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Schwerin, 01.03.2010 Schwerin, 01.01.2010. Elke-Annette Schmidt, Waren, 08.12.2010 Perspektive (?)...

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Schwerin, 01.03.2010 Schwerin, 01.01.2010
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Schwerin, 01.03.2010Schwerin, 01.01.2010

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Elke-Annette Schmidt, Waren, 08.12.2010

Perspektive (?) Wiedereinstieg

Impressionen einer Tagung des Wissenschafts-zentrums Berlin für Sozialforschung am 22./23.09.2010

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Das Aktionsprogramm „Perspektive Wiedereinstieg“Weitere Zielgruppen (neben den Frauen)

(Dr. Küß, Staatssekretär im BMFSFJ)

Männer motivieren, Frauen beim Wiedereinstieg zu unterstützen!

Eine weitere Zielgruppe sind Personalverantwortliche in Unternehmen.

Es geht auch um Wiedereinstieg in verantwortungsvolle Funktionen.

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Wo liegen die Baustellen?

(Prof. Jutta Allmendinger, Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung – WZB)

5,6 Mio. Frauen in Deutschland sind nicht erwerbstätig. Viele haben die Hoffnung aufgegeben – vor allem wegen fehlender Vereinbarkeit.

• Unterstützung durch Partner fehlt häufig

• Ausbau von Kinderbetreuung und Ganztagsschulen zu langsam

• kommt ein Kind, arbeiten Mütter weniger und Väter mehr

• Dauer der Unterbrechung hängt von Beruf ab:(kürzer, wenn sich berufl. Anforderungen schnell ändern)

• Ehrenamt als Brücke in Erwerbstätigkeit wirkt kaum,verlängert eher Ausstieg, führt oft zu Dequalifizierung

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Was ist zu tun?

Neues System von Weiterbildung muss aktiv angeboten werden.Zweite oder dritte Ausbildung wird notwendig!

Arbeitszeiten von Männern und Frauen annähern

Programme allein genügen nicht.Mit breiteren Ansätzen mehr Frauen erreichen!

Blickwinkel ändern: Fokus nicht nur auf Fachkräftemangel.Frauen wollen sich verwirklichen, Existenzsicherung ermöglichen!

(Prof. Jutta Allmendinger, Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung – WZB)

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Aus der Diskussion:

Arbeitgebende müssen gute Arbeit bieten, selbstbewusste Frauen müssen sie einfordern!

Arbeitgebende müssen gute Arbeit bieten, selbstbewusste Frauen müssen sie einfordern!

DGB: brauchen Mindestlöhneund mehr VollzeitstellenDGB: brauchen Mindestlöhneund mehr Vollzeitstellen

Zuschreibung von Teilzeit auf Frauen aufbrechen, mehr Teilzeit für Männer

Zuschreibung von Teilzeit auf Frauen aufbrechen, mehr Teilzeit für Männer

Arbeitgebende finden Rollenverständnis vor,das Frauen am Wiedereinstieg hindert

Arbeitgebende finden Rollenverständnis vor,das Frauen am Wiedereinstieg hindert

Arbeitgebende pflegen selbst bestimmte Rollenbilder (stellen z.B. keine Ingenieurinnen ein)

Arbeitgebende pflegen selbst bestimmte Rollenbilder (stellen z.B. keine Ingenieurinnen ein)

Ausweitung von Teilzeit auf Vollzeit!Ausweitung von Teilzeit auf Vollzeit!

Teilzeit ist Ausgangspunktfür AltersarmutTeilzeit ist Ausgangspunktfür Altersarmut

Teilzeit ist keine Lösung für bessere Vereinbarkeit

Teilzeit ist keine Lösung für bessere Vereinbarkeit

mehr Frauen inFührungspositionen!mehr Frauen inFührungspositionen!

