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Service Management in der Shared Service Organisation ... · Studie. Institut für Accounting,...

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Studie Institut für Accounting, Controlling und Auditing Service Management in der Shared Service Organisation Ergebnis einer empirischen Untersuchung zum Reifegrad von Shared Service Organisationen
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Studie

Institut für Accounting, Controllingund Auditing

Service Management in der Shared Service OrganisationErgebnis einer empirischen Untersuchung zum Reifegrad von Shared Service Organisationen

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2 | Service Management in der Shared Service Organisation

Inhalt

© 2015 KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, ein Mitglied des KPMG-Netzwerks unabhängiger Mitgliedsfirmen, die KPMG International Cooperative („KPMG International“), einer juristischen Person schweizerischen Rechts, angeschlossen sind. Alle Rechte vorbehalten. Der Name KPMG und das Logo sind eingetragene Markenzeichen von KPMG International.

Vorwort 3

Executive Summary 4

1 Einleitung 7

2 Verständnis von Shared Service Organisationen und Service Management 8

3 Vorgehensweise und Befragungsteilnehmer 10

4 Shared Services innerhalb der Unternehmen 12

4.1 Verbreitung des Shared Services-Konzepts bei den befragten Unternehmen 12

4.2 Interview: Service Management als Erfolgsfaktor für Shared Services 18

5 Methodik 20

6 Reifegradmodell für Service Management 22

6.1 Teilmodell Governance 22

6.2 Teilmodell Vertrags- und Change Management 25

6.3 Teilmodell Financial Management 30

6.4 Teilmodell Performance Management 32

6.5 Teilmodell Risk & Control 34

6.6 Teilmodell Relationship Management 36

6.7 Zusammenfassung des Reifegradmodells 39

7 Fazit und Handlungsempfehlungen 40

7.1 Shared Services im Allgemeinen 40

7.2 Service Management von Shared Service Organisationen 40

Über die Herausgeber 41

Glossar 42

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Service Management in der Shared Service Organisation | 3

Vorwort

© 2015 KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, ein Mitglied des KPMG-Netzwerks unabhängiger Mitgliedsfirmen, die KPMG International Cooperative („KPMG International“), einer juristischen Person schweizerischen Rechts, angeschlossen sind. Alle Rechte vorbehalten. Der Name KPMG und das Logo sind eingetragene Markenzeichen von KPMG International.

In vielen Unternehmen sind Shared Services bereits ein etablierter Bestandteil der Organisation. Ungeachtet ihrer weiten Verbreitung lassen sich signifikante Unter-schiede bei der Ausgestaltung von Shared Service Organisationen (SSO) beob-achten. In einigen Unternehmen ist die Shared Services-Struktur vergleichsweise jung und dadurch wenig entwickelt, in anderen hingegen bereits sehr ausgereift. Im SSO-Konzept steht die Bündelung repetitiver Prozesse unterschiedlicher Unter-stützungsfunktionen in einer organisatorischen Einheit im Fokus. Durch diese Bündelung und Standardisierung der Prozesse lassen sich nicht nur signifikante Kosteneinsparungen, sondern zusätzlich Steigerungen der Transparenz und Pro-zessqualität realisieren.

Als wesentlicher Faktor für erfolgreich agierende SSO hat sich das Service Management erwiesen. Unter dem Begriff Service Management werden die ziel-orientierte Steuerung sowie die effiziente und effektive Ausgestaltung der von einer SSO angebotenen Dienstleistungen verstanden.

Bisher erschienene Shared Services-Studien untersuchten vor allem den grundsätz-lichen Umsetzungsstand bei SSO hinsichtlich verschiedener Funktionen (zum Bei-spiel Accounting, Controlling) und Unternehmensgrößen (zum Beispiel Mittelstand, Großkonzerne). Angesichts eines steigenden Wettbewerbsdrucks wird es jedoch für die Unternehmen – und somit auch die SSO – immer wichtiger, ihre Organisa-tion zielorientiert und effizient zu gestalten. Zusätzlich werden die sich zunehmend global ausrichtenden SSO mit einer wachsenden Komplexität durch grenzüber-schreitende Leistungsbeziehungen und unterschiedliche Rechtslagen konfrontiert. Ein gut ausgeprägtes Service Management ist in der Lage, sowohl eine schlanke und zielorientierte Aufstellung zu ermöglichen als auch die steigende Komplexität zu steuern.

Die vorliegende Studie gibt Aufschluss über den Reifegrad von Shared Services mit Fokus auf das Service Management-Konzept im deutschsprachigen Umfeld. Aus den empirisch validierten Ergebnissen lassen sich Entwicklungspotenziale und Handlungsempfehlungen für die Shared Services-Praxis ableiten.

Düsseldorf und St. Gallen, im November 2015

Andreas ReimannPartner, Consulting KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Prof. Dr. Klaus MöllerDirektor Institut für Accounting, Controlling und Auditing, Lehrstuhl für Controlling/ Performance Management Universität St. Gallen

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Executive Summary

Es bestehen sehr unterschied- liche Entwicklungsstufen in der Umsetzung des Shared Services-Konzepts im Markt. Insbesondere hinsichtlich des Service Managements liegen signifikante Unterschiede im Reifegrad vor. Im Rahmen dieser Studie wurden 70 Un-ternehmen zur Verbreitung und zur Ausprägung von Shared Services-Konzepten befragt. Die Ergebnisse der Befra-gung zeigen, dass einige Unternehmen ihre SSO be-reits effizient organisiert und zielorientiert aufgebaut haben, andere jedoch noch erheb-liche Entwicklungspotenziale aufweisen.

SSO-Größe

SSO gibt es grundsätzlich in allen Größen. Allerdings zeigt sich in der Praxis, dass die Komplexität der Steuerung bei mehr als 300 Mitarbeitern stark zunimmt, sodass größere SSO meist mehr als einen Standort haben.

Dauer

Die stabile Betriebsphase von SSO wird mehrheitlich innerhalb der ersten drei Jahre nach Einrichtung erreicht.

Ziele

Wesentliche Beweggründe für die Einführung von SSO liegen in Kostensenkungen durch Standardisierungs-, Skalen- und Prozessoptimierungseffekte, in einer verbesserten Datenqualität und in einem effizienteren Management durch die Bündelung von Kompetenzen.

Trend

Die größten Verlagerungen in SSO fanden bisher in den Bereichen Rechnungswesen, IT, Personal und dem Reise-management statt – auch in Zukunft werden hier umfangreiche Verlagerungen erwartet.

Als Herausforderung wird insbesondere die weitere Standardisierung bzw. Automatisierung der SSO-Prozesse (zum Beispiel im Bereich Reporting) gesehen. In die gleiche Richtung weisen die Herausforderungen der Realisierung von Kosten-senkungen und der Etablierung von kontinuierlichen Verbesserungsmaßnahmen.

Aktuelle Herausforderungen

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Service Management in der Shared Service Organisation | 5

Governance

Häufig werden die stärkere Etablierung klar festgelegter Prozessvorgaben, Rollen und Verantwortlichkeiten als zentrale Ziele für die Zukunft gesehen. Dabei stehen die Betrachtung eines Verantwortungs- und Kompetenzbereichs für den gesamten Prozess und die konsequente Nutzung eines klar definierten Eskalationswegs im Fokus.

Nutzung innerhalb des

Unternehmens

Die flächendeckende Nutzung von Shared Services innerhalb von Unternehmen soll gefördert und ausgeweitet werden. Hierzu werden die Verwaltungsprozesse der SSO standardisiert – unter anderem über einheitliche Preisermittlung, Verrechnung, Dienstleistungsverträge –, um so die Aufnahme weiterer Gesellschaften oder Prozesse in die SSO möglichst einfach zu gestalten.

Neben quantitativen Kennzahlen werden vermehrt qualitative Key Performance Indicators (KPI) erhoben und zur Steuerung herangezogen. Die Bedeutung der automatisierten Erstellung des Standardreportings und insbesondere eines Real-Time-Standardreportings wird künftig an Bedeutung gewinnen.

Kennzahlen und Reporting

Risikomanagement

Die Weiterentwicklung und kontinuierliche Nutzung von Risikomanagementsystemen wird verstärkt betrachtet, um mögliche rechtliche und wirtschaftliche Risiken der betreuten Gesellschaft sowie eigene Prozessrisiken zu minimieren.

Rund die Hälfte aller Unternehmen ermittelt bereits die Zufriedenheit ihrer Kunden. Zukünftig wird die Erhebung anhand eines standardisierten Prozesses zunehmend unterstützt sowie die Erhöhung der Kundenzufriedenheit mit einem gezielten Maßnahmen-Controlling gesteuert.

Kundenzufriedenheit

Reifegrad im Bereich

Service Management

Im Bereich Service Management weist ein gutes Drittel der Unternehmen einen mittleren Reifegrad auf. Nur circa 15 Prozent aller Unternehmen liegen darüber und verfügen somit über einen sehr hohen Reifegrad. Es besteht demnach noch erhebliches Entwicklungspotenzial für die Mehrheit aller Unternehmen.

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6 | Service Management in der Shared Service Organisation

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Service Management in der Shared Service Organisation | 7

1 Einleitung

Die Idee und somit auch die Zielsetzung von Shared Servi-ces haben sich über die Zeit entwickelt und gehen heutzu-tage über die reine Effizienzsteigerung und Kostenreduk-tion hinaus. In Shared Services werden vormals dezentrale Funktionen in einem Verantwortungsbereich gebündelt. Die physische und organisatorische Zusammenführung ist die Shared Service Organisation.

Typischerweise werden von SSO Unterstützungsleistun-gen in Form von Verwaltungs- und Administrationspro-zessen erbracht. Der Fokus liegt auf der Erbringung von Dienstleistungen zu einem wettbewerbsfähigen Preis unter Berücksichtigung der spezifischen Bedürfnisse interner und externer Partner. Neben den klassischen Funktionen IT, Accounting und Personalwesen werden auch stärker wissensorientierte Prozesse wie Controlling zunehmend in SSO transferiert.1 Zusätzlich zu dieser Ausweitung im Hin-blick auf die gebündelten Funktionen kann ein Wandel bei den SSO-nutzenden Unternehmen beobachtet werden. So werden laut einer aktuellen Studie von KPMG und der Uni-versität Göttingen Shared Services vermehrt in mittelstän-dischen Unternehmen und nicht mehr nur in großen interna-tionalen Konzernen eingesetzt.2

Die Erfahrungen zeigen, dass der Reifegrad einer SSO stark von der Ausprägung der Steuerung abhängig ist. Unterliegt die SSO einer schlanken und zielorientierten Steuerung, lassen sich in der Praxis häufig weitere positive Folgeent-wicklungen beobachten: Ein effektives Kundenmanage-ment führt zu höherer Kundenzufriedenheit, ein integriertes Risikomanagement zu einer früheren Risikoerkennung. Aus diesem Grund setzt die vorliegende Studie neben der allge-meinen Verbreitung und Ausprägung von Shared Services bewusst einen Schwerpunkt auf das Service Management. Darunter wird eine zielorientierte Steuerung sowie die ziel-orientierte und schlanke Ausgestaltung der angebotenen Dienstleistungen verstanden.

Vor diesem Hintergrund gibt die vorliegende Studie Antwor-ten auf die folgenden Fragen:

Wie verbreitet ist aktuell ein systematisches Ser-vice Management in SSO? Wie ist das Service Management ausgeprägt?

Was sind die wesentlichen Erfolgsfaktoren bei der Verwendung eines Service Managements? Was machen die Unternehmen, deren SSO einen hohen Reifegrad aufweist, besser als andere Unterneh-men? Wo liegen die wesentlichen Entwicklungs-potenziale des Service Managements innerhalb von Shared Services?

