+ All Categories
Home > Documents > Schüler lernen Abc der Unternehmensführung 75 Elft- und ... · ANZEIGE 3403168-10-1 FREIBERG —...

Schüler lernen Abc der Unternehmensführung 75 Elft- und ... · ANZEIGE 3403168-10-1 FREIBERG —...

Date post: 28-Oct-2019
Category:
Upload: others
View: 5 times
Download: 0 times
Share this document with a friend
1
FREIBERG Frank Wehrmeister sieht sein Berufliches Schulzentrum „Julius Weisbach“ auch als Kader- schmiede. Deshalb lobt der Schullei- ter den Unternehmerführerschein in den höchsten Tönen. „Das ist ein sinnvolles Projekt – zumal wir gute Partner in der Praxis haben“, sagte Wehrmeister gestern Nachmittag. Anlass war die Übergabe der Zertifi- kate zum Unternehmerführer- schein an 75 Schüler des Berufli- chen Gymnasiums (siehe Kästen). Die Elft- und Zwölftklässler hat- ten sich in den vergangenen acht Monaten zusätzlich zum regulären Unterricht mit Wirtschaftsthemen beschäftigt. Neben der grauen Theo- rie standen auch Besichtigungen auf dem Programm, so bei der Freiber- ger Spezialgießerei Actech, im Land- ratsamt, bei der Sparkasse Mittel- sachsen und im Finanzamt Freiberg. Die Vorsteherin des Finanzamtes zeigte sich gestern von dem Projekt begeistert. „Die jungen Leute haben sehr gut mitgemacht“, schätzte Ute Heiland ein. Ihre Mitarbeiter erläu- terten den Pennälern die Aufgaben der Steuerverwaltung. Zudem klär- ten sie die möglichen Betriebschefs von morgen darüber auf, dass das Steuerzahlen wichtig für das Allge- meinwohl ist. „Unser Staat kann nur dann in Einrichtungen wie Schulen, Straßen und Krankenhäuser inves- tieren oder Gelder für Projekte im Bildungsbereich und der Versor- gung von Älteren ausgeben, wenn diese Ausgaben durch Einnahmen gedeckt sind“, sagte die Finanzamts- chefin. Die Steuerverwaltung unter- stütze das Projekt an der Berufsschu- le auch, um Nachwuchs an Fach- kräften zu generieren. Ute Heiland dazu: „Man kann nicht früh genug damit anfangen, junge Leute für die- se Tätigkeit zu begeistern.“ Die Finanzamtsvorsteherin un- terschrieb gestern auch einen Ko- operationsvertrag zum Unterneh- merführerschein ebenso wie Schulleiter Frank Wehrmeister und Marion Sommer-Schmidt, Ge- schäftsführerin des Dresdner Ver- eins „Innovationen in der Bildung“. „Wir wollen die jungen Leute schon in ihrer Schulzeit auf die neuen An- forderungen in der Wirtschaft vor- bereiten – unser Projekt bietet dazu eine gute Möglichkeit“, sagte Ver- einschefin Sommer-Schmidt. 75 Elft- und Zwölftklässler des Berufsschulzentrums am Freiberger Schachtweg haben eine Zusatzqualifi- kation erworben – als Manager von morgen. Schüler lernen Abc der Unternehmensführung VON HEIKE HUBRICHT Frank Wehrmeister FOTO: E. MILDNER/ARCHIV Schulleiter des BSZ „Julius Weisbach“ Seit Dezember 2012 läuft das Pro- jekt „Jugend lernt Wirtschaft“. Dabei arbeiten das Berufsschulzentrum „Ju- lius Weisbach“, das Finanzamt Frei- berg, das Landratsamt Mittelsachsen, das Freiberger Unternehmen Actech unter Federführung des Vereins „In- novationen in der Bildung“ zusam- men. Ziel ist es, Schülern Kenntnisse über Wirtschaft sowie unternehmeri- sches Denken und Handeln zu vermit- teln. Dafür gibt es den international anerkannten Unternehmerführer- schein (ESC – Entrepreneur’s Skills Certificate). In vier Modulen werden Kenntnisse über grundlegende wirt- schaftliche Zusammenhänge sowie über Grundlagen der Volks- und Be- triebswirtschaft vermittelt. Zudem geht es um das tägliche Geschäft ei- nes Betriebes und die Einkommens-, Umsatz- und Gewerbesteuer. (hh) Unternehmerisches Wissen Stephan Schönlebe, 18 Jahre, 12. Klasse am Beruflichen Gymnasi- um, aus Freiberg: „Durch den Unter- nehmerführerschein-Lehrgang haben wir Einblicke in wirtschaftliche Prob- leme bekommen und unser Wissen über den Handel erweitert. Es gab sehr viele Aufgaben zur Marktwirt- schaft – das sind Dinge, die wir im Un- terricht nicht so behandeln. Insofern war es schon hilfreich. Ich belege Ma- schinenbau als Leistungskurs und könnte mir vorstellen, einmal Unter- nehmer zu werden und einen Betrieb zu leiten. Wahrscheinlich werde ich Maschinenbau oder etwas Ähnliches studieren.“ Alina Thieme, 17 Jahre, 11. Klasse am Beruflichen Gymnasium, aus Frei- berg: „Wir konnten uns über das Wirt- schaftsleben, das Finanzamt und das Steuerrecht informieren. Das war re- lativ spannend. Und die Leute, beson- ders die vom Finanzamt, waren sehr nett. Die haben uns viel gezeigt. Ich denke, der Unternehmerführerschein nützt mir etwas. Ich will mal in die Tourismusbranche oder ins Finanzwe- sen.“ Maria Henker, 17 Jahre, 11. Klasse am Beruflichen Gymnasium, aus Frei- berg: „Irgendwie habe ich mich über das wirtschaftliche Projekt gewun- dert: Wir lernen doch an einem Beruf- lichen Gymnasium für Technik und nicht an einem Wirtschaftsgymnasi- um. Wirtschaft interessiert mich nicht so. Aber die Besichtigungen, zum Bei- spiel im Landratsamt, waren eine Ab- wechslung – und wir hatten mal kei- nen Unterricht. Ich möchte Grund- schullehrerin werden.“ (hh) Das sagen die jungen Leute: Von Begeisterung bis Desinteresse
Transcript
Page 1: Schüler lernen Abc der Unternehmensführung 75 Elft- und ... · ANZEIGE 3403168-10-1 FREIBERG — Frank Wehrmeister sieht sein Berufliches Schulzentrum „Julius Weisbach“ auch

