WHITEPAPER kernpunkt, Agentur für eine digitale Welt.
So gelingt Ihr Website RelaunchWie Sie Projekte optimal initiieren und die Zusammenarbeit mit Ihrer Agentur verbessern
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Inhalt
Einleitung 03
1. Ausschreibung, Pitch oder RFP 04
2. Fünf Grundregeln 06
Transparente Kalkulationsgrundlage 06
Ausreichender Zeitrahmen 06
Kompetente Ansprechpartner 07
Faire Bedingungen 07
Objektive Bewertungsgrundlage 08
3. Modell für einen Zeitplan 09
Über kernpunkt 10
Version 1, Stand: 01. Juli.2016
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Wie finden Sie den besten Dienstleister für Ihr Onlineprojekt? Reicht es, wenn
Sie hierfür lediglich ein Angebot einholen, oder lassen Sie die verschiedenen
Wettbewerber besser zu einem Pitch antreten?
Unser Whitepaper gibt Ihnen einen Leitfaden für die Zusammenarbeit mit
Internetagenturen an die Hand: Zunächst erläutern wir, wie Sie sich zwischen
Ausschreibung, Pitch und RFP (Request for proposal) entscheiden.
Der zweite Teil konzentriert sich auf die Prozesse, die bei der Ausschreibung und
dem Agenturpitch ins Rollen kommen. Anhand von fünf Grundregeln, die Beispielen
aus der täglichen Praxis entlehnt sind, zeigen wir, was ein aussagekräftiges Briefing
beinhalten muss, wie Sie faire und transparente Bedingungen schaffen, und
worauf sie schließlich bei der Entscheidung für einen Dienstleister achten sollten.
Einleitung
Was ist ein RFP?
Ein Request for Proposal (RFP) bezeichnet im Softwareauswahlprozess
die Aufforderung zur Angebotsabgabe. Sie ähnelt zwar der klassischen
Ausschreibung, enthält jedoch konkrete Angaben über die (funktionalen)
Leistungsanforderungen. Hersteller und Anbieter werden aufgefordert, eine
detaillierte und bindende Aufschlüsslung der anfallenden Kosten anzugeben.
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Bevor Sie an einen Dienstleister herantreten, gilt es, sich über die genauen
Anforderungen und den Abrechnungsmodus Ihres Projekts Gedanken zu machen.
Denn dies entscheidet über die Art Ihrer Anfrage und über die Prozesse, die nun in
Gang kommen.
Sind die anstehenden Aufgaben bereits klar definiert - das heißt, es liegt ein
Feinkonzept vor, oder es handelt sich um einen überschaubaren Einzelauftrag -
können Sie mit einem RFP, einer konkreten Angebotsanfrage, auf die Agenturen
zugehen. Dies ist die einfachste und schnellste Form, denn die Zusammenarbeit
kommt hier zustande, indem der Auftraggeber im Hinblick auf den Preis und die
Expertise der Agentur das attraktivste Angebot wählt.
Neben dem RFP gibt es zwei Varianten, die komplexere Prozesse nach sich ziehen:
Haben Sie lediglich ein Grobkonzept verfasst, zum Beispiel als Lastenheft, in
dem IST- und SOLL-Zustand des Projekts beschrieben sind, formulieren Sie eine
Ausschreibung. Die Agenturen erstellen dann auf dieser Basis ein Angebot für die
verschiedenen Aufgaben (Feinkonzeption, Webdesign und technische Umsetzung).
Das Feinkonzept kann hierbei als Festpreis abgerechnet werden, für die Umsetzung
sollten Sie jedoch zunächst nur einen Budgetrahmen festlegen. Sobald das
Feinkonzept erstellt, und damit auch der Aufwand für die Umsetzung abzusehen ist,
kann diese Schätzung ebenfalls in einen Festpreis umgewandelt werden.
