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SIZE MATTERS 2013 - Nano auf dem Teller? Nanotechnologie im Lebensmielsektor Saarbrücken, 12. und 13. Juni 2013 Konferenzprogramm und Kurzfassungen der Vorträge
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SIZE MATTERS 2013 - Nano auf dem Teller? Nanotechnologie im Lebensmittelsektor

Saarbrücken, 12. und 13. Juni 2013Konferenzprogramm und Kurzfassungen der Vorträge

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Konferenzprogramm

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SIZE MATTERS 2013Nano auf dem Teller?

12. und 13. Juni 2013Victor’s Residenz-Hotel Saarbrücken

12. Juni 2013 Ab 09:30 Anmeldung/Kaffee10:30 Eröffnungn Grußwort

Annegret Kramp-Karrenbauer, Minis-terpräsidentin des Saarlandes

n Sind wir bereit für High-Tech-Food?Jochen Flackus, Vorstandsvorsitzendercc-NanoBioNet e. V.

11:00 Vortragsblock 1 n Moderation: Dr. Ralph Nonninger,

cc-NanoBioNet e. V.n Nanomaterialien im Lebensmittelsek-

torProf. Dr. Ralf Greiner, Max Rubner-Institut (MRI)

n Nanoteilchen in Lebensmitteln – Sinnund Unsinn Sarah Häuser, Bund für Umwelt undNaturschutz Deutschland e. V. (BUND)

13:00 Mittagessen

14:00 Vortragsblock 2n Moderation: Dr. Stefan Sepeur,

Nano-X GmbH n Intelligente, Sensor-gestützte Quali-

tätskontrolle bei Lebensmittelverpak-kungen im Bereich Aseptik-FoodJan Oberländer, FH Aachen, Institut fürNano- und Biotechnologien

n Regulierung im LebensmittelbereichAndreas Hermann, Öko-Institut e. V.,Institut für angewandte Ökologie

15:30 Kaffeepause

16:00 Vortragsblock 3n Moderation: Prof. Dr. Uwe Hartmann,

Universität des Saarlandesn Nano in biaxial verstreckten Polypropy-

len-Lebensmittelverpackungsfolien:

Anwendungen und Entwicklungs-trends Dr. Bertram Schmitz, Treofan GermanyGmbH & Co. KG

n Nano in Lebensmittelverpackungsfo-lien: Aspekte der lebensmittelrechtli-chen KonformitätClaudia Wehmeier, fcc – foodcontact-consulting

n Nanomedizin – wirksamere und siche-rere Medikamente mit Hilfe der Nano-technologie Prof. Dr. Claus-Michael Lehr, Universi-tät des Saarlandes

17:30 Ende des ersten Konferenztages

13. Juni 2013Ab 9:00 Anmeldung/Kaffee09:30 Vortragsblock 4 n Moderation: Dr. Eleonore Haltner,

Across Barriers GmbHn Nanomaterialien im Lebensmittelsek-

tor aus Sicht des BfR Prof. Dr. Dr. Alfonso Lampen, BfR

n Charakterisierung von Nanomateria-lien in Lebensmitteln - Herausforde-rungen und LösungsansätzeVolker Gräf, Max Rubner-Institut (MRI)

n Wie sicher ist sicher genug? – Oder:Ohne (akzeptable) Risiken keine(bezahlbare) VersicherungDr. Thomas K. Epprecht, IndependentRisk Consultat

12:00 Mittagessen

13:15 Vortragsblock 5 n Moderation: Prof. Dr. Ulrich Nortmann,

Universität des Saarlandesn Verantwortlicher Umgang mit Nano im

Lebensmittelbereich Wolf-Michael Catenhusen, Stellv. Vor-sitzender des Deutschen Ethikrates

n Generelle naturwissenschaftliche undethische Aspekte der NanotechnologieProf. Dr. Uwe Hartmann, Universitätdes Saarlandes

15:30 Kaffee, Ende der Konferenz

SIZE MATTERS 2013 - Nano auf dem Teller?

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Annegret Kramp-Karrenbauer, Grußwort; Jochen Flackus, Sind wir bereit für High-Tech-Food?

SIZE MATTERS 2013 - Nano auf dem Teller? 3

Jochen Flackus

Geschäftsführer ZeMA - Zentrumfür Mechatronik und Automatisie-rungstechnik gemeinnützigeGmbH

Vorstandsvorsitzender des cc-NanoBioNet e. V.

SIZE MATTERS 2013 - Nano aufdem Teller?

Das Grußwort zur Konferenz SIZEMATTERS 2013 hält AnnegretKramp-Karrenbauer, Ministerpräsi-dentin des Saarlandes.

Sind wir bereit für High-Tech-Food?Der Eröffnungsvortrag der Konferenz

umreißt das Thema „Nanotechnologie imLebensmittelsektor“ und beschreibt dieDimensionen und den Stand der aktuellenDiskussion. Ausgehend von der These vonClaude-Lévi Strauss, wonach die Kücheeiner Gesellschaft eine Sprache ist, dieunbewusst genau die Struktur und denZustand dieser Gesellschaft zum Ausdruckbringt, stellt der Vortrag die Frage, ob dertechnologische Fortschritt in diesemBereich einen echten gesellschaftlichenNutzen stiftet.

Der Vortrag formuliert, wo Nanotech-nologie real zum Einsatz kommt, welchePotenziale sie bereithält und wo sich ausihrem unreflektierten Einsatz ethischeProbleme ergeben.

Den entscheidenden Antrieb beim Ein-satz und der Forschung auf diesem Feldsieht der Autor in ökonomischen Interes-sen. Am Beispiel „Functional Food“ wirdgezeigt, wie rasant das Marktwachstum inden vergangenen 20 Jahren verlaufen ist.Das Argument, die Nanotechnologie kön-ne als Innovationsmotor des technischenFortschritts zu einer besseren Versorgung

der wachsenden Weltbevölkerung mitNahrungsmitteln beitragen, wird kritischhinterfragt.

Noch genießt die Nanotechnologie einhohes Vertrauen in der Bevölkerung. Fast80 Prozent der Bevölkerung haben einsehr gutes oder gutes Gefühl, wenn es umdie Nanotechnologie geht. Besondersgroß ist die Zustimmung bei neuenAnwendungen in der Medizin. Sie nimmtab, wenn es um den Einsatz der Partikel inKosmetika geht, und ist am niedrigsten imLebensmittelbereich. Hier sagen 80 Pro-zent der Befragten, sie würden solche Pro-dukte nicht kaufen wollen – vor allem ausAngst vor den gesundheitlichen Wirkun-gen.

Der Vortrag verweist auf die vorhande-nen Wissenslücken beim Thema Risikobe-wertung und betont, dass der Anstoß zueiner gesellschaftlichen Deabtte nicht nurvon den Forschern ausgehen kann.

Vor diesem Hintergrund wird die Funk-tion dieser Konferenz als Debattenplatt-form und Forum der Verständigung vonExperten der Nanotechnologie, Philoso-phen, Politikern und Verbraucherschüt-zern unterstrichen.

