+ All Categories
Home > Documents > Sage, wo ist Bethlehem? · 2011. 11. 19. · lich zu feiern: in der Krippe zu Bethlehem, in der...

Sage, wo ist Bethlehem? · 2011. 11. 19. · lich zu feiern: in der Krippe zu Bethlehem, in der...

Date post: 17-Oct-2020
Category:
Upload: others
View: 4 times
Download: 0 times
Share this document with a friend
36
Transcript
  • 2

    Sage, wo ist Bethlehem?Wo die Krippe? Wo der Stall?Musst nur gehen,musst nur sehen – Bethlehem ist überall.

    Sage, wo ist Bethlehem?Liegt es tausend Jahre weit?Musst nur gehen,musst nur sehen – Bethlehem ist jederzeit.

    Sage, wo ist Bethlehem?Komm doch mit, ich zeig es dir!Musst nur gehen,musst nur sehen – Bethlehem ist jetzt und hier.

    Sage, wo ist Bethlehem?Wo die Krippe? Wo der Stall?Musst nur gehen,musst nur sehen – Bethlehem ist überall.

    Brich auf,Brich auf und geh’Nach Bethlehem,wo das Wundergeschiehtvon Rettung und Heilung,wo sich Himmel und Erdeverbindenin dir.

    Christa Spilling-Nöker

  • Editorial 3

    Editorial

    Grüß Gott liebe Leserinnen und Leser,wir stehen am Beginn der adventlich-weihnacht-lichen Zeit. Vor uns liegen wieder Tage, die in unsdas rechte Gefühl für eine „staade“ und heiligeZeit wachrufen. Die Tourismusbranche weiß dieseunsere Sehnsucht anzusprechen. Ihre Angebotelauten zum Beispiel:

    • Advent, die "staade Zeit": Sonderpreis proPerson 49,00 €

    • Schnee schnuppern auf fast leeren Pisten.An der Vorweihnachtsnervosität vorbei-schwingen.

    • Weihnachtlich aromatisierte Zimmer• Ein Veranstaltungskalender voll mit Ange-

    boten besinnlicher Stunden - von der Kirchebis zum See.

    Können da unsere kirchlichen Angebote eigentlichmithalten?

    • Segnung des Adventskranzes, Rorate-Messe

    • „Frauentragen“, „Familien-Waldweihnacht“• adventlicher Bußgottesdienst, Christmette,

    Weihnachtsgottesdienste• Segnung der Kinder; Segnung der Häuser

    durch unsere SternsingerKönnen sie Menschen in ihrer Sehnsucht nachStille und Heiligkeit ansprechen? Wen interessiertdenn in diesem adventlich-weihnachtlichenKonsum- und Freizeitrausch noch die eigentlicheBotschaft dieser Tage: An Weihnachten berührensich Himmel und Erde. Gott wird Mensch!?Auf Weihnachtsmärkten und in Einkaufsgalerienkönnen wir oft nachvollziehen, was sich der ver-storbene Theologe Karl Rahner bei seiner Schil-derung einer vorweihnachtlichen Szene gedachthat:„Zwei junge Frauen schlendern über den Weih-nachtsmarkt. Beide schleppen sich mit Taschenund Tüten ab. Die beiden bleiben an einem Glüh-weinstand stehen und genehmigen sich eine Tassebeim Gespräch über das kommende Fest. Da ent-deckt eine der Frauen ein Schild: „Am Heiligabendum 17:00 Uhr Weihnachtsgottesdienst in derKirche“. Entrüstet wendet sich die Frau an ihreFreundin: „Das ist doch echt ein Ding! Dass sichdie Kirche jetzt sogar in Weihnachten einmischenmuss!“ An diesem Glühweinstand wäre ich gerne

    gewesen, um denbeiden Damensagen zu können:„Keine Sorge!Weihnachten istkeine Erfindungder Kirche - esist die ErfindungGottes - dieschönste Erfin-dung Gottes.“Auf diese schön-ste ErfindungGottes bereitenwir uns im Ad-vent vor, um sie dann in der Weihnachtszeit fest-lich zu feiern: in der Krippe zu Bethlehem, in derMenschwerdung Jesu, berührt Gott Himmel undErde!Wie wichtig »Berührung« in unserem Alltag ist,wissen wir. Transportiert sie doch eine großeBandbreite an Emotionen und Signalen. Berührungist ein entscheidender Teil unserer Kommuni-kation. Keine andere Art der Verständigung ver-läuft so schnell und direkt, keine ist so unmittel-bar. Berührung ist die erste Sprache, die wirlernen. Sie bleibt zeitlebens eine unserer reichstenAusdrucksmöglichkeiten.Ist es da ein Wunder, wenn der große und himmli-sche Gott mit uns, den kleinen Erdlingen, auch innon-verbaler Kommunikation in Berührung kommt?In aller Stille, voller Zärtlichkeit und Liebe ge-schieht dieses Wunder im Stall zu Bethlehem. Dasewige Wort Gottes wird ein kleines Kind, das ebennoch nicht sprechen kann. Wie jedes Neugeborenerührt uns das Jesuskind in der Krippe innerlich an,will uns im Herzen berühren und uns mit Freude,Friede und Seligkeit erfüllen.Eines meiner Lieblingsweihnachtslieder besingt dasweihnachtliche Wunder so:

    „Still leuchtete der Sterne Pracht,auf Erden lag die Mitternacht;

    da kam, o Gott, dein ewger Sohnherab zu uns vom Himmelsthron.

    Kindelein im Stall, mach uns selig all!Kindelein so arm, dich erbarm!

    Die Gottheit ruht in deiner Brust,die spendet alle Herzenslust;

    Die schönste Erfindung Gottes

  • 4 Editorial

    o größre Freud im Himmel nicht,als schaun dein klares Angesicht!

    Kindelein im Stall, mach uns selig all!Kindelein so arm, dich erbarm!“

    Die Engel deuten dann in Worten, was in der tiefenStille der weihnachtlichen Berührung von Beth-lehem geschieht: „Heute ist euch in der StadtDavids der Retter geboren; er ist der Messias, derHerr. - Verherrlicht ist Gott in der Höhe, und aufErden ist Friede bei den Menschen seiner Gnade.“(Lk 2, 11.14)Im Kind in derKrippe schauenwir wie die Hirtendie Erfüllung derirdisch-mensch-lichen Sehnsuchtund der himm-lisch-göttlichenVerheißung:„Denn uns ist einKind geboren, einSohn ist uns ge-schenkt. DieHerrschaft liegtauf seiner Schul-ter; man nenntihn: WunderbarerRatgeber, Starker Gott, Vater in Ewigkeit, Fürstdes Friedens. Seine Herrschaft ist groß, und derFriede hat kein Ende“ (Jes 9,5f). „Aber du, Betle-hem-Efrata, … aus dir wird mir einer hervorgehen,der über Israel herrschen soll. Sein Ursprung liegtin ferner Vorzeit, in längst vergangenen Tagen...Und er wird der Friede sein.“ (Mich 5,1.4)In dieser großen Verheißung scheint auf, was dieBerührung von Himmel und Erde mir ganz persön-lich bedeutet und worin meine tiefe Sehnsucht indiesen Tagen gründet: im Frieden, den Gottschenkt, dem vollkommenen Schalom. In seiner Ur-bedeutung meint das hebräische Wort Schalom»Vervollständigung«. Wo Schalom ist, finden sichnicht nur Sicherheit und Ruhe, sondern auchGesundheit und Freude. Schalom ist mehr alsFriede, es ist Zufriedenheit: Zu-Frieden-heit. Nichtein Zustand, sondern der Weg dorthin.Auf diesem Schalom-Weg sind wir alle unterwegs.Und es ist ein zutiefst geistlicher, ein spirituellerWeg. Wo immer wir etwas von dieser himmlischen

    Ruhe und Freude, von dieser Vervollständigungund Zu-Frieden-heit erfahren und auch schenken,da berühren sich für mich auf meinem LebenswegHimmel und Erde, dort wird Bethlehem gegen-wärtig. Ich lade Sie ein, in den kommendenWochen diesen Friedensweg zu gehen. Nachinnen, um sich im Herzen vom himmlischen Scha-lom erfüllen zu lassen und nach außen, um aufErden den göttlichen Frieden zu schenken: JesusChristus.Unsere Angebote für die kommenden Wochenwollen Sie auf diesen geistlichen, „spirituellen“Weg mitnehmen, um den Ort in uns zu spüren, wo

    Gottes Himmeluns Menschenvoller Frieden inJesus berührt.Auch dieserPfarrbrief will da-zu beitragen undSie ermuntern,der Frage nachder Sie berühren-den GegenwartGottes in IhremLeben, Ihrem All-tag nachzu-gehen. Ich wün-sche Ihnen

    Freude und Besinnung beim Lesen des Pfarrbrie-fes!Ihnen und Ihren Angehörigen wünsche ich einegotterfüllte, stille Zeit des Advents, ein frohesWeihnachtsfest und Gottes Segen für das neueJahr!„Der Gott des Friedens heilige euch ganz und garund bewahre euren Geist, eure Seele und eurenLeib unversehrt, damit ihr ohne Tadel seid, wennJesus Christus, unser Herr, kommt (1 Thess5,28).“

    Ihr Pfarrer

  • Editorial 5

    Spiritualität

    „Gottes Gegenwart jeden Tag sichtbar machen“ –das ist die „Spiritualität“ der Pfarreiengemein-schaft Utting-Schondorf. In einer Predigt habe ichdies mit großer Freude hervorgehoben. Denn dasLebensmotto von uns Jesuiten lautet: „Gottsuchen und finden in allen Dingen – vor allem imMenschen“. So viel spirituelle Gemeinsamkeit kanneinen doch nur freuen. Da geht es nicht um kirch-liche Themen, die heuteso gängig sind: Priester-mangel und Zusammen-legung von Pfarreien, umZölibat und Priestertumder Frau und anderesmehr. Es geht bei Spiri-tualität um das alles Ent-scheidende: um Gott unddie Menschen – es gehtum unser Verhältnis zuden Menschen und dabeium unser Verhältnis zuGott.Spiritualität meint Gottes-erfahrung. Die Bibel desersten und zweiten Testa-mentes ist da ganz ein-deutig: Gotteserfahrunggibt es nicht am Men-schen vorbei. Für biblischeSpiritualität wurde dasWort geprägt „Mystik deroffenen Augen“. Die Bibelist eine Art „Schule desSehens“.„Gottes Gegenwart jeden Tag sichtbar machen“ –„Gott suchen und finden in allen Dingen – vorallem im Menschen“ – damit sind wir ganz auf derLinie biblischer Spiritualität – das ist biblischeSpiritualität!Es gibt nun auch die Spiritualität der geschlos-senen Augen – es muss sie geben, füge ich hinzu.Stille und Meditation sind hier die notwendigen Ak-zente. Diese Art der Spiritualität ist nicht etwastypisch Christliches. Andere Formen der Medita-tion kamen bereichernd hinzu. Zu sich selberfinden ist angesagt. Spiritualität hat im höchstenMaße auch etwas mit Identität zu tun. Erst wennder Mensch ganz bei sich selber ist, kann er auch

    ganz beim anderen sein: die monatliche Abend-stille in Heilig-Kreuz in Schondorf ist ein solchesAngebot meditativer Art.In ein geometrisches Bild übertragen: die offenenAugen und die geschlossenen Augen der Spirituali-tät sind wie die beiden Brennpunkte einer Ellipse.Die Überbetonung des einen oder anderen Brenn-punktes zerstört die Figur der Ellipse. So könnendie beiden Brennpunkte der Spiritualität nichtgegeneinander ausgespielt werden. Es muss diezwei Richtungen geben: die missionarische Rich-

    tung nach Außen und diekontemplative nach Innen.Ignatius von Loyola hatein sehr einfaches An-gebot einer täglichenMeditation. Er nennt seinAngebot „Gebet der lie-benden Aufmerksamkeitam Ende eines Tages.“Das geht so: Ein Platz –ein Ort, an dem du ganzbei dir sein kannst – imFreien oder im Hause.Eine Körperhaltung, die dirgut tut: sitzen odergehen.Eine Atmosphäre, die dirhilft: die Stille, eine Kerze.Dann kann die liebendeAufmerksamkeit auf mei-nen vergangenen Tagbeginnen: aufmerksamwerden auf das, wofür ich

    danken kann. Ignatius geht davon aus: Alles trägtden Charakter eines Geschenks. Er nennt deshalbdiese abendliche Übung: die Einübung der Dank-barkeit als Grundhaltung des Menschen seinemSchöpfer und seinen Mitmenschen gegenüber. Erst nach dieser liebenden Aufmerksamkeit kannauch in aller Ehrlichkeit das Misslungene einesTages hervortreten.Spiritualität ist eine Art Lebensstil im Alltag. Sieist deshalb nicht nur innere Einstellung, sondernwird erfahrbar, spürbar für andere. Am Alltag undan Kleinigkeiten entscheidet sich der Charaktereiner Spiritualität.

    P. Georg Kappeler SJ

  • 6 Himmel und Erde

    Himmel und Erde

    Gott allein genügt

    Elizabeth Langer, Mesnerin

    Elizabeth Basemera Langer,1971 in Nyakasanga,Uganda, Ostafrika geboren.Ausbildung zur Fachkosmeti-kerin. Seit 1998 in Schon-dorf, verheiratet, dreiKinder. Seit Mai 2009Mesnerin der St. Anna-Kirchein Schondorf. Mitarbeit inder Mittagsbetreuung derGrundschule Schondorf.

