Schweissen und SchneidenSchutz vor Rauchen, Stäuben,Gasen und Dämpfen
TitelbildDas kleine Bild auf der Titelseite zeigt – in 1250-facher Vergrösserung –Schweissrauchpartikel auf einem teflonbeschichteten Gewebefilter (Gore-Tex-Filter). Das spinnennetzartige Gebilde ist die Filterbeschichtung. Daraufliegen metallische Teilchen (Kügelchen) und flockenartige Metalloxide desSchweissrauchs.
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Schweissen und SchneidenSchutz vor Rauchen, Stäuben, Gasen und Dämpfen
VerfasserMarkus A. Blättler Suva, Bereich Chemie
Abdruck – ausser für kommerzielle Nutzung – mit Quellenangabe gestattet.1. Auflage – August 1994Überarbeitung – Juni 20128. Auflage – Oktober 2013 – 60 000 bis 66 000 Exemplare
Bestellnummer44053.d
Das Modell Suva Die vier Grundpfeiler der Suva
• Die Suva ist mehr als eine Versicherung; sie vereint
Prävention, Versicherung und Rehabilitation.
• Die Suva wird von den Sozialpartnern geführt. Die
ausgewogene Zusammensetzung im Verwaltungsrat
aus Arbeitgeber-, Arbeitnehmer- und Bundesvertretern
ermöglicht breit abgestützte, tragfähige Lösungen.
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an die Versicherten zurück.
• Die Suva ist selbsttragend; sie erhält keine
öffentlichen Gelder.
Inhalt
1 Einleitung 041.1 Zu dieser Publikation 041.2 Gefahren für den Schweisser 04
2 Grundsätze des Gesundheitsschutzes am Arbeitsplatz 06
2.1 Gesetzliche Grundlagen und Arbeitssicherheitsvorschriften 06
2.2 Ermitteln der Gefahrenquellen 062.3 Ersatz gefährlicher Stoffe und Verfahren 072.4 Kollektivschutz 072.5 Individualschutz 07
3 Schweiss- und Schneideverfahren 093.1 Verfahren zum Schweissen von Metallen 093.1.1 Definition des Begriffs «Schweissen» 093.1.2 Schmelzschweissen von Metallen 093.1.3 Pressschweissen von Metallen 093.2 Verfahren zum Schweissen von Kunststoffen 093.3 Fügen durch Löten 093.4 Thermisches Trennen 103.5 Sonderverfahren 103.5.1 Beschichten durch thermisches Spritzen 103.5.2 Auftragsschweissen 103.6 Anlagen und Stoffe 103.6.1 Geräte, Maschinen und Anlagen 103.6.2 Grundwerkstoffe 103.6.3 Zusätze und Hilfsstoffe 11
4 Gesundheitsgefährdung beim Schweissen und Schneiden 12
4.1 Schadstoffe 124.2 Lichtbogenhandschweissen mit
Stabelektroden 144.3 Metall-Aktivgasschweissen 154.4 Metall-Inertgasschweissen 164.5 Wolfram-Inertgasschweissen 174.6 Unterpulverschweissen 184.7 Plasmaschneiden und -schweissen 194.8 Autogenverfahren 204.9 Widerstandspunktschweissen 224.10 Laserschneiden und -schweissen 234.11 Löten 24
5 Grenzwerte am Arbeitsplatz (MAK-Werte) 25
6 Schutzmassnahmen 266.1 Ersatz gefährlicher Stoffe und Verfahren 266.2 Kollektivschutz 266.2.1 Beispiele für technische Massnahmen 276.2.2 Abluftreinigung 286.2.3 Filterüberwachung 306.3 Individualschutz 306.3.1 Filtergeräte 316.3.2 Isoliergeräte 32
7 Übersicht über die Verfahren und die entstehenden Schadstoffe 33
8 Informationen und Auskünfte 34Literatur 34Weitere Literaturhinweise 35Bildnachweis 35
1 Einleitung
1.1 Zu dieser Publikation
Für den Schweisser besteht bei seiner Tätigkeit eineMehrfachbelastung. Neben Lärm, Strahlung, hohen Tem-peraturen und körperlicher Zwangshaltungen kann er ge-sundheitsgefährdenden Stoffen in unterschiedlichstenKonzentrationen ausgesetzt sein. In der vorliegenden Publikation gehen wir auf die gesundheitsgefährdendenStoffe ein, die bei den verschiedenen Schweissverfahrenals Rauche, Stäube, Dämpfe und Gase entstehen. Eswerden auch die erforderlichen Massnahmen für den Ge-sundheitsschutz aufgezeigt.
Wir wenden uns mit dieser Publikation an Betriebs-inhaber, Betriebsleiter und Sicherheitsfachleute.
1.2 Gefahren für den Schweisser
Über 150 000 Schweisser führen in der Schweiz täglichin Werkstätten und auf Baustellen Schweiss- und thermi-sche Schneidarbeiten aus. Die grosse Verbreitungschweiss- und schneidtechnischer Verfahren in Industrieund Gewerbe und die damit verbundenen, häufig wech-selnden Arbeitsplatzbedingungen führen beim Schweis-ser zu verschiedenen Belastungskombinationen. Schad-stoffemissionen, Strahlung sowie Lärm stellen dabei diewichtigsten Gefährdungspotenziale dar (Bild 1).
Beim Schweissen und Schneiden sowie bei verwandtenVerfahren lässt sich das Entstehen von Rauchen, Stäu-ben, Dämpfen und Gasen nicht vermeiden. SämtlicheRauche können aufgrund ihrer geringen Teilchendurch-messer (in der Regel unter 1 μm) wie die Gase über Kehl-kopf, Luftröhre und Bronchialsystem bis in die feinstenBronchialverästelungen sowie Lungenbläschen gelangen.
Schweissrauche und Gase sind komplexe Gemische.Über 40 chemische Elemente und deren Verbindungenkommen in ihnen vor.
Die Wirkung der Schadstoffe wird vor allem von derenspezifischen Eigenschaften, von der pro Zeiteinheit auf-genommenen Dosis und der im Körper verbleibendenGesamtmenge bestimmt.
Die Beurteilungsgrundlage für die Bedenklichkeit oderUnbedenklichkeit der am Arbeitsplatz auftretenden Kon-zentrationen von Arbeitsstoffen ist der Maximale Arbeits-platzkonzentrationswert (MAK-Wert). Das Einhalten dieser arbeitshygienischen Grenzwerte bildet im Allge-meinen einen guten Schutz vor Gesundheitsgefährdun-gen. Eine dauernde Exposition oberhalb dieser Grenz-wertkonzentrationen kann zu Berufskrankheiten führen.
Für Schadstoffe, die Allergien oder Krebs auslösen kön-nen, ist mit den bestmöglichen Schutzmassnahmen einemöglichst deutliche Unterschreitung der vorgeschriebe-nen Grenzwerte anzustreben (siehe Kapitel 4).
Für das Beurteilen anderer Gefährdungen, wie sie in Bild1 dargestellt sind, und für die dazugehörenden Schutz-massnahmen verweisen wir auf das Suchsystem Waswoauf der Suva-Homepage (www.suva.ch/waswo).
4
5
Arbeitssicherheit
Verhüten von Unfällen
Akute Vergiftungen und Ersticken
Brände und Explosionen
Einwirken von elektrischem Strom
Mechanische Einwirkungen wie Schnitt- und Klemmstellen
Thermische Einwirkungen wie Metall- und Schlackenspritzer
u. a.
Verhüten von Berufskrankheiten
Luftverunreinigende Stoffe:Rauche, Stäube, Gase und Dämpfe
Optische Strahlung wie IR-, UV- und Laserstrahlen
Lärm
u. a.
Bild 1 Übersicht über die Arbeitssicherheitsaspekte, die beim Schweissen und Schneiden zu berücksichtigen sind
2.1 Gesetzliche Grundlagen undArbeitssicherheitsvorschriften
Das allgemeine Arbeitsvertragsrecht der Schweiz aufer-legt jedem Arbeitgeber die Pflicht, auf die Gesundheitseiner Arbeitnehmer gebührend Rücksicht zu nehmenund die zum Schutz von Leben und Gesundheit erforder-lichen Massnahmen zu treffen (Art. 328 OR). Diese sehrallgemeine Verpflichtung wird in den einschlägigen Be-stimmungen des Bundesgesetzes über die Unfallver-sicherung (UVG) und der Verordnung über die Ver-hütung von Unfällen und Berufskrankheiten (VUV)präzisiert [2,3].
Die Pflicht zum Verhüten von Berufsunfällen und Berufs-krankheiten im Betrieb liegt in erster Linie beim Arbeit-geber bzw. Vorgesetzten (Art. 82, Abs. 1 UVG). Er istverpflichtet, alle Massnahmen zu treffen, die
Die Arbeitnehmer sind ihrerseits verpflichtet,
Die im Zusammenhang mit Schweissrauch wichtigenSicherheitsanforderungen sind gemäss VUV:
6
2 Grundsätze des Gesundheitsschutzesam Arbeitsplatz
Zum Beurteilen der Gesundheitsgefährdung am Arbeits-platz durch chemische Stoffe und physikalische Einwir-kungen gibt die Suva, gestützt auf Artikel 50 Absatz 3VUV, eine Liste arbeitshygienischer Grenzwerte [4] heraus.Für die Aufsicht über die Arbeitssicherheit in Bezug aufdas Verhüten von Berufskrankheiten (Art. 50 VUV) unddie arbeitsmedizinische Vorsorge (Art. 70 bis 89) ist dieSuva in allen Betrieben, die dem UVG unterstellt sind, zu-ständig. Weitere Erläuterungen zu einzelnen Artikeln desBundesgesetzes über die Unfallversicherung (UVG) undder Verordnung über die Verhütung von Unfällen und Be-rufskrankheiten (VUV) finden sich in der «Wegleitungdurch die Arbeitssicherheit» der Eidgenössischen Koor-dinationskommission für Arbeitssicherheit (EKAS) [5].
Die Vorschriften zur Arbeitssicherheit beim Schweissensind in der EKAS-Richtlinie «Schweissen, Schneiden undverwandte Verfahren zum Bearbeiten metallischer Werk-stoffe» [6] konkretisiert. Die Richtlinie betrifft Arbeitsver-fahren, Arbeitsmittel sowie technische Einrichtungen undGeräte, die zum Umfeld des Arbeitsplatzes gehören.
