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SCHUFA Kredit-Kompass-2016 Ansicht · J 9.000 Firmenkunden aus Kreditwirtschaft, Handel und...

Date post: 17-Sep-2018
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Wir schaffen Vertrauen SCHUFA Kredit-Kompass 2016 Konsumentenverhalten in Zeiten des Online-Payments Empirische Untersuchung der privaten Kreditaufnahme in Deutschland
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Wir schaffen Vertrauen

SCHUFA Kredit-Kompass 2016

Konsumentenverhalten in Zeiten des Online-Payments

Empirische Untersuchung der privaten Kreditaufnahme in Deutschland

SCHUFA Kredit-Kompass 2016Empirische Untersuchung der privaten Kreditaufnahme in Deutschland

Konsumentenverhalten in Zeiten des Online-Payments

2 Inhaltsverzeichnis

SCHUFA Holding AG 4

Vorwort 5

Dr. Michael Freytag

1 Ergebnisse im Überblick 6

Private Kreditaufnahme in Deutschland: Rückzahlungsverhalten

auf stabil hohem Niveau 6

Mehr Bezahlverfahren – unterschiedlich umfangreiche Datenströme:

Kauf auf Rechnung ist datensparsam 7

E-Commerce und Bezahlverfahren aus Kundensicht:

Der tatsächliche Kaufvorgang soll einfach und bequem sein 8

2 Private Kreditaufnahme in Deutschland 10

Repräsentative Auswertungen auf Basis der SCHUFA-Daten

Einleitung 10

Trends der privaten Kreditaufnahme 11

Entwicklung von Zahlungsstörungen 17

Zahlungsstörungen im regionalen Vergleich 21

Risiken der privaten Kreditaufnahme 25

Fazit 32

3 Mehr Bezahlverfahren – unterschiedlich umfangreiche Datenströme 40

Überblick über Bezahlverfahren und die dabei übertragenen Daten

Prof. Dr. Bernd Skiera

Neue und alte Bezahlverfahren 40

Je nach Bezahlverfahren werden unterschiedliche Datenverarbeiter eingebunden 43

Fazit 47

Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis 3

4 E-Commerce und Bezahlverfahren aus Kundensicht 50

Ergebnisse von Tiefeninterviews (Marktforschungsinstitut Rheingold) 50

Ergebnisse einer Online-Befragung (Marktforschungsinstitut Innofact) 53

Internet wird vielfältig genutzt 53

Einkaufen im Internet: einfach und bequem, aber auch sicher? 57

Bezahlverfahren im E-Commerce – Angebot und Nachfrage 59

Fazit 66

5 Glossar 68

Anhang 72

SCHUFA Verbraucherbeirat 72

SCHUFA Ombudsmann 72

SCHUFA Kredit-Kompass 73

Bücher 74

Die Bildungsinitiative der SCHUFA 76

Abbildungsverzeichnis 78

Impressum 80

4 SCHUFA Holding AG

SCHUFA Holding AG

Zahlen, Daten & Fakten

J Der Datenbestand der SCHUFA umfasst 797 Millionen Informationen

zu 66,4 Millionen Privatpersonen und 5,2 Millionen Unternehmen.

J Pro Tag erteilt die SCHUFA rund 350.000 Auskünfte an Vertragspartner-

unternehmen und Verbraucher.

J 9.000 Firmenkunden aus Kreditwirtschaft, Handel und Dienstleistungen

sind als Vertragspartner angeschlossen.

J 2 Millionen Privatkunden nutzen die SCHUFA über das Online-Portal

www.meineSCHUFA.de.

J Zu 90,7 Prozent der Verbraucher liegen ausschließlich positive Informationen vor.

J 97,6 Prozent aller Konsumentenkredite werden ordnungsgemäß zurückgezahlt.

Vorwort 5

Vorwort

Dr. Michael Freytag

Vorsitzender des Vorstandes

Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,

der digitale Wandel hat das Einkaufsverhalten weiter Teile der Bevölkerung maßgeblich ver-

ändert. Acht von zehn Menschen in Deutschland haben bereits einmal im Internet eingekauft

oder nutzen es für &nanzielle Transaktionen. Immer mehr tun dies regelmäßig. Ein riesiges

Angebot, das zu jeder Tages- und Nachtzeit zur Verfügung steht, ist für viele Menschen eine

echte Bereicherung. Keine festen Öffnungszeiten, das Anliefern nach Hause, kein Taschen-

schleppen oder Schlangestehen. E-Commerce macht geschäftliche Aktivitäten zunehmend

einfach und bequem.

Doch wie sieht es aus mit der Einhaltung des persönlichen &nanziellen Rahmens? Der Kredit-

Kompass 2016 präsentiert Ihnen die neuesten Auswertungen der SCHUFA zur privaten

Kreditaufnahme in Deutschland. Hierbei zeigt sich für 2015 eine nachhaltig hohe Stabilität

mit positiven Veränderungen. 97,6 Prozent aller Ratenkredite werden reibungslos zurück-

gezahlt. Das Interesse an Krediten wächst, die Zahl der Anfragen zu Kreditkonditionen legt

deutlich um 18,5 Prozent zu. Gegenüber dem Vorjahr ist 2015 die durchschnittliche Kredit-

höhe um 8,6 Prozent auf 9.552 Euro gestiegen. Der Anteil neuer Ratenkredite mit einem

Volumen von mehr als 10.000 Euro nimmt erneut zu. Doch eine übermäßige Kredittätigkeit

ist damit nicht verbunden, denn die Zahl der neu abgeschlossenen Kreditverträge bleibt 2015

konstant. Das sind gute Nachrichten!

Im E-Commerce werden nicht nur die Produktbestellungen über digitale Kanäle abgewickelt,

sondern auch die damit verbundenen Finanztransaktionen. Dabei werden viele vom statio-

nären Handel her bekannte Bezahlverfahren genutzt, aber es kommen darüber hinaus neue

spezielle E-Payment-Verfahren zum Einsatz. Die persönlichen Daten der Kunden gehen

dort teilweise durch unterschiedliche Hände. Ist dies den Verbrauchern in allen Einzelheiten

bekannt? Mit Hilfe von Daten+ussmodellen, die Professor Bernd Skiera entwickelt hat, haben

wir hierzu in einer Online-Befragung und in Tiefeninterviews Konsumenten befragen lassen,

die im Internet einkaufen.

Die Möglichkeiten im E-Commerce und die Vielzahl an Bezahlsystemen stellen neue Ansprüche

an die Verbraucher. Hier gilt es, die &nanziellen Möglichkeiten mit den jeweiligen Bedürfnissen

in Einklang zu bringen. Dies gelingt den weitaus meisten Menschen aller Altersgruppen, wie

die hohe Kreditrückzahlungsquote ebenso belegt wie die Tatsache, dass über 90 Prozent der

bei der SCHUFA gespeicherten natürlichen Personen ausschließlich positive Daten haben.

Ich wünsche Ihnen eine ebenso anregende wie informative Lektüre!

6 Ergebnisse im Überblick

Private Kreditaufnahme in Deutschland: Rückzahlungsverhalten auf stabil hohem Niveau

Kapitel 2 stellt aktuelle Trends der privaten Kreditaufnahme auf der Basis der SCHUFA-

Daten vor und weist auf besondere Entwicklungen in den einzelnen Altersgruppen hin.

Das Rückzahlungsverhalten bleibt stabil auf hohem Niveau. Insgesamt 97,6 Prozent aller

Ratenkredite wurden 2015 ordnungsgemäß bedient. Die Anzahl der positiven Kredit-

biographien bleibt ebenfalls auf hohem Niveau konstant: Zu 90,7 Prozent der bei der

SCHUFA verzeichneten Personen liegen ausschließlich positive Informationen vor.

Das Interesse an Ratenkrediten in Deutschland ist weiterhin hoch. 2015 stellten Banken

insgesamt 19,5 Millionen Anfragen im Rahmen der Kreditkonditionenermittlung an

die SCHUFA. Das waren 18,5 Prozent mehr als 2014. Die Anzahl der tatsächlich abge-

schlossenen Raten kreditverträge erreichte mit 7,4 Millionen auch 2015 wieder das hohe

Vorjahresniveau.

Die Gesamtzahl der laufenden Ratenkredite ist 2015 gegenüber dem Vorjahr erneut leicht

gesunken. Ende 2015 gab es laut SCHUFA-Datenbestand in Deutschland ca. 17,3 Millio-

nen Ratenkredite. 2014 lag der Jahresendbestand bei 17,5 Millionen. Dabei verläuft die

Entwicklung in den einzelnen Altersgruppen sehr unterschiedlich. Auffällig ist, dass der

Rückgang des Bestands an laufenden Ratenkrediten erneut überdurchschnittlich stark die

mittlere Lebensphase betrifft. So ging zum Beispiel die Anzahl laufender Ratenkredite bei

den 40- bis 44-Jährigen gegenüber 2014 um 5,5 Prozent zurück.

Bereits 2014 wiesen die neu abgeschlossenen Ratenkreditverträge häu&ger eine größere

Kredithöhe auf. Diese Entwicklung setzte sich auch 2015 fort: 34,5 Prozent der neu

abgeschlossenen Ratenkredite hatten eine Kreditsumme von mehr als 10.000 Euro.

Parallel dazu ist die durchschnittliche Kredithöhe der 2015 neu aufgenommenen Raten-

kredite erneut gestiegen, und das in allen Altersgruppen. Im Durchschnitt erreichte sie

einen Wert von 9.552 Euro, gegenüber 2014 entspricht dies einem Zuwachs um 8,6 Pro-

zent.

Die steigenden Kredithöhen lassen weiterhin auch die Restschuld steigen, und das über

alle Altersgruppen hinweg. Im Durchschnitt betrugen 2015 die aktuellen Kreditverp+ich-

tungen für jede Person im SCHUFA-Datenbestand mit mindestens einem Kredit insge-

samt 10.039 Euro. Gegenüber 2014 ist dies ein Zuwachs um 318 Euro bzw. 3,3 Prozent.

Auffällig ist, dass der Anstieg der durchschnittlichen Kredithöhe alle Altersgruppen betraf.

Die höchsten Zuwachsraten wiesen die 20- bis 29-Jährigen auf.

1 Ergebnisse im Überblick

Ergebnisse im Überblick 7

Mit dem Anstieg der durchschnittlichen Kredithöhe geht ein Zuwachs der durchschnitt-

lichen Laufzeit von 2015 neu aufgenommenen Ratenkrediten einher. Sie erreichte einen

Wert von 47,3 Monaten (Vorjahr: 45,4 Monate), 2010 lag sie bei 41,2 Monaten. Im Jahr

2005 lag die durchschnitt liche Laufzeit bei 45,8 Monaten.

Die Überschuldungsgefahr ist in Gesamtdeutschland rückläu&g. Der SCHUFA-Privatver-

schuldungsindex verbesserte sich 2015 um 10 Punkte auf 1.039 Punkte. Für 2016 sind die

Aussichten ebenfalls gut. Die SCHUFA erwartet einen weiteren Rückgang des PVI um gut

2 Prozent.

Insgesamt belegt der SCHUFA Kredit-Kompass, dass die Bundesbürger ihre &nanziellen

Möglichkeiten im Blick haben und verantwortungsvoll mit Geld und Krediten umgehen.

Zugleich belegen die Zahlen, dass die SCHUFA mit ihren Informationen als stabilisierender

Faktor wirkt: Zum einen schafft sie das Vertrauen zwischen Kreditgeber und Kunde,

indem sie das verantwortungsvolle Bezahlverhalten dokumentiert und bestätigt. Zum

anderen wirkt sie gegen Überschuldung. In einer Welt, in der gerade der Einkauf im

Internet (E-Commerce) sich wachsender Bedeutung erfreut und unterschiedliche Bezahl-

verfahren neue Ansprüche an die Verbraucher stellen, unterstützt sie die Kunden dabei,

ihre &nanziellen Möglichkeiten im Blick zu behalten.

Mehr Bezahlverfahren – unterschiedlich umfangreiche Datenströme: Kauf auf Rechnung ist datensparsam

In Kapitel 3 erklärt Professor Dr. Bernd Skiera die am häu&gsten genutzten Bezahlver-

fahren im deutschen Online-Handel und zeigt auf, welche Datenströme jeweils bei der

Nutzung entstehen.

Mit der zunehmenden Verbreitung des E-Commerce wächst die Zahl der möglichen

Bezahlverfahren kontinuierlich. Für Online-Händler eine Herausforderung, denn sie

müssen mit der Entwicklung Schritt halten, um ihre Kunden zufriedenzustellen. Unter-

stützung erhalten sie hierbei von Zahlungsdienstleistern, den sogenannten Payment

Service Providern. Diese haben vor allem eine technische Aufgabe, indem sie für den

Online-Händler die Anbindung an die verschiedenen Anbieter von Bezahlverfahren

übernehmen. Online-Händler bieten im Schnitt etwa fünf Bezahlverfahren an, wobei

sich aber die Nutzung durch den Kunden auf vergleichsweise wenige Bezahlverfahren

konzentriert.

Der Beitrag dokumentiert anschaulich, welche unterschiedlichen Datentypen bei den ein-

zelnen Bezahlverfahren übertragen werden. Dabei zeigt sich, dass der Kauf auf Rechnung

am wenigsten datenintensiv ist. Beim Kauf auf Rechnung und bei Vorkasse ist im Gegen-

satz zu allen anderen Bezahlverfahren die Zahlung des Käufers nicht in den Online-Bestell-

prozess eingebunden.

8 Ergebnisse im Überblick

Bei allen Bezahlverfahren sind immer die Bank des Käufers und die Bank des Händlers

eingebunden. Im Gegensatz zu anderen Bezahlverfahren sind bei der Überweisung und

der Lastschrift allerdings keine weiteren Zahlungsanbieter eingebunden, weil die Zahlung

unmittelbar zwischen der Bank des Käufers und der Bank des Händlers abge wickelt wird.

E-Commerce und Bezahlverfahren aus Kundensicht: Der tatsächliche Kaufvorgang soll einfach und bequem sein

Kapitel 4 präsentiert die Ergebnisse einer Online-Befragung, die die SCHUFA bei Innofact

zum Thema E-Commerce und Bezahlverfahren aus Kundensicht im Zusammenhang mit

Sicherheit und Datenschutz in Auftrag gegeben hat. Die Online-Befragung wurde auf

Basis von Tiefeninterviews einer qualitativen Rheingold-Studie konzipiert.

Im Mittelpunkt der Betrachtung stehen zwei unterschiedliche Nutzertypen des Internets.

Die sogenannten Heavy User nutzen täglich ihr Smartphone und kaufen mehrmals im

Monat auch über ein mobiles Endgerät online ein. Sie repräsentieren 22 Prozent der

Befragten. Ihnen stehen die Mainstream User gegenüber, die nicht täglich ihr Smartphone

nutzen und zwar auch online einkaufen, aber vorzugsweise von einem stationären PC

aus. Für datensensible Anwendungen verwenden beide Nutzertypen eher stationäre

Geräte wie PC, Laptop oder Desktop Computer als mobile Geräte.

Heavy User nutzen auf allen Geräten datensensible Anwendungen wie Online-Banking,

E-Commerce und die digitale Buchung von Tickets deutlich häu&ger als Mainstream User.

Alle, also Heavy User wie auch Mainstream User, haben eine wichtige Anforderung an

Online-Shops: Der tatsächliche Kaufvorgang nach der Auswahl der Produkte soll einfach

und schnell abgewickelt werden können. Acht von zehn Befragten bewerten diese Aus-

sage als sehr wichtig oder wichtig. Vielfältige Bezahlmöglichkeiten sollten seitens des

Händlers ebenfalls angeboten werden.

Den Datenschutz &nden beide Nutzergruppen im Online-Handel wichtig, immerhin gibt

man ja eine Vielzahl von persönlichen Daten preis. Aber wenn der Kauf eines Produktes

als besonders wichtig eingestuft wird, sind viele bereit, Abstriche bei der Sicherheit hinzu-

nehmen. Hier sind Heavy User leicht risikofreudiger als Mainstream User.

Die Hoffnung, dass alles, wie bisher, weiter gutgeht, ist verbreitet: Knapp sieben von zehn

Befragten haben dieser Aussage zugestimmt. Tatsächlich Angst haben sie auch nur vor

einem direkten &nanziellen Schaden, die Sicherheit ihrer persönlichen Daten und der

Transaktionsdaten im E-Commerce sind nachrangig.

Ergebnisse im Überblick 9

Um ihr Sicherheitsrisiko generell zu minimieren, haben acht von zehn Online-Shoppern

eigene Strategien entwickelt. Viele der Internetnutzer (76 Prozent) beschränken sich auf

ein oder zwei Bezahlverfahren, die sie für ihren Online-Einkauf benutzen. Bewertungs-

portale und Erfahrungen anderer mit einem Online-Shop sind für zwei Drittel der Online-

Shopper wichtig, wenn sie bei einem ihnen bis dahin unbekannten Online-Shop einkau-

fen wollen.

Wer genau wissen will, wie ein Online-Händler mit den Daten der Kunden umgeht, &ndet

alle Informationen dazu in deren Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB). Nicht einmal

die Hälfte der Befragten – 41 Prozent der Heavy User und 37 Prozent der Mainstream

User – gibt an, dass sie häu&g die AGB der Online-Händler läsen.

Die bei den Verbrauchern beliebtesten Bezahlverfahren im E-Commerce sind der Kauf

auf Rechnung und PayPal. Beide werden von den Kunden als sehr sicher eingeschätzt.

Auffällig ist, das Heavy User insgesamt mehr Bezahlverfahren nutzen. Vor allem weniger

bekannte Methoden wie Klarna, Amazon Payments und mobiles Bezahlen verwenden sie

überdurchschnittlich oft. Bei Online-Shops, bei denen sie zuvor noch nicht gekauft haben,

verwenden die Befragten vor allem Bezahlmethoden, die sie für relativ sicher halten, in

erster Linie den Kauf auf Rechnung.

10 Private Kreditaufnahme in Deutschland

2 Private Kreditaufnahme in Deutschland

Repräsentative Auswertungen auf Basis der SCHUFA-Daten

Einleitung

Seit 89 Jahren ist die SCHUFA als Mittler zwischen Verbrauchern und kreditgebender

Wirtschaft etabliert. Sie trägt entscheidend dazu bei, dass sich die Kreditwirtschaft in

Deutschland stabil und mit niedrigen Ausfallrisiken entwickelt. Im Jahr 2015 umfasste der

SCHUFA- Datenbestand 797 Millionen Informationen zu 66,4 Millionen volljährigen Privat-

personen und 5,2 Millionen Unternehmen in Deutschland. Neben personenbezogenen

Daten wie Name, Geburtstag und Anschrift speichert die SCHUFA bei natürlichen Perso-

nen auch kreditrelevante Angaben wie Informationen über laufende Kredite, Kredit höhen

und Zahlungsausfälle.

Der SCHUFA-Datenbestand repräsentiert die Konsum&nanzierung in Form von Raten-

krediten durch Banken und die Konsum&nanzierung in Form von Waren- oder Dienst-

leistungskrediten, wie sie Handel oder Telekommunikations anbieter gewähren. Ferner

werden Daten aus öffentlichen Verzeichnissen wie den Schuldner registern der Amts-

gerichte abgebildet. Der Datenbestand der SCHUFA bildet in der Regel die empirische

Grundlage dieses Kapitels.

Im Folgenden werden zunächst die Trends der privaten Kreditaufnahme betrachtet.

Untersucht werden verschiedene Indikatoren zur Entwicklung der Kreditverp+ichtungen

und der Kreditausfallraten in Deutschland. Im Vordergrund stehen dabei Ratenkredite

(auch Ratenzahlungskredite genannt), die typischste Form der Konsumentenkredite.

Einige Daten werden differenziert nach dem Lebensalter ausgewertet.

Im Anschluss an die Trendanalyse untersucht der Kredit-Kompass die Entwicklung von

Zahlungsstörungen. Dabei werden die Anteile der Personen mit weichen und harten

Negativmerkmalen nach Alter dargestellt. Das SCHUFA-Risiko modell unterteilt die Stufen

der Verschuldung in vier Risikobereiche. Der von der SCHUFA 2006 entwickelte Privat-

verschuldungsindex (PVI) bildet für die Bundesländer, Kreise und kreisfreien Städte

entsprechend jeweils die zurückliegende, aktuelle und zukünftige Überschuldungs-

gefahr ab.

Private Kreditaufnahme in Deutschland 11

Trends der privaten Kreditaufnahme

Erkundigt sich eine Privatperson nach den Konditionen für einen Ratenkredit bei einer

Bank, so holt die Bank bei der SCHUFA eine Auskunft zur Bonität der betreffenden Person

ein. Die Anzahl der im Laufe eines Jahres bei der SCHUFA eingehenden An fragen kann

daher als Gradmesser für das Inter esse an Ratenkrediten in diesem Jahr gelten. Wie Abbil-

dung 2.1 zeigt, stellten Banken im Jahr 2015 insgesamt ca. 19,5 Millionen Anfragen im

Rahmen der Kreditkonditionenermittlung an die SCHUFA. Damit hat sich der Trend stei-

gender Anfragen aus den vorangegangenen Jahren deutlich beschleunigt. Gegenüber

2014 betrug der Zuwachs 3,05 Millionen Anfragen, das entspricht 18,5 Prozent, 2014

legten die Anfragen gegenüber dem Vorjahr um ca. 7 Prozent zu. Die Konsumenten

vergleichen immer häu&ger vor Abschluss eines Ratenkredits die Konditionen unterschied-

licher Anbieter.

Der private Konsum in Deutschland +oriert weiterhin und

wird damit erneut zur tragenden Säule der Konjunktur.

Ein Grund für die kräftige Ausweitung der Konsum-

ausgaben ist neben der Niedrigzinspolitik die stabile

Beschäftigung, die den Konsumenten Planungssicherheit

auch bei größeren Ausgaben gibt. Reale Einkommenszu-

wächse und die sinkenden Benzin- und Heizölpreise erhö-

hen zusätzlich den &nanziellen Spielraum der Haushalte,

was zu einer Ausweitung des pivaten Konsums führt.

Anzahl der Kredite weiterhin auf hohem Niveau

Trotz des deutlichen Zuwachses an SCHUFA-Anfragen

seitens der Banken blieb die Anzahl der neu abgeschlos-

senen Kreditverträge im Jahr 2015 konstant. Ca. 7,4 Mil-

lionen Kredite haben die Verbraucher neu auf genommen.

Gegenüber dem Jahr 2014 war ein kleines Plus von 8.000

neuen Krediten zu verzeichnen (siehe Abbildung 2.2).

Die steigende Zahl der Kreditanfragen bei Banken führte

damit 2015 wie auch schon 2014 nicht zu einer entspre-

chenden Ausweitung der neu abgeschlossenen Kreditver-

träge.

Konsumenten vergleichen Kreditangebote

Immer häu&ger informieren sich die Konsumenten vor dem Abschluss eines Ratenkredits

umfassend und vergleichen die Konditionen. Während 2013 für einen Kredit durch-

schnittlich 1,3 und 2014 1,4 Anfragen von Banken nach einer SCHUFA-Auskunft im Rah-

men der Kreditkonditionenermittlung gestartet wurden, waren es 2015 bereits 1,6 Anfra-

gen (siehe Abbildung 2.3). Dieser Trend zog sich durch alle Altersgruppen. In der Regel

erfolgte die Kreditaufnahme somit wohlüberlegt und nicht leichtfertig, da sich die poten-

Hier dargestellte

Anfragen von

Banken umfassen

spezielle Anfragen

im Rahmen der

Kreditkonditionen-

ermittlung.

Anfragen nehmen deutlich zuAbb. 2.1: Anfragen von Banken nach einer SCHUFA-Auskunft im Rahmen der Kreditkonditionenermittlung; in 1.000

Quelle: SCHUFA Holding AG.

19.51415.393 16.463

201520142013

Anzahl der Kreditverträge konstant auf hohem NiveauAbb. 2.2: Anzahl der im jeweiligen Jahr neu abgeschlossenen Ratenkreditverträge; in 1.000

Quelle: SCHUFA Holding AG.

7.4427.737 7.434

2013 2014 2015

12 Private Kreditaufnahme in Deutschland

tiellen Kreditnehmer mehrere Angebote einholten. Überdurchschnittlich oft verglichen

die mittleren Altersgruppen die Konditionen vor einem Kreditabschluss.

Es liegt nahe, dass sich in den vergangenen Jahren die Anfrage nach Kreditkonditionen

durch vielfältige digitale Kommunikationswege deutlich vereinfacht hat. Entsprechend

stieg die durchschnittliche Zahl der Anfragen vor allem bei den Genera tionen, die mit

dieser Technik vertraut sind. Das sind vor allem die Menschen der jungen und der mittle-

ren Generation. Die Altersgruppe der 25- bis 34-Jährigen hat 2015 mit durchschnittlich

2,1 Anfragen pro Kredit am häu&gsten recherchiert, wobei die 35- bis 39-Jährigen mit

1,9 Anfragen nur geringfügig darunter lagen. Bei den 20- bis 24-Jährigen und den

40- bis 44-Jährigen waren es immerhin noch überdurchschnittliche 1,8 Anfragen pro

Kredit.

Zahl laufender Kredite sinkt

Am 31.12.2015 gab es in Deutschland laut SCHUFA-Datenbestand ca. 17,3 Millionen

laufende Ratenkredite. Gegenüber dem 31.12.2014 bedeutete dies einen leichten Rück-

gang um 1 Prozent (siehe Abbildung 2.4).

Junge Menschen haben erwartungsgemäß relativ wenige Ratenkredite. In der Alters-

gruppe der 18- bis 19-Jährigen wurden 2015 36.355 Ratenkredite gehalten. Gegenüber

2014 ist die Anzahl der Ratenkredite dieser Altersgruppe um ca. 8 Prozent gestiegen.

In der benachbarten Altersgruppe von 20 bis 24 Jahren wurden schon deutlich mehr

Ratenkredite in Anspruch genommen. 2015 waren es 669.794 Ratenkredite. Hier war

gegenüber 2014 ein Rückgang um ca. 6 Prozent zu verzeichnen.

Menschen im Alter von 45 bis 49 und 50 bis 54 Jahren hielten 2015 mit jeweils

2,4 Millionen den mit Abstand größten Bestand an laufenden Ratenkrediten.

Der Rückgang des Bestands an laufenden Ratenkrediten, die von der mittleren Alters-

gruppe gehalten werden, setzte sich 2015 fort. Im Vergleich zum Jahr 2014 ging die

Anzahl laufender Ratenkredite bei den 40- bis 44-Jährigen um 5,5 Prozent zurück. In der

Die Anfrage nach

Kreditkonditionen

ist heute durch

Internet und

E-Mails einfacher.

Kreditkonditionen werden häu#ger verglichen: immer mehr Anfragen vor dem Kreditabschluss Abb. 2.3: Durchschnittliche Anzahl der Anfragen von Banken nach einer SCHUFA-Auskunft im Rahmen der Kreditkonditionenermittlung pro Kredit; nach Altersgruppen

Quelle: SCHUFA Holding AG.

18-19 Jahre 20-24 Jahre 25-29 Jahre 30-34 Jahre 35-39 Jahre 40-44 Jahre 45-49 Jahre 50-54 Jahre 55-59 Jahre 60-64 Jahre 65-69 Jahre 70-74 Jahre > 74 Jahre

Gesamtwerte Deutschland2015: 1,62014: 1,42013: 1,3

2013 2014 2015

1,2

1,2

1,6

1,5

1,8

1,6

1,8

1,6

1,7

1,5

1,5

1,4

1,4

1,2

1,3

1,1

1,1

1,0

1,1

1,0

1,1

1,0

1,0

0,9

0,8

0,8

1,2

1,8

2,1

2,1

1,9

1,8

1,6

1,4

1,3

1,2

1,2

1,0

0,9

D 2015: 1,6

Private Kreditaufnahme in Deutschland 13

benachbarten Altersgruppe von 45 bis 49 Jahren sank sie um 4,3 Prozent. Der Bestands-

rückgang an laufenden Ratenkrediten setzte bereits 2013 ein.

2015 hielt die Altersgruppe der 65- bis 69-Jährigen mehr laufende Ratenkredite als die

Altersgruppe der 20- bis 24-Jährigen. Die höheren Altersgruppen ab 60 Jahren bauen

ihren Bestand an Ratenkrediten seit einigen Jahren deutlich aus.

