+ All Categories
Home > Documents > Schule an der Froschlake Förderschule mit dem … · Schwerpunkt emotionale und soziale...

Schule an der Froschlake Förderschule mit dem … · Schwerpunkt emotionale und soziale...

Date post: 17-Sep-2018
Category:
Upload: trantruc
View: 233 times
Download: 2 times
Share this document with a friend
57
Schule an der Froschlake Förderschule mit dem Schwerpunkt „Emotionale und soziale Entwicklung“ Das Schulprogramm Das Schulprogramm soll Richtwerte bieten, an denen wir unsere Arbeit orientie- ren und bewerten können. Es ist kein abschließendes Konzept, sondern immer wieder erneut Ausgangspunkt für Evaluation und Veränderung unserer Arbeit. Das Schulprogramm gliedert sich in drei große Bereiche: A: Darstellung und Ziele B: Arbeits- und Fortbildungspläne C: Evaluationsmaßnahmen zu A „ Darstellung und Ziele“: In diesem umfangreichsten Bereich finden sich alle wesentlichen Informationen zur Organisationsstruktur, den pädagogischen Handlungsfeldern und den Ziel- setzungen, an denen sich die Arbeit in diesen Handlungsfeldern ausrichtet. Alle diese Absprachen und Zielsetzungen beziehen sich auf die Bereiche „Schulleben, Unterricht und Erziehung und Kooperation mit Anderen“. Diese Bereiche stehen nicht für sich isoliert, sondern bedingen und beeinflussen sich gegenseitig. Im Verlauf der Entwicklung dieses Konzeptes wurden diese Über- schneidungen immer wieder deutlich. Alle Handlungen in den drei Aspekten der schulischen Arbeit basieren auf dem Leitgedanken „Verantwortung überneh- men“! (s. Abb.1) In den Anlagen zum Teil A befinden sich die Übersichten zu Organisations- strukturen und den verschiedenen Handlungsfeldern sowie die Kooperationsver- einbarungen, die die Schule mit Partnern abgeschlossen hat (Trägern der Schul- sozialarbeit und Partner im Modellvorhaben „Selbstständige Schule“). 1
Transcript
Page 1: Schule an der Froschlake Förderschule mit dem … · Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung darstellt, muss es auch für alle Kolleginnen und Kollegen eine Selbstverständlichkeit

Schule an der Froschlake Förderschule mit dem Schwerpunkt „Emotionale und soziale Entwicklung“ Das Schulprogramm Das Schulprogramm soll Richtwerte bieten, an denen wir unsere Arbeit orientie-ren und bewerten können. Es ist kein abschließendes Konzept, sondern immer wieder erneut Ausgangspunkt für Evaluation und Veränderung unserer Arbeit. Das Schulprogramm gliedert sich in drei große Bereiche: A: Darstellung und Ziele B: Arbeits- und Fortbildungspläne C: Evaluationsmaßnahmen zu A „ Darstellung und Ziele“: In diesem umfangreichsten Bereich finden sich alle wesentlichen Informationen zur Organisationsstruktur, den pädagogischen Handlungsfeldern und den Ziel-setzungen, an denen sich die Arbeit in diesen Handlungsfeldern ausrichtet. Alle diese Absprachen und Zielsetzungen beziehen sich auf die Bereiche „Schulleben, Unterricht und Erziehung und Kooperation mit Anderen“. Diese Bereiche stehen nicht für sich isoliert, sondern bedingen und beeinflussen sich gegenseitig. Im Verlauf der Entwicklung dieses Konzeptes wurden diese Über-schneidungen immer wieder deutlich. Alle Handlungen in den drei Aspekten der schulischen Arbeit basieren auf dem Leitgedanken „Verantwortung überneh-men“! (s. Abb.1) In den Anlagen zum Teil A befinden sich die Übersichten zu Organisations-strukturen und den verschiedenen Handlungsfeldern sowie die Kooperationsver-einbarungen, die die Schule mit Partnern abgeschlossen hat (Trägern der Schul-sozialarbeit und Partner im Modellvorhaben „Selbstständige Schule“).

1

Page 2: Schule an der Froschlake Förderschule mit dem … · Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung darstellt, muss es auch für alle Kolleginnen und Kollegen eine Selbstverständlichkeit

Kooperation Schul- leben

mit Anderen

Unterricht und Erziehung

Abb. 1 zu B „Arbeitspläne“: Die Ausführungen im Teil A machen Grundgedanken zu den Zielen und den Arbeitsstrukturen deutlich. Im Teil B werden die hierzu entwickelten Konkretisierungen in Form der aktuel-len Arbeitspläne verankert. Um Entwicklungsverläufe sichtbar und nachvoll-ziehbar zu machen, werden auch die hierzu notwendigen älteren Arbeitspläne an dieser Stelle inventarisiert. Diese Spezifizierungen enthalten zum einen konkrete Organigramme ( z.B. Zu-ständigkeiten innerhalb der Schulleitung) und Arbeitspläne, die u.a. die Verant-wortung von Einzelpersonen bzw. Arbeitsgruppen für konkrete Handlungsfelder ausweisen. Darüber hinaus enthalten sie Absprachen und Vereinbarungen zur Organisation einer zeitökonomischen Bearbeitung der Aufgaben (z.B. Grobpla-nungen zu den UE- und SE- Bereichen) und eine Übersicht über die in den Leh-rerkonferenzen abgestimmte Fortbildungsplanung.

2

Page 3: Schule an der Froschlake Förderschule mit dem … · Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung darstellt, muss es auch für alle Kolleginnen und Kollegen eine Selbstverständlichkeit

zu C „Evaluation“: Evaluation der eigenen Arbeit ist notwendiger Bestandteil einer sinnvollen Wei-terentwicklung und deshalb in der Organisation „Schule“ unverzichtbar, Evaluationsmaßnahmen sind in allen unterschiedlichen Handlungsfeldern erfor-derlich. Evaluationsmaßnahmen verantwortlich durchzuführen erfordert ein ho-hes Maß an Fähigkeit und Bereitschaft zur Eigenreflexion. Da diese Fähigkeit zur Eigenreflexion ein wesentliches Förderziel der sonderpä-dagogischen Arbeit mit Schülerinnen und Schülern einer Förderschule mit dem Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung darstellt, muss es auch für alle Kolleginnen und Kollegen eine Selbstverständlichkeit sein, das eigene Han-deln auf das Erreichen der gesetzten Ziele hin zu überprüfen. Auf der Basis einer solchen grundsätzlichen Bereitschaft stehen dem Kollegium zur Entwicklung der konkreten Evaluationsinstrumente zwei schulische Evaluationsberater zur Verfügung. Diese unterstützen die Kolleginnen und Kollegen bei der Entwick-lung des Evaluationskonzeptes für die in ihrer Verantwortung liegenden Hand-lungsfelder. Die Evaluationsmaßnahmen werden in Absprache mit der Schullei-tung bzw. nach Vereinbarung in der Lehrerkonferenz geplant, durchgeführt und ausgewertet. Die Evaluationsbereiche sind im Teil C des Schulprogramms in einer fortlau-fenden Übersicht mit den eingesetzten Evaluationsinstrumenten aufgezeigt. Zu den einzelnen Evaluationsmaßnahmen werden Berichte für die schulischen Gremien erstellt, welche Schlussfolgerungen für die Weiterarbeit enthalten. Über die schulische Veröffentlichung des konkreten Datensatzes entscheiden die Akteure des Handlungsfeldes.

3

Page 4: Schule an der Froschlake Förderschule mit dem … · Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung darstellt, muss es auch für alle Kolleginnen und Kollegen eine Selbstverständlichkeit

A Darstellung und Ziele I. Aufbau und Organisationsstrukturen Die Schule an der Froschlake wurde am 01.08.1998 als Förderschule mit dem Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung der Stadt Dortmund eröffnet. Zu diesem Tage lag eine erste Fassung des Schulprogramms vor, die seit dem laufend durch die Ergebnisse der Evaluationsarbeit bzw. durch die Einarbeitung der Konferenzbeschlüsse erweitert bzw. überarbeitet wird. Seit Beginn des Mo-dellvorhabens „Selbstständige Schule“ nimmt die Schule an der Froschlake hieran teil. Die diesbezüglichen Zielsetzungen auf den Handlungsebenen „Schulentwicklung (SE), Unterrichtsentwicklung (UE) und Übernahme von Zu-ständigkeiten des Schulträgers“ sind in der Anlage 5 niedergelegt. Ihre Umset-zungen finden sich im Schulprogramm in den entsprechenden Kapiteln. 1. Schülerinnen und Schüler an der Förderschule mit dem Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung Aufgenommen werden in die Förderschule mit dem Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung Schülerinnen und Schüler mit einer Entwicklungsver-zögerung im Bereich des emotionalen und sozialen Lernens, bei denen im Rah-men eines Feststellungsverfahrens ein sonderpädagogischer Förderbedarf ermit-telt wurde und deren Förderbedarf so umfänglich ist, dass sie im “Gemeinsa-men Unterricht” nicht ausreichend sonderpädagogisch betreut werden können. Eine solche Entwicklungsverzögerung zeigt sich im Unterricht der allgemeinen Schule in so unterschiedlicher Weise, dass sie hier abschließend nicht dargestellt werden kann. Allen Formen gemeinsam ist jedoch, dass ein Kind/ Jugendlicher mit einer solchen Auffälligkeit nicht erfolgreich am Unterricht teilnehmen kann und seine eigene Entwicklung und /oder die Entwicklung seiner Mitschülerinnen und Mitschüler in erheblichem Maße gefährdet ist. Für eine verantwortungsbewusste sonderpädagogische Förderung ist der Beginn der Hilfemaßnahmen möglichst früh anzusetzen. Aus diesem Grunde ist die Aufnahme in die Klassen der Förderschule mit dem Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung im Primarbereich anzustreben. Eine Durchführung des Feststellungsverfahrens nach der Orientierungsstufe ist in der Regel nicht mehr sinnvoll. Die Förderschule mit dem Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung arbeitet mit dem Ziel einer Rückführung ihrer Schüler in die allgemeine Schule, darüber hinaus bietet sie aber allen Schülern die Möglichkeit, einen Schulab-schluss an der Förderschule zu erreichen. Aus diesen Überlegungen heraus er-gibt sich die Notwendigkeit, eine Förderschule mit dem Schwerpunkt emotiona-le und soziale Entwicklung mit den Klassen 1-10 einzurichten.

4

Page 5: Schule an der Froschlake Förderschule mit dem … · Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung darstellt, muss es auch für alle Kolleginnen und Kollegen eine Selbstverständlichkeit

Seit dem 01.08.2005 ist mit dem neuen Schulgesetz eine Veränderung bzgl. der Schülerschaft eingetreten. Schulen mit dem „Schwerpunkt“ emotionale und so-ziale Entwicklung unterrichten vorrangig Schülerinnen und Schüler mit diesem Förderbedarf. Darüber hinaus können auch Schülerinnen und Schüler mit dem zusätzlichen Förderbedarf „Lernen“ zieldifferent im Bildungsgang „Lernen“ hier unterrichtet werden. Ziel: Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, die Arbeit mit dem zur Zeit beste-henden Förderplankonzept dahin gehend zu überprüfen, ob dies auch bei einem zusätzlichen Förderbedarf „Lernen“ sinnvoll angewandt werden kann oder ob hier Ergänzungen oder Veränderungen erforderlich sein werden. Dies bezieht sich auch auf das Thema der Zeugniserstellung. Unsere Förderschule nimmt immer wieder Schülerinnen und Schüler auf, die auf Grund ihrer emotionalen Entwicklungsverzögerung und/oder auf Grund psychi-scher Beeinträchtigungen nicht in der Lage sind, am Unterricht einer Lerngrup-pe teilzunehmen. Im Rahmen des Kooperationsvertrages „Selbstständige Schu-le“ sollte zur Förderung dieser Gruppe ein Konzept entwickelt werden. Für die Sekundarstufe I sind erste Schritte getan (vgl. dazu Kapitel II.2.2.5. Werkstatt-klasse). Die Arbeit in dieser Werkstattklasse zeigt jedoch, dass auch hier nicht alle Jugendlichen integriert werden können sondern dass sie auf eine Einzel-betreuung angewiesen sind. Die zeitlichen und personellen Ressourcen begren-zen jedoch diese Umsetzungsmöglichkeiten. Für die Primarstufe ist dieser Ar-beitsschritt zurück gestellt worden; es gibt zur Zeit keinen Raum, der für eine solche Förderung zur Verfügung steht. Über die Arbeit an der Stammschule hinaus betreuen die Kollegen und Kolle-ginnen der Förderschule mit dem Schwerpunkt emotionale und soziale Entwick-lung Kinder und Jugendliche im Gemeinsamen Unterricht an den allgemeinen Schulen. (vgl. Kap.II.2.2.10.) 2. Konzeptionelle Überlegungen zur Strukturierung einer kombinierten Primar-/ Sekundarstufe unter Berücksichtigung von Gebäudestruktur, Ge-bäudegröße und Klassenkapazität Eine Trennung von Primarstufe und Sekundarstufe ist im Laufe der vergangenen Jahre an fast allen Förderschulen mit dem Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung aus pädagogischen Gründen angestrebt worden. Bei der Schule an der Froschlake soll diese Trennung durch eine räumliche Strukturierung und durch eine zeitliche Umschichtung der Unterrichts- und Pausenzeiten zum Teil erfolgen.

5

Page 6: Schule an der Froschlake Förderschule mit dem … · Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung darstellt, muss es auch für alle Kolleginnen und Kollegen eine Selbstverständlichkeit

Bei außerunterrichtlichen Aktivitäten und bei der Arbeit in Arbeitsgemeinschaf-ten soll dagegen bewusst eine stufenübergreifende Arbeit initiiert werden. ( vgl. Kap II.2.2.8.) Das Schulgebäude an der Froschlake umfasst zwei Gebäudebereiche, einen Neubau und einen Altbau. Im Neubautrakt wird ausschließlich der in sich geschlossene Primarbereich be-schult, im Altbautrakt befindet sich ausschließlich der Bereich der Sekundarstu-fe I. Das Schulgebäude verfügt insgesamt über 9 Klassenräume, 3 Differenzierungs-räume, Fachräume für die Bereiche Arbeitslehre, Kunst, Naturwissenschaften, Informatik sowie eine Sporthalle. Die Differenzierungsräume sind für die son-derpädagogische Arbeit wichtig und nicht als weitere Klassenräume nutzbar. Im Schuljahr 05 / 06 sind umfangreiche Umbaumaßnahmen in beiden Gebäude-teilen nach den Vorschriften des Brandschutzes erforderlich. Zur Zeit (Oktober 2005 ) besuchen 118 Schülerinnen und Schüler (davon nach § 10 AO-SF Schwerstbehinderte: 54) die Schule an der Froschlake. Das heißt, dass die bei der Gründung der Schule geplante Einzügigkeit nicht mehr gegeben ist. In der Sekundarstufe I gibt es im laufenden Schuljahr die Klassen 5, 7, 8 und 9 als zweizügige Jahrgänge. Da die Grenzen des verfügbaren Raumangebotes erreicht waren, wurden mit Beginn des Schuljahres 03 / 04 vier zusätzliche Klassenräume als Containerklassen auf dem Schulhof aufgebaut. Diese notwendige Maßnahme ist sicher nicht in kurzer Zeit zurück zu nehmen, da die Schülerzahlen an den Förderschulen mit dem Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung im Land weiter steigen. Aus diesem Grund lagen der Schule zwei alternative Baupläne der Immobilienverwaltung zur Beratung vor. Zum einen wurden Möglichkeiten für Erweiterungsbauten am jetzigen Standort Marten vorgelegt. Zum anderen wurden Bauvorschläge für einen Umbau und Erweiterungsbau der alten Hauptschule Bövinghausen erstellt. Im Frühsommer 2004 informierte die Schule das Schulverwaltungsamt dahin gehend, dass sie die Realisierung der Baumaßnahme Bövinghausen vorschlägt, soweit hier noch Veränderungen in der Raumverteilung und der Anordnung der Fachräume vor-genommen werden können. 2.1. Räumliche Strukturierung am Standort Marten Im Neubautrakt befinden sich 4 Klassenräume mit je einem angrenzenden, durch Sichtglas einsehbaren Nebenraum und einem abgetrennten Garderoben-raum.

6

Page 7: Schule an der Froschlake Förderschule mit dem … · Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung darstellt, muss es auch für alle Kolleginnen und Kollegen eine Selbstverständlichkeit

Diese Raumstruktur eignet sich in besonderer Weise für die sonderpädagogische Arbeit an einer Förderschule mit dem Schwerpunkt emotionale und soziale Ent-wicklung, da sie sowohl Formen der inneren Differenzierung erleichtert als auch Formen der äußeren Differenzierung ermöglicht. Im Bereich der Primarstufen-arbeit ist zwischen diesen Möglichkeiten immer wieder kurzfristig zu wechseln, um den Lernbedürfnissen und Lernmöglichkeiten der in ihrer Emotionalität ge-störten Kinder gerecht werden zu können. Die schnelle Erreichbarkeit der auf den Zwischenetagen installierten Schülertoi-letten ist besonders für Schülerinnen und Schüler von zwingender Notwendig-keit, die noch einnässen. Von diesem Problem sind Kinder an einer Förderschule mit dem Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung im Primarbereich noch gelegentlich betroffen. Die auch von den Primarschülern genutzten Fachräume (Werken, Töpfern, Ges-talten) befinden sich ebenso in diesem Gebäudeteil wie die Verwaltungsräume und der Raum des Hausmeisters. Eine schnelle Orientierung ist für die jüngeren Schülerinnen und Schüler dadurch gewährleistet. Die gleichzeitige Unterbringung von Klassen der Sekundarstufe in diesem Ge-bäudeteil ist in jedem Falle pädagogisch nicht vertretbar. Die entwicklungsbe-dingten Probleme der Kinder im Primarbereich sind so wesentlich anders als die der Jugendlichen im Sekundarbereich, dass eine ungünstige Beeinflussung nicht zu verhindern wäre. Im Altbautrakt stehen 5 Klassenräume, 2 Differenzierungsräume, ein Compu-terraum und die Schulküche zur Verfügung. Ergänzt wird dieses Raumangebot durch 4 Klassen mit angeschlossenem Differenzierungsraum als Containerklas-senräume auf dem Schulhof. Im Schuljahr 05 / 06 werden hier die Parallelklas-sen 5 und 7 unterrichtet. 2.2. Zeitliche Strukturierung Im Zusammenhang mit einer zeitlichen Strukturierung des Unterrichts und der außerunterrichtlichen Fördermaßnahmen ist insbesondere der Aspekt der Rhythmisierung von Tagesabläufen zu beachten. Regelmäßig wiederkehrende Angebote sollen deshalb jeweils zur gleichen Zeit erfolgen. Diese Überlegung bezieht sich zum Beispiel auf die Einrichtung der klassenübergreifenden Arbeitsgemeinschaften, die kontinuierlich in einem, den Schülerinnen und Schülern bekannten Unterrichtsblock stattfinden. Neben dem Gesichtspunkt der Rhythmisierung soll die getroffene Zeitplanung auch dazu dienen, Primarstufenschülern und Sekundarstufenschülern getrennte Pausenaktivitäten in der 1. Hauptpause zu ermöglichen.

