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Selbstwirksamkeit

Date post: 19-Jul-2015
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Innen klar – nach außen stark Selbst- wirksamkeit Jens Korz BusinessVillage praxis kompakt Der Persönlichkeitstrainer Jens Korz zählt zu den meistgebuchten Experten Deutschlands zum Thema Außenwirkung. Mit der Kombination aus Psychologie und den Grundlagen des Schauspiels motiviert er seine Teilnehmer immer wieder zu Höchstleistungen. Leseprobe
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Innen klar – nach außen stark

Selbst- wirksamkeit

Jens Korz

BusinessVillage

praxis kompakt

Der Persönlichkeitstrainer Jens Korz zählt zu den meistgebuchten Experten Deutschlands zum Thema Außenwirkung. Mit der Kombination aus Psychologie und den Grundlagen des Schauspiels motiviert er seine Teilnehmer immer wieder zu Höchstleistungen.Leseprobe

Innen klar – nach außen stark

Selbst- wirksamkeit

Jens Korz

BusinessVillage

Jens Korz SelbstwirksamkeitInnen klar – nach außen stark1. Auflage 2015 © BusinessVillage GmbH, Göttingen

BestellnummernISBN 978-3-86980-300-5 (Druckausgabe)ISBN 978-3-86980-301-2 (E-Book, PDF)

Direktbezug www.BusinessVillage.de/bl/967

Bezugs- und VerlagsanschriftBusinessVillage GmbH Reinhäuser Landstraße 22 37083 GöttingenTelefon: +49 (0)5 51 20 99-1 00 Fax: +49 (0)5 51 20 99-1 05E–Mail: [email protected] Web: www.businessvillage.de

Layout und SatzSabine Kempke

Illustrationen Seite 172/173Graue Strichmännchen: JiSign, www.fotolia.deSchwarze Strichmännchen: Trüffelpix, www.fotolia.de

AutorenfotoFräulein Fotograf Berlin, www.fraeulein-fotograf.de

Druck und Bindungwww.booksfactory.de

CopyrightvermerkDas Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwer-tung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar.Das gilt insbesondere für Vervielfältigung, Übersetzung, Mikroverfilmung und die Ein-speicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.Alle in diesem Buch enthaltenen Angaben, Ergebnisse usw. wurden von dem Autor nach bestem Wissen erstellt. Sie erfolgen ohne jegliche Verpflichtung oder Garantie des Verlages. Er übernimmt deshalb keinerlei Verantwortung und Haftung für etwa vorhandene Unrichtigkeiten. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürfen.

Inhalt | 5

Inhalt

Vorwort ............................................................................................ 7

1. Selbstwirksamkeit – Die neue Schlüsselgröße für Psychologen ........ 11

Die Entdeckung der fünf psychologischen Grundbedürfnisse ............ 14Grundbedürfnis 1: Das Bedürfnis nach Lustgewinn und Unlustvermeidung ..................................................................... 15Grundbedürfnis 2: Das Bedürfnis nach Bindung .............................. 16Grundbedürfnis 3: Das Bedürfnis nach Selbstwerterhöhung .............. 17Grundbedürfnis 4: Das Bedürfnis nach Orientierung und Kontrolle ..... 18Grundbedürfnis 5: Das Bedürfnis nach Kohärenz (Stimmigkeit) ........ 19

2. Die Sache mit dem Selbstwertgefühl ............................................. 23

Eigene Erfahrungen sowie Botschaften von wichtigen Menschen in der Kindheit ......................................................................... 24Der Kontakt zu anderen Menschen – die Rückmeldung von außen ..... 27Das eigene Selbstbewusstsein ..................................................... 33Der Geldschein und sein Wert ..................................................... 36

3. Mit dem ersten Eindruck punkten – auf den zweiten Blick 3. gewinnen .................................................................................... 39

Der körpersprachliche Ausdruck ................................................... 41Kleidung, Frisur, Make-up ........................................................... 44Der Augenkontakt und die damit verbundene Stimmung .................. 46Die Sprache und Stimme ............................................................ 47Duft, Körpergeruch .................................................................... 51Der erste Eindruck und der Halo-Effekt ......................................... 52Der zweite Eindruck ................................................................... 53