Junge Erwachsene entscheiden sich seltener für einen Kredit

In der Phase von Ausbildung, Studium und ersten Schritten am Arbeitsmarkt steigt die

Zahl der Personen, die einen Ratenkredit haben, schnell. Während nur 2,7 Prozent der

18- bis 19-Jährigen 2015 einen laufenden Ratenkredit aufwiesen, waren es bei den

30- bis 34-Jährigen bereits 18,7 Prozent. Auch in den nächsten Altersgruppen war der

Anteil der Personen mit Ratenkredit höher.

In der Altersgruppe 45 bis 49 Jahre war der Spitzenwert erreicht: 21,7 Prozent der

Menschen dieser Altersgruppe hatten 2015 mindestens einen Ratenkredit abgeschlossen.

Bis zur Altersgruppe der 55- bis 59-Jährigen sank der Anteil der Personen mit Kredit dann

Zahl der laufenden Ratenkredite sinkt vor allem in den Altersgruppen der 40- bis 49-Jährigen und 18- bis 24-JährigenAbb. 2.4: Anzahl laufender Ratenkredite; nach Altersgruppen

Quelle: SCHUFA Holding AG. 2013 2014 2015

18-19 Jahre 20-24 Jahre 25-29 Jahre 30-34 Jahre 35-39 Jahre 40-44 Jahre 45-49 Jahre 50-54 Jahre 55-59 Jahre 60-64 Jahre 65-69 Jahre 70-74 Jahre > 74 Jahre

Gesamtwerte Deutschland2015: 17.320.7762014: 17.498.7702013: 17.650.599

33.7

34

32.5

66 7

11.4

67

743.4

71

685.7

31

659.3

82

528.0

65

537.8

35

372.7

22

344.5

46

36.3

55 6

69.7

94

735.1

81

483.8

34

398.0

74

1.5

53.1

97

1.5

62.8

52

1.7

84.3

88

1.8

64.7

74

1.9

49.5

44

2.4

45.7

02

2.4

32.9

28

1.8

05.4

65

1.1

51.8

22

1.5

53.6

91

1.8

15.5

35

1.8

39.0

76

1.8

47.4

94

1.8

55.5

44

2.0

63.1

11

2.2

04.7

32

2.5

56.7

21

2.6

46.3

69

2.4

29.6

07

2.3

94.8

29

1.7

55.6

45

1.7

06.4

68

1.1

45.6

59

1.1

31.9

83

Vor allem Menschen mittleren Alters haben Ratenkredite Abb. 2.5: Anteil der Personen mit Ratenkredit in der jeweiligen Altersgruppe des SCHUFA-Datenbestands

2015; in Prozent

Quelle: SCHUFA Holding AG.

18-19 Jahre

20-24 Jahre

25-29 Jahre

30-34 Jahre

35-39 Jahre

40-44 Jahre

45-49 Jahre

50-54 Jahre

55-59 Jahre

60-64 Jahre

65-69 Jahre

70-74 Jahre

> 74 Jahre

Gesamtwert Deutschland 2015: 15,7

2,7 3,4

11

,3

17

,5

18

,7

19

,5

21

,1

21

,7

21

,5

19

,5

15

,5

12

,5

9,5

14 Private Kreditaufnahme in Deutschland

nur leicht auf 19,5 Prozent. Ab dem Alter von 60 Jahren wurde der Anteil der Personen

mit Ratenkredit dann schnell kleiner (siehe Abbildung 2.5).

Anteil der Kredite über 10.000 Euro wächst weiter

Der bereits seit 2013 registrierbare Trend, dass der Anteil der nachgefragten Kredite mit

einer Höhe von mehr als 10.000 Euro zunimmt, setzte sich 2015 deutlich fort. 34,5 Pro-

zent der neu abgeschlossenen Kreditverträge &elen in diese Kategorie.

Der Anteil der Kleinkredite bis 1.000 Euro verringerte sich von 27,5 Prozent (2014) auf

24,8 Prozent (2015). Auch der Anteil der neu abgeschlossenen Kredite mit einer Höhe

von mehr als 1.000 bis zu 3.000 Euro war 2015 gegenüber 2014 rückläu&g und lag bei

15 Prozent. Kredite in einer Höhe von mehr als 3.000 bis 10.000 Euro machten 25,7 Pro-

zent der gesamten Ratenkreditnachfrage aus, ihr Anteil war damit ebenfalls geringer als

2014 (siehe Abbildung 2.6).

Die durchschnittliche individuelle Kreditschuld steigt

Ein weiterer Indikator zur Be trachtung der privaten Kreditaufnahme ist die Entwicklung

der sogenannten Kreditschuld. Diese umfasst die sich aus allen bestehenden Verp+ich-

tungen ergebende durchschnittliche Restschuld derjenigen Personen im SCHUFA-Daten-

bestand, die (mindestens) einen Raten kredit aufgenommen haben. Hypothekarkredite

und Leasingverträge sind hierbei nicht einbe zogen.

Im deutschlandweiten Durchschnitt betrugen die aktuellen Kreditverp+ichtungen für jede

Person im SCHUFA-Datenbestand mit mindestens einem Kredit im Jahr 2015 insgesamt

10.039 Euro (siehe Abbildung 2.7). Sie sind damit gegenüber dem Vorjahr um 318 Euro

bzw. 3,3 Prozent gestiegen.

Junge und ältere Menschen nehmen in Deutschland eher kleinere Kredite auf, entspre-

chend niedrig ist auch ihre Restschuld. Die 18- bis 19-Jährigen, die bereits Kredite

auf genommen haben, hatten 2015 Kreditverbindlichkeiten in Höhe von 3.858 Euro oder

die 20- bis 24-Jährigen in Höhe von 6.270 Euro. Über 74-jährige Kreditnehmer hatten

Wachsender Anteil höherer Kredite Abb. 2.6: Anteile der jeweiligen Kredithöhen an im jeweiligen Jahr neu abgeschlossenen Kreditverträgen; in Prozent

Quelle: SCHUFA Holding AG.

Kredite bis 1.000 Euro Kredite über 1.000 bis 3.000 Euro Kredite über 3.000 bis 10.000 Euro Kredite über 10.000 Euro

2013

2015

2014

28,425,716,129,8

31,226,015,327,5

34,525,715,024,8

Private Kreditaufnahme in Deutschland 15

durchschnittliche Kreditverbindlichkeiten von 6.023 Euro. In der Altersgruppe von 65 bis

74 Jahren betrug die Restschuld 8.369 Euro. Die höchste durchschnittliche Kreditschuld

wiesen die Altersgruppen auf, die auch am häu&gsten Ratenkredite nachfragen: Die

45- bis 49-Jährigen (2015: 11.400 Euro) und die 50- bis 54-Jährigen (2015: 11.375 Euro).

Über alle Altersklassen hinweg ist die durchschnittliche Kreditschuld 2015 gegenüber dem

Vorjahr gestiegen. Die höchsten Zuwachsraten wiesen dabei die 20- bis 29-Jährigen auf.

Gleichmäßiger Anstieg der durchschnittlichen Kredithöhe

in allen Altersgruppen

Der seit 2013 festgestellte allgemeine Trend zu steigenden Kredithöhen setzt sich auch

2015 fort. Eine mögliche Erklärung dafür ist die insgesamt stabile Wirtschaftslage mit

einer hohen Beschäftigungsquote und einer geringen In+ationsrate, die Reallohnzu-

wächse sichern.

Die durch schnitt liche Höhe neu aufgenommener Kredite nahm 2015 gegenüber 2014 um

8,6 Prozent auf 9.552 Euro zu. 2014 lag der Zuwachs gegenüber 2013 bei 10 Prozent.

Grundsätzlich nehmen jüngere Personen eher kleine Kredite auf: Kredite, die 18- und

19-Jährige im Jahr 2015 abgeschlossen haben, hatten eine durchschnittliche Höhe von

Die Kredithöhe

nimmt mit dem

Alter zu und erst

ab 60 Jahren lang-

sam wieder ab.

Durchschnittliche Kreditschuld nimmt in allen Altersgruppen weiter zuAbb. 2.7: Durchschnittliche aktuelle Restschuld aus Ratenkrediten; nach Altersgruppen; in Euro

Quelle: SCHUFA Holding AG.

18-19 Jahre 20-24 Jahre 25-29 Jahre 30-34 Jahre 35-39 Jahre 40-44 Jahre 45-49 Jahre 50-54 Jahre 55-59 Jahre 60-64 Jahre 65-74 Jahre > 74 Jahre

Gesamtwerte Deutschland2015: 10.0392014: 9.7212013: 9.252

2013 2014 2015

3.7

48

3.8

58

6.2

70

8.2

16

9.5

03

10.4

86

11.1

84

11.4

00

11.3

75

11.0

29

10.0

02

8.3

69

6.0

23

3.5

42

5.9

32

5.5

48

7.7

55

7.3

00

9.0

98

8.6

08

10.1

50

9.6

78

10.8

47

10.3

71

11.0

65

10.5

37

11.0

64

10.5

38

10.7

48

10.2

40

9.7

67

9.3

49

8.1

38

7.6

76

5.8

72

5.5

58

D 2015: 10.039

Durchschnittliche Kredithöhe steigt 2015 in allen Altersgruppen Abb. 2.8: Durchschnittliche Höhe der im jeweiligen Jahr neu aufgenommenen Kredite; nach Altersgruppen; in Euro

Quelle: SCHUFA Holding AG.

18-19 Jahre 20-24 Jahre 25-29 Jahre 30-34 Jahre 35-39 Jahre 40-44 Jahre 45-49 Jahre 50-54 Jahre 55-59 Jahre 60-64 Jahre 65-74 Jahre > 74 Jahre

Gesamtwerte Deutschland2015: 9.5522014: 8.7922013: 7.996

2013 2014 2015

3.7

59

3.9

84

4.0

40

5.8

02

7.6

01

8.8

17

9.6

32

10

.17

3

10

.71

2

11

.00

2

11

.17

1

10

.61

0

8.9

97

7.1

05

4.8

75

5.3

60

6.1

98

6.9

31

7.2

24

8.1

17

7.9

56

8.8

37

8.5

19

9.4

12

8.9

26

9.8

65

9.2

62

10

.13

7

9.4

79

10

.28

8

9.0

48

9.7

51

7.6

84

8.2

80

6.1

80

6.5

70

D 2015: 9.552

16 Private Kreditaufnahme in Deutschland

4.040 Euro. Mit zunehmendem Alter stiegen die Kredithöhen deutlich. Erst bei den

60- bis 64-Jährigen setzte ein leichter Rückgang der Kredithöhen ein, der sich mit

zunehmendem Alter verstärkte. Trotzdem war die durchschnittliche Kredithöhe der

über 74-Jährigen immer noch deutlich höher als die der Jungen bis zu einem Alter von

25 Jahren.

Personen im höheren Lebensalter schrecken heute nicht mehr vor einer Ratenkredit&nan-

zierung mit höheren Summen zurück. Die höchste durchschnittliche Kredithöhe wiesen

2015 die 55- bis 59-Jährigen mit 11.171 Euro auf (siehe Abbildung 2.8). Auffällig ist,

dass der Anstieg der durchschnittlichen Kredithöhe 2015 in allen Altersklassen, außer

bei den 18- bis 19-Jährigen, nur eine geringe Schwankungsbreite zwischen 8,1 (über

74-Jährige) und 9,7 Prozent (25- bis 29-Jährige) aufwies. Bei den ganz jungen Menschen

im Alter von 18 bis 19 Jahren hingegen war 2015 die durchschnittliche Kredithöhe nur

um 1,4 Prozent gestiegen.

Durchschnittliche Kreditlaufzeit steigt

Die durchschnittliche Laufzeit neuer Kredite steigt. Sie erreichte 2015 einen Wert von

47,3 Monaten (Vorjahr: 45,4 Monate). 2010 lag der Durchschnittswert bei 41,2 Monaten.

Zehnjahresvergleich: 2005 lag die Laufzeit bei 45,8 Monaten (siehe Abbildung 2.9).

Jüngere Konsumenten wählen erheblich kürzere Laufzeiten ihrer Verbindlich keiten.

Bei 18- bis 19-Jährigen lag die durchschnittliche Laufzeit neuer Kredite 2015 bei 31,1

Monaten (Vorjahr: 29,9 Monate). Die kürzere Laufzeit passt zu den geringeren durch-

schnittlichen Höhen der aufgenommenen Kredite dieser Altersgruppe gegenüber anderen

Altersgruppen (siehe Abbildung 2.8). Bis zur Altersgruppe der 50- bis 54-Jährigen stieg

die durchschnittliche Kreditlaufzeit auf 49,8 Monate (Vorjahr: 48 Monate) an.

Im Zehnjahresvergleich ist bei den verschiedenen Altersgruppen eine gegenläu&ge Ent-

wicklung festzu stellen. Während bei den jüngeren Altersgruppen von 18 bis 19 Jahren

die durchschnittlichen Kreditlaufzeiten gegen den Trend gesunken sind, kehrte sich die

Entwicklung ab der Altersgruppe der 25- bis 29-Jährigen um. Die höchsten Zuwächse der

durchschnitt lichen Kreditlaufzeit im Zehnjahresvergleich wiesen die Altersgruppen über

Überwiegender Anstieg der Kreditlaufzeiten Abb. 2.9: Durchschnittliche Laufzeit der im jeweiligen Jahr neu aufgenommenen Kredite; in Monaten

Quelle: SCHUFA Holding AG.

18-19 Jahre 20-24 Jahre 25-29 Jahre 30-34 Jahre 35-39 Jahre 40-44 Jahre 45-49 Jahre 50-54 Jahre 55-59 Jahre 60-64 Jahre 65-69 Jahre 70-74 Jahre > 74 Jahre

Gesamtwerte Deutschland2015: 47,32010: 41,22005: 45,8

2005 2010 2015

31

,1

26

,6

32

,6

38

,8

33

,6

39

,3

44

,7

38

,5

43

,9

47

,3

40

,4

46

,3

48

,3

41

,8

47

,5

48

,7

42

,7

47

,5

49

,6

43

,0

47

,5

49

,8

43

,6

47

,5

49

,5

43

,6

47

,4

48

,6

43

,6

45

,9

48

,4

41

,5

44

,1

43

,5

38

,9

40

,1

38

,7

36

,0

37

,4

D 2015: 47,3

Private Kreditaufnahme in Deutschland 17

60 Jahre auf. Eine Kreditaufnahme als solche ist zunächst grundsätzlich ein Ausdruck

wirtschaftlicher Aktivität. Die bislang dargestellten Zahlen dienen daher nicht als Grund-

lage für Aussagen über etwaige Kreditausfälle oder potentielle Rück zahlungsprobleme.

Aussagen hierzu sind in den folgenden Abschnitten dargestellt.

Entwicklung von Zahlungsstörungen

Zahlungsstörungen können anhand verschiedener Indikatoren untersucht werden.

Im Folgenden wird zunächst die Entwicklung der Kreditausfälle betrachtet.

Stabil hohes Rückzahlungsverhalten

97,6 Prozent aller Kredite im SCHUFA-Daten bestand wur-

den 2015 vertragsgemäß ohne Zahlungsausfälle bedient

(siehe Abbildung 2.10). Durchschnittlich nur 2,4 Prozent

aller in Deutschland aufgenommenen Ratenkredite waren

2015 (Stichtag 31.12.2015) nicht vertragsgerecht zurück-

gezahlt worden. Der Anteil der Kredit ausfälle blieb damit

im Vergleich zu den zwei Vorjahren kon stant niedrig.

Die Ausfallquoten bei Ratenkrediten sind niedrig und wie-

sen 2015 über alle Altersgruppen hinweg mit 1,3 Pro-

zentpunkten eine geringe Schwankungsbreite auf (siehe

Abbildung 2.11). Es gab dabei 2015 eine klare Trennung:

bis zu einem Alter von 39 Jahren lagen die Ausfallquoten über dem gesamtdeutschen

Durchschnitt, ab einem Alter von 40 Jahren hingegen darunter.

2015 wurden in der Altersgruppe 18 bis 19 Jahre 2,7 Prozent der Kredite nicht vertrags-

gemäß zurückgezahlt. In der Altersgruppe von 20 bis 34 Jahren waren die Ausfall quoten

mit 3 Prozent am höchsten und sanken im Alter von 35 bis 39 Jahren auf 2,8 Prozent.

Rückzahlungsverhalten konstant auf hohem NiveauAbb. 2.10: Anteil der aktuell vertragsmäßig bedienten Ratenkredite an allen Ratenkrediten; in Prozent

Quelle: SCHUFA Holding AG.

97,5 97,5 97,6

201520142013

Anteil ausgefallener Ratenkredite bei Jüngeren überdurchschnittlich hoch, aber deutlich rückläu#g Abb. 2.11: Anteil der ausgefallenen Ratenkredite an allen Ratenkrediten; nach Altersgruppen; in Prozent

Quelle: SCHUFA Holding AG.

18-19 Jahre 20-24 Jahre 25-29 Jahre 30-34 Jahre 35-39 Jahre 40-44 Jahre 45-49 Jahre 50-54 Jahre 55-59 Jahre 60-64 Jahre 65-74 Jahre > 74 Jahre

Gesamtwerte Deutschland2015: 2,42014: 2,52013: 2,5

2013 2014 2015

3,6

3,3

2,7

3,0

3,0

3,0

2,8

2,4

2,0

1,8

1,7

1,8

1,8

2,1

3,3

3,3

3,2

3,2

3,1

3,2

2,8

2,9

2,4

2,4

2,0

2,1

1,9

1,9

1,8

1,8

1,9

1,9

1,8

1,9

2,3

2,3

D 2015: 2,4

18 Private Kreditaufnahme in Deutschland

Personen ab einem Alter von 50 Jahren bis zu einem Alter von 74 Jahren wiesen 2015

die besten Rückzahlungsquoten auf: Nur unterdurchschnittliche 1,8 bzw. 1,7 Prozent der

Ratenkredite wurden von diesen Altersgruppen nicht vertragsgemäß bedient.

Menschen in Deutschland haben insgesamt eine sehr gute Zahlungsmoral. Vor allem die

Altersgruppen, die Ratenkredite überdurchschnittlich oft nutzen, haben ihre &nanziellen

Verhältnisse gut im Blick und weisen deshalb unterdurchschnittliche Anteile von ausge-

fallenen Krediten an allen Ratenkrediten auf.

Über 90 Prozent der Verbraucher haben eine positive Kreditbiographie

Zu 90,7 Prozent der Deutschen ab einem Alter von 18 Jahren hat die SCHUFA ausschließ-

lich sogenannte Positivinformationen gespeichert. Diese umfassen zum Beispiel Angaben

zu Kredit- oder Leasingverträgen, Daten zur Eröffnung eines Girokontos, zur Ausgabe

einer Kreditkarte oder zu Mobilfunkverträgen.

Verhält sich ein Verbraucher nicht vertragsgerecht, so speichert die SCHUFA dies in Form

sogenannter Negativmerkmale. Zu den „weichen Negativmerkmalen“ gehören Forderun-

gen, die fällig, angemahnt und nicht bestritten sind, Forderungen nach gerichtlicher

Entscheidung sowie Informationen zum Missbrauch eines Giro- oder Kreditkartenkontos

nach Nutzungsverbot. Die „harten Negativmerkmale“ umfassen Informationen aus

öffentlichen Be kannt machungen wie eine Vermögensauskunft (früher: eidesstattliche

Versicherung), einen Haftbefehl zur Erzwingung der Abgabe einer Vermögensauskunft

oder Informationen zu einem Verbraucherinsolvenzver fahren.

2014 hat das Statistische Bundesamt die Angaben des Mikrozensus 2011 veröffentlicht

und damit die Bevölkerungszahlen in Deutschland neu festgelegt. Entsprechend hat auch

die SCHUFA die Basis für die Anteile bei Personen mit Negativmerkmal aktualisiert. Damit

sind die Zahlen ab dem Jahr 2014 nicht mehr mit denen aus früheren Jahren vergleichbar.

Junge und Ältere haben seltener ein Negativ merkmalAbb. 2.12: Anteil der Personen, zu denen die SCHUFA (mindestens) ein Negativmerkmal gespeichert hatte; nach Altersgruppen1); in Prozent

1) Basisdaten sind die Angaben des Statistischen Bundesamts zur über 18-jährigen Bevölkerung. Nach dem Mikrozensus 2011 wurden diese angepasst, so dass eine Ver gleichbarkeit mit den Jahren vor 2014 nicht gegeben ist, weshalb der hier sonst übliche Dreijahresvergleich auf zwei Jahre begrenzt wurde.

Quelle: SCHUFA Holding AG.

18-19 Jahre

20-24 Jahre

25-29 Jahre

30-34 Jahre

35-39 Jahre

40-44 Jahre

45-49 Jahre

50-54 Jahre

55-59 Jahre

60-64 Jahre

65-74 Jahre

> 74 Jahre

Gesamtwert Deutschland 2015: 9,32014: 9,2

1,4 1,8

1,2 1,9

2014 2015

8,2

13

,8

15

,6

15

,8

13

,1

11

,2

10

,5

9,1

7,2

4,4

7,9

13

,7

15

,4

16

,4

13

,7

11

,4

10

,4

9,3

7,3

4,7

D 2015: 9,3

Private Kreditaufnahme in Deutschland 19

Die SCHUFA hatte 2015 zu insgesamt 9,3 Prozent der Bevölkerung Deutschlands

mindestens ein weiches oder hartes Negativmerkmal gespeichert (siehe Abbildung 2.12).

Gegenüber 2014 bedeutete das eine minimale Änderung von 0,1 Prozentpunkten.

Die Altersgruppe von 18 bis 24 Jahren ist wirtschaftlich noch relativ wenig aktiv,

entsprechend gering war hier auch der Anteil an Personen mit mindestens einem Negativ-

merkmal. Menschen in den Dreißigern hatten 2015 die höchsten Anteile an Personen,

zu denen die SCHUFA mindestens ein Negativmerkmal gespeichert hat.

Bei Personen im Alter von 25 bis 54 Jahren lag der Anteil derer, die sich mit einem

Negativeintrag in der SCHUFA-Datenbank be&nden, über dem Durchschnitt. Ab einem

Alter von 60 Jahren sank der Anteil deutlich. Für diese Altersgruppen sind die Rück-

zahlungswahrscheinlichkeit und die Zuverlässigkeit somit besonders hoch.

2015 sind die Anteile von Personen mit mindestens einem Negativmerkmal in den Alters-

gruppen von 18 bis 34 Jahren gegenüber dem Vorjahr gesunken. Bei allen Älteren sind

mit Ausnahme der 50- bis 54-Jährigen die Anteile gestiegen.

Nur 4,5 Prozent der Bevölkerung haben ausschließlich weiche Negativmerkmale

Der Anteil der Personen mit nur weichen Negativmerk malen lag 2015 bundesweit bei

4,5 Prozent (siehe Abbildung 2.13) und hat sich damit gegenüber dem Vorjahr leicht

verringert. Der höchste Anteil an Personen mit nur weichen Negativmerkmalen war im

gleichen Jahr mit 8 Prozent in der Altersklasse zwischen 35 und 39 Jahren zu beobachten.

Erst in der Altersgruppe 55 bis 59 Jahre erreichte der Anteil der Personen mit nur weichen

Negativmerkmalen einen unterdurchschnittlichen Wert (4,4 Prozent). Ab 65 Jahren lag

der Anteil 2015 nur noch bei 2,5 und ab 74 Jahren bei lediglich 1,3 Prozent. Ganz junge

Erwachsene sind sehr wenig betroffen: Bei den 18- bis 19-Jährigen waren nur 0,7 Prozent

mit weichen Negativmerkmalen registriert.

Menschen in den Dreißigern haben am häu#gsten weiche Negativmerkmale ...Abb. 2.13: Anteil der Personen, zu denen die SCHUFA nur weiche Negativmerkmale gespeichert hatte; nach Alters gruppen1); in Prozent

1) Basisdaten sind die Angaben des Statistischen Bundesamts zur über 18-jährigen Bevölkerung. Nach dem Mikrozensus 2011 wurden diese angepasst, so dass eine Ver gleichbarkeit mit den Jahren vor 2014 nicht gegeben ist, weshalb der hier sonst übliche Dreijahresvergleich auf zwei Jahre begrenzt wurde.

Quelle: SCHUFA Holding AG.

18-19 Jahre

20-24 Jahre

25-29 Jahre

30-34 Jahre

35-39 Jahre

40-44 Jahre

45-49 Jahre

50-54 Jahre

55-59 Jahre

60-64 Jahre

65-74 Jahre

> 74 Jahre

Gesamtwert Deutschland 2015: 4,52014: 4,6

0,8

0,7 1

,3

1,3

2014 2015

4,3

3,8

7,0

6,6

7,9

7,4

7,9

8,0

6,3

6,6

5,3

5,4

4,9

4,8

4,3

4,4

3,5

3,5

2,4

2,5

D 2015: 4,5

20 Private Kreditaufnahme in Deutschland

Insgesamt war 2015 der Anteil der Personen mit nur weichen Negeativmerkmalen bis

34 Jahre gegenüber dem Vorjahr gesunken, während bei Älteren der Anteil der Personen

mit nur weichen Negativmerkmalen entweder gestiegen war oder zumindest konstant

blieb, einzige Ausnahme war die Altersgruppe der 50- bis 54-Jährigen, die einen leichten

Rückgang aufwies.

Der Anteil von Personen mit harten Negativmerkmalen

bleibt insgesamt gering

Zu 4,8 Prozent der Personen ihres Datenbestandes hatte die SCHUFA 2015 (mindestens)

ein hartes Negativmerkmal gespeichert (siehe Abbildung 2.14). Die Altersgruppe der

35- bis 39-Jährigen war die Personengruppe, zu der 2015 am häu&gsten Negativ-

merkmale im SCHUFA-Datenbestand zu &nden waren. In den Altersrandgruppen 18 bis

19 Jahre und älter als 74 Jahre waren kaum Menschen mit mindestens einem Negativ-

merkmal vertreten, was den Gesamtwert deutlich nach unten drückte.

... und führen auch bei harten NegativmerkmalenAbb. 2.14: Anteil der Personen, zu denen die SCHUFA (mindestens) ein hartes Negativmerkmal gespeichert hatte; nach Altersgruppen1); in Prozent

1) Basisdaten sind die Angaben des Statistischen Bundesamts zur über 18-jährigen Bevölkerung. Nach dem Mikrozensus 2011 wurden diese angepasst, so dass eine Ver gleichbarkeit mit den Jahren vor 2014 nicht gegeben ist, weshalb der hier sonst übliche Dreijahresvergleich auf zwei Jahre begrenzt wurde.

Quelle: SCHUFA Holding AG.

18-19 Jahre

20-24 Jahre

25-29 Jahre

30-34 Jahre

35-39 Jahre

40-44 Jahre

45-49 Jahre

50-54 Jahre

55-59 Jahre

60-64 Jahre

65-74 Jahre

> 74 Jahre

Gesamtwert Deutschland 2015: 4,82014: 4,6

0,6

0,6

0,6

0,6

2014 2015

3,9

4,1

6,8

7,1

7,7

8,0

8,0

8,4

6,8

7,2

5,9

6,1

5,6

5,6

4,8

4,9

3,7

3,7

2,0

2,2

D 2015: 4,8

Private Kreditaufnahme in Deutschland 21

Zahlungsstörungen im regionalen Vergleich

Der regionale Vergleich zeigt, dass in den Bundesländern Berlin und Bremen der Anteil

der Menschen mit Zahlungsschwierigkeiten überdurchschnittlich hoch war (siehe Abbil-

dung 2.15). Während die SCHUFA Ende 2015 im Bundesdurchschnitt zu 9,3 Prozent aller

Personen über 18 Jahren (mindestens) ein Negativmerkmal gespeichert hatte, lag der

Anteil der Personen, auf die das zutraf, in Berlin bei 12,9 Prozent und in Bremen bei

12,4 Prozent. Auch in Sachsen-Anhalt (11 Prozent), Nordrhein-Westfalen (11 Prozent),

Mecklenburg-Vorpommern (10,5 Prozent) lagen die

Anteile der Personen mit Zahlungsschwierigkeiten min-

destens 1 Prozentpunkt über dem Bundesdurchschnitt.

Über dem Durchschnitt befanden sich 2015 auch die

Anteile der Personen mit mindestens einem Negativmerk-

mal in Hamburg, im Saarland, in Schleswig-Holstein und

in Brandenburg.

