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Silvia Irina Zimmermann, Edda Binder-Iijima (Hg.) · Edda Binder-Iijima Ralf Georg Czapla ISSN...

Date post: 26-Oct-2019
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Das erste Königspaar von Rumänien Carol I. und Elisabeta ibidem Blickt man auf die Regentschaft des ersten rumänischen Königspaars zu- rück, so kann Carol I. (1866-1881 Fürst, 1881-1914 König von Rumänien) und Elisabeth/Elisabeta (1869-1881 Fürstin, 1881-1914 Königin von Ru- mänien) durchaus ein erfolgreiches Wirken bescheinigt werden. Ihnen war es zu einem Großteil zu verdanken, dass sich Rumänien bis 1914 zu einem politisch relativ stabilen und angesehenen Land in Südosteuro- pa und allgemein in Europa entwickelt hatte. Das bedeutete allerdings nicht, dass die Herrschaft von Carol I., dessen Regierungsantritt 1866 eher einem Überraschungscoup glich und gegen den Willen der meis- ten Großmächte erfolgte, ohne Krisen verlaufen wäre – so stand Carol I. beispielsweise 1871 kurz vor dem völligen Scheitern. Die Überwindung dieser Krise durch die Klärung politischer Zuständigkeiten und seine Heirat mit Elisabeth zu Wied im November 1869 bildeten die Vorausset- zungen dafür, dass Carol I. überhaupt mit einer Dynastiegründung be- ginnen konnte, deren Legitimierung sich auch in Repräsentations- und Symbolformen niederschlug, die Bezug nahmen auf die rumänische Ge- sellschaft mit ihren kulturell und religiös tradierten Vorstellungen hin- sichtlich der fürstlichen Macht. Der vorliegende Band macht die Anforderungen und Probleme der ru- mänischen Monarchie und ihre Integrationsleistung in der rumänischen Gesellschaft sichtbar, wobei insbesondere die repräsentativ-symboli- sche Ebene mit ihrer legitimatorischen Funktion unter Einbeziehung des Selbstverständnisses des Herrscherpaars analysiert wird. Die Mehrzahl der Beiträge stammt von rumänischen Forscherinnen und Forschern, die wichtige Ergebnisse zur Einordnung der rumänischen Monarchie bei- steuern und somit auch einen Überblick über die in Rumänien geleistete Forschungsarbeit geben. Die Herausgeberinnen messen diesem Aspekt einen wichtigen Stellenwert bei, da sie die rumänische Forschung einem deutschen Publikum zugänglich machen und zu einem bilateralen Wis- senschaftsaustausch beitragen möchten. ISBN: 978-3-8382-0755-1 Zimmermann, Binder-Iijima (Hg.) Silvia Irina Zimmermann, Edda Binder-Iijima (Hg.) ibidem Das erste Königspaar von Rumänien Carol I. und Elisabeta Aspekte monarchischer Legitimation im Spiegel kulturpolitischer Symbolhandlungen Schriftenreihe der forSchungSStelle carmen Sylva fürStlich WiediScheS archiv Band 3
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Page 1: Silvia Irina Zimmermann, Edda Binder-Iijima (Hg.) · Edda Binder-Iijima Ralf Georg Czapla ISSN 2199-2940 Band 3 Bereits erschienen: 1 Silvia Irina Zimmermann Unterschiedliche Wege,

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Blickt man auf die Regentschaft des ersten rumänischen Königspaars zu-rück, so kann Carol I. (1866-1881 Fürst, 1881-1914 König von Rumänien) und Elisabeth/Elisabeta (1869-1881 Fürstin, 1881-1914 Königin von Ru-mänien) durchaus ein erfolgreiches Wirken bescheinigt werden. Ihnen war es zu einem Großteil zu verdanken, dass sich Rumänien bis 1914 zu einem politisch relativ stabilen und angesehenen Land in Südosteuro-pa und allgemein in Europa entwickelt hatte. Das bedeutete allerdings nicht, dass die Herrschaft von Carol I., dessen Regierungsantritt 1866 eher einem Überraschungscoup glich und gegen den Willen der meis-ten Großmächte erfolgte, ohne Krisen verlaufen wäre – so stand Carol I. beispielsweise 1871 kurz vor dem völligen Scheitern. Die Überwindung dieser Krise durch die Klärung politischer Zuständigkeiten und seine Heirat mit Elisabeth zu Wied im November 1869 bildeten die Vorausset-zungen dafür, dass Carol I. überhaupt mit einer Dynastiegründung be-ginnen konnte, deren Legitimierung sich auch in Repräsentations- und Symbolformen niederschlug, die Bezug nahmen auf die rumänische Ge-sellschaft mit ihren kulturell und religiös tradierten Vorstellungen hin-sichtlich der fürstlichen Macht.