7

Page 8: Schule an der Froschlake Förderschule mit dem … · Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung darstellt, muss es auch für alle Kolleginnen und Kollegen eine Selbstverständlichkeit

Aus diesem Grunde wird in den Klassen 1-4 die gemeinsame Frühstückszeit in den ersten Unterrichtsblock integriert. Dieser erste Zeitblock im Primarbereich bis zur gemeinsamen Hofpause ist länger als der zweite Unterrichtsblock. Dies trägt auch der abnehmenden Belastungsfähigkeit unserer verhaltensgestörten Schülerinnen und Schüler Rechnung. Der dritte Unterrichtsblock ist dagegen wieder parallel zur Zeitschiene der Sekundarstufe um gemeinsame Aktivitäten (Klassen 3- 10 ) zu ermöglichen ( vgl. Anlage 1: Zeitstrukturgitter ) Diese zeitliche Strukturierung hat sich bewährt und bleibt weiterhin bestehen. 3. Schuleinzugsbereich Die Schule an der Froschlake in Dortmund - Marten hat ihren Einzugsbereich im Dortmunder Westen, er umfasst die Stadtbezirke Lütgendortmund, Huckarde und Mengede und wird ergänzt um den Stadtteil Dorstfeld. Nur in begründeten Ausnahmefällen kann ein Kind / Jugendlicher aufgenommen werden, der außer-halb dieses Einzugsgebietes wohnt. Die Fahrtzeiten der Schüler im Schülerspezialverkehr werden im Gegensatz zu einer stadtweiten Einbeziehung durch eine solche Eingrenzung reduziert. Der Standort ist so gewählt, dass die Schule im Mittelpunkt des Schuleinzugsbe-reiches liegt. So können die Schülerinnen und Schüler ab der Klasse 8 mit Hilfe des ÖPNV gut die Schule erreichen. Die Anbindung an das Verkehrsnetz ist ü-ber die Nähe zur S-Bahn und eine gute Busanbindung gewährleistet. Viele Schü-lerinnen und Schüler kommen auch aus dem direkten Umfeld, so dass sie fuß-läufig die Schule erreichen können. Damit entsprechen ihre schulischen Rah-menbedingungen zunehmend denen der Schüler der allgemeinen Schulen. Bei der Entscheidung für die geplante Erweiterung der Schule den Standort zu wechseln und einen Umzug nach Bövinghausen in Kauf zu nehmen, müssen un-ter dem Gesichtspunkt der Erreichbarkeit Verschlechterungen hingenommen werden. Dies erscheint aber vertretbar, da sich bei einer anderen Entscheidung die Rahmenbedingungen auf dem Schulgelände selber ( Größe im Verhältnis zur Schülerzahl) wesentlich intensiver negativ ausgewirkt hätten. Die Unterrichtung der Schülerinnen und Schüler in ihrem Stadtbezirk bzw. in der Nähe zu ihrem Stadtbezirk ermöglicht es dem Kollegium und Sozialarbei-tern in besonderer Weise, die Kind-Umfeld-Bedingungen der Schülerinnen und Schüler zu berücksichtigen und in ihrer alltäglichen Arbeit soweit als möglich mit einzubeziehen. Die Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen der öffent-lichen und privaten Erziehungshilfe kann auf der Grundlage von “Wohnortnä-he” intensiver zum Wohle der Schüler gestaltet werden. ( vgl. Kap.II.2.3.)

8

Page 9: Schule an der Froschlake Förderschule mit dem … · Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung darstellt, muss es auch für alle Kolleginnen und Kollegen eine Selbstverständlichkeit

4. Organigramm der Schule an der Froschlake Um die unterschiedlichen Aufgaben in der Schulentwicklung, der Unterrichts-entwicklung und der Organisation der Verwaltungsabläufe möglichst funktional und zeitökonomisch bewältigen zu können, und um allen Beteiligten einen Ü-berblick über die verantwortlichen Zuständigkeiten innerhalb der Schule zu er-möglichen, wurden folgende Arbeitszusammenhänge gestaltet, die sich zum Teil aus dem Schulgesetz ableiten und zum Teil darüber hinaus als sinnvoll und not-wendig erwiesen haben. Die Veränderungen zum Schulgesetz von 2005 wurden im Rahmen eines pädagogischen Tages im Kollegium beraten und in der Schul-konferenz vom 04.07.2005 entschieden. Ableitungen und Veränderungen laut Schulgesetz: Schulkonferenz Die Schulkonferenz setzt sich zusammen wie dies dem Schulgesetz § 66 ent-spricht. Die im Rahmen des Modellvorhabens „Selbstständige Schule“ erklärte Veränderung in der Zusammensetzung gemäß dem alten SchMG ist mit der Neuregelung nicht mehr erforderlich da das SchG nun die Teilnahmemöglich-keiten der Schüler erweitert hat. Lehrerrat Für die Wahl und die Arbeit des Lehrerrates gelten die besonderen Bedingungen für „Selbstständige Schulen“. Fachkonferenzen Die Fachkonferenzen der Schule an der Froschlake entscheiden nicht gemäß § 70 (4), sondern bereiten diese Entscheidungen für die Lehrerkonferenz vor . Klassenkonferenzen Auf Beschluss der Schulkonferenz entscheidet an der Schule an der Froschlake nicht eine Teilkonferenz über Ordnungsmaßnahmen nach § 53 (3) 1 und 3, son-dern die zuständige Klassenkonferenz. Schülervertretung Die Arbeit der Schülervertretung genießt besonderen Schutz. Sie ist wesentli-cher Bereich der Schulentwicklung im Rahmen des Modellvorhabens „Selbst-ständige Schule“.

9

Page 10: Schule an der Froschlake Förderschule mit dem … · Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung darstellt, muss es auch für alle Kolleginnen und Kollegen eine Selbstverständlichkeit

Die gewählten Vertreter können 14-tägig für ihre Angelegenheiten in der allge-meinen Unterrichtszeit eine Stunde in Anspruch nehmen. Der Schülerrat tritt mindestens 2 mal, maximal 4 mal im Jahr zusammen. Er wird von 2 SV-Lehrerinnen bzw. Lehrern unterstützt und kann auf finanzielle Mittel aus dem Schuletat zurückgreifen. Arbeitsgruppen und Gremien: Steuergruppe Zur Vorbereitung der Entscheidungen in der Lehrerkonferenz und der Schulkon-ferenz erarbeitet die Steuergruppe Vorschläge zur Unterrichtsentwicklung und zur Schulentwicklung, die sich aus dem Kooperationsvertrag „Selbstständige Schule“ ergeben. Nach diesen Entscheidungen bereitet sie deren Umsetzung durch die Erstellung von Grobplanungen und Feinplanungen vor, gibt diese in die UE-Teams als Ar-beitspakete mit Zeitrahmen zurück und begleitet die Arbeit dort. Sie beobachtet die Arbeitsentwicklungen um bei erkennbarer Notwendigkeit Fragestellungen in der Lehrerkonferenz erneut zu beraten. Die Mitglieder der Steuergruppe erhalten hierzu Fortbildungen und Coachings durch das Bildungsbüro der Stadt Dortmund. Haushaltsausschuss Mitglieder des Haushaltsausschusses sind je ein/e Kollege/in der Primarstufe und der Sekundarstufe I sowie des Lehrerrates. Die Leitung des Haushaltsaus-schusses hat gemäß § 59 ( 7) die Schulleiterin. Der Haushaltsausschuss erstellt für die Verwendung der kapitalisierten Mittel aus unbesetzten Stellen bzw. Stel-lenanteilen einen Etatplan, gibt ihn zur Beratung in die Lehrerkonferenz und zur Abstimmung in die Schulkonferenz. Primarstufenteam bzw. Sekundarstufenteam Mitglieder der Stufenteams sind die Kolleginnen und Kollegen, die in den ent-sprechenden Stufen unterrichten. Arbeiten einzelne Mitglieder des Kollegiums in beiden Stufen, so nehmen sie regelmäßig an einem der beiden Teams teil um so eine möglichst hohe Konstanz in der Arbeit zu erreichen. Inhalte der Teamsitzungen:

Vorbereitung, Organisation und Reflexion von klassenübergreifenden Angeboten ( z.B. Reiten, Sportförderunterricht ) und Projekten

Fallberatungen im Rahmen der Beantragung von Zuordnungen zur Grup-pe der Schwerstbehinderten (§10 AO-SF)

Korrektur der Lernstandserhebungen und Beratung über die Ergebnisse

10

Page 11: Schule an der Froschlake Förderschule mit dem … · Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung darstellt, muss es auch für alle Kolleginnen und Kollegen eine Selbstverständlichkeit

Erarbeitung von Kriterien zu Leistungsbewertungen Regelungen zu den Pausen etc.

UE-Teams Erarbeitung, Durchführung und Evaluation von Unterrichtsentwicklungsprojek-ten im Rahmen des Modellvorhabens „Selbstständige Schule“ zu den Fächern Naturwissenschaften (Sek I) und Deutsch (PS). Sekundarstufe I: Aufteilung in die UE-Teams 5-6, 7-8, 9-10. Jedes Team entwickelt im Rahmen des vereinbarten Zeitschemas ein FinaP ( Fachintegriertes naturwissenschaftliches Projekt). Es orientiert sich dabei an den verbindlichen Absprachen zur Projektarbeit, zu den Lehrplänen und gestal-tet die Arbeitsdokumentation gemäß den Vorlagen der Steuergruppe, die das Team im Projektordner vorfindet. Primarstufe: Aufteilung in 2 UE-Teams nach Themenneigung. Für die Primarstufe entwickelt das UE-Team zu einem sachunterrichtlichen Thema ein Arbeitskonzept zur Förderung des Schriftspracherwerbs. Hierunter ist sowohl der Umgang mit Texten und Medien als auch die Produktion von Texten einschließlich Rechtschreiben zu verstehen. Die zusammengeführten Ar-beitsmaterialien für die Schüler sollen nach einem verbindlich beschlossenen Konzept der Kompetenzstufen für das Fach Deutsch klassifiziert und geordnet werden (vgl. B/ Arbeitspläne der UE-Teams). Schulleitung Die Schulleitung teilt sich die Verantwortung für die einzelnen inhaltlichen und organisatorischen Aufgaben gemäß der Anteile der Unterrichtsentlastung und gemäß der Vorgabenbeschreibung im SchG. Aufgabenbereiche und Zuständigkeiten sind dem Anhang, Anlage 2 zu entneh-men. Seit dem Schuljahr 05/06 übernimmt die Schulleiterin die Aufgaben der Dienst-vorgesetzten nach VOSS § 4 (1).

11

Page 12: Schule an der Froschlake Förderschule mit dem … · Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung darstellt, muss es auch für alle Kolleginnen und Kollegen eine Selbstverständlichkeit

II. Inhaltliche Ausrichtung Sonderpädagogische Arbeit an einer Förderschule mit dem Schwerpunkt emoti-onale und soziale Entwicklung umfasst die Bereiche “Schulleben”, “Unterricht und Erziehung” und “Kooperation mit anderen Institutionen”. Diese Bereiche stehen nicht für sich, sondern bedingen und beeinflussen sich gegenseitig. In-nerhalb der Entwicklung dieses Konzeptes wurden immer wieder diese Über-schneidungen deutlich. Alle drei Bereiche müssen den pädagogischen Grundge-danken „Verantwortung übernehmen“ aufgreifen und mit Leben füllen.

Kooperation Schul- leben

mit Anderen

Unterricht und Erziehung

1. Leitbild Die Schule an der Froschlake ist als städtische Schule dem Leitbild „Schulstadt Dortmund“ verpflichtet. Das Leitbild wurde nach Beratungen in der Bildungs-kommission und im Schulausschuss dem Rat der Stadt Dortmund zur Entschei-dung vorgelegt und von diesem im März 2002 verabschiedet ( Anlage 3).

12

Page 13: Schule an der Froschlake Förderschule mit dem … · Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung darstellt, muss es auch für alle Kolleginnen und Kollegen eine Selbstverständlichkeit

Im Abschnitt Leitbild des Schulprogramms wird zum einen versucht, die Um-setzung der 10 städtischen Leitthesen in der konkreten Arbeit der Schule darzu-stellen. Darüber hinaus greift der Abschnitt den zentralen pädagogischen Grundkonsens der Schule „Verantwortung übernehmen“ als Einzelschule auf und versucht so, ein schulindividuelles Leitbild herauszuarbeiten. 1.1. Leitbild „Schulstadt Dortmund“ 1. Dortmunder Schulen stellen die Kinder und Jugendlichen in den Mittelpunkt

ihrer Aktivitäten. 2. Dortmunder Schulen verwirklichen mehr Chancengleichheiten. 3. Dortmunder Schulen wollen ein friedliches Miteinander. 4. Die Stadt sorgt für eine kontinuierliche Instandhaltung und Modernisierung

der Schulen. 5. Die Stadt unterstützt Schulentwicklung als Stadtentwicklung. 6. Dortmunder Schulen bereiten ihre Schülerinnen und Schüler auf das Leben

in der zukünftigen Arbeitswelt vor. 7. Dortmunder Schulen vermitteln die Befähigung zum lebenslangen Lernen. 8. Dortmunder Schulen bilden Netzwerke und werden von einem Schul-

Service unterstützt. 9. Dortmunder Schulen, Studienseminare und Universitäten bilden einen Ver-

bund zur Verbesserung der Lehreraus-, fort- und –weiterbildung. 10. Schulentwicklung ist zielorientiert.

zu 1. Das eigenverantwortliche Lernen und die Eigenaktivitäten der Kinder und Ju-gendlichen werden in besonderer Weise unterstützt. Dies bezieht sich in erhöh-tem Maße auf den Bereich der emotionalen und sozialen Entwicklung und findet sich im Unterricht der Klassen, in Projekten und Schulfesten und in der Ausges-taltung der SV-Arbeit wieder. zu 2. Alle Zielsetzungen im Schulprogramm der Schule an der Froschlake dienen zwei grundlegenden Gedanken: Zum einen ist es das Ziel der Förderschule als „Durchgangsschule“, alle Schülerinnen und Schüler so zu fördern, dass sie in die allgemeinen Schulen des Landes zurück kehren können, zum anderen muss es gleichzeitig das Ziel der Arbeit sein, für alle Schülerinnen und Schüler die Lernsituation so zu gestalten, dass sie auch an der Förderschule einen Haupt-schulabschluss bzw. den Hauptschulabschluss nach Klasse 10 erwerben können. Dazu bedarf es der Ausrichtung an den Lehrplänen der allgemeinen Schule. Um hier eine sichere Orientierung bzgl. der Leistungsanforderungen zu haben und die Lernergebnisse der Schülerinnen und Schüler beurteilen zu können, nimmt die Schule an der Froschlake als Förderschule freiwillig an den Lernstandserhe-bungen des Landes teil.

13

Page 14: Schule an der Froschlake Förderschule mit dem … · Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung darstellt, muss es auch für alle Kolleginnen und Kollegen eine Selbstverständlichkeit

Für die Schülerinnen und Schüler, die diese Ziele jedoch aufgrund ihrer beson-deren Problemlage nicht erreichen können, bemüht sich die Schule um individu-ell passende schulische Angebote. Hier sind beispielhaft die Einrichtung der Werkstattklasse und die Einrichtung der Langzeitpraktika zu nennen. Durch individuelle Förderplanung und individuelle Fallberatungen werden im-mer wieder die Bedingungen für einen Nachteilsausgleich erörtert. zu 3. Die Einrichtung des Schülerparlamentes und die hervorgehobene Würdigung und Unterstützung der Arbeit der SV soll in besonderer Weise das Schulleben und den Umgang der Schüler miteinander fördern. Hier soll ein Lernfeld gege-ben werden, das u.a. Übungen in friedlicher Konfliktlösung und in Demokratie-erziehung ermöglicht. Ergänzt wird dieser Erfahrungsbereich durch ein Anti-Gewalt-Training, das im Rahmen der Schulsozialarbeit für kleine Gruppen an-geboten wird. Klassenkooperationen, Schulfeste und Projekte fördern darüber hinaus die Mög-lichkeiten zur Wahrnehmung sozialer Beziehungen und sozialer Situationen und erweitern so bei den Schülerinnen und Schülern die Gruppenfähigkeit und die sozialen Kompetenzen. zu 4. Die Schule begrüßt diese Verpflichtungserklärung der Stadt. Sie unterstützt dies, indem alle Schülerinnen und Schüler zu einem pfleglichen Umgang mit Gebäu-de und Inventar angehalten werden. Verursachte Schäden müssen beseitigt wer-den. Dies gilt insbesondere, wenn eine Klasse den Klassenraum wechselt z. B. durch das Streichen des Klassenraumes vor der Übergabe an die nächste Klasse. Einzelne Schüler oder Klassen übernehmen Aufgaben der Reinigung und kleine-re Instandsetzungsarbeiten. Darüber hinaus werden Schülerinnen und Schüler in die Gestaltungsprozesse der Schule eingebunden. zu 5. Die Schule an der Froschlake unterstützt dieses Anliegen des Schulträgers durch Teilnahme an außerschulischen Veranstaltungen und Kooperationen mit außer-schulischen Partnern. Dabei orientiert sie sich zunächst auf Einrichtungen im Einzugsgebiet der Schule um Standorteffekte und Wohnortnähe für die Schüle-rinnen und Schüler zu nutzen. zu 6. Für alle Schülerinnen und Schüler, die nicht bis zur 8. Klasse in die allgemeinen Schulen zurückgeführt werden können, obliegt der Schule die besondere Aufga-be, den Übergang von der Schule in den Beruf zu begleiten. Dies geschieht in unterschiedlichen Formen. Je nach zu erreichendem Schulabschluss wird diese

14

Page 15: Schule an der Froschlake Förderschule mit dem … · Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung darstellt, muss es auch für alle Kolleginnen und Kollegen eine Selbstverständlichkeit

Vorbereitung auf das Leben in der zukünftigen Arbeitswelt unterschiedlich an-gebahnt. Die Möglichkeiten erstrecken sich hier über die Maßnahmen der Werk-stattklasse, die Formen der Schülerbetriebspraktika bis hin zum Langzeitprakti-kum in der Klasse 10. Die Schule bemüht sich, über Stellen aus dem landeswei-ten Programm „Zeitbudget“ Hilfen durch die Schulsozialarbeit zur Verfügung zu stellen (vgl. III.3). zu 7. Die Befähigung zu lebenslangem Lernen setzt voraus, dass Schülerinnen und Schüler die Methoden des selbstgesteuerten Lernens beherrschen. Gerade För-derschüler an Schulen mit dem Schwerpunkt emotionale und soziale Entwick-lung haben hier ihre größten Lernprobleme. Deshalb ist das Ziel der Schule an der Froschlake so zu beschreiben: Die Schule vermittelt in einem Methodentraining, das auf der Grundlage der Förderpläne sehr individuell unterschiedlich ausfallen wird, die Grundlagen für eine spätere Lernkompetenz. Hierzu gehört auch die Beherrschung der „Neuen Medien“, die zunehmend eine gesellschaftliche Bedeutung im Feld des lebens-langen Lernens erfährt (vgl. Medienkonzept Kap. II.2.2.7). zu 8. Das Kollegium der Schule beteiligt sich an Kooperationen und Netzwerken der Dortmunder Schulen. Hier sind zum einen der Arbeitskreis GU zu nennen, der in Kooperation mit der Dellwigschule ( Förderschule Lernen) geführt wird. Dar-über hinaus beteiligt sich die Schule am Netzwerk der „Selbstständigen Schu-len“ und der Korrespondenzschulen. Hier sind die Arbeitszusammenhänge der regionalen Koordinierungsgruppe, der Evaluationsberatung und Qualitätsberater ebenso zu nennen wie die Zusammenarbeit in den Arbeitskreisen Verkehrser-ziehung und Übergang Schule-Beruf der Förderschulen, in denen die Schule mit Mitgliedern vertreten ist. zu 9. Die Schule ermöglicht es den Studierenden der Sonderpädagogik die im Rah-men ihrer Ausbildung erforderlichen Praktika zu absolvieren. Darüber hinaus steht sie weiterhin gemeinsamen Projekten mit der Universität offen gegenüber. Zur kontinuierlichen Begleitung der Studierenden erfolgt die persönliche Zu-ständigkeit der Konrektorin. Lehramtsanwärter werden selbstverständlich aus-gebildet, die Schule hat hierzu ein schulisches Begleitprogramm entwickelt. Die Koordination mit dem Seminar liegt bei der jeweils benannten Ausbildungsko-ordinatorin. Zur Lehrerfortbildung ist ein Fortbildungsplan für das eigene Kollegium in der Lehrerkonferenz erstellt worden. Dieser wird kontinuierlich fortgeschrieben (vgl. B).