4. Überzeugend auftreten, in welcher Situation auch immer ............... 57

Von außen nach innen ............................................................... 61Alle Gefühle und Rollen sind in unserem Unterbewusstsein gespeichert ............................................................................. 63Benutzen Sie Ihre Biografie, um zu überzeugen ............................. 66

6 | Inhalt

5. Mehr Selbstvertrauen – weniger Stress .......................................... 69

Power-Pose 1: Wonder Woman ..................................................... 72Power-Pose 2: Auf dem Chefsessel ............................................... 73Power-Pose 3: Der Marathonsieger ............................................... 74Power-Pose 4: Der Geschäftsführer .............................................. 75Power-Pose 5: Der lässige Typ ..................................................... 76

6. Sie sind, was Sie zu sein glauben .................................................. 79

Warum bilden wir uns Glaubenssätze? ........................................... 81Wie entstehen Glaubenssätze? ..................................................... 84Was wir glauben, muss nicht wahr sein … ..................................... 85

7. Wirkungsvoll sein – Intuition als Superkraft ................................ 101

Intuition verstehen ................................................................. 102Intuition und Spiegelneuronen .................................................. 104Spiegelneuronen und Selbstwirksamkeit ...................................... 107

8. Mind-Killer – Top-Five Denkfehler ............................................... 111

Denkfehler Nr. 1: Ich bin nicht intelligent! ................................. 113Denkfehler Nr. 2: Katastrophen werden passieren ......................... 117Denkfehler Nr. 3: Sich und anderen Druck machen ........................ 123Denkfehler Nr. 4: Die Selbstverleugnung ..................................... 127Denkfehler Nr. 5: Die Übermotivation ......................................... 130

9. Die Macht der Sprache ................................................................ 135

Der Limbic Pitch – alle auf einmal erreichen ............................... 149Killerphrasen ......................................................................... 152

10. Innere Klarheit durch Selbstreflexion – äußere Stärke durch 10. Selbstwirksamkeit ................................................................... 161

Minderwertigkeitskomplexe für alle ............................................. 170Lebensanschauungen ............................................................... 174

Schlusswort ................................................................................... 181

Literaturverzeichnis ....................................................................... 188

Der Autor ...................................................................................... 189

Vorwort

8 | Vorwort

»Was vor uns liegt und was hinter uns liegt, sind Kleinigkeiten zu dem,

was in uns steckt. Und wenn wir das, was in uns liegt, nach außen in

die Welt tragen, geschehen Wunder.«

Henry David Thoreau (1817–1862),

US-amerikanischer Schriftsteller und Philosoph

Mit diesem Zitat lade ich Sie ein, zu einem spannenden und hilfreichen

Exkurs zu Ihrer Wirksamkeit und Ihrer Außenwirkung. In der heutigen

Zeit wird erwartet, dass Menschen souverän, selbstsicher, wie auch mo-

tiviert und freundlich auftreten. Diese Attribute scheinen das Erfolgs-

rezept zu sein, um es weit zu bringen. Nur wie schafft man das? Dies ist

die Kernfrage und die Antworten darauf finden Sie in diesem Buch. Sie

werden hierzu eine wichtige Eigenschaft von sich kennenlernen:

Ihre Selbstwirksamkeit.

Als ich vom Verlag BusinessVillage die Anfrage bekam, ein Buch zu

schreiben, war ich erst einmal Feuer und Flamme und konnte es kaum

glauben, denn ich musste mich nicht bewerben oder mit einem bereits

geschriebenen Buch auf Verlagssuche gehen. Nein, ich wurde gefragt.

