+ All Categories
Home > Documents > Schifffahrt Wasser- und 5/1 Wasser- und Schifffahrtsschule 5/1 Schifffahrt Ziel der Lerneinheit Ziel...

Schifffahrt Wasser- und 5/1 Wasser- und Schifffahrtsschule 5/1 Schifffahrt Ziel der Lerneinheit Ziel...

Date post: 18-Sep-2018
Category:
Upload: vuongtu
View: 219 times
Download: 0 times
Share this document with a friend
81
Schifffahrt Wasser- und Schifffahrtsschule 5/1 Schifffahrt Ziel der Lerneinheit Ziel der Lerneinheit: Die Lerneinheit beantwortet folgende Fragen: Was wird auf Flüssen transportiert? Welche Schiffe gibt es auf unseren Flüssen? Wie sieht es auf einem Schiff aus? Wie findet ein Kapitän den Weg? Wie sahen Schiffe früher aus? Was passiert in einem Binnenhafen? Was ist Logistik? Folgende Lerninhalte sollen vermittelt werden: Binnenschiffe sind ein wichtiges Transportmittel für Dinge, die wir täglich brauchen. Auf unseren Flüssen fahren verschiedene Schiffstypen. Schiffe haben sich im Laufe der Zeit stark verändert. Unterrichtseinheiten: Binnenschiffe Geschichte der Schifffahrt Binnenhäfen und Logistik Literatur-Tipp Schiffe für Kinder erzählt von Philip Plisson, Anne Jankeliowitch und Maria Hoffmann- Dartevello. Knesebeck-Verlag 2007 Schiffe. Was ist Was Band 25 von Arnold Kludas, Guido Canestari, Manfred Kostka, Udo Kruse-Schulz und Gerd Werner. Tessloff 2002 Schiffe: Die faszinierende Geschichte der Schifffahrt. (Sehen, Staunen, Wissen) von Eric Kentley. Gerstenberger 1998 Film-Tipp Was ist Was TV – Schiffe. DVD. „Rheinschifferwelten“ Eine filmische Doku-mentation über den Alltag an Bord. Landschaftsverband Rheinland, Bonn 2001. VHS-Kassette. Zu bestellen für 18,-- EUR unter www.rheinschifferwelten.de Willi wills wissen: Folge 25 „Flussschiff Ahoi! und Folge 73 „Wer hält den Fluss in Schuss“ Sendereihe des Bayerischen Rundfunks www.br-online.de/kinder/radio-tv/willi/ Willi wills wissen: „Schiff Ahoi! Hier spricht der Hafen!“ zu bestellen beim Baumhaus Buchverlag unter: www.baumhaus-verlag.de
Transcript

Schifffahrt

Wasser- undSchifffahrtsschule

5/1

Schifffahrt

Ziel der Lerneinheit

Ziel der Lerneinheit:Die Lerneinheit beantwortet folgende Fragen: � Was wird auf Flüssen transportiert?� Welche Schiffe gibt es auf unseren Flüssen?� Wie sieht es auf einem Schiff aus?� Wie findet ein Kapitän den Weg?� Wie sahen Schiffe früher aus?� Was passiert in einem Binnenhafen?� Was ist Logistik?

Folgende Lerninhalte sollen vermittelt werden:� Binnenschiffe sind ein wichtiges

Transportmittel für Dinge, die wir täglich brauchen.

� Auf unseren Flüssen fahren verschiedene Schiffstypen.

� Schiffe haben sich im Laufe der Zeit stark verändert.

Unterrichtseinheiten:� Binnenschiffe� Geschichte der Schifffahrt� Binnenhäfen und Logistik

Literatur-Tipp

Schiffe für Kinder erzählt von Philip Plisson,Anne Jankeliowitch und Maria Hoffmann-Dartevello. Knesebeck-Verlag 2007

Schiffe. Was ist Was Band 25 von Arnold Kludas, Guido Canestari, Manfred Kostka, Udo Kruse-Schulz und Gerd Werner. Tessloff 2002

Schiffe: Die faszinierende Geschichte derSchifffahrt. (Sehen, Staunen, Wissen) von Eric Kentley. Gerstenberger 1998

Film-Tipp

Was ist Was TV – Schiffe. DVD.

„Rheinschifferwelten“ Eine filmische Doku- mentation über den Alltag an Bord.Land schaftsverband Rheinland, Bonn 2001. VHS-Kassette. Zu bestellen für 18,-- EUR unterwww.rheinschifferwelten.de

Willi wills wissen: Folge 25 „Flussschiff Ahoi!und Folge 73 „Wer hält den Fluss in Schuss“Sendereihe des Bayerischen Rundfunkswww.br-online.de/kinder/radio-tv/willi/

Willi wills wissen: „Schiff Ahoi! Hier spricht der Hafen!“zu bestellen beim Baumhaus Buchverlagunter: www.baumhaus-verlag.de

Wasser- undSchifffahrtsschule

5/2Internet-Tipp

www.wsv-sued.wsv.de Wasser- und Schifffahrtsverwaltung Süd

www.planet-wissen.deInformationen und eine Multimediapraäsenta-tion zum Thema Wasserstraßen und Binnen -schifffahrt (Internetseite der Fernsehsendungvon WDR, SWR und BR_)

Etliche Fragen von Kindern zum ThemaSchiffe werden auf der Seitewww.wasistwas.de/technik/eure-fragen/schiffe beantwortet

www.binnenschiff.deBundesverband der deutschen Binnenschiff -fahrt e.V. Hier findet man unter Service\Down -loads Karten deutscher und europäischer Was-serstraßen sowie einen Bildschirmschoner mitMotiven aus der Binnenschifffahrt zum Herun-terladen

www.bmvbs.de Bundesministerium für Verkehrs-, Bau- undWohnungswesen

www.elwis.deElektronisches Wasserstraßeninformations -system (Eine Übersicht über Verkehrszeichenfür die Schifffahrt findet man unterwww.elwis.de/Schifffahrtsrecht/BinSchStrO/Anlagen/Anlage-7/index.html

www.schifffahrt.atFachverband der Schifffahrt, Österreich

www.binnenhafen.deBundesverband öffentlicher Binnenhäfen e.V.

www.schifffahrtsmuseum-regensburg.deSchifffahrtsmuseum Regensburg

Schifffahrt

Wasser- undSchifffahrtsschule

5/3Schifffahrt

Wasserstraßen

Anregungen für den Unterricht

� Einstieg 1: Welche Fortbewegungsmittelgibt es? Wo findet Fortbewegung statt (Luft, Wasser, Erde)? Wofür verwendet manwelches Fortbewegungsmittel?

� Einstieg 2: Woher kommen die Dinge, diewir täglich brauchen? Als Einstieg in dasThema können die Kinder überlegen,welche Dinge sie oder ihre Eltern täglichbrauchen oder kaufen. Wo kommen dieseDinge her und mit welchen Verkehrs -mitteln werden sie zu uns transportiert?

Beispiele:� Benzin: Erdöl wird von riesigen Tankernvom Persischen Golf durch den Suezkanal,das Mittelmeer, die Straße von Gibraltarund den Atlantik zu den großen Seehäfenan der Nordsee gebracht. Dort wird es inkleinere Tankschiffe gepumpt, die es zueiner Raffinerie am Rhein oder Main brin -gen. In der Raffinerie wird aus dem RohölBenzin und Heizöl oder Diesel gewonnen.Das Benzin wird mit dem Tanklastzug oderwieder mit dem Tankschiff weiter an Tank -stellen verteilt.

� Bananen: Bananen werden in den Tropengrün geerntet, zum Beispiel in Brasilien, undin den Kühlcontainern großer Container-schiffe nach Europa gebracht. In den großenSee häfen an der Nordsee wie Rotterdamoder Antwerpen werden sie auf kleinereSchiffe oder auf LKWs verladen und zuReifehallen in verschiedenen europäischenLändern transportiert. Von dort werden siean Supermärkte verteilt und verkauft.

� Äpfel:Alternative 1: Äpfel werden in Deutschlandangebaut, geerntet, in Kühlräumen oderKellern gelagert und dann auf Wochen märk -ten oder in Supermärkten in der glei chenRegion verkauft.Alternative 2: Äpfel werden in Argentinienoder Neuseeland geerntet, in den Kühlcon -tainern großer Containerschiffe zu den See -häfen an der Nordsee transportiert und von

dort auf Binnenschiffen, in Bahnwag gonsoder auf LKWs zu den Verkaufsstellengebracht.

� Jeans: Jeans werden oft in China genäht,dann in Containern auf Containerschiffenüber das Meer nach Europa gebracht. Inden Nordseehäfen werden die Containerauf Binnenschiffe, Bahnwaggons oder LKWsumgeladen und so innerhalb Mitteleuropasverteilt.

� Unterrichtsgang: Besuch einesBinnenhafens, möglichst mit einerHafenführung (Ansprechpartner?). � Welche Schiffe liegen im Hafen?� Wofür werden die Schiffe genutzt? � Was haben sie geladen und wie wird die Ladung gelöscht (ausgeladen)?� Gibt es wie auf Straßen Zeichen, die denVerkehr auf Wasserstraßen und in denSchleusen regeln?

� Fahrt mit einem Passagierschiff� Fahrt mit einem WSV-Schiff

� Unterrichtsgang: Schiffe auf einem Flussbeobachten (s.a. „Tipps für SchiffsdetektiveAB 5/13-5/14)

Museen

Deutsches MuseumMuseuminsel 1, 80538 Mü[email protected]

Donau-Schifffahrts-Museum Regensburg Thundorfer Straße, 93047 [email protected]

Schifffahrtsmuseum Wörth am MainSchifffahrt auf dem und Schiffbau am Main(Entwicklungslinien, Tradition des Schiffer-und Schiffbauerstandes) Ehemalige St.-Wolfgangs-Kirche, Rathausstraße 72, Info: (09372) 72970 (Museum) oder 9893-0 (Stadtverwaltung), Sa. und So. 14 - 17 Uhr. Weitere Termine nach Vereinbarung.

Die Bedeutung der Binnenschifffahrt Wasser- undSchifffahrtsschule

5/4Die Binnenschifffahrt ist so alt wie die Men sch -heit – schon seit Jahrtausenden werden Flüssegenutzt, um Menschen oder Waren mit Flößenoder Booten von einem Ort zum an de ren zubringen. Lange Zeit waren Flüsse die schnell steund bequemste Möglichkeit des Reisens, da eskein ausgebautes Straßennetz gab. Heute be -nutzen wir deutlich schnellere Verkehrsmittel,um von einem Ort zum anderen zu kommen.Aber für den Transport von Waren ist dieBinnenschifffahrt auf deutschen Wasserstraßenimmer noch sehr wichtig: Sie stellt einen An -teil zwischen 10-15 Prozent (Stand 2009-2010)am gesamten Güter trans port in Deutschland.Unspektakulär, aber sehr leise, energiesparendund sicher werden 204 Millionen Tonnen Güterpro Jahr von Binnen schiffen transportiert(Stand 2009).

Was transportieren Binnenschiffe?

Traditionell transportieren Binnenschiffe Massen-güter – solche Güter, von denen riesige Mengenauf einmal transportiert werden müssen. Dassind zum Beispiel Baustoffe, Kohle, Erze undGetreide, aber auch Erdöl und Chemi kalien.Zunehmend werden jedoch auch Containermit hochwertigen Produkten, beispielsweisemit Computern oder Textilien, und Fahrzeugeauf Binnenschiffe verladen. Inzwischen gibt es schon Spezialschiffe, die bis zu 550 neuePKW zu den großen Seehäfen bringen können.Gefährliche Güter wie Erdöl erzeugnisse undChemikalien werden aufgrund der geringenUnfallwahrscheinlichkeit bevorzugt auf Binnen-schiffen transportiert, viele Chemiewerke undRaffinerien haben eigene Häfen. Auch sehrgroße und schwere Güter wie Kraftwerkstur -binen oder Brückenteile können auf Schiffenrelativ unproblematisch transportiert werden.

Welche Vorteile haben Binnen schiffegegenüber anderen Verkehrsmitteln?

Binnenschiffe sind zwar langsam – ein Güter -motor schiff hat eine mittlere Geschwindigkeitvon etwa 10-12 km/h zu Berg und ca. 16 km/hauf dem Wasser – und sie sind an die Wasser -wege gebunden. Dafür haben sie andere Vor -teile: Binnenschiffe sind leise und deut lichenergiesparender als Bahn oder LKW. Binnen -schiffe entlasten Straßen und Autobahnen. DerTransport auf Binnenschiffen ist sehr preiswert.Und sehr sicher, daher werden Binnen schiffebevorzugt für Gefahrenguttransporte wie explo-sive Stoffe verwendet. Binnen schiffe könnenbis zu 24 Stunden pro Tag durch fah ren (auchan Sonn- und Feier tagen) und sind extremzuverlässig. Selbst Behin derungen der Schiff -fahrt wie extreme Hoch- oder Niedrig wassersowie Eis kündi gen sich – anders als Staus imStraßenverkehr – meist schon Tage vorher an.

Die Zukunft der Binnenschifffahrt

Die meisten Wasserstraßen sind im Unter schiedzu Straßen und Bahnverbindungen heute beiWeitem noch nicht ausgelastet. Die Binnen -schifffahrt kann den Straßenverkehr daher inZukunft deutlich entlasten: Ihre Transport leis -tung an Gütern könnte kurzfristig um 20 Pro -zent oder 50 Millionen Tonnen jährlich gestei-gert werden. Dabei wird vor allem er wartet,dass der Transport von hoch wer tigen Güternwie Containerware und Fahrzeugen zunimmt,zumal der Güterverkehr im Zeitalter des Inter-nets immer besser vernetzt werden kann. Dazuentstehen immer mehr so genannte Güterver -kehrszentren – Schnittstellen zwi schen Schiff,Bahn und LKW.

Ein anderer Aspekt der Binnenschifffahrt, derzur Zeit in der Presse diskutiert wird, sind diemit dem Ausbau der Flüsse verbundenen öko -logischen Eingriffe und ihre Folgen, wie derVerlust von Lebensräumen für Pflanzen undTiere. Auch Hochwasser kann ein Problem dar-stellen. Die Flüsse in Deutsch land sind heutejedoch bereits fast vollständig ausgebaut undviel Geld und Auf wand ist in ökologische Aus -gleichsmaßnah men an ihren Ufern geflossen.

Schifffahrt

Einige Daten zur Binnenschifffahrt in Deutschland

Wasser- undSchifffahrtsschule

5/5Was wird mit Schiffen transportiert? (Gütertransporte 2009)

Steine, Erden, Baustoffe

Erdöl, Mineralölerzeugnisse

Feste mineralische Brennstoffe

Erze und Metallabfälle

Chemische Erzeugnisse

Nahrungs- und Futtermittel

Eisen, Stahl, andere Metalle

Landwirtschaftliche Erzeugnisse

Düngemittel

Fahrzeuge, Maschinen, Halbfertig- und Fertigwaren

Aktuelle regionale Zahlen finden Sie unter: www.elwis.de und www.wsv-suedwest.wsv.de

% am Gesamtverkehr

21,2

16,6

14,1

12,6

8,8

6,8

4,3

5,4

2,1

8,1

Schifffahrt

Anzahl (Stand 2011)

929

402

288

786

44

131

52

12

94

799

54

Schiffsgattung

Motorgüterschiffe (für trockene Ladung)

Tankmotorschiffe

Schubboote

Schubleichter für trockene Ladung

Tank-Schubleichter

Schlepper

Schleppkähne für trockene Ladung

Tankschleppkähne

Bunkerboote

Tagesausflugsschiffe

Fahrgastkabinenschiffe (für Flusskreuzfahrten)

Deutsche Binnenschifffahrt

In Deutschland gibt es 950 Binnenschifffahrtsunternehmen im Bereich Gütertransport.

in Mio. Tonnen

43,2

33,9

28,7

25,7

18,0

13,9

8,8

11,1

4,2

16,4

Wer transportiert was?(Mehrfachnennungen möglich)

Wasser- undSchifffahrtsschule

5/6SchifffahrtFahrzeuge

Ladungen

Fahrrad

Sporttasche

Erdhaufen2 Koffer

frisches Gemüse

Erdöl

exotische Früchte

Neuwagen

LKW

PKW

Schubkarre

Schiff

Flugzeug

Bahn

Wasser – Straße – Schiene (1)(Rechenaufgaben)

Wasser- undSchifffahrtsschule

5/7Wie viele Bahnwaggons oder LKW braucht man für die Ladung eines einzigen Schiffes?