Die Grundlage der Studie bildet eine empirische Untersu-chung, die von Prof. Dr. Klaus Möller und Dipl.-Kfm. Univ. Michael Koch am Lehrstuhl für Controlling/Performance Management der Universität St. Gallen in Kooperation mit Andreas Reimann und Steffen Bartesch der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft durchgeführt wurde.

1 Vergleiche die von KPMG herausgegebenen Studien „Shared Service Center Controlling” (2007) und „Shared Services für Controlling-Prozesse“ (2013). 2 Vergleiche die von KPMG herausgegebene Studie „Shared Service Center im Mittelstand“ (2014).

1.

2.

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8 | Service Management in der Shared Service Organisation

2 Verständnis von Shared Service Organisationen und Service Management

Shared Service Organisationen gelten in Forschung und Praxis als organisatorische Verantwortungsbereiche, die ehemals dezentral durchgeführte interne Dienstleistungen bündeln. Gleichartige (Teil-)Prozesse werden bei der Ein-führung von Shared Services in einem unabhängigen Ver-antwortungsbereich zusammengefasst. Die SSO agiert als interner Dienstleister und somit als Lieferant im Kon-zernverbund zwischen den Geschäftsbereichen. Außer-dem zielt das Shared Services-Konzept darauf ab, für interne und externe Partner marktfähige Dienstleistungen zu einem wettbewerbsfähigen Preis bereitzustellen. Da in der Anfangszeit von SSO die Leistung von abgegrenzten organisatorischen Einheiten (Center) erbracht wurde, ist der Begriff der Shared Service Center (SSC) gängig. Inzwi-schen hat sich jedoch das gesamte Feld stark professionali-siert. Es haben sich komplexere Strukturen entwickelt – das heißt eine leistungserstellende Organisation (SSO), die häu-fig über verschiedene Kontinente verteilt eine Vielzahl von Centern betreibt. Daher wird im Folgenden der Begriff der SSO verwendet. Von Centern ist nur dann die Rede, wenn es sich um einzelne organisatorische (Unter-)Einheiten handelt.

In der Regel lassen sich innerhalb einer SSO zwei Ausprä-gungen von Centern unterscheiden:

Center of Expertise (CoE) bieten wissensorien- tierte Beratungsleistungen an, die hochqualifizierte Expertinnen und Experten zur Leistungserbringung benötigen und die ein relativ geringes Prozess- volumen aufweisen. Durch Center of Expertise wird unterstützt, dass spezielles Know-how der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für jeden Geschäftsbereich zugänglich gemacht wird (zum Beispiel Rechts- oder Steuerabteilung).

Center of Scale (CoS) konzentrieren sich hingegen auf die Ausführung standardisierbarer, transaktions-orientierter und repetitiver Prozesse. Diese zeich-nen sich durch ein großes Volumen sowie einen hohen Ressourceneinsatz aus und können Einspa-rungen infolge von Skaleneffekten und Automati-sierung ermöglichen (zum Beispiel Kreditorenbuch-haltung).

Stärkere Prozessorientierung und -standardisierung resul-tieren aus der Zusammenführung von Unterstützungsleis-tungen in einer separaten Einheit. Infolgedessen können durch sinkende Komplexität Kosten eingespart werden. Eine Fokussierung auf die Kernprozesse hat zur Folge, dass neben einer verbesserten Ressourcenallokation Skalenef-fekte genutzt und die Leistungen der SSO in zeitlicher und qualitativer Hinsicht optimiert werden können.

Bei den von SSO erbrachten Leistungen handelt es sich um Aktivitäten, die lediglich unterstützende Bezüge zu stra-tegischen Geschäftsbereichen aufweisen und nicht als erfolgskritische Kernprozesse angesehen werden. IT-, Per-sonal- und Finanzprozesse sind daher typische Anwen-dungsbereiche für Shared Services. Auch Prozesse aus dem Controlling werden immer häufiger auf den Prüfstand gestellt.

Für die erfolgreiche Nutzung einer SSO in einem Unterneh-men spielt das Service Management eine wichtige Rolle. Ein erfolgreiches Service Management führt zu einer ziel-orientierten Steuerung und effizienten Ausgestaltung der Dienstleistungen. Das Service Management erfüllt aus organisatorischem Blickwinkel daher die Steuerungs- und Verwaltungsfunktion der Shared Service Organisation und bildet die Schnittstelle zu den Kunden der SSO. Dement-sprechend sind die Aufgaben des Service Managements vor allem koordinierender Natur. In seiner Gesamtheit betrachtet lässt sich Service Management in die folgen-den sechs Dimensionen unterteilen: Governance, Vertrags- und Change Management, Financial Management, Per-formance Management, Risk & Control und Relationship Management (Abbildung 1, Seite 9).

Governance meint die Ausgestaltung der Organisation innerhalb der SSO selbst: die Festlegung der Rollen und Verantwortlichkeiten, die Definition der organisatorischen Ausgestaltung, das Festlegen von organisatorischen Schnittstellen zu Kunden und die Definition von Gremien innerhalb der SSO.

Vertrags- und Change Management umfasst die Prozesse rund um die Erstellung und Pflege der Dienstleistungsver-träge, welche die SSO als eigene Einheit innerhalb des Kon-zerns mit den Kundengesellschaften abschließt. Die lau-fende Pflege und Aktualisierung der Vertragsdokumente stehen hier besonders im Fokus, ebenso das Abbilden von Leistungsänderungen gegenüber den einzelnen Kunden.

A

B

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Service Management in der Shared Service Organisation | 9

Financial Management beinhaltet sämtliche Aktivitäten im Rahmen der Preisermittlung und Leistungsverrechnung: Ermittlung der Mengen, zugrunde liegende Kosten, Festle-gung von Umlageschlüsseln bzw. Mechanismen zur Preis-ermittlung, Berechnung der Leistungspreise und Erstellen einer entsprechenden Dokumentation für den Kunden, um allen Berichts- und gegebenenfalls Transferpreisanforderun-gen gerecht zu werden.

Performance Management bezeichnet die Prozesse und Aktivitäten des internen Berichtswesens der SSO sowie die Koordination eines kontinuierlichen Verbesserungspro-zesses mit den Kunden. SSO werden typischerweise sehr prozessorientiert gesteuert, dementsprechend kommt der Ermittlung und dem Berichten von Prozesskennzahlen eine hohe Bedeutung zu.

Risk & Control steht ebenfalls dem Prozessmanagement nahe, allerdings aus dem Blickwinkel des internen Kontroll-systems. Als Dienstleister, der zum Teil wesentliche Pro-zesse für die Kunden übernimmt, muss die SSO sicher-stellen, dass diese Prozesse regelkonform abgewickelt werden. Zusätzlich muss ein Nachweis dieser Compliance gegenüber dem Kunden erbracht werden können. In SSO ist eine verhältnismäßig kurze Verweildauer der Mitarbei-terinnen und Mitarbeiter nicht unüblich. Um die SSO selbst effektiv betreiben zu können, ist ein gut umgesetztes Wis-sensmanagement nötig, zum Beispiel im Sinne umfassen-der und aktueller Prozessdokumentationen.

Relationship Management schließlich umfasst die Schnitt-stellen der SSO nach „außen“, zu den SSO-Kunden. Hier-bei muss einerseits sichergestellt werden, dass alle Kunden für ihre Anfragen jederzeit Ansprechpartner haben – zum Beispiel über ein Kontaktcenter. Andererseits muss im Rah-men eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses (KVP) der Kontakt zu den Kunden aktiv gepflegt werden, zum Beispiel über Kundenbefragungen, regelmäßige Arbeits-treffen und Qualitätszirkel mit Vertretern der Kundengesell-schaften.

Dimensionen im Service Management

Governance

Financial Management

Vertrags- und Change Management

Risk & Control

Relationship Management

Performance Management

Rollen und Verantwortlichkeiten, Organisationsmodell etc.

Prozess bei Kundenrückmeldungen, Erfassung der Kundenzufriedenheit etc.

Servicekatalog- und Vertragsmanagement, Change Management-Prozess etc.

Qualitäts- und Kontrollsysteme, Wissensmanagement etc.

Leistungsverrechnung, Abrechnungssysteme etc.

Reporting-Modell, Kennzahlen, kontinuierlicher Verbesserungsprozess etc.

1

Quelle: KPMG, 2015

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3 Vorgehensweise und Befragungsteilnehmer

Die Studie basiert auf der Auswertung einer Onlinebefra-gung von Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz, durchgeführt im ersten Halbjahr 2015. Dazu wurden Unternehmen aus verschiedenen Branchen und Indizes (unter anderem DAX, MDAX, SMI, PMI) sowie unterschiedlicher Größe ausgewählt. Zur Erhöhung der Teil-nehmerquote wurden die Unternehmen vorab telefonisch kontaktiert. An 237 Unternehmen wurde ein Link zu einem anonymen Onlinefragebogen versendet. Letztlich konnte

auf die Antworten von 70 Unternehmen zurückgegriffen werden, was einer Teilnahmequote von 29 Prozent ent-spricht.

Mehr als 40 Prozent der teilnehmenden Unternehmen wei-sen einen Umsatz von mehr als fünf Milliarden Euro auf und haben über 10.000 Mitarbeiter. In den zugehörigen SSO kann daher aufgrund der zu erwartenden Größe von der Nutzung von Skaleneffekten ausgegangen werden (Abbil-dungen 2 und 3).

Umsatz der befragten Unternehmen (Angaben in Prozent; n = 62)

50

40

30

20

10

0

21,0

0,25 bis 1

4,8

0 bis 0,25

32,3

1 bis 5

Umsatz in Milliarden Euro

41,9

über 5

Quelle: KPMG, 2015

Anzahl Mitarbeiter der befragten Unternehmen (Angaben in Prozent; n = 68)

40

30

20

10

0

10,3

26,5

35,3

23,5

4,4

201 bis 1.0000 bis 200 1.001 bis 5.000

Anzahl der Mitarbeiter

5.001 bis 50.000 über 50.000

Quelle: KPMG, 2015

3

2

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Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen stammen aus den vier Branchen Industrie, Handel und Konsumgüter, Chemie und Pharma sowie Automotive (Abbildung 4). Dies kann mit positiven SSO-Erfahrungen bei Großunternehmen in diesen Branchen und den zu erwartenden Potenzialen der Standardisierung der Prozesse in Zusammenhang ste-hen.

Fast 31 Prozent der befragten Unternehmensvertreter sind als Bereichsleiter eines Funktionsbereichs tätig, weitere knapp 24 Prozent in leitender Funktion in der SSO. Direkt für das Service Management innerhalb der SSO ist mit gut 4 Prozent nur ein verhältnismäßig geringer Anteil der Befragten verantwortlich, wobei dieser niedrige Wert auf ein uneinheitliches Begriffsverständnis zurückzuführen sein dürfte (Abbildung 5).

Angesichts der von den Befragungsteilnehmern übernom-menen Führungsaufgaben und ihrer funktionalen Verant-wortungsbereiche ist davon auszugehen, dass sie über ein fundiertes Wissen verfügen, um umfassende Aussagen über die Einführung oder Nicht-Einführung von Shared Ser-vices sowie die Qualität des Service Managements treffen zu können.

