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Vorwort: Das Schlafzimmer ist der wichtigste Raum in einem Haus bzw. einer Wohnung. Man hält sich fast 2/3 des Tages in diesem auf, vor allem um dem Körper ungestörte Ruhe, Erholung und den notwendigen Schlaf zukommen zu lassen. Der Körper schaltet in dieser Ruhe- und Erholungsfase zurück und ist deshalb empfänglicher für alle schädlichen Einflüsse von außen. Deshalb ist bei der Gestaltung des Schlafzimmers größter Wert auf fachgerechte Installationen und die Auswahl der richtigen Materialien zu legen.
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Woraus besteht das Schlafzimmer
Raumhülle
o Boden Holz, Teppich, Linoleum, PVC, Fliesen, Natursteine, Laminat, Kork
o Wände und Decken mit
Putzen und Anstrichen
Installationen
o Heizung Wandheizung, Fußbodenheizung, Heizkörper
o Lüftung
Fenster und Türen Kontrollierte Wohnraumlüftung
o Elektroinstallation
Leitungen, Schalter, Steckdosen, Lichtpunkte, Lampen, Geräte, usw.
Einrichtung
o Betten
Gestelle und Lattenroste in Holz, Metall, usw. Matratze aus Federkern, Latex, Schaumstoff, Naturfasern, usw.
o Schränke
Holz, Kunststoff, Metall, usw.
o Textilien
Gardinen und Vorhänge Betten und Bezüge Teppiche
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Welche gesundheitlich relevante Gefahren lauern in Schlafzimmern
Wohngifte und Schadstoffe o Formaldehyd und andere gasförmige Schadstoffe in:
Lacken, Kleber, Spanplatten, Holzwerkstoffen, Möbeln, Einrichtungen, Geräten, usw.
o Lösemittel und andere leicht- mittelflüchtige Schadstoffe: Farben, Lacken, Klebern, Kunststoffen, Baumaterialien, Spanholz,
Möbeln, Einrichtungen, Beschichtungen, Pflegemitteln, usw. o Pestizide und andere schwerflüchtige Schadstoffe in:
Holz-, Leder-, Teppichschutz, Klebern, Kunststoffen, Dichtungen, Beschichtungen, Schädlingsbekämpfungsstoffen, usw.
o Schwermetalle und andere verwandte Schadstoffe in: Holzschutzmitteln, Baustoffen, Geräten, Baufeuchte, PVC, Farben,
Glasuren, usw. o Partikel und Fasern wie Feinstaub, Nanopartikel, Asbest, Mineralfasern, usw.in:
Staub, Rauch, Ruß, Lüftungs- und Klimaanlagen, Geräten, usw.
Raumklima o Temperatur, Feuchte, Kohlendioxid, Luftionen, Luftwechsel, Gerüche, usw.
bedingt durch: Feuchte Räume, Baustoffe, Lüftung, Heizung, Einrichtung, Atmung,
Elektrostatik, Strahlung, Staub, usw.
Pilze, Bakterien, Allergene o Schimmel, Hausstaubmilben bedingt durch:
Lüftung, Klimaanlagen, Einrichtung, Hausstaub, Haustiere, mangelnde Hygiene
Felder, Wellen, Strahlungen o Elektrische Wechselfelder (Niederfrequenz) durch:
Wechselspannung in Installationen, Kabeln, Geräten, Steckdosen, Wänden, Böden, Betten, Frei- und Hochspannungsleitungen, usw.
o Magnetische Wechselfelder (Niederfrequenz) durch: Wechselstrom in Installationen, Kabeln, Geräten, Trafos, Motoren, Frei-
und Erdleitungen, Hochspannungsleitungen, usw. o Elektromagnetische Wellen durch:
Handy, Funk, Schnurlostelefone, Drahtlose Netzwerke, usw. o Elektrische Gleichfelder durch:
Synthetische Materialien in Textilien, Tapeten, Lacken, Oberflächenbeschichtungen, Stofftieren, Bildschirme, usw.
o Magnetische Gleichfelder durch: Stahlteile in Betten, Matratzen, Möbeln, Geräten, usw.
Radioaktivität o Radon
Geologische Störungen o Erdmagnetfeld, Erdstrahlung
Lärm o Luft- und Körperschall
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Was kann man tun um obgenannten Gefahren auszuweichen
o Schadstoffe
Lösungsmittelfreie Werkstoffe verwenden wie:
Massivholz, Tischlerplatte (2% Leim), Leimholzplatte (1% leim), Multiplexplatte (2,5% leim)
Holzschutzmittel sind im Innern nicht notwendig !