Anscheinend hat meine jahrelange Tätigkeit als Trainer und Coach eine

gewisse Aufmerksamkeit erregt, die dazu führte, dass BusinessVillage

an mich herangetreten ist, um dieses Buch zu schreiben. Ich muss zu-

geben, dass ich mich geehrt fühlte. Als ich jedoch den Titel zu hören

bekam, verflog meine Euphorie recht schnell. Denn der Begriff Selbst-

wirksamkeit ist, außerhalb der Welt der Psychologen, eher selten in

Gebrauch. Zugegeben, meine Expertise richtet sich auf souveränes und

selbstsicheres Auftreten und zweifelsohne haben diese Themen stark

mit dem Thema Selbstwirksamkeit zu tun, aber ich tat mich schwer

Vorwort | 9

damit. Also fing ich an, die Kapitel zu definieren und die Themen vor-

zubereiten. Und siehe da, durch die zunehmende Auseinandersetzung

mit dem Thema fand ich zu alter Begeisterung zurück. Herausgekommen

ist dieses Buch, das Sie nun in Ihren Händen halten.

In erster Linie handelt dieses Werk davon, wie Sie durch innere Klarheit,

selbstsicherer werden können und somit genau den Effekt erzielen, den

Menschen, die über eine hohe Selbstwirksamkeit verfügen, erreichen.

Hierzu werde ich Ihnen in verständlicher Sprache nahebringen, was

Psychologen und Coaches meinen, wenn sie von Selbstwirksamkeit

sprechen. Sie werden praxiserprobte Tipps kennenlernen, mit denen Sie

Ihre Außenwirkung verbessern und selbstbewusster agieren. Dies er-

höht nicht nur Ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber Stressmomenten,

sondern versetzt Sie in die Lage, Menschen leichter zu beeindrucken

und dazu zu bewegen Ihre Ziele mitzutragen.

Bleibt mir nur noch, mich bei meiner Lebenspartnerin Doro zu be-

danken, die mir in der Zeit des Schreibens dieses Buches den Rücken

freihielt und mir in vielen Dingen den Alltag erleichterte. Gerade in

der Schlussphase des Schreibens dieses Buches half Sie mir, durch ihre

brillante Rhetorik, bestechende Formulierungen zu finden, die aus die-

sem Werk ein nicht nur inhaltlich, sondern auch sprachlich gelungenes

Sachbuch hervorbrachten.

Ihnen viel Spaß beim Lesen dieses Buches.

Beste Grüße

Selbstwirksamkeit – Die neue Schlüsselgröße

für Psychologen

1

12 | Selbstwirksamkeit – Die neue Schlüsselgröße für Psychologen

»Wie die Pflege eines Gartens erfordert auch die Entwicklung unseres

Selbstwertgefühls ständige Bemühung.«

Glenn Schiraldi (*1947), US-amerikanischer Psychologe und Autor

Es gibt wissenschaftliche Auswertungen, die klar beweisen, dass sich

erfolgreiche Menschen durch ein hohes Maß an Selbstwirksamkeit aus-

zeichnen. Gemeint ist damit die Einstellung, die Menschen zu der Wirk-

samkeit ihres Handelns haben und somit das Vertrauen in sich selbst

und ihre Fähigkeiten. Daraus entsteht ein Urvertrauen in die eigene

Stärke und das eigene Leistungsvermögen.

Welchen Einfluss hat die Selbstwirksamkeit auf Ihr Leben?

Nun, zuerst einmal bestimmt die sogenannte Selbstwirksamkeitserwar-

tung Ihre Gefühle, Ihr Verhalten und somit auch Ihren Lebenserfolg und

die damit verbundene Lebensqualität.

Wenn Sie überzeugt sind, Einfluss auf Ihr Leben zu haben, dann reagie-

ren Sie weniger ängstlich, verlieren seltener die Hoffnung und verfügen

über ein größeres Durchhaltevermögen. Sie trauen sich mehr zu und

erreichen dadurch auch mehr als Menschen mit geringerer Selbstwirk-

samkeitserwartung.