1 Gütermotorschiff kann 2000 Tonnen transportieren.1 Bahnwaggon fasst 40 Tonnen.1 LKW kann 30 Tonnen laden. Wie viele Bahnwaggons oder LKW braucht man also jeweils für dieLadung eines einzigen Binnenschiffes?

Schifffahrt

= x

= x

10 10 10 10

10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10

10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10

10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10

10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10

10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10

10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10

10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10

10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10

10

10

10

10

10

10

10

10

10 10 10

Wasser – Straße - Schiene (2)(Rechenaufgaben)

Wasser- undSchifffahrtsschule

5/8SchifffahrtMit dem gleichen Energieaufwand kommt eine Tonne Güter

100 km mit dem LKW300 km mit der Bahn370 km mit dem Schiff

Zeichnet zum Vergleich ein Balkendiagramm! Der Ausstoss von Schadstoffen entspricht dem Energieverbrauch.

Beförderungsleistung (Güter) der Verkehrsträger 2007

Straßenverkehr: . . . . . . . 70%

Eisenbahnverkehr: . . . . . 17%

Binnenschifffahrt: . . . . . 10%

Rohrleitungen (Rohöl): . . 3%

Zeichnet dazu ein Tortendiagramm!

400

300

200

100

LKW Bahn Schiff0

km

Lösungsblatt Wasser – Straße – Schiene Wasser- undSchifffahrtsschule

5/9

Straßenverkehr: 70%

Eisenbahnverkehr: 17%

Binnenschifffahrt: 10%

Rohrleitungen (Rohöl): 3%

Wie viele Bahnwaggons oder LKW braucht man für die Ladung eines einzigen Schiffes?

Mit dem gleichen Energieaufwand kommt eine Tonne Güter:

Beförderungsleistung (Güter) der Verkehrsträger 2007:

Schifffahrt

Fahrzeiten

Von Izmail (Ukraine) nach Regensburg muss das Schiff flussaufwärts (gegendie Strömung) die Donau hinauffahren (in der Schifffahrt nennt man das Bergfahrt) und braucht daher deutlich länger als für die umgekehrte Strecke (in der Talfahrt).

= x

= x50

67

400

300

200

100

LKW Bahn Schiff0

km

Fahrzeiten Wasser- undSchifffahrtsschule

5/10Binnenschiffe sind langsam, aber sie sind pünktlich – auf dem Wassergibt es keine Staus und nur selten muss die Schifffahrt wegen Hoch- oderNiedrigwasser oder wegen Eisgang eingestellt werden.

Wieso dauert es von Regensburg nach Izmail in der Ukraine an der Mün-dung der Donau nur 13 Tage, von Izmail nach Regensburg aber 20 Tage?

Wählt einige Fahrtstecken und berechnet die durchschnittlicheTagesgeschwindigkeit (Kilometer pro Tag).

Schifffahrt

9-10 Tage

5,5-6 Tage

6 Tage

6,5-7 Tage

7,5-9 Tage

2,5-3 Tage

1,5 Tage

7 Tage

13 Tage

20 Tage

10,5 Tage

2,5 Tage

889 km

533

456

734

959

250

242

1203

2319

2319

1203

242

Rotterdam – Bamberg

Duisburg-Ruhrort – Würzburg

Mainz – Nürnberg

Nürnberg – Duisburg-Ruhrort

Nürnberg – Rotterdam

Würzburg – Mainz

Regensburg – Linz

Regensburg – Belgrad

Regensburg – Izmail

Izmail – Regensburg

Belgrad – Regensburg

Linz – Regensburg

Welche Schiffe fahren auf unseren Flüssen?

Wasser- undSchifffahrtsschule

5/11Je nach ihrem Verwendungszweck könnenSchiffe sehr unterschiedlich aussehen. Auf derMain-Donau-Wasserstraße kann man meist fol-gende Schiffstypen entdecken:

Schiffe für den Transport von Gütern

Schubverband:Ein Schubverband besteht aus einem Schub bootund einem oder mehreren Schubleichtern, dievon dem Schubboot geschoben werden. Leich-ter sind Schiffe ohne Motor, Steuerung undBesatzung, die sehr viel Ladung fassen können.Vorteile des Schubverbands sind, dass je nachBedarf und Größe der Wasserstraße ein odermehrere Leichter angekoppelt werden können.Die Leichter können be- oder entladen werden,während das Schubboot noch oder schonwieder unterwegs ist. Und schließlich könnenin verschiedenen Leichtern verschiedene Gütertransportiert werden.

GütermotorschiffDie meisten Binnenschiffe sind Güter motor -schiffe. Diese können trockene Güter in sehrgroßen Mengen transportieren, zum BeispielGetreide, Kohle, Düngemittel oder Baustoffe.Auf Gütermotorschiffen können auch sehr großeGüter wie zum Beispiel Turbinen für Kraft -werke oder Brückenteile transportiert werden.

TankmotorschiffeTankmotorschiffe transportieren flüssige odergas förmige Güter, zum Beispiel Benzin, Heizöl,flüssige Chemikalien oder Erdgas. MancheFlüssigkeiten müssen dabei auf sehr niedrigen(bis zu -50°C) oder sehr hohen Temperaturen(bis zu 220°C) gehalten werden. ModerneTankmotorschiffe haben eine doppelte Hülle,damit bei einem Unfall keine gefährlichenProdukte frei werden können.

Containerschiffe:Container haben eine international festgelegteGröße und können daher leicht mit verschie -denen Verkehrmitteln – Flugzeug, Schiff, LKWund Bahn - transportiert werden. In den Con -tainern wird oft hochwertige Ladung wie Com-puter, Möbel, Papier oder Kleidung befördert.

Roll-on/Roll-off-SchiffeIn solche „schwimmende Parkhäuser“ könnenFahrzeuge einfach hineinfahren. So werdenzum Beispiel Neuwagen von der Fabrik zu dengroßen Seehäfen an der Nordsee gebracht.Dort werden sie dann in riesige Seefrachtergeladen, die sie nach Nordamerika oder zuanderen Kunden in Übersee bringen.

Schifffahrt

Wasser- undSchifffahrtsschule

5/12Fahrgastschiffe

AusflugsschiffMit solchen Schiffen kann man Tages ausflügezu sehenswerten Orten an einem Fluss machenund dabei die Ufer und andere Schiffe beo -bach ten.

KabinenschiffEs gibt auch Kabinenschiffe, mit den en manmehrtägige Flusskreuzfahrten machen kann.Wie auf See gibt es auf unseren zahl reiche ,oft sehr luxuriöse „Kreuzfahrt schiffe“.

Spezialschiffe

PeilbootMit einem Peilboot prüft das Wasser-undSchifffahrtsamt, ob die Fahrrinne noch tiefgenug ist. Dazu wird eine Echolot verwendet:Dies sendet Schallwellen in das Wasser ausund kann aus den reflektierten Wellen einedreidimensionale Karte des Gewässerbodenserstellen. Wenn es versandete Stellen gibt,müssen diese von einem Eimerbagger wiederausgebaggert werden.

PolizeibootPolizeiboote sind relativ klein, schnell undwendig. Die Wasserschutzpolizei achtet aufGefahren für die Schifffahrt und überprüftSchiffe und Besatzungen. So soll der Verkehrauf den Wasserstraßen sicher und reibungslosgehalten werden.

Schifffahrt

Welche Schiffe fahren auf unseren Flüssen?

Wasser- undSchifffahrtsschule

5/13Schubverband:Ein Schubverband besteht auseinem Schubboot mit einem odermehr e ren starken Motoren undeinem oder mehreren Schiffenohne Motor, die von dem Schub -boot geschoben werden. DieseSchiffe ohne eigen en Antrieb, die sehr viel Ladung aufnehmenkön nen, werden „Schubleichter“genannt.

Tankschiffe:Tankschiffe transportieren flüssigeoder gasförmige Güter, zum Bei spielBenzin, Heizöl, flüssige Chemi kalienoder Erdgas. Moder ne Tankschiffehaben eine doppelte Hülle, damitbei einem Unfall keine ge fähr lichenProdukte frei werden können.

Containerschiffe:Container haben eine internatio nalfestgelegte Größe und können da herleicht mit verschiedenen Ver kehrs-mitteln wie Schiff, LKW und Bahntransportiert werden. In den Con -tainern wird oft hochwertige La -dung wie Computer, Möbel, Papieroder Kleidung befördert.

Roll-on/Roll-off-SchiffeMit solchen „schwimmenden Park -häusern“ werden zum Beispiel Neu -wagen von der Fabrik zu den großenSeehäfen an der Nordsee gebracht.Dort werden sie dann in riesige See-frachter geladen, die sie beispiels -weise nach Nordamerika bringen.

Schifffahrt

Wasser- undSchifffahrtsschule

5/14Schifffahrt

PolizeibootPolizeiboote sind klein, schnellund wendig. Die Wasserschutz -polizei ist eine Verkehrspolizei aufdem Wasser: Sie achtet auf Gefah -ren für die Schifffahrt und über -prüft Schiffe und Besatzungen.

FahrgastschiffMit solchen Passagierschiffen kannman Tagesausflüge zu sehens wertenOrten an einem Fluss machen unddabei die Ufer und andere Schiffebeobachten.

PeilbootMit einem Peilboot wird geprüft,ob die Fahrrinne einer Wasser -straße noch tief genug ist. Dazuwird ein Echolot verwendet. Wennes versandete Stellen gibt, müssendiese von einem Eimerbaggerwieder ausgebaggert werden.

GütermotorschiffDie meisten Binnenschiffe sindGütermotorschiffe, in denen trockeneGüter in großen Mengen transpor -tiert werden können, zum Bei spielGetreide, Kohle, Düngemittel oderBaustoffe. Auf diesen Schiffen könnenauch sehr große Dinge wie zumBeispiel Turbinen für Kraft werkeoder Brückenteile transpor tiertwerden.

Was kommt auf welches Schiff? Wasser- undSchifffahrtsschule

5/15Schiffstypen

Ladungen

Schifffahrt

Tankmotorschiff

Erdöl

Container

Fahrzeuge

mehrere Autos undFahrradfahrerPolizisten

Passagiere/Urlauber

Gütermotorschiff

Containerschiff

Kabinenschiff

Polizeiboot

Roll-on- / Roll-off-Schiff

Fähre

Kohle

Schiffsmobile Wasser- undSchifffahrtsschule

5/16Malt die Schiffe an und klebt Vorder-und Rückseite auf einem Stück Kartonzusammen. Dann könnt Ihr sie alsMobile an Fäden aufhängen.

Schifffahrt

Schiffsmobile Wasser- undSchifffahrtsschule

5/17Schifffahrt

Was

kan

n m

an a

n ei

nem

Sch

iff a

lles

erke

nnen

?

Was

ser-

und

Schi

fffa

hrts

schu

le

5/18

Schi

fffa

hrt

Kleines Schifffahrts-Einmaleins Wasser- undSchifffahrtsschule

5/19Schifffahrt

links rechts

Wasser- undSchifffahrtsschule

5/20Schifffahrt

links rechts

Kleines Schifffahrts-EinmaleinsLösungsblatt

Backbord Steuerbord

Radarantenne

Brücke/Steuerhaus

Schiffsnummer(einheitliche europäische)

Bezeichnung für denTransport gefährlicher Güter

Propeller(Schiffsschraube)

Nationalflagge

Heck

Bootskran

Wohnung

Brücke/Steuerhaus

Anker-Spill

Toplichter

Bug

Tiefgangsanzeiger

Poller

Rettungsring

Ruderblatt

Anker

laderaum

Reederei-Flagge

Schiffsname

Heimatort

Kammrätsel „Schifffahrt“Als Lösungswort erfährst du, wozu die meisten der erratenen Begriffe gut sind!

Wasser- undSchifffahrtsschule

5/21

1 Das vordere Ende eines Schiffes.2 Ein Schiff, mit dem Leute

transportiert werden.3 Verkehrszeichen auf dem Wasser.4 Ein großer Nebenfluss des Rheins.5 Das „Hinterteil“ eines Schiffes.6 Ein sehr großer Fluss,

der in Deutschland entspringt.7 Ein Bauwerk im Fluss.8 So sagt man „links“ auf

einem Schiff.9 Ein Aufzug für Schiffe.10Riesige Transportboxen.

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

13

14

15

16

17

11 Zeigt, aus welchem Land ein Schiff kommt.

12 So nennen es Schiffer, wenn ein Schiff flussaufwärts fährt.

13 Hier werden Flussschiffe be- oder entladen.

14 Damit kann ein Kapitän auch nachts sehen, wohin er fährt.

15 Von hier aus wird ein Schiff gelenkt.

16 Hier wird im Fluss Strom gewonnen.17 So sagt man „rechts“ auf

einem Schiff.

Schifffahrt

Wasser- undSchifffahrtsschule

5/22Schifffahrt

Kammrätsel „Schifffahrt“Lösungsblatt

1 Das vordere Ende eines Schiffes.2 Ein Schiff, mit dem Leute

transportiert werden.3 Verkehrszeichen auf dem Wasser.4 Ein großer Nebenfluss des Rheins.5 Das „Hinterteil“ eines Schiffes.6 Ein sehr großer Fluss,

der in Deutschland entspringt.7 Ein Bauwerk im Fluss.8 So sagt man „links“ auf

einem Schiff.9 Ein Aufzug für Schiffe.10Riesige Transportboxen.

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

13

14

15

16

17

11 Zeigt, aus welchem Land ein Schiff kommt.

12 So nennen es Schiffer, wenn ein Schiff flussaufwärts fährt.

13 Hier werden Flussschiffe be- oder entladen.

14 Damit kann ein Kapitän auch nachts sehen, wohin er fährt.

15 Von hier aus wird ein Schiff gelenkt.

16 Hier wird im Fluss Strom gewonnen.17 So sagt man „rechts“ auf

einem Schiff.

B U GK A B I N E N S C H I F F

T O N N EM A I N

H E C KD O N A U

S T A U S T U F EB A C K B O R DS C H L E U S E

C O N T A I N E RN A T I O N A L F L A G G E

B E R G F A H R TB I N N E N H A F E N

R A D A RS T E U E R H A U S

W A S S E R K R A F T W E R KS T E U E R B O R D

Kleine Knotenkunde 1 Wasser- undSchifffahrtsschule

5/23Trotz aller modernen Technik verwendet man auf Schiffen immer noch Seile zum Befestigen und die müssen sicher halten! Daher muss ein Schiffer Knoten beherrschen, die schnell zu knüpfen und zuverlässigsind, sich aber auch leicht wieder lösen lassen.

