prozeß sein kann. ZurEinführung von Kohle statt Holz zumKochen wurde beispielsweise anfänglichKohle kostenlos abgegeben, um das Miß-trauen der Nutzer zu überwinden: Zu-nächst vergeblich, da die existierendenHolzherde nicht für Kohle geeignetwaren und Kohlenmonoxid-Vergiftungenzahlreiche Opfer kosteten. Weniger dra-matisch, aber ebenso langwierig verliefendie Umstellungen auf Elektrizität und

Gas. Die Einführung des Mikro-wellenherds, seit etwa 20 Jahrenim Gange, ist noch immer nichtabgeschlossen.

Auch sind Einführungsprozessenicht irreversibel: Im Krieg undin der Nachkriegszeit wurde vielvon der "Kochkiste" (einer iso-lierten Kiste, in der das einmal

heiße Essen heiß bleibt und weitergart)Gebrauch gemacht. Obwohl diese Kisteohne Aufsicht funktioniert, das Essenohne Anbrenngefahr warmhält und be-sonders bei längeren Kochprozessen vielEnergie spart, ist sie in Vergessenheitgeraten.

Man kann folgende Beobachtungenmachen :

■ Eine neue Technologie führt sich nicht von selbst ein, nur weil sie wirtschaft-lich oder umweltfreundlich oder prak-tisch ist

■ Die Nutzerin muß davon überzeugt sein, eine richtige Entscheidung zu treffen. Dazu muß das soziale Umfeld der Neuerung gegenüber positiv eingestellt sein

■ Der Nutzer muß darauf vertrauen kön-nen, die notwendige Unterstützung beiauftretenden (technischen und ande-ren) Problemen zu erfahren

■ Eine "Alles-oder-nichts"-Entscheidung für eine neue Haushaltstechnologie ist die Ausnahme. Die technologische Neuheit wird eher als zusätzliche Option den bisherigen Kochoptionen hinzugefügt und muß sich im Vergleichmit ihnen bewähren.

Eine neue Techno-logie führt sichnicht von selbstein, nur weil siewirtschaftlich oderumweltfreundlichoder praktisch ist

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traditionen haben eines gemeinsam, daßsie verschieden sind. Dazu einige Fallbei-spiele:

Verallgemeinerungen sind hier fehl amPlatz. So ist nur eingeschränkt richtig,daß "in Afrika abends gekocht wird" oderdaß "Kochen im Freien verpönt ist". Koch-

5. Kochtraditionen

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Die indische Familie Rajagopalan bewohnteine Hütte mit Strohdach und Mattenwän-den in Kizhmeni, einem kleinen Dorf inTamil Nadu. Der Haushalt besteht aus sechsPersonen (Eltern, Großvater, drei Kinder).Die Familie lebt von den Erträgen eineskleinen Stücks Ackerlandes, das von HerrnRajagopalan bewirtschaftet wird. Seine Frauunterstützt ihn zeitweise bei der Feldarbeit.

Frau Rajagopalan bereitet meist zweimaltäglich Speisen auf ihrem Chulha, einemtraditionellen Lehmherd zu, der außenneben dem Haus steht. Der Herd hat zweigeschlossene Feuerstellen. Als Brennstoffwerden Holz, Dung oder Reisspelzen ver-wendet.

Die Familie frühstückt nur manchmal (ca. 7 Uhr). Es gibt dann kalten Wasserreis,

der am Vorabend in Wasser eingelegtwurde und leicht gegoren ist. Dazu wirdeventuell Tee oder Kaffee getrunken. Zu

Mittag (12 Uhr) kocht Frau RajagopalanReis, der mit Curry gegessen wird. AmAbend (ca. 18 Uhr) gibt es Reis mit Dhal.Die Zubereitung dieser Mahlzeiten nimmtjeweils ca. eine Stunde in Anspruch. DieGetränke sind Wasser oder Milch. Zu Fest-tagen oder wenn Besucher kommen, wer-den spezielle Gerichte gekocht. Ab und zuwird auch ein Huhn geschlachtet.

Familie Rajagopalan gehört nicht zu denarmen Familien. Die Nachbarsfamilie dage-gen ist sehr bedürftig. Sie kann sich nureinmal täglich - meist abends - eine Mahl-zeit leisten (nach Sodeik, 1991).

Herr Soumaré lebt mit seiner Frau, zweieigenen Kindern, fünf Enkeln, zwei Haus-angestellten und wechselnden Besuchern in einem angesehenen Viertel der StadtKaolack/Senegal. Die Familie bestreitetihren Lebensunterhalt von der Rente desHausherren als früherem Beamten, denbescheidenen Einkünften seiner Frau auseiner Stoff-Färberei sowie der Unterstützungder erwachsenen Kinder, die in Dakarleben.

Gekocht wird in der Küche auf einem Gas-herd. Ist die Gasflasche leer und kann sienicht sofort gefüllt werden, wird Kohle be-nutzt, die im Haushalt immer vorrätig ist für den traditionellen Nachmittagstee. Gasist billiger als Kohle.

Gefrühstückt wird zwischen 7 und 8 Uhr.Es gibt Tee oder Milchkaffee mit Brot. Zu

Mittag wird erst gegen 14 Uhr gegessen, wenn die Kinder aus der Schuleheimkehren. Auf den Tisch kommtmeist der traditionelle "Ceebujen"(Reis mit Fisch und Gemüse inSauce), manchmal auch weißer Reismit Erdnuß- oder Fleischsauce.Gekocht wird für etwa 12 Personen.Das Abendessen, das gegen 19.30Uhr eingenommen wird, ist im allge-meinen abwechslungsreicher: Manchmalgibt es Couscous (Hirsegericht), Milch-,Bohnen- oder Erdnußreis, oder Fleisch mit Brot. Abends wird für wenigerPersonen gekocht. Brot oder Kuchen werden nie selber gebacken, dazu fehlt die Ausrüstung (nach Bänninger, 1993).

5.1 Eine ländliche Familie in Tamil Nadu (Indien)

5.2 Eine wohlhabende Familie in Kaolak (Senegal)

Kochtraditionenhaben eines gemein-sam - sie sind ver-schieden.

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Angesichts der Vielfalt der Kochtraditio-nen klingt es wie eine Binsenwahrheit,

muß aber betont werden: DieVerbreitung von Solarkochernmuß mit der Analyse der lokalenGegebenheiten, d.h. der Koch-traditionen und Bedürfnisse be-ginnen und nicht mit der Aus-wahl eines bestimmten Kocher-modells, von denen es mehr als160 Typen weltweit gibt. Überdie umgekehrte Vorgehensweisekursiert die spöttische Bemer-kung, solares Kochen sei eineLösung auf der Suche nacheinem Problem.

Die wichtigsten Aspekte der lokalen Koch-traditionen und Bedingungen können insogenannten "Kochprofilen" zusammen-gefaßt werden (siehe Tabelle 1). Erstdiese ermöglichen es, geeignete Kocher-modelle auszusuchen oder gezielt anzu-passen und spezielle Rezepte zu erpro-ben, um den Gebrauch der Kocher zuerleichtern. Kochprofile helfen, grundle-gende Fehleinschätzungen bei der Aus-wahl von Solarkochern zu vermeiden.

6. Kochprofile

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Die Verbreitung vonSolarkochern mußmit der Analyse derlokalen Gegebenhei-ten, d.h. der Koch-traditionen und Be-dürfnisse beginnenund nicht mit derAuswahl eines be-stimmten Kocher-modells.