Schauen Sie sich zum Beispiel einmal Spitzensportler an, welche zu

einem gewissen Zeitpunkt in absoluter Höchstform sein müssen. Ich

meine nicht nur körperlich, sondern auch mental. Keiner dieser Top-

athleten würde eine Goldmedaille gewinnen, wenn er nicht hundertpro-

zentig an sich und seine Fähigkeiten glauben würde. Diese Menschen

Selbstwirksamkeit – Die neue Schlüsselgröße für Psychologen | 13

haben eine hohe Erwartung an sich selbst und schaffen es immer wie-

der, Probleme, Niederlagen und Rückschläge zu überwinden. Sie glau-

ben, dass sie durch ihr Handeln etwas bewirken und auch schwierigste

Situationen bewältigen können. Sie verfügen über eine gehörige Por-

tion Optimismus und sind der Überzeugung, den Anforderungen und

Herausforderungen des Lebens gewachsen zu sein und diese meistern

zu können.

Menschen mit einer niedrigen Selbstwirksamkeitserwartung hingegen

sind der Überzeugung, dass sie mit ihren Fähigkeiten und ihrem Ver-

halten nicht viel bewegen können. Sie sind davon überzeugt, dass ihr

Leben stark fremdbestimmt ist und somit von anderen Personen, den

äußeren Umständen oder gar vom Schicksal gesteuert wird. Diese Men-

schen begeben sich oft in eine Art Opferhaltung und fühlen sich nicht

in der Lage, über ihr Leben selbst zu bestimmen.

Wollen Sie zu den erfolgreichen Menschen mit einer starken Wirksam-

keit gehören, so ist dies in erster Linie eine Sache der Einstellung. So

predigen es seit Jahren die Erfolgstrainer. »Du musst nur eine positive

Einstellung haben, dann wirst du auch erfolgreich sein.« Die Erfahrung

der meisten Menschen hingegen ist eine andere. Denn es gibt im Kopf

keinen Schalter, den die Menschen umlegen können, um damit eine Ver-

änderung der Welt zu erzielen. Frei nach dem Motto: »Wenn du Zitronen

erntest, mach Limonade draus.«

Auch ist nur ein kleiner Teil des menschlichen Verhaltens bewusst steuer-

bar. Schließlich haben wissenschaftliche Untersuchungen ergeben, dass

wir zu fünfundneunzig Prozent aus dem Unterbewussten gesteuert wer-

den. Oft stehen uns Emotionen im Weg und diese werden maßgeblich

14 | Selbstwirksamkeit – Die neue Schlüsselgröße für Psychologen

vom Unbewussten erzeugt. Emotionen sind nichts weiter als Reaktionen

auf gewisse Lebenssituationen, Umweltreize und Personen. Und so kann

es durchaus sein, dass beim Anblick einer Vogelspinne einige Menschen

Furcht verspüren und wegrennen, während andere den Drang haben,

die Spinne in die Hand zu nehmen und damit zu spielen. Gefühle sind

nichts anderes als der Ausdruck erfüllter oder unerfüllter Bedürfnisse.

Werden unsere Bedürfnisse durch die augenblickliche Lebenssituation

befriedigt, dann fühlen wir uns eher gut und wohl. Während unbefrie-

digte Bedürfnisse eher zu schlechten Emotionen wie Wut, Hass oder

Trauer führen.

Die Entdeckung der fünf psychologischen Grundbedürfnisse

Beim Sprechen über die menschlichen Grundbedürfnisse fällt den meis-

ten Menschen die Bedürfnispyramide nach Maslow ein. Jedoch wissen

nur die Wenigsten, dass diese Pyramide nie wissenschaftlich, in Feld-

studien, überprüft wurde. Weiterhin suggeriert die Pyramidenform ganz

klar, dass das nächste Bedürfnis erst entsteht, wenn das vorherige Be-

dürfnis befriedigt wurde. Diese Annahme entspricht aber nicht der Rea-

lität.