15

Page 16: Schule an der Froschlake Förderschule mit dem … · Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung darstellt, muss es auch für alle Kolleginnen und Kollegen eine Selbstverständlichkeit

zu 10. Die Ziele der Unterrichtsentwicklung und der Schulentwicklung sind zum einen in den Kooperationsverträgen „Selbstständige Schule“ und „Schulsozialarbeit“ definiert. Zum anderen finden sie im Schulprogramm ihre Konkretisierungen in den verschiedenen Handlungsfeldern. Dabei stehen die Förderbedürfnisse unserer Schülerinnen und Schüler im Mit-telpunkt der Entscheidungen (vgl. Leitziel 1). 1.2. Pädagogischer Grundkonsens der Schule an der Froschlake Alle Bereiche des Schulprogramms stehen unter dem Grundkonsens „ Verantwortung übernehmen!“ Dieser pädagogische Konsens bezieht sich zum einen auf die Handlungsfelder in den Bereichen Schulleben, Unterrichten und Erziehen und Kooperation mit An-deren und zum anderen auf alle handelnden Personen in der Schule. Dies um-fasst somit die Schülerinnen und Schüler, die Lehrerinnen und Lehrer, die Eltern und das weitere pädagogische und nichtpädagogische Personal. Vorschläge für konkrete Umsetzungen dazu werden in den folgenden Ausfüh-rungen zu den Handlungsfeldern und den dort agierenden Personen deutlich. 2. Handlungsfelder 2.1. Schulleben Die Förderschule mit dem Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung soll den Schülerinnen und Schülern als ein Lern- und Lebensraum dienen. Die Verknüpfung von Lernen und gemeinsamem Leben ist für diese Kinder und Ju-gendlichen auf Grund ihrer gestörten emotionalen und sozialen Entwicklung in besonderer Weise wichtig. Sie benötigen außerfamiliäre Erfahrungsorte, an de-nen sie sich mit ihren vielfältigen Problemen angenommen fühlen können und an denen sie die Möglichkeit zu neuen Lernerfahrungen im sozialen Miteinander gewinnen können. Durch die Nähe von Primarstufe und Sekundarstufe ist es möglich, Zusammen-lernen und Zusammenleben nicht nur auf die eigene Altersstufe zu beschränken, sondern darüber hinaus auch soziales Lernen in der Erfahrung der altersge-mischten Gruppen ( Klasse 1 - 10 ) zu ermöglichen. Dadurch ergibt sich eine Vielfalt von Begegnungsmöglichkeiten.

16

Page 17: Schule an der Froschlake Förderschule mit dem … · Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung darstellt, muss es auch für alle Kolleginnen und Kollegen eine Selbstverständlichkeit

2.1.1.Verantwortung übernehmen “ Die Fähigkeit, für sich selbst und für andere Verantwortung zu überneh-men, ist ein wichtiges Element der Persönlichkeitsentwicklung und des de-mokratischen Zusammenlebens.” ( Bildungskommission, S. 81) Im Rahmen der Beteiligung am Modellvorhaben „Selbstständige Schule“ ist dieser Aspekt zum entscheidenden Schulentwicklungsschwerpunkt aus-gesucht worden. Dem Teilziel „für andere Verantwortung zu übernehmen“ soll sich das Schulleben, das Handeln aller Lehrerinnen und Lehrer, Schülerinnen und Schü-ler und Eltern unserer Schule verpflichten. Auf den Aspekt „ für sich selbst ... Verantwortung zu übernehmen“ wird schwerpunktmäßig bei der individuellen Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen im Rahmen der individuellen Förder-planarbeit eingegangen. Konkret verwirklichen lässt sich das o.g. 1. Teilziel nur, wenn Schülerinnen und Schüler in vielfältiger Weise an den Prozessen ihrer Schule beteiligt werden. Diese Beteiligung bezieht sich zum einen auf die Mitsprache- und Mitbestim-mungsmöglichkeiten, die sich im Rahmen des Schulgesetzes ergeben. Darüber hinaus sind Schülerinnen und Schüler immer dort zu beteiligen, wo besondere Chancen bestehen, eine Identifikation der Kinder und Jugendlichen mit “ihrer” Schule zu bewirken. An unserer Schule erscheint es deshalb besonders sinnvoll zu sein, Schülerinnen und Schüler in den Gestaltungsprozess der Schule zu in-tegrieren. Dies bezieht sich sowohl auf die äußere Gestaltungsebene als auch auf die Gestaltung der Prozesse des sozialen Miteinanders. In der inhaltlichen Auseinandersetzung mit den Vorschlägen, Vorstellungen und Meinungen der Mitschüler ist ein wichtiges Lernfeld zu einem demokratischen Zusammenleben für alle beteiligten Schüler gegeben. Das von unseren Schülerinnen und Schülern bereits seit der Gründung der Schu-le in vielfachen Vorschlägen zur Gestaltung des Schulgebäudes und Schulgelän-des geäußerte Engagement soll deshalb im Rahmen der systematischen SV-Arbeit strukturiert und bei der Realisierung begleitet werden. Eine Erweiterung hin zur Gestaltung des Schullebens muss kontinuierlich inhaltlich durch die SV-Lehrer begleitet werden. Als Handlungsfelder bieten sich hier neben der Beteiligung im Rahmen der Schulhofgestaltung, der Schulhofpflege weitere Bereiche an. Im Rahmen eines Schulprojektes organisierte die Schülervertretung einen Gestaltungswettbewerb für die Pfeiler des Schulhofes und ermöglichte die Umsetzung der ausgewählten Vorschläge. Seit dem Schuljahr 01/02 wird die eigenverantwortliche Führung eines Schüler-kiosk ausgebaut.

17

Page 18: Schule an der Froschlake Förderschule mit dem … · Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung darstellt, muss es auch für alle Kolleginnen und Kollegen eine Selbstverständlichkeit

Seit einer Fortbildung zum Bereich Moderation und Präsentation für die Klas-sensprecher und ihre Vertreter hat auch die eigenverantwortliche Planung, Durchführung und Reflexion von Schulveranstaltungen wie z.B. Sportwett-kämpfen etc. sich entwickelt. Darüber hinaus erarbeiten die Schüler im Schul-jahr 05 / 06 Strategien zum Umgang mit rechter Gewalt bzw. rechtsradikalen Verunreinigungen im Schulgebäude (vgl. B/ Arbeitsplan SV). Handlungsort für die Planung und Würdigung dieser Schüleraktivitäten ist das Schülerparlament, das zwei- bis viermal im Jahr stattfindet (vgl. I.4). 2.1.2. Aktivitäten zur Gestaltung des Schullebens So wie sich eine gleichbleibende, der Orientierung dienende Rhythmisierung als wichtiges Prinzip im sonderpädagogisch ausgerichteten Unterricht bewährt hat, so soll diese Rhythmisierung auch im Verlauf des Schuljahres das Schulle-ben kennzeichnen. Schulfeste und die Darstellung von Ergebnissen des Projektunterrichts im Jah-reszeitenrhythmus (z.B. Verkehrswoche, Weihnachten, Karneval, Kartoffelfest) bieten Allen eine sichere Orientierung auf Kommendes. Gerade diese Sicherheit ist in der Arbeit mit Schülerinnen und Schülern, die durch eine gestörte emotio-nale und soziale Entwicklung beeinträchtigt sind, erforderlich. Diese Schulfeste haben ihre Berechtigung zum einen in dem Bemühen, unseren Kindern und Jugendlichen, die alle nach erheblichen Misserfolgserlebnissen zu uns kommen, wieder ein positives Erlebnis der Institution Schule zu ermögli-chen. Zum anderen soll der Zusammenhang von Arbeit und Feiern, der in der außer-schulischen Lebenswirklichkeit vielfältig angetroffen wird, auch in der Schule erfahrbar sein. Schule soll somit Prinzipien der Lebenswelt integrieren, auch Spaß bereiten und nicht Fremdkörper für die Schüler bleiben. Eine Beteiligung der Schülerinnen und Schüler an der Planung und Durchfüh-rung dieser Schulfeste ist auf dem Hintergrund der oben angeführten Bemühun-gen um eine Erziehung zur Übernahme von Verantwortung selbstverständlich. In diesem Sinne können Schulfeste als ein Gemeinschaftserlebnis erfahren wer-den. Ziel war es seit Gründung der Schule, eine regelmäßig stattfindende Schülerpar-lamentssitzung mit verlässlichen Strukturen einzurichten, in deren Verlauf die Klassen und einzelne Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit erhalten, ein-zelne Themen / Probleme anzusprechen, Beiträge aus ihrem Unterricht vorzu-stellen oder sich für Planungen von anderen Klassen Hilfen zu erbitten. Die ge-meinsame Planung von Schulfeiern konnte hier ihre Verwirklichung finden. Dieses Ziel konnte im Verlauf der Schuljahre 02/03 bis 05/06 erreicht werden.

18

Page 19: Schule an der Froschlake Förderschule mit dem … · Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung darstellt, muss es auch für alle Kolleginnen und Kollegen eine Selbstverständlichkeit

Die Beiträge werden in der SV vorbereitet, der zeitliche Rahmen auf einen Un-terrichtsblock beschränkt, die zeitlichen Intervalle werden je nach Notwendig-keit festgelegt. Eine Evaluation der erfolgten Schülerparlamentssitzungen zeigt, dass die Ak-zeptanz dieser Einrichtung gestiegen ist. Es fanden u.a. rege Diskussionen zum Thema Schulkiosk, Sauberkeit an Schulen, Möglichkeiten zum Mofaführer-schein etc. statt. Verabschiedungen und Ehrungen fanden hier ihren würdigen Rahmen. Nur wenige Klassen der Primarstufe als auch der Sekundarstufe stell-ten bislang Projektergebnisse vor. Die Schulband nutzte die Sitzungen für Auf-tritte. Die Eigenverantwortung der Schülerinnen und Schüler in diesem Bereich konn-te deutlich gesteigert werden, muss aber weiterhin in hohem Maße von Lehre-rinnen bzw. Lehrern begleitet werden. 2.1.3. Einbindung der Elternarbeit Ein solches Schulleben ist für die Schülerinnen und Schüler dann von besonde-rem Wert, wenn es auch gelingt, dass ihre Eltern hier kontinuierlich und zuver-lässig mitarbeiten. Eine positive Einstellung der Eltern zur Schule ist nicht allein durch Gespräche, Elternabende, in Schulpflegschaftssitzungen und durch eine ernsthafte Ausei-nandersetzung mit ihren Vorstellungen in der Schulkonferenz zu erreichen. Eine aktive Beteiligung der Eltern am Schulleben ist dafür eine weitere Möglichkeit. Aktive Beteiligung heißt in diesem Sinne nicht allein, dass Eltern eingeladen werden zu den Schulfesten. Es bedeutet vielmehr, dass Eltern im Bereich des Schullebens, bei Schulfesten und in Projektwochen, unterstützend aktiv werden und Aufgaben übernehmen. Nicht alle Eltern sind in der Lage, diesen Ansprü-chen ohne Hilfe gerecht zu werden. Eltern, die von Lehrerinnen und Lehrern nicht angesprochen werden können und sich einer Kooperation mit der Schule aus unterschiedlichsten Gründen entzie-hen, sollen im Rahmen der Schulsozialarbeit mit einer veränderten Profession angesprochen werden. Hier muss in einem ersten Schritt die Bereitschaft zur Kooperation aufgebaut werden. Als Ziel soll die positive Einbindung der Eltern in das Schulleben dazu beitra-gen, dass Eltern unserer Schülerinnen und Schüler nach individueller Absprache zu Hause die Maßnahmen zur Verhaltensänderung mittragen und evtl. mit Un-terstützung durch die Schulsozialarbeit auch entsprechend getroffene Abspra-chen im häuslichen Lebensfeld umsetzen. Dafür ist jedoch eine hohe Akzeptanz und eine positive Wertschätzung der Schule erforderlich. Negativ besetzten

19

Page 20: Schule an der Froschlake Förderschule mit dem … · Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung darstellt, muss es auch für alle Kolleginnen und Kollegen eine Selbstverständlichkeit

Empfindungen gegenüber der “Schule” sollen durch die Einbindung in das Schulleben positive Erfahrungen entgegengesetzt werden. Ist dies zu erreichen, so erhöht sich die Zugänglichkeit in Beratungssituationen. Mit dieser Form der aktiven Teilnahme an dem Schulleben ist jedoch nicht eine Einbeziehung in die sonderpädagogische Arbeit im täglichen Unterricht ge-meint. Hier erscheint es uns sinnvoller, falls es von den Eltern gewünscht, die Teilnahme am Unterricht in Form einer Hospitation zum besseren Verständnis unserer Arbeit zu ermöglichen. 2.2. Unterricht und Erziehung Aspekte des Unterrichts und der Erziehung lassen sich nicht von den Bedingun-gen und Fragestellungen zum Schulleben trennen. Gemeinsames pädagogisches Ziel ist die Erziehung zu einem verantwortungsbewussten und sinnhaften sozia-len Leben. Unterricht und Erziehung an einer Förderschule mit dem Schwerpunkt emotio-nale und soziale Entwicklung finden in Form von Klassenunterricht und / oder Kleingruppenunterricht statt und orientieren sich an den Stundentafeln und Lehrplänen der Grundschulen und der Hauptschulen bzw. an den Anforderungen im Bildungsgang Lernen. Nicht alle Schülerinnen und Schüler sind jederzeit in diesen Strukturen zu för-dern. Diese Kinder und Jugendlichen benötigen dann ein Förderangebot außer-halb der Klasse und außerhalb der o.g. geforderten Lernanforderungen. In zeitlich begrenztem Rahmen ist es dann erforderlich, ihnen eine vorüberge-hende Unterstützung in einer Einzelsituation bei individueller Zielsetzung zu bieten. Diese Einzelförderung dient zunächst dem Ziel der Re-Integration des Kindes in die Kleingruppe bzw. in die Klasse. Sie kann im Bereich der Sekun-darstufe aber auch eine ersetzende Maßnahme sein, wenn alle Beteiligten dem zustimmen. Im Rahmen der Unterrichtsentwicklung sollten hier sowohl für die Primarstufe als auch für die Sekundarstufe Konzepte zur Unterstützung dieser Schülerinnen und Schüler entwickelt werden, die der Gruppe der Schwerstbehinderten gemäß § 10 AO-SF zugeordnet sind. Im Verlaufe der Schuljahre 02/03 bis 04/05 war dies nur für die Sekundarstufe zu leisten. Hier wurde das Angebot der Werkstattklasse errichtet (vgl. II.2.2.5). Für die Primarstufe steht eine solche Arbeit noch aus. In der augenblicklichen räumlichen Situation der Schule steht kein Raum für die Umsetzung eines sol-chen Förderkonzeptes zur Verfügung. Die personellen Voraussetzungen müssten ebenfalls noch geklärt werden. Das Kollegium hat beschlossen, diese Entwick-lungsarbeit zurück zu stellen, bis die grundlegenden Voraussetzungen geschaf-fen sind, um ein solches Konzept auch umsetzen zu können.

20

Page 21: Schule an der Froschlake Förderschule mit dem … · Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung darstellt, muss es auch für alle Kolleginnen und Kollegen eine Selbstverständlichkeit

Unter dem Gesichtspunkt der verlässlichen Strukturen ist es förderlich, wenn die Kinder über den gesamten Zeitraum ihrer Schulzeit in einer festen Lerngruppe verbleiben können. Diese Annahme schließt jedoch nicht aus, dass es im begründeten Einzelfall durchaus auch sinnvoll sein kann, eine Lerngruppe zu wechseln. Dies ist immer dann gewissenhaft zu überprüfen, wenn trotz aller Fördermaßnahmen und inne-rer Differenzierung ein Lernen in der Gruppe für einen einzelnen Schüler nicht mehr möglich ist, da seine Lernrückstände zu erheblich sind. Hier kann der Wechsel in eine Lerngruppe mit Lernanforderungen bei denen er erfolgreich in der Gruppe mitarbeiten kann, auch aus persönlichkeits-unterstützenden Gründen von Vorteil sein. Insbesondere während der Primarstufenzeit ist diese Entschei-dung auch auf dem Hintergrund der angestrebten Rückschulung nach der Klasse 4 besonders zu würdigen und eine Entscheidung muss sehr sorgfältig getroffen werden. Die vorrangige pädagogische Entscheidung für die Beibehaltung bestehender Lerngruppen bewirkt, dass Klassen an der Förderschule mit dem Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung sowohl bezüglich der kognitiven Lernent-wicklung als auch bezüglich des sozialen Lernens extrem heterogen sind. In ei-ner Klasse befinden sich u.U. Schülerinnen und Schüler, die verschiedenen Jahrgangsstufen angehören. Eine Öffnung des Unterrichts im Sinne einer Öff-nung nach innen ist deshalb unverzichtbar. • Freiarbeit, • Stationsarbeit, • Angebote für die verschiedenen Lerneingangskanäle, • individueller Tages- bzw. Wochenplan, • Initiierung eines Helfersystems sind nur einige Beispiele einer solchen Öffnung von Unterricht. In den nächsten Jahren soll das „Kooperative Lernen“ nach Norm Green als verbindliches Unterrichtskonzept in allen Stufen eingeführt werden und als Ba-sis schulischen Lernens fungieren. Dies wurde mit Datum vom 08.12.2005 in der Lehrerkonferenz beschlossen und wird Anfang 2006 der Schulkonferenz zur Entscheidung vorgelegt werden. Ein Konzept zur Integration und systemati-schen Implementation dieses Ansatzes in die UE-Teams und die Klassenteams ist ebenfalls in der Konferenz beschlossen worden (vgl. B Arbeitspläne zu Handlungsfeldern).