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Vortragsblock 1Moderation: Dr. Ralph Nonninger, cc-NanoBioNet

Nanomaterialien im Lebensmit-telsektor: Kleine Teilchen, gro-ße Wirkung

Technisch hergestellte Nanomateria-lien bieten für die Lebensmittelindustrieinteressante Anwendungsmöglichkeiten.Forschungsaktivitäten zielen auf die Ent-wicklung von Lebensmitteln mit verbes-sertem Geschmack und Aroma bzw. ver-besserter Farbe, Textur und Konsistenz.Außerdem soll die Absorption und Biover-fügbarkeit von Nährstoffen und bioaktivenSubstanzen erhöht werden. Darüber hin-aus wird an der Verbesserung der Quali-tät, Haltbarkeit und Sicherheit der Lebens-mittel durch neue Verpackungssystemegearbeitet. Weiterhin werden nanoskaligeBeschichtungsmaterialien für Produkti-onsanlagen und Küchenutensilien entwi-ckelt, um die Oberflächenbeschaffenheitzu optimieren bzw. die Reinigung zuerleichtern. Viele der möglichen Anwen-dungen technisch hergestellter Nanoma-terialien im Lebensmittelsektor befindensich zurzeit noch im Forschungsstadiumoder kurz vor der Markteinführung. Ineinigen Ländern sind jedoch schon Pro-dukte mit technisch hergestellten Nano-materialien für den Lebensmittelsektorkommerziell erhältlich.

Das wirtschaftliche Potenzial von tech-nisch hergestellten Nanomaterialien wirdim Allgemeinen als groß eingeschätzt.Auch für Nanomaterialien lassen sich diebewährten internationalen Ansätze für dieRisikobewertung anwenden. Für eine vali-de Risikobewertung sind somit Kenntnisseder toxikologischen Kenngrößen der zubewertenden Substanz als auch Daten zurMenge, die ein Mensch aufnimmt, erfor-derlich. Die Risikobewertung technischhergestellter Nanomaterialien wird u. a.dadurch erschwert, dass sich synthetischeNanomaterialien in Lebensmitteln zurzeitnur in Ausnahmefällen und mit hohemapparativen Aufwand qualitativ bzw.quantitativ erfassen lassen. Technisch her-gestellte Nanomaterialien werden durch

die allgemeinen gesetzlichen Regelungenim Lebensmittelbereich erfasst. Außer-dem sind Nanomaterialien und durch ver-änderte Partikelgrößen hervorgerufeneEffekte in einigen EU-Verordnungen expli-zit genannt.

Ausgewählte Publikationenn Menezes-Blackburn D., Jorquera M., Grei-

ner R., Gianfreda L., de la Luz Mora M.(2013) Phytases and phytase-labile organicphosphorus in manures and soils. Crit. Rev.Environ. Sci. Technol. 43, 916-954.

n Ghorbani-Nasrabadi R., Greiner R., AlikhaniH.A., Hamedi J. (2012) Identification andDetermination of Extracellular Phytate-degrading Activity in Actinomycetes. WorldJ. Microbiol. Biotechnol. 28, 2601-2608.

n Greiner R., Oehlke K. (2012) Anwendungender Nanotechnologie im Lebensmittelbe-reich und Probleme der Lebensmittelsi-cherheit. RFL - Rundschau für Fleischhygie-ne und Lebensmittelüberwachung 5, 163-165.

n Greiner R. (2009) Current and projectedapplications of nanotechnology in the foodsector. J. Braz. Soc. Food Nutr. 34, 243–260.

n Puhl A.A., Greiner R., Selinger L.B. (2009)Stereospecificity of myo-inositol hexa-kisphosphate hydrolysis by a protein tyro-sine phosphatase-like inositol polyphos-phatase from Megasphaera elsdenii. Appl.Microbiol. Biotechnol. 82, 95-103.

n Greiner R., Konietzny U. (2008) Presence ofgenetically modified maize and soy in foodproducts sold commercially in Brazil from2000 to 2005. Food Control 19, 499-505.

n Greiner R., Lim B.L., Cheng C., Carlsson N.-G. (2007) Pathway of phytatedephosphorylation by β-propeller phytasesof different origin. Can. J. Microbiol. 53,488-495.

n Reale A., Konietzny U., Coppola R., Sorren-tino E., Greiner R. (2007) The importanceof lactic acid bacteria for phytate degrada-tion during cereal dough fermentation. J.Agric. Food Chem. 55, 2993-2997.

n Greiner R. (2004) Purification and proper-ties of a phytate-degrading enzyme fromPantoea agglomerans. The Prot. J. 23,567-576.

n Santosa D.A., Hendroko R., Farouk A.,Greiner R. (2004) A rapid and highly effi-cient method for transformation of sugar-cane callus. Mol. Biotechnol. 28, 113-119.

Prof. Dr. Ralf Greiner, Nanomaterialien im Lebensmittelsektor: Kleine Teilchen, große Wirkung

4 SIZE MATTERS 2013 - Nano auf dem Teller?

Prof. h.c. Dr. rer. nat Ralf Greiner

Leiter des Instituts für Lebensmit-tel- und Bioverfahrenstechnik,Mitherausgeber von Food Control

Max Rubner-Institut, Bundesfor-schungsinstitut für Ernährung undLebensmittel

Forschungsschwerpunkte

n alle Aspekte zur Lebensmittel-nanotechnologie

n Einsatz freier und immobilisier-ter Enzyme in der Lebensmit-telproduktion

n Verwendung von Phytasen imLebensmittel- und Futtermit-telbereich sowie im Ackerbau

n Verbesserung der Mineralstoff-versorgung gefährdeter Bevöl-kerungsgruppen

n Aufarbeitung agrarischer Bei-produkte

n konventionelle und neue Ver-fahren der Lebensmittelverar-beitung, insbesondere nicht-thermische Verfahren zur Halt-barmachung von Lebensmittel

n PCR-Verfahren in der Lebens-mittelanalytik

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Nanoteilchen in Lebensmitteln– Sinn und Unsinn

Künstlich hergestellte Nanomaterialienwerden im Lebensmittelbereich etwa alsRieselhilfe in Salz oder Brühe verwendet.Wirkstoffe wie Konservierungsmittel,Farbstoffe und Nährstoffe können inNanokapseln eingeschlossen und Nah-rungsmitteln einfacher zugesetzt werden.In Verpackungsmaterialien werden Nano-materialien als UV-Filter, als Barriere fürden Gasaustausch sowie für antibakteriel-le Beschichtungen eingesetzt, um die Halt-barkeit von Lebensmitteln zu verlängern.Küchenutensilien können sie antibakte-rielle Eigenschaften verleihen. Auch in derlandwirtschaftlichen Produktion wirdbereits Nanotechnologie eingesetzt.

Das alles geschieht, obwohl die Risikenfür Gesundheit und Umwelt noch weitge-hend unbekannt sind. NanospezifischeSicherheitstests vor Vermarktung sind bis-her nicht vorgeschrieben – obwohl Unter-suchungen bereits ergeben haben, dassbestimmte Materialien in Nanogröße einetoxischere Wirkung besitzen als in größe-rer Form. Leider haben die Verbraucheraber keine Wahlmöglichkeit: Erst ab Ende2014 tritt eine Kennzeichnung in Kraft.

