+ All Categories
Home > Documents > Sibelius Elgar - Dortmunder Philharmoniker · großen Gipfelpunkten blicken Jean Sibelius und...

Sibelius Elgar - Dortmunder Philharmoniker · großen Gipfelpunkten blicken Jean Sibelius und...

Date post: 11-Mar-2020
Category:
Upload: others
View: 5 times
Download: 0 times
Share this document with a friend
16
Spielzeit 2018/19 2. Philharmonisches Konzert Langsamer Abschied Sibelius Elgar
Transcript
Page 1: Sibelius Elgar - Dortmunder Philharmoniker · großen Gipfelpunkten blicken Jean Sibelius und Edward Elgar zurück. Mit seiner Siebten schreibt Sibelius seine letzte Sinfonie, bevor

Spielzeit 2018/19 2. Philharmonisches KonzertLangsamer Abschied

Sib

eliu

s

E

lgar

Page 2: Sibelius Elgar - Dortmunder Philharmoniker · großen Gipfelpunkten blicken Jean Sibelius und Edward Elgar zurück. Mit seiner Siebten schreibt Sibelius seine letzte Sinfonie, bevor

2

Page 3: Sibelius Elgar - Dortmunder Philharmoniker · großen Gipfelpunkten blicken Jean Sibelius und Edward Elgar zurück. Mit seiner Siebten schreibt Sibelius seine letzte Sinfonie, bevor

3

Di 23. | Mi 24. 10. 201820.00 UhrKonzerthaus Dortmund

19.15 Uhr Konzerteinführungim Komponistenfoyer

Konzertende ca. 22.00 Uhr

Daniel Blendulf Dirigent Franziska Batzdorf Violoncello

Bitte schalten Sie Ihre Handys aus, und denken Sie daran, dass nicht akkreditierte Bild- und Tonaufnahmen während des Konzerts aus urheber-rechtlichen Gründen untersagt sind.

Partner der Philharmonischen Konzerte

2. Philharmonisches Konzert

Langsamer Abschied

Jean SibeliusDie Okeaniden op. 73

Edward ElgarCellokonzert e-Moll op. 85 I. Adagio – ModeratoII. Allegro moltoIII. AdagioIV. Finale: Allegro

Pause

Jean Sibelius7. Sinfonie C-Dur op. 105

Page 4: Sibelius Elgar - Dortmunder Philharmoniker · großen Gipfelpunkten blicken Jean Sibelius und Edward Elgar zurück. Mit seiner Siebten schreibt Sibelius seine letzte Sinfonie, bevor

4

„Diese Größe und Weite bei Sibelius und Elgar – das überwältigt mich jedes Mal!“ Ulrike Günther, Flöte

Page 5: Sibelius Elgar - Dortmunder Philharmoniker · großen Gipfelpunkten blicken Jean Sibelius und Edward Elgar zurück. Mit seiner Siebten schreibt Sibelius seine letzte Sinfonie, bevor

5

2. Philharmonisches Konzert

Langsamer Abschied

Dieses Konzert erinnert ein wenig an Caspar David Friedrichs großes romantisches Gemälde „Der Wanderer über dem Nebelmeer“: Von den großen Gipfelpunkten blicken Jean Sibelius und Edward Elgar zurück. Mit seiner Siebten schreibt Sibelius seine letzte Sinfonie, bevor er danach für viele Jahrzehnte als Komponist verstummt. Edward Elgar schafft mit seinem Cellokonzert einen melancholisch-nostalgischen Rückblick auf eine versunkene Epoche.

Zu Beginn seiner Laufbahn studiert Jean Sibelius Geige in Berlin und Wien. Erst mit 15 Jahren hat er begonnen, sich – lange Zeit nur autodidaktisch – zum Virtuosen auszubil-den. Doch als er 1891 im Alter von 26 Jahren beim Probespiel der Wiener Philharmoniker durchfällt, hängt er das Instrument an den Nagel und fokussiert sich auf eine Karriere als Komponist. Er schreibt eine Reihe von sinfonischen Dichtungen; kürzere Orchester-werke auf einer literarischen Grundlage. So entstehen berühmte Stücke wie die „Lem-minkäinen-Suite“ oder „Finlandia“. Bald ist Sibelius in Finnland und darüber hinaus be-kannt. „Finlandia“ entwickelt sich schnell

zur inoffiziellen Nationalhymne in einer Zeit, in der das Land unabhängig von Russland werden will.

