Klein, sparsam und leistungsfähig sollten die Computer sein, die am Flughafen München in die Gepäckförderanlage integriert sind. Mit dem „Pokini“ hatte EXTRA Computer die perfekte Lösung parat.
angsam transportiert das Fließ-band den blauen Koffer durch die Öffnung in der Wand neben dem
Check-in-Schalter. Am Griff baumelt ein Klebeetikett mit einem Strichcode und einigen Kürzeln. Dann verschwindet das Gepäckstück hinter den Kulissen des Franz-Josef-Strauß-Flughafens in Mün-chen – und jetzt geht auf einmal alles ziemlich schnell. Mit einer Geschwindig-keit von bis zu sieben Metern in der Se-kunde schleust das 40 Kilometer lange Beförderungssystem bis zu 15.000 Ge-päckstücke pro Stunde durch Tunnel und Hallen. Mehr als 27.000 Licht-schranken und 500 Abzweigungen weisen den Koffern den richtigen Weg durch das 50.000 Quadratmeter große Netz im Herzen des Flughafens. Rund 120 Pokinis, die Mini-PCs von EX-TRA Computer, sind ebenfalls daran be-teiligt, dass alle Koffer und Taschen dort landen, wo sie hin sollen. „Auf Monitoren über den Fließbändern sehen die Mitar-beiter, für welchen Flug das Gepäck vor-gesehen ist und beladen entsprechend
der Hauptrechner streikt. Dazu stehen überall im Terminal sogenannte Codier-stationen, an denen das Gepäck manu-ell erfasst werden kann. In jeder steckt ebenfalls ein Pokini. „Wir haben uns etliche Geräte angese-hen und ausgiebig getestet. Zufrieden waren wir eigentlich nur mit den Rech-nern von EXTRA Computer“, sagt er. Da die Systeme rund um die Uhr laufen, war der Energieverbrauch ein wichtiges Entscheidungskriterium. Diese Anfor-derung meistert der Pokini mit Bravour: Gerade mal 10 Watt verbrauchen die kleinen Rechner unter Volllast, im Nor-malbetrieb sind es lediglich 7 Watt. „Ein weiterer wichtiger Aspekt war für uns
die Container und Wagen“, erklärt Sven Hütten, verantwortlich für die IT der Ge-päckanlage im Terminal 1 am Flughafen (Foto oben rechts). „Unter anderem die Anzeigensteuerung übernehmen hier im Terminal Pokinis.“
Ausgiebig getestet
Vor etwa zwei Jahren war Hütten auf der Suche nach zuverlässigen Rech-nern in kompakter Bauweise mit nied-rigem Energieverbrauch. Die Fließband-anlage und die Gepäckstückerfassung läuft zwar in der Regel vollständig au-tomatisiert, es gibt aber ein Stand-by-System, das sofort in Aktion tritt, wenn
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die Größe“, so Sven Hütten. Durch die kompakte Bauweise des Pokini passen die Rechner in der Regel in Vesa-Halte-rungen hinter Monitore oder nehmen in den Arbeitsstationen an der Gepäckab-fertigung nur sehr wenig Platz ein. Trotz-dem bieten die Systeme die nötigen Schnittstellen und auch die Leistung kann sich sehen lassen. „Auf den Poki-nis läuft Windows 7 und unsere eigene Software völlig problemlos“, lobt Hütten. Die ersten vielversprechenden Tests mit Windows 8 sind bereits abgeschlossen. Vor allem die Möglichkeit der Fernwar-
tung sei bei dem kilometerlangen Tun-nelsystem ein entscheidender Vorteil: „So können wir uns jederzeit auf die Ge-räte aufschalten, Einstellungen ändern oder Updates fahren.“Früher nutzte der Flughafen All-in-One-Geräte für verschiedene Aufgaben, die jetzt von Pokinis übernommen wurden. „Durch die Trennung von Anzeigegerät und Rechner sind wir viel flexibler bei Reparaturen“, sagt Hütten. Gibt es ein Hardware- oder Softwareproblem, tau-schen die Techniker einfach den kom-pletten PC aus und die Transportbänder laufen sofort weiter. „Alles in allem sind die Pokinis von EXTRA Computer die perfekte Lösung für unsere Anforderun-gen“, fasst Sven Hütten zusammen.
Das Projekt
In der Gepäckabfertigung des Terminals 1 am Flug-hafen München sind mehr als 120 Pokinis von EX-TRA Computer im Ein-satz. Die Kleinstrech-ner dienen als besonders kompakte (siehe Pfeil) und stromsparende Lösung zur Steuerung von Moni-toranzeigen und zur För-derbandüberwachung.
Alles unter KontrolleIn der Leitwarte laufen die Infor-mationen aus der Gepäckabfer-tigung im Terminal 1 zusammen.
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