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Seite 1 von 16© 2004-07 STI-IPM, München, Prof. Dr. Alexander J. Wurzer
Die Normung der Patentbewertung:Erfolgsfaktor für eine immaterielle Ökonomie
Prof. Dr. Alexander J. WurzerHannover Messe, 17.04.2007
© 2004-07 STI-IPM, Munich, Prof. Dr. Alexander J. Wurzer
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Grundlagen einer immateriellen Ökonomie
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Entwicklung des Patentsystems*
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2005
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1975
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1989
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1993
1995
1997
1999
2001
2003
F&E-Investitionen und Patentanmeldungen in den USA
* USPTO, Bureau of Labor Statistics (BLS), National Science Foundation (NSF), USA, EPO, Harhoff, D. (2004): Innovationen und Wettbewerbspolitik - Ansätze zur ökonomischen Analyse des Patentsystems
Patentanmeldung
USPTO
F&E-Aufwendungen USA
Struktureller Bruch in Patentaufkommen Mitte der 80er Jahre
Entkopplung von F&E und Patentanmeldungen
F&E-Investitionen und Patentanmeldungen OECD
Index (1985=100) Patentanmeldung
beim EPA
F&E-Aufwendungen
OECD-Länder
Index (1985=100)
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Entwicklung zur wirtschaftlichen Betrachtung von Intellectual Property
Industrie-
gesellschaft
Nachfragemarkt
• Qualität
• Business-Reengineering
• Wissens- und Informa-tionsmanagement
Dienstleistungs- und
Informationsgesellschaft
Angebotsmarkt
IP-basierte
Geschäftsmethoden
Schlüsselfaktoren
• Know-how
• Information
• Wettbewerbswirkung
• Innovationsvorsprung
• IP-Management
mittelfristig
nach 1950
kurzfristig
seit 80´90´Jahren
langfristig
Entwicklung
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Grundlegender Wirtschaftskreislauf
Kapitalisierung von Gütern und Dienstleistungen
Anerkennung als Vermögenswert
Finanzierung
Kapitalisierung
Wertpotential Erzielung
von Einkünften
Schaffung materieller und immaterieller
Güter
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Ökonomische Wertschöpfung
Steigende Wertschöpfung
Kapitalisierung von Gütern und Dienstleistungen
Anerkennung als Vermögenswert
Finanzierung
Kapitalisierung
Wertpotential Erzielung
von Einkünften
Schaffung materieller und immaterieller
Güter
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„Wirtschaftliche Werte sind keine Eigenwerte, die den Dingen selbst inhärieren, sondern Wirkwerte, die wir den Gütern für außerhalb ihrer liegende Zwecke beimessen “ [Böhm 1928]
IP-Wertanalyse
Patent = Investitionsobjekt
Wert des Patents(für ein Unternehmen) =
Zukünftige Erträge, die es in der Lage ist zu erzielen
„Unter einem immateriellen Vermögenswert wird [...] ein in Leistungserstellungsprozessen eingesetztes wirtschaftliches Gut verstanden, dessen Substanz nicht körperlich wahrnehmbar ist, sondern beispielsweise als Recht, Beziehung, Wissen oder Information, Prozess, Verfahren oder Gedanke in Erscheinung tritt. In Abgrenzung zu materiellen Vermögenswerten sind immaterielle insbesondere durch das Fehlen einer physischen Substanz gekennzeichnet; ferner sollen unter immateriellen Vermögenswerten keine finanziellen Vermögenswerte verstanden werden.“ [IDW ES5, S. 2. ]
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IP-basierter Wirtschaftskreislauf
Vgl: Heiden (2006): Lecture from the ScanBalt – IP Knowledge Network training program, Tallinn 2006.