Seine Fundgrube für diese sinfonischen Dichtungen ist das finnische Nationalepos „Kalevala“. Nur ein einziges Mal in seinem Leben wendet sich Sibelius der griechischen Mythologie zu. Der Dichter Hesiod nennt die Okeaniden die „schlank füßigen Töchter des Okeanus, die da, weit zerstreut, die Erde und Tiefen der Ursee überallhin durchwandern, der Göttinnen herrliche Kinder.“ 1913 erhält Sibelius einen Auftrag von dem amerikani-schen Komponisten Horatio Parker, ein Werk

Jean Sibelius (1865 – 1957)Die Okeaniden op. 73

Besetzung Piccoloflöte, 2 Flöten, 2 Oboen, Englischhorn, 2 Klarinetten, Bassklarinette, 2 Fagotte, Kontrafagott, 4 Hörner, 3 Trompeten, 3 Posaunen, Pauken, Schlagwerk, 2 Harfen, Streicher Dauer ~10 Minuten Uraufführung 4. Juni 1914, Norfolk

Page 6: Sibelius Elgar - Dortmunder Philharmoniker · großen Gipfelpunkten blicken Jean Sibelius und Edward Elgar zurück. Mit seiner Siebten schreibt Sibelius seine letzte Sinfonie, bevor

6

über die Götter-Töchter für das Norfolk Fes-tival in Connecticut zu schreiben. Er beginnt, eine dreiteilige Suite zu entwerfen. Dann verwirft er diese Idee aber wieder und schreibt ein einsätziges Werk. Dieser Wech-sel bringt ihn in echten Zeitdruck. Seine Frau Aino berichtet: „Die Amerika-Reise rückt näher. Rondeau der Wellen [der vorläufige Titel des Werks] ist noch nicht fertig. Fieber-hafte Eile. Die Reise war für Samstag ange-setzt. Die Partitur ist noch unvollendet. Der Abschreiber, Herr Kauppi, wohnt bei uns und schreibt Tag und Nacht.“ Die allerletzten Korrekturen an der Partitur schreibt Sibelius erst während der Überfahrt in die USA.

Wie aus dem Nichts, mit einem leisen Pauken-wirbel und leichten Bewegungen der Geigen beginnt die Musik. Allmählich entsteht so das Bild einer weiten, ruhigen See, in der die Okeaniden dahinschwimmen. Die dunkle, ab- gründige Tiefe unter dieser glatten Meeres-oberfläche deuten dann Streicher-Tremoli und grollende Pauken an. Zunächst beruhigt sich die See zwar wieder, doch raut sie all-mählich immer stärker auf. Es entwickelt sich eine unheimlich-bedrohliche Atmosphäre, ein mächtiger Sturm kommt auf. Dann entlädt sich dieser in zwei lautstarken Wellen. Danach beruhigt sich alles wieder, die Oboe singt ihre elegische Melodie über die friedliche See.

Les Océanides (Öl auf Leinwand, Gustave Doré, um 1860)

Page 7: Sibelius Elgar - Dortmunder Philharmoniker · großen Gipfelpunkten blicken Jean Sibelius und Edward Elgar zurück. Mit seiner Siebten schreibt Sibelius seine letzte Sinfonie, bevor

7

Edward Elgar (1865 – 1934)Cellokonzert e-Moll op. 85

Viele Jahre schlägt sich Edward Elgar als Organist und freischaffender Komponist nur mit mäßigem Erfolg durch. Doch dann kommt an der Wende hin zum 20. Jahrhundert mit 40 Jahren der große Durchbruch: Das Ora-torium „The Dream of Gerontius“ und die Enigma-Variationen machen ihn schlagartig zu Englands bedeutendstem Komponisten. In den nächsten Jahren schwimmt er auf ei- ner echten Erfolgswelle, sein Freund Richard Strauss nennt ihn einen „der größten Musiker unserer Zeit“ und im Juli 1904 erhebt ihn König Edward VII. in den Adelsstand.