Auch werben die Unternehmen im sen-siblen Nahrungsmittelbereich kaum mitdem Modewort „nano“. Kein Wunder –schließlich zeigen Meinungsumfragen,dass die meisten Verbraucher Lebensmit-tel mit Nanozusätzen ablehnen. Die Vor-teile sind ja auch zweifelhaft: Die Nano-verkapselung zum Beispiel ermöglicht denZusatz von Vitaminen in eigentlich „unge-sunde“ Lebensmittel wie Chips oder Limo.Abgesehen davon, dass ein Mensch, dersich normal ernährt, keine zusätzlichenVitamine benötigt, besteht hier die Gefahrder Überdosierung.

Und ist es wirklich nötig, dass Nano-sensoren uns durch eine Farbänderunganzeigen, dass die Milch verdorben ist?Was ist aus dem guten alten gesundenMenschenverstand geworden? Bei vielenProdukten, wie Verpackungen, die durchNanozusätze Obst, Gemüse oder Fleischlänger frisch halten, stellt sich auch die

Frage, wer davon profitiert. Will der Ver-braucher wirklich vier Wochen alte Trau-ben essen, die nur dem Aussehen nachknackfrisch sind? Oder nützt dies nichtvielmehr der Lebensmittelindustrie? Dieverlängerte Haltbarkeit von Waren kannzudem klimaschädliche Transporte überTausende Kilometer hinweg nach sich zie-hen. Umweltverträglicher und gesünderwäre es, auf regional produziertes Obstund Gemüse zurückzugreifen.

Sarah Häuser, Nanoteilchen in Lebensmitteln – Sinn oder Unsinn

SIZE MATTERS 2013 - Nano auf dem Teller? 5

Sarah Häuser

Wissenschaftliche Mitarbeiterinim Team für Chemikalienpolitikund Nanotechnologie

Bund für Umwelt und NaturschutzDeutschland e. V.

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Vortragsblock 2Moderation: Dr. Stefan Sepeur, Nano-X GmbH

Intelligente, Sensor-gestützteQualitätskontrolle bei Lebens-mittelverpackungen im BereichAseptik Food*

Zur Herstellung von Lebensmitteln mitgesteigerter Produkthaltbarkeit hat dieEinbindung von aseptischen Abfüllanlagenin der Lebensmittelindustrie einen hohenStellenwert eingenommen. In diesenaseptischen Abfüllanlagen erfolgt vor derAbfüllung der sterilen Produkte eine Steri-lisation der Verpackungen, um etwaigepathogene Mikroorganismen und Lebens-mittelverderber auf den mit dem Lebens-mittel in Kontakt tretenden Oberflächenzu inaktivieren. Als Sterilisationsmediumwird hierzu, neben anderen Methoden,Wasserstoffperoxid (H2O2) in der Gaspha-se in die Verpackungen eingeleitet. Umeine suffiziente Sterilisationswirkung zuerzielen ist es notwendig, dass eine homo-gene Verteilung des Sterilisationsmedi-ums innerhalb der Verpackung erreichtwird.

Vor diesem Hintergrund wurde am INBein Sensorsystem in Dünnschichttechnikentwickelt, welches es ermöglicht, dieH2O2-Gaskonzentration während des Ste-rilisationsprozesses zu detektieren.Wesentliche Komponenten dieses Sensor-systems sind miniaturisierte kalorimetri-sche Gassensoren auf Chipebene; dieseermöglichen die Detektion der H2O2-Gas-konzentration bis 8 Vol.-%. Gekoppelt aneine drahtlose Schnittstelle konnte die„Inline“-Überwachung in Verpackungenrealisiert werden. Die Sensoren können inden Verpackungen insbesondere an kriti-schen Positionen („cold spots“) installiertwerden. Mit solchen „intelligenten“ Ver-packungen können vor allem in den Pha-sen der Prozessoptimierung, -validierungund -nachkontrolle zusätzliche Prozesspa-rameter erhoben werden und durch eineKorrelation der erfassten H2O2-Gaskon-zentration mit mikrobiologischen Abtö-tungsraten ist es erstmals möglich, die

zeit- sowie laborintensiven mikrobiologi-schen Untersuchungen zu minimieren.

* in Zusammenarbeit mit Patrick Kirchner, Stef-fen Reisert, Prof. Dr. Michael J. Schöning

Ausgewählte Publikationenn Kirchner, P.; Oberländer, J; Suso, H.-P.; Rys-

stad, G.; Keusgen, M.; Schöning, M.J.,Towards a wireless sensor system for real-time H2O2 monitoring in aseptic food pro-cesses, Phys. Status Solidi A (2013), DOI:10.1002/pssa.201200920.

n Kirchner, P.; Oberländer, J; Suso, H.-P.; Rys-stad, G.; Keusgen, M.; Schöning, M.J.,Monitoring the microbicidal effectivenessof gaseous hydrogen peroxide in sterilizati-on processes by means of a calorimetricgas sensor, Food Control 31(2) (2013) 530-538, DOI: 10.1016/j.foodcont.2012.11.048.

n Hennemann, J.; Kohl, C.-D.; Reisert, S.;Kirchner, P.; Schöning, M.J., Copper oxidenanofibres for detection of hydrogen per-oxide vapour at high concentrations. Phys.Status Solidi A (2013) DOI:10.1002/pssa.201200775.

n Reisert, S.; Schneider, B.; Geissler, H.; vanGompel, M.; Wagner, P.; Schöning, M.J.,Multi-sensor chip for the investigation ofdifferent types of metal oxides for thedetection of H2O2 in the ppm range, Phys.Status Solidi A (2013), DOI:10.1002/pssa.201200930.

n Kirchner, P.; Oberländer, J.; Friedrich, P.;Berger, J.; Rysstad, G.; Keusgen, M.; Schö-ning, M.J., Realisation of a calorimetric gassensor on polyimide foil for applications inaseptic food industry, Sensors and Actua-tors B 170 (2012) 60-66.

n Kirchner, P.; Reisert, S.; Pütz, P.; Keusgen,M.; Schöning, M.J., Characterisation ofpolymeric materials as passivation layer forcalorimetric H2O2 gas sensors, Phys. Sta-tus Solidi A 209(5) (2012) 859-863, DOI:10.1002/pssa.201100773.

n Kirchner, P.; Oberländer, J.; Friedrich, P.;Berger, J.; Suso, H.-P.; Kupyna, A.; Keusgen,M.; Schöning, M.J., Optimisation and fabri-cation of a calorimetric gas sensor built upof a polyimide substrate for H2O2 monito-ring, Phys. Status Solidi A 208(6) (2011)1235-1240.

n Reisert, S.; Geissler, H.; Flörke, R.; Näther,N.; Wagner, P.; Schöning, M.J., Towards amulti-sensor system for the evaluation ofaseptic processes employing hydrogen per-oxide vapour, Phys. Status Solidi A 208(6)(2011) 1351-1356.