Wiedereinstieg braucht Perspektiven,Teilzeit und Minijobs sind SackgassenWiedereinstieg braucht Perspektiven,Teilzeit und Minijobs sind Sackgassen

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Teilzeitquote

Erwerbstätigenquote

Dauer derErwerbs-

unterbrechung

Blick über den Tellerrand:Verhindert Teilzeit eine höhere Erwerbstätigenquote?

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West-D: -0,67Ost-D: -0,31Schweden: -0,27Frankreich: -0,17Finnland: -0,14

Wie wirken sich Kinder auf Vereinbarkeit aus?(Einschätzung durch Frauen zw. 25 und 54 J.):

(Prof. Jutta Allmendinger, Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung – WZB)

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Exkurs: Woran kann man noch glauben?

Quelle: www.hirschhausen.com

„Deutschland ist das viertreichste Land der Erde, aber bei der Zufriedenheit auf Platz 35. Woran kann man noch glauben? Ein Land, in dem es für den Verlust eines Autos 2500 Euro Schmerzensgeld gibt, aber als Willkommen für ein Kind 100.“

Dr. med. Eckart von Hirschhausen

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Wie wirkt Elternzeit auf Erwerbsbeteiligung?

(Prof. Dr. Birgit Pfau-Effinger, Institut für Soziologie der Universität Hamburg)

Ein Ansatz: Elternzeit unterstützt Ausstieg (= „schlecht“)

internationale Unterschiede bei den Familienzeitregelungen: In Ländern, in denen Gleichstellung gefördert wird, gibt es auch großzügige Regelungen. Erwerbstätigenquote ist trotz dieser Regelungen hoch.

internationale Unterschiede bei den Familienzeitregelungen: In Ländern, in denen Gleichstellung gefördert wird, gibt es auch großzügige Regelungen. Erwerbstätigenquote ist trotz dieser Regelungen hoch.

Fazit: keine negativen Auswirkungen von Elternzeit auf Erwerbsbeteiligung, eher positive.Gründe für längere Unterbrechung sind eher kulturell bedingt:

Fazit: keine negativen Auswirkungen von Elternzeit auf Erwerbsbeteiligung, eher positive.Gründe für längere Unterbrechung sind eher kulturell bedingt:

„Ein Kind wird leiden, wenn die Mutter arbeitet“

- „Ja“ – antworteten 60% der Westdeutschen, nur 23% der Ostdeutschen.

„Ein Kind wird leiden, wenn die Mutter arbeitet“

- „Ja“ – antworteten 60% der Westdeutschen, nur 23% der Ostdeutschen.

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Aus der Diskussion:

Dänemark: Änderungen in der Kultur erfolgten hier über Arbeitsmarkt als Steuerungsinstrument. Frauen bekamen direkte Chancen auf dem Arbeitsmarkt.

Dänemark: Änderungen in der Kultur erfolgten hier über Arbeitsmarkt als Steuerungsinstrument. Frauen bekamen direkte Chancen auf dem Arbeitsmarkt.

In Finnland wird nicht mehr das Modell der ununterbrochenen Erwerbstätigkeit praktiziert, sondern die Sicherheit nach der Unterbrechung muss gewährleistet sein.

In Finnland wird nicht mehr das Modell der ununterbrochenen Erwerbstätigkeit praktiziert, sondern die Sicherheit nach der Unterbrechung muss gewährleistet sein.

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Welche Lebensläufe haben nicht erwerbstätige Frauen?

1. Teilzeit-Frauenüber 40 J. | 23% | 40%

kehren schnell auf Arbeitsmarkt zurück

1. Teilzeit-Frauenüber 40 J. | 23% | 40%

kehren schnell auf Arbeitsmarkt zurück Wunsch nach

Erwerbstätigkeit

Anteil rel. Armut

Alter 2. Vollzeit-Frauenältere | 45% | 43%

oft allein lebend,15% pflegen

2. Vollzeit-Frauenältere | 45% | 43%

oft allein lebend,15% pflegen

3. Hausfrauenältere | 21% | 26%

Pro-Kopf-Netto: 1.304 €, schlecht gebildet, 25% keine dt. Staatsangehörigk.