2.2 Ermitteln der Gefahrenquellen
Bei den Schweissverfahren und den thermischen Trenn-verfahren verbrennen oder verdampfen wegen der sehrhohen Temperaturen der Gasflamme oder des elektri-schen Lichtbogens Teile der am Prozess beteiligten Materialien zu atembaren Partikeln und Gasen. Rauche,Stäube, Dämpfe und Gase entstehen dabei in unter-schiedlichem Ausmass und stellen somit unterschiedli-che Gefahrenquellen dar. Das Ermitteln der jeweilswesentlichen Schadstoffe bei den einzelnen Schweiss-und Schneidverfahren und Werkstoffkombinationen, d. h. das Ermitteln der nach Konzentration und Wirkungs-stärke dominierenden Schadstoffe, ist eine Vorausset-zung für das richtige Beurteilen der jeweiligen Situationund für eine erfolgreiche Berufskrankheitenprophylaxe.
• nach der Erfahrung notwendig
• nach dem Stand der Technik anwendbar und
• den gegebenen Verhältnissen angemessen sind
• die Weisungen des Arbeitgebers bzw. Vorgesetzten
zu befolgen
• die Sicherheitsvorschriften zu beachten
• die Sicherheitsvorrichtungen und persönlichen
Schutzausrüstungen richtig zu benützen
(Art. 82, Abs. 3 UVG).
• richtiges Gestalten der technischen Einrichtungen
und Geräte (Art. 26 VUV)
• lüftungstechnische Massnahmen (Art. 33 VUV)
• persönliche Schutzausrüstungen (Art. 5 VUV)
• Schutzmassnahmen beim Auftreten von gesund-
heitsgefährdenden Stoffen (Art. 44 VUV).[ ] Die Zahlen in eckigen Klammern verweisen auf das
Literaturverzeichnis Seite 34/35.
Für das richtige Abschätzen des Gesundheitsrisikos sindnebst den arbeitshygienischen Grenzwerten weitere Kri-terien zu berücksichtigen. Es sind z. B. folgende Fragenzu beantworten:
• Arbeitet der Schweisser in engen Räumen, normalenRäumen, grossen Hallen?
• Arbeitet der Schweisser in der Werkstatt oder im Freien(z. B. Baustelle)?
• Wie sind die Lüftungsverhältnisse (siehe Kapitel 2.4)?• Arbeitet der Schweisser ortsgebunden?• Wie lange ist die effektive Schweisszeit (kurzzeitig oder
länger dauernd)* im Vergleich zur Arbeitszeit?• Wie ist die Hygiene bei Arbeitspausen, z. B. bei der
Mahlzeiteneinnahme?• Wie wirken die Schadstoffe beim Menschen? Führen
sie zu akuten oder chronischen Vergiftungen, bösarti-gen Erkrankungen oder zu Erstickungen [7]?
• Wie sind die Umgebungsverhältnisse? Gibt es noch an-dere Schadstoffquellen und wie steht es mit deren ge-genseitiger Beeinflussung, z. B. bei Arbeiten in explosi-ons- oder brandgefährdeten Bereichen?
Beim Beurteilen der Gesundheitsgefährdung der Beschäf-tigten spielen neben den Schweissparametern auch dieKopflage des Schweissers zur Schweissstelle, Schutz-schildabmessung und -haltung, Werkstückstruktur, Raum-grösse und die Lüftungsverhältnisse eine entscheidendeRolle.
2.3 Ersatz gefährlicher Stoffe und Verfahren
Die Berufskrankheitenprophylaxe basiert auf dem Grund-satz, als erste Massnahme gesundheitsgefährdendeStoffe oder Verfahren, wenn immer möglich, durch weni-ger gefährliche zu ersetzen. Bedingung ist natürlich, dassdies technisch möglich ist (siehe Bild 2 und Kapitel 6.1).
So kann möglicherweise das Lichtbogenhandschweissendurch das weniger gefährliche Schutzgasschweissen er-setzt werden.
7
2.4 Kollektivschutz
Arbeitsplätze müssen unter Berücksichtigung von Verfah-ren, Werkstoffen und Einsatzbedingungen so eingerichtetsein, dass in der Atemluft der Beschäftigten keine ge-sundheitsgefährdenden Konzentrationen von Stoffen auf-treten. Je nach Situation können folgende Massnahmengetroffen werden:
• geschlossene Systeme (Kapselung)• Absaugen im Entstehungsbereich (Quellenabsaugung)• natürliche Lüftung• technische (Raum)-Lüftung• andere geeignete Massnahmen wie Wasserbadanlagen
beim Plasmaschneiden oder Wasserspritzanlagen beimmaschinellen Brennschneiden
• eine Kombination der vorgenannten Massnahmen (siehe Bild 3 und Kapitel 6.2)
2.5 Individualschutz
Sofern die angewandten technischen und organisatori-schen Massnahmen keinen ausreichenden Schutz vorSchadstoffen oder besonderen Gefährdungen wie Ersti-ckungsgefahr bieten, sind persönliche Schutzmassnah-men zu treffen. In bestimmten Fällen ist es notwendig,dass Atemschutzgeräte getragen werden (siehe Bild 4und Kapitel 6.3).
Der Arbeitnehmer kann sich vor anderen Gefahren (sieheBild 1) dadurch schützen, dass er geeignete Arbeitsklei-der, Schutzschilder, Schutzbrillen, Handschuhe und der-gleichen bei allen Arbeiten trägt, bei denen diese Mass-nahmen angezeigt sind.
Überdies gilt beim Umgang mit giftigen und/oder brenn-baren Stoffen ein Ess-, Trink- und Rauchverbot am Ar-beitsplatz.
* Wir sprechen von «kurzzeitig», wenn die Brenndauer der Flamme oderdes Lichtbogens täglich nicht mehr als eine halbe Stunde oder wöchent-lich nicht mehr als zwei Stunden beträgt. Die Schweisszeit gilt als «längerdauernd», wenn die Brenndauer die vorgenannten Werte überschreitet.
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Ersatz gefährlicherStoffe und Verfahren
Bild 2Schadstoffreduktion durch Verfahrensumstellung
Kollektivschutz
Bild 3Technische Schutzeinrichtungen zur Schadstoffbeseitigung
Individualschutz
Bild 4 Persönlicher Schutz vor Schadstoffen
Schweissen mit umhülltenStabelektrodenViel Rauch
Schweissen mit Schutzgas
Weniger Rauch
MAG-SchweissenHandschweissen ohne technischeLüftung
MAG-Schweissen– Absaugung an Quelle– abgetrennter Bereich– Automatisierung
Plasmaschneiden ohne Atemschutz
Schweissen mit Helm, Rauchfilterund Gebläse
Die in der Schweisstechnik eingesetzten Wärmequellenkönnen nicht nur zum Fügen, sondern auch zum Tren-nen, Beschichten, Umformen und Ändern der Stoffeigen-schaften eingesetzt werden.
Als Wärmequellen dienen z. B. Brenngas-Sauerstoff/Luft-Flammen oder elektrischer Strom. Die Schweisstechnikumfasst etwa 140 genormte Verfahren [9]. In der Folgeist eine Auswahl der heute wichtigsten Verfahren be-schrieben.
3.1 Verfahren zum Schweissenvon Metallen
3.1.1 Definition des Begriffs «Schweissen»
Schweissen ist ein Verfahren zum Vereinigen oder Be-schichten metallischer Grundwerkstoffe unter Anwendenvon Wärme oder Druck oder von beiden, ohne oder mitSchweisszusatzwerkstoffen. Die Grundwerkstoffe wer-den vorzugsweise in plastischem oder flüssigem Zustandder Schweisszone vereinigt. Bei gleichartigen Grundwerk-stoffen sind die Eigenschaften der Schweissung denender Grundwerkstoffe ähnlich. Die Verbindung ist unlösbar.Das Schweissen von Metallen unterteilt man in die beidenHauptgruppen Pressschweissen und Schmelzschweis-sen.
3.1.2 Schmelzschweissen von Metallen
Beim Schmelzschweissen werden die Stossstellen dermetallischen Werkstoffe bis in den Schmelzbereich er-wärmt und meist mit Zusatz eines artgleichen Werkstof-fes (Zusatzwerkstoff) miteinander verbunden. Das Ver-binden der Teile erfolgt demzufolge in flüssigem Zustand.Die wichtigsten Schmelzschweissverfahren sind:
• Lichtbogenhandschweissen• Metall-Schutzgasschweissen• Wolfram-Inertgasschweissen• Gasschweissen (Autogenschweissen)• Unterpulverschweissen
3.1.3 Pressschweissen von Metallen
Beim Pressschweissen werden die metallischen Werk-stoffe unter Druck zusammengefügt. Die Stossstellenkönnen, müssen aber nicht erwärmt werden (Kaltpress-schweissen). Ein Zusatzwerkstoff ist bei diesem Verfah-ren in der Regel nicht notwendig. Die wichtigsten Verfah-ren sind:
• Widerstandspressschweissen (Punktschweissen)• Reibschweissen
3.2 Verfahren zum Schweissenvon Kunststoffen
Auch etliche Kunststoffe können durch Schweissen mit-einander verbunden werden. Dafür stehen Verfahren wiedas Warmgas-, das Hochfrequenz-, das Reib- oder das Ultraschallschweissen zur Verfügung. Die vorliegen-de Publikation befasst sich nur mit den metallischenSchweiss- und Schneidverfahren.
3.3 Fügen durch Löten
Löten ist ein Verfahren zum Verbinden metallischer Werk-stoffe mit Hilfe eines geschmolzenen Zusatzmetalles (Lo-tes), gegebenenfalls unter Anwenden von Flussmittelnund/oder Lötschutzgasen. Die Schmelztemperatur desLotes liegt unterhalb derjenigen der zu verbindendenGrundwerkstoffe; diese werden benetzt, ohne geschmol-zen zu werden.
Es wird zwischen Weichlöten und Hartlöten unterschie-den. Beim Weichlöten sind die Lote hauptsächlich Legie-rungen aus Blei, Zinn, Zink, Cadmium und Antimon.Beim Hartlöten werden Kupfer- und Silberlegierungen ver-wendet. Die Lötverfahren werden nicht nur nach demverwendeten Lot unterschieden, sondern auch nach dereingesetzten Wärmequelle. Die wichtigsten Verfahrensind beim Weichlöten das Kolben-, das Flamm-, dasOfen-, das Widerstands- und das Wellenbadlöten. Beim
3 Schweiss- und Schneidverfahren
9
10
Hartlöten wird die Lötstelle vor allem mit der Flamme er-wärmt, aber auch im Ofen unter Schutzgas oder mittelsStromdurchgang.
