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Seniorenzeitung Nr 70 · Im Rahmen der Veranstaltung: „Weihnachtszeit in Neheim“ vom 25....

Date post: 16-Aug-2020
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Si cht Arnsberger GenerationenMagazin Ausgabe 70 Dezember 2016, Januar und Februar 2017 Z˞˖M˒˝˗ˎˑ˖ˎ˗ Winter 2016/2017
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Page 1: Seniorenzeitung Nr 70 · Im Rahmen der Veranstaltung: „Weihnachtszeit in Neheim“ vom 25. November 2016 – 6. Januar 2017, fi ndet auch wieder die traditionelle und beliebte

SichtArnsberger GenerationenMagazin

Ausgabe 70

Dezember 2016, Januar und Februar 2017

Z M

Winter 2016/2017

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Nr. 70 Seite 2 SichtINHALT

Jahresmenü ... ..................................................................... 2Editorial ............................................................................... 3Die Reise der AMYGDALA -Protokoll einer Weltumsegelung (Teil 7) ............................. 4Das geheimnisvolle Geschenk ........................................... 6Früher bei uns im Dorf ........................................................ 7Stiftung KinderHerz Deutschland setzt neue Impulse in derForschungsarbeit für herzkranke KInder ............................. 8? bunt gemischt ! ................................................................ 9Mit 101 noch täglich im Internet ........................................ 10Der Seniorennachmittag ist in die Jahre gekommen... und dennoch äußerst attraktiv! ..................................... 11Erde, Luft, Wasser und FeuerMensch und Natur im Einklang der Elemente .................. 12„Ares - ich gehöre ... ..........................................................14Hüstener Krippen .............................................................. 16Pastors Enten schwimmen jetzt im Ententeich ................. 17Im ganzen Dorf Theater ... ................................................. 18Das gestohlene Jesuskind ................................................ 20Musterwohnung „wohn-wert“ offi ziell übergeben .............. 21Neuerungen der Pfl egeversicherung 2017 ....................... 22Veranstaltungen der VHS Arnsberg/Sundern vonDezember 2016 bis Januar 2017 .................................... 24So auf Erden - Die lange Suche nach dem Leben ........... 25Es sind die kleinen Dinge, die uns ein Lächeln insGesicht zaubern ............................................................... 26Malbranche, der sympathische Trommler und Tänzer ..... 28Vorschau auf den Karneval der Generationen 2017 ........ 30200 Jahre Bezirksregierung Arnsberg .............................. 31Wer knackt die Nuss? ........................................................ 32BVB Fanclub Oeventrop-Freienohl ... ............................... 33Wer knackt die Nuss? ....................................................... 33Ratgeber/Neuerscheinung - Das Vorsorge-Handbuch ..... 34Jeder Tag, an dem Du nicht gelacht hast ...... ist ein verlorener Tag! ................................................... 35Die innere rote Nase ......................................................... 36Im Gedenken - mit Herz und Verstand ............................. 38Wahr oder nicht wahr? ..................................................... 39Über‘n Zaun geschaut ... .................................................. 40Weihnachtszeit ... damals in Thüringen ............................ 42Lösungen zu ? bunt gemischt ! ......................................... 43Damit die Pilleneinnahme nicht aus dem Ruder läuft ....... 44Ein unvergesslicher Tag ... am „Hof Soestblick“ in Deiringsen .................................... 46Fairtrade-Produkte fördern - Hilfe zur Selbsthilfe geben .. 47Seniorenbeirat der Stadt Arnsberg auf politischer Informationsreise in der Bundeshauptstadt Berlin ............ 48Aufl ösungen „Wer knackt die Nuss?“ und „Wahr oder nicht wahr? .................................................... 49Sechs Forderungen der LSV NRW zum neuen Pfl ege-stärkungsgesetzVerbesserungen müssen bei Betroff enen auch ankommen ............................................................... 50STANDPUNKT - Substanzielle Arbeit beginnt .................. 51„Utopia“ - Ein Stück der Kulturen, Träume undPersönlichkeiten ............................................................... 52Schreibe mal wieder einen Weihnachtsgruß .................... 53Bilderrätsel SICHT - Ausgabe 70 ...................................... 54Aufl ösung Bilderrätsel SICHT - Ausgabe 69 ..................... 54Impressum ...................................................................... 55Letzte Meldung ... ............................................................. 55Pinnwand ........................................................................ 56

Jahresmenü

Man nehme einengroßen Topf,

wähle gesunde Zutaten,putze sie sauber

von Ärger,Bitterkeit

und Angst.Würze sie

mit einem Teil Arbeit,zwei Teilen

Frohsinn und Humor.Man füge

drei gehäufte Esslöff elOptimismus hinzu,

einen Löff el Toleranz,ein Körnchen Ironieund eine Prise Takt.

Die Masse wirdreichlich mit Liebe

übergossen.Gespickt wird sie mit

Gottvertrauen.Das fertige Gericht

schmücke manmit einen Sträußchen

kleiner Aufmerksamkeiten,zerlege es in gleiche Teile

und serviere esmit einem Gläschen

Hoff nung.

Quelle: Goethes Mutter

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Nr. 70 Seite 3SichtEDITORIAL

Liebe Leserinnen und Leser,

schon wieder sind drei Monate seit der letzten SICHT-Ausgabe vergan-gen und auch die nächsten drei Monate haben „es in sich!“ Der Dezem-ber wird recht turbulent!

Am Sonntag, 4. Dezember 2016, ist schon der zweite Advent!?! Zwei Tage später, am 6. Dezember, kommt der Nikolaus und kaum zu fassen: der dritte Advent ist in diesem Jahr schon am 11.12. und somit fällt der vierte Advent auf Sonntag, den 18. Dezember 2016.

Im Rahmen der Veranstaltung: „Weihnachtszeit in Neheim“ vom 25. November 2016 – 6. Januar 2017, fi ndet auch wieder die traditionelle und beliebte Weihnachtsgänseverlosung der Arnsberger Tafel e. V. statt. Am Freitag, 9., Samstag, 10. und Sonntag, 11. Dezember 2016.

15 Tage Weihnachtsferien für unsere Schüler beginnen Freitag, den 23. Dezember. Schon einen Tag später, am Samstag, ist Heiligabend. Die letzten Weihnachtseinkäufe in den übervollen Städ-ten und Geschäften werden erledigt! Weihnachten kommt wie jedes Jahr immer so plötzlich! 1. und 2. Weihnachtstag endlich Ruhe!Denkste! Weihnachtspfl ichtbesuche, Einladungen, hierhin und dahin!

Und dann die große Frage: Was machen wir Silvester? Wie wäre es, zum Jahreswechsel ein paar Freunde einzuladen?! Freunde mit denen wir uns 2016 immer schon mal wieder treff en wollten?! Jetzt ist es an der Zeit. Das Jahresende ist schneller da als man denkt und kurz darauf schreiben wir 2017.

Was haben wir 2016 versäumt? Was können wir noch nachholen? Müssen wir das überhaupt?

Schauen wir lieber nach vorne, denn dort liegt die Zukunft! Das Morgen bringt Neues! Stellen wir uns dieser Herausforderung und freuen wir uns auf jeden neuen Tag.

Egal was passiert:

„Wir schaff en das!“ Wir müssen es nur wollen! Können - können wir das! Gehen wir mutig das neue Jahr 2017 mit diesem Wissen an!

Die Redakteurinnen und Redakteure des Arnsberger GenerationenMagazins SICHT wünschen Ihnen, liebe Leserinnen und Leser eine besinnliche Adventszeit,Frohe Weihnachten und kommen Sie gut ins neue Jahr.

Ihr

Uwe Künkenrenken

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Nr. 70 Seite 4 SichtDie Reise der AMYGDALA

Protokoll einer Weltumsegelung (Teil 7)Im Inselreich der Kuna Indianer

Hans-Werner Wienand

Der erste Hai umkreist unser Boot.AMYGDALA liegt vor Anker. Wir sitzen auf dem Vorschiff und putzen die Fische, die uns ein Kuna Indianer von seinem Kanu aus verkauft hat.Die Innereien gehen über die Reling, um sich wieder in den großen Kreislauf des Lebens einzuordnen.Zwei Mondfi sche werden davon angelockt und schnappen nach den Fischabfällen.Dann nähert sich ein großer Schatten, im klaren Wasser über weißem Sand deutlich zu erkennen. Ein kleiner Hai von etwa zwei Metern Länge sieht nach, was die Mondfi sche bei der AMYGDALA Leckeres entdeckt haben. Er taucht unter unserem Kiel durch und wartet auf Nach-schub. Er hat viel Geduld. Er bleibt auch noch, als die Fische längst gereinigt sind und das Deck abgespült und sauber ist. Vielleicht gefällt es ihm bei uns. In Ordnung. Aber ab jetzt haben unsere Schnorchelgänge einen ganz besonderen Reiz.

Die bekannteste Insel in den westlichen Lemon-Cays ist Elefant-Island. Sie heißt so, weil ihre Form, aus der Luft gesehen, an einen Dickhäuter erinnert. Die Kunas nennen sie Naguarchidup. Für Fahrtensegler mit Kurs von Kolumbien nach Panama ist diese Insel beliebter Zwischenstopp.In der ersten Reihe des Ankerfeldes, dem weißen Sandstrand am nächsten, liegt ein zweites Schiff mit schwarz-rot-goldener Flagge.Es ist die SAMANTHA NOVA, das Schiff von Jogi. Jogi hat vor 18 Jahren Berlin auf eigenem Kiel verlassen und lebt seit zwei Jahren hier in den Lemmon-Cays.

Nur gut zweihundert Meter entfernt befi ndet sich das kleine Eiland Tia-dup. Hier hat es vor Jahren einmal eine Ferienanlage gegeben. Die Hüt-ten und Appartements sind heute ver-waist und verfallen.

Den Eigentümer interessiert das nicht. Er sitzt inzwischen als Abge-ordneter der Kuna im panamaischen Parlament. Politik ist lukrativer als die Gastronomie.

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Nr. 70 Seite 5SichtAuf Tiadup leben nur noch zwei halb-verwilderte Hunde, die dem inzwi-schen verstorbenen Verwalter gehört haben. Niemand will die Tiere, weil nach der Mystik der Kunas der Geist des Verstorbenen in ihnen wohnt. Nie-mand kann sicher sein, dass er nur Gutes im Schilde führt. Für alle India-ner tabu. Nur Jogi fährt jeden Tag zur Insel, füttert und tränkt die Hunde. Er stammt aus unserer Hauptstadt Ber-lin. Er hat keine Angst vor Geistern.

Ein paar Seemeilen entfernt rottet in nur wenigen Metern Tiefe das Wrack

eines 1950 gesunkenen Frachters. Der kolumbianische Kapitän hatte seinerzeit einen Wassereinbruch im Maschinenraum regis-triert, den seine Pumpen nicht mehr beherrschen konnten. Er fuhr das Schiff mit voller Kraft auf ein Riff bevor es sinken konnte, hoff te so, hier im fl achen Wasser später wenigstens die Ladung in Sicherheit bringen zu können. Seine Fracht bestand aus karibischem Rum. Das war verführerisch. Die älteren Kunas erzählen, dass damals die Ladung tatsächlich komplett geborgen wurde. Nicht eine Flasche blieb in dem Wrack. Nur - die Reederei hat nicht einen einzigen Tropfen davon retten können. In wenigen Stun-den war das Schiff von den Indianern ausgeräumt. Schwer beladene Einbäume waren die ganze Nacht unterwegs und in den Indianerhütten auf den umliegenden Inseln wurde wochenlang wild gefeiert. Noch heute leuchten die Augen der Männer, wenn sie an diesen Coup zurückdenken. Und alles war legal! Nach einem alten Gesetz gehört alles, was auf Kuna-Land liegt, den India-nern, jede Banane, jede Kokosnuss - damit auch jede Flasche Rum. In dem Augenblick, in dem der Frachter aufl ief und Grundberührung hatte, lag er schließlich auf Kuna Gebiet und somit auf ihrem Land. Die Indianer haben nichts Unrechtes getan. Sie haben nicht geplündert. Sie haben nur ihr Eigen-tum eingebracht.

Ein mit Lebensmitteln beladenes Kanu legt am Kai von Yandup an, bringt Limonadendosen, Bier, Chipstüten, Früchte, Gemüse, Hühnchenteile, eben all das, was ein Kuna Indianer so zum Leben braucht. Wir sind vor allem an frischen Eiern interessiert. Zehn Stück sollen zwei Dollar kosten. Das ist in Ordnung. Wir bestellen sechs. Und damit fangen die Probleme an! Der Händler überlegt, was wohl sechs Eier kosten könnten, wenn er zehn für zwei Dollar verkaufen will. Zum Glück gibt es Taschenrechner, auch in Kuna Yala. Er tippt ein paar Zahlen ein, aber das Maschinchen hilft nicht weiter, wenn man nicht genau weiß, was man eintippen soll. Irgendetwas sorgt immer für Ablenkung. Besonders nervig ist der Dorftrottel, der ungefragt dazwischen plappert und unentwegt „Eins zwanzig!“ murmelt. Misstrau-isch wird der Kaufmann aber erst, als wir uns auf die Seite des Dorftrottels stellen. Jetzt wird ihm klar, dass wir ihn doch wohl übervorteilen wollen.Aber nicht mit ihm! Dazu ist er viel zu gewitzt und viel zu lange im Geschäft. Dann verzichtet er lieber auf einen Verkauf.Wir lösen das Problem elegant und bestellen zehn Eier. Da gibt es auf AMYGDALA in der nächs-ten Woche eben öfter Omelette. Der Kaufmann entspannt sich, der Dorftrottel erhält von ihm einen bösen Tritt - und wir die Eier. Die zwei Dollar werden mehrfach nachgezählt, die Münzen gegen das Licht gehalten. Bei diesen ausländischen Seglern kann man ja nie wissen ...www.sy-amygdala.de Bericht wird fortgesetzt.

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Nr. 70 Seite 6 SichtDas geheimnisvolle Geschenk

Regina Hesse

Der Großvater war alt und krank. Viele Jahre hatte er sich um seine Enkelkinder gekümmert, die ihn sehr liebten. Jetzt waren sie alle um seine Gesundheit besorgt. Die Ärzte sagten, es bestehe wenig Hoff nung, dass er noch sehr lange leben würde. Das machte die Kinder und Enkel sehr traurig. Der Großvater lag in seinem Bett und hatte, trotz seiner Schmerzen, wie immer, gute Laune.

Als ihn sein Enkel Jan wieder einmal besuchte, sagte er: „Komm, setze dich zu mir. Ich habe mit dir zu reden.“ Jan gehorchte dem Großvater und wartete gespannt, was er ihm zu sagen hatte.

Der Großvater öff nete die Schublade des Nacht-schränkchens und nahm eine kleine, ziemlich abgegriff ene Dose heraus. Sie war nicht größer als eine Streichholzschachtel. Von der ursprüng-lich goldenen Farbe war, bis auf ein paar winzige Stellen, nichts mehr zu sehen.

„Was ist das?“ fragte Jan. „Das werde ich dir so-fort erklären. Diese Dose habe ich von meinem

Großvater bekommen, als er, genau wie ich jetzt, krank in seinem Bett lag, und auf seinen Tod wartete. Er hatte keine großen Güter oder viel Geld, das er mir vererben konnte. Sein ganzer Schatz lag in dieser kleinen Dose.“ „Was kann in so einem kleinen Ding, das auch noch aus Blech ist, schon Wertvolles drin sein?“ „Mit dieser Dose hat es eine besondere Bewandtnis. Wie Groß-vater mir sagte, befi ndet sich darin ein Schatz. Dieser Schatz hilft dir, wenn es dir sehr schlecht geht.“

„Wie sieht der Schatz denn aus?“ „Ich weiß es nicht, denn ich habe die Dose bis heute nicht ge-öff net.“ „Das fi nde ich merkwürdig. Ging es dir denn nie so schlecht, dass du Hilfe brauchtest?“„Einige Male war ich nah dran sie zu öff nen. Dann überlegte ich, wenn ich den Schatz jetzt her-ausnehme, dann habe ich ihn nicht mehr, wenn die Sorgen oder der Kummer noch größer wer-den, denn dieser Schatz hilft nur einmal.“

„Dann muss man gut auf die Dose aufpassen.“ „Ja, das ist richtig. Ich gebe sie dir jetzt, weil du der älteste von meinen Enkeln bist. Vielleicht gelingt es dir ja auch, dass du sie nie zu öff nen brauchst, und sie dann an deinen ältesten Enkel weiter geben kannst.“

Jan nahm das Geschenk behutsam an. Es fi el ihm sehr schwer, die Dose nicht zu öff nen um hin-einzuschauen. Er hätte doch zu gerne den Schatz betrachtet. Aber dann würde Großvater sehr enttäuscht sein. Das wollte Jan auf keinen Fall. Bevor er sie in die Tasche steckte, schüttelte er sie. Es war nichts zu hören. Zum Glück hatte der Großvater nichts davon mitbekommen.

Als sich Jan bei ihm für das geheimnisvolle Geschenk bedanken wollte, war dieser, wie in letzter Zeit so häufi g, eingeschlafen.

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Nr. 70 Seite 7SichtFrüher bei uns im Dorf

Benedikt Jochheim

Es ist Winterzeit und die Menschen bereiten sich schon seit längerem auf das bevorste-hende Weihnachtsfest vor. So einiges gibt es dabei zu beachten: Wer bekommt alles ein Geschenk? Was darf es jeweils kosten? Hier-bei sind vor allem Kinder im Nachteil, da sie nur sehr wenig Geld haben. Allerdings kön-nen sie unter der „sachlichen Anleitung“ der Eltern geschickt kleine Geschenke herstellen. Dann freuen sich - wie schon seit Generatio-nen - Mama und Papa und die Großeltern über das mit Liebe Hergestellte. Wie war das zum Beispiel schön, wenn in un-serer Großfamilie am ersten Weihnachtstag die kleinen und großen Päckchen unter dem Tannenbaum ausge-packt wurden. In den Not-jahren nach dem Zweiten Weltkrieg waren es meist aufgearbeitete Spielsachen und Kleidungsstücke. Der Baum wurde mit uralten Ku-geln und Lametta behangen, wobei das Lametta zur Not aus der Folie einer Zigaret-tenschachtel hergestellt wurde. Dazu gab es ein paar echte Kerzen, die allerdings nie ange-zündet wurden. Man war zum einen sparsam und hatte zum anderen auch Angst vor einem Zimmerbrand. Mit den wirtschaftlich besseren Jahren änderte sich auch der Baumschmuck. Einige Zeit nahm man Strohsterne als Schmuck. Dann kamen neue und schöne Glaskugeln hinzu, deren Far-be sich alle paar Jahre änderte. Heute sind seit einiger Zeit Kugeln aus Kunststoff im Handel, die zwar praktisch aber sicherlich nicht so edel wie die Glaskugeln sind. Auch die Fichte wur-de als Weihnachtbaum abgelöst. Aber egal ob zunächst die Blautanne und später die Nord-manntanne gefragt war: Alle Arten von Bäumen erstrahlen heute im Glanz der elektrischen Ker-zen und Lichterketten.Was in den früheren Jahren mit einer beschei-denen Kerze am Fenster begann, mit der man den Angehörigen in der Ferne gedachte, stei-gerte sich zu einer großen Festbeleuchtung

an mehreren Fenstern. Zum Teil stehen heute sogar ganze Häuser im Lichterglanz. Ein Ende dieses vorweihnachtlichen „Wettrüstens“ ist noch nicht in Sicht. Eine Frage, die schon Generationen bewegt hat, ist die des Familienbesuchs an den Fei-ertagen: Werden zuerst die Eltern mütterlicher-seits oder die Eltern des Vaters besucht? Im Laufe der Jahre regelt sich zwar einiges, aber dennoch gibt es immer mal wieder Ärger. Trau-rig ist es, wenn an solchen Tagen kein Besuch möglich ist, noch schlimmer, wenn er nicht er-

wünscht ist. Eine Besonderheit der ver-gangenen 1970er bis 1980er Jahre waren die Sparklubs in den Gastwirtschaften.Sicherlich gibt es auch heute noch einige Sparklubs, doch vor allem das Kneipenster-ben hat zu ihrer Verringe-rung beigetragen. Das gan-ze Jahr wurde wöchentlich mit einer Mindestsumme ge-spart und vor Weihnachten gab es dann ein vergnügli-

ches Fest. Dabei wurden die Gelder ausgezahlt und von den Zinsen die Speisen und Getränke fi nanziert. Zusätzlich gab es eine Tombola mit schönen Preisen.Zum Schluss sei noch erzählt, dass es für Ka-tholiken früher üblich war, vor hohen Feierta-gen, also auch vor dem Weihnachtsfest, zur Beichte zu gehen. Aus naheliegenden Gründen ging man nicht gerne zum Dorfpfarrer. So war man in einer größeren Gemeinde mit mehreren Priestern anonym. Allerdings bildeten sich dort vor den Beichtstühlen häufi g längere Schlan-gen und umso ärgerlich war es, wenn der Priester zwischendurch auch noch zum Abend-brot ging. Einmal, so wird erzählt, haben sich diese in Kauf genommenen Mühen für jeman-den überhaupt nicht gelohnt: Ein Mann war mit seinem Auto zur Beichte in einen Nachbarort gefahren und saß dann im Beichtstuhl dem ei-genen Dorfpfarrer gegenüber, der dort zur Aus-hilfe war. Zu guter Letzt durfte er den Pfarrer dann auch noch mit dem Auto mit zum Heimat-ort zurücknehmen.