    Elizabeth, wie erfährst DuGottes Gegenwart in DeinemLeben?

    In meinem Leben begleitetmich das wunderbare Wortder heiligen Theresa vonAvila: „Wer Gott hat, der hatalles. Gott allein genügt!“Gott ist in meinem Lebenimmer gegenwärtig. Ohneihn wäre mein Leben sinnlos.Ich lebe in der Hoffnung, am Ende meiner Tagesein Angesicht zu sehen. Das Leben hier auf Erdenist doch nur der Weg zum ewigen Leben.

    Ich lebe von Kindheit an im Bewusstsein derGegenwart Gottes. Ich erfahre Gottes Gegenwartauch in meiner jetzigen Familie. Mein Mann ist Gottsei Dank auch gläubig, sonst wäre er nicht derrichtige Partner für mich. Auch unsere Kinderwachsen im Glauben auf. Wir versuchen, ihnen imAlltag ein gutes Vorbild christlichen Lebens zu

    geben. Jeden Morgen, wennunsere Kinder das Haus ver-lassen, um zur Schule zugehen, zeichne ich ihnen einKreuz auf die Stirn. Es istnur ein kleines Zeichen. Abersie spüren, sie sind von Gottbehütet.

    Gott ist auch stets bei mir,wenn ich meinen Dienst alsMesnerin in unserer SanktAnna-Kirche tue. Es berei-chert mein Leben, im HauseGottes arbeiten zu dürfen.Ich tue meinen Dienst mitFreude, für Gott und für dieGemeinde. Gott ist auchimmer gegenwärtig beimeiner Arbeit in der Mittags-betreuung der SchondorferGrundschule. Die Kinderschenken mir durch ihreOffenheit und Ehrlichkeit viel

    Freude, auch wenn es nicht immer ganz leicht ist.

    Die Musik ist ein anderer Ort, an dem ich GottesGegenwart sehr stark erfahre. Ich singe sehrgerne, fast jeden Tag. Ich habe mein ugandischesGesangbuch mit nach Deutschland gebracht. Eshat mir gerade in der Anfangszeit Trost undHeimat gegeben. Die afrikanischen Lieder gebenmir Kraft und Hoffnung, wenn ich mal traurig binoder Heimweh habe. Dann singe und tanze ich undalles ist bald wieder gut.

    Als Christen leben wir zwischen Himmel und Erde: mit beiden Füßen fest auf dem Boden der Tatsachen,

    doch den Blick nach oben gerichtet. Erdenschwer, aber voller Hoffnung. Eine große Verheißung lindert die

    Not unserer Tage. Sie beginnt mit der Geburt Jesu Christi. Also hoffen wir, warten wir. Dabei sind wir

    nicht allein. Neben mir lebt auch jemand, der hofft und wartet und betet. Aber wie? Es fällt uns schwer,

    über unseren Glauben zu sprechen. Wir müssen das Eis brechen. Wir müssen miteinander ins Gespräch

    kommen, über das Leben, über den Glauben. Dabei dürfen wir ruhig neugierig sein. Ohne Fragen keine

    Antworten. In den folgenden Interviews wird ein Anfang gemacht. Menschen aus unserer Nähe erzählen

    von ihrem Glauben, von ihrer Hoffnung. Wo begegnen sich Himmel und Erde in ihrem Leben?

  • Himmel und Erde 7

    Du bist in zwei Kulturen zu Hause, in der DeinesGeburtslandes Uganda und unserer hier. Spirituali-tät formt sich auch immer vor einem kulturellenHintergrund. Wie sieht Dein persönlicher Weg aus,Gott zu suchen und ihm zu begegnen?

    In zwei unterschiedlichen Kulturen zu Hause zusein, der ugandischen und der deutschen, sehe ichals Bereicherung meines Lebens. Jede der beidenKulturen hat ihren besonderen Reichtum, und ichversuche, in meinem Leben das Beste aus beidenKulturen miteinander zu verbinden. Das beein-flusst natürlich auch meine Spiritualität, mein Glau-bensleben. So spielen zum Beispiel Höflichkeit undRespekt bei uns in Afrika eine ganz große Rolle,und das prägt auch unsere Spiritualität. Ich bin dasneunte von zwölf Kindern. Meine Mutter istAnglikanerin, mein Vater war Katholik. Er ist leider

    schon früh verstorben. So hat meine Muttermeinen Weg zu Gott begleitet. Keine Frage, dasswir jeden Sonntag den Gottesdienst in der anglika-nischen Kirche besucht haben. Auch dort habe ichim Chor gesungen und das Wort Gottes vorge-lesen. Besonderen Einfluss auf meinen Glaubenhatte meine Großmutter. Sie war tief gläubig. Siebetete den ganzen Tag, bei jeder Gelegenheit. Siedankte Gott sogar für jedes Glas Wasser. WirEnkelkinder fragten oft: Oma, müssen wir etwa fürjedes Glas Wasser ein Tischgebet sprechen? Dannermahnte sie uns: Auch dieses Glas Wasser ist einGeschenk aus Gottes Hand! Von meiner Oma habeich gelernt: der Tag beginnt mit einem Gebet, under endet mit einem Gebet. Ich bin sehr dankbar fürmeine behütete Kindheit in einer christlichen Fami-lie. Wir sind in Liebe aufgewachsen. Meine Muttersagte immer: mit Liebe kann man vieles bewegen.Das glaube ich auch. Leider habe ich schon fünfmeiner Brüder verloren. Sie mussten so jung ster-

    ben. Ich vermisse sie sehr. Aber ich glaube festdaran: es gibt ein Wiedersehen nach dem Tod, unddas tröstet mich.

    Gibt es durch Deinen „Kulturwechsel“ neue Erfah-rungen, die Deine Spiritualität bereichern? Odergibt es auch Dinge, die Du hier vermisst und dieunser Glaubensleben hier am Ort bereichern könn-ten?

    Mein Weg von Uganda nach Deutschland war zu-nächst einmal ein Abenteuer: das ungewohnteEssen! Und die fremde Sprache! Mir war schnellklar, dass das Erlernen der deutschen Sprache dasA und O war, um hier in Schondorf heimisch zuwerden. Wenn ich mit den Menschen nicht redenkann, dann kann ich sie auch nicht kennenlernen.Und ohne Menschen keine Heimat! Jetzt lebe ichschon seit 13 Jahren in Schondorf, und ich kenneschon so viele liebe Menschen. Schondorf istmeine neue Heimat.

    Aber das Leben hier ist anders als in Afrika, be-sonders, was den Glauben betrifft. Hier wird vielüber Kirche und Glauben diskutiert. In Ugandaglaubt man ganz einfach, ohne viele Fragen zustellen. Am Anfang konnte ich gar nicht ver-stehen, warum es hier so viele Menschen gibt, dienicht gläubig sind. Ich habe immer versucht, sievom Glauben an Gott zu überzeugen. Aber Gottgibt jedem die Freiheit, seinen Weg zu finden. Ichrespektiere jeden so, wie er ist.

    Durch die vielen Angebote in unserer Pfarreienge-meinschaft ist meine Spiritualität aber auch berei-chert worden. Ich nehme an verschiedenen An-geboten teil: Gebet bewegt, Taizégebet, Spät-schicht und Abendstille … Ich kann einfach niegenug kriegen für meine Seele und bin dankbar fürdie vielen neuen Impulse.

    Manches in der Gesellschaft hier sehe ich durchauskritisch. Alles muss immer schnell gehen, immerperfekt sein. Kein Mensch ist perfekt! Wir habenein Sprichwort in Afrika: Die Weißen haben dieUhren erfunden – und wir die Zeit! In der ständigenHetze und unter dem wachsenden Druck in derSchule und am Arbeitsplatz bleibt vieles auf derStrecke. Manches kann man wohl nicht mehrändern. Aber ich versuche immer, Zeit für die Men-schen zu haben, denen ich begegne, Zeit und einLächeln. Interview: Andrea Weißenbach

  • 8 Himmel und Erde

    Tanzen – Brückenschlag

    in Gottes GegenwartUrsula Anna Neuner, Tänzerin, Pädagogin,

    Coach und Pfarrhausfrau

    Geboren in Augsburg, Gründerin und Leiterin dertanzwerkstatt Augsburg. Ausbildung in künstleri-schem Tanz und Tanzpädagogik, Studium der Er-ziehungswissenschaft mit Schwerpunkt Jugend-und Erwachsenenbildung (Dipl. Päd. Univ.).Spezialisierungen in Moderner Tanztechnik,Choreografie- und Performancearbeit in der Naturund auf der Bühne, Heilsamer Tanz. Seit 2007 inUtting. Seit 2009 Studium der expressive arts inder Anwendung für Gesundheit, Beratung undCoaching. Ursula Anna Neuner lebt und arbeitet inAugsburg und Utting.

    Frau Neuner, wie erfahren Sie GottesGegenwart in Ihrem Leben?

    Brücken finde ich als Bauwerke inte-ressant und ich finde „Brücke“ ein tref-fendes Symbol für eine Art von Weg,der zu Gott führt. Im Tanzen kommeich mit meiner vollen Präsenz bei miran und gleichzeitig führt mich dieKörperbewegung als Brücke zur Erfah-rung von Gottes Gegenwart.

    Ich bin bei den Franziskanerinnen vonMaria Stern in Augsburg zur Schule ge-gangen und war aktiv in der Franziska-nischen Jugend. Später war ich meh-rere Jahre jeweils im Sommer in derCamping-Kirche tätig. Wir waren ein Team von vierPersonen mit einem Seelsorger. Die Camping-Kirche wurde damals von den Pallottinern insLeben gerufen. Wir haben in unseren offenen An-geboten versucht, Glaube erfahrbar zu machen. ImUrlaub und am Campingplatz hatten die MenschenZeit und waren offen für Gespräche und Gemein-schaftserlebnisse. Wir waren beinahe rund um dieUhr für die Menschen am Campingplatz als An-sprechpartner da. Das war in der Zeit von meinem22. bis 24. Lebensjahr. Das bedeutete für michZeugnis zu geben von meinem Glauben und wareine echte Herausforderung.

    Unterwegs mit der Franziskanischen Jugend hatteich eine bis heute anhaltende starke Erfahrung vonGottes Gegenwart. Wir waren auf der Rückfahrtvon einem vierwöchigen Ferien- und Exerzitienauf-enthalt im damaligen Jugoslawien. Die Küsten-straße war schmal. Auf der einen Seite immerFelswand, auf der anderen Seite steil abfallendeKüste zum Meer. Die Autofahrerin hatte einenBlack-out, sie war müde geworden, anstatt um dieRechtskurve fuhr sie geradeaus auf den Abgrundzum Meer zu. Genau an dieser Stelle stand einriesiger Felsblock, gegen den wir frontal gefahrensind, das Auto hat sich überschlagen und wurdezurück auf die Fahrspur geschleudert. Wir rutsch-ten auf dem Dach ein Stück weit dahin. Jemandrief: „Feuer, schnell raus!“ Irgendwie kamen wir alledurch die Rückfenster, die es nicht mehr gab, ausdem Auto. Keiner von uns wurde ernstlich ver-letzt. Im Auto, das nach uns kam, waren ein Arztund eine Krankenschwester, die Erste Hilfe leis-

    teten. Ich erlebte das Wunder, vom Abgrund desTodes gerettet worden zu sein. Das ist für michunvergesslich, und ich spürte damals sehr deutlichdie Anwesenheit meiner Schutzengel und die Ge-borgenheit in Gottes Hand. So eine lebensbedroh-liche Situation gab es ca. zehn Jahre später einzweites Mal in meinem Leben. Wieder war ich Bei-fahrerin. Diesmal fuhren wir frontal an einen Baum.Ich hatte mehrere Verletzungen und lag vierWochen im Krankenhaus. Und wieder waren imAuto, das nach uns kam, ein Arzt und eine Kran-kenschwester. Wenn das kein Wunder war!

    Benefiz-Performance, tanzwerkstatt Augsburg, BVS Holzhausen, Juni 2010

  • Himmel und Erde 9

    Das sind für mich tiefe Glaubenserfahrungen. MeinLeben war nach jedem Ereignis verändert, neu ge-schenkt. Seitdem lebe ich viel bewusster und emp-finde für mein Leben eine große Dankbarkeit. Ichweiß, es ist nicht selbstverständlich, dass ich dabin. Ich freue mich oft auch an kleinen Dingen. DasBewusstsein ist im-mer da, dass Gottjeden Tag anwesendist in unscheinbarenZeichen, in der wun-derbaren Natur, inder Begegnung miteinem Menschen, inder Schönheit derKunst, beim Kochenoder einfach nur,wenn ich ruhig da-sitze und bewusstatme.

    Ihre große Leiden-schaft ist der Tanz,gleichzeitig steht derTanz auch im Mittel-punkt Ihrer Arbeit.Wie sieht Ihr persön-licher Weg aus, Gottzu suchen und ihmzu begegnen? Spieltder Tanz da auch eine Rolle?