5.3 Eine Familie in Quetzaltenango (Guatemala)

Die Familie Lopez bewohnt eine aus Schrott-material und Karton errichtete Hütte in derRegion von Quetzaltenango im Westen vonGuatemala. Der Haushalt besteht aus achtPersonen (Eltern, Großeltern mütterlicher-seits, vier Kinder). Herr Lopez arbeitet alsBauhelfer, seine Frau verdient durch gele-gentliche Wascharbeiten hinzu.

Gekocht wird auf einem 3-Steine-Feuer imHaus. Als Brennmaterial wird Holz verwen-det. In der Nachbarschaft hat eine Familiekürzlich einen verbesserten Herd mitgeschlossener Brennkammer gekauft, dermit Sägemehl, bzw. -spänen, Karton odermanchmal sogar vermischt mit Plastik-beuteln befeuert wird.

Familie Lopez frühstückt zwischen 6 und 7Uhr morgens. Meist gibt es Bohnen undFleisch-Maispasteten, manchmal auch Mais-

kuchen; dazu wird Kaffee getrunken. DasMittagessen wird zwischen 12 und 13 Uhreingenommen. Gewöhnlich wird mitKnochen gekochte Suppe und Gemüsezubereitet, manchmal gekochtes Fleisch undGemüse. Dazu werden "Atole" (Getränk aufMaismehlbasis hergestellt) oder selbstge-machte Kaltgetränke gereicht. Als Abend-essen (zwischen 18 und 19 Uhr) sind meistgebratene Eier und Bohnen vorgesehen,manchmal auch Käse oder Bananen, sowieKaffee. Frau Lopez braucht morgens unge-fähr 1 Stunde, mittags 2 1/2 Stunden undabends 1 1/2 Stunden zur Zubereitung derMahlzeiten. Angewandte Koch-Technikensind überwiegend Kochen, Braten undAufwärmen (nach Alvarado Mérida, 1996).

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GTZ-DME Solarkocherfeldtest Südafrika

Standort

Typisches Habitat

Einkommensstruktur

Personenanzahl pro FamilieGerichte

KochtechnikenZubereitungstechniken

Kochbeginn

Ende des Kochvorgangs

Essenszeiten

Existierende Kochausrüstung

Kochstelle

Anzahl der TöpfeBrennmaterial(gekauft/gesammelt)Brennmaterialkosten

Wetterbedingungen

Geeigneter Platz für Solarkocher

Interesse von Familien amErwerb von Solarkochern(z.B. auf Kreditbasis)Tägliche Solar-Einstrahlung(Jahresmittel)

ONSEEPKANS (Northern Cape), Grenzstation zu Namibia, 8 km langerOrt am Oranjefluss mit 3 Ortsteilen (Melkbosrand, Viljoensdraai,Sending), 50 km von Pofadder entfernt. Umgebung: Grüngürtel amOranje mit Landwirtschaft, ansonsten Halbwüste (sehr steinig)Riedhäuser, mit Wellblech gedeckt, teilweise umzäunt, vereinzeltGemüsegärtenEinkommensmittelwert/Monat: 650.-R; die meisten Familien befindensich in der Einkommenskategorie zwischen 250.- u. 500.-R/Monat (2)1 bis 14 (2)Porridge, Soft Porridge, Reis, Gemüse, Fleisch, Kutteln mit anderenInnereien und Kopf, Hülsenfrüchte, Fisch, Brot, "Rusks", Spaghetti,Suppe, Makkaroni, Kartoffeln, Tee, Eier, Milch (1)Kochen, Braten, Backen, Garen, Dünsten (1 und 2)Zerkleinern, Einweichen (Hülsenfrüchte), Rühren (starkes Rührenist z.B. bei Porridgegerichten erforderlich); Reis wird in kaltesWasser gegeben (1)morgens: zwischen 6 und 10 Uhr; mittags: zwischen 10 und 13 Uhr;abends: zwischen 16 und 20 Uhr (2)morgens: zwischen 7 und 11 Uhr; mittags: zwischen 11und 14 Uhr;abends: zwischen 18 und 21 Uhr (2)morgens: zwischen 7 und 11 Uhr; mittags: zwischen 12 und 14 Uhr;abends: zwischen 19 und 21 Uhr (2)überwiegend Holzherde oder Drei-Steine-Kochstellen, teilweiseGas- und wenig Kerosinkocher; manche Familien besitzen mehrereKochstellen, z. B. Holz- und Gasherd (2)überwiegend im Haus oder an überdachten Plätzen (auch offeneFeuerstellen), selten aussen (1)oft 2 Töpfe mit ca. 5-8 l Fassungsvermögen (1)hauptsächlich Holz (meist am Fluss gesammelt, teilweise gekauft);etwas Kerosin ("Paraffin") und Gas (1 und 2)1 l Kerosin = 1.-R; 9 kg Gasflasche = 38.- R; 1 Bündel Holz(ca. 15 kg) = 7.-Rd (2)Oktober bis März volle Sonne; April/Mai teilweise bewölkt und windig;Juni/Juli teils Sonne, teils geringe Niederschläge; August viel Sonneund Wind, sehr wenig Regen; September sonnig, manchmal bewölktund windig (2)Platz in Küchennähe, Angst vor Essensdiebstahl oder Beschädigungdes Kochers (1)ja (1)

6100 Wh/m2/Tag (4)

Bemerkungen:* Einige Daten (z. B. wer trifft Entscheidungen für Neuanschaffungenin einer Familie; ist jemand gewillt, Solarkocher regelmässig nachzu-führen) können auf regionaler Ebene nur schwierig erfragt und solltenindividuell über Fragebögen ermittelt werden.

Quellen:(1) Vororterkundigungen (2) Fragebogenerhebungen (3) WetteramtSüdafrika, Station Pofadder (4) W D Cowan (ed), "RAPS DesignManual", EDRC, University of Cape Town, 1992

Kochprofile Familien (Stand: Januar 1997)

Solareinstrahlung StandortOnseepkans, 10-Jahresmittel (3)

Son

nens

chei

nstu

nden

pro

Tag

JAN

MA

R

MAY

JUL

SE

P

NO

V

12

11

10

9

8

7

6

Tabelle 1:

Kochprofil für

Onseepkans

(Northern Cape,

Südafrika)

Die angegebenen Werte der südafri-kanischen Währung Rand entsprechen zum Zeitpunkt der Drucklegung DM 0,28 je Rand.Während des Feld-tests schwankte der Wert bis zu DM 0,39 je Rand.

Page 12: SOLARKOCHER IN ENTWICKLUNGSLÄNDERN - German

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7. Solarkocher zwischen Utopie und Realismus

Solarkocher haben etwas Faszinierendes:Wer gesehen hat, wie Wasser in einemTopf kocht, der "nur" von der Sonne ge-heizt wird, ist nachhaltig beeindruckt.

Faszinierend einfach ist auch das Funk-tionsprinzip: Sonnenstrahlen, gebündelt

oder nicht, werden in Wärmeumgewandelt und in den Koch-topf geleitet.

Noch faszinierender ist der Be-gründungszusammenhang fürden Gebrauch von Solarkochern:Da, wo Dürre und Armut amgrößten sind, scheint auch die

Sonne besonders stark und sorgt für un-erschöpflichen Nachschub an saubererEnergie zum Kochen.

Es ist daher nicht verwunderlich, daß So-larkocher ein ausgesprochen beliebtesThema sind, nicht nur da, wo die Sonnehoch am Himmel steht. Die amerikanischeOrganisation "Solar Cookers International"hat weltweit 653 Organisationen und Indi-viduen in 70 Ländern identifiziert, die sichaktiv mit solarem Kochen beschäftigen.