21

Page 22: Schule an der Froschlake Förderschule mit dem … · Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung darstellt, muss es auch für alle Kolleginnen und Kollegen eine Selbstverständlichkeit

2.2.1. Unterricht und Erziehung auf der Basis „Individueller Förderpläne“ Unterricht und Erziehung sowohl in der Förderschule mit dem Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung als auch im Gemeinsamen Unterricht ba-siert auf den Erkenntnissen einer intensiven, individuellen Förderdiagnostik. Diese Ergebnisse werden zunächst im Feststellungsverfahren erworben. Darüber hinaus ist Förderdiagnostik ein ständiger Prozess, Bestandteil und Grundlage der sonderpädagogischen Förderung. Die individuelle sonderpädagogische Förderung an der Förderschule mit dem Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung manifestiert sich in Förder-plänen, die die allumfassende Förderung in den Bereichen der Emotionalität, der Soziabilität, den Entwicklungsbereichen von Wahrnehmung, Sprache und Moto-rik und den schulischen Lernbereichen darstellen. Mit der Ausbildungsordnung - Sonderpädagogische Förderung, AO-SF vom 01.08.2005, ist die Förderung auf der Basis der individuellen Förderpläne verbindlich festgelegt. Im Juni 2001 wurde nach einjähriger Arbeit einer Arbeitsgruppe des Kollegiums durch die Lehrerkonferenz ein Konzept zur Förderplanung verabschiedet ( vgl. Anlage 4: Förderpläne). Ergebnispapier der Arbeitsgruppe „Förderpläne“ Für alle Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf muss mindestens 2 mal jährlich ein individueller Förderplan geschrieben werden. Ausgangspunkt dafür ist der individuelle Förderplan, der am Ende eines Gutach-tens zur Feststellung des sonderpädagogischen Förderbedarfs dem Entschei-dungsvorschlag für die Schulaufsicht angefügt wird. Mit Beginn des Schuljahres 1999 / 2000 begann eine Arbeitsgruppe des Kolle-giums mit der Entwicklung eines Förderplankonzeptes. Erarbeitet wurde für die Schule an der Froschlake ein Konzept, bei dem alle Einsatzbereiche für Förderpläne berücksichtigt werden sollten und das eine für das gesamte Kollegium verbindliche Form bekommen sollte. Wesentliche Krite-rien bei der Erarbeitung waren: • ein Förderplan muss die individuellen Erfordernisse eines jeden Schülers dar-

stellen können • im Förderplan müssen die Ergebnisse der Förderung erkennbar sein (Evalua-

tion) • im Förderplan muss die Notwendigkeit der weiteren sonderpädagogischen

Förderung ablesbar sein

22

Page 23: Schule an der Froschlake Förderschule mit dem … · Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung darstellt, muss es auch für alle Kolleginnen und Kollegen eine Selbstverständlichkeit

• ein Förderplan muss ökonomisch sein • ein Förderplan muss kontinuierlich geschrieben werden können, ein

“Nachtragen” von “Gewesenem” ist nicht Sinn einer Planung. Das Ergebnis der Überlegungen findet sich in einem Format wieder, das insge-samt aus drei Druckvorlagen (Seiten) besteht, die bei den schwerstbehinderten Schülern einmal im Jahr bei der Einreichung ins Schulamt um einen Antrag er-gänzt werden. Die Förderpläne der Primarstufe werden zu den Sommer- und Weihnachtsferien, die Förderpläne der Sekundarstufe werden zu den Herbst- und Osterferien der Schulleitung vorgelegt Alle Druckvorlagen können sowohl im PC als auch von Hand bearbeitet werden. Im Gutachten zum Feststellungsverfahren: Jedes Gutachten zur Feststellung des sonderpädagogischen Förderbedarfs hat lt. Schulgesetz mit der Darstellung des Förderbedarfs zu schließen, aus der heraus die Empfehlung des Förderortes erkennbar wird. Diese Darstellung soll verbindlich für alle an der Schule an der Froschlake durchgeführten Verfahren aus den Seiten 1 und 2 der Druckvorlagen bestehen. • Im Raster der Seite 1 werden die notwendigen Zielschwerpunkte grau unter-

legt. • In der Tabelle Seite 2 werden von den am Gutachten beteiligten Kolleginnen

und Kollegen zwei maximal drei konkrete Teilziele benannt, von deren vor-rangiger Förderungsnotwendigkeit die Gutachter ausgehen ( Spalte 1 ) .

• Die Spalte 2 bleibt leer, da später die Kolleginnen und Kollegen, die mit der Schülerin / dem Schüler arbeiten die konkreten Förderformen festlegen.

• Die Spalte 3 enthält Hinweise, wenn im Verlauf des Feststellungsverfahrens auf andere Dienste hingewiesen wurde, die sich mit konkreten Maßnahmen an der Förderung beteiligen bzw. beteiligen sollen.

Im Gemeinsamen Unterricht • Zu Beginn des GU liegen die Seiten 1 und 2 aus dem Gutachten bereits vor. • Im Raster der Seite 1 wird der / werden die zunächst geförderten Zielschwer-

punkte mit der aktuellen Zeitangabe versehen. Die Zeitangabe besteht aus dem Schuljahr und dem Schulhalbjahr ( 01 / 02 I bedeutet Schuljahr 01 /02 1. Halbjahr).

• Die Spalte 2 der Seite 2 wird durch die am GU beteiligten Kollegen gefüllt, indem sie eintragen, wie sie das ausgewiesene Ziel erreichen wollen. Für den

23

Page 24: Schule an der Froschlake Förderschule mit dem … · Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung darstellt, muss es auch für alle Kolleginnen und Kollegen eine Selbstverständlichkeit

GU ist es hier ganz wichtig, dass deutlich wird, welchen Part der / die Son-derpädagoge/in und welchen Part die Kollegin / der Kollegen der allgemei-nen Schule übernimmt.

• Verabreden die beiden Kollegen eine Änderung / Ergänzung ihrer Arbeit, so wird diese sofort mit Datum in die nächsten Reihen der Seite 2 eingetragen und die Spalte 4 zu den ersten Absprachen gefüllt.

• Entsprechend werden die Daten im Raster Seite 1 ergänzt. In der Regel schrieben sich Kolleginnen und Kollegen im GU alle diese Abspra-chen in individueller Form auf, wenn die Schulaufsicht die Vorlage der Förder-pläne verlangt, (dies kann u.U. innerhalb von Stunden geschehen) ist ein müh-sames Nachtragen bislang die Folge gewesen. Wird alles sofort in den Druck-vorlagen verschriftlicht, entfällt diese Arbeit. • Alle besonderen Vorkommnisse auf Seiten der Schülerin / des Schülers, El-

terngespräche oder auch Erziehungs- und Ordnungsmaßnahmen nach dem Schulgesetz werden in zeitlicher Reihenfolge sofort in der Druckvorlage 3 festgehalten. Auch hier kann durch konsequenten Einsatz des Förderplankon-zeptes doppelte oder gar dreifache Buchführung vermieden werden.

Für alle Schülerinnen und Schüler, die an der Schule an der Froschlake un-terrichtet werden. Kommt eine Schülerin / ein Schüler neu an unsere Schule, so findet die / der zu-ständige Kollegin / Kollege, in der Schülerakte bereits die Seiten 1 und 2 des Förderplanes mit ersten Eintragungen, die durch das Gutachterteam im Verlauf des Feststellungsverfahrens eingetragen wurden (s. o ). Sie / Er benötigt zur Er-gänzung noch die Seite 3 (Verlaufsprotokoll). • In einem ersten Schritt werden im Raster der Seite 1 die zunächst geförder-

ten Zielschwerpunkte mit der aktuellen Zeitangabe versehen. Die Zeitangabe besteht aus dem Schuljahr und dem Schulhalbjahr.( 01 / 02 I bedeutet Schul-jahr 01 /02 1. Halbjahr).

• Dazu wird die Spalte 2 der Seite 2 ergänzt mit Überlegungen, wie und mit welchen konkreten Umsetzungen die definierten Zielschwerpunkte erreicht werden könnten.

• Ein zweiter Schritt wiederholt sich fortlaufend, indem • bei Veränderungen dieser Konkretisierungen, • bei Veränderungen oder auch Ergänzungen der Zielplanungen • diese sofort mit dem Datum eingetragen werden und eine kurze Reflexion

zum Erfolg der bisherigen Maßnahmen ( Spalte 4 ) eingefügt wird. • Besondere Ereignisse, Gespräche mit dem Schüler, mit Eltern oder anderen an

der Förderung beteiligten Personen, Maßnahmen entspr. SchG u.ä. werden ebenfalls sofort auf Seite 3 (Verlaufsprotokoll ) eingetragen.

24

Page 25: Schule an der Froschlake Förderschule mit dem … · Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung darstellt, muss es auch für alle Kolleginnen und Kollegen eine Selbstverständlichkeit

Aus einer solchen Arbeit ergibt sich, dass es für jede Schülerin / für jeden Schü-ler nur einmal die Seite 1 gibt. Dieses Raster begleitet sie / ihn durch die gesam-te sonderpädagogische Förderung. Durch das Eintragen der Zeitdimension ist ein konkreter Verlauf der Förderung ablesbar. Die Seiten 2 und 3 werden dagegen ständig durch neue Seiten ergänzt. Um die Verpflichtung zur “Paginierung” erfüllen zu können, erhalten die Seiten die fort-laufende Ergänzung durch Buchstaben ( S.2a, 2b, 2c, 2d,...). Bei einem Wechsel der Klassenleitung hat die / der bislang verantwortliche Kol-legin / Kollege den Förderplan (Seite 2) durch Eintragungen in der Spalte 4 ab-zuschließen. Für die schwerstbehinderten Schülerinnen und Schüler lt. § 10 AO-SF Bei der Erstbeantragung liegen für diese Schülerin / diesen Schüler bereits vor: Seite 1 ( Raster) und Seite 2 ( Übersicht) sowie Seite 3 (Verlaufsprotokoll). Sie wurden entsprechend der Förderung aller Schüler an der Schule an der Frosch-lake erstellt (s. Punkt 3). Zur erstmaligen Beantragung wird auf dem Antragsformular eine kurze Ist-Standbeschreibung formuliert, aus der zu den Bereichen Leistungsstand, Lern- und Leistungsverhalten und Sozialverhalten die besondere Intensität der sonder-pädagogischen Förderung erkennbar wird. Unter Punkt 4 ( Förderplan) wird das Datum der kollegialen Fallberatung einge-tragen. Bei der Beantragung der Verlängerung der Zuordnung zur Gruppe der Schwerstbehinderten wird dem Schulamt die Weiterführung der Seiten 1-3 eingereicht (keine neuen Seiten). Ergänzt wird der Förderplan wiederum um die Seite “Antrag”, hier wird unter Punkt 1-3 die Veränderung der Problematik dar-gestellt bzw. erläutert, weshalb trotz intensiver Förderung im letzten Jahr noch eine Zuordnung begründet erscheint, unter Punkt 4 wird ebenfalls das Datum der Falldarstellung im Team eingetragen (s. Anlage 5). Dies kann sich über mehrere Jahre als notwendig erweisen, da es sich bei eini-gen unserer schwerstbehinderten Schülerinnen und Schüler um so stark in ihrer emotionalen und sozialen Entwicklung beeinträchtigte Kinder und Jugendliche handelt, dass hier nur sehr kleine Veränderungen in großen Zeitabständen er-kennbar werden. Hinweise zur praktischen Arbeit mit den Förderplänen: Aus diesem sich ständigen Wiederholen ergibt sich die Erkenntnis, dass Förder-pläne ein tägliches Handwerkszeug der sonderpädagogischen Förderung sind. Sie können deshalb nicht in der Schülerakte im Stahlschrank der Verwaltung liegen, denn dann wäre die sofortige Eintragung nicht möglich und eine doppelte Buchführung würde entstehen.

25

Page 26: Schule an der Froschlake Förderschule mit dem … · Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung darstellt, muss es auch für alle Kolleginnen und Kollegen eine Selbstverständlichkeit

Die Arbeitsgruppe “Förderpläne” schlägt deshalb folgendes Vorgehen vor. Jede Kollegin und jeder Kollege erhält eine Mappe, in der sich alle Förderpläne ihrer / seiner Schülerinnen und Schüler befinden. Diese Mappe ist integraler Be-standteil des Klassenbuches und wird mit diesem zusammen entsprechend den Vorschriften des Datenschutzes verwaltet. Die Förderpläne müssen für Vertretungssituationen verfügbar sein. Bei längerfristiger Vertretung haben nur so die Kolleginnen und Kollegen eine Möglichkeit sich zu orientieren, ob es für einzelne Schülerinnen und Schüler der Klasse individuelle Absprachen gibt und welche Besonderheiten es gegebenen-falls zu berücksichtigen gilt. Aus diesem Grunde werden Klassenbücher und Förderpläne nach dem Unter-richt im abschließbaren Pult oder Klassenschrank aufbewahrt. 2.2.2. Geschlechtsspezifische Erziehung An allen Förderschulen mit dem Schwerpunkt emotionale und soziale Entwick-lung ist der Anteil der Mädchen erheblich geringer als der Anteil der Jungen an der Gesamtschülerzahl. Im Schuljahr 2001/2002 besuchten z.B. nur 3 Mädchen die Primarstufe und 5 Mädchen die Sekundarstufe. Diese besondere Situation macht deutlich, wie wichtig der Ansatz einer speziellen Mädchenför-derung für die Förderschule mit dem Schwerpunkt emotionale und soziale Ent-wicklung ist. Darüber hinaus darf auch der Aspekt einer geschlechtsspezifischen Jungenarbeit nicht vernachlässigt werden. Jungen, deren emotionale und soziale Entwicklung in hohem Maße verzögert oder gestört ist, benötigen besondere Entwicklungshil-fen im Bereich der Rollenfindung und der Reflexion ihrer rollengeprägten Ver-haltensstrategien. Im Schuljahr 2001/2002 konnte mit Hilfe des „Initiativprogramms „Selbstbe-hauptung und Konflikttraining für Jungen und Mädchen an Schulen“ des Landes Nordrhein-Westfalen eine Mädchengruppe zunächst für die Sekundarstufe ein-gerichtet werden. Im Rahmen der Mädchengruppe wurde nach dem Konzept des Kurses „Mädchenselbstbehauptung“ der Abteilung Prävention des Polizeipräsi-diums Dortmund gearbeitet. Ergänzt wurde dies durch eine eigene Sportzeit für die Mädchen. Eine gemeinsame Förderung der Mädchen aus der Primarstufe und der Sekundarstufe war nicht sinnvoll, so dass die Förderung bislang nur für die älteren Schülerinnen angeboten werden konnte. Je nach Anzahl der Mädchen und den personellen Ressourcen gestaltet sich die Mädchenarbeit immer wieder neu. Im Schuljahr 05/06 findet eine Mädchen-sportförderung in der Primarstufe statt. Eine Ausdehnung der übergreifenden Mädchenarbeit auch auf die Primar-stufe ist zu entwickeln. Ebenso müssen über Kollegiumsfortbildungen As-pekte der jungenspezifischen Arbeit langfristig aufgebaut und gefestigt werden.

26

Page 27: Schule an der Froschlake Förderschule mit dem … · Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung darstellt, muss es auch für alle Kolleginnen und Kollegen eine Selbstverständlichkeit

2.2.3. Unterricht und Erziehung in der Primarstufe der Schule an der Froschlake Die Primarstufe der Förderschule mit dem Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung besuchen Kinder, die vorrangig im Wahrnehmungsbereich gestört sind. Störungen der Körperwahrnehmung, daraus resultierende motorische Auffällig-keiten und Störungen in der Raum- und Zeitwahrnehmung bedingen auch Auf-fälligkeiten in der Wahrnehmung der sozialen Beziehungen, der eigenen Person und der sozialen Situationen, in denen sich diese Kinder bewegen. Verschieden-artige Interpretationen einer sozialen Situation verursachen vielfältige Konflikte. Ziel der sonderpädagogischen Förderung an einer Förderschule mit dem Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung ist es somit, diesen Kindern mannigfaltige Wahrnehmungserfahrungen und Ausdrucksmöglichkeiten zu er-öffnen, schulisches Lernen über den Weg der psychomotorischen Förderung zu erschließen und Klassenunterricht so zu strukturieren, dass soziale Situationen klar und eindeutig sind. An der Förderschule mit dem Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung gibt es im Gegensatz zu einigen anderen Förderschulformen keine Eingangs-klassen. Eine notwendige basale Förderung vor der schulischen Förderung muss aus diesem Grunde in Form des Differenzierungsunterrichts geleistet werden. Zur konkreten Umsetzung dieses Ziels muss der Stundenplan der Primarstufen-klassen möglichst einen einheitlichen Rahmenplan aufweisen. Nur so ist es möglich, dass klassenübergreifend Gruppen gebildet werden können, die ge-meinsam z. B. im Rahmen des Sportförderunterrichts die Möglichkeit erhalten, Entwicklungsrückstände aufzuholen. Die Integrationsmöglichkeiten des therapeutischen Reitens in diesen Förderan-satz hat sich in den vergangenen Jahren deutlich gezeigt. Gerade Kindern mit erheblichen Wahrnehmungsstörungen bietet dieser Förderansatz gute Entwick-lungsmöglichkeiten. Seit dem Haushaltsjahr 2002 werden die Beförderungskos-ten zur Reitanlage nicht mehr durch den Schulträger sichergestellt. Da die Schü-lerinnen und Schüler einer Förderschule mit dem Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung zu einem großen Anteil aus Familien kommen, die von den Hilfen zum Lebensunterhalt des Sozialamtes leben, ist hier eine Eigenbeteili-gung an den Kosten nur zu einem ganz geringen Teil bzw. auch gar nicht leist-bar. Das therapeutische Reiten als Förderangebot in muss deshalb aus den kapi-talisierten Mitteln, die die Schule durch die Teilnahme am Modellvorhaben „Selbstständige Schule“ erhält, finanziert werden.

27

Page 28: Schule an der Froschlake Förderschule mit dem … · Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung darstellt, muss es auch für alle Kolleginnen und Kollegen eine Selbstverständlichkeit

Eine Öffnung des Unterrichts nach innen , die bei sehr individueller Förderung notwendig ist, erfordert für die Primarstufe eine Ausrichtung hin auf einen the-menorientierten Gesamtunterricht. Die Themenorientierung bietet für die Schü-lerinnen und Schüler die einheitliche Klammer und dient ihnen als sichere Ori-entierung bei den verschiedenen Unterrichtsangeboten. Die Auswahl der Unter-richtslehrwerke, Lehr- und Lernmittel findet unter Berücksichtigung dieses Pri-mats statt (z.Zt. Bausteine, Funkelsteine). Im Rahmen der Unterrichtsentwicklung hat die Lehrerkonferenz am 20. 10. 2005 beschlossen, in der kommenden Zeit intensiv ein Unterrichtskonzept für den Deutschunterricht an der Förderschule zu entwickeln. Fragen der fachbezo-genen Lerndiagnostik, individueller Förderung und Integration dieser Förderung im themenorientierten Gesamtunterricht sind wesentliche Aspekte dieser Ar-beitsplanung. Der Übergang in die Sekundarstufe soll durch eine fachbezogene Lernstandserhebung begleitet werden. Die StGr. erarbeitete dazu eine Grobpla-nung und im weiteren Verlauf die Feinplanungen (vgl. B/ Arbeitspläne). Neben der bereits oben angeführten Öffnung von Unterricht nach innen, ist auch eine Öffnung von Unterricht nach außen bedeutsam für unsere Primarstufe. Dies soll z.B. mit Hilfe der Durchführung einer ausschließlich für die Primarstufe ge-planten Projektphase (Adventsprojekt) erreicht werden. Hier erhalten auch die Kinder der Klassen 1, 2 und 3, die an den regelmäßigen Arbeitsgemeinschaften noch nicht teilnehmen, die Möglichkeit, Lernerfahrungen außerhalb ihrer Lern-gruppe und in altersgemischten Gruppen zu sammeln. Mit dem Ende der Primarstufe stellt sich für unsere Schülerinnen und Schüler die Frage einer möglichen Beendigung der sonderpädagogischen Förderung. Dieser Zeitpunkt hat sich bewährt, da die Schülerinnen und Schüler mit Beginn des 5. Schuljahres nicht in bereits feste Klassen integriert werden müssen, son-dern, wie alle anderen Mitschüler auch, sich an der weiterführenden Schule neu orientieren können. Für eine erfolgreiche Re-Integration in die allgemeine Schule sind, bezogen auf die Schulleistungen, das Lernverhalten und das Sozialverhalten, festgelegte Kri-terien zu erfüllen, die mit den Eltern erörtert werden, um zu einer gemeinsamen Entscheidung zu kommen. Bezogen auf die Schulleistungen ist die Schule an der Froschlake an die Richtli-nien der Primarstufe gebunden. Die AO – Primarstufe ist verpflichtend zu be-rücksichtigen. Dies beinhaltet auch die Qualitätsentwicklung unter Zuhilfenah-me des Instruments der für die Klasse 3 vorgesehenen “Vergleichsarbeiten” und die freiwillige Teilnahme an den Lernstandserhebungen in Klasse 4.