ANZEIGE

3403168-10-1

FREIBERG — Frank Wehrmeistersieht sein Berufliches Schulzentrum„Julius Weisbach“ auch als Kader-schmiede. Deshalb lobt der Schullei-ter den Unternehmerführerscheinin den höchsten Tönen. „Das ist einsinnvolles Projekt – zumal wir gutePartner in der Praxis haben“, sagteWehrmeister gestern Nachmittag.Anlass war die Übergabe der Zertifi-kate zum Unternehmerführer-schein an 75 Schüler des Berufli-chen Gymnasiums (siehe Kästen).

Die Elft- und Zwölftklässler hat-ten sich in den vergangenen acht

Monaten zusätzlich zum regulärenUnterricht mit Wirtschaftsthemenbeschäftigt. Neben der grauen Theo-rie standen auch Besichtigungen aufdem Programm, so bei der Freiber-ger Spezialgießerei Actech, im Land-ratsamt, bei der Sparkasse Mittel-sachsen und im Finanzamt Freiberg.

Die Vorsteherin des Finanzamteszeigte sich gestern von dem Projektbegeistert. „Die jungen Leute habensehr gut mitgemacht“, schätzte UteHeiland ein. Ihre Mitarbeiter erläu-terten den Pennälern die Aufgabender Steuerverwaltung. Zudem klär-ten sie die möglichen Betriebschefsvon morgen darüber auf, dass dasSteuerzahlen wichtig für das Allge-meinwohl ist. „Unser Staat kann nur

dann in Einrichtungen wie Schulen,Straßen und Krankenhäuser inves-tieren oder Gelder für Projekte imBildungsbereich und der Versor-gung von Älteren ausgeben, wenndiese Ausgaben durch Einnahmengedeckt sind“, sagte die Finanzamts-chefin. Die Steuerverwaltung unter-stütze das Projekt an der Berufsschu-le auch, um Nachwuchs an Fach-kräften zu generieren. Ute Heilanddazu: „Man kann nicht früh genugdamit anfangen, junge Leute für die-se Tätigkeit zu begeistern.“

Die Finanzamtsvorsteherin un-terschrieb gestern auch einen Ko-operationsvertrag zum Unterneh-merführerschein – ebenso wieSchulleiter Frank Wehrmeister undMarion Sommer-Schmidt, Ge-schäftsführerin des Dresdner Ver-eins „Innovationen in der Bildung“.„Wir wollen die jungen Leute schonin ihrer Schulzeit auf die neuen An-forderungen in der Wirtschaft vor-bereiten – unser Projekt bietet dazueine gute Möglichkeit“, sagte Ver-einschefin Sommer-Schmidt.

75 Elft- und Zwölftklässlerdes Berufsschulzentrumsam Freiberger Schachtweghaben eine Zusatzqualifi-kation erworben – alsManager von morgen.