Naturfasern verwenden wie
Baumwolle, Jute, Flachs, Kokos, Hanf und Sisal, Wolle, Haare und Seide.
Eventuell Lyocell (ist im Gegensatz zu anderen regeneratfasern in der Herstellung nicht so umweltbelastend durch Einsatz von umweltschonenden Lösungsmitteln und geschlossenem Stoffkreislauf
Matratzen: 2x pro Jahr ausklopfen (ev. im Winter über Nacht draußen lassen und Reste abklopfen) sonst Milbengefahr
Naturfasern in Betten, Matratzen, Postern, und Bezügen, Nachthemden und Pyjamas sind wärme- und feuchtigkeitausgleichend Staubaufwirbelung der Luft durch Konvektion verhindern (Heizkörper) Keine Kunststoffe mit Weichmachern verwenden (Teppiche) Keine Energiesparlampen (bei Bruch hohe Quecksilberbelastung)
o CO2-Konzentration und Luftfeuchtigkeit:
Da im Winter keine Möglichkeit besteht das Zimmer nachts regelmäßig zu
lüften (ca. alle 3 Std. für ca. 5-8 Min.) ist der Einbau einer kontrollierten Wohnraumlüftung von Vorteil
viele diffusionsfähige Flächen schaffen, z.B. Lehm- oder Kalkputz in geeigneter Stärke aufbringen (pro Nacht ca. 05l Dampfabgabe über Körper)
o Elektrosmog (Elektrosensibilität)
Netzfreischalter einbauen Einbau von abgeschirmten Leitungen (vor allem im Holzbau) abschaltbare Steckleisten keine Ringleitungen keine Lampen und Elektrogeräte mit Trafos keine Bettgestelle in Metall keine Federkernmatratzen Einrichtungsgegenstände in Metall Elektrogeräte und Handys vermeiden Trockene Luft vermeiden, da sich diese besser auf und schlechter entlädt Keine Textilien verwenden, die sich statisch aufladen Keine Leitungen im Umkreis von 2m um sensible Zonen
o Erdstrahlung
Messung der gestörte Erdstrahlungen und Neupositionierung außerhalb
der Reizzonen
Hinweise auf Strahlungen: morgens müde, verspannt, Gelenkschmerzen
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o Licht
Schlafen im dunkeln, sonst Körper nicht ausgeruht, allerdings sollte das Zimmer nicht vollständig abgedunkelt werden, da sonst der Tag-Nacht-Rhytmus gestört wird
o Schall
Dafür sorgen, dass Störschallpegel nachts unter 30dB, darüber ist kein ungestörter Schlaf möglich
Umgebungslärm reduzieren bei Störquellen über 30dB (0-60db= Gespräch) ruhiger gesunder Schlaf
nicht mehr möglich Komfort: wenn Unterschied zw.grundgeräuschpegel und
störgeräuschpegel weniger als 1dB , Hörschwelle 0dB – schmerzgrenze 120dB
Grundgeräuschpegel in Schlafzimmern bei ca. 20dB Übertragung von Schall: Boden, decke wände
o Zusätzliches Wohlbefinden:
o Einrichtung, Material- und Farbgestaltung lt. Feng Shui
Einen geschulten Berater aufsuchen der: - zuerst gründliche Informationen zum Bewohner des Raumes
einholt - dessen Wünsche und Vorstellungen berücksichtigt - mit Materialien, Farben und Einrichtungsgegenständen dessen Yin
und Yang ausgleicht.