Branchenzugehörigkeit der befragten Unternehmen (Angaben in Prozent, Rundungsdifferenzen möglich; n = 69)

Quelle: KPMG, 2015

15 25200 5 10

21,7

15,9

17,4

8,7

8,7

8,7

1,4

7,2

4,3

4,3

1,4

Industrielle Produktion

Handel und Konsumgüter

Sonstige

Chemie und Pharma

Bank- und Finanzdienstleistungen

Automotive

Energie-/Wasserversorger

Technologie

Dienstleistung

Gesundheitswesen

Transport und Logistik

Leiter/Bereichsleiter Funktionsbereich (zum Beispiel Controlling/Finanzen) Mitarbeiter Headquarter Leiter SSO Bereichsleiter SSO Verantwortlicher SSO Service Management Mitarbeiter SSO Sonstige

Quelle: KPMG, 2015

20,6

30,9

13,2

14,7

8,8

7,4

4,4

Positionen der Befragungsteilnehmer (Angaben in Prozent; n = 68)

5

4

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4 Shared Services innerhalb der Unternehmen

Umsetzungsstatus des SSO-Konzepts (Angaben in Prozent; n = 70)

Quelle: KPMG, 2015

SSO nicht vorhanden

Wei

tere

gep

lant

Wei

tere

nic

ht g

epla

nt

SSO vorhanden

11,415,7

67,15,7

6

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4.1 Verbreitung des Shared Services-Konzepts bei den befragten Unternehmen Umsetzungsstand von SSO

Vier von fünf der befragten Unternehmen verfügen über eine SSO mit mindestens einem Center. Dies zeigt deutlich, dass das Shared Services-Konzept bereits weit verbreitet ist und als Organisationsform in die Unternehmen Einzug gehalten hat (Abbildung 6).

Von den Unternehmen, die bislang noch keine Shared Ser-vices-Strukturen aufgebaut haben, planen 16 Prozent, dies in den nächsten zwei bis fünf Jahren nachzuholen. Häufig muss zuvor ein Kulturwandel im Unternehmen die Akzep-tanz für SSO schaffen.

Eine Erweiterung ihrer bisherigen SSO-Struktur streben 11 Prozent der befragten Unternehmen an. Als Ziel für einen weiteren Ausbau wird unter anderem eine stärkere interna-tionale Ausrichtung angegeben. Gerade im Fall einer Erwei-terung der SSO kommt dem Service Management eine höhere Bedeutung zu, da die Notwendigkeit zur Steuerung mit dem Komplexitätsgrad der SSO zunimmt.

Lediglich 6 Prozent der Unternehmen besitzen noch keine SSO und wollen zukünftig auch keine aufbauen.

Gründe für die Nicht-Nutzung einer SSO

Von den 21 Prozent der Unternehmen ohne SSO plant ein Viertel (6 Prozent) auch weiterhin keine Nutzung von Shared Services. In diesen Unternehmen wurde in den meisten Fällen eine bewusste Entscheidung gegen SSO-Struktu-ren getroffen. Als wesentliche Gründe wurden genannt, dass die Prozesseffizienz bereits hoch ausgeprägt sei, der Shared Service-Ansatz der Firmenphilosophie bzw. der Unternehmensstrategie widerspreche oder aufgrund der geringen Größe des Unternehmens keine Skaleneffekte zu erwarten seien.

Bei den Unternehmen, die bisher keine Shared Services- Strukturen implementiert haben, dies jedoch planen, werden andere Gründe für die bisherige Nicht-Nutzung genannt. So laufen insbesondere bei jenen, die die Einfüh-rung von Shared Services für die nahe Zukunft planen, aktu-ell noch der Implementierung vorgeschaltete Initiativen. In einigen anderen Unternehmen sind vor der Einführung noch Prozess-, Organisations- oder Systemharmonisierungen erforderlich. Hierbei stehen eine Standardisierung der Sys-teme und eine Vereinheitlichung von Prozessen inklusive der Harmonisierung von Anforderungen an Schnittstellen im Vordergrund. Als häufigster Grund wird jedoch der zuvor benötigte Kulturwandel inklusive Management Commit-ment angeführt.

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Ziele, inhaltlicher Fokus und Herausforderungen einer SSO-Implementierung

Die Einführung von CoS hat eine größere Bedeutung für die Unternehmen als die Einführung von CoE (Abbildung 7). Bei der Implementierung eines CoS stehen gemäß der Befra-gung finanzielle Ziele im Vordergrund. Angestrebt wird eine Kostenreduktion durch Standardisierungs-, Skalen- und Pro-zessoptimierungseffekte. Im Gegensatz dazu sind bei einer Umsetzung von CoE qualitative Ziele entscheidend. So waren die Steigerung der Prozesssicherheit und der Aufbau von Kompetenzcentern mit spezifischem Know-how maß-gebliche Gründe für die Einführung eines CoE.

Bei den bisher durchgeführten und geplanten Verlagerun-gen lassen sich je nach CoS oder CoE unterschiedliche Fokussierungen auf Funktionsbereiche feststellen.

Centers of Scale sind bislang vor allem für die Bereiche Rechnungswesen (66 Prozent), Personal (46 Prozent) und Finanzen (36 Prozent) eingeführt worden. Ebenfalls für die Bereiche Rechnungswesen und Personal sowie für das Reisemanagement und Customer Care sind zukünftig die meisten CoS geplant (Abbildung 8, Seite 14).

Gründe für die Einführung von CoS/CoE (n = 55, Mehrfachnennungen möglich)

Quelle: KPMG, 2015

Center of Scale (CoS) Center of Expertise (CoE)

4,12,3

4,12,6

4,02,9

2,93,3

2,73,0

3,12,8

3,03,1

2,81,8

2,42,1

3,03,6

3,83,1

2,23,5

2,73,5

Kostenreduktion durch Standardisierung/Automatisierung

Kostenreduktion durch Skalenerträge

Kostenreduktion durch Prozessoptimierung

Steigerung der Prozesssicherheit (zum Beispiel durch erhöhte Transparenz)

Steigerung der Datenqualität

Kostenreduktion durch Stellenreduktion

Senkung von Prozessdurchlaufzeiten

Verbesserte Zuteilung von Verantwortlichkeiten

Steigerung der Kundenorientierung

Aufbau von spezifischem Know-how

Steigerung der Kundenzufriedenheit

Kostenreduktion durch Standortwechsel

Steigerung der Marktorientierung

1 2 3 4 5

Nicht wichtig Sehr wichtig

7

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Page 14: Service Management in der Shared Service Organisation ... · Studie. Institut für Accounting, Controlling und Auditing. Service Management in der Shared Service Organisation. Ergebnis

14 | Service Management in der Shared Service Organisation

45,59,1

65,510,9

36,4

09,1

18,20

10,9

30,9

34,57,3

27,3

20,0

0 20 40 60 80

7,3

Rechnungswesen

Personal

Finanzen

Reisemanagement

Einkauf/Beschaffung

IT/EDV

Customer Care

Facility Management

Controlling

Recht und Steuern

Quelle: KPMG, 2015

Verlagerung in CoS (vollzogen) Verlagerung in CoS (geplant)

Realisierte und geplante Verlagerungen in CoS (Angaben in Prozent; n = 55)

8

30,95,5

32,73,6

25,55,5

1,87,3

9,11,8

9,11,8

5,51,8

3,621,8

23,61,8

1,820,0

1,812,7

Recht und Steuern

Controlling

Finanzen

IT/EDV

Einkauf/Beschaffung

Personal

Facility Management

Customer Care

Reisemanagement

Rechnungswesen

Sonstige

0 10 20 30 40

Quelle: KPMG, 2015

Verlagerung in CoE (vollzogen) Verlagerung in CoE (geplant)

Realisierte und geplante Verlagerungen in CoE (Angaben in Prozent; n = 55)

9

5,5

5,5

5,5

5,5

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Page 15: Service Management in der Shared Service Organisation ... · Studie. Institut für Accounting, Controlling und Auditing. Service Management in der Shared Service Organisation. Ergebnis

Service Management in der Shared Service Organisation | 15

Quelle: KPMG, 2015

21,83,6

23,67,3

12,77,3

0

0

1,8

1,8

9,15,5

7,31,8

5,5

3,6

0 5 10 20 25

3,6

3,6

3,6

1,8

1,8

01,8

IT/EDV

Reisemanagement

Facility Management

Rechnungswesen

Personal

Einkauf/Beschaffung

Sonstige

Controlling

Recht und Steuern

Finanzen

Customer Care

15 Outsourcing (verlagert) Outsourcing (geplant)

Quelle: KPMG, 2015

60 100800 20 40

80,0

54,5

63,6

47,3

47,3

36,4

27,3

34,5

27,3

23,6

27,3

20,0

14,5

9,1

9,1

30,9

27,3

Realisierung von Standardisierung/Automatisierung

Realisierung Kostensenkung

Kontinuierliche Verbesserungen

Change Management (innerhalb und außerhalb der SSO)

Funktionale Erweiterung der SSO

Qualifikationsniveau der Mitarbeiter

Erweiterung der Dienstleistungen auf andere Gesellschaften (Kunden)

Restrukturierung im Unternehmen

Outsourcing

Governance-Strukturen/Rollendefinition

Sicherstellung der Compliance

Qualitätsdefizite

Komplexe Verrechnungen innerhalb des Unternehmens

Steuerrechtliche Fragestellungen/Transfer Pricing

Aufbau eines Center of Expertise

Nachhaltige Wertsteigerung

Sonstige

Realisiertes und geplantes Outsourcing (Angaben in Prozent; n = 55)

10

Herausforderungen bezüglich aktueller SSO-Struktur (Angaben in Prozent; n = 55)

11

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16 | Service Management in der Shared Service Organisation

Bei CoE fanden die größten Verlagerungen bislang in den Bereichen Recht und Steuern (33 Prozent), Controlling (31 Prozent) und Finanzen (26 Prozent) statt (Abbildung 9, Seite 14). In diesen Bereichen sind auch zukünftig die meis-ten Verlagerungen geplant.

Neben der Bündelung von Prozessen in CoS und CoE lager-ten die Unternehmen insbesondere in den Bereichen IT/EDV (24 Prozent), Reisemanagement (22 Prozent) und Faci-lity Management (knapp 13 Prozent) Prozesse an externe Dienstleister aus (Abbildung 10, Seite 15). Das größte Potenzial für Outsourcing wird zukünftig in den Bereichen Personal (9 Prozent), IT (7 Prozent) und Facility Manage-ment (7 Prozent) gesehen.

Die größten Herausforderungen bezüglich ihrer SSO sehen die Unternehmen in der Realisierung von Standardisierung und Automatisierung (80 Prozent) (Abbildung 11, Seite 15). Des Weiteren werden die Realisierung von Kostensen-kungen (64 Prozent) und kontinuierliche Verbesserungen innerhalb der SSO als herausfordernde Aufgaben erachtet (55 Prozent).

Standorte der SSO

Nicht nur daran, dass mit CoS wichtige Unternehmensziele verbunden sind, sondern auch an der Anzahl der gegründe-ten Center kann abgelesen werden, dass CoS einen höhe-ren Stellenwert bei den befragten Unternehmen einneh-men. CoS sind mit insgesamt 125 Centern vertreten, CoE mit lediglich 67 Centern.

71 Prozent aller CoS befinden sich in Europa (89 CoS). Mit 54 CoS sind die meisten davon in den Heimatmärkten Deutschland, Schweiz und Österreich angesiedelt. Die rest-lichen 35 CoS verteilen sich auf 18 Länder, in Polen sind die meisten zu finden (neun CoS). Nach Europa werden in Asien mit 20 Prozent die meisten CoS (25) betrieben. Inner-halb Asiens kommt Indien mit neun, China mit vier und den Philippinen mit drei CoS die größte Bedeutung zu. Die rest-lichen CoS verteilen sich auf Südamerika (fünf Standorte), Nordamerika (vier) und Afrika (zwei).

