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Setra CC 515 HD Ein „Grüner“ überzeugt - busmagazin.de · Fahrbericht Technik den Verbrauch...

Date post: 29-Jul-2018
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8 BUSMAGAZIN Juli/August 2013 A n dem kleinen Flüsschen Ahr – wo unsere Test- fahrt startete – ist man Reise- busse gewohnt, schließlich bieten Landschaft und der Weinanbau für Gruppen loh- nende Ziele. Da wundert es kaum, wenn einem Fahrzeug, das sich vom Design her deutlich abhebt, immer wieder interessierte Blicke folgen. Wie eben die neue Comfort- Class mit ihrer eigenwilligen Symmetrie. Sie wird durch den vorne wie hinten anstei- genden Streifen, der längs der Flanken die Fensterbrüs- tung bildet und gleichzeitig beide Fahrzeugseiten über die Frontpartie verbindet, betont. Zum Teil asymme- trisch oder wenigstens unge- wohnt wirkt dagegen die Heckpartie mit ihren fünf - eckigen Lüftungsgittern, wovon nur eines die Motor- klappe „ziert“ – und zwar nur auf der rechten Seite. Auffallen um jeden Preis? Keinesfalls, denn hier wur- den Technik und Design geschickt miteinander ver- knüpft und die vom übrigen Motor völlig abgeschottete Kühlung sitzt eben rechts, mit exakt definierter Entlüf- tung. Die Umstellung auf Euro 6 erforderte in jeder Hinsicht viel Aufwand. Schließlich galt es nicht nur, die neuen Richtwerte einzuhalten, son- dern möglichst auch noch Setra CC 515 HD Ein „Grüner“ überzeugt Mit dem Zweiachser ComfortClass 515 HD konnten wir dank optimierter Aerodynamik außergewöhnlich gute Verbrauchsergebnisse einfahren. Auch in Sachen Fahrerkomfort legten die Konstrukteure noch eine Schippe drauf. Technik Fahrbericht
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8 BUSMAGAZIN Juli/August 2013

An dem kleinen FlüsschenAhr – wo unsere Test-

fahrt startete – ist man Reise-busse gewohnt, schließlichbieten Landschaft und derWeinanbau für Gruppen loh-nende Ziele. Da wundert eskaum, wenn einem Fahrzeug,

das sich vom Design herdeutlich abhebt, immer wiederinteressierte Blicke folgen.Wie eben die neue Comfort-Class mit ihrer eigenwilligenSymmetrie. Sie wird durchden vorne wie hinten anstei-genden Streifen, der längs

der Flanken die Fensterbrüs -tung bildet und gleichzeitigbeide Fahrzeugseiten überdie Frontpartie verbindet,betont. Zum Teil asymme-trisch oder wenigstens unge-wohnt wirkt dagegen dieHeckpartie mit ihren fünf -

eckigen Lüftungsgittern,wovon nur eines die Motor-klappe „ziert“ – und zwarnur auf der rechten Seite.Auffallen um jeden Preis?Keinesfalls, denn hier wur-den Technik und Designgeschickt miteinander ver-knüpft und die vom übrigenMotor völlig abgeschotteteKühlung sitzt eben rechts,mit exakt definierter Entlüf-tung.Die Umstellung auf Euro 6erforderte in jeder Hinsichtviel Aufwand. Schließlichgalt es nicht nur, die neuenRichtwerte einzuhalten, son-dern möglichst auch noch

S e t r a C C 515 HD

Ein „Grüner“ überzeugtMit dem Zweiachser ComfortClass 515 HD konnten wir dank optimierter

Aerodynamik außergewöhnlich gute Verbrauchsergebnisse einfahren. Auch

in Sachen Fahrerkomfort legten die Konstrukteure noch eine Schippe drauf.