Jan Oberländer, Intelligente, Sensor-gestützte Qualitätskontrolle bei Lebensmittelverpackungen im Bereich Aseptik Food

6 SIZE MATTERS 2013 - Nano auf dem Teller?

Jan Oberländer

Institut für Nano- und Biotechno-logien, FH Aachen University ofApplied Sciences, Jülich

Forschungsschwerpunkte

n Kalorimetrische Gassensorenzur Überwachung von asepti-schen Lebensmittelprozessen

n Charakterisierung von Materia-lien hinsichtlich der Funktiona-lität und Eignung für die Sen-sorprozessierung

n Simulation von kalorimetri-schen Gassensoren

n Mikrobiologische Untersu-chung von Sterilisationsprozes-sen

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Nanomaterials in the food andfood packaging sector

Since several years engineered nano-materials are used as additives in food andin food packaging material available onthe international market. Whereas nano-sized particles which occur naturally infood (like casein in milk) are not alarming,there are rather more reservations aboutspecifically added engineered nanomate-rials giving food new properties. Thesenew properties might possibly also be lin-ked with unexpected side effects. Againstthis background the Öko-Institut e. V. wascommissioned by the TA-SWISS, the Cen-tre for Technology Assessment to researchthe availability of these materials on theSwiss and international market and toevaluate the chances and risks attached tothe use of engineered nanomaterials infood and food packaging.

At present, the contribution of nano-technologies to sustainable nutrition,which is environmentally friendly, consti-tutional and ethically responsible is esti-mated to be rather low. In perspective,however, applications such as the enrich-ment of food with engineered nanomate-rials (e.g. iron) could generate a constitu-tional advantage in developing countriesto reduce malnutrition problems. Moreo-ver, food packaging with engineered nano-materials already offers several benefitsfor the consumers and holds a lot ofpotential for the future. Nanotechnology-derived food packaging can also reducethe environmental impacts.

However, the technology needs to fulfilcertain requirements such as the absenceof migration of nanomaterials into thecontained food, and that it is safe to theconsumer health and the environment.Thus, a risk governance framework forengineered nanomaterials in food andfood packaging is required, which can faci-litate and promote the implementation ofsustainability potentials, but at the sametime avoids possible risks to people andthe environment. An approach like thisneeds to be based on the precautionaryprinciple as well as life cycle perspective,and should also contain binding procedu-

res in relation to stakeholder involvementfor all players. Basically, the Novel FoodsRegulation (EC) No 258/97 could be regar-ded as a “nano food law” which principal-ly covers the use of nanotechnology infoods or food ingredients. The presentati-on will give an overview on the presentlegal situation for nanomaterials in foodand foodpackaging. This will be followedby recommendations on binding conditi-ons for the risk managment to be followedby the producers and importers.

Ausgewählte Referenzenn Folgenabschätzung eines europäischen

Registers für nanomaterialhaltige Produkte(in Bearbeitung), Hermann, A. (PL); Dies-ner, M.-O.; Groß, R.; Keimeyer, F.; Möller,M.; in Zusammenarbeit mit BiPRO (Auf-traggeber: Umweltbundesamt)

n Verbändebeteiligung an der OECD WorkingParties on Manufactured Nanomaterialsand Nanotechnologies (WPMN) (in Bear-beitung) Hermann, A.; Möller, M. (Auftrag-geber: Umweltbundesamt)

n Examination and assessment of conse-quences for industry, consumers, humanhealth and the environment of possibleoptions for changing the REACH require-ments for nanomaterials, Joas, R.; Greß-mann, A. et al. (BiPRO); Bunke, D.; Diesner,M.-O.; Groß, R.; Hermann, A.; Möller, M.;(Öko-Institut); 2013, (Auftraggeber: EU-Kommission – Joint Research Centre, IHCP)

n Nanomaterialien: Auswirkungen aufUmwelt und Gesundheit, Möller, M.; Her-mann, A.; Groß, R., Küppers, P.; in Koopera-tion mit Luther, W.; Malanowski, N. (VDITechnologiezentrum GmbH); 2013, (Auf-traggeber: Zentrum für Technologiefolgen-Abschätzung (TA-SWISS))

n Rechtsfragen zur Anwendung des Stoffbe-griffs auf Nanomaterialien im Rahmen derREACH-Verordnung, Hermann, A.; Groß, R.;Möller, M.; 2012, (Auftraggeber: Umwelt-bundesamt(UBA)

n Analyse und strategisches Managementder Nachhaltigkeitspotenziale von Nano-produkten, Möller, M.; Groß, R.; Hermann,A.; Küppers, P.; Moch, K.; Pistner; C.; Pra-kash, S.; Spieth-Achtnich, A.; 2012, (Auf-traggeber: Umweltbundesamt)

n Rechtliche Machbarkeitsstudie zu einerNano-Meldeverordnung und einem Nano-Produktregister, Hermann, A.; Möller, M.,2010, (Auftraggeber: Umweltbundesamt)

Andreas Hermann, Regulierung im Lebensmittelbereich

SIZE MATTERS 2013 - Nano auf dem Teller? 7

Andreas Hermann

Öko-Institut e. V.

Juristische Expertise

Ein Schwerpunkt der juristischenExpertise von Andreas Hermannliegt im technischen Umweltrechtauf internationaler, europäischerund nationaler Ebene. Dazu zäh-len insbesondere die Analyse, Ent-wicklung und Bewertung vonInstrumenten zur umweltbezoge-nen Steuerung neuer Technolo-gien (Nanotechnologien, CCS,Gentechnik) sowie die Weiterent-wicklung bestehender umwelt-rechtlicher Regelungen. For-schungsschwerpunkte liegen imBereich Chemikalienrecht, Kreis-laufwirtschafts- und Ressourcen-schutzrecht, Energie und Klima-schutz sowie umweltfreundlicheBeschaffung. Andreas Hermann istferner in der Politikberatung imIn- und Ausland tätig.

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Vortragsblock 3Moderation: Prof. Dr. Uwe Hart-mann, Universität des Saarlandes

Nanotechnologie in biaxial ver-streckten Polypropylenfolien -Anwendungen und Entwick-lungstrends

Biaxial verstreckte Polypropylenfolien(BOPP-Folien) sind aus der heutigen Weltnicht mehr wegzudenken. Sie werdenmehrheitlich als Verpackungsfolien einge-setzt, spielen aber auch in technischenAnwendungen, wie Folienkondensatorenoder Separatoren für Batterien heute einebedeutende Rolle. Auch in der BOPP-Technologie geht der Trend in Richtungimmer effizienterer Rohstoffnutzung, dasheißt, die Folien werden immer dünnerbei gleichzeitig steigenden Anforderungenan die technischen Eigenschaften, wie z.B. Barriereeigenschaften, Gleitreibungoder an die optischen Eigenschaften.

In der Präsentation wird kurz die BOPP-Technologie vorgestellt, bevor dannAnsätze zur Lösung technischer Anforde-rungen an BOPP-Folien mit Hilfe derNanotechnologie diskutiert werden. AlsBeispiele wird die Barriereverbesserungdurch Additiveren der Folien mit Schichtsi-likaten, das Einstellen von Reibungseigen-schaften von Folien durch gezielte Nano-strukturierung der Oberfläche und dieHerstellung von porösen BOPP mit Hilfevon Nano-Nukleatoren erläutert.