Die Palette ist breit: Da sind die grass-roots NGOs, die ländliche Nutzer imKocher-Selbstbau ausbilden. Es gibt Ver-eine, die solares Kochen an sich oderbestimmte Solarkocher propagieren undverbreiten. Wissenschaftler und Technikerarbeiten weltweit an der Entwicklungbzw. Bewertung von Solarkochern (z.B. im European Committee for SolarCooking Research, ECSCR). In vielenLändern engagieren sich Parlamentarieraktiv für die Verbreitung von Solar-kochern und die UNESCO bereitet ein"World Solar Cooking Program" vor.

Um so erstaunlicher, daß die bisherigenErfolge von Solarkocherprojekten in Ent-wicklungsländern eher bescheiden sind.

Die Bemühungen waren meist wie folgtstrukturiert:

■ Festlegung eines bestimmten Kocher-modells, zumeist durch den Erfinder bzw. Entwickler, der seinen Kocher verbreiten will

■ Externe Festlegung einer Zielgruppe, ohne systematische Analyse des Be-darfs und der Akzeptanz

■ Import oder lokale Fertigung bzw. Montage einer Kleinserie, manchmal mit unvollständiger Anleitung und unter Verwendung ungeeigneter Materialien

■ Kostenlose Abgabe der Kocher an dieZielgruppe, ohne ausreichendes Ein-führen in das solare Kochen mit seinenBesonderheiten

■ Unzureichende Unterstützung ■ Ende des Projekts, mit oft negativen

Auswirkungen auf das Image von Solarkochern.

Die Regel ist bislang, daß die Mehrheitder Nutzerinnen und Nutzer, abgesehenvon isolierten Enthusiasten, den regel-mäßigen Gebrauch der Kocher einstellt,sobald das Projekt zu Ende ist.

Eine unabhängige Projektauswertung wirdmeist schon aus Kostengründen nichtdurchgeführt. Einerseits erschwert diesdie Identifikation von Gründen für Teil-erfolge. Andererseits bleibt die Chanceungenutzt, aus Erfahrungen systematischLehren zu ziehen.

Bisher markierten drei offene Fragen den Kenntnisstand von solarem Kochen:

1. Welches sind die technischen Eigen-schaften der verschiedenen Kocher im Vergleich ?

2.Werden Solarkocher unter günstigen Bedingungen von Nutzern akzeptiert?

Wer gesehen hat,wie Wasser in einemTopf kocht, der "nur"von der Sonne ge-heizt wird, ist nach-haltig beeindruckt.

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beantwortet werden (ECSCR, 1994), sieheSeite 14 (Tabelle 2). Fragen zwei und drei sind Gegenstandeines Pilotvorhabens in Südafrika (DME/GTZ, 1997), das von der GTZ und demsüdafrikanischen Department of Mineralsand Energy (DME) im Auftrag der deut-schen und der südafrikanischen Regierungdurchgeführt wird.

3.Können Solarkocher kommerziell erfolgreich produziert und vertrieben werden?

Die erste Frage konnte 1994 in einemvom Bundesministerium für Bildung,Wissenschaft, Forschung und Technolo-gie (BMBF) geförderten und von ECSCRdurchgeführten technischen Vergleichstest

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Spektrum der Leistungsfähigkeit

■ Der größte Kocher kann 800 bis 1000 Personen versorgen, der kleinste hat als Kochgefäß ein 500 ml Marmeladen-glas und einen Gesamt-Durchmesser von 30 cm.

■ Auch in der thermischen Leistungs-fähigkeit gibt es erhebliche Unterschiede

(siehe ausgewählte Ergebnisse des ECSCR-Tests in Tabelle 2): Während die leistungsfähigsten Modelle Wasser in wenigen Minuten zum Kochen brin-gen, erreichen die thermisch schwäch-sten keine Kochtemperaturen, sondern erhitzen lediglich das Wasser in fast zwei Stunden bis 80°C.

8. Solarkocher technisch

14

Tabelle 2:Leistungsdaten verschiedenerSolarkocher(ECSCR-Test 1994)

Abbildung 1:Solarkochertypen

Aufheizzeit 40-80°C (Wasser)Aufheizzeit 40-96°C (Wasser)Maximaltemperatur (Öl)

Schlechtestes Resultat118 Minuten

erreicht 81°C in 2 Stunden91°C

Bestes Resultat6 Minuten11 Minuten

198°C

Boxkochersind isolierte und auf der Ober-seite verglaste Kisten, mit oderohne orientierbare Reflektor-deckel, in die Töpfe gestellt wer-den. Boxkocher nutzen direkteund diffuse Sonneneinstrah-lung. Sie funktionieren weitge-hend ohne Eingriff des Nutzersund haben stark unterschiedli-che thermische Leistungsdaten.

Konzentratorkocherkonzentrieren einfallendedirekte Sonnenstrahlen auf das Kochgefäß. Sie sind lei-stungsfähig, verlangen abereine gewisse Nutzerpräsenz zur Nachführung und zurLeistungskontrolle.

Kollektorkocherbestehen aus zwei Teilen, dieoft im selben Gehäuse unterge-bracht sind: dem Kollektor zurWärmegewinnung und demKüchenteil zur Nutzung dieserWärme. Sie sind leistungsfähigund nutzen diffuse und direkteEinstrahlung. Ihr Aufbau istaber vergleichsweise aufwendig.

Im Rahmen zweier Studien (GTZ, 1991und GTZ, 1998) sind insgesamt 168 ver-schiedene Solarkochermodelle katalogi-siert worden. Viele dieser Modelle sindPrototypen oder handwerklich hergestell-te Kleinserienprodukte, manche für diePraxis unbrauchbar. Es ist anzunehmen,daß bei dieser weltweiten Untersuchungeine Reihe von Modellen nicht gefunden

und mitgezählt wurde. In der Häufigkeitliegen bei den 168 von der GTZ ermittel-ten Solarkochermodellen die Boxkochermit 95 Modellen klar vorn, gefolgt von 51Konzentratorkochern und 22 Kollektor-kochern.Generell lassen sich jedoch alle ermittel-ten Solarkochermodelle in drei Kategorieneinteilen:

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9. Solarkocher in der Praxis - der vergleichende Feldtest in Südafrika

9.1 Der Feldtest

Am Anfang standen eine Reihe vonunbeantworteten Fragen :■ Warum sind Solarkocher noch nicht

weiter verbreitet ? ■ Gibt es technische Probleme mit den

heute erhältlichen Solarkochern? ■ Können traditionelle Gerichte zur

rechten Zeit mit ihnen zubereitet werden ?

■ Ist ihr Gebrauch zumutbar? ■ Sind potentielle Nutzer an solarem

Kochen überhaupt interessiert und wassind die beliebtesten Kocher ?

■ Sind Solarkocher wirtschaftlich ? ■ Gibt es für sie einen Markt und wie

kann dieser erschlossen werden ?

Testgebiete

Seit 1996 führt die GTZ gemeinsam mitdem DME im Rahmen eines Pilotpro-gramms einen vergleichenden Feldtest inder trockenen Nordwest-Region Südafrikasdurch. Im Vorfeld wurden fünf potentielleTestgebiete untersucht und 200 Haushaltebefragt. Auf der Grundlage von Kochpro-filen sowie zusätzlicher sozioökonomi-scher Merkmale wurden drei Testgebieteausgewählt :

■ Onseepkans ist repräsentativ für kleineländliche Dörfer, wo gesammeltes Holzdie wichtigste Brennstoffquelle ist.

■ Pniel ist ein kleines ländliches Dorf, liegt aber nur acht Kilometer von der nächsten Stadt entfernt. Hier wird zu fast gleichen Teilen Holz und Kerosin verwendet.