Die Bevölkerung in den südlichen Bundesländern Bayern

und Baden-Württemberg hatte 2015 am wenigsten mit

Zahlungsschwierigkeiten zu kämpfen. Der Anteil der

Personen, zu denen die SCHUFA (mindestens) ein Nega-

tivmerkmal gespeichert hatte, erreichte in Bayern nur

6,8 Prozent, in Baden-Württemberg waren es 7,3 Pro-

zent.

In Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Hessen und Thüringen

lagen die Anteile der Personen mit Zahlungsschwierig-

keiten 2015 knapp unter dem gesamtdeutschen Durch-

schnitt. Sachsen hatte mit einem Anteil von 8,6 Prozent

der mindestens 18-jährigen Personen, zu denen die

SCHUFA mindestens ein Negativmerkmal im Datenbe-

stand hat, einen unterdurchschnittlichen Anteil.

Eine detaillierte Übersicht über die Anteile der Personen

mit Negativmerkmal zeigen die Karten 2.1, 2.2 und 2.3

auf den folgenden drei Seiten.

Zahlungsschwierigkeiten in Berlin und Bremen besonders hochAbb. 2.15: Anteil der mindestens 18-jährigen Personen, zu denen die SCHUFA 2015 (mindestens) ein Negativmerkmal gespeichert hatte; nach Bundesländern; in Prozent

Quelle: SCHUFA Holding AG.

Berlin

Bremen

Sachsen-Anhalt

Nordrhein-Westfalen

Mecklenburg-Vorpommern

Hamburg

Saarland

Schleswig-Holstein

Brandenburg

Deutschland gesamt

Niedersachsen

Rheinland-Pfalz

Hessen

Thüringen

Sachsen

Baden-Württemberg

Bayern

12,9

12,4

11,0

11,0

10,5

10,2

9,8

9,7

9,4

9,3

9,2

9,1

8,9

8,8

8,6

7,3

6,8

22 Private Kreditaufnahme in Deutschland

Prozent

5,0

>5,0 – 6,5

>6,5 – 8,0

>8,0 – 9,5

>9,5 – 11,0

>11,0 – 12,5

>12,5

<

Bayern

Niedersachsen

Hessen

Brandenburg

Sachsen

Baden-Württemberg

Nordrhein-Westfalen

Thüringen

Sachsen-Anhalt

Rheinland-Pfalz

Mecklenburg-Vorpommern

Schleswig-Holstein

Saarland

Berlin

Hamburg

Bremen

Menschen im Norden Deutschlands haben häu#ger ZahlungsschwierigkeitenKarte 2.1: Anteil der mindestens 18-jährigen Personen, zu denen die SCHUFA 2015 (mindestens) ein (hartes oder weiches) Negativ merkmal gespeichert hatte; nach Kreisen; in Prozent

Quelle: SCHUFA Holding AG.

Private Kreditaufnahme in Deutschland 23

Prozent

3,0

>3,0 – 3,5

>3,5 – 4,0

>4,0 – 4,5

>4,5 – 5,0

>5,0 – 5,5

>5,5

<

Bayern

Niedersachsen

Hessen

Brandenburg

Sachsen

Baden-Württemberg

Nordrhein-Westfalen

Thüringen

Sachsen-Anhalt

Rheinland-Pfalz

Mecklenburg-Vorpommern

Schleswig-Holstein

Saarland

Berlin

Hamburg

Bremen

Anteile der Personen mit nur weichen Negativmerkmalen in Teilen des Westens und im Nordosten besonders hoch Karte 2.2: Anteil der mindestens 18-jährigen Personen, zu denen die SCHUFA 2015 nur weiche Negativmerkmale gespeichert hatte; nach Kreisen; in Prozent

Quelle: SCHUFA Holding AG.

24 Private Kreditaufnahme in Deutschland

Prozent

3,0

>3,0 – 3,5

>3,5 – 4,0

>4,0 – 4,5

>4,5 – 5,0

>5,0 – 5,5

>5,5

<

Bayern

Niedersachsen

Hessen

Brandenburg

Sachsen

Baden-Württemberg

Nordrhein-Westfalen

Thüringen

Sachsen-Anhalt

Rheinland-Pfalz

Mecklenburg-Vorpommern

Schleswig-Holstein

Saarland

Berlin

Hamburg

Bremen

Anteile der Personen mit hartem Negativmerkmal im Süden Deutschlands selten über 4,2 Prozent Karte 2.3: Anteil der mindestens 18-jährigen Personen, zu denen die SCHUFA 2015 (mindestens) ein hartes Negativmerkmal gespeichert hatte; nach Kreisen; in Prozent

Quelle: SCHUFA Holding AG.

Private Kreditaufnahme in Deutschland 25

Risiken der privaten Kreditaufnahme

Das SCHUFA-Risikomodell

Das von der SCHUFA 2004 entwickelte Risikomodell teilt die Stufen der Verschuldung

in vier unterschiedliche Risikobereiche ein. Basierend auf einem Indikatorenmodell,

sind beispielsweise Analysen über den Verlauf einer Ver- und Überschuldung möglich.

Die Risikostufen werden wie folgt gebildet:

Risikostufe Grün:

kein negatives Merkmal und ohne jegliche aktuelle Kreditverp+ichtung

kein negatives Merkmal und mit aktueller Kreditverp+ichtung und SCHUFA-Risikoquote

nach Score <10 Prozent

Risikostufe Gelb:

nur noch erledigte Negativmerkmale

kein negatives Merkmal und mit aktueller Kreditverp+ichtung und SCHUFA-Risikoquote

nach Score M10 Prozent

ein aktuelles Negativmerkmal einer Nichtbank

mehr als ein aktuelles Negativmerkmal von Nichtbanken

Sogenannte Nichtbanken sind Unternehmen aus Branchen, die Kredite vergeben, die an

ihre eigentlichen Leistungen gekoppelt sind (Handel, Versandhandel, Internethandel,

Telekommunikation etc.).

Risikostufe Orange:

ein offenes Negativmerkmal von einer Bank jünger als ein Jahr

ein offenes Negativmerkmal von einer Bank jünger als ein Jahr und von Nichtbanken

mehr als ein offenes Negativmerkmal von mindestens einer Bank jünger als ein Jahr

Negativmerkmalhistorie bei mindestens einer Bank von ein bis drei Jahren

Offene Negativmerkmale sind Zahlungsausfälle, also offene, ausreichend gemahnte und

unbestrittene Forderungen.

Risikostufe Rot:

Merkmal Vermögensauskunft oder ein Haftbefehl zur Erzwingung der Abgabe einer

Vermögensauskunft

Merkmal der Privatinsolvenz

Personen mit Suchauftrag

Personen mit Suchauftrag sind Personen, gegen die ein Vertragspartner der SCHUFA eine

offene, ausreichend gemahnte und unbestrittene Forderung besitzt, die aber unbekannt

verzogen sind.

Das Risikomodell

klassi'ziert das

persönliche Ver-

schuldungsrisiko

einer Person in

vier Warnstufen.

26 Private Kreditaufnahme in Deutschland

SCHUFA-Risikomodell zeigt Konstanz beim Anteil der kritischen Verschuldung

Die Zuordnung der Bevölkerung zu den einzelnen Risikostufen nach dem SCHUFA-

Risiko modell zeigt, dass die SCHUFA 90,4 Prozent der Personen, zu denen sie 2015

Daten gespeichert hatte, als nicht von Überschuldung bedroht ansieht (siehe Tabelle 2.1).

Zu diesen Per sonen liegen keine Hinweise auf Zahlungs probleme vor. Gegenüber 2014

und 2013 blieb der Anteil dieser Personengruppe an der Gesamtzahl der Personen,

zu denen die SCHUFA Daten gespeichert hat, damit unverändert.

2015 stufte die SCHUFA 4,1 Prozent der Personen, zu denen sie Daten gespeichert hatte,

in die Risikogruppe Gelb ein. Der Anteil hat damit gegenüber den zwei Vorjahren leicht

zugenommen. Diese Personen haben ent weder erste Zahlungsschwierigkeiten (etwa im

Versandhandel oder gegenüber Telekommunikationsanbietern), oder die Risikoquote, dass

Pro bleme bei der Kreditrück zahlung auftreten könnten, liegt bei über 10 Prozent.

1,1 Prozent der Personen im SCHUFA-Daten bestand hatten 2015 mindestens eine

offene Verbindlichkeit, die angemahnt und unbestritten war. Sie wurden in die Risiko-

gruppe mit der Farbe Orange eingestuft. Hier war der Anteil gegenüber 2014 und 2013

leicht niedriger.

Der Anteil der Personen im SCHUFA-Datenbestand, bei denen sich eine kritische &nan-

zielle Lage abzeichnete, blieb 2015 gegenüber den zwei Vorjahren konstant. Diese Perso-

nen wurden in die Warnstufe Rot eingestuft, da Hinweise auf &nanziell kritische Situatio-

nen vorlagen, wie etwa die Abgabe einer Vermögensauskunft oder Informationen zu

einem Verbraucher insolvenzver fahren.

Der SCHUFA-Privatverschuldungsindex (PVI)

Der von der SCHUFA 2006 entwickelte Privat verschuldungsindex (PVI) ist ein Instrument,

das nicht nur die historische Entwicklung der kritischen Anzeichen privater Verschuldung

analysiert, sondern darüber hinaus auch die künftige, mittelfristige Entwicklung prognos-

tiziert. Die Prognosen des PVI sind einzigartig in der Überschuldungsforschung, da aus

einer Fülle von Einzelindikatoren die Lage der privaten Ver- und Überschuldung in

Deutschland in einem einzigen Indexwert für Gesamtdeutschland, die 16 Bundesländer

sowie die derzeit 402 Kreise und kreisfreien Städte ausgedrückt wird.

Die Zahl der Per-

sonen, bei denen

sich eine kritische

'nanzielle Lage

abzeichnet, bleibt

konstant.

Mehr als neun von zehn Personen #nden sich 2015 im grünen BereichTab. 2.1: Anteile der Personen in den Warnstufen des SCHUFA-Risikomodells; in Prozent

Warnstufe Anteile 2015 Anteile 2014 Anteile 2013 Grün 90,4 90,4 90,4 Gelb 4,1 4,0 3,8 Orange 1,1 1,2 1,4 Rot 4,4 4,4 4,4 Gesamt 100,0 100,0 100,0

Quelle: SCHUFA Holding AG.

Private Kreditaufnahme in Deutschland 27

Die Entwicklung des PVI zeigt, inwiefern die private Verschuldungs- und Überschuldungs-

gefahr ab- oder zugenommen hat und wie stark die kritischen Anzeichen der privaten

Verschuldung in welchen geographischen Regionen ausgeprägt sind. Um die sehr unter-

schiedliche regionale Entwicklung der privaten Verschuldung darzustellen, werden Analy-

sen auf Bundes- und Kreisebene vorgestellt. Je nach Höhe des Indexwertes be&ndet sich

ein Bundesland bzw. ein Kreis in der grünen, gelben, orangefarbenen oder roten Stufe.

In den Regionen mit dem niedrigsten Indexwert sind die kritischen Anzeichen einer Privat-

verschuldung am schwächsten ausgeprägt.

Durch die Ganzjahresprognose hat sich der PVI in Deutschland zu einem wichtigen

Barometer für die kritischen Anzeichen privater Verschuldung entwickelt. Er erhöht die

Transparenz hinsichtlich einer Überschuldungslage bzw. Überschuldungsgefahr von

Privatpersonen in Deutschland. Der PVI dient daher als Frühwarnsystem für die deutsche

Volkswirtschaft.

Konstruktion des PVI

Um die verschiedenen Abstufungen der privaten Überschuldungsgefahr darzustellen,

berücksichtigt der PVI ein Bündel von messbaren Anzeichen der privaten Ver- und Über-

schuldung. Die Datengrundlage besteht aus den kreditrelevanten Informationen der

SCHUFA Holding AG von 66,4 Millionen volljährigen Privatpersonen in Deutschland.

Zur Erstellung des PVI wird eine Kombination aus negativen kreditrelevanten Informatio-

nen für die Wohnbevölkerung individuell betrachtet und gewichtet. Daraus ergibt sich

ein Gesamtwert. Zur Berechnung des PVI dienen die sogenannten weichen und harten

Negativmerkmale. Diese weichen und harten Negativmerkmale sind je nach Ausprägung

in die drei Stufen Gelb, Orange und Rot des Risikomodells eingeteilt.

Bei den weichen Negativmerkmalen (gelbe und orangefarbene Stufe im Risikomodell)

handelt es sich um Zahlungsausfälle bei Handel und Dienstleistungen sowie Banken.

Die rote Stufe im Risikomodell enthält harte Negativmerkmale wie Informationen über

die Abgabe einer Vermögensauskunft oder über eine Privatinsolvenz. Weil die Stufe Grün

des Risikomodells keine Negativmerkmale aufweist, geht sie nicht in die Berechnung des

Indexes ein.

Die Stufen des PVI

Ähnlich wie im Risikomodell werden auch die PVI-Werte in vier Ausprägungsstufen

ein geteilt. Diese beschreiben, inwiefern kritische Anzeichen für eine künftige Verschul-

dungsgefahr ausgeprägt sind. Zwar nutzt der PVI die gleiche Farb einteilung wie das

Risikomodell. Es handelt sich aber um zwei unterschiedliche, unabhängige Indikatoren.

Der PVI aggregiert die unterschiedlichen Negativinformationen zu einer Kenngröße und

bildet sowohl die historische als auch die aktuelle und zukünftige Situation der Verschul-

dung ab. Er hat daher vor allem auch einen prognostischen Wert. Der PVI unterteilt die

kritischen Anzeichen einer Verschuldung in die vier Kategorien:

Der PVI ist ein

wichtiges Baro-

meter für die

kritischen Anzei-

chen privater

Verschuldung.

28 Private Kreditaufnahme in Deutschland

gering

mäßig

stark

sehr stark

Gesamtdeutscher PVI entwickelt sich weiter positiv

Die Entwicklung des PVI für Gesamtdeutschland zeigt weiterhin ein positives Bild: Der PVI

verbesserte sich 2015 um 10 Punkte auf 1.039 Punkte (siehe Tabelle 2.2). Das entsprach

einem PVI-Rückgang von 0,95 Prozent. Für das laufende Jahr prognostiziert die SCHUFA

einen gesamtdeutschen PVI-Wert von 1.017 Punkten, also eine weitere Ver besserung um

gut 2 Prozent.

Nach wie vor Nord-Süd-Gefälle beim PVI

Sowohl die Karten 2.4 und 2.5 auf den folgenden Seiten als auch die Tabellen 2.2 und

2.3 zum SCHUFA-Privatverschuldungsindex (PVI) stellen die Ausprägungen des PVI nach

Bundesländern und nach Kreisen dar. Die vier PVI- Stufen Grün, Gelb, Orange und Rot

wurden mit Hilfe einer Clusteranalyse berechnet. Anhand der zugehörigen Indexwerte

wurden die Bundesländer und Kreise diesen Stufen zugeordnet.

Insgesamt zeigt die Auswertung für die Bundesländer eine unterschiedliche Entwicklung

auf. Einige können eine positive Entwicklung – also einen sinkenden PVI – aufweisen,

in anderen hingegen steigt der PVI.

Je geringer der

Indexwert, desto

geringer die Anzei-

chen einer Über-

schuldungsgefahr.

Regionale Ungleichgewichte beim Privatverschuldungsindex nehmen abTab. 2.2: Rangliste des Privatverschuldungsindexes (PVI) der Bundesländer für das Jahr 2015

Platz Bundesland PVI Änderung Platz PVI Platz PVI Änderung 2015 2015 2014/15 (%) 2014 2014 2016 (P*) 2016 (P*) 2015/16 (%; P*) 1 Bayern 800 2,56 1 780 1 819 2,38 2 Baden-Württemberg 816 2,38 2 797 2 836 2,45 3 Hamburg 943 -0,32 3 946 3 940 -0,32 4 Hessen 949 -0,21 4 951 4 946 -0,32 5 Rheinland-Pfalz 983 -0,81 5 991 5 973 -1,02 6 Thüringen 1.040 -1,23 7 1.053 6 1.026 -1,35 7 Niedersachsen 1.053 -1,13 8 1.065 7 1.042 -1,04 8 Sachsen 1.065 4,62 6 1.018 11 1.104 3,66 9 Saarland 1.066 -1,39 10 1.081 8 1.056 -0,9410 Brandenburg 1.070 -0,65 9 1.077 10 1.065 -0,4711 Schleswig-Holstein 1.074 -0,92 11 1.084 9 1.061 -1,2112 Nordrhein-Westfalen 1.181 0,51 12 1.175 12 1.184 0,2513 Bremen 1.216 -0,41 13 1.221 13 1.197 -1,5614 Mecklenburg-Vorpommern 1.222 -0,16 14 1.224 15 1.224 0,1615 Berlin 1.240 -1,04 16 1.253 14 1.218 -1,7716 Sachsen-Anhalt 1.248 -0,08 15 1.249 16 1.249 0,08 Deutschland 1.039 -0,95 1.049 1.017 -2,12

* (P): Prognose. Quelle: SCHUFA Holding AG.

Private Kreditaufnahme in Deutschland 29

Privatverschuldungsindex in den BundesländernKarte 2.4: Darstellung des Privatverschuldungsindexes (PVI) für das Jahr 2015 auf Bundeslandebene

Ausprägung

sehr stark

stark

mäßig

gering

Bayern

Niedersachsen

Hessen

Brandenburg

Sachsen

Baden-Württemberg

Nordrhein-Westfalen

Thüringen

Sachsen-Anhalt

Rheinland-Pfalz

Mecklenburg-Vorpommern

Schleswig-Holstein

Saarland

Berlin

Hamburg

Bremen

Quelle: SCHUFA Holding AG.

30 Private Kreditaufnahme in Deutschland

Ausprägung

sehr stark

stark

mäßig

gering

Bayern

Niedersachsen

Hessen

Brandenburg

Sachsen

Baden-Württemberg

Nordrhein-Westfalen

Thüringen

Sachsen-Anhalt

Rheinland-Pfalz

Mecklenburg-Vorpommern

Schleswig-Holstein

Saarland

Berlin

Hamburg

Bremen

Privatverschuldungsindex in den Kreisen und kreisfreien StädtenKarte 2.5: Darstellung des Privatverschuldungsindexes (PVI) für das Jahr 2015 auf Kreisebene

Quelle: SCHUFA Holding AG.

Private Kreditaufnahme in Deutschland 31

Wie in den vergangenen Jahren zeigten die aktuellen

Auswertungen ein Nord-Süd-Gefälle: So wiesen die

Bundesländer Bayern und Baden-Württemberg die nied-

rigsten und damit besten Indexwerte auf. Das bedeutet,

dort war die Überschuldungsgefahr für Privatpersonen

am geringsten. Der PVI hat sich allerdings 2015 gegen-

über 2014 in beiden Bundesländern entgegen dem allge-

meinen Trend um etwas über 2 Prozent verschlechtert.

Für 2016 ist eine ähnliche Entwicklung zu erwarten.

Auf der Karte 2.4 auf Seite 29 gelb eingefärbt – und

damit der Kategorie der mäßigen Überschuldungsgefahr

zugeordnet –, sind die Länder Hamburg, Hessen und

Rheinland-Pfalz. In der Rangfolge aller Bundes länder

belegten sie, wie schon in den zwei Vorjahren, 2015 die

Plätze 3 bis 5. Alle drei Bundesländer konnten 2015 eine

leichte Verbesserung ihres PVI gegenüber dem Vorjahr

realisieren. Dieser Trend setzt sich voraussichtlich auch

2016 fort, wobei die Verbesserung in Rheinland-Pfalz

gegenüber den beiden anderen Bundesländern etwas

stärker ausfallen dürfte. Eine Rangfolgeänderung wird

sich daraus aber voraussichtlich nicht ergeben.

Der PVI für Sachsen verschlechterte sich weiterhin im

Vergleich zu allen anderen Bundesländern am stärksten.

2015 wies der PVI-Index 1.065 Punkte auf, gegenüber

2014 legte er damit um 4,6 Prozent zu. Damit verschlech-

terte sich Sachsen vom 6. Rang (2014) auf den 8. Rang

2015. Für 2016 wird eine weitere Zunahme des PVI-

Wertes um 3,7 Prozent erwartet. Damit würde das

Bundesland dann auf den 11. Rang rutschen.

Die Bundesländer Thüringen, Niedersachsen, Branden-

burg, Saarland, Schleswig-Holstein – in der Karte 2.4

orange eingefärbt – haben ihre PVI-Werte 2015 wie

bereits in den zwei Vorjahren leicht verbessert. Auch

2016 wird sich die positive Entwicklung weiter fortsetzen

(siehe Tabelle 2.2).

Berlin erreichte 2015, mit einem Rückgang des PVI um gut 1 Prozent, eine Verbesserung

seines PVI-Rangs. Berlin war damit nicht mehr das Schlusslicht der Rangliste, sondern

belegte Platz 15. Den letzten Platz hatte Sachsen-Anhalt inne. Für 2016 wird für Berlin

eine weitere Verbesserung seines PVI prognostiziert, womit der Stadtstaat dann auch

noch Mecklenburg-Vorpommern hinter sich lassen und Rang 14 unter allen Bundes-

ländern erreichen würde.

Entwicklung der Verbraucherinsolvenzen

Seit dem 1. Januar 1999 können Verbraucher in der

Bundesrepublik Deutschland nach der Insolvenzordnung

in Konkurs gehen. Der Schuldner kann nach einer sechs-

jährigen Wohlverhaltensphase von den im Insolvenzver-

fahren nicht erfüllten Verbindlichkeiten befreit werden.

Ohne Verbraucherinsolvenz würden Forderungstitel erst

nach 30 Jahren verjähren.

Das mehrstu&ge Verbraucherinsolvenzverfahren gilt:

J für natürliche Personen, die keine selbständige wirt-

schaftliche Tätigkeit ausüben oder ausgeübt haben und

J für solche ehemaligen Selbständigen, die weniger

als 20 Gläubiger und keine Verbindlichkeiten aus

Beschäftigungsverhältnissen mit Arbeitnehmern haben.

Die Zahl der Verbraucherinsolvenzen lag im Jahr 2015 mit

80.347 Fällen um 6,9 Prozent unter dem vergleich baren

Wert im Vorjahreszeitraum. Niedrige In+ation, geringe

Arbeitslosigkeit und eine gute Einkommenssituation sind

Gründe für den anhaltenden Rückgang.

Bei den ehemals selbstän digen Personen war erneut

ein leichter Anstieg der Insolvenzen um 0,6 Prozent auf

20.586 Verfahren zu verzeichnen.

Entwicklung der Verbraucherinsolvenzen von 2013 bis 2015

Jahr Anzahl Veränderung gegenüber dem Vorjahreszeitraum 2015 80.347 -6,9%2014 86.298 -5,4%2013 91.200 -6,6% Entwicklung der Insolvenzen ehemals selbstständiger Personen von 2013 bis 2015

Jahr Anzahl Veränderung gegenüber dem Vorjahreszeitraum 2015 20.586 0,6%2014 20.473 1,7%2013 20.137 -0,7%

Quelle: Statistisches Bundesamt.

32 Private Kreditaufnahme in Deutschland

Fazit

Unverändert werden Ratenkredite in Deutschland zuverlässig zurückgezahlt: 97,6 Prozent

der Kredite sind im Jahr 2015 ordnungsgemäß bedient worden. Damit blieb der Anteil der

Kreditausfälle gegenüber 2014 und 2013 fast konstant (2015: 2,4 Prozent; 2014 und

2013: 2,5 Prozent). Vor allem bei den Jüngeren sinkt der Anteil der ausgefallenen Raten-

kredite deutlich.

Die Zahl der laufenden Ratenkredite war bis Ende 2015 leicht auf 17,3 Millionen gesun-

ken. Im Jahr zuvor waren es 17,5 Millionen und im Jahr 2013 17,7 Millionen. Die Zahl der

neu abgeschlossenen Ratenkreditverträge hat sich 2015 ebenfalls zum zweiten Mal in

Folge leicht verringert.

2015 setzte sich der bereits seit 2012 registrierbare Trend fort, dass der Anteil der neu

abgeschlossenen Ratenkredite mit einer Höhe von mehr als 10.000 Euro steigt.

Die durchschnittliche Kredithöhe ist 2015 gestiegen. Die durchschnittliche Höhe neu

aufgenommener Kredite lag 2015 bei 9.552 Euro, 2014 waren es 8.792 Euro. Auf fällig

ist, dass der Anstieg der durchschnittlichen Kredithöhe 2015 sich durch alle Alters gruppen

zog.

Verbraucher vergleichen vor Abschluss eines Ratenkredits zunehmend verschiedene

Angebote und holen sich deshalb Informationen zu den Konditionen bei den Banken.

Die Zahl der Anfragen von Banken im Rahmen der Kreditkonditionenermittlung ist 2015

erneut gestiegen: 19,5 Millionen Anfragen bedeuteten einen Zuwachs von gut 3 Millio-

nen im Vergleich zum Vorjahr (+18,5 Prozent).

Die Zahl der Verbraucherinsolvenzen ging 2015 gegenüber dem Vorjahr erneut zurück.

Sie verringerte sich um 6,9 Prozent (–5.951 Fälle) gegenüber 2014. In der gleichen Zeit

erhöhte sich die Zahl der Insolvenzen ehemals selbständiger Personen leicht um 0,6 Pro-

zent (113 Fälle).

Gemessen am SCHUFA-Privatverschuldungs index (PVI), verringerte sich die Überschul-

dungs gefahr in Deutschland: Der PVI lag 2015 bei 1.039 Punkten. Für 2016 prognostiziert

die SCHUFA einen weiteren Rückgang der Überschuldungs gefahr.