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Nr. 70 Seite 8 Sicht

Stiftung KinderHerz Deutschland setzt neue Impulse in der Forschungsarbeit

für herzkranke KinderDie Stiftung KinderHerz Deutschland verleiht in diesem Jahr zum ersten Mal den Kinder-Herz-Innovationspreis NRW für herausragende Forschungsprojekte, die die medizinische Versorgung für herzkranke Kinder vorantreiben. Gefördert wird das Projekt vom Ministe-rium für Innovation, Wissenschaft und Forschung in NRW. Der Hauptpreis ist mit 100.000 Euro dotiert, zwei weitere Preise mit je 25.000 Euro.

Täglich kommen in Deutschland rund 19 Kinder mit einem Herzfehler auf die Welt. Das sind etwa 7.000 kranke Kinderherzen pro Jahr. Für die Familien ist die Diagnose ein Schicksalsschlag und emotional belastend. Um die medizinische Versorgung kontinuierlich zu verbessern, fördert die Stiftung Forschungsprojekte an Kinderherz-Zentren in NRW und ganz Deutschland. Doch trotz des medizinischen Fortschrittes gibt es noch ein hohes Optimierungspotential in der Diagnostik, Therapie und Pfl ege von Kindern mit Herzfehlern. Mutiger Forschergeist und fi nanzielle Mittel

sind notwendig, um weitere Meilensteine auf diesem Gebiet zu erschließen. Zu ih-rem zehnjährigen Bestehen hat die Stif-tung KinderHerz Deutschland deshalb den KinderHerz-Innovationspreis für Nordrhein-Westfalen ins Leben gerufen. Ziel des Projektes ist es, Wissenschaft-lerinnen und Wissenschaftler zu motivie-ren, ein Forschungsprojekt im Bereich der kindlichen Herzerkrankungen zu in-itiieren. NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze ist Schirmherrin.

Forschungsmittel für hochkarätige Projekte aus NRW

Bis zum 16. Oktober konnten sich For-scherinnen und Forscher aus den zehn nordrhein-westfälischen Kinderherz-Zentren für den In-novationspreis über die Website der Stiftung (www.stiftung-kinderherz) bewerben. Eine unab-hängige Experten-Jury vergibt Preise in den Kategorien „Innovative Forschung“ (100.000 Euro), „Nachwuchs“ sowie „Pfl ege“ (je 25.000 Euro).

„Mit der Ausschreibung des KinderHerz-Innovationspreises NRW möchten wir die Arbeit von Menschen würdigen, die durch ihre Forschungsaktivitäten und die Erprobung innovativer Pfl ege-konzepte das Leben herzkranker Kinder spürbar verbessern. Eine enge Kooperation zwischen Forschung und Praxis ist entscheidend, um nicht nur das theoretische Wissen zu Herzfehlern

Die kleine Nela mit ihrer Mutter im Kinderherz-Zentrum

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Nr. 70 Seite 9Sichtund ihren Folgeerkrankungen zu schaff en, sondern mit die-sem Wissen möglichst schnell den Alltag der Patientinnen und Patienten zu erleichtern“, so Ministerin Schulze.Der Hauptpreis würdigt Konzepte in der klinischen oder ex-perimentellen Kinder-Kardiologie, Kinderherz-Chirurgie und innerhalb der Anästhesie für herzkranke Kinder sowie den an-grenzenden Spezialfeldern. Zudem motiviert die Stiftung explizit auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem Nachwuchs- und Pfl egebereich zur Bewerbung, macht Sylvia Paul, Geschäftsführerin der Stiftung KinderHerz Deutschland, deutlich:

„In der Kinderherz-Gesundheit, wie auch in anderen Feldern der Medizin, wird der Pfl egebereich oft nicht ausreichend gewürdigt. Wir sind äußerst dankbar, dass das Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung in NRW unsere Ideen zum KinderHerz-Innovationspreis NRW so großzügig unterstützt und damit weitere Meilensteine in unterschiedlichen Bereichen der Kinder-herz-Forschung ermöglicht.“

KinderHerz-Innovationspreis macht Potential sichtbar

Der Forschungspreis würdigt und fi nanziert nicht nur exzellente Projekte, sondern zeigt auch auf, wie viel Potential und Kreativität in der regionalen Forschungsarbeit steckt. „Der KinderHerz-Innovationspreis NRW fördert und unterstützt fi nanziell drei Projekte. Darüber hinaus wird sichtbar, wie viele Möglichkeiten und Chancen das Forschungsfeld der Kinderherz-Gesundheit noch aufweist. Auch wenn nicht jedes eingereichte Forschungsvorhaben honoriert werden kann, so wird jede Idee und jedes Konzept zur Weiterentwicklung beitragen und neue Impulse setzen“, so Sylvia Paul weiter. Die Preisverleihung fi ndet am 7. Dezember 2016 in Münster statt. Hier werden alle Projekte vor-gestellt und das Engagement der Forscherinnen und Forscher gewürdigt. Gastgeber der Veranstaltung ist WestLotto. www.stiftung-kinderherz.de

1. Wer nahm Australien für die engl. Krone in Besitz? 2. Wann fi el die Berliner Mauer? 3. Muttersprache von Albert Einstein? 4. Wo fand die Olympiade 2000 statt? 5. Wie hieß der erste amerikanische Präsident? 6. Wo befi ndet sich die Blaue Moschee? 7. Zu welcher Gattung gehört der Koalabär? 8. Was ist ein Dingo? 9. Wie heißt der Australische Strauß?10. Mit welchem Gerät kann man Bilder in den Computer einlesen?

? bunt gemischt !

11. Was können Zahnärzte und Mathematiker besonders gut?12. Die letzte Disziplin beim Zehnkampf der Männer?13. Wer hat kein Spiegelbild und hasst Knoblauch?14. Wo lebte Pythagoras?15. Chemische Formel für Sauerstoff ?16. Wer empfi ng die 10 Gebote?17. Wer ist der König der Lüfte?18. Wie heißt das gefl ügelte Pferd in der griechischen Mythologie?19. Wie lautet die Lehre vom Schall?20. Wie nennt man die Wetterlehre?

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Nr. 70 Seite 10 SichtMit 101 noch täglich im Internet

Levato suchte Deutschlands ältesten Onliner und fand Ihn in Arnsberg. Es ist Hedwig Slomp.

„Als ich mit 96 Jahren ins Caritas-Heim kam, habe ich erstmal nach dem WLAN gefragt. Da ist der Heimleiter fast vom Stuhl gefallen!“ Hedwig Slomp, mittlerweile stol-ze 101, muss selbst lachen, wenn sie die Geschichte erzählt. Sie ist die Gewinnerin der Aktion „Levato sucht Deutschlands ältesten Onliner“. Unter diesem Motto ging das junge Mainzer Unternehmen Levato kürzlich auf die Suche nach Senioren, die auch im hohen Alter noch re-gelmäßig das Internet nutzen. Anlässlich des Weltsenio-rentags am 1. Oktober wurde der Wettbewerb gestartet und kam zu einem großartigen Ergebnis.

Unter zahlreichen Teilnehmern gab es am Ende eine kla-re Spitzenreiterin: Frau Slomp aus Arnsberg ist 101 Jahre jung und ruft nach eigener Auskunft noch jeden morgen nach dem Frühstück als erstes ihre E-Mails ab. Online geht sie mit Laptop und mobilem WLAN-Router, denn in

ihrem Caritas-Seniorenwohnheim ist sie die einzige Internetnutzerin überhaupt. Viele technische Neuerungen begleiten bis heute das Leben der begeisterten Onlinerin: Das erste eigene Telefon gab es 1957, ein Fernseher folgte 1963. Frau Slomp erinnert sich noch gut an diese Zeit: „An Computer dachte damals noch keiner. Den ersten Kontakt damit bekam ich 1998. Bei meiner Schwiegertoch-ter stand schon einer. Ich löcherte sie, mir den Umgang damit zu erklären. Ich war fasziniert von den Möglichkeiten, die der PC bot. Er ging mir nicht mehr aus dem Kopf und Ende 1999, mit 84 Jahren hatte ich einen eigenen.“ Ein Internetanschluss kam wenig später hinzu. Nun liest sie on-line die Nachrichten, verschickt E-Mails an die Familie. In Foren diskutiert sie und lernt dann neue Menschen aus ganz Deutschland kennen, die Freunde werden und sich sogar mehrfach treff en – im „echten Leben“, also offl ine. „Wir freuen uns riesig, dass Frau Slomp bei unserem Wettbewerb teilgenommen hat“,sagt Kristoff er Braun, einer der Gründer von Levato. „Sie ist ein tolles Vorbild für alle, die erst im Alter beginnen, sich mit Computer, Internet oder Smartphone zu beschäftigen. Frau Slomp ist der Beweis, dass es keine Frage des Alters, sondern der Einstellung ist. Jeder kann von den Vorteilen der digitalen Welt profi tieren – wenn er nur möchte.“ Welche Vorteile das sind, weiß Hedwig Slomp genau: „Senioren, die das Erlebnis PC kennenlernen möchten, brauchen Interesse, eine Hilfe, die nötige Ruhe um zu lernen, und natürlich Ausdauer. Angst braucht man nicht zu haben. Jeder falsche Klick kann wieder "repariert" werden. Der PC öff net uns die Welt nach draußen. Das Wort "Langeweile" gibt es nicht mehr. Man kann zu jeder Zeit mit Freunden oder Kindern per E-Mail in Verbindung sein.“ Die Hilfestellung, die am Anfang sehr wichtig ist, kommt häufi g von Enkeln oder Kindern. Diese dienen in der Regel als erste Ansprechpartner bei Fragen und Problemen, wenn es um’s Digitale geht. Doch wenn die Kinder mal ungeduldig werden, zu schnell erklären, oder wenn kein Ansprechpartner zur Verfügung steht, dann hilft Levato. Mit leicht verständlichen Erklärfi lmen und Artikeln helfen Kristoff er Braun und Andreas Dautermann interessierten Senioren. Das Ange-bot wird sehr gut angenommen und triff t den Nerv der Zeit. Nicht umsonst wurde Levato.de bereits mehrfach von der Bundesregierung ausgezeichnet. Frau Slomp benötigt kaum noch Hilfe, wenn es um den Computer geht. Sie bearbeitet digitale Fotos und „ergoogelt“ auch mal gerne etwas für die anderen Heimbewohner. „Und wenn eine Nachricht noch schneller gehen soll, liegt auch noch ein Handy neben mir. Nur mit Smartphones habe ich nichts am Hut“, berichtet Hedwig Slomp und lacht.

Ansprechpartner: Kristoff er Braun, Levato UG, Friedrich-Koenig-Straße 35, 55129 Mainz 06131 9204746 [email protected] www.levato.de/onlineoldie2016

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Nr. 70 Seite 11SichtDer Seniorennachmittag ist in die Jahre gekommen

... und dennoch äußerst attraktiv!Gerhard Wiedemann

In der Schützenhalle Vosswinkel fand am Sonntagnachmittag, 11. September, der traditionelle Seniorennachmittag statt. Eingeladen hatte der Vereinsring aus dem "Dorf der schlauen Füchse" unter der Leitung von Petra Senske.

Nach der Begrüßung der weit über 150 Seniorinnen und Senioren durch Petra Senske, trat der Kindergarten mit einem Lieder Potpourri aus Märchen zur ersten Unterhaltung auf. Anschließend gab es Kaff ee und Kuchen sowíe Schnittchen.

Es folgten Grußworte vom stellv. Bürgermeister Ewald Hille, Pfarrer Stefan Jung und Senioren-beiratsmitglied Gerhard Wiedemann.

Nach der Stärkung sang die Männerchorgemeinschaft Vosswinkel/Höingen einige lustige Lieder. Anschließend traten die aus der Chorgemeinschaft stammenden Männer des "Chesangsvereins Schnöttentrop an der Schnötte" auf und lobten das Sauerland in den höchsten Tönen.

Höhepunkt der Veranstaltung war dann ein Rückblick auf sage und schreibe 829 Jahre Dorfge-schichte mit alten Fotos, Anekdötchen und alten Filmdokumenten durch Michael Rademacher und Michael Filthaut. Beim Bierchen und Schäppsken ging der schöne Nachmittag unter den Klängen des Musikver-eins Vosswinkel zu Ende. Petra Senske ist stolz auf die lange Tradition des Vosswinkler Senio-rentages.

Stolz aber auch auf die Mithilfe aller Dorfvereine und ganz besonders stolz darauf, dass auch mittlerweile "Jungsenioren" den Weg zu dieser vorbildlichen Veranstaltung fi nden. "Den Senioren macht dieser Tag so viel Freude, dass einige gar nicht nach Hause wollen" so die Vereinsringvor-sitzende am Ende der Veranstaltung.

Auf dem Foto die ältesten Teilnehmer: Josef Dünschede (91 Jahre), Gotthard Köhler (92 Jahre), Thekla Kneer (91 Jahre), Margarethe Filthaut (93 Jahre).

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Nr. 70 Seite 12 SichtErde, Luft, Wasser und Feuer

Mensch und Natur im Einklang der ElementeSigrid Grobe

Das Element FEUER …Als Quelle von Licht und Schatten, Wärme und Emotionen hat das Feuer die Menschen schon immer fasziniert. Das Feuer symbolisiert die Liebe, Leidenschaft und Begeisterung. Es begleitet und beherrscht unser Leben seit jeher und ist unentbehrlich. Über seinen Nutzen und sein Ver-derben nachzudenken lohnt sich. Die Fragen, wie und zu welcher Zeit der Urmensch lernte, sich das Feuer zu eigen zu machen, sind umstritten. Denkbar ist, dass Blitze erste wilde Buschfeuer entfachten. Der Feuerstrahl, der unkontrolliert aus den Wolken zur Erde zischte, gefolgt von einem Donnerschlag, löste bei den Menschen zunächst große Furcht, dann Respekt aus, und wurde als Zeichen der Götter Zeus und Wotan gedeutet. Man ging achtungsvoll mit diesem Element um. - „Flamme, woher kommst du – wohin gehst du?“

Denkbar ist auch, dass beim Behauen von Steinwerkzeugen heiße Funken ein Feuer entfachten. Als einzigem Lebewe-sen gelang es dem Menschen, die Kraft des Feuers zu zähmen, zu hüten und die Glut mit sich zu führen. Am Feuer ver-sammelten sich die Familienclans. Hier war es warm und hell und es wurde zum Lebenszentrum. Feuer machte die stren-gen Winter erträglicher, verlängerte den Tag und sicherte das Überleben in eisi-gen Regionen. Das Erhitzen und Garen der Speisen veränderte die Essgewohn-heiten total. Somit wurde das Nahrungs-

angebot umfangreicher und bekömmlicher. Im Feuer gebrannte Tongefäße speicherten die Vor-räte über längere Zeit. Diese und viele andere Fortschritte veränderten über Jahrtausende den Alltag der Menschen und machten die Natur beherrschbar.

Umfangreiche Ausgrabungen brachten steinzeitliche Verbrennungsspuren ans Tageslicht. Sie waren Beweis, dass in frühester Zeit das Lagerfeuer weit abseits der Behausung angelegt wur-de, als Sammelplatz, als Kochstelle, als Arbeitsplatz und als Opferstelle einer Sippe. So waren die Feuerstätten der entfernt lebenden Sippen weithin sichtbar. Nachdem das Feuer immer be-deutsamer wurde und Schutz vor wilden Tieren bot, rückte man damit näher an die Behausung, bis es schließlich drinnen war und als häuslicher Herd zur Mitte des Hauptraums wurde. Neben der Wärme und dem Licht versprühen die lodernden Flammen und das knisternde Holz Behag-lichkeit. Noch heute ist ein Grillplatz oder ein Lagerfeuer im Garten, der Küchenofen oder das Kaminfeuer beliebtester Mittelpunkt der Familie. Hier ist eine besonders heimelige Atmosphäre. Feuer ist Beginn und Ende. Es verbrennt und lässt neu entstehen.Das zweimalige Umschreiten des Feuers ist ein keltisches Ritual und bedeutet Erneuerung und Neubeginn eines Jahreskreises. Das dreimalige Umschreiten des Herdes bedeutet in Russland: “Bitte, Väterchen Frost, folge uns in das neue Haus!“Das vernichtende Feuer regte auch schon immer die menschliche Fantasie an, wenn es um den Weltuntergang, das Fegefeuer, das Höllenfeuer und um den Teufel ging. Das Feuer auf Aussichtstürmen war in frühen Zeiten Kommunikation über weite Entfernungen

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Nr. 70 Seite 13Sichthinweg. Das Feuerwerk bedeutet Begeisterung und Lebensfreude. Das Osterfeuer und die Os-terkerze symbolisieren Auferstehung, neues Leben und das Erwachen der Natur. Das Olympi-sche Feuer brennt für den Zusammenhalt und für den Frieden der Völker.

Nicht immer bringt das Feuer Gewinn, es bringt auch Zerstörung. Jahr um Jahr entstehen riesige Feuersbrünste durch Vulkane, Blitzschlag oder durch übergroße Trockenheit. Wie ein unbändi-ges Tier verschlingt es unkontrolliert ganze Waldfl ächen und Ortschaften, vernichtet Hab und Gut und Existenzen, fordert Menschenleben und lässt nur Asche zurück. Das Feuer nimmt sich den Raum, den es will und es ist nur schwer zu bändigen.

„Ich brenne und verzehre, vernichte Altes und schaff e neues Leben! Komm mir nicht zu nahe, Mensch! Du glaubst, mich zu beherrschen, doch ich diene dir nur so lange, wie ich es will!“

Eurovision 1978: „Feuer, brennt nicht nur im Kamin - Feuer, brennt doch auch in uns drin - Feuer, dem kann keiner entfl iehn - Feuer, gibt dem Leben erst Sinn ...“

Da das Feuer bereits in frühester Zeit den Lebens-Mittelpunkt bedeutete, gibt es in allen Kulturen viele Geschichten und Märchen, die sich rund um das Feuer und um die Feuergöttinnen ranken. Das Märchen braucht nur selten das Wort „Liebe“. Es spricht vom „Feuer im Herzen“.