28

Page 29: Schule an der Froschlake Förderschule mit dem … · Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung darstellt, muss es auch für alle Kolleginnen und Kollegen eine Selbstverständlichkeit

Wenn die Kriterien für eine Aufhebung des sonderpädagogischen Förderbedarfs in den o.g. drei Bereichen noch nicht vollständig erfüllt werden, dennoch aber eine positive Entwicklung bereits längerfristig feststellbar ist, so ist ein Wechsel des Förderortes in die allgemeine Schule bei gleichzeitiger sonderpädagogischer Förderung im Gemeinsamen Unterricht zu beantragen. Insbesondere unter dem Gesichtspunkt des möglichen Wechsels des Förderortes möchte die Schulkonferenz nicht auf die Notenzeugnisse in der Klasse 3 ver-zichten. Die erstmalige Konfrontation eines Schülers mit dem Bewertungssystem “No-ten” in der Mitte der Klasse 4, also zu einem Zeitpunkt, an dem über den Wech-sel entschieden werden muss, erscheint uns nicht sinnvoll. Ein behutsames He-ranführen an dieses System ist nicht möglich, wird von uns jedoch als wesent-lich angesehen. Die unter dem Gesichtspunkt einer familienfreundlich gestalteten verlässlichen Unterrichtszeit von 8.00 bis 13.30 Uhr ist an einer Förderschule mit dem Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung nicht in dem Rahmen leistbar, wie sie durch das Ministerium für Schule und Weiterbildung vorgesehen wurde. Eine Gruppengröße, wie sie für eine Betreuungsgruppe vorgesehen ist, überfor-dert Schüler mit Verhaltensauffälligkeiten. Alle unsere Schülerinnen und Schü-ler zeigen ja gerade eine mangelnde Gruppenfähigkeit. Die Entwicklung der Gruppenfähigkeit ist ein wesentliches pädagogisches Ziel während des Schulbe-suches unserer Einrichtung. Seit dem Schuljahr 03 / 04 ist durch die befristete Einstellung eines Schulsozial-arbeiters die Betreuung in einer Hausaufgabengruppe für die Kinder der Primar-stufe in der 5. und 6. Stunde möglich. Die Teilnahme an einer Betreuung im Nachmittagsbereich ist erschwert, da die Schulbusse zur Zeit nur bis 13.30 h ei-ne Rückfahrt ermöglichen. 2.2.4. Unterricht und Erziehung in der Sekundarstufe Der Unterricht in der Sekundarstufe orientiert sich an dem Ziel, allen Schülern die Möglichkeit zum Erwerb eines Schulabschlusses eröffnen zu wollen. Dafür sind die Inhalte des Unterrichts den Richtlinien der einzelnen Fächer anzupas-sen. Für die Sekundarstufe der Förderschule mit dem Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung sind die AVO-SI und die Richtlinien der Hauptschule ne-ben den Richtlinien der Förderschule mit dem Schwerpunkt emotionale und so-ziale Entwicklung gültig.

29

Page 30: Schule an der Froschlake Förderschule mit dem … · Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung darstellt, muss es auch für alle Kolleginnen und Kollegen eine Selbstverständlichkeit

Gemäß Schulgesetz vom 01.08.2005 müssen auch die Schülerinnen und Schüler der Förderschulen zum Erwerb eines Hauptschulabschlusses nach Klasse 10 bzw. zum Erwerb eines mittleren Abschlusses an den zentralen Lernstandserhe-bungen ab dem Schuljahr 07 / 08 teilnehmen. Zur Vorbereitung auf diesen Schritt nimmt die Schule freiwillig an den Lernstandserhebungen in Klasse 9 teil und führt die Vergleichsarbeiten in Klasse 7 durch. Schwerpunkt der Unterrichtsentwicklung für die Sekundarstufe ist der Naturwis-senschaftsunterricht. Fast alle Kolleginnen und Kollegen müssen diesen Fächer-kanon fachfremd unterrichten. Nachdem ein Versuch der Orientierung am Fachlehrersystem im 2. Schulhalb-jahr 02/03 gescheitert ist, beschloss die Lehrerkonferenz, im Rahmen des Mo-dellvorhabens „Selbstständige Schule“ sich als Kollegium um eine fachbezoge-ne Kompetenzerweiterung zu bemühen. Im Anschluss an eine einleitende Fort-bildung wurden in den folgenden Schuljahren „Fachintegrierte naturwissen-schaftliche Projekte ( FinaP) für die Stufen 5/6, 7/8 und 9/10 entwickelt. Weitere Projektthemen sind in der Erarbeitung. (Arbeitspläne vgl. B/ I) Ihre projektmä-ßige Durchführung wird verpflichtender Bestandteil des NW-Unterrichts an der Schule an der Froschlake. Durch die angekündigte Veränderung des Schulgesetzes und der APO-Sek I wird sich das Kollegium hier im Laufe des Schuljahres 05/06 neu orientieren müssen. Die Schwerpunkte der erzieherischen Arbeit sind in den Jahrgangsstufen alters-spezifisch wechselnd. Für die Jahrgangsstufe 5/6 liegt der Schwerpunkt vorrangig in der Vermittlung von Konfliktlösungsstrategien und sozialer Kompetenz; die Anbahnung und Stärkung von Gruppenfähigkeit sind das pädagogische Ziel. Für die Jahrgangsstufe 7/8 liegt die Identitätsfindung im Zentrum des pädago-gischen Bemühens. Jungen- bzw. Mädchenarbeit und Sexualerziehung sind da-bei wesentliche Aspekte. Diese Schwerpunktsetzung verlangt es, dass, soweit möglich, jeweils ein Kollege und eine Kollegin in der Klasse unterrichten. Schülerinnen und Schüler der Klassen 7 und 8 sind an Förderschule mit dem Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung bereits häufig im 9. oder 10. Schulbesuchsjahr. In diesen Fällen ist verpflichtend auch bereits hier das Schü-lerbetriebspraktikum durchzuführen und eine Integration der Berufsvorberei-tungsinhalte in den allgemeinen Unterricht erforderlich. Für die Jahrgangsstufe 9/10 ist die Berufswahlorientierung Mittelpunkt der Ar-beit. Die einzelnen Aspekte sind im Konzept Übergang Schule-Beruf ausführ-

30

Page 31: Schule an der Froschlake Förderschule mit dem … · Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung darstellt, muss es auch für alle Kolleginnen und Kollegen eine Selbstverständlichkeit

lich dargestellt und werden in ihrer Umsetzung im schulischen Alltag dort vor-gestellt. Ebenfalls spiegelt sich diese Schwerpunktsetzung im Medienkonzept der Schule wieder. Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I, deren Schulfähigkeit erheblich eingeschränkt ist oder die im Rahmen einer Kleingruppe nicht ansprechbar sind, können ebenso wie die Schülerinnen und Schüler der Primarstufe vorüberge-henden Einzelunterricht mit dem Ziel der Wiedereingliederung in die Gruppe erhalten. In jedem Einzelfall sind weitere individuelle Maßnahmen zu entschei-den. Hier ist auch über einen Wechsel in die Werkstattklasse der Schule an der Froschlake nachzudenken. Ein Wechsel des Förderortes in eine allgemeine Schule mit “Gemeinsamem Un-terricht” oder die Beendigung der sonderpädagogischen Förderung sind auch aus der Sekundarstufe heraus das Ziel. 2.2.5. Werkstattklasse – ein spezielles Angebot für die Sekundarstufe In Abstimmung mit dem Jugendhilfedienst, dem Jugendpfleger und der benach-barten Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Lernen wurde 2001 ein erstes Konzept zur Förderung schulmüder Sonderschüler erarbeitet ( s. Anlage 4). Aus diesen ersten Überlegungen hat sich das Rahmenkonzept für die Werkstattklasse entwickelt. Zielsetzungen: 1.Die Teilnahme am Unterricht der Werkstattklasse soll ein Angebot für Schüle-rinnen und Schüler sein, die auf Grund einer erheblichen emotionalen und / oder sozialen Entwicklungsverzögerung nicht am Unterricht der Regelklassen der Förderschule teilnehmen können. Sie reagieren auf diese schwierige Situation mit zunehmender Unterrichtsverweigerung bis hin zum vollständigen Fernblei-ben. Hier soll durch einen möglichst frühzeitigen Wechsel in die Werkstattklas-se einer weiteren Negativentwicklung in einem ersten Schritt vorgebeugt werden und evtl. in einem zweiten Schritt diese Entwicklung nach einem Stillstand wie-der umgekehrt werden. 2.Die besondere Zielsetzung ist die Förderung für den Übergang Schule – Beruf da die Schülerinnen und Schüler der Werkstattklasse die 10jährige Schulzeit aufgrund ihrer Schulbiographie ohne Schulabschluss beenden. Zur Steigerung der Berufs- und Arbeitsfähigkeit sollen Betriebsbesichtigungen, Tagespraktika und Langzeitpraktika aufgebaut, betreut und nachbereitet werden. Die Durchführung spezieller Bewerbungstrainings für benachteiligte Schülerinnen und Schüler konnte mit dem Arbeitsamt Dortmund abgeklärt werden. Teilnehmer sind sowohl Schülerinnen und Schüler der Schule an der Froschlake

31

Page 32: Schule an der Froschlake Förderschule mit dem … · Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung darstellt, muss es auch für alle Kolleginnen und Kollegen eine Selbstverständlichkeit

als auch der benachbarten Dellwigschule (Förderschule mit dem Schwerpunkt Lernen). Rahmenbedingungen: In der Werkstattklasse können 6 Jugendliche unterrichtet werden, die der Grup-pe der Schwerstbehinderten nach § 10 AO-SF zugeordnet sein müssen. Der Stundenrahmen wurde der besonders geringen Belastbarkeit der Jugendli-chen angepasst um sicherstellen zu können, dass sie auch wieder ein positives Gefühl des Durchhaltens entwickeln können. Nach individueller Belastbarkeit können sie teilweise am Unterricht ihrer Herkunftsklassen oder anderer Klassen teilnehmen. Der Mittwoch ist Praktikumstag, die Arbeitszeit für die Jugendli-chen wird hier zwischen Betrieb, Schulsozialarbeiter und Jugendlichem abge-sprochen. Übergänge: Ein Wechsel von der regulären Klasse der Schule an der Froschlake in die Werkstattklasse ist möglich, wenn die Klassenkonferenz dies vorschlägt, ein Be-ratungsgespräch des Schulsozialarbeiters und /oder Sonderpädagogen der WK mit Erziehungsberechtigten und Jugendlichen stattgefunden hat und alle Betei-ligten zu dem Ergebnis kommen, dass dies ein richtiger Förderschritt sein kann. Weitere Voraussetzung ist der Kapazitätsrahmen der WK. Ein Wechsel von der Dellwigschule in die WK ist nach Beratung der Schullei-tungen, einem Beratungsgespräch mit bisheriger Klassenleitung, Erziehungsbe-rechtigten und Schülerin bzw. Schüler und nach Prüfung der Kapazitäten der WK möglich. Ein Wechsel zurück in die regulären Klassen kann bei erfolgreicher Mitarbeit schrittweise ermöglicht werden, wenn die Erziehungsberechtigten und Jugendli-chen dies wünschen. Dieser Übergang wird durch die Kollegen der WK vorbe-reitet und begleitet. Zeugnisse: In Anlehnung an die Zeugnisse der Förderschule mit dem Schwerpunkt Lernen erhalten die Schülerinnen und Schüler der Werkstattklasse ein Zeugnis in Berichtsform je unterrichtetem Lernbereich. Der Bericht wird durch Noten auf der Basis der erreichten Klassenstufe ergänzt. Die Dortmunder Förderschulen mit dem Schwerpunkt Lernen erarbeiten zur Zeit ein Zeugniskonzept, dass die Vorgaben des Schulgesetzes vom 01.08. 2005 berücksichtigt. Wenn dies vorliegt, sollte es nicht nur für Schüler mit dem weiteren Förderbedarf Lernen, sondern auch für die Schüler der Werkstattklasse reflektiert werden.

32

Page 33: Schule an der Froschlake Förderschule mit dem … · Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung darstellt, muss es auch für alle Kolleginnen und Kollegen eine Selbstverständlichkeit

Personale und sächliche Bedingungen: Für die Durchführung der Maßnahme ist eine Kooperation zwischen Sonderpädagogen und Schulsozialarbeiter/in erforderlich. Nachdem zunächst Anteile einer Lehrerstelle über das Programm „Zeitbudget“ für das Schuljahr 02/03 für diese Arbeit gewonnen werden konnten, steht nun eine Stelle Schulsozialarbeit in Verknüpfung mit Schreiner aus diesem Pro-gramm zur Verfügung. Die Verlängerung der Förderung muss jährlich beantragt werden. Die finanziellen Mehrkosten, die durch den besonderen Bedarf der WK entste-hen, werden durch die Finanzmittel für die Schulsozialarbeit gedeckt. Evaluation: Die Weiterentwicklung des 2001 begonnenen Konzeptes zur Förderung schul-müder Jugendlicher in Lütgendortmund hin zur Werkstattklasse ist ein wesentli-cher Bereich der Schulentwicklung im Modellvorhaben „Selbstständige Schule“ Die Erstellung eines ersten Evaluationskonzeptes für diesen Arbeitsbereich ist für das Schuljahr 05/06 abgesprochen. (vgl. C ) 2.2.6. Übergang Schule und Beruf Das Konzept Übergang Schule und Beruf umfasst die Berufswahlorientierung und darüber- hinaus gehende Aspekte der Lebensplanung der Schülerinnen und Schüler. „Im Rahmen der Berufswahlorientierung sollen junge Menschen befähigt wer-den, eigene Entscheidungen im Hinblick auf den Übergang ins Erwerbsleben vorzubereiten und selbstverantwortlich zu treffen. Mädchen und Jungen sollen darin unterstützt werden, ihre individuellen fachlichen Interessen und Fähigkei-ten ohne frühzeitige Einschränkungen durch tradiertes Rollenverhalten selbst-bewusst weiter zu entwickeln. Dazu sollen Kenntnisse über die Wirtschafts- und Arbeitswelt vermittelt und Hilfen für den Übergang in eine Ausbildung, in wei-tere schulische Bildungsgänge oder in ein Studium gegeben werden.“ (RdErl . Vom 23.9.99) Angesichts der Veränderungen in Gesellschaft und Arbeitswelt haben besonders benachteiligte Jugendliche weniger Chancen und Zukunftsperspektiven und die Berufswahl wird für sie immer komplizierter. Auf dieser Annahme basiert das Konzept zum Übergang Schule und Beruf der Schule an der Froschlake.

33

Page 34: Schule an der Froschlake Förderschule mit dem … · Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung darstellt, muss es auch für alle Kolleginnen und Kollegen eine Selbstverständlichkeit

Schülerinnen und Schüler mit dem Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung bereitet der Übergang in die Arbeitswelt oft erhebliche Schwierig-keiten. Die gefragten Schlüsselqualifikationen (s. Abb. 2 oben) sind gerade für sie schwer zu erlangen. Als zielgleich arbeitende Förderschulform sind zum einen die Anforderungen der allgemeinen Schule zu berücksichtigen, um den abgehenden Schülerinnen und Schülern Chancengleichheit zu verschaffen, zum anderen ist der individuel-le Förderbedarf der Jugendlichen nicht aus den Augen zu verlieren. Dabei sind zu berücksichtigen: „... die drei wesentlichen Lernstränge auf dem Weg zur Berufswahlreife (...) Die Hinführung der Schüler zu einem berufswahlbezogenen Problembewusst-sein, zur Selbstreflexion und Selbsterkenntnis sowie zur Eigenaktivität bei der Berufswahlvorbereitung. Die Vermittlung wesentlicher Kenntnisse und Kompetenzen, die für eine subjek-tiv wie objektiv befriedigende Berufswahl und Laufbahnentscheidung erforder-lich sind.

34

Page 35: Schule an der Froschlake Förderschule mit dem … · Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung darstellt, muss es auch für alle Kolleginnen und Kollegen eine Selbstverständlichkeit

Die Hinführung zu einer realistischen Einschätzung der eigenen Fähigkeiten, Interessen, Möglichkeiten und Grenzen.“ (KLIPPERT, Berufswahlunterricht, Weinheim 1987, in : Hörsken, Schule und Berufswelterfahrung, nds 11/98) Fehlen die nötigen Hilfen, ist die Wahrscheinlichkeit des Scheiterns oder der Desorientierung sehr hoch. Besonders die Entwicklung eines realistischen Selbstkonzepts, die Förderung der Frustrationstoleranz und des Durchhaltever-mögens müssen hier in der schulischen Arbeit neben der Vermittlung von Kenntnissen und Fertigkeiten besondere Beachtung erlangen. Die individuelle Förderplanung hat die Aspekte der Berufswahlorientierung und Lebensplanung zu berücksichtigen. Die Schülerinnen und Schüler sollen in dem Berufswahlunterricht ganzheitlich angesprochen werden und realitätsnahe Lernerfahrungen durch Übungshandeln machen können, die ihnen Sicherheit geben. Das regelmäßige Angebot von Lehrerbetriebspraktika ist vorhanden und wird insbesondere von Kolleginnen und Kollegen, die keine außerschulischen Ar-beitswelterfahrungen haben, gern genutzt. So lernen sie aktuelle Entwicklungen kennen und können authentisch und kompetent vermitteln. Klasse 7 und 8 Ab der Klasse 7 wird der Arbeitslehreunterricht mit den Fächern Technik, Hauswirtschaft und Wirtschaftslehre gemäß des Hauptschullehrplanes durchge-führt. Bereits zu diesem Zeitpunkt setzt die Vernetzung mit den anderen Unter-richtsfächern ein. Die Inhalte der Berufswahlvorbereitung und Lebensplanung sind in den anderen Fächern mit den Inhalten der Arbeitslehre abzustimmen. Die eingeführten Un-terrichtswerke bieten für die oberen Jahrgänge diese Passung an, ansonsten ist sie durch gezielte didaktisch-methodische Entscheidungen zu schaffen . Durch offene Arbeitsformen, projektorientiertes Arbeiten und Expertenbefragungen ist dieser Bezug zu erstellen. Bewerbungstrainings mit allen dazugehörenden Aspekten setzen in der Phase der Berufsfindung ein. Die Bandbreite reicht von der Erstellung von Lebenslauf und Bewerbungsschreiben im Rahmen des Deutschunterrichtes bis zu Video ge-stützten Gesprächstrainings und Simulation von Testsituationen. Materialien sind in immer wieder aktualisierter Form vorhanden, Kontakte zu den externen Anbietern werden gehalten und dem Bedarf der jeweiligen Schülerinnen und Schüler angepasst. Für die intensive Ausformung dieses Arbeitsfeldes und für die Arbeit in der Werkstattklasse ist z.Zt. ein Schulsozialarbeiter mit handwerkliche Ausbildung als Schreiner über das Programm Zeitbudget beschäftigt. Aus diesem Grund ist es möglich, dass die vorhandene Mediensammlung von dem Schulsozialarbeiter