3.4 Thermisches Trennen
Beim thermischen Trennen wird der durch gebündelteGasstrahlen geschmolzene Werkstoff durch die hohe ki-netische Energie des Gases aus der Schnittfuge heraus-getrieben. Man unterscheidet zwischen den Verfahrender Autogentechnik (Brennschneiden usw.) und denLichtbogenschneidverfahren (Laserschneiden, Plasma-schneiden usw.)
3.5 Sonderverfahren
3.5.1 Beschichten durch thermisches Spritzen
Durch thermisches Spritzen kann eine festhaftendeSchicht mit den gewünschten Eigenschaften aus formlo-sem Stoff (Pulver, Draht) auf ein Werkstück aufgebrachtwerden. Vor allem das Plasmaspritzen hat eine grosseBedeutung erlangt. Der z. B. pulverisierte Spritzwerkstoffwird durch ein Fördergas in die Plasmaflamme einge-bracht, geschmolzen, beschleunigt und mit hoher Ener-gie auf das zu beschichtende Werkstück geschleudert.Da in der Plasmaflamme sehr hohe Temperaturen herr-schen (über 20 000 °C), wird immer ein Teil des Spritz-werkstoffes verdampfen. Darum müssen thermischeSpritzeinrichtungen gekapselt oder mit einer guten Ab-saugung versehen sein.
3.5.2 Auftragsschweissen
Durch Auftragsschweissen können verschiedene Flächenvon Werkstücken neu aufgetragen werden, Oberflächenweniger verschleissfester Werkstoffe mit Verschleisswerk-stoffschichten gepanzert und korrosiv beständige Werk-stoffe auf korrosionsunbeständige Träger-Werkstoffe plat-tiert werden.
3.6 Anlagen und Stoffe
3.6.1 Geräte, Maschinen und Anlagen
Beim Bewerten von schweisstechnischen Verfahren sindaus der Sicht des Gesundheitsschutzes auch die Geräte,Maschinen und Anlagen von Bedeutung. Der Schweiss-prozess wird im Rahmen einer manuell ausgeübten Tä-tigkeit ausgeführt, aber auch als teil- oder vollmechani-sierter sowie automatisierter Prozess. Ganz wesentlich,vor allem im Hinblick auf das mengenmässige Entstehenvon Schadstoffen, ist die Anzahl schweisstechnischerGeräte, Anlagen und Maschinen im Raum.
Für das lüftungstechnische Erfassen und Fortfüh-ren der gesundheitsgefährdenden Stoffe sind so-wohl die räumlichen wie auch produktionstechni-schen Gegebenheiten zu berücksichtigen.
3.6.2 Grundwerkstoffe
Einfluss auf das Entstehen von Schadstoffen haben derGrundwerkstoff sowie sein Oberflächenzustand. DerGrundwerkstoff bestimmt massgeblich die Auswahl desSchweissverfahrens und somit auch des Zusatzwerkstof-fes.
Die wichtigsten metallischen Grundwerkstoffe werdenunterteilt in Eisen- und Nichteisenwerkstoffe. Bei den Ei-senwerkstoffen differenziert man zwischen unlegierten,niedriglegierten und hochlegierten Stählen. Die hochle-gierten Stähle enthalten mehr als 5% Legierungselemen-te. Beim Legieren von Eisen wird vor allem Chrom undNickel eingesetzt, aber auch Mangan, Molybdän, Silizi-um, Kupfer, Wolfram, Titan u. a.
Beachtung muss auch dem Oberflächenzustandder Werkstücke geschenkt werden. Vor allem Ober-flächenbeschichtungen (z. B. Lacke, Farben, metallischeÜberzüge) und Verunreinigungen (z. B. Öle, Fette, Löse-mittelreste) können entscheidend zur Schadstoffbildungbeitragen.
11
3.6.3 Zusätze und Hilfsstoffe
Zusätze finden bei fast allen Verfahren Anwendung undtragen massgeblich zum Entstehen von Schadstoffenbei. Als Zusatzwerkstoffe kennt man Massivdrahtelektro-den, Fülldrahtelektroden, Stabelektroden, Schweisspulveru. a.
Bei den Hilfsstoffen sind besonders die Brenn- undSchutzgase zu nennen, die Ausgangsprodukte für dasEntstehen gasförmiger, gesundheitsgefährdender Stoffesind. Von Gasen kann auch eine Brand- und Explosions-gefahr durch zündfähige Gemische oder Erstickungsge-fahr durch atemluftverdrängende Gase wie Kohlendioxid(CO2) oder Argon (Ar) ausgehen [10−13].
Bild 5 Automatisches Auftragsschweissen
4.1 Schadstoffe
Beim Schweissen und bei den verwandten Verfahren fal-len Stoffe in Form von Rauchen, Stäuben, Gasen undDämpfen an, die die Atemluft der Beschäftigten verunrei-nigen.
Rauche sind disperse Verteilungen feinster, fester Stoffein der Luft. Durch den thermischen Prozess «Schweis-sen» entstehen in zweifacher Hinsicht Rauche:
• durch Kondensieren anorganischer Anteile (Metalle) ausder Dampfphase, teilweise verbunden mit chemischenReaktionen, z. B. Oxydation, oder
• durch unvollständiges Verbrennen organischer Materia-lien, z. B. des Schweisszusatzes oder einer Beschich-tung des Grundwerkstoffs.
Der Durchmesser der dabei gebildeten Teilchen liegt bei0,01 bis 1μm. Durch Agglomeration kommt es auch zuGebilden mit grösserem Durchmesser. Die Agglomerateweisen teilweise kettenförmige Strukturen auf.
Je nach Partikelgrösse werden folgende Rauche undStäube unterschieden:
• Einatembarer Staub (e-Staub): die Gesamtheit der Parti-kel in der Atemluft, welche durch Mund und Nase ein-geatmet werden können; er umfasst Partikelgrössen bisca. 100 μm.
• Alveolengängiger Staub (a-Staub): die Gesamtheit derPartikel in der Atemluft, welche bis in die Lungenalveo-len (Lungenbläschen) gelangen können; er umfasst Par-tikelgrössen bis ca. 5 μm.
12
4 Gesundheitsgefährdung beim Schweissen und Schneiden
Bild 6 Partikelgrössen einiger Stoffe in der Luft
Sichtbar unter dem Elektronenmikroskop
Dämpfe Feinstaub GrobstaubFeinstaub
Schweissrauch
Lötrauch
Ölnebel
Aerosole
Viren
Tabakrauch Nebel
Zementstaub
Bakterien Haare
Farbnebel und Pigmente Pollen
Russ
Sichtbar unter dem Miktoskop Mit dem Auge sichtbar
0.001 μm 0.01 μm 0.1 μm 1 μm 10 μm 100 μm(0.1 mm)
Die beim Schweissen entstehenden partikelförmigenStoffe sind sehr fein. Sie sind daher alveolengängig undwerden als «Schweissrauche» bezeichnet. Beim thermi-schen Schneiden und bei einigen verwandten Verfahrenentstehen partikelförmige Stoffe, die nur teilweise alveo-lengängig sind.
Gasförmige Schadstoffe entstehen durch thermischeUmsetzung von Brenngasen, Luft, Beschichtungsmate-rialien oder Verunreinigungen, z. B.:
• Ozon, das durch die ultraviolette Strahlung im Lichtbo-gen aus dem Sauerstoff der Luft entstehen kann
• Kohlenmonoxyd, das bei unvollständiger Verbrennungvon Brenngasen (Autogenschweissen) und beimSchweissen mit Schutzgas aus Kohlendioxid entstehenkann
• Stickstoffoxide (nitrose Gase), die durch thermischeProzesse aus dem Stickstoff und dem Sauerstoff derLuft entstehen. Stickstoffoxide treten vor allem beimBrennschneiden auf
• Phosgen, Aldehyde und andere Zersetzungsprodukte,die aus Beschichtungs-, Fettungs- oder Entfettungsmit-teln entstehen können
Beim Schweissen auftretende und eingeatmete gas- so-wie partikelförmige Stoffe können chemisch-irritativ zuSchleimhautreizungen im Nasen-Rachen-Raum und inden Bronchien führen. Allergische Reaktionen sind eben-falls bekannt. Gewisse Metalloxide können Fieberschübeverursachen. Einzelne Verbindungen wird eine krebser-zeugende Wirkung zugeschrieben. Für weiterführendeFragen, wie die verschiedenen, beim Schweissen auftre-tenden gesundheitsgefährdenden Stoffe auf den Men-schen einwirken, verweisen wir auf die Schrift «Schweis-sen» aus der Reihe Arbeitsmedizin der Suva [7].
Im Folgenden werden die wichtigsten Füge- und Trenn-verfahren erläutert, da sie für das Beurteilen der mögli-chen Gesundheitsgefährdungen von besonderer Bedeu-tung sind. Es sind dies:
• Lichtbogenhandschweissen• Metall-Aktivgasschweissen• Metall-Inertgasschweissen• Wolfram-Inertgasschweissen• Unterpulverschweissen• Plasmaschneiden und -schweissen• Widerstandspunktschweissen• Autogenverfahren• Laserschneiden• Löten
13
Bild 7 Autogenes Flammwärmen: Gasflammen bilden unsichtbareStickstoffoxide (nitrose Gase).
Die Zusammensetzung des jeweiligen Grundwerkstoffes(ohne Beschichtung) bleibt für die entstehende Schweiss-rauchmenge ohne nennenswerten Einfluss. Untersuchun-gen zeigen, dass etwa 95% des Schweissrauches ausden Schweisszusätzen und weniger als 5% aus demGrundwerkstoff stammen.Hauptbestandteile sind Eisenoxid, Kaliumoxid, Silizium-oxid, Calziumoxid, Chromoxide, Magnesiumoxid, Bari-umoxid, Fluoride und Titandioxid.