Eine Legende der Selkupen, einem indigenen Nomadenstamm der Tundra, erzählt von einer jungen Frau, die sich dicht ans Feuer hockt und ihr Kindchen nährt. Die Flammen fl ackern lustig auf und es knistert und knackt. Plötzlich stob ein Funke auf und be-rührt das Kind. Das tut dem Kleinen weh und es weint bitterlich. Entsetzt schimpft die junge Mut-ter auf das Feuer ein:„Feuer, warum tust du meinem Kindchen weh? Ich füttere dich mit Holz und bin gut zu dir. Ich werde dich bestrafen.“ Sie hackt mit einer Axt auf das Feuer ein und gießt einen Schwall Wasser in die Glut. Zischsch – das Feuer erlischt und so-gleich wird es dunkel und kalt im Zelt. Das Kindchen weint kläglich. Oje, so schnell wie möglich muss die junge Mutter das Feuer wieder anfachen. Sie scharrt die Asche auseinander und bläst hinein. Doch was sie auch tut, kein Fünkchen ist zu sehen. Es bleibt dunkel und wird immer kälter ... Schließlich ist in der dunklen Asche das Gesicht der Herrin des Feuers zu sehen. Sie wiegt ihren Kopf hin und her. Ihre Stimme ist rauchig: „Nicht ich und nicht ihr habt die Kraft, das Feuer wieder zu entzünden. Allein aus dem Herzen eines Menschen werden neue Flammen entstehen. Doch ich warne euch - ehrt das heilige Feuer und vergesst nie, dass das Feuer aus dem Herz dieser jungen Frau kommt.“ ... Eine Flamme loderte auf und darin verschwindet die Herrin des Feuers, und mit ihr verschwindet die junge Frau.In allen sieben Zelten ist nun das Feuer wieder entfacht. Es wird warm im Lager und warm in den Herzen der Selkupen. Seit diesem Tag ehrt und achtet man das Feuer im Lande der Selkupen als heiliges Element. Aus: Die Herrin des Feuers

„Märchen sind Geschichten vom möglichen Geschehen. -Ich habe diese Geschichte gehört und erzähle sie mit Feuereifer weiter.

Ob sie sich so zugetragen hat, dafür lege ich meine Hand nicht ins Feuer.“

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Nr. 70 Seite 14 SichtARES - ich gehöre …

Notiert für Sie von meinem Personal

Liebe Leserinnen und Leser, können Sie sich vorstellen, dass sich bei solchen Worten mei-ne Nackenhaare aufstellen und ich einen Kat-zenbuckel machen möchte? Don Camillo hat mal gesagt: „Nach Gott gehört jeder Mensch nur sich selbst.“ Diese Aussage ist auch auf Katzen übertragbar. Sie kennen Don Camil-lo nicht? Ich habe seine Bekanntschaft auch noch nicht machen dürfen. Ich weiß nur, dass meine Dienerin Berichte über ihn immer mal wieder in diesem lauten, fl immernden Kasten sieht, den Menschen Fernseher nennen. Viel-leicht lebt Don Camillo in einem fernen Land oder in einer anderen Zeit.

Vor nicht allzu langer Zeit habe ich dann von einer Göttin gehört, die uns Katzen endlich

richtig würdigt. Ihr Name ist Bastet – und sie ist eine Katze! Ich war ganz begeistert zu hören, dass sie als eine Göttin der Fruchtbarkeit und der Liebe in Ägypten verehrt wird. Die Men-schen huldigen ihr, bauen Tempel, verehren sie in Schriften und bildlichen Darstellungen! Auch diese Nachricht kam aus dem Fernseher. Ich lief schnurrend um das Gerät, um dann zu hören, dass kein Mensch mehr an diese Göttin glaubt, weil sie vor tausenden von Jahren nur in einem schmalen Landstreifen neben einem Fluss verehrt wurde. Das war eine geradezu niederschmetternde Nachricht.

Endlich hatten Menschen erkannt, welch hohe Bedeutung uns Katzen zukommt und schon wird das wieder vergessen und es setzt sich die Vorstellung fest, dass Menschen über Kat-zen bestimmen können.

Die einzige Person, die durchgehend meine Bedeutung zu schätzen weiß, ist mein Leib-arzt. Wenn meine Diener mich zum jährlichen Routinecheck zu ihm tragen, ruft er nicht sie auf, seine Räume zu betreten, sondern mich. Dass ich diesen Weg in einer Transportbox zurücklege, ist der Tatsache geschuldet, dass ich mich außerhalb meines eigenen Herr-schaftsbereichs immer sehr unwohl fühle und mich große Ängste überkommen. Bisher ist mein Leibarzt immer mit meinen inneren und äußeren Werten zufrieden gewesen. Allein mein Gewicht bietet immer wieder Anlass zu Diskussionen. Sollte von Seiten meines Leibarztes leichte Kritik an wenigen hundert oder tausend Gramm über meine Ide-

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Nr. 70 Seite 15Sichtalgewicht geäußert werden, gibt es einen stra-fenden Blick von meiner Dienerin in Richtung meines Dieners. Aber ist es diesem Menschen anzulasten, dass er immer nur mein Wohl im Blick hat? Die Vorstellung, dass meinen Wün-schen nicht sofort entsprochen werden könn-te, ist geradezu absurd.

Ich darf daran erinnern, dass die Spezies „Fe-lis silvestris catus“, zu deutsch Hauskatze, als Göttin verehrt wurde? Nun, meine Taille mag etwas breiter sein. Auch hat meine Sportlich-keit mit den Jahren vielleicht etwas nachgelas-sen. Aber immer noch erklimme ich mehrmals täglich den Blauregen, um Zugang zum Haus zu bekommen. Welcher Mensch mit leicht überdurchschnittlicher Leibesfülle kann das von sich behaupten? Abgeleitet von meinen göttlichen Vorfahren erwarte ich Respekt und Wertschätzung des für mich arbeitenden Per-sonals.

Ich würde den eingangs genannten Satz „Ich gehöre …“ gerne abwandeln. Tolerieren wür-

Katzen liegen nicht faul rum. Sie verschönern den Raum.

Jeder Katzenhasser wird als Maus wiedergeboren!

de ich „Ich gehöre zu …“. Aber seien wir doch ehrlich. Eigentlich müsste es heißen: „Mein Personal gehört mir. Mein Haus gehört mir. Alle Dienstleistungen, die mir täglich angebo-ten werden, sind als selbstverständliche Zei-chen der Verehrung zu erbringen.“

Bastet wurde als Göttin verehrt. Ihre Zeit ist vorbei. Aber auch ich bin eine Katze. Und auch ich verbreite Liebe und Zufriedenheit. Zumin-dest mein Personal scheint seinen Dienst für mich täglich neu zu genießen. Ich nehme Ab-stand davon, als Gott verehrt zu werden. Aber ich bin gerne bereit, die Bastet zugeschriebe-nen Eigenschaften auch in meiner näheren Umgebung zu verbreiten.

Ich bin ganz sicher, dass auch andere Katzen diese Wirkung auf „ihre“ Menschen haben. Ich glaube, dass jeder Mensch, der das Glück hat mit einer Katze zu leben, Liebe, Glück und Zu-friedenheit jeden Tag erleben kann.

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Nr. 70 Seite 16 SichtHüstener Krippen

Jessica Rzodeczko

Die Weihnachtskrippe stellt die Geburt Jesu Christi dar und symbolisiert für uns die weihnacht-liche Adventszeit und Heiligabend. Doch für Rudolf Brenke ist die Weihnachtskrippe etwas viel größeres: seine Leidenschaft. Der im Jahre 1949 geborene Rudolf Brenke aus Hüsten sammelt, seit seiner ersten Krippe als Kind, Krippen in verschiedenen Größen und Farben. Seine allererste Krippe war damals ein Weihnachtsgeschenk gewesen und damit der Anfang seines Sammler-Daseins. In seinem Be-sitz befi nden sich mittlerweile zehn verschiedene Krippenlandschaften. Dabei ist ihm eines ganz wichtig, nämlich einzelne Teile selbst nach Anleitung nachzubauen. Hierbei ist es egal, ob neue Teile gebaut werden müssen oder kaputt gegangene wieder repariert. Das ganze Jahr über arbeitet, bastelt und restauriert Rudolf Brenke an seinen Krippen im haus-eigenen „Bastel-Keller“. Eine Krippe liegt ihm und seiner Frau Maria besonders am Herzen: die seiner Tochter Julia. Diese ist vor einigen Jahren nach Neuseeland ausgewandert und lebt und arbeitet nun dort. Da ihr Vater ein großer Krippen-Liebhaber ist, hat dies sie dazu bewegt, ein Päckchen zu Weihnach-ten zu verschicken mit einem besonderen Exemplar für ihren Vater. Jedes Jahr an Weihnachten hat dieses Geschenk von Tochter Julia einen besonderen Platz bei Rudolf Brenke daheim. Tatsächlich stellte der leidenschaftliche Sammler schon einige Male seine Krippen zur Schau und ließ somit eine breite Gruppe an Interessierten an seinem Hobby teilhaben. Dies erfüllte ihn stets mit Freude und Stolz. Und sicherlich werden auch dieses Jahr einige Krippen das Heim der Brenkes mit weihnachtli-chem Charme erfüllen.

Fotos: Privat

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Nr. 70 Seite 17SichtPastors Enten schwimmen jetzt im Ententeich

Edwin Müller

Zu seiner Einführung als neuer Pfarrer von St. Petri Hüsten hatte das Gemeindeteam aus Bruch-hausen, dem Entendorf, Pfr. Daniel Meiworm symbolisch eine „Bruchhauser Ente“ überreicht.

Bruchhausen gehört ja zur großen Pfarrei St. Petri Hüsten.

Zum Abschluss des Jubiläumsprogramms zur Kirchweih der neobarocken Kirche St. Maria Mag-dalena und Luzia im Jahr 1926 bekam Pfarrer Meiworm zu seiner großen Überraschung nun ein echtes lebendes Entenpärchen geschenkt, das ihm Bauer Josef Walter auf seinem Hof übergab.

Unter großem Beifall durfte Pfarrer Meiworm die beiden Enten - Männchen und Weibchen - auf dem Bruchhauser Ententeich aussetzen, wo sie sich sofort wohl fühlten und mit kräftigem Flü-gelschlagen davon schwammen. Kommentar der Zuschauer und Gäste: „Da schwimmen die Meiworms!“

Und der Pastor kann nun singen: “Alle meine Enten schwimmen auf dem See“.

Vielleicht gibt es ja dann auch mal einen guten und leckeren Entenbraten ...

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Nr. 70 Seite 18 SichtIm ganzen Dorf Theater …

Theatergruppe der Kolpingfamilie Bruchhausen begeistert das Publikum mit Dorfkrimi

„BITTE UNAUFFÄLLIG FOLGEN!“Edwin Müller

Im Januar 2011 wurde die Theatergruppe der Kolpingfamilie Bruchhausen, ein Mehrgenerati-onentheater, gegründet. In diesem Jahr besteht sie nun schon fünf Jahre.Seitdem hat die mittlerweile zwanzigköpfi ge Gruppe (Alter von 5 bis über 70 Jahre) mit verschie-denen Auff ührungen auf der Bühne der Rodentelgenkapelle oder bei ihren sagenhaften Dorfrund-gängen das Publikum nicht nur aus Bruchhausen, sondern auch über die Stadtgrenzen hinaus begeistert.

Nach dem großen Erfolg mit dem mörderischen Stück „(St)Erben ist tödlich“ im vergangenen Jahr hatten sich die Bruchhausener für dieses Jahr etwas Besonderes einfallen lassen: Sie machten „im ganzen Dorf Theater“ und luden am 16., 17. und 18. September zu heiteren kriminalistischen Dorfrundgängen unter dem Titel „Bitte unauff ällig folgen!“ ein.Das Stück wurde von der Gruppe selbst geschrieben. Spannende Unterhaltung mit originellen Typen und dubiosen Geschäftemachern war in diesem Dorfkrimi garantiert.An den fünf verschiedenen Stationen (Kirche und Pfarrheim, Sportheim, Altes Feuerwehrgerä-tehaus, Grüter’s Bauernhof und Abschluss wieder im Pfarrheim) ging es um handfeste Aff ären und sogar um Mord an einer jungen Journalistin (Vroni Wiesenthal), die mit ihrer Kamerafrau (Pe-tra Stiefermann) Doping-Skandalen im Ort auf der Spur war und skandalösen Fragen nachging:Was sind das für Geldgeschäfte zwischen dem Scheich (Wolfgang Mosters) samt Kamel (köstlich dargestellt von den beiden jüngsten Spielerinnen Imke und Rieke Wiesenthal), seinem Bodyguard (Ben Naramski) und dem Ex-FIFA Chef „Josef Flatter“ (Christoph Naramski)? Welche Rolle spielt eigentlich Frau Bürgermeister „Resi Silberer“ (Monika Deroitte)? Was wird aus dem alten Feuer-wehrgerätehaus, in dem ein Chemiker (Ulmer Becker) mit illegalen Stoff en handelt? Bekommt der Braumeister vom Entenbräu (Manuela Mosters) seine Brauerei, kann die Altenheimleiterin (Marian-ne Baumfaste), die sich das Gebäude mit ihrer Klientin (Marlies Kunze) ansieht, hier ein Altenheim einrichten oder bekommt die fesche Dame eines bekannten „Etablissements“ (Bärbel Hahne) hier vielleicht sogar eine weitere Zweigstelle? Warum legen die Fußballer so an Gewicht zu und warum rennen die Schweine des Bauern Grüter auf einmal so schnell durch die Stallboxen?Auch das neugierige Rentnerpaar (Annette und Reinhard Grüter), das in jeder Szene auftauchte, stellte immer wieder fest: “Hier stimmt doch was nicht!“

Der Beginn der Rundgänge war jeweils an der Kirche, wo Regisseur Edwin Müller die Zuschauer begrüßte und zum Mitmachen einlud: „Bitte unauff ällig folgen!“

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Nr. 70 Seite 19SichtÜber 200 Zuschauer nahmen an den drei Rundgängen teil und versuchten mit viel Ehrgeiz und kriminalistischem Eifer an der letzten Station im Pfarrheim, im Büro der „SOKO HÜSTEN“, an der Aufklärung des spektakulären Falles mitzuwirken und so dem Kommissar (Christian Linke) und seinem Praktikanten (Leo Stegemann) bei der Klärung des Falles behilfl ich zu sein. Für die richtige Lösung gab es einen Preis. Übrigens gab es an jedem Abend einen anderen Täter!Wer bei dem gut zweistündigen Spektakel dabei war, hatte - trotz eines kräftigen Regenschauers am Samstagabend - seinen Spaß.Natürlich gehörten auch dieses Mal wieder ein leckerer Imbiss und Getränke vom bewährten „Kolping-Catering“ dazu.

Erste Überlegungen zu neuen Aktivitäten der Theatergruppe für 2017 laufen schon wieder.

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Nr. 70 Seite 20 SichtDas gestohlene Jesuskind

Autor unbekannt

Die schönste Krippe dieser Weltist in der Kirche aufgestellt.Maria, Josef, Ochs und Rind,inmitten drin das Jesuskind.

Kurz nach dem zweiten Weihnachtstagtriff t den Herrn Pfarrer fast der Schlag,wird käsebleich vor großem Schreck –das süße Jesulein ist weg.Fort, gestohlen und geraubtvon Kirchenräubern unerlaubt.

Der Messner ist auch sehr entsetztweil stark die Heiligkeit verletzt.

Die beiden sorgen sich mit Bange,jetzt dauert es bestimmt nicht langebis auch der Josef wird gestohlenund Gauner die Maria holen.

Und sie beschließen aufzupassen,den Übeltäter frisch zu fassen.Der Pfarrer will im Beichtstuhl sitzen,das Brillenglas an schmalen Schlitzen.Der Messner beim Altar verkroch,spickt durch ein kleines Astguckloch.

Sie warten ganz mucksmäuschenstillund wie es Gottes Weisheit will,

öff net sich sacht die Kirchenpfort‘,ein kleiner Bub erscheinet dort,schiebt seinen Roller vor sich her,das Jesuskind liegt hinten quer,über dem Schutzblech hängend nur,halb festgemacht mit einer Schnur.

Der Pfarrer eilet fl ugs geschwindzum Buben mit dem Jesuskind.„Was fällt dir ein“, hört man ihn fragen,„willst du mir gleich die Wahrheit sagen.“Der Knirps mit seinen blonden Lockenerwidert freiweg unerschrocken:

„Was man verspricht, man halten soll“,und er erklärt fast andachtsvoll:„Ich habe schon vor ein paar Wochendem Jesuskind fest versprochen:Wenn es am Christtag an mich denkt,mir einen schönen Roller schenkt,darf es zusammen mit mir fl itzenund hinten auf dem Schutzblech sitzen.Ich werde nicht vom Roller steigen,dem Jesuskindlein alles zeigen.

Dann kann es Abwechslung bekommen vom Heugeruch und Überfrommen.Und frische Luft und Spaß, juchuund rote Bäckchen noch dazu.

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Nr. 70 Seite 21SichtMusterwohnung „wohn-wert“ offi ziell übergeben

Karl Keßler

Der Caritasverband Arnsberg-Sundern e. V. hat gemeinsam mit dem Gesundheitsamt des HSK in Arnsberg eine Musterwohnung einge-richtet, um barrierefreies Wohnen mit einem Demonstrations- und Beratungsangebot inte-ressierten Bürgerinnen und Bürgern näher zu bringen.

Die Übergabe war am 23.09. im Haus der Ca-ritas, Hellefelder Straße 21. Eine Vertretung des Seniorenbeirates der Stadt Arnsberg war dabei.

Eindrucksvoll wurde die eingebaute Technik und viele zusätzliche Hilfsmittel vorgestellt. Technik und Hilfsmittel sind so konzipiert, dass ein lebenslanger Verbleib in den eigenen vier Wänden möglich und vor allem er-schwinglich ist. Die Wohnung kann so sicher und barrierefrei ausgestaltet werden. Dazu wurden die einzelnen Räume, Wohnraum, Küche, Schlaf-zimmer, Bad und Diele vorgestellt und die Hilfsmittel erläutert, die das eine oder andere erleichtern, Kom-fort bieten, Orientierungshilfen ge-ben und Gefahrenstellen vermeiden. Dazu kommen geeignete Möbel und ein Lichtkonzept, das sich dem indivi-duellen Biorhythmus anpassen lässt. Die Vertretung des Seniorenbeirats

war beeindruckt vom Konzept, der kompe-tenten Vorführung und den Hinweisen auf Fördermöglichkeiten. Caritas und HSK bieten kostenfreie und individuelle Besichtigung und Beratung an. Da Technik und Hilfsmittel auch genutzt werden können, um die Pfl ege zu er-leichtern, ist das Angebot sicher auch für pfl e-gende Angehörige wertvoll.

Für Kontakt und Anmeldung stehen zur Verfü-gung: Frau Ursula Marquardt (Caritasverband Arnsberg-Sundern e. V.) unter Telefon 02931 8069 oder [email protected] sowie Herr Hartmut Humpert (HSK Gesundheitsamt) unter Telefon 02931 94-4000 oder [email protected]

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Nr. 70 Seite 22 SichtNeuerungen der Pfl egeversicherung 2017

Hartmut Humpert

Die gesetzliche Pfl egeversicherung hat seit ihrer Einführung 1995 grundsätzlich zu einer Ver-besserung pfl egebedürftiger Menschen und der sie unterstützenden Angehörigen beigetragen. Gleichzeitig sahen sich der Begriff und die Beurteilung von Pfl egebedürftigkeit von Anfang an großer fachlicher Kritik ausgesetzt.

Hierauf reagierte der Gesetzgeber und gab bereits vor Jahren die Entwicklung eines neuen Pfl e-gebegriff s und Begutachtungsinstrumentariums in Auftrag.

Mit der Einführung des neuen Pfl egebedürftigkeitsbegriff s zum 01.01.2017 erfolgt gleichzeitig die Einführung eines neuen Beurteilungsinstrumentes. Pfl egebedürftigkeit wird nicht mehr in Minuten, sondern in Pfl egegraden gemessen.