■ Huhudi, ein urbanes Township, hat Zu-gang zu Elektrizität und ist stark auf Ke-rosin angewiesen. Holz wird hier als kommerzielles Gut im Markt vertriebenund vergleichsweise wenig genutzt.

Feldtest-Solarkochermodelle

Parallel dazu wurden auf der Basis erstell-ter Kochprofile sieben verschiedene Solar-kochermodelle ausgewählt, und zwarvier Box-, ein Konzentrator- und zweiKollektorkocher. In einem praktischenAnwendungstest wurden alle für dieTestgebiete typischen Gerichte versuchs-weise gekocht. Mit allen sieben Modellenließen sich die traditionellen Gerichtezubereiten. Diese Solarkocher werden im Anhang näher vorgestellt.

Um eine jahreszeitliche Erfassung zu er-möglichen (solar season), wurden die So-larkocher über ein Jahr von 66 Familien

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REM5 in Onseepkans

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und 14 Institutionen getestet. 30 Familien(ohne Solarkocher) dienten als Kontroll-gruppe. Jede Familie benutzte zwei Mo-nate lang ein Kochermodell, bevor sie zueinem anderen wechselte. Für Nutzer und

Nicht-Nutzer wurden vor Ort Fragebögen ausgefüllt und durch Soziologen zusätz-lich Befragungen vorgenommen. AmEnde des Aufstellungszeitraums wurde in jedem Testgebiet ein Workshop mitNutzerinnen und Nutzern durchgeführt,um über den am stärksten bevorzugtenKocher abzustimmen. Schließlich wurdenals nützlicher Indikator für die Nutzer-präferenz Wartelisten für den Kaufgebrauchter Kocher aufgestellt.

Eine technische Beurteilung bewerteteSicherheit, Benutzerfreundlichkeit und

Haltbarkeit: Bei allen Kochern warentechnische Verbesserungen nötig, diezum großen Teil von den Entwicklernauch durchgeführt wurden. Einige Kocherwaren wartungsbedürftig. Schäden anden Kochern kamen am Anfang häufigervor als gegen Ende, als Nutzerinnen undNutzer ihre Meinung gebildet und ihrenKocher bestellt bzw. gekauft hatten.

9.2 Ergebnisse zur Akzeptanz

Ein intensives Monitoring des Einsatzesder Solarkocher (am Ende der Testzeitlagen über 400.000 Einzelinformationenals Datenbasis vor) in den Familien derdrei Testgebiete über den Zeitraum voneinem Jahr zeigte, daß

■ die Familien an 38% aller Tage die Solarkocher wenigstens einmal nutzen

■ und mit 93% aller solaren Kochvor-gänge zufrieden sind.

Durchschnittlich verfügt eine Familie überzwei bis drei nicht-solare Kocher bzw.Kochoptionen. Solarkocher ersetzen dieanderen Kochoptionen nicht komplett,sondern ergänzen sie.

Es zeigte sich, daß Solarkocher, zusam-men mit Holz (offene Feuerstellen, Holz-öfen und Kohleöfen, die gleichzeitig mitHolz befeuert werden) die am häufigstenbenutzten Kochgeräte sind, gefolgt vonKochern, die mit Gas, Kerosin und Stromgeheizt werden. Diese Ergebnisse weisenauf die Akzeptanz der Solarkocher bei denTestfamilien hin. ”Akzeptanz” wird dabeifolgendermaßen definiert: ”Solarkocherwerden genau so häufig oder häufigerbenutzt als andere Kochmöglichkeiten imHaushalt”.

Abbildung 2 zeigt die Häufigkeit derNutzung der verschiedenen solaren und

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ULOG in Pniel

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nicht-solaren Kochoptionen. Die Nutzung mehrerer Kochoptionen am selben Tagführt dazu, daß die Prozent-Summe mehrals 100% ergibt. Abbildung 3 zeigt diesel-ben Daten für die Kontrollgruppe ohneSolarkocher.

Zur Akzeptanz von Solarkochern inInstitutionen (Schulen, Kindergärten)liegen noch keine endgültigen Ergebnissevor. Vorläufige Erkenntnisse sind:

■ Wichtige Anreize für den Einsatz von Solarkochern sind: hohe Motivation der Köche, Managementanreize zur Senkung der Ausgaben für Brennstoffe und Anreize für die Köche, die Kochereinzusetzen.

■ Wichtige Gründe, die Kocher nicht ein-zusetzen, sind: mangelnde Sicherheit der Kocher, fehlende Budgetkontrolle durch die Köche, und Aufsicht durch externe Organisationen.

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SunStove in PnielSK14 in Barkly West

Abbildung 2: die Häufigkeit der täglichen Nutzung von verschiedenen solaren und nicht-solaren Koch-optionen (Test-Nutzer)

Abbildung 3: die Häufigkeit der täglichen Nutzung vonnicht-solaren Kochoptionen (Kontrollgruppe)

Elektrizität 3%

Kerosin7%

Gas 21%

Kein Kochen2%

Holz 42%

Nicht-solar,unspezifiziert

7%

Solar 38%

Elektrizität 12% Kerosin 24%

Gas 32%

Kein Kochen1% Holz 52%

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9.3 Rentabilität und wirtschaftliche Aspekte

Die mittleren monatlichen Ausgaben fürBrennstoff zum Kochen in den drei Test-gebieten belaufen sich auf 15 Mark. EineAufgliederung nach Standort und Energie-träger findet sich in Tabelle 3.

Die durchschnittliche monatliche Ein-sparung, gegliedert nach Standort, ist inTabelle 4 wiedergegeben.

Im Aufstellungszeitraum der Kocher erziel-ten die Familien mit Solarkochern Brenn-stoffeinsparungen von insgesamt 38%(33% bei Kerosin, 57% bei Gas und 36%bei Holz). Absolut betrachtet haben dieTestbenutzer in einem Jahr annähernd 60Tonnen Holz, mehr als 2 Tonnen Gasund über 2.000 Liter Kerosin eingespart.Die Einsparungen waren am höchsten inHuhudi, wo Brennmaterial in den mei-sten Fällen gekauft wird, und am niedrig-sten in Onseepkans, wo gesammeltesHolz eine wichtige Brennstoffquelle ist.Pniel mit seiner Brennstoffmischung liegtdazwischen.

Je nach Testgebiet und Kochermodell ergibt sich eine mittlere Rückzahlungsfristvon 18 Monaten. Basis hierfür sind ge-schätzte mittlere Serien-Endverbraucher-preise für die vier preisgünstigsten, lokalherzustellenden Kocher zwischen 60 und200 Mark, sowie die übliche Praxis, denKauf teurer Haushaltsgeräte über Anzah-lungen und Monatsraten (30% Jahreszins,10% Anzahlung und 24 Monatsraten) zufinanzieren.

Die Testnutzer wurden auch dazu befragt,wieviel sie für ihre Solarkocher zu zahlenbereit wären. In allen Fällen liegt dieZahlungsbereitschaft über dem geschätz-ten Endverbraucherpreis (bei Barzahlung)oder den für die Finanzierung einesKochers über einen Zeitraum von 24 Mo-naten erforderlichen Monatsraten.

Zur Kontrolle dieser Aussage wurde denTestnutzern die Möglichkeit gegeben, dieKocher nach dem Test zu kaufen. AlleNutzerfamilien haben Kocher gekauft! Esmußten zusätzlich Wartelisten erstelltwerden. Das Interesse für den Kauf vonSolarkochern wurde ebenfalls durch eineunabhängige Marktstudie bestätigt.