Bei der Gründung von CoE spielen qualitätsorientierte Gründe eine größere Rolle als finanzielle. Daher wurden häufig vergleichsweise hohe Personalkosten bewusst in Kauf genommen und Center räumlich relativ nah an den Mutterunternehmen aufgebaut. 91 Prozent (61 Standorte) der CoE wurden in Europa gegründet. Die Heimatmärkte der Unternehmen (Deutschland, Schweiz und Österreich) wurden mit 47 CoE analog zur Verteilung der CoS am häu-figsten als Standort gewählt. Die übrigen 14 europäischen CoE befinden sich in zehn anderen Ländern, wobei Spanien mit drei CoE den größten Anteil hat. Drei CoE wurden in Asien und jeweils eines in Nord- und Südamerika sowie in Afrika gegründet (Abbildung 12, Seite 17).

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Service Management in der Shared Service Organisation | 17

Quelle: KPMG, 2015

Center of Expertise (CoE) Center of Scale (CoS)

Standorte der SSO (Anzahl der CoS/CoE; n = 51)

12

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18 | Service Management in der Shared Service Organisation

4.2 Interview: Service Management als Erfolgsfaktor für Shared Services

Andreas ReimannPartner KPMG AG Wirtschaftsprüfungs- gesellschaft

Praxis fragt Theorie:

Andreas Reimann: Welche Gründe sind aus Ihrer Sicht ausschlaggebend für die Entscheidung zur Ein-

führung eines Shared Services? Was sind die wichtigsten Erfolgstreiber für eine effektive Umsetzung eines Shared Services-Konzepts?

Prof. Dr. Klaus Möller: Das Shared Services-Konzept wird von Unternehmen eingeführt, wenn

sowohl die Leistungsqualität als auch die Kosteneffizienz gesteigert werden sollen. Standardisierungen und damit Qualitätsverbesserungen sind viel einfacher in einer Zen-tralorganisation zu erreichen und die Bündelung führt zu Skaleneffekten, die sich wiederum positiv auf die Kosten-struktur auswirken. Dementsprechend ist die fokussierte Umsetzung dieser Zentralisierung der wichtigste Erfolgs-faktor: durch konsequentes Projektmanagement und ins-besondere uneingeschränkte Unterstützung durch das Topmanagement in Form eines SSO-Sponsors.

Andreas Reimann: Wie und warum kann Service Management dazu beitragen, eine SSO zielorien-

tiert zu steuern und schlank aufzustellen?

Prof. Dr. Klaus Möller: Eine SSO ist Dienstleister gegenüber den Kunden. Die Akzeptanz von deren

Seite hängt stark von der Professionalität der Dienstleis-tungserbringung ab. Die Koordination der Prozesse inner-halb der SSO sowie die Schnittstelle zum Kunden unterlie-gen dem Service Management. Um also Kundenwünsche zu erkennen und die SSO gleichzeitig effizient – und damit schlank – aufzustellen, muss das Service Management dies zentral koordinieren.

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Andreas Reimann: An welchen Faktoren lässt sich die Entwicklung des Service Managements inner-

halb von SSO erkennen? Worauf muss bei einer Ausgestal-tung des Service Managements geachtet werden?

Prof. Dr. Klaus Möller: Das Service Management muss eine definierte Rolle und klare Aufgaben

innerhalb der SSO haben. Es muss den operativen Berei-chen Standards setzen dürfen, soll aber gleichzeitig der Leistungserbringung nicht im Wege stehen. Dies ist am besten zu erreichen, indem das Service Management den operativen Bereichen innerhalb der SSO verbindliche Vor-gaben zum Prozess- und Kostenmanagement sowie zum Reporting macht.

Andreas Reimann: Worin sehen Sie das größte Entwicklungspotenzial für den Bereich Service

Management innerhalb einer SSO?

Prof. Dr. Klaus Möller: Das Service Management ist derzeit noch nicht überall ausgeprägt. Bei der

Verlagerung von Tätigkeiten in eine SSO wird vielfach ein sehr starker Fokus auf das spätere Funktionieren dieser Tätigkeiten gelegt. Aus Kosteneffizienzgründen wird häufig die SSO-interne Steuerungsfunktion ausgesprochen gering dimensioniert. Damit wird allerdings ein großer Vorteil der zentralen Steuerung verschenkt. Eine Standardisierung der Steuerung führt zu einer Entlastung der operativen Bereiche der SSO vor allem im Bereich der Verwaltungsaufgaben.

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Service Management in der Shared Service Organisation | 19

Prof. Dr. Klaus MöllerDirektor Lehrstuhl für Controlling/ Performance Management, Institut für Accounting, Controlling und Auditing, Universität St. Gallen

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Theorie fragt Praxis:

Prof. Dr. Klaus Möller: Welche Bedeutung hat in Ihren Beratungs- und Umsetzungsprojekten die

ganzheitliche Perspektive auf Service Management wäh-rend der Einführung einer SSO?

Andreas Reimann: Service Management steu-ert die SSO. Da eine SSO, wie jede andere Organi-

sation auch, ohne Steuerung kaum erfolgreich sein kann, kommt dem Service Management eine hohe Bedeutung zu. Wir stellen zunehmend fest, dass sich Unternehmen neben der eigentlichen Verlagerung der Prozesse bei SSO-Einfüh-rungen auch um die zukünftige Steuerung ihrer neuen Ein-heit Gedanken machen. Hierbei ist vor allem die Frage, wie das Service Management innerhalb der SSO positioniert wird, relevant.

Prof. Dr. Klaus Möller: Wie verankern Sie das Ser-vice Management erfolgreich bei Ihren Mandan-

ten? Wie gehen Sie konkret bei der Einführung des Service Managements vor?

Andreas Reimann: Die Rolle des Service Manage-ments innerhalb der SSO muss geklärt sein, vor

allem das Verhältnis zu Abteilungsleitern der operativen Bereiche. Ist dies geschehen, definieren wir die Service Management-Prozesse und die Schnittstellen innerhalb und außerhalb der SSO. In der Regel kann man für Themen wie Risikomanagement und Vertragsverwaltung auf bereits im Konzern vorhandene Standardlösungen aufsetzen, muss diese allerdings im Detail an die Erfordernisse einer SSO anpassen. Schließlich darf vor allem innerhalb der SSO das Thema Kommunikation nicht zu kurz kommen, da die in der SSO zusammengeführten Abteilungen vielfach zum ersten Mal einer derart prozessual orientierten Steuerung unterlie-gen. Auch die Leistungsverrechnung wird vor der Migration in eine SSO häufig nicht thematisiert. Hier müssen sowohl SSO als auch Kunden „abgeholt“ werden.

Prof. Dr. Klaus Möller: Wo liegen die größten Her-ausforderungen beim Aufbau und der Weiterent-

wicklung eines effizienten Service Managements und wie bewältigen Sie diese?

Andreas Reimann: Zwar erkennen die Unterneh-men zunehmend, wie wichtig die SSO-Steuerung

ist. Doch ist noch nicht überall klar, dass eine SSO insbe-sondere dann die erwarteten Effizienzen realisieren kann, wenn sie konsistent und stetig gesteuert wird: Das reicht von Kostensteuerung über Maßnahmenverfolgung bis hin zu einheitlichen Standards bei der Leistungspreisermittlung und der Messung von Prozesseffizienzen. Neben unseren Blaupausen für diese Themen ist ein wesentlicher Faktor das Überzeugen der SSO-Führung.

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20 | Service Management in der Shared Service Organisation

5 Methodik

Die Basis des Reifegradmodells ist ein Bottom-up-Ansatz, mit dem die einzelnen Teilmodelle aus den von den Teilneh-mern gegebenen Antworten definiert und aufgebaut wer-den. Diese Teilmodelle können durch die Verwendung iden-tischer Dimensionen zum übergreifenden Reifegradmodell Service Management zusammengeführt werden.

Die Annahme, dass sich Unternehmen auf eine Weise ent-wickeln, die vergleichbar mit lebenden Organismen ist (Stage of Growth-Theorie), bildet den Ausgangspunkt für die Gestaltung von Reifegradmodellen.

Reifegradmodelle sind durch folgende Eigenschaften cha-rakterisiert:

• SiekönnenineinedefinierteAnzahlvonEntwick-lungsphasen(Reifegradstufen)gegliedertwerden.

• DieAbfolgederPhasenistvorherbestimmtundvorhersehbar.

• DieReifegradstufensindadditivzusehen,daalleUnternehmendieselbeAbfolgederPhasendurch-laufen(voneinereinfachenzueinerdifferenzierterenReifegradstufe).

Zunächst werden die verschiedenen Fähigkeiten, die mit den einzelnen Gestaltungsparametern einhergehen, in einem Bottom-up-Ansatz definiert. Die Einteilung der Fähig-keiten in Reifegradstufen erfolgt erst nach den Rückmel-dungen der Teilnehmer. Im Vergleich dazu: Bei einem Top-down-Ansatz wird zu Beginn der Untersuchung die Anzahl der Reifegradstufen festgelegt und diese werden bereits im Vorfeld der Untersuchung mit definierten Variablenausprä-gungen hinterlegt. Der Bottom-up-Ansatz hingegen bewirkt ein eigenständiges Aufbauen des Reifegradmodells anhand der Antworten der Studienteilnehmer.4

Der Rasch-Algorithmus

Die Bottom-up-Konstruktion des Reifegradmodells beruht auf dem Rasch-Algorithmus, der vom Institut für Wirt-schaftsinformatik der Universität St. Gallen bereits in ande-ren Studien erfolgreich eingesetzt wurde. Anhand der gegebenen Rückmeldungen lässt der Rasch-Algorithmus Rückschlüsse auf die vorhandenen Fähigkeiten der Teilneh-mer und auf den Schwierigkeitsgrad der Antwortoptionen zu. Neben der aktuellen Ist-Situation wurde mit 77 Fragen auch ein angestrebter Soll-Zustand zu den Anwendungs-bereichen von Service Management abgefragt. Die Ant-worten erfolgten jeweils anhand einer Skala von 1 (trifft gar nicht zu) bis 5 (trifft vollumfänglich zu). Die Antwortmög-lichkeiten beziehungsweise Fähigkeiten lassen sich anhand des Rasch-Algorithmus nach ihrem Schwierigkeitsgrad ord-nen. Folglich ist ein hoher Reifegrad durch eine Differenz der aktuellen Ist-Situation zum angestrebten Soll-Zustand bei vielen Teilnehmern gekennzeichnet. Unter Berücksich-tigung dieser Reihenfolge wird die Ableitung der Reifegrad-stufen durchgeführt und ermöglicht somit die Bottom-up-Konstruktion des Reifegradmodells.5

4 Mettler, T.: Maturity Assessment Models: A Design Science Research Approach. In: International Journal of Society Systems Science, 2011, 3(1/2), S. 91 – 98. 5 Lahrmann, G./Marx, F./Mettler, T./Winter, R./Wortmann, F.: Inductive Design of Maturity Models: Applying the Rasch Algorithm for Design Science Research. In: Jain, H./Sinha, A./Vitharana, P. (Hrgs.): Service-Oriented Perspectives in Design Science Research, Berlin/Heidelberg, LNCS 6629, 2011, S. 176 – 191.

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Service Management in der Shared Service Organisation | 21

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22 | Service Management in der Shared Service Organisation

6 Reifegradmodell für Service Management

In den folgenden Unterkapiteln wer-den die einzelnen Dimensionen des Service Managements hinsichtlich ihres Reifegrads anhand des Rasch-Algorithmus erläutert (vergleiche dazu auch nochmals den Überblick in Kapitel 2).

Governance

Financial Management

Vertrags- und Change Management

Risk & Control

Relationship Management

Performance Management

Kapitel 6.1Kapitel 6.6

Kapitel 6.2Kapitel 6.5

Kapitel 6.3Kapitel 6.4

6.1 Teilmodell Governance Als erste Dimension des Service Managements einer SSO wurde der Bereich Governance untersucht. Auf Basis der Umfrageergebnisse wurden die wesentlichen Charakteris-tika der Gestaltungsparameter in den fünf Reifegradstufen

identifiziert. Im Folgenden bildet dabei der jeweils obere Balken die aktuelle, der jeweils untere Balken die ange-strebte Situation ab.