Private Kreditaufnahme in Deutschland 33

34 Private Kreditaufnahme in Deutschland

Tabellarische PVI-Übersichten zu 402 Kreisen und kreisfreien StädtenTab. 2.3: Rangliste des Privatverschuldungsindexes (PVI) der Kreise für das Jahr 2015

Platz Kreise PVI Änderung Platz PVI Platz PVI Änderung 2015 2015 2014/15 (%) 2014 2014 2016 (P*) 2016 (P*) 2015/16 (%; P*) 1 Eichstätt, Landkreis 477 4,84 1 455 1 483 1,26 2 Erlangen-Höchstadt, Landkreis 538 3,46 4 520 2 549 2,04 3 München, Landkreis 545 7,71 3 506 5 588 7,89 4 Starnberg, Landkreis 549 8,93 2 504 6 591 7,65 5 Heidelberg, Stadtkreis 569 2,52 6 555 4 583 2,46 6 Aichach-Friedberg, Landkreis 581 -0,34 9 583 3 570 -1,89 7 Tübingen, Landkreis 589 1,73 7 579 8 599 1,70 8 Roth, Landkreis 591 2,07 7 579 7 592 0,17 9 Ebersberg, Landkreis 598 9,32 5 547 15 634 6,0210 Neuburg-Schrobenhausen, Landkreis 610 0,66 12 606 10 608 -0,3311 Schweinfurt, Landkreis 611 -0,65 15 615 11 610 -0,1612 Würzburg, Landkreis 615 3,54 10 594 16 635 3,2513 Bodenseekreis 618 -1,44 19 627 9 607 -1,7814 Jena, krsfr. Stadt 621 2,64 11 605 16 635 2,2515 Hochtaunuskreis 623 1,14 16 616 13 630 1,1215 Landsberg am Lech, Landkreis 623 1,47 14 614 14 633 1,6117 Main-Taunus-Kreis 624 2,80 13 607 21 644 3,2118 Biberach, Landkreis 640 3,73 18 617 25 663 3,5919 Unterallgäu, Landkreis 644 0,47 23 641 12 621 -3,5720 Oberallgäu, Landkreis 646 -0,62 28 650 18 638 -1,2421 Alb-Donau-Kreis 647 0,00 24 647 20 643 -0,6222 Landshut, Landkreis 649 0,31 24 647 22 645 -0,6223 Traunstein, Landkreis 653 3,65 21 630 27 673 3,0624 Fürstenfeldbruck, Landkreis 656 6,49 16 616 37 685 4,4225 Bamberg, Landkreis 659 1,07 30 652 24 657 -0,3026 Augsburg, Landkreis 663 2,00 28 650 29 676 1,9627 Ravensburg, Landkreis 664 3,75 22 640 34 684 3,0128 Trier-Saarburg, Landkreis 665 -0,30 38 667 25 663 -0,3029 Donau-Ries, Landkreis 667 1,52 34 657 30 677 1,5030 Neumarkt i.d.OPf., Landkreis 669 -4,29 48 699 23 654 -2,2431 Regensburg, Landkreis 670 2,76 30 652 39 687 2,5432 Rhön-Grabfeld, Landkreis 671 2,60 32 654 32 683 1,7932 Rosenheim, Landkreis 671 6,85 20 628 57 730 8,7934 Erlangen, krsfr. Stadt 673 3,70 26 649 37 685 1,7835 Dachau, Landkreis 674 3,85 26 649 34 684 1,4835 Hohenlohekreis 674 2,74 33 656 31 679 0,7437 Breisgau-Hochschwarzwald, Landkreis 677 1,04 39 670 34 684 1,0338 Main-Spessart, Landkreis 678 -0,44 44 681 27 673 -0,7439 Lindau (Bodensee), Landkreis 682 -1,02 45 689 19 642 -5,8740 Bad Tölz-Wolfratshausen, Landkreis 684 3,48 35 661 47 713 4,2441 Ostallgäu, Landkreis 686 -0,44 45 689 40 691 0,7342 Erding, Landkreis 688 4,08 35 661 52 724 5,2343 Fürth, Landkreis 693 4,84 35 661 54 726 4,7644 Main-Tauber-Kreis 694 2,51 41 677 45 709 2,1645 Stormarn, Landkreis 698 -1,41 52 708 32 683 -2,1546 Böblingen, Landkreis 705 4,29 40 676 55 728 3,2647 Esslingen, Landkreis 710 4,57 43 679 67 745 4,9348 Rheingau-Taunus-Kreis 712 0,28 54 710 46 712 0,0049 Tirschenreuth, Landkreis 713 0,56 53 709 42 706 -0,9850 Forchheim, Landkreis 714 -0,97 59 721 43 707 -0,9850 Pfaffenhofen a.d.Ilm, Landkreis 714 0,99 50 707 41 696 -2,5252 Freising, Landkreis 718 3,31 47 695 52 724 0,8453 Amberg-Sulzbach, Landkreis 719 6,05 42 678 79 768 6,8253 Bayreuth, Landkreis 719 -1,37 62 729 43 707 -1,6755 Heilbronn, Landkreis 722 2,12 50 707 60 738 2,2256 Weilheim-Schongau, Landkreis 723 -1,09 63 731 50 717 -0,8357 Eifelkreis Bitburg-Prüm 724 1,83 56 711 65 742 2,4958 Rottal-Inn, Landkreis 728 3,12 49 706 70 748 2,7559 Neustadt a.d.Waldnaab, Landkreis 729 2,68 54 710 72 753 3,2960 Berchtesgadener Land, Landkreis 731 1,11 60 723 59 733 0,2761 Straubing-Bogen, Landkreis 734 0,41 63 731 49 714 -2,7262 Mainz, krsfr. Stadt 736 -0,94 70 743 57 730 -0,8263 Ansbach, Landkreis 738 3,51 57 713 75 759 2,8563 Enzkreis 738 2,79 58 718 75 759 2,8565 St. Wendel, Landkreis 739 -2,76 80 760 47 713 -3,52 Deutschland 1.039 -0,95 1.049 1.017 -2,12

Private Kreditaufnahme in Deutschland 35

Platz Kreise PVI Änderung Platz PVI Platz PVI Änderung 2015 2015 2014/15 (%) 2014 2014 2016 (P*) 2016 (P*) 2015/16 (%; P*) 66 Emmendingen, Landkreis 740 0,00 67 740 60 738 -0.27 66 Harburg, Landkreis 740 0,68 65 735 67 745 0.68 66 Rhein-Pfalz-Kreis 740 -0,40 70 743 62 739 -0.14 69 Reutlingen, Landkreis 741 2,21 61 725 73 755 1.89 70 Karlsruhe, Landkreis 743 0,27 68 741 66 743 0.00 70 Potsdam-Mittelmark, Landkreis 743 -0,54 72 747 64 740 -0.40 72 Coesfeld, Kreis 744 -0,93 75 751 55 728 -2.15 73 Aschaffenburg, Landkreis 752 1,76 66 739 77 763 1.46 73 Münster, krsfr. Stadt 752 -0,53 79 756 67 745 -0.93 75 Dingol&ng-Landau, Landkreis 756 -2,83 85 778 50 717 -5.16 76 Freiburg im Breisgau, Stadtkreis 764 1,33 76 754 81 776 1.57 77 Fulda, Landkreis 768 -1,79 88 782 71 752 -2.08 78 Passau, Landkreis 769 2,53 74 750 84 791 2.86 79 Schwäbisch Hall, Landkreis 772 4,18 68 741 85 793 2.72 79 Würzburg, krsfr. Stadt 772 -1,03 86 780 77 763 -1.17 81 Mainz-Bingen, Landkreis 778 -1,52 94 790 74 758 -2.57 81 Miesbach, Landkreis 778 4,01 73 748 93 810 4.11 83 Südliche Weinstraße, Landkreis 779 -6,82 117 836 62 739 -5.13 84 Südwestpfalz, Landkreis 780 -0,51 90 784 79 768 -1.54 85 Ludwigsburg, Landkreis 781 3,44 78 755 92 807 3.33 86 Rhein-Neckar-Kreis 784 1,16 82 775 83 790 0.77 87 Nürnberger Land, Landkreis 789 1,02 87 781 85 793 0.51 88 Schwandorf, Landkreis 791 1,80 83 777 87 799 1.01 89 München, krsfr. Stadt 792 5,04 76 754 106 831 4.92 89 Neu-Ulm, Landkreis 792 2,86 81 770 95 813 2.65 91 Rhein-Hunsrück-Kreis 794 0,38 95 791 87 799 0.63 92 Cham, Landkreis 795 1,66 88 782 90 802 0.88 93 Altötting, Landkreis 799 2,83 83 777 103 824 3.13 94 Gütersloh, Kreis 802 -0,25 102 804 89 800 -0.25 95 Rastatt, Landkreis 803 2,16 91 786 100 820 2.12 96 Bad Kissingen, Landkreis 809 0,75 100 803 97 818 1.11 97 Freudenstadt, Landkreis 812 3,31 91 786 109 839 3.33 98 Eichsfeld, Kreis 814 -0,85 109 821 91 806 -0.98 98 Kaiserslautern, Landkreis 814 0,00 105 814 96 815 0.12100 Cochem-Zell, Landkreis 816 0,12 106 815 97 818 0.25100 Dillingen a.d.Donau, Landkreis 816 2,00 98 800 104 826 1.23102 Garmisch-Partenkirchen, Landkreis 818 3,68 93 789 124 856 4.65103 Lörrach, Landkreis 820 0,00 108 820 102 823 0.37103 Wolfsburg, krsfr. Stadt 820 0,24 107 818 101 822 0.24105 Freyung-Grafenau, Landkreis 821 3,53 96 793 118 851 3.65106 Ingolstadt, krsfr. Stadt 827 2,22 103 809 108 835 0.97107 Rems-Murr-Kreis 829 3,24 100 803 123 855 3.14108 Darmstadt-Dieburg, Landkreis 833 0,24 116 831 105 829 -0.48109 Konstanz, Landkreis 835 1,33 112 824 115 847 1.44109 Saale-Holzland-Kreis 835 1,46 111 823 111 840 0.60111 Kassel, Landkreis 836 1,33 113 825 118 851 1.79111 Schwabach, krsfr. Stadt 836 4,76 97 798 129 867 3.71113 Rottweil, Landkreis 842 3,69 104 812 133 872 3.56114 Kelheim, Landkreis 843 2,06 115 826 129 867 2.85115 Kitzingen, Landkreis 844 -2,88 133 869 94 811 -3.91116 Ahrweiler, Landkreis 847 -1,28 127 858 107 834 -1.53117 Ulm, Stadtkreis 849 -0,59 120 854 113 845 -0.47117 Waldshut, Landkreis 849 -0,59 120 854 117 849 0.00119 Rheinisch-Bergischer Kreis 850 0,71 118 844 118 851 0.12119 Zollernalbkreis 850 3,03 113 825 126 866 1.88121 Darmstadt, krsfr. Stadt 854 -0,35 126 857 114 846 -0.94121 Weißenburg-Gunzenhausen, Landkreis 854 -0,23 125 856 122 854 0.00123 Pinneberg, Landkreis 856 1,06 119 847 126 866 1.17124 Haßberge, Landkreis 857 -1,15 131 867 112 843 -1.63125 Saarpfalz-Kreis 862 -1,15 135 872 109 839 -2.67126 Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Landkreis 863 7,61 99 802 158 901 4.40127 Bergstraße, Landkreis 866 0,46 130 862 132 871 0.58128 Göttingen, Landkreis 868 -2,25 147 888 115 847 -2.42129 Karlsruhe, Stadtkreis 870 1,87 120 854 140 886 1.84130 Gießen, Landkreis 873 -0,91 143 881 126 866 -0.80130 Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim, Landkreis 873 1,39 129 861 145 888 1.72132 Günzburg, Landkreis 875 6,45 110 822 176 929 6.17132 Neckar-Odenwald-Kreis 875 0,11 138 874 125 860 -1.71 Deutschland 1.039 -0,95 1.049 1.017 -2.12

36 Private Kreditaufnahme in Deutschland

Platz Kreise PVI Änderung Platz PVI Platz PVI Änderung 2015 2015 2014/15 (%) 2014 2014 2016 (P*) 2016 (P*) 2015/16 (%; P*)132 Sigmaringen, Landkreis 875 -0,23 140 877 134 873 -0,23135 Landau in der Pfalz, krsfr. Stadt 876 -7,98 192 952 82 780 -10,96135 Plön, Landkreis 876 -1,79 148 892 121 852 -2,74137 Mühldorf a.Inn, Landkreis 877 2,10 128 859 158 901 2,74137 Warendorf, Kreis 877 0,00 140 877 136 879 0,23139 Calw, Landkreis 878 2,81 120 854 147 891 1,48140 Bad Dürkheim, Landkreis 879 0,34 139 876 137 884 0,57141 Erzgebirgskreis 888 3,86 124 855 169 924 4,05142 Miltenberg, Landkreis 893 -0,89 153 901 137 884 -1,01142 Osnabrück, Landkreis 893 0,11 148 892 142 887 -0,67142 Ostalbkreis 893 2,53 134 871 166 918 2,80145 Bonn, krsfr. Stadt 898 0,22 150 896 152 899 0,11145 Oldenburg, Landkreis 898 -1,21 157 909 139 885 -1,45147 Wolfenbüttel, Landkreis 899 -0,22 153 901 151 898 -0,11148 Tuttlingen, Landkreis 900 3,09 136 873 173 927 3,00149 Paderborn, Kreis 902 -0,88 158 910 146 889 -1,44150 Regen, Landkreis 903 -0,33 156 906 142 887 -1,77151 Deggendorf, Landkreis 904 2,38 145 883 172 926 2,43151 Stade, Landkreis 904 -0,88 160 912 140 886 -1,99151 Verden, Landkreis 904 -2,27 169 925 131 868 -3,98154 Wetteraukreis 905 -1,95 167 923 156 900 -0,55155 Vechta, Landkreis 907 -0,87 161 915 156 900 -0,77156 Rhein-Sieg-Kreis 908 1,11 151 898 164 916 0,88157 Göppingen, Landkreis 909 3,06 144 882 179 933 2,64158 Ortenaukreis 910 0,55 155 905 162 913 0,33159 Ammerland, Landkreis 911 -2,36 174 933 135 877 -3,73160 Gifhorn, Landkreis 912 -2,77 177 938 147 891 -2,30161 Baden-Baden, Stadtkreis 913 3,16 146 885 191 941 3,07162 Alzey-Worms, Landkreis 914 -1,93 173 932 142 887 -2,95162 Merzig-Wadern, Landkreis 914 -2,66 178 939 149 897 -1,86164 Bautzen, Landkreis 916 4,93 136 873 192 942 2,84164 Offenbach, Landkreis 916 0,11 161 915 164 916 0,00166 Bamberg, krsfr. Stadt 919 4,55 142 879 186 938 2,07167 Oberspreewald-Lausitz, Landkreis 920 0,11 165 919 174 928 0,87168 Siegen-Wittgenstein, Kreis 922 0,66 163 916 176 929 0,76168 Waldeck-Frankenberg, Landkreis 922 -2,02 182 941 152 899 -2,49170 Osterholz, Landkreis 923 -1,81 181 940 152 899 -2,60170 Steinfurt, Kreis 923 0,33 166 920 169 924 0,11170 Stuttgart, Stadtkreis 923 6,46 131 867 203 969 4,98173 Bernkastel-Wittlich, Landkreis 925 -2,53 189 949 167 919 -0,65174 Potsdam, krsfr. Stadt 928 -2,21 189 949 152 899 -3,13174 Schwarzwald-Baar-Kreis 928 1,09 164 918 181 935 0,75174 Segeberg, Landkreis 928 -1,59 184 943 160 908 -2,16177 Kronach, Landkreis 932 -3,42 196 965 149 897 -3,76178 Rendsburg-Eckernförde, Landkreis 933 0,32 170 930 186 938 0,54179 Lichtenfels, Landkreis 935 -0,74 183 942 161 911 -2,57180 Coburg, Landkreis 937 0,64 172 931 184 937 0,00180 Germersheim, Landkreis 937 0,21 176 935 181 935 -0,21182 Wartburgkreis 940 0,11 178 939 186 938 -0,21183 Vogelsbergkreis 941 -2,08 194 961 174 928 -1,38184 Hamburg, Land 943 -0,32 186 946 190 940 -0,32185 Saarlouis, Landkreis 946 -0,21 187 948 193 943 -0,32185 Spree-Neiße, Landkreis 946 -0,32 189 949 194 945 -0,11187 Höxter, Kreis 950 -0,42 193 954 195 949 -0,11187 Sonneberg, Kreis 950 -11,13 255 1069 97 818 -13,89189 Vulkaneifel, Landkreis 951 1,28 178 939 200 964 1,37190 Heidenheim, Landkreis 954 2,14 175 934 207 974 2,10191 Borken, Kreis 955 -1,55 202 970 184 937 -1,88191 Groß-Gerau, Landkreis 955 0,74 187 948 199 962 0,73191 Speyer, krsfr. Stadt 955 -4,31 213 998 163 915 -4,19194 Regensburg, krsfr. Stadt 958 3,68 168 924 213 989 3,24195 Dresden, Stadt 959 6,67 152 899 230 1023 6,67195 Main-Kinzig-Kreis 959 -0,83 200 967 196 950 -0,94197 Hildburghausen, Kreis 963 -2,13 205 984 198 953 -1,04198 Ilm-Kreis 968 0,21 197 966 202 967 -0,10198 Wittenberg, Landkreis 968 2,54 185 944 211 986 1,86200 Mittelsachsen, Landkreis 969 6,37 159 911 238 1.035 6,81201 Schwalm-Eder-Kreis 971 -0,61 204 977 203 969 -0,21 Deutschland 1.039 -0,95 1.049 1.017 -2,12

Private Kreditaufnahme in Deutschland 37

Platz Kreise PVI Änderung Platz PVI Platz PVI Änderung 2015 2015 2014/15 (%) 2014 2014 2016 (P*) 2016 (P*) 2015/16 (%; P*)202 Braunschweig, krsfr. Stadt 974 -4.,04 221 1.015 180 934 -4,11202 Limburg-Weilburg, Landkreis 974 -0,10 203 975 206 971 -0,31204 Saale-Orla-Kreis 975 -2,50 216 1.000 197 951 -2,46205 Kulmbach, Landkreis 976 -4,13 226 1.018 186 938 -3,89206 Bad Kreuznach, Landkreis 980 -1,31 209 993 201 966 -1,43206 Emsland, Landkreis 980 1,45 197 966 215 995 1,53206 Olpe, Kreis 980 -3,64 224 1.017 178 931 -5,00209 Sömmerda, Kreis 981 -4,29 231 1.025 171 925 -5,71210 Weimarer-Land, Kreis 983 -4,75 233 1.032 168 923 -6,10211 Diepholz, Landkreis 986 -0,50 208 991 208 977 -0,91212 Nordfriesland, Landkreis 987 -1,30 216 1.000 205 970 -1,72213 Vogtlandkreis 988 2,81 194 961 222 1.012 2,43214 Marburg-Biedenkopf, Landkreis 992 -0,50 212 997 209 984 -0,81215 Landshut, krsfr. Stadt 1.000 -0,60 219 1.006 214 993 -0,70215 Viersen, Kreis 1.000 -1,19 220 1.012 210 985 -1,50217 Dahme-Spreewald, Landkreis 1.001 -1,57 224 1.017 211 986 -1,50217 Rhein-Kreis Neuss 1.001 0,30 213 998 218 1.001 0,00219 Elbe-Elster, Landkreis 1.002 0,91 209 993 220 1.011 0,90220 Meißen, Landkreis 1.006 3,82 201 969 243 1.044 3,78220 Saalfeld-Rudolstadt, Kreis 1.006 1,93 206 987 232 1.025 1,89222 Leipzig, Landkreis 1.009 4,45 197 966 250 1.055 4,56223 Westerwaldkreis 1.010 -0,79 226 1.018 217 1.000 -0,99224 Peine, Landkreis 1.011 -5,07 249 1.065 181 935 -7,52225 Hof, Landkreis 1.013 1,81 211 995 235 1.033 1,97226 Frankfurt am Main, krsfr. Stadt 1.014 1,10 218 1.003 233 1.026 1,18227 Osnabrück, krsfr. Stadt 1.015 -0,59 228 1.021 220 1.011 -0,39228 Passau, krsfr. Stadt 1.018 9,46 170 930 273 1.100 8,06229 Herzogtum Lauenburg, Landkreis 1.021 -1,35 236 1.035 218 1.001 -1,96230 Grafschaft Bentheim, Landkreis 1.022 0,69 221 1.015 238 1.035 1,27231 Greiz, Kreis 1.024 0,89 221 1.015 238 1.035 1,07231 Neustadt an der Weinstraße, krsfr. Stadt 1.024 -1,25 238 1.037 224 1.013 -1,07233 Cloppenburg, Landkreis 1.025 -0,49 232 1.030 224 1.013 -1,17234 Mayen-Koblenz, Landkreis 1.026 -1,44 239 1.041 222 1.012 -1,36235 Havelland, Landkreis 1.028 0,39 230 1.024 236 1.034 0,58236 Mettmann, Kreis 1.030 -0,29 235 1.033 227 1.020 -0,97237 Hochsauerlandkreis 1.034 -0,19 237 1.036 236 1.034 0,00238 Schmalkalden-Meiningen, Kreis 1.035 0,29 233 1.032 242 1.040 0,48239 Barnim, Landkreis 1.039 -2,17 246 1.062 226 1.017 -2,12240 Ostholstein, Landkreis 1.040 -1,42 244 1.055 231 1.024 -1,54241 Wesel, Kreis 1.041 1,76 229 1.023 252 1.059 1,73242 Bayreuth, krsfr. Stadt 1.048 -2,24 257 1.072 229 1.021 -2,58242 Rosenheim, krsfr. Stadt 1.048 5,97 207 989 266 1.078 2,86244 Lüchow-Dannenberg, Landkreis 1.049 -1,32 247 1.063 227 1.020 -2,76245 Oberbergischer Kreis 1.053 0,10 243 1.052 254 1.061 0,76246 Görlitz, Landkreis 1.054 5,51 215 999 283 1.110 5,31246 Rhein-Lahn-Kreis 1.054 -0,94 248 1.064 244 1.045 -0,85248 Minden-Lübbecke, Kreis 1.057 0,96 242 1.047 259 1.068 1,04249 Lahn-Dill-Kreis 1.058 -1,58 260 1.075 234 1.031 -2,55250 Börde, Landkreis 1.059 -0,75 251 1.067 257 1.064 0,47250 Cuxhaven, Landkreis 1.059 -0,75 251 1.067 249 1.053 -0,57250 Gotha, Kreis 1.059 1,34 241 1.045 265 1.077 1,70250 Memmingen, krsfr. Stadt 1.059 -0,75 251 1.067 270 1.088 2,74254 Hannover, Region 1.060 -1,94 263 1.081 241 1.039 -1,98255 Coburg, krsfr. Stadt 1.061 -0,38 249 1.065 247 1.052 -0,85256 Oberhavel, Landkreis 1.064 -4,06 278 1.109 216 999 -6,11257 Schleswig-Flensburg, Landkreis 1.065 -0,84 259 1.074 247 1.052 -1,22258 Neuwied, Landkreis 1.068 -0,09 255 1.069 253 1.060 -0,75259 Kusel, Landkreis 1.069 2,39 240 1.044 271 1.095 2,43260 Kleve, Kreis 1.070 -0,74 261 1.078 254 1.061 -0,84261 Mülheim an der Ruhr, krsfr. Stadt 1.075 -1,74 266 1.094 254 1.061 -1,30262 Altenburger Land, Kreis 1.078 -1,10 265 1.090 260 1.070 -0,74263 Trier, krsfr. Stadt 1.079 0,00 262 1.079 258 1.065 -1,30263 Weimar, krsfr. Stadt 1.079 -2,18 275 1.103 246 1.050 -2,69265 Zwickau, Landkreis 1.081 2,27 245 1.057 279 1.108 2,50266 Friesland, Landkreis 1.085 -2,60 280 1.114 261 1.071 -1,29267 Vorpommern-Greifswald, Landkreis 1.087 -1,27 273 1.101 263 1.076 -1,01268 Rotenburg (Wümme), Landkreis 1.088 -0,55 266 1.094 267 1.081 -0,64269 Birkenfeld, Landkreis 1.091 1,77 257 1.072 275 1.102 1,01 Deutschland 1.039 -0,95 1.049 1.017 -2,12

38 Private Kreditaufnahme in Deutschland

Platz Kreise PVI Änderung Platz PVI Platz PVI Änderung 2015 2015 2014/15 (%) 2014 2014 2016 (P*) 2016 (P*) 2015/16 (%; P*)270 Bremen, krsfr. Stadt 1.093 -1,35 277 1.108 250 1.055 -3,48270 Hildesheim, Landkreis 1.093 -1,09 276 1.105 262 1.074 -1,74270 Oldenburg (Oldenburg), krsfr. Stadt 1.093 -0,64 272 1.100 268 1.083 -0,91273 Aurich, Landkreis 1.101 1,57 264 1.084 280 1.109 0,73273 Hersfeld-Rotenburg, Landkreis 1.101 0,64 266 1.094 280 1.109 0,73275 Lüneburg, Landkreis 1.103 0,09 274 1.102 278 1.106 0,27276 Ennepe-Ruhr-Kreis 1.105 0,91 269 1.095 280 1.109 0,36277 Augsburg, krsfr. Stadt 1.112 1,28 270 1.098 286 1.117 0,45278 Donnersbergkreis 1.115 4,40 254 1.068 298 1.152 3,32279 Aschaffenburg, krsfr. Stadt 1.117 -2,27 292 1.143 272 1.099 -1,61280 Heilbronn, Stadtkreis 1.118 -2,10 291 1.142 273 1.100 -1,61281 Northeim, Landkreis 1.120 -1,41 289 1.136 276 1.103 -1,52282 StädteRegion Aachen (einschl. Stadt Aachen) 1.123 2,18 271 1.099 297 1.148 2,23283 Cottbus, krsfr. Stadt 1.124 1,08 279 1.112 288 1.136 1,07283 Koblenz, krsfr. Stadt 1.124 -1,66 292 1.143 277 1.105 -1,69285 Düsseldorf, krsfr. Stadt 1.126 -3,18 301 1.163 263 1.076 -4,44286 Ludwigslust-Parchim, Landkreis 1.129 0,98 283 1.118 294 1.145 1,42286 Nordhausen, Kreis 1.129 0,80 285 1.120 288 1.136 0,62288 Helmstedt, Landkreis 1.138 -2,23 302 1.164 284 1.114 -2,11289 Rhein-Erft-Kreis 1.139 2,06 281 1.116 305 1.166 2,37290 Wunsiedel i.Fichtelgebirge, Landkreis 1.140 -0,52 295 1.146 290 1.139 -0,09291 Soltau-Fallingbostel, Landkreis 1.143 -2,89 309 1.177 284 1.114 -2,54292 Amberg, krsfr. Stadt 1.144 2,23 284 1.119 308 1.172 2,45292 Kempten (Allgäu), krsfr. Stadt 1.144 1,51 287 1.127 294 1.145 0,09292 Lippe, Kreis 1.144 0,53 290 1.138 292 1.143 -0,09295 Burgenlandkreis 1.146 1,60 288 1.128 301 1.162 1,40296 Erfurt, krsfr. Stadt 1.147 -4,10 317 1.196 269 1.086 -5,32296 Uckermark, Landkreis 1.147 -0,17 296 1.149 290 1.139 -0,70296 Unstrut-Hainich-Kreis 1.147 -0,61 298 1.154 299 1.153 0,52296 Wiesbaden, Landeshauptstadt, krsfr. Stadt 1.147 -1,21 300 1.161 287 1.133 -1.22300 Schweinfurt, krsfr. Stadt 1.150 0,44 294 1.145 307 1.170 1,74301 Leverkusen, krsfr. Stadt 1.159 3,11 286 1.124 318 1.197 3,28302 Euskirchen, Kreis 1.161 -0,85 307 1.171 292 1.143 -1,55303 Soest, Kreis 1.164 -0,51 306 1.170 300 1.160 -0,34304 Harz, Landkreis 1.169 -7,73 340 1.267 245 1.048 -10,35304 Landkreis Rostock 1.169 -0,51 308 1.175 302 1.163 -0,51304 Osterode am Harz, Landkreis 1.169 1,30 298 1.154 312 1.186 1,45307 Teltow-Fläming, Landkreis 1.172 0,51 304 1.166 310 1.175 0,26308 Goslar, Landkreis 1.174 -1,84 317 1.196 296 1.147 -2.30309 Heinsberg, Kreis 1.178 -0,42 312 1.183 304 1.165 -1,10310 Oder-Spree, Landkreis 1.179 0,86 305 1.169 311 1.185 0,51310 Suhl, krsfr. Stadt 1.179 -1,17 315 1.193 303 1.164 -1,27312 Saalekreis 1.180 0,25 309 1.177 314 1.187 0,59313 Schaumburg, Landkreis 1.184 0,51 311 1.178 316 1.190 0,51314 Altenkirchen (Westerwald), Landkreis 1.193 -1,49 322 1.211 308 1.172 -1,76314 Leer, Landkreis 1.193 -2,21 326 1.220 306 1.167 -2,18314 Wesermarsch, Landkreis 1.193 -1,73 324 1.214 312 1.186 -0,59317 Prignitz, Landkreis 1.194 0,25 313 1.191 317 1.192 -0,17318 Ansbach, krsfr. Stadt 1.203 7,80 281 1.116 344 1.281 6.48319 Chemnitz, Stadt 1.209 3,78 303 1.165 334 1.257 3,97319 Nordsachsen, Landkreis 1.209 5,13 297 1.150 343 1.279 5,79321 Nordwestmecklenburg, Landkreis 1.210 -0,82 326 1.220 314 1.187 -1,90322 Köln, krsfr. Stadt 1.212 1,59 315 1.193 325 1.232 1,65322 Unna, Kreis 1.212 0,41 320 1.207 321 1.217 0,41324 Bottrop, krsfr. Stadt 1.215 1,93 314 1.192 328 1.241 2,14324 Märkisch-Oderland, Landkreis 1.215 -0,33 325 1.219 319 1.211 -0,33326 Vorpommern-Rügen, Landkreis 1.224 1,32 321 1.208 329 1.244 1,63327 Odenwaldkreis 1.230 -1,91 336 1.254 320 1.215 -1,22328 Holzminden, Landkreis 1.231 0,33 329 1.227 326 1.235 0,32329 Nienburg (Weser), Landkreis 1.237 -0,08 331 1.238 323 1.222 -1,21330 Anhalt-Bitterfeld, Landkreis 1.238 0,98 328 1.226 332 1.250 0,97331 Berlin, Land 1.240 -1,04 335 1.253 322 1.218 -1,77332 Uelzen, Landkreis 1.246 -0,08 332 1.247 330 1.247 0,08333 Hameln-Pyrmont, Landkreis 1.249 0,08 334 1.248 333 1.253 0,32334 Nürnberg, krsfr. Stadt 1.254 3,47 323 1.212 351 1.295 3,27335 Werra-Meißner-Kreis 1.260 -1,02 344 1.273 327 1.238 -1,75336 Saarbrücken, Stadtverband 1.263 -1,41 347 1.281 331 1.249 -1,11337 Kassel, krsfr. Stadt 1.264 -0,16 339 1.266 338 1.271 0,55 Deutschland 1.039 -0,95 1.049 1.017 -2,12