Maßgeblich für das Vorliegen von Pfl egebedürftigkeit sind die gesundheitlichen Beeinträchtigun-gen der Selbständigkeit oder der Fähigkeiten in folgenden Bereichen:

1. Mobilität Wie selbständig kann der Mensch sich fortbewegen und seine Körperhaltung ändern?

2. Kognitive und kommunikative Fähigkeiten Wie fi ndet sich der Mensch in seinem Alltag örtlich und zeitlich zurecht? Kann er für sich

selbst Entscheidungen treff en? Kann die Person Gespräche führen und Bedürfnisse mittei-len?

3. Verhaltensweisen und psychische Problemlagen Wie häufi g benötigt der Mensch Hilfe aufgrund von psychischen Problemen, wie etwa aggres-

sives oder ängstliches verhalten.

4. Selbstversorgung Kann sich der Mensch im Alltag selbst versorgen bei der Körperpfl ege, beim Essen und Trin-

ken?

5. Bewältigung von und selbständiger Umgang mit krankheits- oder therapiebedingten Anforderungen und Belastungen

Welche Unterstützung wird benötigt beim Umgang mit der Krankheit und bei Behandlungen? z.B. Medikamentengabe, Beatmung, Verbandswechsel, etc.)?

6. Gestaltung des Alltagslebens und sozialer Kontakte Wie selbständig kann der Mensch noch den Tagesablauf planen oder Kontakte pfl egen?

Aufgrund einer Gesamtbewertung aller Fähigkeiten und Beeinträchtigungen erfolgt die Zuordnung zu einem der fünf Pfl egegrade.

Was geschieht mit den bisherigen Pfl egebedürftigen und ihren Einstufungen?

Alle Personen, die bereits Leistungen der Pfl egeversicherung beziehen haben einen Bestands-schutz!!!

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Nr. 70 Seite 23Sicht

* Für weitere Fragen und Informationen zur Pfl egeversicherung steht Ihnen die Trägerun-abhängige Pfl egeversicherung des Kreisgesundheitsamtes, 02931 94-4000, Herr Hart-mut Humpert gerne in einem persönlichen Gespräch, Telefonat oder zu einem Hausbesuch zur Verfügung.

Pfl egegrad 1 Pfl egegrad 2 Pfl egegrad 3 Pfl egegrad 4 Pfl egegrad 5

Pfl egegeld 0 € 316 € 545 € 728 € 901€ monatlich monatlich monatlich monatlich monatlich

Pfl egesachleistungen für häusliche Pfl ege 0 € 689 € 1298 € 1612 € 1995 € monatlich monatlich monatlich monatlich monatlich

Kombinationsleistung * * * * *

Pfl egehilfsmittel 40 € 40 € 40 € 40 € 40 € monatlich monatlich monatlich monatlich monatlich

Verhinderungspfl ege 0 € 1.612 € 1.612 € 1.612 € 1.612 jährlich jährlich jährlich jährlich jährlich

Kurzzeitpfl ege 0 € 1.612 € 1.612 € 1.612 € 1.612 € jährlich jährlich jährlich jährlich jährlich

Tages- und 0 € 689 € 1.298 € 1.612 € 1.995 € Nachtpfl ege monatlich monatlich monatlich monatlich monatlich

Zusätzliche 125 € 125 € 125 € 125 € 125 € Betreuungsleistungen monatlich monatlich monatlich monatlich monatlich

Vollstationäre Pfl ege 125 € 770 € 1.262 € 1.775 € 2.005 € monatlich monatlich monatlich monatlich monatlich

Wohnumfeld ver- bessernde Leistung 4.000 € 4.000 € 4.000 € 4.000 € 4.000 €

Sie werden automatisch in den jeweiligen Pfl egegrad übergeleitet. Dies sieht folgendermaßen aus:

Pfl egebedürftige ohne Einschränkung der Alltagskompetenz werden von Pfl egestufe I in den Pfl egegrad 2, von Pfl egestufe II in den Pfl egegrad 3 und von Pfl egestufe III in den Pfl egegrad 4 übergeleitet.Pfl egebedürftige mit festgestellter Einschränkung der Alltagskompetenz werden von ihrer Pfl egestufe in den übernächsten Pfl egegrad übergeleitet. Von Pfl egestufe 0 in den Pfl egegrad 2, von Pfl egestufe I in den Pfl egegrad 3, von Pfl egestufe II in den Pfl egegrad 4 und von Pfl ege-stufe III in den Pfl egegrad 5

Leistungen der Pfl egeversicherung ab Januar 2017

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Nr. 70 Seite 24 Sicht

Kurs Tag Start am Uhrzeit Ort Kurs-Nr.

Veranstaltungen und Kurse November / Dezember 2016

iPhone & Co. Mo 28.11.2016 18:00 Arnsberg K-501-902Hawaii, unbekannter Kosmos im Pazifi k (Diavortrag) Mo 28.11.2016 18:30 Neheim K-110-075"Digitale Stadt" Arnsberg Mi 30.11.2016 10:00 Arnsberg K-600-104"Aktenkundig" - Neues über Hugo Bremer aus fremden Archiven Mi 30.11.2016 16:30 Arnsberg K-111-035200 Jahre Bezirksregierung Arnsberg - Teil 3 Mi 30.11.2016 17:00 Arnsberg K-101-033Excel 2016 für Fortgeschrittene Mi 30.11.2016 18:00 Arnsberg K-501-307Kurz und Bündig - Windows, Word und Internet Do 01.12.2016 18:00 Arnsberg K-501-008Windows, Word, Internet - Einführung Di 06.12.2016 18:00 Arnsberg K-501-017Iserlohn und Weihnachtliches Barendorf (Exkurs.) Sa 10.12.2016 08:00 Arnsberg K-111-034Literaturseminar: Afrikanische Romane Sa 10.12.2016 15:00 BZ Sorpesee K-201-091Das Android Smartphone unterwegs und im Urlaub Mo 12.12.2016 18:00 Arnsberg K-501-926Vokabeln lernen leicht(er) gemacht (Vortrag) Mi 14.12.2016 18:30 Arnsberg K-300-007IS, Salafi smus und Dschihadismus aus historischer Sicht (Vortrag) Mi 25.01.2017 18:00 Arnsberg L-100-091

Ausblick für den Januar 2017

Fotobücher selbst gestalten Mo 09.01.2017 19:00 Sundern K-210-066Windows, Word, Internet - Einführung Mo 16.01.2017 09:00 Neheim K-501-018iPhone & Co. Di 17.01.2017 18:00 Neheim K-501-905Erste Hilfe - Workshop Sa 21.01.2017 09:00 Neheim K-300-00360plus - Das Android Smartphone Mo 23.01.2017 15:00 Neheim K-501-919

Veranstaltungen der VHS Arnsberg/Sundern von Dezember 2016 bis Januar 2017Auch zum Ende des Herbstsemesters 2016 können noch interessante Veranstaltungen und Kurse besucht werden. Es gibt sowohl Vorträge / eine Exkursion im Rahmen der Se-niorenakademie Arnsberg (senaka) als auch Angebote im Bereich Smartphone, Windows, Internet. In der tabellarischen Übersicht fi nden Sie eine kleine Auswahl.

Die Angebote für Januar 2017 (mit Ausnahme des Vortrages am 25.01.17 über IS, Salafi s-mus und Dschihadismus) sind zur Zeit der

Drucklegung noch nicht „offi ziell“, bitte fragen Sie daher bei Interesse ab Anfang Dezember bei der VHS nach. Das Frühjahrssemester 2017 beginnt am 16. Januar. Im Internet sind alle neuen Kurse etwa Anfang Dezember ver-fügbar. Dort fi nden Sie dann auch wieder über zwanzig interessante senaka-Veranstaltun-gen, die zur Zeit geplant werden.

Das gedruckte Programmheft wird kurz vor Semesterbeginn im Januar 2017 erscheinen.

Sie können diese Kurse und Veranstaltungen telefonisch oder auf der Homepage der VHS unter www.vhs-arnsberg-sundern.de buchen. Weitere Informationen gibt es in den Geschäftsstellen der VHS in Arnsberg 02931 13464, in Neheim 02932 9728-16 in Sundern 02933 4070 sowie im Bildungszentrum Sorpesee 02935 80260

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Nr. 70 Seite 25SichtSo auf Erden - Die lange Suche nach dem Leben

Rolf Hilje

Liebe Leserinnen und Leser der Sicht,

bald ist Weihnachten, die Abende werden län-ger und bieten sich besonders zum Lesen an. Ein interessantes und spannendes Buch kann über manch einsame Stunden hinweg helfen.

Heute möchte ich Ihnen den zweiten Roman der Autorin Katrin Liebelt mit dem Titel:„So auf Erden - Die lange Suche nach dem Leben" vorstellen.

Katrin Liebelt wur-de 1967 in Arns-berg geboren und besuchte nach der Grundschule das Gymnasium Lau-rentianum in Arns-berg, das sie 1986 mit der erfolgrei-

chen Abiturprüfung abschloss. Nach der Be-endigung ihres Studiums als Historikerin und Politikwissenschaftlerin arbeitete sie einige Jahre als Redakteurin. Ab 2003 war sie als Redenschreiberin für verschiedene Bundes-ministerinnen und Bundesminister tätig.

Während einer berufl ichen Auszeit schrieb sie ihren ersten Roman - Im Norden ein Licht -, den ich bereits in der 56. Ausgabe der Sicht vorgestellt habe.

Katrin Liebelt lebt heute mit ihrem Mann und ihren vier Töchtern in Berlin.

In ihrem zweiten Roman „So auf Erden - Die lange Suche nach dem Leben“, der im Sauer-land spielt und 2015 erschienen ist, beschreibt sie das Schicksal von drei Kindern, die nach dem Tod der Eltern im Herbst 1948 nach ein-gehender Beratung der Verwandtschaft in ver-schiedenen Familien untergebracht werden.In den Nachkriegsjahren und in der Zeit des Wirtschaftswunders wachsen die Geschwister getrennt voneinander auf. Für die vierzehn-jährige Christel, ein hübsches aufgewecktes Mädchen, ist es nicht schwierig ein Ehepaar

zu fi nden. Was aber soll aus Annelies werden, die als schwachsinnig galt, bis ein Arzt spä-ter feststellte, dass sie von Geburt an nahe-zu taub ist. Noch schwieriger gestaltete sich die Unterbringung des sechsjährigen Karl, der noch Bettnässer ist. Letztlich wird auch für An-nelies und Karl ein neues Zuhause gefunden. Kindheit und Jugend der drei Kinder verlaufen völlig verschieden und entsprechend ist auchder weitere Lebensweg.

Katrin Liebelt beschreibt in ihrem Roman sehr eindrucksvoll die Entwicklung der drei Kinder bis ins Erwachsenenalter, ihre Suche nach dem Glück und dem viel zu frühen Tod der Christel.

Das Buch der Autorin Katrin Liebelt ist 2015 im Verlag Block Bismark OT Kremkau erschie-nen.

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Nr. 70 Seite 26 SichtEs sind die kleinen Dinge,

die uns ein Lächeln ins Gesicht zaubern Marita Gerwin

Ich sitze im Großraum-Abteil des Intercity-Zuges nach Hamburg. Es ist mal wieder rappelvoll. Ohne einen reservierten Platz geht gar nichts. Aber ich sollte eines Besseren belehrt werden. Beim nächsten Halt steigt eine junge Mutter mit 2 kleinen Kindern hinzu. Sie hält ein 2-jähriges Mädchen an der Hand und trägt einen ca. 6-monatigen Jungen in einem Tuch auf der Hüfte. In der anderen Hand transportiert sie ihr Gepäck, eine handliche Tasche.

Sie quält sich durch den Gang bis zu ihrem reservierten Platz, direkt neben mir. Ich sehe die Schweißperlen auf der Stirn. Sie wirkt gestresst. Kein Wunder, in dieser Situation. Ich frage, ob ich ihr helfen kann. Sie signalisiert mir, dass ich das Mädchen mal eben auf den Schoß nehmen solle. Gesagt. Getan. Sie lächelt mir erleichtert zu, greift derweil in ihr Handgepäck und zieht eine Milchfl asche heraus. Genüsslich trinkt die Kleine, lehnt sich zurück und wirkt völlig entspannt. Ich auch!

Die Mutter, spricht eine Sprache, die ich nicht verstehe. Ein junger Mann neben uns steht spontan auf und bietet ihr an, das Gepäck auf die Ablage zu hieven. Sie lächelt, freut sich und nimmt mit dem Baby zusammen neben mir Platz. Es dauert nicht lange und der kleine Lockenkopf mit den dunklen Kulleraugen fängt an zu quengeln. Es scheint ihm alles zu eng zu werden. Unwirsch und genervt schaut der ein oder andere Reisende zu dem Baby rüber. Sie scheinen sich gestört zu fühlen.

Genau in diesem Augenblick fällt der Blick der jungen Frau auf die Ablage über unseren Köpfen. Dort entdeckt sie durch das Plexiglas eine Lücke zwischen zwei Gepäckstücken und zusammen-geknüllten Mänteln. Eilig steht sie auf, stupst den jungen Mann neben uns an und bittet ihn mit Händen und Füßen gleichzeitig, ihren Sohn dort hinauf zu legen. Er wirkt völlig irritiert und schaut hilfl os und fragend drein. „Das ist jetzt nicht Ihr Ernst, oder? Ich kann das Baby doch nicht da oben ins Gepäcknetz legen!“ Die junge Frau versucht uns klar zu machen, dass das sehr wohl geht. Sie zieht ihre Schuhe aus, klettert kurzerhand auf den Sitz und legt den Kleinen in das Ge-päcknetz. Ihr Tragetuch dient ihm als Kopfkissen. Nach diesem Überraschungsmoment nimmt er seinen Daumen in den Mund und nuckelt sich in Windeseile in den Tiefschlaf.

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Nr. 70 Seite 27SichtIch habe das Gefühl, dass alle Reisenden in diesem Großraum-Abteil plötzlich ihre Etikette bei-seite legen, lächeln und gebannt zuschauen, was da gerade passiert. Der junge Mann bietet sich an, gut aufzupassen, damit der Kleine nicht herunterpurzelt.

Es dauert gerade mal eine halbe Stunde, da wacht der kleine Mann auf. Er strahlt und quietscht vor Vergnügen. Er fühlt sich sichtlich wohl da oben im Gepäcknetz. Er winkt und singt und zaubert allen Reisenden ein Lächeln ins Gesicht. Eine Situationskomik par excellence. Einfach toll. Ich bin selten so entspannt mit der Bahn gereist wie an diesem Tag.

Oft sind es die kleinen Dinge, die uns ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Sie bleiben fest verwurzelt in unseren Erinnerungen. Diese Mutter mit ihren Kindern ganz gewiss. Ich werde sie nicht mehr vergessen!

„Jeder Weg hat ein Ziel – ohne Ziel sind wir Menschen orientierungslos.“

Ein Reisender ist den ganzen Tag gewandert und klopft an das Tor eines Klosters. Es ist Abend und er bittet um ein Nachtlager. Ein Abt führt ihn in die Kammer. Der Reisende schaut sich um. Da ist kein Schrank, nicht einmal ein Nachtschränkchen. Er fragt. „Wie ist das zu verstehen? Ihr habt hier nichts, gar nichts.“ - Der Abt schaut ihn an: „Du hast ja auch nichts.“ – „Nun ja, ich bin ja auch nur auf der Durchreise.“ – Die Antwort des Abtes: „Das sind wir auch. Wir sind doch alle auf der Durchreise.“

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Nr. 70 Seite 28 SichtMalbranche,

der sympathische Trommler und TänzerMarita Gerwin

Im Sommeratelier der Generationen im Jugendzentrum Arnsberg wollte ich einmal etwas Au-ßergewöhnliches ausprobieren. Denn es ist ja nie zu spät, Neues zu lernen. Gesagt. Getan. Ich meldete mich an zum „Afrikanischen Trommeln“ mit Jean Malbranche aus Arnsberg. War das ein Vergnügen. Ich erlebte Momente, die mich faszinierten. Nach dem Workshop bat ich ihn, uns für das GenerationenMagazin SICHT ein Interview zu geben. Herzlichen Dank für die Bereitschaft.

Jean Malbranche. Ein nicht alltäglicher Name für einen Arnsberger. Wo sind Sie geboren?

Ich schaue ihn fragend an. Er lächelt und antwortet: „Ja, das stimmt. Kein Meier, Müller, Schulze. Ich bin in Port-au-Prince, Haiti, geboren. Ich lebe seit 1959 in Deutschland. Habe hier studiert. Seit 1999 wohne ich in Arnsberg-Oeventrop.

Wie sind Sie nach Deutschland gekommen?

Ich habe mein Studium als Dipl.-Ingenieur – Fachbereich Statik in Aachen absolviert. Darüber hinaus war ich 15 Jahre in der Vorbereitung von Entwicklungshelfern tätig.

Sie trommeln mit solch einer Leidenschaft. Ist Ihnen das Trommeln in Haiti „in die Wiege gelegt worden“?

Eine Trommel habe ich erst in Deutschland angefasst. Im 20ten Jahrhundert galten Trommeln immer noch für die Kirche als Teufelszeug. Es waren geweihte Kult-Instrumente, die nur zu re-ligiösen Anlässen benutzt wurden. Ihre Nutzung war in den Augen der Christen eine schwere Sünde. Ich durfte zu Hause nur mit den Fingern auf dem Tisch klopfen. Mehr nicht. Der Satz „dann kommst Du in die Hölle“ verfolgt mich heute noch, sobald ich eine Trommel anfasse. Alles Afrikanische wurde von den französischen Kolonialherren schlecht gemacht.

Die Macht des Rhythmus, der wirklich in der Lage ist, jeden Menschen in Trance zu versetzen, sobald der Betroff ene es schaff t, sich dem Rhythmus der Trommeln hinzugeben, ist nachweisbar in vielen Zeremonien in Nepal, Indien, Persien und anderswo in Asien. In dem Buch „Die ver-gessene Macht des Rhythmus“ beschreibt Reinhard Flatischler dies eindrucksvoll. Ich vermute, dass der Klang der Trommeln aus den Tiefen der Berge damals den Franzosen Angst bereitet hat. Etliche Märchen, die sie über den Voodoo verbreitet haben, sind heute noch lebendig.In den 70er Jahren habe ich zwei Jahre als Perkussionist in der „Uli’s Blues Band“ gespielt. Erst die zufällige Begegnung mit der afrikanischen Musik im Jahr 1986 hat mich zum Tanzen und zum Trommeln gebracht.

1993 bin ich für einige Monate im Senegal gewesen. Meine ersten Trommel- und Tanzkurse habe ich für Entwicklungshelfer gegeben, damit sie sich an die Rhythmen ihres Gastlandes gewöhnen konnten.

Trommeln Sie nur für sich Zuhause? Oder lehren Sie auch in Arnsberg interessierten Men-schen das afrikanische Trommeln?

Seit 1986 gebe ich Tanz- und Trommel-Kurse, Workshops für Erwachsene, Trommel-Kurse für Kinder in den heimischen Schulen, Kindergärten, Jugendliche in Schulen, in Bad Honnef, Essen, Arnsberg und Umgebung.

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Nr. 70 Seite 29SichtErfahrungen habe ich auch in der künstlerischen Arbeit mit Erwachsenen, insbesondere auch mit alten Menschen. Ich würde gern in den Senioren-Gruppen in Arnsberg das afrikanische Trom-meln und Tanzen etablieren. Es bereichert das Leben der Menschen, unterbricht den Alltag und zaubert Glücks-Momente.

Was ist Ihnen wichtig in Ihren Workshops und Kursen?