Der vorliegende Band macht die Anforderungen und Probleme der ru-mänischen Monarchie und ihre Integrationsleistung in der rumänischen Gesellschaft sichtbar, wobei insbesondere die repräsentativ-symboli-sche Ebene mit ihrer legitimatorischen Funktion unter Einbeziehung des Selbstverständnisses des Herrscherpaars analysiert wird. Die Mehrzahl der Beiträge stammt von rumänischen Forscherinnen und Forschern, die wichtige Ergebnisse zur Einordnung der rumänischen Monarchie bei-steuern und somit auch einen Überblick über die in Rumänien geleistete Forschungsarbeit geben. Die Herausgeberinnen messen diesem Aspekt einen wichtigen Stellenwert bei, da sie die rumänische Forschung einem deutschen Publikum zugänglich machen und zu einem bilateralen Wis-senschaftsaustausch beitragen möchten.

ISBN: 978-3-8382-0755-1

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Silvia Irina Zimmermann, Edda Binder-Iijima (Hg.)

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Das erste Königspaar von RumänienCarol I. und Elisabeta

Aspekte monarchischer Legitimation im Spiegel kulturpolitischer Symbolhandlungen

Schriftenreihe der forSchungSStelle carmen Sylva fürStlich WiediScheS archiv

Band 3

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Silvia Irina Zimmermann, Edda Binder-Iijima (Hg.)

DAS ERSTE KÖNIGSPAAR VON RUMÄNIEN CAROL I. UND ELISABETA

Aspekte monarchischer Legitimation im Spiegel kulturpolitischer Symbolhandlungen

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Schriftenreihe der

FORSCHUNGSSTELLE CARMEN SYLVA FÜRSTLICH WIEDISCHES ARCHIV

Herausgegeben von Silvia Irina Zimmermann

Hans-Jürgen Krüger Edda Binder-Iijima Ralf Georg Czapla

ISSN 2199-2940

Band 3

Bereits erschienen: 1 Silvia Irina Zimmermann

Unterschiedliche Wege, dasselbe Ideal Das Königsbild im Werk Carmen Sylvas und in Fotografien des Fürstlich Wiedischen Archivs ISBN 978-3-8382-0655-4

2 Silvia Irina Zimmermann, Edda Binder-Iijima (Hg.) "Ich werde noch vieles anbahnen" Carmen Sylva, die Schriftstellerin und erste Königin von Rumänien im Kontext ihrer Zeit ISBN 978-3-8382-0564-9

Die Schriftenreihe versteht sich als Publikationsforum der Forschungsstelle Carmen Sylva des Fürstlich Wiedischen Archivs Neuwied. Ziel ist es, die wissenschaftliche Beschäftigung mit Elisabeth zu Wied, der ersten Königin von Rumänien und Schriftstellerin Carmen Sylva, zu fördern. Die Bände der Forschungsstelle Carmen Sylva, die in loser Reihenfolge erscheinen, sollen neue Brücken in der interdisziplinären und interkulturellen Carmen-Sylva-Forschung schlagen und die Forschungsergebnisse einer interessierten Öffentlichkeit zugänglich machen.

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Silvia Irina Zimmermann, Edda Binder-Iijima (Hg.)

DAS ERSTE KÖNIGSPAAR VON RUMÄNIEN CAROL I. UND ELISABETA

Aspekte monarchischer Legitimation im Spiegel kulturpolitischer Symbolhandlungen

ibidem-Verlag Stuttgart

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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Bibliographic information published by the Deutsche Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek lists this publication in the Deutsche Nationalbibliografie; detailed bibliographic data are available in the Internet at http://dnb.d-nb.de. Coverabbildung: © Fürstlich Wiedisches Archiv Neuwied, digitale Bearbeitung und Umschlaggestaltung: Silvia I. Zimmermann.

Gedruckt auf alterungsbeständigem, säurefreien Papier Printed on acid-free paper

ISSN: 2199-2940

ISBN-13: 978-3-8382-0755-1

© ibidem-Verlag

Stuttgart 2015

Alle Rechte vorbehalten

Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages

unzulässig und strafbar. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und elektronische Speicherformen sowie die

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Printed in Germany

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Inhaltsverzeichnis Repräsentations- und Symbolformen von Herrschaftsausübung bei Carol I. und Elisabeta von Rumänien (Einleitung) .................................. 7 

I. Symbolisches Bildprogramm ................................................................. 15 

Ruxanda Beldimann: Symbolischer Wert und offizielle Funktion des Schlosses Pelesch. Die historische Vorgehensweise von König Carol I. und der Beitrag der Königin und Dichterin Carmen Sylva ............ 15 