Veröffentlichte Patenten HIGH-POROSITY SEPARATOR FOIL

Veröffentlichungsdaten:WO2011134626 (A1) 2011-11-03

n Highly active beta-nucleating agent forpolypropylene Veröffentlichungsdaten:EP2441792 (A1) 2012-04-18

n MICROPOROUS SEPARATOR-FILM FORDOUBLE-LAYER CAPACITORS Veröffentlichungsdaten:WO2011076375 (A2) 2011-06-30

n NANOSCALE ss-NUCLEATING AGENT FOR

POLYPROPYLENE Veröffentlichungsdaten:WO2011047797 (A1) 2011-04-28

n MICROPOROUS FOIL FOR BATTERIESHAVING SHUTDOWN FUNCTION Veröffentlichungsdaten:WO2010145770 (A1) 2010-12-23

n SINGLE-LAYER MICROPOROUS FILM FORBATTERIES HAVING SHUT-OFF FUNCTION Veröffentlichungsdaten:WO2010066390 (A1) 2010-06-17

n SINGLE-LAYER MEMBRANE FILM FOR BAT-TERIES, HAVING A SHUT-OFF FUNCTION Veröffentlichungsdaten:WO2009132803 (A2) 2009-11-05

n MEMBRANE FILM FOR BATTERIES WITH ACUT-OFF FUNCTION Veröffentlichungsdaten:WO2009132802 (A2) 2009-11-05

n MEMBRANE FILM FOR BATTERIES, HAVINGA SHUT-OFF FUNCTION Veröffentlichungsdaten:WO2009132801 (A1) 2009-11-05

n PACKAGING FOR UV STERILIZATION Veröffentlichungsdaten:WO2008113509 (A1) 2008-09-25

n SIMULTANEOUSLY ORIENTED PLA FILMWITH IMPROVED MECHANICAL PROPER-TIES Veröffentlichungsdaten:WO2008040467 (A1) 2008-04-10

n SIMULTANEOUSLY DRAWN OPAQUE FILMMADE OF PLA Veröffentlichungsdaten:WO2008040646 (A1) 2008-04-10

n PEELABLE SEALABLE PLA FILM Veröffentlichungsdaten:WO2007113077 (A1) 2007-10-11

n PLA FILM COMPRISING GOOD ANTISTATICPROPERTIES Veröffentlichungsdaten:WO2007060137 (A2) 2007-05-31

n CIGARETTE PACKAGE PROVIDED WITHINTERNAL ENVELOPS MADE FROM POLY-MER FILM Veröffentlichungsdaten:WO2007051791 (A2) 2007-05-10

n LABEL FILM FOR A BLOW MOULDINGMETHOD Veröffentlichungsdaten:WO2006099990 (A1) 2006-09-28

Dr. Bertram Schmitz, Nano in Lebensmittelverpackungsfolien - Anwendungen und Entwicklungstrends

8 SIZE MATTERS 2013 - Nano auf dem Teller?

Dr. Bertram Schmitz

Projektgruppenleiter R&T Treofan Germany GmbH & Co.KG

Curriculum Vitae

n 1988-1996: Chemie-Studiumzum Diplom an der Universitätdes Saarlandes

n 1996-1998: Promotion am„Institut für Umweltkompati-ble Prozesstechnik“ Saarbrük-ken

n 1998-2000: Projektarbeit am„Institut für neue Materialien“Saarbrücken

n 2000-2002: Projektleiter R&T/Trespaphan GmbH KG (Ent-wicklung von Nukleatoren undmikroporöse Polypropylenfo-lien)

n 2002-2004: TREOFAN FRANCESAS Leitung Scale-Up Produkti-on einer biologisch abbauba-ren Polymilchsäurefolie inMantes la Jolie

n seit 2004: ProjektgruppenleiterR&T/ (Entwicklung von Separa-tofolien für Li- Batterien undDoppelschichtkondensatoren)

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Nano in Lebensmittelverpa-ckungsfolien: Aspekte derlebensmittelrechtlichen Konfor-mität

Lebensmittelverpackungsmaterialienmüssen strenge gesetzliche Anforderun-gen erfüllen. Die menschliche Gesundheitdarf nicht gefährdet, die Zusammenset-zung der Lebensmittel verändert oderderen organoleptische Eigenschaftenbeeinträchtigt werden (VerordnungNr.1935/2004 vom 27. Oktober 2004).Grundsätzlich ist verboten, dass Stoffe ausVerpackungsmaterialien auf das Lebens-mittel übergehen. Ausnahmen sind, wennder Stoffübergang technologisch unver-meidbar und die Gute Herstellungspraxis(GMP) eingehalten ist, sowie aktive undintelligente Lebensmittelverpackungsma-terialien. Bei den aktiven und intelligentenVerpackungsmaterialien ist – je nachFunktionsweise – ein Übergang in dasLebensmittel oder eine Veränderung desLebensmittels erforderlich. Diese neuarti-gen Verpackungsmaterialien können etwaermöglichen, dass der Frischegrad einesLebensmittels an der Verpackung erkenn-bar ist, oder sie ermöglichen eine längereHaltbarkeit der Lebensmittel. Die Anfor-derungen zum Schutz der Gesundheit gel-ten aber natürlich auch hier.

Für die Herstellung von Verpackungs-materialien aus Kunststoff sind bereitseinige Nanomaterialien zugelassen (Ruß;FM 411, Siliciumdioxid; FCM 504, Titanni-trid, Nanopartikel; FCM 807, Verordnung(EU) 10/2011 vom 14, Januar 2011),nichtsdestotrotz erschien eine vollständi-ge Charakterisierung von Nanopartikelnnotwendig.

Vom Bayerischen Landesamt fürGesundheit und Lebensmittelsicherheit(LGL) wurde gemeinsam mit dem Fraun-hofer-Institut für Verfahrenstechnik undVerpackung IVV sowie dem DepartmentChemie und Novel Food Biochemie derLudwig-Maximilians-Universität Münchenvon 2009-2012 das Projekt Lebensmittelund Nanotechnologie (LENA) durchge-führt. Bei den Verpackungsmaterialienwurde sich mit folgender Fragestellung

befasst: Können Nanopartikel aus Verpak-kungsmaterialien in nanoskaliger Form inLebensmittel übergehen (Migration),wenn ja unter welchen Bedingungen undin welchem Umfang kann es zur Expositiondes Verbrauchers kommen? Ergebnis desProjektes: Nanopartikel von 1-5 nm Größekommen in Verpackungsmaterialien auf-grund von Aggregation und Agglomerati-on nicht vor; Nanopartikel von min 10 nmGröße sind in Verpackungsmaterialienunbeweglich und eine Migration ist somitnicht zu erwarten. Bei der Betrachtungvon Nanosilber in Verpackungsmaterialienwurden auf der Kontaktfläche gelöste Sil-berionen detektiert, die für eine antimi-krobielle Wirkung verantwortlich sind,nicht aber die Silberpartikel selbst.