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Tabelle 3 :Monatliche Brennstoff-Ausgaben in DM

Tabelle 4: Monatliche Brennstoff-Ersparnis in DM nach Standort

Durchschnittliche Ersparnis (%)Monatliche Brennstoff-Ausgaben (DM)Monatliche Brennstoff-Ersparnis (DM)

Onseepkans40.2

94

Huhudi39.1208

Pniel36.3145

HolzKerosinGasElektrizitätTOTAL

Onseepkans51309

Huhudi255820

Pniel545014

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9.4 Fallbeispiele zur Nutzung von Solarkochern

Frau Bontnael bewohnt alleine eine dertypischen aus Riedgrasmatten gebautenHütten in Onseepkans/Südafrika an derGrenze zu Namibia, da ihr Mann erst kürz-lich starb. Beide bestritten ihren Lebens-unterhalt von der für diese Gegend relativhohen Rente des Ehemanns. Die erwachse-nen Kinder wohnen auswärts.

Vor Beginn des Solarkocherfeldtests be-reitete Frau Bontnael die Mahlzeiten aus-schließlich auf einem Holzherd zu. Monat-lich wurden ca. 45 kg Holz gekauft, wasaußergewöhnlich für die Gegend ist, nor-malerweise wird Holz gesammelt.

Das Frühstück wird ungefähr um 7.30 Uhreingenommen. Es gibt Brot und Tee. ZumMittagessen (ca. 13 Uhr) bereitet Frau Bont-nael oft eine Suppe oder Erbsen (getrocknet)zu, manchmal auch Kartoffeln mit Huhnoder "Afval" (Ragout aus Magen, Darm,Kuddeln, Kopf, z.B. einer Ziege, mit Hüh-nerfüssen und -schnäbeln als "walkies talkies"). Abends wird nicht gegessen.

Frau Bontnael benötigt ca. 30 Minuten zurVorbereitung des Frühstücks. Gleich nachdem Frühstück kocht sie für das Mittag-essen, was ca. eine Stunde in Anspruchnimmt.

In Erinnerung an ihren verstorbenen Gattenbevorzugt Frau Bontnael noch heute denSolarkocher, mit dem sie und ihr Mann dassolare Kochen gelernt haben - obwohl sieweiß, daß es effizientere Modelle gibt. IhrTagesablauf hat sich durch die Einführungdes Solarkochers nicht wesentlich geändert.Sie weiß aber die Kosteneinsparung beimBrennholzkauf zu schätzen, sowie daß esunnötig ist, das Kochen ständig zu überwa-chen. Frau Bontnael benutzt den Solar-kocher auch zum Brotbacken.

Johanna Bock wohnt mit drei ihrer Töchterund deren Kindern am anderen Ende vonOnseepkans, ebenfalls in einer Hütte ausRiedgras. Dem Haushalt gehören neun Per-sonen an. Die Männer sind auswärts tätigund kommen nur selten nach Hause.Familie Bock ist mit einem Gasherd sowieeinem Kohleherd ausgerüstet, der mit Holzbefeuert wird. Sie gehört wie Frau Bontnaelauch zu den wenigen Familien im Ort, dieHolz (ca. 80 kg monatlich) kaufen undnicht sammeln. Meist kümmert sich die älteste Tochter umsKochen. Zum Frühstück (ca. 7:30 Uhr) gibt esBrot oder "Vetkoek", eine Art in Fett ausge-backenen Semmeln, die schon am Vortaggeback werden. Gleich nach dem Frühstückwird mit dem Kochen des Mittagessens be-gonnen, was ungefähr vier Stunden in An-spruch nimmt. Typische Mahlzeiten sindBrot oder "Dombis" (eine Art Knödel), Hül-senfrüchte wie getrocknete Erbsen undLinsen oder Huhn. Die Vorbereitung desAbendessens beginnt gegen 17 Uhr undbraucht ca. eine Stunde. Es gibt oftmalsTomaten mit Reis und Fisch (entweder ausder Dose oder selbst geangelt im nahenOranje-Fluß). Die Tochter backt Brot oderKuchen und bereitet sonntags auch Nach-tisch zu.Familie Bock nahm ebenfalls am Solar-kochertest teil. Ein bestimmtes Solarkocher-modell wurde ihr anfangs zugeteilt, mitdem sie sehr zufrieden war. Nach zweiMonaten sollte sie, wie die übrigen Test-familien, ein anderes Kochermodell auspro-bieren, weigerte sich aber vehement, mitdem neuen Gerät zu kochen. Begründetwurde die Ablehnung mit dem Argument,der neue Kocher wäre zu groß, um ihn beiNichtbenutzung im Haus aufzubewahrenund sei somit leicht Beschädigungen durchspielende Kinder ausgesetzt. Vermutet wirdjedoch, daß sich die Familie nicht wiederauf einen neuen Solarkocher umstellenwollte. Familie Bock schrieb sich auf dieWarteliste ein, um den erstbenutztenKocher am Ende der Testperiode zu einemgünstigen Preis zu kaufen.

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Page 20: SOLARKOCHER IN ENTWICKLUNGSLÄNDERN - German

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10. Makroökonomische Wirkungen

Es wurden die wahrscheinlichen ökono-mischen und sozialen Wirkungen unter-

sucht für den Fall, daßSolarkocher in großem Umfangkommerziell verbreitet werden.Zu den Wirkungen gehören:

■ kumulative Ersparnisse (siehe Tabelle 5),

■ reduzierte Luftverschmutzung (in der Küche und draußen) und

■ die Einsparung an Zeit, die für das Holzsammeln aufge-wendet wird.

Zusätzliche Wirkungen könnten sein:

■ eine Reduzierung der durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe

verursachten Luftverschmutzung, ■ ein Rückgang der Kerosinvergiftungen

(insbesondere bei Kindern) sowie ■ ein Rückgang der durch Kerosin verur-

sachten Feuer und Verbrennungen.

Die mit dem Gebrauch von Solarkochernverbundenen Rückgänge bei der Emissionvon Treibhausgasen wie Kohlendioxid(siehe Tabelle 5) wurden mit Hilfe desEnvironmental Manual for Power Deve-lopment (GTZ, 1996), abgeschätzt: DieSchadstoff- und Energiebilanz von Solar-kochern ist deutlich positiv, d.h. die beiProduktion und Transport entstehendenBelastungen für die Umwelt werden nachnur kurzem Gebrauch der Kocher durchEinsparungen kompensiert (Fritsche,1998).

Tabelle 5 : Brennstoff-Ersparnis und CO2-Emissionsminderung durch Solarkocher

Die Schadstoff- undEnergiebilanz vonSolarkochern istdeutlich positiv, d.h.die bei Produktionund Transport entste-henden Belastungenfür die Umwelt wer-den nach nur kurzemGebrauch der Kocherdurch Einsparungenkompensiert

Ersparnis KerosinErsparnis LPG (Gas)Ersparnis HolzCO2-Emissionsminderung(alle Energieträger, 50% totes Holz)

50.000 Haushalte1.500 m3/Jahr1.500 Tonnen/Jahr45.000 Tonnen/Jahrca. 50.000 Tonnen/Jahr

1 Haushalt30 Liter/Jahr30 kg/Jahr900 kg/Jahrca. 1 000 kg/Jahr

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Im Bereich der drei Testgebiete in Süd-afrika konnte gezeigt werden, daß Solar-kocher unter geeigneten Bedingungenvon den Nutzern akzeptiert werden. Eskonnte weiterhin gezeigt werden, daßdie Nutzung von Solarkochern rentabelist, und daß bei potentiellen Nutzern eingrundsätzliches Kaufinteresse besteht.

Dieses Ergebnis garantiert noch keinenMarkterfolg von Solarkochern. Dieser Er-folg ist jedoch eine Voraussetzung für einenachhaltige großflächige Verbreitung.