35

Page 36: Schule an der Froschlake Förderschule mit dem … · Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung darstellt, muss es auch für alle Kolleginnen und Kollegen eine Selbstverständlichkeit

gepflegt wird, dessen Arbeitsbereiche u.a. die Berufswahlorientierung und die Werkstattklasse sind. Die Zusammenarbeit mit den jeweiligen Lehrerinnen und Lehrern, Einzelgespräche mit und Betreuung der Schülerinnen und Schüler (in-dividuelle Förderung ) und der Kontakt zu den Betrieben und anderen Einrich-tungen fördern eine konstruktive Arbeit in dem großen Feld des Überganges Schule und Beruf. Er führt und aktualisiert auch die Kartei der Betriebe, in denen Praktika möglich sind und die für Betriebsbesichtigungen zur Verfügung stehen. Außerschulische Lernorte sind zum einen exemplarisch ausgewählte Betriebe, die verschiedene Produktions- und Arbeitsbereiche repräsentieren. Es sollten ein Betrieb der industriellen Fertigung, ein Handwerksbetrieb und eine außerbe-triebliche Ausbildungsstätte besucht werden. Das methodische Vorgehen muss den Lernausgangslagen der Schülerinnen und Schüler angepasst werden und die Betriebe sollten nicht zu früh in der Schullaufbahn besichtigt werden, d.h. in der Klasse 9 nach dem ersten Praktikum . Weitere außerschulische Lernorte sind das „BIZ“ Berufsinformationszentrum der Bundesagentur für Arbeit , die DASA, Tage der offenen Tür der Berufskollegs, JOB Fit –Börsen und von verschiede-nen Anbietern durchgeführte Kompetenzschecks, die Planung der Besuche ist rechtzeitig in die Jahresplanung der Klassen zu integrieren und verbindlich. Klasse 9 und 10 In den Klassen 9 und 10 werden Schülerbetriebspraktika durchgeführt, wobei das erste in der Regel dreiwöchig ist. Beginn des Praktikumzeitraums ist jeweils die dritte Woche nach den Herbstferien. Das zweite Praktikum ist ein Langzeitpraktikum , jeden Mittwoch im ganzen Schuljahr sind die Jugendlichen in einem Betrieb. Der Erlass sieht vor, dass die Schülerinnen und Schüler das Fach Arbeitslehre und den Wahlpflichtunterricht in dieser außerschulischen Form durchführen können. Die Vorbereitung und die Begleitung der Schülerinnen und Schüler erfolgt in Kooperation des Klassenteams und des dafür beschäftigten Schulsozialarbeiters. Schülerinnen und Schüler, die aufgrund ihrer persönlichen Situation Verschie-bungen in ihrer Schullaufbahn haben, werden bzgl. Praktika, Betriebsbesichti-gungen, Teilnahme an Besuchen außerschulischer Lernorte individuell beraten und betreut. Die Schule an der Froschlake vergibt die Hauptschulabschlüsse nach den Klas-sen 9 und 10. Für Schülerinnen und Schüler, die keinen Ausbildungsplatz bekommen, ist der Wechsel in die verschiedenen Bildungsgänge der Berufskollegs oder in die Ein-richtungen der überbetrieblichen Berufsausbildung ( BüE) möglich.

36

Page 37: Schule an der Froschlake Förderschule mit dem … · Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung darstellt, muss es auch für alle Kolleginnen und Kollegen eine Selbstverständlichkeit

Die Verantwortlichkeiten im schulischen System teilen sich Klassenteam, Schulsozialarbeit und Schulleitung/Beratung. Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer planen und führen Unterricht durch. Sie sind für die individuelle Förderplanung zuständig und arbeiten mit den Eltern zusammen. Sie führen Aufsicht bei den Besuchen außerschulischer Lernorte. Sie arbeiten mit dem Schulsozialarbeiter zusammen. Der Schulsozialarbeiter begleitet die Schülerinnen und Schüler vor, während und nach der Praktika individuell. Er hält Kontakte zu den Betrieben und Maß-nahmeträgern. Er organisiert und bereitet die Betriebsbesichtigungen vor, pflegt Listen, Karteien und Mediensammlung. Er arbeitet mit den Eltern und den Leh-rerinnen und Lehrern zusammen . Die Schulleitung (Beratung) ist verantwortlich für alle Außenkontakte, für die Kooperation mit dem Schulverwaltungsamt. Sie plant und moderiert die Koor-dinationsgespräche mit dem Schulsozialarbeiter und den Lehrerinnen und Leh-rern. Sie sorgt für die Weiterentwicklung des Konzeptes. 4-Säulen-Modell der Schule an der Froschlake Übergang Schule und Beruf Betriebsbe- sichtigung Außer- schulische Lernorte BIZ,....

3-Wochen- Praktikum

Langzeit- Praktikum

Einzelmaß- nahmen zur Berufs-findung Werkstatt- klasse

Arbeitslehreunterricht Wirtschaft - Technik – Hauswirtschaft APO- SI Berufswahlorientierung und Lebensplanung Schwerpunkt in den Klassen 9/10 Arbeits- und Sozialverhalten im Zeugnis Aspekt in allen Fächern ab Klasse 7 Förderplanung Die Berufsberatung fördert die Berufsausbildung von lernbeeinträchtigten und sozial benachteiligten Auszubildenden, wenn ohne die Förderung eine Ausbil-dungsstelle in einem Betrieb nicht vermittelt werden kann oder ein Abbruch der Ausbildung droht.

37

Page 38: Schule an der Froschlake Förderschule mit dem … · Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung darstellt, muss es auch für alle Kolleginnen und Kollegen eine Selbstverständlichkeit

Die erforderliche Zusammenarbeit mit der Bundesagentur für Arbeit (s. Ablauf-plan B) beginnt spätestens im 9. Schulbesuchsjahr, so dass sich die Schülerinnen und Schüler rechtzeitig ausbildungssuchend melden können. Schülerinnen und Schüler, die ohne Schulabschluss die Schule verlassen, wer-den von der Bundesagentur für Arbeit und anderen Trägern in besonderen Maß-nahmen auf das Berufsleben vorbereitet. Die Herstellung der Ausbildungsreife ist insbesondere für diese Jugendliche erster Schritt . Die Schule arbeitet hier wie bereits geschildert vorbereitend und unterstützend (vgl. RdErl. Vom 23.2.2000). Die einzelnen Arbeitsablaufpläne sind im Teil B des Schulprogramms abgelegt. Anlage 7: Bescheinigungen etc. zu Ü-S-B. 2.2.7. Medienkonzept für die Schule an der Froschlake Einleitung Die neuen Technologien dringen unaufhaltsam in nahezu alle Arbeits- und Le-bensbereiche vor. Besonders Multimedia und Telekommunikation sind zu Be-stimmungsfaktoren für die Informationsgesellschaft geworden, in der infolge des raschen technologischen Wandels zusehends neue berufliche Qualifikatio-nen erforderlich werden. Angesichts einer kaum mehr überschaubaren Wissens-explosion wird lebensbegleitendes Lernen unter Einbeziehung der sog. Neuen Medien zu einem unabdingbaren Muss für alle Formen der Aus- und Weiterbil-dung in der Informationsgesellschaft. Einschlägige Verordnungen schulischer Bildung tragen dem Rechnung. Neben der Bereitstellung von Wissen respektive der dazu erforderlichen Zugänge, ist eine entsprechende Fach-, Methoden- und Sozialkompetenz, d.h. ein Mindestmaß an Kenntnissen, Fähigkeiten und Fertig-keiten im Umgang mit den neuen Technologien, erforderlich. Daraus ergibt sich für die schulische Praxis die Aufgabe, geeignete methodische Zugangsweisen zu entwickeln und zu evaluieren. Die Einbeziehung neuer Medien sollte daher in allen Schularten bzw.- stufen erfolgen und möglichst früh beginnen, da Schülerinnen und Schüler weitaus we-niger Berührungsängste mit den neuen Technologien haben und sich dadurch rechtzeitig die geforderten Qualifikationen für das spätere Berufsleben verfesti-gen können. Demzufolge ist es angezeigt, schon Schülerinnen und Schüler auf den verantwortlichen Umgang mit den neuen Technologien vorzubereiten (Me-dienmündigkeit), um mögliche negative Folgen wie beim unkontrollierten Fern-sehkonsum zu minimieren. Der Zugang zu und der Umgang mit telematisch vermittelten Bildungsangeboten - speziell die Nutzung des Computers – sollte für Schülerinnen und Schüler als dringlich Aufgabe gesehen werden. Daraus abgeleitet lassen sich die (neuen) Aufgaben der Förderschule im Hin-blick auf eine multimedial veränderte Gesellschaft wie folgt beschreiben:

38

Page 39: Schule an der Froschlake Förderschule mit dem … · Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung darstellt, muss es auch für alle Kolleginnen und Kollegen eine Selbstverständlichkeit

Vermittlung von Fähigkeiten und Kenntnissen zur Arbeit mit dem PC Anwendungsbezogene Kenntnisse im Bereich „Berufsorientierung“ Unterstützung individueller Förderung im Bereich Basisqualifikation Individuelle Förderung im schulischen Fächerkanon Möglichkeit der Ablösung sekundärer Lernmotivation hin zu primärer

Lernmotivation Möglichkeit der Teilhabe an gesellschaftlichem Fortschritt

Wie alle anderen Bausteine des Schulprogramms auch, muss dieses Medienkon-zept regelmäßig evaluiert und aufbauend auf den dabei gewonnenen Erkenntnis-sen überprüft und ggf. angepasst werden. Die Variablen sind dabei insbesonde-re:

die Entwicklung des Zugangs zu Medien außerhalb der Schule, die Entwicklung der Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten beim Ü-

bergang in unsere Schule, die technische Entwicklung, die Entwicklung des Angebots an Lehr-/Lernmaterial (online wie offline), die bei der Umsetzung dieses Konzepts gemachten Erfahrungen, Ergebnisse wissenschaftlicher Untersuchungen und künftige Empfehlun-

gen der e-nitiative.nrw. Durch die genannte fortschreitende technische Entwicklungen werden in Lern- und Lehrkontexten gängige "alte Medien“ (wie Buch, Film oder Tonband) zu-nehmend durch sogenannte "Neue Medien" (wie Multimedia und Internet) er-gänzt. Gerade von diesen neuen Medientechnologien werden im Bildungssektor - zumeist noch immer unkritisch - deutliche Verbesserung in der Aus- und Wei-terbildungspraxis erwartet. Dieses Medienkonzept für den Gebrauch neuer Me-dien schließt „alte Medien“ nicht aus, sondern geht davon aus, dass große Teile des Wissenserwerbs gerade auch über diese alten Medien geschieht. Nur eine Kombination beider ermöglicht ein auch umfängliches Lernen, weil es vielfälti-ge Methoden des Wissenserwerbs beinhaltet. Damit - neue wie alte - Medien den Wissenserwerb in der Schule aber tatsächlich in der intendierten Form un-terstützten können, muss ihre didaktische Aufbereitung und der Einsatzzweck zielorientiert geplant werden. Dies geschieht im folgenden für den Einsatz neuer Medien. Allgemeine Zielsetzung Im Baustein „Nutzung von Medien“ sind im Wesentlichen drei Punkte zu nen-nen, die die Arbeit mit den Medien Sachbücher, Lexika und Bibliotheken ergän-zen:

Vielseitiges Arbeiten und Lernen mit dem Computer (Arbeits- und Lern-programme) im Computerfachraum (und an den Medienecken)

39

Page 40: Schule an der Froschlake Förderschule mit dem … · Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung darstellt, muss es auch für alle Kolleginnen und Kollegen eine Selbstverständlichkeit

Offline- und Online-Recherche mit Hilfe des Internets und Microsoft En-carta Enzyklopädie (Netzwerk)

Kommunikation –via E-Mail und Chat Im Baustein „Medienerstellung“ ist anvisiert:

Textproduktion mittels Textverarbeitung Microsoft Word Bildbearbeitung mit Scanner und Digitalkamera mit einer Bildbearbei-

tungssoftware (z. B. Paint Shop Pro 8) Text-Bildkombinationen erstellen (Zeitungen, Internetseiten/ Schulhome-

page, Präsentationen) mit Microsoft Word, Microsoft PowerPoint, Micro-soft Excel, Microsoft FrontPage

Im Baustein „Medien kritisch reflektieren“ ist vorgesehen:

Kritische Analyse von Internetseiten, Druckerzeugnissen (Broschüren, Plakaten, Zeitungen durch Teilnahme an Zeitungsprojekten) und Filmen

Thematisierung der Veröffentlichungsbedingungen des Internets und Trennung von Entertainment und Information

Zielsetzung für die Klassen 1-4 (Bausteine Nutzung und Erstellung) Die Arbeit mit dem Computer sollte in der Primarstufe in erster Linie in der Medienecke im Klassenraum erfolgen. Die Einsatzmöglichkeiten sind hier viel-fältig, wobei der Computer grundsätzlich als differenziertes Lernangebot in den Unterricht integriert wird. Er kann zur inneren Differenzierung, im Rahmen von Lernzirkeln, im Wochenplan oder in Freiarbeitsphasen eingesetzt werden. Dies schließt einen Einsatz als Verstärker in ‚besonderen’ Situationen mit ein. Inhaltliche Ziele Die Schwerpunkte der Arbeit sind auf folgende Ziele ausgerichtet:

1. selbstverständlicher Umgang mit dem PC Die Schüler arbeiten im Unterricht selbstverständlich und selbstständig mit dem Computer, der den Status des Besonderen verliert, da er in diese tägliche Arbeit im Unterricht integriert ist.

2. sicherer Umgang mit Spiel und Lernprogrammen (hier: Lernwerkstatt) Die Schüler bewegen sich selbstständig innerhalb der Menüs der Lernwerkstatt.

3. Grundkenntnisse in der Texterstellung (hier: word) Die Schüler können das Textverarbeitungsprogramm selbstständig öffnen und sich in dem Programm so zurechtfinden, dass eigene Texte erstellt werden können. Formatierungsarbeiten sind noch nicht notwendig, können aber optional eingeführt werden.

4. Speichern selbst erstellter Texte (Präsentationen)

40

Page 41: Schule an der Froschlake Förderschule mit dem … · Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung darstellt, muss es auch für alle Kolleginnen und Kollegen eine Selbstverständlichkeit

Die Schüler können ihre Arbeitsergebnisse selbstständig sowohl in ihren Ordner auf der Fest-platte als auch auf einen Wechseldatenträger speichern. Auf der Lehrerkonferenz vom 01. 09. 2005 wurden diese Ziele als verbindliches Kompetenzniveau festgelegt. Die folgende zeitliche Handreichung ist als Vorschlag zu sehen, der Lerngrup-penabhängig umgesetzt werden kann: 1./ 2. Schuljahr Fach/ Bereich Inhalte Programme Umgang mit dem PC Bildschirm, Maus, Tastatur kennen

lernen, Ein- und ausschalten des Computers, Öffnen und schließen bestimmter

Programme, einfacher Umgang mit den Program-

men (soweit erforderlich).

Lernwerkstatt word

Schreiben Texte abschreiben, Rechtschreibübungen.

Lernwerkstatt word

Lesen Lesen eigener und fremder Texte, Korrigieren eigener und fremder Tex-

te.

Lernwerkstatt word

Rechnen Arithmetik, Geometrie, Logikspiele.

Lernwerkstatt

3./ 4. Schuljahr Fach/ Bereich Inhalte Programme Umgang mit dem PC selbständiger Umgang mit den Pro-

grammen (Menüführung) in ihrer Komplexi-tät,

Speichern von Dateien, Öffnen gespeicherter Dateien.

Lernwerkstatt word

Schreiben freies Schreiben und selbständiges Korrigieren,

publizieren, Rechtschreibübungen, Lückentexte usw.

Lernwerkstatt word

Lesen Vorlesen eigener und fremder Texte, Korrigieren eigener und fremder Tex-

te.

Lernwerkstatt word

Rechnen schriftliche Rechenverfahren, Größenverhältnisse.

Lernwerkstatt

Zudem können durch die Arbeit am PC Förderbedarfe im Bereich der sozialen und emotiona-len Entwicklung gefördert werden.

41

Page 42: Schule an der Froschlake Förderschule mit dem … · Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung darstellt, muss es auch für alle Kolleginnen und Kollegen eine Selbstverständlichkeit

Selbstständigkeit

Lernmotivation

Kooperation

Konzentration und Ausdauer

Förderziele28.06.05 - v4

Selbstbestimmtes Lernen bezogen auf Inhalt und TempoSelbstständiger Umgang mit dem Computer

Gemeinsames Arbeiten am ComputerHelfersysteme um unterschiedliche Wissensstände anzugleichen

Hilfe bei Texterstellung und Korrektur

Zielsetzung für die Klassen 5-7 ( Bausteine Nutzung und Erstellung ) In den Klassen 5-7 werden verstärkt Fertigkeiten im Umgang mit der Software vermittelt. Dies geschieht auch im Rahmen der Integration des Computers in den Unterricht, speziell in den Fächern Englisch und Naturwissenschaften. Hier werden erste Grundlagen vermittelt, um im Sinne einer Medienkompetenz den verantwortungsvollen Umgang mit dem Computer und eine realistische Bewer-tungskompetenz entwickeln zu können. Die Schülerinnen und Schüler lernen das Medium Internet für die Informationsrecherche zu unterschiedlichen The-men zu nutzen. Hinzu kommt die Nutzung der kommunikativen Möglichkeiten des Internets. Eine weitere relevante Bedeutung erfährt die Anwendung von Textprogrammen, deren Bedienung in diesen Klassen auf weitere Bereiche ausgedehnt wird. Hinzu kommen Nutzung unterschiedliche Lernprogramme für die einzelnen im Fächerkanon vorgesehenen Unterrichtsfächer. Internet Entsprechend der beiden zentralen Verwendungsoptionen des Internets (Infor-mationsträger sowie Kommunikationswerkzeug), ergibt sich aus dieser zweifa-chen Leitzielorientierung ein dualer Aufbau in einen Grund- und einen Aufbau-kurs. Inhaltlich werden im Grundkurs (Klasse 5) rudimentäre Handlungsfertigkeiten erlernt, die es erlauben, mittels eines Browsers an einem mit entsprechender Hardware und Software ausgestatteten bzw. konfigurierten Computer im Inter-net Informationen zu suchen und zielorientiert zu navigieren. Zusätzlich wird grundlegendes Wissen über Begriffe und Abkürzungen vermittelt, deren Kennt-nis zur sprachlichen Erläuterung grundlegender Handlungsfertigkeiten am Com-puter notwendig ist. Der Aufbaukurs (Klasse 6-7) umfasst fortgeschrittene Handlungsfertigkeiten wie das Drucken oder Speichern von Seiten, das Able-gen, Kategorisieren und Anwenden von Favoriten beim Navigieren im WWW sowie das Empfangen, Lesen und Versenden von E-Mails; dementsprechend werden auch die benötigten Abkürzungen und Begriffe Gegenstand dieses Auf-baukurses:

42

Page 43: Schule an der Froschlake Förderschule mit dem … · Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung darstellt, muss es auch für alle Kolleginnen und Kollegen eine Selbstverständlichkeit