14 Jahre später schrumpft der Erste Welt-krieg die Weltmacht Großbritannien zusam-men, das viktorianische Zeitalter geht unter. Das greift auch das Selbstverständnis von Edward Elgar an. Er gilt jetzt als Inbegriff einer versinkenden Epoche, man zählt ihn zum alten Eisen. Bartók, Strawinsky und Schönberg sind nun die angesagten Kompo-nisten. Elgar leidet an finanziellen und ge-

sundheitlichen Problemen. Im Frühling 1918 muss er sich einer dringenden, riskanten Mandeloperation unterziehen. Das erste Thema für sein Cellokon-zert komponiert er angeb-lich unmittelbar nach der Rückkehr aus dem Kran-kenhaus.

Im folgenden Sommer und Herbst entsteht das vollständige, halbstündige Konzert. Elgar schreibt es in der ländlichen Gegend von Sussex, mitten in ausgedehnten Wäldern. Er gießt seine melancholische Stimmung, ausgelöst durch die gesundheitlichen und beruflichen Probleme und Sorgen, in Klang. An seine Frau Alice schreibt er: „Alles Gute und Schöne und Reine und Frische und Süße ist weit entfernt, und wird niemals wieder-kehren.“

Nur ein Grummeln der Orchestercelli und Kontrabässe begleitet das Solocello bei der Eröffnung. Es spielt volle Akkorde, „nobil-mente“ schreibt Elgar als Spielanweisung vor. Nach einem kurzen Ruf von Klarinetten und Fagott monologisiert das Cello, bis die Brat-schen das zentrale Thema etablieren. Im bewegten 9/8-Takt fließt es durch die ver-schiedenen Stimmen, edel und melancho-lisch. So entwickelt sich der erste Satz als ein Rückblick auf vergangene Zeiten: „Alles Gute und Schöne und Reine …“

Besetzung 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 4 Hörner, 2 Trompeten, 3 Posaunen, Tuba, Pauken, Streicher, Solocello Dauer ~ 30 Minuten Uraufführung 27. Oktober 1919, London

„Alles Gute und Schöne und Reine und Frische und Süße ist weit entfernt, und wird niemals wiederkehren.“Edward Elgar

Page 8: Sibelius Elgar - Dortmunder Philharmoniker · großen Gipfelpunkten blicken Jean Sibelius und Edward Elgar zurück. Mit seiner Siebten schreibt Sibelius seine letzte Sinfonie, bevor

8

Der zweite Satz beginnt mit einem kurzen, heftigen Aufrauschen. Dann macht sich das Cello auf die Su-che nach der Melodie, das Orchester begleitet es, dabei merkwürdig ausge-dünnt. Das strahlt eine unheimliche Atmosphäre aus und erinnert an ein Mendelssohn-Scherzo. Die meiste Zeit geht es flink, fast irrlichternd voran. Nur vereinzelt durchbrechen melodische Inseln diesen hektischen Sturm. Der dritte Satz steht im Kon-trast dazu. Viele sehen in

dem langsamen Adagio den eigentlichen Kern des Werks. Dieses poetische Selbstgespräch des Cellos kombiniert die träumerische, romantische Poesie von Robert Schumann mit der edlen Größe von Edward Elgar.

Der letzte und vierte Satz schlägt die Brücke zurück zum Anfang. Er ist kein heiterer Kehr-aus-Satz, alle entsprechenden Versuche werden immer wieder eingefangen. Der me-lancholische Blick zurück intensiviert sich im Verlauf und vollendet sich zum Schluss des längsten Satzes: Der Cellist beendet das Konzert mit den großen, majestätischen Akkorden, mit denen er es auch begann. Der Rückblick entpuppt sich als Rundreise, am Ende stehen wir wieder am Ausgangspunkt.