Macrina Oproiu: Schloss Pelesch und die christliche Ikonographie im Dienst der monarchischen Legitimation ............................................... 39 

Carmen Tănăsoiu: Das Herrschaftsbild in Rumänien in kirchlichen und weltlichen Darstellungen: König Carol I. von Rumänien in Kirchen, Klöstern und öffentlichen Denkmälern ................................ 55 

II. Literarische Öffentlichkeitsarbeit ........................................................ 79 

Silvia Irina Zimmermann: Das Königsbild im literarischen Werk Carmen Sylvas .......................................................................................... 79 

III. Private Korrespondenz des Königspaares ...................................... 109 

Sorin Cristescu: Die Korrespondenz von König Carol I. mit seiner Familie als Quelle für die rumänische Geschichte und das Königshaus mit einem Beitrag über die Affäre Văcărescu im Lichte der Briefe von Königin Elisabeth ......................................................... 109 

IV. Verwaltung und Politik ...................................................................... 127 

Adriana Cristina Mazilu: Die Privatfinanzen des Königspaares Carol I. und Elisabeth in Dokumenten .......................................................... 127 

Liviu Brătescu: Carol I. und die neuen Herausforderungen der rumänischen politischen Elite (1866-1867) ......................................... 147 

Nicolae-Şerban Tanaşoca: Rumänien, die Aromunen und die Albanische Liga von Prizren im Lichte des Briefwechsels von Ioan D. Caragiani mit Ion Ghica und Apostol Margarit................................. 163 

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Repräsentations- und Symbolformen von Herrschaftsausübung bei Carol I. und Elisabeta von Rumänien (Einleitung) Blickt man am Ende der Herrschaftszeit des ersten rumänischen Königs-paars im Jahr 1914 auf sein Werk zurück, so kann Carol I. (1866-1881 Fürst, 1881-1914 König von Rumänien) und Elisabeth/Elisabeta (1869-1881 Fürs-tin, 1881-1914 Königin von Rumänien) durchaus ein erfolgreiches Wirken bescheinigt werden, war es ihnen doch zu einem großen Teil zu verdan-ken, dass sich Rumänien zu einem politisch relativ stabilen und angesehe-nen Land in Südosteuropa und allgemein in Europa entwickelt hatte. Ver-gleicht man die benachbarten Länder mit einer ausländischen Dynastie, so fällt die rumänische Bilanz noch positiver aus. Allein in Rumänien gab es keinen Dynastiewechsel: in Griechenland scheiterten zuerst die Wittelsba-cher, in Bulgarien Alexander von Battenberg, bevor mit Georg I. aus dem Hause Schleswig-Holstein-Glücksburg, einer Nebenlinie des dänischen Königshauses, in Griechenland und mit Ferdinand von Sachsen-Coburg-Gotha-Koháry in Bulgarien die jeweilige Dynastie sich durchsetzen konnte. Das bedeutete allerdings nicht, dass die Herrschaft von Carol I., dessen Regierungsantritt 1866 eher einem Überraschungscoup glich und gegen den Willen der meisten Großmächte erfolgte, ohne Krisen verlief, wobei Carol I. 1871 ebenfalls kurz vor dem Scheitern stand. Die Berufung auslän-discher Fürsten auf die Throne der sich neu konstituierenden Staaten Süd-osteuropas – mit Ausnahme von Serbien und Montenegro – brachte dem-nach für beide Seiten: das Land und den Monarchen, ein hohes Risiko des Scheiterns mit sich. Dabei waren ausländische Dynastien in Europa weit verbreitet und bedeuteten kein besonderes Phänomen, doch im Fall Süd-osteuropa fielen Staats- und Nationsbildung mit der Errichtung neuer Insti-tutionen zusammen, die über keine Traditions- oder Loyalitätsbindungen verfügten. Man griff daher auf das normative Regelwerk einer verfassungs-legitimierten Ordnung zurück, auf deren Basis der neue oder neuformierte Staat organisiert wurde. Damit wurden Umfang, Funktionen und Arbeits-weise politischer Institutionen definiert, wobei man sich an dem westeuro-päischen Vorbild einer konstitutionellen Monarchie orientierte. Diese hatte sich Mitte des 19. Jahrhunderts in den Monarchien Europas, abgesehen von Russland und dem Osmanischen Reich, als Regierungs- und Herrschafts-form durchgesetzt. Damit einhergegangen war ein Strukturwandel der Monarchie, bei dem es nach inneren Konflikten über die Austarierung von Machtansprüchen zwischen Krone (Exekutive und Legislative) und Parla-ment (Legislative) in vielen Fällen zu einer Machtverlagerung kam, die dem Monarchen zwar wichtige Mitspracherechte weiterhin einräumte, wo aber seine Herrschaftsausübung auf einer symbolisch-repräsentativen Ebe-ne immer wichtiger wurde, um die nationale Einheit und Unabhängigkeit