Schüler lernen Abc derUnternehmensführung

VON HEIKE HUBRICHTFrankWehrmeister

FOTO: E. MILDNER/ARCHIV

Schulleiter des BSZ„Julius Weisbach“

... die Kurzfilme „Fliegergeschichten“ (Best Camera“,„Best Editing“), „Sold“ („Special Award Social In-sight“), „Unten“ (Special Award Original Music“) so-wie die chinesische Studentin Xiaowen Jiang für ihreDarstellung der Austauschstudentin in „Freiberg –not Freiburg“ als „Best Actress“ und „Boredom Empi-re“ („Best Humor“). 400 Gästen wohnten am Mitt-

wochabend der Preisverleihung an der TU Bergakade-mie in der Alten Mensa bei. Auch in diesem Jahr hat-ten wieder deutsche und internationale Studentenaus fast allen Fakultäten an dem Kurzfilm-Wettbe-werb teilgenommen. Das Themenspektrum war sehrbreit und reichte von Sozialkritik über Historie bishin zu Gruselgeschichten. FOTO: ECKARDT MILDNER

Und die Gewinner der Otto-Awards sind...

Steppkes helfenFlutopfern mitPapierverkauf500 Euro hat die Pestalozzi-Grund-schule auf das Flutopferhilfe-Kontodes Landkreises überwiesen. DasGeld stammt aus den Erlösen, dieAltpapiersammlungen der Schuleerbracht hatten. Sonia Gehlhausaus der Klasse 3 überreichte gesternden symbolischen Scheck an Land-rat Volker Uhlig (CDU). Derwünschte allen schöne Ferien unddankte mit einem herzlichen„Glück Auf“. FOTO: ECKARDT MILDNER

Seit Dezember 2012 läuft das Pro-jekt „Jugend lernt Wirtschaft“. Dabeiarbeiten das Berufsschulzentrum „Ju-lius Weisbach“, das Finanzamt Frei-berg, das Landratsamt Mittelsachsen,das Freiberger Unternehmen Actechunter Federführung des Vereins „In-novationen in der Bildung“ zusam-men. Ziel ist es, Schülern Kenntnisseüber Wirtschaft sowie unternehmeri-sches Denken und Handeln zu vermit-teln. Dafür gibt es den internationalanerkannten Unternehmerführer-schein (ESC – Entrepreneur’s SkillsCertificate). In vier Modulen werdenKenntnisse über grundlegende wirt-schaftliche Zusammenhänge sowieüber Grundlagen der Volks- und Be-triebswirtschaft vermittelt. Zudemgeht es um das tägliche Geschäft ei-nes Betriebes und die Einkommens-,Umsatz- und Gewerbesteuer. (hh)

Unternehmerisches WissenStephan Schönlebe, 18 Jahre,12. Klasse am Beruflichen Gymnasi-um, aus Freiberg: „Durch den Unter-nehmerführerschein-Lehrgang habenwir Einblicke in wirtschaftliche Prob-leme bekommen und unser Wissenüber den Handel erweitert. Es gabsehr viele Aufgaben zur Marktwirt-schaft – das sind Dinge, die wir im Un-terricht nicht so behandeln. Insofernwar es schon hilfreich. Ich belege Ma-schinenbau als Leistungskurs undkönnte mir vorstellen, einmal Unter-nehmer zu werden und einen Betriebzu leiten. Wahrscheinlich werde ichMaschinenbau oder etwas Ähnlichesstudieren.“

Alina Thieme, 17 Jahre, 11. Klasse amBeruflichen Gymnasium, aus Frei-berg: „Wir konnten uns über das Wirt-schaftsleben, das Finanzamt und das

Steuerrecht informieren. Das war re-lativ spannend. Und die Leute, beson-ders die vom Finanzamt, waren sehrnett. Die haben uns viel gezeigt. Ichdenke, der Unternehmerführerscheinnützt mir etwas. Ich will mal in dieTourismusbranche oder ins Finanzwe-sen.“

Maria Henker, 17 Jahre, 11. Klasseam Beruflichen Gymnasium, aus Frei-berg: „Irgendwie habe ich mich überdas wirtschaftliche Projekt gewun-dert: Wir lernen doch an einem Beruf-lichen Gymnasium für Technik undnicht an einem Wirtschaftsgymnasi-um. Wirtschaft interessiert mich nichtso. Aber die Besichtigungen, zum Bei-spiel im Landratsamt, waren eine Ab-wechslung – und wir hatten mal kei-nen Unterricht. Ich möchte Grund-schullehrerin werden.“ (hh)

Das sagen die jungen Leute: Von Begeisterung bis Desinteresse

FREIBERG

CARL
Textfeld
Freie Presse, 12.07.13
Recommended