Heute ist das Konzert ein Klassiker im Reper-toire, doch die Uraufführung am 27. Oktober 1919 entwickelt sich zu einem Reinfall. In dem umfangreichen Konzertprogramm diri-giert Elgar nur sein eigenes Stück, der eigent-liche Dirigent Albert Coates bietet ihm nur minimalste Probenzeit an und fokussiert sich auf sein eigenes Programm. Das Cellokonzert ist dadurch vollkommen unterprobt, der Solist Felix Salmond überfordert. Doch im Orchester sitzt ein junger Cellist und zukünf-tiger Dirigent: John Barbirolli. In den 1960er Jahren sorgt er gemeinsam mit der Cellistin Jacqueline du Pré für den Durchbruch des Konzerts. Es bleibt das letzte große Werk von Elgar, ganze fünfzehn Jahre vor seinem Tod. Als seine Frau Alice ein Jahr später stirbt, komponiert er zwölf Monate lang keine ein-zige Note. Alles, was danach noch kommt, beschränkt sich auf kleine Formen, Bearbei-tungen oder bleibt Fragment.

„ Ich denke, dass Musik in der Luft ist, sie ist allgegenwär-tig, die Welt ist voll davon, und man nimmt sich einfach so viel, wie man davon braucht. “Edward Elgar

Edward Elgar (Fotografie von James Cuthbert Hadden, 1913)

Page 9: Sibelius Elgar - Dortmunder Philharmoniker · großen Gipfelpunkten blicken Jean Sibelius und Edward Elgar zurück. Mit seiner Siebten schreibt Sibelius seine letzte Sinfonie, bevor

9

Für seine sinfonischen Dichtungen lässt sich Sibelius gerne von der nationalen Mythologie Finnlands inspirieren. Dort schafft er auf der Basis von literarischen Vorlagen eigenständi-ge Musik. Doch bei seinen Sinfonien lässt er keine Einflüsse von außen gelten. Anders als die sinfonischen Dichtungen stehen sie ganz für sich selbst. An seinen Kollegen Axel Car-pelan schreibt er 1918: „Ich bin ein Sklave meiner musikalischen Themen.“

In diesem Jahr entwickelt Sibelius die ersten Ideen für seine siebte Sinfonie. In einem anderen Brief schreibt er: „Meine neu en Wer-

Jean Sibelius7. Sinfonie C-Dur op. 105

ke – zum Teil schon skizziert und im Plan fertig... […] Die Siebente Sinfonie: Freude des Lebens und Vitalität, mit appassionato Passagen.“ Er scheint ein helles Werk voll strahlender Leidenschaft geplant zu haben. Aber erst 1924, nachdem die Sechste voll-endet ist, fokussiert Sibelius sich wieder auf die Siebte. Von der „Freude des Lebens“ spürt er jetzt nur noch wenig: Sein chroni-sches Handzittern ist nach einigen guten Jahren wieder schlimmer geworden. Nur mit Alkohol ist er überhaupt in der Lage, die Hand so zu beruhigen, dass er Noten schrei-ben kann. Seine Depressionen setzen ihm

Symposion (Öl auf Leinwand, Akseli Gallen-Kallela, 1894 – Sibelius ganz rechts)

Besetzung 2 Flöten (1 mit Piccolo), 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 4 Hörner, 3 Trompeten, 3 Posaunen, Pauken, Streicher Dauer ~ 25 Minuten Uraufführung 24. März 1924, Stockholm

Page 10: Sibelius Elgar - Dortmunder Philharmoniker · großen Gipfelpunkten blicken Jean Sibelius und Edward Elgar zurück. Mit seiner Siebten schreibt Sibelius seine letzte Sinfonie, bevor

10

wieder zu. Als er doch einmal Tagebuch schreibt, heißt es: „Mein Leben ist entgleist, Alkohol um die Nerven + Sinne zu betäuben. Wie unendlich tragisch ist doch das Schicksal eines alternden Tonsetzers! Es geht nicht mehr mit der gleichen Geschwindigkeit wie früher, und die Selbstkritik wächst ins Unmögliche.“

Musikalisch bleibt Sibelius aber kompromiss-los. Hatte er die Sinfonie anfangs als ein drei-sätziges Werk geplant, merkt er im Verlauf, dass er etwas anderes möchte. Er entwickelt eine revolutionäre Idee: Eine Sinfonie in nur einem einzigen Satz. Gerade einmal 20 Minu-ten dauert sie am Ende, reduziert alle großen, pathetischen Gesten und konzentriert sich auf Musik in schillernden Farben und in ste-tem Fluss. Das Werk scheint damit vorder-gründig in einem bemerkenswerten Kontrast zu seiner eigenen Lebenssituation zu stehen.