Es gibt hunderte von Schifferknoten für alle möglichen Aufgaben! Hier ein paar der wichtigsten für Dich zum Ausprobieren:

Schifffahrt

Rundtörn (Zum Festmachen an Ringen oder Stangen)

Achtknoten (Verbindet ein Seilende/Verhindert das „Ausrauschen“ eines Seilendes)

Kreuzknoten (Verbindet gleichstarke Seile)

Kleine Knotenkunde 2 Wasser- undSchifffahrtsschule

5/24SchifffahrtEinfacher und doppelter Schotstek (Verbindet ungleichstarke Seile)

Webleinstek (Zum Festmachen von kleinen Booten an Pollern)

Palstek (Zum Herstellen eines „Auges“.Eignet sich zum Überwerfen über Pollern)

Eine Schiffsreise von Frankfurt nach Bamberg

Wasser- undSchifffahrtsschule

5/25Markus ist furchtbar gespannt, als das Auto zwischen den Hafengebäu denhindurchfährt: In den nächsten Tagen darf er mit seinem Freund Florianauf dem Schiff dessen Vaters den Main hinauf fahren. „Hallo Markus!“begrüßt ihn Klaus, Florians Vater, der am Kai steht, „Schön, dass Du dies -mal mitkommst. Wollt ihr noch beim Beladen zuschauen? Aber passt auf,dass ihr nicht in den Bereich des Krans kommt!“

Staunend sieht Markus zu, wie der Kran einen riesigen Blechkasten zenti-metergenau auf einem anderen Kasten absetzt. Auf dem großen Schiffvor ihnen liegen bereits zwei Reihen von solchen Kästen in verschie de nenFarben. „Das sind Container.“ erklärt Florian. „Ich habe Dir doch schonerzählt, dass das Schiff meines Vaters ein Containerschiff ist. Diese Kästenhaben eine ganz bestimmte Größe, so dass man sie genauso gut miteinem Schiff wie mit einem LKW oder einem Bahnwaggon transportier enkann.“ „Und was ist da drin?“ will Markus wissen. „Das ist ganz unter -schiedlich. Manchmal Computer, manchmal Jeans, Papier oder Ananas -konserven.“ „In den Containern, die gerade aufgeladen werden, sindtatsächlich Computer.“ erklärt Klaus „Die sind für Regensburg bestimmt,genau wie die restlichen Container mit Zellstoff, die wir vor 5 Tagen ausRotterdam geholt haben.“

Schnell verabschieden sie sich von Markus’ Mutter, die sie hergefahrenhat und steigen über einen schmalen Steg aufs Schiff. „Bringt eureSachen erst mal in die Wohnung und wartet dort, bis wir mit dem Ladenfertig sind!“ ruft ihnen Klaus hinterher. „Hier auf dem Schiff müssen wirmeinem Vater gehorchen.“ sagt Florian etwas verlegen. „Er ist nämlichder Schiffsführer – so heißt der Kapitän auf einem Binnenschiff. Außer -dem kann es an Bord auch ziemlich gefährlich werden, wenn man sichnicht auskennt.“ „Was ist denn ein Binnenschiff?“ will Markus wissen.„Ein Schiff, das auf Flüssen und Kanälen fährt, nicht auf dem Meer.“ sagtFlorian „Komm, hier hinein!“. Die Wohnung sieht eigentlich ganz normalaus, nur dass man aus dem Fenster im Moment nur die graue Kaimauersieht. „Wow, hier stehen ja sogar Fitnessgeräte!“ sagt Markus, der einenBlick in das nächste Zimmer geworfen hat. „Na ja, das Schiff fährt Tagund Nacht und Fahrradfahren kann man auf Deck schlecht.“ lacht Florian.„Ich habe dich ja gewarnt, dass es nach zwei Tagen ziemlich öde werdenkann. Deshalb fahre ich auch ziemlich selten mit – mein Vater kommt jaalle vier Wochen für zwei Wochen nach Hause und dann hat er auchZeit, etwas mit mir zu unternehmen.“ „Gehört Deinem Vater das Schiff?“fragt Markus. „Ja, er ist ein Partikulier, das ist ein selbstfahrender Binnen-schiffer mit bis zu drei eigenen Schiffen. Aber so ein Schiff kostet mehrere

Schifffahrt

Wasser- undSchifffahrtsschule

5/26Millionen Euro und die sieben Mann Besatzung müssen auch bezahltwerden. Daher muss das Schiff möglichst ständig unterwegs sein, um das Geld wieder zu verdienen.“

Später stehen die beiden im Steuerhaus und sehen zu, wie Klaus das Schiffaus dem Hafen heraussteuert. Einige Kilometer fährt das Schiff durcheine Großstadt hindurch, dann wird es langsamer und bleibt still aufdem Wasser liegen. „Was ist denn los?“ fragt Markus. „Ist etwas kaputt?“.„Nein, nein!“ lacht Klaus. „Aber da vorne ist eine Schleuse und wir müssenwarten, bis wir in die Schleusenkammer hineinfahren dürfen.“ Jetzt siehtMarkus auch die rote Ampel neben dem Fluss. „Gibt es auf einem Flussdenn Verkehrsregeln wie auf der Straße?“ fragt er verwundert. „Na klar!Schiffe fahren zwar langsamer als Autos, aber sie haben ja auch keineBremsen.“ erklärt Klaus. „Da muss man sich schon sehr genau an dieFahrrinne und die Verkehrsregeln halten, damit keine Unfälle passieren.Achte mal auf das Ufer und die Brücken, da siehst du immer wieder Ver -kehrszeichen für uns Schiffer. Einige sind wie Straßenschilder, aber diemeisten sehen etwas anders aus.“ Jetzt dürfen sie in die Schleusen kam merhineinfahren. Hinter ihnen wird das riesige Tor geschlossen. „Schau malauf die Wände der Schleusenkammer.“ sagt Florian. „Das finde ich immerwitzig. Jetzt wird nämlich Wasser in die Schleusen kammer hineingelassenund wir schwimmen darauf wie auf einem Aufzug in die Höhe. Auf deranderen Seite der Schleuse steht das Wasser nämlich einige Meterhöher.“ Tatsächlich steigt das Wasser schnell höher. Wenig später wirddas Schleusentor vor ihnen geöffnet und sie fahren weiter.

„Besonders schnell fährt so ein Containerschiff nicht, oder?“ fragt Markus,der die Ufer beobachtet, als schon wieder einige Radfahrer das Schiffüberholt haben. „Nein. Wir sind jetzt auf einer Bergfahrt, fahren alsoflussaufwärts; außerdem sind wir vollbeladen. Da schaffen wir im Durch -schnitt etwa 15 Kilometer pro Stunde.“ sagt Klaus „Ein LKW ist natürlichsehr viel schneller, aber ein Binnenschiff hat andere Vorteile: Es ist sehrviel billiger, einen Container auf dem Schiff zu transportieren. Und wirsind vielleicht nicht besonders schnell, aber sehr zuverlässig. Auf demWasser gibt es nämlich keine Staus wie auf Straßen und so weiß eineFirma ganz genau, wann ihre Container eintreffen werden.“

Einige Zeit und eine Schleuse später haben die Städte aufgehört und siefahren durch waldbedeckte Hügel. Klaus zeigt den beiden Jungen aufder Karte, dass der Verlauf des Mains hier wie ein riesiges, zur einenSeite offenes Viereck aussieht. „In der Mitte des Vierecks liegt der Spessart,

Schifffahrt

Wasser- undSchifffahrtsschule

5/27ein Mittelgebirge. Auf seinem Weg nach Westen kann der Main da nichthindurch und muss einen Riesenumweg machen – und wir müssen demMain auf diesem Umweg folgen.“ Langsam wird es dunkel. „So, jetzt istmeine Wache, wie eine Schicht auf dem Schiff heißt, gleich zu Ende undWalter, der zweite Schiffsführer auf dem Schiff, übernimmt. Wir essenjetzt zusammen zu Abend und dann lege ich mich schnell hin – in sechsStunden muss ich nämlich wieder übernehmen.“ sagt Klaus. „Fährt dasSchiff denn die ganze Nacht durch?“ fragt Markus. „Ja, Walter und ichwechseln uns alle sechs Stunden ab. Und Martin und Olli, die zwei Matrosen,machen es ähnlich.“ „Aber wenn es richtig dunkel wird, könnt ihr denndann noch genug sehen?“ Markus hat langsam Schwierigkeiten, auchnur die Spitze des Schiffes – den Bug, wie er inzwischen gelernt hat –zu erkennen. „Kein Problem!“ erwidert Klaus und deutet auf die vielenkompliziert aussehenden Instrumente vor ihm. „Erstens ist die Fahrrinnemit farbigen Tonnen gekennzeichnet. Und zweitens haben wir eineganze Reihe von Instrumente, die uns beim Navigieren helfen. Dies istdas Echolot, das zeigt ständig an, ob die Wassertiefe vor unserem Schiffaus reicht. Und das ist der Radarbildschirm. Mit ein bisschen Übungkannst du darauf die Ufer vor uns genau erkennen. Das funktioniert so:Die Radarantenne über dem Steuerhaus – dieser weiße Balken, der sichstän dig dreht – sendet Funkwellen aus und fängt das Echo wieder auf.Und aus dem Echo kann dieses Gerät ein Bild unserer Umgebung auf -bauen. Das funktioniert sogar bei Nacht und Nebel. Schau mal, diesesZeichen hier sind die reflektierenden Schilder der Schleuse vor uns.“„Kommt denn jetzt schon wieder eine Schleuse?“ „Ja, noch viele!“ lachtKlaus „Bis Bamberg sind es noch 30 Stück!“

Beim Abendessen will Markus wissen, wieso es im Main denn so vieleStaustufen gibt – ohne die ständigen Schleusen könnten die Schiffe doch viel schneller fahren. „Schon.“ meint Klaus „aber dafür wäre dasdann auch nur an einigen Tagen im Jahr möglich. Der Wasserstand imMain war vor dem Bau der Staustufen nämlich viel geringer als heute,außerdem gab es Stromschnellen und Sandbänke. Mit einem modernenSchiff wäre man damals nicht durchgekommen. Die Staustufen sorgendafür, dass die Schiffe immer genügend Wasser unter dem Kiel haben.Außerdem enthalten fast alle ein Wasserkraftwerk, in dem aufumweltfreundliche Art und Weise Strom gewonnen wird.“

Als Florian und Markus am nächsten Morgen aufwachen, fahren sieimmer noch an bewaldeten Hügeln vorbei. Gegen Mittag ruft Klaus siean Deck und zeigt ihnen große weiße Felswände am linken Mainufer.

Schifffahrt

Wasser- undSchifffahrtsschule

5/28„Das sind die Kalkfelsen bei Karlstadt, jetzt kommen wir bald nach Würzburg.Schaut einmal auf die Karte, hier macht der Main ein großes Dreieck,genauso groß wie das Main-Viereck, durch das wir heute nacht gefahrensind. Im Maindreieck gibt es viele Weinberge, das wird euch schonaufgefallen sein.“

Walter ist gerade am Steuer und Klaus kann den beiden Jungs denMaschi nenraum mit dem riesigen Dieselmotor zeigen. „Ein Schiffer muss jede einzelne Schraube kennen und selbst alles reparieren können– ein Schiff kann man ja nicht einfach in die Werkstatt geben.“

Am Nachmittag erreichen sie Würzburg mit einer riesigen Burg überdem Main und fahren unter der alten Brücke mit den vielen steinernenHeiligenfiguren durch. Als sie weiterfahren, erklärt Klaus Markus die entgegenkommenden Schiffe: Sie sehen Gütermotorschiffe, die Sand,Kohle oder Getreide geladen haben und Tankschiffe, die meist Benzinoder Heizöl transportieren. An den blauen Kegeln, die über dem Vor -der schiff hängen, kann man sehen, wie gefährlich die Güter sind, die die Tank schiffe transportieren: ein Kegel heißt bestimmte entzündbareStoffe, also zum Beispiel Benzin, zwei Kegel bedeuten gesundheitsschäd -liche Stoffe und drei Kegel bedeuten bestimmte explosive Stoffe. „SolcheSchiffe müssen in Häfen zum Beispiel an bestimmten Anlegeplätzenbleiben.“ erklärt Klaus. Markus fällt auf, dass die Schiffe ja alle Namenhaben. „Wie heißt denn euer Schiff eigentlich?“ fragt er? „Na, „Elisabeth“,wie meine Mutter,“ lacht Florian.

Am nächsten Morgen fährt das Schiff durch ein breites Tal zwischen zweibewaldeten Hügelketten. „Links sind die Haßberge, rechts der Steiger wald.“erklärt Klaus. „Durch Schweinfurt sind wir heute morgen durchge kommen,als ihr noch geschlafen habt.“ Am Vormittag fahren sie durch die letzteSchleuse im Main und nähern sich dem Hafen Bamberg. Hier steigt einneuer Matrose zu, Olli hat jetzt zwei Wochen frei. Und Markus und Floriangehen auch wieder von Bord. Die „Elisabeth“ fährt weiter den Main-Donau-Kanal entlang nach Regensburg.

„Na, wie hat es Dir gefallen?“ fragt Klaus. „Toll!“ sagt Markus. Aber er ist schon sehr erleichtert, jetzt wieder festen Boden unter den Füßen zuhaben und herumlaufen zu können, ohne ständig aufzupassen. „Ja, aufeinem Schiff, das ist schon etwas gewöhnungsbedürftig!“ lacht Klaus.„Aber ich kann mir keinen schöneren Beruf vorstellen. Also, bis zumnächsten Mal, ihr Beiden! Gute Fahrt und immer eine Handbreit Wasserunter dem Kiel, wie wir Schiffer sagen!“

Schifffahrt

Eine Schiffsreise von Frankfurt nach Bamberg

Wasser- undSchifffahrtsschule

5/29SchifffahrtWie viele Schleusen müssen Markus und Florian auf ihrem Weg von

Frankfurt nach Bamberg passieren?

Was zeigen die blauen Kegel auf dem Vorderschiff an?

Wie heißt der Kapitän auf einem Binnenschiff?

Was ist eine Bergfahrt?

Was sind die Vorteile eines Binnenschiffes gegenüber einem LKW?

Wasser- undSchifffahrtsschule

5/30Schifffahrt

Berufe in der Binnenschifffahrt

Binnenschiffer/in

Der Schiffsführer, das ist der Kapitän eines Binnen -schiffes, hat eine intensive Ausbildung hinter sich: Zu erst muss er eine dreijährige Ausbildung zum Matro -sen machen, zum Teil an Bord eines Binnen schiffes als„Schiffsjunge“, zum Teil in der Schifferberufsschule.Dann kann er die Bootsmannprüfung (Gesellenbrief)vor der IHK ablegen. Wenn er mindestens 21 Jahre alt ist, 4 Jahre Fahrzeit (ein Jahr Fahrzeit entspricht 180Fahrtagen) mitge macht hat und eine bestimmte An zahlvon Reisen nach weisen kann, kann er das Binnen pa -tent oder das Große Patent erwerben. Als Schiffsführerbraucht man zusätzlich das Sprechfunkzeugnis fürUKW und das Radarschiffer-Zeugnis; für den Transportgefährlicher Güter muss man außerdem eine erfolg -reiche Sachkundeprüfung machen.

Schichtleiter/in an einer Schleuse

Der Schichtleiter bedient eine Schleuse. Er gibt dieEin- und Ausfahrt frei, bedient die Schleusentore undüber wacht den Schleusenvorgang. Über Funk, Laut -sprech er und Signalanlagen kann er Anordnungen andie Schiffe erteilen. Auch bei Unfällen in seinem Be reichder Was serstraße muss ein Schichtleiter schnell ein -greifen und alle notwen digen Maßnahmen organi sie ren.Über moderne Fern steuer ungszentralen können Schicht -leiter heute mehrere Schleusen gleich zeitig bedienen.Schichtleiter sind Beschäftigte der Wasser- und Schiff -fahrtsver wal tung, die für den Schleusen betriebsdienstspeziell ausgebildet werden. Grundlage ist ein Lehr -beruf wie zum Beispiel Wasserbauer.

Wasser- undSchifffahrtsschule

5/31SchifffahrtHafenmeister/in

Hafenmeister führen die Aufsicht in Häfen und sorgendort für Ordnung. Sie bestimmen, welches Schiff woanlegen soll und organisieren zum Beispiel die Kräneund Hafenarbeiter. Sie sind verantwortlich für dieSicher heit beim Schiffsverkehr im Hafen und beim Be-und Entladen der Schiffe. Um als Hafenmeister arbeitenzu können, braucht man zunächst einmal eine Ausbil -dung auf einem Schiff oder in einem Hafen. Außerdembenötigt man besondere Fachkenntnisse beispielsweiseüber Ladungstechnik und Zollvorschriften sowie vielOrganisationstalent.