Technik Fahrbericht

TechnikFahrbericht

den Verbrauch zu senken.Neben raffinierten Detail -lösungen im Antrieb spieltenAerodynamik und Leicht-bauweise bei der Entwick-lung eine dominierendeRolle. Hier hat der neue Setrazweifelsohne einen Vorteilgegenüber seinem Wettbe-werber der SchwesternmarkeMercedes-Benz. Denn im Ge -gensatz zum gründlich modi-fizierten Travego – der 2012als „Edition 1“ die Euro-6Ära unter allen Reisebusseneinleitete – wurde die Comfort -Class 500 von Grund auf neuentwickelt. Als Motor dientfür alle Längenvarianten der 315 kW (428 PS) starkeEuro-6-Motor OM 470 (10,7 l),serienmäßig kombiniert mitdem SechsgangschaltgetriebeGO 210. Unser Testbus wardagegen mit dem automa -tisierten Achtganggetriebe GO 250-8PowerShiftausgerüstet.Auf die Ver-brauchswerte waren wirmehr als gespannt. Daimlerselber hatte im Rahmen des„Record Run Buses“ einenMinderverbrauch von 8,2 % –bei einem Anteil von 92 %Autobahn – bzw. 7,1 % – bei50 % Autobahn – ermittelt.Verglichen wurden ein S 515 HD, der vom Antriebher dem Testbus entsprach,und sein auslaufender Vorgänger S 415 GT-HD(ComfortClass 400). DerEuro-5-Kandidat hatte denbisher gängigen Reihensechs-zylinder OM 457 LA (12 l) anBord, mit gleicher Leistungwie das neue Aggregat. DieAchsübersetzungen warenidentisch.Nachdem wir wegen drohen-den Regens die Fotostoppsflugs vorgezogen hatten –das Ahrtal lieferte die passen-

den Hintergründe – peiltenwir die Raststätte Brohltal-West an, unserem Startpunktfür Verbrauchsmessungenmit dem Reisebus. Das Wetter hatte sich inzwischenverbessert, so dass dem Testnichts mehr im Wege stand.Das aktuelle Gewicht des mitWasserbehältern beschwertenBusses betrug 17 600 kg. DieRoute führte über die A 61/A 48 in Richtung Trier. Dies-mal konnten wir wegen einesStaus auf der Gegenspurallerdings nur eine Richtung(127 km) Autobahn fahren.Als Überlandstrecke sind wirvon der A 60 (Abfahrt 7) ausüber Daun und den Nürburg -ring bis Bad Neuenahr-Ahr-weiler gefahren (B 257, B 412,L 83), eine sehr anspruchs-volle, 94 km lange Route, mitvielen Kurven und Steigun-gen. Wegen des anstehenden

24-Stunden-Rennensgerieten wirbeim Passie-

ren des „Rings“ in stocken-den Verkehr, was das Durch-schnittstempo nach untendrückte. Nach dem Abgleichzwischen Messgerät undtatsächlich getankter Mengekamen wir auf folgendeErgebnisse:• Autobahn: Verbrauch Ø 20,84 l/100 km bei Ø 94 km/h

• Leichte Autobahn: Ø 17,32 l/100 km bei exakt 100 km/h

• Landstraße: Ø 26,25 l/100 km bei Ø 55 km/h

• Gesamtstrecke: Ø 22,76 l/100 km bei Ø 72,36 km/h

(der Anteil Autobahn betrug57 %).Dies sind sensationell guteWerte, wie wir sie bishernoch mit keinem 18-Tonnererzielt hatten. Zu erwähnenbleibt, dass wir durchweg imAutomatikmodus gefahrensind und damit auf das Kraft-stoff sparende Hochschaltenvor Straßenkuppen verzich-tet hatten. Den Verbrauch

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Das Testgewicht betrug 17 600 kg

p ComfortClass mit eigener „La Linea“: Das Auf und Ab des Silberstreifens an den Flanken trägt zum markanten Erscheinungsbild der Baureihe 500 erheblich bei

p Das Mittelmodul im Frontbereich lässt sich weit aufklappen. Das Ersatzrad kann auf Rollen herausgezogen werden. Ausdrucks-voll: Die neu gestalteten Scheinwerfereinheiten

p Dass man mit Lüftungsgittern derart das Heckdesign betonenkann, hat Setra eindrucksvoll gezeigt. Die neue ComfortClass bildethier einen modernen Kontrast vor dem Bad Neuenahrer Kurhotel

p Auch an der Struktur der Klappen wird deutlich, dass man Gewicht eingespart hat. Direkt über der Antriebsachse befi ndet sich die herausziehbare Nebenschalttafel

t Auch abseits der Schnellstraßen gut unterwegs: unser Testbus Setra ComfortClass 515 HD