4.2 Lichtbogenhandschweissenmit Stabelektroden
Das Lichtbogenhandschweissen (LBH) liefert die höchs-ten Emissionsraten von gesundheitsgefährdenden Stof-fen. Die beim LBH-Schweissen mit unlegierten und nied-riglegierten Stabelektroden pro Zeiteinheit entstehendenSchweissrauchmengen nehmen mit steigender Strom-stärke und Spannung zu, die Schweissgeschwindigkeitist vernachlässigbar. Der Elektrodentyp hat den grösstenEinfluss auf die Emission (siehe Bild 9).
14
Bild 8 Lichtbogenhandschweissen mit umhüllten Stabelektroden
Bild 10 Lichtbogenhandschweissen (LBH)Bild 9 Schweissrauchemission beim Lichtbogenhandschweissen mit un- und niedriglegierten Stabelektroden; nach [12]
Zu beachten ist aber auch der Gesamtschweiss-
rauch. Der allgemeine Staubgrenzwert (MAK) von
3 mg/m3 wird ohne Gegenmassnahmen beim LBH
in der Regel überschritten.
Beim Schweissen von hochlegierten Stählen mit
hochlegiertem Schweisszusatz (Chrom-Nickel-Stahl)
besteht eine Gesundheitsgefährdung durch Chroma-
te, bei Reinnickel- und Nickelbasiswerkstoffen be-
steht eine Gefährdung durch Nickel.
Es sind Schutzmassnahmen wie wirksames Absau-
gen des Schweissrauches im Entstehungsbereich
(Quellenabsaugung) zu treffen.
umhüllte Stabelektrode
Lichtbogen
Schlacke
Schweissnaht
Stabelektrodenhalter
Werkstück
+-
20
10
0
Rutilrutilbasisch
basischsauer
Zellulose
Rau
chm
eng
e [m
g/s
]
Art der Umhüllung
3.5 5 7.5 9 16
4.3 Metall-Aktivgasschweissen
Beim Metall-Aktivgasschweissen (MAG-Schweissen) fin-den wir als dominierende Schadstoffe im SchweissrauchEisenoxide sowie geringere Anteile Siliziumdioxid undKupferoxid.
Beim Arbeiten mit unlegierten und niedriglegierten Draht-elektroden nimmt die Schweissrauchemission zunächstmit steigender Stromstärke zu und fällt dann nach Durch-laufen eines Maximums wieder ab. Zunehmende Edel-gasanteile im Schutzgas bewirken eine Abnahme derSchweissrauchemission.
Bei hochlegierten Stählen spielen folgende weitere ge-sundheitsgefährdende Stoffe eine Rolle (Aufzählung inder Reihenfolge ihrer Bedeutung): Nickeloxid, Chromver-bindungen und Manganoxide. Beim MAG-Schweissenmit Chrom-Nickel-haltigen Drahtelektroden liegen imRauch bis 5% Nickel und bis 17% Chrom vor. Da dieChromverbindungen bei diesem Verfahren fast aus-schliesslich dreiwertig sind – diese gelten nicht als krebs-erzeugend –, kann beim Treffen von Schutzmassnahmenauf den allgemeinen Staubgrenzwert abgestellt werden.
Beim MAG-Schweissen mit kohlendioxidhaltigemSchutzgas entsteht neben Schweissrauchen Kohlenmo-
noxid in möglicherweise gefährlichen Konzentrationenund in geringerem Masse Ozon.
Bei Mischgasen verringert sich mit abnehmendem Koh-lendioxid-Gehalt der Kohlenmonoxid-Anteil, währendsich gegenüber dem Schweissen mit reinem Kohlendi-oxid eine Zunahme von Ozon bemerkbar macht [13].
Durch Verwenden anderer Gase (z. B. Argon mit 1%Sauerstoff) ergibt sich eine geringere Schadstoffbildung.
15
Bild 12 MAG-SchweissenBild 11 Metall-Aktivgasschweissen (MAG)
Beim MAG-Schweissen wird der allgemeine Staub-
grenzwert (MAK) von 3 mg/m3 ohne Gegenmassnah-
men in der Regel überschritten.
Beim Schweissen mit hochlegiertem Schweisszusatz
besteht eine Gesundheitsgefährdung durch Chrom-
und Nickelverbindungen.
Es sind Schutzmassnahmen wie wirksames Absau-
gen des Schweissrauches im Entstehungsbereich
(Quellenabsaugung) zu treffen.
Drahtelektrode
Stromkontaktdüse
Schutzgas
Schutzgasdüse
Schweissnaht
Lichtbogen
+-
16
4.4 Metall-Inertgasschweissen
Das Metall-Inertgasschweissen (MIG) kann zumSchweissen von Eisenwerkstoffen und Nichteisenmetal-len eingesetzt werden. Die entstehenden Rauchmengenbeim MIG-Schweissen liegen im Vergleich zum MAG-Schweissen niedriger, die Ozonmengen höher.Schweissrauche aus hochlegierten Drahtelektroden ent-halten jedoch Chrom-Nickel-Anteile. Der Nickelgehalt imSchweissrauch von hochlegierten und Reinnickel-Elek-troden liegt zwischen 1 und 60%. Bei Chromgehalten derDrahtelektroden zwischen 18 und 20% variiert der Ge-samtchromgehalt im Schweissrauch zwischen 8 und16%, davon sind weniger als 10% sechswertiges Chrom(beim LBH bis 90%) [14].
Beim MIG-Schweissen von magnesiumhaltigen Alumini-umlegierungen ist mit einer grossen Menge von Rauchzu rechnen, während eher niedrige Ozonmengen entste-hen. Andererseits entstehen beim MIG-Schweissen vonsiziliumhaltigen Aluminiumlegierungen oder Reinalumini-um eher niedrige Rauchmengen, jedoch hohe Ozonkon-zentrationen.
Bild 14 MIG-SchweissenBild 13 Metall-Inertgasschweissen (MIG)
Der allgemeine Staubgrenzwert (MAK) von 3 mg/m3
wird bei Eisenwerkstoffen in der Regel überschritten,
bei Aluminium jedoch nicht. Bei Aluminiumwerkstoffen
kann jedoch die Ozonkonzentration über dem MAK-
Wert liegen.
Beim Schweissen mit hochlegiertem Schweisszusatz
besteht eine Gesundheitsgefährdung durch Chrom-
und Nickelverbindungen.
Schutzmassnahmen wie Absaugen im Entstehungs-
bereich (Quellenabsaugung) oder technische Lüftung
sind erforderlich.
Drahtelektrode
Stromkontaktdüse
Schutzgas
Schutzgasdüse
Schweissnaht
Lichtbogen
+-
17
4.5 Wolfram-Inertgas-schweissen
Mit dem Wolfram-Inertgasschweissen (WIG/TIG) könnenalle schweissgeeigneten Metalle verarbeitet werden. Eszeichnet sich durch die niedrigsten Rauchemissionenaus. Beim WIG-Schweissen Chrom-Nickel-haltiger Stähleist die Rauchentwicklung wesentlich niedriger als bei an-deren Schutzgasschweissverfahren. Die Nickel- undChrom-(VI)-Konzentrationen erreichen fast nie kritischeWerte.
Die Bildung von Ozon ist jedoch zu beachten. Durch Re-aktion mit gleichzeitig entstehendem Stickstoffmonoxidund schweissrauchbedingtem Zerfall nimmt die Ozon-menge ab. Ein Erhöhen der Schutzgasmenge führt zuverstärkter Ozonbildung.
Beim Schweissen von Aluminium und seinen Legierun-gen ist die Ozonbildung beim WIG-Schweissen niedrigerals beim MIG-Schweissen. Die Schweissrauchemission
kann beim WIG-Schweissen von Aluminium praktischvernachlässigt werden, während sie beim MIG-Schweis-sen hohe Werte erreicht. Die Schweissrauche enthaltenals überwiegenden Bestandteil Aluminiumoxid.
Bild 16 Wolfram (Tungsten)-Inertgasschweissen (WIG/TIG)Bild 15 WIG-Schweissen
Beim WIG-Schweissen von magnesiumhaltigen Alumi-
niumlegierungen entstehen niedrigere Ozonemissionen
als bei Reinaluminium. Sehr hohe Ozonkonzentrationen
werden beim Schweissen von Aluminium-Silizium-Le-
gierungen gemessen [14].
Der allgemeine Staubgrenzwert (MAK) von 3 mg/m3
wird in der Regel deutlich unterschritten.
Schutzmassnahmen, wie technische Lüftung, können
im Falle hoher Ozonbildung erforderlich sein.
Wolframelektrode
Stromkontaktdüse
Schutzgas
Schutzgasdüse
Schweissnaht
Schweisszusatz
Lichtbogen
+-
18
4.6 Unterpulverschweissen
Beim Unterpulverschweissen (UP) liegt der Lichtbogenunter einer Pulveraufschüttung. Die Schweisspulver ent-halten Manganoxid, Siziliumdioxid, Kalziumoxid, Alumini-umoxid, Titandioxid, Magnesiumoxid und/oder Kalzium-fluorid in unterschiedlichen Mengen.
Im Vergleich zu anderen Schweissverfahren entstehenbeim UP nur wenig gesundheitsgefährdende Stoffe(Rauche, Gase). Steigende Schweissspannungen undStromstärke, Ausblitzen des Lichtbogens aufgrund un-zureichender Pulverschütthöhe sowie erhöhter Feuch-tigkeitsgehalt der Pulver führen zu einer Zunahme angesundheitsgefährdenden Stoffen. Selbst unter ungüns-tigsten Verhältnissen liegen die Emissionswerte beimUP-Schweissen immer noch wesentlich niedriger alsbeim offenen Lichtbogenschweissen mit abschmelzen-der Elektrode [13].
Bild 18 UnterpulverschweissenBild 17 Unterpulverschweissen (UP)
Der allgemeine Staubgrenzwert (MAK) von 3 mg/m3
wird beim UP-Schweissen in der Regel nicht erreicht.
Schutzmassnahmen, wie technische Lüftung, können
jedoch bei besonderen Bedingungen notwendig sein.
Drahtelektrode
Schweissbrenner
Pulveraufschüttung
Schweissnaht
Schlacke
Lichtbogen (verdeckt)
+-
19
4.7 Plasmaschneiden und -schweissen
Beim Plasmaschneiden und –schweissen wird mit einemPlasmastrahl gearbeitet, mit dem sich Werkstoffe, z. B.Chrom-Nickel-Stähle oder Aluminium, gut schneidenoder schweissen lassen.