Sind Sie offen für neue Ideen, laden Sie die Agenturen dazu ein, auf Basis eines
Briefings Layout- und Konzeptvorschläge für die Umsetzung Ihres Projekts
zu entwickeln. Diese werden dann in einem Agenturpitch präsentiert. Im
Unterschied zur konzeptgetriebenen Ausschreibung steht hier der Kreativgedanke
im Vordergrund. Bei dem Wettbewerb der Agenturen, der nun beginnt, geht es
darum, wer innerhalb des kommunizierten Kostenrahmens die beste Idee oder das
attraktivste Layout vorweisen kann.
Im Gegensatz zum klar definierten RFP ziehen sowohl die Ausschreibung als auch
der Pitch mehrere Abstimmungsrunden zwischen Auftraggeber und Agenturen nach
sich. Im folgenden Kapitel erläutern wir Ihnen fünf Grundregeln, auf die Sie
dabei achten sollten.
1. Ausschreibung, Pitch oder RFP?
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Offen für IdeenGrobkonzeptFeinkonzept
Projekt
PitchAusschreibungRFP
Abbildung 1 | Voraussetzungen für die Agenturanfrage
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Bereits mit der Ausschreibung oder dem Pitch-Briefing stellen Sie entscheidende
Weichen für die spätere Zusammenarbeit mit Ihrem Dienstleister. Zwar
gibt es kein einheitliches Konzept, denn die Ausschreibungsunterlagen
öffentlicher Auftraggeber unterscheiden sich schon per definitionem von dem
Anforderungskatalog eines Industrieunternehmens. Als Grundregel gilt aber,
möglichst präzise zu formulieren und alle möglichen Ausnahmen und Sonderfälle
zu berücksichtigen, damit Sie dem späteren Dienstleister die Bewerbung erleichtern
und sich selbst vor nachträglichen Korrekturschleifen schützen, welche den
Aufwand in die Höhe treiben.
Um die Agenturen zu unterstützen, sollten Sie hierbei nicht nur die Projektanforde-
rungen beschreiben, sondern auch ausführliche Hintergrundinformationen über die
strategische Ausrichtung des Unternehmens, seine Zielgruppen sowie das Produkt-
und Dienstleistungsportfolio liefern. Dies ist für die Konzeptionsarbeit der Agentu-
ren Gold wert.
Zur Kalkulationsgrundlage
gehören Projekt- UND
Unternehmensziele.
Planen Sie genügend Zeit
für Rückfragen ein.
Ein Schulterblick-Termin
erleichtert Ihnen die
Vorauswahl.
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2. Fünf Grundregeln für die Zusammenarbeit mit Digitalagenturen
Transparente Kalkulationsgrundlage
Nicht nur das Pitch-Briefing, sondern auch die präziseste Ausschreibung
werden eine oder mehrere Abstimmungsrunden nach sich ziehen. Deswegen
sollten Sie genügend Zeit für Rückfragen einplanen. Nur so stellen Sie sicher, dass
Ihre Dienstleister eine aussagekräftige Präsentation vorbereiten (Pitch) oder ein
realistisches Angebot formulieren (Auscchreibung).
Keine noch so detaillierten Unterlagen ersetzen aber das persönliche Gespräch.
Im Idealfall sollte vor dem Pitch oder der Angebotsabgabe ein gemeinsamer
Schulterblick-Termin stattfinden, bei dem Auftraggeber und Agenturen
verbleibende Fragen klären können und eine Gelegenheit haben, sich persönlich
kennenzulernen. Nutzen Sie die Chance, durch einen Vor-Ort-Termin einen
konkreten Einblick in die Atmosphäre der Agentur und die Arbeitsweise Ihres
potenziellen Dienstleisters zu gewinnen. Dies verrät mehr als eine perfekte
Präsentation.