Grundkurs Klasse 5 Aufbaukurs Klasse 6-7 Mit dem Browser navigieren

Browser starten und beenden

Oberfläche benutzen Rollbalken benutzen Direkteingabe von URL Link aktivieren Links aus Verlaufsprotokoll

nutzen Taste „Vorwärts“ Favoriten speichern Taste „Rückwärts“ Favoriten aktivieren Taste „Startseite“ Favoriten verwalten Taste „Abbrechen“ Internetseite lokal speichern Taste „Aktualisieren“ Internetseite offline lesen Taste „Drucken“ Internetseite offline drucken Im weltweiten Da-tennetz suchen

Taste „Suchen“

Einfache Suchdienstnutzung Suchkataloge Suchmaschinen

Komplexe Suchdienstnut-zung Verwendung logischer Ope-ratoren Metasuchmaschinen

Elektronische Post-dienste nutzen

Mailprogramm aufrufen und beenden

E-Mail ohne und mit Anhang lesen

E-Mail ohne und mit Anhang beantworten

E-Mail ohne und mit Anhang versenden

E-Mails mit und ohne An-hang verwalten

Anhänge in Zielordnern lokal speichern und abrufen

FTP, IRC und Use-net nutzen

Programmdateien über FTP herunterladen und lokal spei-chern

Dateien aufrufen und de-komprimieren

Erweiterungsprogramme installieren und in den Brow-ser integrieren

An einer Diskussionsgruppe über IRC teilnehmen

Informationsdienste im Use-net nutzen: Eintrag als Mit-glied, Abfrage und Aufruf aktueller Nachrichten

Optional können die Inhalte von Grund- bzw. Aufbaukurs, die aus einzelnen Bausteinen resultierend aus dem differenzierten Lernzielkatalog zusammenge-

43

Page 44: Schule an der Froschlake Förderschule mit dem … · Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung darstellt, muss es auch für alle Kolleginnen und Kollegen eine Selbstverständlichkeit

stellt wurden, erweitert werden sowie einzelne Bausteine verschoben, besonders akzentuiert oder auch weggelassen werden. Textverarbeitung

einfache Texte erstellen Erstellen eines einfachen Textlayouts (Schriftart, -stil, -größe, Textausrichtung, Text-

farbe) Texte formatieren Texte gestalten (z.B. Rahmen/Farben/Bilder/Tabellen) Objekte einfügen mit Texten umgehen (speichern/löschen/laden [auch Internet]) erweitertes Öffnen und Speichern von Dateien (Nutzen unterschiedlicher Verzeichnis-

se und Datenträger) Anwendung der Zwischenablage (Kopieren, Einfügen, Ausschneiden) Benutzen der Rechtschreibprüfung Benutzen der automatischen Silbentrennung Einfügen von vorgefertigten Bilder (Bildausrichtung)

Lernsoftware

Starten und Beenden des Programms einfache Fensterfunktionen (schließen, verkleinern, vergrößern) Handhabung von Programmmenues Öffnen und Speichern von Dateien Ausführen einfacher Operationen

Zielsetzung für die Klasse 8 ( Bausteine Nutzung, Erstellung und kritische Reflexion) Ein Schwerpunkt für Klasse 8 bildet die Berufsorientierung sowie die dafür be-nötigten Fertigkeiten. Das Hauptaugenmerk liegt dabei im Anfertigen von Be-werbungsunterlagen, für die weitergehende Kenntnisse im Bereich der Textver-arbeitung notwendig sind. Auch das Medium Internet wird diesbezüglich einge-setzt. Berufsvorbereitung Informationen sammeln (Internet/Software/Datenbanken) entsprechende Behörden/Ämter kontaktieren (Adressen/Telefonnummern etc.) Textverarbeitung beherrschen (Lebenslauf/Bewerbung) Referate eigenständig Texte produzieren (mit Hilfe von Software oder Internet) sicherer Umgang mit der Tastatur und der Maus sicherer Umgang mit dem Internet (Adressen/Suchmaschinen etc.) Datenschutz/Missbrauch Welche Daten dürfen persönlich genutzt werden? (z.B. Software) Welche Daten aus dem Internet dürfen genutzt werden?

44

Page 45: Schule an der Froschlake Förderschule mit dem … · Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung darstellt, muss es auch für alle Kolleginnen und Kollegen eine Selbstverständlichkeit

Welche Daten dürfen vervielfältigt werden? (Sicherheitskopien vs. Raubkopien) Wie stellt sich die rechtliche Lage dar? (Software/Daten) Was ist strafbar? Was ist erlaubt? Bereich 'Lebenspraxis’/Internet Umgang mit Behörden (Öffnungszeiten, Anmeldungen etc.) Preisrecherchen Fahrpläne (Bus und Bahn) Transparenz bei den Kosten der Internet – Nutzung (Hilfsprogramme) Zielsetzung für die Klassen 9 und 10 ( Bausteine Nutzung, Erstellung und kritische Reflexion) Die für die Klassen 9 und 10 vorgesehenen Ziele können additiv betrachtet wer-den. Neben den bereits erworbenen Fertigkeiten wird hier der Raum für weitere (optionale) Nutzungsmöglichkeiten des Computers gegeben. Umgang mit Peripherie Geräten Scanner Digital-Camera Videocamera etc. Homepage Elemente einer Homepage (Struktur/Seitenaufbau/Vernetzung der Elemente) versch. Homepages vergleichen (Qualität / Attraktivität / Bedienerfreundlichkeit) eine Klassenhomepage entwickeln und erstellen (evtl. mit Hilfe von PowerPoint oder im Ex-plorer) sich selber präsentieren [Öffnung von Schule] Nutzung verschiedener Editoren (FrontPage…) Sicherheit Wie kann man Daten/ PC vor fremden Zugriffen schützen? Firewall Antivirenprogramme Wie schützen sich andere Benutzer vor fremden Zugriffen? Welche Tricks (legal/illegal) gibt es, um auf fremde Daten/PC zuzugreifen? Trojaner Dialer PowerPoint Erstellen einer Folie Nutzen der Vorlagen Organigramme kennen lernen und erstellen Anfertigen einer Präsentation (mit und ohne Animationen) Excel Tabellen mittels Excel erstellen einfache Kalkulationen durchführen (Prozentrechnung…) Diagramme erstellen (Kreisdiagramm, Säulendiagramm…)

45

Page 46: Schule an der Froschlake Förderschule mit dem … · Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung darstellt, muss es auch für alle Kolleginnen und Kollegen eine Selbstverständlichkeit

Bildbearbeitung Scannen von Bildern Nutzung der Digitalkamera Bearbeitung von Bildern

Ausstattung und Wartung Hardware Die Hardware-Austattung wird derzeit erneuert, eine Vernetzung der Einzel-rechner im PC-Raum ist ebenso im Aufbau wie die Vernetzung der Klassen-computer. Software Ebenso wie Hardware befindet sich auch die Software-Ausstattung derzeit im Aufbau. Zurzeit verfügt die Schule an der Froschlake über folgende Softwareli-zenzen: ct’/ ODS – Server Software auf LINUX-Basis Star Office 6.0 Softmaker Office Lernwerkstatt 5 Wartung Support und Wartung der Computer und v.a. des Server und der Serversoftware soll extern organisiert werden, da der Kompetenzstand im Kollegium dazu nicht ausreicht bzw. der Arbeitsaufwand für diesen Bereich eines enormen Zeitauf-wandes bedarf. Medienkompetenz der Kolleginnen und Kollegen Alle Kolleginnen und Kollegen verfügen über Basis-PC-Kenntnisse, wobei die erweiterten Kompetenzen sehr unterschiedlich ist. Um die Ziele des Medienkon-zepts erreichen zu können, müssen alle Kolleginnen und Kollegen auf einen Kompetenzstand gebracht werden, der es ermöglicht, die Ziele bis einschließlich Klasse 8 verbindlich zu erreichen. Da ein Einsatz in allen Klassenstufen möglich und evtl. auch erforderlich ist, ist diese Forderung an alle Kolleginnen und Kol-legen zu richten. Diese unterrichtsbezogene Kompetenz wird in schulinternen Fortbildungen er-worben werden können. Eine kollegiumsbezogenen Kompetenzerhebung wird durchgeführt und auf dieser Grundlage ein Fortbildungsprogramm erstellt wer-den.

46

Page 47: Schule an der Froschlake Förderschule mit dem … · Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung darstellt, muss es auch für alle Kolleginnen und Kollegen eine Selbstverständlichkeit

2.2.8. Klassen- und stufenübergreifende Lernerfahrungen / Projekte Lernerfahrungen, die außerhalb der gewohnten Lerngruppe gemacht werden können, bieten den Schülern neue Aspekte. Bislang versäumtes Lernen kann in einer altersgemischten Gruppe durch die Orientierung an anderen Schülern mit vergleichbarem Lernstand ohne Verlust der Gruppenzugehörigkeit nachgeholt werden. Kinder und Jugendliche mit besonderen Interessen und Fähigkeiten können sich zu Arbeitsgemeinschaften zusammenfinden und gezielter an “ih-rem” Thema arbeiten. Ein gruppenbezogenes Arbeiten in Arbeitsgemeinschaften bzw. in Projektgruppen soll Lernerfahrungen außerhalb des im schulischen All-tag oft erfahrenen Konkurrenzerlebens möglich machen. Dieses Angebot zum Arbeiten in themenzentrierten, handlungsorientierten Ar-beitsgemeinschaften ist fest im Stundenplan verankert und ist ein durchgängiges Prinzip unserer schulischen Arbeit. Diese Maßnahme ist für die Schüler der Klassen 4 - 6 ein verlässliches Angebot, ihre Entscheidung für eine Arbeitsge-meinschaft soll verbindlich für einen zuvor festgelegten Zeitrahmen sein. Für die Klasse 7-10 können diese klassenübergreifenden Arbeitsformen im Wahlpflichtunterricht sichergestellt werden. Durch die APO-Sek I wurden die Regelungen zur Wahl und zum Wechsel der Gruppen festgelegt. Gegenüber un-serer bisherigen Praxis hat es hier einschneidende Veränderungen (Wahlein-schränkungen) gegeben, die wir nach geeigneter Zeit bewerten müssen. 2.2.9. Öffnung des Unterrichts - Experten und außerschulische Lernorte- Neben den Lernerfahrungen in unterschiedlichen Lerngruppen erscheint es für den Aufbau einer positiven Entwicklung in den Bereichen der Emotionalität und Soziabilität dringend erforderlich, außerunterrichtliche und außerschulische Lernangebote anbieten zu können. Lebensweltorientierung in der sonderpädagogischen Förderung heißt auch Le-bensorte der Schüler zu Lernorten zu machen. Gemeinsame Besuche in den Ein-richtungen der freien Jugendarbeit des Stadtteils, Integration der außerschuli-schen Bildungseinrichtungen in den Unterricht (z.B. Stadtbibliothek) und Be-rücksichtigung der pädagogischen Konzepte der unterschiedlichen Museen in Dortmund seien hier beispielhaft genannt. Sie alle erscheinen uns unter dem Blickwinkel einer Öffnung von Schule zu anderen Lernorten geeignet. Nachdem unsere Schülerinnen und Schüler in den strukturierten Situationen des Klassenunterrichts gewünschter Verhaltensweisen aufgebaut haben, ist ein Trai-ning dieser erlernten Verhaltesweisen in weniger strukturierten Situationen er-forderlich. Hierzu bieten sich außerschulische Lernorte an. Ein solches Training außerhalb des geschützten Raumes der Schule ist vor dem Ende der sonderpäda-gogischen Förderung bzw. vor einer Entlassung aus unserer Schule notwendig, um den Kindern und Jugendlichen eine größere Verhaltenssicherheit zu vermit-teln.

47

Page 48: Schule an der Froschlake Förderschule mit dem … · Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung darstellt, muss es auch für alle Kolleginnen und Kollegen eine Selbstverständlichkeit

Neben der Einbeziehung anderer Lernorte in den Unterricht ist uns eine außer-schulische Orientierung zur Erfahrung von neuen Gemeinschaften wichtig. In diesem Sinne können Klassenfahrten geplant und gestaltet werde. Unsere Erfah-rungen in der Anfangszeit haben deutlich gemacht, dass sich hier auch klassen-übergreifende Gruppenbildungen anbieten, die den Primar- und Sekundarbereich umfassen. Die erhebliche Altersdifferenz ermöglicht es, bewusst Rücksichtnah-me, die Annahme von Hilfeangebote und die Akzeptanz von Regeln einzuüben, ohne dass eine Konkurrenzsituation entsteht und ausgehalten werden muss. “Öffnung des Unterrichts” bedeutet nicht nur, dass Schule nach außen geht, sondern meint auch, dass der Unterricht sich für andere öffnet. Mit diesem Aspekt soll die Integration von “Experten” in den Unterricht ermög-licht werden. Der Besuch von Kinder- und Jugendbuchautoren ist hier ebenso gemeint wie die Teilnahme von Mitarbeitern der Drogenberatungsstelle, der Aids-Hilfe oder des Arbeitsamtes am Unterricht. Lern- und Erfahrungsangebote, die nicht durch das Kollegium sichergestellt werden können, (z.B. keine Fachlehrer für Musik) sollen insbesondere durch Kräfte von Außen erschlossen werden. Die notwendigen Finanzmittel, die hier-für erforderlich sind, können zum einen aus den kapitalisierten Mitteln des Mo-dellvorhabens „Selbstständige Schule“ als auch aus Mitteln des Fördervereins genommen werden. (vgl. Haushaltsplan der kapitalisierten Mittel, B III) Seit dem Schuljahr 04/05 arbeitet der Verein Pankultur im Rahmen der Ergänzung des Musikunterrichts an der Schule an der Froschlake, für das Jahr 2006 ist die Kooperation mit der Musikschule der Stadt Dortmund vorbereitet.. Gerade für den erzieherischen Aspekt von Unterricht und Erziehung an einer Förderschule mit dem Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung ist die Integration von unterrichtsfremden Personen wichtig. So können sich Schülerin-nen und Schüler ohne Bezug zu evtl. unterrichtlichem Erleben auf diese erziehe-rischen Angebote einlassen. Insbesondere in einem so sensiblen Bereich wie dem Umgang mit eigenen Ge-fühlen, den Erfahrungen mit erlebter und ausgeübter Gewalt ist die Unterstüt-zung durch erfahrene Experten, die nicht den schulischen Alltag teilen, erforder-lich. Die Arbeit an diesen Punkten im Rahmen eines Deeskalationstrainings mit den Schülern wird durch die Eltern gewünscht und erscheint auch im Kollegium dringend erforderlich als Angebot für kleine Schülergruppen der Sekundarstufe. Dies ist ein Aufgabenfeld für die Schulsozialarbeit. Kontakte zu Ausbildungsbetrieben, die im Rahmen der Wirtschaftslehre aufge-baut werden können, erleichtern die Berufsvorbereitung ( s. Punkt2.2.6)

48

Page 49: Schule an der Froschlake Förderschule mit dem … · Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung darstellt, muss es auch für alle Kolleginnen und Kollegen eine Selbstverständlichkeit

Die Teilnahme an regionalen Sportveranstaltungen ist ein weiterer Baustein im Komplex der außerschulischen Lernorte. Die sportlichen Aktivitäten bieten eine Möglichkeit der geregelten Konkurrenzsituation. Viele Schülerinnen und Schü-ler der Förderschule mit dem Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklun-gen haben jedoch gerade in diesem Bereich einen hohen Förderbedarf. Selbst-wertgefühl und Frustrationsfähigkeit werden in besonderem Maße gefordert bzw. gefördert. Die Erfahrungen der ersten Jahre haben gezeigt, dass nicht alle Wettkampfarten (Mannschaftssport, Einzelwettkämpfe) gleich gut geeignet sind für die Kinder und Jungendlichen mit emotionalem und sozialem Förderbedarf. Ebenso ist eine gute fachbezogene Vorbereitung auf die einzelnen Sportarten unverzichtbar. Nur dann kann eine geplante Entwicklung auch erreicht werden. Die Sportfachleiter halten deshalb die systematische Einführung und das regel-mäßige Training von ausgewählten Sportarten für die Teilnahme an regionalen Wettkämpfen für erforderlich. Nur in diesen systematisch trainierten Sportarten soll die Teilnahme an Wettkämpfen erfolgen. Zur Vorbereitung auf diese Wett-kämpfe wird den teilnehmenden Schülerinnen und Schülern eine regelmäßige Sportzeit als Sportleistungskurs eingeräumt. Anlässlich einer jeden Aktion zur Öffnung von Unterricht soll überlegt werden, wie allen Schülerinnen und Schülern die Teilnahme ermöglicht werden kann, inwieweit finanzielle Belastungen für Einzelne aufgefangen werden können und wie die sozialen Situationen so gestaltet werden können, dass auch Schüler mit erheblichen Entwicklungsverzögerungen im Bereich der Emotionalität und So-ziabilität an den Aktionen teilnehmen können. 2.2.10 Gemeinsamer Unterricht Entsprechend Schulgesetz und AO-Sonderpädagogische Förderung können Schüler mit Entwicklungsverzögerungen im Bereich der Emotionalität und So-ziabilität auch in der allgemeinen Schule unterrichtet werden. Die sonderpäda-gogische Betreuung erfolgt dann durch eine/n Sonderschullehrer/ in. Bei ziel-gleicher Förderung ist ein Umfang von 2 Unterrichtsstunden je Schülerin bzw. Schüler in der Woche vorgesehen. Eine solche Förderung kann jedoch nur auf der Grundlage von zuvor genau ab-geklärten Bedingungen gelingen, an die sich alle Beteiligten halten. Die räumli-chen und personellen Möglichkeiten, der erforderliche Zeitumfang und die For-men der Zusammenarbeit zwischen Lehrern der allgemeinen Schule und der Förderschule müssen jeweils auf die individuelle Bedürfnislage des Kindes ab-gestimmt werden. Im Rahmen des GU wird die individuelle Förderung durch eine Förderplanung nach dem Konzept der Schule an der Froschlake gewährleistet (s. Punkt 2.2.1). Der erfolgreiche Gemeinsame Unterricht setzt voraus, dass sich das Kollegium der Förderschule auf diese Aufgaben vorbereitet und regelmäßig fortgebildet wird.

49

Page 50: Schule an der Froschlake Förderschule mit dem … · Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung darstellt, muss es auch für alle Kolleginnen und Kollegen eine Selbstverständlichkeit

Aspekte der Fortbildung müssen sein: • Förderdiagnostik, • Beratung und Kooperation, • Gesprächsführung. 2.3. Kooperation mit Anderen Die Schule an der Froschlake ist eine Förderschule mit dem Schwerpunkt emo-tionale und soziale Entwicklung, deren Schüler nicht mehr über das gesamte Stadtgebiet verteilt wohnen, sondern deren Lebensraum sich auf drei Stadtbezir-ke im Dortmunder Nordwesten beschränkt. Mögliche Kooperationspartner sind somit Einrichtungen der freien und öffentlichen Jugendhilfe und die Schulen der Primar- und Sekundarstufe I, die im Einzugsgebiet liegen. Darüber hinaus ist eine Zusammenarbeit mit weiteren Gruppen und Initiativen im Einzelfall zu be-werten. 2.3.1. Zusammenarbeit mit anderen Schulen Die Zusammenarbeit mit anderen Schulen erfolgt auf der Basis der Kooperati-onsverordnung von 1995. Sie eröffnet die Möglichkeiten der gegenseitigen Be-ratung und Unterstützung. In der Zusammenarbeit mit den Grundschulen ist dabei zum einen eine Beratung im Vorfeld der Eröffnung eines Feststellungsverfahrens bezüglich des sonderpä-dägogischen Förderbedarfs zu erwähnen. Möglichkeiten zur Verhinderung einer sonderpädagogischen Betreuung stehen im Mittelpunkt der Beratung. Darüber hinaus sind auch Möglichkeiten einer Rückschulung in die allgemeine Grund-schule in jedem Einzelfall abzuklären. In der Zusammenarbeit mit den Schulen der Sekundarstufe sollen allgemeine Kriterien für eine Übernahme einer Schülerin oder eines Schülers in den GU ab-gesprochen werden sowie individuelle Bedingungen einer solchen Maßnahme erörtert und weitere Kooperationsformen überlegt werden. Die Kooperation mit anderen Förderschulen dient dem Ziel, im Rahmen eines Feststellungsverfahrens den bestmöglichen Förderort für ein Kind /einen Ju-gendlichen zu finden. Darüber hinaus ist sie eine wesentliche Voraussetzung für ein Gelingen der Weiterentwicklung von Förderschulen zu stadtbezirksbezoge-nen Förderzentren. Aus diesem Grund ist die Kooperation mit den Koordinatoren der sonderpäda-gogischen Beratung der Dellwigschule erforderlich und wird durch 2 Kollegin-nen der Schule an der Froschlake sicher gestellt.