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zu verkörpern.1 Auch im Fall Rumänien konnte sich Carol I. erst nach der schweren Staatskrise 1870/71 etablieren, nachdem er politische Verantwor-tung an die Eliten abgegeben hatte und als Integrationsfaktor mit einer neutralen Vermittler- und Schiedsrichterfunktion die politische Stabilisie-rung des Landes ermöglichte.2 Die Überwindung dieser Krise mit der Klärung politischer Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten der Staatsorgane und seine Heirat mit Elisabeth von Wied im November 1869 bildeten die Voraussetzungen, dass Carol I. überhaupt mit einer Dynastiegründung beginnen konnte, deren Legitimie-rung sich auch in Repräsentations- und Symbolformen niederschlug, die Bezug nahmen auf die rumänische Gesellschaft mit ihren kulturell und religiös tradierten Vorstellungen hinsichtlich der fürstlichen Macht. Diese Symbolkonfiguration von Herrschaft stellte einen weiteren, wichtigen As-pekt der Integration der neuen Dynastie in die rumänische Gesellschaft dar, die von beiden Seiten, sowohl dem Monarchen als auch vom Land erfolgen musste. Hier zeigte sich eine gewisse Ambivalenz. Einerseits fehlte dem neuen Fürsten eine traditional-dynastische Verbindung und Loyalität im Land, auf die die meisten Monarchen in Europa zurückgreifen konnten, zum andern war die Institution des Fürsten als solche in den rumänischen Fürstentümern erhalten geblieben, stellte also keine Neuerung dar, diesmal im Unterschied zu den südosteuropäischen Nachbarländern, deren Selb-ständigkeit im Zuge der osmanischen Eroberung seit dem Mittelalter verlo-ren gegangen war. Allerdings hatte sich gerade der rumänische Fürsten-thron als Quelle ständiger Instabilität durch Einflussnahme auswärtiger Mächte, vor allem Russlands und natürlich auch der Pforte als Suzeräni-tätsmacht, und die Intrigen der Großbojaren erwiesen, was eine akzeptierte Nachfolgeordnung seit dem Ende der Fanariotenzeit 1821 immer wieder verhinderte. Durch eine ausländische Erbmonarchie sollte eine innen- und außenpolitische Sicherung des Staates erreicht werden, deren Ziel auch in der vollständigen Unabhängigkeit vom Osmanischen Reich bestand, das 1877/78 erreicht wurde. Als Fürst konnte sich Carol I. demnach auf die traditionelle Akzeptanz des Fürstenamts berufen, die zusätzlich durch ein Plebiszit verstärkt wurde, das ihm eine nationale Legitimation verlieh. Doch er selbst musste den Thron mit seiner Person und Dynastie verbinden und in Politik und Gesell-schaft verankern. Auch hierin gab es zwei Aspekte. Auf der einen Seite galt er zusammen mit der neuen Verfassungsordnung von 1866 als Repräsen-tant eines aufstrebenden Staates, der sich der (west)europäischen Entwick-

1 Kirsch, Martin: Die Funktionalisierung des Monarchen im 19. Jahrhundert im europäischen Vergleich, in: Themenportal Europäische Geschichte (2007), URL: http://www.europa.clio-online.de/2007/Article=238 (abgerufen am 15.02.2015). 2 Binder-Iijima, Edda: Die Institutionalisierung der rumänischen Monarchie unter Carol I. 1866-1881, München: Oldenbourg Verlag 2003; hier Kapitel 3, S. 131-257.