Foto

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Technik Fahrbericht

des für die Abgasnachbe-handlung nötigen AdditivsAdBlue zu messen, ist beidieser kurzen Gesamtstreckeunmöglich. Jedoch hat sichmehrfach bestätigt, dass diebisherigen Werte – Euro-5-Motoren benötigen bis zu 5 % AdBlue in Bezug zumDieselverbrauch – erheblichreduziert werden konnten;Daimler gibt bis zu 40 %weniger an, herbeigeführtdurch die gekühlte Abgas-rückführung und die damiterzielte Verringerung desStickoxidanteils im Abgas der Euro-6-Motoren. Unsere Testergebnisse zeigen,dass sich der Aufwand hin-sichtlich eineroptimalenAerodynamikgelohnt hat.Immerhinkonnte bei der neuen Com-fortClass der Luftwiderstandum 20 % gesenkt werden,woraus sich allein schon einMinderverbrauch von 5 %errechnen lässt. Wichtig wares, eine Ablösung der Luft-

strömungen zu vermeiden.Dazu trug die neu gestalteteA-Säule in Verbindung mitder abgerundeten Wind-schutzscheibe bei. Darüberhinaus hat man Spiegelträgerund selbst Scheibenwischerwindschlüpfriger als bishergeformt. Am Heck verbes-serte die Verjüngung zu denKanten hin die Luftströmung.Ergänzt wurden diese Maß-nahmen durch die flächen-bündige Einpassung vonTüren und Fenstern, wodurchsich gleichzeitig Windgeräu-sche und Verschmutzungreduzieren ließen.Schließlich kann sich dieComfortClass auch noch

„ducken“:Fährt manlänger als 20 Sekundenmit Tempo 95

oder höher, wird der Aufbauüber die Niveauregulierungum 20 mm herabgelassen –dies reduziert den Luftwider-stand temporär um 20 % undsoll 0,7 % Kraftstoff einspa-ren. Das Ergebnis all dieserMaßnahmen ist ein cw-Wertvon 0,33 – bisher einmalig bei Omnibussen.Weiterhin galt es bei der Entwicklung, Gewicht einzu-sparen, und zwar nicht nurwegen des 18-t-Limits für dieZweiachser; schließlich rech-

net sich jedes Kilo auch imVerbrauch. Dies erreichteman durch einen Materialmixaus Stahl und Guss sowieneuartige Leichtbaustruk -turen – ohne Einbußen beiStabilität undSicherheit. ImGegenteil:Obwohl derRohbau umvier Zentner leichter als bis-her ist, erfüllt er bereits die2017 in Kraft tretendeeuropäische Regelung ECE R66/01, die bei einemUmsturz des Fahrzeugeseinen genau definiertenÜberlebensraum festlegt.Innovation zeigt sich auch im Detail: Um Energie einzu-sparen, wurde die Druckluft-aufbereitung elektronischgeregelt: Eine intelligenteSteuerung nutzt die Schub-

phasen des Fahrzeugs zurDruckerzeugung. Gleich -zeitig verlängert eine Regene-ration der Lufttrocknerkartu-sche die Wartungsintervalle.Das Cockpit hat eine Steige-

rung hin-sichtlich Sitz-position undFunktiona-lität erfahren,

wobei auch die hängendeZweipedalanlage neu gestal-tet wurde. Herzstück derArmaturen sind die vier Rundinstrumente mit einemhoch auflösenden, zentralenFarbdisplay. Ein raffiniertesMenü mittels waagerechtenund senkrechten Reitern(Stacks & Cards) sowie dieVerknüpfung mit dem Multi-funktionslenkrad erlaubenschnelle Zugriffe auf die far-big gestalteten Informationen