Die neuere Psychologie hält aber Lösungen bereit: Psychologiepro-

fessor Klaus Grawe erläutert, auf einer neurobiologischen Basis und

wissenschaftlich fundiert, ein Modell der fünf psychologischen Grund-

bedürfnisse. Er geht hierbei auch auf die Frage ein, welche Bedürfnisse

wirklich in den Kreis der menschlichen Grundbedürfnisse einzuordnen

sind und welche eher nicht. Er sagt hierzu:

Selbstwirksamkeit – Die neue Schlüsselgröße für Psychologen | 15

»Unter psychischen Grundbedürfnissen verstehe ich Bedürfnisse, die

bei allen Menschen vorhanden sind und deren Verletzung oder dauer-

hafte Nichtbefriedigung zu Schädigungen der psychischen Gesundheit

und des Wohlbefindens führt.« (Grawe 2004: 185)

Die fünf psychologischen Grundbedürfnisse nach Klaus Grawe werden

im Folgenden vorgestellt. Es handelt sich hierbei um …

1. das Bedürfnis nach Lustgewinn und Unlustvermeidung,

2. das Bedürfnis nach Bindung,

3. das Bedürfnis nach Selbstwerterhöhung und Selbstwertschutz,

4. das Bedürfnis nach Orientierung und Kontrolle,

5. das Bedürfnis nach Konsistenz (Stimmigkeit).

Dies zeigt, dass Körper und Seele gleich zu behandeln sind. Beide brau-

chen täglich etwas zu essen, sonst verkümmert der Mensch.

Grundbedürfnis 1: Das Bedürfnis nach Lustgewinn und Unlustvermeidung

Kennen Sie das Gefühl, wenn Sie in einer Tätigkeit stecken, die Ihnen

Spaß macht, die Ihre Kompetenz und Ihr Selbstbewusstsein anspricht?

Dann befriedigen Sie gerade Ihr Grundbedürfnis nach Lustgewinn und

fühlen sich wohl und bestätigt.

Warum ist dies so? Weil es schön ist, das zu tun, was Einem wirklich

liegt, Spaß macht, Freude und Lust bereitet. Der Befriedigung dieser

Lust können Sie natürlich mit einer Menge anderer Aktivitäten nach-

16 | Selbstwirksamkeit – Die neue Schlüsselgröße für Psychologen

gehen. Hier hat jeder Mensch seine Vorlieben und sollte im Laufe seines

Lebens herausfinden, was ihm Lust bereitet oder was dazu führt, das

er Unlust vermeidet. Natürlich kann es ebenso passieren, dass Sie einer

Tätigkeit nachgehen, die Sie komplett über- oder unterfordert. In bei-

den Fällen wissen wir aus der Arbeitspsychologie, dass die Menschen

starke Schäden davontragen, wenn sie permanent am Limit arbeiten

oder sich andauernd langweilen. Bei chronischer Langeweile sprechen

wir von Rust-out oder Bore-out und bei andauernder Überforderung

hingegen sprechen wir vom überall bekannten Burn-out. Daher sind

alle Menschen bemüht, sich in ihrer Komfortzone aufzuhalten und die

Dinge zu tun, die ihnen am meisten Spaß machen. Sollten Sie zu diesen

Menschen gehören, dann haben Sie einen wichtigen Grundstein für eine

hohe Selbstwirksamkeit gelegt.

Grundbedürfnis 2: Das Bedürfnis nach Bindung

Menschen sind soziale Wesen oder um es mit den Worten von Walter

Kohl zu sagen: »Menschen brauchen Menschen«.