In meinen Musik- und Tanz-Workshops versuche ich die Teilnehmer spüren zu lassen, wie wichtig im Leben unsere Gefühle und Emotionen sind. Wir lernen dabei, einfach mal loszulassen. Die Dinge des Alltags für einen Moment in den Hintergrund rücken zu lassen. Sich von der Gruppe tragen zu lassen, um dem ständigen Druck zu entkommen, als einzelner Akteur perfekt funktio-nieren zu müssen. Den Augenblick genießen, frei von Leistungs- und Erfolgsdruck im Hier und Jetzt sein. Freude und den Rhythmus zu spüren. Der kreative Prozess ist mir wichtig, nicht das kreative Produkt oder das Konzert, was wir abliefern. Wenn das dabei rumkommt: Okay! Auch nicht schlecht.

Afrikanisches Trommeln ist ein wunderbares Gemeinschafts-Erlebnis, das Glücksgefühle, sog. Endorphine freisetzt und zusätzlich erdet. „Phantasie ist wichtiger als Wissen“, hat schon Einstein gesagt. Mein Eindruck ist, dass gerade in der westlichen Welt der Verstand viel zu viel Platz und Bedeutung im Leben der Menschen einnimmt. Ich versuche, meinen Kurs-Teilnehmern die Fröh-lichkeit und Gelassenheit der Karibik näher zu bringen. Das tut gut und macht uns glücklich. Es zaubert uns ein Lächeln ins Gesicht.

Es hat mir großen Spaß gemacht, beim Welt-Alzheimertag 2016 und beim Sommeratelier der Generationen im Jugendzentrum in Arnsberg dabei gewesen zu sein. Gerne wieder! Ich bin dabei!

KONTAKT: Jean Malbranche, Kursleiter, Tanz- und Trommellehrer,Klosterberg 6, 59823 Arnsberg, 02937 827095, 02937 828725, [email protected]

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Nr. 70 Seite 30 Sicht

Vorschau auf den Karneval der Generationen 2017Hildegard Henneke

Schon jetzt laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren für den „Karneval der Generationen“, der am 21. Februar 2017 in der Schützenhalle in Arnsberg/ Bruchhausen zum 6. Mal stattfi nden wird. Unter dem Motto: „An der Nordseeküste …“ steht im nächsten Jahr die beliebte Ver-anstaltung, die wir vom Seniorenbeirat der Stadt mit der Fachstelle „Zukunft Alter“ organisieren und die von den drei großen Karnevalsgesellschaften aus Arnsberg, Hüsten und Neheim mit viel Engagement unterstützt wird.

Karneval für Alle, besonders für die älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger unserer Stadt, für Men-schen mit körperlichen oder geistigen Beschwerden, für pfl egende Angehörige und Betreuer ist dieses Kostümfest gedacht. Auch und speziell Menschen mit Demenz sind eingeladen mit uns zu feiern. In den letzten 5 Jahren haben wir erfahren und gelernt, was unsere Besucher wünschen: keine langen Reden sondern viele bunte Kostüme, fröhliche tanzende und singende Kinder auf der Bühne und Musik, alte Karnevalsschlager, die man mitsingen kann.

Und wenn wir die älteren Damen und Herren beim Singen und Schunkeln beobachten, wenn wir sehen wie sie strahlen, lachen und manchmal auch tanzen – das ist ein wunderbarer Lohn für die im Vorfeld geleistete Arbeit. Der Seniorenbeirat und viele weitere ehrenamtliche Helfer kümmern sich entsprechend verkleidet um das leibliche Wohl der Gäste; das Programm kann sich wie in den letzten Jahren sehen las-sen. Durch das Programm führt in bewährter Weise wie 2016 Jo Hafner. Der Vorverkauf in den Stadtbüros beginnt am 23. Januar 2017.Mehr wird noch nicht verraten.

Wir freuen uns auf viele gut gelaunte Besucher.

KLAKAG – HELAU – MÄNTAU! MÖPPEL WAU – WAU UND KÄLBER HELAU!

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Nr. 70 Seite 31Sicht200 Jahre Bezirksregierung Arnsberg

Albert Hoff mann

In der Tagespresse waren in den vergangenen Monaten umfangreiche Berichterstattungen zum 200-jährigen Jubiläum der Bezirksregie-rung zu lesen. Hier sei ein historischer Blick zu-rück gestattet. Schon um die Jahre 1060/1070 erbauten die Grafen von Werl bei Arnsberg oberhalb der Mündung der Walpke in die Ruhr auf dem Römberg die heutige "Alte Burg" oder auch Rüdenburg genannte Festung.

Eine Generation später ließ Graf Bernhards II. Enkel, Graf Friedrich der Streitbare von Arnsberg, um das Jahr 1100 auf dem östlich gegenüberliegenden Schlossberg, dem "Ad-lerberg-Arnsberg" die neue, größere Burg er-richten. Diese wurde dann zur Keimzelle der Stadt und diente den Grafen von Arnsberg als Stammsitz und Residenz. Im Schutz dieser Burg siedelten sich dann wohl im Jahr 1114 die "ersten Arnsberger" an. Diese Burg wurde somit der Ausgangspunkt für die dann weitere Entwicklung Arnsbergs.

Zu dieser Zeit hätte jedoch niemand ahnen können, welche Entwicklung sich daraus in der dann kommenden Zeit ergeben würde.Mit der Gründung der Bezirksregierung im Jahr 1816 in Arnsberg kamen auch schon sehr schnell die ersten Besucher der Bezirksregie-rung und der weiteren Behörden in die Stadt. Es dauerte nicht mehr lange, bis sich dann auch der Fremdenverkehr und in der Folge der Tourismus mit dem Ziel nach der in der Ruhrschleife gelegenen neuen Bezirksregie-rungsstadt Arnsberg einstellte, sei es aus geschäftlichen oder aus privaten erholungs-suchenden Gründen. Zu dieser Zeit reisten jedenfalls Damen und Herren als Gäste in die sogenannte "Sommerfrische".

Als Oberpräsident Ludwig Freiherr von Vincke im Jahr 1816 alsdann die Übernahme durch die Preußische Krone vollzog, entwickelte sich Arnsberg eben zu diesem überregionalen Ver-waltungszentrum mit dem Sitz der Bezirksre-gierung und zahlreicher weiterer Behörden, Gerichte, Kammern, Institutionen und Organi-sationen.

Rüdenburg: Rekonstruktion Wolfgang Mohler Heimatbund Arnsberg

Ludwig Freiherr von Vincke Foto: WikipediaArchiv

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Nr. 70 Seite 32 SichtAn dieser Stelle sei es mir gestattet, aus dem durch den Ministerial-Erlass vom 30. April 1903 zum Druck genehmigten "Lesebuch für die Oberklassen katholischer Volksschulen“, das im Druck- und Verlagshaus Crüwell in Dortmund erschien, zur Person des Oberprä-sidenten von Vincke auszugweise zu berich-ten. Dort ist zu lesen, dass in Westfalen kein Name einen besseren Klang habe, als der im Jahr 1777 geborene Ludwig Freiherr von Vincke. Aus diesem Grund sei er dann auch zum höchsten Beamten der Provinz Westfa-len berufen worden. Er habe eben das Herz auf dem rechten Fleck. Mild und leutselig sei er zu jedem Menschen gewesen, auch gegen die Ärmsten im Volke und gerecht gegenüber allen Menschen. In aller Regel sei der erste Mann der Provinz schlicht und anspruchslos gekleidet gewesen. Schon mit 24 Jahren sei er in seiner Vaterstadt Minden zum Landrat gewählt worden. Bei einer Reise Friedrich-Wilhelms III. im Jahr 1799 durch das östliche Westfalen habe er eine Truppenschau gestar-tet und ließ sich bei dieser Gelegenheit auch den neuen Landrat vorstellen. Hier soll Fried-rich-Wilhelm III. die Frage gestellt haben. ob man in dieser Region Kinder zu Landräten bestellen würde.

Von Vincke soll alsdann erklärt haben: „Ma-jestät ich bin ein Jüngling an Jahren, aber ein

Greis an Weisheit“. Im Jahr 1815 beehrte ihn „seines Königs Vertrauen“ mit dem wichtigen Amt des „Oberpräsidenten von Westfalen“, so ist dem zuvor erwähnten Lesebuch-Bericht zu entnehmen. Dieser Bericht erstreckt sich über annähernd fünf Lesebuchseiten. Schon im Jahr 1270 sollen in Arnsberg die ersten Münzmeister urkundlich bezeugt wor-den sein. Unter Erzbischof Ernst von Bayern (1583-1612) wurde in unserer Stadt dann of-fi zielle eine Münzstätte eingerichtet. Immer-hin bestanden in unserer Stadt im Laufe der Geschichte bereits 30 selbstständige Bank-häuser. Sicherlich ist auch der repräsentative Neubau der evangelischen Auferstehungskir-che am Neumarkt in Verbindung mit dem klas-sizistischen Viertel um den Neumarkt herum ausschließlich dem Regierungssitz zu verdan-ken. Ob jemals der erste Sauerländische Katholi-kentag im Juni 1920 in Arnsberg, zu dem ei-gens Sonderzüge eingesetzt wurden stattge-funden hätte, wenn Arnsberg nicht Sitz der Bezirksregierung geworden wäre, steht eben-falls in den Sternen.

Wie hätte sich unsere Stadt Arnsberg entwi-ckelt, wenn sie nicht zum Regierungssitz er-klärt worden wäre? Sicherlich eine berechtigte Frage, auf die es allerdings keine präzise Ant-wort geben wird.

Wer knackt die Nuss? Trainieren Sie Ihr Gehirn

Karola Hilborne-Clarke

Suchen Sie im Text nach Wörtern, die mit Essen und/oder Trinken zu tun haben.

1. Ein Nagelbrett ließ sich der Fakir schenken.

2. Nicht jede Köchin wird Bulgur kennen. (Kennen Sie Bulgur?)

3. Auf der Insel Capri kosen und fl irten Italiener mit Touristen bei einem Glas Prosecco in der Espressobar.

Aufl ösung Seite 49

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Nr. 70 Seite 33Sicht

Wer knackt die Nuss? Trainieren Sie Ihr GehirnKarola Hilborne-Clarke

Hier wurde beim Schreiben einige Male die verkehrte Taste gedrückt und die Leer-taste klemmte. Schreiben Sie die Zitate richtig.

VIELEMISSVerstÄNDNIsseentSTEHENDADurch,DASSEINDANknichTAUsgespROCHENWird,sonDERNNUREMpfuNDEN: Ernst R. Hauschka, deutscher Aphoristiker)

SchenKENHEISsteinEMANDerenETWasgeBEN;WASManamlIEBSTenselBSTBEHaltenmÖCHTe. (Selma Lagerlöff )

Aufl ösung Seite 49

BVB Fanclub Oeventrop-Freienohl …

Mit einem 1.000 Euro-Scheck überraschten Eugen Kraas, Schatzmeister des BVB Fanclubs Oeventrop-Freienohl und Fahnenschwenker, Franz Herrmann, Gisela Cloer, 1. Vorsitzende, links und die 2. Vorsitzende Anni Künkenrenken von der Arnsberger Tafel. Die 1.000 Eurospende ist aus dem Erlös der Tombola bei der letzten Jahreshauptversammlung. Gisela Cloer bedankte sich im Namen der Arnsberger Tafel bei allen Mitgliedern für die großzügige Spende.

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Nr. 70 Seite 34 SichtR AT G E B E R / N E U E R S C H E I N U N G Vorsorge Schritt für Schritt angehen. Konkrete Hilfe bei Patientenverfügung, Testament und Vollmachten: Auch bei schwerer Krankheit und im Sterben kann das Leben selbstbestimmt bleiben.

Voraussetzung dafür ist eine gute Vorsorge. Viele wis-sen zwar um die Bedeutung von Vollmachten, Testa-ment und Verfügungen, scheuen aber die Auseinan-dersetzung damit. Hier setzt ein neuer Ratgeber der Verbraucherzentrale NRW an.

„Das Vorsorge-Handbuch. Patientenverfügung, Vor-sorgevollmacht, Betreuungsverfügung, Testament“ führt Schritt für Schritt an die wichtigsten Überlegun-gen heran.

Die Neuerscheinung leitet die Lesenden behutsam an, sich einzelne Fragen zu stellen und die Antworten möglichst verbindlich zu dokumentieren.

Die Themen reichen vom Wunsch nach Einleitung und Beendung bestimmter medizinischer Maß- nahmen über die Sorgerechtsregelung für Kinder bis hin zur Planung der Nachlassteilung.

Welche formalen Anforderungen die einzelnen Dokumente erfüllen müssen und wie die Willens- bekundungen ineinander greifen, wird genau erklärt. Anleitungen, Fragebögen, erläuterte Text-bausteine und teils Formulare geben dabei Sicherheit. So wird das schwierige Thema hand-habbar, für ein würdiges Leben bis zum Schluss und zur Vorsorge für die Hinterbliebenen.

Das Buch im A4-Format mit heraustrennbaren Formularen, Fragebögen und Anleitungen für die individuelle Willensbekundung hat 184 Seiten und kostet 12,90 Euro und ist in der Verbraucher-zentrale NRW, Beratungsstelle Arnsberg, Burgstraße 5, 59755 Arnsberg erhältlich.

TIPP zum JahreswechselEin schöner Augenblick, ein gutes Gespräch, ein besonderer Spruch, der Sie berührt, ein unverhoff tes Erlebnis, ein besonderes Essen, eine überraschende Begegnung, ein Gedicht, das ihnen zu Herzen geht - immer wieder pas-sieren Augenblicke, in denen man sich glück-lich fühlt. Sie gehen im Alltag oftmals leider unter, sind fl üchtig in unseren Erinnerungen. Halten Sie sie fest.

Schreiben Sie sie auf einen Notiz-Zettel. Ein paar Stichwörter genügen, ein Datum dazu. Legen Sie den Zettel anschließend in ein be-sonderes Kästchen. Vielleicht machen die Menschen um Sie herum ebenfalls mit. Neh-men Sie sich am Ende des Jahres dann etwas Zeit, diese Schachtel zu öff nen und in ihren Glücksmomenten zu stöbern.

Diesen wunderbaren Tipp haben wir entdeckt in der Gebrauchsanweisung „Älterwerden - Ausga-be 2“ - der Projektgruppe Glaubensinformation e.V.

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Nr. 70 Seite 35SichtJeder Tag, an dem Du nicht gelacht hast …

… ist ein verlorener Tag!Marita Gerwin

Ist bei Demenz Schluss mit lustig? Humor-Workshop mit der Künstlerin Susanne Bötel für pfl egende Angehörige im St.-Elisa-bethheim Arnsberg-Oeventrop. Angehörige von Menschen mit Demenz ste-cken häufi g in einer sehr schwierigen Lebens-situation und es entwickelt sich ein dramati-scher Teufelskreis aus Überlastung durch die Organisation z. B. von Pfl ege, Haushalt und Betreuung sowie der psychischen Belastung durch die Veränderung eines nahestehenden Menschen wie Partner oder Eltern.

In einem Workshop am 6. Oktober 2016 im St. Elisabeth-Heim in Arnsberg-Oeventrop erar-beiteten wir sensibel und spielerisch anhand von Praxisbeispielen, wie wir Situationen hu-morvoll begegnen können und mehr Verständ-nis für die Fantasiewelt der Menschen mit Demenz entwickeln können. Dabei sind die eigene Entspannung und der Austausch mit anderen Betroff enen ein Schwerpunkt. Das Fazit der begeisterten Männer und Frau-en: "Es war wunderbar, berührend, emotional, entspannend, gut für die Seele. Wie ein Ein-

kehrtag. Es hat mir gut getan. Schön, dabei gewesen zu sein.

Humor hilft mir, den Alltag zu bewältigen und einen entspannteren Blick auf die Dinge des Lebens zu werfen. Jeder Tag, an dem wir nicht gelacht haben, ist ein verloreneren Tag." "Kunst und Kultur befl ügeln – auch Men-schen mit Demenz. Sie eröff nen ästhetische Erfahrungsräume, die sinnlich und emotional erfahrbar sind, und knüpfen an vorhandene Potenziale an. Die Möglichkeit zu sinnlichem Erleben und Augenblicksfreuden gehen trotz der Erkrankung nicht verloren. Jenseits von Kognition und Ratio können die Künste ein Türöff ner zur Innenwelt von Menschen mit Demenz sein. Kulturgenuss trägt zum Wohl-befi nden der Betroff enen und damit auch ihrer Angehörigen bei und fördert die Lebensquali-tät" sagt Almuth Fricke vom kubia-Kompetenz-zentrum für Kultur und Bildung im Alter bei der Auftaktveranstaltung zu den Kulturtagen des Arnsberger Netzwerkes Demenz. Wie Recht sie hat, zeigt der Workshop für pfl e-gende Angehörige mit der Künstlerin Susanne Bötel aus Hamburg. Wir alle sind sicher: "Das ist der richtige Weg".

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Nr. 70 Seite 36 SichtDie innere rote Nase

Jessica Rzodeczko

Im Rahmen meines Studiums „Gesundheit und Diversity“ absolviere ich nun seit knapp drei Wo-chen mein Praxissemester bei der Fachstelle „Zukunft Alter“ der Stadt Arnsberg. Schon bei mei-nem Vorstellungsgespräch versprachen mir Martin Polenz und Marita Gerwin: „Du wirst hier einiges erleben!“

Und sie sollten Recht behalten: Im Rahmen des Weltalzheimertages, am 21. September, organi-sierte das Arnsberger Netzwerk Demenz, drei Aktionstage unter dem Motto: „Kunst und Kultur be-fl ügeln Menschen mit und ohne Demenz“. Als eine der Hauptdozenten gestaltete Susanne Bötel alias Clownin „Rosalore“ das Programm mit. Bestandteil des Programms und meine persönliche Herausforderung – das Humortraining mit und für Pfl ege- und Betreuungskräfte. Die Gruppe vom Fach und ich als Studentin und Laie unter ihnen. Ob das gut geht?

Am Morgen des Workshops trudeln die Teilnehmer nach und nach ein. Susanne Bötel, die ich bereits einen Tag zuvor kennen lernen durfte, fragt mich ob ich aufgeregt bin. Und wie.

Wir beginnen pünktlich mit einer Vorstellungsrunde, jeder erzählt von sich, seinen Erwartungen und der Gefühlslage. Einige kennen Susanne Bötel oder aber Rosalore, bereits aus früheren Ver-anstaltungen, wieder andere lernen sie erst kennen. Nachdem wir gemeinsam einen Verlaufsplan mit gewünschten Themen festgelegt haben, starten wir mit der ersten Übung. Wir laufen, quer durch den Raum. So weit so gut. Wir werden schneller, das Szenario „Arbeitsstress“ soll darge-stellt werden. Alle werden hektisch. Im Hintergrund ertönt „Highway to Hell“ von ACDC und erstes Gelächter bricht aus. Wie passend. Von ersten Bewegungseinheiten, gehen wir über in kleine Rollenspielen. Pärchenweise stellen wir nun jeweils den Stress und eine sehr entspannte Kolle-gin dar. „Nun guck doch auf die Uhr, das Mittagessen muss auf den Tisch!“, mahnt mich meine Partnerin. Doch mich lässt das ganz kalt. Diese Übung macht mir wirklich Spaß, dabei fällt mir so etwas eigentlich eher schwer.

Und auch bei anderen Teilneh-mern sehe ich breites Grinsen. Sie erzählen davon, wie der „Stress“ ihnen „im Nacken sitzt“, ähnlich wie wir es in unserem Rollenspiel dargestellt hatten. Die ersten beginnen zu erzäh-len, wie der Stress ihre Arbeit mit Bewohnern oder Kunden be-einfl usst, dass da nie Zeit bleibt durch zu atmen, geschweige denn, die Situation mit Humor zu nehmen. Es folgen weitere Akti-

vierungsübungen, die auch zur Folgen haben, dass wir als Gruppe lockerer und off ener werden. Mittagspause. Wir veranstalten kurzerhand ein Picknick im Seminarraum und teilen mitgebrachte Speisen miteinander. Die Stimmung ist gut. Man tauscht sich über die Arbeit, Erfahrungen und seine Eindrücke aus. Hier bemerke ich die unterschiedlichen Arbeitsweisen der jeweiligen Teil-nehmer, aber auch, dass die Probleme im Umgang mit dementiell veränderten Bewohnern meist die gleichen sind. Von Weg-Lauf-Tendenzen, über schier endlos andauernde Tätigkeiten bis zu Aggressionen, die gegenüber anderen Bewohnern, aber auch dem Pfl ege- und Betreuungskräften selbst geäußert werden. All das zeigt die Realität im Pfl ege- und Betreuungsalltag.