Private Kreditaufnahme in Deutschland 39

Platz Kreise PVI Änderung Platz PVI Platz PVI Änderung 2015 2015 2014/15 (%) 2014 2014 2016 (P*) 2016 (P*) 2015/16 (%; P*)338 Ostprignitz-Ruppin, Landkreis 1.268 -1,01 347 1.281 335 1.258 -0,79339 Kaufbeuren, krsfr. Stadt 1.269 -0,08 343 1.270 336 1.267 -0,16339 Mansfeld-Südharz, Landkreis 1.269 3,34 330 1.228 355 1.305 2,84341 Weiden i.d.OPf., krsfr. Stadt 1.273 0,87 338 1.262 340 1.274 0,08342 Recklinghausen, Kreis 1.274 2,17 332 1.247 353 1.301 2,12343 Jerichower Land, Landkreis 1.275 -2,52 355 1.308 324 1.231 -3,45344 Fürth, krsfr. Stadt 1.276 6,69 317 1.196 366 1.351 5,88345 Wittmund, Landkreis 1.277 1,43 337 1.259 347 1.287 0,78346 Meckl. Seenplatte, Landkreis 1.279 -0,62 350 1.287 340 1.274 -0,39347 Celle, Landkreis 1.280 -0,08 347 1.281 337 1.270 -0,78348 Neunkirchen, Landkreis 1.282 -1,69 353 1.304 342 1.275 -0,55349 Dessau-Roßlau, krsfr. Stadt 1.285 0,39 345 1.280 346 1.283 -0,16350 Bochum, krsfr. Stadt 1.290 0,78 345 1.280 352 1.299 0,70351 Stendal, Landkreis 1.292 1,89 341 1.268 359 1.317 1,93352 Kyffhäuserkreis 1.296 0,23 351 1.293 348 1.292 -0,31353 Kaiserslautern, krsfr. Stadt 1.302 -2,18 364 1.331 339 1.272 -2,30354 Kiel, Landeshauptstadt, krsfr. Stadt 1.307 -0,98 359 1.320 350 1.294 -0,99354 Rostock, krsfr. Stadt 1.307 -0,61 358 1.315 354 1.302 -0,38356 Altmarkkreis Salzwedel 1.311 0,54 353 1.304 358 1.316 0,38356 Steinburg, Landkreis 1.311 -1,06 362 1.325 349 1.293 -1,37358 Bielefeld, krsfr. Stadt 1.314 -0,45 359 1.320 355 1.305 -0,68359 Düren, Kreis 1.316 1,39 352 1.298 363 1.331 1,14360 Salzlandkreis 1.320 0,61 356 1.312 357 1.313 -0,53361 Herford, Kreis 1.328 -0,15 363 1.330 364 1.333 0,38362 Zweibrücken, krsfr. Stadt 1.331 -3,27 371 1.376 344 1.281 -3,76363 Märkischer Kreis 1.333 -0,07 365 1.334 362 1.326 -0,53364 Pforzheim, Stadtkreis 1.334 5,12 342 1.269 371 1.389 4,12365 Frankenthal (Pfalz), krsfr. Stadt 1.336 1,14 361 1.321 365 1.341 0,37366 Salzgitter, krsfr. Stadt 1.348 -1,03 367 1.362 361 1.324 -1,78367 Frankfurt (Oder), krsfr. Stadt 1.350 -1,53 368 1.371 359 1.317 -2,44368 Dithmarschen, Landkreis 1.351 0,22 366 1.348 367 1.354 0,22369 Essen, krsfr. Stadt 1.367 -0,29 368 1.371 368 1.373 0,44370 Mannheim, Stadtkreis 1.373 4,49 357 1.314 376 1.423 3,64371 Remscheid, krsfr. Stadt 1.374 -0,07 370 1.375 372 1.390 1,16372 Dortmund, krsfr. Stadt 1.414 0,28 373 1.410 375 1.422 0,57373 Magdeburg, krsfr. Stadt 1.418 0,07 374 1.417 373 1.395 -1,62374 Hagen, krsfr. Stadt 1.428 0,49 375 1.421 378 1.438 0,70375 Wuppertal, krsfr. Stadt 1.431 -2,39 380 1.466 369 1.386 -3,14376 Lübeck, Hansestadt, krsfr. Stadt 1.437 -2,58 382 1.475 369 1.386 -3,55377 Leipzig, Stadt 1.450 3,35 372 1.403 389 1.507 3,93378 Solingen, krsfr. Stadt 1.453 -0,82 379 1.465 377 1.431 -1,51379 Flensburg, krsfr. Stadt 1.462 -1,95 385 1.491 380 1.443 -1,30380 Straubing, krsfr. Stadt 1.470 1,59 376 1.447 381 1.462 -0,54381 Gera, krsfr. Stadt 1.473 -2,90 388 1.517 374 1.419 -3,67382 Emden, krsfr. Stadt 1.475 0,41 381 1.469 383 1.477 0,14383 Halle (Saale), krsfr. Stadt 1.483 1,51 377 1.461 385 1.483 0,00384 Eisenach, krsfr. Stadt 1.486 -2,49 389 1.524 379 1.441 -3,03385 Ludwigshafen am Rhein, krsfr. Stadt 1.492 0,20 384 1.489 386 1.488 -0,27386 Worms, krsfr. Stadt 1.494 -0,99 387 1.509 382 1.464 -2,01387 Krefeld, krsfr. Stadt 1.496 0,67 383 1.486 387 1.502 0,40388 Hof, krsfr. Stadt 1.503 2,73 378 1.463 392 1.544 2,73389 Brandenburg an der Havel, krsfr. Stadt 1.511 0,20 386 1.508 388 1.506 -0,33390 Offenbach am Main, krsfr. Stadt 1.549 0,45 390 1.542 390 1.534 -0,97391 Hamm, krsfr. Stadt 1.553 0,06 392 1.552 391 1.540 -0,84392 Delmenhorst, krsfr. Stadt 1.554 -4,25 394 1.623 384 1.480 -4,76393 Schwerin, krsfr. Stadt 1.566 0,71 393 1.555 393 1.579 0,83394 Oberhausen, krsfr. Stadt 1.568 1,62 391 1.543 394 1.580 0,77395 Herne, krsfr. Stadt 1.711 1,60 395 1.684 395 1.731 1,17396 Neumünster, krsfr. Stadt 1.732 0,70 396 1.720 396 1.743 0,64397 Mönchengladbach, krsfr. Stadt 1.763 0,74 399 1.750 397 1.771 0,45398 Gelsenkirchen, krsfr. Stadt 1.777 2,48 397 1.734 398 1.821 2,48399 Duisburg, krsfr. Stadt 1.801 2,97 398 1.749 399 1.856 3,05400 Wilhelmshaven, krsfr. Stadt 1.847 0,33 401 1.841 400 1.858 0,60401 Bremerhaven, krsfr. Stadt 1.863 2,36 400 1.820 401 1.907 2,36402 Pirmasens, krsfr. Stadt 1.952 -2,06 402 1.993 402 1.913 -2,00 Deutschland 1.039 -0,95 1.049 1.017 -2,12

* (P): Prognose. Quelle: SCHUFA Holding AG,

40 Mehr Bezahlverfahren – unterschiedlich umfangreiche Datenströme

Mit der zunehmenden Verbreitung des E-Commerce wächst die Zahl der möglichen

Bezahlverfahren kontinuierlich. Aus Händlersicht liegt die Bezahlung des Kunden typi-

scherweise am Ende der sogenannten Financial Supply Chain (Pfaff/Skiera/Weiss 2003).

Neue und alte Bezahlverfahren

Neben der Bargeldzahlung existiert bereits heute eine Fülle von Bezahlverfahren (siehe

Abbildung 3.1). Außer den klassischen Bezahlverfahren wie Vorkasse und Rechnung, die

dann üblicherweise per Überweisung bezahlt werden, Lastschrift sowie der Nachnahme,

die dann auch bar bezahlt werden kann, sind dies Bezahlverfahren für die stationäre

Nutzung, E-Payment- und M-Payment-Verfahren sowie die digitale Geldbörse. Aufgrund

der vielfältigen Aktivitäten im Fintechbereich ist zudem davon auszugehen, dass die Fülle

an Zahlungsmöglichkeiten noch weiter zunehmen wird.

Online-Händler bieten im Schnitt etwa fünf Bezahlverfahren an (vgl. auch Klees/Stüber/

Krüger 2015, S. 16, Stahl/Wittmann/Krabichler/Breitschaft 2015, S. 4–25), wobei sich

aber die Nutzung durch den Kunden auf vergleichsweise wenige Verfahren konzentriert.

So wird im Beitrag „E-Commerce und Bezahlverfahren aus Kundensicht“ auf Seite 50

dargestellt, dass nur vier Bezahlverfahren im Online-Handel auf einen nennenswerten

Markt anteil kommen: PayPal, Kauf auf Rechnung mittels Überweisung, Kreditkarten und

die Lastschrift. Diese Bezahlverfahren sowie das Verfahren der SOFORT Überweisung

werden nachfolgend näher erläutert. Zukünftig wird das neu auf den Markt gekommene

Bezahlverfahren Paydirekt zu betrachten sein.

3 Mehr Bezahlverfahren – unterschiedlich umfangreiche Datenströme

Überblick über Bezahlverfahren und die dabei übertragenen Daten

von Prof. Dr. Bernd Skiera

Prof. Dr. Bernd Skiera

ist Professor für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Electronic Commerce,

an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main.

Mehr Bezahlverfahren – unterschiedlich umfangreiche Datenströme 41

Viele Daten werden bei Bezahlverfahren übertragenAbb. 3.2: Kategorisierung von übertragenen Daten bei Bezahlverfahren

* Die übertragenen Daten unterscheiden sich zwischen den Anbietern. Die dargestellte Liste ist nicht abschließend.

Quelle: Eigene Zusammenstellung.

BANKDATEN

J IBAN J BIC J Umsätze J Kontostand J Dispokreditrahmen J Kreditkartendaten (Besitzer, Nummer, Gültigkeit) J… *

PERSÖNLICHE DATEN

J Name J Adresse J E-Mail-Adresse J Telefonnummer J… *

TRANSAKTIONSDATEN

J gekauftes Produkt J Zahlungsempfänger J Betrag J Standort J Login-Status J Verwendungszweck J Transaktionsdatum J … *

Bereits heute steht dem E-Commerce eine Vielzahl von Bezahlverfahren zur Verfügung Abb. 3.1: Übersicht über Bezahlverfahren

Quelle: Bolz, Thomas/Weinfurtner, Stefan/Stahl, Ernst/Wittmann, Georg (2014), „eCommerce-Leitfaden: Zukunft des Bezahlens – Einschätzungen und Trends aus Händlersicht“, Regensburg, S. 17.

Klassische Bezahlverfahren

Kartenzahlungsverfahren (stationäre) Nutzung)

Mobile Geldbörse

E-Payment (E-Geld-Verfahren/elektronische Bezahlverfahren mit speziellen Anpassungen für E-Commerce)

Kontaktbasiert

Kontaktlos (z.B. NFC-basiert)

Vorkasse Rechnung Lastschrift Nachnahme

...

...

...

... Direktüberweisung Nutzerkontounabhängig Prepaid ohne Registrierung

NutzerkontoabhängigMit vorheriger Registrierung

SOFORT Überweisung

giropay

... ... ...

Paysafecard

mywirecard

Ukash

PayPal

Kreditkarte 3D-Secure

ClickandBuy

Amazon Payments

Gutscheine

Tickets

Identi&kation

Zutritt

ELV

Kreditkarte

girocard

Geldkarte

PayPassPayWave

Girogo debit

girogo

M-Payment (Mobile Payment/Bezahlen mittels mobilem Gerät)

Payment-App Funkbasiert(z.B. über NFC-SIM-Karte)

Kontaktbasiert

.........

PayPal QR- Shopping

Square Wallet

Netto-App

Yapital

Google Wallet

Apple Pay

mpass

SMS

USSDMobile Payment, aber kein E-Pay-

ment, z.B. mobiles Bezahlen am POS

42 Mehr Bezahlverfahren – unterschiedlich umfangreiche Datenströme

Bei den Bezahlverfahren werden unterschiedliche Daten übertragen (siehe Abbildung 3.2).

Zunächst einmal können das persönliche Daten wie der Name oder Adressinforma tionen

sowie die E-Mail-Adresse sein. Dazu kommen Bankdaten, zum Beispiel IBAN und BIC,

beziehungsweise Kreditkartendaten sowie Transaktionsdaten.

Payment Service Provider unterstützen Online-Händler

Online-Händler müssen heute neben den klassischen Bezahlverfahren auch neue digitale

Bezahlmodelle zur Verfügung stellen, um die Erwartungen ihrer Kunden zu erfüllen und

zu verhindern, dass diese zur Konkurrenz abwandern. Das stellt gerade für kleinere

Online-Händler eine echte Herausforderung dar. Unterstützung erhalten sie hierbei von

Zahlungsdienstleistern, den sogenannten Payment Service Providern. Diese haben vor

allem eine technische Aufgabe, indem sie für den Online-Händler die Anbindung an die

verschiedenen Anbieter von Bezahlverfahren übernehmen (siehe Abbildung 3.3). Dadurch

können Online-Händler relativ leicht auch weitere Bezahlverfahren anbieten, zum Beispiel

zukünftig verstärkt das noch sehr neue Paydirekt oder andere der in Abbildung 3.1 dar-

gestellten Verfahren. Da der Payment Service Provider die Daten vom Händler oder dem

Käufer an die diversen Anbieter der Bezahlverfahren weiterleitet, erhält er auch Zugriff

auf die nachfolgend noch detaillierter dargestellten Daten.

Payment Service Provider helfen dem Händler bei der Abwicklung der ZahlungAbb. 3.3: Einbindung eines Payment Service Providers

* Payment Service Provider erhalten laut AGB nur solche Daten, welche zur Durchführung der Transaktion notwendig sind.

Quelle: Eigene Zusammenstellung.

Persönliche DatenBankdaten

Transaktionsdaten

Persönliche DatenBankdaten

TransaktionsdatenPersönliche Daten

BankdatenTransaktionsdaten

Persönliche DatenBankdaten

Transaktionsdaten

Persönliche DatenBankdaten

Transaktionsdaten

Persönliche DatenBankdaten

TransaktionsdatenPersönliche DatenTransaktionsdaten

Persönliche DatenTransaktionsdaten

Persönliche DatenBankdaten

PayPal

Käufer Händler

Payment Service

Provider*

Beteiligte Banken

Kreditkarte SOFORT Überweisung Lastschrift

Daten+uss

Transaktionsdaten

Mehr Bezahlverfahren – unterschiedlich umfangreiche Datenströme 43

Je nach Bezahlverfahren werden unterschiedliche Datenverarbeiter eingebunden

Überweisung (Kauf auf Rechnung oder Vorkasse): sparsamste Datenvariante

Die Überweisung wird überwiegend beim Kauf auf Rechnung oder der Vorkasse ange-

wendet. In beiden Fällen ist der Zahlungsprozess also nicht direkt in den Online-Bestell-

prozess eingebunden, sondern erfolgt beim Kauf auf Rechnung erst nach der Lieferung

der Ware und dem damit verbundenen Erhalt der Rechnung. Eine zusammenfassende

Darstellung der übertragenen Daten bei verschiedenen Bezahlverfahren, wobei unter-

strichen die Daten hervorgehoben sind, die auch ohne den durchgeführten Zahlungs-

vorgang vorgelegen hätten, &ndet sich in Tabelle 3.1 auf Seite 49.

Der Kauf auf Rechnung ist seit langem das vorherrschende Bezahlverfahren im Online-

Handel und erfreut sich auch weiterhin großer Beliebtheit. Vorteilhaft für den Konsumen-

ten ist, dass erst nach dem Erhalt der Ware bezahlt werden muss, was das Risiko des

Käufers, für ein letztlich nicht zufriedenstellendes Produkt zu bezahlen, deutlich senkt.

Diese Vorgehensweise macht auch den Prozess des Zurücksendens von Produkten leichter,

weil nicht verfolgt werden muss, dass der Online-Händler auch die Zahlung zurück-

erstattet.

Bei der Vorkasse erhält der Käufer nach Abschluss der Online-Bestellung eine Zahlungs-

aufforderung, beispielsweise per E-Mail, und der Käufer überweist dann den Rechnungs-

betrag vor dem Erhalt der Ware. Der Käufer geht hier also in Vorleistung und trägt das

Kauf auf Rechnung

bietet dem Kunden

eine hohe Sicher-

heit.

Händler erhalten persönliche Daten und Transaktionsdaten bei der ÜberweisungAbb. 3.4: Beteiligte Parteien und Datenströme bei der Überweisung

Quelle: Eigene Zusammenstellung.

Persönliche DatenBankdaten

Transaktionsdaten

Persönliche DatenBankdaten

Transaktionsdaten

Persönliche DatenTransaktionsdaten

Persönliche DatenTransaktionsdaten

Käufer Händler

Bank des Käufers Bank des Händlers

Geld+uss

Daten+uss

44 Mehr Bezahlverfahren – unterschiedlich umfangreiche Datenströme

Risiko, dass der Online-Händler möglicherweise das gewünschte Produkt überhaupt nicht

oder nicht in dem gewünschten Zustand liefert.

Abbildung 3.4 beschreibt, welche Parteien bei der Überweisung beteiligt sind und auf

welche Daten diese Parteien Zugriff erhalten. Der Käufer muss beim Händler persönliche

Daten sowie Transaktionsdaten hinterlassen, weil der Händler ja sonst keine Möglichkeit

hat, dem Käufer das Produkt auch zukommen zu lassen. Er muss dem Händler allerdings

selbst keine Bankdaten zur Verfügung stellen. Diese werden nur zwischen den beteiligten

Banken, also der Bank des Käufers und der Bank des Händlers, ausgetauscht, so dass der

Händler letztlich von seiner Bank die Bankdaten des Käufers erhält.

Bei den weiteren nachfolgend dargestellten Bezahlverfahren ist die Zahlung des Käufers

normalerweise in den Online-Bestellprozess eingebunden. Der Käufer trägt also wie bei

der Vorkasse das Risiko, dass er die bezahlte Ware nicht oder nicht in dem gewünschten

Zustand erhält. Naheliegend ist daher, dass einige der nachfolgend dargestellten Bezahl-

verfahren dem Käufer dieses Risiko abnehmen möchten und häu&g den Händler für die

Übernahme des Risikos mit einer höheren Gebühr für die Zahlung belasten.

PayPal bietet Käuferschutz

Im Gegensatz zu anderen populären Bezahlverfahren spielt die E-Mail-Adresse bei PayPal

eine zentrale Rolle, um den Käufer zu identi&zieren. Zudem werden von PayPal neben der

PayPal erhält Informationen über persönliche Daten, Bankdaten und Transaktionsdaten Abb. 3.5: Beteiligte Parteien und Datenströme beim Bezahlverfahren PayPal

Quelle: Eigene Zusammenstellung.

Persönliche DatenBankdaten

Transaktionsdaten

Persönliche DatenBankdaten

Transaktionsdaten

Transaktionsdaten

Transaktionsdaten

Persönliche DatenTransaktionsdaten

Persönliche DatenBankdaten

Käufer HändlerPayPal

PayPal(Bank von PayPal)Bank des Käufers Bank des Händlers

Transaktionsdaten

Geld+uss (Vermutung)

Daten+uss

Mehr Bezahlverfahren – unterschiedlich umfangreiche Datenströme 45

Übernahme der Zahlung noch weitere Leistungen übernommen, wie beispielsweise

der Käuferschutz. Dieser Käuferschutz sorgt für die Erstattung des Kaufbetrags, wenn

ein bezahltes Produkt nicht geliefert wird. Ein solcher Schutz kann sinnvoll sein, da bei

diesem Bezahlverfahren üblicherweise vor dem Erhalt der Ware bezahlt wird. PayPal ist

mittlerweile eines der populärsten Bezahlverfahren, so dass es nicht überraschend ist,

dass sich ein Verbund von allen bedeutenden deutschen Banken entschlossen hat, mit

Paydirekt ein PayPal recht ähnliches Bezahlverfahren anzubieten.

Abbildung 3.5 stellt die beteiligten Parteien bei diesem Bezahlverfahren dar, die neben

dem Käufer, dem Händler und PayPal die Bank des Käufers, die Bank des Händlers und

die Bank von PayPal umfassen kann. In vielen Fällen sorgt PayPal dabei lediglich als

Dienstleister für den Transfer der Zahlung von der Bank des Käufers zur Bank des Händ-

lers. PayPal verfügt allerdings auch über eine Banklizenz für Europa, so dass deren Bank

auch in den Zahlungsprozess eingeschaltet werden kann.

Kreditkarte – Bankdaten landen nicht beim Online-Händler

International wird die Kreditkarte häu&g als ein Bezahlverfahren eingesetzt, das einem

Käufer einen Kredit zur Bezahlung des Produkts einräumt. Für einen solchen Kredit muss

der Käufer ab einer bestimmten Laufzeit der Kreditkartengesellschaft Zinsen bezahlen.

Auch in Deutschland können solche Kredite in Anspruch genommen werden. Sehr häu&g

werden aber die von der Kreditkartengesellschaft dem Käufer zur Verfügung gestellten

PayPal bekommt

Konkurrenz.

Kreditkartengesellschaften erhalten persönliche Daten, Bankdaten und Transaktionsdaten Abb. 3.6: Beteiligte Parteien und Datenströme beim Bezahlen mit der Kreditkarte

Quelle: Eigene Zusammenstellung.

Persönliche DatenKreditkartendatenTransaktionsdaten

TransaktionsdatenTransaktionsdaten

Persönliche DatenTransaktionsdaten

Persönliche DatenKreditkartendaten

Käufer Händler

Kreditkarten- gesellschaft /

Acquirer

Bank des Käufers Bank des Händlers

Transaktionsdaten

Geld+uss

Daten+uss

46 Mehr Bezahlverfahren – unterschiedlich umfangreiche Datenströme

Kredite direkt im jeweiligen Abrechnungsmonat getilgt, also zurückbezahlt, so dass keine

Zinszahlung fällig wird. Mitunter übernehmen Kreditkartengesellschaften weitere über

den Zahlungsvorgang hinausgehende Leistungen, wie beispielsweise den Versicherungs-

schutz für die gekauften Produkte.

Abbildung 3.6 stellt die beteiligten Parteien bei diesem Bezahlverfahren dar. Neben dem

Käufer, dem Händler und der Kreditkartengesellschaft, auch Acquirer genannt, sind das

die Bank des Käufers und die Bank des Händlers. Deutlich wird, dass der Händler keinerlei

Bankdaten des Käufers erhält.

Lastschrift – Online-Händler erhält auch die Bankdaten der Kunden

Das Bezahlen per Lastschrift erfolgt dadurch, dass der Käufer dem Online-Händler seine

Bankverbindung gibt, die der Händler dann seiner Bank übergibt und die von dieser Bank

dann zum Einzug des Betrags von der Bank des Käufers genutzt wird. Abbildung 3.7

macht deutlich, dass der Käufer also neben seinen persönlichen Daten und Transaktions-

daten auch Bankdaten an den Händler übergibt, die wiederum vom Händler an dessen

Bank und dann die Bank des Käufers weitergereicht werden.

Händler erhalten persönliche Daten, Bankdaten und Transaktionsdaten bei der Lastschrift Abb. 3.7: Beteiligte Parteien und Datenströme beim Bezahlen per Lastschrift

Quelle: Eigene Zusammenstellung.

Persönliche DatenBankdaten

Transaktionsdaten

Persönliche DatenBankdaten

Transaktionsdaten

Persönliche DatenBankdaten

Transaktionsdaten

Käufer Händler

Bank des Käufers Bank des Händlers

Geld+uss

Daten+uss

Mehr Bezahlverfahren – unterschiedlich umfangreiche Datenströme 47

SOFORT Überweisung benötigt Kontozugangsdaten

Das Bezahlverfahren SOFORT Überweisung wird von der Sofort GmbH angeboten,

die 2014 vom schwedischen Zahlungsdienstleister Klarna übernommen wurde. Es ist

damit ein noch relativ junges Bezahlverfahren, das sich dadurch auszeichnet, dass die

Sofort GmbH quasi den Transfer der Zahlung von der Bank des Käufers an die Bank des

Verkäufers auslöst (siehe Abbildung 3.8).

Dafür übermittelt der Käufer an die Sofort GmbH auch seine kompletten Bankdaten

inklusive aller Kontozugangsdaten (also PIN und TAN). Die Sofort GmbH erhält somit

umfänglichen Zugriff auf das Bankkonto des Käufers. Der Händler selbst gelangt aller-

dings nicht in den Besitz dieser Bankkontozugangsdaten.

Fazit

Deutlich wird, dass bei den Bezahlverfahren unterschiedlich viele Daten übertragen

werden und dass unterschiedlich viele Dienstleistungsunternehmen involviert sind.

Die Überweisung geht dabei am sparsamsten mit Daten um, das heißt, beim Händler

verbleiben nur wenige Daten. Außerdem sind bei diesem Bezahlverfahren die wenigsten

Zahlungskontaktstellen involviert.

Das Unternehmen Sofort GmbH erhält persönliche Daten, Bankdaten (PIN und TAN) und Transaktionsdaten des Käufers Abb. 3.8: Beteiligte Parteien und Datenströme beim Bezahlverfahren SOFORT Überweisung

Quelle: Eigene Zusammenstellung.

Persönliche DatenBankdaten

Transaktionsdaten

Persönliche DatenBankdaten

Transaktionsdaten

Persönliche DatenBankdaten

Transaktionsdaten

Persönliche DatenTransaktionsdaten

Persönliche DatenBankdaten

(inkl Kontozugangsdaten: PIN und TAN)

Käufer HändlerSofort GmbH

Bank des Käufers Bank des Händlers

Transaktionsdaten

Geld+uss

Daten+uss

48 Mehr Bezahlverfahren – unterschiedlich umfangreiche Datenströme

Bei Abwicklung über Provider wie Kreditkarte oder PayPal sind mehr Dienstleistungs-

unternehmen am Bezahlprozess beteiligt. Die meisten Kundendaten werden bei Bezahl-

verfahren ähnlich der SOFORT Überweisung transferiert.

Literaturverzeichnis

Bolz, Thomas/Weinfurtner, Stefan/Stahl, Ernst/Wittmann, Georg (2014),

„eCommerce-Leitfaden: „Zukunft des Bezahlens – Einschätzungen und Trends

aus Händlersicht“, Regensburg.

Klees, Maria/Stüber, Eva/Krüger, Malte (2015), „Payment im E-Commerce Vol. 19:

Der Internetzahlungsverkehr aus Sicht der Händler und der Verbraucher“,

IFH Institut für Handelsforschung GmbH, Köln.

Pfaff, Donovan/Skiera, Bernd/Weiss, Jürgen (2003), „Financial Supply Chain

Management“, Bonn, Galileo Verlag.

Stahl, Ernst/Wittmann, Georg/Krabichler, Thomas/Breitschaft, Markus (2015),

„E-Commerce-Leitfaden“, 3. Au+age, Universitätsverlag Regensburg GmbH,

Regensburg.