50

Page 51: Schule an der Froschlake Förderschule mit dem … · Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung darstellt, muss es auch für alle Kolleginnen und Kollegen eine Selbstverständlichkeit

Neben den oben aufgezeigten Kooperationsbelangen ergibt sich eine intensive Zusammenarbeit mit den allgemeinen Schulen bei der sonderpädagogischen Betreuung von Schülern im “Gemeinsamen Unterricht”. ( vgl. 2.2.10 ) 2.3.2. Zusammenarbeit mit Einrichtungen der öffentlichen und freien Ju-gendhilfe An der Förderschule mit dem Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung arbeiten Lehrer mit dem Lehramt für Sonderpädagogik. Unterricht und Erzie-hung werden auf die besonderen Bedürfnisse unserer Schüler ausgerichtet. Die Förderschule mit dem Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung ist je-doch keine therapeutische oder sozialpädagogische Einrichtung. Kinder und Jugendliche mit schwerwiegenden Persönlichkeitsstörungen benöti-gen häufig eine Therapie oder eine spezielle sozialpädagogische Hilfe. Die Auf-nahme einer solchen Therapie oder Hilfe wird bei bestehender Notwendigkeit von uns in vielen Gesprächen mit den Eltern und Jugendlichen angeregt, Kon-takte zu entsprechenden Einrichtungen werden von uns vermittelt, eine Zusam-menarbeit mit diesen Institutionen zur gemeinsamen Hilfe halten wir für drin-gend erforderlich. Professioneller kann sich eine solche Zusammenarbeit entwi-ckeln, wenn dieser Aufgabenbereich durch die Schulsozialarbeit geleistet wird. Viele unserer Schülerinnen und Schüler werden im Rahmen der Erziehungshilfe durch das Jugendamt der Stadt Dortmund oder durch freie Träger betreut. Hier ist eine enge Kooperation bei der Hilfeplanung erforderlich, um gemeinsame Erziehungsziele und - wege mit den Kindern / Jugendlichen und Erziehungsbe-rechtigten absprechen zu können. Nach Möglichkeit sollen Hilfeplangespräche am Nachmittag stattfinden, damit Klassenlehrer teilnehmen können. Ist dies nicht der Fall, so kann in den Vormittagsstunden auch der Schulsozialarbeiter teilnehmen, sofern er mit dem Schüler, der Schülerin arbeitet. Schüler der Förderschule mit dem Schwerpunkt emotionale und soziale Ent-wicklung leben nicht immer in ihren Herkunftsfamilien, sondern sind in Einrich-tungen der Erziehungshilfe untergebracht. Die Zusammenarbeit mit den Pflege-familien und mit den Mitarbeitern der Heimgruppen ist ebenso Bestandteil unse-rer Arbeit wie die Elternarbeit. Im Stadtbezirk Lütgendortmund ist eine “Heilpädagogische Arbeitsgruppe” ge-gründet worden. Mitglieder dieser Gruppe sind die Kindergärten, Kindertages-gruppen, die Beratungsstelle so wie die Förderschulen des Stadtbezirks Lütgen-dortmund. Die Schule an der Froschlake ist in diesem Arbeitskreis vertreten. Die Förderschule mit dem Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung unterrichtet als Halbtagsschule. Sie kann keine Angebote im Bereich der offenen

51

Page 52: Schule an der Froschlake Förderschule mit dem … · Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung darstellt, muss es auch für alle Kolleginnen und Kollegen eine Selbstverständlichkeit

Jugendarbeit anbieten, sollte jedoch über die Schulsozialarbeit die Kooperation sicherstellen. Hier liegt ein wesentliches Aufgabengebiet für eine Schulsozialarbeit, denn die Notwendigkeit einer betreuten bzw. angeleiteten Freizeitgestaltung ist gerade bei Schülern mit Verhaltensauffälligkeiten dringend erforderlich. ( vgl. III) Da viele unserer Schüler sich nicht durch die Angebote in den Jugendfreizeit-stätten angesprochen fühlen bzw. sie aufgrund ihres Verhaltens dort Hausverbot haben, wären eigene Angebote wünschenswert, um diesen Kindern und Jugend-lichen Anregungen zu einer sinnvollen Freizeitgestaltung zu vermitteln. Unserer Meinung nach wäre eine Verknüpfung der Nachmittagsbetreuung durch einen schulischen Sozialarbeiter mit den Angeboten der offenen Jugendarbeit im Stadtbezirk erstrebenswert. Eine Integration unserer Schüler in ihren Lebens-raum wäre so erreichbar, gleichzeitig könnten Einrichtungen unserer Schule im Rahmen der Jugendarbeit durch Mitarbeiter der Jugendarbeit genutzt werden. Die oben aufgeführten Beispiele geben nur einen kleinen Überblick über die un-terschiedlichsten Kooperationsbemühen mit Diensten der Erziehungshilfe wie-der. Um eine solche Kooperation erfolgreich gestalten zu können, nimmt der / die Mitarbeiter/in der Schulsozialarbeit für unsere Schule an der Arbeitsgemein-schaft nach § 78 KJHG im Stadtbezirk Lütgendortmund teil. 2.3.3. Zusammenarbeit mit anderen Gruppen Im Stadtbezirk Lütgendortmund wurde durch die Bezirksvertretung ein “Krimi-nalpräventiver Rat” gegründet, an dem sich Mitglieder der Vereine, der Bezirks-verwaltung und der weiterführenden Schulen beteiligen. Auch hier arbeitet die Schule an der Froschlake mit. 2.3.4. Zusammenarbeit mit den Jugendkontaktbeamten Die Schule an der Froschlake arbeitet in zwei Bereichen mit den Mitarbeitern der JuKoB’s aus dem Stadtbezirk Huckarde zusammen. Zum Einen wird die direkte Kooperation in Fällen akuter Krisen gesucht. Zum Anderen findet auch eine präventive Zusammenarbeit statt. Beide Säulen der Zusammenarbeit sind wesentliche Bausteine der verlässlichen Kooperation.

52

Page 53: Schule an der Froschlake Förderschule mit dem … · Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung darstellt, muss es auch für alle Kolleginnen und Kollegen eine Selbstverständlichkeit

III. Arbeitsfeld Schulsozialarbeit 1. Stellenwert und augenblicklicher Stand Bereits an mehreren Stellen im Schulprogramm wurde deutlich, dass eine För-derschule mit dem Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung auf-grund ihres speziellen Erziehungsauftrages auf die Mitarbeit von Schulsozialar-beitern angewiesen ist. Förderung an einer Förderschule mit diesem Schwerpunkt kann nicht nur Unter-richt in kleineren Klassen mit bestimmten Strukturen und Inhalten bedeuten, bei der die Ausrichtung des Unterrichts an den Inhalten der individuellen Förderplä-ne kennzeichnend ist. Vielmehr beinhaltet diese Förderung auch eine familien-bezogene Beratung in pädagogischen Fragen, die Unterstützung der Familie bei der Inanspruchnahme sozialer und / oder therapeutischer Dienste, so wie die in-tensive Unterstützung der Schülerinnen und Schüler in Krisensituationen und bei der allgemeinen Bewältigung ihres Alltags. Für die Schulabgänger ist eine Begleitung in die Berufsausbildung oft von ent-scheidender Bedeutung für die Überwindung der Veränderungsprobleme und das Durchhalten in dieser neuen Situation. Dies ist von den Lehrern nicht allein leistbar. Hier ist eine spezielle Ausbildung im Bereich Sozialarbeit / Sozialpädagogik erforderlich. Im Schuljahr 02/03 richtete die Stadt Dortmund als Schulträger eine Schulsozi-alarbeiterstelle an der Schule an der Froschlake ein. Die fachliche Begleitung übernahm das Diakonische Werk. Nachdem ein Rechenschaftsbericht über die-sen Zeitraum im Schulausschuss vorgestellt wurde, konnte die weitere Beset-zung einer Schulsozialarbeiterstelle in der Trägerschaft der Stadt Dortmund bei den Dortmunder Diensten für weitere 2 Jahre erreicht werden, hier jedoch ohne die fachliche Begleitung durch den Einstellungsträger. Auch danach führten Be-richte für den Schulausschuss dazu, dass die Stadt Dortmund neben anderen Schulen die Schule an der Froschlake mit einer Stelle für die notwendige Schul-sozialarbeit unterstützt. Entsprechend dem Wunsch der Schule konnte für das Schuljahr 05/06 wie im Schuljahr 02/03 eine fachliche Begleitung durch einen Träger der Jugendhilfe erreicht werden. Mit Beginn des Schuljahres 05/06 wird die fachliche Begleitung durch die Trä-gerschaft bei der kath. St. Johannes-Gesellschaft sicher gestellt. Direkter Koope-rationspartner ist die Erziehungshilfe St. Elisabeth. Die Schule hat sich ver-pflichtet, an der Entwicklung eines städtischen Rahmenkonzeptes für die Schul-sozialarbeit an Dortmunder Schulen mitzuwirken. In einem weiteren Schritt er-folgt danach die Präzisierung des schulbezogenen Konzeptes auf dem Hinter-grund des städtischen Rahmenkonzeptes. ( vgl. Kooperationsvertrag Anlage 6 und B I )

53

Page 54: Schule an der Froschlake Förderschule mit dem … · Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung darstellt, muss es auch für alle Kolleginnen und Kollegen eine Selbstverständlichkeit

Bereits vor Erstellung des Rahmenkonzeptes und des schuleigenen Konzeptes lassen sich aus den bislang gemachten Erfahrungen für die Arbeit der Schulsozi-alarbeit an der Schule an der Froschlake zwei wesentliche Bereiche darstellen: • Die Arbeit mit den Kindern/Jugendlichen • Die Betreuung und Begleitung der Familien im Kontakt mit Ämtern u.ä. aus diesen Bereichen ergeben sich die konkreten Handlungsschwerpunkte. 2. Handlungsschwerpunkte 2.1. Arbeit mit den Kindern/Jugendlichen Schüler, die aus persönlichen Gründen in sogenannten Krisensituationen, kurz-fristig nicht am Unterricht teilnehmen können, erhalten während der Unter-richtszeit die Möglichkeit einer betreuten Einzelsituation. Dies stellt den Unterricht für die anderen Schüler der Klasse sicher und hilft gleichzeitig dem betroffenen Kind aus seiner Konfliktsituation heraus. Es ver-kürzt die Zeit der Nichtteilnahme am Unterricht und leistet so einen Beitrag zur Sicherung der schulischen Entwicklung. Zur Prävention und verstärkten Förderung der emotionalen und sozialen Ent-wicklung können durch die SchSozA Angebote zum sozialen Lernen für Klein-gruppen im Vormittagsbereich angeboten werden. Eine sozialpädagogische Betreuung an der Förderschule gewährt einzelnen Schülern der Klassen 1 bis 4 in den 5. und 6. Stunden die Möglichkeit einer fes-ten Betreuung bis 13.30 Uhr. Diese Betreuungszeit wird als Hausaufgabenhilfe angeboten, um den Schülern Hilfen zu gewähren, die ihnen im familiären Bereich nicht ermöglicht werden können. Eine Betreuung durch Eltern oder andere interessierte Erwachsene, wie es an Grundschulen durchgeführt wird, ist aufgrund des Persönlichkeitsbildes der Schüler an einer Förderschule mit dem Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung nicht möglich. In wie weit dies durch den Einsatz von sogenannten Schulassistenten begleitet werden kann, ist abzuwarten. Viele unserer Schülerinnen und Schüler besuchen keine Kindertagesstätten / Horteinrichtungen, da auch hier nicht in ausreichendem Maße die geringe Grup-penfähigkeit eines Kindes mit einem Förderbedarf im Bereich der emotionalen

54

Page 55: Schule an der Froschlake Förderschule mit dem … · Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung darstellt, muss es auch für alle Kolleginnen und Kollegen eine Selbstverständlichkeit

und sozialen Entwicklung berücksichtigt werden kann. Daraus ergibt sich, dass die immer wieder zurecht geforderte sozialpädagogisch betreute Freizeitgestal-tung für unsere Schülerinnen und Schüler in Kleingruppen durch die Schulsozi-alarbeit sicherzustellen ist. Da die Schule an der Froschlake innerhalb eines be-grenzten Einzugsgebietes liegt und Schüler in direkter Nachbarschaft zur Schule wohnen ist dieses für einen Teil der Schüler ohne weitere Fahrtkosten zu ver-wirklichen. Für diejenigen, die morgens mit dem Schulbus kommen, muss aus den Finanzmitteln der Schulsozialarbeit die zusätzlichen Fahrtkosten übernom-men werden. Die Schüler der Klassen 5-7 können nachmittags die Angebote der Freizeitgestaltung durch die Sozialarbeiter nutzen, wobei es ein Ziel sein sollte, dass über diese Betreuung der Kontakt zu den Jugendfreizeitstätten aufgebaut und die Jugendlichen dorthin begleitet werden sollten. Der Aufbau einer klar strukturierten Form der Angebotsstruktur hat sich hier im Verlauf der Schuljahre 03/04 und 04/05 bewährt. Elemente einer Hinführung zur eigenen Lebensbewältigung einzufügen, (z.B. Eigenversorgung) hat sich als sehr sinnvoll heraus gestellt. Das Projekt zur Förderung schulmüder Förderschüler im Stadtbezirk Lütgen-dortmund, dass in der Einrichtung einer Werkstattklasse seinen Niederschlag gefunden hat, ist auf die Mitarbeit durch die Schulsozialarbeit angewiesen um den üblichen unterrichtlichen Rahmen, der u.U. zur Schulverweigerung geführt hat, auch deutlich verlassen zu können und damit so recht deutlich andere As-pekte einer sozialen Förderung gestärkt werden. Die Herstellung einer positiven Beziehung zum Arbeitsfeld der SchSozA als ei-ne Voraussetzung der Akzeptanz für die außerunterrichtlichen Angebote gelang in der Vergangenheit besonders über eine Präsenz in den Pausen mit einem An-gebot zu Freizeitgestaltung ohne Aufsichtsverpflichtung (liegt ausschließlich bei den Lehrern) und bei der Mitwirkung bei klassenübergreifenden Projekttagen mit eigenen Angeboten bzw. eigenen Teilbereichen. Nur bei einer Akzeptanz der/des Stelleninhabers durch die Schülerinnen und Schüler und bei einer entsprechenden Qualifikation der/des SchSozA’s ist eine Förderung im Rahmen eines Deeskalationstrainings durchführbar, generell je-doch gerade an einer Förderschule mit dem Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung wünschenswert. Zur Zeit verfügt der Kollege aus dem Programm „Zeitbudget“ über eine solche Qualifikation. 2.2. Betreuung und Unterstützung der Familien Für die SchSozA ergeben sich im Bereich der familienunterstützenden Arbeit vielfältige Aufgaben:

55

Page 56: Schule an der Froschlake Förderschule mit dem … · Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung darstellt, muss es auch für alle Kolleginnen und Kollegen eine Selbstverständlichkeit

Termine der Eltern an Erziehungsberatungsstellen, in Therapieeinrichtungen und bei Ärzten müssen zum Teil organisiert werden, die Familien müssen häufig beim Erstkontakt begleitet werden. Mit den Eltern müssen Betreuungssituationen der Kinder abgesprochen und ini-tiiert werden, in Gesprächen mit dem Jugendamt werden sie unterstützt. (KITA, Tagesmutter u.ä.). Im Rahmen der Hilfeplanung nach § 36 KJHG vertritt der Sozialarbeiter in Ab-sprache mit dem Klassenlehrer die Schule bei der Hilfekonferenz, sofern er per-sönlich auch mit dem Kind im Rahmen der sozialpäd. Angebote arbeitet. Die Unterstützung bei der Erziehungsarbeit für die Eltern ist wesentlich, bereits weiter oben wurde auf die besondere Bedeutung der Elternarbeit an einer För-derschule mit dem Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung hingewie-sen. Zur Umsetzung der gemeinsam abgesprochenen Erziehungsziele innerhalb der Familie benötigen die Eltern in starkem Maße der Hilfe und Ermutigung durch die Schulsozialarbeit. In gerade diesen Fällen ist eine enge Zusammenarbeit mit den Jugendhilfediens-ten der Stadt (JHD) erforderlich, um gemeinsam zum Wohle der Kinder und Ju-gendlichen arbeiten zu können. 3. Personelle und sächliche Ausstattung Für die Bewältigung aller Aufgaben sowohl in der Primarstufe als auch in der Sekundarstufe sind 2 Planstellen erforderlich. Die personellen Ressourcen, die z. Zt. vom Schulträger zur Verfügung gestellt werden können ( 1 Planstelle) sind zu gering, um alle oben geschilderten Aufga-ben für SchSozA bearbeiten zu können. Eine Entscheidung bzgl. der Konkreti-sierung der Aufgaben für den Vertragszeitraum oder den Zeitraum eines Schul(halb)jahres hat je nach Kompetenzschwerpunkt der Stellenbesetzung in Absprache mit Schulleitung, Kollegium und Träger zu erfolgen. Für das Schuljahr 05/06 findet sich diese Konkretisierung zunächst in der Anla-ge der Kooperationsvereinbarung zwischen Schulträger, Einstellungsträger und Schule wieder und wird sich in den konkreten Arbeitsplänen ( vgl. B / Arbeits-pläne SchSozA) spiegeln. Für die Aufgabenfelder, für die durch die konkrete Stellenbesetzung durch den Schulträger keine Kapazitäten zur Verfügung stehen, müssen andere Ressourcen gewonnen werden. Für die Schuljahre 03/04 – 05/06 konnte aus dem Landesprogramm „Zeitbud-get“ eine Stellenbesetzung gesichert werden. Sie bezieht sich auf alle sozialpä-

56

Page 57: Schule an der Froschlake Förderschule mit dem … · Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung darstellt, muss es auch für alle Kolleginnen und Kollegen eine Selbstverständlichkeit

dagogischen Aufgaben in den Schwerpunktbereichen „Übergang Schule-Beruf“ und „Werkstattklasse“. Der Schulträger stattet zur Zeit die Schulsozialarbeit mit einem jährlich festge-legten Budget aus. Die Verwendung ist im Kooperationsvertrag festgelegt und wird entsprechend im Verwendungsnachweis dargestellt. Evaluation: Im Rahmen des Gesamtkonzeptes für die Schulsozialarbeit an Dortmunder Schulen werden Formen und Fragestellungen der Evaluation festge-legt, im schulischen Konzept konkretisiert und danach im Schulprogramm, Be-reich C / Evaluation von Teilbereichen, inhaltlich und zeitlich ausgewiesen.

57


Recommended