In der Geschichte der Solarkocher-Distri-bution sind Markterfolge allenfalls partiellzu beobachten :

■ In Indien, wo mehr als 100.000 zu 50% subventionierte Boxkocher ver-kauft wurden, sind Nutzungsraten, Dauerfestigkeit und Leistung der Kocher unbefriedigend (Philip, S.K. et al.). Auch ist der Erfolg relativ - auf 10.000 Einwohner kommt ein Kocher.

■ In Tibet, wo eine ähnliche Zahl von in China produzierten Konzentratorkochernverkauft worden sind, ist an einigen Stellen Marktsättigung zu beobachten(Integration, 1997). Hier stellt sich die Frage, inwieweit es sich dort um einen wirklichen Markt handelt. Auch ist die Brennstoffknappheit dort so extrem, wie nur an wenigen Stellen der Welt, es herrscht hoher Leidensdruck.

In einer zweiten Phase des Pilotvorhabenssoll daher in Südafrika die Frage beant-wortet werden, ob und wie ein kommer-zieller Erfolg von Solarkochern erzieltwerden kann:

■ Vier verschiedene Modelle, eines aus Südafrika und drei aus Europa, werdenauf den Markt gebracht. Es sind dies diedie Modelle, die sich in der ersten Phaseim Feldtest am besten bewährt haben.

■ Die Kocher werden alle in Südafrika hergestellt - zwei kleine Unternehmen, die Solarkocher hoher Qualität herstel-len können, sind nach einer Ausschrei-bung ausgewählt worden.

■ Intensive Bemühungen für einen not-wendigen Technologietransfer sind ein-geleitet: Die Solarkocher werden in Zusammenarbeit zwischen europä-ischen Entwicklern und südafrikani-schen Fabrikanten verbessert und für eine lokale Produktion vorbereitet. Thermische Tests zum Vergleich der bereits lokal produzierten Prototypen mit den Originalversionen wurden durchgeführt (siehe Anhang).

■ Eine Null-Serie von dreißig Exemplarenje Kochertyp wird im ersten Quartal 1999 ausgeliefert. Am Jahresende wer-den rund 700 Solarkocher die Produk-tionsbetriebe verlassen haben. Zum En-de des Jahres 2000 sollen insgesamt 2000Solarkocher kommerziell verbreitet sein.

■ Alle möglichen Marktmechanismen für Vertrieb, Finanzierung und Nutzerunter-stützung werden in der Nordwest-region Südafrikas getestet werden.

■ Eine mobile Demonstrations-Plattform verbessert die Information über solaresKochen im allgemeinen und über die vier Modelle im besonderen.

■ Eine intensive Werbekampagne in den Medien soll durchgeführt werden, unterstützt durch ausgewählte In-dustrieverbände (z.B. den Verband der Aluminiumindustrie).

■ Das Projekt soll sich am Ende von Phase 2 nach zweieinhalb Jahren selbstüberflüssig gemacht haben.

■ Ein intensives Monitoring aller wichti-gen Vorgänge soll es ermöglichen, die entscheidenden Faktoren für eine er-folgreiche kommerzielle Verbreitung zuidentifizieren und auf Übertragbarkeit in andere Länder zu prüfen.

11. Ausblick: Solarkocher im Markt

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Page 22: SOLARKOCHER IN ENTWICKLUNGSLÄNDERN - German

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12. Ausblick: was gibt es noch zu tun ?

Bisher war die Rede davon, was auf demGebiet des solaren Kochens erreicht wurdeund welche Aktivitäten derzeit, beson-ders in Südafrika, stattfinden. In der Folgesoll an einigen Beispielen dargelegt wer-den, was noch zu tun ist.

Weitere Absenkung der Solarkocher-Verkaufspreise

Wie sich bereits am Anfang von Phase 2herauszustellen beginnt, ist der Preis für

einen Kaufentscheid noch wichtiger alsbisher angenommen. Dies gilt verstärktfür potentielle Käufer, die mit den jewei-ligen Modellen und deren unterschiedli-chen Möglichkeiten nicht vertraut sind. Eswird daher für die Zukunft entscheidendwichtig sein, daß die Kocher als Serien-produkt billiger werden, ohne dabei anQualität einzubüßen.

Produkte zur technischen Serienreife entwickeln

Wer die vorliegenden Solarkochermodellegenauer betrachtet, dem wird auffallen,wie nahe manche dieser Geräte nochdem Prototyp-Stadium sind. Wer sie mit ausgereiften und in Großserie pro-duzierten Industrieprodukten vergleicht,der wird kaum daran zweifeln, daß einvergleichbares Gerät aus der Großserieim Handel nicht mehr als etwa 50 bis100 Mark kosten würde.

Empfehlungen erarbeiten

Was ebenfalls aussteht ist die Verallge-meinerung der Ergebnisse und Erfah-rungen aus den verschiedenen Ländern,die ja bisher nur für den jeweiligenStandort Gültigkeit haben. In Form einesKompendiums, das am Ende des Pilot-programms geplant ist, könnten die allge-meingültigen Empfehlungen für zukünfti-ge Solarkocher-Aktivitäten auch für ande-re Entwicklungsländer niedergelegt wer-den. Die Grunddaten zu diesem Kompen-dium werden am Jahresende 2000 mitVertretern anderer interessierter afrikani-scher Länder auf ihre Übertragbarkeit hindiskutiert werden.

Technologietransfer: Kocherproduktion in Johannesburg

Page 23: SOLARKOCHER IN ENTWICKLUNGSLÄNDERN - German

Es wäre vermessen, das zukünftige Po-tential des solaren Kochens präzise vor-hersagen zu wollen, aber auch Anhalts-punkte sind interessant. Wagen wir einegrobe Abschätzung von Größenordnungen.

Nehmen wir an, durch Solarkocher könn-te weltweit der Jahresverbrauch von zweiMilliarden Tonnen Holz für Kochzweckeum etwa fünf Prozent reduziert werden,ergibt sich ein Einsparpotential von 100Millionen Tonnen Brennholz. Das ist vonder Größenordnung her vergleichbar mitdem gesamten jährlichen Benzinverbrauchin Deutschland. Eine Dimension, diesicherlich entsprechende Beachtung ver-dient, selbst wenn sie nur einen Bruchteildes Weltenergieverbrauchs ausmacht.

Als sehr beachtlich stellt sich auch dasfür die Umsetzung notwendige Produk-tionspotential dar: Rund 100 Millionen solare Kochgerätewären notwendig, um das Einsparziel zu

erreichen. Das bedeutet einen maximalenJahresumsatz von einigen Milliarden Mark(bei Sättigung des potentiellen globalenMarktes und einer Kocher-Lebensdauervon fünf Jahren). Die Zahlen erreichennatürlich nicht die Größenordnungen der Kraftfahrzeug-Industrie oder derComputer-Branche, müssen sich aberauch nicht verstecken.

Größte Bedeutung erhält solares Kochenaus der Sicht der Betroffenen: Es betrifftpotentiell viele und vor allem viele be-dürftige Nutzerinnen und Nutzer; verbes-sert deren Lebensqualität und bringt sau-bere Haushaltsenergie dahin, wo sie ammeisten gebraucht wird. Solares Kochenkann lokal Arbeitsplätze schaffen und dieUmwelt schützen - wieder dort, wo diesam nötigsten ist.

Es ist also einige Anstrengungen wert,das Potential des solaren Kochens zurWirklichkeit werden zu lassen.