Mehr Bezahlverfahren – unterschiedlich umfangreiche Datenströme 49

Zahl der übertragenen Daten variiert starkTabelle 3.1: Übertragene Daten bei verschiedenen Bezahlverfahren

PayPal* Überweisung Lastschrift Kreditkarte SOFORT Überweisung

Bank des Persönliche Daten: Persönliche Daten: Persönliche Daten: Persönliche Daten: Persönliche Daten:Käufers • bereits bekannt • bereits bekannt • bereits bekannt • bereits bekannt • bereits bekannt

Bankdaten: Bankdaten: Bankdaten: Bankdaten: Bankdaten: • bereits bekannt • bereits bekannt • bereits bekannt • bereits bekannt • bereits bekannt

Transaktionsdaten: Transaktionsdaten: Transaktionsdaten: Transaktionsdaten: Transaktionsdaten: • Zahlungsempfänger • Zahlungsempfänger • Zahlungsempfänger • Betrag • Zahlungsempfänger • Betrag • Betrag • Betrag • Betrag • Transaktionsdatum • Verwendungszweck • Verwendungszweck

Bank des Transaktionsdaten: Persönliche Daten: Persönliche Daten: Transaktionsdaten: Persönliche Daten:Händlers • Betrag • Name • Name • Betrag (ggf. Sammel- • Name • Transaktionsdatum abrechnung)

Bankdaten: Bankdaten: Bankdaten: • IBAN • IBAN • IBAN

Transaktionsdaten: Transaktionsdaten: Transaktionsdaten: • Betrag • Betrag • Betrag • Verwendungszweck • Verwendungszweck

Payment Persönliche Daten: Persönliche Daten: Persönliche Daten: Persönliche Daten:Service • Name • Name • Name • NameProvider** • E-Mail-Adresse

Bankdaten: Bankdaten: Bankdaten: • IBAN • Kreditkartendaten • IBAN

Transaktionsdaten: Transaktionsdaten: Transaktionsdaten: Transaktionsdaten: • Betrag • Betrag • Betrag • Zahlungsempfänger • ggf. Login-Status • Betrag • ggf. weitere Informatio- • Verwendungszweck nen zum PayPal-Konto

Zahlungs- Persönliche Daten: Persönliche Daten: Persönliche Daten:anbieter • Name • Name • Name(PayPal, • AdresseKredit- • E-Mail-Adressegesellschaft, • TelefonnummerSofort • Informationen von GmbH) Kreditauskunfteien

Bankdaten: Bankdaten: Bankdaten: • IBAN • IBAN • IBAN • BIC • Kontostände • ggf. Kreditkartendaten • Umsätze • Dispokreditrahmen

Transaktionsdaten: Transaktionsdaten: Transaktionsdaten: • gekauftes Produkt • gekauftes Produkt • Zahlungsempfänger • Betrag • Händler • Betrag • Standort • Standort • Verwendungszweck • Betrag

Händler Persönliche Daten: Persönliche Daten: Persönliche Daten: Persönliche Daten: Persönliche Daten: • Name • Name • Name • Name • Name • Adresse • Adresse • Adresse • Adresse • Adresse • E-Mail-Adresse

Bankdaten: Bankdaten: Bankdaten: Bankdaten: • IBAN • IBAN • Kreditkartendaten • IBAN

Transaktionsdaten: Transaktionsdaten: Transaktionsdaten: Transaktionsdaten: Transaktionsdaten: • gekauftes Produkt • gekauftes Produkt • gekauftes Produkt • gekauftes Produkt • gekauftes Produkt • Betrag • Betrag • Betrag • Betrag • Betrag • ggf. Login-Status ggf. weitere Informatio- nen zum PayPal-Konto

* PayPal überträgt laut AGB weitere Daten an eine Vielzahl von Drittunternehmen. ** Payment Service Provider erhalten für die Abwicklung der Transaktionen sämtliche für die Durchführung der Transaktion notwendigen Daten vom entsprechenden Händler.

Einzelne PSP sichern sich über ihre AGB den Zugriff auf weitere dem Händler vorliegende Daten.

Quelle: Eigene Zusammenstellung.

50 E-Commerce und Bezahlverfahren aus Kundensicht

Um mehr über das Verhalten der Verbraucher beim Online-Shopping und die tatsächlich

genutzten Bezahlverfahren zu erfahren, beauftragte die SCHUFA Rheingold mit der

Durchführung einer umfangreichen qualitativen Studie. Auf Basis der Ergebnisse dieser

Tiefeninterviews wurde dann eine quantitative Online-Befragung, deren Ergebnisse Sie im

Anschluss ab Seite 53 &nden, konzipiert.

Zentrale Ergebnisse der Tiefeninterviews: Online-Shoppen ist beliebt,

mögliche Gefahren werden ausgeblendet

Bei Internetkäufern &nden sich häu&g zwei extreme Haltungen: Mehrheitlich wird eine

demonstrative Selbstsicherheit im E-Commerce präsentiert – vor allem, wenn noch keine

negativen Erfahrungen gemacht wurden. Seltener herrschen obsessive Bedenken und Angst-

szenarien in Bezug auf Gefahren und möglichen

Betrug vor. Entsprechend widersprüchlich verhal-

ten sich die Online-Käufer teilweise: Es wird auf

der einen Seite über mangelnde Sicherheiten,

Datenklau und Angst vor Betrügereien geklagt,

entsprechend werden soziale Netzwerke oder

Online-Banking abgelehnt. Auf der anderen

Seite kaufen die Befragten intensiv im Internet,

nutzen viele unterschiedliche Bezahlverfahren

und schrecken auch vor einem Internetkauf im

außereuropäischen Ausland nicht zurück.

Psychologisch erklärt sich dies durch die zwei

gegensätzlichen Pole, zwischen denen sich der

Käufer im E-Commerce bewegt: das „Haben-

wollen“ und das „Maßhalten“.

Das „Habenwollen“ wird im E-Commerce durch die Leichtigkeit, mit der ein Internet-

einkauf heute möglich ist, verstärkt. Es ist einfach und bequem, von zu Hause aus zu

shoppen. Diese Einfachheit birgt die Gefahr, dass sich Leichtsinn und Kontrollverlust ein-

stellen. Das „Maßhalten“ hingegen ist eine Folge der Vernunft. Die Frage „Brauche ich

das wirklich?“ steht mit im Vordergrund. Der Kontostand gerät nicht aus dem Blickfeld,

es regt sich schnell ein schlechtes Gewissen. Kaufentscheidungen werden hinausgezögert,

4 E-Commerce und Bezahlverfahren aus Kundensicht

Ergebnisse von Tiefeninterviews (Marktforschungsinstitut Rheingold)

Der innere Kampf des Online-ShoppersAbb. 4.1: Die psychologischen Pole im E-Commerce

Quelle: Rheingold; 2016.

Reich der Wünsche Alles haben wollen

Haltung: infantil, naiv, gutgläubig. Verdrängung.

Kontrolle behaltenMaßhaltenKorrektsein

Haltung: kritischer Verbraucher.

Habenwollen Maßhalten

E-Commerce und Bezahlverfahren aus Kundensicht 51

und die Retour-Option ist wichtig. Unbekannte Händler und Bezahlverfahren schrecken

beim Interneteinkauf ab. Damit ist das Maßhalten häufig ein Grund für Shoppingabbrü-

che. Im Kaufprozess sind gewisse Hürden sinnvoll, die den Käufer innehalten lassen.

Die technischen Zwischenschritte – das Bestätigen des Warenkorbs, die Eingabe

der Lieferadresse, die Auswahl des Bezahlverfahrens etc. – sind deshalb wichtig.

Bezahlvorgang als Regulativ

Der Bezahlvorgang nimmt im Prozess des Internetshoppings die Funktion eines regulati-

ven Realitätschecks ein. Spätestens an diesem Punkt wird kritisch geprüft, ob man das

Produkt wirklich braucht, ob man es sich wirklich leisten kann und ob man dem Händler

wirklich trauen kann.

Beim Bezahlvorgang im E-Commerce zeigen sich zwei grundsätzliche Verhaltensformen:

Ist das Verlangen nicht ausreichend groß, um gewisse Risiken einzugehen, wird gezögert

und re+ektiert. Man wägt ab, bewertet neu und sortiert vielleicht doch noch etwas aus.

Gegebenenfalls wird der Kaufprozess auch abgebrochen, wenn die Kombination aus

Händler und möglicher Bezahlmethode nicht sicher erscheint. Bei sich wiederholenden

Routineeinkäufen wie z.B. von Tiernahrung und Druckerpatronen wird der Bezahlvorgang

schnell und routiniert abgewickelt, ohne lange zu überlegen. Zumeist sind die +ießenden

Geldbeträge kleiner, und es wird bei einem Händler, den man bereits gut kennt, gekauft.

Datensicherheit ist ein schwieriges Thema

Das Thema Sicherheit im E-Commerce hat aus Käufersicht drei Ebenen: 1. die &nanzielle

Ebene, also die Kontrolle der Geld+üsse und Betrugsabwehr; 2. die Datenebene, die die

persönlichen und die Transaktionsdaten betrifft; und 3. die psychologische Ebene, die

eher unbewusst abläuft. Hier geht es um den Schutz vor der eigenen Gier, damit keine

Überschuldung eintritt.

Das dominante Thema ist die &nanzielle Sicherheit. Internetkäufer wissen wenig über Daten-

sicherheit. Wenn überhaupt, herrscht eine gewisse Sensibilität hinsichtlich der eigenen Kon-

todaten, die man nur bestimmten Anbietern gibt, um &nanziellen Schaden abzuwenden. Die

Angst vor Datenmissbrauch wird stark verdrängt – begünstigt dadurch, dass die Daten+üsse

im Alltag nicht fassbar und spürbar sind, sondern überwiegend im Verborgenen bleiben.

Viele stecken den Kopf in den Sand und beruhigen sich selbst mit Aussagen wie „Ich bin

nicht wichtig als Ziel von Betrügern“ oder „Warum sollte gerade ich Opfer werden?“.

Fazit

Der Einkauf im Internet macht Spaß. Internetkäufer wissen latent, dass sie sich beim

Online-Shopping Gefahren aussetzen. Sie nehmen diese aber hin und versuchen, durch

ihr Verhalten ein gewisses Maß an Kontrolle aufrechtzuerhalten, um so ein persönliches

Sicherheitsgefühl zu entwickeln.

52 E-Commerce und Bezahlverfahren aus Kundensicht

Studiendesign Online-Befragung (Innofact)

Im Auftrag der SCHUFA hat Innofact im März 2016 2.026

Frauen und Männer im Alter zwischen 18 und 69 Jahren zu

ihrem Zahlungsverhalten im E-Commerce befragt. Die Pro-

banden wurden aus dem Innofact Consumerpanel rekrutiert.

Eine zufällige Stichprobe wurde per E-Mail eingeladen und

konnte an der Online-Befragung mittels eines Fragebogens

teilnehmen. Der Zugang zur Online-Befragung war für jeden

dieser Teilnehmer nur über eine individuelle Transaktions-

nummer möglich, Mehrfachteilnahmen waren damit ausge-

schlossen.

Die Befragten sind regelmäßige Internetnutzer, die mehr-

mals in der Woche im World Wide Web unterwegs sind. Die

Gesamtstichprobe wurde internetrepräsentativ nach Alter,

Geschlecht und Bildungslevel quotiert. 51 Prozent der Befrag-

ten sind Männer, 49 Prozent Frauen. 93 Prozent der Befrag-

ten nutzen das Internet mehrmals täglich, 6 Prozent sind in

der Regel einmal am Tag online. Mehrmals in der Woche,

aber nicht täglich ist 1 Prozent der Befragten im Web unter-

wegs. 93 Prozent nutzen einen PC, Desktop Computer oder

ein Laptop, 84 Prozent nutzen ein Smartphone und/oder ein

Tablet. Neun von zehn Smartphone-Nutzern sind mindestens

einmal täglich mit ihrem Smartphone im Internet.

Internetnutzer, die ihr Smartphone täglich nutzen und mehr-

mals im Monat auch über ein mobiles Endgerät online ein-

kaufen, bezeichnet die Studie als Heavy User. In der Studie

sind 22 Prozent der Befragten Heavy User. Die anderen Inter-

netnutzer, die nicht täglich ihr Smartphone nutzen und selte-

ner oder überhaupt nicht über ein mobiles Endgerät einkau-

fen, bezeichnet die Studie als Mainstream User (78 Prozent).

Betrachtet man ihre Verteilung auf die Altersgruppen, zeigt

sich, dass sich unter den jüngeren Menschen mehr Heavy

User &nden. 38 Prozent der Heavy User sind 18 bis 29 Jahre

alt, jeweils ein Viertel ist im Alter zwischen 30 und 39 Jahren

bzw. 40 und 49 Jahren. Aber auch in den höheren Alters-

gruppen sind die Vielnutzer vertreten: Fast jeder Zehnte der

50- bis 59-Jährigen ist ein Heavy User.

Geschlechtin Prozent der Befragten

männlich

weiblich 49

51

Internetnutzungin Prozent der Befragten

mehrmals täglich

einmal am Tag mehrmals in der Woche

6 1

93

Nutzung von internetfähigen Gerätenin Prozent der Befragten1)

1) Mehrfachantworten möglich.

PC/Desktop Computer/Laptop Smartphone/Laptop

93 84

Nutzergruppenin Prozent der Befragten

Mainstream User

Heavy User22

78

Quelle: SCHUFA Holding AG.

Nutzergruppen nach Altersklassen in Prozent der Befragtengruppe

18-29 Jahre 30-39 Jahre 40-49 Jahre 50-59 Jahre 60-69 Jahre

insgesamt

Heavy User

Mainstream User

24 20 24 22 10

38 25 25 9 3

20 18 24 24 14

E-Commerce und Bezahlverfahren aus Kundensicht 53

Das Internet ist aus unserem heutigen Leben nicht mehr wegzudenken. Nach Angaben

des Statistischen Bundesamts nutzen 85 Prozent der über 10-Jährigen das Internet (ITK-

Erhebung 2015). Viele Tätigkeiten sind heute über das Internet möglich: Filme anschauen,

sich mit Freunden unterhalten, aktuelle Nachrichten verfolgen, Einkaufen, Bankgeschäfte

erledigen sind nur einige davon. Dazu steht mittlerweile eine Vielzahl von technischen

Geräten zur Verfügung, die uns in allen Lebenslagen die Nutzung des Internets ermög-

licht. Unterwegs mit Smartphone und Tablet, zu Hause und im Büro via PC, Desktop

Computer oder Laptop.

Das Einkaufen im Internet hat in den vergangenen Jahren rasant zugenommen. Parallel

zu dieser Entwicklung haben sich vielfältige neue Bezahlverfahren entwickelt, die Finanz-

transaktionen beim Einkauf im Internet erleichtern sollen. Die SCHUFA hat im März 2016

Innofact mit einer Online-Befragung von internetaf&nen Erwachsenen beauftragt, die

auf Basis der Tiefeninterviews einer qualitativen Rheingold-Studie konzipiert wurde.

Im Rahmen der Online-Studie wurden das Shopping- und Bezahlverhalten seitens der

Verbraucher im Zusammenhang mit Sicherheit und Datenschutz beleuchtet.

Internet wird vielfältig genutzt

Das Gros der befragten Internetnutzer verwendet das Internet zum Abrufen von E-Mails,

um Suchmaschinen zu nutzen, sich über aktuelle Nachrichten zu informieren, auf Social-

Media-Plattformen aktiv zu sein, Online-Banking zu betreiben und Videos anzuschauen

(siehe Abbildung 4.2).

Dazu setzen sie mobile Geräte (Smartphone oder Laptop) fast genauso häu&g ein wie

stationäre Geräte (PC, Desktop Computer oder Laptop): Jeweils neun von zehn befragten

Internetnutzern verwenden ihren heimischen PC mehrmals in der Woche dazu, E-Mails

abzu rufen und Suchmaschinen zu benutzen. Jeweils acht von zehn Befragten gebrauchen

dafür auch mobile Geräte.

Aktuelle Informationen und Nachrichten rufen 77 Prozent der befragten Internetnutzer

mit stationären Geräten ab, 70 Prozent nutzen dazu ihre mobilen Endgeräte. Jeweils zwei

Drittel der Befragten verwenden stationäre oder mobile Geräte für ihre Social-Media-

Aktivitäten.

Etwas anders sieht es bei datensensiblen Anwendungen aus. Datensensible Anwen-

dungen sind Anwendungen, bei denen persönliche Daten transferiert werden müssen

und entsprechende Sicherheitsvorkehrungen den Nutzer vor Datenmissbrauch schützen.

Daten intensiv sind neben dem Online-Banking beispielsweise der E-Commerce und das

Buchen von Online-Tickets.

Ergebnisse einer Online-Befragung (Marktforschungsinstitut Innofact)

54 E-Commerce und Bezahlverfahren aus Kundensicht

Für Online-Banking und E-Commerce nutzen die Internetuser häu&ger ihre stationären

Geräte: 58 Prozent der Befragten betreiben Online-Banking vom heimischen PC oder

Laptop aus, 40 Prozent verwenden dazu auch das Smartphone oder ein Tablet. Knapp vier

von zehn Internetnutzern kaufen mehrmals in der Woche online von ihrem PC zu Hause

aus ein, mit einem mobilen Gerät sind es drei von zehn.

Heavy User sind am heimischen PC und mobil aktiver

Internetnutzer, die ihr Smartphone täglich nutzen und mehrmals im Monat auch über ein

mobiles Endgerät online einkaufen, bezeichnet die vorliegende Studie als Heavy User.

Obwohl die De&nition sich somit ausschließlich auf eine mobile Internetnutzung bezieht,

zeigen die Befragungsergebnisse, dass Heavy User insgesamt im Internet deutlich aktiver

Für datensensible

Anwendungen

werden häu'ger

stationäre Geräte

benutzt.

Vielfältige Nutzung des InternetsAbb. 4.2: Mehrmals wöchentliche Nutzung des Internets mit stationären oder mobilen Geräten für ausgewählte Aktivitäten; in Prozent der Befragten1)

Abrufen von E-Mails

Online-Banking

über Produkte/Angebote informieren

Online-Partnerbörsen besuchen

Suchmaschinen nutzen (z.B. Google)

Videos/Filme ansehen (z.B. YouTube)

Online-Shopping

Mobile Payment (per Smartphone bezahlen)

News abrufen (z.B. Nachrichten, Aktuelles)

Chatten/Blogs

Cloud-Lösungen (z.B. Dropbox, iCloud)

Wearables (Fitnessarmband, Apple Watch)

Social Media (z.B. Facebook, Twitter, Blogs)

Spielen (Gaming)

Buchung von Tickets

Mobile Smart-Home (Haushaltstechniksteuerung)

9580

5840

4433

1011

9179

5751

3830

–4)

14

7770

4551

2323

–4)

13

6666

4449

1011

–4)

12

1) Mehrfachantworten möglich. 2) PC, Desktop Computer, Laptop. 3) Smartphone, Tablet. 4) entfällt.

Quelle: SCHUFA Holding AG.

stationäre Geräte; n=1.8862) mobile Geräte; n=1.7033)

E-Commerce und Bezahlverfahren aus Kundensicht 55

sind als Mainstream User, unabhängig davon, ob stationäre oder mobile Geräte verwen-

det werden.

Heavy User differenzieren weniger nach dem Endgerät: 76 Prozent nutzen mehrmals

wöchentlich ihre stationären Geräte für Bankgeschäfte, mobile Geräte sind bei 69 Prozent

dieser Befragtengruppe dazu im Einsatz (siehe Abbildung 4.3). Beim Online-Shopping

setzen Heavy User mobile und stationäre Geräte sogar fast gleich häu&g ein. 69 Prozent

kaufen mittels eines stationären Geräts mehrmals in der Woche im Internet ein, via Smart-

phone oder Tablet sind es 68 Prozent. Heavy User sind damit Trendsetter: Die Entwicklung

geht in Richtung einer intensiveren Nutzung der mobilen Geräte.

Nur etwa gut die Hälfte der Mainstream User tätigt vom stationären PC aus Bank-

geschäfte, mobil tun das sogar nur knapp drei von zehn Befragten. Der Anteil der Main-

stream User, die mehrmals in der Woche online einkaufen, ist deutlich geringer: Mittels

eines heimischen PCs tun dies 29 Prozent, mobil sind es nur 16 Prozent (siehe Abbildung

4.4). Auch beim Online-Banking sind Mainstream User am heimischen PC und mobil

deutlich zurückhaltender. Knapp mehr als die Hälfte dieser Befragtengruppe (53 Prozent)

verwendet stationäre Geräte für Bankgeschäfte via Internet, mobile Geräte nutzen dafür

sogar nur 29 Prozent.

Heavy User nutzen

datensensible

Funktionen auch

heute schon mobil.

Heavy User nutzen stationär und mobil mehr datensensible AnwendungenAbb. 4.3: Mehrmals wöchentliche Nutzung des Internets mit stationären und mobilen Geräten für ausgewählte Aktivitäten; in Prozent der Befragtengruppen1)

n=1.886

Online-Banking

Spielen (Gaming)

Online-Shopping

Buchung von Tickets

Mobile Payment (per Smartphone bezahlen)

Wearables ( Fitnessarmband, Apple Watch)

Mobile Smart-Home (Haushaltstechniksteuerung)

76

55

69

23

69

64

68

26

24

27

28

58

44

38

10

40

49

30

11

14

13

12

1) Mehrfachantworten möglich. Quelle: SCHUFA Holding AG.

stationär insgesamt stationär Heavy User mobil insgesamt mobil Heavy User

56 E-Commerce und Bezahlverfahren aus Kundensicht

Heavy User nutzen bereits mehr innovative mobile Anwendungen

Smartphones und Tablets haben zu neuen mobilen Anwendungen geführt. So ist heute

bereits Mobile Payment möglich. Dabei wird mit einem Smartphone im stationären

Handel oder an Automaten bezahlt. 14 Prozent der Befragten nutzen diese neue

Technologie, bei den Heavy Usern sind es mit fast einem Viertel schon deutlich mehr

(siehe Abbildung 4.3).

Wearables wie Fitnessarmbänder benutzen Heavy User (27 Prozent) auch deutlich häu&-

ger als Mainstream User (7 Prozent). Das Gleiche gilt für Smart-Home-Anwendungen,

mit denen die Haustechnik (Heizung, elektrische Rollläden, Licht usw. ) von unterwegs

gesteuert werden kann.

Mainstream User verwenden selten ihre mobilen Geräte für datensensible AnwendungenAbb. 4.4: Nutzung des Internets mit stationären und mobilen Geräten für ausgewählte Aktivitäten; in Prozent der Befragtengruppen1)

n=1.703

Online-Banking

Spielen (Gaming)

Online-Shopping

Buchung von Tickets

Mobile Payment (per Smartphone bezahlen)

Wearables (Fitnessarmband, Apple Watch)

Mobile Smart-Home (Haushaltstechniksteuerung)

53

41

29

6

29

44

16

6

6

7

7

58

44

38

10

40

49

30

11

14

13

12

1) Mehrfachantworten möglich. Quelle: SCHUFA Holding AG.

stationär insgesamt stationär Mainstream User mobil insgesamt mobil Mainstream User

E-Commerce und Bezahlverfahren aus Kundensicht 57

Einkaufen im Internet: einfach und bequem, aber auch sicher?

Neun von zehn befragten Internetnutzern haben bereits online eingekauft. Es ist einfach

und bequem. Man muss sich an keine Ladenöffnungszeiten halten, kann in Ruhe aus

einem großen Angebot auswählen, bekommt die Ware nach Hause geliefert – kein

Wunder also, dass das Warenangebot im Internet immer größer wird und die Nachfrage

wächst. Aber mit der zunehmenden Erfahrung der Verbraucher in Bezug auf den E-Com-

merce steigen auch deren Anforderungen an Online-Shops. Dabei unterscheiden sich

Heavy und Mainstream User nur wenig.

Acht von zehn der Befragten beider Nutzergruppen ist es sehr wichtig oder wichtig,

dass nach der Auswahl der Produkte der tatsächliche Kaufvorgang einfach ist und schnell

abgewickelt werden kann. Ebenso viele Befragte haben einen hohen Anspruch an die

Qualität des Lieferservices: Informationen zum Lieferstatus und eine gute Verpackung

sind neben der Zuverlässigkeit hier wichtige Kriterien. Jeweils acht von zehn Befragten

der Nutzergruppen legen Wert auf vielfältige Bezahlmöglichkeiten und erwarten aktuelle

Angaben zur Verfügbarkeit der Ware. Nur geringfügig weniger oft werden eine große

Auswahl, gute Serviceleistungen und ein attraktives Design der Website als sehr wichtig

oder wichtig bewertet.

Bequemlichkeit und Datenschutz sind wichtig

Wer online einkauft, muss bestimmte Daten gegenüber dem Online-Händler und – je

nach gewählten Bezahlverfahren – auch zusätzlich gegenüber einem Bezahldienstleister

offenlegen. Werden Internetnutzer gezielt darauf angesprochen, zeigt sich, dass das

Thema Datenschutz beim Online-Shopping der überwiegenden Mehrheit der Verbraucher

sehr wichtig ist (siehe Abbildung 4.5).

Der tatsächliche

Kaufvorgang

soll schnell und

einfach sein.

Das Thema Datenschutz ist allen wichtigAbb. 4.5: Zustimmung zur Aussage „Das Thema Daten/Datenschutz im Internet ist für mich sehr wichtig“; in Prozent der Befragtenn=2.026

Quelle: SCHUFA Holding AG.

1 stimme voll und ganz zu 2 3 4 5 6 stimme überhaupt nicht zu

52 26 15 5 11

58 E-Commerce und Bezahlverfahren aus Kundensicht

Online-Shopper entwickeln eigene Sicherheitsstrategien

Fehlen aus Sicht der Online-Shopper die bevorzugten Bezahlverfahren, hat mehr als die

Hälfte der Befragten bereits einmal in den vergangenen zwölf Monaten einen Online-Kauf

abgebrochen. Bei den Heavy Usern waren es sogar 63 Prozent (siehe Abbildung 4.6).

Viele der Internetnutzer (76 Prozent) beschränken sich

auf ein oder zwei Bezahlverfahren, die sie für ihren

Online-Einkauf benutzen. Dieses Verhalten legen Heavy

User (75 Prozent) und Mainstream User (77 Prozent) fast

gleich häu&g an den Tag (siehe Abbildung 4.7).

Um ihr Sicherheitsrisiko zu minimieren, haben acht von

zehn Online-Shoppern eigene Strategien entwickelt. Sie

kaufen eher nur bei bekannten Shops mit wenigen ver-

schiedenen Bezahlverfahren, machen so wenige Angaben

wie möglich beim Registrieren oder nutzen nur einen

Gastzugang. Andere achten darauf, immer die aktuellste

Anti-Viren-Software zu nutzen, oder beschränken sich auf

wenige Online-Shops bei ihren Einkäufen. Bewertungs-

portale und Erfahrungen anderer mit einem Internetshop sind für zwei Drittel der Käufer

wichtig, wenn sie bei einem ihnen bislang unbekannten Online-Shop einkaufen wollen.

Kunden, die wissen wollen, wie ein Online-Händler mit ihren Daten umgeht, &nden Infor-

mationen dazu in deren Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB). In der Regel muss

man als Kunde vor einem Einkauf die AGB des Internetshops akzeptieren. Dies geschieht

allerdings häu&g, ohne dass sich die Kunden diese tatsächlich angesehen haben. Lediglich

41 Prozent der Heavy User und 37 Prozent der Mainstream User geben an, dass sie häu&g

die AGB der Online-Händler läsen. Es ist anzunehmen, dass die juristische Sprache und

der große Umfang hier viele Verbraucher abschrecken.

Wichtigste Sicherheitsstrategie: nur wenige Bezahlverfahren nutzenAbb. 4.7: Zustimmung zu verschiedenen Aussagen: Stimme (voll und ganz) zu; in Prozent der Befragtengruppen=1.711

Quelle: SCHUFA Holding AG.

Beim Online-Shopping nutze ich nur ein oder zwei Bezahl verfahren.

Bei unbekannten Online-Shops recherchiere ich vor dem Einkauf im Internet nach Erfahrungen und Bewertungen anderer.

Ich lese mir häu&g die AGB der Online-Händler durch.

Ich vermeide es, mich häu&g in Online-Shops zu registrieren, und nutze lieber den Gastzugang.

Beim Online-Shopping kaufe ich nur bei Anbietern, die mir bereits bekannt sind.

7576

77

69

41

66

38

65

37

5247

46

4038

37

insgesamt Heavy User Mainstream User

Fehlen die richtigen Bezahlverfahren, wird der Kauf oft abgebrochenAbb. 4.6: Vorkommen von Kaufabbrüchen innerhalb der vergangenen zwölf Monate aufgrund von fehlenden oder falschen Zahlungsmöglichkeiten; in Prozent der Befragtenn=2.026

Quelle: SCHUFA Holding AG.

insgesamt

51 4863

Heavy User Mainstream User

E-Commerce und Bezahlverfahren aus Kundensicht 59

Bezahlverfahren im E-Commerce – Angebot und Nachfrage

Online-Shops bieten ihren Kunden durchschnittlich 5,3 verschiedene Bezahlverfahren an,

wie das ECC Köln in seiner Studie „Payment im E-Commerce“ Vol. 20 jüngst veröffent-

lichte. Dabei zeigen sich deutliche Unterschiede je nach Umsatzgröße und genutzten

Vertriebskanälen der Unternehmen. Mittlere und große Unternehmen mit einem Umsatz

von 10 Millionen Euro und mehr bieten durchschnittlich 6,4 Bezahlverfahren an, kleinere

hingegen nur fünf verschiedene Zahlungsmöglichkeiten. Am häu&gsten angeboten wer-

den in den deutschen Online-Shops die Bezahlverfahren Vorkasse und PayPal. An dritter

Stelle steht der Kauf auf Rechnung, gefolgt von der Kreditkarte und sofortüberweisung.de.