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lung mit seinen Institutionen anschloss und als gleichberechtigt anerkannt werden wollte, zum andern musste sich der Fürst mit seiner Dynastie in eine als national bewertete rumänische Tradition integrieren, was sich vor allem auf einer symbolischen und repräsentativen Ebene vollzog. Auf die-ser Ebene musste eine Traditionslinie befolgt werden, die sich historisch auf die Kontinuität anerkannter nationaler Topoi (zum Beispiel römisch-lateinischer Ursprung, Selbstständigkeit der Fürstentümer) und Persön-lichkeiten (Stefan der Große, Michael der Tapfere) berief, ebenso die religi-öse Dimension der Orthodoxie berücksichtigte, andererseits musste aber auch das Neue der Herrschaft hervorgehoben, der Bruch mit dem als rück-ständig und kulturell negativ eingestuften orientalisch-osmanischen Erbe vollzogen werden, um die moderne, europäische Dimension einer Monar-chie mit ihren zeitgemäßen Repräsentationsformen sichtbar zu machen.3 Diese Anforderungen und Probleme der rumänischen Monarchie machen die Beiträge des vorliegenden Bandes sichtbar, der die Integrationsleistung der Monarchie in die rumänische Gesellschaft aus einer multiperspektivi-schen Sichtweise zum Thema hat. Dabei geht es besonders um die reprä-sentativ-symbolische Ebene mit ihrer legitimatorischen Funktion, wobei das Selbstverständnis des Herrscherpaares mit einbezogen wird. Gleich im ersten Beitrag von Ruxanda Beldiman wird dieser Aspekt bei der Sommer-residenz Schloss Pelesch untersucht, der eine besondere Bedeutung zukam, da sie als Wiege der rumänischen Dynastie konzipiert wurde, wie Beldi-man zu Beginn feststellt. Anhand von drei Zeremonien der Grundsteinle-gung, des Richtfestes und der offiziellen Einweihung des Schlosses arbeitet sie die symbolischen Bedeutungen heraus, die sich mit diesem Bau für den Fürsten/König und das Land verbanden. Obwohl aus Privatmitteln von Carol I. erbaut, besaß das Schloss eine wichtige öffentliche politische wie repräsentative Funktion nach innen wie nach außen, was sich in seinem Architekturprogramm widerspiegelte. Beldiman kann daran auch die ar-chitektonische Hybridität des Schlosses aufzeigen, wo sich verschiedene deutsche und rumänische Elemente und Symbole vermischten, die auf die Persönlichkeit des Königs mit dem Stolz auf seine Vorfahren und auf sein politisches Programm in Rumänien verweisen. In eine ähnliche Richtung bewegt sich auch der zweite Beitrag von Macrina Oproiu, die detailliert auf das umfangreiche Bild- und Figurenprogramm und seine Symbolik im Schloss Pelesch eingeht. Dabei liegt ein Schwer-punkt auf den sakralen Elementen, die in verschiedenen Objekten und Ar-chitekturbestandteilen zu finden sind. Dass Herrschaft immer auch mit

3 Zu diesem Aspekt: Binder-Iijima, Edda: Europäische Integration durch Hofkultur: die Höfe Bukarest, Sinaia, Sigmaringen und Neuwied und ihre Vermittlungs- und Repräsentations-funktionen, in: Binder-Iijima, Edda/ Löwe, Heinz-Dietrich/ Volkmer, Gerald (Hg.): Die Hohenzollern in Rumänien 1866-1947. Eine monarchische Herrschaftsordnung im europäi-schen Kontext, Köln u.a.: Böhlau Verlag 2010, S. 99-121.

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dem Numinosen verbunden ist, läßt sich demnach auch im Schloss Pelesch und im Verständnis seines Bauherrn wiederfinden. Dieser sakrale Aspekt tritt in dem Aufsatz von Carmen Tănăsoiu noch stärker in den Vorder-grund, in dem es um das Herrscherbild des Fürstenpaars in kirchlichen und weltlichen Darstellungen geht. In diesem Fall konnte sich das königli-che Paar in die Tradition von Votivbildern rumänischer Fürsten in Kirchen stellen, die die enge Verbindung der orthodoxen Religion mit der weltli-chen Macht aufzeigten. Die Beachtung der religiösen Bräuche und Rituale der orthodoxen Staatskirche war für den gläubigen Katholiken Carol von Anfang an Bestandteil seiner Herrschaftspraxis, während sein großes Inte-resse für die Restaurierung kirchlicher Baudenkmäler sich mit der Stifter-praxis der mittelalterlichen Fürsten vergleichen ließ. Einen herausragenden Platz nahm dabei die berühmte Klosterkirche von Curtea de Argeş ein, auf deren Restaurierungsarbeiten Tănăsoiu im Detail eingeht, da diese Kirche als Grablegungsstätte der rumänischen Könige vorgesehen war und daher ein besonderes Symbol einer dynastischen Erinnerungskultur darstellte. Die Art der Darstellungen sagt viel über das Selbstverständnis der eigenen Rolle des Königspaars aus, wobei sich auch hier verschiedene Stile und Kulturauffassungen westeuropäischer deutscher und rumänischer Prove-nienz vermischten. Während bei der symbolisch-repräsentativen Verkörperung des Königtums im öffentlichen Raum vor allem die Vorstellungen des Königs zum Tragen kamen, steht in den folgenden zwei Beiträgen die Rolle von Königin Elisa-beth im Vordergrund. Wenn allgemein der Einfluss der Königin auf die Tagespolitik als gering eingeschätzt wird, bedeutet das nicht, dass sie keine klaren politischen Ansichten und Vorstellungen besaß und diese auch ver-treten konnte. Aufgrund ihrer Kinderlosigkeit nach dem Tod der Tochter Maria 1874 befand sich Elisabeth in einer schwierigen Lage, da sie ihre Hauptaufgabe, die Sicherung der Dynastie, nicht erfüllen konnte. Sie such-te daher nach anderen Wegen, die Dynastie zu unterstützen, was sich be-sonders in ihrem literarischen Werk und karitativen Engagement nieder-schlug.4 Silvia Irina Zimmermann analysiert in ihrem Artikel das Bild des Königs, das Elisabeth in ihren Werken von ihm zeichnet. Die dargestellten positiven Eigenschaften als siegreicher Feldherr, Bauherr, weiser König und als Lebenspartner sieht die Autorin als prodynastischen Beitrag der Königin mit legitimatorischem Charakter, da König Carol mit seinem un-ermüdlichen Wirken für das Wohl des Landes als idealer Herrscher für die Rumänen vermittelt wird. In diesem Zusammenhang geht die Autorin auch der in der Sekundärliteratur häufig anzutreffenden Behauptung einer republikanischen Einstellung von Königin Elisabeth nach, die aber, wie