Die SSO-Einheiten bilden einen separaten Organisationsbereich.

Zukünftig soll verstärkt eine zen-trale organisatorische Anbindung an die Konzernführung erfolgen.

SSO-Einheiten werden für die jeweiligen Geschäftsbereiche auf-gebaut und dort stärker zentral als dezentral gesteuert. Es ist zu erwarten, dass sich diese Ausge-staltung künftig weiter verfestigt.

SSO werden nach wie vor meist als Cost Center betrieben; Profit Center sind nicht sehr weit ver-breitet.

Quelle: KPMG, 2015

Aktueller Mittelwert Angestrebter Mittelwert

Trifft gar nicht zu Trifft vollumfänglich zu

2,02,1

3,03,3

3,23,3

2,93,2

4,54,5

1,82,1

1 2 3 4 5

Organisatorischer Aufbau13

Organisation als separater Bereich

Zentrale organisatorische Anbindung an Konzernführung

Für Geschäftsbereiche aufgebaut, jedoch dezentral gesteuert

Für Geschäftsbereiche aufgebaut, jedoch zentral gesteuert

SSO wird als Cost Center geführt

SSO wird als Profit Center geführt

Quelle: KPMG, 2015

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Service Management in der Shared Service Organisation | 23

Aktuell gilt die Ausrichtung der SSO nach Funktionsbereichen als Standard.

Für die Zukunft ist mit einer zuneh-mend prozessualen Ausrichtung zu rechnen.

Die funktionale Ausrichtung sowohl in Verbindung mit der pro-zessualen als auch mit der kunden-orientierten Ausrichtung sowie eine rein kundenorientierte Aus-richtung werden ebenfalls genutzt. Zukünftig könnte sich dies ver-stärken.

Quelle: KPMG, 2015

Aktueller Mittelwert Angestrebter Mittelwert

Organisatorische Ausrichtung14

Trifft gar nicht zu Trifft vollumfänglich zu

2,53,1

4,23,9

2,63,0

2,82,9

2,52,7

1 2 3 4 5

Funktionale Ausrichtung

Prozessuale Ausrichtung

Funktionale Ausrichtung verbunden mit prozessualer Ausrichtung

Funktionale Ausrichtung verbunden mit kundenorientierter Ausrichtung

Kundenorientierte Ausrichtung

SSO geben bereits heute Stan-dardprozesse vor, dies soll zukünf-tig noch ausgebaut werden.

Eine klare Definition von Rollen und Verantwortlichkeiten ist in den meisten Fällen gegeben und soll künftig weiter verstärkt wer-den.

Optimierungsbedarf besteht hin-sichtlich eines Verantwortungs- und Kompetenzbereichs für den gesamten Prozess sowie der Nut-zung eines klar definierten Eskala-tionswegs.

Quelle: KPMG, 2015

Aktueller Mittelwert Angestrebter Mittelwert

Rollen und Verantwortlichkeiten/Eskalationsprozess15

Trifft gar nicht zu Trifft vollumfänglich zu

3,74,3

4,04,5

3,13,9

3,54,1

1 2 3 4 5

Klar festgelegte Prozessvorgaben

Klare Definition von Rollen und Verantwortlichkeiten

Ein Verantwortungs- und Kompetenz- bereich für den gesamten Prozess

Nutzung eines klar definierten Eskalationswegs

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24 | Service Management in der Shared Service Organisation

Reifegrade des Teilmodells Governance mit Verteilung der befragten Unternehmen (Angaben in Prozent, Rundungsdifferenzen möglich)

Quelle: KPMG, 2015

16

60

50

40

30

20

10

0

22,2

51,9

18,5

1,95,6

IntermediateBasic Advanced Optimized Integrated

Zusammenfassung des Teilmodells Governance

Die Reifegradanalyse führt zur folgenden Charakterisierung der einzelnen Reifegradstufen des Service Managements für das Teilmodell Governance:

Basic: Die SSO ist funktional aufgebaut (Buchhaltung, Ein-kauf etc.) und wird tendenziell dezentral (zum Beispiel in jedem Land) organisiert und gesteuert. Zentrale Standards bzw. Vorgaben für das Service Management liegen nicht vor.

Intermediate: Die SSO ist kundenorientiert aufgebaut. Ansätze zur zentralen Steuerung (zum Beispiel Kennzahlen) wichtiger Prozesse sind vorhanden.

Advanced: Wichtige übergreifende Prozesse werden zent-ral durch das Service Management vorgegeben und gesteu-ert (zum Beispiel durch einheitliche Dokumentationsstan-dards).

Optimized: Die SSO ist als eigenständiger Bereich mit direkter Anbindung an die Konzernführung ausgestaltet. Innerhalb des Service Managements werden Rollen und Verantwortlichkeiten für die SSO zentral prozessbezogen definiert (zum Beispiel für Prozessmanager).

Integrated: Die SSO ist prozessual ausgerichtet (zum Bei-spiel Purchase-to-pay, Record-to-report). Das Service Management definiert und steuert umfassend sowohl die Prozesse als auch die entsprechenden Rollen und Verant-wortlichkeiten.

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Service Management in der Shared Service Organisation | 25

6.2 Teilmodell Vertrags- und Change Management Nach der Governance stellt das Vertrags- und Change Management einen zweiten wesentlichen Anwendungsbe-reich von Service Management dar. In der Umfrage wurden Aussagen zum Vertrags- und Servicekatalogmanagement, zum kontinuierlichen Verbesserungsprozess sowie zum

Bedarfsmanagement und zur Kapazitätsplanung berück-sichtigt. Die Hauptcharakteristika der Gestaltungspara-meter auf den fünf Reifegradstufen werden auf Basis der Umfrageergebnisse identifiziert (Bottom-up).

Sowohl eine verpflichtende Abnahme von Leistungen der SSO durch den Kunden als auch stan-dardisierte Verträge für Dienstleis-tungsverhältnisse werden bereits in vielen SSO angewandt.

Künftig wird es üblich sein, Ver-tragsabschlüsse selbstständig innerhalb der SSO in Kooperation mit dem jeweiligen Funktionsbe-reich zu verantworten.

Generell soll zukünftig eine Anpas-sung von Verträgen bei Bedarf zurückgefahren werden. In die-sem Zusammenhang besteht Optimierungspotenzial bei der Vertragsanpassung innerhalb von zwölf Monaten. Hingegen soll die Anpassung frühestens nach zwölf Monaten immer weniger eine Rolle spielen.

Quelle: KPMG, 2015

Aktueller Mittelwert Angestrebter Mittelwert

Trifft gar nicht zu Trifft vollumfänglich zu

3,23,4

3,84,2

3,94,3

3,63,3

3,03,9

2,21,9

1 2 3 4 5

Vertragsmanagement17

Flächendeckende Kontrahierung mit Kunden

Standardisierte Verträge für Dienstleistungsverhältnisse

Selbstständige Verantwortung des Vertragsabschlusses

Anpassung von Verträgen bei Bedarf

Anpassung von Verträgen innerhalb von zwölf Monaten

Anpassung von Verträgen frühestens nach zwölf Monaten

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26 | Service Management in der Shared Service Organisation

Aktuell wird zur Vertragsverwal-tung in den meisten Fällen eine Standard-Bürosoftware verwen-det. Sie soll in Zukunft durch eine mehrfunktionale Softwarelösung ersetzt werden.

Eine zentrale und vor allem auch eine papierbasierte Dokumenten-ablage sollen künftig weniger ver-wendet werden.

Eine zentrale Verwaltung von Ver-trägen und vertragsrelevanten Dokumenten ist zurzeit wenig aus-geprägt. Zukünftig sollen Verträge stärker zentral verwaltet werden.

Quelle: KPMG, 2015

Aktueller Mittelwert Angestrebter Mittelwert

Verwaltung von Verträgen18

Trifft gar nicht zu Trifft vollumfänglich zu

3,83,1

2,43,4

3,73,5

2,81,9

2,63,1

1 2 3 4 5

Einsatz mehrfunktionaler Software- lösungen zur Vertragsverwaltung

Einsatz von Standard-Bürosoftware zur Vertragsverwaltung

Einsatz zentraler Dokumentenablagen

Einsatz papierbasierter Dokumentenablagen

Zentrale Verwaltung von Verträgen

Das Angebot von standardisier-ten Leistungen für interne Kunden erfolgt gegenwärtig häufiger zu Standard- als zu kundenspezifi-schen Preisen.

Für externe Kunden soll das Ange-bot von standardisierten Leistun-gen und Sonderleistungen auch künftig nur selten zugänglich sein.

Quelle: KPMG, 2015

Aktueller Mittelwert Angestrebter Mittelwert

Servicekatalogmanagement – Angebote19

Trifft gar nicht zu Trifft vollumfänglich zu

3,33,7

2,32,3

1,72,0

1,61,9

1 2 3 4 5

Angebot von standardisierten Leistungen zu Standardpreisen

für interne KundenAngebot von standardisierten

Leistungen zu kundenspezifischen Preisen für interne Kunden

Angebot von standardisierten Leistungen für externe Kunden

Angebot von Sonderleistungen für externe Kunden

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Service Management in der Shared Service Organisation | 27

Sonderleistungen werden zu kundenspezifischen Preisen an-geboten.

Zukünftig wird die Definition von Standardleistungen und Varianten in Preislisten und in Produktkata-logen deutlich an Bedeutung gewinnen.

Quelle: KPMG, 2015

Aktueller Mittelwert Angestrebter Mittelwert

Servicekatalogmanagement – Leistungen20

Trifft gar nicht zu Trifft vollumfänglich zu

2,93,1

2,93,9

2,33,2

1 2 3 4 5

Sonderleistungen zu kundenspezifischen Preisen

Definition von Standardleistungen und Varianten in Produktkatalog

Definition von Standardleistungen und Varianten in Preislisten

Eine Fixierung von Mitwirkungs-pflichten der betreuten Gesell-schaften in Operational Level Agreements (OLA) besteht bereits und soll künftig weiter ausgebaut werden.

Die Dokumentation von Leis-tungspflichten in Service Level Agreements (SLA) soll weiter verstärkt werden.

Quelle: KPMG, 2015

Aktueller Mittelwert Angestrebter Mittelwert

Servicekatalogmanagement – Pflichten21

Trifft gar nicht zu Trifft vollumfänglich zu

2,73,5

3,64,2

1 2 3 4 5

Fixierung von Mitwirkungs- pflichten in Operational Level

Agreements (OLA)

Dokumentation von Leistungspflichten in Service

Level Agreements (SLA)

Die SSO-Leitung führt regel-mäßige Meetings mit der Kon-zernführung zur Diskussion von Problemstellungen oder Verbes-serungsmöglichkeiten durch.

Verbesserungspotenzial besteht bei der Etablierung eines kontinu-ierlichen Verbesserungsprozes-ses. Deshalb sind verstärkt regel-mäßige Workshops zwischen der SSO-Leitung und anderen Fach-bereichen, betreuten Gesellschaf-ten oder operativen SSO-Einhei-ten geplant.

Quelle: KPMG, 2015

Aktueller Mittelwert Angestrebter Mittelwert

Kontinuierlicher Verbesserungsprozess – Workshops22

Trifft gar nicht zu Trifft vollumfänglich zu

3,23,4

3,43,9

3,64,0

3,63,8

1 2 3 4 5

Regelmäßige Verbesserungs- workshops mit Konzernführung

Regelmäßige Verbesserungswork-shops mit anderen Fachbereichen

Regelmäßige Verbesserungs- workshops mit den betreuten

GesellschaftenRegelmäßige Verbesserungs-

workshops mit den operativen SSO-Einheiten

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28 | Service Management in der Shared Service Organisation

Zentrales Maßnahmen-Controlling ist derzeit innerhalb der SSO wei-ter verbreitet als dezentrales Con-trolling. Es ist zu erwarten, dass sich diese Ausprägung zukünftig verfestigt.