Durch die hohen Temperaturen des Plasmastrahls (bisüber 20 000 °C) schmilzt der Werkstoff, dabei ver-dampft auch ein Teil desselben. Die austretenden Stoffebestehen aus Metallstäuben des geschnittenen oderverschweissten Werkstoffes, aus Stickstoffoxiden und –bedingt durch die intensive ultraviolette Strahlung – ausOzon. Da Ozon mit Stickstoffmonoxid reagiert und imKontakt mit Staubpartikeln zerfällt, ist die Ozonkonzen-tration niedrig.
Bild 20 (Wolfram-)PlasmaschweissenBild 19 Plasmaschneiden
Beim Plasmaschneiden wird der allgemeine Staub-
grenzwert (MAK) von 3 mg/m3 überschritten. Mit der
Bildung von Chromaten und Stickstoffoxiden ist be-
sonders beim Einsatz von Druckluft oder Stickstoff als
Plasma- oder Kühlgas zu rechnen.
Es sind Schutzmassnahmen wie Absaugen des
Schneidrauches im Entstehungsbereich (Quellenab-
saugung) zu treffen, auch bei handgeführten Plasma-
brennern. Bewährt haben sich Schneidtische mit
unterer Absaugung. Die wirksamste Möglichkeit zum
Vermeiden der hohen Schadstoffemission ist das –
apparativ allerdings aufwendige – Plasmaschneiden
mit Wasserabdeckung.
Wolframelektrode
SchutzgasSchutzgasdüse
ev. Schweisszusatz
Schweissnaht
Plasmagas
Plasma
Zündgerät
+-
Wolframelektrode
Plasmagas
Kühlwasser
Plasmastrahl
Lichtbogen
Schneiddüse
+-
20
4.8 Autogenverfahren
Beim Wärmen und Schweissen von Stahl mit Gasen (z.B. Acetylen, Propan, Sauerstoff) sind die nitrosen Gase(Stickstoffoxide) von Bedeutung, beim Brennschneidenüberwiegen die Rauche und Stäube.
Gasschweissen und WärmenDie Bildung von nitrosen Gasen beim Gasschweissenund Wärmen hängt ab von der Brennergrösse, der Flam-menlänge und vom Brenngas. Aufgrund der mit wach-sender Flammenlänge grösser werdenden Reaktionszo-ne nimmt die Stickoxidbildung stark zu. Sie kann beifreibrennender Flamme im Vergleich zu einer Flamme von15 mm Länge den 10-fachen Wert erreichen [13].
Bild 22 GasschweissenBild 21 Gasschweissen
Beim Gasschweissen und Flammwärmen besteht eine
wesentliche Gesundheitsgefährdung durch Stickstoff-
oxide (nitrose Gase). Der MAK-Wert wird zum Teil über-
schritten.
Der allgemeine Staubgrenzwert (MAK) von 3 mg/m3
wird in der Regel nicht überschritten. Gefährliche Rau-
che sind jedoch zu beachten beim Gasschweissen von
• Kupferwerkstoffen
• verzinkten oder cadmierten Teilen, Blechen
und Rohren
• farb- oder kunststoffbeschichteten Teilen
Schutzmassnahmen wie Absaugen im Entstehungs-
bereich (Quellenabsaugung) oder technische Lüftung
können bei besonderen Bedingungen notwendig
sein. Es ist immer für eine gute natürliche Lüftung zu
sorgen.
Schweisszusatz
Schweissnaht
Gasflamme
Brenngas undSauerstoff
Schweiss-brenner
21
BrennschneidenBeim Brennschneiden entstehen nur geringe Stickoxid-mengen, die Rauch- und Staubentwicklung ist jedoch er-heblich. Auf Bild 25 ist ein Brennschneidvorgang darge-stellt, bei dem ein mit Eisendrähten gefülltes Eisenrohrmit Sauerstoff durchflutet wird. Die Eisendrähte dienendabei als Brennstoff, der vom Sauerstoff verbrannt wird.Die entstehende sehr heisse Flamme wird nicht nur zumBrennschneiden von Stählen, sondern auch von anderenWerkstoffen (z. B. Beton) benutzt. Beim Sauerstoff-Brennschneiden mit Eisenzusatz (Drähte, Pulver) entstehtsehr viel Rauch.
Bild 25 Brennschneiden mit SauerstofflanzeBild 24 Brennschneiden
Bild 23 Brennschneiden
Aufgrund der hohen Rauch- und Staubentwicklung
wird beim Brennschneiden der allgemeine Staubgrenz-
wert (MAK) von 3 mg/m3 in der Regel überschritten.
Es sind Schutzmassnahmen wie wirksames Absau-
gen des Rauches im Entstehungsbereich (Quellen-
absaugung) zu treffen. Bewährt haben sich Brenn-
schneidtische mit seitlicher Absaugung.
Schneidbrenner
Heizflamme
Schneidsauerstoff
Heizsauerstoff
Brenngas
Schneidsauerstoffstrahl
22
4.9 Widerstandspunkt-schweissen
Dieses Verfahren emittiert nur geringe Mengen gesund-heitsgefährdender Stoffe. Diese entstehen vor allemdurch Verspritzen oder verdampfen des Grundwerkstof-fes [14]. Beim Widerstandspunktschweissen von unle-gierten Stahlblechen bestehen die Schweissrauche zu95% aus Eisenoxid. Bei hochlegierten Blechen enthältder Schweissrauch unter ungünstigen Bedingungen ma-ximal 10% Chromate. Beim Bearbeiten verzinkter odercadmierter Bleche entstehen nur geringe Mengen anZinkoxid oder Cadmiumoxid [14]. Da die zu verschweis-senden Bleche oft ölbenetzt sind, können sich nebenden Metallverbindungen Ölnebel und Öldämpfe bilden.
Bild 27 WiderstandspunktschweissenBild 26 Widerstandspunktschweissen
Beim Widerstandspunktschweissen ist normalerweise
keine Überschreitung der Grenzwerte am Arbeitsplatz
(MAK-Werte) festzustellen.
Schutzmassnahmen wie technische Lüftung können
bei besonderen Bedingungen (z. B. beschichteten
oder öligen Blechen) notwendig sein. Es ist immer für
eine gute natürliche Lüftung zu sorgen.
Punktschweisselektrode
Punktschweisselektrode
Schweisspunkt +-
23
4.10 Laserschneiden und -schweissen
Laserstrahlen können neben dem Schneiden undSchweissen auch zum Bohren, Oberflächenhärten undWärmebehandeln eingesetzt werden. Beim Laserstrahl-brennschneiden wird das auf Zündtemperatur aufgeheiz-te Metall durch den zugeführten Sauerstoff verbrannt. Diebeim Bearbeiten des Materials entstehenden gesund-heitsgefährdenden Stoffe sind abhängig vom bearbeite-ten Werkstoff. So emittieren beim Laserschneiden dieChrom-Nickel-Stähle und verzinkten Bleche bei gleicherBlechdicke mehr Schadstoffe als Baustahl-Bleche. Dieanfallende Staubmenge ist abhängig von der Schneidge-schwindigkeit und dem Schneidgasdruck. Mit zuneh-mender Schneidgeschwindigkeit verringert sich die anfal-lende Staubmenge, bei zunehmendem Schneidgasdrucknimmt sie zu.
Bei der Bearbeitung mit Laserstrahlen ist auch die Ge-fährdung durch Strahlung zu beachten. Die Sicher-heits- und Gesundheitsanforderungen an Lasereinrich-
Bild 29 LaserschweissenBild 28 Laserschneiden
Beim Laserschneiden wird bei örtlicher, arbeitstisch-
integrierter Absaugung der Schadstoffe und optimalen
Schneidparametern der allgemeine Staubgrenzwert
(MAK) von 3 mg/m3 in der Regel nicht überschritten.
Unter bestimmten Bedingungen kann es jedoch vor-
kommen, dass die MAK-Werte (z. B. für Chrom und
Nickel) überschritten werden.
Die beim Laserstrahlschneiden auftretende Gasemis-
sion ist vernachlässigbar klein.
Es sind Schutzmassnahmen wie Absaugen im Ent-
stehungsbereich (Kapselung, Quellenabsaugung) zu
treffen.
tungen sowie die Pflichten der Inverkehrbringer und Be-treiber werden in verschiedenen Verordnungen, Normenund Richtlinien geregelt [15].
Umlenkspiegel
Fokussieroptik
x-y-Koordinatentisch
Resonator
Kühlwasser
Inertgas
Schweissnaht
24
4.11 Löten
Im Unterschied zum Schweissen wird beim Löten nurdas bei tieferer Temperatur schmelzende Lotmetall ver-flüssigt, während die Grundwerkstoffe in festem Zustandverbleiben.
Die Weichlote (Liquidustemperatur < 450 °C) fürSchwermetall und Aluminiumlegierungen können Blei,Zinn, Zink, Cadmium, Antimon, Silber und Kupfer enthal-ten. Flussmittel zum Weichlöten weisen je nach Verwen-dungszweck unterschiedliche organische und anorgani-sche Grundkomponenten auf [14].
Die Lote zum Hartlöten (Liquidustemperatur ≥ 450 °C)sind in Kupferbasislote, silberhaltige Lote, Aluminiumba-sislote und Nickelbasislote eingeteilt. Die Flussmittel zumHartlöten bestehen aus Borverbindungen, Fluoriden,Phosphaten, Chloriden und Silikaten [14].
Die Emissionen sind abhängig von den verwendeten Lo-ten, Flussmitteln, Bindemitteln, der Art der Wärmezufuhr(elektrischer Lötkolben, Gasflamme) und den prozessbe-
Bild 30 Löten
Wenn die Löttemperatur und die Lötzeit richtig einge-
halten werden, gibt es in der Regel keine Überschrei-
tungen der Grenzwerte (MAK-Werte). Die verdampften
oder verbrannten Flussmittel können jedoch belästi-
gend wirken.
In der Regel sind Schutzmassnahmen wie Absaugen
im Entstehungsbereich (Quellenabsaugung) oder
technische Lüftung erforderlich.
dingten Parametern wie Löttemperatur, Löt- und Halte-zeit. Aus den Flussmitteln können Formaldehyd, Hydra-zin, Abietinsäure, Ammoniak, Chloride, Bromide, Fluorideusw. entstehen. Beim Verwenden von kolophoniumhalti-gen Flussmitteln können bei den Lötern allergische Reak-tionen auftreten. Ein direktes Erwärmen mit der Flammeführt im Vergleich zum indirekten Erwärmen zu höherenCadmium- und Zinkgehalten im Lötrauch. Die Emissions-werte für die anderen Legierungselemente wie Silber undKupfer liegen sehr niedrig [14].