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Assistenzsysteme Ganz sicher unterwegsAlle Reisebusse von Setra sind mit sicherheitsrelevanten Assistenzsystemen üppig ausgestattet, wozu auch der 2007eingeführte „Front Collision Guard“ (FCG) zählt. Die passiveSicherheitsstruktur besteht aus einem vorderen Unterfahr-schutz, einer integrierten Absorberstruktur als Crash-Elementsowie einem Modul, das bei einem Aufprall den Fahrerplatzkomplett nach hinten schiebt. Das Notbremssystems ABA 2,das im Vergleich zu ABA 1 auch auf stehende Hindernissereagiert, wird in Verbindung mit dem optionalen Abstands -regeltempomaten (ASR) angeboten. Neu ist der „AttentionAssist“ (ATAS) mit Warnfunktion gegen Übermüdung des Fahrers.

Die optimierte Aerodynamik drückt auf den Verbrauch

Die elektronische Druckluftaufbereitung

spart Energie

p Nochmals verbessern konnten die Techniker die Ergonomie und Bedienung des Cockpits. Trotz zusätzlicher Funktionen ist die Aufteilung übersichtlicher geworden

p Das zentrale Infodisplay erhielt durch „Stacks & Cards“ eine völligneue und schnelle Steuerung. Gut zu sehen: Der grüne Bereich desOM 470 beginnt schon unterhalb von 1 000 Umdrehungen (r.)

TechnikFahrbericht

über den Betriebszustand des Busses. Neu ist auch der„Attention Assist“, der demFahrer bei unkonzentrierterFahrweise mittels Sitzvibra-tion und aufleuchtendemSymbol einer Kaffeetasse dienotwendige Pause ans Herzlegt. Dazu berücksichtigt das System auffallende Lenkbewegungen und Pedal-stellungen, aber auch Rad-drehzahlen, Längs- undQuerbeschleunigung sowiedie absolvierte Fahrtdauer.Sehr übersichtlich wirkt dieAnordnung der Funktions -tasten, jetzt in Viererblocksaufgeteilt. Der digitale Tacho-graf wurde links vom Lenk-rad platziert. Auf der rechtenSeite nimmt das neue „CoachMultimedia System“ seinenPlatz ein. Es vereint die Funk-tionen von Radio, CD- undDVD-Spieler sowie Naviga -tionsgerät, Telefontastaturund Fahrermikrofon. Blue-tooths und USB-Anschluss

sind ebenfalls integriert. DieBedienung der Unterhal-tungselektronik ist durch diebusspezifische SteuereinheitCSX von Bosch nach Fahrer-

platz und Fahrgastraumgetrennt. Zur Serienaus -stattung gehört ein nutz -fahrzeugspezifisches Naviga-tionssystem, das die Eingabevon Fahrzeughöhe, Breiteund Länge ermöglicht. Somit lassen sich bei den Rei-serouten Umwege, wie etwadurch zu niedrige Brücken,

vermeiden. Ablagen sindreichlich vorhanden, wobeiselbst im Deckel der KühlboxPlatz für einen Laptop vor-handen ist.

Der Lenkradschlüssel dientjetzt nur noch der Entriege-lung und dem Einschaltendes Stromkreises. Der Motorwird mittels Startertasteangelassen. Neu ist zudemdie kombinierte Bedienungfür Retarder und PowerShift-Schaltung in nur einem Lenkstockhebel.

Der Setra lässt sich komfor -tabel steuern. Das Getriebeverfügt nun über einen Vor-trieb ähnlich wie bei einemWandlerautomaten. Fein -fühliges Rangieren oder dasAnfahren am Berg ist alleindurch das Betätigen desBremspedals möglich. Fährtman etwa an Steigungen an,rollt der Bus nur wenige Zentimeter zurück, woraufder Vortrieb – ohne Gas zugeben – sanft einsetzt. Einerhöhter Kupplungsver-schleiß muss nicht befürchtetwerden: Aufgrund eines zentrisch angeordneten,pneumatisch betätigtenKupplungszylinders entfal-len mechanische Teile wieAusrückgabel, Ausrücklagerund Kupplungskraftverstärker.Der Antrieb zeigte sich jeder-zeit souverän, wobei dasPowerShift-Getriebe zügigund ohne zu ruckeln schaltet.Die Getriebesteuerung siehtmöglichst niedrige Drehzahlen