    Wenn ich tanze und die Arme öffne, dann bilde ichmit meinem Körper eine Kreuzform. Es wird mirimmer tiefer bewusst, dass ich mit meinem Körperdieses Symbol unseres Glaubens darstelle, dassich es in diesem Moment selber bin. Nur wenn ichverankert bin in der vertikalen Ausrichtung, kannich im Tanz alle Bewegungen sicher machen:Drehen, Springen, Fallen, Rollen, Aufstehen. So-bald ich meine Haltung verliere, zum Beispiel dieAusrichtung in meiner Wirbelsäule in der Verti-kalen, dann falle ich aus meiner Mitte und es gibtChaos. Für mich ist das im Tanzen besondersspürbar. Diese Erfahrung, übertragen auf dasLeben und meinen Glauben, ist für mich von Be-deutung.

    Im Tanzen bin ich sehr wach mit den Sinnen. Ichbin gleichzeitig präsent in mir selbst, im Raum, aufandere Personen und auf das Thema bezogen, das

    ich tanze. Nur dann transportiert sich meineTanzbotschaft im vollen Ausdruck. Ich bin gleich-zeitig innen und außen. Im Kreuz schneidet sichder Quer- mit dem Längsbalken. Das gibt einenSchnittpunkt. Dieser Schnittpunkt ist für mich dasJETZT, der Augenblick im Alltag. Dieser Schnitt-punkt ist für mich die Herausforderung, offen und

    zentriert im Augen-blick zu sein. Das istfür mich ein Weg,Gott zu suchen.

    Auch in der Kreativi-tät ist Gott für michsehr stark erlebbar,in der Entwicklungeiner Choreografieoder wenn ich mitMenschen im „Heil-samen Tanz“ arbeite.Künstlerische Arbeitöffnet unsere Sinne,dadurch können wirErfahrungen machen,die im Alltag nicht indieser Art und Weisemöglich sind. In derheilsamen Arbeit mitMenschen entstehtimmer ganz Indivi-duelles und Einmali-

    ges. Gott ist für mich ein Schöpfergott, der unsein unwahrscheinlich großes Potenzial geschenkthat. Ich habe das Gefühl, ich werde es in meinemLeben leider nicht ausschöpfen können, weil esunsere menschlichen Grenzen übersteigt.

    Hilft uns vielleicht der Tanz, Gedanken und Gefühleauszudrücken, die wir mit Worten nicht ausdrü-cken können?

    Worte sind manchmal sperrig oder auch nicht wirk-lich präzise, da wir uns oft mit Sprachschablonenverständigen. Bewegungen sind ehrlicher, authen-tischer. Es gibt ja dafür auch das Wort Körper-sprache. Jede Kunst hat ihre eigene Sprache.Diese Sprache ist international, denn alle Men-schen verstehen sie, ohne sie lernen zu müssen.Jeder Mensch hat dieses Potenzial zur Verfügung,denn der künstlerische Ausdruck und die Kunstgehören zum Menschen. Es gibt sie schon immerund in jeder Kultur.

    Tanz & Ausdruckskunst, tanzwerkstatt Augsburg. Abraxas-Theater, März 2011

  • 10 Himmel und Erde

    Mit „Gebet bewegt“, das Sie zusammen mit Pfar-rer Weiß leiten, gibt es in unserer Pfarreiengemein-schaft ein ganz besonderes spirituelles Angebot.Was war Ihre Intention, als Sie überlegt haben,Gebet bewegt als neue „Gebetsform“ anzubieten?

    Der Begriff „Gebet bewegt“ war von Anfang an da.„Bewegt“ bezieht sich ja nicht nur auf äußerlicheBewegung, sondern auch auf eine Bewegung, dieinnerlich stattfindet und die sich nach außen in dergemeinsamen Bewegung, im Singen und gemein-samen Beten ausdrückt. Dabei kommen wir mit-einander in Kontakt und Kommunikation. Es gibtjedes Mal die Möglichkeit, ein Anliegen, das geradeinnerlich bewegt, im Gebet einzubringen und vorGott zu tragen.

    Gebet bewegt ist ein gemeinsamer Erfahrungs-weg, eine Form des Gebetes, die unsere Sinne unduns ganz persönlich ansprechen will.

    Warum tun sich gerade Männer eher schwer mitdieser Form des Gebetes? Ist das eine typischweibliche Ausdrucksweise?

    Das liegt vielleicht an unserer Erziehung und auchan unserer Kultur. Es ist für die meisten Erwachse-nen ungewohnt, in einen freien Ausdruck zugehen. Das ist im Alltag kaum gefragt. Meine Er-fahrung ist, dass Menschen, die den Schritt tun,ganz zufrieden und auch bereichert und über-rascht werden. Es tut oft gut und ist ein Ausgleichzum Alltag mit seinen gewohnten Abläufen unddem vielen Funktionieren-Müssen. Wenn ich michim Gottesdienst umschaue, sehe ich auch dortdeutlich mehr Frauen als Männer.

    Ein berühmter, fälschlicherweise Augustinus zuge-schriebener Satz lautet: „Oh Mensch, tanze, sonstwissen die Engel im Himmel nichts mit dir anzufan-gen.“

    Den Satz interpretiere ich für mich so: Die Künsteentheben uns der Alltagsschwere, die uns oftmalsbelastet. Sie vermitteln uns etwas von der gött-lichen Freude, Leichtigkeit und Vollkommenheit.

    Interview: Andrea Weißenbach

  • Himmel und Erde 11

    Angstfrei durchs Leben

    Hans Reinhart, Rentner

    Geboren in Utting, 69 Jahre alt, früher Landwirt,21 Jahre Landhandel im Außendienst, ehrenamt-lich aktiv in der Landschaftspflege

    Herr Reinhart, Sie sind in Utting bekannt als enga-gierter Katholik. Man darf also annehmen, dass derGlaube für Ihr Leben eine gewisse Bedeutung hat.Können Sie uns erzählen, wie SieGottes Gegenwart in ihrem Alltagerfahren?

    Ich spüre, dass Gott mir nah ist, undich bin sicher, dass Gott mir einenSchutzengel als treuen Begleiter zurSeite stellt. Gottes Gegenwartspüre ich aber auch im Umgang mitmeinen Mitmenschen und mit allenanderen Kreaturen der Schöpfung.Sie ist für mich in seinen Werkenund vor allem in der Natur zu er-kennen. Wenn man zum Beispieljetzt im Herbst im Wald draußen istund sieht den Nebel, das bunteLaub und spürt die wärmendeSonne, dann ist für mich klar, dassdas Gottes Werk ist.

    Sie haben also einen guten Kontakt zum Himmel,wenn ich so sagen darf?

    Ja, die heilige Dreifaltigkeit, Maria, dann meinNamenspatron, der heilige Johannes der Täufer,und auch mein Schutzengel sind immer für michspürbar, ansprechbar und gegenwärtig.

    Das bedeutet, Sie gehen Ihren Weg durchs Lebenin Verantwortung vor Gott, ohne Wenn und Aber?

    Das kann man so sagen. Der Auftrag des Herrn anuns Menschen lautet: “Macht euch die Erde unter-tan“. Gott gibt mir mein Leben, um es in eigenerVerantwortung zu gestalten, und er überlässt esmir selbst ganz allein, es zum Guten oder zumBösen zu wenden. Ich versuche, die Pläne Gottesnicht zu durchkreuzen. Der Grundsatz „Liebedeinen Nächsten wie dich selbst!“ ist für mich dieAufforderung, meinen Mitmenschen Freude

    machen. Und dann gibt es da noch einen Satz desheiligen Jakobus, der mir sehr wichtig ist und dermir sagt, wie ich mit Gottes Hilfe mein Leben ge-stalten kann: „Ich vermag alles in dem, der mir dieKraft dazu verleiht!“ Das bringt die Sache auf denPunkt. So kann ich angstfrei durchs Leben gehen,denn ich weiß, es geht immer weiter!

    Heute ist viel die Rede von „Spiritualität“, um daspersönliche Verhältnis eines Menschen zu be-nennen zu allem, was nicht von dieser Welt ist.Wie sieht Ihre Spiritualität aus?

    Spiritualität in dem Sinn, wie sieheutzutage oft gesehen wird, halteich eher für eine Flucht aus derWirklichkeit, für einen Weg in dieTräumerei. Ich möchte aber nicht ineiner Traumwelt leben, sondern denAlltag und die Realität mit meinerFamilie aktiv gestalten.

    Gab es in Ihrem Leben eigentlicheinen bestimmten Moment oder Ort,an dem Gottes Gegenwart für Sie inbesonderer Weise spürbar ge-worden ist?

    Mit 28 Jahren erfüllte ich mir einenKindheitstraum und flog mit demPilgerbüro nach Fatima. Dort durfte

    ich an zwei Tagen bei insgesamt sieben Priesternministrieren. Ich stand damals also direkt im Altar-raum und in der Nähe der sogenannten GoldenenRose von Pius XII. Das war eine prägende Erfah-rung für mein Leben als Christ. In meiner Jugendhabe ich mich auch recht viel mit der Offenbarungdes Johannes beschäftigt, und so bildete sichnach und nach der Leitfaden meines Lebens alsChrist. Das gab mir Vertrauen und Sicherheit.

    Und dann erinnere ich mich auch noch an ein ande-res Erlebnis. Beim Wandern kam ich einmal zueiner Hütte. Und da stand auf einer Tafel einSpruch, den ich nie vergessen habe: „Gott hat diezehn Gebote an einem Tag gemacht. Wären sievon Menschenhand, wären sie bis heute noch nichtfertig!“ Diese Aussage von Charles de Gaulle zeigtfür mich auf sehr treffende Weise, wie bewun-dernswert Gottes Taten sind!

    Interview: Evelyn Kraus

  • 12 Himmel und Erde

    Ich suche das Licht

    Mica Knorr-Borocco, Malerin

    Geboren in Konstanz am Bodensee, Atelier inUtting am Ammersee. Aquarelle, Acrylgemälde,Tuschzeichnungen und Bilder in Mischtechnik.Mitglied in mehreren Künstlervereinigungen, über300 Ausstellungen im In- und Ausland.

    Frau Knorr-Borocco, man könnte ja einem ein-facheren und einträglicheren Beruf nachgehen alsdem einer freischaffenden Künstlerin. Warum sindSie Malerin geworden?

    Das frage ich mich auch oft(sie lacht). Es ist ein Drang.Wenn ich mal längere Zeitnicht gemalt habe, dannfühle ich mich gar nichtmehr wohl. Da muss wasraus. Und ich ziehe michauch hoch mit meinen Bil-dern. In Phasen, in denen esmir nicht so gut geht, damale ich ganz bewusst helle,lichtdurchflutete Bilder, kei-ne dunklen, trüben. Dasrichtet mich auf. Und dashilft auch anderen Men-schen, denen, die meine Bil-der sehen, die meine Bilderkaufen. Früher war ich oftunzufrieden, da habe ichmeine Freundinnen benei-det. Ich habe ihnen was vor-gejammert: ihr macht doch alle was Soziales undich sabbere hier stundenlang an meinen Bildernherum, und dann wird es oft nichts. Ich tue dochnichts für die Menschheit! Und dann haben sie ge-antwortet: du tust doch auch viel für die Men-schen. Wir haben doch deine Bilder zu Hausehängen, und wir freuen uns daran! Das habe ichdann angenommen. Ich glaube, ich würde mit demMalen aufhören, wenn niemand mehr meine Bilderhaben wollte.

    Jedes Kunstwerk, das mehr will als nur gefallen,übersteigt fast zwangsläufig unsere Alltagserfah-rung. Es will hinter die Fassade schauen, dem nichtSichtbaren Form geben. Was treibt Sie an, wennSie malen?

    Ich suche in meinen Bildern das Licht. Es ist etwas,das ich nicht in Worte fassen kann. Es ist wohlAusdruck einer großen Sehnsucht. Mir hat maljemand gesagt, er fühle sich beim Betrachtenmeiner Bilder an das Sterben seiner Mutter er-innert. Sie habe am Ende immer nur gesagt: ichsehe nur Licht, nur Licht! Das ist es, was ich suchein meinen Bildern - dieses Licht. Und mehr, als man

    in meinen Bildern sehenkann, kann ich darüber nichtsagen. Das Malen ist meinWeg, Fragen zu stellen undnach Antworten zu suchen.

    Als Künstlerin sind Sie ja einkreativer Mensch. "Kreativ"heißt "schöpferisch". Undreligiös betrachtet, speistsich jede Schöpfungskraftaus Quellen, die jenseitsunserer Alltäglichkeit liegen.Sind Sie ein religiöserMensch?

    Wahrscheinlich bin ich dassogar, im weiteren Sinn.Lassen Sie mich ein Beispielgeben: bei einigen meinerBilder nehme ich sozusagenäußere Reize auf. Wenn ichetwa das Jakobskirchlein in

    Schondorf male, dann freue ich mich einfach ander Schönheit der Welt, in der ich lebe. Und dasgebe ich wieder. Bei meinen großen, abstraktenBildern aber, die hier im Atelier entstehen, damuss ich ganz tief nach innen gehen, da muss ichwarten, bis mich "die Muse küsst", wie man sagt.Und die Musen der griechischen Mythologie sind jagöttliche Wesen. Es kommt also immer etwas vonaußerhalb meiner selbst dazu. Und wenn so einBild dann fertig ist, bin ich doch sehr erstaunt,was da entstanden ist.

  • Himmel und Erde 13

    Sie haben eben beschrieben, wie Sie beim Malenmitunter auch Grenzen überschreiten, sich öffnenfür eine übergeordnete Kraft. Begegnen Sie dieserKraft - wir Christen nennen sie „Gott“ - auch sonstin Ihrem Leben?