Schaffung des Vermögenswertes
Kapitalisierung der Vermögenswerte
Anerkennung als Vermögenswert
Schaffung immaterieller Güter – Erzeugung eines Wertpotentials
Wirtschaftliche Verwertung der Vermögenswerte - Wertrealisation
Definition und Anerkennung des Wertpotentials
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Teilnehmer einer immateriellen Ökonomie
• Gewerblicher Rechtsschutz
• Patentanwälte
• Finanzgewerbe • Unternehmen • Verbraucher
• Wirtschaftsprüfer • Versicherungen
Innovation
weiterführende F&E
Gewerbliche
Schutzrechte
Finanzierung
Schaffung des Vermögenswertes
Kapitalisierung der Vermögenswerte
Anerkennung als Vermögenswert
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PAS 1070
Grundsätze ordnungsgemäßer Patentbewertung
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PAS 1070 - Grundsätze ordnungsgemäßer Patentbewertung
Verfasser und Arbeitskreis
Prof. Dr. Alexander J. Wurzer; Stephan Hundertmark
(beide Steinbeis-Transfer-Institut Intellectual Property Management, Steinbeis Hochschule Berlin)
weitere Mitglieder des Arbeitskreises sind:
- Dr. Ludger Eckey (Eisenführ, Speiser & Partner)
- Joachim von Oppen (Eisenführ, Speiser & Partner)
- Dr. Janos Enderlein (Siemens AG)
- Bernhard Ohnimus (Siemens AG)
- Dr. Malte Köllner (Köllner & Partner, Patentanwälte)
- Prof. Dr. Jan Busche (Universität Düsseldorf)
- Dr. Jens Philipp (Biotronik Gmbh & Co. KG)
- Dr. Marcus Richter (IKB Deutsche Industriebank AG)
Die öffentlich verfügbare Spezifikation (Publicly Available Specification)
PAS 1070 Grundsätze ordnungsgemäßer Patentbewertung
stellt die wesentlichen Grundsätze dar, die bei der quantitativen Bewertung von Patenten
anzuwenden und zu berücksichtigen sind. Grundlage für diese Grundsätze sind Erkenntnisse
und Rahmenbedingungen aus aktueller einschlägiger wissenschaftlicher Theorie,
erfahrungswissenschaftlicher Forschung und unternehmerischer Praxis.
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Grundsätze ordnungsgemäßer Patentbewertung
• Grundsatz der Einzelbewertung.
• Bei der Bewertung eines Patentportfolios ist eine synergetische Verbundwirkung zu beachten .
• Bei indikatorbasierten Verfahren ist die Bewertung gemäß dem Grundsatz der Nachvollziehbarkeit darzulegen.
• Die Bewertung erfolgt grundsätzlich auf der Basis prognostizierter zukünftiger finanzieller Überschüsse unter Unsicherheit.
• Die sachgerechte Reduktion der Unsicherheit erfolgt durch vergangenheitsorientierte, stichtagsbezogene und
zukunftsorientierte Analysen und Plausibilitätsüberlegungen.
• Der Bewertungszweck bestimmt das Informationsbedürfnis.
• Als zweckabhängige Wertinformationen sind der objektivierte und der subjektive Patentwert zu unterscheiden.
• Maßgeblich für Wertattribution zu Patenten ist die Zuordenbarkeit von zukünftigen Nettozuflüssen.
• Festlegung des Planungs- und Wertrealisationszeitraums
• Prognose der Zahlungsströme
• Abgrenzung der zuordenbaren Wertschöpfungsanteile des Patents
Festlegung des Bewertungsgegenstands
Maßgeblichkeit des Bewertungszwecks
Zukunftsbezogenheit der Bewertung
Maßgeblichkeit des Verwertungsszenarios
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• Bewertungen und Wertaussagen für Patente sind stichtagsbezogen.
• Zur Bewertung verwendete Informationen, Analysen und Prognosenbasieren auf dem, zum Bewertungsstichtag zugänglichen
Informationsstand.
• Aus Gründen der gutachterlichen Sorgfalt und zur Gewährleistung derNachvollziehbarkeit und Klarheit sind Interpretationen, Annahmen und Prognosen deutlich zu machen.