Wasserbauer/in

Die Ausbildung zum Wasserbauer dauert 3 Jahre.Wasserbauer arbeiten von Land und von Wasser aus an Dämmen und Deichen, an Ufern von Gewässern, an Küsten und auf Inseln an der Nord- und Ostsee.Dabei führen Sie Maßnahmen zur Pflege und Entwick -lung von Gewässern durch, betreiben Hochwasser schutzund Eisabwehr. Sie bedienen Schleusen, Wehre undTalsperren. Wasser bauer haben dadurch eine großeVerwendungsbreite.

Wasserbauingenieur/in

Wasserbauingenieure planen alle Bauwerke, die mitWasser zu tun haben und sorgen dafür, dass sie sicherbleiben. An Flüssen sind das zum Beispiel Staustufen,Uferbefestigungen oder Hochwasserschutzanlagen.Aber auch für die Renaturierung von Bächen und Flüssensind Wasserbauingenieure zuständig. Andere be schäf -tigen sich mit der Trinkwasserversorgung oder mit derPla nung von Kläranlagen. Wasserbauingenieure arbei-ten entweder bei der öffentlichen Verwaltung oder beiIngenieurbüros. Sie müssen technisch interessiert seinund gut rechnen können. Wasserbauinge nieur wirdman durch ein Studium an der Fachhochschule oderUniversität.

Navigation Wasser- undSchifffahrtsschule

5/32Was ist an der Navigation aufeinem Fluss so schwierig?

Vielleicht könnte man denken, Navigation aufdem Meer sei viel schwieriger – auf einem Flussmuss sich das Schiff schließlich nur zwischenden Ufern halten. Auf einem Fluss sind aberauch sehr viel mehr Hindernisse im Weg! So muss der Schiffsführer eines Binnen schiffeseinen Fluss gut kennen und sehr genau auf die Schifffahrtszeichen achten. Die Fahr rinnewird mit roten und grünen Tonnen im Wassergekennzeichnet.

Modernste Technik für das sicherste Verkehrsmittel

Das Steuerhaus eines modernen Binnen schiffesist vollgestopft mit modernster Technik, diedie Navigation vereinfacht und die Sicherheiterhöht. Das Echolot sendet Schallwellen zumGewässerboden, fängt das Echo auf und zeigtständig an, wie viel Wasser unter dem Schiffs -boden ist. Bei Nacht oder Nebel (Binnenschiffekönnen schließlich Tag und Nacht fahren) kannsich der Kapitän am Radarbild orien tieren: Die Radarantenne auf dem Dach des Steuer -hauses sendet ständig Funksignale aus undnimmt das zurückgeworfene Echo wieder auf.So ent steht auch bei schlechter Sicht ein deut -liches Bild der Umgebung auf demRadarbildschirm.

Außerdem muss der Schiffsführer sehr genauwissen, wann die nächste Staustufe kommt,um recht zeitig vor der Schleuseneinfahrt Fahrtwegzu nehmen – Schiffe haben schließlich keineBremse. Dazu haben moderne BinnenschiffeNavigationssysteme, die ihnen jederzeit an ge -ben, an welchem Ort sie sich befinden. Diesefunktionieren genauso mit Satelliten peilungwie die Navigationssysteme im Auto.

Schifffahrt

Mit Karte überlagertes Radarbild

Herkömmliches Radarbild

Hilfsmittel beim Navigieren Wasser- undSchifffahrtsschule

5/33

Bei Nacht und Nebel kann sich der Schiffsführer am Radarbildorientieren: Die Radarantenne über dem Steuerhaus sendet Funksignaleaus und fängt das zurückgeworfene Echo wieder auf. Daraus setzt dasGerät ein Bild der Umgebung zusammen.

Der Kompass gibt die Himmels -richtung an, in die das Schiff fährt.

Das Echolot sendet Schallwellen zumGewässergrund und fängt das Echowieder auf. Daraus ist die Wasser -tiefe unter dem Schiff ablesbar.

Das Navigationssystem schließlichgibt dem Schiffsführer jederzeitan, wo genau sich das Schiffbefindet.

Auf der Karte sind jede Flussbie -gung und jede Staustufe genaueingetragen.

Schifffahrt

E

E

0

150

Main

100

Warum schwimmt ein Schiff? Wasser- undSchifffahrtsschule

5/34

Ihr brauchtEin Glas, einen Suppenteller, ein Boot aus Knetmasse und eine Waage.

So geht´sStellt ein Glas in einen Suppenteller. Dann füllt das Glas bis zum Randmit Wasser und setzt ein Boot aus Knetmasse darauf. Ein Teil desWassers läuft über. Wiegt das übergelaufene Wasser im Suppenteller und das Knetboot. Was stellt Ihr fest? (Beides sollte gleich viel wiegen). Ein Schiff schwimmt also, weil es genausoviel Wasser verdrängt, wie es wiegt.

Schifffahrt

Wasser- undSchifffahrtsschule

5/35Schifffahrt

Welche Schiffsform ist am schnellsten?

Ihr brauchtStyropor oder Balsaholz, Metallösen, Schnur, eine Wanne, ein kleinesGewicht oder einen nicht allzu schweren Gegenstand und eine Stoppuhr.

So geht´sBaut aus etwa gleich großen Stücken von Styropor oder Balsaholz unter -schiedlich geformte Boote: Mit geradem, rundem oder spitzem Bug oderwas Euch so einfällt. Bohrt in die Spitze jedes Bootes eine Öse und befes -tigt gleich lange Schnüre an allen Booten. Füllt die Wanne mit Wasserund setzt eines der Boote an den Rand der Wanne. Legt das Ende derSchnur über den gegenüberliegenden Rand und hängt das Gewicht daran.Nun könnt Ihr stoppen, wie lange das Boot braucht, um durch die Wannegezogen zu werden. Wiederholt den Versuch für alle Boote. Welche Bootsform ist am schnellsten?

TippDas Gewicht darf nicht zu schwer sein, sonst findet man keine Unterschiede!

Wasser- undSchifffahrtsschule

5/36Schifffahrt

Wir bauen ein Floß

Ihr brauchtViele dünne Äste (von etwa 0,5 bis 1 cm Durchmesser), dünnerBindfaden, eventuell eine Baumschere.

So geht´sBrecht oder schneidet die Äste auf etwa 20 cm Länge zu (Vorsicht, lassDir zuerst zeigen, wie man mit einer Baumschere richtig umgeht!).Schneidet drei lange Stücke Bindfaden zu (mindestens 80 cm) und legtsie in etwa 8 cm Abstand vor Euch auf den Tisch. Legt den ersten Ast indie Mitte der Bindfäden und knotet jeden Bindfaden mit einem einfach -en Knoten um den Ast. Legt den nächsten Ast daneben und bindet ihnmit einem wei teren Knoten daran fest. Macht so weiter, bis die Äste ver -braucht sind oder der Bindfaden zu Ende ist. Am Schluss müsst Ihr einenDoppel knoten machen und die Bindfadenenden abschneiden. SchwimmtEuer Floß? Wenn Ihr wollt, könnt Ihr auch noch einen Ast mit einemStoff segel als Mast darauf befestigen.

Wasser- undSchifffahrtsschule

5/37Schifffahrt

Wir bauen ein Segelboot

Ihr brauchtBalsaholz, Zahnstocher, Trinkhalm und Papier, Stoff oder Plastikfolie.

So geht´sSägt die gezeigte einfache Bootsform aus Balsaholz aus und bohrt Löcherfür einen oder mehrere Masten hinein. Die Löcher sollten so klein sein,dass man einen Zahnstocher hineinstecken und dann einen (abge schnit -tenen) Trinkhalm als Mast darüberstecken kann. Wo sollten die Mastenstehen, damit das Boot nicht kentert?

Bastelt unterschiedlich geformte Segel aus Papier, Stoff oder Plastikfolie.Ihr könnt es auch mit mehreren Segeln auf einem Boot probieren. Blastdie Boote jetzt an oder wedelt ihnen mit einem Papierfächer Luft zu. Mit welchem Segel wird ein Boot besonders schnell?

Bootfahren macht Spaß Wasser- undSchifffahrtsschule

5/38

Im Vergleich zu Bahntrassen und Straßen bieten die Wasserwege vieleMöglichkeiten, die Freizeit zu gestalten. Und Boot fahren macht beson dersviel Spaß! Wie ihr auf den Fotos seht, gibt es verschiedene Arten vonBooten. Mit allen Booten darf man auf allen Wasser straßen fahren, dabeisind jedoch bestimmte Dinge zu beachten:� Bootfahren ist nichts für Nichtschwimmer. Und auch gute Schwimmer

sollten immer eine Schwimmweste tragen.� Manche Gewässerstrecken sind für bestimmte Bootstypen gesperrt, auf

großen Gewässern haben die Schiffe der Berufsschifffahrt Vorfahrt.� Vorsicht! Bei Hochwasser, in der Nähe von Wehren oder Schleusen und

bei Gewitter kann es gefährlich werden.� Und schließlich sollte man beim Bootfahren Rücksicht auf die Natur

nehmen! Auf keinen Fall darf man solche Strecken befahren, die aus Naturschutzgründen gesperrt sind, zum Beispiel wegen brütender Vögel.

Schifffahrt

Geschichte der Schifffahrt Wasser- undSchifffahrtsschule

5/39Hintergrund

FlößeDas erste „Schiff“ der Menschheit war bestimmtein ins Wasser gefallender Baumstamm mit allseinen Ästen: Vor Zehntausenden von Jahrenkletterte einer unserer Vorfahren darauf undstellte fest, dass man damit auf dem Wasserschwimmen konnte. Wahrscheinlich Genera -tionen später kamen die Menschen darauf, dieÄste zu entfernen und sich rittlings auf denBaumstamm zu setzen, so dass sie ihn mit einerlangen Stange steuern und staken konn ten.Das hatte natürlich den Nachteil, dass die Beineim kalten Wasser hingen. Aber schließlich kamjemand auf die Idee, mehrere Stämme anein -ander zu binden. Die Baumstämme konntensich nun nicht mehr drehen und stärker belas -tet werden, eine kleine Gruppe von Jägernkonnte trockenen Fußes darauf stehen: DasFloß war erfunden.

Auf unseren Flüssen war die Flößerei bis voretwa 100 Jahren ein wichtiges Gewerbe, da inden Städten große Mengen von Bauholz undFeuerholz gebraucht wurden, der Transportvon Holz über Land aber sehr mühsam war.Baumstämme konnten so über große Entfern -ungen transportiert werden, zum Beispiel wur-de Holz für den Schiffsbau aus dem Franken -wald über Main und Rhein bis nach Hollandgeflößt. Heute sind Floßfahrten bei uns nurnoch eine touristische Attraktion, in Finnlandund vor allem in Kanada werden aber heutenoch große Mengen von Baumstämmen durchFlößen transportiert.

SchiffsbauBereits vor 8.000 Jahren waren die Menschenin der Lage, einen Baumstamm mithilfe vonFeuer und Steinbeilen künstlich auszuhöhlen.Wie sie schon lange durch Beobachtung er -kannt hatten, kann man einen hohlen Baum -stamm im Wasser stärker belasten: Je größerein schwimmender Körper ist und je kleinersein Gewicht, desto mehr kann er tragen. Siespitzten den Bug – das vordere Ende des Baum -stammes – an, um schneller fahren und leich -ter lenken zu können. Und sie erfanden löffel -

ähnliche Stangen, mit denen man das Bootvorwärts bringen konnte, ohne den Gewässer -boden berühren zu müssen: Die Paddel. Mit dem Einbaum begann der Schiffsbau.

Was machten die Menschen dort, wo es keinoder nur wenig Holz gab? Sie nutzten einfachandere Materialien. Die Inuit oder Eskimosbauten Fellboote, indem sie Walfischknochenmit Tiersehnen zusammen banden und dasBoots ge rüst mit Seehundfellen bespannten.Präriein diander bespannten halbkugelige höl -zerne Rahmen mit Büffelhäuten. Und im Orientwurde das erste Schlauchboot erfunden: Manband aufgeblasene Ziegenbälge unter einehölzerne Plattform.

Schon vor über 5.000 Jahren wurden in Ägyptenvon spezialisierten Handwerkern richtig großeSchiffe aus Schilf gebaut, mit denen sie vor allemauf dem Nil fuhren. Angetrieben wurden dieseSchiffe durch Riemen – große Ruder, die vonRudersklaven durch das Wasser gezogen wur -den. Da man feststellte, dass die Schiffe deut -lich schneller fuhren, wenn der Wind sie schob,wurde auch bald das Segel erfunden. Das feststehende Rahsegel nützte allerdings nur etwas,wenn der Wind von hinten kam. Kam er vonvorne, musste es eingezogen wer den. Das Steu-erruder war noch nicht erfun den, das Schiffwurde durch seitlich, in der Regel auf der rech-ten Seite, befestigte Steuerriemen gesteuert.Noch heute wird die rechte Schiffsseite Steuer -bord genannt.

Die Phönizier, die im Gebiet des heutigen Liba -nons und Syriens lebten, entwickelten danneine neue Schiffsart aus heimischem Zedern -holz: Auf einen dicken Balken als Kiel wurdenSpanten und Steven gesetzt und darauf breiteBohlen genagelt. Sie waren als geschickte See -händler, aber auch als gefürchtete Seeräu berbekannt und stellten um 1000 vor Christus einebedeutende Macht im Mittelmeerraum dar.Ihre Handelsschiffe konnten auch gegen denWind segeln, wagten sich auf den Atlantik hin-aus und kamen bis nach England. Ihre Kriegs -schiffe fuhren mit Segeln und Rudersklaven –Seeräuber mussten schnell und unabhängigvom Wind sein.

Schifffahrt

Wasser- undSchifffahrtsschule

5/40Das Reich der Phönizier brach übrigens wegender nicht nachhaltigen Nutzung ihrer Wälderzusammen: Die sprichwörtlich reichen Zedern -wälder des Libanon wurden schon in der Antikeso gründlich vernichtet, dass den Phönizierndas Holz für den Schiffsbau ausging. Heutegibt es nur noch winzige Reste dieser Wälder.

Später schützten die Griechen mit ihren Trieren– schnelle Schiffe, in denen 170 Rudersklavenin drei Reihen übereinander saßen – ihre Han-delsschiffe vor Seeräubern und errangen zeit -weise die Seeherrschaft über das Mittelmeer. Die Römer entwickelten dann die Galeere, diezwei bis drei Masten mit dreieckigen Segelnund auf jeder Seite nur eine Ruderreihe hatte.An jedem der bis zu 12 Meter langen und 300Kilogramm schweren Riemen saßen aber sechsbis neun Rudersklaven. Die Galeere überdauer-te Jahrhunderte und wurde noch im 16. Jahr -hundert verwendet.

Auch in unseren Breiten bauten die Nordlän derbereits 400 vor Christus 13 Meter lange Holz -boote, in denen die Ruderer in einer Reihehintereinander saßen und beiderseits je einenRiemen zogen. In den ersten Jahrhundertennach Christus erhielten diese Boote zusätzlichzwei Masten mit Segeln, sie entwickelten sichzu den hochseetüchtigen und schnellen Lang -schiffen oder Drachenbooten, mit denen dieWikinger die europäischen Küsten unsichermachten und Amerika entdeckten.

Mit Kriegsschiffen kann man nicht gut Warentransportieren, der Handel nahm aber stetigzu. Daher wurde im späten Mittelalter die Koggeentwickelt, ein bauchiges, kurzes und hohesSchiff mit einem geschlossenen Deck, in demdie Waren vor Regen und Seewasser geschütztwaren. Koggen hatten meist nur ein Segel undzum ersten Mal ein Heckruder. Eine Kogge um1350 war etwa 29 Meter lang, konnte immer hin150 Tonnen laden und lief bei gutem Windetwa 15 km/h. Koggen fuhren nur im Sommer -halb jahr – während des Winters lagen sie imHafen.