4 Siehe dazu die entsprechenden Beiträge in dem Band: Zimmermann, Silvia Irina/ Binder-Iijima, Edda (Hg.): „Ich werde noch vieles anbahnen“. Carmen Sylva, die Schriftstellerin und erste Königin von Rumänien im Kontext ihrer Zeit, Stuttgart: ibidem Verlag, 2015.

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Zimmermann mit Textbelegen nachweisen kann, oft auf einer mangelnden Kontextualisierung und ungenauen bibliographischen Angaben beruht. Während sich die literarischen Werke Elisabeths an die Öffentlichkeit rich-teten, um Rumänien und sein Herrscherpaar publikumswirksam bekannt zu machen, stehen in dem Beitrag von Sorin Cristescu zwei lange Privat-briefe von Elisabeth an ihren Mann aus dem Jahre 1891 im Mittelpunkt. Eingebettet in eine generelle Erörterung über die Bedeutung der Privatkor-respondenz des Königspaars für das Verständnis der rumänischen Ge-schichte während dieses Zeitraums, geben diese Briefe von Elisabeth inte-ressante Aufschlüsse über ihre Vorstellungen und Gedanken hinsichtlich der Zukunft der Dynastie. Geschrieben in einer schweren Lebenskrise, aus-gelöst durch das Scheitern ihrer Pläne einer Verheiratung des Thronfolgers Ferdinand, des Neffen von Carol I., mit einer ihrer Lieblingshoffräuleins, Elena Văcărescu, offenbaren sie, wie gefährdet Elisabeth die Dynastie in Rumänien hielt und dabei ihre eigenen Ängste auf diese übertrug. Es han-delt sich um Schlüsseltexte hinsichtlich ihrer eigenen Stellung, ihrer An-sichten von Moral und Politik, wobei sie gehofft hatte, durch eine von ihr eingefädelte Heirat mit einer einheimischen Bojarentochter die Dynastie zu stärken und damit auch ihr eigenes Ansehen zu heben und ihren Einfluss zu sichern. In dieser, von Elisabeth ausgelösten sogenannten Văcărescu-Affäre verbanden sich eine tiefe persönliche Krise, eine Ehekrise, eine dy-nastische und eine politische Krise, die zu ihrem dreijährigen Exil aus Ru-mänien führte und die dann durch die beschleunigte und standesgemäße Heirat des Thronfolgers mit der Prinzessin Maria von Edinburgh, die so-wohl eine Enkelin von Königin Victoria als auch vom russischen Kaiser Alexander II. war, gelöst wurde. Diese Krise verdeutlichte, wie sehr Elisa-beth unter der Kinderlosigkeit litt, die ihr in der rumänischen Politik und Gesellschaft schadete, aber auch, dass sie den Zweck und die Ratio einer ausländischen Dynastie nicht verstanden hatte und in anderen Kategorien als der der Staatsräson dachte. Damit stieß sie sowohl auf den einhelligen Widerstand der rumänischen Elite als auch auf den der Bündnispartner Deutschland und Österreich-Ungarn, die sich in dieser Affäre mit dem deutschen Kaiser Wilhelm II. auf höchster Ebene ebenfalls einschalteten. Die Văcărescu-Affäre war daher keine Privataffäre, sondern zeigte den hohen Stellenwert der rumänischen Monarchie für die Innen- und Außen-politik auf. Einen anderen persönlichen Bereich untersucht Adriana Christina Maziliu in ihrem Beitrag über die Privatfinanzen des Herrscherpaars, der auf einer Quellenarbeit von Dokumenten der Hofhaltung beruht. Durch die Auflis-tung verschiedener Posten entsteht so ein Bild über die persönliche Lebens-führung und Ausgabenpolitik, wobei Maziliu das oft noch gängige Bild von einem „geizigen König“ und einem „distanzierten Verhältnis zwischen den Ehepartnern“ korrigiert und zu einem gegenteiligen Ergebnis kommt.