Der aus technischer Sicht herausfordernden SEPA-Umstellung zum Trotz &ndet sich auch

die Lastschrift mit knapp 39 Prozent auf den vorderen Rängen (die Funktionsweise der

verschiedenen Bezahlverfahren erklärt der Beitrag von Professor Skiera ab Seite 40).

Im E-Commerce ist der Kauf auf Rechnung die Nummer 1 der Kunden

Die am häu&gsten von Online-Shops angebotenen Bezahlverfahren sind nicht deckungs-

gleich mit den von Online-Kunden vorrangig genutzten Verfahren. Während die angebo-

tenen Bezahlverfahren stark vom Sicherheitsbedürfnis und der Umsatzgenerierung der

Händler getrieben sind, ist die Nachfrage der Verbraucher von der bequemen und ein-

fachen Nutzung sowie ihren Sicherheitsanforderungen getrieben.

Online-Shopper kaufen am häu&gsten auf Rechnung. 83 Prozent der Befragten bezahlen

erst nach Erhalt der Lieferung, indem sie den Kaufpreis dem Händler überweisen (siehe

Abbildung 4.8). Dieses traditionelle Verfahren hat aus Kundensicht viele Vorteile – er kann

die Ware vor der Bezahlung überprüfen und geht nicht das Risiko ein, dass er das Produkt

nicht erhält, aber schon bezahlt hat. Mit PayPal bezahlen 76 Prozent der befragten

Online-Käufer. An dritter Stelle der genutzten Bezahlverfahren &ndet sich die Lastschrift

Kauf auf Rechnung

ist nach wie vor im

E-Commerce sehr

beliebt.

Online-Käufer zahlen in der Mehrzahl auf RechnungAbb. 4.8: Genutzte Bezahlverfahren für Online-Einkäufe; in Prozent der Befragten1)

n=2.026

1) Mehrfachantworten möglich. Quelle: SCHUFA Holding AG.

PayPal

Lastschrift

Klarna

SOFORT Überweisung

Amazon Payments

Kreditkarte

per Nachnahme

Vorkasse

mobiles Bezahlen

Rechnung 83

76

70

25

54

25

46

24

46

13

60 E-Commerce und Bezahlverfahren aus Kundensicht

(70 Prozent). Seitens der Online-Käufer werden diese drei Bezahlverfahren mit deutlichem

Abstand am häu&gsten verwendet.

Die SOFORT Überweisung nutzt knapp mehr als die Hälfte der Befragten (54 Prozent).

Dichtauf folgen das Bezahlen mit Kreditkarte und per Vorkasse. Klarna und Amazon

Payments werden nur von einem Viertel der Befragten verwendet. Das Bezahlen von

Online-Einkäufen per Nachnahme nutzen nur 24 Prozent. Mobiles Bezahlen ist noch

wenig verbreitet, nur gut jeder Zehnte nutzt diese relativ neue Möglichkeit.

Der Online-Kauf auf Rechnung ist für Mainstream User und Heavy User das am häu&gsten

genutzte Bezahlverfahren. Insgesamt werden alle Bezahlverfahren deutlich häu&ger von

Heavy Usern verwendet. Große Abweichungen &nden sich bei Klarna, dem mobilen

Bezahlen und Amazon Payments. Heavy User nutzen diese Bezahlverfahren deutlich häu&-

ger als die Mainstream-User, was sicherlich mit der bequemen und einfachen Nutzung

dieser Bezahlverfahren zu erklären ist. Trotz dieser Entwicklung sind nach dem Kauf auf

Rechnung die mit Abstand beliebtesten Bezahlverfahren der Heavy User PayPal und die

Lastschrift.

Bequemlichkeit der Bezahlverfahren

Den Kauf auf Rechnung beurteilen 73 Prozent der Befragten als sehr einfach oder ein-

fach. Das Bezahlen von Online-Einkäufen mit der Kreditkarte &nden noch gut drei Viertel

der Befragten zumindest einfach, bei der Lastschrift sind es ebenfalls 74 Prozent der

Befragten. Mit PayPal zusammen werden diese drei Bezahlverfahren mit deutlichem

Abstand von den Nutzern als am einfachsten und bequemsten beurteilt. Alle anderen

Bezahlverfahren bewerten die Online-Shopper als deutlich weniger einfach in der Hand-

habung.

Fast alle Befragten &nden, dass PayPal im alltäglichen Gebrauch besonders einfach zu

nutzen ist (97 Prozent). Dabei gibt es kaum einen Unterschied in der Beurteilung seitens

Heavy Usern und Mainstream Usern. Das Bezahlen von Online-Einkäufen mit Kreditkarte

&nden drei Viertel der Befragten insgesamt besonders einfach, auch hier ist die Abwei-

chung bei den zwei Usergruppen gering (siehe Abbildung 4.9).

Deutliche Unterschiede zwischen Heavy Usern und Mainstream Usern ergeben sich

beim Kauf auf Rechnung und der Lastschrift. Diese werden von Heavy Usern als einfacher

in der Nutzung bewertet als zum Beispiel die Kreditkarte. Mainstream User dagegen

beurteilen die Zahlung per Kreditkarte als einfacher als den Kauf auf Rechnung oder die

Lastschrift. Umgekehrt beurteilen Mainstream User die zwei Bezahlverfahren, die als am

wenigsten einfach in der Handhabung beurteilt werden, deutlich häu&ger als einfach als

Heavy User. 41 Prozent der Mainstream User &nden die Bezahlung von Online-Einkäufen

per Vorkasse einfach, bei den Heavy Usern sind es nur 35 Prozent. Das Zahlen per Nach-

nahme beurteilen 33 Prozent der Mainstream User als einfach, aber nur 27 Prozent der

Heavy User.

E-Commerce und Bezahlverfahren aus Kundensicht 61

Der Kauf auf Rechnung gilt als besonders sicher

Den Kauf auf Rechnung schätzen 88 Prozent der Internetnutzer insgesamt als sehr oder

doch zumindest sicheres Bezahlverfahren ein, wenn es um die Verwendung persönlicher

Daten geht (siehe Abbildung 4.10). Mit einigem Abstand folgt PayPal, das von 82 Prozent

so beurteilt wird. Auch die Bezahlung von Online-Käufen per Nachnahme und per Last-

schrift gilt für die Mehrheit der Befragten zumindest als sicher, wenn nicht sogar sehr

sicher. Am wenigsten sicher fühlen sich die Verbraucher beim mobilen Bezahlen und der

Vorkasse. Erstaunlich ist, dass die Kreditkarte, trotz ihrer objektiv vorhandenen Absiche-

rungsmechanismen, nicht als sicher wahrgenommen wird.

Online-Shopper verhalten sich beim Kauf in für sie fremden Online-Shops sicherheits-

orientiert. Bezahlverfahren, die als besonders sicher im Umgang mit den persönlichen

Daten gelten, werden häu&ger beim Einkauf in bislang unbekannten Online-Shops einge-

setzt als andere Bezahlverfahren (siehe Abbildung 4.10). Die Mehrheit der Internetnutzer

kauft deshalb bei unbekannten Online-Händlern entweder auf Rechnung oder nutzt

PayPal.

Kauf auf Rechnung

gilt als sicherstes

Bezahlverfahren.

Heavy User bevorzugen PayPal, Rechnung und LastschriftAbb. 4.9: Bewertung der Bezahlung mit dem Bezahlverfahren als besonders einfach; in Prozent der Befragtengruppenn=875

Quelle: SCHUFA Holding AG.

PayPal

Rechnung

SOFORT Überweisung

mobiles Bezahlen

Lastschrift

Amazon Payments

Vorkasse

Kreditkarte

Klarna

per Nachnahme

9697

97

7675

75

6261

61

5045

44

7974

72

6361

60

3540

41

8073

72

5852

49

2732

33

insgesamt Heavy User Mainstream User

62 E-Commerce und Bezahlverfahren aus Kundensicht

Das gilt gleichermaßen für Mainstream und Heavy User: In ihnen unbekannten Online-

Shops kaufen die Befragten zu 65 Prozent per Kauf auf Rechnung. An zweiter Stelle steht

PayPal (54 Prozent), das von Heavy Usern deutlich häu&ger bei unbekannten Online-

Händlern genutzt wird (61 Prozent) als von Mainstream Usern (53 Prozent). Auch PayPal

wird als besonders sicheres Bezahlverfahren eingestuft.

Der Kauf auf Rechnung gilt aus Käufersicht als sehr sicher und wird deshalb beim Kauf in bislang unbekannten Online-Shops bevorzugtAbb 4.10: Beim Kauf in bislang unbekannten Online-Shops eingesetzte Bezahlverfahren und ihre Sicherheitseinschätzung, in Prozent der Befragtengruppe1)

n=979-1.990

Quelle: SCHUFA Holding AG.

Rechnung

PayPal

Kreditkarte

Amazon Payments

Klarna

SOFORT Überweisung

Vorkasse

Lastschrift

per Nachnahme

mobiles Bezahlen

6465

6688

82

70

60

56

59

75

68

44

46

61

39

35

54

30

25

53

28

22

44

37

29

37

27

22

34

24

20

43

33

28

33

27

15

29

25

11

insgesamt Heavy User Mainstream User Sicherheitseinschätzung2)

1) Mehrfachantworten möglich. 2) Persönliche Einschätzung „(sehr) sicher“ für Bezahlverfahren im Hinblick auf die Verwendung persönlicher Daten.

E-Commerce und Bezahlverfahren aus Kundensicht 63

Das Bezahlverfahren Klarna nutzen 44 Prozent der Heavy User und 34 Prozent der

Mainstream User beim Einkauf in bislang unbekannten Online-Shops. Per Lastschrift

bezahlen 43 Prozent der Heavy User derartige Online-Käufe, bei den Mainstream Usern

sind es 29 Prozent.

Alle anderen Bezahlverfahren – ausgenommen das mobile Bezahlen, das noch seltener

benutzt wird – werden nur von 20 bis 30 Prozent der Befragten für das Bezahlen in unbe-

kannten Shops genutzt, die Nutzung durch Heavy User ist dabei jeweils wieder etwas

größer als die Nutzung durch Mainstream User.

Bestimmte Bezahlverfahren fördern das Vertrauen

Werden aus Sicht der Kunden besonders sichere Bezahlverfahren in einem Online-Shop

angeboten, haben sie mehr Vertrauen in diesen Online-Händler. Entsprechend positiv

wirkt sich die Bereitstellung der Bezahlverfahren Kauf auf Rechnung und PayPal aus.

83 Prozent der Befragten, die auf Rechnung kaufen, bringen einem ihnen bislang unbe-

kannten Internetshop mehr Vertrauen entgegen, wenn er seinen Kunden dieses Bezahl-

verfahren anbietet. Bei PayPal sind es 80 Prozent (siehe Abbildung 4.11). Mit etwas

Abstand folgen Klarna und Amazon Payments. Dass diese Vertrauensbildung nur bedingt

etwas mit der vorrangigen Nutzung der Bezahlverfahren zu tun hat, zeigt die Einschät-

zung des Kaufs per Nachnahme und von mobilem Bezahlen. Beide Verfahren werden

insgesamt wenig genutzt, erhöhen aber für 62 Prozent beziehungsweise 56 Prozent der

Befragten das Vertrauen in neue Shops. Negativ auf das Vertrauen in einen Online-Shop

wirkt es sich aus, wenn Vorkasse als Bezahlverfahren angeboten wird. Dass sie für eine

Leistung im Voraus bezahlen sollen, kommt bei den Verbrauchern nicht gut an.

Bietet ein Shop

die Bezahlung per

Rechnung oder via

PayPal an, erhöht

er damit das Ver-

trauen der Kunden.

Bestimmte Bezahlverfahren erhöhen das Vertrauen in Online-ShopsAbb 4.11: Bezahlverfahren, die bei den Befragten das Vertrauen in einen ihnen bislang unbekannten Online-Shop erhöhen, wenn sie dort angeboten werden; in Prozent der Befragten, die das jeweilige Bezahlverfahren bei ihnen bekannten Online-Shops verwenden1)

n=144-824

1) Mehrfachantworten möglich. Quelle: SCHUFA Holding AG.

PayPal

Klarna

Überweisung

Amazon Payments

Kreditkarte

per Nachnahme

SOFORT Überweisung

mobiles Bezahlen

Lastschrift

Vorkasse

Rechnung 83

80

74

54

73

48

62

43

56

43

23

64 E-Commerce und Bezahlverfahren aus Kundensicht

Wer bislang ohne Probleme online einkauft, hofft, dass es so bleibt

Die bisherigen Ergebnisse zeigen, das Online-Shopper die Gefahren, die sich durch

das Einkaufen im Internet in Verbindung mit der Nutzung bestimmter Bezahlverfahren

ergeben, zum Teil durchaus kennen. Aus Gründen der Bequemlichkeit, aber auch, weil

sie keine andere Möglichkeit sehen, den Einkauf abzuwickeln – und auch nicht darauf

verzichten möchten –, gehen sie gewisse Risiken ein. Dabei wägen sie durchaus ab.

Weit verbreitet ist auch die Einstellung „Bisher ist alles gutgegangen, und ich hoffe

einfach, dass es so bleibt“. Knapp sieben von zehn Befragten haben dieser Aussage

zugestimmt (siehe Abbildung 4.12). Dabei unterscheiden sich Mainstream und Heavy User

kaum. 55 Prozent der Heavy User sehen das Risiko bestimmter Bezahlverfahren zwar,

nutzen sie aber trotzdem, weil ihnen aus ihrer Sicht keine andere Wahl bleibt. Auch jeder

zweite Mainstream User handelt so. Rund ein Viertel der Befragten beruhigt sich selbst

mit der Feststellung, dass er als Ziel von Betrügern ein-

fach nicht wichtig genug sei. Diese Einstellung ist bei

Heavy Usern stärker verbreitet als bei Mainstream Usern.

Insgesamt sorgt sich mit 78 Prozent das Gros der Befrag-

ten vor allem um einen Missbrauch seiner Bankdaten,

wie z.B. IBAN- und Kreditkartennummer (siehe Abbildung

4.13). Den Missbrauch ihrer persönlichen Daten wie

Namen, Adresse und Ähnliches sowie den ihrer Trans-

aktionsdaten fürchten sie weitaus weniger. Es zeigt sich,

dass die Befragten vor allem einen direkten &nanziellen

Schaden fürchten. Wie mit ihren persönlichen Daten und

dem Wissen über ihr Kaufverhalten umgegangen wird,

berührt sie wenig.

„Vogel-Strauß-

Prinzip“ ist weit

verbreitet.

Die Erfahrung lehrt, es wird schon gutgehenAbb. 4.12: Zustimmung zu den Aussagen; in Prozent der Befragtenn=2.026

Bisher ist alles gutgegangen, und ich hoffe einfach,

dass es so bleibt.

Ich sehe das Risiko, nutze trotzdem moderne Zahlungsmöglichkeiten,

weil man heutzutage keine andere Wahl hat.

Ich bin als Ziel von Betrügern nicht wichtig genug.

69 51 2468 55 3169 50 21

insgesamt Heavy User Mainstream User Quelle: SCHUFA Holding AG.

Größte Sorge gilt den BankdatenAbb. 4.13: Rangfolge der größten Sorge vor Missbrauch dieser Daten; in Prozent der Befragtenn=1.989

Bankdaten1) persönliche Daten2) Transaktionsdaten3)

78 16

1) IBAN, BIC, Kreditkartennummer, Dispokreditrahmen bei einem Girokonto, Gültigkeitsdatum, Verfügungsrahmen bei einem Kreditkartenkonto etc. 2) Name, Adresse, E-Mail-Adresse, Telefonnummer etc. 3) Angabe zum Produkt, Warenkorbinhalt, Betrag, Log-in-Status, Zahlungs- empfänger, Rechnungs nummer, Transaktionsdatum etc.

Quelle: SCHUFA Holding AG.

6

E-Commerce und Bezahlverfahren aus Kundensicht 65

Konkret haben die Befragten Angst davor, dass jemand

auf ihr Online-Banking zugreift und das Konto leerräumt

(39 Prozent). Knapp ein Viertel fürchtet sich davor, dass

ein Fremder im Internet einkauft und ihre Kontodaten zur

Abbuchung verwendet (siehe Abbildung 4.14). Gut ein

Fünftel treibt die Sorge um, dass jemand auf ihren Namen

im Internet einkauft. 14 Prozent der Befragten fürchten,

dass ein Fremder ihre Kreditkartendaten zur Abbuchung

eingibt.

11 Prozent der Befragten haben es bereits einmal erlebt,

dass Fremde unter ihrem Namen im Internet eingekauft

haben, 9 Prozent mussten erleben, dass ihre Kreditkarten-

daten von jemandem zum Online-Shoppen missbraucht

wurden. Ebenso viele haben das in Bezug auf ihr Girokonto erlebt. Dass ein Zugriff über

das Online-Banking auf das eigene Konto erfolgte, war bei 7 Prozent der Befragten schon

einmal der Fall. Heavy User sind von diesen Missbräuchen zahlreicher betroffen als Main-

stream User, wahrscheinlich, weil sie deutlich häu&ger im Internet einkaufen (siehe Abbil-

dung 4.15).

Genaue Funktionsweise einzelner Bezahlverfahren ist nicht allen klar

Die Befragten haben deutlich gemacht, dass es vor allem &nanzielle Verluste sind, die sie

bei einem Datenmissbrauch beim Online-Einkauf fürchten. Die Frage ist, ob sie bei den

von ihnen benutzten Bezahlverfahren tatsächlich die Daten- und Zahlungsströme sowie

die Akteure kennen und damit in der Lage sind, die Bezahlverfahren auch entsprechend

richtig zu beurteilen. Deshalb wurden allen Befragungsteilnehmern am Ende zwei der am

meisten genutzten Bezahlverfahren anhand von Schaubildern, die auch im Beitrag von

Professor Skiera ab Seite 40 zu &nden sind, erklärt.

Angst vor geplünderten Konten ist großAbb. 4.14: Formen der missbräuchlichen Nutzung, die Online-Käufer fürchten; in Prozent der Befragtenn=2.026

Jemand greift auf mein Online-Banking

zu und räumt mein Konto leer.

Jemand kauft im Internet ein und gibt meine Kontodaten zur Abbuchung ein.

Jemand kauft im Internet unter meinem Namen ein.

Jemand kauft im Internet ein und gibt meine Kreditkartendaten zur Abbuchung ein.

Andere

142

21

24

39

Quelle: SCHUFA Holding AG.

Datenmissbrauch ist ein ThemaAbb. 4.15: Anzahl der Befragten, die tatsächlich schon einmal einen Datenmissbrauch im Internet erlebt haben; in Prozent der Befragtengruppenn=2.026

Quelle: SCHUFA Holding AG.

Jemand kauft im Internet unter meinem Namen ein.

Jemand kauft im Internet ein und gibt meine Kreditkartendaten zur Abbuchung ein.

Jemand kauft im Internet ein und gibt meine Kontodaten (Girokonto) zur Abbuchung ein.

Jemand greift auf mein Online-Banking zu und räumt mein Konto leer.

1711

9

159

7

179

7

127

5

insgesamt Heavy User Mainstream User

66 E-Commerce und Bezahlverfahren aus Kundensicht

Die Bezahlverfahren Überweisung – die beim Kauf auf Rechnung, aber auch bei der

Vorkasse Anwendung &ndet – und Lastschrift sind der Mehrheit der Befragten komplett

bekannt (siehe Abbildung 4.16). Aber jeweils ein Drittel gibt an, dass ihm zwar die grund-

sätzlichen Abläufe bekannt waren, aber nicht alle der gezeigten Details. Während bei

PayPal mit jeweils 47 Prozent der Anteil der Befragten, die alles bereits wussten, und der

Anteil derer, die noch Lücken hatten, gleich groß ist, ist jeweils der Mehrheit der genaue

Ablauf beim Online-Einkauf mit Kreditkarte oder SOFORT Überweisung nicht klar.

Aufgrund des neuen Wissens wollen allerdings nur wenige der Befragten ihr Bezahl-

verhalten tatsächlich ändern. Überdurchschnittliche 15 Prozent der Befragten geben an,

PayPal häu&ger verwenden zu wollen, 17 Prozent wollen die SOFORT Überweisung

seltener nutzen.

Fazit

Betrachtet man die Befragungsergebnisse insgesamt, so zeigt sich, dass bei Online-Shop-

pern die erlebte Nutzung des Einkaufs im Internet im Vordergrund steht. Zwar verwenden

sie lieber Bezahlverfahren, die sie persönlich für sicher halten, aber wenn es eben nicht

anders möglich ist, greift man durchaus bewusst auf Verfahren zurück, für deren Sicher-

heitseinschätzung die Erfahrung fehlt.

Das Thema Sicherheit ist somit zwar virulent vorhanden, spielt aber im Verhalten nur eine

geringe Rolle. Dabei scheinen sich persönliche Nutzererfahrungen und die individuelle

Sicherheitseinschätzung des Zahlverfahrens stark gegenseitig zu beein+ussen. Persönliche

Sicherheitsstrategien werden verfolgt, um sich selbst zu beruhigen.

Funktionsweise einiger Bezahlverfahren ist unklarAbb 4.16: Kenntnisse der Funktionsweise der Bezahlverfahren vor der Erklärung der Verfahren im Rahmen der Befragung und die Änderung im Nutzungsverhalten durch die neuen Kenntnisse; in Prozent der Befragten, die das Bezahlverfahren regelmäßig nutzenn=763-777

5

33

62

5

34

61

6

47

47

7

53

40

15

53

32

Quelle: SCHUFA Holding AG.

Ja, war mir bereits komplett bekannt. Grundsätzliche Abläufe waren mir zwar bereits bekannt, aber nicht in allen gezeigten Details. Nein, nicht bekannt.

Überweisung Lastschrift PayPal Kreditkarte SOFORT Überweisung

Kenntnis der Funktions-weise

E-Commerce und Bezahlverfahren aus Kundensicht 67

Neue digitale Bezahlverfahren kommen immer häu&ger zum Einsatz, aber der aus

Verbrauchersicht sichere Kauf auf Rechnung ist auch beim Einkauf im Internet immer

noch führend. Heavy User, die bereits heute häu&g mit mobilen Geräten im Internet

einkaufen, nutzen Lastschrift und PayPal schon fast genauso oft wie den Kauf auf Rech-

nung, denn beides ist aus ihrer Sicht deutlich bequemer.

Dabei sind Lücken in den Kenntnissen über Funktionsweise einzelner Bezahlverfahren,

auch wenn sie genutzt werden, nicht unüblich. Tatsächlich wird ein Datenmissbrauch

beim Online-Einkauf nur dann als bedrohlich wahrgenommen, wenn er den eigenen

Geldbeutel betrifft. Diese Form von Datenmissbrauch hat bereits jeder zehnte Heavy

User in der Vergangenheit einmal erlebt. Es gilt daher, die Sensibilität der Verbraucher

hinsichtlich Sicherheit und Datenschutz zu stärken, um einen potentiellen wirtschaftlichen

Schaden zu begrenzen.

68 Glossar

Acquirer

Möchte ein Online-Händler im E-Commerce für seine Kunden Kreditkartenzahlung im

Shop anbieten, so benötigt er einen sogenannten Acquirer bzw. eine Acquirer Bank. Der

Acquirer rechnet für den Online-Händler die Kaufsumme mit dem Kunden über dessen

Kreditkarte ab, welche der Kunde von seiner kartenausgebenden Bank erhalten hat.

Bezahlverfahren, Bezahlsystem

Dem einfachen Verkaufsabschluss wird aus individualpsychologischer Sicht beim Internet-

verkauf eine besonders hohe Bedeutung beigemessen, weil der Kunde seinen Warenkorb

ohne Angst vor Datenverlust und Ausspionieren seiner Zahlungsdaten begleichen können

soll. Es wird mittlerweile eine Vielzahl verschiedener Verfahren angeboten. Die klassischen

Zahlungsarten Rechnung, Nachnahme und Kreditkarte machen in Deutschland weiterhin

einen Großteil der Zahlungen aus.

Digitale Geldbörse

Die digitale Geldbörse, auch Cyberwallet beziehungsweise E-Wallet genannt, ist ein relativ

neues Internetbezahlverfahren. Der Nutzer eines E-Wallets lädt seine virtuelle Geldbörse

mit einer von ihm festgelegten Summe auf, was durch die von ihm bevorzugte Zahlungs-

weise, abhängig von den vom Anbieter ermöglichten Methoden, geschieht. Am häu&gs-

ten kommt die Kreditkartenzahlung vor, aber auch Überweisungen oder das Lastschrift-

verfahren sind möglich. Mit dem Geld, das sich dann in der digitalen Geldbörse des

Nutzers be&ndet, kann in verschiedenen Online-Shops oder bei Portalen eingekauft

werden. Diese Zahlungsmethode ist am häu&gsten bei Online-Casinos, Online-Wettbüros,

Game-Portalen oder unter anderem beim kostenp+ichtigen Lesen von Artikeln aus Zeit-

schriften oder auch bei der Auktionsplattform eBay verbreitet, da es sich hier in der Regel

um kleinere Geldbeträge handelt.

Dispositionskredit

Eine Form des Konsumentenkredits. Nichtratenkredit auf das Lohn- und Gehaltskonto,

der hauptsächlich zur Überbrückung kurz fristiger Engpässe genutzt wird.

E-Commerce

Elektronischer Handel, auch Internethandel oder Online-Handel, bezeichnet Ein- und

Verkaufsvorgänge mittels Internet. Es wird durch Datenübertragung eine unmittelbare

Geschäftsbeziehung zwischen Anbietern und Abnehmern entwickelt.

E-Payment

E-Payment steht für Electronic Payment und beschreibt die Ausführung von &nanziellen

Transaktionen über elektronische Medien wie das Internet. E-Payment-Formen sind

Zahlungen im Bereich des E-Commerce. Die Zahlungen können dabei über unterschied-

liche Bezahlsysteme ausgeführt werden.

5 Glossar

Glossar 69

Finanzverhalten

Ländertypisches Zahlungsverhalten, Verschuldungsmuster, genutzte Kreditformen.

Fintech

Fintech ist ein Kofferwort und setzt sich aus den Wörtern „Financial Services“ und

„Technology“ zusammen. Finanztechnologie ist ein Sammelbegriff für moderne

Technologien im Bereich der Finanzdienstleistungen.

Konsumentenkredit

Auch als Konsum&nanzierung bezeichnet. Bezieht sich auf private Raten-, Nichtraten-

und Dispositionskredite. Hypothekenkredite zählen nicht dazu.

Kredit

Wortherkunft: credere (lat.) = glauben, vertrauen. Befristete, gewerbliche Bereitstellung

von Kaufkraft.

Kreditfähigkeit

Finanzielle Rückzahlungsfähigkeit, basiert auf der voraussichtlichen, künftigen

Einkommens situation und dem bisherigen Verhalten bei Kreditrückzahlungen.

Kreditverhalten

Die zugrundeliegende Motivation und der Umgang mit der Aufnahme von Privatkrediten.

Zu den meistverbreiteten Formen des Privat kredits gehören die Hypothek, der Raten-

sowie der Dispositionskredit.

Kreditwürdigkeit

Neben der Prüfung von Sicherheiten umfasst die Kreditwürdigkeit auch die bisherige

„Kreditgeschichte“ bei der Kreditvergabe. Dabei wird insbesondere berücksichtigt,

ob Kredite in der Vergangenheit über einen längeren Zeitraum vertragsgemäß bedient

worden sind und ob es zu Zahlungsausfällen gekommen ist.

M-Payment

Eine in den vergangenen Jahren immer stärker genutzte Form von elektronischen

Zahlungen ist das Mobile Payment, auch M-Payment genannt, bei dem die technischen

Möglichkeiten der Smartphones über Online-Verbindung oder WLANs für die Zahlungen

genutzt werden.