Mit einem der Kogge ähnlichen, aber dankihrer Segelausrüstung viel seetüchtigerem undschnellerem Schiff, der Karavelle, überquerteKolumbus den Atlantik und entdeckte Amerika.

Schiffe wurden jetzt in Werften von speziali sier-ten Handwerkern gebaut. Mit jahrhunderte -langer Erfahrung wurden sie immer größerund stabiler. Sie hatten mehrere Masten mitunterteilten Segeln, so dass sich die Segel flä cheje nach Windstärke verändern ließ.

Segelschiffe sind vom Wind abhängig, bei Flauteging nichts mehr – ein neuer Antrieb musstealso her. Das war die Dampfmaschine. Um 1800wurde der Raddampfer entwickelt. Jetzt wardas Problem, dass Dampfer sich erst lohnten,wenn man viel transportieren konnte. UndHolzschiffe kann man nicht länger bauen alsetwa 75 Meter. Die ersten wagemutigen Erfin -der schlugen vor, Schiffe aus Eisen zu bauenund wurden fürchterlich ausgelacht. Aber daserste Schiff aus Eisen wurde gebaut, schwammund erwies sich als deutlich stabiler als einHolzschiff. Schiffe aus Eisen sind sogar leichterals Holzschiffe, da man das Material viel dünnerverarbeiten kann. Mit den Schiffen wuchsen auchdie Schaufelräder und wurden sehr un hand -lich. So wurde die Schiffsschraube entwickelt.

Zur gleichen Zeit wurden auch große, schnelleSegelschiffe aus Eisen gebaut, die Klipper, dienoch lange beispielsweise den Tee aus Indiennach Europa brachten.

Der Schornstein war die halbe Schönheit einesDampfers – aber dann tauchte 1912 auf ein -mal die dänische „Selandia“ ohne Schonsteinauf. Nur aus einem Hilfssegelmast kräuseltesich eine dünne Abgasfahne. Die „Selandia“war das erste Schiff mit Dieselmotor. Heutefahren fast alle Schiffe mit Dieselantrieb.

Doch die Entwicklung geht weiter: Inzwischengibt es die ersten Schiffe mit Gasturbinen undauch die kostenlose und umweltfreundlicheAntriebskraft Wind ist nicht vergessen: ZurZeit werden vollautomatische Segelsystemeund sogar Zugdrachensysteme entwickelt, dieden Antrieb von Frachtschiffen bei günstigemWind unterstützen.

Schifffahrt

Wasser- undSchifffahrtsschule

5/41FlussschiffeFlüsse waren früher noch wichtigere Handels -wege als heute, da der Transport über Landmit Pferde- oder Ochsenkarren auf wenigenschlechten Straßen sehr langwierig und müh -sam war. Schon Cäsar berichtete, dass der Rheinbereits vor der Ankunft der Römer befahrenwurde. Aus dem 1. Jahrhundert nach Christusist die Ab bil dung eines Schiffes auf dem Grab -stein des kelti schen Schiffers Blussus überlie fert.Es konnte geru dert oder getreidelt wer den, sei-ne Tragfähigkeit wird auf 7 Tonnen geschätzt.Ein Hin weis auf die große Bedeutung von Was-ser straßen als Verkehrswege ist die Tatsache,dass schon Karl der Große versuchte, die Fluss-systeme Rhein und Donau mit Hilfe einesKanals verbinden zu lassen (s. 4/66).

Flussschiffe waren deutlich kleiner als Seeschif-fe und hatten meist einen sehr flachen Kiel, dadie Flüsse damals noch nicht reguliert warenund viele Untiefen und Sandbänke aufwiesen.Auf den breiten Strömen, den Unterläufen vonRhein und Donau konnte man segeln, dortwar es kein großes Problem, flussaufwärts zufahren (eine Bergfahrt zu machen, wie dieSchiffer sagen). Auf kleineren Flüssen war je -doch zu wenig Platz zum Segeln und die Ström-ung oft zu reißend. Hier war das Treideln dieeinzige Möglichkeit, flußaufwärts zu kommen:Menschen, später auch Pferde, liefen am Uferentlang und zogen das Schiff an langen Leinenflussaufwärts. Die Ufer der Flüsse wurden dazuvöllig frei von Bäumen und Sträuchern gehal tenund so genannte Leinpfade angelegt. Treidelnwar eine äußerst mühsame und langwierigeArbeit. Oft hatten solche Schiffe auch nochkleine, flache Boote dabei, mit denen Menschenund Pferde auf das gegenüberliegende Uferübersetzten, wenn ein Ufer zu unwegsam wurdeoder die Mündung eines Nebenflusses umgan-gen werden musste.

Treideln war so aufwändig, dass es zum Bei spielauf der Donau „Einweg-Schiffe“ gab: Rela tiveinfach gebaute Holzschiffe aus Ulm, Regens -burg oder Passau wurden in Wien oder Buda -pest entladen und dann wurden nicht nur dieWaren verkauft, sondern das Boot gleich mit.

Der neue Besitzer konnte dann damit weiterdie Donau hinunterfahren. Oder er konnte esaus einandernehmen und als Brennholz, das inden Städten knapp und begehrt war, verkaufen.Dampfer waren die ersten Schiffe, die aus eige-ner Kraft flussaufwärts fahren konnten. 1816kam die „Prinz von Oranien“ als erster Dampfervon Rotterdamm nach Köln gedampft. Es dau-erte allerdings eine Weile, bis sie sich durch -setzten, da Sandbänke und treibende Bäumein den Flüssen die Schaufelräder gefährdeten.In einer besonders reißenden Schlucht derDonau, dem Eisernen Tor, wurde übrigens eineZeit lang mit Lokomotiven getreidelt! Dampferwurden oft als Schlepper eingesetzt und zogenmehrere Segelschiffe, später Schleppkähne.Eine Zeit lang gab es auch so genannte Ketten-schiffe: Im Fluss wurde eine Kette verlegt, ander sich ein Dampfschlepper langsam entlang-hangelte und bis zu zehn Lastkähne schleppenkonnte. Im Main gab es beispielsweise zwischen1886 und 1920 Kettenschiffe, wobei die Kettezunächst nur zwischen Mainz und Aschaffenburglag, aber später bis Bamberg weitergeführtwurde. Auf dem Main wurde das Kettenschiff„Mainkuh“ genannt.

Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts wurdendie ersten Dieselmotoren in Binnenschiffe ein-gebaut. Die Dampfschifffahrt wurde immermehr durch Fahrzeuge ersetzt, die mitDieselmotoren ausgerüstet waren. Dies warder Beginn einer neuen Ära in derBinnenschifffahrt.

Ab 1950 nahm die Anzahl der Schleppver -bände in der Binnenschifffahrt kontinuierlichab. Die Binnenflotte wurde fortan zunehmendvon selbstfahrenden Motorfrachtschiffen domi-niert. Nachdem bereits in den Jahren 1930 bis1938 auf der Donau die ersten Fahrversuchemit Schubverbänden in Europa stattfanden,wurde im Jahr 1957 auf dem Rhein der erste,nach US-amerikanischen Vorbildern kon struierteSchubverband in Dienst gestellt.

Ein Meilenstein in der Binnenschifffahrt warder Bau des Main-Donau-Kanals. Die Bauarbei-ten begannen 1960 und am 25.09.1992 wurde

Schifffahrt

Wasser- undSchifffahrtsschule

5/42mit der Eröffnung des letzten Kanalstückeszwischen Nürnberg und Kelheim, wo der Main-Donau-Kanal in die Donau mündet, eine durch-gehende Wasserstraßenverbindung von derNordsee bis zum Schwarzen Meer geschaffen.

Die rasante Entwicklung in der Binnen schiff -fahrt fand ihre Fortsetzung in immer moder -neren, technisch sehr anspruchsvoll ausge rüs -teten und größeren Fahrzeug- und Schub -ver bandseinheiten. So verkehren heute aufdem Niederrhein Schubverbände, die Güter -mengen von bis zu annähernd 20.000 Tonnentransportieren können. Auf dem Main unddem Main-Donau-Kanal sind Schubverbändemit einer Länge von bis zu 190 Meter, einerBreite von 11,45 Meter und einer Tragfähigkeitvon bis zu 4.000 Tonnen unterwegs. ModerneTank- und Gütermotorschiffe mit Längen von135 Meter und einer Tragfähigkeit von mehrals 3.000 Tonnen befahren die Wasserstraßenzwischen der Nordsee und dem schwarzenMeer ebenso wie luxuriöse Kreuzfahrtschiffe,die sich bei Reisenden aus aller Weltzunehmender Beliebtheit erfreuen.

Anregung für den Unterricht

Unterrichtsbesuch FlößermuseumUnterrodach, Marktrodach, Oberfranken

Unterrichtsbesuch Schiffahrts- und Schiffbaumuseum WörthWörth am Main, Unterfranken

Unterrichtsbesuch Museum RegensburgRegensburg, Oberpfalz

Unterrichtsbesuch Donau-Schifffahrts-Museum Regensburg e.V.Regensburg, Oberpfalz

Schifffahrt

Kurze Geschichte der Binnenschifffahrt Wasser- undSchifffahrtsschule

5/43Schifffahrt

Schifffahrt früher Wasser- undSchifffahrtsschule

5/44Schifffahrt

Leben an Bord früher und heute Wasser- undSchifffahrtsschule

5/45

Ein Flößer vor 150 JahrenFlöße waren noch vor 150 Jahren auf unserenFlüssen ein normaler Anblick. In den Städtenbrauchte man riesige Mengen Bauholz undBrennholz, der Weg über Land mit Ochsenkarrenoder Pferdefuhrwerke war jedoch langsam undmühevoll. Daher transportierte man die Baum-stämme, wo es möglich war, als Flöße auf denFlüssen – manchmal über sehr große Entfer n -ungen. Zum Beispiel wurden Tannen aus demFrankenwald über Main und Rhein bis nachHolland geflößt, wo sie für den Schiffbau ver -wendet wurden. Auf den Flößen wurden dannoft noch andere Waren oder auch Passagieretransportiert.

Die Flößerknechte, die die Flöße die Flüsse hin -ab steuerten, hatten ein sehr hartes und gefähr-liches Leben: Wochenlang waren sie auf demFloß unterwegs und bei jedem Wetter draußen,um das Floß mit langen Stangen oder Rudernzu steuern. Die Flüsse waren damals noch nichtdurch Staustufen geregelt und man konnteleicht in Stromschnellen geraten oder auf einerSandbank aufsetzen. Bei Dunkelheit legten sieam Ufer an, da die Fahrt dann zu gefährlichwurde, und übernachteten in einer einfachenHütte auf dem Floß. Wenn sie in Holland an -gekommen waren, wurde das Floß verkauftund die Flößer liefen zu Fuß nach Hause zu -rück – wochen- und monatelang.

Ein Binnenschiffer von heuteEin Binnenschiffer, der heute ein Gütermotor -schiff über den Main steuert, macht das voneinem klimatisierten Steuerhaus aus. Gerätewie Radar, Echolot und Satellitennavigationhelfen ihm, das Schiff sicher durch die Fahr -rinne zu steuern – auch bei Nacht und Nebel.Daher ist die Binnenschifffahrt auch nicht mehrso gefährlich wie damals. Die Binnen schiffesind inzwischen das Verkehrs mittel mit dergeringsten Unfallhäufigkeit. Aber auch heutenoch muss ein Binnenschiffer das Schiff mitsehr viel Sorgfalt und Konzentration durchden Fluss lenken und die Team arbeit an Bordist immer noch sehr wichtig. Und Binnen -schiffer sind immer noch oft wochenlang vonihren Familien getrennt – wenn sie auch beijeder Gelegenheit einfach mit dem Auto, Zugoder Flugzeug nach Hause fahren oder fliegenkönnen, statt laufen zu müssen!

Anregung für den Unterricht:

� Weg der Flöße auf der Karte finden lassen!

Schifffahrt

]Schon gewusst? Wasser- undSchifffahrtsschule

5/46Schifffahrt� Die Geschwindigkeit der Seeschiffe wird international in Knoten, abge -

kürzt kn, gemessen und bedeutet Seemeilen pro Stunde. Eine Seemeile ist 1852 Meter lang. In der Binnenschifffahrt erfolgen die Angaben in Kilometer pro Stunde

Blaues Band

� Für die Reedereien war es von Anfang an von Interesse, die schnellsten und größten Schiffe zu besitzen. Solche Rekorde lockten die Kunden an. Die schnellsten Dampfschiffe bei der Überquerung des Nordatlantiks von Europa in die USA wurden mit dem Blauen Band ausgezeichnet. Von 1952 bis heute hält den Rekord auf dieser Strecke die „United States“. Sie hatte 242.000 PS, fuhr 34,51 Knoten und benötigte für die Überquerung 3 Tage, 12 Stunden und 12 Minuten.

Die schnellsten Boote

� Das bisher schnellste Motorboot der Welt war die düsengetriebene „Spirit of Australia“ mit 511,13 Kilometer pro Stunde (1978, Australien).

� Die höchste Geschwindigkeit eines mit einer Schiffsschraube angetriebenen Bootes hat die „Miss Budweiser“ 2004 auf dem Lake Oroville in den USA erreicht: 354,85 Kilometer pro Stunde.

� Den Weltrekord für das schnellste mit einem Segel betriebene Wasser fahrzeug hält ein Windsurfer, Finian Maynard, mit 90,2 Kilometer pro Stunde. Das schnellste Segelboot ist mit 86,16 Kilometer pro Stunde einKatamaran, ein Schiff mit zwei Rümpfen.

Manche Schiffe können fliegen

� Luftkissenboote oder Hovercrafts schweben auf einem Luftkissen über das Wasser. Große Propeller blasen Luft unter das Schiff, durch einen Gummimantel wird sie dort festgehalten. Luftkissenboote werden durch Propeller angetrieben. Sie können Geschwindigkeiten um 100 Kilometer pro Stunde erreichen.

Schifffahrt

Wasser- undSchifffahrtsschule

5/47Schifffahrt

]Schon gewusst?

Die größten Schiffe

� Das momentan größte Schiff der Welt ist ein Öltanker, die „Jahre Viking“,mit einer Länge von 485,45 Metern, einer Breite von 68,9 Metern und einem Tiefgang von 24,5 Metern.

� Der größte je gebaute Doppelhüllentanker, die „Hellespont Alhambra“,wurde am 3. April 2002 in Dubai getauft. Das Schiff hat eine Länge von 380 Metern, eine Breite von 68 Metern, einen Tiefgang von 24,5 Metern und kann 513.684 Kubikmeter Öl transportieren.

� Das aktuell größte Containerschiff, die „Emma Mærsk“, hat ein Fassungsvermögen von über 13.000 Containern. Es ist 398 Meter lang, 56,4 Meter breit und hat einen maximalen Tiefgang von 16 Metern.

� Die beiden größten Kreuzfahrtschiffe der Welt sind die „Liberty of the Seas“und die „Freedom of the Seas“ mit jeweils 339 Metern Länge und 56 Metern Breite. Jedes der Schiffe kann 4.370 Passagiere aufnehmen.

� Das größte Segelschiff der Welt ist die "Royal Clipper". Das Schiff hat 134 Meter Länge, fünf Masten mit einer Höhe bis zu 100 Metern, 42 Segel und eine Segelfläche von 5.200 Quadratmetern.

Backbord und Steuerbord

� Backbord ist links und rot,� Steuerbord rechts und grün.

� Backbord und Steuerbord sind in der Nacht durch die Signallampen rot und grün gekennzeichnet, also links rot und rechts grün. Für ge- fahrloses Passieren von Schiffen untereinander bei Nacht gibt es folgenden Merksatz:Rot an Rot hat keine Not,Grün an Grünkannst Du getrost vorüberziehn.