Claudia Wehmeier, Nano in Lebensmittelverpackungsfolien - Rechtliche Aspekte

SIZE MATTERS 2013 - Nano auf dem Teller? 9

Claudia Wehmeier

fcc-foodcontactconsulting GmbH

Curriculum Vitae

n Studium der Lebensmittelche-mie an der Universität Stutt-gart

n Anerkennungsjahr am Chemi-schen UntersuchungsamtMainz

n Entwicklungsingenieur Elektro-kleingeräte fürLebensmittel/Kosmetika beiBraun GmbH/Kronberg

n seit 2000: Treofan GermanyGmbH & Co. KG zuständig fürdie rechtliche Bewertung vonLebensmittelbedarfsgegen-ständen, Erstellung von Kon-formitätserklärungen

n seit 2009: Freier Berater aufdem Gebiet des Lebensmittel-bedarfsgegenständerechts

n Mitglied im HauptausschussBedarfsgegenständerecht desIndustrieverbands für Kunst-stoffverpackungen

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Nanomedizin – wirksamere undsicherere Medikamente mit Hil-fe der Nanotechnologie

Unter dem Begriff Nanomedizin wer-den Anwendungsformen der Nanotechno-logie für medizinische Zwecke zusammen-gefasst, insbesondere die Entwicklungderartiger Arzneimittel und Diagnostika.Ebenso wie bei Lebensmitteln steht fürnanomedizinische Produkte die Sicherheitbzw. Unbedenklichkeit von Anfang an imVordergrund. Deswegen werden hierfürbevorzugt Materialien eingesetzt, derenAnwendung am menschlichen Körper sichbereits in „Nicht-Nano“-Form als sichererwiesen hat. Neben Biokompatibilität istdabei außerdem eine biologische Abbau-barkeit bevorzugt. Auf diese Weise wirdsichergestellt dass z. B. nanoskalige Arz-neimittel-Trägersysteme, nachdem sie diepharmakologisch aktive Substanz effizientund zielgerichtet an den Wirkort gebrachthaben, den Organismus möglichst baldwieder verlassen können.

Vor diesem Hintergrund kann mit Hilfeder Nanotechnologie die Wirksamkeit vonMedikamenten durchaus verbessert wer-den. Anwendungsbeispiele aus der aktuel-len Forschung betreffen z. B die Behand-lung entzündlicher Darmerkrankungen(Colitis), die injektionsfreie Applikationvon Impfstoffen über die Haarfollikel derHaut oder die Applikation von Arzneimit-teln über die Lunge. Zur Erforschung derwesentlichen Prozesse und Anforderun-gen an Nano-Medikamente bei der Über-windung dieser biologischen Barrierenhaben sich in-vitro-Testsysteme, insbe-sondere auf Basis menschlicher Zellen undGewebe, als sehr nützlich erwiesen.

Ausgewählte Publikationenn Ruge CA, Kirch J, Lehr C-M. Pulmonary drug

delivery: from generating aeorosols toovercoming biological barriers—therapeu-tic possibilities and technological challen-ges Lancet Resp. Med, in press

n Schmidt, C., Lautenschlaeger, C., Collnot,E.-M., Schumann, M., Bojarski, C., Schulz-ke, J.-D., Lehr, C.-M., Stallmach, A. Nano-and microscaled particles for drug targe-ting to inflamed intestinal mucosa - A first

in vivo study in human patients (2013)Journal of Controlled Release 165 (2), pp.139-145

n Mittal, A., Raber, A.S., Schaefer, U.F.,Weissmann, S., Ebensen, T., Schulze, K.,Guzmán, C.A., Lehr, C.-M., Hansen, S. Non-invasive delivery of nanoparticles to hairfollicles: A perspective for transcutaneousimmunization (2013) Vaccine, Article inPress

n Kirch, J., Schneider, A., Abou, B., Hopf, A.,Schaefer, U.F., Schneider, M., Schall, C.,Wagner, C., Lehr, C.-M. Optical tweezersreveal relationship between microstructu-re and nanoparticle penetration of pulmo-nary mucus (2012) PNAS, 109 (45), pp.18355-18360

n Schäfer, J., Schulze, C., Marxner, E.E.J.,Schäfer, U.F., Wohlleben, W., Bakowsky, U.,Lehr, C.M. Atomic force microscopy andanalytical ultracentrifugation for probingnanomaterial protein interactions (2012)ACS Nano, 6 (6), pp. 4603-4614

n Leonard, F., Collnot, E.-M., Lehr, C.-M., Athree-dimensional coculture of enterocy-tes, monocytes and dendritic cells tomodel inflamed intestinal mucosa in vitro,(2010) Molecular Pharmaceutics, 7 (6), pp.2103-2119

n Ravi Kumar, M.N.V., Bakowsky, U., Lehr,C.M. Preparation and characterization ofcationic PLGA nanospheres as DNA carriers(2004) Biomaterials, 25 (10), pp. 1771-1777

n Lamprecht, A., Schäfer, U., Lehr, C.-M. Size-dependent bioadhesion of micro- andnanoparticulate carriers to the inflamedcolonic mucosa (2001) Pharm. Research,18 (6), pp. 788-793

n Elbert, K.J., Schäfer, U.F., Schäfers, H.-J.,Kim, K.-J., Lee, V.H.L., Lehr, C.-M. Monolay-ers of human alveolar epithelial cells in pri-mary culture for pulmonary absorptionand transport studies (1999) Pharm.Research, 16 (5), pp. 601-608

Prof. Dr. Claus-Michael Lehr, Nanomedizin – wirksamere und sicherere Medikamente mit Hilfe der Nanotechnologie

10 SIZE MATTERS 2013 - Nano auf dem Teller?

Prof. Dr. Claus-Michael Lehr

Helmholtz Institut für Pharmazeu-tische Forschung Saarland (HIPS)

Universität des Saarlandes

Forschungsschwerpunkte

Die Arbeitsgruppe von Prof. Lehrbeschäftigt sich mit Zellkulturenals in-vitro-Modellen biologischerBarrieren und modernen Drug-Delivery-Systemen. Neben derEntwicklung moderner Arzneifor-men wie Nanopartikel und Liposo-men werden die Interaktionenzwischen Arzneistoffen und denwichtigsten Resorptionsbarrierendes menschlichen Körpers unter-sucht. Mit Hilfe der gewonnenenErkenntnisse werden Arzneifor-mulierungen hinsichtlich Effektivi-tät und Verträglichkeit optimiert.

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Vortragsblock 4Moderation: Dr. Eleonore Haltner,Across Barriers GmbH

Nanomaterialien im Lebensmit-telsektor aus Sicht des BfR

Die Kurzfassung des Vortrags lag beiRedaktionsschluss nicht vor.

Prof. Dr. Dr. Alfonso Lampen, Nanomaterialien im Lebensmittelsektor aus Sicht des BfR

SIZE MATTERS 2013 - Nano auf dem Teller? 11

Prof. Dr. Dr. Alfonso Lampen

Leiter Abteilung Lebensmittelsi-cherheit

Bundesinstitut für Risikobewer-tung

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Charakterisierung von Nanoma-terialien in Lebensmitteln –Herausforderungen undLösungsansätze*