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Einen Blick auf die Anfangszeit der Herrschaft Carols I. und das Verhältnis zwischen ihm und der politischen Elite wirft Liviu Brătescu. Dabei beleuch-tet er die Anstrengungen der führenden Politiker, den Fürsten mit Hilfe von religiösen Zeremonien, historischen Referenzgrößen und besonders festlichen Inszenierungen von Feierlichkeiten in die rumänische Gesell-schaft zu integrieren und ein dynastisches Gefühl entstehen zu lassen. Die-ses geschah auch im Hinblick auf die Bewahrung der Einheit des Landes, da in der Moldau die Unzufriedenheit über die Vernachlässigung dieses Landesteils nach der Vereinigung 1859/61 im Wachsen begriffen war. Dem Fürsten bescheinigt Brătescu, dass er seine Aufgabe als konstitutioneller Fürst richtig verstanden und entsprechend gehandelt habe. Der letzte Beitrag von Nicolae-Şerban Tanaşoca nimmt in der Buchthema-tik einen etwas gesonderten Platz ein, da er sich, beruhend auf der Quel-lenbasis eines bisher unveröffentlichten Briefwechsels zwischen aromuni-schen Führern, mit der aromunischen Frage und ihren Implikationen für den Balkan und für die rumänische Politik in den 80er Jahren des 19. Jahr-hunderts befasst. Hier werden teilweise neue Erkenntnisse über die Aktio-nen der aromunischen nationalen Bewegung und ihre Zusammenarbeit mit der albanischen Nationalbewegung vermittelt hinsichtlich der Schaffung eines Autonomiegebiets innerhalb des Osmanischen Reichs. Auch wenn der König nicht im Zentrum dieser Abhandlung steht, geht aus dem Brief-wechsel klar hervor, dass Carol I. über dieses Problem stets informiert wurde und damit bestens vertraut war. Deutlich wird aber auch, dass sich die Forderungen der Aromunen der rumänischen Politik im Konfliktfall unterzuordnen hatten, zumal sie finanziell von Bukarest abhängig waren. Die aromunische Frage als wichtiger Bestandteil der rumänischen Balkan-politik, die vor allem das Verhältnis zu Griechenland und dem Osmani-schen Reich betraf, fiel in den Bereich der Außen- und Militärpolitik, die Carol vorrangig als seine Handlungsdomänen ansah. So bestätigt sich auch in diesem Bereich, dass er die Fäden der Außenpolitik in der Hand behielt, in der er allgemein einen behutsamen Kurs verfolgte, der den Sicherheitsin-teressen Rumäniens Rechnung trug. Den Beiträgen ist insgesamt gemeinsam, dass sie viel von den Vorstellun-gen und dem Selbstverständnis des Herrscherpaars vermitteln und aufzei-gen, wie dieses vom rumänischen Milieu beeinflusst wurde, in dem sich seine Integration vollzog, es andererseits aber von anderen Erfahrungen und kulturellen Vorstellungen aus dem deutschen Raum geprägt war und diese mit in die Ausgestaltung seiner Herrschaft einbrachte. Gerade die Symbol- und Repräsentationsdarstellungen machen die Aneignung des fremden Kulturkreises, die für die Legitimation der Herrschaft erforderlich war, und die Verbindung des Neuen mit der herkunftsbedingten Vorstel-lungswelt und Mentalität sichtbar. Die ständig zu leistende Aufgabe von Anpassung, Identitätsbewahrung und neuer Identitäts(er)findung in ihrem Beruf als Herrscherpaar spiegelte in gewisser Weise die Lage ihres Landes