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Nr. 70 Seite 37SichtDer zweite Teil unseres Humortrainings beginnt. Um wieder mit den Sinnen dabei zu sein, star-ten wir mit einer Bewusstseins-Übung. Der Raum wird ruhig und die aufgeregten Gespräche verstummen. Ein Moment, den sich jeder für sich nimmt. Ich schiele durch den Raum und ent-decke entspannte Gesichter. Doch diese Ruhe stoppt abrupt, die ruhige Musik im Hintergrund wechselt. Nun soll getanzt werden! Dabei wird der Stress des Alltags abgeschüttelt und unser Körper abermals aktiviert. Im nächsten Schritt üben wir uns darin, Körpersprache und nonverbale Kommunikation zu verstehen. Dies ist wichtig, um uns auf die gleiche Ebene wie die Bewohner zu versetzen und öfter mal verstehen zu können, wie sie empfi nden. Auch hier fi ndet jeder Beispiele aus dem Arbeitsalltag und stellt fest, das es oft nötig ist, die „innere rote Nase“ aufzusetzen und die Situationen, die oft als stress auslösend empfunden werden, eher mal mit Humor und Empa-thie anzugehen. Zum Ende hin, stellen wir in Rollenspielen, Krisensituationen dar. Jedem sind die gespielten Situationen nur allzu gut bekannt. Doch wie reagiert man richtig, wenn man gestresst ist und wenig Zeit hat?

„Einfach mal vorher sammeln, tief einatmen und dann in die Situation gehen!“ rät uns Susanne Bötel. Mit diesem Rat spielen wir die Situationen nochmal durch. Und mit gegenseitigen Hilfen, fi nden wir neue Lösungen, die Bewohnern und Pfl ege- und Betreuungskräften zu Gute kommen. Für mich persönlich war die Botschaft klar: Die eigene, alltägliche Arbeit refl ektieren, humorvoller an die Situation zu treten, aber vor allem auch mal was für sich selbst zu tun, um so anderen weiter Gutes tun zu können.

Ich für meinen Teil habe diese Erfahrung sehr genossen, auch wenn sie für mich ungewöhnlich und neu war. Ich werde sicherlich an das Humortraining zurück denken, wenn ich meinen wei-teren berufl ichen Weg gehen und hoff e diese Erfahrung bereits in meinem Studium nutzen zu können.

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Nr. 70 Seite 38 SichtIm Gedenken - mit Herz und Verstand

Rede zum Volkstrauertag Taha Shiek Deya (Syrien)

Vor meinem Auge sehe ich einen kleinen Jungen. Völlig verstört sitzt er in den Trümmern seines ehemaligen Heims. Sein Gesicht vom Staub bedeckt. Ich kann nicht erkennen, ob er weint oder ob Blut an seiner Wange herunter fl ießt. Sein Blick - ängstlich. In der einen Hand hält er ein Foto, in der anderen einen Teddy - nur das hat er aus den Trümmern retten können ... sehen Sie den kleinen Jungen?

Mein Name ist Taha Shiek Deya und ich lebe gemeinsam mit meiner Frau Lana seit rund 15 Mo-naten in Arnsberg - damals hätte ich niemals erwartet, dass ich heute vor Ihnen stehen und diese Worte an Sie richten werde. Ich habe auch lange überlegt, was ich Ihnen sagen möchte - aber es gibt im Grunde nur eins: Jedes Kind, das im Krieg seine Eltern, Verwandte und Freunde verliert, ist eines zu viel. Jede Wunde, die ein Kind durch den Krieg erfährt, ist eine zu viel. Jedes Kinderherz, das durch die grauenvollen Taten im Krieg zerbricht, ist eines zu viel.

Ich komme aus einem Land, in dem der Hass regiert. In dem der Tod sich ein Leben nach dem anderen nimmt. In dem Herz und Verstand sterben. Das schmerzt! Ich bin damals aus Syrien gefl ohen, weil ich genau diesem Hass und Tod nicht dienen wollte. Weder in den Regierungstrup-pen, noch in den gegensätzlichen Kriegsparteien.Ich wollte nicht töten - erst recht nicht mein eigenes Herz und meinen eigenen Verstand.

In Arnsberg haben wir Gutmütigkeit, Hilfsbereitschaft und Freundschaft erlebt. Menschen, die nicht nach Herkunft oder Religion fragen, sondern uns einfach so nehmen wie wir sind. Ohne Wenn und Aber. Dafür sind wir sehr dankbar - denn diese Menschen helfen uns, uns hier in Arnsberg zu integrieren und etwas zurückzugeben. Wir leben jetzt in Frieden ... doch unser Herz hängt natürlich an Syrien. Unser Heimatland. Und so schmerzt es uns Tag für Tag, die Bilder, die wir nicht nur aus dem TV kennen, zu sehen. Verletzte Väter, weinende Mütter und zerrissene Kinder. Kinder, die Dinge gesehen und erlebt haben, die man sich in seinem kühnsten Albtraum nicht vorzustellen vermag. Dinge, die tiefe Risse im Herzen hinterlassen.

Wir sind machtlos - es fühlt sich so an als sterbe unsere Heimat!

Ich möchte mich daher heute am Volkstrauertag beteiligen und an die Menschen denken, die durch Krieg ihr Leben verloren haben. An die Menschen, die ihre Liebsten verloren haben und an die Kinder, deren Seelen bluten.

Wir dürfen nicht zulassen, dass der Hass die Welt regiert. Wir dürfen nicht zulassen, dass die Seelen unserer Kinder bluten. Wir dürfen nicht zulassen, dass der Tod siegt. Lasst uns kämpfen - mit Herz und Verstand!

Die Vergangenheit können wir nicht ändern, aber wir können von ihr lernen und in der Zukunft daran arbeiten, dass so etwas nie wieder passiert. Gemeinsam - mit Herz und Verstand.

Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass die Geschichte des kleinen Jungen sich nicht wiederholt. Gedenken wir der Opfer der Kriege und setzen wir uns für eine Zukunft in Frieden ein.

Vielen Dank!

Zum Anhören hier der Link: https://www.youtube.com/watch?v=Dlsi5NGk804

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Nr. 70 Seite 39SichtWahr oder nicht wahr?

Uwe Künkenrenken

Familienforschung kann ganz schön schaurig sein! Diese Erfahrung machte ich vor einiger Zeit durch einen Brief einer „alten“ Schulfreundin. Sie hatte mich, bzw. meine Adresse im Internet ge-funden und erfuhr so von einem meiner Hobbys, der Genealogie (Familienforschung). Auch sie hatte sich dieser Leidenschaft verschrieben. Da wir im gleichen Ort die Schule besucht haben und dort aufgewachsen sind, hatte sie einige off ene Fragen zu ihren und meinen Vorfahren. Wa-ren wir eventuell verwandt? Sie hatte in alten Archiven herausgefunden, dass im 15. Jahrhundert ihr Vater und mein Vater den gleichen Familiennamen trugen. Waren sie etwa Brüder? Brüder, die in einer berüchtigten Bande von vierzehn Räubern ihr Unwesen mit Raub, Mord und Brand trie-ben!? Wer ihnen in die Hände fi el, so schreibt sie, den töteten sie, indem sie ihm geschmolzenes Blei in die Ohren gossen, sodass niemand die Gewaltsamkeit des Todes bemerken konnte. Auch überfi elen sie die Bauernhäuser, plünderten sie aus und steckten sie in Brand. In den meisten Fällen kündigten sie ihr Vorhaben vorher an, indem sie mit Kreide oder Tinte Drohungen an die Tür schrieben: sie wollen den „Roten Hahn“ (Feuer) durch das Haus jagen. Am Haus von Bauer Hobbie schrieben sie einmal einen Zettel: “Wenn de Wind nich keem ut Süde-West, wull ick di Driwen ut dat Nest!“ Sie verschonten das Haus also des Windes wegen.

Der Pastor war der einzige, der es wagen durfte, nach acht Uhr abends auszugehen, und wenn er raus musste, empfahl er sein Besitztum der Obhut seines Knechtes. Was der Herr Pfarrer nicht wusste: Sein Knecht war ein Oberspitzbube, er war der Anführer der Räuberbande von Zetel.Der Pfarrer von Zetel fuhr eines Nachts von einem Krankenbesuch nach Hause zurück. Unter-wegs sah er die große Tür eines Bauernhauses weit off en stehen. Er ließ anhalten und ging in das Haus hinein. Er fand mehrere Bewohner des Hauses getötet und die Magd im Unterhaus am Strick hängen. Sie hatte eine Hand zwischen Hals und Strick geschoben und sich so vor dem Erwürgen geschützt. Der Pfarrer schnitt sie sofort ab und fragte sie, wer die Mörder gewesen seien. Worauf sie unter großer Anstrengung nur die Worte herausbrachte: „ Wie mich dünkt, ist der Knecht des Herrn Pastor dabei gewesen.“ Der Pastor fuhr nach Hause und traf seinen Knecht am Feuerherd sitzend an. Auf die Frage, warum er noch nicht zu Bett sei, erwiderte derselbe, er habe geglaubt, der Herr werde ihn noch brauchen.

„Das ist gut“ sagte der Pastor, „gehe in den Keller und hole mir eine halbe Kanne Bier.“ Der Knecht gehorchte, der Pastor schlug aber sogleich die Kellertür hinter ihm zu und verschloss sie. Dann ging er zum Ortvorsteher und veranlasste ihn, den Landsturm aufzubieten, damit er den Knecht gefangen nehme und dessen Helfers-helfer aufspüre.

Als der Keller geöff net wurde, waren nicht nur der Knecht darin, sondern die ganze vierzehn Mann starke Bande. Alle wurden gefangenge-nommen. Sie wollten sich in dieser Nacht am Pastor rächen, weil sie bei ihren „Unternehmun-gen“ zu oft von ihm gestört wurden.

Die Räuber wurden verurteilt und am Galgen in der Galgenkuhle zwischen Neuenburg und Marx aufgehängt. In der Galgenkuhle haben wir als Kinder Räuber und Gendarm gespielt. Ist diese Geschichte wahr?Lösung: Seite 49

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Nr. 70 Seite 40 SichtÜber’n Zaun geschaut …

Hanni Borzel

Hin und wieder gönne ich mir so einen klei-nen Blick – nicht über den Gartenzaun, aber über den im Kopf immer noch unvergessenen Zaun, der Deutschland in zwei Hälften trennte. Immerhin lebte ich all die Jahre in diesem an-deren Teil, der sich damals DDR nannte. Wenn ich heute, so wie ich es auch in diesem Jahr wieder einmal tat, Thüringen einen kur-zen Besuch abstatte, dann sehe ich mir auch so einige altbekannten Orte liebend gerne an. Es macht einfach Freude zu sehen, wie sich diese im Laufe der Jahre doch meist sehr vor-teilhaft verändert haben.

Sicher haben schon so manche Arnsberger auch viele Sehenswürdigkeiten in Thürin-gen angeschaut, und doch denke ich, in den meisten Fällen wird man in die Städte Erfurt, Weimar, Eisenach geführt, ist natürlich ver-ständlich, - aber auch ein bisschen abseits der großen Straßen gibt es manches Interessante zu entdecken. Und so reifte in mir die Idee, in unserer doch viel gelesenen SICHT ein paar solcher „versteckten“ Kleinode, bzw. auch grö-ßerer Sehenswürdigkeiten vorzustellen.

Eventuell kommt man ja zufällig einmal in die Nähe und schaut dann dort vorbei. So ist es mir heute ein Bedürfnis, unseren Lesern ein Freilichtmuseum vorzustellen, welches wohl wirklich eher nur Insider fi nden.

Es geht um ein im frühen Mittelalter (ca. 1131) entstandenes Prämonstratenser-Kloster im

Landkreis Hildburghausen, - gelegen zwi-schen den Orten Meiningen und Schleusin-gen. Das kleine Örtchen heißt Veßra, man muss also schon ein klein wenig ortskundig sein, es zu fi nden.

Hat das Navigationsgerät einmal hingeführt, ist man schon beim ersten Blick sehr beein-druckt. Obwohl im Jahr 1939 die Kirche inner-halb dieser großen Klosteranlage ausbrannte, bietet sie noch heute schon von ferne einen

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Nr. 70 Seite 41Sicht

imposanten Anblick mit ihren doppelten Tür-men. Noch sehr viel altes Gemäuer ist ringsum gut erhalten und wird gepfl egt, wie die Henne-bergische Kapelle, Klausurgebäude und Wirt-schaftsgebäude.

Das 6 Hektar große Areal hat eine recht wech-selvolle Geschichte erfahren, in der meisten Zeit wurde es aber für landwirtschaftliche Zwecke genutzt, zu DDR-Zeiten dann natür-lich von der LPG (Landwirtschaftliche Produk-tionsgenossenschaft).

Ab 1990 konnte es ausschließlich als Hen-nebergisches Museum der Öff entlichkeit zu-gänglich gemacht werden und gehört nun zur Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten.

Jetzt wurden alte Fachwerkhäuser, sowie Scheunen, Stallungen, Wirtschaftsgebäude wie Backhaus, Schmiede, Mühle usw. aus der Region auf dieses Gelände umgesetzt.

Weil auch fast alle Gebäude innen zu besichti-gen sind, bekommt man einen anschaulichen Eindruck über Leben und Wohnen und auch über die handwerklichen Tätigkeiten der Men-schen vor einigen Jahrhunderten. Ein paar

Sonderausstellungen, z. B. über alte landwirt-schaftliche Geräte, Traktorenausstellung usw. bereichern dieses Freilichtmuseum zusätzlich.

Einen ganzen Nachmittag brauchte ich für den ausgiebigen Rundgang, dann war es Zeit, in dem kleinen, feinen Cafe innerhalb dieses Mu-seums einzukehren, um etwas auszuruhen. - Es ist also auch für die müden „Wandersleute“ gesorgt.

Ich glaube, ich war nicht das letzte Mal dort zu Besuch.

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Nr. 70 Seite 42 SichtWeihnachtszeit … damals in Thüringen

Hanni Borzel

Diese Seite soll einfach noch ein kleiner „Blick über den „Zaun“ sein, hier aber in die Weih-nachtszeit in den unterschiedlichsten Jahren. Ich möchte nicht als Nostalgiker angesehen werden, das bin ich wahrlich nicht, denn ich lebe im HEUTE. Aber gerade in der Vorweih-nachtszeit schleichen sich doch wieder so eini-ge uralte Erinnerungen ein – gute und weniger schöne, lustige wie traurige, und zusammen ergeben sie ein recht buntes Mosaik.

Beispiel 1950:Ich lebte als Vollwaise bei Pfl egeeltern, die als Flüchtlinge aus Ostpreußen ja leider auch nur das Notwendigste zum Leben besaßen. Da-rum war der Weihnachtstag ja auch fast ein Tag wie jeder andere – es gab weder einen Weihnachtsbaum und erst recht keine Ge-schenke – die erwartete man auch gar nicht. Aber es gab EINS, was trotzdem Weihnachten ausmachte – das war wie jedes Jahr ein Päck-chen von Oma aus Westdeutschland, mit ein paar Apfelsinen, Kakao und etwas Schokola-de! Das reinste Paradies tat sich damit für uns auf. Und am Weihnachtsabend wurde dann so eine wundervolle große Apfelsine geschält, in drei Teile zerlegt und jeder bekam also etwas von diesem Luxus ab. Dieses ist für mich so unvergesslich, noch heute bedeutet der Duft einer geschälten Apfelsine immer noch ganz klar WEIHNACHTEN!

1956:Ein paar Jahre später - ich besuchte in der na-hegelegenen Stadt mit 14 Jahren bereits die Berufsschule: Weihnachtsbaum war für meine Pfl egeeltern immer noch Luxus, bzw. unwich-tig. Aber ich hätte doch so gerne einmal einen aufgestellt und geschmückt. Bei allen mei-nen Freundinnen waren sie doch so wunder-schön anzusehen. Und eigentlich lag ja auch irgendwo sogar Christbaumschmuck auf dem Dachboden – keine Ahnung, woher der wohl stammte! Also kam nur eins in Betracht: von meinen paar Mark, die ich an der Schule als Waisenkind als eine Art Stipendium bekam, einen Teil abgezweigt, auf dem Markt nach einem einigermaßen ordentlich aussehenden

Baum gesucht, gekauft, verschnürt im Bus mit nach Hause auf unser Dörfchen geschleppt und zum großen Erstaunen aller einfach aufge-stellt und geputzt. So konnte ich sogar meinen Ersatzeltern eine Weihnachtsüberraschung bereiten. Für mich war es auch viel wichtiger, als mir selbst etwas Hübsches zu kaufen.

1978:Einige Jahre überspringe ich hier, denn die-se waren voll ausgefüllt - Berufsleben, Hei-rat, Geburten meiner Kinder und deren „Hege und Pfl ege“. So kommt nun bereits ein kleines vorweihnachtliches Abenteuer meiner Kinder, schon im pubertierenden Alter:

Wieder dreht es sich dabei um den Weih-nachtsbaum – und auch zu dieser Zeit bekam man in der DDR nur Ausschussware, auch bei den Weihnachtsbäumen – also schief und krumm gewachsene Fichten, denen auch noch viele Äste fehlten.

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Nr. 70 Seite 43SichtDer „echte DDR-Bürger“ wusste sich zwar meistens zu helfen, bohrte dann eben ein paar Löcher in den Stamm und steckte dort zusätz-lich Zweige hinein, aber wer mutig genug war, schlich sich auch mal in den Wald, der ja in der Nähe war und stahl etwas von dem sogenann-ten „Volkseigentum“.

Eine meiner Kolleginnen sprach sich heimlich mit meinen Kindern ab. Wenn sie ihr einen schönen frischen Baum aus dem Wald besor-gen könnten, würde sie ihnen gerne ein paar Mark dafür bezahlen. Na, wird sich das ein Kind, welches auch nicht gerade das dicke Ta-schengeld bekommt, entgehen lassen?Natürlich nicht – also Sohn und Tochter, de-nen sowieso kein Abenteuer zu waghalsig sein konnte, gingen erst einmal bei Tag schön un-schuldig im Wald spazieren, natürlich nur, um einen schönen Baum ausfi ndig zu machen und sich die Stelle einzuprägen. Am späten Abend dann doch schon mit ein wenig Herzklopfen den gleichen Weg, aber mit Säge und Schnur in der Tasche – immer die Ohren „aufgestellt“, ob kein Förster in der Nähe zu hören ist.

Alles geklappt – der Baum wurde abseits der Straße in die Stadt getragen. Zu zweit schaff t man das ja und wenn man doch etwas verdie-nen möchte, muss man schon ein wenig dafür tun!

Was sie noch nicht ahnten - diese Kollegin hatte Verwandtschaft in Westdeutschland und besaß immer etwas von dem so wertvollen Geld der anderen Währung und konnte so den Kindern einen 10 DM Schein „Westgeld“ in die Hand drücken, was diesen einen echten Freudenschrei entlockte! Damit konnten sie ja im „Intershop“, dem Geschäft, in dem man nur für diese harte Währung einkaufen konnte und sich die DDR-Bürger höchstens feuchte Augen holen konnten, solchen Luxus wie Kaugummi, Schokolade usw. leisten, und sogar für Mama fi el noch ein Stück duftende Seife ab – welch eine Weihnachtsüberraschung!

Natürlich erfuhr ich dann auch von dem „Volks-eigentum-Diebstahl“. Aber ich hoff e, es ist in-zwischen verjährt und man klagt mich nicht mehr wegen unterlassener Aufsichtspfl icht an!?