Negative Merkmale

Ein durch die Bank gekündigter Kredit, Zahlungsausfälle oder Informationen aus

öffent lichen Schuldnerverzeichnissen (z.B. Schuldner ist seiner P+icht zur Abgabe der

Vermögens auskunft nicht nachgekommen oder Gläubigerbefriedigung nach dem

Inhalt des Vermögensverzeichnisses ausgeschlossen) sind Hinweise für nicht vertrags-

gemäßes Verhalten.

Payment Service Provider (PSP)

Als Payment Service Provider (englisch für Zahlungsdienstleister) bezeichnet man

Unternehmen, die sich um die Anbindung von Bezahllösungen kümmern. Dabei sind

70 Glossar

Online -Bezahlsysteme wie PayPal oder Paydirekt genauso vertreten wie Kreditkartenunter-

nehmen. Statt mit vielen einzelnen Vertragspartnern muss ein Online-Händler, wenn er

sich für einen PSP entscheidet, nur noch mit einem Anbieter verhandeln. In den meisten

Fällen handelt es sich um eine Software-as-a-Service-Lizenzierung, durch die mit wenigen

Klicks viele Bezahlarten einzeln zu- und abgeschaltet werden können. Viele Payment

Service Provider bieten auf Wunsch auch weiterführende Dienstleistungen von Risiko-

management bis Inkasso an. Ein Payment Service Provider erspart einem Online-Händler

auf diese Weise viel Arbeit.

Positive Merkmale

Als positive Informationen gelten Angaben zu vertragsgemäßem Verhalten, also z.B.

Girokonten, Kreditkarten, Mobilfunkverträge mit Laufzeit, Leasingverträge, Kredite oder

Versandhandelskonten. Dies alles sind Hinweise darauf, dass Unternehmen dieser Person

Vertrauen schenken.

Privatverschuldungsindex (PVI)

Der von der SCHUFA entwickelte Privatverschuldungsindex ist eine statistische Messzahl

und zeigt, wie kritische Anzeichen der privaten Verschuldung bzw. Überschuldungs-

gefahren in verschiedenen Regionen Deutschlands zu- oder abgenommen haben.

Mit dem Privatverschuldungsindex sind Prognosen möglich, die auf dem von der SCHUFA

entwickelten Risikomodell und den dort de&nierten drei kritischen Warnsektoren Gelb,

Orange und Rot basieren. Diese Sektoren enthalten jeweils eine Indikatorenkombination

aus weichen und harten Negativmerkmalen wie beispielsweise einen Zahlungsausfall,

einen Kredit ausfall und/oder die Abgabe einer Vermögensauskunft. Die PVI-Prognose ist

einzigartig in der Überschuldungsforschung und zeigt, wie sich die kritischen Anzeichen

der privaten Verschuldung über einen Zeitraum von etwa zwölf Monaten entwickeln

werden.

Ratenkredit/Ratenzahlungskredit

Der Ratenkredit hat seinen Ursprung in den fünfziger Jahren und wird häu&g als Konsu-

mentenkredit bezeichnet. Dabei macht er nur einen Teil der Konsum&nanzierung aus.

Zu zwei Dritteln dienen die Ratenkredite der Absatz&nanzierung langlebiger Konsumgüter

am Point of Sale. Das restliche Drittel wird in Form von Barkrediten zur freien Verwendung

vergeben.

SCHUFA

Der Name SCHUFA steht für „Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung”.

Die SCHUFA verhilft zu einer schnellen und kostengünstigen Kreditaufnahme. Im Prinzip

sind von nahezu jedem erwachsenen Bürger, der in Deutschland am Wirtschaftsleben

teilnimmt, Daten bei der SCHUFA notiert. Dies sind personenbezogene Daten wie Name,

Geburtsdatum, Anschrift sowie kreditrelevante Daten wie Girokonto, Kreditkarte,

laufende Kredite, Zahlungsausfälle etc. Die SCHUFA stellt den ihr angeschlossenen

Unternehmen (z.B. Banken, Leasinggesellschaften, Handels- oder Telekommunikations-

unternehmen) für das jeweilige Geschäft erforderliche Informationen zur Verfügung.

Im Gegenzug melden die Unternehmen der SCHUFA Informationen zum Kreditverhalten

ihrer Kunden.

Glossar 71

SCHUFA-Klausel

Mit Unterzeichnung der SCHUFA-Klausel ent bindet ein Verbraucher den Kreditgeber von

der Bankgeheimnisp+icht. Damit wird dem Kreditgeber ermöglicht, der SCHUFA Angaben

über die Aufnahme und Abwicklung von Kredit geschäften eines Verbrauchers zu liefern.

Überschuldung

Es gibt keine allgemeingültige De&nition für Überschuldung. Folgende Begriffsbestim-

mung beschreibt Überschuldung als einen Prozess:

J Subjektive Überschuldung: Die Person fühlt sich psychisch und &nanziell überfordert,

Schulden zurückzuzahlen.

J Relative Überschuldung: Trotz Reduzierung des Lebensstils reicht der Einkommens-

rest nach Abzug der Lebenshaltungskosten (Miete, Energie, Versicherung, Grundnah-

rungsmittel, öffentliche Verkehrsmittel, Telefon, Kleidung etc.) nicht zur fristgerechten

Schuldentilgung aus. Relative Überschuldung eines Haushalts liegt dann vor, wenn

trotz Reduzierung der Lebenshaltungskosten auf die Pfändungsfreigrenze (alternativ:

Sozialhilfegrenze) der verbleibende Einkommensrest nicht ausreicht, um alle Zahlungs-

verp+ichtungen aus Schulden zu erfüllen.

J Objektive Überschuldung: Ein sozialpolitisch festgelegtes Einkommen, das den

Lebensunterhalt sichern soll, z.B. der Sozialhilfesatz oder die Pfändungsfreigrenze,

wird unterschritten, sobald die Zahlungsverp+ichtungen aus Verschuldung vom Netto-

einkommen abgezogen werden.

J Absolute Überschuldung (Insolvenz): Einkommen und Vermögen des Schuldners

reichen nicht mehr aus, um die bestehenden Verbindlichkeiten zu decken.

Verschuldung

Verschuldung ist jede Form des Eingehens von Zahlungsverp+ichtungen und stellt ein

normales, in vielen Haushalten unvermeidliches Verbraucherverhalten dar. Verschuldung

meint daher lediglich die Kreditaufnahme und ist strikt von dem Begriff Überschuldung

zu trennen.

Zahlungsausfall

Offene, ausreichend gemahnte und unbestrittene Forderung, die der SCHUFA von den

an geschlossenen Unternehmen gemeldet wurde.

72 Anhang

SCHUFA Ombudsmann

Der Ombudsmann ist eine von der SCHUFA freiwillig eingerichtete, neutrale und kosten-

freie Anlaufstelle für Verbraucher. In außergerichtlichen Schlichtungsverfahren fungiert

der Ombudsmann als unabhängiger Mittler zwischen Verbrauchern, der SCHUFA und

deren Vertragspartnern. Als einzige Auskunftei in Deutschland hat die SCHUFA ein

Ombudsmannverfahren eingerichtet. Das inzwischen seit sieben Jahren etablierte Schlich-

tungsverfahren nimmt einen hohen Stellenwert im Rahmen der SCHUFA Verbraucher-

kommunikation ein. 2014 hat Professor Dr. Hans-Jürgen Papier die Funktion des unab-

hängigen Ombuds mannes der SCHUFA übernommen. Papier war von 2002 bis 2010

Präsident des Bundesverfassungsgerichts. Zudem ist er emeritierter Professor für Öffent-

liches Recht an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Der SCHUFA Ombudsmann

berichtet an den ebenfalls unabhängigen SCHUFA Verbraucherbeirat als neutrale Instanz.

Er ist an keine Weisungen gebunden und veröffentlicht jährlich einen Bericht über die

Ergebnisse seiner Tätigkeit.

Weitere Informationen unter: www.schufa-ombudsmann.de

SCHUFA Verbraucherbeirat

Für die Diskussion verbraucherrelevanter Themen hat die SCHUFA im Jahr 2008 einen

unabhängigen Beirat als neutrale Instanz eingerichtet. Dieser Verbraucherbeirat nimmt

gegenüber der SCHUFA die Funktion der „Spiegelung“ verbraucherrelevanter Themen

wahr. Dem interdisziplinär besetzten Gremium gehören Persönlichkeiten verschiedener

Institutionen, Verbände, Unternehmen und gesellschaft licher Einrichtungen an. Zu den

Arbeitsschwerpunkten des Verbraucherbeirates zählen folgende Themen: Finanz- und

Konsumkompetenz, Verbraucher- und Anbieterverhalten rund um Kredite, Abbau asym-

metrischer Informationen zwischen Kreditgebern und -nehmern, Transparenz in Bonitäts-

bewertungs- und Kreditvergabeprozessen sowie die Einbeziehung des Verbrauchers in

einen selbstbestimmten, sicheren und bewussten Umgang mit eigenen Daten. Ferner

diskutiert der Beirat Grundlagen, Methoden und Ergebnisse zu Studien im Rahmen des

„SCHUFA Kredit-Kompass“, emp&ehlt wissenschaftliche und/oder andere Projektauf-

träge und gibt Anregungen, insbesondere hinsichtlich der gesamtgesellschaftlichen

Zusammenhänge und der publizistischen Schwerpunkte.

Weitere Informationen unter:

www.schufa.de/de/ueber-uns/verantwortung/schufa-verbraucherbeirat/

Anhang 73

Während Aktienindizes als Barometer an den Finanzmärkten eingesetzt werden, will der

„SCHUFA Kredit-Kompass“

J Fakten und Trends zur Aufnahme von Konsumentenkrediten in Deutschland ermitteln

und

J einen objektiven Beitrag zur Diskussion über die Finanzkultur, das Konsumverhalten

sowie zur Überschuldungsforschung liefern.

Auf Basis des anonymisierten SCHUFA-Daten bestands veröffentlicht das Unternehmen

seit dem Jahr 2003 jährliche Analysen. Berücksichtigt wurden bislang unter anderem die

folgenden Aspekte:

J Interesse der Verbraucher an Konsumentenkrediten

J Anzahl der neu abgeschlossenen Kredit verträge

J durchschnittliche Kreditverp+ichtung pro Kopf

J Entwicklung von Zahlungsstörungen

J Anteil der ausgefallenen Kredite

J Risiken der privaten Kreditaufnahme

Das Messen ist das eine, die Diagnose das andere. Daher hat die SCHUFA durch die

Mitwirkung angesehener Experten und Institu tionen seit dem Jahr 2003 rund 20 Studien

in Auftrag gegeben bzw. veröffentlicht – unter anderem zu folgenden Schwerpunkten:

J Wege in die Überschuldung

J Überschuldung und Armut

J Kinder/Jugendliche im Umgang mit Geld

J Leben in der Privatinsolvenz

J SCHUFA-freie Kredite

J privates Haushaltsmanagement

J Finanzverhalten der Generation 60+

J Finanzverhalten von Jugendlichen und jungen Erwachsenen

J Konsum und Finanzen in der Rushhour des Lebens

J Konsumentenverhalten in Zeiten des Online-Payments

Alle Ergebnisse des „SCHUFA Kredit- Kompass 2016“ sowie alle

weiteren Ausgaben seit 2012 #nden Sie zum Downloaden unter:

www.SCHUFA-Kredit-Kompass.de

SCHUFA Kredit-Kompass

Empirische Indikatoren der privaten Kreditaufnahme in Deutschland

74 Anhang

Verbraucherintelligenz

Kunden in der Welt von morgen

Das Verbraucherverhalten hat sich in den vergangenen Jahren gewandelt: Die Kunden

sind viel informierter und kritischer als früher, sie vernetzen sich, sie vergleichen, und sie

erwarten Transparenz. Aber auch die Unternehmen wissen mehr über ihre Kunden –

und stellen sich auf sie ein. In dem Kompendium kommen hochkarätige Autoren verschie-

dener Disziplinen (Gehirnforschung, Psychologie, Medien, Wirtschaft, Verbände, Markt-

forschung u.a.) zu Wort und diskutieren die kommenden Trends. Dabei steht stets die

Perspektive des Verbrauchers im Fokus: Wie wirken die derzeit beobachtbaren Entwick-

lungen auf das Verbraucherverhalten in den kommenden Jahren (2020)? Wie „ticken“

wir als Kunden? Was wird sich durch neue technische Möglichkeiten verändern? Wie wer-

den die Unternehmen darauf reagieren? Und wo müssen wir uns schützen?

Dr. Michael Freytag, Hg.: Verbraucherintelligenz. Kunden in der Welt von morgen;

2011; Frankfurter Allgemeine Buch.

Verbrauchervielfalt

Chancen des demographischen Wandels für Konsum und Finanzen

Der demographische Wandel in Deutschland bestimmt unsere Zukunft. Während die

Lebenserwartung stetig steigt, nimmt die Geburtenrate sukzessive ab. Die Gesamtbevöl-

kerung schrumpft, und der Anteil älterer Menschen wird immer größer. Die öffentliche

Debatte betont vor allem die Risiken dieser Entwicklung. Der Wandel birgt aber auch

große Chancen. Es entsteht eine neue Vielfalt in der Verbraucherlandschaft. Unser

Lebensstil ändert sich nachhaltig. Dem Einzelnen eröffnen sich neue Möglichkeiten der

Lebensgestaltung. In dem Kompendium erörtern ausgewiesene Experten den Zusammen-

hang zwischen Demographie, Konsum und Finanzwesen. Die steigende Lebenserwartung

verlängert die Phase der aktiven Teilnahme am wirtschaftlichen und sozialen Leben.

Konsum- und Finanzmärkte müssen sich auf eine neue Verbrauchergeneration einstellen.

Junge Menschen müssen feststellen, dass traditionelle Lebenskonzepte für sie nicht mehr

zutreffen, ihre Lebensplanung unterscheidet sich deutlich von der früherer Generationen.

Der demographische Wandel hat somit gesellschaftliche, aber auch volkswirtschaftliche

Auswirkungen. Die Chancen und Herausforderungen des demographischen Wandels gilt

es deshalb für einzelne Lebensbereiche genauer unter die Lupe zu nehmen.

Dr. Michael Freytag, Hg.: Verbrauchervielfalt. Chancen des demographischen Wandels

für Konsum und Finanzen; 2013; Frankfurter Allgemeine Buch.

Bücher

Anhang 75

Verbrauchervertrauen

Die neue vernetzte Welt: Herausforderungen für Unternehmen und Kunden

Vertrauen ist die Voraussetzung für wirtschaftlichen Erfolg. Kunden wollen sich auf die

Qualität von Produkten und Dienstleistungen verlassen können. Unternehmen sind darauf

angewiesen, die entsprechende &nanzielle Kompensation für ihre Leistung zu erhalten.

Neue digitale Geschäftsmodelle eröffnen beträchtliche Chancen, gleichzeitig stellt die

Anonymität im Internet für Verbraucher und Unternehmen eine besondere Herausforde-

rung dar. Vor diesem Hintergrund widmet sich dieses Buch der Bedeutung und Funktions-

weise von Vertrauen.

Hochkarätige Wissenschaftler, Trendforscher und Unternehmenspraktiker analysieren

verschiedene Facetten von Vertrauen in der digitalen Welt. Dabei fokussieren sie auch

den gesellschaftlichen Hintergrund, die Weiterentwicklung des Datenschutzes und Inno-

vationen wie Share Economy oder Cloud Computing.

Dr. Michael Freytag, Hg.: Verbrauchervertrauen. Die neue vernetzte Welt:

Heraus forderungen für Unternehmen und Kunden; 2015; Frankfurter Allgemeine Buch.

76 Anhang

Die Bildungsinitiative der SCHUFA

Jugendliche und junge Erwachsene gehen mehrheitlich verantwortungsbewusst mit ihrem

Geld um. Dies ist eines der zentralen Ergebnisse des SCHUFA Kredit-Kompasses 2013 in

Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK). Die GfK-Umfrage, die

die SCHUFA in diesem Zusammenhang bei der jungen Generation durchgeführt hat, zeigt

jedoch auch Unsicherheiten im Umgang mit &nanziellen Angelegenheiten auf. Nur gut

30 Prozent der Jugendlichen schätzen sich als gut informiert ein, und mehr als die Hälfte

weiß nur lückenhaft über ihre Finanzen Bescheid. Mit der Bildungsinitiative möchte die

SCHUFA jungen Menschen den Zugang zum hochkomplexen Thema Finanzkompetenz

erleichtern. Sie bietet Jugendlichen und jungen Erwachsenen wie auch Lehrkräften

umfassende Informationen und Materialien.

Mehr als 4 Millionen Jugendliche hat die WirtschaftsWerkstatt seit ihrer Gründung im

Jahr 2013 bereits erreicht. Die Online-Plattform unterstützt junge Menschen zwischen

16 und 25 Jahren dabei, einen kompetenten Umgang mit Finanzen zu entwickeln

und informiert rund um die Bereiche „Geld“, „Konsum“, „Daten“ und „Verträge“.

Die Themen reichen vom ersten Azubigehalt bis hin zu neuartigen Bezahlmethoden und

sind zielgruppengerecht aufbereitet. Das Finanzwissen wird in jugendgemäßen Formaten

vermittelt. Dazu zählen Videos mit YouTube-Stars, spannende Blogbeiträge und Online-

Wettbewerbe. Über Facebook und Instagram werden die Inhalte und Aktionen cross-

medial ausgespielt.

Die Website ist interaktiver Lern- und Erfahrungsraum zugleich. Durch die systematische

Auseinandersetzung mit bisherigen Erfahrungen, Selbsteinschätzungstests und interakti-

ven Infogra&ken bekommen die Nutzer einen vertieften Zugang zu dem Thema Finanzen.

Im Mittelpunkt stehen hierbei die Schlüsselkompetenzen Beurteilungsvermögen,

Folgebewusstsein, Eigenverantwortung und Kon+iktfähigkeit. Die WirtschaftsWerkstatt

stärkt und testet so auf spielerische Weise das Finanzbewusstsein der Jugendlichen.

Die Bildungsinitiative wird mit Veranstaltungen, Diskussionsforen und Aktionen +ankiert,

die sich auf die verschiedenen Themenschwerpunkte fokussieren. Mit Hilfe von Studien,

Expertenaustausch und Diskussionen im gesellschaftspolitischen Raum soll somit das Thema

Finanzkompetenz stärker in den Fokus gerückt werden.

Weitere Informationen zur Bildungsinitiative der SCHUFA #nden Sie unter:

www.schufa.de

Direkt zum Jugendportal WirtschaftsWerkstatt gelangen Sie über:

www.WirtschaftsWerkstatt.de

WirtschaftsWerkstatt – Nimm deine Finanzen in die Hand

Anhang 77

Über 13.000-mal wurden in den vergangenen drei Jahren

bei „SCHUFA macht Schule“ Unterrichtsmaterialien von

Lehrerinnen und Lehrern bestellt. Die Inhalte werden regel-

mäßig an verschiedenen Referenzschulen in Deutschland

getestet. Es ist ein wichtiges Anliegen der SCHUFA,

die &nanzielle Allgemeinbildung von Jugendlichen und

jungen Erwachsenen zu stärken. So entwickelte sie bereits

2006 gemeinsam mit Pädagogen das Bildungsprogramm

„SCHUFA macht Schule“, das Lehrkräfte kostenlos mit

altersgerechtem Unterrichtsmaterial zu Wirtschafts- und

Finanzthemen versorgt.

Das Projekt bietet für Lehrer fachlich ausgearbeitetes Mate-

rial, um die Entwicklung von Finanzkompetenz bei Jugend-

lichen und jungen Erwachsenen realitätsnah in den Unter-

richt zu integrieren. Sowohl inhaltlich als auch methodisch

liefern die Unterrichtsideen vielfältige Anknüpfungspunkte,

um die Themen Geld, Finanzen, Konsum und Datenschutz

in den Unterricht einzubinden.

Hierzu gibt es verschiedene Formate für den Unterricht:

J Die Impulsgeber liefern jeweils eine vollständig ausgearbeitete Arbeitsgrundlage für

eine Unterrichtseinheit als Einstieg in die Schlüsselthemen der Finanzbildung.

J Die Vertretungsstunden stellen jeweils eine praxisbezogene Fragestellung in den Fokus.

J Zur vertiefenden und weiterführenden Auseinandersetzung wiederum sind die

Themenhefte gedacht, in denen jeweils ein komplexes Thema umfassend erörtert

wird. Die Themenhefte wurden gemeinsam mit unserem Verbraucherbeiratsmitglied

Professor Dr. Michael-Burkhard Piorkowsky erarbeitet.

J Ergänzend zu den Unterrichtsmaterialien erscheint regelmäßig der Aktualitätendienst

zu Themen aus der Finanzwelt. Basierend auf einem thematischen Input, einer Unter-

richtsmethode und einer spezi&schen Aufgabenstellung, können so aktuelle Meldun-

gen aus den Medien zeitnah im Klassenzimmer behandelt werden.

Die Materialien können kostenlos über das Bestellformular auf der Website von

„SCHUFA macht Schule“ angefordert werden. Weitere Informationen #nden Sie

unter: www.SCHUFAmachtSchule.de

SCHUFA macht Schule – Unterrichtsmaterialien für mehr Finanzkompetenz

78 Anhang

2 Private Kreditaufnahme in Deutschland

Abb. 2.1: Anfragen nehmen deutlich zu 11

Abb. 2.2: Anzahl der Kreditverträge konstant auf hohem Niveau 11

Abb. 2.3: Kreditkonditionen werden häu&ger verglichen:

immer mehr Anfragen vor dem Kreditabschluss 12

Abb. 2.4: Zahl der laufenden Ratenkredite sinkt vor allem in den Altersgruppen

der 40- bis 49-Jährigen und 18- bis 24-Jährigen 13

Abb. 2.5: Vor allem Menschen mittleren Alters haben Ratenkredite 13

Abb. 2.6: Wachsender Anteil höherer Kredite 14

Abb. 2.7: Durchschnittliche Kreditschuld nimmt in allen Altersgruppen weiter zu 15

Abb. 2.8: Durchschnittliche Kredithöhe steigt 2015 in allen Altersgruppen 15

Abb. 2.9: Überwiegender Anstieg der Kreditlaufzeiten 16

Abb. 2.10: Rückzahlungsverhalten konstant auf hohem Niveau 17

Abb. 2.11: Anteil ausgefallener Ratenkredite bei Jüngeren überdurchschnittlich

hoch, aber deutlich rückläu&g 17

Abb. 2.12: Junge und Ältere haben seltener ein Negativmerkmal 18

Abb. 2.13: Menschen in den Dreißigern haben am häu&gsten weiche

Negativmerkmale ... 19

Abb. 2.14: ... und führen auch bei harten Negativmerkmalen 20

Abb. 2.15: Zahlungsschwierigkeiten in Berlin und Bremen besonders hoch 21

Tabellen

Tab. 2.1: Mehr als neun von zehn Personen &nden sich 2015

im grünen Bereich 26

Tab. 2.2: Regionale Ungleichgewichte beim Privatverschuldungsindex

nehmen ab 28

Tab. 2.3: Tabellarische PVI-Übersichten zu 402 Kreisen und kreisfreien Städten 34

Karten

Karte 2.1: Menschen im Norden Deutschlands haben häu&ger

Zahlungsschwierigkeiten 22

Karte 2.2: Anteile der Personen mit nur weichen Negativmerkmalen

in Teilen des Westens und im Nordosten besonders hoch 23

Karte 2.3: Anteile der Personen mit hartem Negativmerkmal

im Süden Deutschlands selten über 4,2 Prozent 24

Karte 2.4: Privatverschuldungsindex in den Bundesländern 29

Karte 2.5: Privatverschuldungsindex in den Kreisen und kreisfreien Städten 30

Abbildungsverzeichnis

Anhang 79

3 Mehr Bezahlverfahren – unterschiedlich umfangreiche Datenströme

Abb. 3.1: Bereits heute steht dem E-Commerce eine Vielzahl von

Bezahlverfahren zur Verfügung 41

Abb. 3.2: Viele Daten werden bei Bezahlverfahren übertragen 41

Abb. 3.3: Payment Service Provider helfen dem Händler bei der Abwicklung

der Zahlung 42

Abb. 3.4: Händler erhalten persönliche Daten und Transaktionsdaten

bei der Überweisung 43

Abb. 3.5: PayPal erhält Informationen über persönliche Daten, Bankdaten

und Transaktionsdaten 44

Abb. 3.6: Kreditkartengesellschaften erhalten persönliche Daten, Bankdaten

und Transaktionsdaten 45

Abb. 3.7: Händler erhalten persönliche Daten, Bankdaten und Transaktions-

daten bei der Lastschrift 46

Abb. 3.8: Das Unternehmen Sofort GmbH erhält persönliche Daten,

Bankdaten (PIN und TAN) und Transaktionsdaten des Käufers 47

Tabelle

Tab. 3.1: Zahl der übertragenen Daten variiert stark 49

4 E-Commerce und Bezahlverfahren aus Kundensicht

Abb. 4.1: Der innere Kampf des Online-Shoppers 50

Abb. 4.2: Vielfältige Nutzung des Internets 54

Abb. 4.3: Heavy User nutzen stationär und mobil mehr datensensible

Anwendungen 55

Abb. 4.4: Mainstream User verwenden selten ihre mobilen Geräte

für datensensible Anwendungen 56

Abb. 4.5: Das Thema Datenschutz ist allen wichtig 57

Abb. 4.6: Fehlen die richtigen Bezahlverfahren, wird der Kauf oft abgebrochen 58

Abb. 4.7: Wichtigste Sicherheitsstrategie: nur wenige Bezahlverfahren nutzen 58

Abb. 4.8: Online-Käufer zahlen in der Mehrzahl auf Rechnung 59

Abb. 4.9: Heavy User bevorzugen PayPal, Rechnung und Lastschrift 61

Abb. 4.10: Der Kauf auf Rechnung gilt aus Käufersicht als sehr sicher und wird

deshalb beim Kauf in bislang unbekannten Online-Shops bevorzugt 62

Abb. 4.11: Bestimmte Bezahlverfahren erhöhen das Vertrauen in Online-Shops 63

Abb. 4.12: Die Erfahrung lehrt, es wird schon gutgehen 64

Abb. 4.13: Größte Sorge gilt den Bankdaten 64

Abb. 4.14: Angst vor geplünderten Konten ist groß 65

Abb. 4.15: Datenmissbrauch ist ein Thema 65

Abb. 4.16: Funktionsweise einiger Bezahlverfahren ist unklar 66

80 Impressum

Impressum

Haftungsausschluss:

Alle Angaben wurden sorgfältig recherchiert und zusammengestellt.

Für die Richtigkeit und Vollständigkeit des Inhalts sowie die Akutalität aufgrund zwischen-

zeitlicher Änderungen übernehmen Redaktion und Heraus geber keine Gewähr.

© Mai 2016

Herausgeber:

SCHUFA Holding AG, Kormoranweg 5, 65201 Wiesbaden

Verantwortlich: Dr. Astrid Kasper

Projektleitung: Dr. Annette Frenzel

Fachliche Expertise: Sven Albrecht, Dr. Dogan Argac, Stefanie Daum,

Dr. Katarzyna Kolesky

Verantwortliche Redakteurin:

Jacqueline Preußer

FRANKFURT BUSINESS MEDIA GmbH – Der F.A.Z.-Fachverlag

Standort Frankfurt am Main, Frankenallee 68–72 , 60327 Frankfurt am Main

Gestaltung und Satz: Christine Lambert, FRANKFURT BUSINESS MEDIA

Lektorat: Vera Pfeiffer, FRANKFURT BUSINESS MEDIA

Befragung:

innofact AG, Neuer Zollhof 3, 40221 Düsseldorf

Rheingold, rheingold GmbH und Co. KG, Kaiser-Wilhelm-Ring 46, 50672 Köln

Druck und Verarbeitung:

Werbedruck Petzold GmbH, Robert-Bunsen-Straße 41–43, 64579 Gernsheim

Fotoquelle: Titelfoto – Getty Images, PhotoAlto/Sigrid Olsson

ISBN: 978-3-945999-25-7

Kontakt:

SCHUFA Holding AG

SCHUFA Kredit-Kompass

Kormoranweg 5

65201 Wiesbaden

E-Mail: [email protected]

www.SCHUFA-Kredit-Kompass.de

ISBN: 978-3-945999-25-7

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