Date post: | 05-Apr-2015 |
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Schuldenkrise im Euroraum – Ursachen und
Wege aus der Krise
Stand April 2012
ver.di Bundesvorstand Bereich Wirtschaftspolitikwww.wipo.verdi.de
80 %
85 %
90 %
95 %
100 %
105 %
2008 2009 2010 2011 2012
Schrumpfende VolkswirtschaftenBruttoinlandsprodukt, 2008 = 100 Prozent
Griechenland
Irland
Portugal
Eurozone
Deutschland
Spanien
ver.di BundesvorstandBereich Wirtschaftspolitik
Quelle: Europäische Kommission
8,2 % 8,5 %
22,2 %
29,2 %
24,2 %27,2 %
30,4 % 31,3 % 30,2 %
45,1 %
48,9 %
4,8 % 5,5 %7,5 % 8,5 % 10,% 9,9 %
12,9 % 13,6 % 14,3 %
18,3 %
22,8 %
Niederlande Deutschland Schweden Italien Frankreich Polen Portugal Slowakei Irland Griechenland Spanien
Europa ohne ArbeitArbeitslosenquoten in Prozent im Herbst/Winter 2011
Jugendliche unter 25 Jahren
Arbeitslosenquote insgesamt
Quelle: Eurostat
ver.di BundesvorstandBereich Wirtschaftspolitik
Auslöser:Zinsanstieg setzt Staaten unter DruckRenditen zehnjähriger Staatsanleihen
Kürzungspolitik treibt Europa tiefer in die Krise
Fiskalpakt: Schuldenbremsen für alle Euro-Länder, mehr Einfluss der EU-Kommission auf nationale Haushalte
Euro Plus Pakt: Druck auf Löhne durch “Dezentralisierung” der Lohnfindung, Lohnentwicklung im öffentlichen Sektor soll “Wettbewerbsfähigkeit” absichern usw.
„Six Pack“: Neuer Mechanismus gegen “makroökonomische
Ungleichgewichte” – der aber asymmetrisch ist: nur Länder mit Außenhandelsdefiziten müssen sich “anpassen”, d.h. Lohnkosten senken, Arbeitsmärkte flexibilisieren
Neoliberale Lesart der Krise
• Schuldenkrise als Ergebnis laxer Haushaltspolitik, zu hoher Ausgaben;
• Leistungsbilanzen sind Leistungszeugnisse;nur die „schlechten Schüler“ müssen sich ändern;
• Kapitalmärkte als geeigneter Schiedsrichterfür solide Haushaltsführung.
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2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013
Laxe Haushaltspolitik ist NICHT die UrsacheÖffentlich Verschuldung in Prozent des Bruttoinlandsprodukts
Irland
Portugal
Frankreich
Spanien
Deutschland
Griechenland
Italien
Euro-Länder
Quelle: EU Kommission2012/13: Prognose
ver.di BundesvorstandBereich Wirtschaftspolitik
Die Finanz- und Wirtschaftskrise hat die Schulden hochgetrieben
Haben die „schlechten Schüler“ in Südeuropa über ihren Verhältnissen gelebt?
35%
40%
45%
50%
55%
201020092008200720062005200420032002200120001999199819971996
Alles im Rahmen!Staatsausgaben in Prozent des Bruttoinlandsprodukts
Quelle: Europäische Kommission; 2000 ohne UMTS-Einnahmen in Deutschland
EU 17
Deutschland
Griechenland
Spanien
Frankreich
ver.di BundesvorstandBereich Wirtschaftspolitik
59
61
63
65
67
69
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73
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Rückgang der LohnquotenAnteil der Arbeitnehmerentgelte am Bruttoinlandsprodukt
Frankreich
EU15
Deutschland
Spanien
Griechenland
Quelle: Europäische Kommission
ver.di BundesvorstandBereich Wirtschaftspolitik
•
Das Märchen vom faulen Griechen
69,7
67,0
65,5
61,9 61,8 61,861,1
59,1 58,9
67,3
63,6
64,8
59,6
63,4
60,5
58,759,7
57,5
50
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54
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66
68
70
Japan Portugal USA Griechenland Spanien Deutschland Italien Frankreich Österreich
Wann gehen Beschäftigte tatsächlich in Rente?Tatsächlicher Berufsausstieg im Alter von ...
Männer Frauen
Quelle: OECD, Renten auf einen Blick 2010, Paris/Berlin 2011
ver.di BundesvorstandBereich Wirtschaftspolitik
Deutschland hat unter seinen Verhältnissen gelebt!
-0,2 %
0,2 %
1,4 % 1,4 %
2,0 %
3,8 %
4,5 %
1,8 %1,5 %
Vize-Weltmeister in sparsamer Ausgabenpolitik Entwicklung der realen StaatsausgabenDurchschnitt der jährlichen Veränderung 1998 bis 2010
Quelle: EU/IMK
ver.di BundesvorstandBereich Wirtschaftspolitik
10 %
15 %
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25 %
30 %
35 %
40 %
1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009
Öffentlicher Dienst: klein und kleinerAnteil der öffentlichen Beschäftigung an der Gesamtbeschäftigung
Schweden
Dänemark
Frankreich
Finnland
Griechenland
Großbritannien
USA
Deutschland
Quelle: ILO
ver.di BundesvorstandBereich Wirtschaftspolitik
-2,7%
6,1% 6,2% 6,5%7,6%
8,6% 8,8% 9,6% 10,2%
13,5% 13,8%15,0%
16,4%17,9%
19,4%
22,6%
29,0%
Deutschland ganz untenSteigerung der Reallöhne pro Kopf 2000 gegenüber 2010
Quelle: Europäische Kommission: Ameco-Datenbank (Deflator: privater Konsum), Stand: März 2011
ver.di BundesvorstandBereich Wirtschaftspolitik
Deutschland ist Europameister beim Export und hat zunehmend mehr produziert als konsumiert. Aber der Exportüberschuss bringt eine steigende Verschuldung der Defizitländer mit sich.
205 %
175 %
166 %
142 %
127 %
123 %
120 %
94 %
78 %
65 %
55 %
97 %
121 %
64 %
85 %
82 %
102 %
72 %
34 %
70 %
49 %
163 %
Belgien
Italien
Niederlande
Frankreich
Deutschland
Portugal
Österreich
Rumänien
Spanien
Finnland
Griechenland
Schuldenfrage ist Verteilungsfrage Vermögen und Staatsverschuldung in Prozent des Bruttoinlandsprodukts
Staatsverschuldung Privates Finanzvermögen
ver.di BundesvorstandBereich Wirtschaftspolitik
Quelle: FAZ
•
Wem nützt die Euro-Rettung ?
Kurswechsel: Wege aus der Eurokrise
Kurzfristige Maßnahmen
• Schluss mit der Kürzungspolitik
• Staatsfinanzen von den Kapitalmärkten entkoppeln (geeignet z.B. Eurobonds,
direkte bzw. indirekte Finanzierung durch die EZB)
• Wachstumsimpulse setzen durch Zukunftsinvestitionen
• Stimulierung der Binnennachfrage in den Überschussländern
Wege aus der EurokriseMittel- und langfristige Maßnahmen
• Neue Regeln für Kapitalmärkte
Finanztransaktionssteuer, Finanzmarkt-TÜV
• New Deal für Europa
mindestens verteilungsneutrale Lohnzuwächse, Tarifautonomie sichern
konjunktur- und verteilungsgerechte Konsolidierung
Anpassungsdruck bei Überschussländern
• Mehr Europa aber ein soziales Europa
Koordinierung der Lohn- und Finanzpolitik
Demokratisierung der EU-Institutionen