3. Hausfrauenältere | 21% | 26%

Pro-Kopf-Netto: 1.304 €, schlecht gebildet, 25% keine dt. Staatsangehörigk.

4. diskontinuierliche Frauen35-40 J. | 34% | 61%

12 J. VZ + 4 J. TZ gearbeitet, Großteil aus Ost-D., gut gebildet, pro-Kopf-Netto: 1.200 €, 48% arbeitslos gemeldet

4. diskontinuierliche Frauen35-40 J. | 34% | 61%

12 J. VZ + 4 J. TZ gearbeitet, Großteil aus Ost-D., gut gebildet, pro-Kopf-Netto: 1.200 €, 48% arbeitslos gemeldet

5. junge Hausfrauen38 J. | 54%

2 J. VZ + 3 J. TZ gearbeitet, 14 J. nicht erwerbstätig, 47% ohne Berufsabschluss

5. junge Hausfrauen38 J. | 54%

2 J. VZ + 3 J. TZ gearbeitet, 14 J. nicht erwerbstätig, 47% ohne Berufsabschluss

6. Gut gebildete Frauen30 J. | 90%

Pro-Kopf-Netto: 1.200 €

6. Gut gebildete Frauen30 J. | 90%

Pro-Kopf-Netto: 1.200 €

(PD Dr. Maria Hennig, Projektleiterin „Nichterwerbstätigkeit von Frauen: Pfade, Probleme, Potenziale“, WZB)

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Fazit:

- Ehe schützt vor Armut nicht

- Haushalt/Kindererziehung bedeuten Anerkennung für schlecht Ausgebildete

- Vollzeitarbeit oft nicht Existenz sichernd

- Ausstieg = Karriereknick

- häufig noch nur eine Berufsausbildung, Weiterbildungsangebote fehlen

- gut gebildete junge Frauen bilden sich weiter

- Kinderbetreuung für gut gebildete junge Frauen nötig (flexibel, Randzeiten)

- Gruppe 5 durch Qualifizierung und Ausbildung zu Wiedereinstieg bewegen

- älteren Frauen (um 50) Arbeitsplätze anbieten und dafür qualifizieren

(PD Dr. Maria Hennig, Projektleiterin „Nichterwerbstätigkeit von Frauen: Pfade, Probleme, Potenziale“, WZB)

Welche Lebensläufe haben nicht erwerbstätige Frauen?

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Weiterbildung – (wie) wirkt sie?

Fazit:1) Beschäftigungswahrscheinlichkeit steigt durch Weiterbildung an2) Umschulungen wirken stärker und dauerhafter

(Dr. Thomas Kruppe, IAB)

Insgesamt mehr Weiterbildungsmaßnahmen (WB);Zuwachs bei längeren (= Umschulungen) jedoch auf niedrigem Niveau.Insgesamt mehr Weiterbildungsmaßnahmen (WB);Zuwachs bei längeren (= Umschulungen) jedoch auf niedrigem Niveau.

SGB III: (v.a. längere) Weiterbildung positiv für ArbeitsmarktSGB III: (v.a. längere) Weiterbildung positiv für Arbeitsmarkt

SGB II: kurze und lange WB ähnlich effektiv, in Ost-D. Effekt geringerSGB II: kurze und lange WB ähnlich effektiv, in Ost-D. Effekt geringer

Phänomen: Bildungsgutscheine bekommen v.a. gut qualifizierte Gruppen; gering gebildete lösen Gutscheine seltener ein

Phänomen: Bildungsgutscheine bekommen v.a. gut qualifizierte Gruppen; gering gebildete lösen Gutscheine seltener ein

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Im Westen was Neues?