    Also, am meisten Freude empfinde ich im Alltag,wenn ich zum Beispiel mit einem Kind lachen kann- oder wenn ich ein Tier streicheln kann. Hier inUtting gibt es einen Schafbock, den ich immer malwieder besuche. Wenn der mich sieht, dann rennter den ganzen Hang herunter, und dann unter-halten wir uns. In solchen Augenblicken spüre ichsehr stark diese göttliche Unschuld in der Kreatur.

    Sie glauben also an Gott?

    Ich glaube an eine große Allmacht. Und der Ge-danke an diese Allmacht schenkt mir Zufrieden-heit. Ich bin katholisch, das heißt, ich mag auchdas ganze Drumherum, den Weihrauch, dieKerzen, den Leonhardi-Ritt zum Beispiel, all das.Das sind Szenen, die ich sehr gerne zeichne. Ichgehe auch gerne in die Kirche, oft ganz allein,manchmal nach St. Ottilien zu den Choralmessen.Da sitze ich dann hinten auf dem Arme-Sünder-Bänkle und lausche den gregorianischen Gesängender Mönche, hänge meinen Gedanken nach undsammele mich so für ein neues Bildthema. Undbeim Malen fühle ich mich manchmal selbst fastwie ein Mönch: in großer Ruhe, allein mit meinemBild und dem, was zwischen mir und dem Bild ge-

    schieht. Und wenn ich abends nach einer „Mal-schlacht“ mein Atelier sauber gemacht habe, dannnehme ich gerne ein heißes Bad und höre zum Bei-spiel Mozarts Requiem. Das Leben ist doch so viel-fältig!

    Es ist also die katholische Kultur, die Sie faszi-niert?

    Ich achte auch andere Religionen sehr. Ich habemich an allen Orten der Welt wohl gefühlt, andenen ich Zeuge religiöser Riten geworden bin, seies in einer Moschee in Ägypten oder in einemTempel auf Bali mit dem süßen Duft der Opfer-gaben und den vielen tiefgläubigen Menschen. Dasalles hat mich tief beeindruckt. Aber ich bin katho-lisch und ich bleibe es auch, obwohl ich manchesin der Kirche recht kritisch sehe. Aber was mirnicht behagt, das mögen andere schon wiederganz anders empfinden. Mir tun eigentlich alle die-jenigen leid, die nur an Materielles glauben könnenund nicht an etwas, das ihnen wirklich Kraft undHoffnung gibt. In diesen Menschen muss doch einegroße Leere sein!

    Es gibt ein Wort des Dichters Hugo von Hoff-mannsthal: "Nur Künstler und Kinder sehen dasLeben, wie es ist."

    Das kann ich voll unterschreiben!

    Interview: Marius Langer

    Licht, 2011

  • 14 Himmel und Erde

    Nach innen horchen

    Schwester Hubertine Holzmayr,

    Drittordensschwester

    Geboren in Scheyern, 82 Jahre alt, ehemaligeGeneraloberin der Schwesternschaft der Kranken-fürsorge des Dritten Ordens, seit 2003 Haus-oberin im Schwesternerholungsheim in Schondorfam Ammersee.

    Schwester Hubertine, die Drittordensschwesternsind in Schondorf eine feste Institution. Man siehtsie in jedem Gottesdienst in der Kirche, immer inder dritten Bankrechts, man begegnetihnen beim Einkaufenim Dorf. Jeder kenntsie, aber viele fragensich, welcher Ordens-gemeinschaft sie denneigentlich angehören.

    Wir verehren den heili-gen Franziskus vonAssisi als unserenOrdensvater und ver-suchen, nach seinemIdeal unser Leben aus-zurichten. Doch wirsind kein Orden imengeren Sinn, sondernwir sind ein Verein, ge-nauer: eine Körper-schaft des öffentlichenRechts. Unser Gründer war ein Kapuzinerpatervom Kloster St. Anton in München, P. Petrus Eder.Er war Ordensdirektor des Dritten Ordens. Er hatdie Not gesehen, die um die Wende vom 19. zum20. Jahrhundert in München herrschte, und ineinem bewegenden Appell zur Hilfe für die Armenund Kranken aufgerufen. Aus diesem Impuls istdann unsere Schwesternschaft entstanden.

    Sie leben also nicht wie Ordensfrauen in strengerKlausur?

    P. Petrus Eder hat gewusst, dass die Schwesterneines Ordens der Krankenfürsorge nicht so strengleben können wie in einem Kloster. Die Schwesternmüssen ja ambulant in die Krankenpflege gehen,

    und da müssen sie oft tagelang und auch nachtsbei den Kranken sein und können nicht immerwieder ins Kloster zurückkehren zum gemein-schaftlichen Gebet. Wir haben keine Klausur, wirhaben auch keine ewigen Gelübde. Aber wir habenein Versprechen, das wir sehr ernst nehmen unddas alle zwei Jahre bei den Exerzitien erneuertwird. Und wie alle Ordensgemeinschaften leben wirnach den sogenannten Evangelischen Räten, dasheißt in Armut, Keuschheit und Gehorsam.

    Warum sind Sie denn damals in die Schwestern-schaft vom Dritten Orden eingetreten? WolltenSie schon immer in der Krankenfürsorge arbeiten?Oder stand der Wunsch nach einem Leben in einer

    geistlichen Gemein-schaft im Vorder-grund?

    Ich weiß noch sehr gut,im Alter von etwa 16oder 17 Jahren hatsich mir einfach derGedanke aufgedrängt,dass ich Gott dienenwill, dass ich ein gott-geweihtes Lebenführen will. Da wussteich aber noch nicht, zuwelchem Orden ichgehen will. Ich konntemich einfach nicht ent-scheiden. Unser Ju-gendpfarrer hat mirdann von der Schwes-ternschaft des Dritten

    Ordens in Nymphenburg erzählt, und da bin ichhellhörig geworden. Ich bin also nach München ge-fahren, um mich vorzustellen. Schon im Eingangdes Mutterhauses kam eine Schwester auf mich zuund fragte: Willst du vielleicht Schwester werden?Und da habe ich prompt gesagt: ja! Verstehen Sie,ich habe diese Schwestern zum ersten Mal ge-sehen, ich habe sie vorher nicht gekannt. Aber ichhabe sofort das Gefühl gehabt: da gehörst du hin!Dann habe ich Krankenpflege gelernt. Das hat mirauch zugesagt. Ich war immer glücklich, wenn icheinen Schwerkranken pflegen konnte, der einenwirklich gebraucht hat. Nach meiner Einkleidung1952 habe ich mich in die ambulante Kranken-pflege gemeldet. Ich war drei Jahre in Benedikt-beuern. Und danach habe ich wieder in unserem

  • Himmel und Erde 15

    Krankenhaus in München gearbeitet. Da bin ichdann sehr schwer erkrankt. Der Arzt hat mir zueinem Klimawechsel geraten, heraus aus demKrankenhaus, irgendwohin, wo frische Luft ist. Sokam ich 1960 nach Utting ans Kinderheim desLandkreises Landsberg. Hier ging es mir danngleich viel besser, und ich habe darum gebeten,bleiben zu können. Denn eigentlich sollte ich nachmeiner Genesung ja wieder zurück ans Kranken-haus. Aber so bin ich 27 Jahre lang in Utting ge-blieben. Dort hat es mir sehr gut gefallen. Ich habezwar gewusst, wir Schwestern können den Kindernkein Elternhaus ersetzen, aber wir wollten ihnenihr Leben so gut und unbeschwert machen, wie esmöglich war. Wir haben immer sehr viel Freude mitunseren Kindern gehabt. Und wir Uttinger Schwes-tern sagen immer, wenn wir uns treffen: Utting,das war unsere schönste Zeit! 1987 sind wir dannvon Utting abgezogen worden. Wegen des Perso-nalmangels wurden wir woanders gebraucht.

    Was haben Sie danach gemacht?

    Zunächst habe ich noch die Ausbildung zur Pflege-dienstleiterin absolviert und war dann in dieserFunktion an der Kinderklinik in Passau tätig. Da

    war ich gerade einmal eineinhalb Jahre, als eineneue Generaloberin unserer Schwesternschaft ge-wählt werden musste. Und was glauben Sie, wergewählt wurde? Ich! Das war 1991. Ich musstealso wieder einmal eine ganz neue Aufgabe be-wältigen. So stand ich bis 2003 an der Spitzeunserer Gemeinschaft. Das war nicht leicht. Aberin so einer Situation verlässt man sich einfach aufGottes Hilfe.

    Und dann sind Sie aber nach Schondorf ge-kommen?

    Ja, danach habe ich mich nach Schondorf ge-meldet. Der Ammersee war mir ja schon zurHeimat geworden, nach den 27 Jahren in Utting.Und hier kümmern wir uns um die vielen Kurse fürdie Mitarbeiter des Drittordenskrankenhauses inNymphenburg, die in unserem Haus am See statt-finden, um die Exerzitien und um die Urlaubs-schwestern.

    Sie sind ja nur noch zu zweit im Haus in Schon-dorf. Wie sieht denn das geistliche Leben einer sokleinen Gemeinschaft aus?

    Ehemaliges Kinderheim in Utting auf der Ludwigshöhe

  • 16 Himmel und Erde

    Wir besuchen die Hl. Messe, wo immer gerade eineist. Nur wenn ein Kurs im Hause ist, können wirmanchmal nicht gehen. Wir haben in der Frühunser Morgengebet, die Laudes, und nachmittagsbeten wir zusammen unsere Vesper, dann denRosenkranz und das Abendgebet. Auch wenn wirmeistens nur zu zweit sind, beten wir doch mit-einander im Wechsel, wie im Kloster. Das schätzeich schon sehr. Ich merke den Unterschied, wennich im Urlaub bin. Da wird man doch etwas nach-lässiger mit dem Beten. In der Gemeinschaft fälltes einem einfach leichter. Die Gemeinschaft gibteinem viel.

    Wie erfahren sie Gottes Gegenwart in Ihrem Alltaghier im Haus am See? Wo ist Ihnen Gott am nächs-ten?

    In der Eucharistie, in der Kirche. Wir haben ja hierim Haus eine eigene Kapelle mit dem Allerheiligs-ten. Und in der Früh, wenn ich wach werde, ist dererste Gedanke: Gott danken und ihn bitten, dassder Tag Gutes bringt. Wissen Sie, ich bin einMensch mit kurzen Gebeten, aber dafür bete ichoft. Ich könnte es nicht stundenlang in der Kirchekniend oder sitzend aushalten. Ich bin einfach einMensch, der auch schaffen will. Und ich finde, Gottist überall gegenwärtig. Ganz egal, wo ich bin,überall kann ich Gott begegnen. Auch in den Men-schen. Das ist ja nicht immer ganz leicht, gerade

    in unserem Beruf. Man ist da schon manchmalauch unangenehmen Kranken begegnet, mit denenes nicht ganz so einfach war. Wo es Überwindunggekostet hat, das Krankenzimmer zu betreten.Aber wie hat der hl. Franziskus gesagt: in jedemKranken soll man den leidenden Christus sehen!

    Wenn jemand, vielleicht eine junge Frau, Siefragen würde: was muss ich tun, um Gott inmeinem Leben einen festen Platz zu geben? Wel-chen Rat würden Sie ihr nach Ihrer Lebenserfah-rung geben?

    Nach innen horchen! Man muss nach innen hor-chen, dann bekommt man die Antwort, was manmachen soll. So habe ich es jedenfalls erlebt. Mirhat niemand gesagt, du könntest doch ins Klostergehen, das wäre doch was für dich. Ganz imGegenteil: Damals waren alle sehr überrascht, weilich doch so ein wildes Mädchen gewesen war. Ichhabe doch viel lieber mit meinen Brüdern gespieltals mit meinen Schwestern. Es musste sich einfachimmer was rühren. Und dennoch...

    Also, man muss auf seine innere Stimme hören. Esnützt nichts, wenn einen jemand zu irgendetwasdrängt. Es muss eine innere Berufung sein. Hor-chen Sie nach innen!

    Interview: Marius Langer

    Es gibt nur eine echte Frömmigkeit; falsche und törichte Weisen der Frömmigkeit hingegen gibt es viele. Wenn du

    eine falsche vor Augen hast, kannst du das Opfer einer bösen Täuschung werden und gar Gefallen finden an einer

    läppischen, abergläubischen Frömmelei, dem Zerrbild wahrer Frömmigkeit...

    Die wahre und lebendige Frömmigkeit setzt die Gottesliebe voraus; ja sie ist nichts anderes als recht verstandene

    Gottesliebe...

    Ich will keine fanatische, mürrische, melancholische, verärgerte und kopfhängerische Frömmigkeit, wohl aber eine

    sanftmütige, angenehme, friedliche, mit einem Wort eine ganz aufrichtige Frömmigkeit, die vor allem bei Gott, aber

    auch bei den Menschen Wohlgefallen findet.

    Die Wahrheit ist, dass echte Frömmigkeit nichts Gutes verdirbt, sondern alles verschönt und vollendet. Und wenn

    du einen Menschen siehst, der durch die Frömmigkeit in seinem gottgegebenen Beruf gehindert wird, so kannst du

    sicher sein, dass es falsche Frömmigkeit ist. Je mehr aber ein Mensch aus Religion und Beruf eine Einheit zuwege

    bringt, um so liebenswürdiger ist er, und um so leichter und selbstverständlicher ist ihm die Sorge für seine Familie,

    um so herzlicher ist die Liebe zwischen Mann und Frau...