13. Ausblick: zum Potential des solaren Kochens

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ULOGKochertyp :KlassischerBoxkocher mitHolzkasten

Anhang: Technische Daten der Südafrika-Testkocher

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Ausgewählte Ergebnisse des ECSCR Vergleichstest 1994 / Vergleichsmessungen Südafrika

Dimension in Kochposition cmTopf u. nominales TopfvolumenTest-TopfbeladungAperturflächeAufheizdauer (Wasser):- Kaltstart (40°- 80°C)- Kaltstart (40°- 96°C)- Warmstart (40°- 80°C)- Warmstart (40°- 96°C)Max. Temperatur (Öl)KochkapazitätWärmeverlust, ohne DeckelKommentare :

Handhabung :

Anwendung :Bewertung für Technologie-transfer/Lokalproduktion :Kontakt :

Zeichenerklärung

66 x 67 x 104 1 herausnehmbarer Topf (5 l)

2.5 l0.24 m2 (ohne Reflektor)

*94 Minuten*erreicht 91°C in 120 Minuten

*66 Minuten / **77 Minuten / ***91 Minuten*107 Minuten

*124°C nach 130 Minuten*kocht 7.5 l Wasser in einem Tag

*Abkühlung von 95°C auf 80°C in 5 Min.durchschnittliche thermische Leistung für einen Boxkocher;

sehr hohes nominales Topfvolumen für Aperturfläche;Nachführung nur selten nötig.

Topfzugang in zwei Schritten; einfache Nachführung;einfache Benutzung, Kocher einfach zu transportieren,

Gebrauchsanweisung mitgeliefert.Kocher für Familien

Einfacher Nachbau in Kleinserie. Für SA-Modell zur Leistungs-steigerung empfohlen : eisenarmes Glas und leitender Absorber

Gruppe ULOG, Morgartenring 18, CH-4054 Basel, SchweizTel: (41)613016622; Fax: (41)613014959

* ECSCR; Messung SA :** europ. Modell, *** in SA gebauter Prototyp

Page 25: SOLARKOCHER IN ENTWICKLUNGSLÄNDERN - German

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SunStoveKochertyp :Boxkocher mitPlastikgehäuse,ohne externenReflektor

Ausgewählte Ergebnisse des ECSCR Vergleichstest 1994 / Vergleichsmessungen Südafrika

Dimension in Kochposition cmTopf u. nominales TopfvolumenTest-TopfbeladungAperturflächeAufheizdauer (Wasser):- Kaltstart (40°- 80°C)- Kaltstart (40°- 96°C)- Warmstart (40°- 80°C)- Warmstart (40°- 96°C)Max. Temperatur (Öl)KochkapazitätWärmeverlust, ohne DeckelKommentare :

Handhabung :

Anwendung :Bewertung für Technologie-transfer/Lokalproduktion :Kontakt :

Zeichenerklärung

63 x 64 x 38 bis zu drei herausnehmbare Töpfe

1.5 l0.28 m2

*90 Minuten*erreicht 87°C in 120 Minuten

*78 Minuten / **62 Minuten*erreicht 93°C in 120 Minuten / **90 Minuten / *** 76 Minuten

*114°C nach 130 Minuten*kocht 3 l Wasser in einem Tag

*Abkühlung von 90°C auf 80°C in 5 Min.*schwache thermische Leistung für einen Boxkocher;

durchschnittliches nominales Topfvolumen;Nachführung nur selten nötig.

einfacher Topfzugang in zwei Schritten; sehr einfache Nachführung und Benutzung, Kocher einfach zu transportieren; transparente Verglasung

kann sich schon bei leichtem Wind öffnen und könnte besser fixiert sein.Kocher für kleine Familien; geeignet für Niedrigtemperaturkochen

-

Sunstove, 1 Parklands Saldahana Street, 1501 Benoni, RSATel/Fax : (27)119692818

R. Wareham, 3140 North Lilly Rd, Brookfield, WI 53005, USATel(1)4147811689; Fax (1)4147810455

* ECSCR; Messung SA:** Originalmodell, *** Originalmod. mit Absorber

Page 26: SOLARKOCHER IN ENTWICKLUNGSLÄNDERN - German

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REM5Kochertyp :konduktiverBoxkocher

Ausgewählte Ergebnisse des ECSCR Vergleichstest 1994 / Vergleichsmessungen Südafrika

Dimension in Kochposition cmTopf u. nominales TopfvolumenTest-TopfbeladungAperturflächeAufheizdauer (Wasser):- Kaltstart (40°- 80°C)- Kaltstart (40°- 96°C)- Warmstart (40°- 80°C)- Warmstart (40°- 96°C)Max. Temperatur (Öl)KochkapazitätWärmeverlust, ohne DeckelKommentare :

Handhabung :

Anwendung :Bewertung für Technologie-transfer/Lokalproduktion :Kontakt :

Zeichenerklärung

88 x 101.5 x 96 2 herausnehmbare Töpfe (5 / 1.5 l)

2.5 l0.36 m2 (ohne Reflektoren)

*48 Minuten*66Minuten

*22 Minuten / **35 Minuten / ***45 Minuten*42 Minuten / **48 Minuten / ***62 Minuten

*147°C nach 130 Minuten*kocht 12.5 l Wasser in einem Tag

*Abkühlung von kochend auf 80°C in 5 Min.hervorragende thermische Leistung für einen Boxkocher;

durchschnittliches nominales Topfvolumen;Nachführung nur selten nötig.

Topfzugang in einem Schritt; einfache Nachführung;einfache Benutzung, Kocher einfach zu transportieren,

Gebrauchsanweisung mitgeliefert.Kocher für Familien

Originalmodell: hochwertige Materialien und komplexe MontageSA-Modell (vereinfacht) braucht eisenfreies Glas zur Leistungssteigerung

Synopsis, Route d'Olmet, F-34700 Lodève, FrankreichTel: (33)467440410; Fax: (33)467440601; Email: [email protected]

* ECSCR; Messung SA :** europ. Modell, *** in SA gebauter Prototyp

Page 27: SOLARKOCHER IN ENTWICKLUNGSLÄNDERN - German

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Schwarzer 1Kochertyp :Kollektorkocher

Ausgewählte Ergebnisse des ECSCR Vergleichstest 1994

Dimension in Kochposition cmTopf u. nominales TopfvolumenTest-TopfbeladungAperturflächeAufheizdauer (Wasser):- Kaltstart (40°- 80°C)- Kaltstart (40°- 96°C)- Warmstart (40°- 80°C)- Warmstart (40°- 96°C)Max. Temperatur (Öl)KochkapazitätWärmeverlust, ohne DeckelKommentare :

Handhabung :

Anwendung :

Kontakt :

273 x 135 x 110 2 feste Töpfe (2 * 5 l)

2 * 2.5 l1 m2 (ohne Reflektoren)

46 Minuten54 Minuten26 Minuten39 Minuten

157°C nach 130 Minutenkocht 30 l Wasser in einem Tag

Abkühlung von kochend auf 80°C in 7 Min.hervorragende thermische Leistung ; niedriges nominales

Topfvolumen für Aperturfläche; Nachführung nur selten nötig.einfacher Topfzugang in einem Schritt; akzeptable Nachführung;praktische Leistungskontrolle; durch die festen Töpfe kann die

Reinigung schwierig sein; Kocher nicht einfach zu transportieren,Gebrauch einfach erlernbar.

Kocher für Familien und modular angewendet für Institutionen,geeignet für Kochen und Braten.