(PD Dr. Ralf K. Himmelreich, Forschungsdatenzentrum der Rentenversicherung)

Fazit: Beschäftigungspotenzial westdeutscher Frauen mit Kindern ist hoch und sollte erschlossen werdenFazit: Beschäftigungspotenzial westdeutscher Frauen mit Kindern ist hoch und sollte erschlossen werden

Ost:53% der Frauen haben langjährige Berufs-biographien in überwiegend SV-pflichtigen Beschäftigungs-verhältnissen

West:vor allem Hausfrauenmodell

West:vor allem Hausfrauenmodell

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Wie beeinflusst der Beruf die Nichterwerbstätigkeit?

(Stefan Stuth, wissenschaftlicher Mitarbeiter, WZB)

1. Ungünstige Arbeitsbedingungen (stärkster Einfluss), lange Unterbrechung bei Monotonie, hoher Verausgabung, hohem Verschleiß der Arbeitskraft Gebäudereinig., Nahrungsmittelverk.

2. Zeitliche VereinbarkeitVielarbeit verhindert Wiedereinstieg Friseurinnen

3. Zugänglichkeitkurze Unterbrechung in Berufen ohne Bildungszertifikate („die jeder machen kann“), Zimmermädchen

4. Flexible Beschäftigungz.B. zeitliche Befristung, Brücke in Arbeitsmarkt, kurze Unterbrechung, aber keine Perspektive Gärtnerinnen, Ärztinnen

5. Wochenend- und FeiertagsarbeitChance für bessere Abstimmung von Arbeits- und Familienzeit,relativ flexibel,Betreuungsnetzwerkewerden organisiert,Unterbrechung kurz

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Eine berufliche Neuorientierung in einer bestimmten Lebensphase muss möglich sein. Die Möglichkeit eines vollständigen Umstiegs in andere Berufe muss gewährleistet werden.

Wie beeinflusst der Beruf die Nichterwerbstätigkeit?Fazit:

(Stefan Stuth, wissenschaftlicher Mitarbeiter, WZB)

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Umschulung, aber wohin?

(PD Dr. Helga Ostendorf, FU Berlin)

• ein einzelner Beruf reicht heute nicht mehr für alle Lebensphasen• ein einzelner Beruf reicht heute nicht mehr für alle Lebensphasen

• Umschulung, aber wohin?(be- und verarbeitende + instandsetzende Berufe haben Zukunft)• Umschulung, aber wohin?(be- und verarbeitende + instandsetzende Berufe haben Zukunft)

• verfehlte Berufsorientierung für Mädchen der vergangenen Jahre wirkt jetzt nach• verfehlte Berufsorientierung für Mädchen der vergangenen Jahre wirkt jetzt nach

• Ursache für schlechte Wiedereinstiegsmöglichkeiten: verfehlte Berufsausbildung und Berufsorientierung• Ursache für schlechte Wiedereinstiegsmöglichkeiten: verfehlte Berufsausbildung und Berufsorientierung

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Was hat sich in den letzten 30 Jahren verändert?

(Dr. Barbara Stiegler, Friedrich-Ebert-Stiftung)

Damals wie heute:- prekäre Jobs noch immer Wiedereinstiegsmodelle- Teilzeit keine Lösung, Vereinbarkeit ist Stressfaktor- alternative Konzepte für Weiterbildung notwendig,- Selbstwert der Frauen stärken (Forderungen an Partner und Kinder stellen und durchsetzen)- Männer mehr in Pflege/Betreuung einbeziehen!

Damals:

Männer arbeiten,Frauen betreuen/pflegen(gesellschaftlich geachtet) Wiedereinsteigerinnen hatten außerberuflich erworbene Schlüsselqualifikationen als Potenzial

Damals:

Männer arbeiten,Frauen betreuen/pflegen(gesellschaftlich geachtet) Wiedereinsteigerinnen hatten außerberuflich erworbene Schlüsselqualifikationen als Potenzial

Heute:

Junge Hausfrauen mit Bildungsdefiziten

Wiederausstieg wegen Stress Rolle d. Partners mehr im Blick

Heute:

Junge Hausfrauen mit Bildungsdefiziten

Wiederausstieg wegen Stress Rolle d. Partners mehr im Blick

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Ehrenamt – Brücke in Erwerbstätigkeit?