2 Ausreichender Zeitrahmen
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Neben dem Faktor Zeit sollten Sie auch ausreichende personelle
Ressourcen einplanen. Als Grundregel gilt: Ein Onlineprojekt ist immer
abteilungsübergreifend. Das Marketing oder der Einkauf können Detailfragen
der Agenturen zu Dienstleistungen und Produkten nicht beantworten, sondern
sind auf die Expertise der jeweiligen Fachbereiche angewiesen. Bis zu der
Angebotsabgabe oder dem Pitch müssen die notwendigen Ansprechpartner zur
Verfügung stehen und dürfen nicht durch Urlaub oder die Arbeit in anderen
Projekten blockiert sein.
Alternativ können Unternehmen einen Projektleiter benennen, der für die Zeit
zwischen Ausschreibung und Beauftragung ausschließlich für den Relaunch
freigestellt wird und die Kommunikation zwischen Unternehmen und Agenturen
als zentraler Ansprechpartner koordiniert. Stehen die personellen Ressourcen
im eigenen Unternehmen nicht zur Verfügung, lohnt es sich, einen externen
Berater einzubinden. Dies ist allemal günstiger, als im Nachhinein teure
Nachverhandlungen zu führen.
3 Kompetente Ansprechpartner
Planen Sie abteilungs-
übergreifend ausreichend
personelle Ressourcen ein.
Benennen Sie einen
Projektleiter als zentralen
Ansprechpartner.
4 Faire Bedingungen
Insbesondere die Vorbereitung eines Agenturpitchstellt für beide Seiten eine
Mammutaufgabe dar, die Zeit und Geld kostet. Auch wenn Sie eine kleine
Aufwandsentschädigung für den Pitch zahlen, gehen die Agenturen für Sie in
Vorleistung. Deswegen sollten Sie die Transparenz, die Sie von Ihrem Dienstleister
erwarten, auch selbst an den Tag legen:
Offenbaren Sie den Agenturen
» wer ihre Mitbewerber sind
Das spornt den Wettbewerb an und sorgt so für Vielfalt.
» welche Entscheidungsträger in Ihrem Umfeld am Pitch teilnehmen und die
Präsentationen bewerten
Das schärft den Fokus auf eine aussagekräftige,bedürfnisorientierte Präsentation.
» wie das geplante Budget für die spätere Umsetzung aussieht
Das ermöglicht eine realistische Planung.
Für die interne Vorbereitung bedeutet dies, dass Sie die Kriterien für die
Auftragsvergabe im Vorfeld ausführlich mit dem eigenen Team diskutieren
müssen, damit alle Entscheider eine objektive und projektbezogene Auswahl
treffen.
Zeigen Sie die Transparenz,
die auch Sie erwarten.
Laden Sie nicht zu viele
Agenturen zum Pitch ein.
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Zu guter Letzt empfiehlt es sich sowohl aus Gründen der Fairness als auch zur
Schonung der eigenen Ressourcen, dass Sie nicht zu viele Agenturen einladen.
Reduzieren Sie den Pitch auf maximal drei Teilnehmer. Wenn Sie wissen, was
Ihnen bei der Zusammenarbeit wichtig ist, und Sie durch Vorgespräche diverse
Dienstleister kennengelernt haben, sollte es Ihnen nicht schwer fallen, die
potenziellen Partner auf eine Shortlist zu reduzieren.
Machen Sie sich bewusst: Faire Bedingungen kommen auch Ihnen zugute. Sie
schaffen die Grundlage für eine partnerschaftliche und langfristige Zusammenar-
beit mit Ihrem Dienstleister, ermöglichen ein besseres Projektergebnis, das nicht
durch unliebsame »Überraschungen« sabotiert wird, und sparen somit Geld.
Haben die Agenturen ihre Layouts und Konzeptvorschläge im Pitch vorgestellt,
liegt der Ball wieder bei Ihnen: Setzen Sie auf das schönste Design? Die
knackigste Präsentation? Oder lassen Sie sich bei der Entscheidung zwischen zwei
Favoriten lieber doch von Ihrem Bauchgefühl leiten?