Binnenhäfen und Logistik Wasser- undSchifffahrtsschule

5/48Binnenhäfen als moderneGüterverkehrszentren

So verschieden Binnenhäfen sein können,eines ist ihnen allen gemeinsam: Sie liegenam Süßwasser – also an Flüssen oder Kanälen.Die Hauptaufgabe von Binnenhäfen ist in derRegel der Umschlag von Gütern; dazu kommtmanchmal noch die Beförderung von Fahr -gästen. Öffentliche Binnenhäfen gewähreneinen diskriminierungsfreien Zugang zur was-ser- und schienenseitigen Infrastruktur. Darumsind die meisten öffentlichen Binnenhäfen imEigentum von Bund, Ländern oder Kommunenoder deren Gesellschaften. Private Binnenhäfendienen in der Regel zur ausschließlichen Ver-und Entsorgung von Industriebetrieben.

Binnenhäfen sind Zentren des regionalenGüterverkehrs. Hier „laufen die Fäden zusam -men“, hier treffen die drei TransportwegeWasserstraße, Schiene und Straße aufeinander.Alle Arten von Gütern wandern durch die großen Binnenhäfen, Stückgut (zum BesipielMaschinen- und Anlagenteile oder Fahrzeugeebenso wie Containerware (zum BeispielElektrogeräte oder Textilien), Schüttgut (zum Beispiel Getreide, Dünger, Kohle, Schrott, Erze) genauso wie flüssige Güter (zum Beispiel Erdölprodukte, Chemikalien).

Während früher in Binnenhäfen nur Warenumgeschlagen und gelagert wurden, werdenheute Dienst leistungen wie Organisation undHandling immer wichtiger. Auch industrielleProduktion, Lageraktivitäten (wie zum BeispielHochregal lager oder automatisierte Kontrakt -logistik) und umfangreiche Handelsaktivitätenwerden immer mehr in die Binnenhäfen verlegt.

Binnenhäfen sind die größten Recycling-Stand-orte Deutschlands. Jährlich werden hier ausgroßen Mengen von Abfall wertvolle Rohstoffefür die Industrie zurückgewonnen und erneutdem Produktionskreislauf zugeführt. In denBinnenhäfen werden sowohl die Ausgangs -materialien, also die recycelbaren Abfälle, alsauch die daraus gewonnenen Rohstoffe schnellund effizient umgeschlagen.

Natürlich sind für die Exportnation DeutschlandHäfen als Verkehrsdrehscheiben besondersbedeutsam. In Deutschland gibt es 250 Binnen -häfen. Von wenigen Ausnahmen abgesehensind alle Seehäfen an eine Binnenwasserstraßeangeschlossen Das macht sie zugleich zu wich-tigen Umschlagplätzen für die Binnenschifffahrt.

Doch Binnenhäfen sind nicht nur wichtig alsinternationale und nationale Verkehrsdreh -scheiben, sie sind außerdem ungemein be -deut sam für die Region. Die Binnenhäfen alslogistische Zentren des regionalen Handelsversorgen das Umland bis zu einem Radiusvon etwa 100 Kilometern mit verschiedenenProdukten und Waren. Viele Güter des täg -lichen Bedarfs gelangen über die Häfen in dieStädte; das fängt vom Getreide für unser Brotan und hört bei unzähligen Produkten, die perContainer transportiert werden wie Fernseher,Mobiltelefone, Jeans oder T-Shirts noch langenicht auf. Wer hätte gedacht, dass selbst so alltägliche Dinge wie Spielsand für Sandkästenoder Papier für Zeitschriften und Zeitungen oft per Binnen schiff und Binnenhafen an ihreBestimmungs orte gelangen?

Sogar bei der berühmten Frankfurter Skylinemit ihren Hochhäusern war die Binnen schiff -fahrt beteiligt – mit einem beachtlichen logis -tischen Aufwand: Damit Hochhäuser mit ihremenormen Gewicht einen zuverlässig stabilenStand haben, brauchen sie ein bis zu 6 Meterdickes Betonfundament, das die Last des Hoch-hauses aufnimmt. Ein solches Fundament kannnur solide und tragfähig sein, wenn es in einemStück gefertigt wird. Mehrere Tage dauert es,bis die rund 15.000 Kubikmeter Beton für dasFundament gegossen sind. Konkret bedeutetdas, dass ungefähr 220 Betonmischer pro Stun-de gebraucht werden. Ohne den nahe gele -genen Hafen Frankfurt und die ansässigenBetonwerke wäre das kaum zu schaffen gewesen.

Schifffahrt

Wasser- undSchifffahrtsschule

5/49Schifffahrt

Hafen-Standort

Güterumschlag (in Tonnen 2011)

Anzahl der angesiedelten

Firmen im Hafen*

Arbeitsplätze im Hafen

einschl. Ansiedler*per Schiff per Bahn

Frankfurt am Main

2.011.145 1.717.996 115 8.000

Aschaffenburg 872.814 250.492 73 2.200

Wertheim 123.507 10.897 3 14

Würzburg 298.062 965.269 61 k. A.

Schweinfurt 331.841 325.271 13 k. A.

Zeil am Main 110.000 k. A. 3 5

Bamberg 297.000 269.000 75 1.800

Fürth 42.000 108.000 k. A. k. A.

Nürnberg 515.216 4.379.584 260 5.600

Bach hausen- Mühlhausen 17.700 k. A. 6 60

Kelheim-Saal 456.578 111.915 12 530

Regensburg 1.494.761 2.180.203 90 2.000

Straubing-Sand 637.000 343.000 68 2.530

Deggendorf 376.209 191.570 26 700

Passau 346.002 15.319 11 120

Kennzahlen Binnenhäfen

* Bei der Anzahl der Firmen und Arbeitsplätze handelt es sich um circa-Angaben, Stand Juli 2012

k. A. – keine Angabe

Wasser- undSchifffahrtsschule

5/50Logistik als Wachstumsfaktor

Was ist Logistik? Es ist die Kunst, die richtigeMenge der richtigen Objekte, Waren, Personen,Energie oder Informationen an den richtigenOrt zu bringen – und das zum richtigen Zeit -punkt, in der richtigen Qualität und zu denrichtigen Kosten (die sogenannten 6 R derLogistik). Logistik arbeitet dann effizient, wenndie Anforderungen zuverlässig, preisgünstigund schnell erfüllt werden. Moderne Logistik -dienstleister kümmern sich nicht nur um dieTransporte von einem Ort zum anderen, sieübernehmen außerdem nach Möglichkeit wei-tere Leistungen – zum Beispiel die Produktion,die Verteilung oder auch die Veredelung vonProdukten.

Die zunehmende Globalisierung des Welt han -dels, das heißt, die verstärkte weltweite Zu - sammenarbeit von Menschen, Unterneh menund Staaten, führten in den letzten Jahrzehn -ten zu einem starken Anstieg von Warentrans-porten rund um den Globus. Viele Produkte,wie zum Beispiel Autos, bestehen aus einerVielzahl von Einzelkomponenten, die im Zugeder weltweiten Arbeitsteilung und Kosten -minimierung in den verschiedensten Ländernhergestelt werden und nur noch der letzteZusammenbau des Produkts an einem Ortstattfindet. Voraussetzungen hierfür wareneine Verbesserung der Trans portkapazitäten,zum Beispiel durch die Ent wicklung desFrachtcontainers und großer Seeschiffe unddie rasanten Entwicklungen im Bereich derTelekommunikation.

Multitalent Container – zu Wasser, auf der Schiene und auf der Straße

Container haben einen maßgeblichen Anteilan dem starken Anstieg des weltweiten Trans -ports. Container wurden zum ersten Mal 1956in Amerika von dem Reeder Malcom McLeanfür den Gütertransport eingesetzt. Heute istder Container Symbol und Basis für den inter -nationalen Handel. In rund 28 Millionen Con -tainern werden Güter auf Seeschiffen, Binnen-schiffen, Eisenbahn und LKWs rund um dieWelt transportiert.

Sie können fast alles transportieren und sindvielfältig nutzbar. Neben den Standardcon -tainern für zahlreiche Güter, wie zum BeispielSmartphones, Fernseher, Spielzeug oder Tex -tilien, gibt es Kühlgutcontainer, Tank container,Abfallcontainer oder auch Wohn- und Schul -container. Container gibt es in den verschie -den sten Größen. Der Standardcon tai ner ist2,44 Meter breit, 6,10 Meter lang und 2,59 Meterhoch und hat ein Ladegewicht von 28.230 Kilo -gramm. Auf ein großes Binnen schiff passenzwischen 500 – 750 Container.

Binnenhäfen als wichtiger Bestandteil der Logistikkette

Deutschland hat als führende Exportnationstark von der Globalisierung profitiert. In derLogistik, dem drittgrößten Wirtschaftszweig inDeutschland mit einem Jahresumsatz von über200 Milliarden Euro, sind rund 2,8 MillionenMenschen beschäftigt! Aber nicht nur für denExport ist eine effiziente Logistik immer wich -tiger, auch die Warenverteilung im Inlandkann ohne gute Logistik nicht funktionieren.Immerhin werden für jeden Bundesbürger imJahr mehr als 45 Tonnen Fracht bewegt. Mehrals zwei Millionen Fahrzeuge – vom Klein trans -porter bis zum Güterzug und Binnen schiff – sindin Deutschland jeden Tag unter wegs, um dieRegale in den Geschäften zu füllen.

Je mehr Güter transportiert werden müssen,desto stärker sind Verkehrswege und Infra -struktur belastet. Der moderne Binnenhafenist ein wichtiger Bestandteil in der Logistikkettegeworden – als Schnittstelle für Schiffe, Bahnund LKW, als Anbieter modernster Lade tech -nik, perfekt funktionierender Organisa tions -mechanismen und vieler zusätzlicher Dienst -leistungen, wie etwa Lagerhaltung, Weiter - ver arbeitung und Versand. Ein promi nentesBeispiel für solche Zusatzleistungen: Im HafenDuisburg wurde 2011 die indische Polarstation„Bharati“ in Einzelteilen angeliefert und zurProbe aufgebaut. Wieder verpackt wurdendann die Einzelteile von Duisburg aus insewige Eis verschifft.

Schifffahrt

Wasser- undSchifffahrtsschule

5/51Die Vernetzung von Schiff, Bahn und LKW istunter der Bezeichung „trimodaler Verkehr“bekannt. Ziel ist es, längere Entfernungengrößtenteils mit Schiff und Bahn zurückzu -legen und nur die kurze Strecke vom Hafenoder Bahnhof bis zum Endabnehmer vonLKWs zurücklegen zu lassen. Die Vorteileliegen auf der Hand: Bahn und Schiffverursachen weit weniger Abgase als LKWs;außerdem entlastet der Transport via Schiffoder Bahn die notorisch überfüllten Straßen.

Das Schiff ist das optimale Transportmediumfür längere Strecken. Binnenschiffe trans por -tieren heutzutage Güter über Langstreckenvon durchschnittlich 1.000 Kilometern. Siekönnen große Warenmengen relativ energie -sparend und fast ohne Lärm befördern. DasSchiff ist ein sehr sicherer Verkehrsträger undfür den Transport von Gefahr gütern sehr gutgeeignet. Auch beim Transport von sehrsperrigen und schweren Gütern, wie zumBeispiel von Chemiereaktoren, ist das Schiffder Transporter der Wahl. Der Nachteil:Schiffstransporte brau chen ihre Zeit.

Außerdem sind sie naturgemäß an die relativwenigen Wasserstraßen gebunden. Dafürhaben sie im Gegensatz zu Schiene oderStraße noch große freie Kapazitäten.

Jeder Binnenhafen ist anders

Binnenhäfen sind Zentren des Güterum sch lags.Hierfür ist eine möglichst gute infrastrukturelleVerknüpfung der Wasserstraße mit dem Schie-nen- und Straßennetz eine Grundvoraus setz -ung. Alle Binnenhäfen haben eine Kai mauermit Anlegestellen, eine Hafenbahn und eineHafenverwaltung, die sich um den reibungs -losen Ablauf im Hafengelände kümmern. Zu -dem verfügen alle Binnenhäfen über Vorrich -tun gen, um typische Massen- und Flüssig güterwie Ge treide oder Erdölprodukte umzu schlagen und zu lagern. Außerdem verfügen sie überviel fältige Einrichtungen, um auch hoch wer -tige Stückgüter, Waren in Containern und aufPaletten beladene Güter umzuschla gen und zu lagern.

Je nach Größe, Grad und Art der Speziali sie -rung können sich die Binnenhäfen oft erheb -lich voneinander unterscheiden. Je nach Artder jeweiligen Güter sind beispielsweise be -stimmte Be- und Entladevorrichtungen nötig.Zur Ausstattung eines Hafens gehören in derRegel Massengut-Terminal, Container-Termi -nal, Stückgut-Terminal und RoRo-Terminal.Andere Flächen sind für die Unter nehmen vor-gesehen, die sich im Binnenhafen angesiedelthaben (Logistikunternehmen, Speditionen,Produktionsbetriebe); auffällig sind dabei vorallem die großen Lagerhallen und Speicher.

Schifffahrt

Wasser- undSchifffahrtsschule

5/52Berufe im Hafen

Häfen sind ein wichtiger Arbeitgeber inDeutschland. Die Hafenbetreiber selbst be -schäftigen bundesweit rund 3.000 Mitarbeiter.Außerdem arbeiten in den rund 2.800 Unter -nehmen, die direkt im Hafen oder in hafenna-hen Industriegebieten angesiedelt sind, circa235.000 Mitarbeiter. Hinzukommen weitere,mit den Binnenhäfen in Verbindung stehendeArbeitsplätze in der Region.

Das Berufsbild der im Hafen beschäftigtenMenschen hat sich in den letzten 100 Jahrenstark verändert. Um 1900 wimmelte es in denHäfen vor Menschen, denn fast jeder Arbeits -schritt musste von Hand bewältigt werden.Viele Stückgüter wie Baumwolle oder Kaffeewaren in Säcken und Kisten verpackt, die vonden sogenannten Schauerleuten mit Hilfe vonschiffseigenen Ladegeschirren und Kranenbewegt wurden. Am Kai mussten die Arbeiteralle Waren per Sackkarre in die Speichertransportieren und per Hand stapeln. DieArbeit im Hafen war damals schwer und kör -perlich außerordentlich anstrengend, und siewar gefährlich und unfallträchtig.

Mit dem Siegeszug des Containers und demtechnischen Fortschritt in den 1960er und1970er Jahren veränderten sich die Berufe imHafen erheblich. Aus der knochenbrecherischenSchinderei von einst ist eine Arbeit am Compu-ter mit dem Joystick geworden.TonnenschwereContainer wurden nun nicht mehr mit Muskel-,sondern mit Maschinenkraft bewegt. Heutesind viel weniger Menschen im Hafen beschäf-tigt als noch vor 100 Jahren, und ihre Arbeiterfordert oft weniger Kraft als Konzentrationund Prä zision. Die Belastung aber bleibt: Die Verdich tung der Arbeitsabläufe und dieVerantwor tung für immer teurere Waren ist die moderne Art der Arbeitsbelastung.

Wer im Hafen arbeiten möchte, kann zwischenverschiedensten Berufen auswählen. Einigeinteressante Berufe werden hier vorgestellt:

Hafenmeister/inHafenmeister/innen sind für den Schiffs ver -kehr, die Verwaltung und die Sicherheit inHäfen zuständig. Sie weisen unter anderemSchiffen Liegeplätze zu und sorgen für Sicher -heit, zum Beispiel beim Umschlag gefährlicherGüter. Sie kümmern sich außerdem um dieBefahrbarkeit des Hafenbeckens, planen dieanfallenden Arbeitsabläufe und überwachenden Hafenumschlag. Zudem sind sie für dieÜberwachung der Ufergeldabrechnung(Kosten für den Liegeplatz) zuständig.