(Julia Schorlemmer, Forschungsass. WZB; Mareike Ebach, wiss. Mitarbeiterin WZB)

- Tätigkeiten: 15% mit fachl. Anforderungen, 58% ohne spez. Anforderungen- kein empirischer Beweis für Brückenfunktion des Ehrenamts- Kriterien für Gelingen des Wiedereinstiegs sind: Alter, Qualifikation, Gesundheit, Beruf

Funktionen von Ehrenamt:• Orientierung: wieder an Arbeitsalltag gewöhnen• Netzwerk: gesellschaftliche Integration• Qualifikation: wenn Verbindung zu Beruf, bei Unterforderung sogar Dequalifikation• Brückenfunktion: theoretisch möglich, aber Wirkung?

Funktionen von Ehrenamt:• Orientierung: wieder an Arbeitsalltag gewöhnen• Netzwerk: gesellschaftliche Integration• Qualifikation: wenn Verbindung zu Beruf, bei Unterforderung sogar Dequalifikation• Brückenfunktion: theoretisch möglich, aber Wirkung?

- 36% der potenziellen Wiedereinsteigerinnen (4,9 Mio.) sind engagiert- v.a. besser gebildete, finanziell abgesicherte Frauen- 36% der potenziellen Wiedereinsteigerinnen (4,9 Mio.) sind engagiert- v.a. besser gebildete, finanziell abgesicherte Frauen

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Wo liegen die Grenzen zwischen Ehrenamt und Erwerbsarbeit?

(Dr. Eckhard Priller, Leiter der Projektgruppe „Zivilengagement“ am WZB)

Entgrenzung:- Einstieg in Erwerbsarbeit durch Vermittlung in gesellsch. notwendige

Tätigkeiten durch soziale AGH, Bürgerarbeit, Kommunal-Kombi (Vermischung von verpflichtend und freiwillig findet statt)

- Ehrenamt ist keine arbeitsmarktpolitische Maßnahme!- Motive: Qualifikation (27%), beruflich weiterkommen (10%)- Perspektiven: Qualifikationen, Lehrgänge, Kompetenzen entwickeln

- Ehrenamt ist keine arbeitsmarktpolitische Maßnahme!- Motive: Qualifikation (27%), beruflich weiterkommen (10%)- Perspektiven: Qualifikationen, Lehrgänge, Kompetenzen entwickeln

Ziel: im Ehrenamt erworbene Fähigkeiten für Arbeitsmarkt nutzbar machenkein Ziel: Job im Verein, da meist prekär!Ziel: im Ehrenamt erworbene Fähigkeiten für Arbeitsmarkt nutzbar machenkein Ziel: Job im Verein, da meist prekär!

Fazit:- Ehrenamt ist begrenzt, Staat darf nicht aus Verantwortung entlassen werden- Ehrenamt kann Hinderungsgrund für Wiedereinstieg sein (Vereinbarkeit)

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Frauen sind nicht nur die „Retterinnen“

- Frauen nicht nur als „stille Reserve“ betrachten- Frauen suchen Anerkennung im Beruf, Rahmenbedingungen entsprechend schaffen- Perspektive Wiedereinstieg 2008, Ziele: EZ kurz halten, Wiedereinstieg für Frauen, die lange zu Hause sind- Wiedereinstieg als festen Bestandteil des Arbeitslebens begreifen!

(Dagmar Hebmüller, Leiterin Stab Chancengleichheit am Arbeitsmarkt der Bundesagentur für Arbeit)

DiskussionDiskussion

- Bildungssystem nur auf Jugend und Erstausbildung ausgerichtet- Qualifikation der Berufsberater muss besser werden- keine Finanzen für Umschulungen vorhanden- ähnliche Möglichkeiten wie Meisterbafög schaffen- Darlehen für bis zu 55-jährige

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Gesamtbilanz:

„Es ist noch viel Luft!“

Nicht alles auf kulturelle Gegebenheiten schieben, dann ändert sich nichts!

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!


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