Natürlich sind hier nicht die Bindungen in sozialen Netzwerken ge-

meint, sondern Zugehörigkeiten zu anderen Menschen und Gruppen,

wie unserer Familie, unseren Partnern, Freunden sowie Menschen in

Organisationen und Vereinen. Letztere geben uns die Möglichkeit, ein

gemeinsames Ziel zu verfolgen, uns auszutauschen und nach Rat zu

fragen. In der Bindung zu anderen Menschen können wir unsere Erfolge

wie auch unsere Niederlagen teilen. Wir bekommen dafür Freude wie

auch Mitgefühl entgegengebracht. Daher ist es so enorm wichtig, dass

dieses Grundbedürfnis nach Bindung befriedigt wird. Nehmen wir mal

Selbstwirksamkeit – Die neue Schlüsselgröße für Psychologen | 17

an, Sie halten beim Verlassen Ihres Hauses ein kleines Schwätzchen mit

Ihrem Nachbarn. Nichts von Bedeutung, aber dennoch gibt es Ihnen

dieses gute Gefühl der Verbundenheit. In solchen Momenten können

Sie sicher sein, dass Sie gerade Ihr Grundbedürfnis nach Bindung be-

friedigt haben. Wissenschaftliche Untersuchungen haben klar ergeben,

dass Menschen, die in absoluter Isolation zu anderen Menschen leben,

psychisch einen großen Schaden davontragen und genauso daran ster-

ben können wie Menschen, die nichts zu essen haben und verhungern.

Grundbedürfnis 3: Das Bedürfnis nach Selbstwerterhöhung

Jeder von uns kennt dieses tolle Gefühl, wenn wir unerwartet, offen,

aufrichtig und ehrlich ein Kompliment erhalten. Nicht für unsere Leis-

tung, sondern für uns als Mensch und Persönlichkeit. Sei es für unsere

Art zu reden, unser Aussehen, unsere Art zu tanzen oder andere Dinge.

Genau dann wird unser Bedürfnis nach Selbstwerterhöhung befriedigt

und wir fühlen uns anerkannt, bestätigt und wertvoll.

Wie wichtig dieses (Selbstwert-)Gefühl ist und wie stark es als inne-

rer Motor fungiert, werden Sie im nächsten Kapitel feststellen können.

Definitiv aber gehört das Bedürfnis nach Selbstwerterhöhung zu den

psychischen Grundbedürfnissen eines Menschen, denn darin verborgen

liegt der Wunsch, etwas Besonderes zu sein und von jedermann ge-

mocht zu werden.

18 | Selbstwirksamkeit – Die neue Schlüsselgröße für Psychologen

Grundbedürfnis 4: Das Bedürfnis nach Orientierung und Kontrolle

Das Orientierungsbedürfnis ist ebenfalls sehr gut untersucht und be-

schreibt den Drang des Menschen, wissen zu wollen, wo es im Leben

hingeht, um so wenige (unangenehme) Überraschungen wie möglich,

erleben zu müssen. Das Bedürfnis nach Kontrolle beschreibt ganz klar

den Wunsch, selbstbestimmt durchs Leben zu gehen und seine eigenen

Entscheidungen treffen zu können. Dieses Grundbedürfnis ermöglicht

es uns, unsere eigenen Werte zu leben und dabei gut gegen die Unwäg-

barkeiten des Lebens abgesichert zu sein. Immerhin hat jeder von uns

mindestens eine Versicherung abgeschlossen, um in einer Notsituation,

aufgefangen zu werden. Hätten wir dieses Bedürfnis nicht, dann gäbe

es auch keinen Grund für Versicherungen.

Wie wichtig dieser Wunsch nach Orientierung und Kontrolle ist, zeigt

sich bei Menschen, die durch einen Schicksalsschlag genau diese beiden

Bedürfnisse verloren haben und oft nicht mehr ins Leben zurückfinden.

Zum Beispiel durch eine Kündigung, Trennung vom Partner oder schlim-

mer noch: die Diagnose einer schweren Krankheit. All diese Dinge füh-

ren uns vor Augen, dass, wenn wir uns selbst, die Situation oder unser

Leben nicht mehr voll unter Kontrolle haben, wir nicht mehr an uns

glauben. Wir verlieren damit über einen mehr oder weniger langen Zeit-

raum die Orientierung, was nicht selten zu Depressionen führen kann.

Selbstwirksamkeit – Die neue Schlüsselgröße für Psychologen | 19

Grundbedürfnis 5: Das Bedürfnis nach Kohärenz (Stimmigkeit)

Das Unternehmen, in dem Sie arbeiten, veröffentlicht den Geschäfts-

bericht und kommuniziert, dass es sowohl umsatztechnisch als auch

gewinnmäßig ein Rekordjahr zu verzeichnen hat. Bei der jährlichen

Gehaltsverhandlung wird Ihr Anliegen einer Gehaltserhöhung mit dem

Satz »Wir haben kein Geld« abgeschmettert.