Die Sinfonie beginnt mit einer aufwärts stei-genden Tonkette der Streicher. Die Holzbläser ergänzen eine ländliche, selig anmutende Pastorale: Eine fried liche Eröffnung, die in

einen großen Streicher- Choral mündet. Diesen elegischen Beginn hat der Dirigent Serge Koussevitz-ky einmal als den „Par sifal“ von Sibelius bezeichnet, das klingt nach Bruckner oder Wagner. Nach etwa fünf Minuten spielen die Posaunen ein ma jestätisch-feierliches Thema, das noch mehrfach erklingen wird.

Die Siebte befindet sich im ständigen Fluss, sie ist wie eine organische Sinfonie. Nie lässt sich eine zentrale Melodie fest machen, stän-dig verwandelt sie ihre Gestalt. Mal rauscht es in den tiefen Streichern wild auf, dann erklingt eine heiter-tänzerische Passage, bevor es plötzlich wieder wild vorangeht. Wie ein Chamäleon wechselt die Musik ihr Erscheinungsbild und be findet sich wie Magma im stetigen Fluss.

Ein neuerlicher Posaunenruf leitet in das Adagio-Finale über. Ist dieses Ende eine Himmelfahrt; Musik, die friedlich in eine andere Welt hinaufsteigt? Diese Assoziation bietet sich auch deshalb an, weil Sibelius bald keine neue Musik mehr komponiert. Der Dirigent Simon Rattle hört das – wie einige seiner Kollegen – ganz anders: „Es ist fast wie ein Schrei. Das ist das depressivste C-Dur der gesamten Musikgeschichte. Es gibt kein anderes Stück, welches in C-Dur endet, wo man sich am Ende der Welt fühlt. […] Es sollte ein Kampf für die Streicher sein, die die letzte Note mit ihrer allerletzten Ener-gie erreichen müssen.“ Spiegelt sich hier also doch die Lebenssituation von Sibelius wider? Es gibt keine eindeutige Antwort auf diese Frage.

Das Bewusstsein von Sibelius, etwas Neues geschafft zu haben, spiegelt sich auch darin, dass das Stück bei seiner Uraufführung am 24. März 1924 als „Fantasia Sinfonia Nr. 1“ erscheint. Anscheinend plant Sibelius noch weitere solcher Werke. Erst beim Druck der Partitur ein Jahr später entscheidet er sich, daraus seine siebte Sinfonie zu machen. Dann verstummt der Komponist. Er arbeitet zwar noch Jahre an seiner Achten, doch ver-brennt er die unvollendete Partitur in den 1940er Jahren. So bleibt die Siebte sein sin-fonisches Vermächtnis.

„Ich kann nicht sagen, wie oft ich die ganze Musik an den Nagel hängen und Idiot werden wollte, wozu ich immer schon eine große Nei-gung verspürte. Aber da war die Sache mit dem Komponieren.“Jean Sibelius

Page 11: Sibelius Elgar - Dortmunder Philharmoniker · großen Gipfelpunkten blicken Jean Sibelius und Edward Elgar zurück. Mit seiner Siebten schreibt Sibelius seine letzte Sinfonie, bevor

11

Page 12: Sibelius Elgar - Dortmunder Philharmoniker · großen Gipfelpunkten blicken Jean Sibelius und Edward Elgar zurück. Mit seiner Siebten schreibt Sibelius seine letzte Sinfonie, bevor

12

Biografien

Daniel Blendulf hat sich als einer der führenden jungen skandinavischen Dirigenten etabliert.

In der Spielzeit 2018/19 gibt er sein Debüt beim Tonhalle Orchester Zürich, DetroitSymphony Orchestra, Flanders Symphony Orchestra und bei den Dortmunder Philharmo-nikern. Daneben kehrt er zum Gothenburg Symphony Orchestra, BBC National Orches-tra of Wales, Queensland Symphony Orches-tra, Norrköping Symphony Orchestra, Or-chester Musikkollegium Winterthur und Ostrobothnian Chamber Orchestra zurück.