5 Grenzwerte am Arbeitsplatz (MAK-Werte)
Die Konzentrationen von gesundheitsgefährdenden Stof-fen in der Atemluft der Beschäftigten darf die Grenzwerteam Arbeitsplatz (MAK-Werte) nicht überschreiten. DerMaximale Arbeitsplatzkonzentrationswert (MAK-Wert) istdie höchstzulässige Durchschnittskonzentration einesgas-, dampf- oder staubförmigen Arbeitsstoffes in derLuft, die nach derzeitiger Kenntnis in der Regel bei Ein-wirkung während einer Arbeitszeit von 8 Stunden täglichund bis 42 Stunden pro Woche auch über längere Peri-oden bei der ganz stark überwiegenden Zahl der gesun-den, am Arbeitsplatz Beschäftigten die Gesundheit nichtgefährdet.
Es ist zu beachten, dass die MAK-Werte keine sicherenGrenzen zwischen gefährlichen und ungefährlichen Be-
reichen sind. Konzentrationen eines Schadstoffes, dieunter dem MAK-Wert liegen, garantieren nicht für die Ge-sundheit aller Exponierten. Besonders empfindliche oderin ihrer Gesundheit beeinträchtigte Personen könnenauch bei tieferen Konzentrationen geschädigt werden.
Einige im Zusammenhang mit Schweissen und Schnei-den wichtige MAK-Werte sind in Tabelle 1 aufgeführt.
Hinweise zu Kurzzeitgrenzwerten und zur spezifischenWirkung von einzelnen Stoffen wie Hautresorption, Sen-sibilisierung, krebserzeugende, erbgutverändernde, fort-pflanzungsgefährdende, fruchtschädigende Eigenschaf-ten sind in der Suva-Richtlinie über Grenzwerte amArbeitsplatz [4] zu finden.
25
Tabelle 1 Grenzwerte am Arbeitsplatz (Auszug, Ausgabe2012) [4]
Stoff
Allgemeiner Staubgrenzwert(inerte Stäube)
Aluminiumoxid – Rauch
Bariumverbindungen, löslich
Blei und seine Verbindungen
Cadmiumoxid
Calciumoxid
Chrom (Metall und Chrom-III-Verbindungen)
Chrom-(VI)-Verbindungen
Cobalt und Cobaltverbindungen
Eisenoxide
Formaldehyd
Kohlendioxid
Kohlenmonoxid
Kupfer und seine anorg. Verbindungen
Mangan und seine anorg. Verbindungen
Nickel (Metall, Legierungen)
Nickelverbindungen, unlöslich
Ozon
Phosgen
Stickstoffdioxid
Stickstoffmonoxid
Zinkoxid (Rauch)
Zinnverbindungen, anorganisch
a: a-Staube: e-Staub (Definition: siehe S. 17)
Formel MAK Kurzzeit-ml/m3 mg/m3 grenzwert(ppm)
3 a nein
AI2O3 3 a ja
Ba 0,5 e ja
Pb 0,1 e ja
CdO 0,002 a nein
CaO 2 e ja
Cr 0,5 e nein
Cr (VI) 0,05 e nein
Co 0,1 e nein
Fe2O3 3 a nein
CH2O 0,3 0,37 ja
CO2 5000 9000 nein
CO 30 35 ja
Cu 0,1 e ja
Mn 0,5 e nein
Ni 0,5 e nein
NiO u.a. 0,05 e nein
O3 0,1 0,2 ja
COCI2 0,01 0,41 ja
NO2 3 6 ja
NO 25 30 nein
ZnO 3 a ja
Sn 2 e ja
6 Schutzmassnahmen
Um eine Gefährdung der Schweisser und anderer imgleichen Bereich tätiger Personen auszuschliessen,müssen gesundheitsgefährdende Stoffe und Verfahrendurch weniger gefährliche ersetzt werden, oder es sindtechnische, organisatorische und persönliche Schutz-massnahmen zu treffen (siehe Art. 44 VUV [3] und [8]).
6.1 Ersatz gefährlicher Stoffeund Verfahren
Der Ersatz eines bestehenden Schweissverfahrens mitgrosser Schweissrauchentwicklung durch ein anderesweniger gesundheitsgefährdendes Verfahren kann we-sentlich zur Minderung der Arbeitsplatzbelastung beitra-gen.
Beispiele:• Schutzgasschweissen von Stählen statt Lichtbogen-
handschweissen mit Stabelektroden• Verwenden rutilumhüllter Stabelektroden statt basi-
scher, saurer oder gar zelluloseumhüllter Sorten• beim MAG-Schweissen möglichst geringe Kohlendi-
oxid-Gehalte im Schutzgas wählen oder noch besserkohlendioxidfreie Schutzgase aus Argon (mit z.B. 1%Sauerstoff) verwenden
• bei den Schutzgasschweissverfahren das MAG-Verfah-ren durch das MIG- oder noch besser das WIG/TIG-Verfahren ersetzen
• beim Löten cadmiumfreie statt cadmiumhaltige Legie-rungen verwenden
• Löten mit thermostatisch geregelten, elektrisch beheiz-ten Lötkolben statt mit Gasflammen
• Unterwasserplasmaschneiden statt Plasmaschneidenohne Wasser (Bild 31)
26
6.2 Kollektivschutz
Durch technische Massnahmen ist dafür zu sorgen,
dass die Konzentrationen an gesundheitsgefährdenden
Stoffen in der Luft an den Arbeitsplätzen die zulässigen
arbeitshygienischen Grenzwerte (MAK-Werte) nicht
überschreiten.
Als technische Massnahmen sind vor allem geeignete
Lüftungseinrichtungen vorzusehen (siehe auch Kapitel
2.4).
Deshalb hat der Arbeitgeber diejenigen Schweiss-,
Schneid- und verwandten Verfahren auszuwählen, bei
denen die Freisetzung gesundheitsgefährdender Stoffe
gering ist.
Bei Arbeiten in engen Räumen, brand- oder explosions-gefährdeten Bereichen sowie an Behältern mit gefährli-chen Inhalten sind weiter gehende Massnahmen zutreffen. Dies kann vor allem notwendig sein bei schweiss-technischen Montage- und Instandhaltungsarbeiten inTanks, Silos, Druckbehältern, Kesselwagen, Reservoiren,Kanalisationen, Apparaten, Rohrleitungen, Reaktionsge-fässen usw. [16–19].
Bild 31 Unterwasserplasmaschneiden von Chrom-Nickel-Stählen
27
6.2.1 Beispiele für technischeMassnahmen
Absaugen der gesundheitsgefähr-denden Stoffe durch stationäre, festinstallierte oder mobile Lüftungsein-richtungen (Bilder 32 bis 36).
Bild 32 Kapselung und Absaugung bei einer Laserschneidanlage Bild 33 Technische Raumlüftung (Deckenin-stallation)
Bild 35 Absaugung am SchutzschildBild 34 Saugarm mit Absaugtrichter als Erfassungseinrichtung
28
Weitere Beispiele für technische Massnahmen:• Zusammenfassen gleichartiger Arbeitsplätze in
Sektoren mit entsprechender Lüftung• Wasserverdüsen beim Propan-Sauerstoffbrennen
zum Niederschlagen der gebildeten Rauche• Entfettungsbäder mit chlorierten Kohlenwasserstoffen
ersetzen oder räumlich getrennt von Elektrolichtbogen-schweissplätzen aufstellen
• Verwenden von Schweissbrennern mit Direktab-saugung (siehe Titelbild)
6.2.2 Abluftreinigung
Den Abluftreinigungsanlagen ist die notwendige Aufmerk-samkeit zu schenken, insbesondere wenn ein Teil der sogenannten «Reinluft» wieder in die Arbeitsräume zurück-geführt werden soll oder – wie bei mobilen Absauggerä-ten – im Raum verbleibt.
In der zurückgeführten Luft (Rückluft) dürfen dieKonzentrationen der Schadstoffe höchstens 1/3 derGrenzwerte am Arbeitsplatz (MAK-Werte) erreichen.
Beim Rückluftbetrieb gilt es auch zu bedenken, dass imGegensatz zu den Partikeln die gasförmigen Schadstoffein der Regel nicht aus der Luft herausgefiltert werdenkönnen.
Das kurzfristige Umstellen der Ventilationsanlagen auf
Frischluft/Fortluft-Betrieb muss gewährleistet sein.
Der Frischluft/Fortluft-Betrieb ist aus arbeitshygie-nischen Gründen immer dem Rückluftbetrieb vor-zuziehen. Dabei sind Quellenabsaugungen mit geringenLuftmengen aus wärmetechnischen Gründen (vor allemim Winter) den Raumlüftungen, für die riesige Luftmen-gen erforderlich sind, vorzuziehen. Eine Ausnahme stellteventuell die «kalte» Frischluftsee-Raumlüftung dar. Diesekommt mit kleinen Luftwechselzahlen aus, sodass nurrelativ wenig Luft umgewälzt und erwärmt werden muss(Bild 37).
SchweissrauchabscheidungDie geeigneten Systeme für das Abscheiden vonSchweissrauchen aus der Luft lassen sich entsprechendihrer verschiedenartigen Wirkungsweise in zwei Haupt-kategorien einteilen:• filternde Abscheider (Oberflächenfiltration,
Tiefenfiltration) und• elektrostatische Abscheider (Elektrofilter,
Elektroabscheider)
Bild 36 Flexibler Absaugarm mit grosser Reichweite
Bild 37 Kaltluftseelüftung
Hochwertige Feinstaubfilter und Schwebstofffiltersind zum Abscheiden von Schweissrauchen besondersgeeignet. Zum Ausscheiden sehr feiner Partikel eignensich z. B. mikroporöse Teflon-Membranen auf Polyester-filz bzw. auf gesinterten Polymergranulaten oder anderefeinporige Filter wie Filterpapiere und Vliesstoffe.