• Gemäß der Zweckmaßgeblichkeit ist der Informationsadressat der Bewertung zur Nachvollziehbarkeit kenntlich zu machen.
• Prospektive Zahlungsströme können nur unter Unsicherheit prognostiziert werden.
• Wesentliche Risikogruppen bei der Patentbewertung sind schutzrechtsspezifische Risiken (Durchsetzungsfähigkeit,
Rechtsbeständigkeit) und die Unsicherheit der Zahlungsstromprognosen.
• Finanzmathematisch erfolgt die Risikoberücksichtigung als Risikoabschlag auf prognostizierte Nettozuflüsse oder durch einen Risikozuschlag auf den Kapitalisierungszinssatz.
Nachvollziehbarkeit der Wertermittlung
Stichtagsprinzip
Risikoberücksichtigung
Grundsätze ordnungsgemäßer Patentbewertung
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• Der wirtschaftliche Wert eines Patents orientiert sich an einem monetären Zielsystem und zukünftigen Nettozuflüssen.
• Patentbewertung aus unternehmensinterner Perspektive – Gegenstandswert
• Patentbewertung aus Perspektive eines unspezifischen Marktteilnehmers - Transferwert
• Direkte oder indirekte zukünftige Zahlungsströme basieren auf einem wirtschaftlichen Nutzen von Patenten für den Zahlungsstromempfänger.
• Nichtrivalität im Konsum
• Skalierbarkeit der Nutzung
• Inverse Wertentwicklung
• Sunk Costs
• Inhärentes Wertpotential in den Eigenschaften als gewerbliches Schutzrecht sowie materiell- und verfahrensrechtlichen
Bestimmungsfaktoren des gewerblichen Rechtsschutzes
• Komplementärgüteraustattung zur wirtschaftlichen Verwertung:Umsetzungsrelevantes Know-how, ergänzende Technologien, Kapital etc.
Generierung von Zahlungsströmen
Patentwert und Wertkonstrukte
Bewertungsrelevante ökonomische Eigenschaften von Patenten
Einflussfaktoren auf den Patentwert
Grundsätze ordnungsgemäßer Patentbewertung
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Zum Weiterlesen
Dr. Alexander J. WurzerPatentmanagement - Ein Praxisleitfaden für den Mittelstand
RKW-Verlag, EschbornRKW-BestellNr. 1479ISBN 3-89644-266-0116 Seiten, Preis: € 22,80,-
Bestellungper Fax 06196 / 495-4401 Online www.rkw.de
Dr. Alexander J. WurzerDas Handbuch der Patentrecherche
2. Auflage Grundwerk erweitert um Aktualisierungslieferung Chemierecherche 145 Seiten, Preis: € 320,-ISBN 3-00-008724-9
Bestellungper Fax 089 / 72 44 909 61
per Post Steinbeis-Transfer-InstitutIntellectual Property ManagementKistlerhofstraße 16881379 München
Dr. Alexander J. WurzerWettbewerbsvorteile durch Patentinformationen
2. aktualisierte AuflageFachinformationszentrum FIZ-Karlsruhe PublikationsserieFIZKA-23-2003ISBN 3-88127-106-6216 Seiten, Preis: € 17,-
Bestellungper Fax 07247 / 808-131
E-mail: [email protected]
CD-ROM
Dr. Alexander J. Wurzer / Gert JägerHandbuch für Patent-recherche - Innovation durch Patentinformation
Handels-, Industrie-, Handwerks- und Land-wirtschaftskammer BozenInnovationsservice99 Seiten
Bestellungper Fax 0039 0471 /
945620
Online www.handels-kammer.bz.it
Buch Buch Buch
Dr. Alexander J. Wurzer / Dieter ReinhardtBewertung technischer Schutzrechte - Praxis der Patentbewertung
Carl Heymanns Verlag
ca. 384 Seiten, Preis: € 118,-ISBN 3-452-25737-1
Bestellungper Fax 0221 / 943 73-502
E-mail: [email protected]
per Post Carl Heymanns
Verlag KG50926 Köln
Buch
Seite 16 von 16© 2004-07 STI-IPM, München, Prof. Dr. Alexander J. Wurzer
Vita Prof. Dr. Alexander J. Wurzer
Prof. Dr. Alexander J. Wurzer leitet das Institut für Intellectual Property Management der Steinbeis-Hochschule Berlin. Sein Forschungsinteresse gilt dem internationalem Technologietransfer und Lizensierung, der Ökonomie und dem Management von Technologie und Innovation sowie allen Fragen zur Wertschöpfung durch IP.