Zuletzt konzertierte er mit dem Singapore Symphony Orchestra, Yomiuri Nippon Sym-phony Orchestra, Finnish Radio Symphony Orchestra, Iceland Symphony Orchestra, Swedish Chamber Orchestra, Royal Stock-holm Philharmonic Orchestra mit Carolin Widmann, Sydney Symphony, New Zealand Symphony, Brandenburgisches Staatsorches-ter und Aalborg Symfonieor kester. Darüber hinaus war er mit der Salzburger Camerata und Janine Jansen auf Tournee, unter ande-rem beim Schleswig Holstein Musikfestival.

Darüber hinaus ist er Chefdirigent und künst-lerischer Leiter von Dalasinfoniettan. Die Saison 2018/19 führt Blendulf und das Or-chester u.a. auf eine Japan-Tournee mit dem Cellisten Torleif Thedéen und Auftritten in Tokio, Sapporo sowie Tobetsu. In Schweden ist Blendulf regelmäßiger Gast beim Swedish Radio Symphony Orchestra und engagiert sich für die zeitgenössische schwedische Musik. Sein letztes Konzert mit dem Royal Stockholm Philharmonic Orchestra beinhal-tete Eliassons Violinkonzert „Einsame Fahrt“ in Erinnerung an den Komponisten.

Als Operndirigent hat Blendulf an der Royal Swedish Opera u.a. „Don Pasquale“ sowie die Uraufführung von Eliassons Kammeroper „Karolinas sömn” dirigiert, „Carmen” an der Dalhalla Opera, Gounods „Faust“ an der Folk operan und Bergs „Wozzeck“ mit Norr-landsoperan in Umeå. Ursprünglich als Cellist ausgebildet, gewann Blendulf 2008 den Ersten Preis beim Schwedischen Dirigentenwett-bewerb und 2014 den Herbert Blomstedt Dirigentenpreis.

Daniel Blendulf Dirigent

Page 13: Sibelius Elgar - Dortmunder Philharmoniker · großen Gipfelpunkten blicken Jean Sibelius und Edward Elgar zurück. Mit seiner Siebten schreibt Sibelius seine letzte Sinfonie, bevor

13

1976 in Berlin gebo-ren, wuchs Franziska Batzdorf in einem musikalischen Eltern-haus auf und begann mit fünf Jahren Cello zu spielen. Sie be-

suchte ab der 6. Klasse die Spezialschule für Musik und begann 1996 ein Studium an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ in Berlin, wo sie von Professor Matthias Pfaen-der, Solo cellist der Staatskapelle Berlin, und später von dem renommierten Solisten und Pädagogen Professor Wolfgang Emanuel Schmidt unterrichtet wurde. Ihr schon früh-zeitig erwachter Wunsch, in einem Opern-orchester wirken zu können, nahm während eines zweijährigen Stipendiums der Akade-mie an der Staatskapelle Berlin unter der Leitung von Daniel Barenboim Gestalt an.

Noch während ihres Studiums wurde Fran-ziska Batzdorf 2001 als Solocellistin der Düsseldorfer Symphoniker engagiert. Seit 2003 musiziert sie in gleicher Position bei den Dortmunder Philharmonikern, mit denen sie immer wieder als Solistin zu hören ist. Sie widmet sich mit großer Begeisterung der Kammermusik in verschiedenen Ensembles, war von 1999 bis 2014 Mitglied des Berliner Streichquartetts und spielt regelmäßig mit dem Amadeus Kammerorchester Dortmund. Als weitere Ergänzung zu zahlreichen Konzer-ten und Opernvorstellungen, zu deren Gelin-gen sie gemeinsam mit ihren Kollegen der Dortmunder Philharmoniker beiträgt, unter-richtet sie seit 2010 an der Robert-Schu-mann-Hochschule Düsseldorf und teilt dort als Dozentin im Fach Orchesterstudien ihren Erfahrungsschatz mit jungen Talenten. 2016 wurde sie mit dem „Bajazzo“-Preis der Theater- und Konzertfreunde Dortmund ausgezeichnet.