Kranführer/inKranführer/innen sind in einem Hafen für den Güterumschlag zwischen Schiff und Kaizu ständig. Sie bedienen dabei die verschie-densten Kräne mit speziellen Greifern undHebevor richtungen für alle erdenklichenGüter. Diese Arbeit muss mit großer Genauig -keit und Sorgfalt erfolgen, um Verletzungenbei Mitarbei tern am Boden und Schäden anGütern oder Verkehrsmitteln zu vermeiden.

Lokführer/inFast alle Häfen haben eine eigene Hafenbahn.Diese sorgt für einen reibungslosen Güter -umschlag sowohl innerhalb des Hafens alsauch außerhalb des Hafens in der Anbindungzum Güterverkehrsnetz. Die Lokführer/innenbedienen die Lokomotiven der Hafenbahn undsorgen für einen termingerechten Güter -umschlag.

Kaufmann/-frau für Spedition und LogistikDer Kaufmann oder die Kauffrau für Speditionund Logistikdienstleistung muss den gesamtenUmschlagbetrieb im Binnenhafen im Blick ha -ben. Damit der trimodale Transport mit Schiff,Bahn und LKW funktioniert, müssen alle Ab -läufe überwacht und Zeiten eingehalten werden.

Schifffahrt

Wasser- undSchifffahrtsschule

5/53Betriebswirte/inBetriebswirte/innen finden sich in denverschiedensten Bereichen eines Unterneh -mens. Vor allem in den Unter nehmensberei -chen Marketing, Personal, Controlling oderRechnungswesen und Steuerwesen sind siestark vertreten.

Kraftfahrer/inKraftfahrer/innen sorgen neben denLokführer/innen für einen reibungslosen undtermingerechten Güterumschlag sowohl inner-halb als auch außerhalb des Hafens.

Technischer Zeichner/inTechnische Zeichner/innen zeichnen nachAuftragsvorgabe Planfertigungen, schema -tische und perspektivische Darstellungen vonBauteilen, Werkzeugen und Maschinenbau-elementen. Die meisten Zeichnungen erfol-gen heutzutage am PC mit CAD Software(Computer Aided Design).

Elektriker/in, Elektroniker/in,Mechatroniker/in Die Aufgabe von Elektriker/innen im Hafenbesteht hauptsächlich darin, die Anlagen zuwarten. Elektroniker/innen kümmern sich umdie Montage, Inbetriebnahme und Wartungvon elektrischen Gesamt systemen und dereneinzelne Komponenten. Ihr Arbeitssfeld reichtvon Computertechnik über Elektroinstalla -tionen bis hin zur Rege lungstechnik. Um derimmer stärkeren Verzahnung von mechani -schen Systemen mit Elektronik und Computer-technik gerecht zu werden, wurde derAusbildungsberuf des Mechatro nikers geschaf-fen. Mechatroniker/innen bauen aus mechani-schen, elektrischen und elektronischenBestandteilen komplexe Systeme.

Industriemechaniker/inIndustriemechaniker/innen stellen Geräteteileund Baugruppen für Maschinen und Produk -tionsanlagen her, richten sie ein oder bauensie um. Sie überwachen und optimieren Ferti -gungsprozesse und übernehmen Reparatur-und Wartungsaufgaben.

Informations- undTelekommunikationsberufeAngefangen vom IT-System-Elektroniker/in,zum Fachinformatiker/in bis hin zum System -informatiker/in gibt es zahlreiche Berufe indiesem Bereich. Die Telekommunikation ist injedem Bereich immer stärker vertreten, ohnediese wären komplexe Logistiksysteme nichteffizient zu steuern.

Verfahrenstechnologe/in in der Mühlen-und FuttermittelwirtschaftDer früher als Müller bekannte Berufszweigsorgt auch heute noch für das tägliche Mehl.Aus Getreide stellen die Verfahrenstech no lo -gen/innen mit moderner Technik hochwer tigeMahlprodukte für Backwaren, für das Mehl inder eigenen Küche, für die Weiter verarbei tungin anderen, vielfältigen Pro duk ten der Lebens-mittelwirtschaft sowie als Futtermittel her.

Ingenieur/inIngenieure/innen sind wissenschaftlich aus -gebildete Fachleute auf einem technischenGebiet. In einem Hafen finden sich Möglich -keiten für die verschiedensten Ingenieur berufe.Am häufigsten im Hafen vertreten sind Inge -nieure/innen in den Bereichen Produktionund Logistik, Elektrotechnik, Maschinenbau,Hoch- und Tiefbau oder Chemietechnik.

Kommissionierer/in, Fachkraft LagerlogistikLager- und Transportarbeiter/innen kom mis -sionieren die Waren, das heißt, sie stellen dieSendungen nach Kundenaufträgen zusammen,kontrollieren die Lieferung und die dazuge -hörigen Papiere und sorgen für die richtigeVerladung der Ware. Oft gehört auch dasVerpacken der Güter zu ihren Aufgaben. Teil -weise führen sie auch die Lagerbestandsdatei:Sie erfassen und pflegen die Daten mit EDV-unterstützten Lagerverwaltungssystemen.

Schifffahrt

Wasser- undSchifffahrtsschule

5/54Informationen für Schulklassen und Hafenführungen

Frankfurt am MainHFM Managementgesellschaft für Hafen und Markt mbHBianca WinkelLindleystraße 14, 60314 Frankfurt/MainTelefon: 069/21236461E-Mail: [email protected]

Aschaffenburgbayernhafen AschaffenburgAngelika SanderHafenbahnhofstraße 27, 63741 AschaffenburgTelefon: 06021/8467-24E-Mail: [email protected]

WertheimZweckverband MainhafenNadine Kunze-BöcherMühlenstraße 26, 97877 WertheimTelefon: 09342/91863-24E-Mail: [email protected]

WürzburgWürzburger Hafen GmbHKarl-Heinz AdamHaugerring 5, 97070 WürzburgTelefon: 0931/36-1414 E-Mail: [email protected]

SchweinfurtSchweinfurter Hafenumschlag GmbHGerhard LasserHafenstraße 34, 97424 SchweinfurtTelefon: 09721/931-357www.stadtwerke-sw.de

Zeil am MainStadtwerke ZeilGünther BierBamberger Straße 20, 97475 Zeil am MainTelefon: 09524/949-55E-Mail: [email protected]

Schifffahrt

Wasser- undSchifffahrtsschule

5/55Bambergbayernhafen BambergHarald HolzschuhHafenstraße 1, 96052 BambergTelefon: 0951/96505-22E-Mail: [email protected]

Nürnbergbayernhafen NürnbergHafen Nürnberg-Roth GmbHElke WechslerRotterdamer Straße 2, 90451 NürnbergE-Mail: [email protected]

Lände Bachhausen-MühlhausenGemeinde MühlhausenRenate SchillerBahnhofstraße 7, 92360 MühlhausenTelefon: 09185/9417-21E-Mail: [email protected]

Kelheim-SaalZweckverband Häfen im Landkreis KelheimHerbert EnglHopfenbachweg 4, 93309 KelheimTelefon: 09441/6882-13E-Mail: [email protected]

Regensburgbayernhafen RegensburgDagmar MücklLinzer Straße 6, 93055 RegensburgTelefon: 0941/79597-11E-Mail: [email protected]

Straubing-SandHafen Straubing-Sand GmbH Zweckverband Industriegebiet mitDonauhafenStefan NiedermeierEuroparing 4, 94315 StraubingTelefon: 09421/785-150E-Mail: [email protected]

DeggendorfZweckverband Donau-Hafen DeggendorfWerner SoukupWallnerlände 9, 94469 DeggendorfTelefon: 0991/37100-0E-Mail: [email protected]

Passaubayernhafen PassauDagmar MücklLinzer Straße 6, 93055 RegensburgTelefon: 0941/79597-11E-Mail: [email protected]

Bundesverband Öffentlicher Binnenhäfen e.V. (BÖB)Leipziger Platz 810117 BerlinTelefon: 030/39881981E-Mail: [email protected]

Schifffahrt

Der Weg von Handys, Turnschuhen & Co.in Deinen Laden vor Ort

Wasser- undSchifffahrtsschule

5/56

Als 1992 endlich die ersten Handys ans digitale Netz gingen, konntesich wohl kaum jemand vorstellen, dass es 20 Jahre später inDeutschland mehr Handys als Einwohner geben würde. Allein im Jahr 2010 sind in der Bundesrepublik über 28 Millionen

Mobiltelefone verkauft worden! Die meisten werden in Asienhergestellt. Wie wär's, wenn wir so ein Handy mal auf seinereineinhalb Monate langen Reise von Korea über Holland undNürnberg bis in Deine Tasche begleiten würden?

In einer Handy-Fabrik in Korea wird das Mini-Telefonzusammen mit anderen Handys in einen Container

verpackt. Ein Container sieht aus wie eine riesige Kisteaus Stahl und ist ungefähr so groß wie ein Eisen -

bahnwaggon. Ohne diese stählernen Ungetümekönnte der Welthandel heute gar nicht mehr funktionieren:In den riesigen Stahlgehäusen sind die Waren bruchsicherverpackt, gegen Wasser geschützt und können nur schwergestohlen werden; außerdem lassen sich Container vielleichter und schneller verladen als einzelne Kisten oder Kartons.

Ein LKW bringt den Container mit den gut verpackten Handys zuerstnach Busan zum Hafen. Busan ist die zweitgrößte Stadt Koreas und hatden fünftgrößten Containerhafen der Welt. Eine Menge Elektro artikelund Maschinen werden von hier nach Europa transportiert.

Im Hafen von Busan heben Verladekräne den Container auf einspezielles Containerschiff. Die größten dieser Schiffe sind fast 400 Meterlang, 56 Meter breit und können etwa 15.000 Container transportieren!Aber woher wissen die Ladearbeiter, was wo in welchem Containerverpackt ist? Ganz einfach: Jede dieser Riesen“kisten“ hat ihren eigenen

Code. Mit Hilfe dieses Codes kann der Spediteur, der für die Handy-Ladung verantwortlich ist, auf dem Bildschirm jederzeitnachprüfen, wo seine Sendung gerade ist. „Container tracking“

nennt man das.

Schifffahrt

Wasser- undSchifffahrtsschule

5/57

Sicher vertäut und rutschfest eingekeilt machen sichnun die Handys in ihrem Container auf die Reise –

zuerst die Küsten von China und Singapur entlang, dannüber die enge Suez-Kanal Passage ins Mittelmeer und schließ -

lich die Atlantikküste entlang über die Nordsee bis nach Rotter-dam. Aber ein Containerschiff ist kein D-Zug. Einen ganzenMonat dauert es, bis das Frachtschiff in Rotterdam vor Ankergehen kann. Der Hafen von Rotterdam ist (nach Shanghai und

Singapur) übrigens der drittgrößte Seehafen der Welt und der größteContainer hafen Europas – noch größer als der Hamburger Hafen.

Der Spediteur hat nun drei Möglichkeiten, den Container nach Nürnbergzu bringen: Er kann ihn per LKW, per Bahn oder mit dem Binnenschifftransportieren lassen. Containerschiffe für den Binnenverkehr sind mit 135 Meter Länge zwar viel kleiner als die Frachtriesen der Ozeane,aber auch sie schaffen immerhin 500 Container auf einmal.

Das Containerschiff folgt gemächlich dem Verlauf des Rheins durch Holland, dann hinüber nachDeutschland, zieht am berühmten Loreley-Felsen vorbei,biegt in Mainz nach Osten auf den Main ab und fährt anFrankfurt und Würzburg vorbei über den Main-Donau-Kanal bis in den Hafen von Nürnberg.

Für die fast 1.000Kilometer lange Strecke hat das Schiff 5 Tagegebraucht. Das sind 200 Kilometer am Tag –eine Strecke, die ein LKW in weniger als drei

Stunden schaffen würde. Dafür ist aber der Transport per Schiff vielumwelt freundlicher: Wird Ware mit dem LKW trans portiert, verursachtsie pro Kilogramm einen 5mal höheren CO2-Ausstoß als wenn sie perSchiff angeliefert wird. Außerdem gibt es auf Wasser straßen keine uner -war teten Verkehrsstaus. Was per Schiff befördert wird, kommt zwarspäter an, dafür aber pünktlich.

Erst im Hafen von Nürnberg können die Handys endlich an Land gehen.Der Container wird ausgeladen und die Geräte in Kartons per LKW aufdie Telefongeschäfte verteilt. Dort kannst Du dann endlich Dein weit -gereistes Handy abholen. Auf dem Weg in Deine Tasche ist das Handyrund 21.000 Kilometer auf dem Meer und knapp 1.000 Kilometer auf

Wasserstraßen gereist!

Vergiss bitte nicht Dein altes Handy zum Elektromüllzu geben. Immerhin sind darin eine Vielzahl von

Rohstoffen enthalten, die von Recyclingbetrieben(zumeist in Häfen angesiedelt) wiederverwendet werden.

Schifffahrt

1.

2.

3.

4.

5.

6.

7.

8.

Wasser- undSchifffahrtsschule

5/58Schifffahrt

Der Weg von Handys, Turnschuhen & Co.in Deinen Laden vor Ort (1)

TADSC

HIKISTA

N

KIRG

ISTA

N

BOTSWANA

NAMIBIA

LESO

THO

SWASILAND

AFG

HANISTA

N

ANGOLA

ÖSTER

R.

ASERB

AID-

SCHAN

BURU

NDI

BELG

.

BENIN

BURK

INA

FASO

BULG

ARIEN

WEISSRU

SS-

LAND

ZENTR

AL-

AFRIKANISCHERE

P.

SCHWEIZ

ELFEN-

BEIN-

KÜSTE

KAMER

UN

REP.

KONGO DEM

.REP.KONGO

ZYPERN

TSCHEC

H.REP.

DEU

TSCH-

LAND

DSC

HIBUTI

DÄNEM

ARK

ALG

ERIEN

ÄGYP

TEN

ERITRE

A

SPANIEN

ESTLAND

ÄTH

IOPIEN

FINNLAND

FRANK-

REICH

GABU

N

VER

EINIGTES

KÖNIGRE

ICH

GEO

RGIEN

GHANA

GUINEA

GAMBIA

GUINEA

-BISSA

U

ÄQUATO

RIALG

UINEA

GRIEC

HEN

-LAND

UNGARN

IRLAND

IRAN

IRAK

ISLAND

ITALIEN

KASA

CHST

AN

KENIA

KUWAIT

LIBE

RIA

LIBYEN

LITA

UEN

LETTLAND

MARO

KKO

MOLD

A-

WIEN

MADAGASKAR

MALI

MOSA

MBIK

MAURE

TANIEN

MALAWI

NIGER

NIGER

IA

NIED.

NORW

EGEN

OMAN

PAKISTAN

POLEN

PORT

UGAL

KATA

R

RUMÄNIEN

RUANDA

WEST-

SAHARA

SAUDI-A

RABIEN

SUDAN

SENEG

AL

SIER

RALEONE

SLOWAKE

I

SCHWED

EN

SYRIEN

TSCHAD

TOGO

TURK

MEN

ISTA

N

TUNESIEN

TÜRKEI

TANSA

NIA

UGANDA

UKR

AINE

USB

EKISTA

N

JEMEN

SAMBIA

SIMBA

BWE

SOMALIA

INDIEN

BANGLADESCH

BRUNEI

BHUTA

N

CH

IN

A

INDONESIEN

JAPA

N

KAMBO

DSC

HA

SÜD

KORE

A

LAOS

SRILANKA

MYA

NMARM

ONGOLE

I

MALAYSIA

NEPAL

PHILIPPINEN

PAPU

A-NEU

GUINEA

NORD

KORE

A

RU

SS

LA

ND

SAL

THAILAND

TIMOR-LESTE

TAIW

AN

VIETN

AM

AFRIK

A

EUROPA

AUST

RALIEN

AS

IE

N

Der

Weg

von

Han

dys,

Tur

nsch

uhen

& C

o. in

Dei

nen

Lade

n vo

r O

rt

Was

ser-

und

Schi

fffa

hrts

schu

le

5/59

Schi

fffa

hrt

Der Weg von Handys, Turnschuhen & Co.in Deinen Laden vor Ort (2)

Wasser- undSchifffahrtsschule

5/60Die meisten Handys werden in Asien und da vor allem in Korea

________________________ . Doch wie kommen die Geräte nach

Deutschland in die Geschäfte?