Ein Maßnahmen-Controlling außerhalb der SSO wird nach wie vor eher selten erfolgen.

Quelle: KPMG, 2015

Aktueller Mittelwert Angestrebter Mittelwert

Kontinuierlicher Verbesserungsprozess – Maßnahmen23

Trifft gar nicht zu Trifft vollumfänglich zu

3,43,8

2,72,8

1,71,8

1 2 3 4 5

Zentrales Maßnahmen-Controlling innerhalb der SSO

Dezentrales Maßnahmen- Controlling innerhalb der SSO

Maßnahmen-Controlling außerhalb der SSO

In den SSO besteht eine hohe Flexibilität für kurzfristige Bedarfsänderungen des Kunden. Für die Zukunft wird eine noch größere Flexibilität hinsichtlich Änderungswünschen angestrebt.

Quelle: KPMG, 2015

Aktueller Mittelwert Angestrebter Mittelwert

Bedarfsmanagement und Kapazitätsplanung24

Trifft gar nicht zu Trifft vollumfänglich zu

3,54,1

1 2 3 4 5

Hohe Flexibilität für kurzfristige Bedarfsänderungen des Kunden

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Service Management in der Shared Service Organisation | 29

Quelle: KPMG, 2015

Reifegrade des Teilmodells Vertrags- und Change Management mit Verteilung der befragten Unternehmen (Angaben in Prozent, Rundungsdifferenzen möglich)

25

50

40

30

20

10

0

40,744,4

7,4 07,4

IntermediateBasic Advanced Optimized Integrated

Zusammenfassung des Teilmodells Vertrags- und Change Management

Die Reifegradanalyse führt zur folgenden Charakterisierung der einzelnen Reifegradstufen des Service Managements für das Teilmodell Vertrags- und Change Management:

Basic: Das Vertrags- und Change Management innerhalb der SSO ist von einem niedrigen Automatisierungs- und Zentralisierungsgrad geprägt (zum Beispiel durch den Ein-satz papierbasierter Dokumentenablagen).

Intermediate: Das Vertrags- und Change Management wird von einfacher Bürosoftware, zum Beispiel im Bereich der Vertragserstellung und -verwaltung, unterstützt. Der Grad der Standardisierung ist dennoch verhältnismäßig gering ausgeprägt. Beispielsweise werden Verträge nicht nach einem standardisierten Prozess, sondern bei Bedarf ange-passt. Eine bewusste Steuerung mittels Maßnahmen-Con-trolling findet nur außerhalb, zum Beispiel in den Kunden-gesellschaften, jedoch nicht innerhalb der SSO statt.

Advanced: Im Vertrags- und Change Management wer-den Verträge und Dokumente zentral abgelegt und verwal-tet. Innerhalb der SSO liegt ein mittlerer Standardisierungs-grad vor. Zum Beispiel werden standardisierte Leistungen zwar angeboten, jedoch zum Teil zu kundenspezifischen Preisen abgerechnet. Verträge werden frühestens nach zwölf Monaten angepasst. Zur kontinuierlichen Weiterent-wicklung der SSO finden regelmäßige Verbesserungswork-

shops sowohl mit den operativen SSO-Einheiten als auch mit den betreuten Gesellschaften und anderen Fachberei-chen statt. Eine bewusste Steuerung mittels Maßnahmen-Controlling erfolgt sowohl innerhalb als auch außerhalb der SSO.

Optimized: Das Vertrags- und Change Management ist durch einen hohen Standardisierungsgrad charakterisiert. So werden standardisierte Leistungen zu Standardpreisen für interne Kunden angeboten. Zudem liegen standardi-sierte Verträge für die Dienstleistungsverhältnisse vor. Die Dokumentation von Leistungspflichten erfolgt in den Ser-vice Level Agreements (SLA). Neben den operativen SSO-Einheiten und den betreuten Gesellschaften bzw. anderen Fachbereichen wird auch die Konzernführung in die regel-mäßigen Verbesserungsworkshops einbezogen.

Integrated: Das Vertrags- und Change Request Manage-ment wird durch den Einsatz mehrfunktionaler Softwarelö-sungen (zum Beispiel zur Vertragsverwaltung, Preiskalkula-tion und Abrechnung) unterstützt. Die Standardleistungen und Varianten werden in Produktkatalogen und Preislisten definiert. Neben der Dokumentation der Leistungspflichten in den SLAs werden zusätzlich die Mitwirkungspflichten in Operational Level Agreements (OLA) dokumentiert.

© 2015 KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, ein Mitglied des KPMG-Netzwerks unabhängiger Mitgliedsfirmen, die KPMG International Cooperative („KPMG International“), einer juristischen Person schweizerischen Rechts, angeschlossen sind. Alle Rechte vorbehalten. Der Name KPMG und das Logo sind eingetragene Markenzeichen von KPMG International.

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30 | Service Management in der Shared Service Organisation

Die Dimension Financial Management umfasst Fragen nach dem Abrechnungssystem und der Art der Leistungs-verrechnung.

6.3 Teilmodell Financial Management

Quelle: KPMG, 2015

Aktueller Mittelwert Angestrebter Mittelwert

Abrechnungssystem27

Trifft gar nicht zu Trifft vollumfänglich zu

2,82,8

2,83,1

1 2 3 4 5

Monatliche Abrechnung je abgenommener Leistungsmenge

Abrechnung durch unterjährige Abschläge und Spitzabrechnung

am Jahresende

Bei SSO-Leistungen erfolgt nur gelegentlich eine produktbezo-gene Verrechnung zu Vollkosten exklusive und inklusive Marge.

Externe Marktpreise stellen auch in naher Zukunft keine nennens-werte Orientierungsgröße zur Bewertung von SSO-Leistungen dar.

Eine Verrechnung der SSO-Leis-tungen anhand von pauschalen Kosten-Umlageschlüsseln ist in den Unternehmen verankert.

Auch zukünftig werden weitere Verrechnungsmethoden nur eine untergeordnete Rolle spielen.

Quelle: KPMG, 2015

Aktueller Mittelwert Angestrebter Mittelwert

Verrechnungssystem26

Trifft gar nicht zu Trifft vollumfänglich zu

2,42,7

2,42,6

1,51,8

3,12,6

1,41,5

1 2 3 4 5

Produktbezogene Verrechnung zu Vollkosten exklusive Marge

Produktbezogene Verrechnung zu Vollkosten inklusive Marge

Orientierung an externen Marktpreisen

Verrechnung anhand von pauscha-len Kosten-Umlageschlüsseln

Verrechnung anhand von weiteren Verrechnungsmethoden

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Aktuell finden die monatliche Abrechnung je abgenomme-ner Leistungsmenge sowie die Abrechnung durch unterjährige Abschläge und Spitzabrechnung am Jahresende Anwendung.

Während die Verbreitung der monatlichen Abrechnung konstant bleibt, wird sich die Abrechnung durch unterjährige Abschläge und Spitzabrechnung künftig etwas stärker etablieren.

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Service Management in der Shared Service Organisation | 31

Zusammenfassung des Teilmodells Financial Management

Die Reifegradanalyse führt zur folgenden Charakterisierung der einzelnen Reifegradstufen des Service Managements für das Teilmodell Financial Management:

Basic: Die Verrechnung erfolgt anhand von pauschalen Kos-ten-Umlageschlüsseln. Produkte sind nur teilweise ausdif-ferenziert.

Intermediate: Leistungskataloge sind weitgehend definiert. Die Verrechnung erfolgt anhand von pauschalen Verrech-nungsmethoden. Die häufigste Frequenz für die Verrech-nung ist monatlich, basierend auf Ist-Werten.

Advanced: Die Verrechnung erfolgt produktbezogen zu Vollkosten exklusive Marge.

Optimized: Die Abrechnung erfolgt durch unterjäh-rige Abschläge auf Basis der geschätzten Leistungsab-nahme und einer Jahresendabrechnung der tatsächlichen Abnahme.

Integrated: Die Verrechnung erfolgt produktbezogen zu Vollkosten inklusive Marge. Transfer Pricing-Grundsätze für grenzübergreifende Verrechnungen werden systematisch berücksichtigt.

Reifegrade des Teilmodells Financial Management mit Verteilung der befragten Unternehmen (Angaben in Prozent)

Quelle: KPMG, 2015

28

50

40

30

20

10

0

32,730,6

0

36,7

IntermediateBasic Advanced Optimized Integrated

0

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32 | Service Management in der Shared Service Organisation

6.4 Teilmodell Performance ManagementNeben dem Financial Management wird auch das Perfor-mance Management in das Reifegradmodell integriert. Hie-runter ist eine der zentralen Managementaufgaben in einer

Organisation zu verstehen. Performance Management führt zu zielorientiertem Handeln der Mitarbeiter im Einklang mit den Unternehmenszielen und der Unternehmensstrategie.

Ein Standardreporting innerhalb einer SSO findet derzeit häufiger monatlich als quartalsweise statt. Diese Tendenz wird sich zukünftig verstärken.

Bisher spielt eine automatisierte Erstellung des Standardreportings und insbesondere eines Real-Time-Standardreportings nur eine untergeordnete Rolle. Beides soll aber künftig deutlich häufiger Anwendung finden.

Quelle: KPMG, 2015

Aktueller Mittelwert Angestrebter Mittelwert

Reporting29

Trifft gar nicht zu Trifft vollumfänglich zu

3,23,9

2,83,2

1,52,1

2,02,8

2,73,7

1 2 3 4 5

Mindestens quartalsweise Standardreporting innerhalb SSO

Mindestens monatlich Standardreporting innerhalb SSO

Periodisches Standardreporting innerhalb SSO

Möglichkeit zu Real-Time- Standardreporting innerhalb SSO

Automatisierte Erstellung des Standardreportings

Die Verwendung quantitativer SSO Key Performance Indicators wie übergreifende KPIs, Kosten-KPIs, Funktions-/Prozess-KPIs oder Mitarbeiter-KPIs werden in den SSO zur Steuerung herange-zogen. In nächster Zeit soll die Ver-wendung dieser KPIs stärker for-ciert werden.

Die Verwendung von SSO Compli-ance-KPIs und SSO Markt-KPIs ist demgegenüber noch seltener, soll aber zukünftig ebenfalls intensi-viert werden.

Neben den quantitativen KPIs werden zusätzlich qualitative KPIs erhoben. Diese sollen künftig ver-stärkt zur Steuerung herangezo-gen werden.

Quelle: KPMG, 2015

Aktueller Mittelwert Angestrebter Mittelwert

Key Performance Indicators (KPIs)30

5

Trifft gar nicht zu Trifft vollumfänglich zu

3,23,5

3,03,6

4,33,6

3,13,4

1,92,2

2,12,7

2,63,2

1 2 3 4

Verwendung SSO Kosten-KPIs

Verwendung übergreifender SSO-KPIs

Verwendung SSO Funktions-/Prozess-KPIs

Verwendung SSO Mitarbeiter-KPIs

Verwendung SSO Markt-KPIs

Verwendung SSO Compliance-KPIs

Zusätzliche Verwendung qualitativer KPIs

5

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Service Management in der Shared Service Organisation | 33

Zusammenfassung des Teilmodells Performance Management

Die Reifegradanalyse führt zur folgenden Charakterisierung der einzelnen Reifegradstufen des Service Managements für das Teilmodell Performance Management:

Basic: In der SSO ist ein grundlegendes periodisches Reporting zu den wichtigsten Kennzahlen etabliert.