Zur Messung und Charakterisierungvon Nanomaterialien in einfachen Medienwie Luft oder Wasser stehen eine Vielzahletablierter Methoden zur Verfügung. Diemeisten dieser Analyseverfahren könnenallerdings zur Erfassung von Nanoparti-keln in komplexen Medien, wie Lebens-mitteln nicht ohne eine aufwendige Pro-benvorbereitung angewandt werden. DiePartikel müssen in der Regel aus derumgebenden Matrix isoliert und in einemgeeigneten Medium dispergiert werdenwas eine Veränderung der Umgebungsbe-dingungen (pH-Wert, Ionenstärke) bewir-ken kann wodurch es zur Agglomerationder Partikel kommen kann. Die meistenMessverfahren benötigen genaue Anga-ben über das Probenmaterial (z. B. Bre-chungsindex, Viskosität) welche imLebensmittelbereich häufig nicht bekanntsind. Verschiedene Verfahren beruhen aufunterschiedlichen physikalischen Prinzi-pien und liefern daher auch unterschiedli-che Partikelgrößen. Ein direkter Vergleichder ermittelten Daten ist daher nicht odernur schwer möglich. Gerade deshalb ist eserforderlich, möglichst viele verschiedene,sich ergänzende Methoden zu verwen-den. Partikelgrößenverteilungen könnenals Anzahl-, Oberflächen- oder Volumen-verteilungen dargestellt werden, wodurchdie kleineren oder größeren Partikel stär-ker gewichtet werden, was zu unter-schiedlichen Größenverteilungen undversch. Größenmittelwerten führt. Derzeitgibt es keine standardisierten Methodenzur Erfassung von Nanomaterialien inLebensmitteln und es ist davon auszuge-hen, dass eine Analysemethode alleinnicht ausreicht, um verschiedene Lebens-mittel auf die Anwesenheit von Nanoma-terialien zu untersuchen. Im günstigstenFall wird es gelingen, Methoden für einzel-ne Produkte bzw. Produkt-Nanomaterial-Kombinationen zu entwickeln, wobei hier-zu noch ein erheblicher Forschungsauf-wand erforderlich ist.

Ausgewählte Publikationenn Gräf, V.; Behsnilian, D.; Hetzer, B.; Walz, E.;

Greiner, R.: Kleine Teilchen, große Heraus-forderungen - Nanomaterialien im Lebens-mittelbereich. GIT Labor-Fachzeitschrift;8/2012.

n Greiner, R.; Graef, V.; Walz, E.; Behsnilian,D.: Challenges in the Identification of Engi-neered Nanomaterials in Foods; 11th Inter-national Congress on Engineering and Food(ICEF11); Athens/Greece; 22.-26.05.2011;Congress Proceedings Volume I; p. 21-22.

n Greiner, R.; Graef, V.; Walz, E.; Behsnilian,D.: Challenges in the Identification of Engi-neered Nanomaterials in Foods; Procee-dings of the German Nutrition Society;Abstractband Volume 15 (2011) zum 48.Wissenschaftlichen Kongress der Deut-schen Gesellschaft für Ernährung e.V.(DGE); Potsdam; 16.-18.03.2011; p. 34.

n Frank, K.; Walz, E.; Gräf, V.; Greiner, R.;Köhler, K.; Schuchmann, H. P.: Stability ofAnthocyanin-Rich W/O/W-Emulsions Desi-gned for Intestinal Release in Gastrointesti-nal Environment; Journal of Food Science;Vol. 77, Nr. 12 (2012).

n Müller, A.; Stahl, M. R.; Graef, V.; Franz,C.M.A.P.; Huch, M.: UV-C treatment ofjuices to inactivate microorganisms usingDean vortex technology; Journal of FoodEngineering; 107 (2011); 268-275.

n Huch, M.; Müller, A.; Strohhäcker, J.; Vogt,S.; Hanak, A.; Gräf, V.; Stahl, M.; Franz, C.M. A. P.: Keimreduktion mittels UV-C-Behandlung; Flüssiges Obst; 09/2010; p.381-385.

n Franz, C. M. A. P.; Specht, I.; Cho, G.-S.; Gra-ef, V.; Stahl, M. R.: UV-C-inactivation ofmicroorganisms in naturally cloudy applejuice using novel inactivation equipmentbased on Dean vortex technology; FoodControl 20 (2009); p. 1103-1107.

Volker Gräf, Charakterisierung von Nanomaterialien in Lebensmitteln - Herausforderungen und Lösungsansätze

12 SIZE MATTERS 2013 - Nano auf dem Teller?

Dipl.-Ing. Volker Gräf

Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Max Rubner-Institut

Institut für Lebensmittel- und Bio-verfahrenstechnik

Forschungsschwerpunkte

n Nanotechnologie im Lebens-mittelbereich

n Einsatz verschiedener Metho-den der Partikelmesstechnikzur Charakterisierung vonLebensmitteln und Lebensmit-telkomponenten im Mikro-und Nanometerbereich

n Untersuchung der Stabilitätvon Lebensmittelformulierun-gen und Lebensmittelinhalts-stoffen unter den chemisch-physikalischen Bedingungendes Gastrointestinaltraktes aneinem (verfahrenstechnischen)Modellsystem

n Untersuchung der UV-C-Behandlung flüssiger Lebens-mittel

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Wie sicher ist sicher genug? –Oder: Ohne (akzeptable) Risi-ken keine (bezahlbare) Versi-cherung

Sicherheit ist unverzichtbar, erst recht,wenn es um Lebensmittelsicherheit geht.Deshalb darf kein Hersteller Grundnah-rungsmittel auf den Markt bringen, die dieGesundheit gefährden. Dieser Grundsatzgilt und galt schon immer. Ausnahmslos.Auch für Lebensmittel, die nanoskaligeAnteile enthalten oder mit Hilfe vonNanotechnologien hergestellt wurden.

Wie sicher aber ist sicher genug? Trotzhoher Sicherheitsanforderungen bleibenRisiken bestehen. Sei es, weil Lebensmit-tel verderben und unkontrolliert Toxineentstehen, oder weil es uns nach immerExotischerem verlangt, oder weil wir Risi-ken bewusst akzeptieren. Denn derGenuss vor Augen lässt uns Risiken igno-rieren. In welchem Ausmaß wir zum Bei-spiel alkoholhaltige Getränke oder fettrei-che Nahrung zu uns nehmen, liegt in derEigenverantwortung jedes Einzelnen.Eigenverantwortlich handeln kann abernur, wer informiert ist. Thomas Epprechtstellt in seinem Vortrag deshalb unteranderem die Frage nach dem Zweck derKennzeichnung von „Nanofood“. BloßeInformation über die Partikelgröße bringt,so meint der Referent, den Konsumieren-den kaum einen Mehrwert.

Ist sicher auch wirklich sicher genug?Wenn sich Gesetzgeber, Bürgerinnen undBürger vom Anspruch nach absoluterSicherheit leiten lassen, unterliegen siegerne einem Umkehrschluss und glauben:Gut vorgesorgt hat, wer bis zum unum-stößlichen und abschließenden Beweisdes Gegenteils alles so behandelt, alswäre es grundsätzlich gefährlich. Dass die-ser Beweis nicht gelingt und es eine abso-lut sichere Welt nicht gibt, wissen Versi-cherungen am besten, sonst würden ihrePolicen nicht gekauft. Deshalb stellt Tho-mas Epprecht auch die Frage, inwieweitWerthaltung, Risikoperzeption und Akzep-tanz die Gesetzgebung beeinflussen, undwie sich dies auf die Versicherbarkeit aus-wirkt.

Dr. Thomas K. Epprecht, Wie sicher ist sicher genug?

SIZE MATTERS 2013 - Nano auf dem Teller? 13

Dr. Thomas K. Epprecht

Independent Risk Consultant

Tätigkeitsschwerpunkte

Risk Engineering & Risk Framing:Experienced, Strategic Consultan-cy at the Interface of Risk, Regula-tion, Technology, and Insurance,as an Enhancement to CorporateGovernance.