Franziska Batzdorf Violoncello

Page 14: Sibelius Elgar - Dortmunder Philharmoniker · großen Gipfelpunkten blicken Jean Sibelius und Edward Elgar zurück. Mit seiner Siebten schreibt Sibelius seine letzte Sinfonie, bevor

14

1. ViolineAlexander PrushinskiyShinkyung KimYang LiAnita Mishoukova *Joowon ParkLisa TrautmannBranca WellerBela TambreaHelmut KossowAndreas GreuerGesa RenzenbrinkWolfram WeberDan Tarna *Lucjan Micolajczyk *

2. ViolineOleguer Beltran PallaresFrank RudolphUlrike Grosser KrotzingerNatalie BreuningerSusanne SchmidtYuliia Vasylkova **Barbara KohlBjörn KuhlenRenate MorocuttiMartin WesterhoffDariusz WisniewskiSascha Bauditz *

ViolaRoman Nowicki Marjan Hesse MinGwan KimMartin Burghardt Mechthild Berief Armin Behr Axel Kühne *Hindenburg LekaEcehan TanyolaçUrsina Straub *

VioloncelloRisto Rajakorpi Emanuel MatzDenis KrotovFlorian SebaldAndrei SimionHauke HackMarkus BeulMarnix Möhring *

KontrabassTomoko TadokoroMichael NaebertDirk NolteManuela UhlmannJunsu ChunAdrian Muntenasu **

FlöteBettina GeigerBritta SchottUlrike Günther

OboeBirgit WelpmannStefanie DietzChristiane Dimigen

Klarinette Frauke HansenMinah Kim **Matthias Grimminger

FagottMinori TsuchiyamaDaniil Staravoitau **Roland Grabert

HornMonika LorenzenShukuko Okamoto-FargesArnd SchmittFerenc Pal

TrompeteBalázs TóthFlorian RastDaniel Hufnagl

PosauneDirk Ellerkamp Berndt Hufnagl Johannes Leitner

TubaYuki Aso **

HarfeAlexandra Mikhaylova Valeska Gleser *

Pauken / SchlagwerkFrank LorenzLorris Dath

* = Aushilfe** = Praktikant/in in Kooperation mit

dem Orchesterzentrum | NRW

(Kurzfristige Besetzungs- änderungen möglich)

Besetzung

Page 15: Sibelius Elgar - Dortmunder Philharmoniker · großen Gipfelpunkten blicken Jean Sibelius und Edward Elgar zurück. Mit seiner Siebten schreibt Sibelius seine letzte Sinfonie, bevor

15

Vorschau

Di 13. | Mi 14.11.201820.00 UhrKonzerthaus Dortmund

Gabriel Feltz DirigentGerhard Oppitz Klavier

Mo 03.12.201819.00 UhrKonzerthaus Dortmund

Gabriel Feltz DirigentJulian Pflugmann Klavier

3. Philharmonisches Konzert

Letzte Dinge

Pavel HaasScherzo triste op. 5

Béla Bartók 3. Klavierkonzert Sz 119

Anton Bruckner9. Sinfonie d-Moll

1. Konzert Wiener Klassik

Wien

Ludwig van Beethoven„Wellingtons Sieg“ oder „Die Schlacht bei Vittoria“ op. 91

Joseph Wölfl 5. Klavierkonzert C-Dur op. 43

Ludwig van Beethoven8. Sinfonie F-Dur op. 93

Page 16: Sibelius Elgar - Dortmunder Philharmoniker · großen Gipfelpunkten blicken Jean Sibelius und Edward Elgar zurück. Mit seiner Siebten schreibt Sibelius seine letzte Sinfonie, bevor

Impressum

Herausgeber Theater Dortmund – Spielzeit 2018/2019

Geschäftsführender Direktor Tobias Ehinger

Generalmusikdirektor Gabriel Feltz

Texte und Redaktion Malte Wasem

Gestaltung Mohr Design, Köln

Druck Druck & Verlag Kettler GmbH, Bönen

Redaktionsschluss 15.10.2018

Irrtümer und Änderungen vorbehalten

FotosMarcel Schaar, Ralph Mecke, Magdalena Spinn

Gefördert durchSparkasse Dortmund Theater- und Konzertfreunde Dortmund e.V. Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen WDR 3 Kulturpartnerschaft

philharmoniker.theaterdo.de doklassik.de

Karten 0231 / 50 27 222 Abo 0231 / 50 22 442


Recommended