    Es ist ein Irrtum, um nicht zu sagen, eine Ketzerei, eine Trennungslinie zu ziehen zwischen Frömmigkeit und Turn-

    platz, Frömmigkeit und Kaufladen, Frömmigkeit und Gesellschaft, Frömmigkeit und Haushaltung.“

    Hl. Franz von Sales (1609)

  • Spirituelle Angebote 17

    Spirituelle Angebote

    Abendstille –Auszeit für die Seele

    Diese spezielle Form von Andacht, die es erst seitOktober dieses Jahres gibt, will im Alltag eineOase bieten – eine Möglichkeit, mitten in derWoche innezuhalten, um in schweigsamer und be-sinnlicher Atmosphäre mit Gott und sich selbst inBerührung zu kommen. Elemente wie Stille, Gebet,leise Musik und kurze, eingestreute Texte bildenden Rahmen für diese Art der Begegnung. Die„Abendstille“ wird von Mitgliedern des Arbeitskrei-ses „Zukunft“ – eine der Arbeitsgemeinschaftenunserer Pfarreiengemeinschaft – gestaltet undfindet einmal monatlich im Altarraum der Heilig-Kreuz-Kirche statt. Um aber Erkältungen vorzu-beugen, werden wir während der kalten Winter-monate wohl auch mal in das obere Turmzimmerder Kirche ausweichen. Beginn ist immer um20:00 Uhr, die genauen Termine werden jeweilsrechtzeitig bekannt gegeben.Mit dem Zitat von Albert Einstein „Das schönsteErlebnis ist die Begegnung mit dem Geheimnis-vollen“ möchten wir alle einladen, die sich auf einesolche Begegnung gerne einlassen wollen.

    Spätschicht

    Christliche Spiritualität ist in ihrem tiefsten Wesengeprägt von einer persönlichen Beziehung zuJesus Christus. Diese „Jesus-Beziehung“ findenund leben wir in der persönlichen Begegnung mitihm. Das geschieht zum Beispiel durch das Hörenund Betrachten seines Wortes in meditativer Stille,im Suchen seiner Nähe und Gegenwart mittenunter den Menschen, im persönlichen und im ge-meinschaftlichen Gebet, in der Gesprächsgemein-schaft von Christusfreunden.

    In besonders tiefer Weise entsteht die Beziehungzu Jesus Christus in der Feier der Eucharistie. Diezentrale Feier des Glaubensgeheimnisses von Todund Auferstehung Jesu Christi schenkt uns dieganz persönliche Gegenwart des Herrn. Gemein-sam versammeln wir uns um ihn, wir werden stillund öffnen ihm unser Leben. Wir hören sein Wortund feiern mit den Engeln und Heiligen das öster-liche Geheimnis seines Todes und seiner Auferste-hung, wir empfangen ihn in der Kommunion undlassen uns von ihm senden als seine Freunde.Die monatliche „Spätschicht/Messe“ lädt ein, diepersönliche und gemeinsame Christus-Beziehungin der Eucharistiefeier bewusst zu feiern und zuteilen. Wir versammeln uns daher im Kreis um denAltar, dem Zeichen für Christus in unserer Mitte.Wir freuen uns, dass die erneuerte Messliturgiealle Anwesenden aktiv in das Geschehen mit

  • 18 Spirituelle Angebote

    hineinnimmt. Denn nicht der Priester allein bringtdas Messopfer dar! Alle Mitbetenden und Mit-opfernden tragen die Feier der Eucharistie mit!Dieser Gedanke wird an einer bestimmten Stelleder Eucharistiefeier besonders deutlich zum Aus-druck gebracht: im Allgemeinen Gebet oder denFürbitten. Darum geben wir hier viel Raum für freigesprochene Fürbitten und Dankrufe. Moderneschristliches Liedgut, Stille, bewusstes Hören undAuslegen der Schrifttexte, Empfang der heiligenKommunion in den Gestalten von Brot und Weinhelfen die Verbindung mit Christus aufzubauenund zu vertiefen.Nach dem Gottesdienst sind alle Mitfeiernden zueiner Begegnung/Agape ins Pfarrheim eingeladen.

    Gebet bewegt

    „Gebet bewegt“ lädt ein, sich vom aktuellenThema des Abends in mehrfacher Hinsicht be-wegen zu lassen: Texte aus der Bibel geben Im-pulse zum Hören, Stillwerden und Nachdenken. Inder Bewegung und im Tanz wird das Thema überdie Sprache des Körpers zum Ausdruck kommenund sich vertiefen. Im gemeinsamen Bewegen,Singen und Beten gibt es immer die Möglichkeit,auch persönliche und individuell formulierte An-liegen vor Gott zu bringen. Die geistliche Leitunghat Pfarrer Msgr. Heinrich Weiß, in die Bewegungführt Ursula Neuner. „Gebet bewegt“ ist ein ge-meinsamer Versuch, sich mit Leib und Seele aufeinen spirituellen Erfahrungsweg zu begeben.

    Taizé-Gebet

    Im Jahr 1940 kaufte Frère Roger im kleinen DorfTaizé in Frankreich ein Haus und gründete dort dieCommunauté de Taizé. Heute zählt die Commu-nauté de Taizé an die hundert Brüder: Katholikenund Mitglieder verschiedener evangelischer Kir-chen. Sie stammen aus über 25 Ländern. Durch ihrDasein selbst ist die Communauté ein konkretesZeichen der Versöhnung unter gespaltenen Chris-ten und getrennten Völkern. Die Brüder bestreitenihren Lebensunterhalt ausschließlich durch den Er-lös ihrer Arbeit.

    Mittelpunkt des Lebens der Brüder und aller Gäste,die Taizé besuchen, ist das gemeinsame Gebet amMorgen, am Mittag und am Abend. Die gemein-samen Gebete sind geprägt von kurzen, medita-tiven Gesängen, die mehrmals wiederholt werden.Mit Gesängen beten ist eine wesentliche Form derSuche nach Gott. Kurze, stets wiederholte Ge-sänge schaffen eine Atmosphäre, in der man ge-sammelt beten kann. Der oftmals wiederholte, auswenigen Wörtern bestehende und schnell erfassteGrundgedanke prägt sich allmählich tief ein.Meditatives Singen ohne jede Ablenkung machtbereit, auf Gott zu hören. Zwischen den Gesängenhören die Betenden das Wort Gottes und be-denken dies in einigen Momenten der Stille. In Ver-bundenheit mit den Brüdern aus Taizé und vielenMenschen auf der ganzen Welt lädt die Pfarreien-gemeinschaft Utting-Schondorf zum monatlichenTaizégebet in die romanische Jakobskirche inSchondorf ein.

  • Spirituelle Angebote 19

    Unterwegs zu Gott

    Oft fällt es uns Menschen schwer, im Alltag Gottzu suchen und zu finden. Bereits in den erstenJahrhunderten sind Menschen aufgebrochen, sindaus dem Alltag herausgetreten und haben sich alsWallfahrer und Pilger auf den Weg gemacht, umGott zu begegnen. Bis heute gehören Pilgerfahr-ten zum Leben vieler Menschen und auch vielerPfarreien.Ein wichtiges Element ist bei einer Pilgerreise –neben Stille und Gebet – auch die Gemeinschafts-erfahrung. Pilger tun sich zusammen, um auf demoft mühsamen Weg zu singen und zu beten. Indieser Gemeinschaft drückt sich für sie eine leben-dige Kirche aus. Viele Pilger schöpfen aus einersolchen gemeinsamen Glaubenserfahrung eineStärkung ihres Glaubens sowie Kraft für den All-tag. Wallfahrten geben kranken Menschen auchHoffnung auf Genesung. Auch in der Pfarreienge-meinschaft Utting-Schondorf hat das Pilgern sei-nen festen Platz und eine lange Tradition. Gemein-same Wallfahrten nach Grafrath, Andechs und Alt-ötting führen uns an bedeutende Glaubensorteund wollen uns helfen, Gott zu begegnen undKirche als lebendige Gemeinschaft zu erleben.

    Nacht der offenen Kirchen

    Für viele Menschen sind Kirchen Orte, an denen siezur Ruhe kommen und sich eine Auszeit von ihremAlltag nehmen können. In Schondorf, Utting undHolzhausen haben wir sieben Kirchen, die durchihre je eigene Geschichte und Atmosphäre Men-schen ansprechen und zum Eintreten einladen.Diese Kirchen sind in Stein gefasste Zeichen derGegenwart Gottes und laden uns immer wiederein, Gott und den Menschen zu begegnen. Diese Begegnung geschieht in ganz verschiedenerWeise bei Tanz, Musik, Gesang, Stille, Anbetung,Gottesdienst, Lesung und Gespräch. Am 1. Juli2011 waren alle Kirchen in Schondorf, Utting undHolzhausen von 20 bis 24 Uhr geöffnet und habendie Menschen eingeladen, sich eine AUSZEIT für dieSeele zu gönnen. Zahlreiche Menschen haben die„Nacht der offenen Kirchen“ durch ihr Mitwirkenund ihre Teilnahme zu einem sehr bewegendenund ergreifenden Erlebnis der Begegnunggemacht. In dieser „Nacht der offenen Kirchen“haben sich Himmel und Erde berührt und unsunsere Kirchenräume ganz neu erfahren lassen. Imkommenden Jahr wird es wieder eine „Nacht deroffenen Kirchen“ geben. Dazu laden wir Sie heuteschon herzlich ein.

    Radwallfahrt der Firmlinge nach Grafrath, Mai 2011

    Unterwegs sein genügt nicht.Irgendwann bewusst aufbrechen,irgendwann erfüllt zum Ziel gelangen, das macht den Sinn.

    Carola Matthiesen

  • 20 Hätten Sie‘s gewusst?

    Hätten Sie‘s gewusst?Das II. Vatikanische Konzil

    Das Fenster zur Welt aufreißen

    Vor 50 Jahren wurde das II. VatikanischeKonzil einberufen.Eine Mischung von Freude und Entsetzen machtesich breit, als Papst Johannes XXIII. am 25.Dezember 1961 offiziell das Zweite VatikanischeKonzil einberief. Voraus ging die für viele völligüberraschende Absicht des Papstes, die Kirche„für die Lösung der gegenwärtigen Probleme ge-eigneter zu machen“, wie es im offiziellen Text derEinberufung heißt. Für die einen schürte dieser Schritt eine lang ge-hegte Hoffnung, endlich zu weitreichenden Refor-men zu kommen. Für die anderen, überwiegendKardinäle der Kurie, löste diese Ankündigung dieFurcht aus, an Einfluss und Macht zu verlieren.Einige von ihnen hatten vergeblich versucht, denvermeintlichen „Übergangspapst“ Johannes XXIII.von seinem Ansinnen abzubringen, ein Konzil an-zuberaumen. Aber Johannes sah es als die wich-tigste Aufgabe seines Pontifikates an, das „Fens-ter zur Welt“ aufzureißen. „Aggiornamento“, das „Heutigwerden“ der Kirche,wurde zum Motto des Konzils. Damit war und istkeine Anpassung an den Zeitgeist gemeint. Viel-mehr sollte die Kirche eine Sprache sprechen,welche die gegenwärtigen Menschen verstünden.Die Botschaft des Evangeliums sollte für die Men-schen von heute greifbar und aktuell werden.

    Aus der Rede von Papst Johannes XXIII. zurEröffnung des II. Vatikanischen Konzils am11. Oktober 1962:In der täglichen Ausübung Unseres apostoli-schen Hirtenamtes geschieht es oft, dass bis-weilen Stimmen solcher Personen Unser Ohrbetrüben, die zwar von religiösem Eifer bren-nen, aber nicht genügend Sinn für die rechteBeurteilung der Dinge noch ein kluges Urteilwalten lassen. Sie meinen nämlich, in den heu-tigen Verhältnissen der menschlichen Gesell-schaft nur Untergang und Unheil zu erkennen.Sie reden unablässig davon, dass unsere Zeitim Vergleich zur Vergangenheit dauernd zumSchlechteren abgeglitten sei. Sie benehmensich so, als hätten sie nichts aus derGeschichte gelernt, die eine Lehrmeisterin desLebens ist, und als sei in den Zeiten frühererKonzilien, was die christliche Lehre, die Sittenund die Freiheit der Kirche betrifft, alles sauberund recht zugegangen.

    Wir aber sind völlig anderer Meinung als dieseUnglückspropheten, die immer das Unheil voraus-sagen, als ob die Welt vor dem Untergange stün-de. In der gegenwärtigen Entwicklung dermenschlichen Ereignisse, durch welche dieMenschheit in eine neue Ordnung einzutretenscheint, muss man viel eher einen verborgenenPlan der göttlichen Vorsehung anerkennen. Die-ser verfolgt mit dem Ablauf der Zeiten, durch dieWerke der Menschen und meist über ihre Erwar-tungen hinaus sein eigenes Ziel, und alles, auchdie entgegengesetzten menschlichen Interessen,lenkt er weise zum Heil der Kirche.