Bei Oberflächenfiltern lagern sich die Partikel von Anfangan fast vollständig auf der Oberfläche an, so dass sichsehr schnell ein Filterkuchen aufbauen kann. Der Filterku-chen stellt das eigentliche wirksame Filtermedium überden gesamten Partikelgrössenbereich dar. Ausserdemkann der Filterkuchen relativ einfach abgereinigt werden.Filter solcher Art können unter Umständen für den Rück-luftbetrieb beim Schweissen hochlegierter Stähle (Chrom-Nickel) eingesetzt werden.
Schweissrauchabscheideeinrichtungen müssen die Anforderungen gemäss Norm SN EN ISO 15012-1 er-füllen [20]. Sie werden einer der in Tabelle 2 genanntenSchweissrauchabscheideklassen zugeordnet. DieSchweissrauchabscheideklasse von Schweissrauch-absauggeräten und -anlagen ist mit einem Prüfbericht eines anerkannten Prüfinstituts zu belegen.
Beim Einsatz von Elektroluftfiltern ist dem periodischenReinigen der Partikelabscheideplatten grosse Aufmerk-samkeit zu schenken. Das Reinigen kann je nach Gege-benheiten, Anzahl Schweisser, Schweissverfahren usw.einmal pro Monat, pro Woche oder gar täglich notwen-dig sein. Ein Überladen der Filter bewirkt, dass die elek-
trisch aufgeladenen Staubpartikel aus dem Filter wiederin den Raum gelangen und sich dann an den Hallende-cken, Wänden und Fenstern abscheiden.
Etwas besser sieht die Situation aus, wenn die Elektrofil-ter mit automatischen Abreinigungseinrichtungen ausge-stattet sind, z. B. automatisch mit Wasser gespült werden.
Jedenfalls sollte beim Einsatz von Elektrofiltern immer auf den Einbau eines Frischluft/Fortluft-Sys-tems geachtet werden.
SchweissgasabscheidungFür das Abscheiden von gas- und dampfförmigen Schad-stoffen werden vor allem Aktivkohlefilter eingesetzt. DieWirkung von Aktivkohle beruht je nach Schadstoff undKohlezustand auf der physikalischen und/oder chemi-schen Adsorption.
Die Gebrauchsdauer der Gasfilter ist stark von den äus-seren Bedingungen abhängig. Neben Grösse und Typdes Filters wird die Gebrauchsdauer hauptsächlich vonfolgenden Faktoren beeinflusst:• Art und Konzentration des Schadstoffes• Feuchtigkeit und Temperatur der Luft• Strömungsgeschwindigkeit in der lüftungstechnischen
Anlage
29
Tabelle 2 Schweissrauchabscheideklassen gemäss SN EN ISO15012-1 für Schweissrauchabsauggeräte und -anlagen
Bild 38 Zentralent-staubungsanlage fürSchweissrauch undSchleifstaub
Schweissrauch-abscheideklasse
W 1
W 2
W 3
Abscheidegrad
≥ 95%
≥ 98%
≥ 99%
Empfohlene Verwendung
bei unlegierten und niedriglegierten Stählen, z.B. mit niedrigem Nickel- und Chrom-gehalt
wie oben und legierte Stähle,z.B. mit einem Nickel- undChromgehalt von ≤30%
wie oben und hochlegierteStähle
6.2.3 Filterüberwachung
Schweissrauch-Absauggeräte mit filternden Ab-scheidern müssen mit einer Kontrolleinrichtungausgestattet sein, die bei Filtersättigung eine deut-lich wahrnehmbare Anzeige auslöst. Elektrostati-sche Filter, denen keine filternden Abscheidernachgeschaltet sind, müssen über eine spezielleKontrolleinrichtung verfügen. Diese muss einen un-zulässigen Abfall der Gleichspannungen im Bereich desAufladens und Abscheidens von Schweissrauchen op-tisch oder akustisch deutlich wahrnehmbar anzeigen.
Die Standzeit – während dieser Zeit darf der angegebeneMindestvolumenstrom nicht unterschritten werden – istsomit ein qualitatives Kriterium für das Beurteilen einesSchweissrauch-Filtergerätes.
Einfaches Auswechseln und schnelle Filterreinigung be-deuten in der Praxis ein wichtiges Qualitätsmerkmal. DieBedienungsfreundlichkeit motiviert die Anwender zurrichtigen Instandhaltung von Abscheidegeräten, einewichtige Voraussetzung für eine konstante und gute Luft-qualität.
6.3 Individualschutz
Als Gesichtsschutz müssen beim Schweissen in der Re-gel je nach Verfahren Schutzschilder, Schutzschirme,Schutzhauben oder Schutzhelme getragen werden.
Die Auswahl des jeweils benötigten Atemschutzes richtetsich nach den Einsatzbedingungen wie Umgebungsat-mosphäre, Örtlichkeit, Verwendungszweck und durchzu-führender Arbeit. Es muss festgestellt werden,• ob genügend Sauerstoff in der Atemluft ist• welche gesundheitsgefährdenden Stoffe in der Atemluft
sind oder entstehen können• wie gefährlich diese gesundheitsgefährdenden Stoffe sind• wie lange der Schweisser in der ihn umgebenden
Atmosphäre arbeiten muss
Aufgrund dieser Abklärungen kann entschieden werden,ob• Filtergeräte oder• Isoliergeräteverwendet werden müssen (Einteilung nach SN EN 133) [21].
Sind die Einsatzbedingungen nicht hinreichend bekannt,wie dies bei Arbeiten in Behältern und engen Räumen derFall sein kann, müssen Isoliergeräte verwendet werden.
30
Wenn lüftungstechnische Massnahmen aus besonde-
ren Gründen nicht ausreichen oder deren Installation
einen unverhältnismässigen Aufwand bedeuten würde,
sind geeignete Atemschutzgeräte zu verwenden.
Lüftungseinrichtungen sind ausreichend, wenn die
Grenzwerte am Arbeitsplatz (MAK-Werte) eingehalten
sind.
Bild 39 Automatische Filterüberwachung Bild 40 Bedienungsfreundliche Filterwartung
Richtwerte für die Gebrauchsdauer von Gasabscheidernkönnen deshalb nicht angegeben werden.
Gasfilter sind spätestens bei Auftreten von Geruch,Geschmack oder Reizerscheinungen zu wechseln.
31
Von der Umgebungsatmosphäre abhängige Filtergerä-
te dürfen nur verwendet werden, wenn die Schweiss-
arbeiten kurzzeitig sind und wenn in der Umgebungs-
atmosphäre genügend Sauerstoff vorhanden ist (mind-
estens 18 Vol.-%). Die Filterart (Filterklasse und Filter-
typ) ist entsprechend den zu erwartenden Schadstof-
fen auszuwählen.
Bild 41 Filtrierende Halbmaske nach SN EN 149
Zum Schutz der Schweisser gegen Schweissrauch undStäube dienen Partikelfiltermasken. Folgende Partikelfil-tergeräte können empfohlen werden:• Gebläsefiltergeräte mit Schweisserhelm und Partikelfilter
der Klasse TH2P oder TH3P nach SN EN 12941 (sieheTabelle 3), Bild 42
• Gebläsefiltergeräte mit Voll- oder Halbmasken und Partikelfilter der Klasse TM1P, TM2P oder TM3P nachSN EN 12942
• Voll- oder Halbmasken mit P2- oder P3-Filtern nach SN EN 143
• partikelfiltrierende Halbmasken (Einweghalbmasken) derKlassen FFP2 oder FFP3 nach SN EN 149 (Bild 41)
Partikelfiltergeräte können gegebenenfalls mit Gasfilternder Klasse A, B, E und AX nach SN EN 141 kombiniertwerden (Bild 42).
Beim Kauf einer persönlichen Schutzausrüstung mussauf die richtige Wahl des Produkts und seine Konformitätgeachtet werden. Die Konformitätserklärung bescheinigt,dass ein Produkt die grundlegenden Sicherheits- undGesundheitsschutzanforderungen nach Anhang II derRichtlinie 89/686/EWG (EWG-PSA-Richtlinie) erfüllt. Damit werden auch die Bestimmungen des Bundesge-setzt über die Produktsicherheit (PrSG) [23] einge-halten.
6.3.1 Filtergeräte
Tabelle 3 Anwendung von Schweisserhelmen mit Gebläse und Partikelfilter
Gebläsefiltergeräte mit HöchstzulässigeSchweisserhelm und Partikelfilter Schadstoffkonzentration
GeräteklasseTH2P bis 20-Faches
des MAK-WertesTH3P bis 100-Faches
des MAK-Wertes
Das Verwenden von partikelfiltrierenden Halbmaskennach SN EN 149 ist unter anderem beim Arbeiten imFreien mit Rauch geboten oder beim Entleeren und Reinigen von Entstaubungsanlagen.
Die Einsatzdauer der Atemfilter hängt von der jeweiligenBaugrösse und den Einsatzbedingungen ab. Partikelfilterwerden mit fortschreitender Beladung immer dichter, sodass der Atemwiderstand sich bemerkbar erhöht. Kom-binationsfilter zeigen je nach Schadstoffgemisch entwe-der durch Geruch oder erhöhten Atemwiderstand die beginnende Sättigung an.
6.3.2 Isoliergeräte
Wenn in engen Räumen, z. B. Kellern, alte Wasseraufbe-reitungsgeräte (Boiler) durch Brennen demontiert werdenmüssen (Gefahren drohen durch Bildung von Stickoxidenund Rauchen aus Zinkoxid und Eisenoxiden), kann esnotwendig sein, fremdbelüftete Atemschutzmasken zutragen. Die zugeführte Luft muss sauber sein, gegebe-nenfalls müssen Öl- und Wasserabscheider sowie Aktiv-kohlefilter in die Zuluftleitung eingebaut werden. Bei kal-ter Witterung muss die Luft erwärmbar sein [16].
Bei Arbeitsbedingungen mit begrenzter Belüftung oderbei Schweissarbeiten in geschlossenen oder engen Räu-men empfehlen wir einen Schweisser-Gesichtsschutz-schirm mit Druckluft-Schlauchgerät mit kontinuierlichemLuftstrom nach SN EN 14594 zu verwenden.
32
Sind nur Gase vorhanden, kommen Gasfilter zum
Einsatz. Bei gleichzeitigem Auftreten von Rauchen,
Dämpfen und Gasen müssen Kombinationsfilter
verwendet werden (SN EN 14387/SN EN 405), [21].