Lösungen zu ? bunt gemischt ! 1. James Cook 2. 1989 3. Deutsch 4. Australien 5. Washington 6. Istanbul 7. Beuteltiere 8. Australischer Wildhund 9. Emu10. Scanner

11. Wurzeln ziehen12. 1500 m Lauf13. Ein Vampir14. In Griechenland15. O²16. Moses17. Adler18. Pegasus19. Akustik20. Meteorologie

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Nr. 70 Seite 44 Sicht

Damit die Pilleneinnahme nicht aus dem Ruder läuftMedikationsplan ab drei verordneten Präparaten Pfl icht

Petra Golly

Patienten, die täglich mehrere Tabletten einnehmen müssen, verlieren leicht den Überblick über deren Wirkungsweise und kommen oft bei der verordne-ten Dosis sowie beim Zeitplan durcheinander. Verwirrung bei

der Pilleneinnahme verunsichert nicht nur, sondern ist in vielen Fällen auch bedenklich. Denn die Wirkungen verschiedener Medika-mente können sich gegenseitig verstärken oder auch aufheben, sodass eine unkontrol-lierte Einnahme der eigenen Gesundheit mehr schadet als nützt.

„Besonders fatal kann’s werden, wenn ver-schiedene Ärzte ohne gegenseitige Abstim-mung unterschiedliche Tabletten verschreiben und Patienten schlimmstenfalls mit frei ver-käufl ichen Arzneimitteln ihren persönlichen Medikamenten-Cocktail noch anreichern“, warnt Petra Golly von der Arnsberger Verbrau-cherzentrale.

Damit die Pilleneinnahme nach Plan verläuft, haben gesetzlich Krankenversicherte seit dem 1. Oktober Anspruch auf einen Medikations-plan mit der Aufl istung von Wirkstoff en und Einnahmehinweisen – und zwar dann, wenn sie drei oder mehr vom Arzt verordnete Me-dikamente für mindestens vier Wochen ein-nehmen sollen. Die Beratungsstelle Arnsberg der Verbraucherzentrale NRW erklärt, worauf Patienten in puncto Pillenplan achten sollten:

• Was ist neu? Viele Patienten haben bisher bereits Medi-kationspläne von ihrem Arzt oder Apotheker ausgehändigt bekommen. Damit eine bessere Orientierung bei der Einnahme gewährleistet ist, dürfen Patienten künftig nur noch einheitli-che Pläne erhalten. Ärzte und Apotheker sind

verpfl ichtet, die Einnahmepläne stets nach den vorgegebenen Standards zu erstellen.

Bis Ende März nächsten Jahres dürfen auch noch Medikationspläne nach bisherigem Mus-ter ausgegeben werden. Danach ist die Aus-gabe des standardisierten Pillenplans ver-bindlich.

• Was soll mit der Vereinheitlichung erreicht werden? Der Medikationsplan macht die Tablet-tenein-nahme sicherer, weil er zunächst einmal die Patienten selbst, aber auch die mit- und wei-terbehandelnden Ärzte und Apotheken dar-über informiert, welche Präparate ein Patient gerade einnimmt. In der Regel wird der Me-dikationsplan vom Hausarzt ausgestellt, weil dort alle Fäden zusammenlaufen.

Für den Fall, dass Patienten keinen festen Hausarzt aufsuchen, kann der Medikations-plan auch vom Facharzt erstellt und ausgege-ben werden, falls der die Behandlung koordi-niert.

• Was ist enthalten? In dem Medikationsplan müssen sämtliche An-gaben zu den verordneten Präparaten aufge-führt sein. Dazu gehören der Handelsname, die Wirkstoff e und Wirkstärke, die Darreichungs-form, die verordnete Einnahme und Menge so-wie spezielle Hinweise und der Grund für die Medikation. Zusätzlich können freiverkäufl iche Medikamente ebenfalls in den Pillenplan ein-getragen werden, falls ihre Einnahme aus ärzt-licher oder pharmazeutischer Sicht sinnvoll ist.

Auch regelmäßig genutzte Medizinprodukte, wie beispielsweise Insulin-Pens bei Diabeti-kern, gehören in den Plan. Außerdem sind Name und Geburtsdatum des Patienten sowie

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Nr. 70 Seite 45Sichtdie Kontaktdaten des ausstellenden Arztes und das Datum des Ausdrucks Pfl ichtangaben.

• Wer arbeitet mit dem Medikationsplan? Nicht nur der Hausarzt, sondern auch andere niedergelassene Ärzte oder Ärzte im Kranken-haus können den Plan ändern oder ergänzen. Dazu sind alle Angaben zusätzlich in der rech-ten oberen Ecke in einem Barcode hinterlegt. Behandelnde Ärzte können aber auch hand-schriftliche Ergänzungen auf dem Ausdruck vornehmen.

Auf Wunsch von Patienten können selbst ge-kaufte Arzneimittel aus der Apotheke ebenfalls

auf dem Plan vermerkt werden.

• Wie sollten Patienten den Medikations-plan nutzen? Patienten sind in der Regel selbst dafür ver-antwortlich, dass ihr Medikationsplan aktuell und vollständig ist. Am besten entscheiden sie gemeinsam mit dem Hausarzt, welche Medi-kamente in ihrer Einnahmehilfe aufgelistet werden. Wer regelmäßig Tabletten einnehmen muss, sollte den Plan immer griff bereit haben und darauf achten, dass der Barcode mög-lichst nicht beschädigt wird. Bekommt man ei-nen neuen Plan kann der alte sofort vernichtet werden.

Ab 2018 sollen die Medikationspläne über die elektronische Gesundheitskarte abrufbar sein.

Auskünfte zu Patientenrechten bietet Petra Golly von der Verbraucherzentrale NRW, Beratungsstelle Arnsberg,

Burgstraße 5, 59755 Arnsberg.Weitere Informationen fi nden Sie auch unter

www.verbraucherzentrale.nrw/gesundheitsberatung

Aus KindermundIch würde gern unseren Baum schmücken. Dann hingen Gummibärchen und Chips dran.Sven, 6 Jahre

Ich wünsche mir eine Barbie mit Hügeln. Sie soll ein bisschen elektrisch sein.Sarah, 7 Jahre

Ich fi nde Weihnachtslieder doof, weil nie einer den Text richtig kann.Karl, 8 Jahre

Am schönsten stelle ich mir Weihnachten vor, wenn wir die Feiertage irgendwo in den Bergen verbringen würden, ohne das übliche Trara um den Weihnachtsbraten und die zugenomme-nen Pfunde.Sabine, 11 Jahre

Männer kaufen Fußballkarten drei Monate im Voraus

und warten mit Weihnachtseinkäufen bis Heiligabend.

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Nr. 70 Seite 46 SichtEin unvergesslicher Tag …

am „Hof Soestblick“ in DeiringsenSvetlana Martjan

In diesem Jahr hat sich das Ernst-Wilm-Haus an dem Schulprojekt „Organisation des Ausfl uges für die Bewohner und individuelle Biografi e bezogene Betreuung“ der Altenpfl egeschule - Caritas Arnsberg-Sundern beteiligt. Die Schülerinnen und Schüler haben mögliche Ausfl ugsziele ausge-sucht und ihre Ausfl ugideen in unserem Haus präsentiert. Die Wahl fi el auf den „Hof Soestblick“ in Deiringsen. In einer geselligen Runde haben sich die Auszubildenden unseren Bewohnern vorgestellt und erzählten, weshalb sie den Beruf der Altenpfl eger/in ergreifen möchten. Bei Kaff ee und Kuchen bildeten die Bewohner und Schüler Pärchen für den anstehenden Ausfl ug. Bei strah-lend schönem Wetter, machten sich unsere Bewohner und die Schülerinnen und Schüler auf eine Entdeckungsreise zum Hof der Familie Kroll inmitten der Soester Börde. Begleitet von den Lehr-kräften und den Mitarbeitern des Hauses, sorgte das gemeinsame Singen von Wanderliedern für eine heitere Stimmung im Bus. Unsere Gruppe wurde herzlich vom Ehepaar Kroll begrüßt, während eine bunte Tierwelt uns bereits erwartete.

Die Bewohner waren fasziniert von dem Hängebauchschwein „Balou“ und den Zwergeseln „Gri-selda“ und „Pedro“. Auch die peruanischen Alpakas, Mini-Shetland-Ponys, Ouessant-Schafe und zahlreiche Federtiere hießen uns auf dem Hof herzlich willkommen. Die Hofbesitzer führten uns herum und erklärten die Abläufe auf dem Hof. Die Bewohner stellten viele Fragen, die gerne beantwortet wurden. In einer alten Scheune hat Familie Kroll ihre „alten Schätzchen“ aus hun-dertjährigem Familienbesitz liebevoll aufgebaut. Eine funktionierende Holzwaschmaschine und Wäschemangel sowie eine Milch-Zentrifuge, als auch anderen Utensilien aus vergangener Zeit führten zu einem Staunen der Bewohner und Schüler.

Die Senioren schwelgten in der Vergangenheit und erzählten von ihrer Kindheit, Jugend und Familienereignissen aus vergangener Zeit. Zwischendurch wurden Grillwürstchen gebraten und leckere Salate verteilt. Nach der Stärkung haben die angehenden Pfl egefachkräfte noch eine ansehnliche tänzerische Darstellung vorgeführt. Im Anschluss wurden leckere selbstgebackene Kuchen aufgetischt und in geselliger Runde bei einer Tasse Kaff ee und frischgepfl ückten Erd-beeren genascht. Es war ein sehr gelungener Ausfl ug bei gutem Wetter, reich an Vergnügen und Austausch zwischen Jung und Alt - ein Tag der guten Laune und Lebensfreude. Bei der Ankunft im Ernst-Wilm-Haus wartete auf unsere Bewohner noch eine Überraschung. Die Partnerbegleiter schenkten ihnen Fotos vom Ausfl ug in selbstgebastelten Rahmen. Im Namen aller Bewohner bedanken wir uns bei den Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern der Altenpfl egeschule Caritas Arnsberg-Sunden für die Organisation des Ausfl uges, das tolle Unterhaltungsprogramm und die leckeren Salate und Kuchen. Wir wünschen ihnen alles Gute für ihr weiteres Berufsleben und sind uns sicher, dass sich jede Einrichtung über solche engagierten Pfl egekräfte freuen wird!

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Nr. 70 Seite 47SichtFairtrade-Produkte fördern -

Hilfe zur Selbsthilfe geben

Fairtrade („Fairer Handel“) verfolgt das Ziel, die am stärksten Benachteiligten innerhalb des globalen Handels zu stärken – Kleinbau-ern und Arbeiter in den Entwicklungs- und Schwellenländern.

Viele von uns Bürgerinnen und Bürgern wollen dies auch tun und insofern bewusst einkaufen. Aber wo gibt es Informationen, auf was kann man sich verlassen?

Der gemeinnützige Verein TransFair vergibt deshalb das Fairtrade-Siegel für fair gehan-delte Produkte auf der Grundlage von Lizenz-verträgen.

Das Fairtrade-Siegel garantiert grundlegende Rechte der Arbeitnehmer und Kleinbauern: Gesundheits- und Sicherheitsstandards, keine

Sklaven- oder illegale Kinderarbeit, keine Dis-kriminierung u.a.

Die Fraktionen im Rat der Stadt Arnsberg unterstützen die „Fairtrade-Idee“ und wer-ben dafür, Produkte mit Fairtrade-Siegel zu kaufen – ob für den Gebrauch im Büro, im Betrieb oder im privaten Haushalt.

Unter www.fairtrade-deutschland.de sind wei-tergehende Informationen zu fi nden, u.a. zu Fairtrade, Produzenten und Produkten. Pro-dukte mit Fairtrade-Siegel können im Stadtge-biet Arnsberg in vielen Geschäften erworben werden: Gerne stehen Ihnen die Mitarbeiterin-nen und Mitarbeiter in den Fraktionsbüros bei Fragen als Ansprechpartner zur Verfügung.

Als Fairer Handel (englisch fair trade) wird ein kontrollierter Handel bezeichnet, bei dem den Erzeu-gern für die gehandelten Produkte oder Produktbestandteile meist ein von den einzelnen Fair-Trade-Organisationen unterschiedlich bestimmter „Mindestpreis“ bezahlt wird. Damit soll den Produzenten auch bei niedrigeren Marktpreisen ein höheres und verlässlicheres Einkommen als im herkömmlichen Handel ermöglicht werden. Die Höhe eines gerechten Preises ist ein seit Jahrtausenden diskutier-tes Thema der Wirtschaftsethik. Dazu wird bei dieser Handelsform außerdem versucht, langfristige „partnerschaftliche“ Beziehungen zwischen Händlern und Erzeugern aufzubauen.[1] In der Produktion sollen außerdem internationale sowie von den Organisationen vorgeschriebene Umwelt- und Sozial-standards eingehalten werden. Die sehr heterogene Fairhandelsbewegung konzentriert sich haupt-sächlich auf Waren, die aus Entwicklungsländern in Industrieländer exportiert werden. Fairer Handel umfasst landwirtschaftliche Erzeugnisse ebenso wie Produkte des traditionellen Handwerks und der Industrie und weitet sich zusehends auf neue Bereiche wie den Tourismus unter der Bezeichnung „faires Reisen“ aus. Angeboten werden fair gehandelte Produkte in Naturkost- und Weltläden sowie in Supermärkten und in der Gastronomie. Laut der Dachorganisation Fairtrade Labelling Organizations International profi tieren über 1,5 Millionen Landwirte vom fairen Handel.[2]

Anmerkung der Redaktion, Quelle: Wikipedia

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Nr. 70 Seite 48 SichtSeniorenbeirat der Stadt Arnsberg auf politischer Informationsreise in der Bundeshauptstadt Berlin

Edwin Müller

Auf Einladung des Bundestagsabgeordneten Dirk Wiese startete der Arnsberger Seniorenbeirat mit weiteren ehrenamtlich in der Stadt engagierten Senioren zu einer viertägigen politischen In-formationsreise in die Bundeshauptstadt. Nach der Anreise mit der Deutschen Bahn am Sonntag wurde die Gruppe am Hauptbahnhof von Frau Brigitte Pötter vom Presse- und Informationsdienst der Bundesregierung empfangen.

Im Anschluss an die Begrüßung und kurze Information über das Besuchsprogramm wurde gleich die Möglichkeit des Tages der off enen Tür im nebenan liegenden Bundestag genutzt, um Einblick in das Berliner Parlamentsgeschehen zu nehmen, das Paul-Löbe-Haus und das Marie-Elisabeth-Lüders-Haus zu besuchen und sich bei Führungen und Vorträgen über die Arbeitsweise des höchsten deutschen Verfassungsorgans zu informieren.

Nach dieser ersten Besichtigung ging es mit dem Bus und Busfahrer „Ali“, einem „Artisten der Straße“, zum Mercure-Hotel Tempelhof Airport in Neukölln, wo die Gruppe komfortabel unterge-bracht war.

Am Montagmorgen stand wieder der Reichstag auf dem Programm: Besichtigung des Plenar-saals und Vortrag über die Arbeit des Deutschen Bundestages. Anschließend diskutierten die Senioren mit MdB Dirk Wiese aktuelle bundes- und weltpolitische Fragen. Nach dem gemeinsa-men Foto ging es hinauf in die Kuppel des Reichstages, wo man trotz Regens einen herrlichen Rundumblick auf Berlin, seine bekannten Wahrzeichen und die vielen Baustellen und Baukräne in der Stadt hatte.

Am Nachmittag folgte eine mehrstündige Stadtrundfahrt mit ausführlichen Informationen von Frau Pötter zur wechselvollen Geschichte Berlins, zur Teilung und Wiedervereinigung und zu den bekannten Sehenswürdigkeiten, Bauten und großen Plätzen.

Nach dem Informationsbesuch im Bundesministerium für Arbeit und Soziales am Dienstag be-sichtigte die Gruppe das eindrucksvolle und zum Nachdenken über Terror und Gewalt der Nazi-Herrschaft auff ordernde Holocaustdenkmal.

Besonders nahegehend, weil es teilweise an eigene Erlebnisse einiger Teilnehmer während pri-vater Berlinbesuche zur Zeit der Teilung Berlins erinnerte, war der Besuch im „Tränenpalast“.

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Nr. 70 Seite 49SichtDer Tränenpalast war zu Zeiten der Teilung Berlins zwischen 1961 und 1989 die Abfertigungs-halle für die Ausreise von Ost- nach West-Berlin. Die Ausstellung zeigt den Alltag während der Teilung und erinnert an unzählige tränenreiche menschliche Schicksale.

Der Besuch im Willy-Brandt-Haus im Bezirk Kreuzberg, ein für viele Teilnehmer bisher nur aus dem Fernsehen bekannter siebengeschossiger imposanter Glasbau, war ein weiteres beeindru-ckendes Erlebnis.

Vor dem deftigen bayrischen Abendessen im Restaurant Maximilians ging es noch in eine Aus-stellung zur „Entwicklung der parlamentarischen Demokratie“ im Deutschen DOM am Gendar-menmarkt.

Am Abreisetag wurden mit dem Besuch der „Gedenkstätte Berliner Mauer“ in der Bernauer Stra-ße in Berlin-Wedding, einem Brennpunkt der Stadtgeschichte zur Zeit des kalten Krieges, die Teilung Berlins durch die Mauer und die damit verbundene jahrelange Trennung von Familienan-gehörigen und Freunden noch einmal eindringlich lebendig.

Beeindruckt durch die ausführlichen Informationen von Frau Pötter vom Presse- und Informati-onsamt, voll des Lobes für die gute Organisation von Frau Irmgard Sander vom Büro des Bundes-tagsabgeordneten Wiese, fasziniert von Alis Busfahrerkünsten, zufrieden mit der komfortablen Unterkunft, dem guten Essen in den verschiedenen Berliner Restaurants und voll mit Eindrücken der immer wieder sehens- und erlebniswerten Hauptstadt Berlin, trat die Gruppe mit etwas Ver-spätung der Bahn die Heimreise ins Sauerland an.

Berlin ist doch immer wieder eine Reise wert!

AUFLÖSUNGENWer knackt die Nuss? Seite 32

1. Kirschen2. Gurke3. Aprikosen

Wer knackt die Nuss ? Seite 33

1. Viele Missverständnisse entstehen dadurch, dass ein Dank nicht ausgesprochen wird, sondern nur empfunden.

2. Schenken heißt einem anderen etwas geben, was man am liebsten selbst behalten möchte.

Wahr oder nicht wahr? Seite 39

Die Geschichte der Räuberbande von Zetel ist nach Urkundenlage wahr! Wahr ist auch, dass sie gefasst und hingerichtet wurden. Ein Verwandtschaftsgrad konnte hingegen nicht ermittelt werden.