Setra ComfortClass 500 Die PreiseDie Preise für die ComfortClass 500 (Euro 6) sind wie folgtgestaffelt:

• S 515 HD – ab 295 000 €• S 516 HD/2 – ab 305 000 €• S 516 HD/3 – ab 320 000 €• S 517 HD – ab 330 000 €

Der Mehrpreis zur Baureihe 400 (Euro 5) – bei vergleichbarerAusstattung – beträgt jeweils rund 12 000 €.

p Hell und mit großer Stehhöhe umgesetzt wurde der Fahrgast -raum des Testbusses S 515 HD. Die Ablagenreihe an der Fahrzeug-decke ist 2 100 mm größer als bisher

pMit 44 Sitzen vom Typ „Voyage plus“ entspricht der 12,3 m lange Zweiachser dem Vier-Sterne-Abstand gemäß den Vorgabender Gütegemeinschaft Buskomfort

Technik Fahrbericht

vor, was die Charakteristikdes Motors erlaubt: Dasmaximale Drehmoment von2 100 Nm steht bereits bei 1 100 Touren an. Tempo 80(bzw. 100) erreicht man im 8. Gang bei 952 (bzw. 1 189)Touren, die Steigfähigkeitbeträgt dann noch 3,7 %(bzw. 3,3 %). MöglicheSchwingungen durch nied-rige Drehzahlen werden mittels Zweimassen-schwungrad dezimiert.Eine deutlich kürzere Reak-tion als bisher gewohnt, zeigtder neue Aquatarder vonVoith, ein integrierter Sekun-därretarder, der als Brems-und Kühlmedium das Wasserder Motorkühlung nutzt. Derbisher notwendige Wärme-tauscher entfällt ebenso wieein Ölwechsel, gleichzeitigkonnten 20 Kilo Gewicht eingespart werden. Auf denGefällstrecken der Eifel über-zeugte dieFunktion injeder Hin-sicht. Um den Fahr-komfort zu erhöhen, habendie Konstrukteure die An -bindung der Stoßdämpferebenso wie die Querlenkerder Vorderachse beson-ders weich gelagert. Zudem erhöht eine neue Stabilisatorform das Ein -federverhalten. In der Praxiswirkt die Abstimmung kom-fortbetont, jedoch keinesfallsschwammig. Unebenheitenwerden gelassen genommen,während das Lenkrad ruhigin der Hand liegt und Lenk-befehle präzise überträgt.

Setras ComfortClass 500 istnicht nur in der Gesamthöhegewachsen (3 770 mm stattzuvor 3 620 mm), sondernbietet mit 2 100 mm Innen-höhe spürbar mehr Kopf -freiheit. Doch auch sonstwurde der Fahrgastraum aufgewertet: Mit unempfind-licher Stoffdecke und LED-Beleuchtung sowie zweigetrennten Heizkreisläufenzur gleichmäßigen Wärme-verteilung. Verbessert wurdezudem der Luftaustausch.Die als Option angebotenenLED-Lichtstreifen bilden eine fein dosierte indirekteBeleuchtung. Exakt auf dieeinzelnen Sitzplätze ausrich-ten lassen sich die Service-sets. Die offenen Gepäck -ablagen bieten nun ebenfallsmehr Höhe.Unsere Geräuschmessungen,sowohl im Cockpit wie auchim Fahrgastraum, bestätigen

den subjek -tiven Ein-druck: DieComfort-Class 500

wirkt rundum sehr gutgedämmt und insgesamtsicherlich auch komfortablerals die Baureihe 400.Unser Fazit: Mit der Comfort-Class 500 hat Setra umge-setzt, was derzeit an Techniksinnvoll und machbar ist. Ein gelungenes Produkt, daszudem auf unserer „Renn-strecke“ hinsichtlich Antriebund Verbrauch die absolutePole-Position eingenommenhat – unabhängig von derAbgasnorm.