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Welche Materialien sind baubiologisch für Schlafzimmer empfehlenswert um obgenannten Gefahren auszuweichen
Raumhülle
Boden
Holz
- Vorteil: hygroskopisch, raumklimaregulierend, durch geschlossenen Flächen hygienisch, kann bei Beschädigung oder Verschleiß abgeschliffen werden, fußwarm
- Nachteil: Kleber in Mehrschichtparkett
Teppich
- Vorteil trittsicher, schallabsorbierend, bindet Staub
- Nachteil Reinigung, Hygiene, Kunstfasern laden sich statisch auf,
Teppichrücken enthält Weichmacher, enthalten oft Insektizide
.Fliesen, Natursteine
- Vorteil: glatte Oberfläche, Reinigung, Hygiene - Nachteil: kaltes Bodengefühl, werden in Schlafzimmern wenig bis
gar nicht eingesetzt
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o Nicht zu empfehlen
Linoleum, PVC
- Vorteil: preisgünstig, widerstandsfähig gegen mechanische und chemische Beanspruchungen, antistatisch (nicht bei Beschichtung), leicht fungizid und bakteriostatisch (hemmt also Bakterien-Wachstum), hygienisch, viele Muster und Farben, fußwarm
- Nachteil: Geruch, Ausdünstungen von Schadstoffen in
Beschichtungen, tragenden Unterschichten und Klebern
Laminat - Vorteil: feste und preiswerte Unterlage mit einer optisch
ansprechenden Deckschicht (meist Holzimitat) verklebt (Holzfaserplatte, Papier und Melamin-Klebstoff)
- Nachteil: bei Beschädigungen oder Verschleiß muss der Boden
ausgetauscht werden, Sondermüll.
Kork - Vorteil: trittelastisch, schallabsorbierend, fußwarm, hygienisch
- Nachteil: gesundheitsschädliche Bindemittel verdunsten über lange
Zeit
- Es gibt inzwischen auch Korkböden die mit natürlichen Harzen als gebunden werden und deshalb gesundheitlich relativ unbedenklich sind
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Wände und Decken
Kalkputz:
- Vorteil: diffusionsoffen, feuchtigkeitsregulierend und er verhindert auf Grund seiner hohen Alkalität auch die Sporenbildung (etwa Schimmel) weitgehend; bei 4 cm Stärke 45g/m² Wasserdampfaufnahme
Lehmputz
- Vorteil: diffusionsoffen, feuchtigkeitsregulierend, bei 2,5cm stärke 200g/m² Wasserdampfaufnahme
Mineralfarben
- Vorteil: verbindet sich unlösbar mit dem Untergrund, eignen sich für mineralische Untergründe wie mineralische Putze und Beton, diffusionsoffen, erschwert Befall durch Pilze und Flechten
- Nachteil: auf Holz und Metall nicht oder nur begrenzt verwendbar
o Nicht zu empfehlen
Putze auf Zementbasis: keine Feuchtigkeitsregulierung Deckende Beschichtungen wie Tapeten, Lacke, Latexfarben usw.:
- Wenig bis keine Dampfdiffusion, nicht feuchtigkeitsregulierend
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Installationen
Heizung
Wandheizung
Fußbodenheizung,
Heizkörper
All diese Heizsysteme erzeugen Strahlungswärme, wobei Heizkörpern durch die Positionierung unter Fenstern meist Luftzirkulation verursachen und die Feinstaubbelastung erhöht wird. Ein weiterer Nachteil von Heizkörpern ist die relativ hohe Temperatur im vergleich zu Boden und Wandheizung. Diese sollte weniger als 30° betragen.
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Lüftung
Kontrollierte Wohnraumlüftung
Sorgt in der Schlaffase im Winter für die notwendige Luftwechselrate Die Wasserdampfproduktion der Bewohner kann durch Bauteile nicht abgeführt werden, es ist nur eine Pufferung möglich und muss durch lüften abgeführt werden (Luftwechselrate 0,5, alle 2 stunden)
Elektroinstallationen und -geräte:
Keine Ringleitungen sondern nur Stichleitungen verlegen Schalter, Steckdosen, Leitungen, min. 2 m von sensibler Zone (Kopf, Bett)
weg zu Zimmerwand keine Elektrogeräte- und –installationen positionieren
(Fernseher, Küchegeräte, usw.) keine Lampen und Geräte mit Transformatoren (sind nach Abschalten des
Gerätes immer noch unter Strom) oder Spannsysteme verwenden (großes Magnetfeld)
Netzfreischalter einbauen: hilft allerdings wenig wenn nicht alle Geräte und Abnehmer abgeschaltet sind, dann erfolgt keine Netzfreischaltung
Geräte an abschaltbaren Steckleisten anschliessen und diese nachts abschalten
Handys und sonstige Elektrogeräte aus dem Zimmer entfernen oder möglichs weit weg und ausschalten
Abschirmmaßnahmen gegen Elektrosmog muss immer geerdet sein !