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wieder, das ebenfalls seinen Weg zwischen Tradition und Moderne, zwi-schen Ost und West, finden musste und auf der Suche nach seiner Identität war.5 Sicher ist, dass das aus deutschen Fürstenfamilien stammende rumä-nische Königspaar diesen Weg als Wegbereiter mitging. Die Mehrzahl der Artikel stammt von rumänischen Forschern und For-scherinnen unterschiedlicher Fachrichtungen, die jetzt mit ihren Untersu-chungen wichtige Ergebnisse zur Einordnung der rumänischen Monarchie beisteuern und somit auch einen Überblick über die in Rumänien geleistete Forschungsarbeit geben. Die Herausgeberinnen messen diesem Aspekt einen wichtigen Stellenwert bei, da sie die rumänische Forschung einem deutschen Publikum zugänglich machen und zu einem bilateralen Wissen-schaftsaustausch beitragen möchten. Das rumänische Königspaar bildet in dieser Hinsicht einen idealen Untersuchungsgegenstand, von dem beide Seiten voneinander profitieren können. Die Herausgeberinnen haben sich bemüht, bei den Übersetzungen der ru-mänischen Beiträge möglichst authentisch den Ursprungstext wiederzuge-ben bei gleichzeitiger Verständlichkeit der Übertragung ins Deutsche. Da-bei mussten manchmal Kompromisse gefunden werden, die vielleicht nicht immer beiden Ansprüchen gerecht werden konnten. Zum Schluss möchten sich die Herausgeberinnen bei allen Mitwirkenden und Unterstützern dieses Buchprojekts herzlich bedanken, insbesondere bei den Autorinnen und Autoren für die gute Zusammenarbeit, bei Kai-Otto Zimmermann für das aufmerksame Korrekturlesen und bei Christian Schön und Valerie Lange vom ibidem-Verlag für die Drucklegung dieses dritten Bandes der Schriftenreihe der Forschungsstelle Carmen Sylva des Fürstlich Wiedischen Archivs. Silvia Irina Zimmermann und Edda Binder-Iijima Mannheim/Göttingen/Heidelberg, im Februar 2015

5 Siehe dazu den anregenden Essay von Keith Hitchins: Romania of the Kings, in: Binder-Iijima/ Löwe/ Volkmer (Hg.): Die Hohenzollern in Rumänien 1866-1947, S. 11-19.

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Schriftenreihe der Forschungsstelle Carmen Sylva Fürstlich Wiedisches Archiv

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Herausgeber: Dr. Silvia Irina Zimmermann, Dr. Hans-Jürgen Krüger, Dr. Edda Binder-Iijima, Prof. Dr. Ralf Georg Czapla

ISSN: 2199-2940

Die Schriftenreihe versteht sich als Publikationsforum der Forschungsstelle Carmen Sylva des Fürstlich Wiedischen Archivs Neuwied mit dem Ziel, die wissenschaftliche Beschäftigung mit Elisabeth zu Wied, der ersten Königin von Rumänien und Schrift-stellerin Carmen Sylva – mit ihrem Leben, ihrem schriftstellerischen Werk und ih-rer Wirkung im interkulturellen Kontext ihrer Zeit – zu fördern. Die Bände der For-schungsstelle Carmen Sylva, die in loser Reihenfolge erscheinen, sollen neue Brücken in der interdisziplinären und interkulturellen Carmen-Sylva-Forschung schlagen und die Forschungsergebnisse einer interessierten Öffentlichkeit zugänglich machen.

Band 1:Silvia Irina Zimmermann

Unterschiedliche Wege, dasselbe IdealDas Königsbild im Werk Carmen Sylvas und in Fotografien des Fürstlich Wiedischen Archivs

348 Seiten. Paperback. € 39,90ISBN 978-3-8382-0655-4

Aus dem vielseitigen und sehr umfangreichen Werk Carmen Sylvas (Königin Elisabeth von Rumänien, geborene Prinzessin zu Wied, 1843-1916) haben vor allem ihre Märchen und Aphorismen sowie ihre Übersetzungen zeitgenössischer rumänischer Dichter Anerkennung gefunden. Sie sind bis heute lesenswert und kulturgeschichtlich bedeutsam.

Die politische, prodynastische Tendenz ihrer Werke dagegen wurde bisher kaum unter-sucht, obwohl die literarische Öffentlichkeitsarbeit der Königin wesentlich zur Wahrneh-mung des 1881 gegründeten Königreichs Rumänien in Westeuropa beigetragen hat. Aus heutiger Sicht ist die schriftstellerische Tätigkeit Carmen Sylvas ein erfolgreiches Beispiel von Public Relations durch Storytelling in einer Zeit, als diese Begriffe noch gar nicht erfun-den waren.

Dieser Band enthält eine erste ausführlichere Studie über das Bild des Königs Carol I. von Rumänien in den veröffentlichten Werken von Carmen Sylva, den Reisebericht der Königin "Rheintochters Donaufahrt" sowie ein Album mit zahlreichen Fotografien aus dem Fürst-lich Wiedischen Archiv. Diese Fotografien sandte Elisabeth an ihre Familienmitglieder in Neuwied, um ihnen Einblick in ihr Leben in der neuen Heimat zu gewähren.

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Zimmermann

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Die dichtende KöniginElisabeth, Prinzessin

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Silvia Irina Zimmermann

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Carmen Sylvas "Pelesch-Märchen"

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