Jürgen Görgler

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Setra CC 515 HD Technische DatenMotorOM 470, wassergekühlter Reihensechszylinder (Euro 6), 4 Ventile pro Zylinder, stehend eingebaut, Turboaufladung, Ladeluftkühlung, Common-Rail-Direkteinspritzung mit Druckverstärker X-Pulse. Abgasreinigung: SCR-System, Abgasschalldämpfer mit Kataly -sator, AdBlue Eindüsung mit Versorgungs- und Dosiereinheit,Dieselpartikelfilter, gekühlte AGR mit geregelter RückführrateHubraum: 10 677 cm3

Leistung: 315 (428 PS) bei 1 800 min–1Max. Drehmoment: 2 100 Nm (1 100 min–1)

KraftübertragungAutomatisiertes Achtganggetriebe MB GO 250-8 PowerShift,Übersetzungen: 6,57 – 0,63Übersetzung Antriebsachse: i= 3,583

FahrwerkVorderachse: Einzelradaufhängung ZF-RL 75 E, Doppel-Querlenker, Stabilisator, 2 Luftfederbälge, 2 StoßdämpferHinterachse: MB RO 440, starr, zwei Längslenker, aufgelöster Dreieckslenker, 4 Luftfederbälge, 4 StoßdämpferReifen Testbus: Continental HSR2Felgen- und Reifengröße: 8,25 x 22,5 – 295/80 R 22,5Kneeling/ENR (Niveauregelung)

BremsanlageElektronisch gesteuerte (EBS), Voith-Sekundär-Wasserretarderin Kombination mit dreistufiger Motorbremse (Betätigungüber Lenkstockhebel sowie der Fußbremse vorgeschaltet),ABS, ASR, ESP und DBL (Dauerbremslimiter)

LenkungZF-Kugelmutterlenkung Typ 8098 Servocom mit variablerÜbersetzung (17,0–21,0), Lenksäule in Höhe und Neigungpneumatisch verstellbar, hydraulische Lenkhilfe. Radeinschlag 58 °

Heizung/Klima/LüftungElektronisch gesteuerte Aufdach-Klimaanlage (35 kW) plus individuell regelbarer Fahrerplatzklimatisierung (8 kW). Warmwasserkonvektorenheizung mit zwei getrennten Wasserkreisläufen, Standheizung, zwei Dachluken, Entlüftungüber Unterdruck in Fahrzeugfront plus Zusatzkanal im hinteren Fahrgastraum für besseren Luftdurchsatz

Maße/GewichteLänge/Breite/Höhe: 12 295/2 550/3 770 mm (Höhe inkl. Klima)Bodenhöhe (Fahrgastraum): 1 370 mmPodesthöhe Mittelgang: 150 mmStehhöhe (Fahrgastraum): 2 100 mmAntritt/Stufen vorne: 370 mm + 3 x 184 mm + 2 x 220 mmAntritt/Stufen hinten: 370 mm + 4 x 250 mmRadstand: 6 090 mmÜberhang v/h: 2 890/3 315 mmWendekreis: 21,256 mmLeergewicht: 13,5 tZul. Gesamtgewicht: 18 tTestgewicht: 17,6 t, vollgetankt, inkl. 2 Pers.Achslasten VA/HA: 7 500/11 500 kgKofferraum: 8,5 m3 (ohne WC 9,7 m3)Kraftstofftank, AdBlue: 475 l, 40 lSitzplätze (4 Sterne-Abstand): 44 (+1+1)

PreisTestbus: 315 000 €

Die Querlenker der Vorderachse sind

besonders weich gelagert

Der Euro-6-Motor OM 470 wird als Multitalent in den Reisebussender ComfortClass 500 sowie in verschiedenen Varianten der

MultiClass eingesetzt. Mit 10,7 l Hubraum bringt er ebenso viel Leistung wie zuvor die 12-l-Motoren entsprechend Euro 5 u


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