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Einrichtung
Betten
Gestelle und Lattenroste aus Holz
- Vorteil: natürliches Material, hygroskopisch und
raumklimaregulierend, muß nicht gehandelt werden, problemlose Entsorgung
o Nicht zu empfehlen
Gestelle und Lattenroste aus Metall
- Störung der Magnetfelder, Elektrosmog, sind meist von der Produktion her schon magnetisiert
- Wenn Metallgestelle, dann nicht magnetisierbares Metallverwenden (Kufper, Messing)
Wasserbetten
- Ständig unter Strom durch Heizung - Ausdünstungen durch Pflegemittel in Wasser - Kunststoff mit Weichmacher in Wasserbehälter - Feuchtigkeitsabfuhr nur nach oben durch Kunststoffmaterial der
„Matratze“
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Matratzen
Latex: Kautschukanteil 0% (Syntheselatex) bis zu 100% (Naturlatex) - Vorteile: absolute Geräuschfreiheit, bei entsprechender Pflege
geringe Anfälligkeit für Milbenbefall - Nachteile: Latexmatratzen mit hohem Raumgewicht sind teilweise
sehr schwer und unhandlich, Teilweise leichter Eigengeruch aufgrund nicht perfekter Vulkanisation. Kann nach kurzer Zeit verschwinden, Je nach Zusammensetzung und Raumgewicht des Matratzenkerns stark unterschiedliches Alterungsverhalten
Natur: Naturlatex, Kokosfasern, Rosshaar, Stroh und Seegras - Vorteile: keine Metalle oder chemischen Stoffe werden verwendet,
keine chemischen Substanzen können ausgasen, unproblematisches Rückführen in den biologischen Kreislauf
- Nachteile: Naturprodukte unterliegen den Gesetzen des natürlichen Alterns und Verschleißes, Gefahr der Ansiedlung von Pilzen, in schlecht gelüfteten oder feuchten Räumen besteht Gefahr dauerhafter Geruchsbildung
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o Nicht zu empfehlen
Federkern
- Vorteile: gutes Raumklima (bleiben aber kalt), da die während der Benutzung eindringende Feuchtigkeit später unproblematisch an die Außenluft abgegeben wird. Schimmelbildung ist daher kaum ein Thema, robust und behalten viele Jahre ihre ursprüngliche Form.
- Nachteile: Metall, meist megnetisiert, Magnetfeldstörungen, Elektrosmog
- Es werden bereits Versuche durchgeführt die Metallfedern durch andere Materialien zu ersetzen, eine Alternative ist die Luftkernmatratze, bei der anstelle desFederkerns Luftkerne eingebaut sind, die auf verschiedene Härtegrade aufgepumpt werden können
Kaltschaum - Vorteile: absolute Geräuschfreiheit, bei entsprechender Pflege
geringe Anfälligkeit für Milbenbefall, lange Lebensdauer (abhängig vom Raumgewicht), sehr gute Wärmeisolation, durch den (meist) abnehm- und waschbaren Matratzen-Bezug sehr gute hygienische Bedingungen beim Schlafen
- Nachteile: Ohne feuerhemmende Zusatzstoffe oder schwerentflammbaren Überzug stellen sie ein Brandrisiko dar, er durch chemische Prozesse entstandene, oft stechende Geruch verschwindet häufig erst nach mehrwöchigem Lüften, für Personen, die leicht schwitzen, meist ungeeignet, Entsorgung, Herstellung
- Heute werden nur mehr FCKW-freie PUR-Schäume verwendet
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Sonstige Möbel
Schränke, Tische, Stühle - Lösungsmittelfreie Werkstoffe verwenden wie Massivholz,
Tischlerplatte (2% Leim), Leimholzplatte (1% Leim), Multiplexplatte (2,5% Leim), am besten ohne Schutzmittel, wenn doch, dann natürliche Öle oder Wachse verwenden.
- Spanplatten, Furniere und sonstige mit viel Bindemittel zusammengesetzte Werkstoffe, sowie Kunststoffe vermeiden (Ausgasung von Lösungsmitteln)
- Kunststoffe vermeiden - Metalle vermeiden (Störung magnetische Felder, Elektrosmog)
Textilien
Vorhänge, Teppiche, Betten, Polster, Laken
Naturfasern verwenden wie - Baumwolle, Jute, Flachs, Kokos, Hanf und Sisal, Wolle, Haare und
Seide - Oder Lyocell (ist im Gegensatz zu anderen Regeneratfasern aus
Zellulose in der Herstellung nicht so umweltbelastend durch Einsatz von umweltschonenden Lösungsmitteln und geschlossenem Stoffkreislauf)
Naturfasern tragen zur Wärme- Feuchterelgulierung bei und laden sich statisch nicht auf.