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Vortragsblock 5 Moderation: Prof. Dr. Ulrich Nort-mann, Universität des Saarlandes

Verantwortlicher Umgang mitNano im Lebensmittelbereich

Die Kurzfassung des Vortrags lag beiRedaktionsschluss nicht vor.

Wolf-Michael Catenhusen, Verantwortlicher Umgang mit Nano im Lebensmittelbereich

14 SIZE MATTERS 2013 - Nano auf dem Teller?

Wolf-Michael Catenhusen

Curriculum Vitae

n Studium in Latein, Geschichteund Sozialwissenschaft in Göt-tingen und Münster

n 1980-2002 Mitglied des Deut-schen Bundestages,1984-87Vorsitzender der Enquete-Kommission „Chancen undRisiken der Gentechnologie“des Bundestages

n 1987-1994 Vorsitzender desBundestagsausschusses fürForschung, Technologie undTechnikfolgenabschätzung

n 1998-2202 ParlamentarischerStaatssekretär; 2003-2005Beamteter Staatssekretär imBundesministerium für Bildungund Forschung

n 2006-2011 Vorsitzender derNano-Kommission der Bundes-regierung.

n seit 2008 Mitglied des Deut-schen Ethikrates, stellv. Vorsit-zender

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Nanotechnologie: Grundlageeiner industriellen Revolutionoder ethisches Schreckge-spenst?

Ziel der Nanostrukturforschung ist es,Kausalitäten zwischen der Nanoskaligkeitund spezifischen Funktionalitäten vonStrukturen aufzudecken. Ziel der Nano-technologie ist es, diese Kausalitäten zurErzielung besonderer Funktionalitätengezielt zu nutzen. Sowohl aus erkenntnis-orientierter Sicht wie auch aus technologi-scher Sicht wurden in den vergangenen 30Jahren beachtliche Erfolge erzielt, die esmöglich erscheinen lassen, dass Nano-technologie zukünftig in allen relevantenLebensbereichen von erheblicher Bedeu-tung sein wird. Vor diesem Hintergrunderscheint der gesamtgesellschaftlicheNutzen der Nanotechnologie erheblich zusein.

Nach einer detaillierteren Erläuterungder transdisziplinären Paradigmen derNanotechnologie widmet sich der Vortragder Frage, ob die Nanotechnologie Grund-lage einer neuen industriellen Revolution,vergleichbar derjenigen, die ihren Aus-gangspunkt in der Industrialisierung Groß-britanniens im 18. und 19. Jahrhundertnahm, sein könnte. Es wird verdeutlicht,dass mit der wachsenden industriellenRelevanz der Nanotechnologie auch inzunehmendem Maße grundsätzliche,wenn auch nicht neue ethische Fragestel-lungen Berücksichtigung finden müssen.

Zusammenfassend beleuchtet der Vor-trag generelle naturwissenschaftliche undethische Aspekte der Nanotechnologie ineiner disziplinenübergreifenden grund-satzorientierten Darstellung.

Ausgewählte PublikationenBüchern U. Hartmann (Ed.), Magnetic Multlayers

and Giant Magnetoresistance (Springer,Berlin, 1999)

n U. Hartmann, Nanotechnologie (Elsevier-Spektrum, Heidelberg, 2006)

n U. Hartmann, Nanostrukturforschung undNanotechnologie, Bd. I (Oldenbourg, Mün-chen, 2012)

Zeitschriftenn M.R. Koblischka and U. Hartmann, DEVE-

LOPMENT OF SPECIFIC CANTILEVERS FORUSE WITH HIGH-FREQUENCY MFM, in: A.Méndez-Vilas and J. Díaz, Microscopy, Sci-ence and Technology: Applications andEducation, vol. 2, p.1310 (Formatex, Bada-joz, 2010)

n P. Krone, D. Makarov, A. Cattoni, G. Faini,A.-M. Haghiri-Gosnet, I. Knittel, U. Hart-mann, T. Schrefl and M. Albrecht, INVESTI-GATION OF THE MAGNETIZATION REVER-SAL OF A MAGNETIC DOT ARRAY OF Co/PtMULTILAYERS, Proc. Nano 2010 Conf.,Rome, Italy; J Nanopart Res 13, 5587(2011)

n J. Wei, I. Knittel, C. Lang, D. Schüler and U.Hartmann, MAGNETIC PROPERTIES OFSINGLE BIOGENIC MAGNETITE NANOPAR-TICLES, J. Nanopart. Res. 13, 3345 (2011)

n M. Becker, J. Meiser, M. Koblischka and U.Hartmann, IN DER SCHWEBE, Phys. Unse-rer Zeit 42, 285 (2011)

n M. Koblischka, J. Meiser and U. Hartmann,INFLUENCE OF THE FIELD DECREMENTSON THE RELAXATION BEHAVIOR OF THINFILM HIGH-Tc SUPERCONDUCTORS MEA-SURED USING A LEVITATION BALANCE, IEEETrans. Appl. Supercond. 22, 8200108(2012)

n I. Knittel, L. Ungewitter and U. Hartmann,Intermittent Contact Interaction betweenan Atomic Force Microscope Cantileverand a Nanowire, J. Appl. Phys. 111, 094301(2012)

n R. Betzholz, H. Gao, Z. Zhao and U. Hart-mann, PHENOMENOLOGICAL THEORY OFTHE GIANT MAGNETOIMPEDANCE OFCOMPOSITE WIRES, Euro Phys. Lett. 101,17005 (2013)

Prof. Dr. Uwe Hartmann, Nanotechnologie: Grundlage einer industriellen Revolution oder ethisches Schreckgespenst?

SIZE MATTERS 2013 - Nano auf dem Teller? 15

Prof. Dr. Uwe Hartmann,

Lehrstuhl für Nanostrukturfor-schung und Nanotechnologie, Uni-versität des Saarlandes

Forschungs- und Tätigkeitsschwer-punkte

Prof. Dr. Uwe Hartmann ist Inha-ber des Lehrstuhls für Nanostruk-turforschung und Nanotechnolo-gie in der Fachrichtung Experi-mentalphysik der Universität desSaarlandes. Er hat Gastprofessu-ren an der Fudan- und der East-China-Normal-Universität inne.Prof. Hartmann hat den Studien-gang Mikrotechnologie und Nano-strukturen an der Universität mit-begründet und ist derzeit Vorsit-zender des Prüfungsausschussesfür diesen Studiengang. Gleichzei-tig ist er Vizepräsident für Europaund Internationales an seiner Uni-versität. Seine Arbeitsgruppebeschäftigt sich mit Nanostruktur-forschung, speziell an elektronischund magnetisch relevanten Syste-men und biologischen Funktions-einheiten (Moleküle, Zellen) aufOberflächen.

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ImpressumHerausgeber/Gestaltungcc-NanoBioNet e. V. Science Park 166123 SaarbrückenTel.: +49 681 6857-364E-Mail: [email protected]

Verantwortlicher Redakteurn Dr. Ralph NonningerRedaktionn Christoph SchreyerBildnachweis Titeln Marc Schneider et al./DV

Nano/NanoBioNetn Lukas Kramer


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