Prof. K. Schwarzer, FH Aachen, Ginsterweg 1, D-52428 Jülich,Deutschland Tel: (49)2461993177; Fax: (49)2461993199

Page 28: SOLARKOCHER IN ENTWICKLUNGSLÄNDERN - German

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Ausgewählte Ergebnisse des ECSCR Vergleichstest 1994 / Vergleichsmessungen Südafrika

Dimension in Kochposition cmTopf u. nominales TopfvolumenTest-TopfbeladungAperturflächeAufheizdauer (Wasser):- Kaltstart (40°- 80°C)- Kaltstart (40°- 96°C)- Warmstart (40°- 80°C)- Warmstart (40°- 96°C)Max. Temperatur (Öl)KochkapazitätWärmeverlust, ohne DeckelKommentare :

Handhabung :

Anwendung :

Bewertung für Technologie-transfer/Lokalproduktion :Kontakt :

Zeichenerklärung

143 x 163 x 125 1 herausnehmbarer Topf (12 l)

6 l1.54 m2 (Reflektor)

*27 Minuten / ** 27 Minuten / ***30 Minuten*44 Minuten / **38 Minuten / ***39 Minuten

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*198°C nach 130 Minuten*kocht 48 l Wasser in einem Tag

*Abkühlung von kochend auf 83°C in 15 Min.hervorragende thermische Leistung für einen Konzentratorkocher;

niedriges nominales Topfvolumen für die Aperturfläche;benötigt regelmäßige Nachführung .

einfacher Topfzugang in einem Schritt; einfache Nachführung, aber Bodenmuß eben sein; Benutzung akzeptabel, Kocher schwierig zu transportieren.

Kocher für große Familien und modular angewendet für kleineInstitutionen, geeignet für Kochen und Braten.

leicht nachbaubar; Reflektormaterial muß korrosionsgeschützt sein. Klappbareund kippstabile Aufständerung wird entwickelt. Tranport/Montage optimierbar.

Dr. D. Seifert, Siedlungsstraße 12, D-84524 Neuötting, DeutschlandTel / Fax: (49)867170413; Email: [email protected]

* ECSCR; Messung SA :** europ. Modell, *** in SA gebauter Prototyp

SK12Kochertyp :"Deep Focus"Konzentratorkocher

Page 29: SOLARKOCHER IN ENTWICKLUNGSLÄNDERN - German

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REM15Kochertyp :konduktiverBoxkocher

Ausgewählte Ergebnisse des ECSCR Vergleichstest 1994

Dimension in Kochposition cmTopf u. nominales TopfvolumenTest-TopfbeladungAperturflächeAufheizdauer (Wasser):- Kaltstart (40°- 80°C)- Kaltstart (40°- 96°C)- Warmstart (40°- 80°C)- Warmstart (40°- 96°C)Max. Temperatur (Öl)KochkapazitätWärmeverlust, ohne DeckelKommentare :

Handhabung :

Anwendung :Kontakt :

114 x 117 x 1793 herausnehmbare Töpfe : 1 Topf (15 l) oder 2 Töpfe (2*5 l)

7.5 l0.60 m2 (ohne Reflektoren)

40 Minuten (leicht vorgewärmt)66 Minuten32 Minuten55 Minuten

157°C nach 130 Minutenkocht 37.5 l Wasser in einem Tag

Abkühlung von kochend auf 80°C in 8 Min.hervorragende thermische Leistung für einen Boxkocher;

sehr hohes nominales Topfvolumen für Aperturfläche;Nachführung nur selten nötig.

Topfzugang in einem Schritt; Nachführungsmechanismus kann verbessertwerden, z.B. bessere Räder; einfache Benutzung, Kocher in Transport-

position einfach zu transportieren, Gebrauch einfach erlernbar.Kocher für große Familien und modular angewendet für kleine Institutionen.

Synopsis, Route d'Olmet, F-34700 Lodève, FrankreichTel: (33)467440410; Fax: (33)467440601; Email: [email protected]

Page 30: SOLARKOCHER IN ENTWICKLUNGSLÄNDERN - German

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Schwarzer 2Kochertyp :Kollektorkocher

Ausgewählte Ergebnisse des ECSCR Vergleichstest 1994

Dimension in Kochposition cmTopf u. nominales TopfvolumenTest-TopfbeladungAperturflächeAufheizdauer (Wasser):- Kaltstart (40°- 80°C)- Kaltstart (40°- 96°C)- Warmstart (40°- 80°C)- Warmstart (40°- 96°C)Max. Temperatur (Öl)KochkapazitätWärmeverlust, ohne DeckelKommentare :

Handhabung :

Anwendung :

Kontakt :

302 x 192 x 175 2 feste Töpfe (10 l / 5 l)

5 l / 2.5 l2 m2 (ohne Reflektoren)

50 Minuten64 Minuten

6 Minuten (Topf 1) 14 Minuten (Topf 2)11 Minuten (Topf 1) / 88 Minuten (Topf 2)

182°C nach 130 Minutenkocht 65 l Wasser in einem Tag

Abkühlung von kochend auf 80°C in 14 Min.hervorragende thermische Leistung; niedriges nominales Topfvolumen

für Aperturfläche; Nachführung nur selten nötig.einfacher Topfzugang in einem Schritt; akzeptable Nachführung;praktische Leistungskontrolle; durch die festen Töpfe kann die

Reinigung schwierig sein; Kocher nicht einfach zu transportieren,Gebrauch einfach erlernbar.

Kocher für Familien und modular angewendet für kleine Institutionen,geeignet für Kochen und Braten.

Prof. K. Schwarzer, FH Aachen, Ginsterweg 1, D-52428 Jülich,Deutschland Tel: (49)2461993177; Fax: (49)2461993199

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Quellen

■ Alvarado Mérida, Carlos Guillermo (1996), El uso posible de cocineros solares en Guatemala, Informe evaluativo, 1996, VTZ intern

■ Bänninger, Silvia (1993), Bericht über meine Versuche und Abklärungen im Zusammenhang mit dem Solarkocher von Synopsis/VTZ in Senegal vom 25/10 - 27/11/1993, VTZ intern

■ DME/GTZ (1997), Solar Cooker Field Test in South Africa, Phase 1, Volume 1,Main Report, Johannesburg, Dezember 1997

■ ECSCR (1994): Second International Solar Cooker Test, Summary of Results,Second Edition, Lodève, Juni 1994, veröffentlicht in BMZ aktuell 060, Bonn

■ Environmental Manual (1996), communicated by U. Fritsche

■ FAO (1998a): www.fao.org/fo%2A/nwfp/num4/nwn%2D4ec.htm

■ FAO (1998b): www.fao.org/fo%2A/energy/import.htm

■ Fritsche, U. (1998), private Mitteilung

■ GTZ (1991): Grupp, M. et al., New Prospects in Solar Cooking, Study for GATE/GTZ, Eschborn, Mai 1991

■ GTZ (1996) : www.gtz.de

■ GTZ (1997) : Biermann, E., Technical Evaluation of the Cookers Participating in the Field-Test (intern), GTZ, Esch-born

■ GTZ (1998): Grupp, M. et al., New Cooker Designs Since 1994 - Draft, GTZ, Eschborn, Dezember 1998,

■ Integration (1997), Länderinformation Tibet - Schlußbericht (intern), Frankfurt1997

■ Philip, S.K. et al. (undatiert), Monitoring and Servicing of SubsidizedSolar Cookers in Gujarat - A Case Study, SPRERI, Vallabh Vidyanagar, 388120 India, p.37

■ Sodeik, Eva (1991), Akzeptanz techno-logischer Innovation, Das Beispiel Solarkocher in Indien, Magisterarbeit Ethnologie, 1991, Philosophische Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg/Br.

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Solarkocher inEntwicklungsländern

Akzeptanz und Markteinführung

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Telefon (0 61 96) 79-0Telex 4 07 501-0 gtz dTelefax (0 61 96) 79-11 15Internet: http://www.gtz.de

Deutsche Gesellschaft fürTechnische Zusammenarbeit (GTZ) GmbH

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