Bei den Filtergeräten müssen die Filter vor Erreichen
der Sättigung durch neue ersetzt werden.
Bei Schweissarbeiten mit nicht ausreichender Lüf-
tung (z. B. wenn der Sauerstoffgehalt unter 18 Vol.-%
fällt) sind geeignete, von der Umgebungsatmosphäre
unabhängige Atemschutzgeräte zu verwenden , wie• Schlauchgeräte (Bild 43)• Behältergeräte oder• Regenerationsgeräte
Bild 42 Gebläsefiltergerät mit Schweisshelm und kombiniertem Gas-und Partikelfilter nach SN EN 12941 (Schutzstufe TH2 A1E1B1P)
Bild 43 Schweisser mit einem von der Umgebungsluft unabhängigenSchlauchgerät für den Einsatz in engen Räumen, z. B. fensterlosenKellerräumen
7 Übersicht über die Verfahren und die entstehenden Schadstoffe
33
*a-Staub = alveolengängiger Staub; d.h. Staub, der in die Lungenbläschen gelangen kann
Verfahren
Lichtbogenhandschweissenmit Stabelektroden (LBH)
Metall-Aktivgasschweissen(MAG)
Metall-Inertgasschweissen(MIG)
Wolfram-Inertgasschweissen(WIG/TIG)
PlasmaschweissenPlasmaschneiden
LaserschweissenLaserschneiden
Widerstandspunktschweissen
GasschweissenFlammwärmen
Brennschneiden
Löten
Grundwerkstoff
unlegierter, niedriglegierter Stahl
Chrom-Nickel-Stahl
Gusseisen
unlegierter, niedriglegierter Stahl
Chrom-Nickel-Stahl
unlegierter, niedriglegierter Stahl
Chrom-Nickel-Stahl, Nickel, Nickellegierungen
Aluminiumwerkstoffe
unlegierter, niedriglegierter Stahl,Aluminiumwerkstoffe
Chrom-Nickel-Stahl, Nickel, Nickellegierungen
unlegierter, niedriglegierter Stahl
Chrom-Nickel-Stahl, Nickel, Nickellegierungen
Aluminiumwerkstoffe
unlegierter, niedriglegierter Stahl,verzinkter Stahl
Chrom-Nickel-Stahl, Nickel, Nickellegierungen
diverse
Eisen und Stahl
Eisen und Stahl
diverse
Zusatzwerkstoff
artgleich
artgleich
Nickelbasis
artgleich, evtl. verkupfert
artgleich
artgleich, evtl. verkupfert
artgleich
artgleich
artgleich oder keiner
artgleich oder keiner
artgleich oder keiner
artgleich oder keiner
artgleich oder keiner
keiner
keiner
artgleich
artgleich
–
Lote, Flussmittel
Leitkomponenten (MAK-Werte siehe S. 25)
a-Staub*
a-Staub, Nickelverbindungen unlöslich, Chrom-(VI)-Verbindungen
a-Staub, Nickelverbindungenunlöslich
a-Staub, Mangan, evtl. Kohlenmonoxid
a-Staub, Nickelverbindungen unlöslich, Chrom-(VI)-Verbindungen
a-Staub, evtl. Kupfer
a-Staub, Nickelverbindungen unlöslich, Ozon
Ozon, a-Staub
Ozon, a-Staub
Ozon, Nickelverbindungen unlöslich
a-Staub, evtl. Stickstoffdioxide
a-Staub, Nickelverbindungenunlöslich, Stickstoffdioxid
Ozon, a-Staub
a-Staub
a-Staub, Nickelverbindungenunlöslich
a-Staub, evtl. Kupfer
Stickstoffdioxide
a-Staub, Stickstoffdioxide
a-Staub, Stickstoffdioxid (Flamm-löten); je nach Lot: Blei, Cadmium,Kupfer, Nickelverbindungen unlös-lich, Zinn, Zink usw. je nach Flussmittel: Aldehyde, Co-lophonium, Chloride, Fluoride usw.
8 Informationen und Auskünfte
Literatur[2] Bundesgesetz über die Unfallversicherung UVG (SR
832.20), (Bezug beim BBL, Vertrieb Publikationen,3003 Bern)
[3] Verordnung über die Verhütung von Unfällen undBerufskrankheiten VUV (SR 832.30), (Suva-Bestell-Nr. 1520)
[4] Grenzwerte am Arbeitsplatz 2012 (Suva-Bestell-Nr. 1903)
[5] Wegleitung durch die Arbeitssicherheit, Eidgenössi-sche Koordinationskommission für Arbeitssicherheit,www3.ekas.ch
[6] Schweissen, Schneiden und verwandte Verfahrenzum Bearbeiten metallischer Werkstoffe (EKAS-Richtlinie 6509)
[7] Meier, R.J. und Hofer, L.: Schweissen, SchriftenreiheArbeitsmedizin (Suva-Bestell-Nr. 2869/24)
[8] Verfügung des Eidgenössischen Departementes desInnern über die technischen Massnahmen zur Ver-hütung von Berufskrankheiten, die durch chemischeStoffe verursacht werden, vom 26. Dezember 1960(Suva-Bestell-Nr. 1521)
[9] SN EN 14610, Schweissen und verwandte Prozes-se – Begriffe für Metallschweissprozesse; ISO 857-2, Schweissen und verwandte Prozesse – Begriffe –Teil 2: Weichlöten, Hartlöten und verwandte Begriffe;DIN 2310-6, Thermisches Schweissen – Teil 6: Ein-teilung, Prozesse
[10] Sicherheitstechnische Kennzahlen von Flüssigkeitenund Gasen (Suva-Bestell-Nr. 1469)
[11] ESCIS-Heft Nr. 3. 1992, Inertisierung, Expertenkom-mission für Sicherheit in der chemischen Industrieder Schweiz (Bezug: www.escis.ch)
[12] Sicherheit von Flüssiggasanlagen (Propan und Bu-tan), Herausgeber: Internationale Sektion der IVSSfür die Verhütung von Arbeitsunfällen und Berufs-krankheiten in der chemischen Industrie, Heidelberg(1992) (Bezug bei der Suva, Zentraler Kundendienst,Postfach, 6002 Luzern), (Bestell-Nr. IVSS 2004)
[13] Grothe, I., Kraume, G.: Arbeitsschutz beimSchweissen, Fachbuchreihe Schweisstechnik, Band 29, Herausgeber: DVS-Verlag GmbH, Düsseldorf (1996)
[14] Kraume, G., Zober, A.: Arbeitssicherheit und Ge-sundheitsschutz in der Schweisstechnik, Fachbuch-reihe Schweisstechnik, Band 105, Herausgeber:DVS-Verlag GmbH, Düsseldorf (1989)
[15] Achtung Laserstrahl, Informationsblatt über Laser(Suva-Bestell-Nr. 66049)
[16] Arbeiten in Behältern und engen Räumen (Suva-Richtlinie 1416)
[17] Sicheres Einsteigen und Arbeiten in Schächten,Gruben und Kanälen (Suva-Bestell-Nr. 44062)
[18] Schweissen in Behältern und engen Räumen (Suva-Bestell-Nr. 84011)
[19] Vorsicht, in leeren Behältern lauert der Tod! (Suva-Bestell-Nr. 44047)
[20] Schweizer Norm SN EN ISO 15012-1, Arbeits- undGesundheitsschutz beim Schweissen und bei ver-wandten Prozessen – Anforderungen, Prüfung undKennzeichnung von Luftreinigungssystemen – Teil 1:Bestimmen des Abscheidegrades für Schweiss-rauch
[21] Schweizer Normen; Atemschutzgeräte, SN EN 133,SN EN 14387 + A1, SN EN 143, SN EN 149, SN EN 405, SN EN 12941, SN EN 12942, SN EN 14594 u. a.
[22] Alles was Sie über PSA wissen müssen. (Suva-Bestell-Nr. 44091)
[23] Bundesgesetz über die Produktsicherheit (PrSG),(SR 930.11), (Bezug beim BBL, Vertrieb Publikatio-nen, 3003 Bern)
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Weitere Literaturhinweise– Augenschutz (Suva-Bestell-Nr. SBA 154)– Brandschutz beim Schweissen
(Suva-Bestell-Nr. 84012)– Brenngas-Sauerstoff-Anlagen
(Suva-Bestell-Nr. SBA 128)– Checkliste Schweissen, Schneiden, Löten und Wär-
men; Flammenverfahren (Suva-Bestell-Nr. 67103)– Checkliste Schweissen und Schneiden; Lichtbogenver-
fahren (Suva-Bestell-Nr. 67104)– Der persönliche Gehörschutz (Suva-Bestell-Nr. 66096)– Diverse Forschungsberichte «Humanisierung des Ar-
beitslebens der Schweisser», Herausgeber: Der Bun-desminister für Forschung und Technologie, DeutscherVerlag für Schweisstechnik (DVS) GmbH, Düsseldorf
– Dubbel: Taschenbuch für den Maschinenbau; 17. Auf-lage, Springer-Verlag Berlin, Heidelberg, New York, Tokyo (1990)
– Gasflaschen. Lager, Rampen, Gasverteilsysteme (Suva-Bestell-Nr. 66122)
– Kompendiumm der Schweisstechnik Band 1: Verfahrender Schweisstechnik, Fachbuchreihe SchweisstechnikBand 128/1, Herausgeber: Deutscher Verlag fürSchweisstechnik (DVS) GmbH, Düsseldorf (2002)
– Recknagel, Sprenger, Hömmann: «Taschenbuch fürHeizung und Klimatechnik»; R. Oldenbourg Verlag,München (1992)
– Richtlinien über Arbeitssicherheit beim Schweissen undbei verwandten Verfahren (Bezug beim Schweiz. Vereinfür Schweisstechnik (SVS), St. Alban-Rheinweg 222,4052 Basel)
– Schweizer Norm SN EN ISO 15012-2, Sicherheit undGesundheitsschutz beim Schweissen und bei verwand-ten Verfahren – Anforderungen, Prüfung und Kenn-zeichnung von Luftreinigungssystemen – Teil 2: Bestim-men des Mindestvolumenstroms von Absaughaubenund Flanschplatten
– VDI/DVS-Richtlinie VDI/DVS 6005; Lüftungstechnikbeim Schweissen und bei den verwandten Verfahren,Herausgeber: Beuth Verlag, Berlin
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