    Aus der Pastoralkonstitution über die Kirche in der Welt von heute (Gaudium et Spes)Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute, besonders der Armen und Bedräng-ten aller Art, sind auch Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Jünger Christi. Und es gibt nichtswahrhaft Menschliches, das nicht in ihren Herzen seinen Widerhall fände. Ist doch ihre eigene Gemein-schaft aus Menschen gebildet, die, in Christus geeint, vom Heiligen Geist auf ihrer Pilgerschaft zumReich des Vaters geleitet werden und eine Heilsbotschaft empfangen haben, die allen auszurichtenist. Darum erfährt diese Gemeinschaft sich mit der Menschheit und ihrer Geschichte wirklich engstensverbunden.

  • Hätten Sie‘s gewusst? 21

    Aus der Dogmatischen Konstitution überdie Kirche (Lumen Gentium), Das VolkGottesDieses messianische Volk hat zum HaupteChristus, "der hingegeben worden istwegen unserer Sünden und auferstanden istum unserer Rechtfertigung willen" (Röm4,25) und jetzt voll Herrlichkeit im Himmelherrscht, da er den Namen über allenNamen erlangt hat. Seinem Stande eignetdie Würde und die Freiheit der Kinder Got-tes, in deren Herzen der Heilige Geist wie ineinem Tempel wohnt. Sein Gesetz ist dasneue Gebot (vgl. Joh 13,34), zu lieben, wieChristus uns geliebt hat. [...] So ist denndieses messianische Volk, obwohl es tat-sächlich nicht alle Menschen umfasst undgar oft als kleine Herde erscheint, für dasganze Menschengeschlecht die unzerstör-bare Keimzelle der Einheit, der Hoffnungund des Heils. Von Christus als Gemein-schaft des Lebens, der Liebe und der Wahr-heit gestiftet, wird es von ihm auch alsWerkzeug der Erlösung angenommen undals Licht der Welt und Salz der Erde (vgl. Mt5,13-16) in alle Welt gesandt.

    Aus der Erklärung über das Verhältnis der Kirchezu den nichtchristlichen Religionen (Nostra aeta-te)Die Menschen erwarten von den verschiedenen Reli-gionen Antwort auf die ungelösten Rätsel desmenschlichen Daseins, die heute wie von je die Her-zen der Menschen im Tiefsten bewegen: Was ist derMensch? Was ist Sinn und Ziel unseres Lebens? Wasist das Gute, was die Sünde? Woher kommt dasLeid, und welchen Sinn hat es? Was ist der Wegzum wahren Glück? Was ist der Tod, das Gerichtund die Vergeltung nach dem Tode? Und schließlich:Was ist jenes letzte und unsagbare Geheimnis unse-rer Existenz, aus dem wir kommen und wohin wirgehen?

    Von den ältesten Zeiten bis zu unseren Tagen fin-det sich bei den verschiedenen Völkern einegewisse Wahrnehmung jener verborgenen Macht,die dem Lauf der Welt und den Ereignissen desmenschlichen Lebens gegenwärtig ist, und nicht sel-ten findet sich auch die Anerkenntnis einer höchs-ten Gottheit oder sogar eines Vaters. Diese Wahr-nehmung und Anerkenntnis durchtränkt ihr Lebenmit einem tiefen religiösen Sinn.

    Die katholische Kirche lehnt nichts von alledem ab,was in diesen Religionen wahr und heilig ist. Mit auf-richtigem Ernst betrachtet sie jene Handlungs- undLebensweisen, jene Vorschriften und Lehren, diezwar in manchem von dem abweichen, was sie sel-ber für wahr hält und lehrt, doch nicht selten einenStrahl jener Wahrheit erkennen lassen, die alle Men-schen erleuchtet.

    Aus der Erklärung über die Religionsfrei-heit (Dignitatis Humanae)Das Vatikanische Konzil erklärt, dass diemenschliche Person das Recht auf religiöseFreiheit hat. Diese Freiheit besteht darin,dass alle Menschen frei sein müssen vonjedem Zwang sowohl von Seiten Einzelnerwie gesellschaftlicher Gruppen wie jeglichermenschlichen Gewalt, so dass in religiösenDingen niemand gezwungen wird, gegensein Gewissen zu handeln, noch darangehindert wird, privat und öffentlich, alseinzelner oder in Verbindung mit anderen -innerhalb der gebührenden Grenzen - nachseinem Gewissen zu handeln. Ferner erklärtdas Konzil, das Recht auf religiöse Freiheitsei in Wahrheit auf die Würde der menschli-chen Person selbst gegründet, so wie siedurch das geoffenbarte Wort Gottes unddurch die Vernunft selbst erkannt wird.

    Aus der dogmatischen Konstitution über die Kir-che (Lumen Gentium):Die geweihten Hirten aber sollen die Würde und Ver-antwortung der Laien in der Kirche anerkennen undfördern. Sie sollen gern deren klugen Rat benutzen,ihnen vertrauensvoll Aufgaben im Dienst der Kircheübertragen und ihnen Freiheit und Raum im Handelnlassen, ihnen auch Mut machen, aus eigener Initia-tive Werke in Angriff zu nehmen. Mit väterlicherLiebe sollen sie Vorhaben, Eingaben und Wünsche,die die Laien vorlegen, aufmerksam in Christus inErwägung ziehen. Die gerechte Freiheit, die allen imirdischen bürgerlichen Bereich zusteht, sollen dieHirten sorgfältig anerkennen.

    _NEW#4_NEW#3_NEW#3

  • 22 Hätten Sie‘s gewusst?

    Aus der Erklärung über das Verhältnisder Kirche zu den nichtchristlichen Reli-gionen (Nostra aetate)Bei ihrer Besinnung auf das Geheimnis derKirche gedenkt die Heilige Synode desBandes, wodurch das Volk des NeuenBundes mit dem Stamme Abrahams geist-lich verbunden ist. So anerkennt die Kir-che Christi, dass nach dem HeilsgeheimnisGottes die Anfänge ihres Glaubens undihrer Erwählung sich schon bei den Patriar-chen, bei Moses und den Propheten fin-den. (...)

    Die Kirche hat auch stets die Worte desApostels Paulus vor Augen, der von sei-nen Stammverwandten sagt, dass "ihnendie Annahme an Sohnes Statt und dieHerrlichkeit, der Bund und das Gesetz, derGottesdienst und die Verheißungen gehö-ren wie auch die Väter und dass aus ihnenChristus dem Fleische nach stammt"(Röm 9,4-5), der Sohn der Jungfrau Maria.

    Da also das Christen und Juden gemein-same geistliche Erbe so reich ist, will dieHeilige Synode die gegenseitige Kenntnisund Achtung fördern, die vor allem dieFrucht biblischer und theologischer Stu-dien sowie des brüderlichen Gesprächesist. Obgleich die jüdischen Obrigkeiten mitihren Anhängern auf den Tod Christigedrungen haben, kann man dennoch dieEreignisse seines Leidens weder allendamals lebenden Juden ohne Unterschiednoch den heutigen Juden zur Last legen.(...)

    Im Bewusstsein des Erbes, das sie mit denJuden gemeinsam hat, beklagt die Kirche,die alle Verfolgungen gegen irgendwelcheMenschen verwirft, nicht aus politischenGründen, sondern auf Antrieb der religiö-sen Liebe des Evangeliums alle Hassaus-brüche, Verfolgungen und Manifestationendes Antisemitismus, die sich zu irgendei-ner Zeit und von irgend jemandem gegendie Juden gerichtet haben.

    Aus dem Dekret über das Laienapostolat(Apostolicam actuositatem):Als Teilnehmer am Amt Christi, des Priesters,Propheten und Königs, haben die Laien ihrenaktiven Anteil am Leben und Tun der Kirche.Innerhalb der Gemeinschaften der Kirche ist ihrTun so notwendig, dass ohne dieses auch dasApostolat der Hirten meist nicht zu seiner vol-len Wirkung kommen kann. wie jene Männerund Frauen, die Paulus in der Verkündigungdes Evangeliums unterstützt haben (vgl. Apg,18.26; Röm ,3), ergänzen Laien von wahrhaftapostolischer Einstellung, was ihren Brüdernfehlt; sie stärken die Hirten und das übrigegläubige Volk (vgl. 1 Kor ,17-18). (...)

    Bischöfe und Pfarrer sowie die übrigen Priesterdes Welt- und Ordensklerus mögen sich vorAugen halten, dass das Recht und die Pflichtzur Ausübung des Apostolates allen Gläubigen,Klerikern und Laien, gemeinsam ist und dassauch die Laien bei der Auferbauung der Kircheeine ihnen eigentümliche Aufgabe haben.(...)

    Aus der Erklärung über das Verhältnis derKirche zu den nichtchristlichen Religionen(Nostra aetate)Wir können aber Gott, den Vater aller, nichtanrufen, wenn wir irgendwelchen Menschen,die ja nach dem Ebenbild Gottes geschaffensind, die brüderliche Haltung verweigern. DasVerhalten des Menschen zu Gott dem Vaterund sein Verhalten zu den Menschenbrüdernstehen in so engem Zusammenhang, dass dieSchrift sagt: "Wer nicht liebt, kennt Gottnicht" (1 Joh4,8). So wird also jeder Theorieoder Praxis das Fundament entzogen, die zwi-schen Mensch und Mensch, zwischen Volk undVolk bezüglich der Menschenwürde und derdaraus fließenden Rechte einen Unterschiedmacht. Deshalb verwirft die Kirche jede Diskri-minierung eines Menschen oder jeden Gewalt-akt gegen ihn um seiner Rasse oder Farbe, sei-nes Standes oder seiner Religion willen, weildies dem Geist Christi widerspricht.

    http://www.uibk.ac.at/theol/leseraum/bibel/1joh4.html

  • Hätten Sie‘s gewusst? 23

    Hallo Kinder!

    Habt ihr nicht Lust, eure eigene Weihnachtskrippe zu basteln und aufzustellen? Kein Problem. Hier ist die Vorlage!Schneidet die Figuren sorgfältig entlang der schwarzen Umrandungslinien aus. Lasst euch ruhig Zeit dabei. Ihr könntden Ausschneidebogen auch vorher auf festeren Karton kleben, dann halten die Figuren nachher besser. Die Steh-falze unten werden umgeklappt: der mittlere nach vorne, die beiden weißen nach hinten. Um die Standfestigkeit zuerhöhen, werden die einzelnen Figuren mit ihren Falzen auf einen Boden aus Pappe geklebt.

    Viel Spaß beim Basteln und Spielen!

  • 24 Unsere Pfarrfamilie

    Unsere Pfarrfamilie

  • Unsere Pfarrfamilie 25

  • 26 Was war los?

    Was war los?

    Erstkommunion Unter dem Leitwort „Jesus, die Quelle desLebens“ bereiten sich 20 Kinder aus Utting und 24 Kinder aus Schondorf in den kommenden Monatenauf den Empfang der Heiligen Kommunion vor.Die Feier der Erstkommunion findet am Sonntag,22. April 2012 um 10:00 Uhr in der Kirche HeiligKreuz Schondorf und am Sonntag, 29. April 2012um 10:00 Uhr in der Kirche Mariä HeimsuchungUtting statt.

    Firmung

    Am 10. Juni

    2011 haben 3

    9 Jugendliche

    aus

    Utting und Scho

    ndorf durch Bis

    chof em. Dr. Vik

    -

    tor Josef Dam

    mertz das Sakr

    ament der Firm

    ung

    empfangen. De

    r gemeinsame G

    ottesdienst und

    die

    Spendung des

    Sakramentes d

    er Firmung war

    für

    die jungen Chris

    tinnen und Chri

    sten ein wichtig

    er

    und schöner Sc

    hritt auf ihrem

    Glaubensweg.

    Von ganzen Her

    zen wünschen w

    ir ihnen weiterh

    in

    die Kraft des H

    eiligen Geistes u

    nd Gottes Sege

    n

    für ihren weiter

    en Lebensweg!

    Die nächste Fi

    rmung findet in

    der Pfarreieng

    e-

    meinschaft Ut

    ting-Schondorf

    für die kath

    oli-

    schen Jugendlic

    hen der 6. un

    d 7. Klassen a

    us

    Schondorf und

    Utting im Früh

    sommer 2013 st

    att.

    Einladung und

    Anmeldung zur

    Firmvorbereitu

    ng

    und Firmung ab S

    eptember 2012

    !

    Schondorfer Minis – und die, die eswerden wollen – im frisch renovier-ten unteren Turmzimmer der Hei-lig–Kreuz–Kirche

    Sternsingeraktion 2012„Die Sternsinger kommen!“ heißt es am 6. Januar 2012in Schondorf, Utting, Holzhausen und Achselschwang.Mit dem Kreidezeichen „20*C+M+B+12“ bringen dieMädchen und Jungen in den Gewändern der HeiligenDrei Könige den Segen „Christus segne dieses Haus“ zuden Menschen und sammeln für Kinder in Not.