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Nr. 70 Seite 50 SichtLandesseniorenvertretung NRW e. V Sechs Forderungen der LSV NRW zum neuen Pfl egestärkungsgesetz Verbesserungen müssen bei Betroffenen auch ankommenGaby Schnell, 1. Vorsitzende

Ob das 2017 in Kraft tretende Pfl egestärkungsgesetz II seinen Namen zu Recht trägt, darüber diskutieren derzeit viele Betroff ene und Interessens-vertreter. Auch die Mitglieder der Landesseniorenvertretung Nordrhein-Westfalen (LSV NRW) machen sich intensiv mit den Veränderungen ver-traut. „Unser Fazit bisher sieht den positiven Ansatz, ein umfassenderes, ganzheitliches Verständnis von Pfl egebedürftigkeit zu verankern“, sagt die LSV-Vorsitzende Gaby Schnell. Langjährige Forderungen der LSV sind ebenfalls erkennbar umgesetzt: Das neue Gesetz schaff t eine stärkere Diff erenzierung beim Pfl egebegriff unter Berücksichtigung demenzieller und psychischer Erkrankungen im Alter, und es stärkt besonders die am-bulante Pfl ege. Dennoch gibt es auch Kritik aus den Reihen der Senioren-

vertretungen in NRW. „Denn insgesamt wird es nicht mehr Geld geben für die Pfl ege, sondern das bisherige Budget wird anders aufgeteilt“, zeigt sich Gaby Schnell enttäuscht, dass diese Umverteilung absehbar vor allem zulasten der stationären Pfl ege gehen werde. „Die brauchen wir aber genauso wie die ambulante Betreuung in der eigenen Wohnung pfl egebedürftiger Men-schen“. Weiterer deutlich formulierter Kritikpunkt ist die mangelnde Transparenz bei Einstufung und Gewichtung der neuen fünf Pfl egegrade: „Die erschließen sich allein Experten!“. Der LSV-Vorstand hat deshalb sechs Forderungen formuliert, die in die Diskussion der Mitgliedervertretun-gen, in die Öff entlichkeit und in den Umsetzungsprozess des Gesetzes einfl ießen sollen und den Blick auf Schwachstellen des neuen Gesetzes lenken wollen. Die sechs Forderungen:

1. Mögliche Verbesserungen müssen bei den Betroff enen ankommen. Die Verbesserungen durch die Änderungen im Beurteilungsverfahren und die Erhöhung der Beiträge dürfen nicht zu weniger Pfl egepersonal und noch weniger Pfl egezeit für den einzelnen Pfl egebedürftigen führen.

2. Ausbau und Qualitätssteigung der Pfl egeberatung zu einer unabhängigen und aufsuchenden Institution muss unter Verantwortung der Kommune sichergestellt werden.

3. Würdige Pfl ege, ambulant wie stationär, muss mit gleicher Qualität möglich sein. Die am-bulante Pfl ege, die häuslichen Unterstützungsmaßnahmen sowie die Quartiersentwicklung muss dafür nach Ansicht der LSV quantitativ und qualitativ weiterentwickelt werden.

4. Quartiersentwicklung ist kommunale Daseinsvorsorge, die von den Kranken- und Pfl ege-kassen, auch mithilfe des Stadtteilmanagements (Quartierskümmerer), unterstützt werden muss.

5. Die Inklusion für alte Menschen mit Behinderung soll auch bei der sozialen Teilhabe gelten.

6. Schließlich sollen die Mitwirkungsmöglichkeiten der kommunalen Seniorenvertretungen auch auf diesem Feld gestärkt und ausgebaut werden.

Diese Forderungen bei der Diskussion des künftigen Gesetzes vor Augen zu haben empfi ehlt der LSV-Vorstand seinen Mitgliedern. Denn, so Gaby Schnell: „Seniorenvertretungen müssen immer auch politisch argumentieren und eine menschenwürdige Pfl ege und soziale Teilhabe von pfl ege-bedürftigen und/oder behinderten Menschen thematisieren und einfordern“.

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Nr. 70 Seite 51SichtSTANDPUNKT Substanzielle Arbeit beginntMartin Haselhorst (mit freundlicher Genehmigung der Westfalenpost Samstag, 17. September 2016)

Das große Gedränge in den Arnsberger Flüchtlingsunterkünften ist entspannt. Zuletzt geringe Zuweisungszahlen von aus Krisengebieten gefl ohenen Menschen und Vermittlung in privaten Wohnraum sorgten dafür, dass nur noch 400 Flüchtlinge in den städtischen Unterkünften leben. Ende 2015 waren es doppelt so viele. In Arnsberg ist passiert, wonach sich alle Behörden im ver-gangenen Jahr – als die Fluchtbewegung auf dem Höhepunkt war – gesehnt haben.

Die Stadtverwaltung ist „vor die Lage gekommen“. Nicht mehr alle Energie muss in die Unter-bringung von in nicht planbarer Zahl in die Stadt kommenden Zuwanderern gesteckt werden. Es bleibt jetzt Zeit, sich gründlich um die substanziellen Herausforderungen zu kümmern, die der Zustrom von Menschen aus anderen Sprach- und Kulturkreisen mit sich bringt. Das heute oft verhöhnte „Wir schaff en das“ der Kanzlerin wurde in Arnsberg gelebt.

Arnsberg hat geschaff t, was unter nicht immer unterstützenden Rahmenbedingungen durch Bund und Länder bislang zu schaff en war. Profi tiert hat die Stadt von Beginn an von einer außer-ordentlichen Welle der Hilfsbereitschaft. Freundeskreise und Initiativen gründeten sich allerorts und schufen Begegnungen, Hilfsbörsen und Integrationsplattformen. Hier wurde der Stadt, die bei der Frage der Unterbringung an der Grenze der Überforderung stand, sehr viel Arbeit durch bürgerschaftliches Engagement abgenommen. Viele ehrenamtliche Maßnahmen haben sich in-zwischen verselbstständigt.

Es wird gemacht – einfach so. Arnsberg erlebte nicht so sehr wie andere die populistischen Spitzen: Als allerorts überschwängliche Willkommenskultur mit Blumenbegrüßung und Teddybärspenden herrschte, wurden hier schon erste Integrationskonzepte entwickelt. Umgekehrt herrschte beim bundesweiten Stimmungswandel nach den Anschlägen in Paris, Brüssel und Deutschland sowie nach der Silvesternacht in Köln - in Arnsberg Besonnenheit statt Panikmache. Die Arnsberger drehten sich nicht wie das Fähnchen im Wind, sondern blieben in der Sache standhaft. Probleme wurden erkannt, benannt und richtig eingeordnet. Es gibt weiter viel zu tun, wobei die auch mal müde werdenden Ehrenamtlichen nicht mehr die Hauptlast tragen können: Der 2. Arnsberger Bil-dungsbericht legt viel Wert auf die Maßnahmen, die nötig sind, um junge Zuwanderer sprachlich und schulisch auf den Arbeitsmarkt und somit auf Integration vorzubereiten.

Bildung ist der richtige Ansatz. So schaff t man das.Unter http://www.wortschrei.com/2515-2/ fi nden Sie eine Multimedia-Reportage

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Nr. 70 Seite 52 Sicht„Utopia“ –

Ein Stück der Kulturen, Träume und PersönlichkeitenJessica Rzodeczko

Pünktlich um acht Uhr öff net Yehuda Almagor, Regisseur und selbst Schauspieler, freude-strahlend die Türen und heißt mich und viele andere zur Generalprobe des Stückes „Uto-pia“ willkommen. Nach kurzer Wartezeit löscht Ulla Almagor, die Dramaturgin des Stücks, das helle Licht und die Bühne beginnt zu leben.

Eine Gruppe junger Erwachsener betritt die Bühne und überrascht das Publikum mit ei-nem ersten Gruppentanz. Zuvor wurde kein Wort gesprochen, die Wirkung ist dabei umso größer. Die Gruppe selbst besteht aus 14 Cha-rakteren, die das Stück zu dem machen, was es ist. Ihre eigene Utopie.

Mit der Frage:„Wie stellt ihr euch die Welt vor, in der ihr leben möchtet?“ startete die junge Gruppe gemeinsam, mit Yehuda und seiner Frau Ulla Almagor, in die Proben des Stückes Utopia. Die jungen Schauspieler drücken im Stück ihre Emotionen aus, ihren Ärger und auch ihre Erlebnisse. „Wir suchen bei jedem den ganz persönlichen Ansatzpunkt“, erzählt mir Ulla Almagor nach der Generalprobe in unserem Interview. „Nur daraus können die Leute später glaubhaft auf der Bühne stehen und mit Schauspieltechniken, Sprechen, Sin-gen und Tanzen ihr Thema vertreten und das ist ein Theateransatz, den wir hier in Arnsberg für uns entwickelt haben und wir nennen das dokumentarisch – biografi sches Theater und diese Projekte wenden sich eben an die Men-schen und jeder bringt sich da ganz auf seine persönliche Weise ein.“

Und das empfi ndet man als Zuschauer auch so: Die Dialoge erzählen von der Angst, von der Gesellschaft nicht toleriert zu werden, der Hei-mat, einer Liebe zu einer Christin, dem Traum, eines Tages als Schauspieler erfolgreich zu sein oder auch kulturellen Verschiedenheiten, die uns letztendlich nicht voneinander unter-scheiden sollten. Die fremdsprachigen Ge-sänge lassen uns gedanklich nach Marokko, Palästina und Syrien reisen und erzählen eine

ganz persönliche Geschichte. Auch die Lied-texte und Melodien sind Kreationen der jungen Schauspieler und beeindrucken mich einmal mehr. Unterstützung von Musik und Tanz er-hält die Gruppe dabei vom Choreographen Manuel Quero und dem Musiker Silas Eiffl er. „Was hier besonders spannend ist, sind die verschiedenen Kulturen. Das ist die Chance für das Projekt gewesen, sich wirklich mit die-ser gesellschaftlichen Situation, die wir um uns herum haben, im Theater auseinander zu set-zen.“ Obwohl die Gruppe teilweise über Konti-nente verteilt aufgewachsen und verschiedene Lebenswege gegangen ist, kommt sie nun in diesem Theaterstück zusammen und macht den Zuschauern deutlich, dass wir nicht nur reden sollten, sondern handeln.

An einer Stelle des Stückes berichtet ein jun-ger Mann der Gruppe davon, dass sein bester Freund im Krieg in seiner alten Heimat gefallen

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Nr. 70 Seite 53Sichtist. „Als Nushin das erste Mal seinen Mono-log gemacht hat, haben alle geweint. Das war eine sehr emotionale Situation. Wie auf einmal alle gemerkt haben, dieser Krieg, der da im Fernsehen immer vonstatten geht, der sitzt jetzt hier gerade unter uns.“ Neben den doch sehr prägenden Erlebnissen, die in Utopia künstlerisch ausgedrückt und erzählt werden, wird auch deutlich, dass enge Freundschaften zwischen den Jungschauspielern geschlossen wurden. „Es schweißt die Leute eben zusam-men. Wir sagen zwar immer, unser Theater ist keine Therapie, aber ich glaube es ist schon sehr, sehr wichtig für die Teilnehmer, die Mög-lichkeit zu haben, über diese Erlebnisse zu sprechen“ bestätigt mir Ulla Almagor.

Die Idee zum Theaterstück „Utopia“ wuchs aus dem Vorgängerstück „Empört euch!“, das von Stéphane Hessel´s Essay inspiriert war und die Jugend auff ordert, die Werte, die un-sere Vorfahren geteilt und verteidigt haben, zu schätzen und ihnen wieder Geltung zuzuspre-chen.

Das aktuelle Stück „Utopia“ stellt ein gesell-schaftskritisches Theaterstück mit persönli-cher Note dar, das seine Zuschauer auff ordert, nicht immer nur zu reden, sondern endlich zu handeln, für Träume und Wünsche zu kämp-fen, aber auch Hindernissen und Vorurteilen entschlossen entgegen zu treten.

Schreibe mal wieder einen Weihnachtsgruß Frohes Fest und Merry Christmas

„Merry Christmas“ als englische Übersetzung unseres Weihnachtsgrußes „Frohe Weihnach-ten“ ist allgemein bekannt. Jedoch dürften ohne die Hilfe eines Kontextes die Wortkombinationen „Shenoraavor Nor Dari“ oder „Shubh Naya Baras“ in Deutschland nicht so ohne weiteres einzuordnen sein. So wünschen sich die Menschen in Albanien und Indien eine frohe Weihnacht. Unterschiede in den Weihnachtsgrüßen bestehen aber nicht nur in sprachlicher Hinsicht.

Der Gruß, die Botschaft anlässlich des Friedensfestes, könnte grundsätzlich neben der mündli-chen Übermittlung auch über ein anderes Medium erfolgen.

Ein Brief, eine Karte, ein Geschenkpaket, eine Mail oder ein Telefax können Weihnachtsgrüße ausdrücken. Die tiefere, hintergründige Bedeutung eines Weihnachtsgrußes ergreift vermutlich vom Bewusstsein des Begrüßten einen größeren Besitz.

Andererseits ist es für viele Menschen sicherlich viel mehr als nur eine Floskel, wenn sie sich gegenseitig, im engsten Familien- oder Freundeskreis eine frohe Weihnacht wünschen. Dafür spricht schon die bestehende emotionale Verbundenheit und Wertschätzung. Gleichwohl sollten die Möglichkeiten genutzt werden, mit einer kreativen Idee, ohne großen Aufwand, den Weih-nachtsgruß ausdrucksstark, individueller und attraktiver darzustellen. Eine Option wie eine selbst gebastelte und persönlich beschriftete Weihnachtskarte zählt zur bevorzugten und alternativen Gestaltung eines Weihnachtsgrußes. Individuell und handgeschrieben kann man mehr Auf-merksamkeit erzielen als maschinengeschrieben und mit Standardformulierungen. Der Gruß wirkt in jedem Fall dadurch lebendiger. Besonders ansprechende weihnachtliche Moti-ve, als abwechslungsreiche Ergänzung des Weihnachtsgrußes bieten sich einfach an, eine inspi-rierende Farbe dient dabei als gerne gewählte positive Verstärkung.

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Nr. 70 Seite 54 SichtBilderrätsel SICHT – Ausgabe 70

Aufl ösung SICHT – Ausgabe 69

Richtig war: Christuskirche am Gransauplatz in Neheim

Ausgelost wurde dieses Mal: Brigitte Wilbrand

Herzlichen Glückwunsch zu einemGutschein für 2 Personen für das Seniorenkino im Residenz-Kino-Center in Arnsberg

Die Gewinnerin wird benachrichtigt.

Unsere Frage: Wie heißt diese Brücke?

Im Zufl uss der Möhne in den Möhnesee am Wameler Vorbecken, zwischen den Ortschaften Wamel und Völlinghausen, steht die im Jahr 1912 erbaute Brücke. Die aus Kalk-Sandstein und Grauwacke erbaute Brücke besteht aus fünf gewölb-ten Bögen und ist insgesamt 60 Meter lang.

Als Vorbild für den Bau dieser Brücke diente die Donaubrücke in Passau. Ih-ren Namen verdankt sie ihren sechs Brückenpfeilern, die dem Besucher der historischen Brücke sehr schöne Ausbli-cke in die vielfältige Flora und Fauna des Möhnesees und des idyllischen Zufl usses der Möhne aus vielen verschiedenen Perspektiven ermöglicht.

Einsendeschluss: 15. Januar 2016

Die Gewinnerin oder der Gewinner erhält: Zwei Gutscheine Sauna Wellness (Tageskarte)

Lösungen bitte schriftlich an: Stadt Arnsberg, Fachstelle Zukunft Alter / GenerationenMagazin SICHTClemens-August-Straße 120, 59821 Arnsberg, eines der Stadtbüros, oder mailen Sie unter: [email protected]

Bei mehreren richtigen Einsendungen entscheidet das Los. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

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IMPRESSUM:GenerationenMagazin der Stadt ArnsbergDie Beiträge geben die Meinung des Verfassers wieder. Diese muss nicht der des Herausge-bers entsprechen. Für Fehler in den Beiträgen ist ausschließlich der Autor verantwortlich. Die Redaktion behält sich vor: Artikel zu kürzen, zu überarbeiten zu drucken und elektronisch zu veröff entlichen.Beachtung der Bildrechte. Verwendung von veröff entlichten Bildern und Texten, nur mit Geneh-migung der SICHT-Redaktion bzw. des Autors.Redaktion: Hanni Borzel, Marita Gerwin, Sigrid Grobe, Karola Hilborne-Clarke, Rolf Hilje, Uwe Künkenrenken, Martin Polenz und Jessica RzodeczkoLayout: Petra Krutmann, Uwe KünkenrenkenBürgermeisteramt - Pressestelle:Elmar KettlerHerausgeber:Stadt Arnsberg, Der Bürgermeister, Fachstelle „Zukunft Alter“, Clemens-August-Straße 120, 59821 ArnsbergEmail: [email protected] www.arnsberg.de/zukunft-alter/sicht.pdf

Sicht

Nr. 70 Seite 55Sicht

Letzte MeldungBernd Backhaus

Bei strahlendem Sonnenschein starteten die Mitglieder des Senioren-Internet-Cafes zu ihrem diesjährigen Ausfl ug. Die Fahrt begann um 8:00 Uhr und führte diesmal nach Düsseldorf.

Der erste Anlaufpunkt in Düsseldorf war der Landtag NRW, wo ein gemeinsames Frühstück eingenommen wurde. Nach der Besichtigung des Landtages - mit vielen interessanten Infor-mationen - ging es mit weiter mit einer lebhaften Diskussion mit dem heimischen Landtagsab-geordneten Klaus Kaiser.

Nach einem Alt-s t a d t b u m m e l und gemeinsa-men Essen im Restaurant „ Zum Schlüssel“ wurde der Tag abgerun-det durch eine Schiff fahrt auf dem Rhein. Ge-gen 18:00 Uhr wurde dann die Heimreise ins Sauerland ange-treten.

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PINNWAND

Seniorenkino ArnsbergResidenz-Kino-Center

10. Dezember 2016

11. Februar 2017

Beginn: 14:30 Uhr

Titel entnehmen Sie bitte der Tagespresse.

Sicht 71. Ausgabeerscheint Anfang

März 2017

Redaktionsschluss:18. Januar 2017

Nr. 70 Seite 56 Sicht

Seniorenkino NeheimApollo-Theater25. Januar 201722. Februar 2017

Beginn: 14:30 UhrTitel entnehmen Sie bitte

der Tagespresse.

Arnsberger TafelAusgabestelle Neheim

Möhnestraße 35 02932 941286Öff nungszeiten:

Montag und Freitag:09:00-12:00 Uhr

Dienstag, Mittwoch und Donnerstag:

09:00-11:30 Uhr14:00-17:00 Uhr

Ausgabestelle ArnsbergRuhrstraße 74 d 02931 936563Öff nungszeiten:

Mittwoch:13:00 bis 16:30 Uhr

Ausgabestelle SundernHauptstraße 54 02933 9099295

Öff nungszeiten: Donnerstag:

13:00 bis 16:30 Uhr

Kartenspiel-vormittag

Was? Skat, Rommee, Canaster & Doppelkopf.Wann? Jeden 2. + 4. Mittwoch. im Monat 10:00 bis 12:00 UhrWo? Bürgerzentrum Bahnhof Raum E01Jeder ist willkommen.

Ansprechpartner:Petra Vorwerk Rosendahl 02931 9638-104 oder 02931 9638-107 p.vorwerk-rosendahl@ arnsberg.de

Senioren Cafémit den Arnsberger

StadtmusikantenPestalozzi-Schule,

Hüttengraben15. Dezember 2016

19. Januar 201716. Februar 2017

16:00 Uhr bis 18:00 Uhr

Neu im

BegleitungFormularhilfe

BetreungUnterhaltungSpaziergang

Spielen usw.

Ansprechpartner: EngagementförderungPetra Vorwerk-Rosendahl 02931 9638-104

Rehasport für Menschen mit DemenzDieses Angebot richtet sich an Menschen mit Demenz. Hier geht es darum, den Teilnehmern die Freude an der Bewegung zu ver-mitteln. Ziel ist es die Beweglichkeit im Alltag zu fördern und zu er-halten und die Sturzgefahr zu vermindern. Außerdem werden durch kleine Spiele sowohl die Grob- und Feinmotorik, das Gleichgewicht als auch die Koordination und Konzentration verbessert. Auch der Spaß kommt bei diesem Angebot nicht zu kurz. Gemeinsam kann man viel bewegen – packen wir es an. Voraussetzungen: Reha-sportverordnung - Neurologie mit Zusatz Hirnorganische Störung

Kursleitung: Barbara Klappert. Übungsleiter B Rehabilitationssport Neurologie mit Zusatzfortbildung Demenz Übungsleiter B Rehabili-tationssport Orthopädie

02932 47573-39, 02932 47573-45 [email protected] Besuchen Sie unsere Webseite: www.nass-arnsberg.de

Begleitmobile Arnsberg

Ehrenamtliche, mobile und un-terstützende Hilfe für alleinste-hende MenschenAnsprechpartner & Anmeldung:Engagementförderung Arnsberg 02931 9638-104


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