In einer ______________ in Korea werden die Geräte produziert und

in einen Container verpackt. Ein LKW transportiert den Container zum

Hafen nach Busan; das ist die _________________________ Stadt Koreas

und der fünftgrößte ___________________________ der Welt. Im Hafen

von Busan wird der Container auf ein Containerschiff verladen.

Containerschiffe sind Giganten der Meere. Auf die größten Container-

schiffe, die knapp ______________ lang und 56 Meter breit sind, passen

rund ______________ Container.

Nach einem ___________________ und rund 21.000 __________________

kommt das Containerschiff in Rotterdam an. In Rotterdam hat der

Spediteur drei Möglichkeiten den Container nach ____________________

zu bringen. Er kann ihn per LKW, Bahn oder Binnenschiff transportieren

lassen. Zwar sind LKW und Bahn deutlich __________________________ ,

aber Transporte per Binnenschiff sind meist viel billiger und

_____________________________ als Transporte auf Schiene oder Straße.

Außerdem sind Trans porte auf den Wasserstraßen sehr zuverlässig und

vor allem _______________________ . Die modernen Containerschiffe

sind 135 Meter lang und können rund 500 Container befördern.

Im _____________________________________ wird der Container

ausgeladen und die Geräte in Kartons durch die Spedition per LKW

in ein Telefongeschäft gefahren, wo es von dir gekauft werden kann.

Schifffahrt

Güt

er a

uf R

eise

n

Was

ser-

und

Schi

fffa

hrts

schu

le

5/61

Schi

fffa

hrt

Schi

fffa

hrt

Güt

er a

uf R

eise

n –

Wel

che

Güt

er w

ürde

st D

u w

ie t

rans

port

iere

n?

5/62

Was

ser-

und

Schi

fffa

hrts

schu

le

… und noch sehr viel mehr!

Transportmedium Container – zu Wasser,auf der Schiene und auf der Straße

Wasser- undSchifffahrtsschule

5/63Schifffahrt

Bremen

Hamburg

Berlin

Rostock

Hannover

Würzburg

Nürnberg

PassauRegensburgStuttgart

München

Salzburg

sbourg

Köln

Duisburg

Zürich

PraFrankfurt

Trier

DEUTSCHLAND

ÖSTERREIC

TSCH

RLANDE

Verkehrsnetz in Deutschland

Autobahnen

Bahnlinien

Wasserstraßen

Budapest

Wasser- undSchifffahrtsschule

5/64Schifffahrt

Spediteure organisieren den Transport von Gütern von einem Ort zum anderen. Sie müssen dabei die genaue Strecke und Art derTransportmittel bestimmen.

Du bist auf der Suche nach dem besten Transportmittel. Auf welcherStrecke und mit welchen Transportmitteln würdest Du die jeweiligenGüter befördern? Versuche Deine Entscheidung zu begründen.

2.000 Tonnen Getreide sollen von Regensburg nach Köln (425 Kilometer Luftlinie) transportiert werden. Wie erreicht dasGetreide am besten sein Ziel?

Ein Container mit T-Shirts aus China ist im Hafen Hamburgangekommen. Wie kommen diese am besten nach Nürnberg (460 Kilometer Luftlinie)?

Windkraftanlagen sind groß und schwer. Ein Rotorblatt kann bis 45 Meter lang werden. Wie kommen 10 Rotorblätter am bestenvon Rostock über Passau nach Budapest (ca.1.050 Kilometer Luftlinie)?

Rund um Berlin werden viele Kartoffeln angebaut. Wie kommen 30 Tonnen am besten nach München (500 Kilometer Luftlinie)?

In Bremen benötigt ein Metallverarbeitungsunternehmen 1.000 Tonnen Metallschrott. Wie kommt dieser am besten von Frankfurt nach Bremen (440 Kilometer Luftlinie)?

Optimale Vernetzung der Verkehrsträger

1 Güterschiff kann 2.000 Tonnen transportieren.1 Bahnwaggon kann fast 40 Tonnen transportieren.1 LKW kann 30 Tonnen laden.

Wasser- undSchifffahrtsschule

5/65Schifffahrt

Wasser- undSchifffahrtsschule

5/66Schifffahrt

Welche Art der Infrastruktur brauchen die jeweiligen Verkehrsträger (Mehrfachverbindungen sind möglich)

Jeder Hafen ist anders Wasser- undSchifffahrtsschule

5/67Schifffahrt

HafensteckbriefErstellt von:

______________________________

am: __________________________

Name des Hafens:

__________________________________

__________________________________

An welcher Wasserstraße liegt der Hafen?

� Rhein� Donau� Main-Donau-Kanal� Main

Wie viele Menschen arbeiten im Hafen?

� weniger als 100� zwischen 100 und 1.000� mehr als 1.000

Welche Güterarten werden im Hafen umgeschlagen? Nenne drei Beispiele.

1. ________________________________________________________________________

2. ________________________________________________________________________

3. ________________________________________________________________________

Welche Arten der Verkehrsanbindung gibt es?

___________________________________________________________________________

___________________________________________________________________________

___________________________________________________________________________

Wie gelangt man mit dem Schiff vom Hafen bis in die Nordsee?Nenne die wichtigsten Stationen (Flüsse, Mündungen, Städte, Häfen).

__________________________________ –> ________________________________ –>

__________________________________ –> ________________________________ –>

__________________________________ –> Nordsee

Wie groß ist der Hafen? (Ein Hektarentspricht etwa einem Fußballfeld.)

� kleiner als 100 Hektar� zwischen 100 und 150 Hektar� größer als 150 Hektar

Wasser- undSchifffahrtsschule

5/68Schifffahrt

Der Weg des Korns –Vom Feld auf den Frühstücksteller

Wasser- undSchifffahrtsschule

5/69Schifffahrt

Wasser- undSchifffahrtsschule

5/70Schifffahrt

Treibsto

ffKohle Getreide

Textilien

Papi

er

Recycl

ing

Kies

Elektrogeräte

Sand

Stre

usa

lz

100 KM

100 KM

100

KM

100 KM

Binnenhäfen und ihre Bedeutung für die Region

Was

ser-

und

Schi

fffa

hrts

schu

le

5/71

Schi

fffa

hrt

Wel

che

Akt

eure

gib

t es

im B

inne

nhaf

en?

��

Get

reid

esilo

Haf

enve

rwal

tun

g

Con

tain

erte

rmin

al

Mas

sen

gutt

erm

inal

Stück

gutt

erm

inal

Rec

yclin

gh

of

Sped

itio

n

Auto

mobilte

rmin

al

Tan

ksch

iff

Was

ser-

und

Schi

fffa

hrts

schu

le

5/72

Schi

fffa

hrt

Wel

che

Akt

eure

gib

t es

im B

inne

nhaf

en?

��

Get

reid

esilo

Haf

enve

rwal

tun

g

Con

tain

erte

rmin

al

Mas

sen

gutt

erm

inal

Stück

gutt

erm

inal

Rec

yclin

gh

of

Sped

itio

n

Auto

mobilte

rmin

al

Tan

ksch

iff

Was

ser-

und

Schi

fffa

hrts

schu

le

5/73

Schi

fffa

hrt

� �

� �

� � �

Wel

che

Akt

eure

gib

t es

im B

inne

nhaf

en?

Lösu

ngsb

latt

Rätsel Hafen und Binnenschiffe Wasser- undSchifffahrtsschule

5/74Im Rätsel haben sich die unten aufgeführten Begriffe zu Häfen und Schiffen versteckt. Viel Glück bei der Suche!

GÜTERVERKEHRLKWSCHIFFSFÜHRERTRIMODALKAIFLAGGE

BINNENSCHIFFRADARKRANCONTAINERBUGWASSERSTRASSE

HAFENBACKBORDPOLLERLOGISTIKHAFENBAHNANKER

Schifffahrt

F T U S W C Y I O P Ö E F A K A I R

Q W H A F E N B A H N L L H T U L R

B A C K B O R D X W E R A U I Ä O A

Y X V B N M A S D F G H G K L B Ö D

Q W P E R L K W T Z U I G O P I Ü A

A S O D F G H J K L Ö Ä E Y X N C R

V B L G Ü T E R V E R K E H R N N I

M N L B V S C X Y A O S D F G E H D

Q W E E R T C Z U I P P Ö L K N J S

G T R Z U I D H A Q A V C Y W S J H

W C V R T Z I O I Y T E X K A C K O

H A B R K C R C M F I O T R R H T B

A R T R I M O D A L F R X A T I W D

F A X Z I P E N A F V S U N R F E A

E X R A B E I O T E A O F I E F R Y

N C V B U E A Z X A W I O Ü Q K Z C

X P L O G I S T I K I M N O H O U A

A D A R E F S W U V X N U I Y R E C

W A S S E R S T R A S S E A X P E T

Z R N T W R Y Z R W T V U R S T U R

X E W R K H A N K E R Z O D J E O P

Rätsel Hafen und Binnenschiffe Lösungsblatt

Wasser- undSchifffahrtsschule

5/75Im Rätsel haben sich die unten aufgeführten Begriffe zu Häfen und Schiffen versteckt. Viel Glück bei der Suche!

GÜTERVERKEHRLKWSCHIFFSFÜHRERTRIMODALKAIFLAGGE

BINNENSCHIFFRADARKRANCONTAINERBUGWASSERSTRASSE

HAFENBACKBORDPOLLERLOGISTIKHAFENBAHNANKER

Schifffahrt

F K A I

H A F E N B A H N L R

B A C K B O R D A A

G B D

P L K W G I A

O E N R

L G Ü T E R V E R K E H R N

L S E

E C N

R H S

I K C

H C F R H

A T R I M O D A L F A I

F N S N F

E B T F F

N U A Ü

L O G I S T I K I H

N R

W A S S E R S T R A S S E E

R R

A N K E R

Bilderrätsel Be- und Entladevorrichtungen Wasser- undSchifffahrtsschule

5/76Schifffahrt

Bilderrätsel Be- und EntladevorrichtungenLösungsblatt

Wasser- undSchifffahrtsschule

5/77Schifffahrt

Arbeiten im Hafen – früher und heute Wasser- undSchifffahrtsschule

5/78Schifffahrt

19

00

19

50

Heu

te

Wasser- undSchifffahrtsschule

5/79Um 1900 wimmelte es in den Häfen von Menschen. Es war eine schwere und körperlich außerordentlichanstren gende Arbeit, die aber viele Menschen beschäftigthat. Außerdem war es eine gefährliche Arbeit und es kam zu zahlreichen Unfällen. Viele Stückgüter auf den

Schiffen wie Baumwolle oder Kaffee waren in Säcken und Kistenverpackt. Die Schiffe hatten eigene Ladegeschirre und Kräne, mit denendie Schauerleute die Waren bewegten. Am Kai mussten die Arbeiter alle Waren per Handkarre in die Speicher transportieren und per Handstapeln. Ein Arbeiter schaffte es, pro Schicht 8 Tonnen Güter zu bewegen.Nur der Umschlag von Schütt gütern wie Getreide, Kohle und Erz warschon in dieser Zeit stark mechanisiert. Elektrische Saugheber oderFörderbänder machten die Knochenarbeit des Entladens mit Säcken undKörben überflüssig. Auf dem Kai kontrollierten Tally männer die Ladungund notierten Schäden. In den Speichern übernahmen die Küper dieLadung und kontrollierten die Qualität.

Mit der Einführung von Gabelstaplern und Paletten in den 1950er Jahrenveränderte sich das Berufsbild des Hafenarbeiters zum ersten Mal grund -legend. Die Leistung eines Hafenarbeiters pro Schicht steigerte sich auf25 Tonnen. Es wurden nunmehr viel weniger Hafenarbeiter gebraucht.Anstelle von Kraft waren jetzt andere Qualifikationen im Umgang mitGabelstaplern gefragt. Gabelstaplerfahrer wurden immer wichtiger im Hafen.

Der größte Wandel im Berufsbild des Hafenarbeiters entstand aber durchden Siegeszug des Containers in den 1960er und 1970er Jahren. Die Leis -tung eines Hafenarbeiters pro Schicht wuchs auf über 200 Tonnen undist seitdem immer stärker angestiegen. Aus der ehemals körperlich schwerenArbeit wurde eine Arbeit am Computer mit Joystick, der tonnen schwereContainer bewegt. Der Einsatz von Maschinen und Containern hatdie körperliche Belastung und Unfallhäufigkeit stark verringert.In einem früher reinen Männerberuf arbeiten jetzt verstärktauch Frauen. Allerdings bedeuten auch die Verdichtung derArbeitsabläufe und die Verantwortung für immer teurereWaren in den Containern eine neue Form der Arbeits be las -tungen. Die Häfen sind auch jetzt in automati sierten Termi -nals nicht menschenleer, aber es arbeiten viel wenigerMenschen im Hafen, zum Beispiel als Kranführer auf einerContainer brücke oder in Büros vor dem Bildschirm.

Schifffahrt

Hafenarbeit – früher und heute

Hafenarbeit – früher und heute Wasser- undSchifffahrtsschule

5/80Schifffahrt

Welche Berufe im Hafen fallen Dir ein?

Wie hat sich die Arbeit im Hafen im Laufe der Zeit verändert?

Die transportierten Güter werden grob in Stückgüter und Schüttgüterunterschieden. Welche Beispiele hierfür fallen Dir ein?

Durch den Einsatz von Maschinen stieg die Arbeitsleistung eines Hafenarbeiters stark an. Wie viel Tonnen Güter konnte einHafenarbeiter 1900, 1950 und 1970 pro Schicht umladen?

1900: 1950: 1970:

Wie stellst Du Dir die zukünftige Tätigkeit eines Hafenarbeiters vor?

]Schon gewusst? Wasser- undSchifffahrtsschule

5/81Binnenhäfen und Logistik� Der Bereich Logistik ist in Deutschland mit einem Jahresumsatz von

über 200 Milliarden Euro der drittgrößte Wirtschaftszweig undbeschäftigt rund 2,8 Millionen Menschen.

� Das Netz der Bundeswasserstraßen in Deutschland umfasst circa 7.350 Kilometer Binnenwasserstraßen. Der Schienenverkehr verfügtüber ein knapp 34.000 Kilometer langes Streckennetz. Das überört -liche Straßennetz hat eine Gesamtlänge von über 231.000 Kilometer.

� Energie auf Reisen. Die Flügel von Windkraftanlagen sind ungefähr 45 Meter lang, was einen Transport auf der Straße und Schiene schwierig macht. Immer mehr Windkraftanlagen werden daher aufBinnenschiffen transportiert.

� Container wurden zum ersten Mal 1956 in Amerika von dem ReederMalcolm McLean für den Gütertransport eingesetzt. Heute werdenweltweit in rund 28 Millionen Containern Güter transportiert. Ein Standardcontainer ist 2,44 Meter breit, 6,10 Meter lang und 2,59 Meterhoch und hat ein Ladegewicht von 28.230 Kilogramm.

� Das am Main gelegene Tanklager Raunheim versorgt den FrankfurterFlughafen mit Treibstoff für die Flugzeuge. Das Ladevolumen des„Großen Rheinschiffs“ beträgt circa 2.500 bis 3.500 Kubikmeter, diesreicht für knapp 10 Flugzeuge.

� Kette des Korns: Wie schaffen es Weizen und Roggen eigentlich, 365 Tage im Jahr zu Semmeln und Brot zu werden, obwohl sie nur im Hochsommer geerntet werden? So sieht die Agrar-Kette aus: Der Landwirt sät und erntet, die Mühle mahlt, das Silo lagert, derBäcker bäckt. Allein im bayernhafen Regensburg werden jährlich rund 500.000 Tonnen Getreide per Binnenschiff umgeschlagen.

Schifffahrt


Recommended