    „Klopft an Türen, pocht auf Rechte!“ heißt das Leitwortder 54. Aktion Dreikönigssingen, das aktuelle Beispiel-land ist Nicaragua. 1959 wurde die Aktion erstmalsgestartet. Inzwischen ist das Dreikönigssingen die welt-weit größte Solidaritätsaktion, bei der sich Kinder fürKinder in Not engagieren. Sie wird getragen vom Kinder-missionswerk „Die Sternsinger“ und vom Bund der Deut-schen Katholischen Jugend (BDKJ). Jährlich können mitden Mitteln aus der Aktion mehr als 2.100 Projekte fürNot leidende Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien,Ozeanien und Osteuropa unterstützt werden.Damit die Sternsinger in Schondorf, Utting und Holz-hausen alle Haushalte besuchen können, benötigen wirviele Kinder und Jugendliche, die die Sternsingeraktion2012 unterstützen. Ganz herzlich laden wir alle Kinderund Jugendliche ab der 3. Klasse ein, bei der Sternsin-geraktion am 6. Januar 2012 mitzumachen. Wenn DuLust und Zeit hast, dann melde Dich bei

    Stefan WegeleTel. 08806-7907

    oder bei

    Gemeindereferent Richard [email protected]. 08192-99 83 17

  • Was war los? 27

    Zahlen über Zahlen

    25-jähriges Jubiläum

    Am 15. Januar vor 2

    5 Jahren hat Karl P

    oos

    seinen Dienst als Me

    sner in der Pfarrkir

    che

    Heilig Kreuz in Sch

    ondorf begonnen. G

    anz

    herzlich danken wir

    ihm für seinen tre

    uen

    und zuverlässigen D

    ienst und wünschen

    ihm

    weiterhin viel Freud

    e an seiner Arbeit u

    nd

    Gottes Segen.

    Am Sonntag, den 2

    9. Januar 2012, wol

    len

    wir Herrn Poos im

    Gottesdienst um 10

    :30

    Uhr in der Heilig K

    reuz Kirche zu dies

    em

    Jubiläum gratulieren

    .

    Einnahmen / Ausgaben Mariä Heimsuchung Utting für das Jahr 2010

    Heilig Kreuz Schondorffür das Jahr 2010

    Einnahmen in Euro in EuroGebundene Kollekten(z. B. Adveniat, Misereor)

    6.674,00 8.122,05

    Freie Kollekten 10.813,82 12.758,23Sternsingeraktion 11.059,00 2.400,00Caritas Haussammlung(1/3 für die Pfarrei)

    10.455,00 Hier fand keine Haussammlung statt

    Kirchgeld 14.644,00 wird nicht erhobenZuschuss der Bischöflichen Finanzkammer

    64.525,00 4.374,00 für Pfarrheim 5.000,00 für St. Leonhard 3.000,00 für St. Ulrich Holzhausen

    13.345,67 25.000,00 außerordentlicher

    Haushalt

    Besondere Spenden 5.550,00 für Kindergarten 9.966,00 für Jugendarbeit von der ehem.

    Landjugend Utting 2.000,00 von Leonhardiverein 2.500,00 von Gemeinde Utting

    5.160,00 für Erhalt der Kirche

    Ausgaben in Euro in Euro 2.685,00 für Heizungspumpe

    Mariä Heimsuchung 2.182,00 für Heizung Sakristei 10.215,00 für Holzwurmbekämpfung

    St. Leonhard

    7.589,94 für St. Anna 1.746,92 für Heilig Kreuz (Turm) 939,51 für St. Jakob 69.466,44 für Pfarrhaus

  • 28 Was war los?

    Bergauf-bergab im Allgäu

    Jugendwochenende in den Bergen1. TagAm Freitag, den 21.Oktober 2011 ging es los, inRichtung Allgäu. Wir fuhren mit zwei Kleinbussenund einem Pkw erst über die Autobahn, danndurch viele, viele kleine Orte. Wir, das waren 15 Kinder und Jugendliche derkatholischen Pfarreiengemeinschaft Utting-Schon-dorf und drei recht volljährige Begleiter: Frau SilviaKettler, Frau Andrea Weißenbach und Herr RichardFerg. So fuhren wir dann also mit großen Koffernund viel Proviant im Ge-päck durch die sichstetig verändernde Land-schaft. Auf der Fahrtwurde gespielt – nichtnur Brett- und Quatsch-spiele, sondern auchHandy- und Videogames.Ein paar Versuche, mit-einander zu singen, wur-den bald wieder aufge-geben, mangels Einigungauf einen passendenSong.Bald kam eine lang ge-zogene Passstraße, einerder wenigen Fahrwege,um das abgelegene Ört-chen in den Bergen zuerreichen. Die 16%igeSteigung machte mei-nem Magen etwas zu schaffen. Doch ich glaube,ich war nicht der einzige, der am Ende bleich, abererleichtert aus dem Bus kletterte. Bald darauffolgte der Einzug in das Franziskushaus der Diö-zese Augsburg in Balderschwang. Der Heimleiterzeigte uns den Trockenraum, wo wir unsereSchuhe und Jacken wechseln bzw. anziehen konn-ten. Dies wurde auch gleich gemacht, da in demSelbstversorgerhaus Hausschuhe obligatorischwaren. Mit Geächze und Gekeuche wurden dannschwere und leichte, kleine und große, nützlicheund ... nun ja, das Gepäck halt, die drei Stock-werke hochgeschleppt. Bevor die Zimmergemein-schaften eingeteilt und die Betten bezogen waren,versammelten wir uns im Gemeinschaftsraum. Der

    Leiter erklärte dann dies und das ... Genauereskann ich nicht berichten, ab Stichpunkt 156 warich schon eingeschlafen. Schließlich wurden wir dann in Gruppen auf dieZimmer verteilt. Meine Zimmergenossen wolltenalle oben in den Doppelstockbetten schlafen, wasmir nur recht war: keiner von ihnen war Bett-nässer. Jetzt wurden wir Zeugen eines atemberau-benden Ausblicks: von den Zimmerfenstern auskonnte man das Gipfelkreuz und die Landschaftrund um den Gelbhansekopf sehen! Dann versammelten wir uns wieder im Gemein-schaftsraum. Erste Kennenlernspiele wurden ge-startet und gemeinsame Vorlieben entdeckt, zum

    Beispiel Saxofonspielen.Nach einem leckerenAbendessen (und miteiner kritischen Tee-Testerin namens FrauKettler), wurden dieKüchendienste eingeteilt.Danach konnten wir unsfrei beschäftigen. Da imErdgeschoss ein Freizeit-raum mit Tischtennis-platten und zwei… na ja,eineinhalb Kickertischenwar, fehlte es nicht anAbwechslung. Und umden Abend schön aus-klingen zu lassen, er-kundeten wir gemeinsamdas Dörfchen. Groß wares nicht gerade: zweiPensionen, eine HandvollHotels, ein Tante-Emma-

    Laden, die Kirche und ein Skisportgeschäft. Und inder Nähe, hörte ich, gab es auch noch einenkatholischen Radiosender, nämlich Radio Horeb.

    2. TagUnd am nächsten Morgen? Fehlten drei Personen!!!Kleiner Scherz am Rande, keine Sorge! Morgensum acht saßen wir alle wieder hellwach, frisch ge-waschen und gekleidet vollzählig am Tisch. Es gabEier, Wurst, Käse, Butter, Semmeln und Cornflakesund, nicht zu vergessen, Kakao, Kaffee, Saft, Teeund Milch. Danach ging der Küchendienst an dieArbeit. Wir alle packten unsere Brotzeitboxen undfüllten unsere Trinkflaschen. Als wir uns aber nochwarm anziehen mussten, war klar, wohin uns der

  • Was war los? 29

    Tag führen würde: auf Monsterjagd! Nein, nein, garnicht wahr. Aber wir sollten heute noch den ge-fürchteten, tückischen und gefährlichen Aufstiegauf den 1.440 Meter hohen Gelbhansekopf wagen!Nun, um Ihnen, geneigter Leser, die Schilderungeines langen Weges der Qualen, der vollständigenErschöpfung, kalter Füße, nasser Handschuhe undeiner verlorenen Brille zu ersparen, fahre ich ander Stelle fort, als wir oben angekommen waren:stolz und halb erfroren stellten wir uns neben demGipfelkreuz auf und blickten weit hinunter ins Tal.Ich kramte zunächst meine Brotzeit hervor, bevorich ein paar Fotos machte – machen ließ, meineich. Das eherne Kreuz mit der Aufschrift „Gelb-hansekopf 1.440 m“ (der Berg heißt wirklich so,das können Sie googeln) war mir recht klein vor-gekommen, als ich es von unten betrachtet hatte.Doch es ist tatsächlich drei bis vier Meter hoch! Der Abstieg war vergleichsweise leicht, aber dieSonne schien kräftig vom Himmel, sodass wirmächtig ins Schwitzen kamen. Wir fanden nur einpaar Ötzis, die eigentlich Gelbhansis oder Gelbhan-seköpfle heißen sollten, dann waren wir endlichunten. Unsere Gefühle waren zwiespältig: die einenriefen „Geschafft!“ oder „Wieder einen Berg ge-meistert!“, während die anderen, und ich gehörtedazu, eher dachten: „Endlich duschen!“ Und dann:„Kuuuchen!“Tja, die Dusche war eine einzige Enttäuschung, dasie nur zwei Einstellungen hatte: zehn Sekundenangedeutet warm oder saukalt. Außerdem ging siealle dreißig Sekunden aus.

    Dafür erfreuten der Kuchen, die Muffins undKaffee und Tee umso mehr. Und so lebten siedenn gesättigt und glücklich bis ans Ende ihrerTage… Dann begannen wir mit einem Tischtennis- undeinem Kickerturnier. Alle kämpften hart, der eineoder andere sogar fair, und schließlich standen die

    Sieger fest. Ihre Namen? Habe ich vergessen. Da-nach war wieder Freizeit. Manche bestaunten diezwölf Meter hohe Kletterwand außen am Haus,während andere ein Bolzturnier begannen. Dasmuss man sich als eine Mischung mehrerer Sport-arten vorstellen: in dem nicht übermäßig großenFreizeitraum wurden zwei Tore aufgebaut. DieRegeln waren kompliziert. Die Torwarte durftenauch mit der Hand Tore werfen, der Rest musstekicken. Klingt doch wie Fußball, oder? Aber dasänderte sich bald. Denn bei der Manndeckung waralles außer Knochenbrechen erlaubt. Da beide Torwarte Taekwondo oder Karate be-herrschten und im jeweils anderen den einzigakzeptablen Gegner sahen, artete das Spiel schnellin einen großen Kampf aus. Danach versammelten wir uns wie jeden Morgenund jeden Abend zu einer Besinnungsrunde. Eswurden Lieder gesungen und ein paar Gedankenzum Thema „Jesus heilt die Kranken“ ausge-tauscht. Und später stand eine Nachtwanderungmit Fackeln an. Diese sollte eigentlich wieder aufden Berg hinauf führen, doch unsere kalten Füßesprachen eindeutig dagegen. Und auch in dieser Nacht schliefen alle tief undfest.

    3. TagAm nächsten Morgen hieß es, mit schmerzendenMuskeln packen, aufräumen, putzen und Bett-wäsche zusammenlegen. Aber erst nach demFrühstück. Es war Sonntag, da wollten wir natür-lich Gottesdienst feiern. Also wurden Gruppen ein-geteilt, die Lesungen, Lieder und Texte vorberei-ten sollten. 20 Minuten später versammelten wiruns im Besinnungsraum.

  • 30 Was war los?

    Nach der Begrüßung folgte als Lesung der Psalmvom guten Hirten, bald darauf die Bergpredigt alsEvangelium. Danach Predigt und Fürbitten, dazwi-schen immer wieder Gesang. Zu guter Letzt fass-ten drei Gruppen das Wochenende mithilfe von Bil-dern, Pantomimen und einem schriftlichen Berichtzusammen. Nach unserem Wortgottesdienst war es Zeit fürdie heiß ersehnte Schnitzeljagd! Überall auf demGelände waren 21 Zettel mit Fragen versteckt. DieAntworten sollten jeweils einen Lösungsbuch-staben ergeben. Hatte man alle gefunden, mussteman nur noch einen kniffligen Satz daraus bauen.Erst als meine Gruppe mit einer anderen eine Alli-anz gebildet hatte und wir uns die letzten Buch-staben kauften, kam der Satz heraus: „DasWochenende war schön“. Und das war es wirklich.

    Marian Langer (13 Jahre)

    GPGR aktuell

    Wer ist Gott für mich? Wo bin ich ihm in meinemLeben begegnet? Was brennt in mir? - Fragen wiediese bestimmten das Klausur-Wochenende desGesamtpfarrgemeinderates in Freising. Es war eineetwas andere GPGR-Klausur, ohne programma-tische Arbeit, dafür mit vielen spirituellen Im-pulsen.Die Klausur begann am Freitagabend mit einer An-dacht zur Tauferneuerung, die die Pfarrgemeinde-räte in ihrer Berufung als getaufte und gefirmteChristen bestärken sollte. Danach konnte dannjeder und jede für sich der Gegenwart Gottes imeigenen Leben nachspüren. Nach der Komplet in

    der Hauskapelle des Pallotti-Hauses klang derAbend in einer gemütlichen und sehr fröhlichenRunde aus – beim einen früher, beim anderen eherspäter.Der Samstagvormittag stand ganz im Zeichenintensiver und für alle bewegender Gespräche inKleingruppen. Es entstand ein lebendiger Aus-tausch über persönliche Gotteserfahrungen, darü-ber, was dem Einzelnen Glauben bedeutet und dieFrage, wie Gottes Gegenwart durch das eigeneLeben und Handeln sichtbar gemacht werdenkann.Ein weiterer Baustein des Vormittags waren dieeigenen Talente und Fähigkeiten, die es sich be-wusst zu machen galt. Genauso wie die Frage, wasdem Einzelnen im Leben wirklich wichtig ist. DieGeschichte vom Krug, der zunächst mit großenSteinen gefüllt wird und damit scheinbar voll ist,dann aber mit Kieselsteinen, Sand und Wasserimmer weiter aufgefüllt wird, sollte aufzeigen,dass es zuerst um die großen Steine geht, also umdas Wichtigste im Leben, denn wenn diese nichtzuerst in den Krug gelegt werden, bekommt mansie nicht mehr hinein. Diese Gewichtung wurde

    ganz anschaulich, als jeder seinen persönlichen"Krug" mit farbigem Sand füllen konnte. Jede derFarben steht für etwas, was das Leben des Einzel-nen ausmacht, wofür er Zeit investiert oder auchinvestieren muss.Ein Gottesdienst in der Hauskapelle und ein ge-meinsames Abendessen schloss dann die für allebereichernde Klausur des Gesamtpfarrgemeinde-rates ab.