Prof. Dr. Wurzer ist Gastprofessor am Centre d’Etudes Internationales de la Propriété Industrielle, CEIPI der Universität Strasbourg und leitet dort den Master-Studiengang für Intellectual Property Law and Management. Er ist weiterhin Lehrbeauftragter für Patentbewertung an der Universität Düsseldorf und der FH Amberg-Weiden im Studiengang Patentingenieurwesen. Alexander Wurzer ist Dozent für Patentbewertung an der European Patent Academy (EPA), an der Hochschule für Bankwirtschaft, der European Business School, der Akademie für Finanzmanagement sowie an der Bankakademie, Frankfurt/Main.
Dr. Wurzer ist geschäftsführender Gesellschafter der PATEV ® GmbH & Co. KG, Gesellschaft für die Bewertung und Verwertung von Schutzrechten und Technologien. In der Berufspraxis betreut er Industrieunternehmen, Kreditinstitute und Finanzdienstleister, Patentanwälte sowie Insolvenzverwalter. Seine Arbeitsfelder liegen in der Bewertung und Analyse von Schutzrechten, dem Portfolio-Management, der Verwertung und der Lizensierung von Technologie und Intellectual Property Assets sowie den Recherche- bzw. Informationssystemen im Patentwesen.
Nach dem Studium der Physik, Mikro- und Molekularbiologie an der Ludwig-Maximilians-Universität in München und parallel zur Promotion in Biophysik, arbeitete er seit Mitte der 90er Jahre im IP-Management, u. a. für die Fraunhofer Gesellschaft.
Alexander Wurzer ist Autor zahlreicher Publikationen in nationalen und internationalen Journalen. Seit 1999 sind die Monographien „Wettbewerbsvorteile durch Patentinformationen“ (1. und 2. Aufl.), „Handbuch der Patentrecherche“, „Patentmanagement“ und in 2006 „Bewertung technischer Schutzrechte“ von ihm erschienen.
Er leitet beim DIN den Arbeitskreis Normung der Patentbewertung, ist Sprecher des Münchener Innovations-Arbeitskreis der IHK München und Oberbayern sowie Wirtschaftssenator in Bayern des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft (BVMW). Alexander Wurzer ist Mitglied im Arbeitskreis Patentrecht der Universität Düsseldorf und im Arbeitskreis für Patentbewertung der Licensing Executives Society (LES). Er ist Mitglied in der German Association for the Protection of Industrial Property and Copyright Law (GRUR), der Vereinigung von Fachleuten des gewerblichen Rechtsschutzes (VPP), der Association European Policy for Intellectual Property (EPIP), der Schmalenbach-Gesellschaft für Betriebswirtschaft e.V. sowie der wissenschaftlichen Gesellschaft für Prüfung und Controlling an der Universität Augsburg und dem Verein Deutscher Ingenieure (VDI).
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STEINBEIS-TRANSFER-INSTITUTIntellectual Property Management
Leiter: Prof. Dr. Alexander J. WurzerKistlerhofstraße 168D-81379 München
Telefon: 0049- (0) 89 - 74 63 92 16Fax: 0049- (0) 89 - 72 44 909 61
E-Mail: [email protected]:// www.sti-ipm.de
© 2004-07 STI-IPM, München, Prof. Dr. Alexander J. Wurzer