Intermediate: Das Performance Management stützt sich auf allgemeine KPIs, die den Markt der SSO betreffen, zum Beispiel Anteil der von SSO betreuten Gesellschaften, Umsatz mit externen Kunden in Prozent.

Advanced: Das Performance Management setzt KPIs ein, um kostenbezogene Informationen – zum Beispiel jährliche Kosten, Kosten pro Full Time Equivalent (FTE) und Kosten in Prozent vom Umsatz – und mitarbeiterbezogene Informatio-nen – zum Beispiel Anzahl der FTE und Fluktuationsrate – zu erheben und zu analysieren. Standardreports werden mindestens monatlich erstellt.

Optimized: Neben Key Performance Indicators zu den The-men Markt, Kosten und Mitarbeiter werden KPIs zur Ana-lyse der Compliance – zum Beispiel Anzahl der installierten Kontrollen im Rahmen des Internen Kontrollsystems (IKS) und Anzahl von Compliance-Vorfällen pro Jahr – eingesetzt. Zudem erfolgt die Analyse übergreifender Indikatoren – zum Beispiel SSO-Umsatz, EBIT und Investitionsvolumen – und von funktions-/prozessspezifischen KPIs wie Beleg-menge pro FTE und Termintreue. Zusätzlich kommen qua-litative KPIs, zum Beispiel Kundenzufriedenheit und Mitar-beiterzufriedenheit, zum Tragen.

Integrated: Aufgrund einer umfassenden, hochentwickel-ten und harmonisierten Reporting- und Systemlandschaft ist es möglich, das Standardreporting automatisiert zu erstellen.

Reifegrade des Teilmodells Performance Management mit Verteilung der befragten Unternehmen (Angaben in Prozent)

Quelle: KPMG, 2015

31

50

40

30

20

10

0

36,5

26,9

0

21,2

IntermediateBasic Advanced Optimized Integrated

15,4

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34 | Service Management in der Shared Service Organisation

6.5 Teilmodell Risk & ControlIn die Dimension Risk & Control fließen die Ergebnisse zu Qualitäts- und Kontrollprozessen, Compliance, Wissens- management und Risikoanalyse ein.

Der Einsatz von Risk & Control- Systemen zur Minimierung eige-ner Prozessrisiken, beispielsweise durch IKS oder Performancekont-rollen, ist bereits weit verbreitet.

Zur Minimierung rechtlicher Risi-ken sowie Risiken für die betreute Gesellschaft soll der Einsatz von Risk & Control-Systemen künftig erhöht werden.

Standard-Compliance-Prozesse und klare Verantwortlichkeiten haben sich bereits in den SSO-Strukturen etabliert.

Wissenstransfermechanismen zur Reduzierung von Wissensverlust bei Mitarbeiterwechseln sollen weiter optimiert werden.

Aktuell findet ein regelmäßiger Austausch mit den Funktionsbe-reichen über potenzielle Risiken statt. Zukünftig sollen Manage-ment Reviews oder Round Table-Gespräche verstärkt innerhalb der SSO durchgeführt werden.

Quelle: KPMG, 2015

Aktueller Mittelwert Angestrebter Mittelwert

Quelle: KPMG, 2015

Aktueller Mittelwert Angestrebter Mittelwert

Qualitäts- und Kontrollprozesse

Compliance, Wissensmanagement und Risikoanalyse

32

33

Trifft gar nicht zu

Trifft gar nicht zu

Trifft vollumfänglich zu

Trifft vollumfänglich zu

4,04,3

3,94,2

3,13,6

3,44,1

3,23,6

3,03,5

1

1

2

2

3

3

4

4

5

5

Einsatz von Risk & Control- Systemen zur Minimierung

eigener Prozessrisiken

Bestehen von Standard- Compliance-Prozessen und klaren

Verantwortlichkeiten

Einsatz von Risk & Control- Systemen zur Minimierung

rechtlicher Risiken

Aktiver Wissenstransfer

Einsatz von Risk & Control- Systemen zur Minimierung von

Risiken der betreuten Gesellschaft

Regelmäßiger Austausch mit Funktionsbereichen zu

potenziellen Risiken

5

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Service Management in der Shared Service Organisation | 35

Zusammenfassung des Teilmodells Risk & Control

Die Reifegradanalyse führt zur folgenden Charakterisierung der einzelnen Reifegradstufen des Service Managements für das Teilmodell Risk & Control:

Basic: Die Verantwortlichen innerhalb der SSO, zum Bei-spiel Abteilungsleiter und Service Management-Mitarbei-ter, tauschen sich regelmäßig mit dem/den entsprechenden Funktionsbereich/en, zum Beispiel mit der Internen Revi-sion, zu möglichen Risiken der SSO aus.

Intermediate: Innerhalb der SSO findet ein aktiver und kon-tinuierlicher Wissenstransfer statt, um einem Wissensver-lust bei Austritt oder Wechsel der Mitarbeiter unter ande-rem durch Mitarbeiterrotation und Prozessdokumentation vorzubeugen.

Advanced: Es sind Risk & Control-Systeme (zum Beispiel gemäß ISAE 3402) eingeführt, mittels derer sich die wirt-schaftlichen Risiken der betreuten Gesellschaften frühzei-tig identifizieren und minimieren lassen (beispielsweise aus risikoreichen Geschäftsvorfällen).

Optimized: Es sind Risk & Control-Systeme eingeführt, mittels derer sich neben den wirtschaftlichen Risiken der betreuten Gesellschaft auch rechtliche Risiken (zum Bei-spiel Export Compliance-Risiken) frühzeitig identifizieren und minimieren lassen.

Integrated: Es sind Risk & Control-Systeme eingeführt, mittels derer sich neben den wirtschaftlichen Risiken der betreuten Gesellschaft und den rechtlichen Risiken auch eigene Prozessrisiken (zum Beispiel Verletzung eines ver-einbarten Vieraugenprinzips) frühzeitig identifizieren und minimieren lassen. Zudem liegen Standard-Compliance-Prozesse inklusive klar definierter Rollen und Verantwort-lichkeiten vor.

Reifegrade des Teilmodells Risk & Control mit Verteilung der befragten Unternehmen (Angaben in Prozent, Rundungsdifferenzen möglich)

Quelle: KPMG, 2015

34

50

40

30

20

10

0

18,9

35,3

7,5

IntermediateBasic Advanced Optimized Integrated

28,3

9,4

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36 | Service Management in der Shared Service Organisation

6.6 Teilmodell Relationship ManagementAls sechster und letzter Untersuchungsgegenstand wird anhand des Relationship Managements die Beziehung zwischen SSO und den Kunden in das Reifegradmodell integriert.

Die Erhebung der Kundenzufrie-denheit erfolgt gegenwärtig häufi-ger durch eine vollständige Befra-gung aller SSO-Kunden als durch eine Stichprobe.

Für die Zukunft wird eine regel-mäßige und im Rahmen eines standardisierten Prozesses durch-geführte Erhebung der Kundenzu-friedenheit angestrebt.

Quelle: KPMG, 2015

Aktueller Mittelwert Angestrebter Mittelwert

Erhebung der Kundenzufriedenheit35

Trifft gar nicht zu Trifft vollumfänglich zu

2,73,2

2,32,6

3,13,5

2,83,5

1 2 3 4 5

Erhebung der Kundenzufriedenheit aller Shared Services-Kunden

Erhebung der Kundenzufriedenheit bei einer Stichprobe

Regelmäßige Erhebung der Kundenzufriedenheit

Bestehen eines standardisierten Prozesses zur Erhebung der

Kundenzufriedenheit

Eine Messung und Steuerung der Kundenzufriedenheit im Zuge einer regelmäßigen Erhebung von KPI und eines regelmäßigen Maß-nahmen-Controllings findet bisher nur gelegentlich Anwendung.

Zukünftig sollen sowohl die Mes-sung als auch die Steuerung der Kundenzufriedenheit einen deut-lich höheren Verbreitungsgrad erlangen.

Quelle: KPMG, 2015

Aktueller Mittelwert Angestrebter Mittelwert

Trifft gar nicht zu Trifft vollumfänglich zu

2,53,4

2,63,5

1 2 3 4 5

Regelmäßige Erhebung von KPIs zur Messung der

Kundenzufriedenheit

Steuerung der Kundenzufriedenheit mit regelmäßigem Maßnahmen-

Controlling

Messung und Steuerung der Kundenzufriedenheit36

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Service Management in der Shared Service Organisation | 37

Systematische und standardi-sierte Prozesse zur Bearbeitung von Kundenanfragen sowie ein First- und Second-Level-Support sind in den SSO verbreitet. Es ist zu erwarten, dass künftig ver-stärkt auf diese Einrichtungen zurückgegriffen wird.

Eine zentrale Analyse, Kategorisie-rung und Bereitstellung von Anfra-gen in Form von Questions & Answers (Q&A) wird zukünftig an Bedeutung gewinnen.

Quelle: KPMG, 2015

Aktueller Mittelwert Angestrebter Mittelwert

Anfragemanagement37

Trifft gar nicht zu Trifft vollumfänglich zu

3,13,6

3,23,6

2,32,9

1 2 3 4 5

Bestehen eines systematischen und standardisierten Prozesses zur

Bearbeitung von Kundenanfragen

Bestehen eines First- und Second-Level-Supports

Zentrale Analyse, Kategorisierung und Bereitstellung von Anfragen

in Form von Q&A

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38 | Service Management in der Shared Service Organisation

Zusammenfassung des Teilmodells Relationship Management

Reifegrade des Teilmodells Relationship Management mit Verteilung der befragten Unternehmen (Angaben in Prozent)

Quelle: KPMG, 2015

38

50

40

30

20

10

0

21,6

29,431,4

IntermediateBasic Advanced Optimized Integrated

7,89,8

Die Reifegradanalyse führt zur folgenden Charakterisierung der einzelnen Reifegradstufen des Service Managements für das Teilmodell Relationship Management:

Basic: Die Beziehung zwischen der SSO und ihren Kun-den wird über eine Stichprobe erhoben. So werden einige, jedoch nicht alle Kunden zu ihrer Zufriedenheit befragt, bei-spielsweise im Rahmen von Review-Gesprächen.

Intermediate: Für die Bearbeitung von Kundenanfragen sind je nach Art der Anfrage verschiedene Mitarbeiter ver-antwortlich (beispielsweise je nachdem, ob es sich um First- oder Second-Level-Support handelt). Diese Verant-wortlichkeiten sind eindeutig dokumentiert und zugeordnet. Anfragen von Kunden werden zentral innerhalb der SSO analysiert sowie kategorisiert und zum Beispiel in Form von Q&A dauerhaft zur Verfügung gestellt.

Advanced: Die Kundenzufriedenheit wird regelmäßig erho-ben, unter anderem über Onlinebefragungen. Für die Bear-beitung von Kundenanfragen liegt ein systematischer und standardisierter Prozess mit klar definierten Verantwortlich-keiten vor.

Optimized: Es gibt einen standardisierten Prozess zur Erhe-bung der Kundenzufriedenheit, der flächendeckend regel-mäßig für alle Kunden eingesetzt wird. Zur Steuerung der Kundenzufriedenheit werden regelmäßig Maßnahmen wie etwa Mitarbeiterschulungen definiert, durchgeführt und nachgehalten.

Integrated: Es werden regelmäßig und systematisch KPIs zur Messung der Kundenzufriedenheit eingesetzt, zum Bei-spiel aus aggregierten Auswertungen der Kundenbefra-gungen. Anhand dieser KPIs lässt sich die Entwicklung und somit der Erfolg der formulierten Maßnahmen transparent und zielorientiert steuern.