    Andrea Weißenbach

    http://www.pg-utting.de/Download/download/artikel/node-810-gpgr-klausur-freising/klausur1132gr.jpghttp://www.pg-utting.de/Download/download/artikel/node-810-gpgr-klausur-freising/klausur1132gr.jpghttp://www.pg-utting.de/Download/download/artikel/node-810-gpgr-klausur-freising/klausur1132gr.jpghttp://www.pg-utting.de/Download/download/artikel/node-810-gpgr-klausur-freising/klausur1132gr.jpghttp://www.pg-utting.de/Download/download/artikel/node-810-gpgr-klausur-freising/klausur1132gr.jpghttp://www.pg-utting.de/Download/download/artikel/node-810-gpgr-klausur-freising/klausur1132gr.jpghttp://www.pg-utting.de/Download/download/artikel/node-810-gpgr-klausur-freising/klausur1132gr.jpghttp://www.pg-utting.de/Download/download/artikel/node-810-gpgr-klausur-freising/klausur1132gr.jpghttp://www.pg-utting.de/Download/download/artikel/node-810-gpgr-klausur-freising/klausur1132gr.jpghttp://www.pg-utting.de/Download/download/artikel/node-810-gpgr-klausur-freising/klausur1132gr.jpghttp://www.pg-utting.de/Download/download/artikel/node-810-gpgr-klausur-freising/klausur1132gr.jpghttp://www.pg-utting.de/Download/download/artikel/node-810-gpgr-klausur-freising/klausur1132gr.jpghttp://www.pg-utting.de/Download/download/artikel/node-810-gpgr-klausur-freising/klausur1132gr.jpghttp://www.pg-utting.de/Download/download/artikel/node-810-gpgr-klausur-freising-gottes-gegenwart-jeden-tag-sichtbar-machen/klausur1119gr.jpghttp://www.pg-utting.de/Download/download/artikel/node-810-gpgr-klausur-freising-gottes-gegenwart-jeden-tag-sichtbar-machen/klausur1119gr.jpghttp://www.pg-utting.de/Download/download/artikel/node-810-gpgr-klausur-freising-gottes-gegenwart-jeden-tag-sichtbar-machen/klausur1119gr.jpghttp://www.pg-utting.de/Download/download/artikel/node-810-gpgr-klausur-freising-gottes-gegenwart-jeden-tag-sichtbar-machen/klausur1119gr.jpghttp://www.pg-utting.de/Download/download/artikel/node-810-gpgr-klausur-freising-gottes-gegenwart-jeden-tag-sichtbar-machen/klausur1119gr.jpghttp://www.pg-utting.de/Download/download/artikel/node-810-gpgr-klausur-freising-gottes-gegenwart-jeden-tag-sichtbar-machen/klausur1119gr.jpghttp://www.pg-utting.de/Download/download/artikel/node-810-gpgr-klausur-freising-gottes-gegenwart-jeden-tag-sichtbar-machen/klausur1119gr.jpghttp://www.pg-utting.de/Download/download/artikel/node-810-gpgr-klausur-freising-gottes-gegenwart-jeden-tag-sichtbar-machen/klausur1119gr.jpghttp://www.pg-utting.de/Download/download/artikel/node-810-gpgr-klausur-freising-gottes-gegenwart-jeden-tag-sichtbar-machen/klausur1119gr.jpghttp://www.pg-utting.de/Download/download/artikel/node-810-gpgr-klausur-freising-gottes-gegenwart-jeden-tag-sichtbar-machen/klausur1119gr.jpghttp://www.pg-utting.de/Download/download/artikel/node-810-gpgr-klausur-freising-gottes-gegenwart-jeden-tag-sichtbar-machen/klausur1119gr.jpghttp://www.pg-utting.de/Download/download/artikel/node-810-gpgr-klausur-freising-gottes-gegenwart-jeden-tag-sichtbar-machen/klausur1119gr.jpghttp://www.pg-utting.de/Download/download/artikel/node-810-gpgr-klausur-freising-gottes-gegenwart-jeden-tag-sichtbar-machen/klausur1119gr.jpghttp://www.pg-utting.de/Download/download/artikel/node-810-gpgr-klausur-freising-gottes-gegenwart-jeden-tag-sichtbar-machen/klausur1119gr.jpghttp://www.pg-utting.de/Download/download/artikel/node-810-gpgr-klausur-freising-gottes-gegenwart-jeden-tag-sichtbar-machen/klausur1119gr.jpghttp://www.pg-utting.de/Download/download/artikel/node-810-gpgr-klausur-freising-gottes-gegenwart-jeden-tag-sichtbar-machen/klausur1119gr.jpghttp://www.pg-utting.de/Download/download/artikel/node-810-gpgr-klausur-freising-gottes-gegenwart-jeden-tag-sichtbar-machen/klausur1119gr.jpghttp://www.pg-utting.de/Download/download/artikel/node-810-gpgr-klausur-freising-gottes-gegenwart-jeden-tag-sichtbar-machen/klausur1119gr.jpghttp://www.pg-utting.de/Download/download/artikel/node-810-gpgr-klausur-freising-gottes-gegenwart-jeden-tag-sichtbar-machen/klausur1119gr.jpghttp://www.pg-utting.de/Download/download/artikel/node-810-gpgr-klausur-freising-gottes-gegenwart-jeden-tag-sichtbar-machen/klausur1119gr.jpghttp://www.pg-utting.de/Download/download/artikel/node-810-gpgr-klausur-freising-gottes-gegenwart-jeden-tag-sichtbar-machen/klausur1119gr.jpghttp://www.pg-utting.de/Download/download/artikel/node-810-gpgr-klausur-freising-gottes-gegenwart-jeden-tag-sichtbar-machen/klausur1119gr.jpg

  • Nachgefragt 31

    Nachgefragt

    Ich möchte eine Messe einzahlen!Neue Möglichkeit für die Abgabe einesMessstipendiumsViele Gläubige in unserer Pfarreiengemeinschaftnutzen die Möglichkeit, ein Stipendium für dieFeier der Hl. Messe zu geben. Weil das zentralePfarrbüro in Utting und das Pfarrbüro in Schondorfnicht ständig besetzt sind, bieten wir eine weitereMöglichkeit an, die Gabe für die Feier der Hl. Messeabgeben zu können.In allen Kirchen liegenbei den EingängenBriefumschläge auf,in welche Sie denGeldbetrag einlegenkönnen. Auf derVorderseite des Ku-verts nehmen Siebitte die nötigen Ein-tragungen vor. Denverschlossenen Um-schlag können Siedann in die Brief-kästen der Pfarrbürosin Utting bzw. Schon-dorf einwerfen.Wir bitten Sie, zurEntlastung des Pfarrbüros künftig diese Möglich-keit vermehrt zu nutzen!

    Welchen Sinn hat eigentlich das soge-nannte Messstipendium?Die Deutsche Bischofskonferenz schreibt dazu inihrer Handreichung zu Messstipendien:„Die Praxis der Messstipendien stößt bei manchenMenschen in unserem Land auf Unverständnis undAblehnung. Sie können nicht begreifen, dass essinnvoll sein sollte, ‚Messen zu bestellen‘, d. h.Geld zu geben, damit der Priester in eine Messfeierein besonderes Anliegen des Bestellers einbezieht,z. B. eines Verstorbenen gedenkt. Die Frage, wasdenn ‚eine Messe koste‘, zeige ja deutlich, dasshier so etwas wie ein Handel stattfände. So liegtdie Frage nahe, was denn eigentlich mit dem

    Brauch der Messstipendien gemeint ist. Man kannsie am besten mit einem Hinweis auf die Entste-hung beantworten.Die ältesten Zeugnisse über die Feier des Herren-mahls zeigen, dass die Christen Gottesdienst alsetwas verstanden, an dem alle mitwirken und be-teiligt sind. Seit dem 2. – 3. Jahrhundert war esBrauch, dass alle Mitfeiernden der Eucharistiematerielle Gaben mitbrachten, z. B. Brot und Wein.Soweit sie nicht für die Feier selbst gebrauchtwurden, verwendete man sie für den Unterhalt desKlerus und vor allem für Bedürftige und Arme. Ander Feier des Opfers Christi wollte man nicht teil-nehmen ohne ein Zeichen der eigenen Opferbereit-schaft.

    Als sich im Laufe derGeschichte die Ge-stalt der Messfeierwandelte, wirkte sichdas auch auf dieMessgabe aus. Mitder Zeit entstand dieGewohnheit, die Na-men der Spendersowie der Lebendenund Verstorbenen zunennen, deren beson-ders gedacht werdensollte. Sie sollten mitin das Opfer hinein-genommen und alsGlieder der feiernden

    Gemeinde Gott in Erinnerung gerufen werden. Daszur Messe mitgebrachte Opfer wurde dann allmäh-lich als Gabe für das Nennen der Namen und fürdas Gebetsgedenken bei der Messfeier gesehen…Die Regelungen des gegenwärtigen kirchlichenRechtsbuches gehen im Kern auf diese Entwick-lung zurück, sind jedoch auch geprägt von demBemühen, jeden Anschein von Geschäft undHandel zu vermeiden. Priester können Stipendienannehmen und verpflichten sich damit, eine Messenach Meinung des Stipendiengebers zu feiern.“ Der Betrag des Stipendiums ist einheitlich für eineKirchenprovinz (mehrere Diözesen) festgelegt, inBayern beträgt er 5,00 €.

    Messstipendien

  • 32 Nachgefragt

    Pfarrbrief Weihnachten 2011 Pfarreiengemeinschaft Utting-Schondorf

    Advent und Weihnachten in der Pfarreiengemeinschaft

    Sonntag 27. November 2011 (1. Advent) Beginn des Frauentragens 9:00 Uhr Schondorf, Heilig Kreuz Heilige Messe 10:30 Uhr Utting, Mariä Heimsuchung Familiengottesdienst, Mitgestaltung Kinder– und

    Jugendchor 18:00 Uhr St. Jakob Schondorf Lesung mit Musik zum Advent

    Mittwoch 30. November 2011 19:30 Uhr Schondorf, St. Jakob Taizé–Gebet

    Samstag 3. Dezember 2011 7:00 Uhr Schondorf, St. Jakob Rorate-Messe

    Sonntag 4. Dezember 2011 (2. Advent) 9:00 Uhr Schondorf, Heilig Kreuz Pfarrgottesdienst 10:30 Uhr Utting, Mariä Heimsuchung Hl. Messe

    Mittwoch 7. Dezember 2011 20:00 Uhr Utting, Mariä Heimsuchung Spätschicht

    Samstag 10. Dezember 2011 7:00 Uhr Schondorf, St. Jakob Rorate-Messe

    Sonntag 11. Dezember 2011 (3. Advent) 9:00 Uhr Schondorf, Heilig Kreuz Hl. Messe 10:30 Uhr Utting, Mariä Heimsuchung Pfarrgottesdienst

    Donnerstag 15. Dezember 2011 20:00 Uhr Schondorf, Heilig Kreuz Abendstille – Auszeit für die Seele

    Freitag 16. Dezember 2011 18:30 Uhr Schondorf, Heilig Kreuz Bußgottesdienst für die Pfarreiengemeinschaft an-

    schließend Beichtgelegenheit

    Samstag, 17. Dezember 2011 7:00 Uhr Schondorf, St. Jakob Rorate-Messe

    Sonntag, 18. Dezember 2011 (4. Advent) 9:00 Uhr Schondorf, Heilig Kreuz Pfarrgottesdienst 10:30 Uhr Utting, Mariä Heimsuchung Hl. Messe 16:00 Uhr Utting / Schondorf Waldweihnacht

    Samstag 24. Dezember 2011 (Hl. Abend) 16:30 Uhr Schondorf, Heilig Kreuz Wort-Gottes-Feier der Geburt Christi für Kinder 16:30 Uhr Utting, Mariä Heimsuchung Wort-Gottes-Feier der Geburt Christi für Kinder 22:00 Uhr Schondorf, Heilig Kreuz Christmette 23:00 Uhr Utting, Mariä Heimsuchung Christmette

    Sonntag 25. Dezember 2011 (Weihnachten) 10:00 Uhr Schondorf, Heilig Kreuz Festgottesdienst für die Pfarreiengemeinschaft 17:00 Uhr Utting, Mariä Heimsuchung Vesper für die Pfarreiengemeinschaft

    Montag 26. Dezember 2011 (2. Weihnachtstag) 9:00 Uhr St. Ulrich Holzhausen Pfarrgot


Recommended