Sie arbeiten hart und haben die meisten Überstunden. In allen Pro-

jekten, die Sie leiten, kommt es zu einer pünktlichen und gründlichen

Fertigstellung. Alle Kollegen gehen früher nach Hause und bei den

Rückspracheterminen mit Ihrem Chef sind Sie aufgrund des Arbeits-

volumens immer am längsten bei ihm im Büro. Jedoch wird der Kollege,

der immer pünktlich geht und kaum ein Projekt zu Ende gebracht hat,

befördert.

In Ihrem Verein herrscht Chaos und Sie erfahren über eine sichere Quel-

le, dass einige der Mitglieder noch nie ihren Jahresbeitrag bezahlt ha-

ben und sich sogar auf Vereinskosten bei der monatlichen Versammlung

den Bauch vollschlagen.

Diese drei Beispiele zeigen klar und deutlich, wie hier das Grundbe-

dürfnis nach Kohärenz (Stimmigkeit) verletzt wird. Denn die Beschrei-

bungen in den Beispielen und die damit verbundenen Auswirkungen

scheinen nicht im Einklang miteinander zu stehen.

20 | Selbstwirksamkeit – Die neue Schlüsselgröße für Psychologen

Warum bekommt der Mitarbeiter keine Gehaltserhöhung und wird, trotz

Rekordumsatz, mit den Worten »Wir haben kein Geld« übergangen? Wa-

rum wird der Kollege befördert, obwohl man selbst die meisten Über-

stunden hat und immer eine gute Arbeit abliefert? Warum halten sich

einige Mitglieder eines Vereins nicht an die Vereinbarungen und zah-

len ihre Beiträge nicht? Eine Verletzung der Stimmigkeit führt bei den

meisten Menschen zu Wut. Dem liegt in der Regel ein Änderungswunsch

zugrunde. Das heißt, immer wenn wir auf Unstimmigkeiten treffen und

somit etwas als ungerecht empfinden, fühlen wir uns unwohl. Denn

ganz offensichtlich können wir – auch wenn wir uns das in diesem Mo-

ment gerne einreden wollen – eine Verletzung dieses Grundbedürfnisses

nicht einfach als gegeben abtun. Über einen längeren Zeitraum halten

wir solche empfundenen Ungerechtigkeiten nicht aus. Dies ist übrigens

einer der häufigsten Gründe, warum Menschen einen Coach aufsuchen:

Sie fühlen sich in oder von ihrer jeweiligen Lebenssituation ungerecht

behandelt und sind wütend. Wut ist jedoch keine gute Stimmung für

eine hohe Selbstwirksamkeit.

Menschen, deren fünf psychologische Grundbedürfnisse befriedigt sind,

verfügen hingegen über eine gute Wirkung nach außen. Sie gehen ge-

lassener mit den Herausforderungen des Lebens um und vermitteln den

Eindruck, Spaß am Leben zu haben. Die Ausgeglichenheit der Grund-

bedürfnisse sorgt für eine entspannte, sichere und souveräne Lebens-

haltung, die zu einer guten und hohen Selbstwirksamkeit führt. Füttern

Sie also nicht nur Ihren Körper, sondern füttern Sie auch Ihre Seele,

indem Sie auf eine ausgewogene Befriedigung Ihrer fünf psychischen

Grundbedürfnisse achten.

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Petra Schächtele-Philipp und Peter Kensok zeigen Ihnen in diesem Buch ausgewählte Methoden für schlagfertige Antworten. Denn ein Grundrepertoire an Schlagfertigkeitstechniken kann sich jeder aneignen. Vergeuden Sie keine Zeit mit ausgefeilter Verbalakrobatik, sondern wenden Sie an, was schnell und wirklich funktioniert: Verblüffen Sie beim nächsten Mal Ihr Gegenüber mit Humor und respektvoller Aggression.

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Gelassen gewinnen

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