Hier hilft ein simples, aber effizientes Tool: Erstellen Sie einen Kriterienkatalog,
zum Beispiel mit Hilfe einer Excel-Datei, in dem Sie die verschiedenen Komponenten
Ihres Projektes eintragen und nach Wichtigkeit priorisieren. Das können Hard
Facts sein wie der Standort der Agentur, die Flexibilität des Layouts oder die
Expertenpartnerschaft mit einem CMS-Anbieter. Sie können aber auch Softskills
abbilden, die Ihnen bei der Zusammenarbeit mit der Agentur wichtig sind und eine
Aussage über die zu erwartenden Prozesse treffen: Wie sind die Reaktionszeiten des
Dienstleisters? Über welche zusätzlichen Kompetenzbereiche verfügt die Agentur
für eine spätere Optimierung der Website?
Mit diesen Überlegungen steuern Sie nicht nur das aktuelle Projekt, sondern stellen
auch die Weichen für eine langfristige Zusammenarbeit. Denken Sie nicht zu
kurzfristig, sondern betrachten Sie die Arbeit an Ihrem Onlineangebot als stetige
Optimierung, als Fließprozess (Continuous Relaunch). Durch den Kriterienkatalog,
der sich in Excel durch gezielte Filter gewichten lässt, schaffen Sie eine objektive
Bewertungsgrundlage und sehen auf einen Blick, welche Agentur bei den
entscheidenden Aspekten punktet und auch nach dem Relaunch als Partner infrage
kommt. Über welche zusätzlichen Kompetenzbereiche verfügt die Agentur für
eine spätere Optimierung der Website? Mit diesen Überlegungen steuern Sie nicht
nur das aktuelle Projekt, sondern sondern schaffen auch eine Grundlage für eine
langfristige Zusammenarbeit. Denken Sie nicht zu kurzfristig, sondern betrachten
Sie die Arbeit an Ihrem Onlineangebot als Continuous Relaunch. Durch den
Kriterienkatalog, der sich in Excel durch gezielte Filter gewichten lässt, schaffen Sie
eine objektive Bewertungsgrundlage und sehen auf einen Blick, welche Agentur
bei den entscheidenden Aspekten punktet und auch nach dem Relaunch als Partner
infrage kommt.
5 Objektive Bewertungsgrundlage
Schaffen Sie eine objektive
Bewertungsgrundlage,
indem Sie einen Kriterien
katalog erstellen.
Betrachten Sie den Re -
launch als langfristigen
Prozess.
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3. Modell für einen ZeitplanSo sieht ein angemessener Zeitplan aus, der beiden Seiten genügend Raum gibt, die
Arbeitsschritte bis zum Pitch oder der Angebotsabgabe zu strukturieren.
Zeitraum ToDo s für den Auftraggeber
Im Vorfeld Interner Kickoff
Definition der Aufgaben
Festlegung des Budgets
Briefing der Entscheider
Erstellung der Ausschreibungs- oder Pitchunterlagen Projektziele
Positionierung des Unternehmens und Zielgruppen
Bewertungskriterien
Vorauswahl der Agenturen
1. Woche Versand Endauswahl der Agenturen (Shortlist)
Kontaktaufnahme
Nennung des Budgets
2. bis 3. Woche Zeit für Rückfragen Bereitstellung interner Ressourcen
Schulterblicktermin
4. bis 5. Woche Ausarbeitung durch Agenturen Beantwortung finaler Fragen
Vorbereitung Pitch
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kernpunkt ist eine inhabergeführte Digitalagentur mit Standorten in Köln und
Stuttgart. Seit über 15 Jahren begleiten wir namhafte Unternehmen strategisch
bei ihrem Weg in eine digitale Welt. In unseren Geschäftsbereichen Analytics,
E-Com merce, Digitales Marketing, Lead Management und Digital Workplace
unterstützen wir unsere Kunden im gesamten Umsetzungsprozess.
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