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Service Management in der Shared Service Organisation | 39

6.7 Zusammenfassung des Reifegradmodells

Zusammenfassende Verteilung der befragten Unternehmen auf die Reifegradstufen des Service Managements (Angaben in Prozent)

Quelle: KPMG, 2015

39

50

40

30

20

10

0

28,8

36,5

18,3

IntermediateBasic Advanced Optimized Integrated

12,9

Aus der Analyse ergibt sich insgesamt über die sechs Dimensionen die folgende Zuweisung der befragten Unter-nehmen zu den definierten Reifegradstufen.

3,5

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Insgesamt zeigen sich große Potenziale zur Verbesserung bzw. Weiterentwicklung der SSO. So befinden sich nur knapp 4 Prozent der Unternehmen mit ihrem Service Ma-nagement auf der höchsten Reifegradstufe und schöpfen somit alle vorhandenen Potenziale aus. Über 80 Prozent der Unternehmen weisen diesbezüglich einen geringen bis mittleren Reifegrad auf. Es ist zu erwarten, dass sich der Service Management-Bereich der Unternehmen in den kommenden Jahren stark weiterentwickeln und somit eine höhere Reifegradstufe erreichen wird.

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40 | Service Management in der Shared Service Organisation

7 Fazit und Handlungsempfehlungen

7.1 Shared Services im AllgemeinenDie Studie zeigt, dass SSO in der Unternehmenspraxis der DACH-Region bereits etabliert und demnach weit verbreitet sind. Dabei wird CoS gegenüber CoE eine größere Bedeu-tung zugewiesen, was sich auch in einer stärkeren Verbrei-tung von CoS widerspiegelt.

Die Studienergebnisse führen zu folgenden Handlungsemp-fehlungen für die Einführung von Shared Services.

SSO sind ein strategisches Projekt: Die Entschei-dung für eine SSO muss aktiv getroffen und getrie-ben werden.

Die Einführung von SSO sollte nicht zu kurzfristig betrachtet werden, da eine stabile Betriebsphase in der Regel erst nach circa drei Jahren erreicht wird.

Die Einführung einer SSO muss von einem entspre-chenden Change Management flankiert werden, um alle Unternehmensteile auf die neuen Abläufe und Aufgabenteilungen einzustellen.

7.2 Service Management von Shared Service OrganisationenUngeachtet der weiten Verbreitung von Shared Services bestehen für das Service Management von SSO noch erhebliche Entwicklungsmöglichkeiten. So wird aktuell das Potenzial einer zielorientierten Steuerung sowie einer effi-zienten Ausgestaltung der Dienstleistungen noch nicht voll ausgeschöpft.

Anhand der Studie lassen sich folgende Service Manage-ment-spezifischen Handlungsempfehlungen formulieren, die Unternehmen bei der Steuerung ihrer SSO unterstützen können.

Service Management fördert die Entwicklung einer SSO nachhaltig. Durch eine frühe Fokussierung auf Service Management und die Einführung paral-lel zum Aufbau der SSO kann die Stabilisierung der SSO beschleunigt werden.

Es gibt nicht die einzig richtige Ausgestaltung von Service Management, die für Unternehmen pau-schal am zielführendsten ist. Es ist vielmehr wich-tig, die in der Studie aufgezeigten Ausprägungen innerhalb der verschiedenen Service Management-Dimensionen für das individuelle Unternehmen zu prüfen und umzusetzen.

Die Implementierung von SSO erfordert eine klar definierte Organisation und Einordnung in das Unternehmen. Ein eigens hierfür eingerichtetes Service Management innerhalb der SSO kann durch das Setzen von Standards und Rollenab- grenzungen unterstützen.

Es besteht eine ausgeprägte Wechselwirkung zwischen SSO und IT-Struktur. Gerade bei hetero-genen IT-Systemen sind die Definition der SSO- Leistungen und die Kalkulation der Preise sehr wichtig. In beiden Themenbereichen kann ein etabliertes Service Management innerhalb der SSO diese Prozesse unterstützen.

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Über die Herausgeber

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KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

KPMG ist ein Firmennetzwerk mit mehr als 162.000 Mit-arbeitern in 155 Ländern. Auch in Deutschland gehört KPMG zu den führenden Wirtschaftsprüfungs- und Bera-tungsunternehmen und ist mit rund 9.600 Mitarbeitern an mehr als 20 Standorten präsent. Unsere Leistungen sind in die Geschäftsbereiche Audit, Tax, Consulting und Deal Advisory gegliedert. Im Mittelpunkt von Audit steht die Prüfung von Konzern- und Jahresabschlüssen. Tax steht für die steuerberatende Tätigkeit von KPMG. Die Bereiche Consulting und Deal Advisory bündeln unser hohes fach-liches Know-how zu betriebswirtschaftlichen, regulatori-schen und transaktionsorientierten Themen.

Für wesentliche Branchen unserer Wirtschaft haben wir eine geschäftsbereichsübergreifende Spezialisierung vor-genommen. Hier laufen die Erfahrungen unserer Experten weltweit zusammen und tragen zusätzlich zur Beratungs-qualität bei.

Die Begleitung von Transformationsprojekten ist ein Kern-thema des Bereichs Consulting von KPMG. Durch den Be-reich Consulting mit rund 280 Millionen Euro Umsatz im Jahr 2013/2014 und mehr als 2.000 Mitarbeitern ist KPMG einer der führenden Anbieter von betriebswirtschaftlichen Beratungsleistungen in Deutschland.

Unsere Spezialisten für Shared Services & Outsourcing Advisory (SSOA) innerhalb von KPMG arbeiten in einer multi- disziplinären Community mit über 60 Teammitgliedern in Deutschland. Wir unterstützen Unternehmen bei der Ent-scheidungsfindung zur Positionierung eines Shared Service Centers und bieten umfassende und schlüssige Lösungs-ansätze von der Konzeption bis hin zum erfolgreichen „Go Live“. Mit der Universität St. Gallen und der Georg-August-Universität Göttingen arbeiten wir an gemeinsamen For-schungsprojekten zum Thema SSOA.

Weitere Informationen unterwww.kpmg.de

Universität St. Gallen

Die Universität St. Gallen (HSG) wurde 1898 gegründet und ist heute eine Hochschule für Wirtschafts-, Rechts- und Sozialwissenschaften sowie Internationale Beziehungen. Als eine der führenden Wirtschaftsuniversitäten Europas sind wir global anerkannt als Denkplatz für aktuelle Prob-leme von Wirtschaft und Gesellschaft sowie für die Förde-rung integrativ denkender, unternehmerisch und verantwor-tungsvoll handelnder Persönlichkeiten. Dieser Anspruch wird regelmäßig durch internationale Rankings bestätigt (2012/2014: 1. Platz Handelsblatt-Ranking der deutschspra-chigen BWL-Fakultäten; 6. Platz Financial Times Ranking für Europa 2014).

Am Lehrstuhl für Controlling/Performance Management von Prof. Dr. Klaus Möller werden in zahlreichen Projekten Grundlagen- und Anwendungslösungen für das Control-ling entwickelt, erprobt und umgesetzt. Neben Projekten für institutionelle Förderer wird Forschung und Anwendung gemeinsam mit Unternehmen, zum Beispiel im Rahmen des CENS – Controlling Excellence Network St. Gallen – oder des Hilti Lab for Integrated Performance Manage-ment, durchgeführt.

Mit einem Team von 15 Doktoranden und zahlreichen wis-senschaftlichen Hilfskräften arbeiten wir in den Schwer-punkten:

• Performance Management: Mehrdimensionale Leistungsmessung und -steuerung

• Predictive Analytics: Analytische Planungs- und Prognoseanwendungen

• Innovationscontrolling: Wirtschaftliche Steuerung der Produktentwicklung

Weitere Informationen unterwww.aca.unisg.ch

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42 | Service Management in der Shared Service Organisation

Glossar

Center-Art (Center of Expertise, Center of Scale)

Outsourcing

Operating Level Agreement (OLA)

Service Level Agreement (SLA)

Service Management

Shared Service Organisation (SSO)

Skaleneffekte

Der Begriff Center-Art umfasst zwei Ausprägungen von SSO: einerseits wissens-orientierte (Center of Expertise, CoE), andererseits transaktionsorientierte (Cen-ter of Scale, CoS) SSO. Center of Expertise stellen wissensorientierte Dienst-leistungen bereit und weisen ein geringes Prozessvolumen auf. Sie benötigen qualifizierte Mitarbeiter zur Leistungserbringung. Dagegen beinhalten Center of Scale die Ausführung stark standardisierbarer, transaktionsorientierter, repetitiver Prozesse, die sich durch ein hohes Volumen sowie einen hohen Ressourcenein-satz auszeichnen. Sie ermöglichen Einsparungen durch die Nutzung von Skalen-effekten.

Im Rahmen des Outsourcings wird die Erstellung von bisher intern erbrachten Leistungen auf externe Unternehmen ausgelagert. Hieraus können sich für den Kunden einerseits Kosteneinsparungen ergeben. Diese entstehen durch eine ver-ringerte Kapitalbindung sowie eine erhöhte Flexibilität bei der Beschaffung und Auswahl des Zulieferers. Andererseits kann die Entscheidung für einen externen Lieferanten auch Risikopotenziale beinhalten. Beim Bezug externer Leistungen wird ein einheitliches Qualitätsmanagement erschwert und es besteht die Gefahr, dass das gewünschte Qualitätsniveau nicht kontinuierlich beibehalten werden kann sowie Know-how aus dem Unternehmen abfließt.

Ein Operating Level Agreement (OLA) definiert die Mitwirkungspflichten des Leistungsempfängers an den Leistungen, die von der SSO empfangen werden. Eine solche Vereinbarung beinhaltet beispielsweise Angaben zu auszufüllenden Dokumenten und bereitzustellenden Informationen.

Ein Service Level Agreement (SLA) ist eine Vereinbarung zwischen der SSO und dem Leistungsempfänger. Diese Vereinbarung regelt die Austauschbeziehung vertraglich und stellt eine zentrale Grundlage für die Steuerung der SSO dar. Sie beinhaltet beispielsweise Angaben hinsichtlich des Lieferumfangs, des Preises oder auch Anweisungen im Falle von Mängeln.

Der Begriff Service Management meint erstens die Funktion, zweitens die Orga-nisationseinheit innerhalb der SSO zur Steuerung derselben. Service Manage-ment lässt sich in die folgenden sechs Dimensionen unterteilen: Performance Management, Governance, Relationship Management, Financial Management, Risk & Control und Change Management.

Eine Shared Service Organisation (SSO) gilt in Forschung und Praxis als organi-satorischer Verantwortungsbereich, in dem ehemals dezentral durchgeführte interne Dienstleistungen gebündelt werden. Bei der Einführung einer SSO wer-den gleichartige (Teil-)Prozesse von den unternehmensweiten Geschäftsberei-chen abgespalten und in einem unabhängigen Verantwortungsbereich zusam-mengefasst. Die SSO agiert als interner Dienstleister und somit als Lieferant im Konzernverbund zwischen den diversen Geschäftsbereichen. Sie zielt darauf ab, sowohl für interne als auch externe Partner marktfähige Dienstleistungen zu einem wettbewerbsfähigen Preis für spezifische Bedürfnisse bereitzustellen.

Skaleneffekte (Economies of Scale) sind Kostenersparnisse, die sich infolge einer zunehmenden Ausbringungsmenge unter anderem durch Spezialisierungs- und Zentralisierungsvorteile ergeben können und zu sinkenden Kosten pro Stück füh-ren (Degressionseffekt).

© 2015 KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, ein Mitglied des KPMG-Netzwerks unabhängiger Mitgliedsfirmen, die KPMG International Cooperative („KPMG International“), einer juristischen Person schweizerischen Rechts, angeschlossen sind. Alle Rechte vorbehalten. Der Name KPMG und das Logo sind eingetragene Markenzeichen von KPMG International.

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